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J. Meldau
hnssler
F. J. Meldau
Der Messias in beiden Testamenten
Die Bibelstellen in diesem Buch sind meistenteils dem revidierten Luthertext entnommen; andere sind dementsprechend vermerkt (Elberfel-der bersetzung, Menge). Fr den Namen Jehova" wurde die korrekte Bezeichnung Jahve" gewhlt (auer beim Zitieren der Elberfelder bersetzung).
CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Meldau, Fred John:
Der Messias in beiden Testamenten / F.J. Meldau. [Dt. bers. von Hartmut Snderwald]. -4 . Aufl. Neuhausen-Stuttgart: Hnssler, 1991
(TELOS-Bcher; 7: Telos-Taschenbuch) Einheitssacht.: The Messiah in both testaments
ISBN 3-7751-0073-3
NE:GT
4. Auflage 1991 TELOS-Taschenbuch 7 Bestell-Nr. 70007 Copyright 1956 by Fred John Meldau Erschienen im Verlag The Christian Victory Company, 2909 Umatilla Street, Denver, CO 80211, U.S.A. Originaltitel: The Messiah in Both Testaments Deutsche bersetzung von Hartmut Snderwald.
THE MESSIAH IN BOTH TESTAMENTS is produced in this German edition, by special arrangement with Christian Victory Publishing Company, 2909 Umatilla Street, Denver, Colorado USA 80211 - ALL RIGHTS RESERVED. Diese deutsche Ausgabe von DER MESSIAS IN BEIDEN TESTAMENTEN wurde durch eine Sondervereinbarung mit The Christian Victory Company, 2909 Umatilla Street, Denver, Colorado USA 80211 verffentlicht. ALLE RECHTE SIND VORBEHALTEN.
Umschlaggestaltung: Daniel Dolmetsch Printed in Germany
Inhalt
Von diesem zeugen alle Propheten" (Apg. 10, 43). Im Buch ist von mir geschrieben" (Ps. 40, 8; Hebr. 10, 7).
Einleitung
Das erstaunlichste Drama, das sich je dem Sinn des Menschen darstellte - ein in der Prophetie des Alten Testamentes und in der Biographie der vier Evangelien beschriebenes Drama -, ist die Geschichte von Jesus, dem Christus. Eine hervorstechende Tatsache unter vielen lt ihn als einzigartig dastehen. Es ist diese: nur von einem Menschen in der gesamten Weltgeschichte gibt es ausdrckliche, genau vorhergesagte Einzelheiten ber seine Geburt, sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung. Diese Ausfhrungen sind in Dokumenten aufgezeichnet, die der ffentlichkeit Jahrhunderte vor seinem Erscheinen gegeben wurden. Keiner stellt es in Frage oder kann es in Frage stellen, da diese Dokumente lange vor seiner Geburt in weitverbreitetem Umlauf waren. Jeder einzelne vermag fr sich die tatschlichen Berichte ber sein Leben mit jenen alten Dokumenten zu vergleichen. Er wird feststellen, da sie genauestens bereinstimmen. Das Herausfordernde an diesem Wunder ist, da es in der gesamten Weltgeschichte nur mit einem einzigen Menschen so geschah"
(D. M. Panton)1.
1 Zahlreiche andere Bibelkenner machten auf dieselbe erstaunliche Tatsache aufmerksam. Wir zitieren noch einen, Canon Dyson Hague. Er sagt: Jahrhunderte bevor Christus geboren wurde, waren seine Geburt und sein Lebenslauf, sein Leiden und seine Herrlichkeit im Umri und in Einzelheiten alle im Alten Testament beschrieben worden. Wer knnte das Bild eines noch nicht geborenen Menschen zeichnen? Doch nur Gott und Gott allein. Niemand wute vor 500 Jahren, da Shakespeare geboren werden wrde; oder vor 250 Jahren, da Napoleon geboren werden wrde. Hier in der Bibel jedoch wird uns das eindrucksvollste und unverkennbare Ebenbild eines Menschen portrtiert, nicht
Um einmal die Aufmerksamkeit auf dieses literarische Wunder ohnegleichen zu lenken, denken Sie bitte nach: Wer wre je imstande gewesen, im voraus das Leben von George Washington oder Abraham Lincoln oder irgendeines anderen Menschen niederzuschreiben, fnfhundert Jahre vor ihrer Geburt? Nirgends finden wir in irgendeiner Literatur der Welt, ob skular oder religis, ein Zweitstck zu diesem erstaunlichen Wunder des im voraus geschriebenen Lebens Christi. Die Inspirierung zu diesem Portrt kam von der himmlischen Galerie und nicht aus dem Studio eines irdischen Knstlers" (A. T. Pierson). Das Wunder des im voraus niedergeschriebenen Lebens Christi und seiner vollkommenen Erfllung in Jesus von Nazareth ist dermaen bemerkenswert: Nichts als gttliche Vorauskenntnis konnte es voraussehen, und nichts als gttliche Allmacht konnte es vollbringen." Im Hinblick auf die vllige Beweisfhrung mu jeder nachdenkliche Leser zustimmen: Es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht; sondern von dem Heiligen Geist getrieben haben Menschen im Namen Gottes geredet" (2.Petr. 1,21).
Diese Tatsache deutet auf vier groe Wahrheiten hin
Ohne Variationen oder nderungen zwischen den alttestamentlichen Weissagungen ber den kommenden Messias und der neutestamentlichen Erfllung in Jesus von Nazareth kommt man unwillkrlich zu dem Schlu, da die Hand, die das Bild in der Prophetie gezeichnet hat, auch das Portrt in der Geschichte form-
nur von einem, sondern von zwanzig oder fnfundzwanzig Knstlern, von denen keiner jemals den Mann gesehen hatte, den er malte."
te". Die unausbleibliche Folgerung aus diesem Wunder ist vierfach:
Es beweist, da die Bibel das inspirierte Wort Gottes ist; denn der auf sich gestellte Mensch ist weder fhig, ein solches literarisches Wunder zu verfassen, noch zu erfllen.
Es beweist, da der Gott der Bibel, der einzige, der das Ende von Anfang an wei und der allein die Macht hat, sein gesamtes Wort zu erfllen, der wahre und lebendige Gott ist.
Es zeigt, da der Gott der Bibel allwissend ist; denn er ist fhig, die Zukunft vorauszusagen, die doch mit zahllosen Menschen zu tun hat, die freihandelnde und moralische Geschpfe sind. Er ist allmchtig, da er fhig ist, die vollkommene Erfllung seines Wortes zu bewirken, inmitten weitverbreiteten Unglaubens, Gleichgltigkeit und Auflehnung seitens der Menschen.
Es zeigt, da Jesus von Nazareth, der so vollkommen und gnzlich alle alttestamentlichen Weissagungen erfllte, in der Tat der Messias ist, der Erretter der Welt, der Sohn des lebendigen Gottes.
Christus ist der Mittelpunkt der Geschichte
So sieht man also Christus als Mittelpunkt aller Geschichte sowie als zentrales Thema der Bibel. Der Christus des Neuen Testaments in die Frucht des Baumes der Prophetie, und das Christentum ist die Verwirklichung eines Planes, dessen erste Umrisse mehr als 1500 Jahre zuvor skizziert wurden2."
2 David Baron, Rays of Messiah's Glory", S. 14.
Erfllte Prophetie gibt es nur in der Bibel
Die Tatsache erfllter Prophetie findet sich allein in der Bibel; daher erbringt sie den Beweis gttlicher Inspiration, der positiv, endgltig und berwltigend ist. Kurz gesagt geht es um folgendes Argument: Kein Mensch, ohne die Hilfe gttlicher Eingebung, wei die Zukunft im voraus; denn sie ist eine undurchdringliche Wand, ein wahrer Eiserner Vorhang" fr die gesamte Menschheit. Allein ein allmchtiger und allwissender Gott vermag die Zukunft unfehlbar vorauszusagen. Wenn man also wahre Prophetie finden kann (wie in der Bibel), mit sicherer Erfllung, mit gengend Zeit zwischen der Voraussage und der Erfllung und mit ausdrcklichen Einzelheiten in der Voraussage, um sicherzustellen, da es sich bei den Prophezeiungen nicht um schlaue Mutmaung handelt, dann ist der Fall perfekt und unwiderlegbar. Denken Sie daran, 400 Jahre lagen zwischen der letzten messianischen Prophezeiung des Alten Testaments und ihrer Erfllung im Christus der Evangelien3. Viele Prophezeiungen sind natrlich viel lter als 400 v. Chr.
3 Den vollkommenen Beweis der langen Zeitperiode, die zwischen dem letzten Buch des Alten Testaments und dem ersten Buch des Neuen Testaments verstrich, liefert die Existenz der Septuaginta, einer bersetzung des Alten Testaments ins Griechische von ca. 200 v. Chr. Diese bersetzung wurde whrend der Regierungszeit des Ptolemus Philadelphus (ca. 280 v. Chr.) begonnen und nicht lange danach beendet. Mit einer bersetzung des gesamten Alten Testaments, so wie wir es jetzt kennen, hergestellt vor mehr als 200 Jahren vor Christus, ist es ganz offensichtlich, da die Bcher des Alten Testaments, von denen ja die bersetzung gemacht wurde, noch lter sein mssen. Es ist auch zu bedenken, da es in den 400 Jahren der zwischentestamentlichen Zeit keine Propheten gab. Im l.Makkaber 9,27 heit es: Und war in Israel solche Trbsal und Jammer, desgleichen nicht gewesen ist, seitdem man keine Propheten gehabt hat.* Tiefes Bedauern ber den
10 Whrend der llOOjhrigen Periode, vom Zeitalter Moses (1500 v. Chr.) bis zu Maleadii (400 v. Chr.), gab es eine Folge von Propheten, messianische Weissagungen wurden geformt, und alle von diesen zeugten von dem kommenden Messias.
Diese alttestamentlichen Weissagungen gingen bis ins kleinste und waren so umfangreich, und ihre Erfllung im Neuen Testament ist so vollkommen, da DR. A. T. Pierson sagt: Es gbe keinen ehrlichen Unglubigen in der Welt, wenn messianische Prophetie studiert wrde .. . es gbe auch keine zweifelnden Jnger, wenn diese Tatsache der Weissagung und Erfllung im vollen Umfang erkannt wrde." Und", so fgt er hinzu, leider ist es eine Tatsache, da wir noch immer dem ersten ehrlichen Skeptiker oder Kritiker zu begegnen haben, der die in Christus zentrierenden Prophezeiungen sorgfltig studiert htte" (aus dem Buch Many Infallible Proofs"). Hier ist wahrhaftig Gottes Fels der Ewigkeiten, der unerschtterliche Standort des Glaubens".
Prophetie" ist Gottes eigene Methode zum Beweis seiner Wahrheit
Die Lehren der Bibel sind einzigartig und von allen anderen Religionen verschieden. Sie sind so wichtig indem sie uns sagen, da das ewige Schicksal des Menschen, zu seinem Wohl oder Wehe, von seiner Annahme des Christus der Bibel abhngt -, da wir ein Recht
Mangel an Propheten ging ber in eine tiefe Sehnsucht nach dem Wiedererscheinen von Propheten, so da die Menschen sogar in ihrer ffentlichen Ttigkeit dafr Sorge trugen, ihr gesetzgebendes Amt nur so lange als gltig zu erklren, bis wiederum ein treuer Prophet aufkommen wrde (s. 1. Makk. 14, 41; 4, 46).
darauf haben zu wissen, ob die Bibel ein himmlischer Ratschlu ist oder nicht, das absolute und endgltige Wort Gottes, ob ihre Botschaft von Gott voll autorisiert ist. Wenn Gott in der Bibel eine Offenbarung seines Willens gegeben hat, so wird er unzweifelhaft auf unverkennbare Weise den Menschen zeigen, da die Bibel wahrhaftig sein offenbarter Wille ist. Die von ihm erwhlte Weise, den Menschen zu zeigen, da die Bibel sein Wort ist, kann von allen Menschen mit durchschnittlicher Intelligenz verstanden werden. Und zwar geschieht es durch das Geben und die Erfllung deutlicher, detaillierter Prophezeiungen. Es ist das gttliche Siegel, das alle Menschen wissen lt, da er gesprochen hat. Dieses Siegel kann niemals nachgemacht werden. Es ist der von ihm bescheinigten Wahrheit angeheftet. Denn sein Vorherwissen des Handelns freier und intelligenter Wesen, der Menschen, ist eines der unbegreiflichsten Attribute der Gottheit und gehrt ausschlielich zur gttlichen Vollkommenheit4".
Die falschen Gtter zu Zeiten Jesajas herausfordernd, sagte der wahre Gott: Bringt eure Sache vor... sagt an, womit ihr euch verteidigen wollt .. . Sie sollen herzutreten und uns verkndigen, was kommen wird
.. . damit wir merken, da es eintrifft! Verkndigt uns, was hernach kommen wird, damit wir erkennen, da ihr Gtter seid!" (Jes. 41,21-23).
Es gibt die falschen Religionen, wie der Islam und Buddhismus, wo man mit angeblichen Wundern ihre Rechtmigkeit aufrechtzuerhalten versuchte. Doch weder diese noch irgendwelche anderen Religionen in der Weltgeschichte, auer der Bibel, wagten jemals, Prophezeiungen aufzustellen.
4 Evidences of Prophecy", Alexander Keith, S. 8.
Es gehrt zur einzigartigen Herrlichkeit" des Allmchtigen, des allwissenden Gottes, der der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat", ist (Jes. 40, 28). Neues zu verkndigen, ehe denn es aufgeht" (Jes. 42, 9). Diese Herrlichkeit oder Ehre wird er keinem anderen geben (Jes. 42, 8). Allein der wahre Gott wei und sagt die Zukunft im voraus. Und er hat es erwhlt, seine Weissagungen in den Seiten der Heiligen Schrift festzuhalten5. Obgleich es viele andere Themen gttlicher Prophetie in der Bibel gibt
- wie z. B. die Juden, die Heidenvlker um Israel her, Altertumsstdte, die Gemeinde, die letzten Tage usw. -, kann man die gttliche Vollkommenheit von Vorherwissen und Erfllung doch besser auf dem Gebiet der Prophezeiungen ber Christus sehen, als in sonst einem anderen Bereich.
5 Viele haben sich angestrengt, die Zukunft vorauszusagen nicht einer, auerhalb der Bibel, hat je Erfolg gehabt. Die extreme Schwierigkeit, eine Prophezeiung aufzustellen, die sich als genau erweisen soll, kann aus dem bekannten, aber ungehobelten Reim ,Mother Shipton's Prophecy' ersehen werden. Vor einigen Jahren erschien er als angebliche Reliquie vergangener Tage und be
hauptete, die Erfindung der Dampflokomotive, den Aufstieg D'Israelis in der englischen Politik usw. usf. vorausgesagt zu haben .. . Jahrelang versuchte ich, diesen, wie mir schien, gewaltigen Betrug aufzudecken und blozustellen, und es gelang mir .. . Ich konnte die ganze Sache auf eiiien gewissen Charles Hindley (in England) zurckfhren, der zugab, der Verfasser dieses prophetischen Schwindels zu sein, der im Jahre 1862 ansutt 1448 geschrieben worden war und einer leichtglubigen ffentlichkeit untergeschoben wurde. Es ist ein erschreckender Beweis menschlicher Verderbtheit, da dieselben Leute, die nicht davor zurckscheuen, 2000 Jahre alte Prophezeiungen in Verdacht zu bringen, mhelos eine Verflschung herunterschlucken, die erst nach den von ihr .vorausgesagten* Begebenheiten verffentlicht wurde, und sich nicht einmal die Mhe geben, ihre Altersangabe nachzuprfen" (Dr. A. T. Pierson, S. 44 und 45 in Many Infallible Proofs").
Hier ist die klare Aussage, da Gott allein und allein in der Bibel wahre Prophezeiungen gegeben hat:
Ich bin Gott, und sonst keiner mehr, ein Gott, dem nichts gleicht. Ich habe von Anfang an verkndigt, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich" (Jes. 46, 9-10). (Gottes Berufung darauf, da er allein Prophetie geben und erfllen kann, und da sie allein in der Bibel zu finden ist, wird an vielen Stellen der Bibel wiederholt. Siehe 2. Timotheus 3, 16; 2. Petrus 1, 19-21; 5. Mose 18, 21-22; Jesaja 41,21-23; Jeremia 28,9; Johannes 13,19 etc.)
Unter dem Eindruck der gewaltigen Macht dieser Tatsache, sagte Kirchenvater Justin: Zu erklren, da etwas geschehen wird, lange bevor es berhaupt existiert, und es dann auch geschehen lassen: dieses oder nichts ist das Werk Gottes."
Zufllige Erfllung" von Prophetie ist ausgeschlossen
Verzweifelte Atheisten und andere Unglubige trachteten danach, die Tatsache erfllter Prophetie und deren Bedeutung zu umgehen. So argumentierten sie, diese Erfllungen seien zufllig", Glcksflle" oder Ergebnisse von Nebenumstnden". Wenn jedoch eine Anzahl Einzelheiten gegeben wurde, so ist eine zufllige" Erfllung von Prophetie vllig ausgeschlossen. Ein Autor sagt: Es liegt auf der Hand, da eine Voraussage, die als ein Wagnis gemacht wurde und etwas zum Ausdruck bringt, was sich im allgemeinen sowieso als Resultat ergeben knnte, wie eine echte Prophezeiung schei
nen mag. Verlangt man aber von der Prophezeiung mehrere Einzelheiten in bezug auf Zeit, Ort und Begleitumstnde, so ist es offensichtlich, da die Mglichkeit einer Zufallserfllung durch .glckliches Zusammentreffen von Geschehnissen' uerst zweifelhaft wird , ja, berhaupt unmglich. Daher trugen die Prophezeiungen des heidnischen Altertums stets groe Sorge, ihre Weissagungen auf eine oder zwei Einzelheiten zu beschrnken und diese aufs allgemeinste und zweideutigste auszudrcken. Deshalb gibt es im gesamten Bereich der Geschichte, ausgenommen die Prophezeiungen der Schrift, keinen einzigen Fall einer Weissagung, ausgedrckt in unzweideutiger Sprache, die sich irgendwie auf Genauigkeit festlegen lt, die auch nur den leichtesten Anspruch auf Erfllung trgt. .Nehmen wir an', sagt Dr. Olinthus Gregory, ,da es nur 50 Prophezeiungen im Alten Testament gbe (anstatt 333) ber das erste Kommen Christi, die uns Einzelheiten ber den kommenden Messias geben und die alle auf die Person Jesu zutreffen .. . so wre die Wahrscheinlichkeit einer Zufallserfllung - wie sie von Mathematikern gem der Wahrscheinlichkeitstheorie kalkuliert wird - geringer als 1:1125 000 000 000 000. Fgen wir nun nur noch zwei Elemente zu diesen 50 Prophezeiungen hinzu, und zwar die Zeit und Ort ihres Geschehens, so bersteigt die gewaltige Unwahrscheinlichkeit eines zuflligen Stattfindens alle.durch Zahlen ausdrckbare Potenzen (somit auch das Begriffsvermgen des Menschen). Dies ist genug, sollte man meinen, um fr immer jede Berufung auf Zufall zum Schweigen zu bringen, die einem Unglubigen auch nur die geringste Fluchtgelegenheit vom Beweis der Prophetie bietet' (Gregory's Letters')6."
6 Evidences of Prophecy", Alexander Keith, S. 8.
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Ferner beachte man, da viele dieser Prophezeiungen ber den Messias von solchem Wesen sind, da allein Gott sie erfllen konnte, wie seine Jungfrauengeburt, sein sndloser und heiliger Charakter, seine Auferstehung und Himmelfahrt. Nur Gott konnte Jesus von einer Jungfrau geboren werden oder von den Toten auferstehen" lassen (David Baron).
Der kommende Messias
Im Alten Testament wird auf bestimmte, klare und fortgesetzte Weise gelehrt, da der Messias kommen wird". Dutzendmal lesen wir solche Verheiungen wie Siehe dein Knig kommt zu dir" (Sach. 9, 9)j Gott der Herr! Er kommt" (Jes. 40,10); Bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht" (Mal. 3, 1); Einen Propheten .. . wird dir der Herr, dein Gott, erwecken aus dir" (5. Mose 18, 15-19), der des Herrn Nchster" (Gleichgestellter) ist (Sach. 13, 7). Daniel weissagte das Kommen des Messiasprinzen, ein Gesalbter, ein Frst", zu einer bestimmten Zeit (Dan. 9, 25-26), und Jesaja weissagte vom Reis aus dem Stamm Isais" (Jes. 11, 1), auf den der Herr warf unser aller Snde" (Jes. 53). Propheten und Weise der damaligen Zeit sprachen oft von der Zukunft, wenn das Ersehnte aller Nationen wird kommen" (Hag. 2,7 / Elb. Obers.). (Siehe auch Jes. 35, 4; 1. Mose 49,10; 4. Mose 24, 17; Ps. 118,26; Ps. 2,5-6; Jer. 23,5-6; Jes. 62,11; 1. Mose 3,15 etc.).
Christi Kommen ist das Zentralthema der Bibel
Das Kommen Christi, verheien im Alten Testament und erfllt im Neuen - seine Geburt, sein Wesen, sein
Werk, sein Lehren, sein Leiden, sein Tod und seine Auferstehung - ist das groe Zentralthema der Bibel. Christus ist das Band, das die beiden Testamente verbindet. Das Alte Testament ist im Neuen offenbart, das Neue Testament ist im Alten aufbewahrt.
Der Durchschnittsleser der Bibel kann sie verstehen
Der allgemeinste Leser", sagt A. T. Pierson, vermag die alten, bemerkenswerten Weissagungen ber die Person und das Werk des Messias, wie sie im Alten Testament stehen, zu prfen, den allmhlichen Aufbau dieser Offenbarungen vom 1. Mose an bis Maleachi zu verfolgen und die Prophezeiungen ausfindig zu machen, wie sie mehr und mehr in bestimmte und kleinste Einzelheiten gehen, bis schlielich die volle Gestalt des Kommenden hervorsticht. Mit diesem Bild klar und fest vor dem geistigen Auge, vermag er sich dann dem Neuen Testament zuzuwenden, und mit Matthus beginnend kann er sehen, wie die geschichtliche Persnlichkeit, Jesu von Nazareth, mit der von den Propheten dargestellten prophetischen Persnlichkeit in jeder gesonderten Einzelheit bereinstimmt und harmoniert... Es gibt da keinen Unterschied und keine Abweichung. Dennoch konnte es zwischen den Propheten des Alten Testaments und den Schreibern des Neuen Testaments kein heimliches Verabreden und keinen Kontakt gegeben haben. Man beachte, da der Leser den Boden der Bibel nicht verlassen hat. Er hat einfach zwei Portrts verglichen: eines im Alten Testament, von einem geheimnisvollen Kommenden, ein weiteres im Neuen, von einem, der wahrhaftig gekommen ist. Und er kommt unweigerlich zu dem Schlu, da beide eine absolute Einheit bilden."
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Kurze Zusammenfassung der Prophezeiungen
Wir wollen kurz einige der hervorstechendsten Vergleichspunkte alttestamentlidier Voraussagungen und neutestamentlicher Erfllung betrachten. Das Erlsungswerk sollte von einer Person, der Zentralfigur in beiden Testamenten, vollbracht werden, und zwar von dem verheienen Messias. Als Same des Weibes"
(1. Mose 3,15) sollte er Satan den Kopf zertreten (Gal. 4,4). Als Same Abrahams" (1. Mose 22,18 mit Gal. 3, 16) und als Same Davids" (Ps. 132, 11; Jer. 23, 5 mit Apg. 13, 23) sollte er aus dem Stamme Judas kommen
(1. Mose 49,10 mit Hebr. 7,14).
Er mute zu einer bestimmten Zeit kommen (1. Mose 49, 10; Dan. 9, 24-25 mit Luk. 2, 1), sollte von einer Jungfrau geboren werden (Jes. 7,14 mit Matth. 1, 18-23), zu Bethlehem in Juda (Micha 5,1 mit Matth. 2, 1; Luk. 2, 5-6). Hohe Persnlichkeiten sollten ihn aufsuchen und anbeten (Ps. 72, 10 mit Matth. 2, 1-11). Aus Wut eines eiferschtigen Knigs wrden unschuldige Kinder umgebracht werden (Jer. 31,15 mit Matth. 2,16-18).
Er sollte einen wegbereitenden Vorgnger haben, Johannes den Tufer, ehe er sein ffentliches Dienen begann (Jes. 40, 3; Mal. 3, 1 mit Luk. 1, 17; Matth. 3, 1-3).
Er sollte ein Prophet sein wie Mose (5. Mose 18, 18 mit Apg. 3, 20-22); sollte eine besondere Salbung des Heiligen Geistes empfangen (Ps. 45, 7; Jes. 11, 2; 61, 1-2 mit Matth. 3, 16; Luk. 4, 15-21. 43). Er sollte ein Priester nach der Weise Melchisedeks sein (Ps. 110, 4 mit Hebr. 5, 5-6). Als Knecht des Herrn" sollte er ein treuer und geduldiger Erlser sein, fr die Natio
nen wie auch fr die Juden (Jes. 42,1-4 mit Matth. 12, 18-21).
Sein Dienen sollte in Galila beginnen (Jes. 9, 1. 2 mit Matth. 4, 12.16-23); spter sollte er in Jerusalem einkehren (Sach. 9, 9 mit Matth. 21, 1-5), um Rettung zu bringen. Er sollte zum Tempel kommen (Hag. 2, 7-9; Mal. 3,1 mit Matth. 21,12).
Sein Eifer fr den Herrn wird berichtet (Ps. 69, 10 mit Joh. 2, 17). Seine Lehrweise sollte in Gleichnissen sein (Ps. 78, 2 mit Matth. 13, 34-35) und sein Dienst sollte von Wundern geprgt sein (Jes. 35,5-6 mit Matth. 11,4-6; Joh. 11,47). Seine Brder wrden ihn ablehnen (Ps. 69,9; Jes. 53,3 mit Joh. 1,11; 7,5) und er sollte ein Stein des Anstoes" sein fr die Juden sowie ein Fels des rgernisses" (Jes. 8, 14 mit Rom. 9, 32; 1 Petr. 2,8).
Ohne Ursache wrde er gehat werden (Ps. 69, 5; Jes. 49, 7 mit Joh. 7, 48; 15, 25), von den Herrschern abgelehnt (Ps. 118, 22 mit Matth. 21, 42; Joh. 7, 48), von einem Freund verraten (Ps. 41, 10; Ps. 55, 12. 14 mit Joh. 13, 18.21), von seinen Jngern verlassen (Sach. 13, 7 mit Matth. 26, 31-56), fr 30 Silberstcke verkauft (Sach. 11, 12 mit Matth. 26, 15), sein Preis sollte fr den Acker des Tpfers gegeben werden (Sach. 11, 13 mit Matth. 27, 7), man wrde ihm auf die Backe schlagen (Mich. 4, 14 mit Matth. 27, 30), ihn anspeien (Jes. 50, 6 mit Matth. 27, 30), ihn verspotten (Ps. 22, 7. 8 mit Matth. 27, 31, 39-44) und schlagen (Jes. 50,6 mit Matth. 26,67; 27,26,30)7.
7 Es in sehr eindrucksvoll, in parallelen Aussagen die Prophezeiung mit ihrer Erfllung zu lesen. Vergleichen Sie z.B. Jesaja 50,6 mit der neutestamentlichen Erfllung: Prophetic: .Ich bot meinen Rcken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor
Sein Kreuzigungstod wird im 22. Psalm bis ins einzelne beschrieben. Die Bedeutung seines Todes als ein stellvertretendes Shnopfer wird in Jesaja 53 gegeben. Seine Hnde und Fe sollten durchgraben werden (Ps. 22,17; Sach. 12, 10 mit Joh. 19, 18. 37; 20, 25); doch sollte ihm kein Glied gebrochen werden (2. Mose 12, 46; Ps. 34, 21 mit Joh. 19, 33-36). Er sollte Durst leiden (Ps. 22,16 mit Joh. 19, 28) und Essig zu trinken bekommen (Ps. 69, 22 mit Matth. 27, 34); und er sollte unter die beltter gerechnet werden (Jes. 53, 12 mit Matth. 27,38).
Es war ihm bestimmt, bei seinem Tode mit den Reichen begraben zu sein (Jes. 53, 9 / Elb. bers, mit Matth. 27, 57-60), ohne jedoch die Verwesung zu sehen (Ps. 16, 10 / Elb. bers, mit Apg. 2, 31).
Er sollte von den Toten auferweckt werden (Ps. 2, 7; 16, 10 mit Apg. 13, 33), zur Rechten Gottes auffahren (Ps. 68, 19 mit Luk. 24, 51; Apg. 1, 9; ebenso Ps. 110,1 mitHebr. 1,3).
Diese flchtige Skizze alttestamentlicher Prophetie ber den Messias mit ihrer neutestamentlichen Erfllung ist selbstverstndlich kaum hinreichend; sie soll nur der Anregung dienen, obgleich wir viele der hauptschlichen Punkte erwhnt haben. Denken Sie daran, da es in Wirklichkeit 333 Vorhersagen ber den kommenden Messias im Alten Testament gibt8.
Schmach und Speichel." Erfllung: Da spien sie aus in sein Angesicht und schlugen ihn mit Fusten. Etliche aber schlugen ihn ins Angesicht" (Matth. 26, 67).
8 Es ist jedoch von groem Nutzen, wie in einem groen Museum wenigstens einige der prophetischen Meisterstcke zusammenzustellen, die im Bereich der gesamten 39 Bcher des Alten Testaments verstreut sind, so da der Leser einen Oberblick gewinnt, ohne erst mhsam Hunderte von Seiten der Heiligen Schrift durchblttern zu mssen.
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Der gekommene Messias
Christi Zeugnis ber die Tatsache, da er die Erfllung der Prophetie des Alten Testaments ist
Der goldene Meilenstein in der alten Stadt Rom bezeichnete jenen Punkt in der alten Welt, bei dem sich viele Wege aus allen Richtungen des rmischen Reiches trafen und zusammenliefen. Ebenso kommen alle Linien alttestamentlicher messianischer Prophetie in Jesus, dem Christus, im Neuen Testament zusammen.
Das Leben Christi war nicht nur im Alten Testament vorhergeschrieben, sondern Jesus, der Christus des Neuen Testaments, wute dies und legte volles Zeugnis ber diese Tatsache im Neuen Testament ab. Dies ist an sich schon ein Wunder und findet keine Parallele in der weltlichen Literatur. Keine andere Persnlichkeit der Geschichte - ob Csar, Bismarck, Goethe oder sonst wer - dachte je im Traum daran, wie unser Herr von der Bibel oder einem anderen Buch zu sagen: Suchet
in der Schrift... sie ist es, die von mir zeuget" (Joh. 5, 39). Auch hat sich niemals ein falscher Christus auf erfllte Prophetie zur Rechtfertigung seiner Ansprche berufen knnen9.
9 In seinem Buch Ray of Messiah's Glory", S. 46, macht David Baron darauf aufmerksam, da' .mehr als vierzig falsche Messiasse in der Geschichte des jdischen Volkes aufgetreten sind", und nicht einer von ihnen berief sich jemals zur Begrndung seiner Ansprche auf erfllte Prophetie. Sie versuchten vielmehr, ihre vorgetuschten Ansprche knstlich aufrechtzuerhalten, und zwar durch Racheverheiungen und Schmeicheleien zur Befriedigung nationaler Eitelkeit. Und jetzt ist die Erinnerung an ihre Namen
auer fr einige wenige Geschichtsstudenten von der Erde verschwunden, whrend Jesus von Nazareth, der wahre Messias, der alle Prophezeiungen erfllte, von Hunderten von Millionen angebetet wird."
21 So stehen wir also dieser gewaltigen Wahrheit gegenber: Das Christentum ist nicht eine neue Religion ohne Verbindung zum Alten Testament. Es steht fest auf der Basis, die Erfllung der alttestamentlidien Verheiungen zu sein. Das Christentum, mit seiner zentralen Figur menschlichen und gttlichen Wesens: Prophet, Priester und Knig, ist nichts weniger als die Versetzung der Prophetie aus dem Bereich glhenden Glaubens in wirkliche Tatsache... und wir sehen die lebendige und organische Verbindung zwischen beiden Zeitaltern des Ratschlusses Gottes und erkennen, da es derselbe Gott ist, der in beiden sprach - im ersten, um vorzubereiten; im zweiten, um zu vollbringen." ... denn dem Herrn sind seine Werke von Ewigkeit her bekannt" (Apg. 15,18;
s. Funote, Menge Obers.)10. Mit unerschtterlicher Ruhe sagte Jesus: Abraham sah meinen Tag" (Joh. 8, 56), und Mose hat von mir geschrieben" (Joh. 5, 46). Dann sagte er in der Bergpredigt, um die Verbindung zwischen alttestamentlicher Weissagung und neutestamentlicher Erfllung deutlich zu machen: Ich bin nicht gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzulsen .. . sondern zu erfllen" (Matth. 5,17).
Das Leben Christi war einzigartig. Alles entsprach ganz dem gttlichen Entwurf, wie er im Alten Testament gegeben wurde. Er war der Gesandte" des Vaters, seinen ganzen Willen zu erfllen, sein Werk als Erlser zu vollbringen und alle ihn betreffenden Prophezeiungen zu erfllen (Joh. 3, 16. 17; 1. Joh. 4, 14; Hebr. 10,9).
Zu Beginn seines ffentlichen Dienens, nachdem er den Leuten in der Synagoge zu Kapernaum die wichtige
10 E. A. Edghill, in The Value of Prophecy", S. 389390.
messianische Weissagung aus Jesaja 61, 1. 2 vorgelesen hatte - als aller Augen auf ihn gerichtet waren -, sagte er: Heute ist dies Wort der Schrift erfllt vor euren Ohren" (Luk. 4, 16-21). Als die Samariterin mit ihm am Brunnen sprach, sagte sie zu Jesus: Ich wei, da der Messias kommt" - alle gottesfrchtigen Leser des Alten Testaments wuten dies -. Wenn derselbe kommen wird, so wird er's uns alles verkndigen."
Da sagte der Herr Jesus zu ihr: Ich bin's, der mit dir redet" (Joh. 4, 25. 26). Petrus bekannte seinen Glauben an Jesus als den Messias: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!" (Matth. 16, 16) - und der Herr Jesus besttigte diese Wahrheit, indem er ihm antwortete: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel" (Matth. 16,17).
Er zitierte aus Psalm 110, um zu zeigen, da David ihn Herrn nannte (Matth. 22, 41-46). Indem er den Titel des Menschen Sohn" annahm, identifizierte er sich mit dem messianischen Titel, wie er in Daniel benutzt wird (Dan. 7. 13 mit Mark. 14, 62; vgl. Ps. 8). Indem er den Titel Sohn Gottes" annahm, identifizierte er sich mit diesem messianischen Titel, wie er im zweiten Psalm genannt wird.
Er verband die Segnungen der Errettung, wie sie allen denen gegeben werden, die ihm vertrauen, mit den Verheiungen des Alten Testaments: Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von des Leibe werden Strme lebendigen Wassers flieen" (Joh. 7, 38). Hier sprach unser Herr von der Erfllung, durch ihn, was im Laubhttenfest vorausgeschattet wurde (im Kontext zu lesen, Joh. 7,37; 3. Mose 23, 34-36; vgl. Jes. 12,3).
Fast alles, was Christus sagte oder tat, stand in Verbindung mit alttestamentlicher Prophetic Seine Wunder geschahen in Erfllung alttestamentlicher Voraussagungen (Jes. 35, 5. 6). Sein Dienen geschah in bereinstimmung mit dem, was Jesaja von ihm geweissagt hatte (Jes. 61, 1-3; 42, 1-4; vgl. Matth. 12, 17-21). Sein Leiden und Tod zu Jerusalem erfolgte ebenfalls den Prophezeiungen gem (Ps. 22; Jes. 53). Als er sein Lob auf Johannes den Tufer aussprach, machte Christus auf die Tatsache aufmerksam, da Johannes sein Vorgnger sei, genau wie es in Jesaja 40, 3 und Maleachi 3,1 vorausgesagt worden war.
Dieser ist's, Johannes der Tufer, von dem geschrieben steht: ,Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll'" (Matth. 11,10).
Somit sagte unser Herr nicht nur, da Johannes in Erfllung der Prophetie gekommen war, sondern da er, Jesus, derjenige war, der Johannes zum Wegbereiter hatte!
Als er dem Kreuzestod entgegenging, sagte er zu seinen Jngern: Sehet, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn" (Luk. 18, 31). Am Vorabend seiner Kreuzigung sagte er: Es mu auch das noch vollendet werden an mir, was geschrieben steht: ,Er ist unter die beltter gerechnet.' Denn was von mir geschrieben ist, wird auch vollendet" (Luk. 22, 37). Beachten Sie das Wort mu"!
Whrend der schwersten Stunden seiner Verhaftung sagte Jesus zu Petrus (der seinen Meister mit dem Schwert verteidigen wollte): Meinst du, da ich nicht knnte meinen Vater bitten, da er mir zuschickte alsbald mehr als zwlf Legionen Engel? Wie wrde dann
aber die Schrift erfllt, da es mu also geschehen?"
(Matth. 26, 53. 54). Dann sagte er tadelnd zu den Scharen: Ihr seid ausgegangen wie zu einem Mrder mit Schwertern und mit Stangen, mich zu fangen .. . Aber das ist alles geschehen, damit erfllt wrden die Schriften der Propheten" (Matth. 26, 55. 56). Bei seiner Vernehmung, als der Hohepriester ihn unter Eid setzte und ihn fragte: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten?", da antwortete Jesus ihm: Ich bin's!" (Mark. 14,60-62).
Als er am Kreuze hing und litt, bezeichnete der Herr Jesus sich als den, dessen Hnde und Fe durchbohrt werden sollten (Ps. 22, 17) nach Psalm 22, von dem er den zweiten Vers zitierte: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Drei seiner sieben Ausrufe am Kreuz waren genau in den Worten der Schrift.
Nach seiner Auferstehung, als er mit den beiden Jngern auf dem Wege nach Emmaus redete, fing er an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen in der ganzen Schrift aus, was darin von ihm gesagt war" (Luk. 24, 27). Und spter, als er den versammelten Jngern begegnete, sagte er zu ihnen: Das ist's, was ich zu euch sagte...: es mu alles erfllt werden, was von mir geschrieben ist im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen" (Luk. 24, 44). Beachten Sie, wie der Herr bei verschiedenen Gelegenheiten von der Notwendigkeit -mu" - sprach, und zwar, da alttestamentliche Prophetie in ihm erfllt werden mute; notwendig, weil das Wort Gottes nicht fehlgehen kann, und der Gott des Wortes nicht lgen kann, und der Sohn Gottes, der das Wort erfllte, nicht versagen kann. Und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden" (Joh. 10,35).
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Der Herr gab seinen Jngern nach seiner Auferstehung auch den Schlssel zu der messianischen Prophetie des Alten'Testaments: Und er sprach zu ihnen: ,Also ist's geschrieben, da Christus mute leiden und auferstehen von den Toten am dritten Tage (wonach seine .Herrlichkeit' begann); und da gepredigt werden mu in seinem Namen Bue zur Vergebung der Snden unter allen Vlkern" (Luk. 24, 46. 47). Diese wunderbare Aussage ist vielleicht eine Zusammenfassung seiner Lehren whrend der vierzig Tage, in denen er - zwischen seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt - an seinen Jngern Dienst tat. Die Juden seiner Zeit und bis heute erwarteten einen triumphierenden, herrschenden Messias. Und sie versumten es, von ihrer eigenen Schrift her zu erkennen, da Christus leiden mute fr die Snden des Volkes, ehe er in die Herrlichkeit einging. Petrus bezeugt das gleiche, nmlich das Zeugnis des Heiligen Geistes durch die Propheten des Alten Testaments, da er zuvor bezeugt hat die Leiden, die ber Christus kommen sollten, und die Herrlichkeit danach" (l.Petr. 1,11).
Die Apostel und Schreiber des Neuen Testaments bezeugen ebenfalls, da Jesus, der Christus, alttestamentliche Prophetie erfllte
Viele moderne Christen haben ein aufgeklrtes Verstndnis vom Wesen des Christentums verloren oder nie besessen: da nmlich das Neue Testament die Erfllung der Weissagungen und Verheiungen des Alten ist; da Jesus, der Christus, das Verbindungsglied der beiden Testamente ist. Die frhen Schreiber und Prediger des Neuen Testaments sahen dies ganz klar und wiesen stets auf die neutestamentliche Erfllung der
alttestamentlidien Prophetie hin. Als Matthus die Jungfrauengeburt Christi in Matthus 1, 18-25 wiedergab, sagte er, da es in Erfllung der alttestamentlidien Weissagung ber die Jungfrauengeburt des Messias sei:
Das ist aber alles gesdiehen, auf da erfllt wrde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: ,Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebren, und sie werden seinen Namen Immanuel heien', das ist verdolmetscht: Gott mit uns" (Matth. 1,22. 23; vgl. Jes. 7,14).
Als der Knig Herodes in eiferschtiger Wut unschuldige Kinder umbringen lie, in nutzlosem Bemhen, das Christuskind zu tten, machte Matthus auf die Tatsache aufmerksam, da selbst dieses grausame Morden von Gott vorausgesehen wurde, der es als Prophezeiung in die Bibel schreiben lie, die sich dann erfllte (vgl. Matth. 2,16-18 mit Jer. 31,15).
Dutzendemal geben die Evangelisten in ihren Evangelien zu verstehen oder sagen es aus, da Jesus die Prophetie des Alten Testaments erfllte. Petrus brachte die berzeugung der anderen Jnger zum Ausdruck, als er sein groes Bekenntnis ablegte: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Shn!" (Matth. 16, 16; s. a. Matth. 8,17; 12,17 u.a.).
Es ist weder praktisch noch notwendig, in dieser kurzen Abhandlung jede Schriftstelle des Neuen Testaments aufzufhren, wo die Schreiber sich auf die Erfllung einer alttestamentlidien Prophezeiung bezogen. Doch wollen wir auf die Tatsache hinweisen, da das Hauptthema, nicht nur des Johannesevangeliums, wie in Johannes 20, 31 geschrieben steht, sondern aller vier Evangelien, der Beweis ist, da Jesus von Nazareth der geweissagte Messias ist, der Sohn Gottes, der Kommende.
Diese aber sind geschrieben, da ihr glaubet, Jesus sei der Christus, der Sohn Gottes, und da ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen" (Joh. 20,31).
Umschrieben lautet diese Aussage etwa: Das Johannesevangelium wurde geschrieben, um den vollen Beweis zu erbringen, so da ihr es zu glauben vermgt, da Jesus von Nazareth der Messias ist, dessen Kommen das Alte Testament voraussagte; und dieser Messias, dieser Jesus ist der Sohn Gottes. berdies erhaltet ihr das ewige Leben durch den Glauben an ihn."
Der Kern des Beweises im Evangelium des Johannes ist der, da Jesus alle Eigenschaften, den Charakter und die Werke des Messias hat - Jesus erfllte alles, was ber den Messias geschrieben steht -, folglich ist er der Messias11.
Das Rckgrat der Predigt von Petrus zu Pfingsten war ein Argument vom Alten Testament, um den Juden
11 Alle Apostel .legten groe Betonung auf dieses Argument
der Prophetie: es war nicht nur das hauptschliche, sondern fast
das alleinige Argument, dessen sie sich im Neuen Testament bedienten . . . (Sie sahen) es als notwendig an, die wunderbare Obereinstimmung der wohlbekannten Tatsachen (des Lebens, des Todes und der Auferstehung Christi) mit der Prophetie des Alten Testaments aufzuzeigen, damit jeder, der fairen Sinnes war, zu fester Oberzeugung gelangen konnte. So war dies die allgemeine Methode, das Evangelium zu predigen, die feste aber einfache Basis des Arguments, dem jeder Aufruf zugrunde lag" (A. T. Pierson in Many Infallible Proofs", S. 187).
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zu beweisen, da Jesus von Nazareth, den sie durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geheftet hatten, den aber Gott von den Toten auferweckt hatte, der Messias war, ber den David geschrieben hatte. Und da Gott diesen Jesus... zum Herrn und Christus gemacht hat" (Apg. 2,22-36).
In der zweiten Predigt des Petrus in der Apostelgeschichte (Apg. 3, 12-26), am Tor des Tempels, kam er zum Hhepunkt seines mit Nachdruck gegebenen Arguments und Aufrufs, indem er sagte:
Nun, liebe Brder, ich wei, da ihr's in Unwissenheit getan habt wie auch eure Obersten (Jesus, ihren Messias, zu verwerfen und zu tten). Gott aber hat so erfllt, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkndigt hat, da sein Christus leiden sollte. So tut nun Bue und bekehret euch, da eure Snden getilgt werden ... " (Apg. 3, 17-19). Selbst in seiner Predigt an die versammelten Heiden im Hause des Kornelius sagte Petrus:
Von diesem (Jesus) zeugen alle Propheten, da durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Snden empfangen sollen" (Apg. 10,43).
Paulus sagte in seiner Predigt in der Synagoge zu Antiochien:
Und als sie alles vollendet hatten, was von ihm geschrieben ist, nahmen sie ihn von dem Holz und legten ihn in ein Grab. Aber Gott hat ihn auferweckt von den Toten" (Apg. 13,29. 30).
Die Methode des Paulus, den Juden das Evangelium zu verkndigen, wird uns in Apg. 17,2. 3 gegeben:
Wie nun Paulus gewohnt war.. . redete (er) zu ihnen aus der SArift (dem Alten Testament), tat sie ihnen auf und legte ihnen dar, da Christus (der Messias) mute leiden und auferstehen von den Toten und da dieser Jesus, den ich - sprach er - euch verkndige, der Christus ist."
Wenn Paulus das Evangelium darlegte, durch welches man errettet wird, so verband er die neutestamentlichen Tatsachen des Todes und der Auferstehung Christi mit den Prophezeiungen und Lehren des Alten Testaments.
Ich erinnere euch aber, liebe Brder, an das Evangelium ... durch welches ihr auch errettet werdet... da Christus gestorben ist fr unsere Snden nach der Schrift (dem Alten Testament); und da er begraben ist; und da er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift' (l.Kor. 15,1-4).
Man knnte noch viele Verse zitieren, um zu zeigen, da die Apostel, Schreiber und Prediger des Neuen Testaments bestndig darauf hinwiesen, da Jesus, der Christus, lebte, litt, starb und wieder auferstand in Erfllung alttestamentlicher Prophetie. In seinem Kommentar zu dieser Tatsache sagte A. T. Pierson: Keines der von ihm gewirkten Wunder setzte auf solche Weise das Siegel Gottes auf Jesus, wie das Zusammenlaufen aller tausend F'den der Prophetie in ihm, wie in einem glhenden Brennpunkt blendender Herrlichkeit. Jedes dargebrachte Opfer, angefangen von der Stunde des Altarfeuers Abels bis zum letzten Passahlamm der Leidenswoche, wies mit flammendem Finger auf das Kreuz von Golgatha. Ja noch mehr, alle Jahrhunderte zogen wie in feierlicher Prozession vorber, um ihren Tribut auf Golgatha zu legen."
Wir mssen nun in tiefere Einzelheiten gehen, unter anderen Kategorien, um weiter auszufhren, da alle messianischen Prophezeiungen des Alten Testaments in Jesus von Nazareth wie in einem glhenden Brennpunkt blendender Herrlichkeit konvergieren". Wir wollen eine kurze Zusammenstellung des umfangreichen Materials unter folgenden sieben Titeln bringen:
/. Der Beglaubigungsnachweis des Messias
II. Prophezeiungen ber das Leben und Dienen des Messias
III. Prophetische Paradoxe
IV. Prophezeiungen ber das Leiden, Sterben und Auferstehen des Messias
V. Prophezeiungen ber das Messiasamt Christi
VI. Prophezeiungen zum Beweis, da der Messias Christus-Gott ist
VII. Typbilder und indirekte Prophezeiungen des Alten Testaments erfllt in Christus
I. Der Beglaubigungsnachweis des Messias
Beglaubigungen sind Zeugnisse, schriftliche Dokumente, wie Empfehlungsschreiben oder gesetzliche Unterlagen zum Beweis eines Anrechts auf ein Amt oder eine Stellung des berbringers, die z. B. ein Botschafter von seiner Regierung bei Amtsantritt der auslndischen Regierung berreicht. Unser gnadenreicher Erlser lie sich bei seinem Kommen in diese Welt ebenfalls dazu herab, seine Beglaubigungsschreiben" der himmlischen Regierung mit sich zu bringen. Die folgenden Tatsachen sind das Beglaubigungsschreiben, da Jesus der Christus ist. Matthus gibt in seinem ersten Kapitel eine kurze Zusammenfassung seiner Beglaubigung:
Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, der da ist ein Sohn Davids, des Sohnes Abrahams" (Matth. 1,1).
Wie man eine Person aus der Weltbevlkerung durch die Post erreicht
Jedem ist diese allgemeine Tatsache vertraut: Man kann irgendeine Person in irgendeinem von der Post bedienten Erdteil aus den brigen dreieinhalb Milliarden Menschen auf der Erde erreichen, indem man einfach einen Brief an sie adressiert, mit sechs oder sieben bestimmten Einzelheiten in der Adresse. Wir schreiben z. B. einen Brief an
Herrn Markus P. Schmidt A-1030 Wien Praterstr. 43
und sondern so einen Menschen aus aller Welt aus. Wir knnen ihn genau ausfindig machen, indem wir aus allen Lndern der Erde eines auswhlen - sterreich (Kennzeichen A); somit schlieen wir alle anderen Lnder aus. Indem wir nun eine Stadt aussondern - Wien
- schlieen wir alle anderen Stdte aus. Mit einer Postleitzahl - 1030 - schlieen wir in Wien alle anderen Postmter und -bezirke aus. Mit der korrekten Strae und Hausnummer benennen wir ein Haus, in dem er lebt - Praterstr. 43 -, womit wir alle anderen Huser in der Welt ausschlieen. Und mit der Nennung eines Namens - Markus P. Schmidt - sondern wir ihn nicht nur von allen anderen Personen ab, die auch noch in diesem Hause leben, sondern schlieen auch alle anderen Personen in der Welt aus!
Gleicherweise gab Gott eine gengende Anzahl von Bestimmungen" im Alten Testament ber das Kommen des Messias und erlaubte uns damit, einen Menschen aus der gesamten Geschichte, aus allen Nationen, aus allen Vlkern auszusondern und absolut gewi zu sein, da dieser Mensch der Messias ist! Lat uns seine Beglaubigungsnachweise'', sozusagen seine Adresse", sorgfltig prfen. Diese Einzelheiten, diese Bestimmungen, diese Merkmale seiner Adresse" wurden gegeben, damit alle wissen sollen, wer der wahre Messias ist. Wenn wir nun mit der Aufzhlung und Auslegung dieser Voraussagungen fortfahren - und ihre Hufigkeit ist von berwltigender Wirkung -, so wird es bald offenkundig, da keine andere Person in der gesamten Weltgeschichte alle messianischen Prophezeiungen erfllen konnte - nicht einmal zu einem Bruchteil -, auer
Jesus von Nazareth.
1. An erster Stelle schlo Gott die Hlfte der Menschheit als unmittelbaren Elternteil aus - und machte es gleichzeitig klar, da der Messias als Mensch und nicht als ein Engel kommen sollte, indem er die Verheiung gab, da der kommende Erlser dem Samen des Weibes" entspringen sollte.
Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen (Nachkommen) und ihrem Samen (Nachkommen); der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen" (1. Mose 3,15).
Diese, die erste der direkten messianischen Verheiungen in der Bibel, ist die Bibel im Embryo, die Summe aller Geschichte und Prophetie im Keim"12. Denn hier wird nicht nur die Jungfrauengeburt Christi, sondern auch sein stellvertretendes Leiden angedeutet - du wirst ihn in die Ferse stechen" - und sein vollstndiger, schlielicher Sieg ber Satan und dessen Werke - der (Messias) soll dir den Kopf zertreten".
Wir haben in 1. Mose 4, 1 einen bemerkenswerten Hinweis darauf, da Adam und Eva diese Verheiung aus l.Mose 3, 15 wohl verstanden hatten; denn bei der Geburt ihres ersten Sohnes rief Eva, auer sich vor Freude: Ich habe einen Mann, den Herrn, gewonnen!"
(1. Mose 4,1/Hebr.). Als ihr Erstgeborener kam, dachte Eva, der verheiene Erlser sei da. Doch irrte sie in bezug auf Zeit, Ort und viele andere noch ausstehende Bestimmungen. Viele Jahrhunderte muten vergehen, ehe der Messias kommen konnte. Als aber die Zeit erfllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe... auf da er... erlste..." (Gal. 4,4).
2. Als nchstes schlo Gott zwei Drittel der Nationen
12 H. Grattan Guinness in The Approaching End of the Age".
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aus und deutete an, da der Messias durch Sem kommen mute - nicht durch Ham oder Japheth von Noahs Shnen. Ganz zu Anfang der Vlkergeschichte bekannte Gott sich durch seinen Propheten Noah in besonderer Weise zu Sem:
Gelobt sei der Herr (hebr.: Jahve), der Gott Sems"
(1. Mose 9,26). Im Chaldischen des Onkelos wird dieser Vers so umschrieben: ... und wird seine Herrlichkeit in den Zelten Sems wohnen lassen." Die endgltige Erfllung der Voraussage in 1. Mose 9, 27 geschah durch das ewige Wort, das bei Gott war und das Gott war (Joh. 1, 1), als es Fleisch wurde und unter uns wohnte" oder zeltete": ...und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit" (Joh. 1, 14). Er kam zu
seinem Volk Israel, den Nachkommen Sems, durch Abraham (s. 1. Mose 11,10-27).
3. Spter wurde eine weitere Wahl getroffen. Alle der Hunderte von Nationen in der Welt wurden ausgeschlossen auer einer: der neuen Nation, die Gott selber durch Abrahams Berufung ins Leben rief. So teilt der Gott der Geschichte die Nationen in zwei Gruppen: Juden und Heiden ( = NichtJuden); und er sondert eine kleine Nation, die Juden, ab, da durch sie der Messias kommen sollte.
Und der Herr sprach zu Abraham: Geh aus deinem Vaterland .. . in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum groen Volk machen und will dich segnen .. . und du sollst ein Segen sein .. . und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden... Deinen Nachkommen will ich dies Land geben" (1. Mose 12,1-3.7; s. a. 1. Mose 17,1-8.15-19).
Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der Herr .. . ich will dein Geschlecht segnen .. . und durch dein Geschlecht sollen alle Vlker auf Erden gesegnet werden"
(1. Mose 22,16-18).
Hier haben wir ein Phnomen allererster Gre: ein Bericht vom 15. Jahrhundert vor Christus, in dem der Schreiber mehrfache Voraussagen riskiert: da Gott Abraham segnen, ihm das Land Kanaan geben und die Welt durch ihn und seinen Samen" segnen wrde. Eine groe Nation war geschaffen worden, ihr wurde ein Land zum Eigentum gegeben, und zwar zu einem bestimmten Zweck: da der Messias zu ihnen und durch sie kommen sollte, zum Segen der Welt! Die Weissagung ist eine literarische Tatsache. Sie stand im 1. Buch Mose unverndert seit Tausenden von Jahren. Ihre Erfllung ist das Wunder eines ganzen Zeitalters und so gewi und vollkommen wie die ursprngliche Prophezeiung. Denn Gott machte aus Abraham nicht nur eine groe Nation, indem er den Juden durch die Siege Josuas das Land Kanaan gab, sondern zu seiner Zeit kam der Messias zu ihnen, und die Welt erhielt unermelichen Segen durch Abrahams Samen, nmlich Christus (s. Gal. 3, 8.16). Die Schrift aber hat es vorausgesehen, da Gott die Heiden durch den Glauben gerecht macht. Darum verkndigt sie dem Abraham das Evangelium: ,In dir sollen alle Heiden gesegnet werden.'"
Nun ist die Verheiung Abraham zugesagt und ^einem Nachkommen' (Samen). Es heit nicht, und den Nachkommen, als glte es vielen, sondern es gilt einem: ,und deinem Nachkommen', welcher ist Christus" (Gal. 3,8.16).
Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, der da ist ein Sohn Davids, des Sohnes Abrahams"
(Matth. 1,1). So entfaltet sich langsam die Geschichte des Messias im Alten Testament: Der Messias mu der Same des Weibes" sein, durch die Verwandtschaftslinie Sems kommen und der Same Abrahams" sein. Das umgrenzt unsere Suche nach dem Messias: wir wissen jetzt, da wir ihn in der jdischen Rasse als einen Nachkommen Abrahams zu suchen haben.
4. Abraham hatte aber mehrere Shne, einschlielich Ismael, seinen Erstgeborenen, und Isaak. So mute also eine weitere Wahl getroffen werden. Uns wird nun gesagt, da der Messias durch Isaak kommen sollte
(1. Mose 17, 19; 21, 12; vgl. Hebr. 11, 18; Rom. 9, 7 - was von Isaak stammt, soll dein Geschlecht heien"), und nicht durch Ismael, den Vorfahren der heutigen Araber. Dies schmlert somit die Linie noch mehr. Da erschien ihm (Isaak) der Herr und sprach:... dir und deinen Nachkommen will ich alle diese Lnder geben (das verheiene Land) und will meinen Eid wahr machen, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe, und will deine Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel... und durch dein Geschlecht sollen alle Vlker auf Erden gesegnet werden" (1. Mose 26, 2-4).
Da der Messias und der verheiene Segen durch Isaak und die jdische Rasse kommen mute und nicht durch die Araber, wird in 5. Mose 18, 15 nochmals ausdrcklich betont, wo deutlich gesagt wird, da der Messias, der zuknftige groe Prophet, aus dir und aus deinen Brdern" (also Israel) erweckt werden sollte.
Diese Tatsache wird auch im Neuen Testament klar dargestellt: ... die da sind von Israel ... welcher auch sind die Vter, und aus welchen Christus herkommt nach dem Fleisch, der da ist Gott ber alles, gelobt in Ewigkeit. Amen" (Rom. 9, 4-5).
5. Da Isaak jedoch zwei Shne hatte, mute die messianische Linie weiter verengt werden. Die Voraussage ist klar gegeben, da Christus durch Jakob und nicht durch Esau kommen wird; das heit, der Messias konnte kein Edomiter (Nachkomme Esaus) sein.
Und der Herr .. . sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben .. . und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden" (1. Mose 28, 13-14).
Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von nahem. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen .. . Aus Jakob wird der Herrscher kommen" (4. Mose 24,17. 19).
6. Jakob jedoch hatte zwlf Shne: darum mute der Allmchtige wiederum eine engere Wahl treffen. Einer der zwlf, Juda, wird ausgesondert. Somit konnte der Messias nicht aus elf der zwlf Stmme Israels kommen; er mute aus Juda kommen (s. 1. Mose 49, 8-12). Er verwarf das Zelt Josephs und erwhlte nicht den Stamm Ephraim, sondern erwhlte den Stamm Juda" (Ps. 78,67.68).
Denn Juda hatte die Oberhand unter seinen Brdern, und der Frst (kommt) aus ihm" (1. Chron. 5, 2 / Elb. bers.). Beachten Sie: das Wort Frst" im Urtext ist Nagid", dasselbe Wort wie in Daniel 9, 25, wo es auf den Messias bezogen ist.
Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab (oder Gesetzgeber) zwischen seinen Fen hinweg, bis Scbilo kommt, und ihm werden die Vlker gehorchen" (1. Mose 49,10 / Elb. bers.).
Kommen wir zum Neuen Testament, so sehen wir, da Jesus, unser Herr, aus Juda hervorgegangen" ist (s. Hebr. 7,14;Offb. 5,5).
7. Als nchstes galt es, eine Wahl aus den Tausenden Familien des Stammes Juda zu treffen. Der Messias mu aus einer Familienlinie stammen, und zwar dem Geschlecht Isais, dem Vater Davids.
Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen; auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn ... " (Jes. 11, 1.2).
Das Wort Reis" erscheint an nur noch einer Stelle im Alten Testament (Spr. 14, 3; bersetzt Rute") und bedeutet soviel wie ein Zweig, ein Spro, wie er aus den Wurzeln eines abgehauenen Baumstumpfes hervorspriet". Die Bibelstelle in Jesaja 11, 1. 2 ist eine klare Aussage, da Gott einen Mann ohne Ansehen - nichts als einen abgehauenen Baumstumpf - nehmen und neues Leben in ihn einpflanzen wird. Isai war kein Oberhaupt einer kniglichen Familie, bis Gott ihn zum Vater eines Knigs (David) machte und ihn in die messianische Linie brachte!
8. Da Isai acht Shne hatte, mute wiederum eine gttliche Wahl getroffen werden: Der Messias sollte ein Nachkomme Davids sein, von Isais jngstem Sohn.
... ich will dir einen Nachkommen erwecken, der von deinem Leibe kommen wird; dem will ich sein Knigturn besttigen. Der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will seinen Knigsthron besttigen ewiglich" (2. Sam.' 7, 12. 13; s.a. l.Chron. 17, 11. 14; Ps. 89, 35-37; Jer. 23, 5. 6).
Der Herr hat David einen Eid geschworen, davon wird er sich wahrlich nicht wenden: Ich will dir auf deinen Thron setzen einen, der von deinem Leibe kommt" (Ps. 132,11).
Von dieser zuletzt zitierten Stelle (Ps. 132, 11) sehen wir, da der Herr dem David nicht nur eine Verheiung gab, sondern sie durch einen Eid besttigte. Dasselbe hatte Gott fr Abraham getan (s. Hebr. 6,13-18).
Wenden wir uns an das Neue Testament, so lesen wir: Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, der da ist ein Sohn Davids ..." (Matth. 1,1).
.. . von seinem Sohn Jesus Christus, unsrem Herrn, der geboren ist aus dem Geschlecht Davids nach dem Fleisch" (Rom. 1, 3; vgl. 2. Tim. 2, 7. 8; Offb. 5, 5. 6; 22,16; Apg. 2, 30-32; Luk. 1, 30-35).
Und als Jesus von dannen weiterging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrien und sprachen: Ach, du Sohn Davids, erbarme dich unser!" (Matth. 9,27).
13 Mark Lev in seinem Buch Lectures on Messianic Prophecy"
(S. 125) kommentiert zum folgenden Vers (2. Sam. 7,14), den Luther bersetzt: Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Wenn er sndigt, will ich ihn mit Menschenruten und mit menschlichen Schlgen strafen." Lev sagt: Man kann es so wiedergeben: ,Fr begangene Snden (nicht die seinen, sondern der Menschen) will ich ihn mit den Menschen gebhrenden Ruten und mit den Menschen gebhrenden Schlgen strafen."* Dies spricht von dem stellvertretenden Leiden des Sohnes Davids und stimmt mit Jesaja 53, 6 berein. Ist der Luthertext korrekt, so bezieht es sich auf die Rckflle und folgende Zchtigung Salomos, des unmittelbaren Nachkommen Davids.
... ein kanaanisches Weib... schrie ihm nach und sprach: Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich mein!" (Matth. 15,22).
Die ffentlichkeit kannte Jesus als den Sohn Davids" und benannte ihn so. (S. a. Matth. 9, 27; 12, 22. 23; 15, 22; 20, 30.31; 21, 9, 15; Mark. 10, 47.48; Luk. 18,38.39.)
Die Phariser wuten sehr wohl, da der Messias der Sohn Davids zu sein hatte. Als Jesus sie fragte: Was denkt ihr von dem Christus (Messias)? Wessen Sohn ist er?", antworteten sie: Davids" (Matth. 22, 41-46). Es ist offensichtlich, da der Messias ein Sohn Davids sein mute, dem Fleische nach - und Jesus war es.
Das Geschlechtsregister
Zu Bibelzeiten konnte jeder Jude seinen Stammbaum verfolgen. Und ganz Israel wurde im Geschlechtsregister aufgezeichnet" (1. Chron. 9,1). Diese Register wurden in den Stdten aufbewahrt (Neh. 7, 5. 6; Esra 2, 1) und waren ffentliches Eigentum. Das Geschlechtsregister eines jeden Israeliten bewies sein Anrecht auf Hof und Haus - weshalb er pekunires Interesse an der Erhaltung des Geschlechtsregisters seiner Familie hatte. Diese nationalen Geschlechtsregister wurden sorgfltigst aufbewahrt bis zur Zeit der Zerstrung Jerusalems und des jdischen Staates im Jahre 70 n. Chr.
Zur Zeit seines Lebens wagte es niemand, die wohlbekannte Tatsache zu bestreiten, da er aus dem Hause und Geschlecht Davids war; denn es stand in den ffentlichen Registern, zu denen jedermann Zutritt hatte. Seit 70 A. D., als Israels Geschlechtsregister - auer in der Bibel - vernichtet oder durcheinandergebracht
wurden, konnte kein angeblicher Messias mehr beweisen, der Sohn Davids gem den Prophezeiungen zu sein. In anderen Worten: Der Messias mute vor dem Jahre 70 A. D. kommen.
9. Des weiteren mute der Messias aus all den vielen Shnen" Davids sein Thronrecht durch Salomos Knigsgeschlecht erhalten.
Und von allen meinen Shnen - denn der Herr hat mir viele Shne gegeben - hat er meinen Sohn Salomo erwhlt, da er sitzen soll auf dem Thron des Knigtums des Herrn ber Israel" (1. Chron. 28, 5; vgl. Vers 6;s.a. l.Chron. 29,24).
Im Neuen Testament findet sich Salomo in der Knigslinie von David bis Joseph (s. Matth. 1, 6).
10. Eine weitere - und eine der wichtigsten Bestimmungen" ber das Geschlecht des Messias wird gegeben: Er mu von einer Jungfrau geboren werden. Und da ja der Messias von dem Leibe Davids kommen sollte (Ps. 132, 11), mute diese Jungfrau ein direkter Nachkomme des Knigs David sein.
Wohlan, so hrt, ihr vom Hause David... darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen (ein .Zeichen' in, der Bibel bedeutet soviel wie ein Wunder') geben: Siehe, eine Jungfrau14 ist schwanger und wird einen Sohn gebren, den wird sie nennen Immanuel (Gott mituns)"(Jes. 7,13.14).
14 Einige Bibelbersetzungen sind in grobem Irrtum, wenn sie das hebrische Wort .almah" in Jesaja 7,14 mit junge Frau" fibersetzen. ,Almah" bezieht sich im alttestamentlichen Gebrauch stets jedesmal auf eine Jungfrau (z. B. 2. Mose 2, 8, wo es ein Mdchen, die Schwester des Kleinkindes Mose, bezeichnet). In der Septuaginta (der griechischen Obersetzung des Alten Testaments) wird ^Imah" mit .parthenos" bersetzt, dem griechischen Wort fr Jungfrau.
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In diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert, da jedesmal, wenn im Alten Testament von der Geburt des Messias die Rede ist, seine Mutter oder der Mutterleib genannt sind - niemals der fleischliche Vater. Siehe:
Jesaja 49, 1: Der Herr hat mich berufen von Mutterleibe an."
Jesaja 49, 5: Und nun spricht der Herr, der mich von Mutterleib an zu seinem Knecht bereitet hat... "
Jeremia 31, 22: Denn der Herr wird ein Neues im Lande schaffen: Das Weib wird den Mann umgeben."
Psalm 22, 10: Du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen."
Micha 5, 2: ... bis auf die Zeit, da die, welche gebren soll, geboren hat."
Im Neuen Testament sehen wir dann in der Tat, da Jesus von einer Jungfrau geboren war, eine Jungfrau, die in direkter Linie vom Knig David abstammte. Nach dem Geschlechtsregister von Abraham bis Christus, wo es immer wieder heit: Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob" usw., womit diefleischliche Nachkommenschaft nachgewiesen wird, kommen wir schlielich zu einer auffallenden Angabe:
Die Geburt Jesu Christi geschah aber also: Als Maria, seine Mutter, dem Joseph vertrauet war, erfand sich's, ehe er sie heimholte, da sie schwanger war von dem Heiligen Geist .. . denn das in ihr geboren ist, das ist von dem Heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebren, des Namen sollst du Jesus heien, denn er wird sein Volk retten von ihren Snden. Das ist aber alles geschehen, auf da erfllt wrde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: .Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebren, und sie werden seinen Namen Immanuel heien', das ist verdolmetscht: Gott mit uns" (Matth. 1.18. 20-23). Wir verlassen uns hier auf eine gute Frau - Maria, einen guten Mann - Joseph, einen guten Arzt - Lukas, einen treuen Berichterstatter - Matthus, auf das Wort eines Engels, ja, auf das Wort Gottes, der beides gab, die Weissagung und ihre buchstbliche Erfllung in diesem ehrlichen, genauen Bericht ber die Geburt Jesu (s. Matth. 1,16-23; Luk. 1,28-35; 2,1-20).
Hier ist in der Tat ein Zeichen - ein Wunder, das nur Gott zu erfllen vermochte. Selbstredend kann kein angeblicher Messias seine eigene Jungfrauengeburt verursachen. Und da jede Wahrheit mit jeder anderen Wahrheit des Weltalls bereinstimmt", wre es nicht nur schwierig, sondern es wre einem Hochstapler unmglich, fnf solche guten Zeugen zu finden wie Maria, Joseph, Lukas, Matthus und den Engel des Herrn, die fr ihn lgen wrden, ohne da der Betrug frher oder spter entdeckt wrde15. Wir knnen uns auf das Zeugnis dieser fnf Zeugen verlassen.
Eines ist klar: Wen auch immer der Allmchtige durch eine Jungfrauengeburt zur Erde sandte, derjenige ist der Messias. Denn hier ist ein wahres Zeichen", ein Wunder himmlisdien Ursprungs, das nicht vorgetuscht werden kann. Der Gott, der die Bestimmung in Jesaja
15 Ein literarischer Betrug ist geradezu ausgeschlossen, denn jede Lge erweist sich frher oder spter, weil sie nicht .mit jeder anderen Wahrheit des Weltalls bereinstimmt*. Wissenschaftler, die mit der zeitgenssischen Geschichte, Geographie, Philologie und den Sitten und Gebruchen der ra vertraut sind, knnen leicht einen literarischen Betrug aufdecken, denn er lt sich nicht mit den bekannten Tatsachen in jenen Bereichen vereinbaren.
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7, 14 gab, erfllte sie in der Jungfrauengeburt Jesu Christi. Wir sehen hier die Wahrheit von Jeremia 1, 12: Und der Herr sprach... ich will wachen ber meinem Wort, da ich's tue."
Man beachte, da diese messianische Kette von der Abstammung des Messias viele Jahrhunderte hindurch geschmiedet wurde: von Eva bis David, bis zu Jesaja und zur Zeit des Propheten Micha. Die Glieder fgten sich aneinander durch viele Menschen, die auf mancherlei Weise, zu manchen Zeiten und Orten" gesprochen hatten. Und jedesmal, wenn die Prophetie eine besondere Wahl traf, gab es ein neues Risiko - menschlich gesehen - der Aussonderung eines falschen Sprosses. Und nichts als allein absolute Genauigkeit kann der Behauptung Genge tun, da Gott gesprochen habe16.
Und es war auch absolute Genauigkeit"; denn als der Messias kam, erfllte er buchstblich alle Bestimmungen ber seine Abstammung. Er war wirklich der Same des Weibes", der Sohn Davids, des Sohnes Abrahams" (Matth. 1,1). Keine andere Person in aller Welt konnte auer Jesus von Nazareth alle diese Bestimmungen erfllen, oder auch nur einen Bruchteil davon.
Wir wollen dies an einem Beispiel illustrieren. Bedenken Sie, da es keine zwei Menschen auf der Welt gibt, die sich genau gleichen - nicht einmal identische Zwillinge. Nehmen wir an, Sie seien Georg Lehmann". Sie wohnen in Hamburg, Michelstrae 113. Sie sind 1,78 m gro, wiegen 82 kg. Sie sind verheiratet und haben fnf Kinder: drei Jungen und zwei Mdchen. Sie ben den Beruf eines Versicherungskaufmanns aus. Auf der Bank haben Sie ein Konto mit 20 124,76 DM. Es ist
16 A. T. Pierson in .God's Living Oracles".
ganz klar, da niemand anders in aller Welt alle auf-Sie zutreffenden Bestimmungen erfllt. Man kann leiciit sehen, wenn genug charakteristische Details gegeben sind, ist eine Identifizierung positiv. Dasselbe gilt von der Prophetie: wenn eine gengende Anzahl Einzelheiten vorliegen, ist die Identifizierung positiv. Es wurden so viele Merkmale des Messias gegeben, von denen ein jedes genauestens in Jesus von Nazareth erfllt wurde; darum ist seine Identifizierung mglich.
11. Damit allen noch mehr geholfen werde, bei seinem Kommen den Messias zu erkennen, wurde sein Geburtsort genannt. Prophetie gab uns seine Adresse" in der Nennung der Stadt seiner Geburt.
Und du, Bethlehem Ephrata, die du klein bist unter den Stdten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist" (Micha 5,1).
Von allen Kontinenten wurde einer erwhlt: Asien; von allen Staaten wurde einer erwhlt: Kanaan. Alle Provinzen Palstinas wurden ausgeschlossen auer einer: Juda; alle Stdte Judas wurden ausgeschlossen auer einer: Bethlehem Ephrata - ein kleines Dorf mit zu jener Zeit weniger als eintausend Einwohnern. Der Prophet weist auf ein unbekanntes Dorf auf der Weltkarte, spricht jedoch mit Unfehlbarkeit, denn der allwissende Gott steht hinter seiner Aussage. Auch sprach der Prophet deutlich, mit unzweideutiger Gewiheit; denn als der Knig Herodes von den Hohenpriestern und Schriftgelehrten unter dem Volk zu wissen verlangte, wo der Christus geboren werden sollte, sagten sie: Zu Bethlehem in Juda, denn also steht geschrieben durch den Propheten" (Matth. 2, 4-6; vgl.Joh.7,42).
Das Drama erfllter Prophetie
Jesus war in Bethlehem in Juda geboren (Matth. 2, 1), und zwar auf gnzlich wunderbare Weise. Bis kurz vor dem Zeitpunkt der Geburt Jesu lebte Maria am falschen Ort, d. h. wenn ihr erwartetes Kind der Messias sein sollte. Beachten Sie nun die komplexen Vorsehungen, die Gott in Erfllung seines Wortes traf. Im Jahre 1923 fand man in Ankara, Trkei, eine rmische Tempelinschrift (berichtet von Sir William Ramsay, berhmter britischer Chemiker und Archologe), die nach der Entzifferung ergab, da whrend der Regierung des Kaisers Augustus drei groe Steuereintreibungen stattgefunden hatten. Die zweite wurde vier Jahre vor der Geburt Christi angeordnet. Die dritte mehrere Jahre nach seiner Geburt. Uns geht es um die zweite.
Die stolzen Juden waren ber die Idee einer besonderen Steuer entrstet; so sandten sie eine Kommission nach Rom, um zu protestieren. Quirinius, der rtliche Statthalter von Syrien, hatte keine Autoritt, das Problem in die Hand zu nehmen. Damals war eine Zeit schlechter Verbindungen und langsamen Reisens. Die Kommission verfehlte schlielich ihr Ziel, und die Juden muten sich in die Volkszhlung und Besteuerung schicken. Doch als die Steuerbeamten sich schlielich ostwrts durchgearbeitet hatten, Stadt fr Stadt und Provinz fr Provinz, sowie nach den anhaltenden jdischen Protesten, ergab sich die genau ntige Verzgerung und alles im natrlichen Ablauf der Dinge -, da bei Inkrafttreten der Schtzung in Juda fr Ataria die genaue Zeit der Geburt ihres Kindes Jesus gekommen war!
Weder Maria noch der Csar, noch die rmischen Steuerbeamten sorgten fr die rechte Zeit, sie waren auch nicht die eigentlichen Handlungsbevollmchtigten. Sondern Gott, der im Hintergrund die Welt regiert, hielt seine Hand am Steuer. Er bewegte die Vlker der Welt" buchstblich und richtete die Zeit auf den Tag genau ein, so da Maria und Joseph gerade zur rechten Zeit nach Bethlehem kamen, und Jesus, der erwhlte Messias, am rechten Ort geboren wurde, wie es der unfehlbare Finger der Prophetie vorausbestimmt hatte.
Wahrhaft blind ist der Mensch, der nicht sehen kann oder sehen will, da der Geist des Unendlichen diese Einzelheiten geplant und die Hand des Allmchtigen seinen perfekten Plan ausgefhrt hat!
12. Schlielich, um den Messias zu identifizieren, wurde die Zeit seines Kommens sowie der Ort angegeben. Von allen Generationen der Weltgeschichte mute der Messias zur Zeit der Geburt Jesu kommen! Alle Generationen vor der Zeit Jesu waren ausgeschlossen; alle nach seiner Zeit sind disqualifiziert; und da Jesus von Nazareth keinen bedeutenden Konkurrenten" in seiner Generation hatte, weist der Finger der Prophetie unfehlbar auf ihn.
Es gibt drei generelle Weissagungen ber die Zeit des Kommens des Messias und eine ausdrckliche.
A. Der Messias mute kommen, bevor der Stamm Juda seine Stammesidentitt verlor.
Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab (oder: Gesetzgeber) zwischen seinen Fen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm werden die Vlker gehorchen" (1. Mose 49,10 / Elb. bers.).
Das Wort Zepter" in diesem Vers bedeutet nicht unbedingt einen Knigsstab. In erster Linie ist mit dem Wort17 Zepter" ein Stammesstab" gemeint. Die Stammesidentitt Judas sollte nicht vergehen - wie es bei den anderen zehn Stmmen Israels der Fall war -, bis Schilo kme.
Zu allen Zeiten haben sowohl jdische als auch christliche Kommentatoren Schilo" als einen Namen des Messias angesehen. Er bedeutet Friede" oder Gesandter". Obgleich Juda whrend der 70 Jahre der babylonischen Gefangenschaft seiner nationalen Souvernitt beraubt war, verlor der Stamm doch nicht seinen Stammesstab", seine nationale Identitt; und sie besaen stets ihre eigenen Gesetzgeber" (Richter), auch in der Gefangenschaft (Esra 1,5.8).
Zu Zeiten Christi hatten die Juden einen Knig im eigenen Land, obschon die Rmer die Oberherren der Juden waren. Des weiteren waren sie groenteils von eigenen Gesetzen beherrscht, und das Synedrium der Nation (der Hohe Rat) bte immer noch seine Autoritt aus. Doch innerhalb weniger Jahre, und zwar als Jesus zwlf Jahre alt war und ffentlich im Tempel auftrat (Luk. 2, 41-52), wurde Archelaus, der Knig der Juden, abgesetzt und verbrannt. Koponius wurde zum rmischen Prokurator ernannt, und das Knigreich Juda, der letzte berrest des ehemals erhabenen Volkes Israel, wurde formell erniedrigt zu einem Teil der Pro
17 Das Wort shebet", das allgemein mit Zepter" bersetzt wird, bedeutet soviel wie Stecken oder Stab, insbesondere der Stab eines Stammes zum Zeichen seiner Macht. Jeder Stamm besa seinen eigenen, besonderen .Stab", auf dem der Stammesname stand (Bischof Sherlodrs Vortrge ber Prophetie). Somit bedeutet das .Zepter" soviel wie die Identitt des Stammes.
vinz Syrien18. Fast ein halbes Jahrhundert lang konnten die Juden so etwas wie eine provinzielle Regierungsstruktur aufrechterhalten; doch im Jahre 70 n. Chr. wurden sowohl ihre Stadt wie auch ihr Tempel durch die Armeen des rmischen Feldherrn Titus zerstrt, und jeder Anschein einer jdischen nationalen Souvernitt war dahin. Das Bemerkenswerte ist jedoch dies: Der Messias (Schilo) kam, bevor Juda seine Stammesidentitt verlor, genau wie es in 1. Mose 49, 10 vorausgesagt worden war!
B. Der Messias mute kommen, whrend der zweite Tempel noch stand.
Und ich werde alle Nationen erschttern; und das Ersehnte aller Nationen wird kommen, und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit fllen, spricht Jehova der Heerscharen .. . (Elb. bers.). Es soll die Herrlichkeit dieses neuen Hauses grer werden, als die des ersten gewesen ist, spricht der Herr Zebaoth; und ich will Frieden geben an dieser Sttte, spricht der Herr Zebaoth" (Hag. 2, 7-9).
Maleachi besttigt die Weissagung in Haggai 2, 7-9: Und bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr" (Mal. 3, 1). Diese Weissagung in Maleachi, wie auch
18 Siehe Josephus, Antike 17, Kap. 13, 15. 22 Jahre vor der Kreuzigung des Herrn Jesus verlor der Hohe Rat das Recht, ein Todesurteil zu fllen (s. Joh. 18, 31), als Juda eine rmische Provinz wurde, wie oben erwhnt. Rabbiner Rachmon sagt: Als die Mitglieder des Synedriums sich ihres Rechtes ber Tod und Leben beraubt sahen, bemchtigte sich ihrer eine allgemeine Konsternation; sie bedeckten ihr Haupt mit Asche und ihren Leib mit Scken, wobei sie ausriefen: .Weh ist uns, denn das Zepter ist aus Juda gewichen und der Messias ist nicht gekommen!" (Chosen People). Die Rabbiner erkannten nicht, da der Messias doch gekommen war. Hier wird deutlich, da sie 1. Mose 49,10 als messianisdi ansahen und eine klare Vorstellung der Bedeutung hatten.
die in Haggai konnte nicht nach der Zerstrung des Tempels A. D. 70 erfllt werden. Wenn also der Messias berhaupt kommen sollte, mute er noch vor der Zerstrung des Tempels kommen. Auch Sacharja 11, 13 verlangt, da der Messias noch vor der Zerstrung des jdischen Tempels komme, denn diese Prophezeiung spricht von den dreiig Silberstcken", die ins Haus des Herrn" (also in den Tempel) dem Schmelzer hingeworfen wurden. Im Psalm 118, 26 wird uns durch den Psalmisten prophetisch mitgeteilt, da die Leute, die den Messias begren, nicht nur sagen wrden: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!", sondern auch: Von dem Hause Jehovas aus haben wir euch gesegnet" (Elb. Obers.). Das heit, von dem Hause des Herrn (dem Tempel) aus werden die Leute ihn segnen, wenn er kommt.
Dies hat sich auf wunderbare Weise im Leben Jesu erfllt. Als er sich Jerusalem nherte zu seinem triumphalen Einzug in die Stadt, rief das Volk: Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Hhe!" (Matth. 21, 9). Dann lesen wir, da Jesus viele Blinde und Lahme im Tempel heilte (Matth. 21, 14); und ohne Zweifel haben sie ihn von dem Hause Jehovas aus" gesegnet, wie es in Psalm 118, 26 geschrieben steht! Hinzu kommt noch eine deutliche Erfllung zu dieser Voraussage: Matthus 21, 15 sagt uns, da Kinder im Tempel riefen: Hosianna dem Sohn Davids!" Wahrlich: Aus dem Munde der jungen Kinder und Suglinge hast du eine Macht (oder: Lob) zugerichtet" (Ps. 8, 3; Matth. 21, 16) - und Gott gebrauchte Kinder, um seine Voraussage in Psalm 118, 26 zu erfllen, da der Messias im Hause des Herrn gesegnet werden sollte!
Es gibt mindestens fnf Weissagungen der Schrift ber das Kommen des Messias, nach denen der Messias kommen mute, whrend der Tempel in Jerusalem noch stand. Dies ist eine Tatsache von groer Bedeutung, da der Tempel seit seiner Zerstrung A. D. 70 nicht wiederaufgebaut worden ist. Diese fnf Schriftstellen sind: Haggai 2, 7-9; Maleachi 3, 1; Sacharja 11, 13; Daniel 9,26 und Psalm 118,26.
Darum waren der ffentliche Einzug Jesu nach Jerusalem und in den Tempel - wie berichtet - vorherbestimmt und vorausgesagt. Und zwar als Teil des perfekten Planes, der vom Messias und seiner Ttigkeit bei seinem Kommen geweissagt wurde und dann volle Erfllung in den Handlungen Jesu von Nazareth fand, als er kam. Siehe Matthus 21, 1-16; Markus 11, 1-10; Lukas 19,29-40.
Und Jesus ging in den Tempel hinein ... Und es gingen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilte sie .. . und die Kinder, die im Tempel schrien und sagten: Hosianna dem Sohn Davids!" (Matth. 21, 12-15).
Zwei weitere, sehr interessante Schriftstellen schlieen sich dem an: als das Jesuskind von seinen Eltern zum Tempel gebracht wurde, wie Lukas 2, 25-32 berichtet (bitte lesen); auch als Jesus als Zwlfjhriger von seinen Eltern gefunden wurde im Tempel sitzen mitten unter den Lehrern .. . und alle, die ihm zuhrten, verwunderten sich seines Verstandes" (Luk. 2,46. 47).
Nach Jahren, ja sogar Jahrhunderten des Wartens kam der Messias zu seinem Tempel (Mal. 3, 1)! Einige Jahre darauf zerstrte Gott wie durch eine dramatische Geste den Tempel und die Stadt Jerusalem, genau wie Jesus es den Leuten gesagt hatte19. Und an der Stelle des alten Tempels steht nun ein heidnischer Schrein, die Omar Moschee. Die gttliche Vorsehung sagt durch diese bedeutsamen Tatsachen allen Juden und allen Menschen berall, da der Messias bereits gekommen ist! Jetzt kann er nicht mehr kommen, es gibt keinen Tempel. Der Messias mute vor ber 1900 Jahren kommen, bevor ich den Tempel zerstren lie." Entweder ist Jesus von Nazareth der wahre Messias, oder es gibt keinen Messias, keine Prophetie, kein Wort Gottes, keinen Gott, keine objektive Wahrheit. Dann wre alles, was Geschichte ist, wie auch alle Zukunft, so bedeutungslos wie das Plappern eines geifernden Geistesgestrten und so zwecklos wie das Treibholz am Rande eines tobenden Strudels.
C. Daniel hat etwas Bemerkenswertes ber das Kommen Christi in bezug auf den Tempel zu sagen. Er gibt die Zeittafel von seiner Zeit bis zum Kommen des Messias an (siehe folgende Paragraphen) und macht dabei deutlich, da der Messias kommen und ausgerottet werden" wird (d. h. sterben wird), bevor das Volk (die Rmer) eines Frsten wird kommen und die Stadt (Jerusalem) und das Heiligtum (den Tempel) zerstren" (Dan. 9, 26).
Da wir bereits unter B" betrachtet haben, kommen wir nun zum Punkt der nchsten Tatsache bezglich der Ankunftszeit des Messias.
D. Der Messias mute 483 Jahre nadh einem bestimm
19 Jesus sagte ihnen, da der Tempel, das Herz ihres Gottesdienstes, ja, das Herz und die Seele ihrer nationalen Existenz, abgebrochen werde und .nicht ein Stein auf dem anderen bleibe, der nicht zerbrochen werde' (Matth. 24,2). Wie Jesus, der wahre Prophet, es gesagt hatte, so geschah es auch zweifellos frher, als die Junger erwartet hatten.
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ten Datum zu Daniels Zeit kommen. Diese genaue Weissagung ber die exakte Ankunftszeit des Messias ist eine der wunderbarsten Prophezeiungen der gesamten Bibel. Durch sie wird das Datum des Advents des Messias fast 500 Jahre vor seinem Kommen festgelegt. Hier ist die Weissagung (Elb. Obers.): So wisse denn und verstehe: Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis auf den Messias, den Frsten, sind sieben Wochen und zweiundsechzig Wochen. Straen und Grben werden wiederhergestellt und gebaut werden, und zwar in Drangsal der Zeiten. Und nach den zweiundsechzig Wochen wird der Messias weggetan (ausgerottet) werden und nichts haben (oder: aber nicht seinetwegen). Und das Volk des kommenden Frsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstren" (Dan. 9, 25. 26).
Das Datum vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen", war der Erla von Artaxerxes im Jahre 445 v. Chr.20, durch den die Juden Erlaubnis erhielten, nach Palstina zurckzukehren und die Stadt Jerusalem wiederaufzubauen (s. Neh. 2, 1-8). Das hebrische Wort fr Woche" in oben angegebener Schriftstelle (Dan. 9, 25. 26) bedeutet soviel wie Siebenereinheiten" oder Heptaden, und zwar sind Jahre gemeint (s. a. 3. Mose 25, 8; l.Mose 29, 27.28). Mit anderen Worten sind die insgesamt siebzig Heptaden",
20 Einige Gelehrte sind sich nicht einig ber das genaue Datum; die angegebenen Daten erstrecken sich ber eine Dekade, also von 454 bis 445 v. Chr. In jedem Fall bringen uns die zu dem Zeitpunkt angefangenen 483 Jahre zur Lebenszeit des Jesus von Nazareth. Eine detaillierte Diskussion ber diese erstaunliche Weissagung findet sich in Sir Robert Andersons Buch The Coming Prince"; s. a. John Urquharts Wonders of Prophecy" und Mark Levs Lectures on Messianic Prophecy".
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die prophetisch fr Israel und die Heilige Stadt mit bestimmten Begebenheiten (V. 24) geweissagt wurden, eine Periode von 490 Jahren. Diese Periode ist in drei Teile geteilt: 1. Sieben Wochen" oder sieben mal sieben Jahre - die 49 Jahre, die der Prophet fr den Wiederaufbau Jerusalems unter der Leitung von Nehemia und Esra und ihrer Mitarbeiter (s. die Bcher Nehemia und Esra) bestimmte. Die Geschichte beweist uns, da dieser Wiederaufbau 49 Jahre dauerte. 2. Eine zweite Periode von 62 Wochen" oder 434 Jahren, bis zur Zeit des Messias. 3. Die 70. Woche", eine Periode von sieben Jahren, irgendwann nach dem Kommen des Messias.
Wir sind nun besonders an der Periode vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen" bis auf den Messias, den Frsten", interessiert, die insgesamt 483 Jahre ausmacht. Sir Robert Anderson rechnete dies in seinem Buch The Coming Prince" aus und teilte der Welt seinen Befund mit. Wir zitieren aus den von ihm gemachten Entdeckungen:
Er beginnt mit dem 14. Mrz 445 v. Chr., dem Datum vom Erla zum Wiederaufbau Jerusalems, und beendet die Periode mit Jesu Triumphzug nach Jerusalem (den er fr die offizielle Vorstellung des Messias als Frsten" Israels ansieht. Vgl.Luk. 19, 38-40 mit Sach. 9,9). Nach sorgfltigen Nachforschungen und Konsultationen mit angesehenen Astronomen teilt er seinen erstaunlichen Befund mit: Von 445 v. Chr. bis 32 n. Chr. sind 476 Jahre; 476x365 = 173740 Tage; vom 14. Mrz bis 6. April (der Tag des Einzugs Christi nach Jerusalem) sind 24 Tage; hinzu kommen 116 Tage fr die Schaltjahre, so da es insgesamt 173 880 Tage ergibt. Da das prophetische Jahr" der Bibel stets 360 Tage zhlt, ergeben die 69 Heptaden" der Prophezeiung Daniels (69x7x360) 173 880 Tage! Somit geht die von Daniel angegebene Zeit vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen", bis auf den Messias, den Frsten", genau auf - auf den Tag genau!
Dies ist wahre Prophetie mit Einzelheiten wie auf einer Landkarte und ohne einen Hauch von Zweideutigkeit. Es ist eine Weissagung, deren Wahrheit sich beweisen lt. Es ist ein Zeichen, das unfehlbar auf Jesu von Nazareth hinweist, welcher der Messias, der Frst", war, der ausgerottet" wurde (durch einen gewaltsamen Tod), aber nicht seinetwegen. Als Jesus sein ffentliches Dienen begann, sagte er bedeutsam: Die Zeit ist erfllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen" (Mark. 1, 15). Der Messias mute einmal geboren werden. Es htte in irgendeinem Jahrhundert, in irgendeinem Jahr geschehen knnen. Doch wurde mit absoluter Sicherheit das genaue Jahr und sogar der Monat einer denkwrdigen Begebenheit seines Lebens geweissagt.
Wir haben nun zwlf Punkte angefhrt, die zum Beglaubigungsschreiben" des Messias gehren. Diese wurden uns im prophetischen Wort gegeben, damit alle den Messias bei seinem Kommen erkennen knnen. Die Genauigkeit der Weissagung geht bis ins kleinste. Die Erfllung ist exakt. Ein Fehler wre fatal - doch stimmt alles vollkommen berein: Jesus von Nazareth erfllt alle Bestimmungen ber seine Abstammung, seinen Geburtsort und die Zeit seiner Geburt. Und ist es nicht hchst bemerkenswert, da innerhalb einer Generation nach dem Kreuzesleiden Christi der Tempel zerstrt wurde, die jdische Priesterschaft aufhrte, die Opfer nicht mehr dargebracht wurden, die Geschlechtsregister
der Juden verlorengingen, ihre Stadt zerstrt wurde, und das Volk Israel aus seinem Land vertrieben, auf den Sklavenmarkt gebracht und an alle Enden der Erde zerstreut wurde?! Seit jene schrecklichen nationalen Gerichte sich ber Israel entluden, ist es einfach unmglich geworden, einen anderen Messias" mit dem rechten Beglaubigungsschreiben" zu haben, wie es das Alte Testament verlangt und wie es Jesus von Nazareth vorlegte.
II. Prophezeiungen ber das Leben und Dienen des Messias
1. Des Messias Charakter und Eigenschaften werden deutlich beschrieben: Er ist der Sndlose so heilig wie Gott21.
Der Messias mu so gerecht wie Gott selber sein; denn er soll sein der gerechte Spro .. . Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: Der Herr unsere Gerechtigkeit" (Jer. 23, 5. 6). Der Messias mu Gottes Auserwhlter sein, an dem seine Seele Wohlgefallen" hat (Jes. 42, 1). In Matthus 3, 17 lesen wir, da der Vater von Jesus sagte: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe." Was ihn betrifft, sollte der Messias der gehorsame Knecht des Herrn" sein, der stets gern den Willen Gottes tut (Ps. 40, 8). Der Herr Jesus konnte bezeugen: Meine Speise ist die, da ich tue den Willen des, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk" (Joh. 4, 34;
s. a. Joh. 6,38).
Der Messias sollte vom Heiligen Geist gesalbt sein, und zwar auf solche Weise und in solchem Grad wie kein anderer Mensch oder Menschen (wie keinen deinesgleichen", Ps. 45, 8; vgl. Hebr. 1, 9). Lesen Sie die beachtenswerte Schriftstelle in Jesaja 11,2-5, wo es heit:
Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Strke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht
21 Zu einem erfreulichen Bibelstudium lese man die folgenden Sdiriftstellen ber den Charakter des Messias: Ps. 40, 711; Ps. 45, 310; Jes. 11, 25; 42,17; 63,13; 53, 79.
des Herrn. Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des Herrn. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hren, sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen .. . Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein." Im Neuen Testament lesen wir von der Salbung Jesu mit dem Heiligen Geist zum Zeitpunkt seiner Taufe, als der Heilige Geist in Gestalt einer Taube auf ihn herniederkam (Matth. 3, 16). Er bezeugte, da der Geist des Herrn" auf ihm war (Luk. 4, 18), in Erfllung dessen, was ber den Charakter und Dienst des Messias in Jesaja 61, 1-3 vorausgesagt worden war. Die Leute gaben alle Zeugnis von ihm (Jesus) und wunderten sich, da solche Worte der Gnade aus seinem Munde gingen" (Luk. 4, 22).
Der Messias mute ein Mann vollkommener Selbstzucht sein: Seine Stimme wird man nicht hren (in Wut oder als aufgeregten Aufrhrer) auf den Gassen" (Jes. 42, 2). Er wird Geduld haben mit den Schwachheiten der Menschen: Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslschen" (Jes. 42, 3). Der Messias wird Beharrlichkeit im rechten Tun beweisen, im Willen seines Vaters. Er wird mit Mut und Erfolg sein Ziel erreichen, mit Ausdauer und Zielstrebigkeit: Er selbst wird nicht verlschen und nicht zerbrechen" (Jes. 42, 4). Matthus beschreibt den Dienst Jesu und besttigt das, was Jesaja ber ihn geschrieben hatte:
Auf da erfllt wrde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: .Siehe, das ist mein Knecht den ich erwhlt habe, und mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat; ich will meinen Geist auf ihn legen, und er soll den Heiden das Recht verkndigen.
Er wird nicht hadern noch schreien, und man wird seine Stimme nicht hren auf den Gassen; das zerstoene Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslschen, bis da er hinausfhre das Recht zum Sieg; und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen"1 (Matth. 12,17-21).
Die Barmherzigkeit und Zrtlichkeit des Messias werden uns in einem feinen und lieblichen Bild dargestellt: Er wird die Lmmer in seinen Arm sammeln und im Bausch seines Gewandes tragen und die Mutterschafe fhren" (Jes. 40,11). Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte", heit es zu Anfang dieses Verses. Im Neuen Testament lesen wir von der mitleidigen Barmherzigkeit Jesu in Matthus 9, 36; 14,14; 15, 32 und an vielen anderen Stellen. Im zehnten Kapitel des Johannesevangeliums wird Christus als der gute Hirte" dargestellt, der seine Schafe liebhat und fr sie sorgt, ja sogar sein Leben fr sie dahingibt (Joh. 10, 10-18). Der Messias wird gerecht und demtig" sein (Sach. 9,9 / Elb. Obers.), der Schnste unter den Menschenkindern" und seine Lippen voller Huld" und fr ewig von Gott gesegnet (Ps. 45, 3). Er wird niemand Unrecht tun ein uerlich untadeliges Leben - und es wird kein Betrug" in ihm sein - ein innerlich reines Leben (Jes. 53, 9); vgl. 1. Petr, 2, 22). Er wird ihm persnlich angetanes groes Unrecht erleiden, ohne sich bei Gott oder den Menschen zu beklagen (Jes. 53, 7; 50,
4. 6. 7). Kommen wir zum Neuen Testament, sehen wir, da Jesus sanftmtig und von Herzen demtig" ist (Matth. 11, 29); und der Vater bezeugte von ihm: Du hast geliebt die Gerechtigkeit und gehat die Ungerechtigkeit; darum hat dich, o Gott, gesalbt dein Gott mit dem 01 der Freude wie keinen anderen neben dir" (Hebr. 1, 9). Als der Herr Jesus gekreuzigt wurde, erduldete er sanftmtig alle unwrdigen Behandlungen, alle Beleidigungen, alle Lsterungen, die geistige Qual, jede krperliche Gewaltttigkeit, mit denen er berhuft wurde, ohne zu klagen. Ja, er betete sogar fr seine Peiniger (Luk. 23,34; Matth. 27,12-14).
Als Lehrer wird der Messias nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht22 aufrichte", und die Nationen werden warten auf seine Weisung" (Jes. 42, 4). Heute wartet die Vielzahl unserer fortschrittlichsten Nationen auf die Weisung" oder Lehre Jesu. Erst wenn endlich das Reich Gottes mit Christus als Knig auf Erden errichtet sein wird, dann wird er in der Tat das Recht auf Erden gegrndet" haben.
Es war im voraus vom Messias geschrieben, da er seinen Mund auftun" wrde zu einem Spruch" (oder: Gleichnis) und da er Geschichten (oder: verborgene Rtselreden) verknden" wrde aus der Vorzeit (Ps. 78, 2). Als Jesus, der groe Lehrer, kam, lehrte er mit Vollmacht und nicht wie ihre Schriftgelehrten" (Matth. 7, 29). Die Schriftgelehrten zitierten stets, was Rabbiner Soundso gesagt hatte; aber als Jesus lehrte, gab er Gottes Wort und sprach mit Endgltigkeit und Gewiheit: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch ... " (s. Joh. 5, 24; 6, 47 usw.). Darber hinaus lag Christi charakteristische Lehrmethode im Gebrauch von Gleichnissen - und ohne Gleichnisse redete er nichts zu ihnen, auf da erfllt wrde, was gesagt ist durch
22 Das mit Recht" bersetzte Wort hat eine reichhaltige Bedeutung mit vielfachen Obersetzungsmglichkeiten. Es bedeutet soviel
wie Gerechtigkeit, Gesetz, Rechtsordnung, Errettung, Wahrheit, Recht fr die Menschheit. Der Dienst des Messias sollte Errettung und Wahrheit (Recht") sowohl den Juden wie auch den Nationen bringen (s. Jes. 42,6).
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den Propheten, der da spricht: ,Ich will meinen Mund auftun in Gleichnissen und will aussprechen, was verborgen war von Anfang derWelf (Matth. 13, 34. 35). Vom Lesen des Alten Testaments her drfte es klar sein, da der Messias bei seinem Kommen heiliger und weiser als die Menschen und genauso redlich und gerecht wie Gott selbst sein wrde. Wer in aller Welt sollte wohl sonst hiermit gemeint sein als Jesus Christus, von dem es heit, da er heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sndern abgesondert und hher, als der Himmel ist" (Hebr. 7, 26).
Das Wunder aller Literatur: die Schilderung des vollkommenen Charakters
Wir kommen jetzt auf das Wunder aller Literatur zu sprechen: die Schilderung des vollkommenen Charakters - Jesus, der Christus - im Neuen Testament. Was im Alten Testament in allgemeinen Ausdrcken und abstrakterweise vom kommenden, vollkommenen Messias geschildert wurde, wird im Neuen Testament konkrete Realitt, wird Fleisch, in der Person des Jesus Christus. Im Herrn Jesus sehen wir den, an dem alles lieblich" ist (Hohesl. 5, 16). Er ist auserkoren unter vielen Tausenden" (Hohesl. 5,10), die Freude des himmlischen Vaters28.
Der vollkommen ausgewogene Charakter Christi war durch keine berspanntheit oder sonstige menschliche
23 Man stelle Christus dem schlauen und listigen Mohammed gegenber, der vorgab, eine gttliche Zusage zur Gutheiung seiner vorangegangenen Unkeuschheiten und Zgeliosigkeiten sowie seiner zuknftigen Verbrechen empfangen zu haben. Wie vllig anders war doch der Herr Jesus! Er sagte: Tue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubet mir nicht" (Joh. 10, 37).
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Schwche im Gleichgewicht gestrt. Seine Vollkommenheit war nicht von Stolz berschattet, noch seine Weisheit von irgendeiner gelegentlichen Torheit beeintrchtigt. Seine Objektivitt war von keinem Vorurteil entstellt, noch seine Gerechtigkeit durch selbstschtige Launen verflscht. Er besa eine wahre Wrde, die in glcklichem Einklang zu seiner gnadenvollen Demut stand. Er kmmerte sich um andere ohne qulende Sorge, besa Eifer ohne Verdru, Geduld ohne Saumseligkeit, Takt ohne Unaufrichtigkeit und Offenheit ohne Grobheit. Seine Autoritt war ausgewogen und im Einklang mit Gte und Geduld.
Niemals brauchte er eine Niederlage zuzugeben, eine Aussage zurckzunehmen, sich zu entschuldigen, seine Lehre abzundern, eine Snde zu bekennen oder einen Fehler einzugestehen oder um Rat zu fragen. Er verlor nie seine Geduld und sprach nie unbesonnen. Nie konnte ein gegenteiliges Argument vor ihm bestehen: Er hatte stets die rechte Antwort - den Willen und das Wort Gottes.
Er ging umher, Gutes zu tun, betete viel, gab Gott die Ehre und Dank in allen Dingen, hatte kein Interesse an der Aufhufung materiellen Reichtums. Er lebte und starb in Armut - doch litt er nie einen Mangel bis auf sein Leiden am Kreuz.
Seine Wundertaten dienten alle dem Wohle anderer nie dem eigenen Ruhm. Er war der vollkommene Lehrer, der das lebte, was er lehrte. Er war einer von uns im wahrsten Sinne des Wortes: Des Menschen Sohn"; dennoch war er nicht wie unsereiner, denn niemals sndigte er. Er war von oben und nicht von der Erde und war der einzigartige Sohn Gottes. Es hat nie ein Mensch so geredet wie dieser Mensch.
Er stellte keine Behauptungen von bernatrlichen Krften oder Prrogativen auf, ohne auch ein dementsprechendes Wunder als Beweis zu wirken. Er, der da sagte: Ich bin das Licht der Welt" (Joh. 9, 5), ffnete auch dem Blindgeborenen die Augen, so da alle sein Recht zu dieser Aussage sehen konnten. Er, der da sagte: Ich bin die Auferstehung und das Leben" (Joh. 11, 25-27), bewies, da dies nchterne Worte der Wahrheit waren, indem er Lazarus von den Toten auferweckte (Joh. 11, 25. 43. 44)! Er, der da sagte: Ich bin das Brot des Lebens" (Joh. 6, 35), gab den vollen Beweis, das zu sein, was er behauptete, indem er das Wunder der Speisung der Fnftausend mit ein paar Laib Brot und noch weniger Fischen vollbrachte (Joh. 6, 5-14). Wenn Jesus nicht der wahre Messias wre, der Heiland der Welt - welch ein Erzverbrechen gegen die Menschheit, welch dreiste Torheit, welch unentschuldbarer Egoismus wrde durch die von ihm gegebenen Verheiungen auf ihm lasten, denn dadurch wren ja die Menschen fr Zeit und Ewigkeit betrogen worden! Es ist undenkbar, da einer so gut und voller Liebe wie Jesus solcher Bosheit schuldig wre. Wir glauben und sind gewi, da er wahrhaftig der Christus, der Sohn Gottes ist, derjenige, der in die Welt kommen sollte als Erlser der Menschheit.
Bnde sind geschrieben worden, und noch weitere Bnde werden geschrieben werden ber die moralische Herrlichkeit und den perfekten Charakter des Herrn Jesus. Zusammenfassend sei nur gesagt: Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes (Hebr. 1, 3), die Summe und das Wesen alles Guten, derjenige, in dem die ganze Flle der Gottheit leibhaftig wohnte (Kol. 2, 9). Seine Heiligkeit erstrahlte in unvermindertem Glanz. Seine Lieblichkeit war so rein und echt wie die Herrlichkeit Gottes. Seine Liebe war so selbstlos und so vollkommen wie die Liebe Gottes - denn in der gesamten Weltgeschichte hat die Menschheit niemals, auer im Tode Christi, einen vollkommenen Charakter unter unverdienten Qualen von einer Schwere ohnegleichen sterben" sehen. Der mchtige, aber einsame, kniglich Leidende trug, ohne zu klagen, das Gewicht der Snde der Menschheit in seinem vershnenden Tode am Kreuz.
2. Die bernatrlichen Wunder"-Werke des Messias sind deutlich geweissagt worden: Er mute gewissermaen zum Beweis seiner Echtheit" bernatrliche Werke aufweisen, die ihn als den von Gott beauftragten und von Gott gesandten Erlser auswiesen. Und als sein besonderes" Werk mute der Messias sich selbst als stellvertretendes Opfer zur Erlsung der Menschheit hingeben.
Der gesamte Dienst des Messias mute den Menschen zum Segen gereichen. Wie Jesaja voraussagte:
Der Geist Gottes des Herrn ist auf mir, weil der Herr mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkndigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, da sie frei und ledig sein sollen; zu verkndigen ein gndiges Jahr des Herrn .. . da ihnen Schmuck statt Asche, Freudenl statt Trauerkleid, Lobgesang statt eines betrbten Geistes gegeben werden" (Jes. 61,1-3).
Der Messias als Gott der Herr inmitten seines Volkes mute der Wundertter par excellence sein:
Seht, da ist euer Gott! Er kommt .. . und wird euch retten. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geffnet werden. Dann wer
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den die Lahmen springen wie ein Hirsch, und die Zunge der Stummen wird frohlocken" (Jes. 35, 4-6). Ich, der Herr, habe dich gerufen in Gerechtigkeit .. . und mache dich zum Bund fr das Volk, zum Licht der Heiden, da du die Augen der Blinden ffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefngnis fhren ... " (Jes. 42,6-7).
Der Messias sollte der weltweite Erretter sein, Gottes Heil bis an die Enden der Erde" (Jes. 49, 6); ein Licht der Heiden" (Jes. 42, 6. 7; Jes. 11, 10); und der Erlser Israels" (Jes. 49,7; s. a. Jes. 42,6).
Im Neuen Testament ist Christus der weltweite Hei
land: Denn also hat Gott die Welt geliebt, da er seinen eingeborenen Sohn gab, auf da alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben" (Joh. 3, 16). Als der Prophet Simeon im Tempel das Jesuskind sah, wute er, da es der Christus war. Er sagte:
Herr .. . meine Augen haben dein Heil gesehen, welches du bereitet hast vor allen Vlkern, ein Licht, zu erleuchten die Heiden, und zum Preis (oder: Herrlichkeit) deines Volkes Israel" (Luk. 2, 29-32; s. a. Luk. 1, 68-79; Rom. 3, 28-30 usw.). Das besondere Werk des Messias sollte die Selbstopferung seiner Seele und seines Leibes sein, und zwar als Lsegeld, als Opfer fr Snde und fr Snder (s. Jes. 53, 4-6; 10, 12). Durch diese Aufopferung seines Lebens sollte er der Schlange den Kopf zertreten" (l.Mose 3, 15; vgl. Hebr. 2, 14; 1. Joh. 3, 8). Durch dieses groe Erlsungswerk sollte er ein ewig bestehendes Reich aufbauen (Dan. 7, 14; Jes. 9, 6; Luk. 1, 32. 33; Hebr. 2, 9-14).
Wenden wir uns wiederum dem Neuen Testament zu, so sehen wir, wie vollkommen die Identifizierung des alttestamentlidien Messias mit dem Christus des Neuen Testaments gegeben ist, was seinen heiligen Charakter, seine Werke" und sein besonderes Werk am Kreuz betrifft.
Die Wunder, die Jesus wirkte - seine Werke -, waren in seiner Generation wohlbekannt. Petrus benutzt die Tatsache des Wunder wirkenden Dienens Christi in seiner Predigt zu Pfingsten als Beweis seiner Messianitt.
Ihr Mnner von Israel, hret diese Worte: Jesus von Nazareth, den Mann, von Gott unter euch erwiesen mit Taten und Wundem und Zeichen, welche
Gott durch ihn tat unter euch, wie ihr selbst wisset: .. . So wisse nun das ganze Haus Israel gewi, da Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt (den Gott
auf erweckt hat), zum Herrn und Christus gemacht hat" (Apg.2,22,36).
In den Evangelien lesen wir, da Jesus alle Suchenden, die zu ihm kamen, segnete, errettete und ihnen half: Er heilte die Kranken, reinigte die Leprakranken, ffnete die Augen der Blinden, weckte die Toten auf, speiste die Hungernden, wandelte auf dem See Genezareth und wirkte viele andere Wunder24.
Johannes der Tufer sandte nach seiner Gefangennahme durch Knig Herodes zwei seiner Jnger zu Jesus, um ihn zu fragen: Bist du, der da kommen soll (der Messias), oder sollen wir eines andern warten?" (Matth. 11, 2. 3), womit er Jesus eine direkte Frage stellte: Bist du der Messias oder nicht?" Jesus antwor
24 Siehe Mark. 1, 32. 34. 41. 42; Joh. 6, 1113; Joh. 6, 1921; Joh. 9, 7; Joh. 11,43. 44 usw.
tete, indem er Johannes und seine Jnger auf seine Wunderwerke hinwies, wodurch er sie vergewisserte, da er der Messias war; denn nur der Messias konnte diese Werke vollbringen:
Gehet hin und saget Johannes wieder, was ihr hret und sehet: Blinde sehen und Lahme gehen, Ausstzige werden rein und Taube hren, Tote stehen auf und den Armen wird das Evangelium gepredigt" (Matth. 11,
4. 5) - und diese Dinge sind die im Alten Testament gegebenen Merkmale des Messias!
Schlielich vollbrachte Christus nach seinem wohlttigen Dienst des Heilens und des Segnens das groe Werk, wofr er in die Welt gekommen war, wofr er auch vor Grundlegung der Welt vorherbestimmt gewesen war (s. l.Petr. 1, 18-20). Er starb am Kreuz, gab sich selbst dahin als steilvertretendes Opfer fr die Menschheit zur Erlsung. Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat fr alle zur Erlsung" (1. Tim. 2, 5.6).
Jesus .. . (der) aus Gottes Gnade fr alle den Tod schmeckte" (Hebr. 2,9).
Christus .. . am Ende der Zeiten, ist er einmal erschienen, durch sein eigen Opfer die Snde aufzuheben" (Hebr. 9,26).
Jesus selber appellierte an die Menschen, ihm doch um der Werke willen" zu glauben (Joh. 14,10.11).
Glaubst du nicht, da ich im Vater und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut seine Werke. Glaubet mir, da ich im Vater und der Vater in mir ist; wo nicht, so glaubet
mir doch um der Werke willen" (Joh. 14,10.11).
Kein Hochstapler knnte dieses dreifache Siegel als Beweis seiner Echtheit aufweisen: 1. Einen vollkommenen Charakter zu besitzen; 2. Wunderwerke zu vollbringen; 3. sich selbst als Opfer zur Erlsung der Menschen dahinzugehen. Diese drei Bedingungen schlieen nicht nur alle angeblichen Messiasse" aus, sondern ergeben die deutliche Tatsache, da Jesus von Nazareth der wahre Messias ist, denn er erfllte alle drei!
Whrend der vergangenen neunzehn Jahrhunderte wurde sein Evangelium buchstblich in aller Welt gepredigt. Millionen und aber Millionen von Heiden ( = Nichtjuden) sowie eine groe Anzahl von Juden vertrauten und vertrauen ihm. Jesus ist wahrlich der weltweite Heiland, das Lamm Gottes, welches der Welt Snde trgt" (Joh. 1, 29). Seine Liebe umschliet die Welt (Joh. 3, 16). Sein Evangelium gilt jedem Geschpf (Mark. 16, 15). Sein ist der einzige Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in welchem wir errettet werden mssen" (Apg. 4,12 / Elb. bers.).
Der berwltigende Gesamteffekt zusammengetragener Zeichen:
Wir verfolgten die messianische Abstammungslinie von Sem an durch Abraham, Isaak, Jakob, Juda, Isai, David
- bis hin zur Jungfrauengeburt, dem Samen des Weibes", zur festgesetzten Zeit und am vorausbestimmten Ort - und haben alles als vllig erfllt befunden in Jesus von Nazareth, ohne eine Ausnahme! Wir haben ebenfalls gesehen, da niemand mehr behaupten kann,
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der Messias zu sein, da ja die betreffenden Geschlechtsregister im Jahre 70 n. Chr. vernichtet wurden.
Wir haben gezeigt, da das Alte Testament einen Messias mit vollkommenem Charakter weissagt, der einen wohlttigen Dienst ausbt, ausgezeichnet durch Heilungswunder, und da sein groes Werk darin besteht, sich selbst als ein Opfer zur Erlsung des Volkes hinzugeben. Jesus von Nazareth, der Christus der vier Evangelien, erfllte all dieses vollkommen. Der Effekt der Anhufung einer Erfllung nach der anderen, ohne Ausnahme, ist berwltigend.
Wir wollen ein Beispiel davon geben, da vergleichsweise wenige bestimmte Merkmale gengen, um eine Person aus Milliarden anderen zu identifizieren.
Die Identifizierung von David Greenglass
Als die Behrden der Vereinigten Staaten auf die Spur des Verrters David Greenglass gerieten, der Atomgeheimnisse nach dem Zweiten Weltkrieg an die Russen weitergegeben hatte, floh er nach Mexiko. Seine Verbndeten arrangierten fr ihn ein Zusammentreffen mit dem Sekretr des russischen Botschafters in Mexiko City, und zwar sollte er sich durch folgende ausgemachte Merkmale identifizieren. (Identische Anweisungen wurden sowohl Greenglass als auch dem Sekretr gegeben.)
1. Er sollte dem Sekretr eine Notiz schreiben und sie mit I. Jackson" unterschreiben. 2. Nach drei Tagen sollte er zur Plaza de Colon in Mexiko City gehen und 3. vor der Statue des Kolumbus stehen. 4. Seinen Mittelfinger sollte er in einen Reisefhrer stecken. 5. Beim Eintreffen des Sekretrs sollte Greenglass sagen, es sei eine herrliche Statue, und da er von Oklahoma sei. 6. Der Sekretr sollte ihm dann einen Pa bergeben. Man braucht nicht erst zu sagen, da der Plan gelang25.
Sie wuten - jeder wei es -, da es mit nur sechs Identifizierungsmerkmalen einem Betrger unmglich sein wrde, den Sekretr zu tuschen, es sei denn, er wte um die Merkmale. Gott aber hat uns nicht nur sechs, sondern eine groe Anzahl von Merkmalen zur Identifizierung des Messias gegeben und hat die Zeichen solcherart gemacht (wie die Jungfrauengeburt oder die Auferstehung des Messias), da ein falscher Messias sie unmglich nachahmen konnte! Jeder, der sich Zeit nimmt, die Tatsachen zu untersuchen, so wie wir sie hier anfhren, wird die positive berzeugung erlangen, da ein Messias prophezeit wurde und da der einzige, der dieser Messias sein kann, nur Jesus, der Christus, des Neuen Testaments ist.
Ein Angebot an die Welt - 10 000 DM Belohnung!
Hiermit wenden wir uns mit einer doppelten Herausforderung an die Welt; und wir bieten demjenigen eine Belohnung von 10 000 DM an, der eine der beiden folgenden Bedingungen erfllt:
1. Zeigen Sie uns ein anderes Buch auer der Bibel in der Weltliteratur, das Prophezeiungen ber einen kommenden Messias enthlt, hnlich denen in der Bibel; und das nach einem Zwischenraum von 400 Jahren deutliche Erfllungen in zwanzig oder mehr Details aufweist.
25 Diese Angaben wurden The New Leader* vom 2. April 1951 entnommen.
2. Weisen Sie uns einen Christus" auf (auer Jesus von Nazareth), der auch nur die Hlfte der Prophezeiungen ber den Messias erfllen kann, die wir in diesem Buch behandelt haben. Uns interessieren nur folgende Fragen ber jemanden, der sich als wahrer Messias ausgibt oder ausgegeben hat:
War er in Bethlehem geboren? War er von einer Jungfrau geboren? Ist er in direkter Abstammung von Abraham und Da
vid? Kam er ungefhr 490 Jahre nach Daniels Zeit? bte er einen wohlttigen Dienst aus, von Wundern
gekennzeichnet? Besa er einen vollkommenen Charakter?
Starb er an einem Kreuz und erstand nach drei Tagen wieder von den Toten?
Gab er seinen Leib der Verwundung hin als ein Opfer fr die Snden der Menschen?
Wurde er von den Toten auf erweckt und fuhr gen Himmel?
War er fr dreiig Silberstcke verraten worden?
Teilte sich irgend jemand seine Gewnder, oder wrfelte man um seinen Mantel?
Rief er am Kreuze aus: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"?
Nach kurzem berdenken wird jede aufrichtige Person zur berzeugung kommen, da Jesus der Christus des Neuen Testaments, der alle 333 Prophezeiungen bezglich seines ersten Advents erfllte, der einzige Charakter in aller Weltgeschichte ist, der als der geweissagte Messias anerkannt werden kann; und da es kein anderes Buch neben der Bibel gibt, das etwas mit den messianischen Voraussagen Vergleichbares enthlt, und zwar mit zwanzig oder mehr Einzelangaben26.
26 Wnscht jemand Anspruch auf die 10 000 DM Belohnung zu erheben, so schreiben Sie Ihre Grnde auf und bersenden Sie uns ebenfalls ein Exemplar des Buches, das Sie in bezug auf Prophezeiungen der Bibel gleichwertig halten. Dieses Buch mu natrlich wenigstens 400 Jahre vor der Zerstrung Jerusalems geschrieben sein, also 400 Jahre vor 70 n.Chr., denn es gibt einfach keine Mglichkeit des Beweises eines messianischen Anspruchs nach 70
n. Chr., da ja damals alle jdischen Geschlechtsregister vernichtet wurden.
HL Prophetische Paradoxe in den Prophezeiungen ber Christus
Das Alte Testament stellt ein mysterises prophetisches Geduldspiel dar, mit eigenartigen Kombinationen von Prophezeiungen ber das Kommen des Messias, die zeitweilig so gegenteilig erscheinen, da eine Erfllung unmglich aussieht. Wir nennen diese Prophezeiungen, die scheinbar widersprchlich und unvereinbar sind, prophetische Paradoxe". Mit einem Prophetischen Paradox" bezeichnen wir zwei oder mehr Prophezeiungen, die einen scheinbaren Widerspruch enthalten. Sie sind ohne wirkliche Absurditt ein Rtsel ohne Fingerzeig" oder Erfllung, das unlsbar scheint. Das Alte Testament hat eine Flle solcher prophetischen Paradoxe ber Christus, die absolute Geheimnisse waren und noch sind, ausgenommen soweit sie das Neue Testament in Christus lst. Diese Paradoxe in der Prophetie enthalten ein Element der Unklarheit, das sozusagen ein Schlo bildet, wofr das Neue Testament den Schlssel21 bereithlt und der Schlssel heit Jesus, der Christus.
27 Harry Houdini, vielleicht der grte Zauber'-Knstler, der jemals lebte, gab einst in Paris eine Vorstellung seiner Fhigkeit, Schlsser aufzuschlieen. Ein Zauberknstler am Ort behauptete, alles tun zu knnen, was Houdini tat. Und er bot sich an, sich am nchsten Tag aus einem Kfig zu befreien, der durch Houdinis Spezialschlo verschlossen war. Der schlaue Franzose hatte einen Verbndeten ohne Houdinis Wissen, der die Kombination des Schlosses von dem amerikanischen Knstler herauszukriegen verstand. Houdini aber ahnte den Trick und des Nachts vernderte er die Kombination. Am nchsten Tag lie sich der selbstsichere franzsische Knstler in den Kfig einsperren. Zu seinem Arger konnte er das Kombinationsschlo nicht aufsperren. Vergeblich versuchte er, die neue Kombination herauszubekommen, whrend
Diese erstaunliche Besonderheit vieler messianischer Weissagungen hindert bswillige Menschen und bereifrige Jnger daran, sie mit Absicht zu erfllen wenn sie es knnten. Denn die Prophezeiungen wurden in wenigstens einigen Gegebenheiten nicht vllig verstanden, bis die Erfllung sie erklrte und deutlich machte (s. l.Petr. 1, 10.11). Solche einzigartigen Prophezeiungen beweisen absolut, da der Gott der Prophetie, der sie entwarf, und der Gott der Vorsehung, der sie erfllte, ein und derselbe sind.
Ein weiteres erstaunliches Merkmal dieser prophetischen Paradoxe liegt in der vllig normalen, ungeknstelten Weise, in der sie durch die Vorsehung und sogar durch Wunder im Leben Jesu Christi im Neuen Testament erfllt wurden. Es ist nicht ntig, zu ihrer bereinstimmung die Tatsachen noch die Voraussagungen gewaltsam zu verzerren.
Betrachten Sie nur kurz einige dieser Unmglichkeiten": Gott wird zur Erde kommen - er wird als ein Kind geboren werden. Der Messias wird von Gott gezeugt sein - doch wird er Gott sein. Er wird in der Zeit ein Sohn" sein - dennoch ist er der Ewigvater" (Jes. 9, 5). Erwhlt von Gott, auserwhlt, kostbar doch verachtet und abgelehnt von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut". Er kam
die Menge tobte und schrie. Schlielich mute er Houdini bitten, ihn freizulassen, was dieser nach einigen Schaustellerkunststckeii auch tat. Dann zeigte Houdini ihm und der Menschenmenge die neue fnfstellige Kombination; sie'hie .Fraud" (Schwindel). Nur wer die Kombination aufstellt, kann sie auch lsen. Der, der die geheimnisvollen alttestamentlichen Prophezeiungen machte, und zwar als Schlo, wei auch die Kombination zur Lsung dieser Geheimnisse, und nur er allein wei sie. Jesus hatte den Schlssel" in seiner eigenen Person und in seinem Dienst! Alle anderen ,Messiasse" sind Schwindler!
zu den Juden und wurde von ihnen als Nation abgelehnt - er wird von den Heiden gesucht und wird ein Licht der Heiden". Er wird ein Mensch, der Gott ist - und ist Gott, der Mensch ist. Sndlos und einem gnzlich wohlttigen Dienst hingegeben - wird er schlielich von Gott und den Menschen verlassen. Er wird fr nichts geachtet" - doch erhht und erhaben sein. Er wird umgebracht" oder ausgerottet" - doch wird er in die Lnge leben". Schmerz und Herrlichkeit, Mhe und Triumph, Demtigung und Erhabenheit, Kreuz und Krone sind so stark vermischt, da die derzeitigen jdischen Gelehrten diese Prophezeiungen nicht miteinander vereinbaren konnten. Das gesamte prophetische Bild des kommenden Messias mit seiner Erfllung ist so gnzlich ein Novum, so mysteris, so schlicht und doch so kompliziert, da es ein Wunder aller Literatur war, ist und fr immer sein wird" (A. T. Pierson).
Wir wollen nun im einzelnen einige der prophetischen Paradoxe in den Weissagungen ber den kommenden Messias betrachten:
1. Seine Geburt. Beachten Sie in den folgenden Weissagungen diese auffallenden Gegenstze: Eine Jungfrau ... wird einen Sohn gebren; - etwas Unbekanntes in menschlicher Erfahrung. Und dieser Menschensohn wird Gott sein - Gott mit uns". Von Gott gezeugt - doch Gott im Fleische!
Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebren, den wird sie nennen Immanuel" (Jes. 7, 14). Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heit Wunder (im Hebrischen), Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Frst" (Jes. 9,5).
Um diese erstaunlichen Prophezeiungen zu erfllen, wirkte Gott ein biologisches Wunder": Christus war vom Heiligen Geist empfangen (Luk. 1, 35) und von der Jungfrau Maria geboren, wie Matthus 1, 16-25 berichtet. Um die beiden oben erwhnten Voraussagen zu erfllen, die 700 Jahre vor ihrer Erfllung gemacht wurden, kam Gott in der Person seines Sohnes auf die Erde, und die Fleischwerdung wurde zur Realitt: der Sohn des Hchsten" wurde Marias Sohn, Gott offenbart im Fleisch (s. l.Tim.3, 16; Joh. 1, 1-3.14; Luk. 1, 31-33) - und all dies, obgleich Maria doch von keinem Manne wute" (Luk. 1,34).
Der Messias sollte nicht nur Gott-Mensch sein, von einer Jungfrau geboren (Jes. 7,14; 9, 5), sondern auf geheimnisvolle Weise sollte er auch alles folgende sein: Der Same des Weibes" (1. Mose 3,15); des Menschen Sohn" (Dan. 7, 13); der Sohn Gottes" (Ps. 2, 7); der Same Abrahams" (l.Mose 22, 18); die Frucht" des Leibes Davids (Ps. 132, 11 / Elb. bers.). Wie aber kann Gott Mensch sein und Mensch Gott und gleichzeitig des Menschen Sohn und der Sohn Gottes? Und wie kann eine Person Gott sein und doch von Gott geboren sein? Und wie kann jemand des Menschen Sohn" sein, ohne einen menschlichen Vater? Und wie kann er der Same des Weibes" sein, wo sie doch von keinem Manne wei"? Wie in aller Welt - man verzeihe den Ausdruck knnte eine Person dieses Alles sein? Wunder ber Wunder, Jesus war es! Der Herr Jesus war Gott (Joh. 1, 1); er war Mensch (Joh. 1, 14); er war der Same des Weibes" (Gal. 4, 4); er war des Menschen Sohn"
- das Musterbild des Menschen (Luk. 19, 10); er war der Sohn Gottes" (Joh. 3,16); er war der Same Abrahams" und der Same Davids" (Matth. 1, 1). Siehe, das Wunder aller Zeitalter: Christus Jesus, vollkommener Mensch und doch wahrer Gott; von Gott gezeugt, doch fleischgewordener Gott in einer unteilbaren, liebenden Persnlichkeit ohnegleichen! Johannes, der Evangelist, drckt dieses hchste Geheimnis (genannt das Geheimnis Gottes, das Christus ist", Kol. 2,2; 4, 3) in folgenden Worten aus:
Und das Wort (das Gott war und bei Gott war, in des Vaters Scho) ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingebornen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit" (Joh. 1,1. 2.18.14).
2. Der Ort seiner Herkunft: Wober kam er: Bethlehem? gypten? Nazareth? Hier ist eine weitere komplizierte Serie von Weissagungen. Die Prophetie sagte: Aus dir (Bethlehem) soll der kommen, der in Israel Herr sei" (Micha 5, 1). Eine andere Schriftstelle sagt jedoch: Ich rief ihn, meinen Sohn, aus gypten" (Hos. 11, 1, vgl. Matth. 2, 15). Dann gab es eine mndlich berlieferte Prophezeiung, die jeder im Volke Israel kannte, und zwar als eine Weissagung der Propheten: Er soll Nazarer heien" (Matth. 2, 23), wahrscheinlich von Jesaja 11, 1, wo der Messias ein Zweig (hebr.: neh-tzer) genannt wird, was soviel bedeutet wie der Abgesonderte" oder der Nazarer".
Steht dies alles im Widerspruch zueinander? Oberhaupt nicht, als die Person kam, die durch den Lauf eines gttlich vorherbestimmten Lebens den Schlssel brachte. Er war in Bethlehem geboren, wie Micha gesagt hatte. Bald danach wurde er von Maria und Joseph nach gypten gebracht, von woher Gott ihn in das Heilige Land zurckrief, nach dem Tode des bswilligen Knigs Herodes (Matth. 2, 13-23). Und als Joseph und Maria mit dem Jesuskind nach Palstina zurckkehrten, lieen sie sich in Nazareth nieder, wo der Herr aufwuchs28. Daher wurde er in der Zeit seines ffentlichen Dienens Jesus von Nazareth" genannt (Luk. 18, 37; Apg. 2,22 u. a.). Ist es nicht merkwrdig, obgleich er in Bethlehem geboren war, nannte ihn nie jemand Jesus von Bethlehem"; und obgleich er Jesus von Nazareth" genannt wird, wei doch jeder, da er in Bethlehem geboren war und nicht in Nazareth!
Da er aus dem Stamme Juda und in Bethlehem geboren war, war er ein wahrer Nazarer", ein Abgesonderter", indem er in Galila anstatt mit seinen judischen Brdern in Juda lebte! Genau wie auch dazumal Joseph durch sein Exil fr Jahre in gypten von seinen Brdern getrennt (nazariert") war (s. 1. Mose 49, 26, wo das Wort Geweihter" (eigentlich: Abgesonderter) aus dem hebrischen Wort nazar" kommt).
28 Ein interessantes historisches Nebengesdiehen fgt der Schrfe der Weissagung und ihrer Erfllung noch etwas hinzu. Als nmlich Joseph und Maria aus gypten ins Heilige Land zurckkamen, wollte Joseph sich allem Anschein nach in der Nhe von Bethlehem niederlassen, in Juda: Da er aber hrte, da Archelaus in Juda Knig war anstatt seines Vaters Herodes, frchtete er sich, dahin zu kommen .. . und zog ins galilische Land und kam und wohnte in der Stadt, die da heit Nazareth; auf da erfllt wrde, was da gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazarener heien" (Matth. 2, 22. 23). Menschlich gesehen hing alles von dieser seltsamen Tatsache ab: In einem launischen Anfall nderte Knig Herodes vor seinem Tode seinen Willen und setzte Archelaus, den schlimmsten seiner Shne, zum Regenten anstelle seines Sohnes Antipas ein. Durch eben diese Furdit vor Archelaus wurde Joseph geleitet, sich nach einem anderen Wohnort umzusehen. Gott fhrte ihn dann nach Nazareth! Gott, der selbst das Wten der Menschen zu seiner Ehre benutzt, erlaubte es, da der Arger eines wtenden Knigs die Erfllung seines Wortes bewirktet (s. Ps. 76,10).
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Der historische Lebensbericht von Jesus klrt diese drei scheinbar widersprchlichen Prophezeiungen deutlich auf.
3. Wie konnte der Messias zugleid) Davids Sohn und Davids Herr sein? Christus selber brachte diese Frage bei den Pharisern vor, als er sie direkt darauf ansprach: Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sprachen: Davids. Er sprach zu ihnen: Wie kann ihn dann David im Geist einen Herrn nennen, wenn er sagt: ,Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis da ich lege deine Feinde unter deine Fe'? So nun David ihn Herrn nennt, wie ist er denn sein Sohn?" (Matth. 22, 41-45; Christus zitierte aus Psalm 110,1).
Ist es wirklich schwer zu erkennen, wie Christus zugleich Davids Sohn und Davids Herr sein konnte? Gar nicht, wenn man den Schlssel des Problems in den im Neuen Testament dargestellten Tatsachen besitzt. Christus war Davids Sohn, indem er von David abstammte, dem Fleische nach (Luk. 1, 32; Rom. 1, 3). Und er war Davids Herr, denn der Messias ist Gott: der Knig aller Knige und Herr aller Herren (Offb. 19, 16). Der Messias wird in Jeremia 23, 6 Herr ( = Jahve) genannt; und er wird in Psalm 45, 7 Gott (Elohim) genannt (vgl. Hebr. 1, 8); und in Maleachi 3, 1 und Psalm 110, 1 wird er Herr (Adonai) genannt
- und alle drei sind Namen und Titel der Gottheit im Alten Testament. Es ist klar, der Messias ist nicht nur Davids Herr, sondern Herr ber Alle und Alles.
4. Christi Recht auf den Thron Davids. Hier ist ein schwieriges, verwickeltes Rtsel: so verwickelt, da es der Konzentration seitens des Lesers bedarf, um dem
Problem und seiner Lsung zu folgen - aber es wird sich gewi lohnen.
Christus, der Same Davids, mu von einer Jungfrau geboren sein und dennoch ein gesetzliches Recht auf den Thron Davids haben, trotz der Tatsache, da ein schandbarer Mann namens Jojakin (oder: Konja, oder: Jekonja) ein Abkmmling Salomos war, von dem geschrieben steht, da keiner seiner Nachkommen in Juda herrschen werde (s. Jer. 22, 28-30); und trotz der Tatsache, da in Israel das Thronrecht allein durch die mnnlichen Nachkommen bermittelt wurde. Und Christus war doch von einer Jungfrau geboren!
Es ist vollkommen klar, da der Messias den Thron Davids" erben wird (Jes. 9, 6; Jer. 33, 15-17; 25, 5; Ps. 132, 11; 1. Chron. 17, 11. 14). Da er aber von einer Jungfrau geboren werden sollte, wie konnte er sein gesetzliches Anrecht auf den Thron Davids erhalten? Und wie konnte die durch Jojakins Snde aufgebaute Barrikade je umgangen werden? Wer kann diese scheinbar hoffnungslos verwirrten Weissagungen entwirren? Dies drfen wir dem Sinn des Meisters berlassen, der zugleich die seltsamen Prophezeiungen entwarf und fr ihre Erfllung sorgte. Denken Sie daran, der Prophet Jesaja sagte: Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth" (Jes. 9,6).
Das scheinbar Unmgliche war nicht nur in Jesus, dem Christus, gelst und beschlossen worden, sondern Gott gab uns auch den ganzen Bericht dieses Tuns in den Geschlechtsregistern des Neuen Testaments. Im Geschlechtsregister des Matthus wird uns der Stammbaum Christi durch Joseph gegeben. Der Stammbaum weist Christus aus als den Sohn Davids" - und spricht ihm somit das Recht auf den Thron Davids zu. Er ist ebenfalls der Sohn Abrahams" - was ihm das Recht auf das verheiene Land zuspricht, und zwar auf die territorialen Besitztmer, die Abraham und seinem Samen gegeben wurden29.
In Matthus' Stammbaum sehen wir Joseph in der Regierungslinie der Abstammung von Knig David durch Salomo. Doch Joseph war ebenfalls ein Nachkomme Davids durch Jojakin ( = Jojachin, Kon ja, Jekonja) daher ist ihm (Joseph) die Thronnachfolge persnlich verwehrt. Matthus macht in seinem Geschlechtsregister sorgfltig darauf aufmerksam, da Jesus nicht durch Joseph die Frucht des Leibes Davids" ist, d. h. er ist nicht direkter Nachkomme Davids durch Joseph.
In Lukas 3, 23-38 wird Christi Stammbaum durch Maria gegeben. (Eli war offensichtlich Marias Vater, Josephs Schwiegervater, Vers 23)S0. In diesem Bericht wird Christus als die buchstbliche Frucht des Leibes Davids" durch seine Mutter Maria dargestellt. Aber,
29 Es ist interessant und beachtenswert, da in Lukas (3, 38) der Stammbaum Christi durch Eli (Marias Vater, 3, 23) bis auf Adam und Gott zurckverfolgt wird wodurch Christus das Anrecht auf die gesamte Erde zugesprochen wird, als ein Sohn Adams",
(s. 1. Mose 1, 2730; Ps. 8, 57; Hebr. 2, 69; Offb. 5, 110) und das Anrecht ber alles" als Sohn Gottes' (s. Hebr. 1, 2).
30 Im Geschlechtsregister des Matthus ist die interessante Beobachtung zu machen, da geschrieben steht: Jakob zeugte Joseph" (Matth. 1,16); d. h. Jakob war der eigentliche Vater Josephs. In Lukas heit es jedoch: Joseph war ein Sohn Elis" (Luk. 3,23) und das Wort Sohn" steht nicht im Urtext (s. a. Elberfelderbersetzung u. a.). In diesem Vers (Luk. 3,23) mte vielmehr Schwiegersohn" stehen anstelle von Sohn". Natrlich konnte Joseph nicht zwei Vter haben, also ist er der Schwiegersohn Elis, oder dessen Sohn" in dem Sinn, da er Elis Tochter geheiratet hatte. Dies ist in vlliger Obereinstimmung mit jdischem Brauch (s. 1. Sam. 24,17).
82 und dies ist wichtig: Whrend Maria wohl in der kniglichen Nachkommenslinie von David abstammte, war sie doch nicht in der regierenden Linie, denn sie war ein Nachkomme Davids durch Nathan, wogegen die Thronfolgerrechte durch Salomos Linie kommen sollten
(s. 1. Chron. 28, 5. 6). Aus diesem Grunde war es absolut notwendig, da Joseph seine Verlobte, Maria, noch vor der Geburt Christi heiratete - und genau so geschah es auch!
Die Geburt Jesu Christi geschah aber also: Als Maria, seine Mutter, dem Joseph vertrauet (d. h. verlobt) war, erfand sich's, ehe er sie heimholte, da sie schwanger war von dem Heiligen Geist... da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Joseph, du Sohn Davids, frchte dich nicht, Maria, dein Gemahl (also hier bereits Josephs Frau), zu dir zu nehmen; denn das in ihr geboren ist, das ist von dem Heiligen Geist" (Matth. 1,18-20)".
So erhielt Jesus, der Christus, also seine leibliche Abstammung vom Knig David durch Maria. Durch Marias Heirat mit Joseph, der ebenfalls ein Sohn Davids" war, erhielt er sein gesetzliches Recht auf Davids Thron. Denn Maria war Josephs Frau, ehe Jesus geboren war, wodurch Joseph der gesetzliche Vater Jesu wurde, sein Pflegevater. Und obendrein wurde die Prophezeiung ber Jojakin auch erfllt, denn Jesus, der Christus, ist nicht der Same" - der direkte Nachkomme - Joja
31 Es ist ein grober Fehler, die Bedeutung der Gesdilechtsregister der Bibel herabzusetzen. Sie sind von hchster Wichtigkeit im Beweis, da Jesus von Nazareth der Messias ist und das Recht auf den Thron Davids besitzt. brigens beweist das Vorhandensein der Geschlechtsregister im Neuen. Testament die Bedeutung, die Gott dem Beweis zumit, da Jesus Davids Sohn ist. Ebenso zeigt es indirekt, wie wichtig das ganze Argument erfllter Prophetie ist.
kins. Kann man sidi etwas Komplizierteres und Verwickelteres vorstellen, das dennoch mit solcher Genauigkeit aufgeht?
Joseph und Maria muten die Eltern (Pflegevater und Mutter) Jesu Christi sein. Sie waren die einzigen beiden Menschen jener Generation, die es sein konnten und die Prophetie ber den Messias zu erfllen vermochten. Und Joseph mute mit Maria verheiratet sein, ehe Jesus geboren war, so da er durch Joseph das gesetzliche Recht auf den Thron Davids erhielt. Gleichzeitig durfte Christus nicht das Kind Josephs sein, und zwar wegen des Bannes gegen die Nachkommen Jojakins. Und obwohl Joseph mit Maria verheiratet sein mute, konnte er doch Maria nicht als seine Frau erkennen" bis nach der Geburt Jesu, denn er mute ja von einer Jungfrau geboren sein! Und die gttlich bestimmte Erfllung war in jeder Einzelheit vollkommen!
5. Der Messias sollte zugleich Haupteckstein" und Fels des rgernisses" sein. Er wird... ein Stein des Anstoes und ein Fels des rgernisses fr die beiden Huser Israel sein" (Jes. 8,14).
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum (Haupt-) Eckstein geworden" (Ps. 118, 22; Jes. 28, 16).
Der Schlssel zur Lsung dieses Geheimnisses ist ein einfacher: Glaube oder Unglaube gegenber Christus. Denen, die nicht glauben, sollte der Messias ein Fels des rgernisses" und ein Stein des Anstoes" sein. Petrus erklrt das Geheimnis, indem er zeigt, da alles von der Einstellung einer Person zu Christus abhngt, ob Glaube oder Unglaube: Darum steht in der Schrift: .Siehe da, ich lege einen auserwhlten, kstlichen Eckstein in Zion; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.' Euch nun, die ihr glaubet, ist er kstlich; den Unglubigen aber ist ,der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der zum Eckstein geworden ist, ein Stein des Anstoes und ein Fels des rgernisses'; denn sie stoen sich, weil sie an das Wort nicht glauben (ungehorsam sind)" (1. Petr. 2, 6-8; s. a. Rom. 9,32. 33).
Wie er es oft zu tun pflegte, machte der Herr Jesus auf die Prophetie des Alten Testaments aufmerksam und stellte sich selbst als die neutestamentliche Erfllung dar. Jesus sprach zu ihnen (den Pharisern): Habt ihr nie gelesen in der Schrift: ,Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Von dem Herrn ist das geschehen und ist ein Wunder vor unsren Augen'?" (Matth. 21, 42). Der Herr fgte dann noch diese bedeutsame Aussage hinzu: Und wer auf diesen Stein fllt" - d. h. seine Barmherzigkeit und Gnade sucht -, der wird zerschellen" - d. h. dessen Hoffnung auf sich selbst wird vllig zerbrechen. Auf wen aber er fllt" - d. h. im Gericht -, den wird er zermalmen" - d. h. dem wird der Stein fr Zeit und Ewigkeit vllige Verdammnis bringen (s. Matth. 21,44).
Fr den Glubigen ist Christus der Hauptedistein, und er ist sehr kostbar. Fr den Unglubigen ist Christus ein Stein des Anstoes oder Fels des rgernisses. Dem einen bringt Christus, der Fels, ewige Erlsung; dem anderen bringt er das Gericht. Alle, die im Unglauben ber Christus stolpern, lehnen ihn ab und fallen in Ihre ewige Verdammnis.
6. Von Israel verworfen (Jes. S3, 3), sollte der Messias
zum Licht der Heiden" und Gottes Heil bis an die
Enden der Erde" werden (Jes. 49,5.6).
Der Rasse nach sollte der Messias ein Jude sein (ein Zweig" aus dem Stamm Isais, Jes. 11, 1.10); dennoch werden die Heiden ( = NichtJuden) ihn suchen (Jes. 11, 10) - etwas Unerhrtes, denn seit eh und je besteht zwischen Juden und NichtJuden eine natrliche Feindseligkeit. Doch diese Feindschaft ist in Christus" zu Ende (Eph. 2, 14.15). Der Schleier (Luther: Decke"), der ber den Herzen der Heiden liegt, wird fr zahllose glubige Heiden zerreien (s. Jes. 25, 7); und ein Schleier des Unglaubens wird sich ber die Herzen vieler (nicht aller) Juden legen. Jesaja weissagte von diesem Gericht der Blindheit ber Israel, weil sie ihren Messias verachteten" und verwarfen": Verstocke das Herz dieses Volkes (Israel) und la ihre Ohren taub sein und ihre Augen blind, da sie... sich nicht bekehren und genesen" (Jes. 6,10).
Es ist zu gering, da du mein Knecht seiest, um.. . die Bewahrten von Israel zurckzubringen; ich habe dich auch zum Licht der Nationen gesetzt, um mein Heil zu sein bis an das Ende der Erde" (Jes. 49, 6 / Elb. bers.).
Neunzehn Jahrhunderte der Geschichte bezeugen die Wahrheit dieser Worte. Als Israel den eigenen Messias kreuzigte und ablehnte, legte sich ein Schleier des Unglaubens ber die Nation. Obschon einige an den Herrn Jesus glauben und errettet sind, liegt doch noch Blindheit ber den Herzen und Sinnen der meisten Israeliten
(2. Kor. 3, 14.15). Daraufhin wurde das Evangelium den Heiden gegeben (s. Apg. 28, 28), und die herrliche Frohe Botschaft von Johannes 3, 16 wird nun der ganzen Welt gepredigt, Juden und Heiden gleichermaen. Da Heiden einem Juden fr ihr Heil vertrauen, ist eigentlich hchst unwahrscheinlich, aber es ist wahr. Da gerade die Nation, die er zu segnen kam, sich von ihm abwandte, scheint auch hchst unwahrscheinlich, aber so geschah es (Joh. 1, 11. 12). Und da die Heiden, die nicht das Volk Gottes waren, durch den Glauben an den jdischen Messias doch das Volk Gottes werden, scheint einfach widersinnig zu sein - doch auf solche Weise wirkt Gott, und derart geschieht es.
7. Der Messias sollte eine doppelte Salbung empfangen
-fr einen Dienst der Barmherzigkeit als Heiland und einen Dienst des Gerichtes als kommender Knig.
Da Christus bei seinem ersten Advent kam, um fr die Snden der Menschen zu leiden, wissen wir nun (obgleich die Juden zu Lebzeiten Jesu dies kaum verstehen konnten), da er seine Rolle als Richter und Knig bei seinem zweiten Kommen erfllen wird. Jesaja, der mit der eines Propheten wrdigen Sprachgewandtheit die Herrlichkeit des zuknftigen Reiches des Messias beschreibt, charakterisiert ebenso mit der Genauigkeit eines Historikers die Erniedrigung, die Anfechtungen, die Leiden, die dem Triumph des Welterlsers vorangehen sollten", sagt W. G. Moorehead, indem er einerseits einen herrlichen Knig darstellt, der selber Gott ist, ,Gott mit uns', der alle Macht besitzt; doch auf der anderen Seite einen, dessen Aussehen mehr als irgendeines Mannes entstellt war (Jes. 52, 14), dessen Knochen ausgerenkt waren und der vor Durst umkam (Ps. 22). Wie kann er zugleich der groe davidische Monarch sein, der die Ehre des Hauses Salomos wiederherstellt, und auch das Shnopfer, das die Snden des Volkes hinwegtrgt? Es wird deutlich, da zwei so gegenstzlidie Bestimmungen sich nicht gleichzeitig erfllen konnten. Es gibt nur eine mgliche Antwort: .. . dem gttlichen Vorsatz gem spielt sich das mchtige Drama in zwei Akten ab (seinem ersten und seinem zweiten Kommen)."
Der leidende" Messias (und sein Barmherzigkeitsdienst) wird oft in der gleichen Schriftstelle mit seinem Werk als Richter und Knig dargestellt. In der folgenden Schriftstelle drucken wir den Teil in kursiven Buchstaben, der sein Werk des Richtens bei seinem zweiten Advent beschreibt. Der Rest bezieht sich auf den ersten Advent. Der Geist Gottes des Herrn ist auf mir, weil der Herr mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkndigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, da sie frei und ledig sein sollen; zu verkndigen ein gndiges Jahr
des Herrn und einen Tag der Vergeltung unseres Gottes" (Jes. 61,1. 2).
Dieselbe Vermischung von Prophetie ber das Werk des Messias bei seinen beiden Kommen - nmlich Retten und Richten, seine Erniedrigung und sein Erlsungswerk bei seinem ersten Advent und sein Werk der Errichtung seines gerechten Reiches bei seinem zweiten Advent - kann man anhand vieler anderer Schrift-stellen sehen, wie Sacharja 9, 9.10; Micha 4, 14 bis 5,3; Daniel 9,24 usw.
Wenn man darum messianische Prophetie studiert, ist es notwendig festzustellen, ob der erste oder der zweite Advent oder beide in Betracht kommen.
Als Christus in der Synagoge zu Kapernaum diese Schriftstelle in Jesaja (61, 1. 2) auf sich bezog (s. Luk.
4, 17-21), schlo er mit den Worten: .. . zu verkndigen das Gnadenjahr des Herrn." Und warum? Weil er den Tag der Vergeltung unseres Gottes nicht verkndigt bis zu seinem zweiten Kommen.
Die Rabbiner des Altertums kamen beim Studium dieser und hnlicher Weissagungen ber den kommenden Messias zu dem Schlu, da es zwei Messiasse geben msse: Einen leidenden und einen siegenden, richtenden Messias. Sie verfehlten es, diese groartige Wahrheit zu erkennen, genau wie der grte Teil Israels es bis heute noch nicht sieht, da es nur einen Messias gibt, den Herrn Jesus Christus, der zwei bestimmte Aufgaben zu erfllen hat: Eine bei seinem ersten Advent, wenn durch ihn die Schuld geshnt" wird, und die zweite bei seiner Wiederkunft zur Erde, bei seinem zweiten Advent als mchtiger Knig, wenn durch ihn ewige Gerechtigkeit gebracht" wird (Dan. 9, 24). In Christus harmoniert vllig die groe Zahl der scheinbar widersprchlichen messianischen Prophezeiungen, die entweder sein erstes oder sein zweites Kommen betreffen, bei denen es ja um verschiedene Objektive geht. Diese beiden Kommen stehen einander gegenber in Schrift-stellen wie Jesaja 53 und Jesaja 11; Psalm 22 und Psalm 72; Psalm 69 und Psalm 89. Dieselbe Wahrheit wird uns im Neuen Testament in solchen Schriftstellen wie 1. Petrus 1, 11 klar offenbart, wo die Rede ist von den Leiden, die ber Christus kommen sollten" bei seinem ersten Advent, und von der Herrlichkeit danach" bei seinem zweiten Advent. Beachten Sie auch die Gegenberstellung von Johannes 3, 16.17 mit Offenbarung 19, 11-21; Lukas 9, 56 mit Judas 14.15 und Lukas 19,10 mit 2. Thessalonicher 1,7-10.
8. Der Messias wird Priester sein auf seinem Thron".
So spricht Jehova der Heerscharen und sagt: Siehe, ein Mann, sein Name ist Spro .. . er wird den Tempel Jehovas bauen .. . und er wird Priester sein auf seinem Throne" (Sach. 6,12.13 / Elb. bers.).
In Psalm 110,4 wird der Messias ein Priester ewiglich nach der Weise Meldiisedeks" genannt. In Jeremia 23, 5 heit er ein gerechter Spro... ein Knig". In der Geschichte Israels stammte das erwhlte Knigsgeschlecht immer aus dem Stamm Juda (auer bei den zehn Stmmen Israels). Priester kamen aus dem Stamm Levi. Da Christus aus dem Stamm Juda war (Hebr. 7, 14), wie konnte er da gleichzeitig ein Priester sein, denn
er konnte ja nicht aus zwei Stmmen sein (Juda und Levi)?
Wie wurde dieses Rtsel gelst? Christus ist ein Knig aus dem Stamm Juda. Er wird bei seinem zweiten Kommen auf seinem irdischen Throne sitzen. Christus ist jedoch auch ein Priester, dessen Priesterschaft nach dem Vorbild der aaronitischen Priesterschaft war, in welcher die Priester Opfer darbrachten fr die Snden des Volkes (und Christus brachte sich ein fr allemal als ein Opfer fr die Snde dar, Hebr. 9, 26). Aber er wurde zu einem Priester nach der Weise Meldiisedeks gemacht (Hebr. 5, 6; Ps. 110, 4), der gleichzeitig Knig und Priester war (Hebr. 7, 1. 2). Dieses interessante Thema der Priesterschaft Christi wird in Hebrer 7, 8 und 9 grndlich behandelt. Somit ist auch dieses Geheimnis in Christus offenbart!
9. Der Messias, der auserwhlte Knecht des Herrn, sollte einen wundervollen Charakter besitzen, an dem Gott Freude hatte, an dem Gottes Seele Wohlgefallen hat" (Jes. 42, 1); dennoch sollte dieser, sein Heiliger", vom Volke Israel verachtet" werden (Jes. 49,7).
Jesaja 40, 5 sagt uns, da im Messias, dem Kommenden, die Herrlichkeit des Herrn" offenbart werden soll, die alles Fleisch sehen wird. Dann heit es dazu in vlligem Gegensatz, da der Messias der Allerverachtetste und Unwerteste" sein wrde, in dem das Volk keine Gestalt und Hoheit" sehen wrde, da er ihnen gefallen htte (Jes. 53,1-3).
In der Geschichte Jesu wird dieses Paradox erklrt. Der Vater sagte von Jesus, seinem Geliebten: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe" (Matth. 17, 5). Andererseits lehnten ihn die Menschen ab. Keine Prophezeiungen fanden je eine traurigere Erfllung, als die von seinem Verachtetsein reden. Das Pathos der Verachtung des Messias bringt Jesus selbst zum Ausdruck:
Jerusalem, Jerusalem, die du ttest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne versammelt ihre Kchlein unter ihre Flgel; und ihr habt nicht gewollt!" (Matth. 23,37).
Die ihn ohne Grund hassen, sind mehr, als ich Haare auf dem Haupte habe" (Ps. 69, 5; Joh. 15, 25). Das Neue Testament sagt uns: Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf" (Joh. 1,11).
10. Dreiig Silberstcke" - der Preis Christi oder der Preis fr den Tpfersacker?
Und ich sprach zu ihnen: Wenn es gut ist in euren Augen, so gebet mir meinen Lohn, wenn aber nicht, so lasset es; und sie wogen meinen Lohn dar: dreiig Silbersekel. Da sprach Jehova zu mir: Wirf ihn dem Tpfer hin, den herrlichen Preis, dessen ich von ihnen wertgeachtet bin! Und ich nahm die dreiig Silbersekel
und warf sie in das Haus Jehovas, dem Tpfer hin"
(Sach. 11,12.13/Elb. bers.).
Dies sind wahrhaft seltsame Worte, die schwer zu verstehen wren, oder kaum zu einem besonderen geschichtlichen Geschehen paten, wenn ihre Erfllung nicht im Neuen Testament beschrieben wrde, wo wir von Judas lesen, der sich mit den Hohenpriestern verbndet hatte, Christus zu verraten und ihn ihnen auszuliefern: ... und sie boten ihm dreiig Silberlinge" (Matth. 26, 15). Als Judas sich seines scheulichen Verbrechens bewut wurde, heit es:
Er ... brachte wieder die dreiig Silberlinge den Hohenpriestern und den ltesten .. . und er warf die Silr bedinge in den Tempel... ging hin und erhngte sich selbst. Aber die Hohenpriester nahmen die Silberlinge.. . Sie hielten aber einen Rat und kauften den Tpfersacker dafr .. . Da ward erfllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, da er spricht: ,Sie haben genommen die dreiig Silberlinge, den Preis, zu dem geschtzt war der Verkaufte... und haben sie gegeben fr den Tpfersacker" (Matth. 27, 3-10).
Nicht nur Judas, sondern Israel als Nation verkaufte Christus und unterschtzte ihn unglaublich jammervoll. Sie verkauften ihn fr dreiig Silberstcke, den Preis fr einen toten Sklaven (2. Mose 21, 32). So drckten die jdischen Fhrer ihren Ha und ihre Verachtung gegen den Heiligen aus. Hier ist das vollkommene Beispiel von einem gewissen Grad der Verdunkelung" in einigen Prophezeiungen, die in der Erfllung entschleiert" werden.
Niemand kann der Annahme sein, da die vollkommene bereinstimmung der alttestamentlidien Weissagung mit ihrer neutestamentlichen Erfllung, die sich um den genauen Geldbetrag drehte (30 Silberstcke), Zufall sein knnte. Noch weniger kann man sich vor
stellen, da die Verwendung des Geldes zum Ankauf des Tpfersackers ohne hhere Bestimmung htte stattfinden knnen" (Book of Prophecy, S. 343-344). In der Erfllung wird jede Verdunkelung beseitigt, und die vollkommene Harmonie der Erfllung mit der Prophezeiung wird sichtbar. Sie erfllte sich so genau, da jeder sehen kann, da derselbe Gott, der durch den Propheten geredet hatte, durch das geheimnisvolle Wirken seiner Allmacht - die sich selbst auf die Gottlosen ausdehnt - die Dinge so geleitet hatte, da Judas mit dem Wegwerfen des Geldes und die Hohenpriester mit dem Ankauf des Tpfersackers (nicht nur Prophetie erfllten, sondern) das Andenken an ihre Snde gegen ihren Messias verewigten und den Rachezorn Gottes gegen ihre Nation hervorriefen32."
11. Die Prophetie stellt den Messias nicht nur als von Menschen verachtet dar, sondern auch als von Gott verlassen; schreckliche Leiden und Tod sollten ber den kommen, der doch Gott allezeit vollkommenen Gehorsam erwies.
In Psalm 22, 2 ruft der Messias prophetisch aus: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Der verzweifelte Schrei dessen, der von Gott wie von Menschen verlassen wurde, wird im Neuen Testament wiederholt, als Jesus gekreuzigt war.
Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut und
32 David Baron in seinem Buch .Visions and Prophecies of Zechariah",S.4O9.
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sprach:... ,Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich
verlassen?'" (Matth. 27,46).
Gott hat den, der von keiner Snde wute, fr uns
zur Snde gemacht, auf da wir wrden in ihm die
Gerechtigkeit, die vor Gott gilt" (2. Kor. 5,21).
Dieses Verlassen des Gerechten, an dem Gott Wohlgefallen hatte (Ps. 22, 9), ist um so seltsamer, da doch von Anfang aller Menschengeschichte an die Vter, die auf Gott hofften .. . errettet wurden" (Ps. 22, 5. 6)
- jedoch nicht in diesem Fall. Das seltsame Geheimnis kann nur im Lichte der neutestamentlichen Erklrung vllig verstanden werden, da sich nmlich Gott im Leiden und Sterben Christi am Kreuz von ihm abwandte, denn .. . Gott hat den, der von keiner Snde wute, fr uns zur Snde gemacht, auf da wir wrden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt" (2. Kor. 5, 21).
12. Verwundet" und durchgraben" - dennoch nicht eines seiner Gebeine zerbrochen", so lautet der prophetische Bericht ber den kommenden Messias.
Seine Wunden wurden geschlagen im Hause derer, die ihn lieben" (Sach. 13, 6). Seine Hnde und Fe durchgraben" (Ps. 22, 17) - doch sollte auf wunderbare Weise nicht eines der Gebeine des leidenden Messias zerbrochen werden. In den Psalmen heit es von Jahve und dem Messias: Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, da nicht eines zerbrochen wird" (Ps. 34, 21; vgl. 2. Mose 12, 46).
Nach der Kreuzigung frchteten die Juden, da die drei Gekreuzigten zu lange bis zum Eintritt des Todes dort hngen wrden, so da es zu spt sein wrde, ihre Leiber noch vor dem Sabbat vom Kreuz abzunehmen. So baten sie Pilatus um Erlaubnis, da ihnen die Beine gebrochen wrden" - zur schnelleren Herbeifhrung des Todes, um sie dann rechtzeitig vom Kreuz abnehmen zu knnen.
Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten die Beine und dem andern, der mit ihm gekreuzigt war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, da er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht; sondern der Kriegsknechte einer ffnete seine Seite mit einem Speer, und alsbald ging Blut und Wasser heraus. Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er wei, da er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubet. Denn solches ist geschehen, da die Schrift erfllt wrde: ,Ihr sollt ihm kein Bein zerbrechen.' Und abermals spricht die Schrift: ,Sie werden sehen auf den, in welchen sie gestochen haben'" (Joh. 19,31-37).
Herrliches Wunder gttlicher Vorsehung! Man brach die Beine von zwei Gekreuzigten, aber nicht vom dritten; denn die Prophetie sagte: ... da nicht eines (seiner Gebeine) zerbrochen wird." Man durchbohrte seine Hnde, seine Fe und seine Seite, und jedesmal drang die Waffe zwischen den Knochen hindurch, ohne sie zu brechen.
13. Der Messias, der ausgerottet" werden sollte (Dan. 9, 26; Jes. 53, 8), der seine Seele ausgeschttet hat in den Tod" (Jes. 53, 12 / Elb. bers.), sollte auch erhht und sehr hoch erhaben sein" (Jes. 52, 13); und durch Gott sollte er in die Lnge leben, und des Herrn Plan durch seine Hand gelingen" (Jes. 53,10), und Gott wrde ihm die Vielen zur Beute geben, und er soll die Starken zum Raube haben" (Jes. 53,12).
Und so sind die herrlichen Tatsachen des Shnetodes und der Auferstehung des Messias prophetisch in klarer Sprache ausgedrckt, wenn sie erfllt sind, aber verdunkelt, bis sie erfllt sind in diesem, einem der erregendsten prophetischen Paradoxe im gesamten Bereich der Schrift.
Im Neuen Testament lesen wir ber Jesus:
Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhht und hat ihm den Namen gegeben, der ber alle Namen ist, da in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller Knie... und alle Zungen bekennen sollen, da Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes, des Vaters" (Phil. 2, 8-11).
Die Menschen hielten ihn fr den Allerverachtetsten und Unwertesten (Jes. 53, 3); doch zu seiner Zeit wird Gott ihn zum Hchsten unter den Knigen auf Erden" machen (Ps. 89, 28). Alttestamentliche Propheten und auch Leser rtselten an diesem Geheimnis herum (s. 1. Petr. 1, 10.11). Doch erst als Jesus, der Christus, im Neuen Testament fr unsere Snden starb und am dritten Tage von den Toten auferweckt wurde, klrte sich alles auf.
IV. Prophezeiungen ber das Leiden, Sterben und Auferstehen des Messias
eine Untersuchung von Psalm 22 und Jesaja 53
Psalm 22
Das Wunder des 22. Psalmes ist folgendes: Die Kreuzigung war ein rmischer und griechischer Brauch, den Juden bis zu den Tagen ihrer Gefangenschaft (600
v. Chr.) unbekannt. Die Juden richteten ihre Verbrecher durch Steinigen hin. Dennoch, eintausend Jahre vor der Zeit Christi geschrieben, und zwar von einem Mann, der niemals von einer solchen Hinrichtungsmethode wie Kreuzigen gehrt, geschweige denn gesehen hatte, gibt Psalm 22 eine graphische Darstellung vom Tode durch Kreuzigung!
Der messianische Charakter dieses Psalmes wird fast weltweit von aufrichtig Studierenden anerkannt.
Psalm 22", sagt D. M. Panton, einer von Davids Psalmen, offenbart jemanden - den Messias -, der eines schrecklichen Todes stirbt, und zwar unter sehr seltsamen Gegebenheiten. Der uralte Text des Dokumentes sagt: ,Die Versammlung der beltter hat mich umringt; sie haben meine Hnde und Fe durchstochen. Ich kann alle meine Knochen zhlen; sie aber schauen und sehen mich an' (V. 17. 18). Die Kreuzigung war zu Davids Zeiten den Juden unbekannt; doch bedeutet das Durchstechen der Hnde und Fe sowie die teilweise Entkleidung - ,das Zhlen aller Knochen' offensichtlich Kreuzigung: die Gekreuzigten werden nur an Hnden und Fen durchstochen und zur Entblung entkleidet. Htte ein falscher Messias sich diese Schriftstelle zur Erfllung ausgesucht? Dieses alte Dokument (Ps. 22) enthlt sogar den Kreuzigungsschrei, denn der Psalm wird damit eingeleitet: ,Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?' (V. 2). Nicht ein Punkt oder Tpfelchen dieses Psalmes schlug fehl: genau wie bei seiner Geburt und bei seinem Dienen geschah es auch bei seinem Tode - nur noch intensiver. Das alte Dokument ist eine Fotografie der Tatsache, die sich fehlerfrei erfllte" (Dawn-Zeitschrift).
Der Verlassene
Am Kreuze identifizierte Christus sich mit dem, von dem in diesem Psalm die Rede ist. Er zitierte den zweiten Vers (in anderen bersetzungen den ersten Vers): Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (Matth. 27, 46). Dieser Psalm wird auch der Leidenspsalm" genannt, oder der Seufzerpsalm"88.
Im Hebrischen gibt es in den einleitenden Versen keinen vollendeten Satz, sondern eine Serie von kurzen Ausrufen, gleich dem Keuchen eines Sterbenden, dessen Atem und Kraft ihn verlassen und der nur ein oder zwei Wrter zur Zeit hervorbringen kann: ,Mein Gott
- mein Gott - warum mich verlassen - fern mir zu helfen - Worte meines Schreiens' - ein berwltigend pathetisches Bild: Der leidende Erretter, von Gott verlassen, ringt um Atem und Leben, unfhig, einen zusammenhngenden Satz hervorzubringen... Der Schreiber sagt auf diese Weise das Geheimnis des Kreu
33 Bischof Alexander in seinem Buch Das Christuszeugnis der Psalmen".
zes voraus, das tausend Jahre lang ungelst blieb. Damals war es wie eine dunkle Hhle. Seit aber die Evangeliumsgeschichte Jesus als den Gekreuzigten darstellte, ist es, als sei eine flammende Fackel in die Hhle gehalten worden84."
Perioden von Licht und Dunkelheit
Im dritten Vers sehen wir abwechselnde Zeitabschnitte von Licht und Finsternis: Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht, und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe" (Ps. 22,3).
Im neutestamentlichen Bericht von der Kreuzigung Christi lesen wir:
Von der sechsten Stunde an ward eine Finsternis ber das ganze Land bis zur neunten Stunde" (Matth. 27, 45).
Gerecht - dennoch von Gott verlassen
In den Versen 4-6 sehen wir eine prophetische Diskussion dieser seltsamen Anomalie: Ein wahrhaft Gerechter von Gott verlassen. Niemals zuvor geschah dies in der Geschichte der Vter": sie vertrauten und wurden errettet; der Messias am Kreuz ist verlassen. Christus am Kreuz war von Gott und den Menschen verlassen.
Sie verspotteten ihn
Die Verse 7-9 erzhlen von denen, die ihn beschimpften und verspotteten: Alle, die mich sehen, verspotten
34 A.T. Pierson in living Oracles", S. 107.
mich, sperren das Maul auf und schtteln den Kopf: ,Er klage es dem Herrn, der helfe ihm heraus und rette ihn, hat er Gefallen an ihm'" (V. 8.9).
Das Neue Testament sagt uns, wie die Menschen Christus am Kreuze verlsterten und verspotteten (s. Matth. 27, 39-44), wobei sie fast die gleichen Worte benutzten wie der Prophet:
Desgleichen spotteten auch die Hohenpriester .. . und sprachen: .. . Er hat Gott vertraut; der erlse ihn nun, hat er Lust zu ihm" (Matth. 27,41.43).
Seine Schwachheit, sein Durst und seine Blostellung vor dem Hohn der Menge
Im prophetischen Bericht werden weitere Einzelheiten aufgezhlt:
Ihren Rachen sperren sie gegen mich auf (d. h. sie gaffen mich an).. . Ich bin ausgeschttet wie Wasser, alle meine Knochen haben sich voneinander gelst; mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzenes Wachs. Meine Krfte sind vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt mir am Gaumen, und du legst mich in des Todes Staub" (V. 14-16).
Des Messias Blostellung vor der Menschen Hohn Ihren Rachen sperren sie gegen mich auf" (V. 14) erfllte sich im Neuen Testament bei der Kreuzigung, als die Leute saen allda und bewachten ihn" (Matth. 27,36). Seine groe Schwachheit, sein Schwei und Durst unter der erbarmungslosen Wucht der orientalischen Sonne wurden geweissagt:
Ich bin ausgeschttet wie Wasser... Meine Krfte sind
100
vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt mir
am Gaumen" (V. 15.16). Der verlassene Leidende im Neuen Testament drckt seine Schwachheit und seinen Durst mit einem einfachen Wort aus:
Danach, da Jesus wute, da schon alles vollbracht war, auf da die Schrift erfllt wrde, spricht er: Mich drstet!" (Joh. 19,28).
Er starb an gebrochenem Herzen
In Gedanken an die schrecklichen Leiden des Messias kann man nur von Herzen erschttert weinen. Die Qual der ausgerenkten Glieder, verursacht durch das Gewicht des Krpers, der nur an den Ngeln in Hnden und Fen hing, kommt hierin zum Ausdruck: Alle meine Knochen haben sich voneinander gelst" (V. 15). Hinzu kommt die geistige und geistliche Qual, dermaen, da sie buchstblich sein Herz brechen lie: Mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzenes Wachs" (V. 15). Den Abschlu seiner Leiden bildete der Tod: Du legst mich in des Todes Staub" (V. 16).
Es gibt Anzeichen im Neuen Testament, da Christus an gebrochenem Herzen starb. Als der rmische Soldat seine Seite mit einem Speer durchstach (s. Joh. 19, 34), heit es: ... alsbald ging Blut und Wasser heraus", darauf hindeutend, da sein Herz gebrochen war (ehe es durch den rmischen Speer verletzt wurde), wahrscheinlich durch die bergroe Gefhlsbelastung, unter der Christus litt. Die Lymphflssigkeit hatte sich anscheinend von dem roten Blut getrennt, so da Blut und Wasser" herauskam. Das Wort lymph" kommt aus
101 dem lateinischen lympha", zu deutsch Wasser (s. a. 1.
Joh. 5,6).
Das Teilen seiner Kleider
Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand" (V. 19). Was das uerst genaue Detail betrifft, das sich dann dramatisch erfllte, so ist dies ein kostbarer Edelstein aller Prophetic Der gttlich inspirierte Prophet blickt durch eine Zeit von zehn Jahrhunderten hindurch. Er sieht und berichtet von einer Begebenheit im Zusammenhang mit der Kreuzigung, die so nebenschlich erscheint und so unwichtig, da man sich wundert, warum sie berhaupt genannt wurde - es sei denn, da wir es wissen sollen, da der Allwissende die Prophetie schrieb und der Allmchtige sie erfllte.
Im neutestamentlichen Bericht ber die Kreuzigung Christi - als man seine Hnde und Fe durchgraben* hatte - wird diese zustzliche, unwesentliche" Einzelheit ber den Verbleib der Kleider des Messias genannt. Rmische Soldaten, die nichts von Gott und Prophetie wuten und auch nichts von der heiligen Bedeutung ihres Tuns, erfllten auf den Buchstaben getreu diese alte Weissagung!
Die Kriegsknechte aber, da sie Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, einem jeglichen Kriegsknecht einen Teil, dazu auch den Rock. Der Rock aber war ungenht, von oben an gewebt durch und durch. Da sprachen sie untereinander: Lasset uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wes er sein soll, - auf da erfllt wrde die Schrift: ,Sie haben
102
meine Kleider unter sich geteilt und haben ber meinen Rock das Los geworfen'" (Joh. 19,23.24).
Und so springt eine dunkle Prophezeiung, die tausend Jahre lang im Alten Testament verborgen war, als ein Zeugnis hervor, ein lebendiges Wunder. Sie bringt wiederum den Beweis, da Gott sprach im Alten Testament, und Gott erfllte im Neuen Testament. Diese eine Prophezeiung gengt, um den Skeptischsten, wenn er aufrichtigen Herzens ist, davon zu berzeugen, da die Voraussagungen ber den Messias im Alten Testament sich in dem Christus der Evangelien erfllten. Somit liefern sie einen zufriedenstellenden Beweis des gttlichen Ursprungs beider Testamente.
Die Auferstehung des Messias
Diesem Messias, der so grausam umgebracht wurde, sollte Gott helfen" (V. 20). Er sollte errettet" werden
(V. 21). Ihm sollte aus dem Rachen des Lwen" geholfen werden (V. 22). Sein Gebet sollte erhrt" werden
(V. 22). Vers 22 beendet einen Teil des Psalmes. Mit dem 23. Vers beginnt ein neuer Teil; und der jetzt wunderbar errettete Messias, der Auferstandene, sagt:
Ich will deinen Namen kundtun meinen Brdern, ich will dich in der Gemeinde rhmen" (V. 23).
Das Neue Testament bezeugt natrlich mehr als genug, da Christus, obgleich er starb, von Gott und von Menschen verlassen, dennoch von Gott am dritten Tage von den Toten auf erweckt wurde.
(Jesus Christus) habt ihr durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und gettet. Den hat Gott aufer
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weckt und aufgelst die Schmerzen des Todes, wie es denn unmglich war, da er sollte von ihm gehalten werden" (Apg. 2,23. 24).
Eine Zusammenfassung
Die Weissagungen ber Christus in diesem Kapitel", schreibt Moses Margoliouth ber den 22. Psalm, sind so zahlreich und so genau, da sie unmglich von einem anderen als von ihm diktiert sein konnten, dem alles blo und aufgedeckt vor Augen ist, und der alle Dinge wirkt nach dem Rat seines Willens. Die unbedeutendsten Begebenheiten im Zusammenhang mit dem Tode unseres Herrn werden mit der gleichen Genauigkeit dargestellt wie die wichtigsten ... Was knnte unwahrscheinlicher sein, als da der Messias gekreuzigt werden sollte, wo doch die Kreuzigung keine jdische, sondern eine rmische Strafe war? Und dennoch weissagte David davon, Jahrhunderte bevor Rom berhaupt gegrndet war" und zehn Jahrhunderte vor der Erfllung der Prophetie!
Jesaja 53
Diese beachtenswerte Prophezeiung ber die Leiden und die Erhhung des Messias wurde 700 Jahre vor der Zeit Christi geschrieben. Sie liest sich mehr wie eine historische Zusammenfassung der Evangeliumsgeschichte ber die Leiden Christi und seine Herrlichkeit hernach, anstatt wie eine Prophezeiung" (David Baron). Mit diesem stimmt Augustin berein, der gesagt hatte: Mir scheint, Jesaja schreibt keine Prophetie, sondern ein Evangelium." Und ein weiterer Kommentator sagt: Es liest sich, als sei es unter dem Kreuz von Golgatha geschrieben. Es ist das Tiefste und Erhabenste, was alttestamentliche Prophetie, sich selbst bertreffend, jemals geleistet hat."
Dieses Kapitel", sagt A. T. Pierson**, ist ein Bndel von Paradoxen oder scheinbaren Widersprchen, so zahlreich wie die Verse des Kapitels. Es war in der Tat geplant als ein prophetisches Rtsel, das nur durch die Person (und das Werk) des Christus des Neuen Testamentes gelst werden konnte. Er ist eine Wurzel aus drrem Erdreich dennoch fruchtbar. Er hat keine Gestalt und Hoheit dennoch ist er der auserwhlte Knecht Gottes. Er ist von Menschen verachtet und abgelehnt dennoch ist er der von Gott bestimmte Heiland. Er leidet bis zum Tode dennoch lebt er weiter. Er hat keine Nachkommen dennoch hat er zahlreichen Samen. belttern rechnete man ihn gleich dennoch erhielt er das Grab eines Reichen. Er erleidet unglaubliche Anfechtung - dennoch erfreut er sich des Wohlstands. Man triumphierte ber ihn - dennoch triumphierte er. Er ist verurteilt und verdammt - dennoch rechtfertigt er die Verdammten. Diese Paradoxe blieben ein Problem, bis das Kreuz aufgerichtet wurde, das Grab aufbrach und der Sohn Gottes, der gekommen war, um zu sterben, gen Himmel fuhr, um zu herrschen." Es ist schade, da die Kapiteleinteilung an falscher Stelle kommt. Sie htte mit Jesaja 52,13 beginnen sollen, wo es heit: Siehe, meinem Knecht", und das ist das Thema der gesamten Schriftstelle von Jesaja 52, 13 bis 53,12. Es ist eine graphische Darstellung, und zwar:
Der leidende Messias... Jahves Knecht".
35 Living Oracles", S. 110.
Die erste Frage, die zu beantworten wre, heit: Von wem redet der Prophet solches, von sich selber oder von jemand anders?" (Apg. 8, 34). Die einzig mgliche und korrekte Antwort lautet: Diese Prophetie redet von einem einzigen, dem Messias?*, und es gibt nur eine Person in der Weltgeschichte, auf den sie zutrifft: auf den Christus des Neuen Testaments.
Jeder, der sich in den Inhalt dieses Kapitels versenkt", wie Professor James Orr bemerkt, um dann zu lesen, was ber Jesus in den Evangelien steht, und der dann unter dem Kreuz steht, wird gewi sehen knnen, da die vollkommenste bereinstimmung zwischen bei
36 Einige Unglubige haben versucht, dieses Kapitel auf das leidende Israel* zu deuten, auf die Nation, anstatt auf den .leidenden Messias". Doch die folgenden fnf Tatsachen beweisen, da das Thema in Jesaja 53 vom Messias handelt und nicht vom jdischen Volk.
1. Die Prophezeiung spricht durchweg von einem Einzelnen. Es heit .er scho auf" (V. 2), .er war der Allerverachtetste .. . ein Mann der Schmerzen" (Elb. Obers. V. 3), .er ist ... verwundet" (V. 5) usw. durch das Kapitel.
1. Vers 8 ist entscheidend: der Leidende war fr die Missetat meines Volkes" (Israel) geplagt; somit ist er ein einzelner, der stellvertretend fr das Volk leidet; deshalb kann er nicht das Volk" sein.
Er ist ein unschuldig Leidender (V. 7.9), was niemals von der Nation Israel gesagt werden knnte.
Er ist ein freiwillig Leidender, der bereitwillig sein Leben in den Tod gegeben hat" (V. 12) wiederum die Beschreibung des Todes eines einzelnen und nicht der Nation. berdies hat Israel als Nation niemals bereitwillig, freiwillig oder stellvertretenderweise gelitten.
Er ist ein widerstandslos Leidender, denn er tat seinen Mund nicht auf" (V. 7), was niemals von der Nation Israel gesagt werden knnte. Worte knnen die Wahrheit einfach nicht deutlicher machen denen, die dafr offen sind. Jesaja 53 beschreibt eine sndlose, freiwillige, widerstandslose Einzelperson, die stellvertretend fr Gottes Volk Israel leidet.
den besteht. In Jesus von Nazareth allein in aller Ge
schichte, aber aufs vollkommenste in ihm, hat diese Pro
phetie ihre Erfllung gefunden."
Wir mchten nun die Aufmerksamkeit mehr ins einzelne gehend auf die prophetischen Wunder lenken, die in diesem Kapitel des Messias Ablehnung, Leiden, Tod, Auferstehung und Erhhung beschreiben. Indem wir das tun, machen wir auch wiederholt auf dieses erstaunliche Phnomen aufmerksam: Als Jesus von Nazareth 700 Jahre spter kam und am Kreuze starb, wurden
diese Weissagungen mit berraschender Buchstblichkeit erfllt und mit einer Genauigkeit, die mathematischer Sicherheit in nichts nachsteht.
1. Des Messias erstaunliche Erhhung (Jesaja 52, 13)
Wisset wohl: mein Knecht wird Erfolg haben: er wird emporsteigen und erhht werden und hocherhaben dastehen" (Jes. 52,13 / Menge).
Ehe in diesem Schriftteil die Tiefen der Erniedrigung des Messias dargestellt werden (Jes. 52, 13 bis 53, 12), wird uns ganz zu Anfang sein endgltiger Sieg und seine Herrlichkeit versichert. Franz Delitzsch macht auf den progressiven Charakter der Worte aufmerksam: erhoben ... erhht... sehr hoch". Er sagt:
Aus diesen Worten erhalten wir diese Gedankenkette: Er wird emporsteigen, er wird noch hher aufsteigen, er wird hocherhaben dastehen."
Und Stier verbindet dies zu Recht mit den drei prinzipiellen Schritten in der Erfllung der Weissagung durch Jesus von Nazareth nach seinem Tode: nmlich seine Auferstehung, seine Himmelfahrt und sein Sich-setzen in Erhabenheit zur Rechten Hand Gottes.
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Hier werden wir also sogleich mit dem endgltigen Finale des Messias vertraut gemacht - um uns gewissermaen auf den Schock seiner zeitweiligen Erniedrigung vorzubereiten: den Knecht des Herrn sieht man hier (nach seinen Leiden) von Stufe zu Stufe emporsteigen; und zum Schlu erreicht er eine unermeliche Hhe, die alles andere berragt" (Delitzsch)37.
Das Neue Testament macht die endgltige Erhabenheit Christi nach seinen Leiden und seinem Tod sehr deutlich:
Er ist der Abglanz seiner (Gottes) Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trgt alle Dinge mit seinem krftigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von unsren Snden" - durch seinen vershnenden Tod am Kreuz - und (Er) hat sich gesetzt zu der Rechten der Majestt in der Hhe" (Hebr. 1, 3).
Jesus Christus... obgleich er Gottes Gestalt besa, sah er doch das Gleichsein mit Gott nicht als einen gewaltsam festzuhaltenden Raub an, sondern .. . er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja, bis zum Tode am Kreuz.
Daher hat Gott ihn auch ber die Maen erhht und ihm den Namen verliehen, der jedem anderen Namen berlegen ist" (Phil. 2, 6 bis 11 / Menge; s. a. Matth. 28,5.6; Apg. 1,3.9; Eph. 1,20-23 usw.).
2. Des Messias grausame Mihandlung (Jesaja 52, 14)
Genau wie viele ber ihn erstaunt waren, denn er war so entstellt, da seine Erscheinung nicht menschlich war und seine Gestalt nicht mehr denen der Menschenkinder glich" (bersetzt von Delitzsch).
37 Zitiert aus Der Knecht des Herrn", S. 58 (bersetzt).
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Wenn die Erhhung" des Messias (V. 13) zum Erstaunen hoch" ist, so sind seine Leiden noch erstaunlicher. Das Wort (shamem) im Luthertext mit entsetzt" wiedergegeben, bedeutet soviel wie erschreckt, verwirrt, wie versteinert durch lhmendes Entsetzen" (David Baron).
In den schrecklichen Stunden vor seiner Kreuzigung wurde der Herr Jesus brutal und grob behandelt, herumgestoen, gegeielt88 und auf andere Weise mihandelt. Und am Kreuz vermehrten die Dornenkrone, die Ngel, die man durch sein erzitterndes Fleisch stie, und die darauffolgende Marter der Kreuzigung, wobei jeder Nerv und jeder Muskel zu einer Feuerflamme der Qual" wurde, die unertrgliche geistige Pein und das seelische Leiden dermaen, da sein Angesicht so entstellt und verzerrt war, da er nicht mehr wie ein Mensch aussah. Diese entsetzliche Tatsache ist beinahe unglaublich, doch wird sie so im Alten Testament ber den Messias klar offenbart und genauso klar im Neuen Testament in den Berichten der Leiden und des Sterbens Jesu Christi wiedergegeben.
Da nahm Pilatus Jesus und lie ihn geieln. (Siehe letzte Funote.) Und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen und setzten sie auf sein Haupt"** (Joh. 19,1. 2).
38 Die Geielung selber war brutal und unmenschlich. Oftmals war eine Geiel aus Lederriemen gefertigt, die an einem Griff befestigt wurden. Am Ende der Riemen befanden sich manchmal Stcke scharfen Metalls oder Gesteins, die das Fleisch des Opfers schnitten und zerstckelten und den Rcken in eine blutige Masse verwandelten.
39 Wir sahen Dornen in Bibellndern mit 58 cm langen Stacheln. Wenn diese trocken waren, so waren sie hart und spitz und nadelscharf. Eine solche Krone* auf das Haupt gedrckt, wrde an unzhligen Stellen die Haut durchstechen, groe Scfamer
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Da spieen sie aus in sein Angesicht und schlugen ihn mit Fusten. Etliche aber schlugen ihn ins Angesicht... und zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel an und flochten eine Dornenkrone und setzten sie auf sein Haupt... und spieen ihn an und nahmen das Rohr und schlugen damit auf sein Haupt" (Matth. 26, 67. 68; 27,27-30).
Gott lie dieses schreckliche Leiden zu, und Jesus erduldete es, nicht nur, um das prophetische Bild zu vervollstndigen, sondern um an unserer Stelle zu leiden. Wir fragen: Wer sonst, als allein der wahre Messias, wrde soldi ein Messias sein wollen?
Vor dem Kreuzigen, aber dahin fhrend, wurde sein Gesicht entstellt. Am Kreuz wurde seine Gestalt entstellt. Und so war die Erfllung der Weissagung vollstndig. Der blutige Schwei, die Spuren der Dornenkrone, der Speichel auf seinem Antlitz und das Ergebnis davon, da man ihn ins Gesicht schlug, dies alles verzerrte sein Angesicht; whrend das Geieln, das Mihandeln mit Fusten, die Ngel, die man durch seine Hnde und Fe bohrte, das Gewicht seines Krpers, wodurch die Glieder ausgerenkt wurden, und schlielich der Speerstich in seine Seite seinen Leib entstellten. Fgt man dem noch die geistige Pein und die Seelenqual hinzu, so ergibt sich eine derart verunstaltete Gestalt, da er einem Menschen nicht mehr hnlich sah. Wie sehr hat er geliebt! Wie hoch war doch der Preis, den er fr unsere Erlsung zahlte!
Betrachten wir demtig die Intensitt der erschrecken
zen und sdunierige Blutrinnsale verursachen, die das Haar verfilzen und wirr herabhngen lassen, um so eine schreckeinflende Erscheinung darzubieten.
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den Leiden des Heilands. Mge unser Herz sich doch beugen in Scham und Gram um die Snde, die all dies verursacht hat, und mgen wir ihm eine grere Liebe und unvergngliche Dankbarkeit darbringen, der dies alles fr uns ertragen hat" (David Baron).
3. Eine Botschaft, die viele Vlker in Erstaunen versetzen wird (Jesaja 52,15 / Menge)
Ebenso wird er viele Vlker in Erstaunen versetzen, und Knige werden ihm gegenber den Mund verschlieen; denn was ihnen nie erzhlt worden war, das sehen sie nun, und wovon sie nie etwas gehrt hatten, das nehmen sie nun wahr" (Jes. 52,15).
Gott hat einen einzigartigen Weg erdacht, um die Aufmerksamkeit, die Seelen und die Hingabe der Menschen zu gewinnen. Er selber, in der Person seines Sohnes, litt so gewaltsam und schuf eine solch grauenvolle Szene, da davon alle Zeitalter beeindruckt wurden. Golgatha versetzt in Erstaunen die Schlfrigsten, stachelt die Gleichgltigsten an und rttelt die Teilnahmslosesten auf. Die Menschen verstehen nun beides, die Liebe Gottes und die Weisheit Gottes: Golgatha offenbart sie. Die Menschen sehen nun gleichzeitig die Gnade Gottes und wie Gott gerechtermaen den glubigen Sndern Gerechtigkeit zu geben vermag: Denn er hat den, der von keiner Snde wute, fr uns zur Snde gemacht, auf da wir wrden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt" (2. Kor. 5, 21). Das Evangelium wird viele durch Erstaunen zum Glauben bringen.
4. Eine Botschaft, die in Israel auf Unglauben trifft (Jesaja 53,1)
Wer hat unserer Verkndigung geglaubt, und wem ist
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der Arm Jehovas offenbar geworden?" (Jes. 53,1 / Elb. bers.).
So seltsam es auch anmutet, obschon die aufrttelnde Botschaft eines leidenden Messias viele Nationen in Erstaunen versetzen wird, wird sie dennoch nur wenige Glubige unter dem eigenen Volk des Messias finden
den Juden.
Im Neuen Testament lesen wir von der Erfllung dieser Prophezeiung.
Und ob er (Jesus) wohl solche Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie doch nicht an ihn; auf da erfllt wrde der Spruch des Propheten Jesaja, den er sagte: ,Herr, wer glaubt unserm Predigen? Und wem ist der Arm des Herrn offenbart?'" (Joh. 12, 37. 38).
5. Die bernatrliche Geburt und das geistliche Wachstum des Messias (Jesaja 53, 2 a)
Er scho auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus drrem Erdreich" (Jes. 53, 2 a). Die bernatrliche Geburt des Messias wird durch die Worte wie eine Wurzel aus drrem Erdreich" angedeutet. Eine Wurzel, die aus drrem Erdreich aufwchst, ist ein Wunder. Ein wesentliches Element (Feuchtigkeit) fehlt. Die Geburt des Messias sollte ein Wunder sein - das Wunder der Jungfrauengeburt.
Beachten Sie auch dieses Paradox: Sein bernatrliches und doch natrliches Wachstum; Er scho (od.: wuchs) auf" (normal wie andere Kinder auch), und doch sollte es vor ihm" sein, d. h. der Messias wuchs auf in der Gegenwart Jahves und unter seiner aufmerksamen Sorgfalt. Auch hierbei sollte er seiner natrlichen Umge
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bung nichts zu verdanken haben; denn der Messias sollte wie ein Reis .. . aus drrem Erdreich" sein. Das heit, der Messias wird in seiner Jugend einer kostbaren, gesunden Pflanze gleichen, indem er unter der sorgfltigen Obhut des himmlischen Vaters aufwchst. Doch wird er inmitten einer weltweiten geistlichen Drre des Volkes, in einer Wste von Hrte, Snde und Unglauben aufwachsen. Aber es wird ein normaler Vorgang sein. Er wird aufwachsen". Er wird nicht unversehens auf die Welt einstrmen in pltzlichem Glanz von Wagnissen und Erfolgen. Er wird sich vielmehr an Gottes langsames und stilles Wachstumsgesetz halten" (James Culross).
Ist es nicht erstaunlich, da Gott die Weise seines Kommens zur Erde und das Wachstum" in seiner Kindheit wie auch den geistlichen Charakter seiner Kindheit voraussagte? Und siehe da, als der Messias kam, wurde alles genau der Prophezeiung gem erfllt. Der Messias kam nicht als ein ausgewachsener Knig in seiner Macht mit Prunk und Aufsehen; das ist seinem zweiten Advent vorbehalten. Im Neuen Testament lesen wir von dem Jesuskind:
Aber das Kind wuchs und ward stark, voller Weisheit, und Gottes Gnade war bei ihm" (Luk. 2,40).
6. Die Generation des Messias wrde seine Gre nicht erkennen und schtzen (Jesaja 53,2)
Er hatte keine Gestalt und keine Schnheit, da wir ihn htten ansehen mgen, und kein Aussehen, da wir Gefallen an ihm gehabt htten" (V. 2 / Menge).
Als der Messias kam, waren die Leute, die einen mch
tigen Knig und einen politischen Reformator erwarteten, enttuscht von ihm. Die Menschen sahen seine Schnheit nicht - die Schnheit der Heiligkeit -, auch verstanden sie seine Sendung nicht. Er entsprach nicht dem weltlichen Ideal; da sie die Prophetien miverstanden hatten, fanden sie nichts an dem ,Knecht Jehvas', als er kam, was sie reizen oder zu ihm hinziehen konnte." Das Werk des Messias bei seinem ersten Kommen, und zwar seine Seele als ein Opfer fr die Snde" dahinzugehen, war ihren Vorstellungen von dem, was der Messias sein sollte, fremd. Darum heit es:
7. Er war verachtet und verlassen von den Menschen (Jesaja53,3/Elb.bers.)
Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt" (V. 3 / Elb. bers.) .. . Wir aber hielten ihn fr den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wre" (V. 4).
Verlassen von den Menschen", sagt David Baron, bedeutet eigentlich verlassen von hochgestellten Mnnern'." Das heit, er wrde keine Mnner von Rang, keine wichtigen" Mnner, wenige Mnner von Ansehen haben, die ihn und sein Programm mit ihrer Autoritt und ihrem Einflu untersttzen konnten.
Und so bewies es sich auch im Leben Jesu Christi. Der folgende Bericht aus dem Neuen Testament offenbart diese Tatsachen:
Die Phariser sagten (zu gewissen Hauptleuten
gewandt): Seid ihr auch verfhrt? Glaubt auch nur irgendein Oberster oder Phariser an ihn?" (Joh. 7, 47.48, s. Kontext).
Wer sonst, als der unendlich groe Gott, der das Ende von Anfang an wei, knnte es wagen, eine solche Prophezeiung aufzustellen, in der der Messias ohne Untersttzung seitens der Obersten des Volkes dargestellt wird? Die Geschichte jedoch besttigte vollends die Wahrheit der Weissagung.
8. Der Messias sollte als ein Mann der Schmerzen, von Gott geschlagen und geplagt, bekannt sein (Jesaja 53,
3.4 / Elb. bers.)
... ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt .. . wir hielten ihn fr bestraft, von Gott geschlagen
und niedergebeugt" (Jes. 53,3.4 / Elb. bers.).
Die in ihrer Erfllung als wahr erfundene Betonung liegt hier darin, da der Messias ein Mann der Schmerzen" - des Herzeleides in jeder Hinsicht - sein wrde.
Die Schmerzen Jesu kamen nicht nur dadurch, da er mit unter allen Krankheiten der Menschheit litt, ein mitfhlendes Leiden, sondern auch dadurch, da er in seinen Segenstaten abgewiesen wurde. Sein Schmerz war bergro, wenn das Volk ihn ablehnte und weiterhin in Verlorenheit beharrte. Und es vergrerte seinen Schmerz, wenn Mnner von Rang und Ansehen sich von ihm abwandten - ihr Angesicht vor ihm verbargen". Anstatt ihn als kostbar zu schtzen, achteten sie ihn fr nichts", wie Luther bersetzte.
115
Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf" (Joh. 1,11).
Das schlimmste war, da die Menschen ihn fr von Gott geschlagen" hielten und nicht erkannten, da er litt, um sie zu erlsen, ja, da er selber zu einem Fluch" wurde, um die zu erretten, fr die er gelitten hatte.
Christus aber hat uns erlst von dem Fluch des Gesetzes, da er ward ein Fluch fr uns, denn es steht geschrieben: Verflucht ist jedermann, der am Holz hanget'" (Gal. 3,13).
9. Das stellvertretende Leiden des Messias
Frwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen" (V. 4); Er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Snde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf da wir Frieden htten, und durch seine Wunden sind wir geheilt" (V. 5). Der Herr warf unser aller Snde auf ihn" (V. 6). Fr die Missetat meines Volks war er geplagt" (V. 8). Er hat sein Leben zum Schuldopfer gegeben" (V. 10). Er trgt ihre Snden" (V. 11). Er hat die Snden der Vielen getragen" (V. 12). (Wir zitierten aus den Versen 4,5,6, 8,10,11 und 12.)40
Das hervorstechende Merkmal dieses Kapitels ist das stellvertretende, ersatzweise Leiden des Messias. Ein wunderbares Kapitel", so kommentiert A. T. Pierson,
40 .Der gttliche Verfasser macht es allen Einfallsreichen und Gelehrten unmglich, aus dieser Schriftstelle die Lehre des stellvertretenden Shnopfers auszumerzen, indem er sie so oft darstellt, und zwar auf solch verschiedene Art und Weise und dennoch als dasselbe, da derjenige, dem es an einer Stelle gelingen mag, diese Lehre zu beseitigen, sie an anderer Stelle wieder antrifft" (Dr. Alexander).
das nur zwlf Verse enthlt, aber dennoch vierzehnmal die Lehre des stellvertretenden Shnopfers fr alle menschliche Snde ankndigt." Der gesamte Schriftteil (Jesaja 52, 13 bis 53, 12) fliet ber von diesem Gedanken, und das Geheimnis wurde nie gelst, bis der Herr Jesus fr uns zur Snde gemacht" wurde (2. Kor. 5, 21) und gestorben ist fr unsereSnden" (l.Kor. 15, 3). Jahve hat mit berwltigender Gewalt unser aller Ungerechtigkeit in ihm getroffen" (hebrisch V. 6). Der Messias war der gttliche Erlser, auf den gefallen waren alle feurigen Blitze des Gerichtes, die sonst die Menschheit getroffen htten" (Baron). Wie wundervoll ist doch Gottes Gnade durch das stellvertretende Shnopfer Christi! So wurde das Kreuz zugleich Christi tiefste Erniedrigung und doch seine hchste Verherrlichung
- und das von Gott bestimmte Mittel der Erlsung fr die Menschen.
Als der Herr Jesus kam, erfllte er diese messianischen
Vorhersagen durch seinen shnenden Tod am Kreuze: Welcher unsre Snden selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz" (1. Petr. 2,24).
10. Der Messias wrde bereitwillig und ohne zu klagen leiden (Jesaja 53, 7)
Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank gefhrt wird; und wie ein Schaf, das verstummt, vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf" (V. 7).
Andere Leidende lassen gewhnlich Murren oder Klagen hren, besonders wenn sie ungerecht behandelt werden - aber nicht der Messias. Er gab sich bereitwillig
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seiner ihm aufgetragenen Aufgabe hin, nmlich unsere Snden zu tragen", und ging wie ein Lamm zur Schlachtbank. In erhabenem und groherzigem Schweigen wrde der Messias das uerste ertragen, weil Jahve es so will .. . Und hier blicken wir in das unbegreifliche Geheimnis unendlicher Liebe" (Culross).
Im Neuen Testament, als Jesus, der Christus, geschlagen, flschlich angeklagt, mihandelt, verspottet, bespieen, verfolgt, mit Fusten traktiert, gegeielt und gekreuzigt wurde, gab es kein aufflammendes Sinnen auf Rache, kein Beschuldigen seiner Peiniger, kein lautes Klagen, sondern er betete fr seine Verfolger.
Nachdem viele falsche Zeugen gegen ihn aufgetreten waren, heit es: Jesus schwieg stille." Und der Hohepriester wunderte sich darber und sagte: Antwortest du nichts?" (s. Matth. 26,59-63).
Und hier ist das Gebet Jesu, whrend er die Qualen der Kreuzigung erlitt: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!" (Luk. 23, 34).
Dieser ganze Vorgang ist so ungewhnlich, so gegen die Natur und gegen menschliche Erfahrung. Man ist unwillkrlich betroffen, erstaunt, zugleich von der seltsamen Prophetie und von der noch seltsameren Erfllung derselben.
11. Nach seiner Hin wegnhme aus der Angst (oder auch Gefngnis) und aus dem Gericht sollte der Messias keinen Frsprecher zur Verteidigung haben, keinen Freund, der fr seine Unschuld einstehen knnte (Jesaja 53, 8).
Er ist hinweggenommen (hebr.: in Eile fortgebracht, hinweggerissen) worden aus der Angst und aus dem
Gericht. Und wer wird sein Geschlecht aussprechen?"
(V.8/Elb.bers.).
Eine andere Lesart des letzen Satzes wre: Und wer wird (von) seinem Geschlecht (seine Unschuld) aussprechen?" Das Synedrium pflegte in seinen Gerichtsverhandlungen ums Leben" diejenigen aufzurufen, die etwas zugunsten des Angeklagten auszusagen hatten, vorzutreten und ihre Aussagen auszusprechen41. Dies wurde bei der Gerichtsverhandlung um Jesus von Nazareth nicht getan, sondern die Vorgnge bei seinem hastigen, ungesetzlichen Pseudoverhr vor dem Synedrium waren in krassem Gegensatz zu ihren eigenen Vorschriften und gegen alle Mastbe von Recht und Fairne.
Jesus mute allein und unverteidigt vor der korrupten jdischen Hierarchie und den Vertretern der damaligen grten heidnischen Macht auf Erden erscheinen. Nicht eine Person erschien, um ihm zur Seite zu stehen. Judas verriet ihn; Petrus leugnete ihn mit Flchen; die anderen Jnger verlieen ihn und flohen" (Matth. 26, 56). Und viele der Frauen, die ihm gedient hatten", standen da, als sie von ferne zusahen", wie er gekreuzigt wurde (Matth. 27, 55). In der Stunde seiner menschlich gesehen - grten Not stand nicht eine Person bei ihm. Es ist wahr, da spter, nach den qualvollen Stunden seines Leidens, als sein zerschundener Leib schon kein Gefhl mehr hatte, Maria, seine Mutter, und ein paar treue Frauen sowie Johannes, der Jnger, den er liebhatte, am Kreuze dabeistanden". Aber whrend seines Verhrs und der ersten Stunden seiner Kreuzigung war er allein gelassen - vllig allein. Nie in aller Weltgeschichte war jemand so von Freunden und
41 David Baron in Der Knecht Jahves", S. 106.
Geliebten verlassen, wie Jesus es war. Jesus wurde in Haft genommen, nicht von zustndigen Beamten, sondern vom Pbel, von einer aufgepeitschten Menschenmenge: Eine groe Schar mit Schwertern und mit Stangen von den Hohenpriestern und ltesten des Volkes" (Matth. 26, 47). Selbst Jesus sprach sie auf diese Inkonsequenz hin an: Ihr seid ausgegangen wie zu einem Mrder mit Schwertern und mit Stangen, mich zu fangen. Habe ich doch tglich mit euch im Tempel gesessen und habe gelehrt... Aber das ist alles geschehen, damit erfllt wrden die Schriften der Propheten" (Matth. 26, 55.56).
Falsche Zeugen" wurden bestochen, um gegen ihn auszusagen, auf da sie ihn tteten" (Matth. 26, 59). Und er wurde des Nachts verhrt, was gleichfalls illegal war. Im rmischen Gericht, als Pilatus vergebens versuchte, eine Ursache zu seiner gerechten Verurteilung zu finden, fragte er das Volk: Was hat er denn bles getan?" Als einzige Antwort erhielt er die vernunftlosen Schreie des Pbels, von den Fhrern aufgestachelt: La ihn kreuzigen! La ihn kreuzigen!" (Matth. 27, 23). Als Pilatus dann sah, da Worte der Vernunft und Gerechtigkeit nichts ausrichteten", sondern vielmehr ein Getmmel" entstand, wusch er sich schwchlich die Hnde rein von der ganzen Sache und bergab ihnen Jesus, da sie ihn kreuzigten (s. Matth. 27, 24-26). Dies war der schlimmste Fehlschlag von Gerichtsbarkeit in den Annalen aller Geschichte.
Christi Unschuld wurde aber nicht nur von Pilatus besttigt - Ich finde keine Schuld an ihm" (Joh. 19, 4) -, sondern auch durch den alten messianischen Propheten: Er hat niemand Unrecht getan, und kein Betrug ist in seinem Munde gewesen" (Jes. 53,9).
12. Mit dem Eintritt des Todes war die Erniedrigung des Messias zu Ende; und obgleich die Menschen sein Grab bei Gesetzlosen" bestimmt hatten, lie ihn Gottes Vorsehung doch bei einem Reichen" begraben werden, (Jesaja 53,9 / Elb. bers.).
Sie (die Menschen) bestimmten ihm sein Grab mit den Gesetzlosen, (aber) er war bei einem Reichen nach seinem Tode"(V.9/Delitzsch).
Da er als ein Verbrecher starb, htte man seinen Leib wie gewhnlich ber die Mauer geworfen, um ihn wie den Mll in den Feuern von Topheth (westl. von Jerusalem) zu verbrennen; aber als seine stellvertretenden Leiden beendet waren, wurden weitere Schndlichkeiten an seinem Leib nicht mehr zugelassen" (A. T. Pierson). Und dieses bemerkenswerte Zusammentreffen", schrieb Franz Delitzsch, ist wahrhaft wunderbar, wenn wir
daran denken, da die jdischen Obersten Jesus dieselbe schndliche Beerdigung htten zuteil werden lassen wie den beiden Rubern. Die rmischen Behrden aber hndigten seinen Leib an Joseph von Arimathia aus, einen .reichen Mann' (Matth. 27, 57), der ihn in seine Gruft in seinem eigenen Garten legte. Und sogleich sehen wir eine bereinstimmung zwischen der Evangeliumsgeschichte und den prophetischen Worten, die allein das Werk des Gottes von beidem, der Propbetie und ihrer Erfllung, sein konnte, insoweit kein Verdacht aufkommen konnte, da irgendein menschlicher Vorsatz das erstere mit dem letzteren in Einklang gebracht habe" (bersetzt).
Der Grund fr sein ehrenhaftes Bestatten, das so anders war, als seine Feinde fr ihn geplant oder bestimmt" hatten, liegt darin, da er niemand Unrecht getan hat und kein Betrug in seinem Munde gewesen ist" - eine
121 weitere wiederholte Bekrftigung der Unschuld des gttlichen Leidenden.
Lesen Sie mit konzentriertem Interesse den neutestamentlichen Bericht ber Jesu Beerdigung und sehen Sie selbst die vollkommene Erfllung:
Am Abend aber kam ein reicher Mann von Arimathia, der hie Joseph, welcher auch ein Jnger Jesu war. Der ging zu Pilatus und bat ihn um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man sollte ihn ihm geben. Und Joseph nahm den Leib und wickelte ihn in eine reine Leinwand und legte ihn in sein eigenes neues Grab" (Matth. 27, 57-60).
13. Nachdem der Messias seine Seele und seinen Leib als Opfer fr die Snde dahingab, wrde Gott ihn in die Lnge leben" lassen durch die Auferstehung; und er wird Samen sehen, als Frucht seiner Mhsal (Jesaja 53,10).
Wenn du seine Seele zu einem Schuldopfer fr Snde gemacht haben wirst, wird er Samen sehen, er wird seine Tage verlngern, und der Wille des Herrn soll in seiner Hand gelingen" (wrtl. bers. V. 10).
Nachdem der Messias sich selbst als ein Schuldopfer hingegeben hat, wird Gott in der Auferstehung seine Tage verlngern", und er soll Samen sehen" - errettete Seelen - als Ergebnis seiner Aufopferung.
Die Erfllung dieses Paradoxes, wie wir bereits gezeigt haben, liegt im Sterben und Auferstehen Jesu Christi, der gestorben ist fr unsre Snden nach der Schrift... und auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift"
(1. Kor. 15,2-4).
Diese Tatsache der Auferstehung des Messias ist in Harmonie mit anderen alttestamentlichen Schriftstellen, wie Psalm 16,10:
Denn meine Seele wirst du dem Scheol (Totenreich) nicht lassen, wirst nicht zugeben, da dein Frommer die Verwesung sehe" (Elb. Obers.).
Des weiteren sollte der Wille Gottes in der Hand des Messias gelingen" - der Messias wird den Willen Gottes mit Eifer vollbringen, und er wird in der Tat Errettung und Gerechtigkeit Israel und auch den Nationen bringen (s. Jes. 42,4).
Das Neue Testament sagt uns nicht nur von der herrlichen Auferstehung Christi, sondern auch von dem Anfang seines Dienstes nach seiner Auferstehung - durch seine Jnger wirkend - wodurch eine Vielzahl von Menschen errettet wurden:
Apg. 2, 41: Bei dreitausend Seelen" wurden errettet und der Gemeinde hinzugefgt. Apg. 4, 4: Und die Zahl (der Mnner), die glubig wurden, ward bei fnftausend."
Die vergangenen neunzehn Jahrhunderte der Geschichte der Gemeinde hindurch haben viele Millionen an Christus geglaubt und sind errettet worden. Christus hat in der Tat Samen gesehen, und der Wille Gottes gelingt in seiner Hand. Das Evangelium Christi wird dereinst, nach seinem zweiten Kommen, zu endgltigem und vollstndigem Triumph gelangen. Dann wird die Erde voll Erkenntnis des Herrn sein, wie Wasser das Meer bedeckt" (Jes. 11,9). Wahrlich, der Herzog unserer Errettung" wird viele Shne zur Herrlichkeit gefhrt haben" (Hebr. 2,10).
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14. Nicht nur wird Gott durch das Opfer des Messias die Flle haben" (oder: zufriedengestellt sein), sondern durch die Erkenntnis des Messias werden viele Gerechtigkeit erlangen (Jesaja 53,11).
Von der Mhsal seiner Seele wird er Frucht sehen und sich sttigen. Durch seine Erkenntnis wird mein gerechter Knecht die Vielen zur Gerechtigkeit weisen, und ihre Missetaten wird er auf sich laden" (V. 11 / Elb. bers.).
Hier wird uns ein Vorausblick auf die gewaltige Wahrheit gewhrt, die Paulus so vollstndig im Neuen Testament entwickelte, und zwar ber Gerechtigkeit durch Glauben", Errettung durch Gnade - weil Christus fr unsere Snden starb und fr alle volle Erlsung erwarb. Diese Wahrheit der Gerechtigkeit durch Glauben ist die groe, zentrale Wahrheit des Neuen Testaments.
Ich rede aber von solcher Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die da glauben .. . und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlsung, die durch Christus Jesus geschehen ist" (Rom. 3, 22-24). Denn aus Gnade seid ihr gerettet worden durch den Glauben" (Eph. 2, 8. 9; s. a. Rom. 4, 5. 6; 5, 15-19; Tit. 3, 5. usw.).
Damit wir nicht vergessen, da alle Gnade, deren der Glubige teilhaftig wird, auf dem Opfer des Messias beruht, wird uns noch einmal in Erinnerung gerufen: .. . denn er trgt ihre Snde." Dr.Alexander bemerkt hierzu, da es hier eine Antithese gibt, in der der Gedanke des Austausches oder der gegenseitigen Einsetzung nahegelegt wird: sie sollen seine Gerechtigkeit empfangen, und er soll die schwere Last ihrer Verschuldungen auf sich laden."
Dies steht selbstverstndlidi im Einklang mit der Lehre des Neuen Testaments: Denn er (Gott) hat den, der von keiner Snde wute (Christus), fr uns zur Snde gemacht, auf da wir (Snder) wrden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt" (2. Kor. 5,21).
15. Ein seltsamer Umstand beim Tod des Messias wird angekndigt (Jesaja 53,12).
Er ist den belttern gleichgerechnet (beigezhlt) und hat die Snden der Vielen getragen und fr die beltter gebeten (Frbitte getan)" (V. 12).
hnlich der Angabe ber den Verbleib der Kleider des Messias in Psalm 22, wird uns hier ein Begleitumstand genannt, der wahre Einzelheiten in der Prophetie aufzeigt, wodurch ihre Echtheit bewiesen ist. Denn Einzelheiten in der Prophetie sind die Merkmale, die sie sogleich als gttlichen Ursprungs ausweisen - d. h. wenn die Erfllung mit der Prophezeiung bereinstimmt.
In dieser Prophezeiung in Vers 12 handelt es sich um das Wort beltter", welches sich nicht auf gewhnliche Snder bezieht, sondern auf Verbrecher" (hebr.: poshim = Verbrecher, ffentliche bertreter des Gesetzes Gottes und der Menschen). Des weiteren bersetzen Delitzsch, Hengstenberg, Baron und andere das hier benutzte Reflexivverb: Er lie sich, freiwillig, den Verbrechern beizhlen oder ,gleichrechnen'", was wiederum die Bereitwilligkeit des Messias zeigt, alles zu erleiden, was der Vater fr ihn geplant hatte.
Es ist mehr als von nur flchtigem Interesse, da Christus selber diesen Schriftteil zitierte (Jes. 53, 12), und zwar kurz vor seiner Kreuzigung:
125 Es mu auch das noch vollendet werden an mir, was geschrieben steht: ,Er ist unter die beltter gerechnet'" (Luk. 22,37).
Somit wird also, wie Delitzsch bemerkt, diese Voraussage und ihre Erfllung zu einem jener bemerkenswerten Begleitumstnde, die von der Vorsehung Gottes zwischen den Prophezeiungen und der Passion unseres Heilands veranlat wurden", da Christus zwischen zwei belttern (wrtl.: Ruber") gekreuzigt wurde (s.Luk. 23, 39-43).
Es ist bereits vieles ber den stellvertretenden Charakter der Leiden des Messias gesagt worden, wie sie in diesem Kapitel (Jesaja 53) dargelegt werden. In diesem abschlieenden Vers wird diese Tatsache noch einmal hervorgehoben:
Er selber trug die Snden der Vielen" (wrtl. bers., V. 12).
Diejenigen, denen das Neue Testament vertraut ist, werden sich vieler Schriftstellen entsinnen knnen, die den stellvertretenden Charakter des Todes Christi darlegen. Wir zitieren hier nur zwei von diesen:
Nun aber, am Ende der Zeiten, ist er (Christus) einmal erschienen, durch sein eigen Opfer die Snde aufzuheben .. . so ist Christus einmal geopfert, wegzunehmen vieler Snde" (Hebr. 9,26. 28).
Denn auch Christus ist einmal fr eure Snden gestorben, der Gerechte fr die Ungerechten, auf da er euch zu Gott fhrte" (1. Petr. 3,18).
Viele Bnde sind geschrieben worden, die sich mit den Wundern der messianischen Prophetie in diesem Kapitel (Jes. 53) befassen und mit der Erfllung im Shnetod Jesu Christi, wie sie im Neuen Testament beschrieben ist. Wir berhrten die Hhepunkte und richteten damit wieder die Aufmerksamkeit auf diese Phnomene, auf diese Wunder in gedruckter Form. So hoffen wir, da der Glaube von vielen entweder entfacht oder gefestigt wird, sowohl im Hinblick auf den bernatrlichen Charakter der Prophetie wie auch ihre Erfllung. Dies zeigt deutlich, da die Schrift den Stempel ihres gttlichen Verfassers - das Merkmal des Himmels - die Prgung der Ewigkeit" in sich trgt. Deshalb bersteigt es sogar die wildeste Leichtglubigkeit, wenn man glaubt, da die bereinstimmung aller Wesenszge und kleinster Details zwischen dem prophetischen Bildnis in Jesaja 53, das Jahrhunderte vor seinem Advent gezeichnet worden war, und dem Bericht seines Lebens, Sterbens und herrlichen Auferstehens, wie er in den Evangelien wiedergegeben wird, - da dieses eben nichts als Zufall oder glckhaftes Zusammentreffen von Begebenheiten sein soll" (David Baron)41.
42 DerKneAtJahvM-.S.VII.Vni.
V. Prophezeiungen ber das Messiasamt Christi
Christus, der Gesalbte
Beide Wrter, Christus" (griech.) und Messias" (hebr.)> bedeuten Gesalbter"43. Seit dem Fall des Menschen und der folgenden Trennung von Gott (Rom. 5, 12) hat die Menschheit einen Mittler, einen Erlser bentigt, der die drei Grundbedrfnisse des Menschen zu erfllen vermochte:
1. Snde lie den Menschen schuldig werden, verloren, getrennt von Gott. Daher braucht er Vergebung der Snde, Wiederherstellung der Gerechtigkeit und Wiederherstellung der Gemeinschaft mit Gott. Hierfr bentigt der Mensch einen Priester. 2. Snde lie den Menschen in geistlicher Finsternis zurck, von Gott entfremdet. Deswegen braucht der Mensch die Erkenntnis des Wortes, des Willens und der Wege Gottes: somit bentigt er einen Propheten. 3. Snde, die Auflehnung gegen Gottes Herrschaft, lie den Menschen mit einer
43 Als Beispiele fr den Gebrauch des Wortes gesalbt" im Alten Testament siehe 3. Mose 4, 3. 5; Ps. 2, 2; Dan. 9, 25. 26; 1. Sam. 2,10 usw. Das Wort gesalbt" erscheint am zahlreichsten in 3. Mose, 1. und 2. Samuel und in den Psalmen. Der Begriff Messias" (Gesalbter) wird auch auf den Hohenpriester angewandt
(3. Mose 4, 3. 5. 16; 6, 22), der ein Typbild Christi, unseres Hohenpriesters, ist. Dies erscheint 18mal im 1. und 2. Samuel, aber nicht immer mit messianischer Bedeutung. Zehnmal befindet es sich in den Psalmen, aber wiederum nicht immer mit messianischem Gewicht. Ps. 2, 2; 20, 7; 28, 8; 84, 10; 89, 52; 132, 10. 17 sind messianischer Bedeutung, wie wir glauben. Ps. 2,2 und Dan. 9,25.26 sind die hervorstechendsten Schriftstellen, die sich auf den kommenden Messias beziehen.
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rebellischen Natur zurck, die sich auch in Feindschaft gegen seinen Nchsten ausdrckt. Da der Mensch ein soziales Geschpf ist, in Einheit mit der Gesellschaft, braucht er autoritative, obrigkeitliche Aufsicht. Er braucht also einen Knig. Zu Zeiten des Alten Testaments versorgte Gott diese Grundnte der Menschheit durch seine erwhlten Propheten, Priester und Knige. Doch alle menschlichen Werkzeuge sind unzureichend und versagen. Somit plante Gott von Anfang an, da er den vollkommenen Propheten, Priester und Knig fr die Menschheit in dem allein Vollkommenen, seinem eingeborenen Sohn, darstellen wrde.
Im Alten Testament wurden diese drei Klassen des ffentliches Dienstes - Propheten, Priester und Knige
- in ihr Amt durch Salbung mit l eingesetzt; Propheten (s. 1. Kn. 19, 15.16), Priester (s. 3. Mose 8, 12;
2. Mose 29,21), Knige (s. 1. Sam.10,1; 16,12.13).
1. Christus als Prophet
Der alttestamentliche Prophet stand an Gottes Stelle vor dem Volk. Er gab dem Volk seine Worte, seine Botschaft. Als der Messias kam, sollte er in Person der vollkommene und vollstndige Stellvertreter Gottes sein, ebenso in Worten, und zwar Israel und der Welt gegenber. Als Jesus kam, erwies er sich als der vollkommene Prophet Gottes: Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborne Sohn, der in des Vaters Scho ist, der hat ihn uns verkndigt (offenbart, manifestiert)" (Joh. 1,18).
Wer mich sieht, der sieht den Vater! .. . Glaubst du nicht, da ich im Vater und der Vater in mir ist? Die
129 Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut seine Werke" (Joh. 14,9. 10).
Als Prophet sollte der kommende Messias wie Mose" sein:
Ich will ihnen einen Propheten, wie du bist (Mose), erwecken aus ihren Brdern und meine Worte in seinen Mund geben; der soll zu ihnen reden alles, was ich ihm gebieten werde.
Doch wer meine Worte nicht hren wird, die er in meinem Namen redet, von dem will ich's fordern" (5. Mose 18,15.18.19).
Mose war ein Mann von beachtenswertem Charakter und wurde vor allen anderen Propheten auserwhlt, den prophetischen Dienst des kommenden Messias zu typisieren. Besonders in den folgenden Merkmalen war Christus ein Prophet wie Mose": Mose war ein Gesetzgeber, ein Fhrer, ein Knig (Herzog), ein Erlser (Befreier), ein Prophet (Gottes Wortfhrer) und ein Frbitter fr das Volk, mit dem Gott von Angesicht zu Angesicht redete; und so stand hinfort kein Prophet in Israel auf wie Mose (vgl. 5. Mose 34, 10-12; 4. Mose 12, 6-8). Er war der einzige in der jdischen Geschichte, der die Funktionen eines Propheten, Priesters und Knigs in einem Amt ausbte.
Die Leute hatten recht, als sie sagten, nachdem sie das Wunder Jesu bei der Speisung der Fnftausend mit ein paar Laiben Brot und wenigen Fischen erlebt hatten: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll" (Joh. 6,14).
Der Prophet" ist auch Johannes 1,21 gemeint.
Obwohl Mose gro war, Christus war noch grer. Mose als Knecht" war treu; Christus als der Sohn" war der vollkommene und allwissende Prophet (vgl. Hebr. 3, 5. 6), der da treu ist dem, der ihn dazu bestellt hat (Hebr. 3,2).
Petrus fate seine Predigt im Tempel mit diesen Worten zusammen:
Mose hat gesagt: ,inen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brdern gleichwie mich; den sollt ihr hren in allem, was er euch sagen wird. Und es wird geschehen, wer diesen Propheten nicht hren wird, der soll vertilgt werden aus dem Volk"* (Apg. 3,22.23).
In beiden Testamenten gibt es weitere Bezugnahmen auf den prophetischen Dienst Christi. Sowohl Jesaja 61, 1 wie auch Lukas 4, 18 weisen auf Christi prophetisches Amt hin. Beide Schriftstellen enthalten die gleichen Worte:
Der Geist des Herrn ist auf mir, weil der Herr mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkndigen den Gefangenen die Freiheit" usw.
2. Christus als Priester
Der alttestamentliche Priester, von Gott erwhlt, vertrat das Volk vor Gott und brachte Opfer fr ihre Snden dar. Auch hatte er einen Dienst des Erbarmens an denen, die da unwissend sind und irren" (s. Hebr. 5, 1-4). Diese Priesterschaft, deren erster Hoherpriester Aaron gewesen war, war unvollkommen. Denn die Priester waren selber Snder und muten deshalb zuerst fr ihre eigenen Snden Opfer darbringen und dann erst fr die Snden des Volkes (Hebr. 5, 3; 7, 26; 9, 7). berdies war ihre Priesterschaft von kurzer Dauer. Oftmals wurde sie vom Tode unterbrochen (Hebr. 7, 23). Weiterhin waren die dargebrachten Opfer nur eine Typisierung: Denn es ist unmglich, durch das Blut von Ochsen und Bcken Snden wegzunehmen" (Hebr. 10, 4).
In Christus aber, dem von Gott eingesetzten Hohenpriester, haben wir nicht nur den vollkommenen Hohenpriester, der ewig lebt, sondern er gab sich selbst fr unsere Snden als vollkommenes Opfer, um ein fr allemal vollkommene Shnung fr die Snden der Menschheit zu bewirken!
Denn einen solchen Hohenpriester sollten wir haben, der da ist heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sndern abgesondert und hher, als der Himmel ist. Ihm ist nicht tglich not, wie jenen Hohenpriestern (im Alten Bund), zuerst fr die eigenen Snden Opfer zu tun, danach fr des Volkes Snden; denn das hat er getan ein fr allemal, da er sieb selbst opferte.
Denn das Gesetz macht zu Hohenpriestern Menschen, die da Schwachheit haben; dies Wort des Eides aber, das erst nach dem Gesetz gesagt ward, setzt den Sohn (zu unserm Hohenpriester) ein, der ewig und vollkommen ist" (Hebr. 7, 26-28; s. a. Hebr. 9, 11-14. 25. 26).
So hat Christus durch das eine vollkommene Opfer am Kreuz diejenigen fr immer vollkommen gemacht", die durch den Glauben an ihn errettet sind (s. Hebr. 10, 10-14; 9, 25-28; 7, 23-28). Der grte Teil des Hebrerbriefes ist der Tatsache gewidmet, da Gott uns in Christus Jesus seinen vollkommenen Hohenpriester gegeben hat, der das vollkommene Opfer zur Shnung der Snden der Menschheit dargebracht hat, wodurch er all denen ewiges Leben schenkt, die ihn als ihren Stellvertreter und Erretter annehmen. Der Messias gab zugleich seinen Leib und seine Seele als Opfer fr Snde und Snder (Jes. 53, 5. 10)".
Die aaronitische Priesterschaft hielt zwar dem Volk gegenber fortwhrend die Notwendigkeit der Shnur.g fr ihre Snden vor, und da Vergebung der Snden nur durch Blutvergieen erlangt werden konnte
44 In gewissem Sinne wurde der Messias dazu gesalbt, wie ein Ausstziger zu sein, als er die Snden der Welt auf sich lud. Er war wahrhaftig fr uns zur Snde" gemacht worden (2. Kor. 5, 21). Jesaja 53, 4 deutet dies an. Der Luthertext sagt: Wir aber hielten ihn fr den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wre." Hieronymus bersetzt den ersten Teil davon: Wir hielten ihn fr einen Ausstzigen." Das Wort geplagt" wurde oftmals auf die Lepraplage angewandt; David Baron kommentiert ber Jes. 53, 4: Geplagt, von Gott geschlagen und gemartert jeder dieser drei Ausdrcke wurde fr die Lepraplage benutzt. Die Redeanwendungen waren dazu gedacht, jemand zu beschreiben, der eine schreckliche Strafe fr Snde zu erleiden hatte."
Im Falle des Messias war es unsere Snde, nicht die seine, fr die er so litt. Wundersame Gnade, da Christus in der Tat bereit war, fr uns wie ein Leprakranker zu werden!
In dieser Beziehung ist es mehr als von nur flchtigem Interesse, da der zu reinigende" Leprakranke zu Zeiten des Alten Testaments gesalbt wurde (3. Mose 14, 1520). Daraus drfen wir schlieen, da Christus, der Gesalbte Gottes, nicht nur zum Propheten, Priester und Knig Gottes gesalbt wurde, sondern da er eine Salbung" empfing, das Opfer fr Snde zu sein. Er wurde buchstblich zur Snde (zu einem Ausstzigen") fr uns. Fr solche Gnade, solche Liebe wird jeder Glubige ewig dankbar
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(s. Hebr. 9, 22), aber es wurde doch nicht Aaron als Urbild der ewigen Priesterschaft des Messias auserwhlt, sondern Melchisedek (s. Hebr. 5; 6; 7; Ps. 110, 4). Melchisedek, als Typisierung Christi, stellt seine ewige, unvernderliche Priesterschaft dar (Hebr. 7, 3: Er bleibt Priester in Ewigkeit").
3. Christus als Knig
Ich aber habe meinen Knig eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion" (Ps. 2, 6). Da der Mensch nicht nur als Einzelperson lebt, sondern in einer sozialen Einheit, braucht er einen Knig (Obrigkeit), der das Gemeinschaftsleben beaufsichtigt. So gewhrte Gott dem Volk Israel Knige, nachdem er zuvor Patriarchen, spter Fhrer (wie Mose und Josua) und noch spter Richter ber sie bestellte. In Gottes Messias haben wir den vollkommenen Knig - Knig aller Knige und Herr aller Herren", dessen Herrschaft vllig gerecht und zum Besten sein wird.
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da ich dem David einen gerechten Spro erwecken will. Der soll ein Knig sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande (oder: auf Erden) ben wird. .. . Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: ,Der Herr unsere Gerechtigkeit'" (Jer. 23,
5. 6).
Auf ihm (dem Messias) wird ruhen der Geist des Herrn .. . er .. . wird mit Gerechtigkeit richten . . ." (Jes. 11, 2-5; s.a.Sach. 9, 9; l.Chron. 17, 11-14; 2.Sam. 7,12-17; 23,1-8; 4. Mose 24,17 usw.).
Gott erwhlte drei hervorragende Mnner, um das Werk des Messias als Prophet, Priester und Knig zu veranschaulichen. Mose als Prophet, Melchisedek als Priester und David als Knig.
Der Ausdruck Messias" kommt achtzehnmal im 1. und
2. Samuel vor, wo das Leben Davids beschrieben wird. Hanna, die Mutter Samuels, hat die Ehre, als erste das Wort Messias" auf den, der da kommen sollte, anzuwenden, und zwar bezieht es sich auf Christus, den von Gott gesalbten Knig.
Der Herr wird Macht geben seinem Knige und erhhen das Haupt (eig.: Horn) seines Gesalbten" (1. Sam. 2,10).
Das Kommen des Messias als Knig bezieht sich gewhnlich auf seinen zweiten Advent, wenn er sein Knigreich und seine Herrschaft in Gerechtigkeit aufrichten wird (s. Jes. 11,1-9; Micha 4,1-5 usw.).
Viele Psalmen handeln vom Messias als dem kommenden Knig (s. Ps. 2; 45; 47; 72 usw.).
In Psalm 2 sehen wir die Krnung des Messias als Knig auf dem Berg Zion (V. 6) und die Vlker der Heiden als sein Erbteil (V. 8).
In Psalm 45 sehen wir die Majestt und Schnheit des Knigs und seine herrliche Braut.
In Psalm 47 sehen wir den Messias als Gott und seine Krnung zum Knig der Erde (V. 2. 7).
Psalm 72 gibt uns das vollstndigste Bild in den Psalmen von dem kommenden Reich des Messias und seiner Herrschaft in Gerechtigkeit:
l.Der Messias wird als Sohn des Knigs identifiziert
(V. 1).
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Des Messias vollkommene Gerechtigkeit (V. 2-4).
Des Messias wohltuende Herrschaft (V. 5-7).
Des Messias weltweite Herrschaft (V. 8-11).
Des Messias gttliche Barmherzigkeit (V. 12-14).
Des Messias Herrschaft bringt materiellen und geistlichen Wohlstand (V. 15-17).
Vollkommenes Lob Gottes, des Herrn, whrend der Herrschaft des Messias, des Knigs (V. 18-19)45.
45 Der Messias wird auch als Priesterknig bezeichnet: Er wird Priester sein auf seinem Thron." Die Botschaft an Josua in Sacharja 6, 12. 13 (s. Elb. Dbers.) blickt offenkundig ber Josua hinweg auf den Messias. Denn diese Schriftstelle enthlt Aussagen, die nur von einem Greren als Menschen erfllt werden knnen:
So spricht der Herr Zebaoth: Siehe, es ist ein Mann, der heit .Spro'" wodurch die Botschaft eindeutig als messianisch gekennzeichnet wird; er wird von seiner Stelle aufsprossen" das Wachstum sein Jugend wird natrlich, aber auch bernatrlich sein (vgl. ]es. 53, 2); ja, den Tempel des Herrn wird er bauen" womit Christus gerade jetzt beschftigt ist (Eph. 2, 21. 22); und er wird Herrlichkeit tragen" die Herrlichkeit als des eingebornen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit (Joh. 1, 14); und wird sitzen und herrschen auf seinem Thron" als Knig und Priester, wie Melchisedek (Ps. 110, 4. 2); und der Rat des Friedens wird zwischen ihnen beiden sein" als Knig wird der Messias Frieden bringen (Ps. 72, 7; 46,9.10), und als Priester wird er durch das Blut seines Kreuzes Frieden bringen (Kol. 1, 20; Eph. 1, 7).
In Jeremia 30, 21 befindet sich eine weitere bemerkenswerte messianische Schriftstelle, die hnliches bezeugt. Der Messias wird der Knigpriester sein: Er wird das Volk als Herrscher" regieren, und er wird sich auch zu Gott nahen" als der vollkommene Mittler (y%\. 1. Tim. 2, 5).
Wenn wir zum Neuen Testament kommen, so sehen wir, da der Lwe, der da ist vom Geschlecht Juda, die Wurzel Davids" (Offb. 5, 5) Christus als Knig auch derselbe ist, der ein unvergngliches Priestertum" hat (Hebr. 7,2428).
136 Das neutestamentlidie Zeugnis, da Jesus der Christus ist, der Gesalbte Gottes:
Im Neuen Testament wird Jesus, der Christus, deutlich als Gottes gesalbter Prophet dargestellt (Joh. 17, 8), der seinem Volk die Worte Gottes bringt; als Gottes gesalbter Priester, der sich selbst als ein Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen (zu) reinigen ..." (Hebr. 9, 14); und als Gottes kommender Knig aller Knige und Herr aller Herren" (Offb. 19,16).
In Hebrer 1, 9 sehen wir Christus als den von Gott Gesalbten:
Du hast geliebt die Gerechtigkeit und gehat die Ungerechtigkeit; darum hat dich, o Gott, gesalbt dein Gott mit dem l der Freude wie keinen andern neben dir."
Wir haben bereits auf Lukas 4, 18 bezug genommen, wo Christus sagte, da er derjenige sei, den Gott gesalbt hat, zu verkndigen das Evangelium den Armen", worber Jesaja geweissagt hatte (Jes. 61,1).
In Offenbarung 1, 5 wird Jesus als Prophet, Priester und Knig dargestellt:
... und von Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge (Prophet) und Erstgeborene von den Toten und Herr ber die Knige auf Erden (Knig)! Dem, der uns liebt und erlst hat von unsren Snden mit seinem Blut (Priester) ..."
Auch in Hebrer 1, 1-3 wird Christus als Prophet, Priester und Knig dargestellt: Gott .. . hat in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn (Prophet) .. . Er .. . hat vollbracht die Reinigungvon unsren
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Snden (Priester) und hat sich gesetzt zu der Rechten der Majestt in der Hhe (als Knig)."
Siehe" ... Gottes Spro"
Andere Bibellehrer haben bereits auf die bemerkenswerte vierfache Nennung des messianisdien Namens der Spro" (oder: Zweig) im Alten Testament hingewiesen, und auf die mehrfach gebrauchte Redewendung Siehe" im Zusammenhang mit Gottes Messias. Siehe" wird als Gottes Ecce homo" im Alten Testament angewandt. Zusammengenommen (Siehe" und Spro") ergeben sie ein wunderbares Gesamtbild des Christus der vier Evangelien. Hier folgt die vierfache Anwendung von der Spro" und Siehe" im Zusammenhang mit dem Messias
im Alten Testament:
1. Als Knig
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da ich dem David einen gerechten Spro erwecken will. Der soll ein Knig sein, der wohl regieren wird* (Jer. 23, 5-6). Siehe, - dein Knig kommt zu dir" (Sach. 9, 9).
Dies stimmt mit dem Evangelium des Matthus berein, wo Christus als Knig dargestellt wird.
2. Als Knecht des Herrn
Siehe, ich will meinen Knedot, den ,Spro' kommen lassen" (Sach. 3, 8).
Dies stimmt mit dem Evangelium des Markus berein, wo Christus als der Knedot des Herrn dargestellt wird.
3. Als Sohn des Menschen
So spricht der Herr Zebaoth: Siehe, es ist ein Mann (oder: Mensch), der heit ,Spro'" (Sach. 6,12.13).
Dies stimmt berein mit dem Evangelium des Lukas, wo Christus als der vorbildliche und reprsentative Mensch dargestellt wird.
4. Als der Sohn Gottes Siehe, da ist euer Gott" (Jes. 40,9).
An jenem Tage wird der Spro Jehovas zur Zierde und zur Herrlichkeit sein" (Jes. 4,2 / Elb. bers.).
Dies stimmt berein mit dem Evangelium des Johannes, wo Christus als der Sohn Gottes, ja, als Gott selber dargestellt wird.
Dies sind die einzigen vier Nennungen von der Spro" in den hebrischen Schriften (auer Jer. 33, 15, wo es sich um eine gedankliche Wiederholung von Jer. 23, 5. 6 handelt), wo der Messias den Titel der Spro" erhlt. Mehrfach wird der Messias im Alten Testament mit dem Wort Siehe" vorgestellt - als gelte es, ihm besondere Aufmerksamkeit zu schenken46.
46 Professor Godet sagt: Genau wie ein begabter Maler, der fr die Familie das vollstndige Bildnis des erlauditen Vaters zu verewigen wnscht, deshalb jeden Versuch vermeiden mchte, in einem einzigen Portrt die Insignien aller von ihm erfllten Amter zu vereinigen, ihn im selben Bildnis als General und Gouverneur, als Wissenschaftler und als Vater einer Familie darzustellen, sondern der es vorzieht, vier verschiedene Portrts zu malen. So benutzte der Heilige Geist Mittel, um vier verschiedene Bildnisse in den Sinn der Evangeliumsverfasser zu legen, damit der Menschheit das vollkommene Ebenbild dessen erhalten bliebe, der ja ihr auserwhlter Stellvertreter sein sollte, Gott im Menschen."
Alle diese vier Berichte fiber das Leben Christi stellen ihn als den Messias dar Gottes vollkommenen Propheten, Priester, Knig und Sohn Gottes , dennoch liegt bei jedem eine andere Betonung vor. In Matthus ist er Knig; in Markus ist er der Knecht Jahves; in Lukas ist er der Menschensohn; und in Johannes ist er der Sohn Gottes.
Andere Namen des Messias im Alten Testament
Es gibt zahlreiche Namen fr den Messias im Alten Testament; wir wollen nur einige nennen.
Der Knecht des Herrn"
In Jesaja wird der Messias oftmals der Knecht des Herrn" genannt, oder mein Knecht" (s. Jes. 42, 1; 52, 13 usw.). Als der Knecht des Herrn (Jahves)" ist er der Exponent von Gerechtigkeit und wahrer Demut, der Lehrer und Erlser der Menschheit. Er erfllt jeden Wunsch Gottes, daher ist er:
Der zweite Mensch - der vollkommene Mensch.
Das zweite Israel - der vollkommene Knecht.
Der zweite Mose - der vollkommene Prophet.
Der zweite David - der vollkommene Knig.
Der zweite Hohepriester - der vollkommene Priester.
Das wachsende Vorhaben Gottes mit der gesamten Menschheit, das sich in der Schpfung Adams, der Erwhlung Israels, der Aufrichtung Moses, der Einsetzung Aarons und der Berufung Davids manifestierte, wird von, in und durch Christus zur perfekten Vollendung gebracht" (Delitzsch).
Der Hirt"
Jesaja sieht den Messias als den Knecht des Herrn"; Hesekiel sieht ihn als den Hirten Israels" (s. Hes. 34, 23 und 37, 24, wo der Name David" auf den Messias angewandt wird. David" bedeutet Geliebter").
Christus, der wahrhaft Geliebte des Vaters, nahm zugleich den Namen und das Wesen des wahren Hirten an (s. Joh. 10).
Weitere Namen und Titel des Messias:
Der Messias wird oftmals der Engel des Herrn" genannt - der Botschafter des Herrn (s. Rieht. 2, 1; 6,
12.13. 21. 22). Er ist auch der Stein" oder der Fels" (Jes. 8, 14); der Eckstein" (Jes. 28, 16); Nagel" (Jes. 22, 21-25); Kriegsbogen" (Sach. 10, 4); Schilo"
(1. Mose 49, 10 / Elb. bers.); Stern" (4. Mose 24, 17)
u.a.m.
Der Name Jesus" im Alten Testament
In einer unterrichtenden Studie, Yeshua im Tenach" (der Name Jesus im Alten Testament), weist Arthur
E. Glass auf die erstaunliche Tatsache hin, da der Name Jesus eigentlich im Alten Testament verborgen ist und ungefhr einhundertmal von 1. Mose bis Habakuk vorkommt". Jedesmal, wenn im Alten Testament das Wort Heil oder Errettung steht (besonders mit den hebrischen Nachsilben fr ,mein', ,dein' oder ,sein', auer einigen Ausnahmen, wenn das Wort im unpersnlichen Sinne gebraucht wird), ist es dasselbe Wort Yeshua (Jesus), wie es in Matthus 1, 21 steht", sagt Glass. Er fhrt weiter aus: In der Tat sagte der Engel zu Joseph: ,Und sie wird einen Sohn gebren, des Namen sollst du Yeshua (Errettung) heien, denn er wird sein Volk retten von ihren Snden.'"
Wir wollen nun sehen, wie sich dies in einigen alttestamentlichen Schriftstellen auswirkt. In Psalm 9, 15 sagt David: Ich will frhlich sein ber deine Errettung" (Luthertext: Hilfe). Er sagte in Wirklichkeit: Ich will frhlich sein ber deinen Yeshua (Jesus)." Und in Jesaja 12,2. 3 haben wir etwas sehr Wunderbares. Heil (Errettung) wird dreimal genannt, wobei drei wichtige Gesichtspunkte von Jesus und seiner Errettung zum Aus
141 druck kommen. Wir geben sie aus dem Hebrischen wieder (wie Glass sie zitiert), mit Jesus als Verkrperung und Personifizierung des Wortes Errettung":
Siehe, der Mchtige (oder Gott, der Mchtige) ist mein Yeshua (Bezugnahme auf Jesus in seiner Prinkarnation, seiner ewigen Existenz, vgl. Joh. 1, 1); ich will vertrauen und mich nicht frchten; denn Jah-Jahve ist meine Strke und mein Gesang: Er ist auch mein Yeshua geworden (Jesus, das fleischgewordene Wort; Joh. 1, 14). Darum sollt ihr mit Freuden Wasser schpfen aus den Brunnen Yeshuas (der gekreuzigte Jesus, Wasser des Heils, die von Golgatha flieen; vgl. Joh. 7, 37-39)."
VI. Die Gottheit des Messias in beiden Testamenten
Zum rediten Verstndnis der Person des Messias gehrt das Erfassen dessen,' da er zwei Naturen in einer Person besitzt: Er ist wahrer Gott und vollkommener Mensch; oder vielmehr ist er der Gott-Mensch, Gott und Mensch in eins, in unteilbarer Person. Sein Mensch-sein ist ersichtlich aus solchen Namen und Titeln wie Menschensohn, Sohn Davids, Sohn Abrahams usw. Seine Gottheit ist ersichtlich aus solchen Namen und Titeln wie Sohn Gottes, Gott, Herr, Jahve, El, Elohim usw. Das Vorhaben dieser gegenwrtigen Studie ist die Darlegung dieser Tatsache von hchster Bedeutung: Die Bibel offenbart den Messias (Christus) als Gott im Fleisch geoffenbart.
Die Gottheit Christi, dargelegt in Hebrer, Kapitel 1
In den ersten sechs Versen von Hebrer 1 werden die folgenden zehn Wahrheiten ber Christus dargelegt, die alle die Tatsache seiner Gottheit beweisen und begrnden; denn keine dieser Tatsachen knnte von einem Nur-Menschen vorausgesetzt werden.
1. Christus (Messias) wird Gottes Sohn" genannt, im Gegensatz zu den Propheten", die nur Menschen waren, obwohl sie inspirierte Menschen waren; Verse 1 und
2: Nachdem vorzeiten Gott .. . geredet hat zu den Vtern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn."
Christus ist Erbe ber alles", Vers 2. Er ist der Sohn, daher ist er auch Erbe.
Die Welt (das Universum) ist durch ihn (Christus) gemacht", Vers 2. Dies beweist nicht nur seine Prexistenz, sondern offenbart ihn auch als den Ausfhrenden der Schpfung; vgl. Joh. 1, 1-3: Alle Dinge sind durch dasselbe (Christus) gemacht, und ohne dasselbe (ohne ihn) ist nichts gemacht, was gemacht ist" (V. 3).
Er wird mit der Herrlichkeit Gottes identifiziert, wie der Glanz der Sonne mit der Sonne selber gleichgesetzt wird: Er ist der Abglanz seiner Herrlichheit," Vers 3.
Er wird mit dem Charakter Gottes gleichgesetzt, genau wie der Abdruck eines Siegels das Siegel selber reproduziert: .. . und das Ebenbild seines Wesens", Vers 3.
Er (Messias, Christus) ist derjenige, der dieses weite, so gut wie unendliche Universum erhlt und trgt, was natrlich das Werk des allmchtigen Gottes ist: ... und trgt alle Dinge mit seinem krftigen Wort (oder: mit dem Wort seiner eigenen Macht)", Vers 3; vgl. Kol. 1,16.17: Denn in ihm (Christus) ist alles geschaffen... und es besteht alles in ihm (griech.: wird alles zusammengehalten)."
Er, Christus, vollbrachte die Erlsung der Menschheit allein. Kein sndhafter Mensch, nicht einmal ein vollkommener Mensch, knnte eine Menschheit von Milliarden von Sndern erlsen. Ein unendliches Opfer ist zur Shnung fr eine Welt von Sndern notwendig: ... und hat vollbracht durch sich selbst (Elb. bers.) die Reinigung von unsren Snden", Vers 3.
Er nimmt jetzt die hchste Stellung im Universum neben dem Vater ein: zur Rechten Gottes. Er teilt mit Gott dem Vater den ewigen Thron: ... und hat sich
143
gesetzt zu der ReAten der Majestt in der Hhe", Vers
3. Da Christus, das Lamm Gottes, teilhat an dem ewigen Thron, ist ersichtlich aus Oflfb. 22, 1: ... dem Thron (Einzahl) Gottes und des Lammes."
Er ist viel hher" als die Engel, Vers 4: ... und ist so viel hher geworden als die Engel."
Wiederum wird das Vater-Sohn-Verhltnis zwischen dem Vater und dem Messias besttigt. Selbst die Engel sind aufgefordert, ihn (den Messias) anzubeten;
s. Vers 6: Und es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten." Beachten Sie: Gott allein ist anzubeten (Matth. 4,10)! Du bist mein Sohn" - des Vaters Zeugnis ber den Sohn, Vers 5; vgl. Vers 5, letzten Teil: Ich werde sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein."
Im brigen Teil des ersten Kapitels des Hebrerbriefes (zusammen mit alttestamentlichen Schriftstellen, die hier in Hebrer 1 zitiert werden) erkennen wir diese eindrucksvolle Tatsache: Der Messias wird mit den drei vorrangigsten Namen und Titeln Gottes benannt, wie sie im Alten Testament gebraucht werden, sowie mit den zwei vorrangigsten Namen der Gottheit aus dem neutestamentlichen Gebrauch.
In Vers 8 spricht Gott der Vater zu Gott dem Sohn (Messias) und nennt ihn Gott (griech.: Theos). Dieser achte Vers ist ein Zitat aus Psalm 45, 7, wo der fr Gott vorbehaltene Name Elohim auf den Messias angewandt wird: Gott (hebr.: Elohim), dein Thron whrt von Ewigkeit zu Ewigkeit."
In Hebrer 1, 10 spricht Gott der Vater immer noch zu seinem und ber seinen Sohn (Messias) und nennt ihn Herr (griech.: Kyrios). Dies ist ein Zitat aus Psalm 102, 26-28. Diese Verse (Ps. 102, 26-28) beziehen sich
145
auf Jahve; s. a. Ps. 102,17. 20. 22. 23. Wir wollen nun die neutestamentliche Schriftstelle zitieren:
Du, Herr (griech.: Kyrios), hast im Anfang die Erde gegrndet, und die Himmel sind deiner Hnde Werk. Sie werden vergehen, du aber bleibst. Sie werden alle veralten wie ein Kleid; und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, wie ein Gewand werden sie gewechselt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhren" (Hebr. 1,10-12).
Beachten Sie in diesen Versen (Hebr. 1,10-12):
Der Vater (wie in Vers 8) spricht immer noch zu seinem Sohn.
Der Vater sagt, da der Sohn der Schpfer des Weltalls ist: Die Himmel sind deiner Hnde Werk."
Der Vater sagt von dem Sohn, da er ewig -unvernderlich ist. Das Universum wird veralten wie ein gebrauchtes Gewand, aber von dem Sohn (Messias) sagt er: Deine Jahre werden nicht aufhren" (V. 12).
Der Verfasser des Hebrerbriefes fgt noch zwei weitere inspirierte Kommentare ber den Messias hinzu:
1. Zu welchem Engel aber hat er (Gott der Vater) jemals gesagt: ,Setze dich zu meiner Rechten, bis ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Fe'?" (V. 13)
- womit er wieder auf die erhabene Stellung des Messias Bezug nimmt: zur Rechten Gottes.
2. ... bis ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Fe" (V. 13), womit er allen den ewigen Sieg des Messias zusichert.
Da Gott der Vater in diesem Kapitel so ausdrcklich die Gottheit Christi bezeugt hat und uns 15 Aussagen gegeben hat, die sich auf die Gottheit des Messias beziehen, wre es eine Torheit, wollte jemand diese grundlegende Wahrheit leugnen. In der Tat hngt unsere ewige Errettung von der Annahme dieser Wahrheit ber Christi Gottheit ab: Denn wenn ihr nicht glaubet, da ich es bin (der Herr, Jahve), so werdet ihr sterben in euren Snden" (Joh. 8,24)47.
Alttestamentliche Aussagen ber die Gottheit des Messias
Wenden wir uns den alttestamentlichen Weissagungen zu und vergleichen sie mit ihren neutestamentlichen Erfllungen, so erkennen wir:
1. Jahve nennt den Messias seinen Genossen" (Gleichstehenden):
Schwert, erwache wider meinen Hirten und wider den Mann, der mein Genosse ist!" (Sach. 13, 7/Elb. bers.).
Im Neuen Testament sagt Christus dasselbe: Ich und der Vater sind eins" (Joh. 10, 30). Paulus, inspiriert vom Heiligen Geist, bezeugt in Phil. 2, 6, da Christus Gott gleich" ist. Christus, ob er wohl in gttlicher Gestalt war, nahm er's nicht als einen (festzuhaltenden) Raub, Gott gleich zu sein."
2. In Jesaja 9, 5 haben wir eine Voraussage von dem Menschsein, der Gottheit und des Knigtums des Messias
Namen der Gottheit werden dem kommenden Messias
47 Christus benutzt hier die Worte .ich bin", die den Namen Jahves bedeuten (s. 2. Mose 3, 14), womit er sich mit dem Jabve des Alten Testaments identifiziert.
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zugedacht, die niemand als nur der willkrlich Unglubige miverstehen kann:
Denn uns ist ein Kind geboren (des Messias Mensch-sein), ein Sohn ist uns gegeben (seine ewige Sohnschaft in der Dreieinigkeit) .. . und er heit Wunder-Rat, Gott-Held (hebr.: El Gibor), Ewig-Vater" - beides Namen der Gottheit -, Friede-Frst."
Beachten Sie, im Hebrischen drcken die Namen das aus, was eine Person ist; wird man benannt, dann wird dadurch das Sein ausgedrckt. Wenn also der Messias Gott, der Mchtige" genannt wird, so bedeutet das, da er auch Gott, der Mchtige, ist.
3. Der Messias wird im Alten Testament Gott (El, Elobim) genannt
Die folgenden Schriftstellen zeigen, da der Messias Gott (hebr.: El, Elohim) genannt wird: Sage den Stdten Judas: Siehe, da ist euer Gott (Elohim), siehe, da ist Gott (Elohim) der Herr! Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen" (Jes. 40,9.10).
Wir haben schon auf Psalm 45, 7 hingewiesen, wo der Messias Gott genannt wird: Gott, dein Thron bleibt immer und ewig."
In Psalm 47, 8. 9 lesen wir ber den zweiten Advent des Messias: Denn Gott (Elohim) ist Knig ber die ganze Erde... Gott (Elohim) ist Knig ber die Vlker." Es ist eindeutig klar, da der Messias (Christus) ber die Vlker herrschen wird (s. a. Offb. 11, 15; 19, 16; 1. Kor. 15,24.25).
4. Der Messias wird im Alten Testament auch Jahve genannt (in der Elberf. bers.: Jehova)
In Sadiarja 2, 10 (Luther: 2, 14) lesen wir, da der Herr (Jahve) sagte: Siehe, ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht Jehova" (Elb. bers.).
Denn der Herr (Jahve), der Allerhchste... ist ein groer Knig ber die ganze Erde" (Ps. 47, 3). (Der Kontext ergibt, da es sich um einen messianischen Psalm handelt, der auf das zweite Kommen Christi vorausblickt.)
In Jeremia 23, 5. 6 lesen wir, da der Messias Der Herr (Jahve) unsere Gerechtigkeit" genannt werden wird.
In Psalm 102,17 wird uns gesagt: Ja, der Herr (Jahve) ... erscheint in seiner Herrlichkeit."
In Sadiarja 14, 9 heit es, da der Herr (Jahve) wird Knig sein ber alle Lande (die ganze Erde)". Und als Beweis, da es Jahve im Fleische ist, der Knig sein wird, steht in den Versen 3 und 4 desselben Kapitels: Und der Herr (Jahve) wird ausziehen... und seine Fe werden stehen zu der Zeit auf dem lberg."
In Sacharja 12,10 steht die Bedeutung ber alle Zweifel erhaben: Sie werden mich (Jahve) ansehen, den sie durchbohrt haben" - was sich natrlich auf den gekreuzigten Messias bezieht.
In einer kristallklaren Weissagung in Jesaja 40, 3 wird der Messias zugleich Jahve (Herr) und Elohim (Gott) genannt; Es ruft eine Stimme: In der Wste bereitet dem Herrn (Jahve) den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott (Elohim)."
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Im Neuen Testament wird diese Schriftstelle zitiert und ihre Erfllung in Christus und Johannes dem Tufer, seinem Vorgnger, gezeigt (s. Matth. 3,1-3).
In Zephanja 3, 14.15 und Jesaja 12, 6 (Elb. bers.) heit es, da Jahve selber, der Heilige Israels", in ihrer Mitte (Luther: bei dir") sein wird: Der Knig Israels, Jahve, ist in deiner Mitte" (Zeph. 3,14.15).
Da Jahve der Heerscharen ein Titel des Messias ist, ist klar zu ersehen, wenn man Jesaja 6, 1-3 mit Johannes 12, 41 vergleicht: und Jesaja 8, 13.14 mit 1. Petrus 2,5-8 (Luther: Herr Zebaoth").
5. Im Neuen Testament beanspruchte Jesus den ich-bin"-Titel des Alten Testaments
Von sich selber sagt Jahve in Jesaja 43,10:
Ihr seid meine Zeugen, spricht der Herr (Jahve), und mein Knecht, den ich erwhlt habe, damit ihr wit und mir glaubt und erkennt, da ich's bin."
Aus diesem Grunde ist es von grter Bedeutung, da Christus im Neuen Testament Anspruch erhebt auf denselben Titel: Joh. 8, 24; 13, 19; 4, 26; Mark. 13, 6 usw. Damit ihr glaubet, da ich (es) bin" (Joh. 13, 19). Hufig benutzte Jesus den Ausdruck ich bin" in Verbindung mit einer besonderen Offenbarung ber seine Person oder sein Werk:
Ich bin der gute Hirte" (Joh. 10,14) Ich bin die Tr" (Joh. 10,9) Ich bin das Licht der Welt" (Joh. 8,12) Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben" (Joh. 14,6)
6. Der Titel Gottes, Adonai, wird im Alten Testament auf den Messias angewandt
Siehe, ich will meinen Boten senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. Und bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr (hebr.: Adonai), den ihr sucht" (Mal. 3,1).
Der Bote", der fr den kommenden Herrn (Adonai) den Weg bereitete, war Johannes der Tufer; und der Herr, fr den er den Weg vorbereitete, war der Messias
- Jesus von Nazareth.
Der Herr (Jahve) sprach zu meinem Herrn (Adonai): ,Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Fe lege'" (Ps. 110,1).
Am Tage der Pfingsten zitierte Petrus diese Schriftstelle in seiner Predigt als einen Beweis zugleich der Messiasschaft und der Gottheit des Christus von Nazareth (s. Apg. 2, 34-36; vgl. Matth. 22, 41-45, wo Jesus selber den Pharisern zeigt, da der Messias nicht nur der Sohn Davids, sondern auch dessen Herr [Adonai] ist).
7. Das Alte Testament lehrt auch die Prexistenz des Messias
In Psalm 72, 17 lesen wir in den deutschen bersetzungen:
Sein Name bleibe ewiglich; solange die Sonne whrt, blhe sein Name."
Aber im hebrischen Originaltext steht:
Ehe die Sonne war, (war) sein Name Yinon." Dies ist die einzige Stelle in der Schrift, wo das Wort Yinon" vorkommt, und alle alten jdischen Kommenta
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toren sind sidi darber einig, da dies ein Name des Messias ist.
In Sprdie 8, 22-24 lesen wir von der Prexistenz des Messias:
Der Herr hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her. Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war." Da diese Darstellung der personifizierten Weisheit" in Wirklichkeit eine Beschreibung des ewigen Messias ist, steht ber allen Zweifeln.
Auch das Neue Testament lehrt die Prexistenz Christi, des ewigen Wortes:
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott" (Joh. 1,1.2).
8. Das Alte Testament stellt den Messias als die Herrlichkeit des Herrn" dar - eine Redewendung fr die Gottheit
Denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen" (Jes. 40, 5; vgl. Jes. 40, 3. 4 als Beweis, da Vers 5 messianischist).
Im Neuen Testament lesen wir von der Fleischwerdung des Messias:
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingebornen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit" (Joh. 1,14).
Die Gottheit Christi im Neuen Testament gelehrt
Wir haben zuvor gezeigt von Hebrer 1 her, da das Neue Testament eindeutig die Gottheit Christi (des Messias) lehrt. Diese Lehre der Gottheit Christi durchdringt das gesamte Neue Testament und kann anhand von zahlreichen Aussagen und Hunderten von Schlufolgerungen ersehen werden. Einige der Schlufolgerungen der Gottheit Christi lassen sich aus folgendem ziehen:
Seine Macht, Snden zu vergeben (s. Mark. 2, 10).
Sein Anrecht auf Anbetung (Matth. 2, 11; 8, 2; 9,18; 14,33 usw.).
Seine bernatrlichen Krfte (s. alle seine Wundertaten, wie sie in den Evangelien aufgezeichnet sind,
z. B. Mark. 2,11; 3,5.10.11 usw.).
4. Seine sndlose Natur (Hebr. 7, 26; 1. Petr. 2, 22;
1. Joh. 3, 5; vgl. Luk. 18, 19, wo unser Herr indirekt lehrte, da niemand ihn gut nennen sollte, es sei denn unter der Besttigung, da er Gott ist, denn niemand ist gut als Gott allein").
Sein shnender Tod beweist seine Gottheit - denn niemand als Gott allein konnte fr das Menschengeschlecht shnen (Hebr. 2,9).
Seine leibliche Auferstehung beweist seine Gottheit (Rom. 1,4).
Die vielen Verheiungen, die er gab, machen Gott zu ihrer Erfllung erforderlich; wie z. B. Matth. 11, 28. 29; 28,19. 20;Joh.14,23.
Die Menschen sollen ihm vertrauen, wie sie dem Vater vertrauen (Joh. 14,1-3).
Er ist der Schpfer und Erhalter des Weltalls (Joh. 1,1-3; Kol. 1.16. 17).
Er besitzt alle Eigenschaften der Gottheit: Allgegenwart, Allwissenheit usw. (s. Matth. 28, 20; Joh. 14, 23; Joh. 3,13; Joh. 16, 30; Matth. 28,18 usw.).
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Einige direkte Aussagen ber die Gottheit Christi:
Johannes 1,1-3: Gott war das Wort."
Beachten Sie das eindrucksvolle Zeugnis fr die Gottheit Christi in Lukas 1, 68 und 1, 76; s. a. Rom. 9, 5; Joh. 20, 28; Kol. 1, 14.17; l.Kor.2, 8; l.Tim. 6, 14-16; Tit. 2,13; Hebr. 1 usw.
Die Dreieinigkeit
Da der Messias zugleich Gott und dennoch von Gott gesandt sein sollte, ist ein Geheimnis, das in der Dreieinigkeitslehre gelst wird. Gott ist ein Gott in drei Personen: Vater, Sohn (Messias) und Heiliger Geist.
... der Vater den Sohn gesandt hat zum Heiland der Welt" (1. Joh. 4,14).
Es ist hier nicht unsere Absicht, die Schrift ber die Dreieinigkeitslehre auszulegen, aber wir geben hier einige Bibelstellen, die die Dreieinigkeit direkt lehren oder andeuten. Beachten Sie die folgenden Stellen:
In 1. Mose 1, 1 steht das Wort Gott" (Elohim) in der Mehrzahl und wird von einem Verb in der Einzahlsform gefolgt (schuf) - wodurch eine Pluralitt der Personen in der Gottheit angedeutet wird, die dennoch als Eins gelten.
In 5. Mose 6, 4 ist fr das Wort ein" (Gott) Luther: allein" - das hebrische Wort achad benutzt, das fr eine zusammengesetzte Einheit steht und nicht fr eine absolute Einheit. Dies Wort (achad) wird in
1. Mose 2, 24 auf Adam und Eva (Mann und Frau) angewandt, die ein (achad) Fleisch sein sollen - zwei Personen in eins" (s. a. 1. Mose 11, 5; 4. Mose 13, 23; Rieht. 20,1.2).
Es gibt viele direkte Aussagen ber die Dreieinigkeit im Alten Testament, wie Jes. 48, 16; 48, 17; 11, 2; 42, 1; 61. 1; 63, 7-10; Sach. 2, 14. 15 (andere bers.: 2, 10.11); 4. Mose 6, 24-27 (beachten Sie die Einzahl meinen Namen", die auf die dreifache Nennung des Namens Herr" in den Versen 24-26 folgt).
Viele Schriftstellen deuten die Dreieinigkeit an, wie in l.Mose 1, 26.27, wo Gott sagt lat uns" (was auf mehr als eine Person in der Gottheit hindeutet);
s. a. 1. Mose 11, 5-7; Jes. 6, 8; 1. Mose 3, 22.
5. Die Dreieinigkeit wird im Neuen Testament eindeutig gelehrt: s. Matth. 28, 19. 20; 3, 16.17; Joh. 14, 16; Eph. 4, 4-6; 2. Kor. 13, 13; Hebr. 9, 14; Offb. 1, 4.5. Siehe (in Tregelles griechischem Text) eine uerst beachtenswerte Bezugnahme auf die Dreieinigkeit in Offenbarung 1, 8:
Ich - (1.) ich bin (2.) das Alpha und das Omega, (3.) der Anfang und das Ende, spricht (1.) der Herr (Kyrios), (2.) Gott (Theos)... (3.) der Allmchtige (Pantokrator), (1.) der Seiende (der da ist), (2.) der Gewesene (der da war) und (3.) der Zuknftige (der da kommt).
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VII. Typbilder und indirekte Prophezeiungen ber den Messias
Die Bibel ist einzigartig in ihren Typbildern ber den kommenden Messias, sowie in ihren bestimmten und eindeutigen Prophezeiungen48.
Ein Typ" knnte als eine gttlich geschaffene Illustration einer geistlichen Wahrheit definiert werden. Eine Person, ein Ort, eine Sache, eine Begebenheit oder eine Folge von Begebenheiten werden durch gttliche Voraussicht und Planung zu einer Objektlektion, zu einem Bild - mit korrespondierenden Einzelheiten - seines Gegenbildes (Antitypus), d. h. seiner Erfllung. Gott und Christus, Satan und Antichristus, Glubige und Unglubige, das hingegebene Leben eines Christen und die
48 Die Bibel ist einzigartig, ohne ihresgleichen sogar ohne ernsthaften Konkurrenten in wenigsten sieben Gesichtspunkten:
1. Sie allein enthlt, von allen Bchern in der Welt, echte Prophetie. 2. Die Bibel allein enthlt ein ins einzelne gehendes System von Typisierungen" im Alten Testament, die im Neuen Testament erfllt sind, wie wir es in diesem Kapitel darlegen.
Die Bibel allein enthlt Berichte von echten, glaubwrdigen Wundern, die vllig von gengend Zeugen anerkannt wurden.
Von allen Bchern der Welt stellt allein die Bibel den vollkommenen Charakter (den Messias) dar. 5. Die Bibel allein, von allen nationalen Geschichtsbchern, beschreibt den Charakter der von ihr behandelten Personen ohne Vorurteil und Befangenheit, sondern stellt sie dar, wie sie sind, in ihren Schwchen und Verfehlungen wie auch ihren starken Punkten. 6. Allein die Bibel unter allen altertmlichen Bchern ist im Einklang mit allen von ihr genannten Tatsachen der Natur und wahren wissenschaftlichen Entdeckungen, obgleich sie viele Zeitalter vor der modernen, wissenschaftlichen ra verfat wurde. 7. Obwohl sie von fast 40 menschlichen Verfassern geschrieben wurde, besitzt die Bibel eine phnomenale Einheit, die von der Oberaufsicht ihres gttlichen Verfassers zeugt.
Welt, dies sind die Themen der biblisdien Typen. Selbst wo man keine direkte Weissagung vorfindet", kommentiert A. T. Pierson, kann man doch indirekte Prophezeiungen (durch Typen) deutlich durch die ganze Bibel hindurch verfolgen." Wie wahr! Typenbilder Christi - prophetische Bilder indirekter Weissagungen
- gibt es zur Genge im Alten Testament. Man knnte ein Buch schreiben mit mehreren hundert Seiten, und htte doch kaum die Randgebiete des weiten Feldes biblischer Typen gestreift. Da uns nur begrenzter Raum zur Verfgung steht, mssen wir uns damit begngen, nur auf einige der Wunder dieses biblischen Forschungsund Studiumsfaches hinzuweisen.
Das Kreuz Christi hat wahrscheinlich mehr Ankndigungen, mehr Typen, die das Opfer des Sohnes Gottes im voraus darstellen und erblicken lassen, als irgendein anderes Thema der Bibel. Jedes geschlachtete Passah-lamm (mit der begleitenden Zeremonie der Besprengung der Trpfosten mit dem Blut des Lammes, das Essen des gebratenen Lammes usw. - s. 2. Mose 12, 1_13)49. jecies levitdsche Opfer, das zum Altar gebracht und dort geopfert wurde (s. 3. Mose, Kapitel 1 bis 6); und jedes andere dargebrachte Blutopfer, von der Stunde des Altarfeuers Abels bis zum letzten Passahfest der Passionswoche, zeigte mit flammendem Finger auf Golgathas Kreuz!"... Und dort sehen wir dann das Zusammenlaufen aller tausend Fden der Prophetie (in
49 Wenn das Passahlamm gebraten wurde, steckte man einen Spie lngs durdi den Krper und einen weiteren quer dazu von Schulter zu Schulter. So wurde jedes Passahlamm an einem Kreuz befestigt. Gleidierweise, ab Mose die eherne Schlange aufriditete
(4. Mose 21), geschah dies nicht auf einer einfachen Stange, sondern auf einer Bannerstange d. h. auf einem Kreuz" (A. T. Pierson in .Many Infallible Proofs", S. 204).
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direkter Weissagungen)... wie in einem glhenden Brennpunkt blendender Herrlichkeit" (A. T. Pierson).
Wohin man sich auch wendet, findet man Bilder von Christus im Alten Testament.
Im 1. Mosebuch (das besonders reich an prophetischen Weissagungen ber Christus ist) findet man Adam als das Haupt der Schpfung Gottes dargestellt - ein Typ-bild Christi als Haupt der neuen Schpfung (s. 1. Kor. 15, 45-49). Die Arche war das einzige Mittel zur Errettung der Menschen vor der Flut (l.Mose 6 bis 9); Christus ist die Arche der Errettung". Alle, die im Glauben zu ihm kommen, werden errettet vor der kommenden Flut des Gerichtes Gottes gegen die Snde. Die Opferung Isaaks ist ein besonders reiches Typbild (1. Mose 22) von der Aufopferung Jesu durch seinen Vater. Das Leben Josephs - von seinem Vater geliebt, von seinen Brdern jedoch verhat und verschmht (1. Mose 37) - ist ein erstaunliches Urbild, mit ber 100 korrespondierenden Gesichtspunkten, des Herrn Jesus Christus, der ebenfalls von seinem Vater geliebt, von seinen Brdern aber verhat und verschmht war. Joseph war zu den Heiden gesandt, wo er sich eine Braut verschaffte und dazu diente, da die Volksmengen gespeist wurden und vor dem Untergang bewahrt blieben (l.Mose 39 bis 47). Gleicherweise war Christus von seinen Brdern (den Juden) verschmht worden und wurde dann den Heiden gepredigt - und eine Vielzahl von Menschen wurde durch ihn bewahrt und mit dem Brot des Lebens gespeist. Joseph offenbart sich schlielich seinen Brdern - und dient auch ihnen dazu, errettet zu sein. Desgleichen wird Christus sich in den letzten Tagen Israel offenbaren und viele von ihnen erretten (s. Sach. 12,10; Rom. 11,25.26).
Im 2. Mosebuch sehen wir nicht nur das Passahlamm (auf das wir bereits hingewiesen haben, 2. Mose 12), sondern auch das Leben und den Dienst Moses, als hervorragendes Urbild Christi. Mose, der in seiner Jugend ein Hirt war und zuerst von seinen Brdern abgelehnt wird, flieht in ein heidnisches Land, wo er eine heidnische Braut erhlt. Spter, nachdem er wiederkehrt, um Israel zu befreien, wird er als ihr Fhrer anerkannt, der sie aus dem Haus ihrer Knechtschaft hinausfhrt (aus gypten) unter groem Sieg. Dieses Typbild Christi ist begeisternd; denn es spricht von der Ablehnung Christi bei seinem ersten Kommen zu Israel und von seiner schlielichen Aufnahme und Fhrerschaft ber Israel (s. Apg. 7,22-37, besonders Vers 35).
Das Leben Davids im l.und 2. Buch Samuel ist ein hnliches Bild des Messias. David war in seiner Jugend ein Hirt; zuerst wurde er von Saul verschmht, der ihn zu tten suchte; spter wurde David von der Nation angenommen, gesalbt und zum Knig gekrnt. Und so wird er zu einem Urtyp des greren Davids, der zuerst der gute Hirte" war, der sein Leben fr die Schafe dahingab. Spter wird er als Knig herrschen.
Aaron und Meldsedek verbildlichen Christus als Hohenpriester; Mose und Samuel (und die brigen Propheten) skizzieren uns Christus als den groen Propheten.
Christus erluterte die Bedeutung der Ehernen Schlange, die dem Volk als Mittel der Erlsung vom Todesgericht aufgerichtet wurde, nachdem sie sich versndigt hatten
(s. 4. Mose 21, 5-9), als ein Typ seines Werkes der Erlsung und Errettung durch sein Kreuz (s. Joh. 3, 14-18).
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Jona, der von dem groen Fisch verschluckt worden war und ein Erlebnis von Tod und Auferstehung" durchmacht, um dann den Heiden zu predigen, ist ein Bild des Einen, der drei Tage und drei Nchte" im Herzen der Erde war und - wie Jona - in der Auferstehung hervorging (s. Matth. 12, 40, wo Christus selber das Erlebnis des Jona zu einem Typ seiner selbst, in Tod und Auferstehung, erklrt.)
Die Stiftshtte (2. Mose 25-31; 35-40) ist einer der weitreichendsten und bedeutungsvollsten Typen von allen. Ihre Priesterschaft, ihre Opferungen, ihre Ausstattung, ihre Aufstellung - sind alles Symbole Christi und der Annherung des Glubigen zu Gott durch Christus.
Der eherne Altar steht fr die Shnung durch Blut.
Das Becken fr die Waschungen steht fr die Heiligung durch Waschung im Wasser und im Wort".
Der Tisch der Schaubrote ist ein Typ Christi als Speise und Kraft der Seinen.
Der goldene Leuchter mit seinen sieben Armen ist ein Typ Christi als Licht der Welt.
Der Rucheraltar stellt die Gebete und Frbitten dar, die zum Throne Gottes emporsteigen (vgl. Offb. 8, 3).
Der Gnadenthron (die Deckplatte der Lade) im Allerheiligsten stellt Christus als das einzige Mittel der Rechtfertigung und des Zutritts in die Gegenwart Gottes dar (s. Luk. 18, 13, wo das Gebet des Zllners: Gott, sei mir Snder gndig!" auch umschrieben werden kann als: Gott, begegne mir am Gnadenthron!").
Die Lade im Allerheiligsten spricht von Christus als unserem Stellvertreter und Mittler zur Rechten Gottes.
Die Lade war von Holz gemacht und mit feinem Gold berdeckt (2. Mose 25, 10. 11). Dies sagt uns von dem Menschsein (Holz) und der Gottheit (feines Gold) Christi. In der Lade befanden sich drei Dinge: Der goldene Krug mit dem Manna", der Stab Aarons, der gegrnt hatte", und die Tafeln des Gesetzes". Diese sprechen als Typen und Bilder vom Messias, dem Brot, das vom Himmel herabkam; von seiner Auferstehung; und von seinem vlligen Halten des Gesetzes. Allein in seinem Herzen bleibt das Gesetz ungebrochen erhalten.
8. Die Stiftshtte selber spricht von der Fleischwerdung: Christus, der unter den Seinen wohnt (s. Joh. 1, 14).
Die Bretter, die Sockel, die Vorhnge, die Oberdecken, alles, was mit der Stiftshtte zu tun hatte und mit ihren Amtshandlungen, ist auf eine oder andere Weise ein Typbild Christi.
Die Feste des Herrn in 3. Mose 23 sind eine wundervolle und fortschreitende Offenbarung des Werkes Christi fr die Seinen und der Entfaltung des Planes Gottes, durch Christus, besonders in Beziehung zu Israel.
Und so entwickelt sich die wundersame Geschichte der Typisierungen im Alten Testament, indem diese uns weitreichende und verstndliche Offenbarungen des kommenden Messias, und zwar hinsichtlich seiner Person und seines Werkes, geben.
Messianische Typologie im Alten Testament ffnet die Tr zu einem vlligeren Verstndnis des Messias, des Christus Gottes. Der Hebrerbrief zeigt deutlich, da diese erstaunlichen Typbilder im Alten Testament nicht das Resultat von Zufllen sind, sondern da sie von
161
Gott dazu gedacht und geplant sind, uns Christus und sein Opfer am Kreuz bildlich darzustellen (s. Hebr. 5 bis 10). In der Tat wird uns gesagt, da Mose beim Baubeginn der Stiftshtte die Weisung erhielt, da er mache alles nach dem Bilde, das ihm auf dem Berge gezeigt ist" (Hebr. 8, 5). In anderen Worten: Gott plante diese Urbilder - Menschenleben, Institutionen wie die Stiftshtte und ihr Gottesdienst sowie Begebenhei
ten in der Geschichte Israels -, damit sie uns als Illustrationen und Schatten des Himmlischen'' dienen sollten.
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Schluwort
"Wir glauben, eindeutig dargelegt zu haben, da
1. es nicht nur echte Prophetie in der Bibel gibt, und zwar nur in der Bibel, sondern auch, da diese Prophetie 2. beweist, da Jesus von Nazareth, die zentrale Persnlichkeit des Neuen Testaments, der geweissagte Messias des Alten Testaments ist; 3. da dieser Messias (Christus) Gott im Fleisch geoffenbart ist; 4. da die Bibel Gottes Wort ist; und 5. da der Gott der Bibel der einzig wahre Gott ist; und 6. da die Errettung der Seele eines Menschen vollends davon abhngt, da er Christus vertraut und dem, was er am Kreuz als der Erlser fr unsere ewige Errettung getan hat. Da diese wunderbaren Tatsachen nicht nur wahr, sondern auch beweisbar sind, und zwar durch die in diesem Buch hervorgebrachten Beweise, ist es die Pflicht jedes einzelnen, nicht nur Christus fr seine Errettung zu vertrauen, sondern sich auch seiner Herrschaft auszuliefern und fr ihn zu leben. Da die Bibel uns sagt, da das ewige Schicksal des Menschen von seinem Vertrauen
zu Christus abhngt - Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt ber ihm" (Joh. 3, 36) -, sollte es unser grtes Verlangen sein, anderen von diesen Tatsachen zu erzhlen und sie wissen zu lassen, da kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben ist, darin wir sollen errettet werden" (Apg. 4,12).
Diese aber sind geschrieben, da ihr glaubet, Jesus sei der Christus, der Sohn Gottes, und da ihr durch den Glauben das Leben (Ewiges Leben) habgt in seinem Namen* (Joh. 20,31).
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Leseprobe aus Bibel im Test
von J. McDowell
2. Auerbiblische Quellen fr die Historizitt Jesu
2.1 Cornelius Tacitus (geb. 52-54 n. Chr.)
Ein rmischer Historiker, im Jahre 112 n. Chr. Statthalter der Provinz Asien, Schwiegersohn des Julius Agricola, des Statthalters von Britannien in den Jahren 80-84 n. Chr. Als er ber die Regierung Neros schrieb, machte Tacitus Andeutungen ber den Tod Christi und ber die Existenz der Christen in Rom.
Doch nicht durch menschliche Hilfe, nicht durch des Frsten Spendungen oder durch Shnungen der Gtter lie sich der Schimpf bannen, da man glaubte, es sei die Feuersbrunst geboten worden. Um daher dieses Gerede zu vernichten, gab Nero denen, welche wegen ihrer Schandtaten verhat das Volk Christianer nannte, die Schuld und belegte sie mit den ausgesuchtesten Strafen. Derjenige, von welchem dieser Name ausgegangen ist, Christus, war unter des Tiberius Fhrung vom Procurator Pontius Pilatus hingerichtet worden; und der fr den Augenblick unterdrckte verderbliche Aberglaube brach wieder aus, nicht nur in Juda, dem Vaterland dieses Unwesens, sondern auch in der Hauptstadt, wo von allen Seiten alle nur denkbaren Greuel und Abscheulichkeiten zusammenstrmen und Anhang finden. (AnnalenXV. 44) Tacitus/740
Tacitus gibt einen weiteren Hinweis auf das Christentum in einem Bruchstck seiner Historien, in dem er die Verbrennung des Jerusalemer Tempels 70 n. Chr. behandelt; berliefert durch Sulpicius Severus (Chron. ii.30.6).
2.2 Lucian
Ein Satiriker des 2. Jh., der geringschtzig ber Christus und die Christen schrieb. Er brachte sie mit den Synagogen Palstinas in Verbindung und bezeichnete Jesus Christus als den in Palstina gekreuzigten Menschen, der diese neuen Mysterien in die Welt einfhrte. Weiten Ferner beredete sie ihr erster Gesetzgeber, da sie alle untereinander Brder wren, wenn sie einmal die hellenischen Gtter abgeschworen htten, jenen ihren gekreuzigten Sophisten anbeteten und nach seinen Gesetzen lebten [...] (Lebensende de$ Peregrinus) Lucian Bd. 2/9
2.3 Flavius Josephus (geb. 37 n. Chr.)
Jdischer Geschichtsschreiber, wurde mit 19 Jahren Pharis
er; 66 n. Chr. war er jdischer Feldherr in Galila. Nach seiner
Gefangennahme wurde er ins rmische Hauptquartier ge
schickt. Nach einem heftig umstrittenen Zitat soll er gesagt ha
ben:
Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn berhaupt einen Menschen nennen darf. Er war nmlich der Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an sich. Er war der Christus. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine frheren Anhnger ihm nicht untreu. Denn er erschien ihnen am dritten Tage wieder lebend, wie gottgesagte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm vorher verkndigt hatten. Und noch bis auf den heutigen Tag besteht das Volk der Christen, die sich nach ihm nennen, fort. (Jdische Altertmer XVIII.3.3) Josepbus a Bd. 1/515f.
Der arabische Text dieser Stelle lautet wie folge Zu dieser Zeit gab es einen weisen Menschen namens Jesus. Und sein Wandel war gut, und [er] war als tugendhaft bekannt. Und viele Leute aus den Juden und den anderen Vlkern wurden seine Jnger. Pilatus verurteilte ihn zur Kreuzigung und zum Tode. Und alle, die seine Jnger geworden waren, blieben in der Jngerschaft. Sie berichteten, da er ihnen drei Tage nach seiner Kreuzigung erschienen sei und da er lebendig sei; demnach war er vielleicht der Messias, ber den die Propheten Wunder erzhlt haben.
Die obige Stelle befindet sich in einem arabischen Manuskript mit dem Titel KitabAl- UnwanAl-Mukallal Bi-FadailAl-Hikma Al-Mutawwaj Bi-Anwa Al-Fahafa Al-Manduh Bi-Haqaq Al-Marifa. Die ungefhre bersetzung lautet Buch der Geschichte,
165 gefhrt durch alle Tugenden der Weisheit, gekrnt mit allerlei Philosophien und gesegnet durch die Wahrheit der Erkenntnis.
Das obige Manuskript, geschrieben von Bischof Apapius im
10. Jh., enthlt einen Teil, der folgendermaen anfngt: Wir haben in vielen Bchern der Philosophen gefunden, da sie sich auf den Kreuzigungstag Christi beziehen. Dann stellt er eine Liste auf und zitiert Teile aus Werken des Altertums. Einige der Werke sind modernen Gelehrten gelufig, andere nicht. Pines, Flusser
Wir finden bei Josephus auch einen Hinweis auf Jakobus, den Bruder Jesu. In Altertmer XX, 9.1 beschreibt er das Verhalten des Hohenpriester Ananus:
Der jngere Ananus jedoch, dessen Ernennung zum Hohepriester ich soeben erwhnt habe, war von heftiger und verwegener Gemtsart und gehrte zur Sekte der Sadduzer, die, wie schon frher bemerkt, im Gerichte hrter und liebloser sind als alle anderen Juden. Zur Befriedigung dieser seiner Hartherzigkeit glaubte Ananus auch jetzt, da Festus gestorben, Albinus aber noch nicht angekommen war, eine gnstige Gelegenheit gefunden zu haben. Er versammelte daher den Hohen Rat zum Gericht und stellte vor dasselbe den Bruder des Jesus, der Christus genannt wird, mit Namen Jakobus, sowie noch einige andere, die er der Gesetzesbertretung anklagte und zur Steinigung fhren lie. Josephus a Bd. 1/666f.
2.4 Sueton (120 n.Chr.)
Ein weiterer rmischer Geschichtsschreiber, Sueton, Hofbeamter unter Hadrian, Annalist des kaiserlichen Hauses, sagt:
Da die Juden unter ihrem Anfhrer Chrestos [= Christus] bestndig Unruhe anstifteten, vertrieb er [ = Claudius] sie aus Rom. (Sueton, Leben der Caesaren, Claudius 25) Suetonius/296
Er schreibt weiter (Nero, 16):[...] ber die Christen, Menschen, die sich einem neuen und gefhrlichen Aberglauben ergeben hatten, wurde die Todesstrafe verhngt [...] Suetonius/326
hnssler
D. Rhoton
Die Logik des Glaubens
Argumente, Denkanste
Tb., 112 S., Nr. 70.002, DM 8,80
ISBN 3-7751-1174-3
Was sagen historische Persnlichkeiten wie Rousseau, Josephus und Tacitus ber Jesus Christus?
Gibt es eine natrliche Erklrung der Wunder Jesu? Hatten die Zeugen Halluzinationen?
Stimmen die Aussagen der Bibel mit denen der modernen Wissenschaft berein?
Was sagt die Bibel zu geschichtlichen Entwicklungen von Vergangenheit und Gegenwart?
Die Bibel - ein von Gott inspiriertes Buch?
Bodo Volkmann
Wo ist Wahrheit?
Tb., 80S., Nr. 70.583, DM6,80, ISBN 3-7751-1488-2
Gibt es wissenschaftliche Grenzen auf der Suche nach einer letztgltigen Wahrheit? In vier Abschnitten geht der Autor auf diese Fragen ein und nimmt eine Standortbestimmung vor:
Auf der Suche nach der letzten Wahrheit
Ist biblisches Denken intolerant?
Die Basis christlicher Ethik
Im Wirrwarr der Meinungen
Bitte fragen Sie in Ihrer Buchhandlung nach diesen Bchern! Oder schreiben Sie an den Hnssler-Verlag, Postfach 1220, D-7303 Neuhausen-Stuttgart.
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Josh McDowell
Bibel im Test
Gb., 500 S., Nr. 56.644, DM39,80
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Ein ausfhrliches Handbuch mit Tatsachen und Denkansten, die fr den christlichen Glauben sprechen. Sorgfltig recherchierte Aussagen belegen unter Hinzuziehung auerbiblischer Quellen die Zuverlssigkeit der biblischen berlieferung. Das historische Umfeld in der Zeit der Abfassung des Alten Testamentes wird ebenso einbezogen wie die Zeitumstnde des Lebens Jesu. Eine logische Gedankenfhrung, der auch Kritiker nicht widerstehen.
J. McDowell
Wer ist dieser Mensch?
Tatsachen ber Jesus Christus
Tb., 96 S., Nr. 56.867, DM 4,80 ISBN 3-7751-1656-7
Jesus, der Zimmermann aus Nazareth, steht auch heute im Kreuzfeuer der Auseinandersetzung. Wer war er wirklich? Nur ein beachtenswerter Lehrer von Ethik und mitmenschlicher Moral? Wie steht es mit seinem Anspruch, Gott zu sein? Aus dem Leben gegriffene Fragen, deren Antworten ernst nehmen, wie das Verhltnis zwischen dem Menschen Jesus, und dem Christus Jesus war und ist. Der Autor legt klar dar, warum er ein Toter ist, der lebt.
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Was ist das Besondere an Christus? Mehrere Antworten sind auf diese Frage mglich. Eines hebt ihn jedoch unter allen anderen Persnlichkeiten der Weltgeschichte besonders heraus: Nur von ihm gibt es genaue Vorhersagen ber seine Geburt, sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung.
Lange bevor Christus lebte, waren Dokumente im Umlauf, aus denen diese Aussagen hervorgehen. Jeder kann heute sein im Neuen Testament geschildertes Leben mit diesen Vorhersagen des Alten Testaments vergleichen. Sie stimmen in ungewhnlicher Weise genau berein.
Meldau nimmt den Leser mit auf die Spur des Messias in beiden Testamenten. Dabei entdekken Sie, da er bereits vom Alten Testament her als Sohn Gottes, als Messias, als Retter der Welt angekndigt wurde.
7837/5 100731
hnsster
Einleitung 7 I. Der Beglaubigungsnachweis des Messias . . 32 II. Prophezeiungen ber das Leben und Dienen des Messias 58 III. Prophetische Paradoxe in den Prophezeiungen ber Christus 74 IV. Prophezeiungen ber das Leiden, Sterben, Auferstehen des Messias 97 V. Prophezeiungen ber das Messiasamt Christi. 128 VI. Die Gottheit des Messias in beiden Testamenten 143 VII. Typbilder und indirekte Prophezeiungen ber den Messias 156 Schluwort 163
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