Minibibelschule Winter  - Teil 1/3 – Die ersten 3 Schritte zum Glück

Hans Peter Royer

2012

Matthäus 5

 

Was ich jetzt mache mit euch die paar Tage, ist Matthäus Kapitel 5. Und die ersten zwei Stunden schauen wir uns die Seligpreisungen an. Das kann jetzt sein, dass es für ein paar von euch eine Art Wiederholung ist, weil die habe ich schon einmal gemacht. Aber auch das schadet nicht. Ich mache es deshalb trotzdem, weil es als Vorlauf so notwendig ist. Aber das Hauptaugenmerk dann, die anderen sechs Stunden, verbringen wir mit den „ Ihr habt gehört“, „ Ich aber sage euch“, und das hab ich ganz neu vorbereitet erst die letzten zwei, drei Monate. Und es hat mir selbst viel Gewinn gebracht das durchzuarbeiten. Also das wird der Stoff sein, den wir durchnehmen werden. Ich möchte jetzt noch mit einem Gebet beginnen und dann steigen wir gleich Vollgas ein – Matthäus Kapitel 5.

 

Lieber Vater, ich möchte dir jetzt danken für das Vorrecht, in dein Wort hineinzuschauen und von dir zu lernen. Du bist der Heiland, der Herr, und als der Herr wollen wir hören, was du uns zu sagen hast. Danke für die Bergpredigt, die Seligpreisungen und danke für all die einzigartigen Dinge, die du darin sagst. Und mögen wir davon lernen, profitieren, unser Denken ändern wo notwendig, in die rechte Richtung weitergehen, wenn es so ist und uns ermutigen lassen. Herr, wir vertrauen dir, dass du redest. Denn wenn du nicht redest, Herr, ist eigentlich alles umsonst.Und darauf wollen wir vertrauen, Herr. Rede du mit deinem Geist zu uns auch jetzt und segne Sprechen und Hören gleichermaßen. Amen.

 

 

Die Bergpredigt, die geht ja über drei Kapitel. Es ist die längste, konzentrierteste Lehre, die wir an einem Stück haben von Jesus im Neuen Testament. Und was ganz wichtig ist, gleich anfangs zu verstehen ist, Matthäus Kapitel 5, 1-16. Da geht es um den Charakter des Christen. So wie wir sein müssen. Und ab Matthäus 5, 17 bis zum Ende von Kapitel 7 geht es um das Verhalten eines Christen. Das was wir tun sollen. Also die ersten 16 Verse geht es um unser Sein, die anderen zweieinhalb Kapitel um das Tun. Und ganz entscheidend ist, zu verstehen, dass alle Tun-Regeln, alle Verhaltensregeln, die wir im Großteil der Bergpredigt finden nur Sinn ergeben im Lichte von den Charakterregeln, so wie wir sein müssen. Darum habe ich mir vorgenommen, die Seligpreisungen nicht herauszunehmen. Obwohl ich es schon mal gemacht habe in einem anderen Kontext. Weil, nimmt man zum Beispiel nur die Verhaltensregeln, so wie ihr sein müsst, wir kommen dann dahin: „Wer zornig ist zu seinem Bruder, der ist schon ein Totschläger. „Wer eines Frau ansieht ihrer zu begehren, der hat schon die Ehe gebrochen“, usw.

 

All diese Regeln, wie wir sein sollen, wenn man die nicht sieht im Lichte der Charakterregeln, was Gott aus uns gemacht hat, dann sind es absolut irreale Forderungen, die kein Mensch erfüllen könnte. Gott ist immer zuerst daran interessiert, unseren Charakter zu ändern und erst dann wird auch das Verhalten anders werden. Die Gefahr bei uns Christen ist immer die, dass wir uns konzentrieren darauf: „Ja wie muss ich als Christ sein? - Und ich schaffe es sowieso nicht.“ Kein Mensch schafft das. Darum der Satz, wo Major zu mir mal gesagt hat, Major W. Ian Thomas, der Gründer der Fackelträger, wo er gesagt hat: „Christsein ist nicht einfach, Christsein ist auch nicht schwer, Christsein ist unmöglich.“ Das hat mein Leben geändert. Das hab ich nie gewusst. Es ist nicht möglich, so zu leben, wie Jesus sagt. Es sei denn, er ändert zuerst unser Herz, unser Inneres. Wir können natürlich auch religiös sein, unser Äußeres so gut wie möglich christlich formen, aber das ändert nicht unser Herz. Ich verwende oft das Beispiel, wo der Vater mit dem Sohn fährt und der Sohn hinten steht im Auto und der Vater sagt: „Setz dich nieder“, und der Sohn bleibt stehen. Dann sagt der Vater: „Setz dich nieder, sonst gibt’s was“. Der Sohn bleibt stehen. Nun sagt der Vater: „Setz dich sofort nieder, sonst bleib ich stehen und dann haue ich dich durch.“ Und dann setzt sich der Sohn nieder und sagt: „Äußerlich sitze ich, aber innerlich stehen ich immer noch.“ Und seht ihr, wenn wir nur unser Verhalten ändern, sitzen wir äußerlich, aber innerlich ist nichts neu geworden.

 

Das erkennt man daran, wenn Christsein keine Freude ist. „Ja ich bin halt Christ, weil ich will mal in den Himmel kommen und Gott will ich auch irgendwie eine Freude machen“ und dann „ meine Sünden will ich auch vergeben haben aber Freude ist es keine.“ Das ist Religion. Und auch unter Christen üben wir sehr viel Religion aus. Dass zum einen Gott wenig Freude macht und zum anderen uns schwer fällt.

 

Ein anderes Beispiel nur: Wenn ich zum Beispiel, ich will lernen meine Frau, die Hannelore, zu lieben. Im nächsten Jahr sind wir schon 25 Jahre verheiratet. Glaubt nicht, dass ich der beste Ehemann bin, aber wir lieben uns nach wie vor. Und angenommen, ich will jetzt die richtigen Dinge tun, um der Hannelore zu zeigen, dass ich sie liebe. Und so bringe ich ihr halt Blumen mit, zum Geburtstag, mal zwischendurch, einmal im Monat gehe ich mit ihr essen. Und beim Frühstück bin ich halt nett zu ihr und gebe ihr einen Kuss bevor ich fahre, usw. Wenn ich jetzt diese Äußerlichkeiten tue, ohne dass ich sie will, dann wird es für mich sehr schwierig werden über die Jahre und für die Hannelore sehr frustrierend. Äußerlich tue ich zwar, was sich gehört als anständiger Ehemann, aber sowohl ich, als die Hannelore erkennen: Das kommt nicht von Herzen. Das ist nur eine Verhaltensregel. Wenn ich aber mit ihr essen gehe, zu ihr nett bin, ihr einen Kuss gebe, weil ich sie liebe, dann wird erstens sie damit eine Freude haben und mir wird es nicht allzu schwer fallen.

 

Und das ist, worum es geht in den Charakterregeln. Wir müssen zuerst sein, bevor wir tun. Darum interessant: Im 1. Johannes 5, 3-4. Ich lese es euch vor. 1. Johannes 5, 3 und 4 schreibt Johannes: „Denn dies ist die Liebe Gottes, dass wir seine Gebote halten. Und seine Gebote sind nicht schwer.“ Hast du das gewusst? Die Gebote sind nicht schwer. Die Gebote sind nur dann schwer, wenn du religiös motiviert bist. Dann ist es schwierig, Christ zu sein. Wenn du aber von Liebe motiviert bist, sind die Gebote nicht schwer. Weil wir ihn lieben. Und darum geht’s im ersten Teil, um die Charakterregeln, Gott zu lieben.

 

Und jetzt gehen wir zur Bergpredigt, Matthäus 5 und lesen wir mal die ersten paar Verse. Und dann schauen wir, was das zu bedeuten hat. Matthäus 5, 1. Übrigens wie viel waren von euch schon in Israel auf dem Platz, wo Jesus das gepredigt hat? Kann ich mal sehen: Ah ja doch, einige von euch. An dem Hügel der Seligpreisungen. Berg ist ein bissl übertrieben. Das ist so bissl ein Hügel. Aber ist ganz nett da, ist schön. Am See Genezareth. Und dort hat er das gehalten. Matthäus 5, 1: „ Als er aber die Volksmengen sah, stieg er auf den Berg. Und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:“ Und jetzt kommt die längste zusammenhängende Predigt im Neuen Testament, die sogenannte Bergpredigt. Und das beginnt mit den Seligpreisungen: „Glückselig die Armen im Geist, denn ihnen gehört das Reich der Himmel. Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben. Glückselig die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden. Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit wiederfahren. Glückselig, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen. Glückselig, die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihnen ist das Reich der Himmel. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden um meinetwillen. Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in dem Himmel. Denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren.“ Es geht hier, wir haben das acht,-neunmal gelesen, um glücklich sein. Glückselig seid ihr. Das griechische Wort ist das Wort Makarios. Das heißt glücklich seid ihr oder beneidenswert oder eben glückselig. Das hebräische Wort ist das Wort (asare? שמח?). Zum Beispiel Psalm 1, 1. Das ist eigentlich das selbe Wort im hebräischen. Da lesen wir Psalm 1, 1: „Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen.“ Also es geht um glücklich sein. Jetzt ist es so: Wir Christen tun uns manchmal schwer, über glücklich sein zu reden. Ich selber hab schon manchmal gepredigt: Es geht beim Christsein nicht um glücklich sein, sondern um wahrhaftig, um heilig zu leben. Das stimmt auch im gewissen Kontext, aber hier in der Bergpredigt, in den Seligpreisungen geht es um unser Glück. Und manchmal unter Christen, kommt drauf an, von welcher Konfession du kommst. Manche Konfessionen betonen es: „Glück ist das Wichtigste.“ Andere Sagen: „Glück ist gefährlich. Nein, nein heilig musst du sein. Glück ist nicht so wichtig.“ Kommt drauf an, wo du her kommst, wie du geprägt bist. Tatsache ist, jeder Mensch sehnt sich danach, glücklich zu sein. Wenn du das nicht hast, hast du ein Problem. Welcher Mensch will nicht glücklich sein? Das ist das Normalste überhaupt. Und ich hoffe, ihr alle könnt das nachvollziehen. Die Frage ist nur: Wo suchen wir unser Glück?

 

Chickie Chesterton, der englische Staatsmann, hat einmal gesagt: „Jeder Mann, der an der Tür einer Hure anklopft, sucht eigentlich Gott.“ Er ist auf der Such nach Glück. Das Problem ist, er wird es bei der Prostituierten nicht finden. Wir suchen nach Glück, wir suchen nach Erfüllung.

 

Es gibt heute Bücher über Glücksforschung. Keine Ahnung, wer es von euch mal so was gelesen hat. Ich habe es jetzt nicht intensiv gelesen, eher oberflächlich. Aber da wird wissenschaftlich, medizinisch und auch empirisch mit Umfragen geforscht, wie man Glück anheben kann oder wie man Glück vermindert. Frage jetzt an euch: Ihr könnt übrigens gern antworten. Frage: Was glaubt ihr, erhöht das Glücksempfinden eines Menschen über längere Zeit? Ich gebe jetzt gern ein  paar Möglichkeiten. Wenn ich sage, das Glücksempfinden wird erhöht, meine ich nicht kurzzeitiger Aufstieg von Glück und dann wieder auf der Ebene wo wir waren, sondern ich rede von der Anhebung der Glücksebene überhaupt im Leben eines Menschen. Was glaubt ihr, erhöht die Glücksebene, das Glücksempfinden, das Glücklichsein eines Menschen in diesem Leben?

 

Zum Beispiel: Was glaubt ihr? Lotteriegewinn, wenn du Millionen gewinnst. Glaubt ihr, das erhöht euer Glücksempfinden für euer Leben, ja oder nein?... Ja, ich rede nicht von Ersteinmal. Das ist ja genau das. Es geht um die Ebene. Bin ich dann mein Leben lang glücklicher als davor? Darum geht’s. Nun die Glücksforschung hat festgestellt, die meisten von euch haben richtig geantwortet: Nein! Es ist nur ein kurzer Freudenmoment. Tatsache ist, dass viele der Lottogewinner eigentlich später ihr Leben eher ruinieren und damit auch die Glücksebene eher sinkt als steigt. Auf jeden Fall geht sie zurück zur vorherigen Ebene.

 

Zweitens: Erhöht es deine Glücksebene, wenn du die Liebe, den Partner deines Lebens findest und gemeinsam mit ihm den Lebensweg beschreitest? Ja oder Nein? Was glaubt ihr?... Die, die jetzt nein gesagt haben, die brauchen ein Ehegespräch :) Die Antwort ist ja. Einen Partner zu finden, mit dem man glücklich zu zweit durchs Leben geht, erhöht das permanente Glücksgefühl, sagt die Glücksforschung.

 

Dritte Frage: Wird das Glück erhöht, wenn man Kinder bekommt? Ein Kindersegen, ja oder nein?

… Falsch. Nein! Kinder kriegen erhöht das Glück nicht. Es ist wie beim Lottogewinn. Anfangs hast du mal ein hoch aber sehr bald bist du zurück auf der vorherigen Ebene was das Glücksgefühl anbelangt. Es ist schön, Kinder zu haben, aber glücklicher bist du deshalb nicht, sagt die Glücksforschung.

 

Nächste Frage: Erhöhen wir unser Glücksgefühl, in dem ein Mensch seinen persönlichen Glauben zu Gott hin einübt und kultiviert, regelmäßig einübt und kultiviert und in diesem Glaubensvertrauen zu Gott lebt? Erhöht das sein Glücksgefühl, ja oder nein?... Was glaubt ihr?...Antwort ist richtig: Ja! Menschen, die regelmäßig geistliche Disziplinen üben, ein Gottvertrauen einüben, sind permanent glücklicher als davor.

 

Auch interessant, noch kurz: Was macht Menschen unglücklicher als zuvor? Zum Beispiel, glaubt ihr , sind Menschen unglücklicher, die von mir aus, behindert, bereits als Kind entweder geboren werden oder als Kind einen Unfall haben und ihr Leben lang behindert sind? Ist deren Glücksempfinden niedriger, als das eines gesunden Kindes, ja oder nein?...Richtig, es ist nein! Stimmt.

 

Nächste Frage: Was ist wenn jemand gesund aufwächst und dann mit 25 hat er einen Unfall mit  einem bleibenden Schaden. Er bleibt den Rest seines Lebens behindert, nachdem er vorher gesund war. Sinkt nach diesem Unfall sein Glücksempfinden, ja oder nein?... Die Antwort ist nein! Nach einem tiefen Schock und großer Trauer, das involviert Frust und Verzweiflung, kehrt ein solcher Mensch gewöhnlicherweise zur vorherigen Glücksebene zurück laut den Umfragen.

 

Also auf jeden Fall: Glück ist ein wichtiges Thema, ist ein großes Thema. Und in den Seligpreisungen geht es um das Glücklichsein. Und wenn jemand von euch glücklich leben möchte, dann möchte ich dich ermutigen, mitzulesen und mitzuhören. Denn hier sagt Jesus uns, wie wir glücklich sind. „Glückselig sind die ..,die …, die …. Glückselig sind die.. die... die....die. Und das Wichtige ist, das sind jetzt 9 Zutaten auf dem Weg zum Glück. Und du musst die Zutaten in der richtigen Reihenfolge rein geben, so wie beim Kuchenbacken. Du kannst nicht mit irgendwas beginnen, soweit ich das feststelle, ich kann das ja nicht. Du musst schon in der richtigen Reihenfolge die Zutaten rein geben, damit es dann funktioniert. Übrigens jeder Vers hat eine Voraussetzung: „Glückselig sind die Armen im Geist“ und dann ein Versprechen: „Denn ihnen ist das Reich der Himmel.“ Immer eine Voraussetzung und dann ein Versprechen bei jedem Vers in den Seligpreisungen. Und wir konzentrieren uns auf die Voraussetzungen.

 

Also Schritt Nummer 1 zum Glück. Und das habt ihr auf euren Vorlagen, die ich euch gegeben habe: Die 9 Schritte zum Glück. Eins nach dem Anderen aufgeschrieben. Und erinnert euch. Das sind nicht Worte von Hollywood oder von sonst jemand. Sondern das sind die Worte Jesu. Er hat das gesagt. Und der erste Punkt sagt Jesus Vers 3: „Glückselig sind die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel.“ Der erste Schritt zum Glück ist die Erkenntnis deiner geistlichen Armut. Übrigens nicht geistig sondern geistlich. (Engl.:) Blessed are the pooring spirit, not in mind. Also ein Mensch, der anerkennt: „Ich habe nicht was ich brauche, um Gott zu gefallen. Ich bin nicht was ich sein sollte in meinen Beziehungen zu Gott und Menschen. Ich bin geistlich arm und inkomplett.“ Und Jesus sagt hier, glückselig ist der Mann, der das erkennt. Der seine geistliche Armut erkennt.

 

Es ist ja so: Manchmal wenn Menschen dir sagen, wie dumm und unvollkommen du bist, dann macht uns dieser Mensch oft damit fertig. Das ist das Ziel. Der Unterschied bei Jesus ist: Jesus sagt ja dasselbe. Wenn du erkennst, dass du geistlich arm bist, das ist der erste Schritt zum Glück. Er will uns damit nicht fertig machen, sondern frei machen. Die Erkenntnis, dass wir nicht das haben, was wir brauchen und nicht das sind, was wir sein sollten. Und das fällt uns wahnsinnig schwer. Dieser erste Schritt, glaube ich, ist oft die größte Hürde überhaupt, um Christ zu werden. Denn es fällt uns wahnsinnig schwer zuzugeben: „Ich bin ein Versager.“ Gerade in unserer Gesellschaft, wo man schön und vital und intelligent sein muss, um etwas zu sein, ist es schwer zuzugeben: „Ja ich bin nicht was ich habe. Ich brauche Hilfe!“ Und ich glaube dieser Schritt hält viele Menschen davon ab, überhaupt zu Christus zu kommen. Aber Jesus sagt, wenn du glücklich sein willst: Um diesen Schritt kommst du nicht drum rum. Und seht ihr, es ist ja so: Wir wissen sowieso, dass wir nicht komplett und super sind. Das weiß jeder. Aber es zugeben fällt uns schwer. Weil das wird uns in unserer Gesellschaft nicht vorgelebt und es widerstrebt unserem menschlichen, sündhaften Wesen. Wenn wir ehrlich sind, wissen wir, dass jeder von uns mehr oder weniger neidisch ist, eifersüchtig, leicht verletzbar, man zieht sich beleidigt zurück, weil der wieder was gesagt hat, manchmal unehrlich sind, die Halbwahrheit sagen. Wir wissen das, aber es fällt uns schwer, das zuzugeben. Wir trauen es uns oft nicht, weil wir Angst haben, dann von Menschen missverstanden oder niedergemacht zu werden. Und seht ihr, das ist so anders vor Gott. Und die gute Botschaft ist: Wenn wir vor Gott ehrlich sind: „Gott ich hab nicht was ich brauche. Ich bin nicht was ich sein sollte.“ Dann sagt Gott: Ich weiß es ja sowieso. Er kennt dich ja sowieso besser als du dich selbst. Und weil Gott uns ohnehin kennt und uns liebt, weil er uns kennt. Nicht obwohl er uns kennt. Er liebt uns, weil er uns kennt. Freut sich Gott so, wenn wir die Erkenntnis haben und es zugeben: „ Ich bin geistlich arm“ „Glücklich sind die, sagt Jesus, die geistlich arm sind.“

 

Passt auf. Nächste Woche habe ich wieder eine Woche mit trockenen Alkoholikern. Hab ich schon öfter gemacht. Das ist eine Gruppe aus Deutschland. Und die meisten von denen haben keine Beziehung zu Gott, Jesus Christus. Das sind ganz liebe Leute, und einige kommen immer zum Glauben an Jesus Christus in dieser Woche. Aber was mich fasziniert: Wenn ich sie gefragt habe: „Was ist der erste Schritt, um frei zu werden vom Alkohol?“ Das ist eigentlich bei fast allen dasselbe Zeugnis: „Mir einzugestehen: Ich bin Alkoholiker! Ich habe ein echtes Problem!“ Das ist der erste Schritt zur Freiheit. Solang ein Alkoholiker das nicht zugibt, sagt: „ Ja ich tu mich da schwer, ich hab ein Problem ein bisschen.“ solange kann ihm nicht geholfen werden.

Selig sind die, die geistlich arm sind, die ihren Zustand erkennen und die werden glücklich. Ihnen ist das Reich der Himmel.

 

Dann gehen wir zum zweiten Schritt. Der zweite Schritt zum Glück Vers 4: „Glückselig sind die Trauernden, denn sie werden getröstet werden.“ Der zweite Schritt ist: Wenn ein Mensch nun seine geistliche Armut erkennt: „Ich hab nicht was ich brauche. Ich brauche Hilfe!“ Wenn er seinen Zustand erkennt, hat er zwei Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Entweder er versucht, den zu verdecken und zu verstecken, zu rationalisieren: „ Nein, nein so tragisch ist das nicht. Ich bin zwar nicht perfekt, aber schlecht bin ich auch nicht.“ Das hört man ja oft von Menschen. Wenn man mit ihnen redet. Ich frag sie: „ Ja glaubst du, dass du perfekt bist?“ „Naja perfekt bin ich nicht aber im Vergleich zu anderen bin ich relativ gut.“ Also man versucht zu rationalisieren oder man nimmt die Tatsache zur Kenntnis: „Ich bin geistlich arm, ich brauche Hilfe und ich wende mich mit meiner Armut an Gott. Ich bin traurig über meinen Zustand. Ich trauere über meinen Zustand, dass ich Gott nicht gefallen kann, dass ich Menschen weh getan habe. Es tut mir leid.“ Und ich wende mich mit dieser Trauer an Gott. „Selig sind die Trauernden, denn sie werden getröstet werden.“ Und dieses Trauern, in meiner Trauer mich an Gott wenden, um Hilfe bitten, das nennt die Bibel Buße tun oder Umkehren oder Bekehren oder Vertrauen oder Glauben oder Wiedergeboren werden, usw.

 

Sehr ihr, es ist so. Solange ein Mensch seine persönliche Armut nicht eingesteht, solange wird er nicht um Hilfe bitten. Er wird religiös sein. Durchaus. Ein Mensch der nicht glaubt, dass er arm ist, wird trotzdem religiös sein. Das sind die Pharisäer. Sie sind schon religiös, aber wisst ihr, was das Problem der Pharisäer war? Die Pharisäer waren gute Menschen. Die haben sich mehr bemüht als andere die Gesetze Gottes zu befolgen. Das größte Problem der Pharisäer war: Sie haben geglaubt, dass sie ein bisschen besser sind wie die Zöllner und die anderen. „Ich bin ein bisschen besser.“ Also das ist das Problem. Das ist keine Armut. Erinnert euch die Geschichte Zöllner und der Pharisäer. Der eine schlug sich an die Brust: „ Herr sei mir Sünder gnädig. Ich bin arm. Ich brauche Hilfe.“ Der ging hinaus gerechtfertigt. Und der Pharisäer hat gesagt: „Schau, Gott, wie ich alles verzehnte und gut bin. Und Gott sagt: „Dir kann ich leider nicht helfen.“ Weil selig sind, die ihre Armut erkennen, darüber traurig sind und sich damit an Gott wenden.

 

Und dann ist dieses wunderbare Versprechen. Er sagt: „Glückselig sind die Trauernden, denn sie werden getröstet werden.“ Sie werden getröstet werden von wem? Vom Tröster! Dem Parakleto. Dem Heiligen Geist. Der Name für den Heiligen Geist ist parakleto – der Tröster. Er kommt zu uns und tröstet uns. Seht ihr, es ist ein schwieriges Thema oft. Auch ich erkenne das, wenn ich mit Leuten rede, die jetzt mit Glauben nicht so viel am Hut haben, dass man sagt, wir sind geistlich tot. Wenn du sagst: „Du bist nicht perfekt. Du hast ein Problem!“, werden die meisten Leute sagen: „Ja das stimmt schon, perfekt bin ich bei Weitem nicht.“ Wenn ich aber sage; „Ich weiß du hast echt ein Problem. Du bist nämlich geistlich tot.“ Dann werden die sagen: „Was ist jetzt los? Ich bin doch nicht komplett schlecht.“ Das Neue Testament sagt, „es ist keiner der Gutes tut, auch nicht einer.“ Wir sind allesamt Sünder.

 

Und es ist schwierig, oft das so rüber zu bringen. Zu entdecken, ich bin jemand der Hilfe braucht. Ich bin ein Sünder. Ein Sünder ist jemand, der getrennt von Gott lebt. Wenn man Kinder hat, ist es ein bisschen leichter. Ich weiß noch als ich ein Junge war. Einmal habe ich die Katze beim Schwanz genommen und vom dritten Stock runter geworfen. Meine Mutter war schockiert aber Gott nicht. Denn das ist was man tut. Ich hatte selber Kinder dann. Die sind ganz lieb eigentlich. Speziell die Mädchen, oder wenn sie so klein sind, sind sie echt niedlich. Aber auch eine meiner zwei Töchter. Einmal waren wir beim Baufreund da. Und da hat sich herausgestellt: da hat sie unterm Mantel Seifenblasen gehabt. Sie sagte: „Schau Papa, was ich habe.“ Ich sagte:“Wo hast du das denn her?“

„Ja vom Geschäft.“ Ich sag: „ Das haben wir nicht bezahlt, das hast du mitgenommen.“ Ich sag: „Du hast gestohlen.“ Interessant, ja ? Ich habe ihr nie gelernt, wie man stiehlt. Aber sie hat gestohlen. Sie hat wahrscheinlich die sündhafte Natur der Mutter geerbt :).

 

Aber, das ist interessant. Ein Sünder wird sündigen. Warum tun Kinder das, obwohl es ihnen niemand lernt? Weil sie von Haus aus Sünder sind. Wenn du einen Apfelbaum pflanzt, dann erwarte im nächsten Jahr keine Zwetschgen. Es werden Äpfel drauf sein. Und wenn ein Sünder geboren wird, er wird sündigen. Das Neue Testament sagt, wir sind Sklaven der Sünde. Wir können nicht anders. Wir sind Sklaven, wir sind Schuldner. Wir schulden der Sünde etwas. Wir können nicht anders als sündigen, sagt das Neue Testament, Römerbrief. Und das ist jetzt wichtig zu erkennen, dieser, man nennt es die Erbsünde, das Wort habt ihr vielleicht schon mal gehört. Nicht unbedingt ein vorteilhaftes Wort aber irgendwo stimmts. Dieser vererbte Zustand das ist ja nicht meine Schuld. Ich habe nicht bei meiner Geburt gesagt: „So, ich will Sünder sein.“ oder der andere sagt: „Nein, ich will kein Sünder sein. Ich will ein Gerechter sein.“ Ich hatte ja keine Wahl. Niemand hat mich gefragt, ob ich geboren werden will. Ich bin trotzdem geboren. Ich bin als Sünder geboren. Das ist eigentlich gemein. Und jetzt muss ich sündigen. Und jetzt werde ich auch noch dafür bestraft, dass ich sündige, was ich nie gewollt habe. Und seht ihr, da ist wichtig in der Diskussion zu sagen: Dieser vererbte Zustand, dass ich Sünder bin, das ist nicht meine Schuld. Dafür kann ich nichts. Aber wisst ihr, was meine Schuld ist? Wenn ich diesen Zustand nicht eingestehe und dann nicht Gott um Hilfe bitte, mir in diesem Zustand zu helfen. Das ist meine Schuld. Nicht der Zustand, denn dafür kann kein Mensch etwas. Nur weil der Adam gesündigt hat, habe ich jetzt auch ein ein Problem, das ist ein bisschen gemein. Wenn wir aber erkennen: Ja so ist es. Die Frage ist auch oft: Angenommen du hast eine unheilbare Krankheit. Und dann kommt ein guter Freund zu dir und sagt: „Du musst dieses Medikament nehmen, dann wirst du geheilt.“ Und der Kranke sagt dann: „Ah, vergiss dein Medikament. Ich hab schon zehn probiert und keins hat geholfen. Du kannst deins auch wegwerfen.“ Dann stirbt dieser Mensch. Jetzt ist die Frage: Ist er gestorben wegen Krebs? Wegen der unheilbaren Krankheit? Oder ist er gestorben, weil er das Medikament nicht genommen hat? Sehr ihr, der Krebs ist nicht seine Schuld. Seine Schuld ist aber, die Hilfe abzulehnen und das Medikament anzunehmen, das ihm helfen kann. Und das ist wichtig in der Diskussion zu unterscheiden.

 

Und dann werden wir getröstet vom Tröster, dem Parakleto. Schlagt mal auf: Johannes 14, 16. Da habt ihr nämlich das Wort. Johannes 14, 16 wo Jesus sagt: „Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand...“ Das ist das Wort parakleto, oder Tröster, „geben, der bei euch sei in Ewigkeit.“ Und wichtig zu verstehen ist jetzt. Erst nachdem ein Mensch erkannt hat: „Ich bin geistlich arm. Ich brauche Hilfe!“ Nachdem dieser Mensch nun traurig ist über seinen Zustand und zu Gott geht und um Hilfe bittet, erst dann wird er getröstet werden. Dann kommt der Paraklet, der Heilige Geist, der uns tröstet.

 

 Und wisst ihr, manchmal rede ich mit Leuten, ob Christen oder nicht, die sagen: „Etwas ist komisch. Ich habe Freunde, die sind Christen. Bei denen tut sich was. Die können oft was erzählen von dem, was Gott in ihrem Leben tut. Ich kann nie was davon erzählen.“ Manchmal frage ich diese Leute: „Hast du jemals schon erkannt, wie arm du bist? Hast du schon erkannt, dass es unmöglich ist, Christ zu sein? Hast du schon erkannt, dass du Hilfe brauchst? Denn erst dann wirst du getröstet werden. Erst dann kommt der Heilige Geist und wirkt und arbeitet in deinem Leben.“ Seht ihr, solang wir Christen glauben: Wir können es auch selber – das Christsein, solange kann der Heilige Geist schlafen. Erinnert euch an die Jünger im Boot. Solange die Jünger selbst herumwerkelten, hat Jesus geschlafen. Solange wir es selbst tun, schläft Jesus. Wenn wir aber unsere Armut eingestehen und sagen: „Der Sturm! Das geht nicht. Das ist ein Wahnsinn. Das geht nicht.“ Dann sagt Jesus: „OK.“ und wacht auf. 

 

Das heißt, erster Schritt: Armut eingestehen. Zweiter Schritt: Darüber traurig sein und sich an Jesus wenden und um Hilfe bitten. Jetzt machen wir noch einen dritten Schritt vor dem Mittagessen. Vers 5: „Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben.“ Das heißt, die Sanftmütigen, das heißt auch, den Mut haben, sanft zu sein, sanftmütig, den Mut haben, sich sanftmütig der Führung Gottes unterzuordnen. Nachdem ich meine geistliche Armut erkannt habe, dieser Zustand mir leid tut, ich vom Heiligen Geist getröstet werde, vertraue ich mich nun der Führung Gottes an. Ich bin sanftmütig, nicht hochmütig. Gott widersteht dem Hochmütigen, aber dem Sanftmütigen gibt er Gnade. Das heißt, sanftmütig, jene, die sagen: „Herr, ich will auf dich hören. Ich will und brauche dich mehr als Alles.“ Und das ist, wo Paulus so schön sagt in Galater 2, 20, sagt Paulus: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ Er ist Herr meines Lebens, ich vertraue ihm mein Leben sanftmütig seiner Führung an. Und da möchte ich einen Unterschied machen zwischen der objektiven und der subjektiven Herrschaft Jesu. Und mit diesen zwei Gedanken möchte ich dann diese Stunde schließen.

 

Und zwar, objektive Herrschaft Jesu, dass Jesus objektiv Herr und Gott ist, das ist unumstößlich. Schlagt mal auf Philipper 2, 9-11. Da lernen wir, Paulus sagt, er spricht über Jesus, Philipper 2, 9: „Darum hat Gott ihn (Jesus) hocherhoben, ihn den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen, Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“ Das heißt, jede Zunge wird bekennen, dass Jesus der Herr ist. Völlig egal, ob das ein Atheist oder Moslem, Hindu, Christ oder sonst was ist. Das spielt keine Rolle. Denn das ist die objektive Wahrheit. Dein Unglaube oder dein Glaube ändert kein bisschen die Tatsache, dass Jesus Herr und König ist.

 

Beispiel nur: Angenommen, du kommst von Deutschland nach Österreich. Und in Deutschland gibt’s ja keine Beschränkung zum Teil auf der Autobahn. Ich liebe das. Das ist super. Leider haben wir das in Österreich nicht. Und dann kommst du nach Österreich und hast 130, falls du  das nicht gewusst hast. Und es ist gut, sich dran zu halten. Wir haben viele Radarfallen. Und dann kommst du nach Österreich und fährst halt gleich weiter wie in Deutschland. Die Autobahnen sind ja gleich breit. Denkst dir: „Ja warum nicht?“ Und dann siehst du das blaue Licht hinter dir. Du musst stehen bleiben. Das passiert dem Charly regelmäßig zum Beispiel :) Und dann musst du halt stehen bleiben. Dann kommt er (Polizist). Du kurbelst dein Fenster herunter. Sagst du: „Hallo.“ Sagt er: „Wissen Sie, dass Sie zu schnell gefahren sind?“ Du sagst: „Nein, ich habe nicht auf den Tacho geschaut.“ „Ja, Sie sind 200 gefahren statt 130. Wissen Sie, dass es verboten ist in Österreich?“ Du: “Nein, das hab ich auch nicht gewusst.“ Er: „Das ist verboten. Wissen Sie, dass Sie eine Strafe bezahlen müssen?“ Du: „Nein, das habe ich auch nicht gewusst.“  Er: „Sie müssen Strafe bezahlen.“ Und dann sagst du: „Wer ist hier eigentlich euer Chef da, euer Chef von Österreich? Bundeskanzler?“ „Ja momentan der Faymann“, sagt der Polizist. Und dann sagst du: „Ja der Faymann. Den hätte ich sowieso nie gewählt. Der Faymann ist für mich ein totaler Versager.“ Übrigens, er ist ein ganz netter Kerl. Ich habe den sehr gern. Nur fürs Beispiel jetzt. Du: „Er ist ein totaler Versager. Also wenn der Faymann diese Regel bestimmt hat da mit seinem Verkehrsmenschen da, dann vergiss es. Tschüss, bis zum nächsten Mal.“ Dann wird der Polizist sagen: „Mein lieber Freund. Ob Sie den Faymann gewählt haben oder nicht, ob Sie den Faymann mögen oder nicht, ob Sie den Faymann als fähig halten oder nicht, ist ziemlich egal. Er ist Bundeskanzler. Sie haben das Gesetz gebrochen und Sie werden bezahlen.“ Und du wirst bezahlen.

 

Seht ihr, ob du an den Faymann glaubst oder nicht, ist eigentlich völlig egal, weil er ist es. Ob du an Gott glaubst oder nicht, in dem Sinn ist egal, weil Gott ist, Jesus ist Herr. Und jedes Knie wird sich beugen. Das ist nicht eine Wahl. Das ist ein Fakt. Das ist die objektive Herrschaft Jesu.

 

Aber dann gibt’s noch die subjektive Herrschaft Jesu. Und dabei geht es um die freiwillige Unterordnung des Geschöpfes unter ihren Schöpfer. Und das nennt die Bibel Glauben oder Vertrauen. Wenn ein Mensch sagt: „Gott, ich danke dir, ich vertraue dir, ich glaube an dich. Danke für das, was du für mich getan hast, für das was du bist. Mit dir will ich leben. Dir will ich mich unterordnen.“ Das ist die sogenannte subjektive Herrschaft des Menschen unter Gott. Seht ihr, Gott hat uns ein kostbares Geschenk gegeben, Und ich weiß, da gibt es große Debatten drüber. Aber wir haben einen Willen, mit dem wir auch entscheiden können. Und Gott hat uns in seinem Ebenbild gemacht und das beinhaltet, dass wir auch eine Wahl haben, mit oder ohne Gott zu leben, uns ihm unterzuordnen oder ihn abzulehnen. Oder gleichgültig zu sein. Gott sehnt sich nach Gemeinschaft mit uns. Mutter Theresa hat das so schön gesagt: „Gott ist hungrig nach unserer Liebe.“ Gott will uns. Die Frage ist, ob wir ihn wollen.

 

Wenn jemand diese Beziehung noch nicht hat. Du kannst sie beginnen. Gott wartet auf dich. Sein Ja ist bereits da. Das ist am Kreuz vollzogen worden. Gottes Ja zu dir. Die Frage ist, ob wir Ja zu Gottes Führung sagen? Was mir auch oft unterkommt: Dass wir so einen Unterschied machen. Bei persönlichen Glaubenszeugnissen hört man das relativ oft. Wo Menschen sagen: „Als ich 14 Jahre alt war, habe ich Jesus als meinen Retter angenommen. Jetzt bin ich 25, jetzt habe ich ihn als meinen Herrn angenommen. Ich weiß, was sie damit sagen wollen. Aber Tatsache ist, Jesus ist immer Herr. Die Frage ist nur, ob du dich subjektiv seiner Herrschaft unterordnest? Und manchmal habe ich den Eindruck, wir haben zwei Gattungen von Christen. Die einen, die es echt ernst meinen. Die wollen mehr von Gott. Und dann gibt’s die Christen, die sind zwar gläubig, irgendwann mal wiedergeboren aber sie interessieren sich nicht sehr für Gott. Die kommen zwar irgendwann mal in den Himmel, aber, ja weiß man nicht genau. Aber da sind dann die Richtigen. Das sind dann die, die in den Bibelkreis gehen oder in den Tauernhof kommen :), usw. Und so machen wir ein bisschen einen Unterschied, habe ich den Eindruck. Aber hier ist auch wichtig, zu erkennen: Manche Christen glauben: „Jesus kam, um meine Sünden zu vergeben. Jesus kam, um mich mal in den Himmel zu bringen.“ Das ist korrekt. Das tut er auch. Aber sie glauben, das ist es. Aber das ist es nicht. Jesus kam nicht nur, um Sünden zu vergeben. Er kam nicht nur, um uns mal in den Himmel zu bringen. Jesus kam, um Herr zu sein.

 

Ich möchte euch jetzt zwei Bibelstellen geben, die das wunderschön sagen: Römer 14, 9, da schreibt der Apostel Paulus, da sagt er: „Denn hierzu,“ oder dazu, also die Frage ist: Wozu? „Hierzu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er herrsche. Sowohl über Tote als auch über Lebende“ Christus ist gekommen, damit er Herr sein kann, herrschen in unserem Leben. 2. Korinther 5, 15 lesen wir, da steht: „Und für alle ist er gestorben, damit“ also Wozu? „Damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern den, der für sie gestorben und auferweckt ist.“ Das heißt: Wozu ist Christus gekommen? Damit wir nicht mehr für uns selbst leben, sondern für und mit ihm. Das ist das Ziel der Erlösung.

 

Darum übrigens ist Christsein nie etwas Billiges. Bonhoeffer hat das so schön geschrieben: „Es gibt keine billige Gnade.“ Christus kam nicht nur, um dich aus...Major Thomas hat das so schön gesagt: „Jesus kam nicht, um Menschen aus der Hölle in den Himmel zu bringen. Jesus kam, um Gott aus dem Himmel wieder in den Menschen zu bringen.“ Damit er Herr ist in und durch unser Leben. Das ist das Ziel der Erlösung. Und seht ihr, manchmal sagen wir so auf die Art bei Evangelisationen: „Nimm Jesus an, nimm ihn in dein Herz auf, dann bist du gerettet und kommst in den Himmel.“ Das ist eigentlich nicht ganz die Wahrheit. Schlagt mal auf Markus Kapitel 10. Das ist die Geschichte vom reichen Jüngling. Das ist ganz interessant. Markus 10, 17. Ich lese euch ein paar Verse nur vor. „Und als er auf dem Weg hinaus ging, lief einer herbei, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Lehrer, was soll ich tun, damit ich ewiges Leben erbe? Also dieser Mensch war ernst: „Was muss ich tun um ewiges Leben zu haben?“ Er wollte ewiges Leben dieser Mann. „Jesus aber sprach zu ihm: „Was nennst du mich gut, niemand ist gut, außer einem, Gott. Die Gebote weißt du. Du sollst nicht töten, du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis reden. Du sollst nicht vorenthalten, ehre deinen Vater und deine Mutter.“ Er aber sagte zu ihm: „Lehrer, das alles habe ich befolgt von meiner Jugend an“ Jesus blickte ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: „Eins fehlt dir: Geh hin, verkaufe Alles, was du hast und gib den Erlös den Armen und du wirst einen Schatz im Himmel haben und komm und folge mir nach!“ Er aber ging entsetzt über das Wort traurig weg, denn er hatte viele Güter.“ So viel wir wissen, die Geschichte geht nicht zu Ende, so viel wir wissen, hat Jesus den in die ewige Verdammnis gehen lassen. Aber der wollte doch ewiges Leben. Weil Jesus hat gewusst: Dieser junge Mann, der will nicht mich, der will nur mal in den Himmel kommen. Er hat Angst, dass er heute einen Kamelunfall hat und dann ist er tot. Dann ist er nur noch tot. Der Junge hatte Alles, er war ein Oberster, er war reich und er war jung. Das ist ja schön. Aber was er nicht hatte, war: Er brauchte noch ewiges Leben. Und Jesus verkauft ewiges Leben. Das ist gut so. „Was muss ich tun? Das brauch ich auch noch...“ Er hat gesagt: „Nein, dazu bin ich nicht gekommen. Ich bin gekommen, dass ich Herr bin auch über dein Geld.“ Und er ging entsetzt davon, denn das hat er nicht gewollt. Seht ihr, wir müssen aufpassen, die Gnade billig zu verkaufen. Und wie wir Jesus weitergeben. Manchmal ist es fast so wie eine Versicherungspolice so dieses Glaubensding: Möchtest du, dass deine Sünden vergeben werden? Dann kannst du ankreuzen: Ja oder Nein? Dann kreuzt du an: „Ja, das ist gut.“ Möchtest du ewiges Leben haben? „Ja, das ist auch gut. „ Möchtest du, dass ich bestimme, wen du heiratest? „Nein, nein, lieber nicht, das tu ich selber. Ich schaue lieber selber“ Möchtest du, dass ich bestimme, wie du dein Geld ausgibst? „ Nein, da schau ich auch lieber selber.“ Möchtest du, dass ich dir den Heiligen Geist schenke der durch mich wirkt? Dann schreibst du vielleicht dazu: „Nur, wenn er keine komischen Sachen macht, usw.“ Und so auf die Art manchmal sehen wir das Christsein. Aber das ist nicht korrekt. Und wir müssen ehrlich sein vor Gott und sagen: „Herr, ich brauche dich.“

 

Und dann noch ein letzter Satz und dann gehen wir Mittagessen. In Matthäus 5 sagt Jesus: „Glückselig sind die Sanftmütigen, die sich sanft der Führung Gottes unterordnen, denn sie werden das Land erben, oder sie werden das Erdreich besitzen. Das heißt, erst wenn ein Mensch seine Armut erkannt hat, sich damit traurig an Gott wendet und um Hilfe bittet, er dann getröstet wird vom Heiligen Geist, er sich dann freiwillig der Führung Gottes unterordnet, erst dann wird er das Erdreich besitzen, erst dann erkennt er, was der Sinn dieses Lebens ist. Dann besitzt du das Erdreich. Wenn du weist, wozu du da bist. Du weißt, der Mensch ist ja bestimmt von vier Fragen nach seinem Ursprung, nach der Sinnfrage, nach dem Ziel seines Lebens und erst da besitzt du das Erdreich, wenn du darauf eine Antwort hast. Und die, sagt Jesus, kriegst du dann, „wenn du meine Anweisung für Glücklichsein ernst nimmst.“ Es geht um Glücklichsein und das sind die erster 3 Schritte. Soweit.

 

Wir werden heute Abend dann die 6 weiteren Schritte behandeln und dann einen Schluss ziehen und die Seligpreisungen rückblickend erkennen, wie wir glücklich sein können. Ich bete noch: Lieber Vater, ich danke dir für diese Seligpreisungen, wo du uns das Rezept gibst, um glücklich zu sein. Glückselig in dieser Welt leben zu können, das Erdreich zu besitzen, zu wissen, zu erkennen, wozu wir überhaupt da sind, den Sinn unseres Lebens erfahren und entdecken und darin die Erfüllung finden in der Gemeinschaft mit dir. Danke Vater, für diese konzentrierten und so klugen Worte, die ein Mensch gar nicht sagen könnte. Herr, du hast sie uns gegeben. Und danke, dass wir davon lernen dürfen. Und ich bete, dass wir wirklichen Gehorsam es auch umsetzen. Und das wollen, was du willst. Das wünsche ich mir für mein Leben und für all die lieben Leute hier. Segne uns und mache uns zum Segen. Amen.