Entwirre deine Finanzen

Sunntigsdate Serie: simplify your life

 

Gliederung

I.    Tipp 1: Lebe Verhältnismässig

II.      Tipp 2: Bezahle bar

III.    Tipp 3: Verschaffe Dir einen Überblick

IV.    Tipp 3: Notiere, was du ausgibst

 


Einleitung

ð     So schnell kann sich ein schöner Traum in Nichts auflösen. Oder – wie bei der Familie Hablützel – zum Alptraum werden. Zuerst die grosse Freude über die wundersame Wertvermehrung ihres Aktienpackets.

ð     Was sie da alles machen wollten. Endlich waren sie in der Lage, ihre Träume zu erfüllen. Jedoch ist es sehr fraglich, ob, wenn sie sich alles angeschafft hätten, was sie sich vorgenommen hatten, sie nicht an denselben Punkt gekommen wären, wie sie nach dem Kurssturz der Aktien standen.

ð     Eine Verhaltensweise, die man bei vielen Leuten feststellt, die unverhofft zu viel Geld kommen. Sie geben sich der Illusion hin, jetzt könnten sie sich alles leisten. Die gewonnene Million verwandelt sich öfter als man denkt in einen grossen Schuldenberg.

ð     Hablützels waren wenigsten für einen Moment ausserordentlich glücklich. Soll mir nur niemand sagen, dass Geld nicht glücklich macht. Natürlich kann Geld zum Glück beitragen. Es sind meistens die Leute, die viel Geld haben, die sagen, ihnen würde das Geld nichts bedeuten. Das ist nur, weil sie genug davon haben. Mir ist natürlich auch bewusst, dass man mit Geld nicht alles haben kann. Ein Freund schrieb mir mal folgendes Mail:

ð     Mit Geld kannst Du ein Haus kaufen, aber kein Heim.
Du kannst ein Bett kaufen, aber keinen Schlaf.
Du kannst eine Uhr kaufen, aber keine Zeit.
Du kannst ein Buch kaufen, aber kein Wissen.
Du kannst Medikamente kaufen, aber keine Gesundheit.
Du kannst Blut kaufen, aber kein Leben.
Also, du siehst, Geld ist nicht so bedeutungsvoll.
Im Gegenteil, Geld verursacht oft Schmerz und Leid.
Ich sage dir das, weil ich dein Freund bin und als dein Freund möchte ich Dich von diesen Schmerzen und Leiden befreien.
Also, schick mir all dein Geld und ich werde für dich die Schmerzen und Leiden ertragen!

ð     Das hab ich natürlich nicht gemacht, denn wer wenig Geld zur Verfügung hat, weiss sehr wohl, dass Geld einen Beitrag zum Glücklichsein leisten kann, nicht zum ewigen Glück. Es ist ein vergängliches Glück, aber es ist ein Glück.

ð     Wie alles im Leben, hat das Geld seine Sonnen- und Schattenseiten. Geld ist sehr begehrt und kann auch sehr begierig machen. Wer mehr hat, der will oft noch mehr. Nicht dass er es zum Leben bräuchte. Es wird einfach zu einer Art Spiel. Diese Leute haben dann nicht nur viel Geld, sondern sie sind dem Geld verfallen. Das Geld dient ihnen nicht zu einem guten und sinnerfüllten Leben, sondern in Wirklichkeit dienen sie dem Geld. So steht schon im AT:

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„Wer am Geld hängt, bekommt nie genug davon. Wer Reichtum liebt, will immer noch mehr.“ Prediger 5, 9

ð     Das hat übrigens ein schwer reicher Mann geschrieben. Salomo, einer der wohlhabendsten Könige jener Zeit. Er schrieb weiter:

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„Wer hart arbeitet, schläft gut, ob er viel oder wenig gegessen hat. Der reiche Faulenzer dagegen wälzt sich schlaflos im Bett, weil ihn der Magen drückt.“ Prediger 5, 11

ð     Dass viel Geld Menschen negativ verändern kann, ist allgemein bekannt. Ein Mann, den ich persönlich kenne, hatte eine grosse Geldsumme von einer Versicherung in Aussicht. Als ich mit ihm sprach, sagte er mir, seine Frau würde ihm sagen, als sie noch nicht so viel Geld hatten, wäre er grosszügiger und freigiebiger gewesen. Geld kann Menschen tatsächlich verändern. In einer Zeitschrift las ich einen interessanten Satz:

Geld verdirbt nicht den Charakter – es entlarvt ihn.

ð     Es kann sein. Aber ich glaube eher, dass unser Charakter keine feste unabänderliche Grösse ist. Ich denke, dass Geld auch unseren Charakter verändern kann. Denn Charakter ist nicht etwas statisches, das wir haben oder nicht haben. Charakter ist etwas, das man entwickeln kann oder eben nicht.

ð     Im AT finden wir ein Gebet, von einem Menschen, der sich seiner eigenen Schwächen bewusst war. Er kannte die Gefahr, dass er sich durch äussere Umstände negativ verändern könnte und so bat er Gott:

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„Lass mich weder arm noch reich sein! Gib mir nur, was ich zum Leben brauche!“ Sprüche 30, 8

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„Habe ich zu viel, so sage ich vielleicht: ‚Wozu brauche ich den Herrn?’ Habe ich zu wenig, so fange ich vielleicht an zu stehlen und bringe deinen Namen in Verruf.“ Sprüche 30, 9

ð     Einer der das so lebte war Rabbi Jechiel Michal.

Er lebte in bitterer Armut, aber er war stets voller Freude. Eines Tages wurde er gefragt: "Rabbi, wie kannst du Tag für Tag beten Gesegnet seist Du, der alles sieht, was ich brauche, wo du doch nichts von dem hast, was ein Mensch braucht?" Der Rabbi gab zur Antwort: "Offensichtlich ist es die Armut, die ich brauche, und an der hat es mir ja all die Jahre nicht gemangelt."

ð     Also, der Haussegen hängt bei unserer Familie Hablützel jedenfalls sehr schief. Übrigens nichts ungewöhnliches, denn in vielen Familien gibt es Streitereien um das liebe Geld. Oft ist es das Geld, das Familien über Jahre auseinanderreist. Geschwister, die wegen einem Erbstreit nur noch über Anwälte miteinander verkehren.

ð     Aus der Singlearbeit weiss ich, dass auch Singles mit dem Geld oft auf Kriegsfuss stehen.

ð     Geld kann unser Leben sehr komplizieren und negativ beeinflussen. Ich werde einfach 4 Tipps weitergeben, die vielleicht dem einen oder anderen helfen können.

I.                

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Tipp 1: Lebe verhältnismässig

ð     Eigentlich ein banaler Tipp – zugegeben. Doch die Verschuldung in unserem Volk und leider nicht nur die Privatverschuldung, sondern auch die der politischen Gemeinden, Kantone und des Bundes sind ernorm hoch.

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Weiss jemand, wie hoch die Verschuldung der Gemeinden, Kantone und dem Bund im 2007 war?

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CHF 234'680'000'000.- (Bund: 121'000; Kantone: 66'800; Gemeinden: 37'600)

Was ist das für eine Zahl: 7'040'400'000.-?

ð     Das ist die Verzinsung, wenn man von einem Zins von 3% ausgeht.

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Wie hoch schätzen sie die Verschuldung der Haushalte durch Konsumkredite per Ende 2006?

CHF 6'922'000'000.-

ð     Wir sehen, es ist durchaus ein aktuelles Thema, ob wir über unsere Verhältnisse leben oder nicht. Unsere Wirtschaft funktioniert auf dem Prinzip, dass das Geld im Umlauf sein muss. Deshalb ist die Werbung so wichtig, die in uns Wünsche hervorbringt, die wir vor der Werbung gar nicht hatten. Wir sollen kaufen, damit die Wirtschaft floriert. Wenn die Wirtschaft floriert, profitieren wir alle. Es gibt dann genügend Arbeitsplätze und wir bekommen alle unseren Lohn und die Senioren ihre Renten. Dass es gleich auch gesagt ist, es ist nicht sinnvoll, wenn wir unser Geld nicht ausgeben.

ð     Aber unser System verleitet uns zu unkontrolliertem Geldausgeben. Das muss ich noch habe und jenes brauche ich unbedingt. Viele können den Verlockungen nicht widerstehen und landen in der Schuldenfalle.

ð     Wer diesem übermässigen Sog entkommen will, der muss ich an den Grundsatz halten, nur das Geld auszugeben, das ich auch tatsächlich habe. Wer auf Pump lebt, bei dem ist die Luft schnell raus und er ist der Dumme.

ð     Paulus empfiehlt sogar, und das ist für uns, die wir so stark vom Konsum geprägt sind, sehr wichtig:

„Wenn wir Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen.“ (1. Timotheus 6, 8)

ð     Wir müssen lernen, nach unseren Verhältnissen zu leben. Da beginnt schon mal die Entwirrung meiner Finanzen.

ð     Das kann schon einschneidende Massnahmen zur Folge haben.

ð     Vielleicht muss ich eine günstigere und unter Umständen auch kleinere Wohnung suchen.

ð     Vielleicht muss ich mein Auto aufgeben.

ð     Ich hab auch schon mal meine verschiedenen Abonnemente durchgesehen und die Tageszeitung für einige Jahre abbestellen müssen.

ð     usw.

II.            

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Tipp 2: Bezahle bar

ð     Man hat festgestellt, dass ein Kunde im Schnitt doppelt soviel ausgibt, wenn er im Laden mit einer Karte bezahlt.

ð     Der Spareffekt kann enorm sein, wenn ich mir angewöhne, meist bar zu bezahlen. Wenn das Portemonnaie leer ist, kann ich eben nichts mehr kaufen.

ð     Zudem vermittelt mir ein volles Protemonnaie ein gutes Gefühl, nämlich das Gefühl Geld zu haben.

III.         

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Tipp 3: Verschaffe dir einen Überblick

ð     Viele haben das Problem, dass ihnen die Übersicht über ihre Finanzen fehlt. Wenn jemand gut verdient und relativ bescheiden lebt, ist das kein Problem. Aber wer das nicht kann, der muss sich über die Finanzen einen Überblick verschaffen.

ð     Das fängt schon mal damit an, dass man die verschiedenen Konten und Kässeli auf ein sinnvolles Mass bringt, denn jedes Konto, das man zuviel hat, verschlingt unnötig Gebühren.

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Viele Leben nach dem Eintopf Prinzip. Da kommt der Lohn aufs Konto und dann nimmt man das, was man benötig. Hier häuft sich das Geld an. Plötzlich steht ein riesiger Betrag auf meinem Konto und wenn ich mir dann überlege, wieviel ich für Ferien oder für ein Auto ausgeben kann, steht mir viel Geld zur Verfügung.

ð     Nur vergessen wir in diesem Moment, d.h. wir können das nicht immer präsent haben, die ausstehende Steuerrechnung, die Krankenkasse, die Musikschule und was wir noch alles für Fixkosten haben. Wer diese Rechnungen nicht ständig präsent hat, kann sich sehr schnell und überraschend verschulden.

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Also, so muss man sich hinsetzen und die Fixkosten notieren. Alles, was man weiss, was an Rechnungen im Laufe des Jahres anfällt. (Folie beschreiben) Kosten die monatlich anfallen.

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Kosten die sporadisch anfallen, werden durch die Monate geteilt. (Folie erklären)

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Was ich sparen möchte. (Folie erklären)

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Das sind Rückstellungen von 1'780.--, nebst den monatlichen Zahlungen.

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Das sind nun die gesamten bestimmten Ausgaben.

ð     Es bleibt ein Rest von Fr. 600.-

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Diese Rückstellungen muss man jetzt vom Konto wegnehmen, damit wir das Geld nicht mehr sehen. D.h. wir wissen, dann, dass uns nur noch das Geld auf dem Konto zur Verfügung steht. Das andere ist reserviert.

ð     Man kann sich das so vorstellen, dass man das Geld in verschiedene Körbchen legt. Das wäre aber etwas kompliziert zu handhaben.

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Ich mache das folgendermassen (Folie erklären)

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Zusätzlich schreibe ich mir das auf, damit ich weiss, wie viel Geld ich für was auf diesem Sparkonto habe. Das kann dann so aussehen:

ð     Das ist ein kleiner Aufwand, aber er gibt mir das Gefühl, dass ich jeweils genügend Geld für die Rechnungen habe, die mir ins Haus flattern.

ð     Damit habe ich jederzeit die Möglichkeit festzustellen, ob ich mir etwas leisten kann.

IV.         

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Tipp 4: Notiere, was du ausgibst

ð     Seit Jahren schreibe ich mir auf, wofür ich mein Geld ausgebe. Dafür verwende ich eine Software. Mir ging es oft so, dass ich am Ende eines Jahres dachte, wohin das viele Geld geflossen ist, das ich verdient habe.

ð     Viele Streitereien in Familie entstehen daraus, dass der Mann die Frau beschuldigt, sie hätte zuviel Geld für Haushalt und Kleider gebraucht. Die Frau wirft dem Mann vor, er hätte zu oft auswärts gegessen und zu viel Geld in sein Hobby investiert.

ð     Da ich mir alles unter verschiedenen Rubriken notiere. Kann ich sehen, wohin das Geld geflossen ist. Da war eine teure Reparatur am Auto, die ich vergessen hatte. Eine Zahnarztbehandlung eines unserer Kinder usw.

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Es kam auch schon einmal vor, dass ich feststellen musste, dass wir zu oft auswärts gegessen hatten, was zur Folge hatte, dass wir im nächsten Jahr weniger auswärts assen.

ð     Im Internet fand ich ein hilfreiches Formular – erklären. Dieses Blatt können Sie mitnehmen.

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Schlussgedanke

ð     Die Krise in der Familie Hablützel führte sie zu fundamentalen Überlegungen, von daher sind Krisen oft hilfreich.

ð     Schauen wir zuerst, wie es mit der Miss Teeniwahl gelaufen ist.

Szene 5

ð     Wie schnell sagen wir, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt. Aber, was ist denn wichtiger? Und Herr Hablützel hat ganz recht, wenn man das entdeckt hat, was wirklich wichtig ist, sollte man davon Aktien kaufen.

ð     Jesus sagte nämlich sogar so etwas ähnliches:

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„Sammelt euch keine Reichtümer hier auf der Erde, wo Motten und Rost sie zerfressen und wo Diebe einbrechen und sie stehlen.“ (Matthäus 6, 19)

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„Sammelt euch stattdessen Reichtümer im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie zerfressen und wo auch keine Diebe einbrechen und sie stehlen.“ (Matthäus 6, 20)

ð     Jesus spricht von einem Reichtum, der nicht vergänglich ist. Für den es sich zu Leben lohnt. Also Herr Hablützel, hier sollten sie Aktien kaufen.

ð     Wenn wir unsere Finanzen geordnet haben und nicht mehr für das Geld leben, dann werden wir frei für die wichtigen Dinge des Lebens. Das, was über unseren Tod hinaus von grösster Bedeutung ist.

ð     Darüber werden wir am nächsten Sunntigdate mehr hören.