Die Allgegenwart Gottes                      Lektion 7

 

 

 

In gewisser Hinsicht ist das vielleicht die Eigenschaft Gottes, die uns am meisten Ehrfurcht einflößt. Er hat Sich geoffenbart als unbegrenzt und unendlich in Seiner göttlichen Gegenwart. Er ist überall, an jedem Ort und zu jeder Zeit. So wie Allmacht aussagt, daß Er alle Macht hat und Allwissenheit ausdrückt, daß Er alles Wissen hat, so sagt Allgegenwart, daß Er unbegrenzte, maßlose Gegenwart hat. Das schließt jeden Ort, jede Situation und jeden Augenblick ein, sowohl in der sichtbaren als auch in der unsichtbaren Welt.  Es gibt keine Beschränkung oder Begrenzung. Keiner ist außerhalb Seiner Gegenwart. Im ungeheuer großen Weltall und jenseits der entferntesten Galaxien ist Er da. Ja, die Schrift sagt sogar, "In ihm leben und weben und sind wir" (Apg. 17,28).

Warum ist dein Gott so klein in deinen Gedanken ?

 

Der Psalmist ruft aus, " Wohin sollte ich gehen vor deinem Geist, wohin fliehen vor deinem Angesicht?  Stiege ich zum Himmel hinauf, so bist du da. Bettete ich mich in dem Scheol, siehe, du bist da. Erhöbe ich die Flügel der Morgenröte, ließe ich mich nieder am äußersten Ende des Meeres, auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen." (Psalm 139,7-10). Jemand hat gesagt, "Sein Zentrum ist überall. Seine Grenze ist nirgendwo". Er sagt, "Ich fülle Himmel und Erde". Tatsächlich geht Er sogar noch

darüber hinaus.

 

Er ist nicht vermischt mit Seiner Schöpfung oder ein Teil von ihr, Er ist nicht "die Natur". Er hat sie geschaffen. Man darf Ihn nicht als wesensgleich ansehen mit anderen Dingen oder Wesen. Es ist falsch zu sagen, "Gott ist alles und alles ist Gott". Er ist Gott "von allen".

 

Er kommt und geht, nicht im Sinne von Abwesenheit, sondern im Sinne von persönlicher Gemeinschaft, Segen und Offenbarung. In diesem Sinne "verbirgt Er Sein Angesicht" (Ps. 10,1), oder zieht Sich zurück, was sogar Seine Geschöpfe erschreckt und sie vergehen (Ps. 104,29). Er ist "fern von den Gottlosen" (Spr. 15,29), aber Er ist "nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind" (Ps. 34,19) und denen, die sich Ihm nahen (Jak. 4,8). Wenn Jesus sagt, "Siehe, ich bin bei euch alle Tage" (Matth. 28,20) oder "da bin ich in ihrer Mitte" (Seines Volkes) (Matth. 18,20), dann beansprucht Er, allgegenwärtig zu sein. Den Gottesfürchtigen verheißt der Herr, sie zu beschützen, für sie zu sorgen, sie zu leiten und sie zu ermutigen durch Seine Gegenwart, ohne Unterlassung oder Nachlässigkeit. Sowohl David als auch Petrus verkündeten diese Wahrheit in ihren Nöten, als sie sagten, "Der Herr ist zu meiner Rechten, damit ich nicht wanke" (Ps. 16,8; Apg. 2,25). Zu allen Zeiten gilt für die Gottesfürchtigen, "Hier ist der HERR" (Hes. 48,35). Das ist Sein Name, Jahwe schammah.

 

Die Sünder sollten gewarnt sein durch die Allgegenwart Gottes, wenn sie Seine Heiligkeit betrachten. "Wird jemand in der direkten Gegenwart Gottes etwas tun, wofür er sich schämen würde, wenn er es vor den Augen der Menschen täte ? " fragte Charnock in seinem Buch "Die Eigenschaften Gottes". Wird der Dieb stehlen, der Lügner lügen, der Unzüchtige so handeln, der Heuchler täuschen mit der Vorstellung, daß "kein Auge mich erspähen kann" (Hiob 24,15) ? Wie Adam nach seiner Sünde entdeckte, wo kannst du dich verbergen vor Ihm ?

 

Die Allgegenwart Gottes ist ein Trost für den Gottesfürchtigen, aber sie muß ein Schrecken sein für den Sünder. Du kannst nicht fliehen vor Seiner Gegenwart.

 

 

 

 

 

Fragen für das Gespräch

 

 

 

1) In welcher Weise ist deine Wertschätzung der Allgegenwart Gottes gewachsen durch diese Lektion ? Denke aufmerksam darüber nach.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2) In welchen Umständen hast du persönlich gefühlt, daß der Herr weit weg war ? Stimmte das wirklich ?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3) Bei welchen Gelegenheiten hast du persönlich empfunden, daß der Herr dir nahe war ? War das wirklich so ?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4)  Was hat dich speziell gewarnt  oder getröstet in dieser Lektion ?