Die Schlacht von Harmagedon – Teil 1/2

 

Arnold Fruchtenbaum

Übertrag der deutschen Übersetzung

Die Stellung der Juden in der Prophetie - Teil 11/50

22.03.2011

ID: 22485

 

 

Wir wollen uns der Seite 5 auf unserer Übersicht zuwenden. Heute Abend wenden wir uns diesen acht Phasen der Schlacht – oder besser des Feldzuges – von Harmagedon zu. Und damit schließen wir das Thema ab, das wir gestern Abend begonnen haben „Die Juden in der Trübsalszeit“. Und das wird alle Juden betref­fen, weil es hierbei jetzt um den Abschluss der Trübsalszeit geht. Bevor wir uns aber hier diesen acht Phasen der Schlacht von Harmagedon zuwenden, möchte ich als Einleitung euch drei Dinge vorausschicken.

In der Trübsalszeit werden wir zwei verschiedene politische und zwei verschiedene religiöse Systeme antreffen. Das politische System in der ersten Hälfte der Trüb­salszeit wird aus 10 Königreichen bzw. 10 Königen bestehen. Heute haben wir mehr als 180 Länder auf der Erde. Aber eines Tages werden die Machtverhältnisse in dieser Welt so geordnet werden, dass wir 10 Reiche plus Israel haben werden. Und in den ersten 3 ½ Jahren der Trübsalszeit werden 10 Herrscher nebeneinan­der diese 10 Reiche beherrschen. Doch das wird sich in der Mitte der Trübsalszeit ändern. Der Antichrist wird allen 10 Herrschern den Krieg erklären. In diesem Krieg werden 3 dieser 10 Könige getötet werden, die anderen 7 unterworfen. Und dann wird in der Mitte der Trübsal ein neues Machtverhältnis, ein neues System, eingerichtet, wo er der alleinige Weltherrscher sein wird, der Antichrist. Und auf ähnliche Art und Weise werden wir auch verschiedene religiöse Systeme in der ersten und in der zweiten Hälfte der Trübsalszeit antreffen. In Offenbarung 17 wird das religiöse System für die erste Hälfte der Trübsalszeit beschrieben. Es wird einen Tag geben, wo alle Religionen und alle Denominationen der Erde zu einer Superreligion, zu einer Superkirche, zusammengefasst werden. Und diese Superkirche oder diese Superreligion wird die einzige religiöse Macht in der ersten Hälfte der Trübsalszeit sein. Und wahrhaftige Gläubige, die sich diesem super-religiösen System nicht unterwerfen, werden verfolgt und als Märtyrer sterben. Aber auch das wird sich in der Mitte der Trübsalszeit ändern. Zu dem Zeitpunkt, wo der Antichrist die politische Macht an sich reißt, wird er auch dieses religiöse System ändern. Er wird sich selbst in den Tempel setzen und selbst zum Gott erklären. Und er wird die ganze Erdenbevölkerung aufrufen, ihn als Gott anzu-beten. Und er wird alle Menschen auffordern, dieses Zeichen 666 als sein Zeichen anzunehmen. Mit anderen Worten: Von der Mitte der Trübsalszeit an bis zum Ende hin – bis zur Schlacht von Harmagedon – wird ein einziger Mann sowohl die politische als auch die religiöse Macht in der Welt ausüben.

Ich möchte im zweiten Teil der Einführung auf die geographischen Verhältnisse dieses Feldzuges bzw. der Schlacht von Harmagedon eingehen. Grundsätzlich können wir sagen, dass der mittlere Osten die zentrale Rolle in diesem Feldzug spielen wird. Und insbesondere das Land Israel. Die Bibel ist aber in dem Punkt noch genauer. Ein wichtiger Ort wird die Stadt Babylon sein. Wir haben die Prophetie, dass Babylon als das politische und wirtschaftliche Zentrum der Erde emporsteigen wird. Wir wissen heute, dass Sadam Hussein, bevor er gestürzt wurde, tatsächlich mit Hilfe von japanischen Ingenieuren an dieser Stadt baute. Und diese Stadt, die Sadam Hussein begann zu bauen, wurde von diesen zwei Kriegen im Irak nicht betroffen. Und diese Stadt wird eine sehr wichtige Rolle in diesen acht Phasen der Schlacht von Harmagedon spielen. Und ein zweiter Ort, der unter Christen als das Tal von Harmagedon bekannt geworden ist, wird ebenso eine wichtige Rolle spielen. Die Bibel gibt diesem Tal niemals diesen Namen. Dieses Wort Harmagedon ist eine Kombination von zwei hebräischen Worten und bedeutet, der Berg von Megiddo. Und den Berg von Megiddo finden wir hier an dieser Kreuzung, der den Zugang zu diesem Tal bildet. Der biblische Name für dieses Tal ist Jesreel. Das Tal, das die Bibel Tal Jesreel nennt, ist das Tal, das die Christen heute Tal von Harmagedon nennen. Und dieses Tal wird eine wichtige Rolle spielen, aber nicht die Rolle, die die meisten Christen annehmen. Und ein weiterer wichtiger Ort wird die Stadt Jerusalem sein, ganz besonders die Altstadt sowie der Ölberg zur Rechten und das Tal Josaphat, das den Ölberg von der Altstadt trennt. Und der wichtigste Ort in diesem Feldzug wird ein Ort sein, der Bozra genannt wird oder den wir auch als Petra kennen. Bozra oder Petra finden wir südlich des Toten Meeres. Wir werden heute Abend sehen, dass es sich dabei um den absolut wichtigsten Ort innerhalb dieser Schlacht handelt.

Lasst uns zusammen Offenbarung Kapitel 16 aufschlagen. Wie auch schon an den anderen Abenden habe ich euch mehrere Bibelstellen genannt, die wir uns nicht alle anschauen können, aber ich werde mit euch zusammen immer versuchen, die Schlüsselstellen anzuschauen. Aber in eurer Übersicht werden alle Bibelstellen genannt. Und das erste Stadium oder die erste Phase kann als das Versammeln der Aliierten des Antichristen genannt werden. Und wir lesen Offenbarung 16 die Verse 12 – 16:

12 Und der sechste goss seine Schale aus auf den großen Strom Euphrat; und sein Wasser vertrocknete, damit der Weg der Könige von Sonnen­aufgang her bereitet wurde. 13 Und ich sah aus dem Mund des Drachen und aus dem Mund des Tieres und aus dem Mund des falschen Propheten drei unreine Geister kommen, wie Frösche; 14 denn es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun, die ausziehen zu den Königen des ganzen Erdkreises, sie zu versammeln zu dem Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen. 15 - Siehe, ich komme wie ein Dieb. Glückselig, der wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt umhergehe und man nicht seine Schande sehe! - 16 Und er versammelte sie an den Ort, der auf Hebräisch Harmagedon heißt.

Diese Schlacht beginnt, wenn der Antichrist das Dekret erlassen wird, seine aliierten Könige an einem Ort zu versammeln. Und um dieses Versammeln dieser Heere leichter zu machen, wird zu diesem Zeitpunkt der Fluss Euphrat ausge­trocknet sein. Die Stadt Babylon sitzt ja auf beiden Seiten des Ufers des Euphrat, und um sicherzustellen, dass die Könige tatsächlich dem Dekret des Antichristen folgen werden, werden dämonische Kräfte mit am Werk sein. Und so werden diese verbleibenden 7 Könige mit ihren Heeren an einem Ort versammelt werden und das ist der Ort, den wir Harmagedon nennen. Und so wird der Antichrist mit 7 Königen und deren Heeren an einem bestimmten Ort zusammenkommen, nämlich an diesem Berg Megiddo. Aber die Heere selbst werden sich über dieses ganze Tal ausbreiten. Und eben diese letzte Schlacht wird sehr oft die Schlacht von Harmagedon oder auch der Feldzug von Harmagedon genannt. Aber die Schlacht von Harmagedon ist eigentlich eine falsche Benennung. Warum? Weil es in dem Tal selbst gar keine Schlacht geben wird, keinen Kampf. Das Tal wird vielmehr der Ort sein, wo diese 7 Heere sich vereinigen, aber die Schlacht selbst wird an einem anderen Ort stattfinden. Den biblischen Namen finden wir hier in Vers 14. Der biblische Name für die Schlacht ist eben: der Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen. Warum? Weil eben Gottes Absichten in dieser letzten Schlacht erfüllt werden. In Offenbarung 16 wird dieses Zusammenbringen dieser Heere aus menschlicher Perspektive beschrieben. Und aus menschlicher Sicht handelt es sich um einen Herrscher, der diese Könige mit seinen Heeren in diesem Tal vereinigen wird. Lasst uns dazu Joel Kapitel 4 aufschlagen. Das ist der zweite kleine Prophet. Und er gibt uns seine Sicht des Zusammenziehens dieser Heere. Wir lesen Joel Kapitel 4 die Verse 8 – 11:

8 Und ich werde eure Söhne und eure Töchter in die Hand der Söhne Juda verkaufen; und die werden sie an die Sabäer verkaufen, an eine ferne Nation. Denn der HERR hat geredet. 9 Ruft dies unter den Nationen aus, heiligt einen Krieg, erweckt die Helden! Herankommen und heraufziehen sollen alle Kriegsleute! 10 Schmiedet eure Pflugscharen zu Schwertern und eure Winzermesser zu Lanzen! Der Schwache sage: Ich bin ein Held! 11 Eilt und kommt her, all ihr Nationen ringsumher, und versammelt euch! Dahin, HERR, sende deine Helden hinab!

Gottes Sicht dieses Zusammenziehens der Heere ist ein Anblick des Spotts. Im Psalm 2 wird es noch deutlicher, wo wir sehen, dass Gott sogar über diese Könige lacht. In Psalm 2 heißt es ausdrücklich, dass in dem Moment, wenn diese Könige sich zusammenziehen, der, der auf dem himmlischen Thron sitzt, lacht. Doch hier in Joel lacht er nicht über sie, sondern spottet über sie. Er sagt zu ihnen: „Geht nur hin und versammelt euch. Nehmt ruhig eure landwirtschaftlichen Geräte und schmiedet sie um in Kriegsgeräte“. Und er spottet sie auch, indem er sie anfeu­ert: „Seid nur mutig!“ Satan und der Antichrist verfolgen gemeinsam dieses eine Ziel durch dieses Zusammenziehen, durch dieses Konzentrieren der militärischen Macht, nämlich die Zerstörung des Volkes Israel. Doch Gott verfolgt seine eigene Absicht mit der Versammlung dieser Heere. Und wir werden heute Abend sehen, wie sich Gottes Absicht erfüllen wird. Die erste Phase ist dieses Versammeln der aliierten Heere des Antichristen. Und der Antichrist wird diese versammelten Heere zusammenziehen und gemeinsam in den nördlichen Teil Israels führen. Und wird so in dieses Jesreel-Tal kommen. Und von den anderen Orten oder anderen Himmelsrichtungen werden die Könige Heere eben auch in dieses Tal bringen. Ich hab's ja vorhin schon erwähnt, dass es das Hauptziel mit diesem Tal ist, die Heere zusammenzuführen.

Ich hab euch verschiedene Aufnahmen von diesem Tal mitgebracht. Und als ich dieses Bild gemacht hab, stehe ich auf Harmagedon, auf diesem Berg Megiddo. Das ist die nördliche Grenze der Hügellandschaft Nazareths, da wo Jesus aufgewachsen ist. Die östliche Grenze wird von zwei geographischen Punkten gekennzeichnet: zunächst der Berg Tabor und der mit der leichten Spitze ist der Berg More. Das ist eine nähere Ansicht von diesem Berg Tabor und Tabor ist die traditionelle Stätte der katholischen Kirche: Sie sieht ihn als den Berg der Ver­klärung an. Es war der Moment, als der Herr Jesus verklärt wurde, als Petrus vorschlug: Lass uns doch hier Hütten bauen. Eine für Mose, eine für Elia, eine für Jesus. Aber Petrus war es nicht erlaubt, diese drei Zelte zu bauen. Aber er musste sich keine Sorgen machen. In der Tat hat die römisch-katholische Kirche diese drei Gebäude errichtet. Ihr seht hier oben diese Gebäude auf dem Berg Tabor. Das Problem damit ist nur, sie haben sich den falschen Berg ausgesucht. Der Berg der Verklärung ist in der Tat der Berg Hermon und nicht der Berg Tabor. Sie haben ihn um ungefähr 80 km verfehlt. Aber da gab's noch schlimmere Verfehlungen. Im Osten sehen wir dann eine weitere Begrenzung, und das ist der Berg More. Dieser Berg More dient als Zeuge von Gottes Auferstehungskraft in zwei Fällen. Und am südlichen Hang finden wir die Stadt Schunem, wo Elisa den Sohn der Witwe wieder auferweckte. Und am nördlichen Teil finden wir die Stadt Nain, wo der Herr Jesus Christus selbst ein Auferweckungswunder tat. Also dient dieser Berg als Zeuge für Gottes Kraft der Auferstehung. Die südliche Grenze wird auch von zwei geographischen Punkten gebildet: der Berg Gilboa und die Berge Samarias. Wir schauen hier in den Südosten. Das ist immer noch der Ausläufer von dem Berg More. Und hier findet ihr im südlichen Anfang von dem Berg Gilboa eine genauere Ansicht der Bergkette Gilboa. Der Berg Gilboa ist der Ort, wo König Saul mit seinen Söhnen von den Philistern getötet wurde. Und gleichermaßen war es der Ort, wo das Königreich Davids aufgerichtet wurde. Und daneben habt ihr diese Bergkette von Samaria, die die südliche Grenze des Tales bildet. Alle diese Bilder sind von der westlichen Seite des Tales aufgenommen. Und jetzt gehen wir rüber zur Ostseite dieses Tales. Und ich stehe auf dem Berg Tabor. Das ist die nördliche Grenze. Hier seht ihr wieder die Bergkette von Nazareth. Hier seht ihr im Nebel den Berg Karmel, der die westliche Grenze bildet. Hier habt ihr eine nähere Ansicht von dieser Bergkette Karmel. Karmel ist der Ort, wo Elia seinen Streit mit den Priestern Baals austrug. Und wir wissen, als diese Prüfung oder dieser Ver­gleich vorbei war, er die Baals-Priester runter ins Tal brachte, wo sie geschlachtet wurden. Und das ist dieser Fluss Kischon, der entlang dieser Bergkette fließt. Und das ist der Ort, den die Bibel Harmagedon oder Berg Megiddo nennt. Das ist der Ort, wo einst die Stadt Megiddo lag. Und das ist der Berg, auf dem der Antichrist mit diesen 7 aliierten Herrschern sich zusammenfinden wird. Und wie ich eben schon gesagt hab, die Heere selbst werden sich über dieses ganze Tal ausbreiten.

 

Lasst uns nun zu Jesaja 13 gehen. Insgesamt haben wir 5 Kapitel, lange Kapitel, die uns diese zweite Phase von der Schlacht von Harmagedon beschreiben. Jesaja 13 und 14, dann Jeremia 50 und 51, Offenbarung 18. Um Zeit zu sparen, werden wir nur gewisse Abschnitte in Jesaja und Jeremia anschauen. Und das zweite Stadium können wir die Zerstörung Babylons nennen. Wir werden aus Jesaja 13 die Verse 1 – 5 lesen:

1 Ausspruch über Babel, den Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat. Auf kahlem Berg richtet ein Feldzeichen auf, mit lauter Stimme ruft ihnen zu, winkt ihnen mit der Hand, dass sie einziehen durch die Tore der Edlen! 3 Ich habe einen Geheiligten entboten, auch meine Helden zu meinem Zorngericht gerufen, die über meine Hoheit frohlocken. 4 Horch! Getümmel auf den Bergen wie von einem großen Volk! Horch! Getöse von Königreichen, von versammelten Nationen! Der HERR der Heerscharen mustert ein Kriegsheer. 5 Aus fernem Land kommen sie, vom Ende des Himmels - der HERR mit den Werkzeugen seiner Verwünschung, um das ganze Land zugrunde zu richten.

Diesen Ausspruch über Babel oder Babylon, den Jesaja, der Sohn des Amoz, gesehen hat, ist der folgende: Es wird noch eine weitere Armee geben, die eben für Christus kämpfen wird. Und des weiteren wird es andere Armeen geben, die gegen Christus, die für den Antichristen kämpfen werden. Und diese Heere, die erstgenannten, kommen für den ausdrücklichen Auftrag zusammen, um Babylon zu zerstören. Und das ist der Inhalt von Kapitel 13 bis Kapitel 14, wo wir lesen können, wie Babylon zerstört werden wird. Und die Einzelheiten dieser Prophetie sind in der gesamten Geschichte bis jetzt noch nicht erfüllt worden. Aber Kapitel 13 versorgt uns mit einer Zeitangabe, wann dies geschehen wird. In Vers 6 wie auch in Vers 9 sagt Jesaja, dass dies am Tag Jehovas, am Tag des Herrn, geschehen wird. Und das ist der gebräuchlichste Ausdruck in beiden Testamenten – alt wie neu – für das, was wir heute einfach die Trübsalszeit nennen. Wann immer dieser Ausdruck „Tag des Herrn“ in der Bibel gebraucht wird, dann bezieht sich dieser Ausdruck immer auf das göttliche Gericht, bevor das Messianische 1000jährige Reich errichtet wird. Jesaja schreibt hier nicht von etwas, was bereits in der Vergangenheit geschehen ist, sondern von etwas, was definitiv in der Zukunft geschehen wird. Und in Vers 3 von Kapitel 13 lesen wir auch, wer die Ausführenden dieser Zerstörung sein werden, und zwar werden es Gottes Geheiligte sein. Da werden wir später wieder drauf zurück kommen. Bitte schlagt dann eins weiter in unserer Übersicht und gleichzeitig in der Schrift zu Jeremia Kapitel 50. Wir lesen zunächst in Jeremia 50 die Verse 9 und 10:

9 Denn siehe, ich erwecke und führe herauf gegen Babel eine Versamm­lung großer Nationen aus dem Land des Nordens, und sie werden sich gegen es aufstellen; von dort aus wird es eingenommen werden. Ihre Pfeile sind wie die eines geschickten Helden, keiner kehrt mit leeren Händen zurück. 10 Und Chaldäa wird zum Raub werden. Alle, die es berauben, sollen satt werden, spricht der HERR.

Und Vers 41 und 42:

41 Siehe, ein Volk kommt von Norden her, und eine große Nation und viele Könige machen sich auf vom äußersten Ende der Erde. 42 Bogen und Krummschwert führen sie, sie sind grausam und ohne Erbarmen. Ihre Stimme braust wie das Meer, und auf Pferden reiten sie: gerüstet gegen dich, Tochter Babel, wie ein Mann zum Krieg.

Das, was Jeremia hier sehen darf, ist genau das, was Jesaja über hundert Jahre vorher sehen konnte. Verschiedene Gruppen von Armeen versammeln sich für einen einzigen Auftrag, um die Stadt Babylon zu zerstören. In Offenbarung 18 lernen wir, dass diese Stadt plötzlich sehr massiv und komplett zerstört werden wird. Und so wird geschehen, dass Babylon, diese Welthauptstadt verbrennen wird. Worüber uns Jeremia allerdings aufklärt, ist, dass der König zu dem Zeitpunkt, wenn seine Stadt zerstört werden wird, sich selbst nicht in der Stadt aufhalten wird. Lasst uns dazu von Jeremia Kapitel 50 den Vers 43 lesen:

Der König von Babel hat die Nachricht von ihnen vernommen, und seine Hände sind schlaff geworden. Angst hat ihn ergriffen, Wehen wie bei der Gebärenden.

Und von Jeremia Kapitel 51 die Verse 31 und 32:

31 Ein Läufer läuft dem anderen entgegen und der Bote dem Boten, um dem König von Babel die Botschaft zu bringen, dass seine Stadt von allen Seiten her eingenommen ist. 32 Und die Übergänge sind besetzt, und die Festungen hat man mit Feuer ausgebrannt, und die Kriegsleute sind vor Schrecken erstarrt.

Die Tatsache, dass es Läufer und Botschafter braucht, die hingehen müssen, um dem König von Babylon Kunde zu geben, dass seine Stadt zerstört wird, ist Indiz dafür, dass der König sich zu dieser Zeit selbst nicht in der Stadt aufhalten wird. Wenn er sich also nicht in seiner Stadt Babylon aufhält, wo ist er dann? Wenn wir die Ereignisse dieser ersten Phase mit der zweiten Phase vergleichen, dann wer­den wir feststellen, wo sich der König in diesem Augenblick befindet. Zu dem Zeitpunkt, als der König von Babylon mit seinem Heer ausgezogen ist in den Krieg, werden andere Heere diese Situation ausnutzen, um seine Stadt zu be­lagern und zu zerstören. Deswegen muss ein Läufer dem anderen Kunde tun, bis sie an den Ort kommen, wo sich der König von Babylon aufhält, um ihm mitzu­teilen, dass seine Stadt zerstört ist. Die zweite Phase dieser Schlacht bzw. dieses Feldzuges ist demnach die Zerstörung Babylons. Zu dem Zeitpunkt, als der Antichrist seine Heere hier im Tal versammelt, nutzen seine Feinde die Gelegen­heit, um seine Stadt zu zerstören. Normalerweise zeige ich eine Serie von Bilder von den Bauten, die Babylon eines Tages ausmachen werden und die eines Tages zerstört werden, aber ihr könnt hier schon anhand der Grenzen sehen, dass die Stadt Babylon innerhalb der Grenzen des modernen Iraks liegen. Aber der durch­schnittliche Iraker ist nicht wie ein durchschnittlicher Jude, der überall rum läuft und Bilder schießt. Also ich kann euch jetzt noch nicht die Bilder dieser vollen­deten Stadt zeigen. Aber vielleicht kann ich euch nach dem nächsten Krieg im mittleren Osten diese Bilder zeigen.

Lasst uns jetzt dem dritten Stadium zuwenden, und damit Sacharja Kapitel 12. Wir würden vielleicht erwarten, dass in dem Moment, wo der König von Babylon hört, dass seine Stadt angegriffen bzw. zerstört wurde, er den Rückzug befehlen würde, um seine Stadt zu retten. Aber tatsächlich ist nicht wirklich der Antichrist in der Kontrolle, sondern Satan beherrscht die Lage. Und Satans Ziel ist es nicht, den Antichristen zu retten, sondern sich selbst zu retten. Und wir haben das gestern Abend im Bibelstudium sehen können, um sich selbst zu retten, muss er die Juden vernichten. Also, anstatt sich Richtung Osten zu bewegen, bewegt er sich gen Süden. Und in einem dritten Stadium werden wir den Fall Jerusalems erleben. Lesen wir dazu Sacharja 12 die Verse 2 und 3:

2 Siehe, ich mache Jerusalem zu einer Taumelschale für alle Völker ringsum. Und auch über Juda: Es wird in Bedrängnis geraten zusammen mit Jerusalem. 3 Und es wird geschehen an jenem Tag, da mache ich Jerusalem zu einem Stemmstein für alle Völker; alle, die ihn hoch stemmen wollen, werden sich wund reißen. Und alle Nationen der Erde werden sich gegen es versammeln.

Und Sacharja Kapitel 14 die Verse 1 und 2:

1 Siehe, ein Tag kommt für den HERRN, da verteilt man in deiner Mitte dein Plündergut. 2 Und ich versammle alle Nationen nach Jerusalem zum Krieg; und die Stadt wird eingenommen und die Häuser werden geplün­dert. Und die Frauen werden geschändet. Und die Hälfte der Stadt wird in die Gefangenschaft ausziehen, aber der Rest des Volkes wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden.

Nach diesem Bericht werden die gesamten Heere der Nationen sich gen Süden wenden, um Jerusalem anzugreifen. Und dieser Angriff wird sehr sehr schwere Gefechte mit sich bringen. Und diese schweren Gefechte werden in den nächsten beiden Abschnitten in eurer Übersicht beschrieben: Micha Kapitel 4 Vers 9 bis Kapitel 5 Vers 1 und Sacharja 12 die Verse 4 – 9. Und beide Abschnitte beschrei­ben im Grunde genommen das Gleiche: Gott gibt den jüdischen Heeren Kraft, selbst die Schwachen in dieser Armee werden kämpfen wie David es einst tat. Und die Davide unter dem Heer werden so kämpfen wie einst der Engel Jehova. Und sie werden dem Feind eine herbe Niederlage oder herbe Verluste beibringen. Aber wegen der Übermacht des Feindes wird Jerusalem fallen. Und einmal mehr werden heidnische Heere die Straßen von Jerusalem durchziehen. Das erste Stadium hier ist der Angriff und der Fall Jerusalems. Und das sind zwei Angriffs­linien aus dem Tal Jesreel. Es gibt einen einfacheren Weg entlang der Küste, aber der ist viel weiter. Und es gibt einen anderen Weg, der kürzer ist, aber wesentlich beschwerlicher, über die Berge. Und wir werden nicht darüber informiert, welchen Weg der Antichrist nehmen wird. Er kann den einen oder den anderen nehmen. Oder er mag wohl das tun, was Sanherib in Jesaja 10 tat: Er bringt seine Armee in dieses Jesreel-Tal und teilt sein Heer in zwei Teile und hat in den Tagen Hiskias die Stadt belagert. Egal, wie das geschehen wird, wir werden hier aus Sacharja darüber informiert, dass die Aliierten die Stadt Jerusalem angreifen werden. Und nach schweren Kämpfen wird Jerusalem fallen.

Hier, auf diesen Bildern, seht ihr verschiedene Ansichten Jerusalems. Zunächst hier die Altstadt, die seit 1967 zu Israel gehört. Und der neue Teil der Stadt, der schon seit 1948 zu Israel gehört. Ihr seht hier die Altstadt vom Berg Skopus. Das ist eine bekannte Ansicht vom Ölberg herab. Ihr seht hier das Tempelgelände und irgendwo in diesem Bereich wird der neue Tempel gebaut werden. Das ist der südöstliche Punkt der Tempelmauer. Das ist der höchste Punkt, von der Spitze bis zum Fuß gemessen. Und das wird als Dach des Tempels bezeichnet. Das ist der Ort, wo die Versuchung Jesu geschah. Die meisten Teile dieser Mauer, die ihr hier seht, gehen nicht zurück bis zur biblischen Zeit. Das meiste, was ihr hier seht, wurde von den Türken im Osmanischen Reich nach 1517 gebaut. Und das ist der Teil der Mauer des Tempelgeländes, den ihr aus dem Garten Gethsemane sehen könnt. Hier seht ihr die Dächer der Altstadt. Drüben seht ihr den Berg Skopus und rechts den Ölberg. Hier seht ihr den heute heiligsten Ort des Judaismus. Ihr wisst vielleicht, wir nennen es die Klagemauer, die Juden selbst nennen es die Westliche Mauer. Die größten Steine, die ihr hier sehen könnt, gehen zurück bis zum 1. Jahr­hundert. Und diese Mauer schließt den westlichen Teil des westlichen Tempel­geländes ab. Und weil eben diese Mauer zurückgeht bis ins 1. Jahrhundert, handelt es sich hier um die heiligste Stätte im Judaismus. Das ist der Felsendom, den ihr auf dem Berg Morija findet. Die meisten Archäologen und Historiker sind der Auffassung, dass der Tempel hier in diesem Bereich stand. Und es gibt eine nicht so populäre Sicht, die glaubt, dass der Tempel hier stand und hier wäre dann das Allerheiligste gewesen. Der Unterschied liegt bei 110 Metern. Und keiner der beiden Wissenschaftler ist in der Lage, ihre Sicht der Dinge zu belegen, bis sie nicht dort graben können. Aber Ausgrabungen sind ja momentan unmöglich. Hier seht ihr die Neustadt Jerusalems, die ja seit 1948 zu Israel gehört. Es handelt sich hier immer um eine Verbindung von alt und neu. Ihr seht hier diese modernen Appartement-Gebäude am Berg. Und im Tal seht ihr hier ein Kloster, das bis ins 6. Jahrhundert zurückgeht. Es wird das Kloster des Kreuzes genannt, weil dieses Kloster exakt an der Stelle gebaut wurde, wo der Baum stand, aus dem das Kreuz des Herrn Jesus gemacht wurde. Wenn ihr das glaubt, dann probier ich jetzt noch mal was anderes mit euch. Es ist eine sehr gut gepflegte Stadt. Meistens handelt es sich hier um Appartement-Gebäude. Und es ist ein sehr sehr teurer Ort, um hier zu leben. Wenn ihr eines dieser Appartements kaufen wollt, müsst ihr über 1 Million US-Dollar aufbieten. Und um an dem Ort zu wohnen, kostet es ungefähr 2 Millionen. Das ist die Haupt-Synagoge Jerusalems. Und das ist auch der Sitz der zwei Haupt-Rabbiner Israels. Das ist die Knesset, also das Parlamentsgebäude, da wo die Plenarsitzungen, die Diskussionen gehalten werden.