Die Entrückung der Gemeinde - Teil 1/3 Arnold Fruchtenbaum Übertrag der deutschen Übersetzung Die Zukunft der Gemeinde - Teil 02/23 27.10.2011 ID: 28456 Wir wollen das Thema "Die Entrückung der Gemeinde" in vier Teile einteilen. I. möchten wir genau definieren, was die Gemeinde ist, weil sich die Entrückung nur auf die Gemeinde bezieht. II. werden wir uns der Entrückung der Gemeinde selbst widmen. Das wird in zwei Teilen geschehen: Unter A geht es um die Ereignisse während der Entrückung, und das werden wir in drei Teilen tun. Das ist ungefähr, soweit wie wir heute Abend kommen werden, bis zum Punkt 3. Morgen werden wir dann mit B weitermachen, und zwar "Der Zeitpunkt der Entrückung". III. werden wir uns dann mit dem Richterstuhl Christi beschäftigen, der der Entrückung folgen wird. IV. wollen wir uns dann mit der Hochzeit des Lammes beschäftigen, die unmittelbar dem zweiten Kommen Jesu vorausgehen wird. Lasst uns heute mit I. beginnen, die Definition der Gemeinde und wann die Gemeinde exakt begann. Die erste Frage wird sein: Was ist die Gemeinde? Dazu lasst uns Kolosser Kapitel 1 aufschlagen. Kolosser 1 Vers 18 sagt: Und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Bitte beachtet, welche Lehre in diesem Vers steckt: Er ist das Haupt des Leibes und der Leib ist die Gemeinde. Was bildet genau nun die Gemeinde? Dazu Epheser Kapitel 2 Verse 11 bis 16: 11 Deshalb denkt daran, dass ihr, einst aus den Nationen dem Fleisch nach - "Unbeschnittene" genannt von der sogenannten "Beschneidung", die im Fleisch mit Händen geschieht - 12 zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und Fremdlinge hinsichtlich der Bündnisse der Verheißung; und ihr hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt. 13 Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe geworden. 14 Denn er ist unser Friede. Er hat aus beiden eins gemacht und die Zwischenwand der Umzäunung, die Feindschaft, in seinem Fleisch abgebrochen. 15 Er hat das Gesetz der Gebote in Satzungen beseitigt, um die zwei - Frieden stiftend - in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen 16 und die beiden in einem Leib mit Gott zu versöhnen durch das Kreuz, durch das er die Feindschaft getötet hat. Er betont, dass es vor dem Tod des Messias zwei grundlegende, ethnische Gruppen gab. Diese beiden Gruppen sind die Nicht-Juden - also die Nationen - und die Juden. Und die Juden hatten ein besonderes Merkmal, dass ihnen die Bündnisse galten. Das Wort Bündnisse steht hier in Vers 12 in der Mehrzahl, weil er sich auf vier bedingungslose Bündnisse, die Gott speziell mit dem Volk Israel geschlossen hat, bezieht. Das ist der abrahamitische Bund, der Land-Bund, der davidische Bund und der neue Bund. Und Gottes Segnungen - sowohl die geistlichen als auch die physischen waren abhängig von diesen Bündnissen. Aber das ist auch ein Hinweis auf einen weiteren Bund, der beides war: mit Bedingung - also an eine Bedingung geknüpft - und auch nur zeitweise. Das ist ein Hinweis auf den mosaischen Bund, der aus den 613 Gesetzen des mosaischen Bundes besteht. Das mosaische Gesetz hatte mindestens 9 grundlegende Absichten oder Zwecke: Aber Paulus bezieht sich hier in diesem Abschnitt auf diesen einen Zweck, nämlich, eine Trennung zu schaffen zwischen den Nicht-Juden - den Nationen - auf der einen Seite und den Juden auf der anderen Seite. Und eben diese Trennung hat die Nationen abgehalten von beidem: von den geistlichen wie von den physischen Segnungen des Volkes Gottes. Zur Zeit des Gesetzes waren die Nationen eigentlich in zwei Zuständen in Bezug auf das Gesetz: Erstens waren sie Fremde gegenüber den Bündnissen Gottes und hatten kein Anrecht an ihnen. Und zweitens waren sie weit entfernt - zu weit, um die Segnungen dieser Bündnisse zu genießen. Dabei gab es nur eine Möglichkeit, wie ein Nicht-Jude die Segnungen unter dem mosaischen Gesetz hätte genießen können: Er hätte unter das mosaische Judentum konvertieren müssen. Er hätte sich beschneiden lassen müssen und auch die Forderungen des mosaischen Gesetzes auf sich nehmen müssen. Und hätte wie jeder andere Jude unter dem Gesetz leben müssen. Mit anderen Worten: Nicht-Juden konnten von dem mosaischen Bund Segnungen empfangen, aber nicht als Nicht-Juden, sondern sie mussten die Beschneidung unterlaufen und sich dem Gesetz unterwerfen. Mit dem Tod des Messias hat er diese Scheidewand - diese Trennung - abgebrochen. Ein Ergebnis ist - wie er es hier in Vers 15 beschreibt, um aus den Zwei (Die Frage ist, was meint er mit den Zwei? Es sind die Juden und die Nicht-Juden, die Nationen.) - um aus diesen beiden einen neuen Menschen zu schaffen. Zwei plus eins gleich drei. Es gibt eine dritte neue Einheit: diesen neuen Menschen. Und in Vers 16 nennt er diese neue Einheit Leib. Ihr habt ja vorher in Kolosser lesen können: Der Leib ist die Gemeinde. Die Gemeinde besteht also aus allen Juden und aus allen Nicht-Juden, die an den Herrn Jesus Christus als den Messias, als das Lamm Gottes glauben. Bis jetzt haben wir Folgendes gelernt: Die Gemeinde ist der Leib, der Leib Jesu, bestehend aus Juden wie Nicht-Juden, die an den Herrn Jesus Christus glauben und die so eins geworden sind. Die nächste Frage ist, wie werden wir diesem Leib zugehörig? Lasst uns dazu 1. Korinther Kapitel 12 Vers 13 aufschlagen: Denn in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden. Die Art und Weise, wie wir dem Leib zugefügt werden, ist durch die Geistestaufe. Und ich bitte euch, aufgrund dieses Verses wahrzunehmen oder zu sehen, dass es eine untrennbare Verbindung zwischen der Geistestaufe und dem Leib Jesu gibt. Ohne Geistestaufe gäbe es keine Gemeinde und die Gemeinde kann nur durch die Geistestaufe bestehen. Mit anderen Worten: Wenn wir feststellen können, wann die Geistestaufe begann, dann können wir auch genau feststellen, wann der Leib, wann die Gemeinde Jesu begann. Das führt uns zum Punkt B in unserer Gliederung: Wann begann die Gemeinde? Dazu schlagen wir Apostelgeschichte Kapitel 1 auf. Aus folgendem Grund ist das besonders wichtig. In den verschiedenen Formen der sogenannten Ersatztheologie wird die Behauptung aufgestellt, dass die Gemeinde Jesu schon zur Zeit Israel, also im alten Bund existierte. Manche beginnen mit der Gemeinde sogar zur Zeit Adams. Andere verbinden den Beginn der Gemeinde mit Abraham und mit dem Bund Abrahams. Und dann wird oft die Behauptung aufgestellt, Gott hat diesen Bund nicht mit dem ethnischen Israel sondern mit dem geistlichen Israel, sprich auch mit der Gemeinde, geschlossen. Aber denkt nochmal an die Schriftstellen, die wir gerade gelesen haben: Wenn wir feststellen können, wann die Geistestaufe begann, dann können wir auch den Beginn der Gemeinde festlegen. In den Evangelien berichtet nur Matthäus von der Gemeinde. Das erste Mal erwähnt der Herr Jesus die Gemeinde in Matthäus 16 mit dem Ausspruch: Auf diesen Felsen werde ich meine Gemeinde bauen. In diesem Vers benutzt er ausdrücklich die Zukunftsform. Der Herr Jesus hat in Matthäus 16 Vers 18 nicht gesagt: Ich werde fortsetzen etwas zu bauen, was schon existiert, sondern in Matthäus 16 war die Gemeinde, die der Herr Jesus baute, noch Zukunft. Lasst uns Apostelgeschichte 1 Vers 5 lesen: denn Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach diesen wenigen Tagen. Auch hier wieder die Zukunftsform. Ihr werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach diesen wenigen Tagen. Also können wir an der Stelle sehen, in Apostelgeschichte 1 Vers 5 war die Geistestaufe noch Zukunft - sollte noch geschehen -, also war die Gemeinde noch Zukunft. Wann wurde Apostelgeschichte 1 Vers 5 erfüllt? Die allgemeine Antwort ist meistens Apostelgeschichte 2 die Verse 1 bis 4. Und das ist in der Tat die richtige Antwort. Aber da gibt's ein kleines Problem. In den Versen kommt nicht einmal der Ausdruck Geistestaufe vor. Es ist zwar hier die Rede davon, vom Geist erfüllt zu sein, aber vom Geist erfüllt zu sein ist nicht automatisch das Gleiche wie die Geistestaufe. Wie können wir also sicher sein oder sogar beweisen, dass die Geistestaufe in Apostelgeschichte 2 Verse 1 - 4 stattfand? Wir können das nachweisen, beweisen, indem wir uns Apostelgeschichte 11 zuwenden. In Apostelgeschichte 10 sendet Gott Petrus zu den Nationen, zu den unbeschnittenen Nationen, zum Haus des Kornelius. Und durch den Dienst des Petrus werden zum ersten Mal unbeschnittene Mitglieder der Nationen durch die Geistestaufe in den Leib Jesu aufgenommen. Und Petrus bleibt sogar bei ihnen, gibt ihnen Anleitung in der Jüngerschaft und isst sogar mit ihnen. Das hat der allgemein üblichen Praxis dieser Tage sehr widersprochen, mit den Nationen zu essen. Denn ein Jude hätte in diesen Tagen niemals mit einem unbeschnittenen Heiden an einem Tisch gegessen. Und ihr wisst, dass gerade in dieser Zeit viele gläubige Juden dieses neue Programm Gottes noch nicht verstanden haben und noch der Tradition ihrer Tage gefolgt sind und haben sich von den gläubigen Nationen abgesondert. Deswegen wird Petrus in Apostelgeschichte 11 von seinen Mitgläubigen in Jerusalem angegriffen. Lasst uns aus Apostelgeschichte 11 die Verse 2 und 3 lesen: 2 Und als Petrus nach Jerusalem hinaufkam, stritten die aus der Beschneidung mit ihm 3 und sagten: Du bist bei unbeschnittenen Männern eingekehrt und hast mit ihnen gegessen! Noch einmal: Die ersten jüdischen Gläubigen haben nicht ganz verstanden, wie Gott jetzt neu handeln würde. Obwohl Petrus zu den Aposteln gehört, wird er bei seiner Rückkehr nach Jerusalem angegriffen, aus seiner eigenen Gemeinde. Petrus verteidigt sich auf zwei Arten: Zunächst einmal verteidigt er sich, indem er ihnen von der Vision berichtet, die Gott ihm in Apostelgeschichte 10 gegeben hatte; er konnte dieser Vision, diesem Ruf Gottes nicht ungehorsam sein. Aber die zweite Verteidigung, die Petrus hier anführt, dabei bezieht sich Petrus auf das, was der Herr in Apostelgeschichte 2 gesagt hat. Lasst uns dazu Vers 15 lesen: Während ich aber zu reden begann, fiel der Heilige Geist auf sie, so wie auch auf uns am Anfang. Bitte beachtet hier den Wechsel der persönlichen Fürwörter. Er sagt: Während ich zu reden begann, fiel der Heilige Geist auf sie, auf die Gläubigen aus den Nationen in dieser Zeit. Und er schließt den Vers: So wie auch auf uns am Anfang, und mit dem "uns" meint er die jüdischen Gläubigen in Jerusalem am Anfang. Und er sagt hier: am Anfang. Wann fiel denn der Heilige Geist zum ersten Mal auf die jüdischen Gläubigen in Jerusalem? In Apostelgeschichte 2 die Verse 1 - 4. Und lasst uns jetzt Vers 16 lesen: Ich gedachte aber an das Wort des Herrn, wie er sagte: Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden. Bitte beachtet, dass er hier im Vers 16 den Herrn Jesus aus Apostelgeschichte 1 Vers 5 zitiert. Und wenn ihr Vers 15 und 16 im Kontext zusammen lest, dann sagt Petrus mit anderen Worten das Folgende: Apostelgeschichte 1 Vers 5 ist in Erfüllung gegangen, nämlich genau in dem Moment, als der Heilige Geist auf die jüdischen Gläubigen zum ersten Mal in Jerusalem fiel, und das geschah in Apostelgeschichte 2 die Verse 1 - 4. Ergo: Apostelgeschichte 2 Verse 1 - 4 war der Moment, wo das erste Mal der Heilige Geist auf die jüdischen Gläubigen fiel, also ist das der Moment, wo die Gemeinde geboren wurde. Also besteht die Gemeinde aus Gläubigen - und ausschließlich aus Gläubigen - aus den Juden und aus den Nationen von der Zeit Pfingstens bis zur Entrückung. Die also, die vor Apostelgeschichte 2 zum Glauben gekommen waren, waren Heilige, aber nicht Gemeindeheilige. Genauso diejenigen, die nach der Entrückung zum Glauben kommen, werden Heilige sein, aber nicht Gemeindeheilige. Die Gemeindeheiligen formen diese besondere Gruppe, nämlich den Leib Jesu, des Messias. Und die Entrückung wird nur Gemeindeheilige umfassen. Lasst uns an dieser Stelle zusammenfassen, was wir bis hierhin gelehrt haben: Die Gemeinde ist der Leib des Messias. Sie besteht aus beiden, aus jüdischen und aus nichtjüdischen Gläubigen. Durch die Geistestaufe werden wir Teilhaber des Leibes der Gemeinde. Und die Geistestaufe trat zum ersten Mal in Apostelgeschichte 2 die Verse 1 - 4 auf. Lasst uns jetzt II zuwenden: Die Entrückung der Gemeinde. Dazu zunächst Johannes Kapitel 14 die Verse 1 - 3: 1 Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich! 2 Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, würde ich zu euch sagen: Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten? 3 Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. Diese Aussage trifft der Herr Jesus im Zusammenhang des letzten Passahs, das er mit seinen Jüngern gefeiert hat. Und er kündigt ihnen hier an, dass er bald abscheiden wird und dorthin zurückkehren wird, von wo er kam. Er kam vom Himmel, deswegen wird er zum Himmel zurückkehren. Während er im Himmel ist, wird er ihnen eine Stätte bereiten. Und wenn eben diese Stätte völlig zubereitet worden ist, wird er zurückkommen, um sie zu sich zu holen, um sie damit zu trösten. Er kommt, um sie in den Himmel zu nehmen. Bitte beachtet, dass Kapitel 14 also eine ausdrückliche Prophetie für Gläubige beinhaltet. Ein besonderes Kommen für die Gläubigen, um sie da mit hinzunehmen, wo er lebt, nämlich im Himmel. Dieser Abschnitt sagt nichts über den Zeitpunkt dieses Ereignisses aus. Nichts desto trotz beinhaltet dieser Abschnitt eine besondere Verheißung, nämlich dass er die Gläubigen zu sich in den Himmel nehmen wird. So gehen wir von da zu 1. Thessalonicher Kapitel 4 die Verse 13 -15: 13 Wir wollen euch aber, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht betrübt seid wie die Übrigen, die keine Hoffnung haben. 14 Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, wird auch Gott ebenso die Entschlafenen durch Jesus mit ihm bringen. 15 Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. Paulus ging bei Gemeindegründung immer wie folgt vor: Er begab sich immer in eine neue Stadt und hat dann zunächst erst den Juden das Evangelium gebracht. Und hat sich dann in der gleichen Stadt den Heiden oder Nicht-Juden zugewandt. Aus der Gruppe dieser Gläubigen - aus Juden und Nicht-Juden - hat er die Gemeinde gegründet. Er ist dann lange genug geblieben, um ihnen dann den ganzen Ratschluss Gottes zu lehren; hat auch einige zu Ältesten und Diakonen zugerüstet. Und hat diese Männer dann als Vorsteher der Gemeinde zugewiesen und ist dann weitergezogen zur nächsten Stadt, um eben diesen Prozess zu wiederholen. Er war nicht in der Lage, den eben beschriebenen Prozess in der Stadt Thessalonichi zu beenden. Denn schon sehr früh entstand Verfolgung und er musste aus der Stadt fliehen. Deswegen waren einige Fragen in dieser Gemeinde noch offen. Und so haben die Gläubigen in Thessaloniki Briefe an Paulus geschickt und haben diese Fragen gestellt und beide Briefe - der 1. wie der 2. Thessalonicher-Brief sind Antworten auf die Fragen, die die Gläubigen in Thessaloniki gestellt haben. Es ist offensichtlich, denn er lehrt hier einige Wahrheiten über die Entrückung. Aber dennoch gab es in Bezug auf die Entrückung noch ungeklärte Fragen wie die folgende: Wenn ein Gläubiger vor der Entrückung stirbt, wird er dann den Segen der Entrückung vermissen? Für sie war das kein geistiges Gedankenspiel, das war eine echte Frage, denn in der Verfolgung starben viele Christen. So ist die Frage in diesem Abschnitt, die er hier beantwortet, die Rolle der Entschlafen vor der Entrückung. Du musst nicht lange wiedergeboren oder gläubig sein um sehen, wie unwahrscheinlich zersplittert die Gemeinde Jesu ist. Selbst von diesen großen Denominationen gibt es nahezu unzählige Absplitterungen. In den Vereinigten Staaten z.B. ist die größte Gruppe der Gläubigen die Baptisten. Und es gibt über zwanzig verschiedene, größere Denominationen innerhalb der Baptisten. Wir haben in Amerika auch verschiedene Brüdergemeinde. Wir unterscheiden fünf oder sechs verschiedene Brüdergemeinde. Es ist selbstverständlich vollkommen in Ordnung, Mitglied einer dieser fünf oder sechs verschiedenen Brüdergemeinden zu sein. Aber es gibt eine Brüdergemeinde, da verbietet die Bibel ausdrücklich die Mitgliedschaft. Denn er sagt hier in Vers 13: Ich will euch aber nicht in Unkenntnis lassen. Also die unkundigen Brüder. Also, ich bitte euch, wenn es jemals dazu kommen sollte, dass sich eine Denomination der unkundigen Brüder bildet, dann dürft ihr dort nicht Mitglied werden. Was Paulus ihnen klarmachen wollte, ist, er wollte, dass sie nicht in Unkenntnis darüber sind, was mit den Gläubigen passiert, die vor der Entrückung sterben werden. Und deswegen erklärt er in Vers 15: dass wir, die wir leben, keineswegs denen, die entschlafen sind, zuvor kommen werden. Und nachdem er das gesagt hat, erklärt er auch, warum dem so ist. Er erklärt ab Vers 16, dass die Entrückung in sieben chronologischen schnell aufeinanderfolgenden Ereignissen stattfinden wird: 1. Der Herr selbst wird beim Befehlsruf vom Himmel kommen: Es wird der Tag kommen, wo der Herr Jesus Christus sich von der Rechten des Vaters erhebt, um in die irdische Hemisphäre zurückzukehren. 2. Mit einem Ruf: Dieses Wort, das hier in der Elberfelder mit dem Wort "Stimme" übersetzt ist, wird durch das Griechische besser als militärischer Befehl ausgedrückt. Wenn z.B. der Befehlshaber sein Zelt verlassen hat, dann hat er einen Befehlsruf - einen Befehl - ausgegeben. Mit anderen Worten: Wenn unser Befehlshaber den Himmel verlassen wird, wird er diesen Prozess mit einem Ruf einleiten. 3. Bei der Stimme des Erzengels: Es gibt nur einen Erzengel, und dessen Name ist Michael. Und Michael der Erzengel ist der erste in dieser Ordnung der Engel. Wie gesagt, ist das auch wieder ein Bild oder ein Hinweis auf die militärische Ordnung dieser Tage. Wenn der Befehlshaber aus seinem Zelt getreten ist und einen Befehl gegeben hat, dann wurden diese Befehle von dem Untergebenen wiederholt. 4. Bei der Posaune Gottes: Das folgt weiterhin diesem Bild der Militärsprache. Denn wenn der Untergebene den Befehlsruf wiederholt hat, wird dies von einem Posaunenschall bestätigt. Und gemäß der Art dieses Befehlsrufes würden die Soldaten dann wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Dann wird das nächste geschehen. 5. Die Toten in Christus werden zuerst auferstehen: Meine Frau Marianne ist in einer presbyterianischen Gemeinde groß geworden. Ihr Vater war Pastor einer presbyterianischen Gemeinde. Das ist leider eine Denomination in den Vereinigten Staaten, ein Teil der Presbyterianer, die sehr liberal geworden sind. Mein Schwiegervater ist einer der wenigen Gläubigen unter vielen Ungläubigen Pastoren innerhalb dieser Denomination. Denn die Denomination als ganzes ist sehr liberal und sehr kalt geworden. Zur Zeit des Kennenlernens - als ich meine Frau Marianne kennengelernt habe - habe ich mir den Spaß erlaubt und zu ihr gesagt: "Die Presbyterianer, das werden die ersten sein, die bei der Entrückung dabei sind, denn es heißt in der Bibel: Die Toten werden zuerst auferstehen." Das erklärt, was er in Vers 15 angesprochen hat. Bevor die Entrückung auf irgendeinen lebendigen Gläubigen Einfluss haben wird, wird die Entrückung zuerst Einfluss auf die verstorbenen Gläubigen haben. Die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Bitte beachtet den Ausdruck: in Christus. Paulus gebraucht öfters Ausdrücke in einer sehr spezifischen Art und Weise. Er sagt: in Jesus, in Christus, in Christus Jesus, in ihm, oder im Herrn. Und das sind alles ganz spezifische Ausdrücke, die das gleiche benennen, nämlich diejenigen, die durch die Geistestaufe Teil des Leibes Jesu geworden sind. Auch die Art und Weise, wie er diesen Ausdruck hier benutzt, belegt, dass die Entrückung sich nur auf die Gemeindeheiligen beziehen wird. Die alttestamentlichen Heiligen werden zu diesem Zeitpunkt noch nicht auferstehen. In Gottes prophetischem Zeitplan werden die alttestamentlichen Heiligen erst später auferstehen. Dann kommen wir zum nächsten Schritt in Vers 17. 6. Danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihm entrückt werden in den Wolken: Der Ausdruck der Entrückung kommt genau hier aus diesem Vers, nämlich nach oben entrückt zu werden, aufgehoben zu werden. In unserer heutigen Zeit befindet sich die Lehre von der Entrückung unter starkem Beschuss. Manchmal wird über den Zeitpunkt der Entrückung gestritten. Aber es gibt mehr und mehr Gruppen, die entstehen, die behaupten, es gibt überhaupt keine Entrückung. Im Reisedienst treffe ich häufiger auf solche Menschen oder sie treffen auf mich. Die sagen dann zu mir, sie glauben nicht an die Entrückung, weil nirgendwo in der Schrift von der Entrückung geredet wird. Das ist wohl wahr, das Wort "Entrückung" oder rapture findest du nirgendwo in der englischen oder deutschen Bibel. Aber streng genommen findest du überhaupt kein englisches Wort in der Bibel. Denn Gott hat das Wort nicht in Englisch gegeben, sondern in Hebräisch, Aramäisch und Griechisch. Was wir im Englischen oder im Deutschen haben, ist nur eine Übersetzung dessen, was Gott uns gegeben hat. Ihr wisst, weder in Englisch noch in Deutsch ist uns die Bibel gegeben worden. Und das griechische Wort für Entrückung ist tatsächlich hier im Vers 17 enthalten. Und das griechische Wort für Entrückung heißt Harpazo, genau dieses Wort für Entrückung oder Aufheben. Die Männer und Frauen, die mich in Bezug auf dieses Thema so ansprechen, kommen aus verschiedenen Denominationen. Da ich ja nun mal ein Jude bin, beantworte ich die Frage, indem ich eine Frage stelle: Glaubst du an die Dreieinigkeit? Und sie sagen immer: Jawohl, das tun wir. Warum glaubt ihr an die Dreieinigkeit, das Wort findest du auch nirgendwo in der englischen Bibel. Mindestens findest du das griechische Wort für Entrückung in der Bibel, aber das hebräische, aramäische oder griechische Wort für Dreieinigkeit gibt es nirgendwo in der Bibel. Es geht doch nicht darum, ob wir ein gewisses Wort in der Bibel finden können, sondern es geht doch vielmehr darum, was die Schrift lehrt, was sie meint. Was meinen wir also mit dem Wort Dreieinigkeit? Die Bibel lehrt eindeutig, es gibt nur einen Gott, nicht viele. Und dieser eine Gott existiert in drei Personen: dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Trotzdem lehrt die Bibel nicht drei Götter sondern nur einen. So haben wir dieses biblische Konzept genommen und haben diesem Konzept - diesem biblischen Konzept - ein Wort gegeben: Dreieinigkeit. Während du das Wort Dreieinigkeit wohl nicht in der Schrift finden kannst, findest du sehr wohl das, was dieses Wort ausdrücken möchte. Was meinen wir also, wenn wir von Entrückung reden? Dass die lebendigen Gläubigen in einem Nu - plötzlich - aufgehoben werden, dem Herrn entgegen in die Luft. Findet man das in der Schrift? Natürlich, hier in Vers 17. Du kannst auch andere Übersetzungen für entrücken nehmen, aber das ändert nichts an dem Inhalt, den der Vers 17 lehrt. Dann kommt der nächste Teil der Entrückung. 7. Wir werden den Herrn in der Luft treffen - ihm entgegen - und werden so alle Zeit bei ihm sein: Die auferstandenen Toten und die lebenden Gemeindeheiligen werden zusammen dem Herrn entgegen in die Luft gehen und ihn dort treffen. Wenn wir dann in der Luft auf ihn treffen, wohin wird er uns nehmen? Johannes 14 hat er das bereits gelehrt: Er wird uns holen, um uns in den Himmel zu nehmen. Es heißt nicht, dass wir ihn in der Luft treffen werden und dann eine Kehrtwende machen und dann wieder zurück zur Erde gehen. Die Verheißung ist doch, dass er uns entgegenkommt und uns gen Himmel nehmen wird. Auch dieser Abschnitt sagt nichts darüber aus, wann die Entrückung stattfinden wird. Hier in diesem Abschnitt finden wir lediglich die chronologische Abfolge der Entrückung, um uns zu zeigen, welche Beziehung es gibt zwischen den zu der Zeit toten Gemeindeheiligen und den lebendigen. 1. Korinther 15 noch ein weiterer Abschnitt zu den Ereignissen während der Entrückung. Den Kontext findet ihr in den Versen 50 - 58. Lasst uns aus 1. Korinther 15 Vers 50 lesen: Dies aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können, auch die Vergänglichkeit nicht die Unvergänglichkeit erbt. Er sagt uns, dass mit dem Leib, den wir momentan haben, wir nicht in die Ewigkeit eingehen können. Denn unser Leib ist der Vergänglichkeit und dem Verderben unterworfen. Also muss es an einem gewissen Punkt einen Wechsel in der Natur des Leibes geben. Und in diesem Abschnitt unterrichtet er uns darüber, dass eben dieser Wechsel unserer Natur genau im Moment der Entrückung stattfinden wird. Vers 51: Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Das Wort Geheimnis hat im NT eine ganz besondere Bedeutung. Wann immer wir auf das Wort Geheimnis im NT treffen, dann ist es ein Ausdruck dafür, dass es sich hier um etwas noch nicht Geoffenbartes während des alttestamentlichen Zeitalters handelt. Was immer man durch das AT kennen, wissen konnte, konnte nicht als Geheimnis benannt werden. Als Geheimnis kann nur das bezeichnet werden, was erst im NT gelehrt wird. Woher bekommen wir so eine Definition von Geheimnis? Bitte haltet einen Finger hier bei 1. Korinther 15 und lasst uns Epheser 3 aufschlagen. Epheser 3 die Verse 3, 4 und 5: 3 Denn mir ist durch Offenbarung das Geheimnis zu erkennen gegeben worden - wie ich es oben kurz geschrieben habe; 4 beim Lesen könnt ihr meine Einsicht in das Geheimnis des Christus merken -, 5 das in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht zu erkennen gegeben wurde, wie es jetzt seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist geoffenbart ist: Zweimal gebraucht er in diesem Abschnitt das Wort Geheimnis. Und er definiert diesen Ausdruck in Vers 5. Er sagt eindeutig, dass ein Geheimnis in der alttestamentlichen Zeit noch nicht geoffenbart wurde, sondern jetzt erst zur Zeit der Apostel und der Propheten. Lesen wir weiter in Vers 9: und ans Licht zu bringen, was die Verwaltung des Geheimnisses sei, das von den Zeitaltern her in Gott, der alle Dinge geschaffen hat, verborgen war; Es heißt eindeutig oder ausdrücklich, dass ein Geheimnis zu allen Zeiten in Gott verborgen war, aber jetzt geoffenbart wird. Und schlagt bitte dazu noch Kolosser Kapitel 1 auf die Verse 25 und 26: 25 Ihr (der Gemeinde) Diener bin ich geworden nach der Verwaltung Gottes, die mir im Blick auf euch gegeben ist, um das Wort Gottes zu vollenden, 26 das Geheimnis, das von den Weltzeiten und von den Geschlechtern her verborgen war, jetzt aber seinen Heiligen geoffenbart ist. Genau wieder die gleiche Definition: ein Geheimnis, das von Weltzeiten her, von den Geschlechtern her verborgen war, jetzt aber seinen Heiligen geoffenbart ist. Noch einmal, wenn ihr auf ein Geheimnis trefft, dann ist das etwas, das im AT völlig verborgen war und im NT als etwas Neues gelehrt wurde. Das ist einer der Gründe, warum die Entrückung niemals das Gleiche sein kann wie die Wiederkunft des Herrn. Denn es gibt vielmehr Details über die Wiederkunft, das zweite Kommen des Herrn im AT als im NT. Mit anderen Worten: Das zweite Kommen, die Wiederkunft des Herrn kann man niemals als Geheimnis bezeichnen. Aber die Entrückung der Gemeinde wurde im AT überhaupt nicht erwähnt und ist deswegen ein Geheimnis. Insgesamt gibt es acht göttliche Geheimnisses und zwei satanische Geheimnisse. Und eines dieser acht göttlichen Geheimnisse ist die Entrückung. Damit lasst uns zurückkehren zu 1. Korinther 15. Und so schreibt er weiter in Vers 51: Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, Er sagt hier: Nicht jeder wird sterben, aber jeder wird eine Verwandlung seines Leibes erfahren. Dann gibt er zwei Beispiele für diese Augenblickheftigkeit dieser Verwandlung: in einem Nu. Das griechische Wort, das hier steht, ist das gleiche Wort, das wir für Atom gebrauchen. In dem Atom der Zeit oder in dem Augenblick. Und dann wiederholt er die Abschnitte 4, 5 und 6, die wir vorher schon im 1. Thessalonicher Brief sehen konnten. Den vierten Schritt bei der letzten Posaune, wenn die Posaune ertönt. Den fünften Schritt, wenn die Toten auferweckt werden, und zwar unvergänglich. Und der sechste Schritt: Wir werden verwandelt werden. Er geht dann weiter fort und beschreibt diesen Wandel in den Versen 53 bis 58. Für die toten Gläubigen geht es um die Vergänglichkeit. Ihr Leib hat Vergänglichkeit erfahren und er wird Unvergänglichkeit anziehen. Aber für die lebenden Gläubigen geht es um unsere Sterblichkeit. Unsere sterblichen Leiber werden unsterbliche Leiber anziehen. Auch hier wieder: Dieser Abschnitt sagt nichts über den Zeitpunkt der Entrückung aus. Dieser Abschnitt betont nur, dass zu einem Zeitpunkt jeder einen neuen Leib bekommen muss. Die Anhänger der sogenannten Post-Entrückungs-Lehre gebrauchen einen Vers, um ihre Lehre zu untermauern. Sie gebrauchen den Vers 52 und sagen: Es wird bei der letzten Posaune geschehen. Sie verbinden diesen Ausdruck "letzte Posaune" mit der siebten Posaune in der Offenbarung. Und übrigens gebrauchen beide, sowohl die, die von der Entrückung in der Mitte der Trübsal, als auch die, die von der Entrückung nach der Trübsal überzeugt sind, diesen Vers. Der Unterschied zwischen den beiden liegt eigentlich nur darin, dass sie sich nicht einig sind darüber, wann diese siebte Posaune erschallen wird. Als die Korinther diesen Brief bekommen haben, müsst ihr wissen, konnten sie das Folgende eben nicht tun: Sie konnten nicht, als sie den Brief in der Hand hatten und diesen Ausdruck gelesen haben "die" letzte Posaune - das ist der bestimmte Artikel hier - die Frage stellen, was meinte Paulus mit "die" letzte Posaune? Um dann gleichzeitig Offenbarung aufzuschlagen und zu sagen: Ah, da ist es ja. Warum konnten das die Korinther nicht tun? Zu dem Zeitpunkt gab's noch keine Offenbarung und es sollte noch 30 weitere Jahre dauern, bis die Offenbarung geschrieben würde. Und trotzdem ist Paulus ganz bestimmt und sagt: "die" letzte Posaune. Das heißt, er sagt hier ausdrücklich "die" letzte Posaune, erklärt aber nicht, was er mit der letzten Posaune meint, und das heißt eindeutig, die mussten wissen, was damit gemeint ist. In Korinth handelte es sich um eine Gemeinde, wo er lange genug bleiben konnte, um ihnen den ganzen Ratschluss Gottes zu lehren. Und innerhalb dieses ganzen Ratschlusses Gottes befindet sich auch die Lehre über die 7 Feste Israels in 3. Mose 23. In 3. Mose 23 findet ihr die Gliederung dieser 7 Feste in chronologischer Reihenfolge. Denn sie werden erfüllt werden genau in der gleichen Reihenfolge, wie sie ins Festjahr fallen. Und diese 7 Feste werden in zwei Kreise eingeteilt: Die ersten vier Feste fallen in den Frühling und diese ersten vier fallen sehr eng beieinander, die kommen alle nacheinander innerhalb von 50 Tagen. Und diese ersten vier finden ihre Erfüllung in dem ersten Kommen des Messias. Und dann hast du eine viermonatige Unterbrechung und dann kommt der zweite Kreis dieser Feste: Diese drei letzten Feste finden innerhalb von zwei Wochen statt. Diese drei Feste werden dann durch das Programm des zweiten Kommens des Herrn Jesus erfüllt werden. Die ersten vier - wie gesagt - sind erfüllt durch das erste Kommen des Herrn Jesus: das Passah-Mahl durch den Tod des Herrn Jesus, das Fest der ungesäuerten Brote durch das Vergießen seines unschuldigen Blutes, das Fest der Erstlingsfrüchte durch seine Auferstehung und dann das Wochenfest durch die Geburt der Gemeinde. Und die letzten drei müssen noch erfüllt werden und das ist das Fest der Trompeten, der große Versöhnungstag und das Laubhüttenfest. Die Entrückung der Gemeinde wird das Fest der Trompeten erfüllen. Und der große Versöhnungstag wird durch die Trübsal erfüllt, dass das Sühneopfer auch für Israel gegeben wurde und das Laubhüttenfest durch das Messianische Reich. Bitte beachtet, mehrere Male in diesem Brief bezieht er sich auf die jüdischen Feste. Schaut z.B. 1. Korinther 5 an. In den Verse 6 - 7 spricht er vom Passah-Fest. Im Vers 8 spricht er vom Fest der ungesäuerten Brote. In den Kapiteln 11 bis 14 bezieht er sich auf das Wochenfest. Und am Anfang von Kapitel 15, Vers 20 - 23, bezieht er sich auf das Fest der Erstlingsfrüchte. Also bezieht er sich mehrfach auf eben diese Fest aus 3. Mose 23. Was er jetzt in Vers 52 macht: Er schlägt noch einmal den Bogen zu diesen Festen, nämlich zu dem Fest der Trompeten. Was meint er also mit "die" letzte Posaune? Wenn du zu diesem Zeitpunkt eine jüdische Synagoge besuchen würdest, würdest du in diesem Moment 100 Trompeten hören. Die ersten 99 haben eine unterschiedliche Länge: manche sind kurz, manche sind lang und manch sind ein Stakkato. Aber der 100. Posaunenschall wird ausgedrückt oder bezeichnet mit dem Ausdruck "die" letzte Posaune. Nämlich dieser letzte Posaunenruf ist so lange wie der Bläser überhaupt Luft hat. Und im Judaismus ist das ein Bild der Auferstehung Israels für das Königreich. Und Paulus bezieht sich doch gerade auf die Auferstehung in Verbindung mit der letzten Posaune. Aber er wendet dieses Konzept besonders auf die Gläubigen der Gemeinde an. "Die" letzte Posaune ist ein ganz besonderer Posaunenschall während des Festes der Trompeten, nämlich der letzte lange Schall. Die Aussage, die er damit machen möchte, ist die folgende: Wann immer die Entrückung stattfindet, dann wird die Erfüllung des Festes der Trompeten sein. Und auch hier wieder keine Aussage über den Zeitpunkt dieses Ereignisses. Wenn wir überhaupt irgendeine Schlussfolgerung über den Zeitpunkt des Ereignisses treffen können, dann die folgende: Es muss sich um eine Entrückung vor der Trübsal handeln. Denn das Fest der Trompeten kommt vor dem großen Versöhnungstag. Der große Versöhnungstag wird seine Erfüllung in der großen Trübsal finden durch die Errettung Israels am Ende der Trübsal. Genauso wie die Trompeten vor dem große Versöhnungstag kommen, so kommt auch die Entrückung vor der Versöhnung Israels. Und noch einmal: Auch dieser Abschnitt sagt nichts über den genauen Zeitpunkt des Ereignisses. Aber wenn wir eine Aussage treffen möchten, dann ist eben das, was wir wirklich festhalten können, dass es vor der Trübsal sein wird. Und so kommen wir jetzt zu dem Zeitpunkt der Entrückung der Gemeinde. Und dieser Zeitpunkt wird morgen sein. AT = Altes Testament NT = Neues Testament 15