Wenn wir auf uns schauen,

brauchen wir Gnade

Reihe: Wenn wir auf uns schauen… (3/5)

4. Mose 14, 10-20

 

Schriftlesung: 4. Mose 13, 30 – 4. Mose 14, 20

 

I.     Eine düstere Zukunft

II.       Ein kleiner Hoffnungsschimmer

III.      Die einzigartige Gnade!

 

 

 

 

 


Aber die ganze Gemeinde wollte sie steinigen. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn vor den Augen aller Israeliten über dem Heiligen Zelt. 4. Mose 14, 10
Der Herr sagte zu Mose: »Wie lange will mich dieses Volk noch verhöhnen? Wie lange weigern sie sich noch, mir zu vertrauen? Habe ich ihnen nicht genug Beweise meiner Macht und Fürsorge gegeben? 4. Mose 14, 11
Ich will sie an der Pest sterben lassen, ich will das ganze Volk ausrotten. Mit dir will ich neu beginnen und deine Nachkommen zu einem Volk machen, das noch größer und stärker ist als sie.« 4. Mose 14, 12
Aber Mose erwiderte: »Was werden dann die Ägypter sagen? Sie haben gesehen, wie du dieses Volk durch deine Macht aus ihrem Land geführt und bis hierher gebracht hast. 4. Mose 14, 13
Und was werden die Bewohner dieses Landes sagen? Sie haben gehört, dass du, Herr, selbst mitten unter uns bist, dass du mir Auge in Auge gegenübertrittst, dass deine Wolke über uns steht und dass du vor uns hergehst, bei Tag in einer Wolkensäule und in einer Feuersäule bei Nacht. 4. Mose 14, 14
Und dann tötest du dieses ganze Volk auf einen Schlag! Die Völker, die von deinen Taten gehört haben, werden sagen: 4. Mose 14, 15
‘Er war zu schwach, um dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen mit einem Eid versprochen hatte. Deshalb hat er sie in der Wüste abgeschlachtet.’ 4. Mose 14, 16
Ach Herr, lass doch deine Macht an uns sichtbar werden! Du hast uns zugesagt: 4. Mose 14, 17
‘Ich bin der Herr, ich habe Geduld, meine Güte ist grenzenlos. Ich vergebe Schuld und Auflehnung; aber ich lasse nicht alles ungestraft hingehen. Wenn sich jemand gegen mich wendet, dann bestrafe ich dafür noch seine Kinder und Enkel bis in die dritte und vierte Generation.’ 4. Mose 14, 18
Weil nun deine Güte so groß ist, darum vergib diesem Volk seine Schuld! Du hast ihm ja auch bisher vergeben während der ganzen Zeit, seit du es aus Ägypten herausgeführt hast!« 4. Mose 14, 19
Der Herr antwortete: »Ich vergebe ihnen, weil du mich darum bittest. 4. Mose 14, 20


Einleitende Gedanken

Ein Mann, der in der Wüste die Orientierung verloren hatte, war am Verdursten. Plötzlich sah er am Horizont eine Oase. Er sagte sich: "Das ist ein Trugbild", trotzdem ging er darauf zu. "Hier gibt es kein Wasser." Er erreichte die Palmen, hörte das Wasser rauschen, aber er trank nicht, denn sein Verstand und seine Bildung sagten ihm, dass das eine Fata Morgana wäre. Einige Beduinen fanden den Verdursteten und wunderten sich, dass man neben einer Quelle verdursten könne.

So ging es dem Volk Israel. Sie befanden sich kurz vor ihrem Ziel. Sie erreichten das Land, das Gott ihnen versprochen hatte. Doch als sie dort waren, sagten sie: nein, das schaffen wir nie. Es ist unmöglich, dass das, was Gott gesagt hatte, eintreffen wird.

Sie sahen auf sich, das was ihnen möglich schien. Sie verliessen sich auf ihren Verstand, statt Gott zu vertrauen. Wie oft ist uns in unserem Leben und Glauben der Verstand im Weg gestanden? Nicht umsonst werden wir im Buch der Sprüche aufgefordert, uns auf den Herrn, den Schöpfer des Himmels und der Erde zu verlassen, und nicht auf unseren Verstand:

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„Verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern setze dein Vertrauen ungeteilt auf den Herrn! Denk an ihn bei allem, was du tust; er wird dir den richtigen Weg zeigen.“ Sprüche 3, 5-6

Hätte sich das Volk Israel daran gehalten, wären sie nicht in diesen Schlammassel geraten. Es war ein riesiges Fiasko!

Bibelstellen zum Nachschlagen: Sprüche 3, 5-6

I.                

X

 
Eine düstere Zukunft

Die Aussichten waren sehr düster. Sie sassen sozusagen in der Wüste fest. Zurück nach Ägypten war ein schwieriges Unternehmen und ins Land Kanaan wollten sie nicht vordringen, weil sie Angst hatten.

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Sie wurden durch diese aussichtlose Lage so wütend, dass sie ihre besten Leute, nämlich die Leute, die Gott vertrauten, Mose und Aaron, steinigen wollten.

„Aber die ganze Gemeinde wollte sie steinigen.“ 4. Mose 14, 10

Was für ein Aufruhr muss das gewesen sein! Es ist beängstigend, wie schnell ein riesiges Volk für eine Gräueltat fanatisiert werden kann. Eben war Mose noch ihr Führer, der für sie sorgte und sich um das Volk abmühte und jetzt wollten sie ihn steinigen. Bei Jesus war es doch genauso. Bis heute – so lehrt uns die Geschichte – kann sich ein ganzes Volk gegen eine Minderheit stellen, die eigentlich nichts Böses getan hat.

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Doch Gott schaute diesem Treiben nicht tatenlos zu.

„Da erschien die Herrlichkeit des Herrn vor den Augen aller Israeliten über dem Heiligen Zelt.“ 4. Mose 14, 10

Augenblicklich wird sich die Szene verändert haben. Die, die bereits damit beschäftigt waren, Steine auf diese Männer zu werfen, liessen sie vor Schrecken vor sich hinfallen.

Wenn Gott in seiner Herrlichkeit erscheint, verblasst alles in unserer Welt. Es muss eine grosse Furcht über das Volk gekommen sein, wie damals, als Gott am Sinai, als er dem Volk Israel die Zehn Gebote gab, in seiner Herrlichkeit erschienen war und zum Volk sprach. Da fürchteten sich die Israeliten und sagten zu Mose:

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„Wir haben Angst, wenn Gott so mit uns redet. Wir werden noch alle umkommen! Sprich du an seiner Stelle zu uns, wir wollen auf dich hören.“ 2. Mose 20, 19

Jetzt wurde den Israeliten schlagartig klar, auf welcher Seite Gott stand. Gott war sehr zornig! Er sagte zu Mose:

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„Wie lange will mich dieses Volk noch verhöhnen? Wie lange weigern sie sich noch, mir zu vertrauen? Habe ich ihnen nicht genug Beweise meiner Macht und Fürsorge gegeben?“ 4. Mose 14, 11

Dass die Israeliten Mose und Aaron umbringen wollten, war Rebellion gegen Gott!  Wer sich gegen die Leute Gottes auflehnt, der lehnt sich gegen Gott auf – ein gefährliches Unterfangen.

X

 
Gott war sehr enttäuscht und zornig über sein Volk. Sie vertrauten ihm einfach nicht, obwohl er ihnen schon so oft seine Macht und Fürsorge gezeigt hatte. Doch statt sich darüber zu freuen und im Vertrauen auf Gott vorwärts zu gehen, erdreisten sie sich Gott zu verhöhnen. Sie machten Gott lächerlich. Nun hatte Gott genug!

„Ich will sie an der Pest sterben lassen, ich will das ganze Volk ausrotten.“ 4. Mose 14, 12

Sie haben richtig gehört: Gott will das Volk rizte razte kahl ausrotten. Keiner soll überleben, ausser denen, die im vertrauten. Gott hatte genug. Das Fass war überlaufen.

Jetzt hatte das Volk ein ernstes Problem. Düsterer hätte ihre Zukunft nicht aussehen können, denn wenn Gott das sagt, ist er auch in der Lage es zu tun.

Das mag den einen oder anderen erschrecken. Wenn man das sieht, scheinen wieder die Leute Recht zu haben, die sagen, dass Gott im Alten Testament ein richtender und strafender Gott sei. Im Neuen Testament sei es ein gnädiger und barmherziger Gott. Das ist Unsinn. Im AT wie im NT haben wir es mit demselben Gott zu tun. Im Alten wie im Neuen Testament lesen wir darüber, dass Gott richten wird, er wird gerecht richten, aber richten wird er.

Wenn diese Erde ihr Ende finden wird, und alle Menschen vor Gott erscheinen werden, wird Gott im jüngsten Gericht richten.

Es werden dann nicht alle Menschen in den Himmel kommen, denn Gott wird gerecht richten.

Die Israeliten hatten es mit Gott verspielt. Es war nicht nur wegen dieses einen Mals. Nein, ständig rebellierten sie gegen Gott, obwohl sie gleichzeitig von seiner Güte und Fürsorge lebten.

Sie waren nicht bereit ihm zu vertrauen, sondern sie schauten auf sich und damit manövrierten sie sich in eine düstere Zukunft.

Das ist das Schicksal der Menschen, die nicht auf Gott schauen und ihm vertrauen, sondern von ihren eigenen Fähigkeiten ausgehen und einzig auf ihre Gefühle hören.

Kürzlich sah ich einen Talkrunde im Fenster zum Sonntag. Zwei Männer berichteten, wie sie von ihren Frauen verlassen wurden. Beiden Frauen verliebten sich in einen anderen Mann und verliessen ihre Familien. Sie schauten nicht auf Gott, was er meinte, sie gehorchten ihren Gefühlen. Sie folgten ihren Empfindungen. Das führt unweigerlich in eine düstere Zukunft.

Paulus schrieb einmal den Ephesern:

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„Wir haben uns von unseren selbstsüchtigen Wünschen leiten lassen und getan, was unsere Triebe und Sinne verlangten. Darum waren wir wie alle anderen Menschen nach unserer ganzen Wesensart dem Strafgericht Gottes verfallen.“ Epheser 2, 3

Wenn wir auf uns schauen, steuern wir unser Leben unweigerlich ins Chaos. Das muss im ersten Moment nicht immer sichtbar und spürbar sein. Die Israeliten meinten ja auch, sie könnten mit der Steinigung dieser Männer einen guten Ausweg finden. Aber da kam ihnen Gott dazwischen.

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Aber wir können nicht einfach mit den Fingern auf Israel zeigen, als ob wir viel besser wären. Paulus sagte deutlich:

„Alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck.“ (Römer 3, 23)

Und weil das so ist, weil jeder gesündigt hat, sieht die Zukunft düster aus. Der gottlose Mensch steuert auf eine schreckliche Zukunft zu.

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„Denn der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod.“ (Römer 6, 23)

Bibelstellen zum Nachschlagen: 2. Mose 20, 19; Römer 3, 23; Römer 6, 23; Epheser 2, 3

II.            

X

 
Ein kleiner Hoffnungsschimmer

Mose bekommt von Gott einen verlockenden Vorschlag:

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„Mit dir will ich neu beginnen und deine Nachkommen zu einem Volk machen, das noch grösser und stärker ist als sie.“ 4. Mose 14, 12

Auf einen Schlag wäre Mose von seinen ganzen Schwierigkeiten erlöst worden. Es war ja nicht das erste Mal, dass er von seinem Volk bedrängt wurde. Würde Gott das Volk Israel ausrotten und er mit ein paar wenigen Leuten zurückbliebe, könnte er das Leben noch geniessen. Endlich wäre er die schwere Verantwortung los.

Doch auf diesen Vorschlag wollte sich Mose nicht einlassen. Er gehörte nicht zu den Menschen, die ein möglichst angenehmes Leben suchten. Für ihn bestand die Erfüllung seines Lebens nicht darin, möglichst angenehm und bequem über die Runden zu kommen.

Er suchte auch nicht seine eigene Ehre. Nein, Mose war bereit für seine Werte, Überzeugungen und Ziele zu leiden. Die Erfüllung seines Lebens fand er darin, dass er sich für die Ehre Gottes einsetzte.

Mose wusste für was es sich zu leben und zu sterben lohnte. Er war der Inbegriff echter Männlichkeit. Männlichkeit, die den Stier bei den Hörnern packt und sich nicht davonschleicht.

In ihm begegnet uns ein Mensch mit einer tiefen Leidenschaft. Die Leidenschaft Gottes Ehre aufrecht zu erhalten und die Leidenschaft Gottes Volk zu retten.

Er akzeptiert also den Vorschlag Gottes nicht, sondern er flehte vor Gott. Das war nicht ein stilles Gebet, dass in 5 – 10 Minuten erledigt gewesen wäre. Was hier in unserem Text steht sind nur die Hauptgedanken seines Gebets.

Wer weiss, wie lange Mose betete?

Im 5. Buch Mose berichtete Mose folgendermassen darüber:

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„Ich lag damals vierzig Tage und vierzig Nächte im Gebet vor dem Herrn, weil er gedroht hatte, euch zu vernichten.“ 5. Mose 9, 25

Vierzig Tage und vierzig Nächte! Ich weiss nicht, ob schon jemand von uns 40 Tage und 40 Nächte im Gebet verbrachte.

Mose wollte einfach nicht, dass Gott das Volk Israel vernichtet. Er hatte den Schaden vor Augen, der durch diese Vernichtung geschehen würde.

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„Was werden dann die Ägypter sagen? Sie haben gesehen, wie du dieses Volk durch deine Macht aus ihrem Land geführt und bis hierher gebracht hast.“ 4. Mose 14, 13

Sie sahen, mit welcher Kraft Du das Volk aus ihrem Land führtest.

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„Und was werden die Bewohner dieses Landes sagen? Sie haben gehört, dass du, Herr, selbst mitten unter uns bist, dass du mir Auge in Auge gegenübertrittst, dass deine Wolke über uns steht und dass du vor uns hergehst, bei Tag in einer Wolkensäule und in einer Feuersäule bei Nacht.“ 4. Mose 14, 14

Alle Völker beobachten uns, was werden sie wohl über Dich Herr sagen, wenn Du Dein Volk auf einen Schlag tötest? Sie werden sagen:

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„Er war zu schwach, um dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen mit einem Eid versprochen hatte. Deshalb hat er sie in der Wüste abgeschlachtet.“ 4. Mose 14, 16

Das werden sie sagen Herr. Sie werden über dich lachen. Sie werden dich verspotten.

Mose ging es also zuerst um die Ehre Gottes. Er kämpfte zuerst weder für sich noch für sein Volk, sondern für die Ehre Gottes. Herr, was denken die anderen Menschen über Dich, wenn Du das tust. Sie werden Dich weder fürchten noch ernst nehmen.

Mose ist uns hier ein grossartiges Vorbild. Wir sind uns gewöhnt, dass es für mich stimmen muss. Ich lebe als Christ wie ich will, wenn es dem anderen nicht passt, ist es sein Problem.

Schade, dass diese wichtige Überlegung bei uns – so scheint es mir wenigstens – so wenig Platz hat.

Wenn wir Schwierigkeiten haben, fragen wir nach der Lösung, die für uns optimal ist, damit unsere Welt und unsere Gefühle wieder in Ordnung kommen – eben, dass es für mich stimmt und für mich gut ist. Wenn dadurch Gott geehrt wird, ist das super, wenn nicht – schade.

Bei Paulus stand immer die Ehre Gottes und die Erhaltung des guten Rufes des Evangeliums im Vordergrund. So schrieb er beispielsweise den Sklaven.

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„Wer Sklave ist, soll trotz des schweren Jochs, das er zu tragen hat, seinem Herrn uneingeschränkte Achtung entgegenbringen, damit der Name Gottes und die Lehre ´des Evangeliums` nicht in Verruf geraten.“ (1. Timotheus 6, 1)

Die Sorge des Mose war, was die Heidenvölker über Gott denken würden, wenn er so handelte.

Ist es in Deinem Leben jeweils eine konkrete Überlegung, was die Menschen über dein Verhalten denken. Ob, wenn sie erfahren, dass Du Christ bist, der Name Gottes geehrt wird. Oder sagst Du Dir, ich mache was ich will, wenn der andere damit Probleme hat, dann ist es eben sein Problem.

Wo müsstest Du Dein Verhalten ändern, wenn Du nicht nur mit Deinen Worten, sondern mit Deinem Leben und Handeln Gott ehren willst.

X

 
Mose wünscht, dass Gott seine Macht zeigt, damit alle erkennen, dass er der wahre Gott ist.

„Ach Herr, lass doch deine Macht an uns sichtbar werden!“ 4. Mose 14, 17

Und nun erinnerte Mose Gott daran, was er selber über sich gesagt und was er versprochen hatte:

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„Du hast uns zugesagt: ‘Ich bin der Herr, ich habe Geduld, meine Güte ist grenzenlos. Ich vergebe Schuld und Auflehnung; aber ich lasse nicht alles ungestraft hingehen. Wenn sich jemand gegen mich wendet, dann bestrafe ich dafür noch seine Kinder und Enkel bis in die dritte und vierte Generation.’“ 4. Mose 14, 18

Und jetzt beginnt Mose, um sein Volk zu kämpfen. Ein Volk das in eben noch steinigen wollte!

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„Weil nun deine Güte so gross ist, darum vergib diesem Volk seine Schuld! Du hast ihm ja auch bisher vergeben während der ganzen Zeit, seit du es aus Ägypten herausgeführt hast!“ 4. Mose 14, 19

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Mose beruft sich auf die Barmherzigkeit Gottes. Denn er weiss, dass es nur diese eine Möglichkeit gab. Das Verhalten des Volkes war unentschuldbar. Es gab kein Opfer für diese Sünde. Das Volk war verloren. Jesus fragte einmal:

„Was kann ein Mensch als Gegenwert für sein Leben geben?“ (Matthäus 16, 26)

Nichts kann der Mensch geben. Einzig die Barmherzigkeit Gottes könnte da noch etwas ändern. Auch David wusste das, als er sich so schrecklich versündigte. Er wusste, eigentlich müsste er sterben. Für seine Sünde gab es kein Opfer, das Gott gefallen hätte. Er konnte nur hoffen, dass Gott ihm auf Grund seiner Güte und Barmherzigkeit gnädig ist.

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„Gott, du bist reich an Liebe und Güte; darum erbarme dich über mich, vergib mir meine Verfehlungen!“ Psalm 51, 3

Mose trat also für das Volk ein. Er vermittelte zwischen Gott und dem Volk Gottes. Wäre Mose nicht gewesen, das Volk wäre vernichtet worden. Es gäbe kein Volk Israel, wie wir es heute kennen. Jesus wäre nicht aus dem Stamm Juda geboren worden. Wir würden nichts vom König David wissen. Aber Mose kämpfte für das Volk. Tief in seinem Herzen hatte er die Hoffnung, dass Gottes Liebe und Barmherzigkeit gegenüber seinem Volk grösser war, als sein Zorn. Er vermittelte also zwischen Gott und seinem Volk, wie das später in einem Psalm berichtet wird.

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„Gott plante, sie alle umzubringen; doch Mose, sein Erwählter, trat dazwischen, er warf sich für sie in die Bresche und wandte den Zorn Gottes von ihnen ab, sodass sie nicht ausgerottet wurden.“ Psalm 106, 23

Genau diese Funktion hatte später Jesus übernommen. Jesus ist bis heute der Mittler zwischen Gott und uns Menschen.

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„Nur einer ist Gott, und nur einer ist auch der Vermittler zwischen Gott und den Menschen: der Mensch Jesus Christus.“ 1. Timotheus 2, 5

X

 
Aber Jesus ist nicht nur 40 Tage und 40 Nächte im Gebet vor Gott eingetreten, er hat noch viel mehr für uns getan: Er starb für uns!

„Er gab sein Leben, um die ganze Menschheit von ihrer Schuld loszukaufen. Das gilt es zu bezeugen in dieser von Gott vorherbestimmten Zeit.“ 1. Timotheus 2, 6

Das ist die grossartigste Botschaft in dieser chaotischen und gottlosen Welt. Jesus hat die Strafe, die uns treffen müsste auf sich genommen.

Bibelstellen zum Nachschlagen: 5. Mose 9, 23-25; 5. Mose 18, 15; Psalm 51, 3; Psalm 106, 23; Matthäus 16, 26; Römer 2, 23-24; 1. Thessalonicher 1, 10; 1. Timotheus 6, 1; Hesekiel 22, 30

III.         

X

 
Die einzigartige Gnade!

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Es ist kaum zu fassen: Gott erbarmte sich!

„Ich vergebe ihnen, weil du mich darum bittest.“ 4. Mose 14, 20

Gott hatte tatsächlich auf das Flehen von Mose reagiert. Israel wurde nochmals verschont. Natürlich hatten sie noch schwere Konsequenzen aus diesem Vorfall zu tragen, aber Gott sah davon ab, sie auf einen Schlag auszuradieren. Er liess Gnade vor Recht gelten.

Gott war bekannt für seine einzigartige Gnade. Das war ja einer der Gründe, warum Jona nicht nach Ninive reisen wollte.

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“Ich wusste es doch: Du bist voll Liebe und Erbarmen, du hast Geduld, deine Güte kennt keine Grenzen. Das Unheil, das du androhst, tut dir hinterher Leid.“ Jona 4, 2

So ist Gott! Das ist seine einzigartige Gnade! Gott lässt sich sein Herz erweichen. Gnade ist ja etwas, das wir nicht verdienen können. Gnade kann man sich nur schenken lassen.

In Amerika kennt man die Praxis der Begnadigung. Der Präsident kann dort z.B. einen verurteilten Mörder begnadigen, dann wird er nicht hingerichtet. Die Gerichte haben ihn zwar verurteil, das Urteil mag richtig gewesen sein, aber wenn ihn der Präsident begnadigt, dann ist und bleibt er frei.

Wir alle sind Menschen, die vor Gott nicht bestehen können. Wenn wir auf uns schauen, dann sind wir verloren. Über uns allen steht ein tödliches Urteil. Uns kann nur eines helfen, dass uns Gott gnädig ist, dass er uns begnadigt.

Nun, er hat uns sogar gesagt, wie er uns begnadigen will, nämlich durch den Glauben an Jesus Christus. Paulus sagte:

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„Dass sie für gerecht erklärt werden, beruht auf Gottes Gnade. Es ist sein freies Geschenk aufgrund der Erlösung durch Jesus Christus.“ (Römer 3, 24)

Du kannst, wenn Du mit Gott noch nicht im Reinen bist, heute Gott anrufen, wie es Mose tat, Du musst nicht einmal 40 Tag und 40 Nächte lang Gott anflehen. Paulus erklärte es den Leuten in Rom so:

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„Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und mit deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden.“ (Römer 10, 9)

Das ist alles. Du musst Jesus als Herr anerkennen. Glauben, was er für uns Menschen am Kreuz tat. Eben als Mittler zwischen Mensch und Gott. Das geschieht in einem einfachen Gebet.

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Denn „jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden“. (Römer 10, 13)

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Das heisst, jeder wird die einzigartige Gnade Gottes erfahren. Jeder, der den Namen Gottes anruft und im Vertrauen schenkt. Dein Leben wird dadurch reich. Johannes war so begeistert von der einzigartigen Gnade Gottes, dass er im Blick auf Jesus sagte:

„Wir alle haben aus der Fülle seines Reichtums Gnade und immer neu Gnade empfangen.“ (Johannes 1, 16)

Dieser Reichtum zeigt sich vor allem auch darin, dass Du für Deine Schuld nicht selber zu bezahlen hast. Paulus sagte das so:

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„Deshalb kann es jetzt, nachdem wir aufgrund seines Blutes für gerecht erklärt worden sind, keine Frage mehr sein, dass wir durch ihn vor dem ´kommenden` Zorn ´Gottes` gerettet werden.“ (Römer 5, 9)

Vielleicht denkst Du, dass stimmt schon, das gilt für die Menschen, die ihr Leben neu Jesus zuwenden. Aber ich habe mich schwer versündigt. Ehrlich gesagt, lebe ich jetzt sogar immer noch in dieser Sünde. Für mich gibt es keine Gnade mehr, ich habe die Gnade verspielt.

Wenn das so ist, dann hast Du wirklich ein ernstes Problem. Doch darf ich Dir sagen, dass Du mit Deiner Sünde Schluss machen kannst und zu Gott flehen kannst, dass er Dir vergibt, dass er Gnade vor Recht walten lässt.

Sogar Johannes schrieb in seinem Brief:

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„Wenn jemand doch eine Sünde begeht, haben wir einen Anwalt, der beim Vater für uns eintritt: Jesus Christus, den Gerechten.“ (1. Johannes 2, 1)

Wie Mose für sein Volk flehte, wird Jesus für Dich einstehen. Er wird Gott an seine Liebe und Barmherzigkeit erinnern. Gott wird sein Herz erweichen lassen. Vielleicht hat deine Sünde noch unangenehme Folgen, aber die Folgen sind nur Details, wichtiger ist die Gnade. Gott wird mich aus reiner Gnade reinigen.

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„Doch wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist Gott sich als treu und gerecht: Er vergibt uns unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht, ´das wir begangen haben`.“ (1. Johannes 1, 9)

Warte nicht länger, Dein Leben in Ordnung zu bringen. Niemand wird Dich dann verurteilen können. Einzigartig ist die Gnade Gottes. Sie ist auch für Dich einzigartig.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Jona 4, 2; Johannes 1, 16; Johannes 3, 17; Römer 3, 24; Römer 5, 9; Römer 10, 9-13; 1. Thessalonicher 1, 10; 1. Johannes 2, 1-2; Hebräer 7, 25

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Schlussgedanke

Das Volk Israel versündigte sich schwer. Sie provozierten durch ihre Rebellion gegen Gott, den Zorn Gottes. Eine düstere Zukunft war die Folge. Doch Mose flehte für sein Volk. Er stellte sich zwischen Gott und sein Volk. Er kämpfte für das Volk, das ihn eben noch töten wollte. Aber zuerst ging es ihm um die Ehre Gottes und dann ging es ihm um das Volk.

So ist es bis heute. Wenn wir uns als Christen in Sünden verstricken, so tritt Jesus für uns ein. Niemand kann uns einfach verklagen. Jesus ist unser Fürsprecher. Paulus schrieb:

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„Ist da noch jemand, der sie verurteilen könnte? Jesus Christus ist doch ´für sie` gestorben, mehr noch: Er ist auferweckt worden, und er ´sitzt` an Gottes rechter Seite und tritt für uns ein.“ (Römer 8, 34)

Bibelstellen zum Nachschlagen:  Römer 8, 34

Amen