Laodicea: Werde wieder brennend für Jesus!

Reihe: 7 persönliche Briefe von Jesus (7/7)

 

Schriftlesung: Offenbarung 3, 14-22

I.     Jesus enttäuscht nie!

II.       Die verhängnisvolle Selbsttäuschung

III.      Die grossartige Liebe!

 

 


„Und an den Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Der, der treu ist, der vertrauenswürdige und zuverlässige Zeuge, der Ursprung von allem, was Gott geschaffen hat – der lässt der Gemeinde sagen: Offenbarung 3, 14.

Ich weiss, wie du lebst und was du tust; ich weiss, dass du weder kalt noch warm bist. Wenn du doch das eine oder das andere wärst! Offenbarung 3, 15.

Aber weil du weder warm noch kalt bist, sondern lauwarm, werde ich dich aus meinem Mund ausspucken. Offenbarung 3, 16.

Du sagst: Ich bin reich und habe alles im Überfluss, es fehlt mir an nichts, und dabei merkst du nicht, in was für einem jämmerlichen und erbärmlichen Zustand du bist – arm, blind und nackt. Offenbarung 3, 17.

Ich rate dir: Kaufe bei mir Gold, das im Feuer gereinigt wurde, damit du reich wirst, und weisse Kleider, damit du etwas anzuziehen hast und nicht nackt dastehen und dich schämen musst. Kaufe auch Salbe, und streiche sie dir auf die Augen, damit du wieder sehen kannst. Offenbarung 3, 18.

So mache ich es mit allen, die ich liebe: Ich decke auf, was bei ihnen verkehrt ist, und weise sie zurecht. Darum mach Schluss mit deiner Gleichgültigkeit und kehre um! Offenbarung 3, 19.

Merkst du nicht, dass ich vor der Tür stehe und anklopfe? Wer meine Stimme hört und mir öffnet, zu dem werde ich hineingehen, und wir werden miteinander essen – ich mit ihm und er mit mir. Offenbarung 3, 20.

Dem, der siegreich aus dem Kampf hervorgeht, werde ich das Recht geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich den Sieg errungen habe und jetzt mit meinem Vater auf seinem Thron sitze. Offenbarung 3, 21.

Wer bereit ist zu hören, achte auf das, was der Geist den Gemeinden sagt!“ Offenbarung 3, 22.


Einleitende Gedanken

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Nun sind wir bei der Gemeinde angelangt, die zuletzt angeschrieben wurde: Laodicea. Epaphras gilt als Gründer dieser Gemeinde, denn Paulus schrieb den Christen des Nachbarorts Kolossä:

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„Ich kann bezeugen, wie viel Mühe und Plage Epaphras für euch auf sich nimmt und ebenso für die Glaubenden in Laodizea und Hiërapolis.“ Kolosser 4, 13

Selbst Paulus, der noch nie in Laodicea war, mühte sich um diese Gemeinde:

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„Es liegt mir daran, dass ihr wisst, wie sehr es bei diesem meinem Kampf um euch in Kolossä geht und auch um die Gemeinde in Laodizea und überhaupt um alle, die mich persönlich nicht kennen gelernt haben.“ Kolosser 2, 1

Ein Brief von Paulus verfasst, an die Gemeinde in Laodicea, ging leider verloren. Eine Bemerkung im Kolosserbrief weist darauf hin.

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„Wenn dieser Brief bei euch vorgelesen worden ist, dann schickt ihn nach Laodizea, damit er auch dort vor der Gemeinde verlesen wird. Und lest auch ihr den Brief, den ich nach Laodizea geschrieben habe.“ Kolosser 4, 16

Schade, dass wir ihn nicht mehr haben – nun, was Paulus bezüglich der Gemeinde in Kolossä, Hierapolis und Laodicea beschäftigte zeigt, dass er sehr wohl wusste in welche Richtung sich die Gemeinde entwickeln könnte.

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„Ich möchte, dass die Christen in Kolossä und Laodizea alle Mut bekommen und in Liebe zusammenhalten und dass sie zur ganzen reichen Fülle des Verstehens gelangen und Gottes Geheimnis begreifen, nämlich Christus.“ Kolosser 2, 2

Das war nun tatsächlich das Problem im Laodicea. Hätten die Christen das Geheimnis Gottes, Jesus Christus, völlig begriffen, hätte Jesus einen anderen Brief schreiben können. So in der Art, wie er ihn nach Philadelphia schrieb.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Kolosser 2, 1-2; Kolosser 4, 12-16

I.                

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Jesus enttäuscht nie!

Jesus stellt sich dieser Gemeinde als ein verlässlichlicher Partner vor. Auf das, was er sagt und verspricht, können sie sich 100%iger verlassen.

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„Und an den Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Der, der treu ist, der vertrauenswürdige und zuverlässige Zeuge, der Ursprung von allem, was Gott geschaffen hat – der lässt der Gemeinde sagen: Offenbarung 3, 14.

Der Gleichgültigkeit und Oberflächlichkeit dieser Gemeinde steht Jesus Christus in seiner Treue und Zuverlässigkeit gegenüber. Auf ihn kann man sich verlassen, er ist schliesslich der Ursprung jeden Lebens. Er bestimmte die Regeln dieser Welt. Er ist der Ursprung von allem, d.h. alles, was existiert, existiert wegen ihm, durch ihn und ist auf ihn ausgerichtet, wie Paulus schrieb:

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„Jesus ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der erstgeborene Sohn des Vaters, aller Schöpfung voraus und ihr weit überlegen.“ Kolosser 1, 15

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„Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und auf der Erde lebt, die sichtbaren Geschöpfe auf der Erde und die unsichtbaren im Himmel – die Thronenden, die Herrschenden, die Mächte, die Gewalten. Alles hat Gott durch ihn geschaffen, und alles findet in ihm sein letztes Ziel.“ Kolosser 1, 16

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Also, ihr Leute in Laodicea, wenn ihr euer Leben auf festem Grund aufbauen wollt, dann bin ich der Richtige. Ich werde Euch nie enttäuschen. Ich bin treu und stehe zu dem, was ich versprochen habe. So schrieb Paulus dem Timotheus:

„Unsere Untreue hebt seine Treue nicht auf, denn er kann sich selbst nicht untreu werden.“ 2. Timotheus 2, 13.

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Jesus bleibt treu, auch wenn wir ihm untreu werden. Damit meinte Paulus nicht, dass Jesus uns persönlich treu bleibt, wenn wir untreu werden. Jesus bleibt sich selbst treu. Er wird sich unserer Wankelmütigkeit nicht anpassen. Er wird die Regeln nicht während dem Spiel ändern. Er ist und bleibt ein zuverlässiger Partner, ganz und gar kann man sich auf ihn verlassen.

„Denn Jesus ist immer derselbe – gestern, heute und in alle Ewigkeit.“ Hebräer 13, 8.

Eine ausgesprochen wichtige Botschaft an die Laodiceer.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Johannes 18, 37; Kolosser 1, 15-16.18; 2. Timotheus 2, 13; Hebräer 13, 8; Offenbarung 1, 4

II.            

X

 
Die verhängnisvolle Selbsttäuschung

Laodicea bekam kein einziges Lob. Hätte es Grund für ein Lob gegeben, Jesus hätte es gesagt. Was Jesus in dieser Gemeinde sah, war schlimm:

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„Ich weiss, wie du lebst und was du tust; ich weiss, dass du weder kalt noch warm bist. Wenn du doch das eine oder das andere wärst!“ Offenbarung 3, 15.

Weder kalt noch warm! Offensichtlich war alles wohl temperiert. Doch so eine lauwarme Sache gefällt Jesus nicht. Warm, wäre die Gemeinde, wenn sie eifrig Jesus vertrauen, folgen und ihm dienen würde. Kalt wäre die Gemeinde, wenn sie von Jesus nichts wissen wollten, wenn sie konsequent ohne Jesus lebten.

Jesus wäre es sogar lieber, wenn sie kalt wären. Kalt ist in seinen Augen immer noch besser als lauwarm. Das findet Jesus so widerlich, dass er in aller Deutlichkeit sagt:

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„Aber weil du weder warm noch kalt bist, sondern lauwarm, werde ich dich aus meinem Mund ausspucken.“ Offenbarung 3, 16.

Jesus wird sie ausspucken. Diese lauwarme Brühe in dieser Gemeinde, war ihm zuwider.

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Übrigens wählte Jesus dieses Bild von warm und kalt nicht zufällig. Man sagt, dass es im Nachbarort Kolossä kalte Wasserquellen gab.

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In dem Nachbarort Hierapolis, das ca. 9 Kilometer entfernt ist, gibt es warme Wasserquellen, die bis heute noch eine Attraktion für die Touristen sind.

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Laodicea im Lykostal verfügte über keine Wasserquellen. Das Wasser musste über Aquädukte und durch unterirdische Leitungen in die Stadt geleitet werden. In der Stadt gab es einen Wasserturm und ein Reservoir, die einen grossen Vorrat speichern konnten. Aber so war dieses Wasser eben weder frisch und kalt noch warm. Es war eben lauwarm. Kein besonderer Genuss, wie die Leute in Laodicea wussten.

Dieses unangenehme Wasser war ein idealer Vergleich, mit dem Jesus der Gemeinde ihren Zustand zeigen konnte.

Aber, was meinte Jesus mit diesem lauwarmen Christentum? Ich würde sagen, dass es die ein bisschen Religion ist. Von allem ein bisschen. Ein bisschen Jesus, ein bisschen Hingabe, ein bisschen Gebet, ein bisschen dieses und jenes. Der christliche Glaube als eine Art Hobby, das Abwechslung in mein Leben bringt. Ein von Gleichgültigkeit bestimmtes Leben – Hauptsache mir geht es gut. Die korrekten Lehren kennen wir auswendig, und wir meinen, weil wir sie kennen, sei das schon genug des christlichen Glaubens.

Lauwarme Christen sind oft schwieriger für Jesus zu gewinnen, als kalte Menschen. Mir ist es oft lieber, wenn jemand in einem Kurs deutlich sagt, dass er kein Christ ist. Dann kann man offen miteinander sprechen. Viel schwieriger ist es, wenn jemand behauptet er sei Christ, aber man merkt, irgendwie gibt es da viel Oberflächlichkeit, keine klare Erkenntnis von Jesus, keine Hingabe.

Was zu diesem lauwarmen Christentum führte, war vermutlich der Reichtum in Laodicea. Es traf ein, was Jesus im Gleichnis vom Sämann über die Samen sagte, die unter die Dornen gefallen waren:

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„Jemand hört das Wort, doch die Sorgen dieser Welt und die Verlockungen des Reichtums ersticken es, und es bleibt ohne Frucht.“ Matthäus 13, 22.

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Reich waren diese Christen, deshalb meinten sie, sie hätten alles. Ihre Selbsteinschätzung war völlig verkehrt:

„Ich bin reich und habe alles im Überfluss, es fehlt mir an nichts.“ Offenbarung 3, 17.

Diese Leute waren von sich sehr überzeugt. Sie waren sich sicher, dass sie alles bestens meistern werden. Das schien aber nicht nur bei den Christen so gewesen zu sein. Die Leute in Laodicea waren reich – sehr reich.

Als im Jahr 60 n. Chr. also ca. 30 Jahre bevor dieser Brief geschrieben wurde, ein Erdbeben die Stadt erschütterte. Beanspruchte die Stadt keine Hilfe vom römischen Reich, wie Tacitus berichtet:

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„Im gleichen Jahr (60 n.Chr.) stürzte Laodicea, eine der namhaften Städte Asiens, infolge eines Erdbebens ein. Jedoch erhob es sich wieder durch eigene Kraft ohne irgendeine Hilfe unsererseits.“ (Tacitus: Annalen XIV, 27)

Sie konnten diese Katastrophe aus eigener Kraft bewältigen. Sie waren reich, sie hatten alles im Überfluss, ihnen fehlte nichts.

Tatsächlich, Laodicea war ein bedeutendes Textilzentrum. Die Schafe aus Laodicea waren berühmt für ihre weiche, tiefschwarze Wolle, aus der billige Kleidungsstücke gefertigt wurden. Vermutlich entstand hier die erste Massenproduktion von Stoffen und Kleidern – ein H.&.M. der Antike.

Auch eine bekannte Ausbildungsstätte für Medizin befand sich in dieser Stadt. Unter anderem spezialisierte sich dieses Institut unter anderem auf Ohren- und Augensalben.

Selbst das Bankwesen dieser Stadt war weit herum bekannt. Der römische Politiker, Anwalt und Philosoph Cicero soll seinen Mitbürgern empfohlen haben, ihre Bankgeschäfte über Banken in Laodicea abzuwickeln.

Auch das kirchliche Leben muss sich in dieser Stadt stark ausgebreitet haben. Archäologen identifizierten bis heute sieben verschiedene Kirchengebäude.

Interessant, welchen Einfluss der Wohlstand dieser Stadt auf das geistliche Leben der Christen ausübte. Sie konnten sich in jeder Hinsicht selber helfen. Sie hatten alles, sie brauchten nichts – nicht einmal Jesus. Alles lief wie geschmiert.

Sind wir da den Leuten in Laodicea nicht sehr ähnlich? Wir haben doch auch alles: Wir haben unsere Krankenkasse, die meisten bekommen genügend Geld, um gut zu leben. Unsere materiellen Probleme liegen auf einem sehr hohen Niveau. Die Altersvorsorge ist geregelt. Wir sind über beide Ohren versichert – uns kann nichts passieren. Wir brauchen nichts, denn wir können uns selber helfen.

Stehen wir da nicht in der Gefahr wie die Christen in Laodicea, dass wir meinen alles zu haben, auch im geistlichen Leben? Unsere Geborgenheit kommt nicht mehr von Jesus, sondern von unserem Reichtum.

Die Christen in Laodicea hatten sich völlig falsch eingeschätzt. Sie waren überhaupt nicht reich. Jedenfalls nicht in den Augen von Jesus.

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„Dabei merkst du nicht, in was für einem jämmerlichen und erbärmlichen Zustand du bist – arm, blind und nackt.“ Offenbarung 3, 17.

Trotz den Banken und dem vielen Geld bist du arm. Auch wenn Du grosse und schöne Kirchen bauen kannst und alles abbezahlt ist, bist du arm.

Trotz diesem medizinischen Institut, das auf Augensalben spezialisiert ist, bist du blind geworden.

Und trotz der blühenden Textilindustrie, die günstige Kleider produziert, bis du nackt.

Das sind alles Bilder, die Jesus verwandte, um den geistlichen Zustand dieser Christen zu beschreiben. Ihr Leben war nicht wirklich in Christus verankert. Sie hatten durch ihren Reichtum vergessen, welches die wahren und wichtigen Werte im Leben sind. Nehmen wir als Beispiel die Blindheit. Petrus schrieb einmal in einem Brief, wie sich geistliches Leben entwickelt. Und kam dann zum Schluss:

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„Wenn ihr dies alles habt und ständig darin zunehmt, wird sich das auswirken und Frucht bringen in einer vertieften Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.“ 2. Petrus 1, 8

Diese Entwicklung ist eigentlich Normale für einen Christen. Wer aber diesen Weg nicht beschreitet, wie das Petrus in den vorhergehenden Versen beschrieb, die wir nicht lasen, entwickelt sich das Leben als Christ ganz anders:

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„Wer dagegen all das nicht hat, ist kurzsichtig und geistlich blind. Ein solcher Mensch hat völlig vergessen, was es bedeutet, dass er von seinen früheren Sünden gereinigt worden ist.“ 2. Petrus 1, 9

Die Christen in Laodicea hatten vergessen, was es bedeutet, dass Jesus für sie starb. Sie lebten ganz gut ohne Jesus. Jesus konnte das nicht akzeptieren. Es wurde ihm übel. Er wird diese Gemeinde ausspucken.

Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Könige 18, 21; Amos 5, 21-27; Matthäus 7, 3-5; 13, 22; 19, 23-24; Lukas 12, 19.21; 13, 25-28; Johannes 15, 5; 1. Korinther 4, 8; 1. Timotheus 6, 6-11; 1. Petrus 1, 18; 2. Petrus 1, 3-11; 1.Johannes 2, 11; Jakobus 1, 10-11; Offenbarung 18, 7

III.         

X

 
Die grossartige Liebe!

Eigentlich erwartet man nach diesem harten Urteil weitere, vernichtende Sätze gegenüber dieser Gemeinde. Doch das Gegenteil ist der Fall. Nicht Hass, bewegte Jesus zu diesem harten Urteil, sondern Liebe:

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„So mache ich es mit allen, die ich liebe.“ Offenbarung 3, 19.

Das ist doch eine direkte und offene Liebenerklärung an diese selbstherrliche Gemeinde. Würde Jesus diese Gemeinde nicht lieben, würde er sie gar nicht mehr ansprechen. Es ist ohnehin interessant, dass Jesus gerade den Gemeinden, die sich in einem sehr schlimmen Zustand befanden, besonders sanft begegnete. Auch hier der Gemeinde in Laodicea offenbarte er sich als ein treuer und zuverlässiger Partner. Er offenbarte sich nicht als Richter des Himmel und der Erde.

Und gerade dieser Gemeinde, die offensichtlich kein Lob verdiente, machte Jesus eine direkte Liebeserklärung, so wie er es keiner anderen Gemeinde gegenüber tat.

Aber, das müssen wir lernen. Wenn Jesus uns liebt, heisst das nicht, er akzeptiert jedes Verhalten. Es heisst schon gar nicht, dass er nicht richten wird. Nein – er liebt die Gemeinde in Laodicea, aber wenn sie so lauwarm bleiben, wird er sie ausspucken. Doch das möchte er nicht. Er ist bereit der Gemeinde nochmals entgegenzukommen.

X

 
„So mache ich es mit allen, die ich liebe: Ich decke auf, was bei ihnen verkehrt ist, und weise sie zurecht. Darum mach Schluss mit deiner Gleichgültigkeit und kehre um!“ Offenbarung 3, 19.

Er bittet die Gemeinde, zur Besinnung zu kommen. Er möchte, dass sie ihm wieder ganz und gar vertrauen. Er möchte sie reich machen. So tritt er wie ein Kaufmann auf und empfiehlt ihnen, dass sie bei ihm das, was ihnen fehlt kaufen:

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„Ich rate dir: Kaufe bei mir Gold, das im Feuer gereinigt wurde, damit du reich wirst, und weisse Kleider, damit du etwas anzuziehen hast und nicht nackt dastehen und dich schämen musst. Kaufe auch Salbe, und streiche sie dir auf die Augen, damit du wieder sehen kannst.“ Offenbarung 3, 18.

Hervorragendes Gold, weisse Kleider und wirksame Augensalbe, das bekommen sie alles bei Jesus. Sie sollen wieder aus seiner Kraft leben lernen. Sie sollen ihre Hoffnung auf ihn setzten und nicht auf ihr Bankkonto, ihre Salben, die AHV und Pensionskasse.

Ganz besonders an diesem Kauf ist, dass sie all das ohne Geld kaufen können. Durch Jesaja lud Gott sein Volk auch einmal zu einem solchen Kauf ein:

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„Her, wer Durst hat! Hier gibt es Wasser! Auch wer kein Geld hat, kann kommen! Kauft euch zu essen! Es kostet nichts! Kommt, Leute, kauft Wein und Milch! Zahlen braucht ihr nicht!“ Jesaja 55, 1

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„Warum gebt ihr euer Geld aus für Brot, das nichts taugt, und euren sauer verdienten Lohn für Nahrung, die nicht satt macht? Hört doch auf mich, dann habt ihr es gut und könnt euch an den erlesensten Speisen satt essen!“ Jesaja 55, 2

Den Preis für diesen kostenlosen Einkauf bezahlte Jesus. Deshalb schrieb Petrus in seinem Brief:

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„Ihr wisst, um welchen Preis ihr freigekauft worden seid, damit ihr nun nicht mehr ein so sinn– und nutzloses Leben führen müsst, wie ihr es von euren Vorfahren übernommen habt. Nicht mit Silber und Gold seid ihr freigekauft worden – sie verlieren ihren Wert –, 1. Petrus 1, 18

X

 
sondern mit dem kostbaren Blut eines reinen und fehlerlosen Opferlammes, dem Blut von Christus.“ 1. Petrus 1, 19

Ja, Jesus hatte alles dafür getan, dass wir die wahren Reichtümer des Lebens kostenlos bekommen. Das tat er aus Liebe zu uns!

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„Ihr wisst ja, was Jesus Christus, unser Herr, in seiner Liebe für euch getan hat. Er war reich und wurde für euch arm; denn er wollte euch durch seine Armut reich machen.“ 2. Korinther 8, 9

Schliesslich macht Jesus noch deutlich mit welchem Eifer und mit welcher Demut er um diese Gemeinde wirbt.

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„Merkst du nicht, dass ich vor der Tür stehe und anklopfe? Wer meine Stimme hört und mir öffnet, zu dem werde ich hineingehen, und wir werden miteinander essen – ich mit ihm und er mit mir.“ Offenbarung 3, 20.

Jesus stand vor der Tür dieser Gemeinde. Er klopfte nicht nur, sondern er rief auch. Wer meine Stimme hört, der öffne! Jesus sucht den Zugang zu den Herzen der Christen in Laodicea. Sie waren Christen ohne Christus geworden, denn er hatte offensichtlich keinen Platz mehr in ihren Herzen, deshalb musste er von aussen anklopfen und rufen. Jesus wandte sich jedoch nicht beleidigt von den Christen ab. Das Erstaunliche ist doch, dass er flehend um Einlass bittet. Wer nun seine Türe öffnet, dort wird Jesus eintreten. Dort wird er wieder in Gemeinschaft mit diesem Menschen leben. Das musste jeder persönlich entscheiden. Jesus forderte nicht die Gemeinde zu einer Versammlung auf, in der entschieden werden sollte, ob sie Jesus den Platz zurückgeben wollten, der ihm eigentlich gehört.

Nein, jeder Christ in Laodicea soll eine persönliche Entscheidung treffen. Selbst wenn alle anderen Christen Jesus die Türe nicht öffnen würde, so würde doch der eine, der dies tut, die Gnade und Barmherzigkeit Gottes erfahren. Vor ihm steht dann eine wunderbare Zukunft, denn Jesus versprach:

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„Dem, der siegreich aus dem Kampf hervorgeht, werde ich das Recht geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich den Sieg errungen habe und jetzt mit meinem Vater auf seinem Thron sitze.“ Offenbarung 3, 21.

Sogar die Christen in Laodicea kommen zu höchsten Ehren, wenn sie Jesus wieder in ihr Leben lassen. Jesus sagte nicht, wenn ihr jetzt umkehrt, dann werde ich Euch auf der Hinterbank noch einen Platz lassen, denn ihr habt es nicht verdient, in den ersten Rängen zu sitzen, nachdem ihr mir das angetan habt. Nein, sie werden mit Jesus auf dem Thron sitzen. Trotz allem, werden sie zu höchsten Ehren kommen.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Josua 24, 14-15; Hiob 22, 25; Sprüche 3, 12; Jesaja 55, 1-3; Matthäus 5, 3; Matthäus 13, 45; Johannes 10, 27; Johannes 17, 24; Galater 3, 27; Epheser 1, 18; Kolosser 3, 10; Titus 2, 14; Hebräer 12, 7; 1. Petrus 1, 7, Offenbarung 22, 17

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Schlussgedanke

Erstaunlich, wie sich Jesus um diese Gemeinde mühte. Diese Christen waren sich so sicher, dass sie alles hätten und von niemandem was brauchten, selbst von Jesus nicht. Das hätten sie vermutlich nie so formuliert, aber so hatten sie gelebt. Das wurde ihnen zum Verhängnis, sie merkten nicht wie armselig sie in Wirklichkeit waren. Das kann auch uns zum Verhängnis werden, denn wir können uns in unserer Wohlstandsgesellschaft gut einrichten, so dass wir Jesus eigentlich gar nicht mehr wirklich brauchen.

Wir meinen zwar noch, dass wir ihm vertrauen würden, doch wir könnten uns täuschen. Es gilt für uns immer noch die Herausforderung von Paulus, die er den Christen in Rom schrieb:

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„Lasst in eurem Eifer nicht nach, sondern lasst das Feuer des Heiligen Geistes in euch immer stärker werden. Dient dem Herrn.“ Römer 12, 11.

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Wir sollen weder kalt noch lauwarm sein, sondern warm, voller Eifer für Jesus und seine Anliegen.

„Legt alles ab, und zieht ein neues Gewand an: Jesus Christus, den Herrn. Beschäftigt euch nicht länger damit, wie ihr die Begierden eurer eigenen Natur zufrieden stellen könnt.“ Römer 13, 14.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Römer 12, 1+11; Römer 13, 14

Amen