Wie Glaube funktioniert

1. Mose 12, 3

Reihe: Abraham – das Vorbild des Glaubens (2/4)

 

Schriftlesung: 1. Mose 12, 3

 

 

 

Gliederung

I.    Glaube funktioniert, indem ich mit Gott zusammenwirke

II.      Glaube funktioniert, indem ich alles auf einen Namen setze

 


Einleitende Gedanken

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Abraham, der Vater des Glaubens, ist das Vorbild für den Glauben. Wenn wir wissen wollen, wie Gott Glaube versteht, dann müssen wir uns mit Abraham beschäftigen. Letzten Sonntag haben wir betrachtet wie Glaube beginnt. Da habe ich drei wichtige Punkte aufgezeigt:
– Glaube wird geweckt
– Glaube nimmt Abschied
– Glaube hat Zukunft

Heute befassen wir uns nochmals mit denselben Versen und entdecken, wie Glaube funktioniert. Damit meine ich den Glauben, der uns in den Himmel bringt. Praktisch alle Menschen glauben irgendetwas, aber sie kommen deswegen nicht in den Himmel.

Deshalb beschäftigen wir uns heute mit der Frage, wie Glaube funktioniert, der Glaube, der uns ans Ziel bringt.

Zuerst lese ich nochmals die ersten drei Verse von 1. Mose 12.

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Da sagte der Herr zu Abram: »Verlass deine Heimat, deine Sippe und die Familie deines Vaters und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde! 1. Mose 12, 1

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Ich will dich segnen und dich zum Stammvater eines mächtigen Volkes machen. Dein Name soll in aller Welt berühmt sein. An dir soll sichtbar werden, was es bedeutet, wenn ich jemand segne. 1. Mose 12, 2

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Alle, die dir und deinen Nachkommen Gutes wünschen, haben auch von mir Gutes zu erwarten. Aber wenn jemand euch Böses wünscht, bringe ich Unglück über ihn. Alle Völker der Erde werden Glück und Segen erlangen, wenn sie dir und deinem Nachkommen wohlgesonnen sind.« 1. Mose 12, 3

I.          

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Glaube funktioniert, indem ich mit Gott zusammenwirke

Glaube – wie er uns in der Bibel begegnet – ist nicht in erster Linie ein Glaube an bestimmte Lehrsätze oder Weisheiten. Das gehört auch dazu, doch Glaube funktioniert dann richtig, wenn ich mit Gott zusammenwirke.

Als Gott Abraham begegnete erklärte er ihm nicht zuerst einige Glaubensgrundsätze und Glaubensregeln. Gott sagte einfach:

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„Verlass deine Heimat, deine Sippe und die Familie deines Vaters und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde!“ 1. Mose 12, 1.

Gott hatte offensichtlich eine Idee, wie er mit Abraham zusammenwirken will und Abraham war bereit sich darauf einzulassen.

Seit der Erschaffung der Welt ist das ein typisches Verhalten Gottes. Er pflegte Gemeinschaft mit Adam und Eva. Nach dem Sündenfall ging Gott weiterhin auf Menschen zu, um mit ihnen zusammenzuwirken. So forderte er Noah auf, eine Arche zu bauen und Noah war bereit dazu. Im Hebräer lesen wir:

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„Wie kam es, dass Noah nach Gottes Anweisungen eine Arche baute, um seine Familie zu retten? Der Grund dafür war sein Glaube. Noah nahm die göttliche Warnung ernst, obwohl von dem angedrohten Unheil noch nichts zu sehen war.“ (Hebräer 11, 7)

Noah war bereit mit Gott zusammenzuwirken, selbst wenn er noch nicht abschätzen konnte, welche Bedeutung die Anweisungen Gottes haben werden.

Wir können durch die ganze Bibel hindurch weiterfahren und wir würden immer wieder dasselbe Prinzip entdecken, dass Menschen mit Gott zusammenwirken oder anders gesagt, dass Gott mit Menschen zusammenwirkt.

Im Grunde ist das höchst erstaunlich. Ganz nüchtern betrachtet hätte Gott das gar nicht nötig. Er hätte doch ganz andere Möglichkeiten in diese Welt hineinzuwirken. Ein Wort Gottes genügt, um alles zu verändern. Oder er könnte Engel für die verschiedenen Aufgaben einsetzen.

Es ist auch so, dass Gott ab und zu in dieser Weise in das Geschehen eingreift.

Wie auch immer, jedenfalls hätte Gott – nüchtern und aus unserer Sicht betrachtet – viel einfachere und direktere Wege als mit eigenständigen, unberechenbaren und egozentrischen Menschen zusammenzuwirken.

Und doch wählt Gott oft den scheinbar aufwendigeren und komplizierteren Weg, mit uns eigensinnigen Menschen zusammenzuwirken. Ob uns das einleuchtet oder nicht, es ist offensichtlich, dass uns Gott in sein Wirken einbeziehen will.

Das Projekt Mensch, das Gott mit der Schöpfung gestartet hatte, ist mit der Schöpfung nicht abgeschlossen, sondern wird bis in alle Ewigkeit weitergeführt. Gott hat sich sozusagen uns Menschen verschrieben. Wir sind ihm nicht egal.

Wir sind Gott ausserordentlich wichtig und das gibt unserem Leben eine unvorstellbare Würde. Wir sind Geschöpfe, die nach dem Bilde Gottes geschaffen sind. Geschöpfe mit denen Gott Gemeinschaft pflegen will.

Menschenwürde ist in unserer Gesellschaft zu einem wichtigen Begriff geworden. Doch in der Praxis wird diese Menschenwürde in unserer Welt nicht besonders berücksichtigt. Respektlos wird mit Menschen verfahren. Es zeugt nicht von Menschenwürde, wenn wir Menschen verhungern lassen, obwohl genügend Nahrungsmittel vorhanden sind. Es zeugt auch nicht von Menschenwürde, wenn Menschen abgeschlachtet werden. Es zeugt auch nicht von Menschenwürde, wenn Menschen aus ihren Häusern vertrieben werden, weil sie einem einmaligen 2 wöchigen Sportanlass Platz machen müssen. usw.

Der einzige Ort an dem ein Mensch wirklich Würde erfährt ist bei Gott. Gott begegnet dem Menschen mit Respekt und Liebe.

Wir sind in den Augen Gottes sogar bedeutungsvoller als die Engelwesen. Im Hebräerbrief steht:

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„Die Engel sind alle nur Diener, Wesen der unsichtbaren Welt, die denen zu Hilfe geschickt werden, die am kommenden Heil teilhaben sollen, dem Erbe, das Gott uns schenkt.“ (Hebräer 1, 14)

Nicht nur das, Gott wird uns im letzten Gericht eine grosse Verantwortung übertragen, denn Paulus sagt:

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„Wisst ihr denn nicht, dass die, die zu Gottes Volk gehören, einmal die Welt richten werden? Die ganze Welt muss im Gericht vor euch erscheinen!“ (1. Korinther 6, 2)

Bis heute wirkt Gott mit Menschen zusammen. Das Reich Gottes ist noch nie mit Konzepten gebaut worden. Gott baut sein Reich seit eh und je mit Menschen. Er setzt Menschen ein und befähigt sie, das zu tun, was seinem Reich dient.

Ich habe überhaupt nichts gegen Konzepte und Strategien, die können sehr hilfreich sein und zu einem grossen Segen werden. Doch das Reich Gottes wird durch Menschen gebaut, die mit Gott zusammenwirken. Diese Menschen entwickeln oder benutzen Konzepte und Strategien, aber es sind die von Gott befähigten Menschen, die Reich Gottes bauen.

Der Prophet Hesekiel sagte in eine aussichtlose Situation des Volkes Israel ein erschütterndes Wort, das er von Gott bekommen hatte:

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„Ich suchte überall nach einem, der in die Bresche springen und die Mauer um mein Volk vor dem Einsturz bewahren würde, damit ich es nicht vernichten müsste; aber ich fand keinen.“ (Hesekiel 22, 30)

Gott suchte also einen Menschen, der vor ihm eintreten würde und er fand keinen.

Wie ist das bei uns. Lassen wir uns von Gott finden, wenn er Leute sucht, die mit ihm wirken oder besser, die bereit sind ihn wirken zu lassen. Dazu kann und will er jeden von uns gebrauchen.

Sind wir noch bereit dem Herrn zu sagen: Herr hier bin ich – brauche mich? Das wird oft als eine sehr schwierige Sache angesehen. Das ist aber eine völlig verkehrte Sicht der Dinge. Es ist ein Vorrecht im Dienste dieses barmherzigen Gottes zu stehen. Menschen, die für bekannte Firmen oder bekannte Leute im Dienst stehen, sind stolz darauf. Maria ist uns hier ein Vorbild. Sie sagte es ganz schlicht:

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„Ich bin die Dienerin des Herrn. Was du gesagt hast, soll mit mir geschehen.“ (Lukas 1, 38)

Abraham war bereit sich auf Gott einzulassen. Glaube funktioniert, indem ich mit Gott zusammenwirke.

Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Mose 1, 17; 1. Mose 3, 8; 1. Mose 6, 13.22; Matthäus 28, 19-20; Apostelgeschichte 9, 15-16; Hebräer 9, 14; Hebräer 11, 7; Jakobus 2, 21-24

II.        

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Glaube funktioniert, indem ich alles auf einen Namen setze

Im Glauben, wie er uns in der Bibel gezeigt wird, geht es darum, dass wir alles auf einen Namen setzen.

Dieses Prinzip wird bereits bei Abraham ersichtlich. Gott sagt:

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„Alle, die dir und deinen Nachkommen Gutes wünschen, haben auch von mir Gutes zu erwarten. Aber wenn jemand euch Böses wünscht, bringe ich Unglück über ihn.“ 1. Mose 12, 3

Gott macht Abraham zu seinem Repräsentanten. Einfach gesagt: Wie sich ein Mensch Abraham gegenüber verhält, so wird sich Gott gegenüber diesem Menschen verhalten.

Wird jemand Abraham Gutes wünschen und ihm Gutes tun, dann wird Gott diesem Menschen auch Gutes zukommen lassen.

Wird aber jemand Abraham Böses wünschen und ihm Böses tun, dann wird Gott über diesen Menschen Unglück bringen.

Damit will Gott in der damaligen, von Göttern durchdrungenen Welt, zeigen, wer der wahre Gott ist, den man verehren sollte. Es ist eben der Gott Abraham. Keine Götter werden je stärker und mächtiger als der Gott Abrahams sein. Doch dieses Prinzip beschränkt sich nicht nur auf die Menschen, die mit Abraham lebten und ihn persönlich kannten. Dieser Segen geht viel weiter:

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„Alle Völker der Erde werden Glück und Segen erlangen, wenn sie dir und deinem Nachkommen wohlgesonnen sind.“ 1. Mose 12, 3

Alle Nationen sollen durch Abraham Zugang zum Segen Gottes erhalten. Das geht folgendermassen. Gott offenbarte Abraham etwas später, wie dieser Segen zu allen Nationen kommt.

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„Durch deinen Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast.“ 1. Mose 22, 18

Und wer ist dieser Nachkommen? Es ist Jesus, denn Paulus schreibt bezugnehmend auf diese Stelle:

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„Genauso verhält es sich mit den Zusagen, die Abraham und seiner Nachkommenschaft gemacht wurden. Übrigens sagt Gott nicht: »… und deinen Nachkommen« – als würde es sich um eine grosse Zahl handeln. Vielmehr ist nur von einem Einzigen die Rede: »deinem Nachkommen«, und dieser Eine ist Christus.“ (Galater 3, 16)

So erfüllt sich das, was Gott Abraham versprochen hatte. Wenn sich ein Mensch Jesus zuwendet, dann wird er ein Nachkomme Abrahams, wie Paulus sagt:

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„Wenn ihr aber zu Christus gehört, seid ihr auch Nachkommen Abrahams und seid damit – entsprechend der Zusage, die Gott ihm gegeben hat – Abrahams rechtmässige Erben.“ (Galater 3, 29)

Also, dieses Prinzip, das damals bei Abraham galt, dass sich Gott gegenüber den Menschen so verhalten wird, wie sich die Menschen gegenüber Abraham verhalten. Dieses Prinzip gilt jetzt in absoluter Vollkommenheit bei Jesus.

Unser Verhältnis zu Jesus bestimmt unser Verhältnis zum Schöpfer. Wenn wir Jesus ablehnen, wird uns Gott ablehnen. Wenn wir Jesus annehmen, wird uns Gott annehmen. Ganz deutlich finden wir das im Johannesevangelium ausgesagt:

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„Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen; der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“ (Johannes 3, 36)

Ein Mensch, der Jesus ablehnt, der lehnt den Schöpfer ab und er wird von Gott nichts Gutes empfangen, ja – der Zorn Gottes wird über ihm bleiben.

Der Glaube, der uns in den Himmel bringt funktioniert nur dann, wenn wir alles auf einen einzigen Namen setzen: JESUS. Die Apostel bezeugten das eindeutig und unmissverständlich:

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„Bei niemand anderem ist Rettung zu finden; unter dem ganzen Himmel ist uns Menschen kein anderer Name gegeben, durch den wir gerettet werden können.“ (Apostelgeschichte 4, 12)

Oder wie Paulus den Korinthern schreibt:

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„Das Fundament ist bereits gelegt, und niemand kann je ein anderes legen. Dieses Fundament ist Jesus Christus.“ (1. Korinther 3, 11)

Der Glaube, der für Zeit und Ewigkeit rettet, steht immer in Verbindung mit diesem einen Namen: Jesus Christus.

Natürlich gibt es Menschen, die ernsthaft andere Gottheiten verehren oder zumindest, was sie für Gottheiten halten. Diese Gottheiten, können aber das Problem unserer Schuld nicht lösen. Diese Gottheiten können keinen einzigen Menschen auf die neue Erde und in den neuen Himmel bringen.

Es gibt nur einen Namen und es gibt nur einen Weg, wie wir vor Gott gerecht gesprochen werden und wie wir ewiges Leben bekommen. Dieser Name ist und bleibt JESUS! Johannes schreibt:

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„Wer mit dem Sohn verbunden ist, hat das Leben. Wer nicht mit ihm, dem Sohn Gottes, verbunden ist, hat das Leben nicht.“ (1.Johannes 5, 12)

Glaube funktioniert nur, indem ich alles auf diesen einen Namen setze: JESUS CHRISTUS, der für unsere Schuld am Kreuz starb und der von den Toten auferstanden ist und nun bei Gott dem Vater im Himmel lebt. Jesus, der jetzt als Fürsprecher für all die Menschen vor Gott steht, die ihm ihr Leben anvertraut haben.

Dieses Prinzip, das Gott schon bei Abraham anwandte gilt nun heute in vollkommener Weise auf Jesus Christus bezogen. Wir können uns ganz darauf verlassen, denn

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„Jesus Christus ist immer derselbe – gestern, heute und in alle Ewigkeit.“ (Hebräer 13, 8)

Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Mose 22, 18; Johannes 1, 12; 14, 6; Apostelgeschichte 4, 12; 1. Korinther 3, 11; Galater 3, 8.16; 1. Johannes 2, 1-2; 5, 12; Hebräer 13, 8

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Schlussgedanke

Im Leben von Abraham sehen wir, wie Glaube funktioniert. Oder anders gesagt: Was sich Gott unter Glaube vorstellt.

Wir haben gesehen: Glaube funktioniert, indem ich mit Gott zusammenwirke. Es geht also nicht in erster Linie darum, dass ich gewisse Lehrsätze für wahr halte. Es geht vielmehr darum, dass ich dem Ruf Gottes folge und mich in seinen Dienst stelle.

Das Allerwichtigste für einen echten und lebendigen Glauben, der mich schlussendlich in den Himmel bringt und ich am Ende des Lebens nicht erschrecke, weil ich feststellen muss, dass es nicht funktioniert hat, ist, dass ich alles auf diesen einen Name setze.

Glaube funktioniert nämlich, indem ich alles, mein ganzes Leben auf einen einzigen Name setze: Jesus Christus!

Wenn Du das bis heute noch nicht getan hast, dann mach es heute fest. Vertrau Dein Leben ganz und gar Jesus an.

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„Es gibt nämlich nur einen Gott, und es gibt auch nur einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen – den, der selbst ein Mensch geworden ist, Jesus Christus.“ (1. Timotheus 2, 5)

Bibelstellen zum Nachschlagen: Johannes 1, 12; Römer 10, 9-13; 1. Timotheus 2, 5; 1. Johannes 1, 7.9