Alles ist an Gottes Segen

 

  1. Alles ist an Gottes Segen und an seiner Gnad gelegen über alles Geld und Gut. Wer auf Gott sein Hoffnung setzet, der behält ganz unverletzet einen freien Heldenmut.

 

  1. Der mich hat bisher ernähret / und mir manches Glück bescheret, ist und bleibet ewig mein. Der mich wunderbar geführet / und noch leitet und regieret, wird forthin mein Helfer sein.

 

  1. Viele mühen sich um Sachen, die nur Sorg und Unruh machen / und ganz unbeständig sind; ich begehr nach dem zu ringen, was Genügen pflegt zu bringen / und man jetzt gar selten findt.

 

  1. Hoffnung kann das Herz erquicken; was ich wünsche, wird sich schicken, so es anders Gott gefällt. Meine Seele, Leib und Leben / hab ich seiner Gnad ergeben / und ihm alles heimgestellt.

 

  1. Er weiß schon nach seinem Willen / mein Verlangen zu erfüllen; es hat alles seine Zeit. Ich hab ihm nichts vorzuschreiben; wie Gott will, so muss es bleiben; wann Gott will, bin ich bereit.

 

  1. Soll ich länger allhier leben, will ich ihm nicht widerstreben; ich verlasse mich auf ihn. Ist doch nichts, das lang bestehet; alles Irdische vergehet / und fährt wie ein Strom dahin.

 

Autor: unbekannt

Nürnberg 1676