Der grosse Preis!

Untiabschluss von Natalie Z. und Mischa B.

 

Die meisten von uns haben schon davon geträumt, wie das wäre wenn wir einmal im Lotto gewinnen würden. Ja – viele beschleunigten ihre Träume, indem sie einen Lottozettel ausfüllten. Man träumt dann nicht nur in der Nacht, sondern lebt mit Tagträumen. Doch dann, am Tag der Ziehung, platz der Traum.

Ein Gewinn bei „Wer wird Millionär“ ist schon etwas anspruchsvoller, da kann ich nicht einfach einen Lottoschein ausfüllen, da muss ich doch noch einiges wissen, aber wenn ich es schaffe, dann – so hoffen wir – sind wir überglücklich.

Die Sehnsucht nach dem grossen Preis steckt tief in uns drin. Sei es, im Beruf Erfolg zu haben, eine Castingshow zu gewinnen, einmal Miss oder Mister Schweiz sein, oder sogar noch besser Miss Universe, Model des Jahres oder wie alle diese Titel und Auszeichnungen heissen. Einfach einmal aus der Masse herausragen, einmal jemand besonderes sein – das wäre schon schön – oder?

Leider gelingt das sehr wenigen Menschen. Bei Musicstar meldeten sich über 3000 Leute und nur jemand konnte gewinnen.

Natürlich, nicht alle wollen so in die Öffentlichkeit, es gibt sogar Leute die Angst vor viel Geld bekommen. Wie der Mann aus Dortmund, der zwischen 50 u. 60 Jahren alt ist und dieses Jahr im Lotto 9 Mio. € gewann. Er wollte den Gewinn erst gar nicht abholen. "Er hatte einfach Angst vor dem plötzlichen Reichtum." Die Lottogesellschaft überzeugen davon, eine Stiftung zu gründen, damit mit diesem Geld Menschen unterstützt werden können.

Das Verhalten dieses Mannes ist für viele unverständlich, aber er war sich immerhin dessen bewusst, wie Geld Menschen verändern kann und leider nicht immer in positiver Weise, so wie ein aufgebrachter Mann zum Rabbi ging und fragte:

"Rabbi, es ist entsetzlich. Gehst du zu einem Armen - er ist freundlich, er hilft dir, wenn er kann. Gehst du zu einem Reichen - er sieht dich nicht einmal. Was ist das nur mit dem Geld?" Da sagt der Rabbi: "Tritt ans Fenster! Was siehst du?" "Ich sehe eine Frau mit einem Kind an der Hand. Ich sehe einen Wagen. Ich sehe ..." "Gut", sagt der Rabbi, "und jetzt stell dich hier vor den Spiegel! Was siehst du?" "Nu, Rabbi, was werd' ich sehn? Nämlich, mich selber." Darauf der Rabbi: "Siehst du, so ist es. Das Fenster ist aus Glas gemacht, und der Spiegel ist aus Glas gemacht. Kaum legst du ein bisschen Silber hinter die Oberfläche - schon siehst du nur noch dich selber!"

Wenn man noch nicht am Ziel seiner Träume ist, hat man zwar noch viele Ideale, wenn ich dann einmal reich bin oder dieses und jenes habe, dann werde ich… Ein Mann der sich schon über Jahre Gedanken macht, was er mit einem fetten Lottogewinn machen würde sagt:

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Früher hätte ich immer gesagt, ich würde die Hälfte spenden oder anderen etwas Gutes damit tun. Inzwischen bin ich mir relativ sicher, dass ich - würde der Fall tatsächlich eintreten - doch zu egoistisch wäre und das Geld für mich behalten würde.

Wir erliegen immer der Illusion, dass Glück und Glücklichsein mit Geld und Erfolg zusammenhängen. Wer Geld und Erfolg hat, der ist glücklich. Natürlich kennen wir genügend Beispiele von Menschen, die Geld und Erfolg haben, aber sich nicht als glücklich bezeichnen würden und wir kennen viele, die an ihrem Erfolg und Reichtum zugrunde gingen.

Leo Tolstoi erzählt folgende Legende: Ein Zar war schwer erkrankt und versprach: "Die Hälfte meines Reiches will ich dem geben, der mich wieder gesund macht!" Da versammelten sich alle Weisen des Landes und beratschlagten, wie sie den Zaren heilen könnten. Aber niemand wusste Rat. Nur ein Weiser erklärte: "Wenn man einen glücklichen Menschen findet, ihm sein Hemd auszieht und es dem Zaren anlegt, dann wird der Zar genesen." Daraufhin schickte der Zar Boten aus, die in seinem weiten Reich einen glücklichen Menschen suchen sollten. Aber es gab keinen einzigen Menschen, der mit allem wahrhaft zufrieden und deshalb glücklich gewesen wäre. Der eine war zwar gesund, aber sehr arm dabei. Und wenn einer sowohl gesund wie reich war, dann taugte seine Frau nichts, oder seine Kinder waren nicht geraten. Kurz  -  alle hatten Grund, sich über etwas zu beklagen. Da ging einmal spät am Abend der Zarensohn an einer armseligen Hütte vorüber, und er hörte, wie drinnen jemand sagte: "Nun ist Gott sei Dank meine Arbeit geschafft, ich habe gut verdient, ich bin satt und kann mich nun ruhig schlafen legen. Was wünsche ich noch? Ich wüsste es nicht!" Den Zarensohn erfasste eine große Freude. Nach seiner Rückkehr in den Palast befahl er, diesem Manne sein Hemd auszuziehen und ihm dafür so viel Geld zu geben, wie er nur wünschte, und dem Zaren das Hemd zu überbringen. Die Boten eilten zu dem glücklichen Menschen, um ihm gegen schweres Gold sein Hemd einzutauschen. Aber der Glückliche war so arm, dass er gar kein Hemd hatte...

Das Glück ist oft dort zu finden, wo man es gar nicht erwartet. Jesus sagte diesbezüglich etwas ganz interessantes, zugegeben ist auch etwas krass:

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Wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden. Matthäus 16, 25.

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Was nützt es einem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen, wenn er selbst dabei unheilbar Schaden nimmt? Oder was kann ein Mensch als Gegenwert für sein Leben geben? Matthäus 16, 26.

Mit anderen Worten: Wenn Du Dich im Leben auf das konzentriert, was Dir hier für kurze Zeit ansehen verschafft, wenn Du nur dafür lebst, dann wirst Du Dein Leben verlieren, das wahre Leben begegnet Dir gar nicht. Du lebst am Leben vorbei. Wenn Du aber Dein Leben in Verbindung mit Jesus lebst, wirst Du das wirkliche Leben entdecken, ein Leben, das über diese Welt hinaus bedeutungsvoll bleibt.

Sicher, Du verliert etwas, wenn Du mit Jesus leben willst. Du verliert die vielen Illusionen und Lügen, mit denen wir so gerne Leben. Wenn Du mit Jesus lebst, lässt Du das freiwillig los, was Du früher oder später ohnehin loslassen musst, denn das letzte Hemd hat bekanntlich keine Taschen. Wie es in der Bibel heisst:

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Haben wir etwas mitgebracht, als wir in diese Welt kamen? Nicht das Geringste! Und wir werden auch nichts mitnehmen können, wenn wir sie wieder verlassen. 1. Timotheus 6, 7.

Nicht dass wir uns falsch verstehen. Mit Jesus leben heisst nicht arm zu sein und nichts vom Leben zu haben. Die Bibel lehrt die Reichen nicht, arm zu werden. Der Apostel Paulus schrieb:

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Schärfe denen, die es in dieser Welt zu Reichtum gebracht haben, ein, nicht überheblich zu sein und ihre Hoffnung nicht auf etwas so Unbeständiges wie den Reichtum zu setzen, sondern auf Gott; denn Gott gibt uns alles, was wir brauchen, in reichem Mass und möchte, dass wir Freude daran haben. 1. Timotheus 6, 17.

Ermahne sie, Gutes zu tun, freigebig zu sein und ihren Besitz mit anderen zu teilen. 1. Timotheus 6, 18.

Nein, Gott möchte unser Leben nicht zerstören – im Gegenteil, er liebt uns und will das Beste für uns. In der Bibel werden die jungen Leute sogar ermutigt das Leben zu geniessen:

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Freu dich, junger Mensch! Sei glücklich, solange du noch jung bist! Tu, was dir Spass macht, wozu deine Augen dich locken! (Prediger 11, 9)

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Wir dürfen und sollen das Leben geniessen. Gott hat uns nicht geschaffen, damit wir griesgrämig durch die Welt laufen. Er gibt uns grosse Freiheit, die mit Verantwortung verbunden ist, es gibt nämlich keine echte Freiheit ohne Verantwortung, denn meine Freiheit darf nicht dazu führen, dass jemand anders zu Schaden kommt, und deshalb heisst es weiter: 

Aber vergiss nicht, dass Gott für alles von dir Rechenschaft fordern wird. (Prediger 11, 9)

Also, es ist eine, der grossen Lügen dieser Welt, dass Gott uns unser Leben vermiesen will. Die Wahrheit ist: Jesus löste unser Grundproblem, das Problem der Sünde und Schuld. Jesus starb für unsere Schuld am Kreuz, deshalb können wir unsere Schuld bei ihm loswerden. Wer an Jesus glaubt und ihm vertraut, bekommt das wirkliche Leben, der wird das Leben gewinnen.

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Wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden. Matthäus 16, 25.

Das Kreuz, das am Schluss des Anspiels stehen blieb, ist Ausdruck dieser Überzeugung. An diesem Kreuz wird unser Leben bedeutungsvoll. Durch Jesus wird unser Leben herausragend.

Aber eben, wir glauben schnell dieser Lüge, dass wir – glauben wir an Jesus - nicht mehr wirklich leben werden. Das Leben werde dann langweilig.

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Gott will uns nichts nehmen, vielmehr will er uns beschenken.

Jeder, der bittet, empfängt, und wer sucht, findet, und wer anklopft, dem wird geöffent. Matthäus 7, 8.

Diese Stimme hörten wir doch immer wieder im Anspiel. Und Jesus sagte einmal zu einer Frau, die am Brunnen Wasser holen wollte:

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»Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: ‚Gib mir zu trinken’, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir Quellwasser gegeben, lebendiges Wasser.« Johannes 4, 10.

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Viele Leute finden immer wieder Gründe, dass sie diese wichtige Frage und die Entscheidung für ein Leben mit Jesus vor sich herschieben. Die einen sagen:

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…zu jung

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…zu verliebt

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…zu beschäftigt

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…zu alt

…zu spät

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Schlussgedanke

Natalie und Mischa, ihr habt noch ein Lied, das wir jetzt eben hören werden. Ein Lied, das ihr selber gemacht habt. Ich wünsche, dass Ihr diese Freude an Jesus Euer ganzes Leben behalten könnt, auch wenn Euch Freunde belächeln. Der Text lautet:

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Ä riisä Freud i mim Härz, nur dich will ich priisä. Jesus bi dir wott ich sii. Wott dir jedi Stund vo mim Läbä geh. Jesus, du begeisterisch mich. Dänn du bisch ächt, das isch was ich weiss. Du bisch treu, das isch was ich gspüre. Du bisch guet, das isch was ich glaube. Du bisch dä Mittelpunkt.

Wenn das in Eurem Leben zum tragen kommt, dann habt Ihr tatsächlich den grössten Preis bekommen, den man bekommen kann.