Wie man die Juden vernichtet - Teil 1/2 Arnold Fruchtenbaum Übertrag der deutschen Übersetzung Die Stellung der Juden in der Prophetie - Teil 41/50 23.03.2011 ID: 22515 Wir möchten uns heute Abend der Seite 7 in unserer Übersicht zuwenden. Es gibt zwei verschiedene Philosophiekurse. Einmal die Geschichte der Philosophie: da geht's natürlich um die Geschichte. Bei der Geschichte der Philosophie versuchen die Menschen von der Antike bis zur Moderne den Lauf des Lebens zu ergründen und zu erklären. Aber in diesem Teil geht es eher um die Historie und nicht so sehr um die Philosophie. Es gibt noch einen anderen Kurs: der heißt die Philosophie der Geschichte. Da geht es mehr um die Philosophie - wie schon der Name sagt - der Geschichte. Bei diesem Kurs geht man durch die Geschichte und versucht, Prinzipien zu erklären oder Prinzipien zu finden, die die Geschichte erklären. In dieser Philosophie sucht man nach einem erklärenden Element, das die Geschichte durchzieht. Und die Prinzipien, die man in dieser Philosophie findet, versucht man dann, auf die Zukunft anzuwenden. So wird dann die Zukunft entsprechend dieser Prinzipien vorhergesagt. Und so lernte ich z.B. in diesem Philosophie-Kurs der Geschichte, dass es sich beim Kommunismus um mehr als nur um ein Wirtschaftssystem in Osteuropa handelt, sondern der Kommunismus folgt einer besonderen Philosophie in der Geschichte. Eben dann, wenn die Arbeiterklasse gegen die herrschende Klasse aufbegehrt und das ganze in ein sozialistisches System umwandelt. Und so glaubten die Kommunisten, dass in der Zukunft alles in ein kommunistisches System zusammenkommen würde. Wenn wir aber hier die Überlebenden der Juden z.B. anschauen, dann möchten wir uns einer biblischen Philosophie zuwenden. Weil ich diesem Vortrag die Überschrift gegeben habe "Wie man die Juden vernichtet", bin ich in der Vergangenheit natürlich in bemerkenswerte Situationen gekommen. Ich hab mal diesen Vortrag in einer Stadt gehalten, die auch über eine bemerkenswert große jüdische Gemeinde verfügte. Und nicht selten kommt es dann vor, wenn ich einen solchen Vortrag halte, auch Vertreter der jüdischen Gemeinde dazu kommen, um zu sehen, was dass denn für eine neue Neonazi-Bewegung jetzt sei. Aber die interessantes Erfahrung habe ich mal in Texas gemacht. Dort habe ich an einer Universität zu diesem Thema gesprochen. Wir hatten uns zwar nicht genau das gleiche Thema vorgenommen wie heute Abend, aber der Titel war der gleiche: "Wie man die Juden vernichtet". Und die Veranstalter dieses Vortrages auf dem Campus der Universität haben dann Plakate aufgehängt - auf der ganzen Universität und darauf stand groß: "Wie man die Juden vernichtet". Und sie beabsichtigten damit, einige der jüdischen Studenten ranzulocken, dass sie zu dem Vortrag kommen und so das Evangelium hören. Die hatten ungefähr eine Woche diese Plakate hängen gehabt und der Abend war gekommen und ich kam in den Hörsaal. Und da saßen in dem Hörsaal ungefähr 200 Studenten. Aber es kam kein einziger Jude an dem Tag, um rauszufinden, wie man die Juden vernichtet. Aber interessanterweise kamen vier arabische Studenten, die wollten wissen, wie das geht. Und nachdem ich meinen Vortrag beendet hatte, kamen die Studenten auf mich zu und wir hatten einen kleinen Wortwechsel. Ich werde euch später heute in diesem Vortrag erzählen, was wir miteinander besprochen haben. Gottes Philosophie der Geschichte findet ihr in 1. Mose Kapitel 12. Und wir lesen dazu aus 1. Mose 12 die Verse 1, 2 und 3: 1 Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde! 2 Und ich will dich zu einer großen Nation machen, und ich will dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein! 3 Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde! In diesen Versen schließt Gott einen Bund mit Abraham und verheißt ihm dabei drei Dinge: Zunächst einmal verheißt er ihm, dass eine neue Nation aus ihm hervorgehen wird. Zweitens verheißt er seinem Volk, dass er ihnen ein Land geben wird. Dritter Bestandteil dieses Bundes ist, dass er Abraham sagt: Die dich segnen, werde ich segnen, und die dich fluchen, werde ich fluchen. Die Menschen, die aus Abraham, Isaak und Jakob hervorgingen, sind diejenigen, die wir heute Juden nennen. Somit sind alle Nachkommen der Patriarchen Juden. Dabei spielt es gar keine Rolle, was dieser Jude tatsächlich glaubt oder nicht glaubt, das ändert nicht seine jüdische Identität. Er kann sich entscheiden, ein Orthodoxer zu werden oder ein Liberaler oder ein Agnostiker oder ein Gläubiger, das ändert nichts an der Tatsache seines Jüdischseins. Selbst wenn er den Herrn Jesus Christus als seinen Messias annimmt, ändert das nichts an seiner jüdischen Identität. Zweitens hat Gott seinem Volk ein Land verheißen. In der Zeit Abrahams wurde dieses Land Kanaan genannt. In der heutigen Zeit nennen wir es Palästina. Aber unter den Juden war es immer das Land Israel. Und es spielt dabei gar keine Rolle, ob sich die Juden momentan innerhalb des Landes oder außerhalb des Landes befinden, durch göttliches Dekret gehört dieses Land den Juden. Worauf wir uns heute Abend konzentrieren werden, ist die dritte Aussage in diesem Bund. Diejenigen, die die Juden segnen, werden gesegnet werden, und diejenigen, die die Juden fluchen, werden verflucht werden. Ihr könnt diesen Vers 3 als Gottes Philosophie-Geschichte, als Gottes außenpolitisches Dekret der Geschichtsschreibung in Bezug auf die Juden sehen. Was wir heute Abend tun möchten, ist, dass wir uns verschiedene Abschnitte in der Schrift anschauen. Dann werden wir sehen, wie dieses Prinzip sichtbar wird auf der persönlichen, auf der individuellen Ebene einzelner Menschen. Zweitens wollen wir uns dann anschauen, wie dieses Prinzip hier von Vers 3 auch auf der Basis einer ganzen Nation oder von Nationen sichtbar wird. Wir haben - wie vorher schon - zu viel Material vor uns, über das wir heute Abend sprechen können, aber das meiste - hoffe ich - hier von Punkt 5 werden wir heute Abend besprechen können. Wir sind jetzt bei V Punkt B: Die Auswirkungen des Abraham-Bundes für den Einzelnen. Dieses Prinzip beginnt schon im gleichen Kapitel zu funktionieren, in den Versen 10 - 20 sehen wir das. Kurz nachdem Abram in Kanaan angekommen war, trifft das Land eine Hungersnot. Und der Glaube Abrams zu diesem Zeitpunkt ist noch nicht groß genug, um seinem Herrn wirklich in jeder Situation zu vertrauen. Deswegen denkt er, er müsste runter gehen nach Ägypten, um sein Leben zu retten. Er verfügt aber über eine wunderschöne Frau und hat Angst, dass er getötet würde um seiner Frau willen. Deswegen stellt er sie als seine Schwester vor. In der Tat handelte es sich bei Sarai um seine Halbschwester, aber auch um seine Frau. Abrams Angst wurde Realität. Als nämlich die Neuigkeit von Sarai bis an den Hof des Pharaos dringt, nimmt der Pharao Sarai in seinen Harem auf. Es war Abram, der eindeutig hier der Sündigende war, weil er nur eine halbe Wahrheit und damit eine ganze Lüge weitergegeben hat. Dennoch war es aufgrund dieses Bundes u.a. aus Vers 3 geschuldet, dass Gott eingriff. Lasst uns Vers 17 lesen: Der HERR aber schlug den Pharao und sein Haus mit großen Plagen um Sarais willen, der Frau Abrams. Lasst uns jetzt Kapitel 20 aufschlagen. Hier passiert genau das gleiche. Nur, dass es diesmal um einen anderen König und um eine andere Nation geht. Lasst uns aus Kapitel 20 die Verse 1 und 2 lesen: 1 Und Abraham brach von dort auf in das Land des Südens und wohnte zwischen Kadesch und Schur. Als er sich in Gerar als Fremder aufhielt, 2 sagte Abraham von seiner Frau Sara: Sie ist meine Schwester. Da sandte Abimelech, der König von Gerar, hin und ließ Sara holen. Die gleiche Geschichte: erzählt eine halbe Wahrheit, eine ganze Lüge und wieder passiert das gleiche: Abrahams Frau wird weg genommen, um sie dem Harem des Königs hinzuzufügen. Und einmal mehr, weil eben Gott diesen Bund mit Abraham eingegangen ist, greift auch hier Gott wieder ein. Lasst uns dazu Vers 3 lesen: Und Gott kam zu Abimelech im Traum der Nacht und sprach zu ihm: Siehe, du bist des Todes wegen der Frau, die du genommen hast; denn sie ist eine verheiratete Frau. Offensichtlich gibt es hier einige Dinge, die hinter den Kulissen geschehen, die wir nicht übersehen sollten. Innerhalb dieses Abrahamitischen Bundes hat Gott eine weitere Verheißung gegeben. Denn er hatte ihm ja verheißen, dass letztendlich der messianische Same aus Abraham kommen wird. Und dieser Same wird von einer Frau - von einer besonderen Frau - weitergegeben, und zwar von Sara. Und das auch nur durch einen Sohn von ihr, nämlich durch Isaak. Und von Isaak ging dieser Same letztendlich weiter bis hin zu Maria oder bis zu Josef. Von Maria wurde der Messias geboren, von dem die Nationen nachher ihren Segen empfangen haben. Beide Berichte, beide Begebenheiten, sowohl in Kapitel 12 als auch Kapitel 20 geschehen vor der Geburt Isaaks. Worauf ich euch hinweisen möchte, ist, dass Satan hier schon ganz früh anfängt, die Geburt Jesu zu verhindern, indem er versucht, Sara aus der Verbindung mit Abraham zu lösen. Wenn er es geschafft hätte, die Geburt Isaaks zu verhindern, wäre die jüdische Rasse mit Abraham gestorben. Noch einmal erinnert euch daran: Dieses allüberragende Prinzip von Gottes Philosophie der Geschichte ist in 1. Mose 12 Vers 3. Ich werde die segnen, die euch segnen, und ich werde die fluchen, die euch fluchen. Aber von diesem übergeordneten Prinzip gibt es untergeordnete Prinzipien, die wir ableiten können. Und dieses untergeordnete Prinzip nenne ich: Fluch um des gleichen Fluches. Was ich damit meine, ist das Folgende: Die Art und Weise, wie jemand die Juden flucht, wird genau die gleiche Art und Weise sein, wie ihnen wieder geflucht wird. Die Art und Weise, wie hier der Versuch des Fluchens stattfand, ist doch zu verhindern, dass der Same weitergegeben wird. Und Gott flucht das Haus von Abimelech. Und wie hat er das gemacht? Lasst uns dazu Vers 18 lesen, 1. Mose 20 Vers 18: Denn der HERR hatte jeden Mutterleib dem Haus Abimelech vollständig verschlossen um Saras willen, der Frau Abrahams. Das Haus Abimelech steht vor der großen Gefahr, auszusterben, weil alle Frauen in seinem Haus nicht mehr gebären konnten. Doch Sara wird gerettet und Isaak kommt zur Welt. Und in Vers 21 wird dieser Same geboren. Also ist der erste Versuch Satans, die Juden zu vernichten, fehlgeschlagen. Das waren jetzt zwei Beispiele, die den Fluch, der im abrahamitischen Bund verheißen wird, verdeutlichen. Aber auch schon der Segensaspekt fängt hier an zu wirken. Lasst uns dazu Kapitel 30 aufschlagen. Zu diesem Zeitpunkt hat Jakob bereits lange Jahre um seiner beiden Frauen willen bei Laban gearbeitet. Jetzt ist es seine Absicht, zurückzukehren zum Land Kanaan, um dort seinen eigenen Hausstand zu gründen. So bittet er Laban um seinen Teil. Lasst uns dazu 1. Mose 30 Vers 27 lesen: Laban aber sagte zu ihm: Wenn ich doch Gunst gefunden habe in deinen Augen - ich habe durch Wahrsagung erfahren, dass der HERR mich deinetwegen gesegnet hat. Wir sollten uns nicht in der Person Laban täuschen. Er war kein Anbeter des einzig wahren Gottes, des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs. Er hatte viele Götter, er betete viele Götzen in seinem Haus an. Dann kam sein Neffe Jakob, um bei ihm zu arbeiten, und Jakob betete allein Jehova an. Laban war zu seiner Zeit schon sehr ökumenisch und addierte diesen neuen Gott Jakobs einfach zu seinen anderen Göttern. Ein weiterer Gott kann ja nicht schaden. Aber nach einer gewissen Zeit begann Laban etwas zu verstehen: Er hat bemerkt, dass, wer immer auch dieser Gott Jakobs sein möchte, er gesegnet war um der Tatsache willen, dass er Jakob bei sich hatte. Oft wird auch die Frage gestellt: Segnet Gott jemals die Gottlosen? In gewisser Hinsicht ist die Antwort: Ja. Bedingt ja. Einige Segnungen sind in der Tat davon abhängig, wie der geistliche Zustand des Empfängers dieses Segens aussieht. Aber andere Segnungen Gottes beziehen sich auf ganz andere Voraussetzungen. Ein Beispiel: Um Segnungen aus dem abrahamitischen Bund zu empfangen, hängt z.B. davon ab, in welchem Verhältnis du zu dem Volk Israel stehst. Ein anderes Beispiel für diesen Segen finden wir im Leben Josefs im Kapitel 39. In den Versen 1 - 4 wird er als Sklave nach Ägypten verkauft. Und er wird von einem Angestellten des Hauses des Pharaos angekauft als Sklave und dient als ein Sklave unter vielen. Aber dann stellt dieser Angestellte des Hauses des Pharaos die besonderen Fähigkeiten Josefs fest. Und so kommt es, dass Josef in eine besondere Position gehoben wird über die ganze Feldarbeit in dem Haus des Pharaos. Lasst uns dazu aus 1. Mose 39 Vers 5 lesen: Und es geschah, seitdem er ihn über sein Haus bestellt hatte und über alles, was er besaß, da segnete der HERR das Haus des Ägypters um Josefs willen; und der Segen des HERRN war auf allem, was er hatte, im Haus und auf dem Feld. Einmal mehr sehen wir, wie hier Gott einen heidnischen Ägypter segnet um eines Juden willen. Das erste Buch Mose wird ja das Buch der Anfänge genannt. Warum? Weil wir in der Tat hier von vielen Anfängen lesen. Und auch hier sehen wir die Anfänge der Folgen dieses abrahamitischen Bundes. Wir können schon gleich im 1. Buch Mose beide Facetten oder Auswirkungen dieses Bundes sehen - sowohl den Segensteil als auch den Fluchteil, je nachdem wie Individuen mit Juden zusammenkamen. Lasst uns zur nächsten Seite kommen, zur Seite 8, und dazu 2. Mose Kapitel 1 aufschlagen. Wir wollen jetzt diese individuelle Ebene, diese persönliche Ebene verlassen und wollen uns anschauen, wie dieses Prinzip von Segen und Fluch auch auf nationaler Ebene - zwischen Nationen - funktioniert. Lasst uns dazu 2. Mose Kapitel 1 die Verse 8 - 11 lesen: 8 Da trat ein neuer König die Herrschaft über Ägypten an, der Josef nicht mehr kannte. 9 Der sagte zu seinem Volk: Siehe, das Volk der Söhne Israel ist zahlreicher und stärker als wir. 10 Auf, lasst uns klug gegen es vorgehen, damit es sich nicht noch weiter vermehrt! Sonst könnte es geschehen, wenn Krieg ausbricht, dass es sich auch noch zu unseren Feinden schlägt und gegen uns kämpft und dann aus dem Land hinaufzieht. 11 Daher setzten sie Arbeitsaufseher über es, um es mit ihren Lastarbeiten zu drücken. Und es baute für den Pharao Vorratsstädte: Pitom und Ramses. Aufgrund der Vorkommnisse in diesem Kapitel können wir zurecht sagen, dass Ägypten über den Ruf verfügt, die älteste antisemitische Nation zu sein. In dem ersten Stadium ihrer Verfolgung gegenüber den Juden presst sie die Juden in die Sklaverei. Und da das nicht zum Erfolg führte, gingen die Ägypter zur zweiten Phase über. In den Versen 15 - 21 wird den jüdischen Hebammen befohlen, sie werden angewiesen, einen gewissen Befehl auszuführen, wenn ein jüdisches Baby geboren wurde. Sollte es sich dabei um einen Jungen handeln, sollten sie diesen Jungen unmittelbar nach der Geburt töten. Als Gläubige an Gott haben die jüdischen Hebammen sich verweigert, diesen Befehl auszuführen. Dann macht er diesen Befehl noch härter. Lasst uns dazu 2. Mose 1 Vers 22 lesen: Da gebot der Pharao seinem ganzen Volk: Jeden Sohn, der geboren wird, sollt ihr in den Nil werfen, jede Tochter aber sollt ihr am Leben lassen! Die Ägypter sind nicht nur die älteste antisemitische Nation, sie sind auch die erste Nation, die den Völkermord an den Juden versuchte. Die Methode Ägyptens war, die Söhne zu töten. Und das Mittel, wie sie das ausführen wollten, war durch Ertränken. Und genau auf diese Art und Weise stand jetzt auch der Fluch gegen dieses Volk Ägyptens. In diesem Fall wartet jedoch der Herr einige hundert Jahre, bevor er eingreift. Und als er eingreift, folgt er eben wieder seiner Geschichts-Philosophie: Fluch um den gleichen Fluch. Jetzt lesen wir 2. Mose Kapitel 4 die Verse 22 und 23: 22 Und du sollst zum Pharao sagen: "So spricht der HERR: Mein erstgeborener Sohn ist Israel - 23 und ich sage dir: Lass meinen Sohn ziehen, damit er mir dient! Wenn du dich aber weigerst, ihn ziehen zu lassen, siehe, dann werde ich deinen erstgeborenen Sohn umbringen." Der Fluch über Ägypten war der Tod der erstgeborenen Söhne. Und so sandte Gott 10 Plagen über die Ägypter. Die letzte Plage war doch der Tod jedes erstgeborenen Sohnes jeder ägyptischen Familie. Das ist Fluch um den gleichen Fluch. Aber es endet hier noch nicht. Die Art und Weise, wie diese Erstgeborenen getötet werden sollten, war, durch Ertränken. Als nämlich die Israeliten Ägypten verlassen hatten, hatte der Pharao seine Strategie geändert, hat es sich anders überlegt und verfolgt sie. Wie handelt Gott an dieser ägyptischen Armee? Auch genauso, durch diese Methode, durch ertränken. Und hier sehen wir wieder: Fluch um Fluch nach der gleichen Art. Lasst uns jetzt Kapitel 17 aus 2. Mose aufschlagen. Kurz nach dem Exodus treffen wir auf eine weitere Nation, die Teamleiter, mit ihrer eigenen Methode, die Juden zu vernichten. Lasst uns dazu 2. Mose 17 Vers 8: Danach kam Amalek und kämpfte in Refidim gegen Israel. Amaleks Methode war schlicht und ergreifend eine Kriegserklärung gegen die Juden. Lesen wir dazu Vers 14: Danach sprach der HERR zu Mose: Schreib dies zum Gedächtnis in ein Buch und lege in die Ohren Josuas, dass ich die Erinnerung an Amalek vollständig unter dem Himmel auslöschen werde! Und in Vers 16: indem er sagte: Fürwahr, die Hand ist am Thron Jahs: Krieg hat der HERR mit Amalek von Generation zu Generation! In Vers 8 erklärt Amalek den Juden den Krieg und in Vers 16 erklärt Gott seinen Krieg gegen Amalek. Auch hier wieder: Fluch um Fluch der gleichen Art. Und dieser Kampf, dieser Krieg, dauert 400 Jahre an. Dieser Kampf geht bis hin zu 1. Samuel Kapitel 15. Wir lesen hier die Verse 1 - 3: 1 Samuel sagte zu Saul: Der HERR hat mich gesandt, um dich zum König über sein Volk, über Israel, zu salben. So höre nun auf die Stimme der Worte des HERRN! 2 So spricht der HERR der Heerscharen: Ich habe bedacht, was Amalek Israel angetan, wie es sich ihm in den Weg gestellt hat, als Israel aus Ägypten heraufzog. 3 Nun zieh hin und schlage Amalek! Und vollstreckte den Bann an ihnen, an allem, was es hat, und verschone ihn nicht, sondern töte Mann und Frau, Kind und Säugling, Rind und Schaf, Kamel und Esel! Der Krieg, den Gott den Amalekitern 400 Jahre zuvor verheißen hatte, konnte nicht vergessen werden; er hatte ja gesagt: Schreib ihn auf! Aufgeschrieben wurde er in diesem Bericht des 2. Buches Mose. Und jetzt ist dem ersten König von Israel befohlen, diesen Krieg zu einem Ende zu führen. Und Saul zieht aus, um genau das zu tun. Als er dies allerdings tut, tritt ein Problem auf: 400 Jahre zuvor hatten die Amalekiter die Juden verflucht. Und innerhalb des gleichen Zeitraumes - nämlich der 400 Jahre - gab es eine andere Nation - nämlich die Keniter, die hatten die Juden gesegnet. Das Problem war jetzt das Folgende: Die Keniter lebten unter den Amalekitern. Und in diesen Tagen, wenn es in die Schlacht ging, dann war das meistens Mann gegen Mann. Und in einer solchen Schlacht konntest du unmöglich nach einem Personalausweis oder einem Führerschein fragen, um die Nationalität zu klären. Das ist ein Problem, das Gott sieht. Und das ist ein Problem, das Gott löst. Lasst uns dazu die Verse 5 und 6 lesen: 5 Und Saul kam bis zur Stadt der Amalekiter und legte einen Hinterhalt in das Tal. 6 Und Saul ließ den Kenitern sagen: Geht, weicht, zieht weg von den Amalekitern, dass ich dich nicht mit ihnen wegraffe! Denn du, du hast allen Söhnen Israel Gnade erwiesen, als sie aus Ägypten heraufzogen. Da zogen die Keniter fort von Amalek. Das Schöne hier im 1. Samuel 15 ist das Folgende: In einem Kapitel kannst du beide Facetten des abrahamitischen Bundes sehen. Der Segen wie der Fluch wird jetzt an zwei verschiedenen Nationen gleichzeitig vollzogen aufgrund ihres Verhaltens gegenüber den Juden schon 400 Jahre zuvor. Eine andere Methode, die Juden zu vernichten, ging nicht auf. Jetzt lasst uns dem Buch Ester zuwenden. Denn in Ester finden wir auf einzigartige Weise, wie der abrahamitische Bund sich auswirkt. Wie ihr wahrscheinlich wisst, wird der Name Gottes kein einziges Mal im Buch Ester erwähnt. Kein Bezug zu Gott. Der Name Gottes wird nicht erwähnt, noch nicht einmal ein Gebet zu Gott. Und deswegen wurde oft die Frage gestellt: Warum befindet sich dieses Buch überhaupt in der Schrift? Weil es geradezu scheint, dass der Autor dieses Buches sogar Mühe aufwendet, den Namen Gottes gar nicht zu erwähnen. Später gibt es die Stelle, wo es heißt: Wenn du, Ester, deinem Volk nicht hilfst, dann wird die Hilfe von einem anderen Ort kommen. Selbst dort wird gesagt: "von einem anderen Ort", aber es wird nicht direkt Bezug auf Gott genommen. Warum ist also das Buch in der Heiligen Schrift? Obwohl Gott nicht erwähnt wird, sehen wir sehr wohl, wie Gott hier wirkt. Aber Gott wirkt hier nicht auf irgendeine altbekannte Art und Weise, sondern er arbeitet hier nach einem ganz besonderen Prinzip, nämlich nach dem Prinzip, das wir aus dem abrahamitischen Bund kennengelernt haben. Das Buch Ester gibt uns Einblick, wie Gott durch Vorsehung Einfluss nimmt. Denn selten greift Gott direkt mit seiner Hand ein, sondern er arbeitet durch seine Vorsehung. Das sehen wir hier im Buch Ester hervorragend. Im Kapitel 3 sehen sich die Juden auf einmal einem ganz neuen Feind gegenüber. Lasst uns dazu aus Kapitel 3 die Verse 1 und 2 lesen: 1 Nach diesen Begebenheiten machte der König Ahasveros Haman, den Sohn des Hammedata, den Agagiter, groß, und er erhob ihn im Rang und stellte seinen Sitz über alle Fürsten, die bei ihm waren. 2 Und alle Knechte des Königs, die im Tor des Königs waren, beugten die Knie und warfen sich nieder vor Haman, denn so hatte der König es in Bezug auf ihn befohlen. Aber Mordechai beugte seine Knie nicht und warf sich nicht nieder. Und jetzt Vers 5 und 6: 5 Und als Haman sah, dass Mordechai vor ihm weder seine Knie beugte noch sich niederwarf, da wurde Haman mit Zorn erfüllt. 6 Aber es war in seinen Augen zu gering, die Hand an Mordechai allein zu legen, da man ihm die Volkszugehörigkeit Mordechais mitgeteilt hatte. So suchte Haman alle Juden, die im ganzen Königreich des Ahasveros waren, das Volk Mordechais zu vernichten. Weil sich ein Jude weigert, seine Knie vor ihm zu beugen, wird er sehr zornig. So zornig, dass er die gesamte jüdische Nation aus dem persischen Reich vernichten möchte. Und das bezog sich auf alle Juden der damaligen Welt. Die gesamte jüdische Nation zu diesem Zeitpunkt der jüdischen Geschichte befand sich in den Grenzen des persischen Reiches. Später in Vers 12 und 13 lernen wir dann seine Methode kennen. Er erlässt ein Dekret und versiegelt dieses Dekret mit dem Ring des Königs. Und dieses Dekret wird dann an die gesamt Bürokratie im persischen Reich verschickt. Und der Inhalt des Dekrets ist das Folgende: An einem gewissen Tag in der Zukunft wurde das Volk der Juden als vogelfrei erklärt. Mit anderen Worten: Wer immer dann an diesem Tag die Juden tötete, musste keine rechtlichen Konsequenzen fürchten. Und um eben das Volk zu motivieren, wirklich die Juden zu töten, erlässt er in diesem Dekret noch einen weiteren Satz: Diejenigen, die die Juden töten, dürfen sich zur Belohnung die Besitztümer der Juden aneignen. Und er versiegelt dieses Dekret mit dem Ring des Königs. Unter persischem Recht konnte niemals ein Dekret, ein Gesetz, das nicht nur erlassen, sondern mit dem Ring des Königs gesiegelt war, wieder aufgehoben werden. Selbst durch Gebrauch des Ringes konnte dieses Gebot, dieser Erlass nicht rückgängig gemacht werden. Und das ist genau das Problem hier. Haman ist nicht der König, aber er konnte den Ring des Königs einsetzen. Seine Strategie war, den Antisemitismus zur offiziellen Staatspolitik zu machen. Und er siegelt dieses Dekret mit dem Ring des Königs. Du magst jetzt vielleicht denken, dass damit die Antisemiten wirklich glücklich wurden. Um was kann denn ein Antisemit mehr bitten, als ein Todesurteil über alle Juden der Welt. Aber er war immer noch nicht zufrieden. Der Grund, warum Haman immer noch nicht zufrieden war, war, dass er den Tod Mordechais öffentlich zur Schau stellen wollte. Aber es war ihm noch nicht klar, wie er das machen soll. Im Kapitel 4 denkt er weiter über eine Methode nach, aber er kann sich keine überlegen. Im Kapitel 5 trifft er dann auf eine Person und die hilft ihm und gibt ihm Rat. Diese Person erweist sich als seine Frau. Dann wollen wir doch mal sehen, was diese liebevolle Frau ihrem Mann zu sagen hat. In Ester 5 Verse 13 -14 steht: 13 Alles das aber genügt mir nicht, solange ich den Juden Mordechai im Tor des Königs sitzen sehe. 14 Da sagten seine Frau Seresch und all seine Freunde zu ihm: Man soll einen Holzpfahl herrichten, fünfzig Ellen hoch! Und am Morgen sage dem König, dass man Mordechai daran aufhängen soll! Dann geh mit dem König fröhlich zum Mahl! Das Wort gefiel Haman gut, und er ließ den Holzpfahl herrichten. Ist das nicht eine liebevolle Frau? Mach doch bitte einen Galgen, und zwar so hoch, dass er automatisch als höchstes Objekt in der gesamten Hauptstadt zu sehen ist. Mit anderen Worten: Wer immer an diesem Galgen aufgehangen wurde, wurde zum öffentlichen Spott für die gesamte Stadt. Das hat ihm einen wohl angenehmen Schlaf verschafft mit dem Ziel, dass er am Morgen im Palast um die Erlaubnis bitten wollte, dass Mordechai an diesem Galgen aufgehangen werden soll. Bedenkt, Haman war der zweithöchste Mann im gesamten persischen Reich. Es war 100%ig davon auszugehen, dass der König so eine einfache Bitte seines zweiten Mannes im Staat nachgekommen wäre. Und Haman schätzte den Rat seiner Frau und ließ diesen Galgen bauen. Und sein Plan war, Mordechai am direkt darauf folgenden Tag daran aufzuhängen. In diesen ersten 5 Kapiteln hat sich die Situation für die Juden alles andere als verbessert. Aber bemerkt bitte, im Kapitel 6 beginnt dieses Kapitel mit den Worten "In jener Nacht". In jener Nacht, wo es so schlimm gekommen war, wie es nur kommen konnte, in jener Nacht, wo dieses Todesurteil über der gesamten Weltbevölkerung der Juden stand, in dieser Nacht, wo bereits der Galgen für Mordechai errichtet war, in jener Nacht, wo eben Haman so süß schlafen konnte, konnte der König nicht schlafen. Und es war eben Gott selbst, der dem König eine königliche Schlaflosigkeit bereitete. Irgendwann mal, bevor das hier alles passiert ist, kam es offensichtlich dazu, dass Mordechai einmal das Leben des Königs gerettet hatte. Und zwar geschah das, indem Mordechai mitbekommen hatte, dass ein Anschlag auf den König geplant war und er hat diesen Anschlag den Offiziellen berichtet. Aber es gab nur sehr wenige Menschen, die sich überhaupt daran erinnern konnten. Die Verantwortung der Schriftschreiber damals war es, schlicht und ergreifend alle Vorkommnisse aufzuschreiben, um sie in der Geschichtsschreibung des persischen Reiches aufzubewahren. In jener Nacht konnte der König nicht schlafen. Wenn ich als kleiner Junge z.B. nicht schlafen konnte, dann hat mir meine Mutter meistens irgendwelche Bettgeschichten vorgelesen und das hat allermeistens funktioniert. Und ihr seht, der Herrscher über das persische Reich war genauso einer wie ich kleiner Junge in New York. Er konnte nicht schlafen und deswegen wünschte er sich einige Gute-Nacht-Geschichten. Und was ist seine Lieblings-Gute-Nacht-Geschichte? Geschichten über sich selbst. Geschichten über ihn selbst, nämlich seit der Zeit der Thronbesteigung. Da kann man wirklich ein Stück Demut an diesem Mann lernen. Und so fangen sie an, die Geschichtsschreibung des persischen Reiches ihm vorzulesen. Und dann kommen sie zu einem Absatz, wo drin steht, wie Mordechai das Leben des Königs gerettet hatte. Und so wollte der König wissen: Hat er eigentlich eine Belohnung dafür bekommen? Und die Diener mussten ihm sagen: Nein, Mordechai wurde für diese gute Tat nie belohnt. Da sagte der König: Das ist aber gar nicht gut. Da dachte der König: Ich muss mir was Feines für Mordechai ausdenken. Darüber werde ich schlafen. Jetzt kann er schlafen. Wenn du denkst, Gott hätte keinen Sinn für Humor, dann hast du nie das Buch Ester studiert. Ich würde sogar sagen, du brauchst vielleicht einen jüdischen Sinn für Humor, um das hier wirklich zu verstehen, aber wenn du einen nichtjüdischen Sinn für Humor hast, kann das auch nicht schaden. In der Mitte der Nacht seht dieses Bild: Auf der einen Seite der Stadt schläft Haman, auf der anderen Seite der Stadt schläft der König. Und beide denken über den gleichen Juden nach, aber aus unterschiedlichen Beweggründen. Der hier will ihn aufhängen und der hier will ihn belohnen. Haman steht am Morgen auf und bewegt sich zum Königspalast mit der Absicht, Mordechai zu hängen. Gleichzeitig denkt der König immer noch darüber nach: Was kann ich Mordechai Gutes tun? Und dann schaut er aus dem Fenster und sieht, wie Haman zum Tor hinein kommt. Und dann sagt er: Das ist der Mann, den werd ich fragen, was ich Mordechai tun soll. Lasst uns in Kapitel 6 den Vers 6 lesen: Und Haman kam herein. Der König sagte zu ihm: Was soll man dem Mann tun, an dessen Ehrung der König Gefallen hat? Da dachte Haman in seinem Herzen: Wem könnte der König mehr Ehrung erweisen wollen als mir? Könnt ihr sehen, wie Hamans Demut geradezu aus diesem Vers trieft? Seine Gedanken waren doch: Was kann ich einem Mann tun, den ich ehren möchte? Wer könnte das wohl sein? Das muss ich sein. Im ganzen persischen Reich konnte der Mann über keinen anderen nachdenken als über sich selbst. Also, das ist, was ich tun will. Also werde ich dem König drei großartige Dinge sagen. Und am Ende wird der König zu mir sagen: Du bist der Mann. Und dann werde ich das überraschte Gesicht aufsetzen. So fragt er in den Versen 7 - 9 um drei Dinge: Die Kleider des Königs, das Pferd des Königs und die Krone des Königs. Und dann sollte der König einer seiner Prinzen befehlen, diesen Mann auf sein eigenes Pferd setzen zu lassen in den königlichen Kleidern mit der königlichen Krone. Und er sollte dann mit diesem Pferd durch die ganze Gegend geführt werden, durch die Stadt geführt werden und vor ihm sollte ausgerufen werden: Das ist der Mann, den der König ehren möchte! Und er ist gerade in dem Moment bereit, dieses überraschte Gesicht aufzulegen. Nun lasst uns Vers 10 lesen: Da sagte der König zu Haman: Beeile dich, nimm das Gewand und das Pferd, wie du geredet hast, und mache es so mit Mordechai, dem Juden, der im Tor des Königs sitzt! Lass nichts ausfallen von allem, was du geredet hast! Das überraschte Gesicht war echt. Er kommt rein, um den Mann zu hängen und jetzt wird er von Gott gedemütigt. Er wird derjenige sein, der Mordechai zu ehren hat. Aber schlussendlich wissen wir von dem Prinzip her, es muss Fluch um Fluch der gleichen Art sein. Lasst uns aus Kapitel 7 den Vers 10 lesen: So hängte man Haman an dem Holzpfahl auf, den er für Mordechai errichtet hatte. Da legte sich die Wut des Königs. Eben der Galgen, den er für Mordechai hatte errichten lassen, war eben der Galgen, an dem er hängte. Und aufgrund der Höhe, die ihm seine liebevolle Frau empfohlen hatte, wurde er jetzt zum Spektakel für das ganze Reich. Fluch um des gleichen Fluches willen. Aber das löst immer noch nicht das Problem hier im Buch Ester. Ein Erlass konnte ja - wie gesagt - nicht mehr zurückgenommen werden. Und jetzt sehen wir hier in Kapitel 8, dass ein zweites Dekret - ebenso mit dem Ring des Königs versiegelt - erlassen wird. Dieses Dekret beinhaltete, dass an diesem gleichen Tag des gleichen Monats die Juden das Recht bekamen, sich selbst mit Waffen zu verteidigen. Das lesen wir in Kapitel 9 Vers 5: So schlugen die Juden all ihre Feinde mit Schwertkampf, Umbringen, Ausrotten. Und sie verfuhren mit ihren Hassern nach ihrem Belieben. Also beachtet bitte: Eben die, die versuchten, mit dem Schwert die Juden umzubringen, waren eben die, die mit dem Schwert umgebracht wurden. Fluch um Fluch der gleichen Art. Das große Finale finden wir dann etwas später in Vers 26: Deshalb nannte man diesen Tag Purim, nach dem Namen "Pur". So kam es zu einem neuen jüdischen Feiertag, der nicht mit Mose begann sondern hier. Er wird bis zu dem heutigen Tag von den Juden gefeiert. 25 Jahrhunderte später gibt's noch eine kleine Folge von dieser Geschichte: Unter den Nationalsozialisten gab es einen Mann, der hieß Julius Streicher. Ihm gelang es, Hass gegen die Juden auszuüben, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Reiches. Nach dem Krieg wurde er von den Alliierten gefangengenommen, in den Nürnberger Prozessen verurteilt, und zwar zum Tode durch den Strick. Und auf dem Weg zum Galgen sagte er seine letzten Worte: Purim 1946. Am letzten Tag seines Lebens erkannte er, dass er die gleiche Geschichte wie Haman spielte. Er verstand, dass die Juden seinen Tod feiern würden, genauso wie sie den Tod Hamans feierten. Und damit kommen wir zum Ende der alttestamentlichen Geschichte. Aber bislang haben wir immer noch nicht die Frage beantwortet: Wie vernichtet man nun das Volk der Juden? Aber bis hierhin haben wir vier Methoden kennengelernt, die nicht funktioniert haben und die niemals funktionieren werden. Es wird nicht funktionieren, indem ihr ihnen die Frauen wegnehmt oder die Söhne tötet oder den Krieg erklärt oder Antisemitismus zur Staatspolitik macht. Das sind vier Methoden, die können und werden nicht funktionieren. Wenn ihr euch die Weltgeschichte anschaut, dann werdet ihr feststellen, dass diese vier Methoden wieder und wieder versucht wurden. Die Kreuzzügler nahmen die Frauen weg. Die spanischen und portugiesischen Eroberer töteten ihre Söhne. Nazi-Deutschland machte den Antisemitismus zur offiziellen Politik. Und es gab genügend Staaten, die Israel den Krieg erklärt haben. Und das sind eben vier Methoden, die nicht funktionieren werden. Aber es gibt tatsächlich eine Methode, die funktioniert, wie man die Juden vernichten kann, und die wird uns im Wort Gottes offenbart. Aber es ist jetzt Zeit für die Pause und deswegen können wir dazu jetzt noch nicht kommen. 15