Der Herr ist gut, in dessen Dienst wir stehn

 

1.      Der Herr ist gut, in dessen Dienst wir stehn, wir dürfen ihn in Demut Vater nennen; wenn wir nur treu auf seinen Wegen gehen, so sehn wir ihn vor zarter Liebe brennen.

 

2.      Der Herr ist gut und will der Sünder Schuld / nicht un­erbittlich mit dem Schwerte rächen; es ist bei ihm ein Reichtum der Geduld, er sieht nicht an der Irrenden Ver­brechen; er ist versöhnt durch seines Sohnes Blut. Der Herr ist gut.

 

3.      Der Herr ist gut und teilt sich willig mit; sein Wesen ist ein Brunnen guter Gaben. Er geht uns nach und fragt bei jedem Schritt, ob wir nicht was von ihm zu bitten haben. Wo ist ein Herr, der so mit Knechten tut? Der Herr ist gut.

 

4.      Der Herr ist gut. Kein Elend ist so groß, er hat so Kraft als Neigung, uns zu schützen. Umschließt uns seiner star­ken Liebe Schoß, so kann der Geist in stillem Frieden sitzen. Es macht sein Schutz, dass man hier sicher ruht. Der Herr ist gut.

 

5.      Der Herr ist gut. Wer dies im Glauben schmeckt, wird nimmermehr aus seinen Diensten gehen. Hier wird erst recht, was Freiheit sei, entdeckt, hier kann der Geist im rechten Adel stehen. Nichts ist umsonst, was hier der Glaube tut. Der Herr ist gut.

 

6.      Der Herr ist gut und sieht in Gnaden an / den armen Dienst der Knechte, die ihn lieben. Er gibt mehr Lohn, als man erwarten kann; kein kühler Trunk ist unvergolten blieben: er gibt dafür die ganze Segensflut. Der Herr ist gut.

 

7.      Der Herr ist gut und bleibt es bis zum Tod. Wir sollen ihm in seinen Armen sterben; er will uns führen aus der letzten Not / und alles, was er hat, uns lassen erben / und Ruhe geben, wie er selber ruht. Der Herr ist gut.

 

8.      Der Herr ist gut. Fallt nieder vor dem Thron! Wir sind zum Segen herzlich eingeladen. Lobt unsern Gott, lobt seinen lieben Sohn, lobt seinen Heilgen Geist, den Geist der Gnaden! Lobt ihn für alles, was er ist und tut! Der Herr ist gut.

 

Johann Jakob Rambach 1693-1735; Str. 7 und 8: Albert Knapp 1798-1864