Licht, das unauslöschbar ist

 

 

„Das Licht strahlt in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können“ (Johannes 1, 5).

Vom 11. bis 18. Januar fand wieder die diesjährige Gebetswoche der Evangelischen Allianz statt. Sie stand unter dem Gesamtthema „Gemeinsam glauben, miteinander beten. Licht für die Welt“. Um aber gemeinsam glauben zu können, bedarf es eines Objektes unseres Glaubens, das heißt etwas, an das wir gemeinsam glauben. Da die Heilige Schrift viel vom Licht spricht, hat man sich bei der Themenwahl für die einzelnen Tage auf das Licht konzentriert. So lautete das Thema für den Dienstag, den 13. Januar 1998: „Licht, das unauslöschbar ist“. Als Leitvers wurde Johannes 1, 5 in der oben zitierten Fassung gewählt. Wir fragen deshalb:

 

1. Was ist Licht?

 

Wer freut sich nicht nach einer langen Nacht, wenn die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages den Horizont langsam in Silber tauchen oder wenn das Morgenrot den Tag ankündigt und wenn dann die Sonne in ihrer vollen Pracht aufgeht und ihre Strahlen die Erde und auch unsere Herzen erwärmen? Wer freut sich nicht in der düsteren Jahreszeit im dunklen Dezember und Januar bei wolkenverhangenem Himmel und elektrischem Licht selbst tagsüber, wenn einige Sonnenstrahlen Ihren Weg durch die Wolken finden? Dieses natürliche Licht hat Gott der Herr geschaffen, als er sprach: „Es werde Licht. Und es ward Licht“ (1. Mose 1, 3). Aber von diesem Licht spricht unser Eingangsvers nicht.

Er spricht von einer anderen Art von Licht, von einem geistlichen und moralischen Licht. Bereits das Volk Israel wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. vom Propheten Jesaja aufgefordert: „Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir... Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir“ (Jesaja 60, 1-2). Bereits zu diesem Zeitpunkt der göttlichen Heilsgeschichte teilte der Ewige seinem Volk mit, dass es sich bei diesem Licht um eine Person handeln würde, nämlich um den Herrn selbst, der über Israel aufgehen würde. Als dann ca. 700 Jahre später Gott selbst in diese Welt trat und in einem Stall von Bethlehem ein Kind in einer Krippe lag, nahm kaum jemand Notiz davon. Der lebendige Gott nahm in seinem Sohn Jesus Christus Menschengestalt an. Er hatte damit nicht aufgehört, Gott zu sein, „sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam...“ (Philipper 2, 7-8). Der ewige Gott wurde Mensch, „geboren von der Jungfrau Maria“, wie wir im Glaubensbekenntnis richtig bekennen.

Die Bibel betont ausdrücklich sowohl im Alten als auch im Neuen Testament, dass Maria noch Jungfrau war, als Jesus geboren wurde: „Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel“ (Jesaja 7, 14, vgl. auch Matthäus 1, 23). Sie stellt ausdrücklich fest, dass der Engel Gabriel nach Nazareth gesandt wurde „zu einer Jungfrau...; und die Jungfrau hieß Maria“ (Lukas 1, 27). Dies sind schlichte und einfache Tatsachen. Sie gehen zwar über den menschlichen Verstehenshorizont hinaus, aber sie sind nichts desto weniger in der Heiligen Schrift so bezeugt.

Dieses Kind in der Krippe wurde übernatürlich gezeugt und von der Jungfrau Maria geboren! Unter den Wenigen, die dies damals erkannten, befand sich der alte Simeon. Nachdem er Jesus zu Gesicht bekommen hatte, bekennt er freudig: „Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, den du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, zu erleuchten die Heiden und zum Preis deines Volkes Israel“ (Lukas 2, 30-31). Dieser Jesus Christus, Gott und Mensch in einer Person, geboren von einer Jungfrau, ist also das Licht, das in der Finsternis strahlt!

Glauben wir diesem Licht? Glauben wir an Jesus Christus? An welchen Jesus? An den Menschen Jesus? An den Sozialrevolutionär, der ein Unrechtssystem stürzen wollte? An den edlen Menschen, der allen nur Gutes tat? An den, der schlussendlich doch am Kreuz gescheitert ist? An den kerygmatischen Jesus der modernistischen evangelischen Theologen, den die Kirche angeblich zu Pfingsten auf den Thron gejubelt hat? An den katholischen Jesus, der zwar richtig die zweite Person der Dreieinigkeit ist, aber neben sich noch eine göttliche Mutter als Mittlerin zum Mittler und Miterlöserin braucht, die seinen Zorn besänftigt? An den Propheten Jesus, der als einer der letzten auf den größten Propheten Mohammed hingewiesen hat? An den Jesus der Zeugen Jehovas, der nichts anderes als der Erzengel Michael und damit ein geschaffenes Wesen sein soll? An welchen Jesus glauben wir eigentlich?

Dass es andere und falsche Jesusse gibt, bestätigt uns auch das Neue Testament. Der Apostel Paulus muss der Gemeinde in Korinth traurig vorhalten: „Wenn einer zu euch kommt und einen anderen Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben,... so ertragt ihr das recht gern“ (2. Korinther 11, 3).

 

Können wir mit allen und jedem zusammenarbeiten und beten?

 

Wenn wir gemeinsam glauben und gemeinsam beten wollen, dann müssen wir auch an den gleichen Jesus, nämlich an den Jesus der Heiligen Schrift und nicht an ein Irrlicht glauben! Wenn wir gemeinsam Gemeinde Jesu bauen wollen, müssen wir ebenfalls alle an den selben Jesus glauben. Menschen, die an einen anderen Jesus glauben, müssen sich unter Umständen das harte Urteil der Heiligen Schrift gefallen lassen: „Gottlose sind sie, missbrauchen die Gnade unseres Gottes für ihre Ausschweifung und verleugnen unsern alleinigen Herrscher und Herrn Jesus Christus“ (Judas 1, 4). Es sollte sich von selbst verstehen, dass mit solchen Menschen eine geistliche Gemeinschaft nicht möglich ist. Es sollte auch für einen Wiedergeborenen einsehbar sein, dass man sich, um nur einige Beispiele herauszugreifen, mit der römisch-katholischen Institution nicht vereinigen kann, wenn einer ihrer großen Theologen lehrt: „Wenn Gott einem Sünder zürnt und ihn Maria in ihren Schutz nimmt, dann hält sie den Arm der Rache ihres Sohnes zurück und rettet den Sünder... Wir erlangen das, um was wir bitten, oft schneller, wenn wir den Namen Marias anrufen, als wenn wir Jesus anrufen“ (Alphons de Liguori: Die Herrlichkeit der Maria, 1750, zitiert bei G. Flessa: Die Tragödie der christlichen Kirchen. Nichtveröffentlichte Schrift).

Es sollte auch erkennbar sein, dass ein gleichberechtigter Dialog mit dem Islam nicht möglich ist, wenn der Koran von seinem Jesus folgendes lehrt: „Wir glauben an Allah und was auf uns herabgesandt ward, und was herabgesandt ward auf Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und die Stämme, und was gegeben ward Moses und Jesus und den Propheten von ihrem Herrn; wir machen keinen Unterschied zwischen einem von ihnen, und ihm sind wir ergeben. Und wer eine andere Religion als den Islam begehrt, nimmer soll sie von ihm angenommen werden, und im Jenseits wird er verloren sein“ (Sure 3, 78-79). Wir fragen: Besteht wirklich kein Unterschied zwischen Jesus und den anderen in der Sure erwähnten Männern? „Und weil sie sprechen: ‚Siehe, wir haben den Messias Jesus, den Sohn der Maria, den Gesandten Allahs, ermordet’ - doch ermordeten sie ihn nicht und kreuzigten ihn nicht, sondern einen ihm ähnlichen - ... (darum verfluchen wir sie)“ (Sure 4, 156). Einheit und Gebetsgemeinschaft um jeden Preis?

Was ist Licht? haben wir gefragt. Licht ist eine Person, und diese Person heißt Jesus Christus. Die höchste Offenbarung Gottes zu dieser Frage gipfelt in der Aussage Jesu: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Johannes 8, 12). Und wo erfahren wir etwas Gewisses über Jesus Christus? Ausschließlich in der Heiligen Schrift! Denn sie, und nur sie allein, ist „von Gott eingegeben“ (2. Timotheus 3, 16). Wenn wir also sagen, dass wir das Licht haben, dann bekennen wir, dass wir Jesus Christus haben. Und wenn wir Jesus Christus haben, dann richten wir uns auch nach allem, was in der Bibel geschrieben steht und lehnen konsequent alles Falsche und Unbiblische ab. Ist dies alles nicht der Fall, dann ist unser Glaube Heuchelei oder Irrglaube und unser Licht möglicherweise ein Irrlicht!

 

2. Was ist Finsternis?

 

Wir haben weiter oben festgestellt, dass unser Eingangsvers, wenn er vom Licht spricht, nicht vom natürlichen Licht spricht. Genau so verhält es sich auch mit der Finsternis. Bei ihr geht es nicht um die Dunkelheit der Nacht, sondern um eine geistliche Finsternis. In den schon zitierten Eingangsversen von Jesaja 60 heißt es noch: „Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker“ (V.2), und in Jesaja 9, 1 wird uns mitgeteilt, dass das Volk „im Finstern wandelt“ und „im finstern Land“ wohnt. Es liegt bei diesen Aussagen auf der Hand, dass nicht die natürliche Dunkelheit angesprochen ist. Es geht darum, dass wir Menschen in Bezug auf Gott und seinen Willen von Natur aus im Dunkeln tappen und den Weg nicht finden. Ohne seine Offenbarung in seinem Wort gehen wir hoffnungslos verloren. Ohne den Leuchtturm der Bibel finden wir in den Stürmen des Lebens nicht den rettenden Hafen. Es genügt dabei auch nicht, die Bibel zu Hause irgendwo im Regal stehen zu haben. Wir müssen sie regelmäßig lesen und studieren, genau so wie ein Wanderer in unwegsamem und unbekanntem Gelände ständig seine Landkarte konsultiert. Und in unserem Leben geht es um mehr als nur unwegsames Gelände. Es geht um alles oder nichts! Es geht um Himmel oder Hölle!

Der Apostel Paulus ermahnt uns eindringlich: „Habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis“ (Epheser 5, 11). Wenn wir im Licht leben wollen, dann müssen wir uns von allem trennen, was in den Bereich der Finsternis gehört. Und um was es sich dabei handelt, darüber lässt uns die Bibel nicht im Unklaren. An verschiedenen Stellen finden wir die sogenannten Sündenkataloge. Eine dieser Stellen ist Offenbarung 22, 15. Dort heißt es: „Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun.“ Betrachten wir die einzelnen Aussagen dieses Verses:

 

a) Die Hunde

 

Vielleicht überrascht es uns, an dieser Stelle von „Hunden“ zu lesen. Da alle nachfolgenden Charakterisierungen sich eindeutig auf Menschen beziehen, wäre es verwunderlich, wenn wir die Hunde im buchstäblichen Sinn auffassen müssten. Die deutsche Sprache benutzt dieses Wort genau so wie die griechische als Metapher, denken wir nur einmal an die schreckliche Aussage: „Du Hund!“ oder auch: „Du Schwein!“ Von daher fällt es einem Deutschsprachigen auch nicht schwer, in der Aussage dieser Bibelstelle einen Sinn zu erkennen. Um die Bedeutung dessen zu verstehen, was die ursprünglichen griechischsprachigen Leser der Offenbarung unter diesem Begriff verstanden, fragen wir einige neuere Bibelübertragungen. Diese bemühen sich ja darum, den Sinn einer Aussage mit anderen Worten wiederzugeben.

Wir lesen dann folgendes: „Aber die Verworfenen... müssen draußen vor der Stadt bleiben“ (Die Gute Nachricht). „Alle, die Gott den Rücken gekehrt haben“ (Hoffnung für alle). „But outside the city are the perverts (Aber außerhalb der Stadt sind die Perversen)“ (Good News Bible). „Outside the city are those who have strayed away from God (Außerhalb der Stadt sind diejenigen, die von Gott abgeirrt sind)“ (Living Bible). „Mais dehors les hommes ignobles (Aber draußen die schändlichen Menschen)“ (La Bible du Semeur). „Mais hors de la ville, les êtres abominables (Aber außerhalb der Stadt die Widerlichen)“ (La Bible en français courant). Albrecht übersetzt wörtlich mit einem erklärenden Zusatz in der Fußnote: „die geistlich Unreinen“.

Fassen wir die gewählten Begriffe noch einmal zusammen, so ergibt sich als Bedeutung folgendes: „die Verworfenen; alle, die Gott den Rücken gekehrt haben; die Perversen; diejenigen, die von Gott abgeirrt sind; die schändlichen Menschen; die Widerlichen; die geistlich Unreinen“. Dies ist ein schreckliches Szenario all der Menschen, die einmal vom Himmel ausgeschlossen sein werden. Möge diese Art von Finsternis bei keinem von uns gefunden werden!

 

b) Die Zauberer

 

Hier berühren wir einen Punkt, der in unserer Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt. In den letzten Jahren ist eine zunehmende Hinwendung zum Okkulten zu beobachten. Immer mehr Menschen wenden sich dem Irrationalen und Übersinnlichen zu. Wenn die Bibel von Zauberei spricht, spricht sie nicht so sehr von Taschentricks, sondern von den vielen Spielarten des Okkultismus, angefangen vom harmlos erscheinenden Horoskop, das heute in fast keiner Zeitung mehr fehlt, über Gläserrücken, Tische schweben lassen, Handlinienlesen bis hin zu Satansmessen. Solche Messen scheinen in unserem Land immer mehr um sich zu greifen. Dabei wird der Satan beschworen und angebetet, und mit seiner Hilfe will man offenbar systematisch christliche Ehen zerstören.

Auf Silvester ist es immer noch Brauch, Blei zu gießen, um die Zukunft zu erfahren. In diesen ganzen Bereich der Zauberei gehört auch der fromme Spiritismus mit seiner Anrufung von Maria und den sogenannten Heiligen, denen Kräfte zugesprochen werden, um den Menschen zu helfen. Dazu gehört die Verehrung des unbefleckten Herzens Jesu oder der Maria, die Reliqienverehrung u. a. Ein weiteres Beispiel, welche Blüten der Aberglaube treibt, steht mir durch den Bericht eines gläubigen Ehepaares vor Augen. Ihre Nachbarn besuchten sie zwischen Weihnachten und Neujahr. Dabei wurde bemerkt, dass die Zwei Wäsche aufgehängt hatten. Daraufhin wurden sie gewarnt, man dürfe an den zwölf heiligen Tagen doch keine Wäsche aufhängen. Und auf Silvester dürfe man keine Nadeln berühren. Schließlich muss man das Unglück doch nicht herausfordern.

Alle diese und andere Zaubereisünden schließen von Himmel aus. Wie ernst und gravierend solche Bindungen in Gottes Augen sind, zeigen uns einige Aussagen im Alten Testament: „Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen“ (2. Mose 22, 17). „Wenn sich jemand zu den Geisterbeschwörern und Zeichendeutern wendet, dass er mit ihnen Abgötterei treibt, so will ich mein Antlitz gegen ihn kehren und will ihn aus seinem Volk ausrotten“ (3. Mose 20, 7). „Wenn ein Mann oder eine Frau Geister beschwören oder Zeichen deuten kann, so sollen sie des Todes sterben; man soll sie steinigen; ihre Blutschuld komme über sie“ (3. Mose 20, 27). Nur eine bewusste Lösung vom Teufel und eine willentliche Absage an solche Sünden sowie die Übereignung des gesamten Lebens an Jesus Christus und die Vergebung auf der Grundlage seines vergossenen Blutes befreit von solchen Gräueln.

 

c) Die Unzüchtigen

 

Sie sind eine weitere Gruppe von Menschen, die gemäß Offenbarung 22, 15 nicht im Himmel sein werden. Die alte Lutherbibel sowie die Elberfelder Bibel übersetzen an dieser Stelle „Hurer“. Beide Begriffe (Unzüchtige und Hurer) bedeuten ein und das selbe. Sie beziehen sich auf Menschen, die ihren Körper nicht in Zucht halten können und die sich ihren sexuellen Begierden hingeben. Dies kann dadurch geschehen, dass man zum Beispiel pornographische Literatur liest. An fast allen Tankstellen und in Lebensmittelgeschäften, etwa denjenigen der Großhandelsketten, wird solche Schundliteratur in Hülle und Fülle angeboten. Schamlos wird darin das schlimmste sündhafte Verhalten in Bild und Text dargestellt und gezeigt. Zu erwähnen sind an dieser Stelle auch die vielen Sexfilme und anderen Filme mit entsprechenden anrüchigen Szenen, die im Fernsehen und im Kino laufen. Eine nicht enden wollende Flut von Schmutz dieser Art verdirbt jung und alt in unserem Volk.

Wer sich diesen Sünden willentlich und bewusst aussetzt, macht sich ihrer schuldig. Jesus sagt: „Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!“ (Matthäus 6, 22-23). Mit dem Auge beginnt die Unzucht, mit der Tat endet sie. Die dem Menschen innewohnenden Lüste werden ihn immer zur Sünde verleiten, wenn man ihnen Raum gibt. Und damit keine Missverständnisse aufkommen: Wenn ein Mann und eine Frau in eine gemeinsame Wohnung ziehen und zusammenleben, ohne vorher geheiratet zu haben, dann ist das Unzucht! Geschieht im Falle einer bestehenden Ehe die sexuelle Vereinigung mit einem Partner, mit dem man nicht verheiratet ist, dann ist dies Ehebruch!

Der moderne Mensch spricht in seinem Wahn vom vermeintlichen Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Damit meint er, er könne selbst entscheiden, wann und mit wem er ins Bett steigt. Man müsse sich dabei nur einig sein. Niemand hätte ihm da hineinzureden. In einer pluralistischen Gesellschaft seien eben verschiedene Formen des Zusammenlebens erlaubt und richtig. Welch ein folgenschwerer Irrtum! Hat der moderne Mensch denn auch ein Recht darauf zu stehlen oder einen anderen umzubringen? Natürlich nicht! Genau so wenig hat er ein Recht darauf zu huren oder die Ehe zu brechen! Die Selbstbestimmung hat ihre von Gott gesetzten Grenzen. Offenbarung 22, 15 weist ausdrücklich darauf hin, dass das dargelegte Verhalten vom Himmel ausschließt!

 

d) Die Mörder

 

Der Mord an einem Menschen ist mit das Schlimmste, was an Sünden auf dieser Erde begangen werden kann. Und doch wird diese Sünde pausenlos begangen. Man braucht nur die Zeitung aufzuschlagen, um mit solchen Vorfällen konfrontiert zu werden. Das Leben eines Menschen scheint keinen Pfifferling mehr wert zu sein. Selbst die Kröten haben es besser. Wenn die im Herbst wandern, werden entlang der Straßen Schutzbarrieren aufgestellt, damit nach Möglichkeit nur ja keine überfahren wird. Selbst bei Regen sind Helfer draußen und sammeln wandernde Kröten von der Straße auf.

Alle Bemühungen in Ehren, doch was geschieht mit unseren Kindern? Zu Tausenden und Abertausenden werden sie im Mutterleib hingemetzelt, zerstückelt und anschließend in einen Mülleimer geworfen. Man spricht beschönigend von Schwangerschaftsgewebe oder erbsengroßen Gewächsen und meint, diese eben mal so beseitigen zu können. Dass es sich bei einem solchen Handeln um einen der infamsten Morde überhaupt handelt, will man nicht wahr haben. Ein solches heranwachsendes unschuldiges Kind kann sich nämlich nicht wehren. Es weicht verzweifelt dem Mordinstrument aus, hat aber nur einen ungemein kleinen Spielraum in der Gebärmutter. Die Folge ist so gut wie immer sein Tod. Angesichts dieses grauenhaften Geschehens kann ein normal empfindender Mensch über die kürzlich wieder neu entfachte Diskussion, bis zu welchem Alter man denn ein Kind straffrei abtreiben darf, nur staunen. Da wurden doch tatsächlich Stimmen laut, die forderten, eine Abtreibung solle in Zukunft anstatt bis zur 12. Schwangerschaftswoche bis zur 20. Woche generell straffrei sein. Als Begründung führt man fadenscheinig an, ab der 20. Woche sei ein Kind im Falle einer missglückten Abtreibung auch außerhalb des Mutterleibes überlebensfähig. Man will also sicher gehen, dass das Kind auch wirklich tot ist.

 Es muss noch einmal betont werden, dass Gott das Leben vom Augenblick der Zeugung an geschützt hat, wenn er sagt: „Du sollst nicht töten“ (2. Mose 20, 13). Und deshalb ist grundsätzlich jede Abtreibung, ganz gleich in welcher Schwangerschaftswoche und unter welchen Umständen auch immer, strengstens verboten. Hilfen in einer Notlage müssen nach der Geburt einsetzen. Wer sich an diese gottgegebenen Ordnungen nicht hält, geht unweigerlich einem schrecklichen Gericht entgegen!


 

e) Die Götzendiener

 

Der Götzendienst ist mit der Zauberei verwandt, weil beides in eine Abhängigkeit von satanischen Mächten führt. Wir denken dabei allzu schnell nur an primitive Heiden, die vor einer Götzenstatue niederfallen, diese anbeten und von ihr Hilfe erwarten. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass es auch einen christlichen Götzendienst gibt. Jede Form von Bilderverehrung ist Götzendienst!

Zum Götzendienst können auch alltägliche Dinge werden, wenn ich mein Herz abgöttisch daran hänge. Ein moderner Götze scheint mir für Millionen Deutsche der Fußball zu sein. Für unzählige Menschen ist er ein und alles. Selbst die Welt spricht deshalb manchmal vom „Gott Fußball“. Das Geld kann zu einem Götzen werden. Wenn ich nur noch darauf aus bin zu raffen und mir nur noch Gedanken mache, wie ich an noch mehr Geld und noch größeren Wohlstand und an noch dickere Bankkonten kommen kann, dann verfalle ich dem Götzendienst. Deshalb ruft uns Kolosser 3, 5 auf: „So tötet nun die Glieder, die auf Erden sind..., böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist.“

Auch Lebensphilosophien und Ideologien können zu Götzendienst werden, nämlich dann, wenn sie die Züge einer Religion annehmen. Denken wir dabei nur einmal an den Nationalsozialismus, Kommunismus, Maoismus oder Kapitalismus. Allen diesen Ideologien konnten und können sich Menschen hingeben und ihnen anstatt dem lebendigen Gott mit Haut und Haaren dienen. Alles, was die erste Stelle in meinem Leben einnimmt, wird mir, wenn es nicht der lebendige Gott ist, zum Götzen und schließt vom Reich Gottes aus.

 

f) Alle, die die Lüge lieben und tun

 

Mit dieser Aussage der Heiligen Schrift betreten wir ein Gebiet, das bereits verheerende Früchte gezeitigt hat. Wie viel wird in dieser Welt doch gelogen! Beschönigend nennt man in einigen Sparten die Lüge heute „Schutzbehauptung“ und gibt ihr damit noch einen Schein von Gerechtigkeit. Schließlich muss man seine eigene Person doch schützen. Oder etwa doch nicht? Die sogenannte Notlüge, die angeblich erlaubt sein soll, fällt auch unter dieses Gebiet. Und in wie vielen Gemeinden sind die Leute heute zerstritten und haben keine wirkliche Gemeinschaft mehr miteinander. Da gehen Verdächtigungen hin und her, und vorschnelle Schuldzuweisungen werden verteilt.

Unsere Ältesten, die gemäß der Heiligen Schrift über die Seelen der Gläubigen wachen sollen und dem Herrn dafür einmal Rechenschaft ablegen müssen (vgl. Hebräer 13, 17), sind oftmals überfordert. Manchmal machen sie den Fehler, dass sie nicht erst beide Seiten hören, ehe sie sich ein Urteil bilden. Fragmente der Wahrheit kommen ans Licht, aber es sind eben nur Fragmente, und das vermeintliche Licht entpuppt sich als Irrlicht. Aussage steht oft gegen Aussage. Nennen wir die Sache mit ihrem biblischen Namen: Es wird gelogen! Und eine Neigung des Schuldigen, Buße zu tun, ist nicht mehr immer erkennbar. In einer solchen schrecklichen Situation sollte jeder Wiedergeborene beten: „Herr, bewahre mich davor, mich nicht mehr in Deinem Licht zu sehen und selbstgerecht zu werden!“

In den Bereich der Lüge gehört auch das Schummeln im geschäftlichen Bereich und falsche Steuererklärungen. Wenn die Bibel uns mitteilt, dass alle, die die Lüge lieben und praktizieren, nicht in den Himmel kommen, dann sollten wir diese Aussage sehr ernst nehmen! Auch in jedem aufrichtigen Gläubigen steckt nämlich noch die alte Natur, „das Fleisch“ (vgl. dazu Römer 7, 14-25; Galater 5, 16-26). Dieses versucht, sein Haupt zu erheben und den Gläubigen zur Sünde zu verleiten, und in der Zunge findet es ein williges Glied (vgl. Jakobus 3, 1-12). Auf uns muss zutreffen: „Unser Trost ist, dass wir ein gutes Gewissen haben, und wir wollen in allen Dingen ein ordentliches Leben führen“ (Hebräer 13, 18).


 

Der Ausweg

 

Zwei große Fragen haben wir uns gestellt: 1. Was ist Licht? 2. Was ist Finsternis? und haben festgestellt, dass das Licht eine Person, nämlich Jesus Christus ist. Bei der Finsternis handelt es sich um jede Form der Sünde, die uns Menschen von Natur aus gefangen hält. Und die Finsternis wird immer versuchen, das Licht auszulöschen, das heißt, Menschen werden immer versuchen, die Wahrheit und das, was Gott gesagt hat, ins Gegenteil zu verkehren und auszulöschen. Daraus erklärt sich auch, warum die jüdischen Führer und zweifellos auch viele aus dem Volk Jesus unbedingt beseitigen wollten. Sie wollten das Licht nicht, denn „die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden“ (Johannes 3, 19-20).

Daraus erklärt sich auch, warum so viele echte Christen heute verfolgt werden, warum es so viel Rufmord gibt und warum jemand, der seinen Weg in biblischer Klarheit mit Jesus geht, als Fundamentalist oder ewig Gestriger, Engstirniger oder gar Psychopat abgestempelt wird. Wie tröstlich ist es da zu wissen: „Das Licht strahlt in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können“ (Johannes 1, 5). Bis zum heutigen Tag hat die Finsternis das Licht nicht auslöschen können und wird es auch niemals tun können.

Durch die Menschheit geht eine messerscharfe Scheidung: Ein Teil gehört zum Licht und der andere zur Finsternis! Es gibt nur ein Entweder - Oder! Eine Gemeinschaft von beiden ist nicht möglich. Dies müssen Gemeinden, christliche Kreise und einzelne Gläubige auch in Bezug auf die Allianzgebetswoche beachten und in Zukunft vielleicht noch stärker beachten. Es kann keine Allianz zwischen Licht und Finsternis geben!

Sollte nun der eine oder andere entdeckt haben, dass er noch zur Finsternis gehört oder dass noch Finsternis in seinem Leben ist, dann dürfen wir ihm zurufen: Komm damit zu Jesus Christus! Bekenne ihm Deine Sünden und bereue sie. Wo es nötig ist, bekenne sie auch vor Menschen! Bring in Ordnung, was noch in Ordnung gebracht werden kann. Löse Dich bewusst von den Machenschaften Satans! Jesus macht alles neu!

„Komm zum Kreuz mit deinen Lasten, müder Pilger du! Bei dem Kreuze kannst du rasten, da ist Ruh. Trost, Vergebung, ewges Leben fließt vom Kreuz dir zu; bei dem Kreuz wird dir gegeben Himmelsruh“ (Aus dem Französischen des Edmond Louis Budry 1854-1932, von Johanna Meyer 1851-1921).