oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-.Gesinitten. mit rechtsinnigen Bekennern des wahren Glaubens und mit sol- chen anzufüllen, die, aller Wahrscheinlichkeit nach, sich nicht ge- scheut haben, ihr Leben als Beweis ihres aufrichtigen und un» veränderlichen Gemütes um Jesu Christi willen zu opsern, was jedenfalls das Höchste ist, was von einem Märtyrer gefordert werden kann; da uns aber ihre Namen nicht zu Händen gekom- 151 men sind, so können dieselben in diesem Buche nicht angeführt werden. Es genügt uns, daß ihre Namen, wie wir hoffen, in dem Buche des Lebens und der ewigen Seligkeit durch die Hand Gottes aufgezeichiiet sind. Beschreibnng von der heiligen Taufe der Rtärtyret im achten Jahrhundert, das ist: Von dem Jahre nach der Geburt Jesn Christi 700 bis zu dem Jahre 800. Karzer Inhalt von der Taufe im achten Jahrhundert. Das Exempel der Taufe des Lutgerus, welche in dem letzten Jahre des vorhergehenden Jahrhunderts angeführt worden, wird hier zur Unterweisung im Anfange wiederholt, und dann wird von Herncigild us erzählt, welcher von Leandrus nach vorhergehender Unterweisung getauft worden ist. Gcrmanus, ein Altvater zu ConstantinopeL berichtet, daß man vor der Taufe die Sünden bekannt habe. . Beda Presbyter lehrt von der Aposteltaufe und der Taufe der Gngländey die im Rhein und in der Schwalbe getauft wurden; dann von den Catechismnsjüngcrm welchen vor der Taufe das Glaubensbekenntnis überreicht wurde; daraus von vier Dingen, welche mit der Kindertaufe nicht übereinstimmen; dann von Paulinush dem Lehrer zu Geruch, und wie er Eadfridus und Offridus, »die Söhne Gduinh getauft habe; dann, daß die Taufe ohne Wort und Wasser nicht bestehen könne; ferner, daß alle Gläubigen getauft werden müssen; endlich, daß das Brot im-heiligen Abendmahl eine Figur des Leibes Ch ristr sei; dieses wird in dem Zusaize ausführlicher angegeben. Amalarius Fortunatus berichtet, daß die nengepflanzten oder neu getauften Christen acht Tage lang« zur Kirche geführt wurden; ferner ermahnt er die Ankömmlinge, einige Tage vor der Taufe zu fasten; endlich wird in dem Zusatze berichtet, daß er gegen die Transsubstam tiation gelehrt habe. Die Lehre Anniharitis wird an egeben, welcher den Kindern der Christen die Taufe verweigert. Von einigen unter den Römis )en, welche behaupteten, daß man bei der Taufe fasten, lesen und beten miisse; desgleichen, daß die Lehrer zuerst die Männer, dann aber die Weiber taufen sollten; ferner, welcher Gebet man über die Männer und Weiber, die getauft werden sollten, auszusprechen habe; endlich, daß die Getauften nieder knieen und Gott bitten müßten re. Witikiiidits wird ein Catechisinusjüngey er wird im Glauben unterrichtet und darauf mit Albion getauft. Die Taufe des Sohnes von Carolus Magnus und seiner Tochter Gisla wird angeführt; desgleichen, was von uns davon gehalten wird. Albinus fordert Glauben zur Taufe, nämlich, daß man die Taufe mit dem Glauben annehmen müsse; ferner, daß bei der Taufe drei xichtbare und drei Unsichtbare Dinge seien; die sichtbaren Dinge seien: 1. Der Leib des Täuflings Z. Der Täufer, Z. das Wasser; die un- ikhtbaren Dinge seien: I. Die Seele, L. der Glaube, Z. de: Geist Gottes. Ferner, daß die Taufe ohne Anrufung der heiligen Drei- einigkeit nichts nütze; ferner, daß nicht nur der Glaube, sondern auch das Vaterunser bei der Taufe hergefagt werde; ferner, daß bei der Taufe dce Untersuchungen des Glaubens vorgenommen worden· seien, da aber, wie Vicecomes sagt, dieser Gebrauch, nachdem die Kinder- taufe aufgekommem abgeschafft worden sei; endlich, daß die erdichteten die Bejahrten zu taufen. ebräuche (Factien) der Papisten angefangen, als man aufgehört, Hierauf folgt das Urteil von Jan Mehrning nämlich, daß die Kindertaufe ungefähr bis ins Jahr 800 zweifelhaft gewesen sei, und gleichsam in der Luft geschwebt habe. Sebastian Franck führt die Erklärung von Beut-its Rhenanus aus Tertulliaiiits an und sagt, daß nach dem Gebrauche der Alten die Erwachsenen mit dem Bade der Wiedergeburt getauft wurden, welches auch mit sdemjseugnisse Poltidorius übereinstimnit Der Beschluß ist aus P. J. Twisck, welcher berichtet, daß der alte Gebrauch, die bejahrten Gläubigen und Bußfertigen zu taufen, selbst bei derallgemeinen Kirche noch im Gebrauch gewesen zu sein geschienen. Hiermit endigt die Beschreibung der Taufe in der achthundertjährigen Zeit. » Wie! im Winter die Sonne, wenn sie zur Mittagszeit am Himmel hoch über uns steht, nicht immer, sondern nur biswei- len dem Erdboden ihre glänzenden Strahlen zusendet, so hat es sich auch im achten Jahrhundert mit dem wahren Glauben und der Taufe, welche auf den Glauben vollzogen wird, zu- getragen. « Wenn gleich das Licht des heiligen Evangeliums in den Herzen vieler Frommen zu dieser Zeit aufgegangen war,- daß sie den Glauben erkannten und zum Beweise dessen sich darauf taufen ließen, so haben dessen ungeachtet nur sehr wenige Per- sonen« den hellstrahlenden Glanz der evangelischen Wahrheit durch ihre Schriften den Menschen offenbart: wenigsten:- ist es gewiß, daß wir, die jetzt wir leben, hiervon nur sehr wenig üb- rig behalten haben. Aberi dessen ungeachtet ist uns so viel davon in die Hände xVergleichung des Sonnenscheins itn Winter mit« dem kleinen Lichte der Wahrheit, welches in dieser Zeit hervorleuchteta sDesfen ungeachtet ist diese Zeit nicht ohne Licht gewesen, nämlich nicht ohne solche Leute, die als Fackeln in der Nacht die Wahrheit ver-kündigen. . gekommen, als nötig sein wird, um zu beweisen, daß diese dunk- le Zeit nicht ganz ohne Menschen gewesen sei, die als helle Fackeln in der Mitternacht der päpstlichen Trügereien hervorge- leuchtet und mit der Wahrheit Gottes, hauptsächlich in dem Ar- tikel der Taufe, geglänzt haben. Dieses wird uns nicht schwer fallen, nachzuweisen, daher wollen wir anfangen. Jm Jahre 701. Wirs haben über das letzte Jahr des obigen Jahrhunderts, nämlich über das Jahr 700 angeführt, daß Lutgerus und Libus ga ihren Sohn Lutgerus ungetauft gelassen haben, bis er den Glauben angenommen und sich selbst hat taufen lassen, welches zu jener Zeit in Frankreich geschehen ist; ferner wird berich- IEtne Folge von demjenigen, welches am Ende des vorhergehenden Jahr« hunderts angeführt worden ist von der Taufe des Lutgerusx desgleichen Her« migildus, der von Leander nach vorhergegangen-tot Unterweisung getauft worden. tet, daß in demselben Jahre in Spanien Hermigilduåh als er. 152 durch Leanders Unterweisung zum Glauben gekommen, sich ha- be taufen lassen und daß einige andere Personen sowohl vor als auch in dieser Zeit die Taufe ernpfangen Hieraus folgt klar, daß auch im Anfangdieses Jahrhun- derts die Leute, die diese Lehre gehabt, noch tatig gewesen sein miissen, denn in einem oder zwei Jahren kann eine Religion, die bereits Wurzel gefaßt, nicht ausgerottet werden, besonders wenn sie sich über verschiedene Länder ausgebreitet hat, und wenn so viel dafür geeifert worden, als dies, wie wir oben an» gegeben, die Rechtgläubigen getan haben. « Deshalb wollen wir auf diejenigen. übergehen, die in die- sem Jahrhunderte dem Berichte naih, dieselbe Lehre gehabt und deren Namen genannt werden. Jm Jahre 716. Tausgesch., Pan. 534. D. Vicecomes, Lib. Z, Cap- 5, führt«« aus Germanus, einem Altvater in Constantinopeh wel- cher in der Zeit des Leo Jsauricus gelebt hat, an, daß dainals noch die Sitte geherrscht, vor der Taufe das Bekenntnis der Sünden abzulegen sc. Er« redet daselbst von der allgemeinen Sitte, welche da-— mals in den Morgeiiläiidern bei den griechifchen Gemeinen üb- lich gewesen, die Sitte nän1lich, vor der Taufe die Sünden zu bekennen; ein jeder ist zu beurteilen im Stande, daß die Ceres monien nicht von jungen unmündigeii Kindlein, sondern nur von bejahrten und verständigen Personen geschehen konnten. Und« irenn jemand hier den Einwurf machen loollte, daß solches zwar nur die Verständigen betroffen, daß aber dessen ungeachtet die jungen Kindlein auch getauft würden, wenn- gleich sie solches Bekeuntnis nicht täten 2c., so antworten wir darauf, daß solches ganz unwahrscheinlich sei, ja daß man das Gegenteil annehmen könne, denn die Sitte, von der die Rede ist, scheint allgemein gentesen zu sein, woran alle, die getauft user« den sollten, gebunden waren, und weil die jungen Kindlein» solcher Gewohnheit nicht folgen konnten, so leidet es keinen Zweifel, daß sie zu der Taufe nicht zugelassen wurden. « Vom Jahre 724 bis zum Jahre 736. Damals7 ist in dem Königreiche England Bedo, mit dem Zunamen Presbhtey berühmt gewesen, toelchey da er einige Zeit den römischen Aberglauben und auch die Kindertaufe ver- teidigt hatte, nun öffentlich an den Tag legte, daß er in vielen Stücken eine andere Lehre gehabt habe. Was nun den Artikel von der Taufe betrifft, so wird be- zeugt, daß er die nachfolgende Erklärung gegeben habe: Taufgeschichta der L. Teil; Tag. 532, Beda über Abg» End; 19. Alles diejenigen, schreibt er, welche zu den Aposteln ka- n1en, um getauft zu werden, wurden zuerst von ihnen unter- wiefen und belehrt, und nach geschehener Belehrung und Un- terweisung in dem Sakramente der Taufe, ließen sie sich durch dass kkzmt des heiligen Apostels taufen. Vergleichen mit Mark. Pag 533 aus diesem Beda hat D. Vicecomes nachfolgende Zeugnisse angeführt, Buch. 1, Cap. 5: Bedas sagt, fchreibt er, die Engländer seien in dem Rhei- ne und in der Schwalbe getauft worden. Was« die Art« und Weise betrifft, darüber vergleiche dieses mit Matth Z, 6: Sie ließen sich von ihm in dem Jordan taufen und be- kannten ihre Sünden. Ferner: Johannes aber taufte auch noch zu Enon, nahe bei Salim, denn es war viel Wasser da- sfzelbgg und sie kamen dahin und ließen sich von ihm taufen. Joh «Das Zeugnis des Gertnanus von Constantinovel von der Taufe. sEs war die allgemeine Sitte, vor der Taufe die Sünden zu betet-neu· Useanh wortung dessen, was vorgeworfen werden könnte. sBseda Zeugnis von der Tau- fe. SDie Apostel haben zusörverst unterlviesen und dann getauft. »Von »den Engländerin die in dem Rheine und der Schwalbe getauft wurden. I« Das; die- ses üöereinkam mit der Taufe Aha-aufs. Matth- s ge. Der blutige Satans-laß, Diese« Art zu taufen, wie wir an einem andern Orte er- klärt haben, ist keiiieswegs an jungen Kindlein, sondern nur an bejahrten und verständigen Personen vollzogen worden; ja es ist daselbst nachgewiesen worden, daß solches auch nicht anders hätte geschehen mögen. » D. Vicecomesti Buch L, Cap. Z, Beda schreibt in der Aus-« legung über das Buch Esrar Den verordneten zum neuen Le- ben, das ist, den Catechismusjiingerw überreichen wir das Glaubensbekenntnis, das von zwölf Apofteln verordnet ist sc. Wenn« nun hier der Catechismusjünger gedacht wird, und daß man das Glaubensbekenntnis ihnen überliefert habe, näm- lich um es zu lernen und darauf getauft zu werden, so erhellt hieraus, daß man damals an dem Orte, wovon er spricht, mit den jungen Kindlein nicht so zur Taufe geeilt, als dies zuvor und auch nachher von den Römisehgesiniiten geschehen ist. Es ist gewiß, daß solche Catechismusjüiiger in ihrer Kind- heit nicht getauft und daß von ihren Eltern die Taufe nicht be- schleunigt wurde, sondern sie wurden, um recht getauft zu wer· den, in dem Catechismus unterrichtet, welcher zu jener Zeit die Unterweisung des Glaubens bei den Christen gewesen, und um hierin vollkommenen Unterricht zu erlangen, wurde ihnen das ganze Glaubensbekenntnis, ehe man sie taufte, überreicht Lit. Z« Cap. 3 Beda, über Cav 6 an die Hebräer: Die Ab- sondemng von den Egyvterii bedeutet die Absonderung von den Sündenst loelche diejenigen, die getauft werden sollen, be- kennen müssen . . . ., wie St. Petrus gesagt, Apg L: Tut· Buße, und ein jeglicher lasse sich taufen in dem Namen Jesu Christi, unsers Herrn 2c. Als wollte er sagen: Ziehet aus Egyptem ge- het durch das Rote Meer; außerdem wird in dem Briefe an die Hebräer« vor der Taufe der Buße von den toten Werken ges dacht. Aber was ist die Buße von den toten Werken anders, als den Sünden sterben, damit wir Gott in Heiligkeit leben mö- gen? Hier« wird von vier Dingen geredet, welche auf die Tau- fe der jungen Kindlein nicht gut passen. 1. Von der Absonde- rung von den Sünden, welche diejenigen, die getauft werden wollen, bekennen mußten. L. Von der Ermahnung Petri, Apg· L, tut Buße Je» welches nicht zu jungen Kindlein, sondern zu« verständigen, reutragenden Sündern gesprochen wird. d. Von dem Spruche Pauli aus dem Briefe an die Hebräer, Cato. A, L, wo vor der Taufe der Buße von den toten Werken gedacht wird. 4. Von der Erklärung, welche Beda hierüber gibt, wenn er sagt: Was ist die Buße von den toten Werken anders, als der; Sünden absterben, damit man Gott in Heiligkeit leben mö- ge JchU habe selbst zu unsern Widersaehern das Vertrauen, daß sie uns hierin beisti1nmen und zugeben werden, daß solche Bedingungen, wie sie von Beda hier bei der Taufe angeführt worden, die jungen Kindlein keineswegs betreffen, und des— hctelläi auch bei der Taufe der jungen Kindlein keine Anwendung fi en. Bedais in dem zweiten Buche der Gefchichte von England schreibt von Paulinus, dem Lehrer zu Eberach: Er predigte von dieser Zeit an sechs Jahre lang das Wort Gottes sc» und es glaubten und wurden ihrer so viele getauft als zu dem ewigen Leben verordnet oder geschickt waren« unter denen sich Offridus und Eafitdus, die Söhne des Königs Eduinus, befanden die ihm beide in dem Elende, in das er verwiesen, geboren worden 2c., und welche beide in ihren weißen Kleidern gestorben sind. UDteselbe wird an besahrten Personen bedient. EEs wurde de» Euk- chisnutssschülern das Glaubensbekenntnis til-erreicht. DWas mit der Ueberlies serung des Glaubensbeletuiviisses an die Catechismusschüler zu erkennen gege- ben» wird. T« Daß diejenigen, die getauft werden mußten, die Sünder: bckeusjga mußten. EDaß an vie Hebräer vor der Taufe ver Buße von toteii Werten ge- dacht werde. I« Vier Stücke passen nicht aus die Taufe der jungen Kinder. 17 Selbst unsere Widersacher rnüssen folches zugestehen. Von Paulinus des-n Lehre: zu Exil-auch, und wie er Osfrtdus und Geists-us, die Söhne des Ehr-ums,- getauft b e· oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinntetr. 153 Dieses« ist ein schönes Exempel des Paulinus, der zuerst dem Volke das Wort Gottes gepredigt, und es nachher getauft hat, nicht weniger ist es auch merkwürdig, daß diejenigen, die da glaubten, getauft wurden, und daß die Söhne Eduinus, ob sie wohl ins Elend waren verwiesen; gIeichwohl von großem Stamm geboren, sich zur Taufe erniedrigt haben, nachdem sie den Glauben angenommen hatten; doch ist es zu bejammerm daß diese beiden Jünglinge, die lang Lichter und Vorbilder in der Gemeine hätten sein mögen, so schnell aus diesem Leben entrissen worden sind, und daß sie ihre weißen Kleider, welche man gleich nach der Taufe als ein Zeichen der Reinigung zu tragen pflegte, im Tode noch trugen. Jnztvischenko müssen wir uns doch freuen, daß dort in den dunklen Zeiten so viel Licht des Glaubens geleuchtet hat, daß nicht allein einige geringe Leute, sondern auch die Kinder der Großen dadurch erleuchtet worden sind, und daß sie sich willig unter -das Joch Christi durch die Taufe begeben haben. « Beda« über Joh. 4. Nehmt, sagt er, das Wasser hinweg, so ist keine Taufe; nehmt das Wort Gottes hinweg, so ist auch keine Taufe. B. H., Pag 505. Hiermit« gibt er zu verstehen, daß das Wasser von dem Worte, und das Wort von dem Wasser nicht getrennt werden könne, das ist, daß die Lehre ohne die Taufe, und die Taufe oh« ne die Lehre nicht bestehen könne; folglich ist seine Meinung die: daß beides, die Lehre und die Taufe mit einander ver- knüpft sein müssen; wie aber diese zu der Kindertaufe passe, wo das Wort von dem Wasser oder die Lehre von der Taufe abge- sondert wird, kann jeder Verständige ermessen. Daß« alle Gläubigen getauft werden müssen, lehrt Beda über Joh. Cap. 1. Durch den Gehorsam des Glaubens müssen alle Gläubigen zur Taufe kommen; und über Cap. Z, es ist nie- mand würdig, in das Reich Gottes einzugehen, es sei denn, daß er wiedergeboren werde, aus dein Wasser und Geiste. In« dem ersten Teile diesersReden gibt er zu erkennen, daß die Gläubigen zur Taufe kommen müssen; von andern aber redet er nicht; eben wie auch Philippus zu dem Mohren sagte: So du von Herzen glaubst, so mag es wohl geschehen. Apg· 8, Its. . Jn dem zweiten Teile redet er von der Wiedergeburt aus Wasser und Geist 2c., wovon der Herr Jesus zu Nikodemus sprach, der kein junges Kind« sondern ein betagter Mann, ja ein Meister in Jsrael gewesen. Joh Z, 1 und 10. Deshalb ist es nicht schwer zu beurteilen, daß Beda hier von einer solchen Taufe redet, welche nicht den Kindern, sondern den Verständigen und Wiedergeborenen zukommt. Dasjenigefk was von seiner Meinung in dern 4. Buche Cant von dem Glauben der Kinder angeführt wird 2c., halten wir nicht für sein Werk, sondern sind der Meinung, daß es» je- mand unter Bedcks Nanieii bekannt gemacht habe; einesteils, weil wir seine Schreibweise vermissen, und andernteils- weil wir weder den Schreiber, noch die Richtigkeit des Werks erken- nen. . » Wir wollen die Sache mit P. J. Twisck Nachricht, in seiner Chronik, Buch 8, Pag. 254, Col. 2 endigen. » « Beda, welcher zuvor ein gelehrter« Priester und Mönch in England gewesen, starb in diesem Jahre, nämlich 736, Merula meint, daßer im Jahre 784 gestorben sei, und gibt sein Alter auf 70 Jahre an; er hat, wie die Historien berichten, sehr viele »Was mit dem Exempel des Panlinus gelehrt wird. »Es ist ersten-litt, das; in dieser dunklen Zeit so viel Licht des Glaubens geleuchtet hat. UDaß hie Taufe ohne Wasser- und Wort nicht bestehen möge. »Was mit obigen Ne- dcn zu erkennen gegeben wird. WDasz alle Gläubigen getauft werden müssen. E« Was der erste Teil der Worte des Beda zu erkennen gibt. EJbm wird die Meinung von dem Glauben der Kinde: aufgedrungen te. und was davon zu halten sei. « gute Bücher geschrieben, er sagt: Alle, die zu den Aposteln ka- 1nen, um getauft zu werden, wurden von ihnen unterwiesen und belehrt- und wenn sie in dem Sakramente der Taufe belehrt und iinterrirljtet waren, haben sie die heilige Bedienung der Taufe angenommen &c. Leber Cap. 19, Act. Hist. Vinc., Lib. 24, Leonlx Lib. Z. Grund- dem. Lit. A. wird nicht angegeben, worin die Priesterschaft und das Klo- sterleben Beda? früher bestanden habe, darum kann davon nichts ge- schlossen werden. iFernerr Er nennt des Herrn Brot ein Sakrament und eine Figur des Leibes und des Blutes Christi und sagt: Wie das Brot den Leib unterhält, und der Wein Blut macht, so hat auch Christus dieses mit seinem Leibe und den Wein mit seinem Blute verglichen. Aus Chronik Seh. Franc Fol 65. TGr nennt das Brot des Llbendmahls eine Figuk sc» welches we- der mit der Priesterschafh noxh im Klosterleben übereinkommk Jm Jahre 732 hat Beda gelehrt, dasz Christus ein Sakrament zum e- dächtnis der Erlösung eingesetzt habe 2c., über Luk 21. Also hat sich dieser Beda nicht nur in dem Artikel der Tau· fe, sondern auch des heiligen Abendmahls und in andern Stüt- ken, die wir nicht berichtet haben, gegen den Papst und die römi- sehe Kirche doch, wie man einsehen kann, für die Lehre der Taufgesinnten erklärt. Jsidorus legte die Worte Christi: »Du bist Petrus 2c.« ago aus: Auf diesen Felsen, welchen du bekannt hast, will ich meine Kir e bau- en, denn, sagt er, dieser Stein war Christus, auf welchen Grund auch Petrus gebauet war. Lil·-. 7, item Cap. O. Samuel Veltius in dem Geicblechtregister der römischen Successiom gedruckt 1649, Pag. 126. Jm Jahre 760. Taufgesch., Pag. 523. D. Vicecomes, Buch 1. Cap. 35, erwähnt, daß Amalarius Fortunatus, welcher zu jener Zeit ein gelehrter Mann gewesen, von den Christen, die erst getauft wur- den, also schreibe: »Unsere neubekehrten Christen werden acht Tage lang von ihren Führern re. zu der Kirche geleitet," was, wie jeder weiß, an jungen Kindern nicht geschehen kann. Von Amalarius Fortunatus Kurz nachdem das achte ahrhuw dert halb verflossen, oder das Jahr 760, wird das Leben die es Ama- larius Fortunatus in den Historien beschrieben, wiewohl ihn P. J. Twisck auf das Jahr 836 zur Zeit Ludovirus Pius setzt, welches 76 Jahre später ist; do dieses könnte beides wahr sein, wenn Amalari- us von seiner Jugen an bis in sein hohes Alter geschrieben, welches wohl geschehen sein kann. Von seiner Meinung gibt P. «. T. diese Be- schreibung: Amalarius Fortunatus re» hat um diese eit unter der åliegierutig des Kaisers Lndovicits Pius sehr schöne Bücher gegen die Transjubstaiitiatioii und· die leibliche Gegenwart des Leibes Christi, desgleichen auch gegen die inwendigeii Opfer der Gläubigen und an- dere feine Sachen mehr geschriebem wie in Catal. Teft Fol 161 zu sehen ist. P. J. Twisck Chronik, Buch 9, Pag. 285, Col. 1 &c. An einer späteren Stelle bemerkt Vicecomes, Buch Z, Cap. 6 und 7, daß dieser Amalarius Fortunatus denjenigen, die ge- tauft werden wollten, geraten und zu ihnen gesagt habe: »Der— jenige, welcher sich taufen lassen will, muß zuvor einige Tage lang fasten, wie es Cornelius getan, der, damit er die Taufe würdig empfangen möge- um die neunte Stunde betete und in seinem Hause fastete." Er redete nicht von Täuflingen, welche keine Erkenntnis hatten und ohne ihr Wissen und Willen getauft wurden, sondern dern von solchen, welche zur Erkenntnis gekommen waren und die Taufe begehrten, weshalb seine Worte also lauten: Wer sich will taufen lassen? « Das Exempel des Cornelius, welches er anführt, um die Täufliuge fasten und bitten zuslehren, ehe sie getauft wurden, bestätigt unsere obige Ansicht, daß er hier nicht von unmündigen Kindern, sondern von verständigen Personen rede. Pag 524, Vicecomes Buch Z, Cap. 14. Amalarius Buch i, von den Kirchenämtern Die zweite Versammlung, schreibt 154 Der blutige er, der Eatechismusschüler findet in den vier Wochen von der Zeit des Fastens statt, hernach am vierten Tage derselben Wo— che wird die dritte Untersuchung vorgenommen 2c., dann wer« den sie in dem Anfange der vier Evangelisten unterrichtet» und enipfangeii an demselben Tage das Gebet des Herrn und den Glaubender Apostel, welches Gebet sie am heiligen Osterabend hersagen oder bekennen. Was« nun die genannten beiden Schriftsteller davon ge- halten, daß nämlich der Lehrer damals den Ankömmlingen das Ohr mit dem Finger zu berühren pflegte sc» soll von uns nicht angegeben werden, wir lassen diesen Gebrauch auf sich beruhen. Inzwischen« ist es uns angenehm, daß damals die An- kömmlinge vor der Taufe des Glaubens wegen untersucht wur- den 2c.; denn dies gibt uns den Beweis, daß dem Exempel der ersten Kirche, ja den heiligen Aposteln noch nachgefolgt wurde. Siehe Apostelgescljichte 8, 35—37. D. Vicecomes, Buch 5, Cap. 39, führt über das vorherge- hende aus Amalarius noch folgende Worte an: Auf« die heiligen Ostern und Pfingsten pflegt die Kirche Gottes für Gott neue Völker durch die Taufe zu versammeln, und wir freuen uns billig über deren Seligkeit, weil die weißen Kleider, die sie tragen« den Glanz ihres gereinigten Gemüts zu erkennen geben. Bapt Hist., Pag-. 524-. Von der Weise auf Ostern und Pfingsten zu taufen, und von den weißen Kleidern, die damals den Täuflingen angezogen wurden, ist an einem andern Orte Nachricht gegeben worden, daß dies nämlich nur an den Gläubigen zu geschehen pflegte; hiermit« wollen wir von dem Zeugnisse des Amalarius Fortu- natus Abschied nehmen. Es« wird berichtet, daß zu dieser Zeit ein- berühmter Mann und Verteidiger der christlichen Religion gelebt habe. na- mens Anatharitis, der aber gegen die römische Kirche und ins- besondere gegen die Kindertaufe gewesen ist; er erklärt sich da- hin: Daß er nicht dafür hielte, daß man sie taufen sollte, wes- halb ihm auch nachgesagt ist, daß er die Taufe verworfen, oder doch wenigstens gesagt habe, daß man keine Taufe lehren soll» te, welches von der Taufe der jungen Kindlein zu verstehen ist. Hierüber« finde ich folgende Bemerkung: Gregorius, in dem Register der Longobarden, schreibt: Daß Anatharitis den Kindern der Christen die Taufe verweigert habe sc. Seh. Franck in dek Chronik der römischen Kehrt, gedruckt 1b63, Fol 74, Col. Z, Lit. A. Im Jahre 768. Man« findet, daß zu dieser Zeit auch selbst unter den Rö- mischgesinnten die Unterweisung in dem Glauben vor der Tau- fe gebräuchlich sei, und daß zu diesem Behufe einige Vorschrif- ten unter ihnen gemacht wurden, durch welchedie Kindertaufe von ihrem Ansehen bedeutend verloren« die Taufe auf den Glau- ben nach der Ordnung Christi dagegen sehr gewonnen. Jn Betreff jener Vorschriften wird unter anderen in der « heiligen Taufgeschichte des Jak. Mehrn. folgendes bemerkt: Pag. 527, aus Vicecom. Buch 1, Cap. AS; An« dem Sab- batte oder Sonntage der heiligen Pfingsten sollen sie alle fasten, und alle göttlichen Bedingungen sowohl mit Lesen und? Beten, als auch mit der Taufe unterhalten re. « - Cap.« 27. Diejenigen, welche getauft werden wollen, sol- len des Sonntags vor Ostern nach der dritten Stunde mit «-s Was von dem Beruoren des Ohres mifFm Finger zu lsicsifen sei. T« Daß die Anlömmlinge vor der Taufe untersucht worden seien. IAuf Pfingsten und Ostern werden neue Völker durch die Taufe zur Gemeine versammelt. END· schied von Amalarius Fortunatusx »Um diese Zeit bat Anatbaritis die Kinder« taufe verworfen. UWas Gregorius davon geschrieben habe. »Von einigen unter den Nömischem und was sie wegen der Kindertaufe geschrieben haben. «« Daß man bei der Taufe fasten, lesen und beten müsse. »Was diejenigen tun mußten, welche getauft sein wollten. Schaut-letz- ihren Führern zur Kirche oder in die Versammlung kommen. Cap. 2996 wird gelehrt, daß die Lehrer zu dem Taufwasser gehen und. zuerst die Männer, dann aber erst die« Frauensperso- nen tausen.sollten Je. Nachdem D. Vicecomes diese Dinge angeführt hat, meldet er davon nachfolgendes in Cap. S. « Es wurden Niänner und Weiber auf diese Weise abgeson- dert zu dem Catechismus (das ist, zu der Unterweisung des Glaubens) zugelassen. Zuerst wurden die Männer, dann aber erst die Frauenspersonen dessen gewürdigt. Daher in der Ord- nungdas folgende Gebet: AllmächtigerÆ einiger: Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi, siehe mit» gnädigen Augen diese Deine Diener «"an, die Du gewürdigt hast, zum Anfange des« Glaubens zu berufen er. Ein gleiches Gevetgeschah auch über die Frauenspersonen Kurz nach dem Gebete wandelte er, nämlich der Lehrer, mitten unter ihnen herum, legte die Hände auf ihre Häupter und sagte, singt mit lauter Stimme: Jch glaube an einen Gott: den Vater &c. Hierauf wandteer sich zu den Frauenspersonen und tat ein Gleiches ge. » SOlchesW geschah, sagt der Schreiber, guter Zucht und Tu- gend wegen, um diese Dinge zugleich mit der Lehre des Glau- bens den Lehrjüngern einzupslanzenz denn Christus hat zu sei- nen Aposteln (sM«atth· ·28) gesagt: Lehret alle Völker und tau- fet·sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes; welcher noch beigefügt: Und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Da« nun— der Apostel Petrus die Lehre am bestenverstans den, so hat er auch, Apg. S, das Volk zuerst mit der Predigt er- leuchtet und dasselbe gelehrt, wie es seines früheren bösen Le- bens wegen Buße tun müsse. « , Darauf sind die, die mit gespannten Ohren »das Wort Got- tes gehört und daraus Nutzen geschöpst hatten, getauft worden. » Wollte« Gott, sagt der Schreiber, der dieses angeführt hat, daß die römische Kirche bei der Taufordnung Christi und seiner heiligen Apostel geblieben wäre, so wäre niemals eine Taufe an Unwissenden Kindern, und eine solche barbarische und unver- ständige Christenheit in Europa entstanden. Taufgeschichte,—Pag. 528. . s Die« auf diese Weise (nämlich auf. den Glauben) Getauf- ten, wurden einige Male zum Gebete mit gebogenen Knieen von dem Diakon ermahnt, « MS Bapt Hist» Pag. 532, aus dem röm. Ordp und Amal Fortuna- Wer« sollte nun glauben, daß solche Leute, die-auf diese Weise von der Taufe geschrieben, Mitglieder der römischen Kir- che gewesen seien? Jch will jetzt nicht vieler anderer Stücke ge- denken, die sie (wie man. merken kann) gegen die allgemeinen Römischgesinnten ausgeführt haben; wer sollte nicht für gewiß halten, daß solche Leute von den Päpstlichgesinntem welche den römischen Aberglauben unterhielten, ganz getrennt gewesen sei- en? Ja, daß sie zu unserer Zeit von dem Papste als Ketzer er· klärt, auf Pfähle gesteckt und lebendig verbrannt erben soll- ten? wie vielen unserer Glaubensgenossen derselben-Lehre vor Kurzem geschehen ist, und wie im Verlaufe der Geschichte aus- führlicher angegeben werden soll. «« Daß die Lehrer zuerst die Männer und dann die Weiber taufen mußten. «« Welches Gebet über die Männer und Frauen, die getauft werden wollten, ans« gesprochen wurde. 87 Daß dies der guten Zucht und Tugend wegen geschehen set. ssBergleichung der Täuflinge dieser Zeit mit denjenigen, wovon man liest, Abg. L, s7. Its. I« Was der Schreiber dieser Sache hierbei wünscht. »Daß die Getauften niederlnieen nnd Gott bitten mußten. COb es zu glauben sei, das; die vorerwäbnten Leute Mitglieder der allgemetnen römischen Kirche gewesen seien. As. oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-Gesinnten. Wir« wollen diese Leute Gott befohlen sein lassen; ob sie übrigens mit. den Taufgesinnten in allen andern Punkten einig geiresem können wir nicht beweisen, es genügt uns, daß sie« wie- wohl sie Römische genannt wurden, dennoch gegen die Lehre der « allgemeinen Römischgesinnten gestritten haben, und daß sie in wichtigen Artikeln, vorzüglich in dem Punkt der Taufe der Wahrheit sehr nahe gekommen. Hiermit wollen wir von ihnen scheiden und zu andern Zeugnissen übergehen. Im Jahre 772. Taufgesch. Pag. 515. Diejenigen« welche zu ihren Jah- ren gekommen waren, mußten zuvor in der christlichen Lehre un- terwiesen werden, und wurden dann auch vor der Taufe ge- prüft. » « Witikindusti wird ein Catechismusschüler und in dem Glauben unterrichtet, nachher aber mit Albion getauft &c. Sie« mußten den Glauben und das Vaterunser beten &c. .Shn. Aug. Cap. L. Die« Lehrer mußten die Leute lehren, wie sie bei der Tau« se dem Satan entsagen und was sie glauben sollten. Shn Turm. Gab. IS. — Pag 516.« Sie« mußten in der Lehre Christi ziemlich unterwiesen und derGottseligkeit ergeben gewesen sein, denn in dem Concilium zu Arles wird den Vorstehern auferlegt, sie zu lehren. « Sie« pflegten dem Teufel, seinen Werken und seiner Pracht zu entsagen; die Werke sind: Totschlag, Hurered Ehe» bruch, Völlerei und dergleichem Unter der Pracht des Teufels wurden begriffen: Hoffart, Verwegenheit, hoher Sinn, eitle Ehre, Frechheit u.s.w. « Shnx Turm. Dieses« sind heilsame und gute Regeln gewesen, welche den apostolischen Lehrern sehr nahe kommen, darum halten wir sie »für einen guten Unterricht in diesen eisernen und verrotteten Zeiten. Es ist wahrlich keine leichte Aufgabe für jemand, der da steht, wo viele krumme Wege zusammenlaufem den rechten Weg einzuschlagen. . Daß« abersdiese Leute, die jene Vorschriften beobachtetem in andern Dingen von Jrrtümern ganz frei gewesen sein soll· ten, wollen wir nicht behaupten. Wer mitten in der Finsternis der Nacht wandeln, kann leicht fehlen und so konnten denn diejenigen, die unter der Finsternis des Papstes gelebt, den richtigen-Weg nicht leicht behaupten. Wir müssen Gott über sie urteilen lassen und uns damit begnügen, daß wir die Strahlen ihrer Erkenntnis und ihres gu- ten Wandels durch die Finsternis der damaligen Zeit erblickt haben. - Im Jahre 781. Den« Nachrichten mehret Schriftsteller zufolge hat in die- sem Jahre der weitberühmte Carolus Magnus, welcher bereits früher den christlichen Glauben angenommen hatte, seinen Sohn, als er schon einige Tage alt war und der bis dahin die Taufe nicht empfangen hatte, zu Rom auf das Osterfest taufen lassen; wie denn auch seine Tochter Gisla in demselben Jahre Izu Mscrcilaiid von dem Bischofe oder Lehrer Thomas getauft wor- en it. «« Wir wollen sie Gott befohlen sein lassen und mit dem Guten, welches sie gelehrt haben, zufrieden sein. «« Von der Unterweisung und Befragung vor der Taufe. « Von dem Glauben und der Taufe des Witilindus CDafZ die Täus- linge den Glauben und das Vaterunser beten mußten. «« Sie mußten den! Satan entsagen. « Sie mußten unt-erwiesen· und gottselig sein. EJn welchen Punkten sie dem Teufel und seinen Werten entsagen mußten. «« Daß dieses alles gute und heilsame Reden gewesen seien. »Daß wir ihnen, wenn sie in andern Punkten geirrt, das Wort nicht führen wollen. »Von der Taufe des Sohnes von Carolus Magnus und seiner Tochter Gisla, obgleich sie von christs lieber· Herlunst gewesen. « 155 Doch Carolus Magnus selbst und die übrigen Stücke seiner Reli- gion stehen uns nicht an, wir sehen hier allein die Taufe, wie sie in diesen Zeiten iiblich gewesen. Siehe hiervon Bapt Stifter» Pag. III. H.»Montan., Richtigkeit der Kindertaufe 2. Aufl» Pay. so, 81, aus cent. 9, Magclelz can. 4. AnnaL Francarn Reg. Lib. Z, Adotr Aetat 6. Aus« dieser Handlungsweise geht hervor, daß man da— mals solcheVernunstschlüsse nicht gemacht habe, als wohl nach- her und bisweilen auch vorher in Beziehung auf die römische Kirche geschehen, welche den Eltern bei Verlust ihrer Seligkeit, ja bei Bedrohung der Verdammnis Befehl gaben, ihre Kinder taufen zu lassen, wiewohl diejenigen, welche die Lehre wohl be- griffen und das Gebot Christi in höherer Würde hielten als die Gebote und Satzungen der Menschen, sich durch solche Bedro- hungen nicht einschüchtern ließen; deshalb haben sie denn die Taufe ihrer Kinder bis dahin aufgeschoben, bis sie erwachsen gewesen, den Glauben angenommen und darauf getauft zu wer- den selbst verlangt haben. Wir« wollen hier weder Carolus Magnus, noch auch den« jenigen, der seinen Sohn getauft hat, ins Auge fassen 2c., wol- len auch über ihr Leben und ihren Glauben nichts Näheres an- führen, sondern nur das Werk preisen, welches durch sie verrich- tet worden ist, daß nämlich der Vater, obwohl er Christum be« kannt und ein Mitglied der Kirche genannt wurde, dennoch sei« nen Sohn und seine Tochter, zum Beweise, daß er die Kinder- taufe (als eine menschliche Erfindung) für unnütz gehalten, un- getauft gelassen habe und daß diejenigen, welche dieselben ge- tauft, die Aufschiebung der Taufe nicht bestraft, sondern voll- ständig damit einverstanden gewesen. sind, was daraus abge- nommen werden mag, daß sie die Taufe mit der größten Be- reitwilligkeit, ja mit Freuden vollzogen haben, wie die Chroni- ken nachweisen. Im Jahre 792.« Taufgeschichte Pag. 505. Albinuskt lehrt, daß man die Taufe mit dem Glauben annehmen soll (über das 1. Kap Joh.). Es ist wohl gesprochen, daß unseres Herrn Verlau- fer in Bethabara getauft habe, denn Bethabara zeigt ein Haus des Gehorsams an, damit sie alle durch den Gehorsam des Glau- bens zu der Taufe Christi kommen möchten Dieser« Albinus, mitidemZunamen Flaccus, war zu die- ser Zeit ein sehr gelehrter und geachteter Mann, wenn gleich von seinen Widersachern verhaßt und als ungelehrt verschrieeir. Er ist in seinem Bekenntnissevon der allgemeinen Lehre der römischen Kirche, insbesondere in dem Artikel der Taufe, ganz abgegangen. Er erforderte zur Taufe den Glauben, die Wie- dergeburt·und die Erneuerung des Lebens, und behauptete, daß solches die Mittel seien, die Taufe würdig zu empfangen, wel- che Dinge, obwohl sie mit dem Munde gerühmt werden, in der Fat aber in dem Punkte von der Kindertaufe übergangen wer« en. Er« hat seine Lehre freimütig verteidigt, und, wie es scheint, weder den Haß noch die Gunst des Volkes ins Auge ge« faßt, und hat außer dem obigen noch andere treffliche Stücke von der Taufe der Bejahrten hinterlassen, wovon wir einige Be- weise anführen wollen.- Pag. 5097 Albinus (über Joh., Cap. 15): Warum« sagt der Herr nicht: »Ihr seid rein um der Taufe willen, in wel- cher ihr gewaschen seid"; sondern er sagt: »Um des Wortes wil- len, das ich zu euch gesprochen habe« 2c. Denn nehmt das Wort UWas aus vorhergehenden Exemveln in Ansehung der· Taufe folgt. »Wir wollen weder den Vater derer, die getauft wurden, noch denjenigen, die er ges. tauft, berühren, wozu wir Ursache haben. UVon Lllbinus und was er in An« sehung der Taufe geschrieben. OWas von der Person, dem Leben und dem Glauben des Albinus gesagt wird. s« Von der Ireimüttgleit des Albinus ·! Daß die Taufe ohne das Wort nichts nütze. 156 Der blutige hinweg, was ist das Wasser anders als Wasser? Wenn das Wort zum Element kommt, so wird es ein Sakrament Woher kommt dem Wasser die Kraft, daß es den Leib naß macht und daß gleichwohl auch die Seele gereinigt wird? Nur durch das Wort. » Solches aber geschieht nicht, weil es ausgesprochem son- dern weil es geglaubt wird. Ins« der Taufe sind drei sichtbare Dinge: l. derLeib des- sen, der getauft wird, L. das Wasser, » Z. der Lehrer« und drei Unsichtbare Dinge: l. die Seele, L. der Glaube, Z. der Geist Gottes. Lilien« kann fast mit Augen sehen und mit Händen grei- fen, daß dieser Mann die Absicht hatte, den Lehren der allge- meinen Römischgesinnten zu widersprechen; er wendet hier zwei spezielle Gründe an, wodurch er die Kindertaufe der Römischen leugnet, ja widerlegt. Sein erster Grund ist ein Widerspruch der Lehre derjenigen, welche die Seligkeit an das elementarische Taufwasser zu binden pflegten und auf diese Weise die Kinder unter dem Vorwande tauften, dieselben· selig zu machen; wogegen er einwendet, daß das Elemeiit des Wassers ohnedas Wort Gottes nichts vermö- ge, ja daß das Wasser ohne das Wort Gottes nur ein bloßes Element und kein« Sakrament sei, sondern daß das Wasser durch das Wort Gottes ein Sakrament werde, daß solches aber nicht geschehe, weil es ausgesprochen, sondern weil es geglaubt wird· Miit« diesem ersten Grunde beseitigt er noch einen andern Jrrtum der Römischgesinnten, die sich einbildetew daß das Wasser in der Taufe durch das Sprechen einiger Worte gehei- ligt und zu einem Mittel der Seligkeit gemacht werde; dieses widerlegt er durch die Behauptung, daß die Heiligung nicht durch das Qliisssarecljen des Wortes, sondern dadurch, daß es ge« glaubt wird, geschehe Wenn« nun Albiiius behauptet, daß Wasser ohne das Wort, nnd das Wort, ohne daß man daran glaubt, in der Taufe nicht zu bestehen vermag, so widerspricht er dadurch der Kindertaufe hinlänglich, weil bei dieser nur das Wasser ohne das Wort gebraucht wird, welches unterweiset, ja ohne daß es von den Kindern geglaubt wird. Seins« zweiter Grund widerlegt diejenigen zur Genüge, welche die Taufe an den kleinen Kindern bedienten, ohne Rück- ficht, ob dieselben eine Seele hätten, welche den Verstand, den wahrhaften Glauben und die· Früchte des Geistes Gottes ge- brauchen könne. Diese Widerlegung liegt in seinen Worten, wenn er sagt, daß in der Taufe nicht nur drei sichtbare Dinge sein müßten: 1. der Leib, Z. das Wasser, Z. der Lehrer, son- dern auch drei Unsichtbare Dinge: l. die Seele, nämlich eine Seele, die ihres Verstandes mächtig ist, 2. der Glaube, der nämlich in einem gewissen Vertrauen besteht, denn dieses ist des wahren Glaubens Eigenschaft, Hieb. 11, 1, Z. der Geist Gottes, nämlich der fruchtbar ist in Tugenden, denn der Geist Gottes wird an seinen Früchten erkannt. Gal. 5, 22. Wer« hat aber wohl jemals an jungen Kindern solche Ga- ben der Seele und des Geistes wahrgenommen? und daß oh- ne diese die Taufe nicht bestehen kann, hat Albinus in seinen Schriften, die. mit Gottes heiligem Worte übereinstimmen, klar bewiesen, wie demnach seine Lehre auf die Kindertaufe bezogen werden möge, darüber kann der unparteiische Leser urteilen. Pag 510. Von« der Wiedergeburt spricht Albiiiris (über ssVon drei sichtbaren nnd drei unsichtbaren Dingen bei der Taufe. s« Was aus obigen Reden des Albinus in Ansehung der Taufe folgt. »Daß er mit den xsorhergelzeliden noch einen andern Irrtum der Römifchgesikinten beseitigte. EIMit welchem Schlusse Albiitus der Kindertaufe widersvrichh Eli-ins welche Weise er widerlegt, daß die Kinder: getauft werden ohne Rücksicht, ob dieselben auch eine vernünftige Seele haben. »Das; man an jungen Kindlein solche Gaben nicht hat wahrnehmen können. Schandtat;- den 7. Bußspalm): Du bist mein Gott, du hast mich erschaffen, Ich kann durch keinen andern wieder erschaffen werden, als nur durch Dich, durch welchen ich geschaffen bin. Du hast mich ge« schaffen durch das Wort, welches, o Gott! bei Dir bleibt; Du fchaffst mich wiederum durch das Wort, welches umunseretwils len Fleisch geworden.ist. Die Römifchgesinnten bedienten die Taufe, worunter sie die Kindertaufe verstanden, ohne die Erneuerung des Lebens zu erwähnen, nur durch den Gebrauch des Wassers, welches un- ter wenigen Worten bei den Kindlein angewandt wird. Hier« aber drückt dieser Albinus aus, daß, gleich wie er durch das Wort erschaffen sei, so sei er auch durch das Wort wie- dererschaffeii und wiedergeboren Des Wassers gedenkt er gar nicht; nicht um damit die äußerliche Bedienung der Wassertaufe zu ver-kleinern, sondern nur um anzudeuten, daß darin die neue Schöpfung oder Wiedergeburt nicht zu finden sei, und daß die Taufe durch das Wort geschehen müsse, worauf auch dann die Bedienung der Wassertaufe, zu deren Bekräftigung, folgt· Doch ist noch außerdem bemerkungswert, was er, in Anse- hung der Menschwerdung Jesu Christi, in den angeführten Re- den- sagt. .. Daß« das Wort (nämlich wodurch alle Dinge geschaffen sind) zu unserem Besten Fleisch geworden sei, welches sowohl knitnrlctnserem Bekenntnis als auch mit Joh I, 14 überein- om . . Berg. 512. Albinus" spricht (Buch Z, Cap. 17) von der Dreieinigkeit: Es ist nicht zu glauben« daß er Cnämlich Chri- stus), der von seiner Geburt an stets voll des Heiligen Gei- stes gewesen ist, damals die Gaben des Heiligen Geistes emp- fangen habe; aber damit uns das Geheimnis der heiligen Drei- faltigkeit in der Taufe erklärt werde, ward der Sohn Gottes, der ein Mensch ist, getauft; der Heilige Geist kam herab als eine Taube; Gott der Vater ließ sich hören in einer Stimme. Ohne Anrufung der heiligen Dreieinigkeit kann eine Taufe nicht von Nutzen sein. « Deswegen« hat der Sohn Gottes zuerst bei seiner eigenen Taufe zeigen wollen, daß die ganze heilige Dreieinigkeit gegen- wärtig sei, und hat seinen Aposteln, die seine Geheimnsse ver- öffentlichtem geboten: ,,Gehet hin» lehret alle Völker, und tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Gei- stes." Ferner sagt Albinus: Warum« ließ sich der Herr taufen? Damit nicht jemand, wenn er große Gaben und Macht hätte, es verächtlich halten möchte, sich taufen zu lassen. Albinussp spricht sich hier über drei verschiedene Punkte aus, von denen keiner mit der Kindertaufe iibereinstimmt. Er— stens" darüber, daß keine Taufe ohne Anrufung der heiligen Dreieinigkeit nützlich sein könne; wer weiß aber nicht, daß die jungen Kindlein die heilige Dreieinigkeit nicht anrufen können? Zweitens« über das Gebot Christi als Grund der Taufe, indem der Herr sagt: Lehret alle Völker und taufet sie 2c.; hier wird aber das Lehren und Taufen als ein unzertreiinliches Gan- zes betrachtet, welches, wie selbst einige Kindertäufer erklären, auf die jungen Kindlein nicht bezogen werden mag. Drittens, darüber« warum sich der Herr selbst habe tau- fen lassen? Damit nämlich niemand, wenn er große Gaben und Macht habe, es für verächtlich halten solle, sich taufen zu UWie Albinus don der Wiedergeburt spricht, wodurch der Metonoinie die Taufe verstanden zu werden pflegt. »Daß die Wiedergeburt eigentlich nicht durch das Wasser, sondern durch das Wort beschafft werde. «· Was er don der Menfchwerdung Jesu Christi zu erkennen gibt, nach Jud. i, 14. I» Daß die Taufe ohne Anrufungder heiligen Dreieinigkeit nichts wert sei. »Von dem Gebote Christi, Mattb W, gebet hin und lehret alle Völker und taufet sie re. »Warum sich der Herr selbst taufen ließ. »Von drei Punkten, welche mit der Kindertaufe nicht übereinftimmt UErster Grund. 7'-’ Zweiter Grund. »Drit- ter Grund. oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-Gesinnten. lassen. Daß dieses aber gleichfalls von den Kindlein nicht zu verstehen sei, lehrt die gesunde Vernunft, indem dieselben keine großen Gaben oder Macht haben, und daher auch sich auf diesel- ben nicht verlassen oder die Taufe verachten können. Pag 535 aus Albinus Flaccus führt D. Vicecomes, Buch l, Cap. 32 diese Bemerkung-am« Bei der Taufe auf den heil. Ostertag, sagen die Eatecljunieiien (das ist, die Ankömmlinge, die im Glauben unterrichtet wurden) das Vaterunser und den Glauben, wenn sie die Taufe begehren, auswendig her. Das« sind aber klare Zeugnifse von der Gewohnheit der Gläubigen aus der Zeit, aus denen hervorgeht, daß ihre Kinder und Ankömmlinge zuerst in dem Vaterunser, das ist, in dem Gebete unseres Herrn, und in dem Glauben geübt werden, ja daß sie dasselbe erst auswendig hersagen und selbst die Taufe begehren mußten, ehe sie getauft wurden: Wer kann aber be- haupten, daß dieses neugeborene Kindlein tun können? Außerdem wird nicht nur erfordert das Vaterunser und den Glauben auswendig herziisagen, sondern auch Erläuterungen darüber zu geben, und zwar nicht einmal, sondern mehrere Ma- le an verschiedeiieii Tagen,- welche, wie oben angefiihrt worden ist, in den Wochen vor Ostern und Pfingsten dazu bestimmt was. ren, und worauf wir den Leser verweisen wollen. Siehe auch G. Dur-and, Lib. 6, Ratioix Dis« Dido. de 4 Feria Hebel. St, Quadraz sie. Pag. 536, Vicecom., Buch Z, Cato. 21: Er« (nämlich Al- binus) redet auch von den Untersuchungen (des Glaubens) bei den Auserwählten (das ist, die zur Taufe erwählt waren) und beweist dieses von der Apostel Zeit her ge. Kein. 22. Alsdann« geschahen die (Glaubens-) Untersu- chungen, damit man desto sicherer und gewisser ausfinden moch- te, ov auch, nach der Entsagung des Satans, das Wort Gottes und der Glaube, dem sie beigestimmt hatten, in ihrem Herzen i eingewurzelt sein möchte. » Katz. 26. Albinus Placcus78 (in dem Kapitel von der Taufe) schreibt: Es sind zwei Zeiten, Ostern und Pfingsten, festgesetzt und angenommen, zu welchen man die Taufe der Aus- erwählten, die nach der Regel der Apostel im Glauben unter- sucht, mit Fasten geheiligt und durch fleißiges Predigen unter- triefen werden, prüft. »· · » D. Vicecomes" fugt hinzu: Geschahen nun, schreibt er, die Untersuchungen (des Glaubens) nach den Regeln der Dipo- stel, so folgt daraus, daß es·fur· jeden notig war, sie bei- zubehalten, nichtsdestoweniger ist dieser Gebrauch nachher, als die Kindertaufe aufgekonimen, im Jahre 860· nach der Geburt Christi, als Ludwig der Fromme und Lotharius Kaiser waren, von der Kirche abgeschafft oder aufgehoben waren, wovon man viele Beweise hat. » · Was« dünkt dich, Leser, von diesem letzten Zeugnisse? Des Flaccus Zeugnis jetzt nicht zu gedenken. »Diese-r» D. Vicecomes hielt es mit der Kindertaufe und war ein eifriger Verfechter derselben; gleichwohl bezeugt er hier, daß der notwendige, ja apostolische Gebrauch der Glaubensuntersuchungen die bei der Taufe üblich waren, als« die Kindertaufe aufgekommen ist, abge- schafft worden sei; auch fuhrt er die Zeit an, wann solches ge- schehen, nämlich im Jahre 860 2c.; wie er aber dazu kommt, lassen wir ihn selbst verantworten. · · v Uebrigens werden dadurch diejenigen, welche den Ur- sprung der Kindertaufe in den ersten, ja, wieeinige sagen, gar in den apostolifchen Zeiten suchen, trefflich widerlegt. s« Daß nicht allein der Glaube, sondern auch das Vaterunser bei der Taufe hergesagt werde. »Was aus obigen Reden des Albinus folge. »Bei der Tau- fe find vie Giaubensuntcrsuchungen geschehen· 77Zu welchcm Zwecke die U»- tersuchungeii geschehen. «« Es waren zwei besondere Zeichen zu der Taufe und den Untersuchungen des Glaubens bestimmt. «« Daß svlchet Gebt-auch be! dSU Pol-isten, als die Kindertaufe aufgekommem abgeschafft worden sei. »Aber es ist seh: zu bewundern, daß solches von einem, der der Kindertaufe zugetan, ge« schrieben worden. « 157 WenngleichsI nun jene zu beweisen im Stande sind, daß die Kindertaufe kurz nach den apostolischen Zeiten ihren Anfang genommen, so erhellt doch aus alten Büchern, aus welchen wir solches geschöpft haben, daß dieselbe viele hundert Jahre lang, ja bis in das Jahr 900, oder gar bisin das 1000ste Jahr, in der römischen-Kirche gewankt, so daß dieselbe bald befestigt, bald wieder abgeschafft, an dem einen Orte angenommen, an dem andern aber verworfen worden ist. Wir halten uns an die Zeit des Albinus Flaccus, welcher ungefähr im Jahre 792 gelebt hat, denn damals sind derglei- chen Dinge sehr eingerifsen. Dieses hat D. Vicecomes auch ein-« gesehen, denn nachdem er von der Oelung bei der Taufe und einigen andern erdichteten Gebräuchen der Papisten redet, so fiigt er kurz darauf hinzu, wie« er dafür halte, daß alles die- sesserst nach der Zeit des Albinus Flaccus angefangen habe, nachdem man die Erwachsenen zu taufen aufgehört, Buch 5, Kap. 5 und 19. Jchss kann nicht unterlassen, hier das Urteil von JZ Mehr- ning hinzuzufügen, nachdem derselbe die zuvor aus D. Vicecx angezogenen Worte angeführt, schreibt er: . Man« siehtaus den Geschichten dieser Zeit, daß damals die Kindertaufe auf sehr schwankenden Füßen gestanden, indem dieselbe von einigen angenommen, von andern aber verworfen, worden, welches ein großer Beweis ist, daß dieselbe nicht apa- stolisch, viel weniger von Christo selbst gestiftet sei. , Was aber die Einführung der unverständigen Kindertau- fe für einen unersetzlicheii Schaden der Seele zugefügt und wel- che grobe Unwissenheit sie unter der Christenheit erregt habe, konnten selbst viele redliche Leute aus der Zeit bemerken. Bat-i. Hist» Pag 537. Jm Jahr: 8o0. - Verschiedeness Schriftsteller bemerken, daß zu dieser Zeit, nämlich im letzten Jahre dieses achten Jahrhunderts, die Kin- dertaufe (wiewohl die von der römischen Kirche im allgemeinen derselben trefflich anhingen), von vielen nicht aufgenommen, sondern vollständig verworfen worden sei, »und daß dieselben die sehr alte Gewohnheit, deren wir in einigen vorhergehenden Jahrhunderten erwähnt, nämlich alle Erwachsenen auf Ostern und Pfingsten zu taufen, beibehalten haben. Seb. FranckÆ worin er von dieser Zeit und der damaligen Gewohnheit schreibt und dabei aus Tertullianus das Buch von der Krone der Kriegsleute in Bezug nimmt, sagt also: Ueber diesen Punkt führt Beatus Rhenanus an, daß es bei den Alten gebräuchlich gewesen sei, daß die Erwachsenen mit dem Bade der Wiedergeburt getauft und gewaschen worden seien, welcher Ge- brauch bis in die Zeiten von Earolus Magnus und Ludovicus des gagseixs (imckJäihre IF) beobachtet worden ist te. c ll · Wall toll! cc com! · Clemens, ßedtziickt im Zahre Wiss, Ptltxkkfräs bis auf »Auf« das Jahr 800 gibt P. J. Twisck nachstehende Be- schreibung: Es ist der alte Gebrauch gewesen, die Erwachsenen init dem Bade der Wiedergeburt zu taufen, was bis auf die Zeit von Kaiser Carolus Magnus und Ludovicus beobachtet wurde. Solches weisen die Verordnungen, die sie gemacht haben, nach, in welchen geboten wurde, daß die Prieter (d.« i. die Lehrer), nur auf Ostern und Pfingsten taufen ·ollten, es sei denn in Todesgefahren · Ferner: Polydorus« sagt, bei den Alten ist der Gebrauch gewesen, daß man größtenteils die Erwachsenen getauft und ih- sIDaß die Kindertaufe viele hundert Jahre, ja fast bis ins tausendste, auf schwankenden Füßen gestanden habe. IIDaß die Eeremoiiien der Papisten bei der Taufe anfangen, als man die Erwachsenen zu taufen aufgehört. II. Mehr« nings Urteil über die obige Stube. UBis zu dieser Zeit bat die Kindertaufe gleichsam in der Luft geschwebt. sIZu dieser Zeit haben viele die Kindertaufe verworfen. »Daß nach dein Gebrauche der Alten die Erwachsenen mit dem Bade der Wiedergeburt getauft wurden. « Was P. J. Twisck hierüber ange- aiertt III-Zeugnis von Polydorus. 158 Der blutige Sihauplatp nen nach der Taufe ein weißes Kleid angezogen habe; dieses ist auf Ostern und Pfingsten geschehen, es wurden jedoch die Täuf- Iinge vor diesen Festen in dem Geheimnisse des Glaubens unter- richtet, und Catechumenem das ist, unterrichtete, genannt; wenn sie aber das Geheimnis begriffen hatten, taufte man sie. P. J. Twisck Chronik, das 8. Buch, auf das Jahr 800, Pag. 271, Col. L, aus Polyd. de lnventotibus Rot-um, Lib. 4, Beatus Rhenanus in Annot super Tat-toll. Grundbelveis Lit. B» Chitin. S. Ifranek Er» That-n. Imbr., Pol. 26. Obschon« dieses Jahrhundert im Anfange in Vetreff der rechten Lehre und ganz besonders in dem Artikel von der Tau- fe auf den Glauben ohne einiges Licht zu bleiben schien, so ist doch die Sonne der Wahrheit ziemlich hoch gestiegen, wie denn ihre Strahlen überall geleuchtet haben, so dasz der Erdboden,- iiämlich das irdische Volk» dadurch erleuchtet worden ist. Denn« nicht allein die abgesonderten christlichen Ver· sammlungen, sondern auch selbst viele, die mit der römischen Kirche noch verbunden waren, hielten damals die Taufe noch nach der ersten christlichen und apostolischen Weise, verschiedener anderer Artikel hier nicht zu gedenken. — P. J. Twisck, in dem Veschlusse dieses 8. Jahrhunderts, ob- wohl er die mannigfachen menschlichen Erfindungen, welche da- mals durch die Gewalt des Papstes und der Coneilien in der »Das; in diesem dunkeln Jahrhundert der Erdboden durch die Sonne der Wahrheit erleuchtet worden sei. VSelbst unter einigen der römischen Kirche war die Taufe der Erwachsenen aufgenommen. römischen Kirche gemacht sind, sehr beklagt, berichtet gleichwohl, daß die Taufe der Bejahrten in einem gewissen Grade bei ih- nen noch stattgefunden. Er spricht sich darüber in folgenden Worten aus: »Der alte Gebrauch, die bejahrten Gläubigen und Bußfer- gewesen zu sein Je. Pag. 274, auf das Jahr 800. .Dieses erhellt nicht undeutlich aus dem Exempel des Carolus fest zu Rom taufen ließ; ferner auch seine Tochter Eis-la, welche in demselben Jahre· zu Mailand von dem Bischofe Thomas getauft wor- sen ist. Vergleiche Annales »Es-unratsam Regsp Lib. Z, Arten. Aetate . P mitåx Montanus Richtigkeit der Kindertaufe, die L. Auflage, 1618, ag· · . , . Dieses setzt H» Montanus auf das Jahre 781, andere aber auf das Jahr 800. Dieses dient zur Nachricht. · Hieraus« kann gefolgert werden, in welchem Grade jener Gebrauch bei denen, die sich vondem Römischen Aberglauben ganz zu reinigen suchten und die gleich jenen aus Babel geflohen waren, in Ansehen gestanden und zur Anwendung gebracht worden; ich meine» Mitglieder der wahren christlichen Gemeine, die als Taublein sich vor dem Adler verbergen mußten, wie wir der Taufe über dieses 8. Jahrhundert beschlossen· haben. tigen zu taufen, scheint noch teilweise in der Kirche gebräuchlich Magnus, welcher um das Jahr 781 seinen Sohn Caroloinanus, der: schon einige Jahre alt war, von dem Papste Adrianus I, auf das Oster- später zeigen werden; und hiermit wollen wir diepVeschreibung EVietmebr oder eigentlich war solches gewöhnlich bei den wahren abge- sonderten christllcben Versammlungen. Der blutige Scheins-lass, — oder: — Märtyrer-Spiegel der Taufgesinnten oder wehrlosen Christen, welche in dem neunten Jahrhundert gelitten haben, von dem Jahre800 an bis zu deni Jahre 900 nach Christi Geburt. Karzer Inhalt von den Märtyrern dieses neunten Jahrhunderts. Der Anfang ist eine Wiederholung des vierten Satzes der Rede n Haimons, auf das Jahr 814, worin von der Taufe durch die Bergk- ßung des Blutes gehandelt wird, womit der Herr und alle heiligen M arthrer getauft worden sind. Hierauf folgt im Jahre 818 ein Beri t von der Grausamkeit des dänischen Tyrannen Regnerus, die er an den Christgläubigen ausge- übt hat. welche Sache in der beigefügten ote näher erklärt wird. Jn dem Zusatze derselben Seite wird gemeldet, daß im Jahre 82 6 die Saracenen in die römischen Eilande bis in Creta eingefallen sei- en, wo Chrillus der Bischof der Gemeine zu Gordina, getötet worden ist. Die Thrannei des bulgarischen Königs, gegen die Christen ausg eiibt, wird um das Jahr 842 angeführt und durch Zeugnisse bestätigt. Eine große Verfolgung der Gläubigen wird durch die Streitigkeiten, welche die Könige in Frankenland untek einander hatten. veran- laßt, und auf das Jahr 842 angeführt, zu welcher Zeit auch die- erwähnte Thrannei sich zugetragen Wir fahren in der Verfolgung der Christ läubigen fort, von den en wir auf das Jahr die Bosheit der Sarac enen ge·chehen ist. sam gewesen, und zu Corduba in Svanien du: hat. 850 eine anführen, welche schrecklich und grau- Es wird bezeugt, daß diese Verfolgung zu Corduba lange vor 850 i ten Anfang genommen habe, daß sie abex zu- der Zeit am schwersten und strengsten gewesen se i. » Die schreckliche Marter Johannes, eines Kaufmanns zu Corduba, wird auf das Jahr 850 angeführt, welche im Anfange obiger Verfol- gung stattgefunden hat. Hieraus folgt eine nähere Bemerkung iibcr den Glauben des erw ähuteu Märtyrer; Johannes» NUUEIV Und Alvdksi öWSk GSfchWTstSIQ chklfkskkkublse BAUER-Lallen, werden in der Stadt Osca um des Herrn Namen willen, mit dem Schwert getötet, um das Jahr 851- Hierauf wird auf das Jahr 8 . g gewesen, daß sie in großer Menge Christum be annten und auf 82 in dem Zu atze angeführt, dadfz J« diieser Zeit der Eifer einiger, um als Märtyrer zu sterben, so groß ie esWeise der Marter entgegengingen. Unter diesen werden Emilas und Hieremiaä welche beide Um dckfslbssl Ukfsklchs Willst! SUkhAUPtSt wurden, genannt; doch wird einem jeden die Beurteilung hierüber an- heimgegeben oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-«Gesinnten. 159 Aurea, eine gottesfürcltige Jungfrau, wird um des Corduba enthauptet, im Ja jre 856. Zeugnisses Jesu Christi willen nach vielen undschweren Versuchungsproben zu - Nachdem wir eine Note angeführt, verlassen· wir die mohammedanisschen Verfolgungem und wenden uns nach Italien und England, wo ein» größeres und helleres Licht aufgegangen ist. Hierauf wird in dcm Zusätze Hincmarus Bischof zu Laudun, angeführt, daß er aus Haß des Bischofs von Rheiins und durch ein ge- wisses Concilium zu Duciacum um das Jahr 866 verurteilt, verdammt und zuletzt ins Elend verwiesen worden sei. Johannes Erigency ein ScIJOttIäUder, Und deshalb Scotus genannt, wird um- des Bekenntnisses der ebangelischen Wahrheit willen auf Antrieb einiger Wliinkhe zu Meldum in England von seinen Schülern getötet, im Jahre 884. » Dann wird von der Zeit dieser Geschichte Nachricht gegeben; fern ek werden aueck einige speziellere Bemerkungen von der Geschichte selbst hinzugefügt, nach der Beschreibung Carionis, Abr. Mellinus Je. Endlich P. Melanthom C. Peucerus, S · Wkkd des EVESCUA LCHVO Mit Dei! des Bett! garius veT:g«lichen, von welchem Lehteren m dem elften Jahrhunderte . Franck Wordensis, P. J. Twisch Cäsar, Baronius, gehandelt werden soll; und hiermit wird die neunhundertjährige Zeit qbgekürzt und beschlossen. Im Jahre 814. Wir« haben· in unserer Beschreibung der heiligen Taufe auf das Jahr 814 von Hatt-non, welcher zu derZeit ein berühmter Lehrer gewesen und von einigen guten und heilsamen Zeugnis- sen, welche er über die Taufe der Gläubigen hinterlassen hat, Nachricht . gegeben. - Dieser, in seiner Abhandlung über Röm.» 6 2c., redet von vier verschiedenen Arten der Taufe, wovon die vierte oder letzte die Taufe durch die Vergießung des Blutes genannt wird 2c.; hierbei führt« er an, was er damit meine, und welche Personen auf solche Weise getauft worden seien. Die» vierte Taufe, sagt er, geschieht in oder durch die Ver— gießung des Blutes, mit welchem der Herr selbst und alle heili- gen Märtyrer getauft worden sind. Sie e in der eili en Tau e . «. rnin , den 2. Teil, e- druckt VII, Pag halt, Bär. 2»au;gxeli1t1·i5r. ZtlahgdedgA Cap. 4, FoL Bd. Es« niöchte vielleicht jemand hieraus schließen, daß in den obigen Reden des Haimon nichts von einer Verfolgung oder dem Märtyrertum aus seinerZeit enthalten sei, sondern, daß er sich nur darüber ausgesprochen« daß das Blutvergießen der Märtyrer gewissermaßen eine Taufe genannt werden könne, wo- mit, so zu reden, der Herr selbst und viele seiner Nachfolgey nämlich alle heiligen Märtyrer, getauft worden sind sc. · Hiergegen wollen wir nichts einwenden, da jene Einwen- dung nicht ohne Grund ist, gleichwohl aberwird durch Haimon unsere Ansicht, die Märtyrer dieser Zeit nachzuweisen, erläutert, um nun dasselbe zu erreichen, melden wir dieses— Estwäre nicht nötig gewesen, zu der» Zeit den Zuhörern von dem Blutvergieszen der Märtyrer Mitteilung zu machen und ihnen zu sagen, daß es auf gewisse Weise eine Taufe ge- nannt werden möge 2c., wenn damals die Not der Märtyrer oder Blutvergießen um des Herrn Namens willen nichtvorgei kommen, oder wenigstens keine Gefahr der Marter und Verfols P gung vorhanden gewesen wäre. Ja« Wahrheit, alle guten Lehrer nehmen die Gelegenheit der Zeit, des« Standes, der-Personen und andere Umstände in ihrer Lehre wahr; damit nicht die heilsamen' und guten Worte Gottes, wenn sie zur Unzeit oder auf verkehrte Weise gesagt werden, erfolglos und ohne Nußen sein möchten. Deshalb« muß man gleichfalls zu dem erwähnten Lehrer Haimon das Vertrauen haben, daß er auch so gehandelt habe, und daß er zu der Zeit das Vergießen des Blutes der Märtyrer eine Taufe genannt und solches seinen. Mitgenossen gelehrt hat- te, auch einige Not der Marter entweder vorhanden gewesen sein müsse, oder nahe davor gestanden habe, denn sonst wären die zu- Ixliiiederholungdes vierten Llhschnitts der Reden des Maimon von der Bluttaufe sc. IDieWorte des Maimon werden angeführt. IWas jemand hieraus schlieszen lönnte, und wie solches beantwortet wird. KErklärung der obigen Reden Damens. sAlle guten Lehrer nehmen aus die Zeit, Personen und Umstände Rüclsicht »Der Wahrscheinlichkeit nach hat Haimon auch ein vor angeführten Reden und Auslegungen eines so trefflichen Lehrers nicht zur rechten Zeit und Gelegenheit gemacht worden. Außerdem’ wollen wir uns aus andern Schriftstellern dar- iiberGewißheit zu verschaffen suchen, wie die damaligen Zeit· umstände beschaffen gewesen, und ob zu der Zeit oder kurz nach- her Verfolgungem Blutvergieszen oder Marter unter den Christ- gläubigen stattgehabh worauf der vorgenannte Lehrer in dem betreffenden Stücke seiner Unterweisung etwa gezielt haben möchte. . Von den Grausamkeiten des dänisrhen Tyrannen Regnerus an den Christgläubigen um das Jahr 818 ausgeübt. Viert Jahre nach der Ermahnung des oben. genannten Lehrers, nämlich im Jahre 818, wird eines dänischen Tyrannen namens Regnerus gedacht, der der 62.« König von Dänemark gewesen und zwar in Ansehung seiner Kriegshändel von den- jenigen, die dem Kriege Vorständen, sehr gepriesen waren; den man aber in Ansehung seiner Grausamkeit und Tyrannei gegen die Christgläuvigent tief verachten, ja als einen Tyrannen und ein blutdiirstiges Ungeheuer betrachten sollte. Hierüber« hat P. J. Twisck aus mehreren anderen Schrei· bern die nachstehenden Worte als einen Beweis seiner Bosheit, und wieer deshalb bestraft worden sei, allen Tyrannen- zur Warnung hinterlassen Der« König Regnerus schreibt er, war in Kriegssaclfen zu bewundern, aber ein abgesagter Feind und Verfolger der Chri- sten. " . Er ist von Holla« dem Könige von Britannien überwunden und in den Pfuhl der Schlangen geworfen worden, um auf die- se Weise getötet zu werden te. Siehe in·dek Chronik von dem Untergange der Tyrannen und jahrliiäfg 0Gesch1chten, gedruckt 1617, das O. Buch, auf das Jahr 818, ag. re. Wir haben nichts Näheres darüber in Erfahrung bringen »k?nuen, auf welche Weise der genannte Tyrann seine Feind« scyaft gegen dieChristen ausgelassen, oder wie er dieselben ver- folgt habe, oder iu welchen Landschaften und Plätzen— die Ber- folgungen entstanden find; ebensowenig haben wir die Namen der Personen, die damals gelitten haben, oder sdie Zeitdauer solcher Marter und Verfolgungen ermitteln können, weshalb wir uns hierüber nicht näher auszusprechen vermögen 2c. Um das Jahr unseres Herrn 826 sind die Saracenen in die römi- schen Eilande eingefallen, und haben das Eiland Creta, wo zuvor der Apostel Paulus seinen lieben geistlichen Sohn Titus zu einem Bischofe nnd Hirten der Gemeine eingesetzt hatte, eingenommen, und Cyrillus, »Wir wollen untersuchen, ob auch einige Verfolgunaett zu dieser Zeit ge« wesen und wie sie beschaffen. IVon dem dänischen Tyrannen Regnerus und seiner Grausamkeit gegen die Christgliiubigen sWas P. J. Twtsck hiervon geschrieben. EEr war ein Totfeind und Verfolger der Christen. Gleiches getan. 160 Der blutige Srhauplatz den Bischof der Gemeine zu Gortina. um des Bekenntnisses Christi willen getötet sc. Vergleiche A. Mellinus in dem Z. Buche der Verfol- solgung und Marter, gedruckt 1619, Fol 3U6, Col. 2 mit Donat» Tom. Z in Mich. Balbo. &c. · · · Jndessen vertrauen wir und halten für gewiß, ·daß·nicht wenig aufrichtige Bekenner Jesu Christi »ihr»Leben fur die be- kannte und angenommene Wahrheit des heiligen Evangeliums gelassen haben, und als standhafte Märtyrer, aus Liebe zu ih- rem Seligmacher und zur Erwirkung ihrer eigenen Seligkeit aufgeopfert worden sind. » » » Da wir aber weder ihre Bekenntnisse noch ihre Namen ken- nen, so haben wir uns zu einer Abkürzung einschließen· missen, wie das früher in ähnlichen Fällen von uns geschehen ist. Von der Tyranneh welche der bulgarische König an den Christen um das Jahr 842 ausgenbt hat. Nachdem! der erwähnte Tyrann Regnerus, der seine Re- gierung um das Jahr 818 angefangen hatte, im Jahre 832 zu den Schlangen geworfen worden und durch sie seinen Tod ge- funden, auch die Christgläubigew wie es scheint, in den verwü- sieten Landschaften die Freiheit, ihrem Glauben gemäß zu »le- ben, erlangt hatten, hat sich zehn Jahre darauf, nämlich im Jahre 842, ein andere Bösewicht gegen die Christgläubigen er- hoben, welcher allem Anscheine nach nicht besser gewesen, als der erste, obgleich er eine Zeitlang den Namen eines Christen getra- gen hatte, und hat große Tyrannei an denselben ausgeübt. Der erwähnte Schreiber in der Fortsetzung seiner Beschreis bung bis auf das Jahr 842 spricht sich darüber folgender Ma- ßen aus. , Alsi diesem Könige der Bulgaren das Königreich von sei- nem Vater, der sich von den Regierungsgeschäften zurückziehen wollte, übergeben wurde, ist er von dem (nämlichen römischen) Christenglauben zu der heidnischen Abgötterei abgefallen und hat dieselbe- mit vieler Tyrannei gegen die Christen wieder ein- geführt. Siehe in der Chronik von dem Untergange re. das S. Buch, auf das Jahr 842, Brig. 887, Col. I, aus Hist. Andreas, Pol. 182, Leonir Lib. 4. Fol. 176 sie. — Vergleiche das mit demjenigen, was nach oben angeführter Nota bemerkt worden ist 2c. Große Verfolgung der Gläubigem durch die einheimischen - Streitigkeiten der Könige in Frankenland, im Jahre 842 veranlaßt. JnI eben demselben Jahre, während der obengenannte Ty- rann regierte und viel Bosheit gegen die Christgläubigen stif- tete (nämlich im Jahre 842), haben die Könige der Franken durch ihre Kriege gegen einander, obgleich sie, wie es scheint, Brüder gewesen, überall in den französischen Landschaften die armen Gläubigen auf grausame Weise verfolgt und gemartert, denn diese Verfolgung und Marter wird mit den Verfolgungen, die durch die heidnischen Kaiser angestellt worden sind, vergli- chen und für eben so bedeutend gehalten. Hierüber« wird in der oben angeführten Chronik u. an der angebenen Stelle berichtet: Die brüderlichen Kriegshändel zwischen den Königen der Franken bereiteten den armen Gläubigen allerorten in Frank- reich viel Unglück und Unannehmlichkeiten, so daß die Verfol- gungen, denen sie ausgesetzt waren, mit den grausamen Ver«- folgungen, welche zuvor unter den heidnischen Regenten vor- gekommen sind, verglichen werden konnten. IVon dem Könige der Bulgaren und seiner Thrannei gegen die Christen. E Er ist von dem äuherlichen Namen der Christen abgefallen, welches die Christ« genannten, samt den Cbristgläubigen insgemein entgelten mußten. IDaß die Verfolgung, welche damals die Gläubigen erlitten, ebenso bedeu- tend gewesen, als eine unter den heidnischen Versolgungen IWaS P. J. Twisct hiervon geschrieben. Hiervon« schreibt Remigius, Bischof von Auxerre, welcher um diese Zeit gelebt hat (über Psalm 69) also: DieVerfolgungen haben zu verschiedenen Zeiten stattge- funden, denn baldwurden die Christen von den Heiden unbarm- herzig überfallen, bald aber wurden die Gläubigen von dem bösen Willen der falschen Christen verfolgt, welcheZeit in der Kirche noch anhält. Denn obschon die heidnischen Könige und andere getötet sind, so ist doch gleichwohl der Teufel nicht getö- tet, der insgeheim grausam durch heimliche Werkzeuge, das ist, durch böse Christen wütet. Chronik von dem Untergange 2c., gedruckt 1617, das O. Buch, auf das Jahr 842. Bergs. 287. Col. l, aus Leonlx Lib. 4, Hist. Geer. Lib. 4, Pol. 305. Von der schrecklichen und traurigen Verfolgung der Christen durch die Seraeenen zu Corduba in Hispanim um das Jahr 850 ausgeübt. » Um! das Jahr unsers Herrn 850 haben die Saracenen, welche der mohammedanischen Religion zugetanwaren, in ver- schiedene Eilande der mittelländischen See und in das König· reich Hispanien einen Einfall gemacht, worin sie so weit vorge- drungen sind, daß ihr König in ·der Stadt Corduba Hof hielt. unterdessen-« aber, um die Einwohner des Landes nach und nach zur Annahme der mohammedanischen Religion zu bewe- gen, sind sie zum Scheine freundlich mit ihnen umgegangen, haben den Christen Erlaubnis gegegen, daselbst zu wohnen, un- ter der Bedingung, daß —sie ihren falschen Propheten-Mahom- med und seinen Gesetzen weder widersprechem noch dieselben lästern oder widerlegen solltenz fernen« daß sie sich nicht unter- stehen sollten, in ihre Kirchen zu kommen, sondern daß sie ihre Schätzungen ausrichten und in der Stille unter ihrem Gebiete leben sollten. » Die« auf»die angegebene Weise in ihren Freiheiten be- schränkten Christgläubigem die, um ihr Gewissen zu bewahren« das Bose sowohl als auch das Gute mit dem rechten Namen be- zeichnen wollten, wurden von den Saracenen leicht hintergans gen und wegen Mordes angeklagt; aber, was» das Beklagenss werteste«gewesen, so geschah bisweilen solche Anklage durch abge- fallene Christgenannte, ja aiich durch solche, die man Bischös se zu nennen pflegte (vermutlich politische Bischöfe, oder solche, die Weihbischöfe bei der römischen Kirche zu sein pflegten), wel- che die Gunst-der Saracenen mehr liebten als die Gunst Gottes; dieselben erklärtenf daß die Leute, die, um ihr Gewissen zu be- wahren, getötet würden, keine Märtyrer wären, noch als solche anerkannt werden möchten; dieses haben sie auch, was noch mehr sagen will, in einem öfentlichen Concilium behauptet. Wie« man leicht denken kann, wurden die Verfolger hier- durch in ihrer Bosheit nicht wenig bestärkt, und haben viele un- schuldige Christen auf das schrecklichste verfolgt, gemartert und getötet. O totliche Stiche des Antichrists, durch seine Bischös fe verursachtl — Es« ist zwar wahr, daß den Christen, welche in dieser Ver- folgung dasMartertum erlangt haben, vor ihrem Tode keine schweren Peinigungen angetan wurden, und daß die meisten enthauptet worden sind; nach ihrem Tode aber ist man mit ih- ren Leichnamen schmählich umgegangen; zuerst haben sie die- sDas Urteil des Remigius über diese Versolgungem bei der Verhandlung des M. Psalmä . IDie Saracenen, nachdem sie die Eilande in der mittelländischen See ver. wüstet, dringen bis nach Corduba. »Sie heucheln ein freundliches Betragen ge- gen die Einwohner. IVon den Gesehem welche sie unterdessen den Christen vorgeschrieben· « Von der Ursache der Verfolgung der Christen, wovon die Sara· cenen und einige Christgenannte abgesallene Bischöfe die hauvtsächlichsteu Werk. zeuge gewesen. SSie hielten die Märtyrer für leine Märtyrer. Was; hierdurch die Verfolger in ihrer Bosheit bestärkt worden. »Daß die standhaften Christen grösztenteils enthauptet wurden, nachher aber ausgehängh verbrannt te. oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-Gcsinntcn. 161 selbeneine Zeitlang an den Galgen! aufgehängt, nachher sie ver- brannt und die Asche i11 die Flüsse gestreut, oder sie ließen sie nnbegraben liegen, um von die Hunden oder Vögeln zerrissen zu werden sc. « Es« wirdberichteh daß diese Verfolgung lange vor dem Jahre 850 angefangen habe, daß sie aber damals am heftig- sten und strengsten gewesen sei, aus welchem Grunde, wie es scheint, die altenSchreiber die obige Verfolgung in das Jahr 850 aufgenommen haben werden. Vergleiche Meiner. Sancta-·, Lib. l; Anat. Mart. et Doe. Mart. Eu1og. Lin. 2. can. 8. 9 et Vite Eulagii See. mit dem zweiten Buche der Historie der Verfolgungen er. Abt. Mellinus, gedruckt 1619, Fol. 306, Col. L, 3 2c. Jtem, Chronik von dem Untergange 2c., gedruckt 1617, das 9. Buch, Pag-. 290, aus Hist. Wenee. Pol. 443. Chr-on. Nieoi. Gib, Pol. VI, Leonlm Lib. 4 sie; doch wird diese Verfolgung hier ein Jahr später gesetzt, nämlich in das Jahk 851. Was» nun hier von dieser Verfolgung gesagt worden, muß mit der Beschreibung, die nach der erst angeführten Nota folgt» genau verglichen werden; jetzt aber wollen wir ermitteln, welche Märtyrer damals» um des Zeugnisses Jefu Christi und des Be- kenntnisses des heiligen Evangeliums willen während dieser Verfolgung gelitten haben, uns jedoch auf diejenigen beschrän- ken, deren Namen angegeben worden sind. Johannes, ein Kaufmann zu Corduba, wird um des Zeugnisses Jefu Christi willen scharf gegeißelh rückwärts auf einen Esel gesetzt, verspottet und schrecklich gemartert, im Jahre 850. JmI Jahre 850 nach der Geburt Christi ward Johannes, ein ungelehrter, doch frommer Mann, welcher einige Sachen zu verkaufen pflegte, um Jefu Christi willen in der Stadt Corduba vor dem Richter von falschen Zeugen beschuldigt, daß er Mo- bammed verspottet und gelästert habe Je. Da« aber die Zeugen dieser Sache in ihren Beschuldiguns gen nicht glaubwürdig genug befunden wurden, um ihn zum Tode zu verurteilen, so wurde folgendes Zeugnis über diesen treuen Diener Gottes gefällt: Daß er scharf gegeißelt und ge- zwungen werde, Christum zu verleugnen 2c.; aber dieser from- me Bekenner Christi hat überlaut gerufen: Daß er die christliche Religion selbst im Tode nicht verlas- sen wollte; gleichwohl er bekenne, daß er an den falschen Be- schuldigungew Jnelche ihm beigelegt wurden, unschuldig wäre. Durchs diese Standhaftigkeit ist-der Richter so sehr gegen Johannes erbittert worden, daß er ihn mit mehr als fünfhundert Schlägen geißeln und die Scharfrichter so lange mit der Geiße- lung fortfahren ließ, bis er leblos unter ihren Händen zur Er« de fiel. Als« er aber nach dieser Marter zum Leben erwachte und Atem schöpfte, haben sie ihn rückwärts, oder verkehrt, auf einen Esel gesetzt und ihn in der ganzen Stadt von Straße zu Straße mit einem Ausschreier umhergeführt, welcher überlaut rief: So soll man verfahren mit den Lästerern unseres Prophe- ten und denen, die unsern Gottesdienft verspotten. Da« nun dieses zu Ende war, haben sie ihn in schwere Ket- ten gelegt und in das Gefängnis geworfen; was aber aus ihm geworden sei, darüber haben wir in der Beschreibung der Alten sDaß diese Verfolgung lange vor dem Jahre Ast) angefangen, daß sie aber damals am schwersten und grausamften gewesen sei. »Daß die ohenangeführte Verfolgung mit der Beschreibung nach der obenbeigebrachten Nota verglichen werden willst· rsqhanng wird mark-tagt, das; er Mohamuied verspottet und gelöstert ha- be. IEr wird ver-urteilt, scharf gegeilzelt zu werden. IEr eacvfing mehr als 500 Schlåge und fiel zur Erde. sMan setzte ihn sum Svotte verkehrt auf einen Esel »und führte ihn durch alle Straßen der Straßen der Stadt. IEr wird zu- Igtzt mit eisernen net-den in des! Gefässe-Alle ges-blossen. keine Nachricht finden können; doch« ist es gewiß, daß er »für den Namen Christi bis auf’s Blut gestritten. Vergleiche Eulogii Memorial Sancta« Lib. l sie. mit der Be- schreibung Abt. Mellinus in dem L. Buche der Historien der Verfol- gungen und Marter, gedruckt im Jahre 1619, Fol 807, Col. 1, 2 sc. Von’ diesem Johannes haben wir in den alten Schreibern keine nähere Nachricht in Ansehung der Ursache feiner Marter finden können, als daß er für die Wahrheit Gottes und seines Seligmachers geeifert und hauptfächlich um des zweiten Arti- tels unseres allgemeinen christlichen Glaubens willen gelitten habe, worin wir bekennen, daß wir an Jesum Christum glau- ben 2c., welches mit Recht nach der Regel des göttlichen Wortes ein gutes Bekenntnis genannt werden mag. 1. Tim s, 12. Uebers seinen Glauben ist nichts Nachteiliges zu unserer Kenntnis gelangt- weder in Beziehung auf den päpstlicheii Aberglauben, noch in andern Beziehungen; wiewohl in der Stadt Corduba, wo derselbe gelitten, auch Leute gewesen, die, wie es scheint, von der römischen Unreinigkeit nicht frei gewesen sind, wovon die Historien auch Nachricht geben. Da« man ihm aber hierüber keinen Vorwurf machen kann, so ist man, nach den Grundsätzen der christlichen Liebe, verbun- den, sowohl von seiner Person als auch von seinen übrigen Glaubenspunkten das Beste zu urteilen, und das nicht nur von ih1n, sondern auch von andern, die aus gleicher Ursache gelitten haben und von welchen auch die Alten in Ansehung dieser Sache ein gleiches Zeugnis abgestattet haben. Nunilo und Alodia», zwei Geschwister, christgliiubigeoJttngs "«««7.«:-2;3:;k::«.«: is; III-»F« dgsisssssk e mcn a Ja» o-mi dem Srhwertesgctötet » Zu« diesem Schritte für den Namen Christi hat der Herr nicht nur Männer, sondern auch Frauen und junge Töchter be« fähigt, so daß in dem folgenden Jahre 851 (wie man auf das genaueste ausrechnet) zwei Schwestern, Nun-Ho, die andere Alv- dia genannt, sich nicht gescheut haben, Jesum Christum, ihren himmlischen Bräutigam, unter den Mohammedanern mit ihrem Blute, ja mit ihrem Tode zu bekennen, welche Sache sich in fol- gender Weise zugetragen hat: Siei hatten beide einen mohammedanischen Vater und ei· ne sogenannte Christin zur Mutter, welche aber nicht von gro- ßer Gottesfxircht gewesen, indem, wie die Alten berichtet haben, nachdem ihr Mann gestorben, einen Saracenen, Mohammeda- ner oder Ungläubigen geheiratet hat. . So« kam es denn« daß diese fromme Töchter ihr Glaubens- bekenntnis nach der Lehre. Jefu Christi, ihres ungläubigen Stiefvaters wegen, welcher ihnen hierin entgegen war, weder frei halten noch beleben konnten. Als« sie deshalb genötigt waren, ihrer Mittter Haus zu ver- lassen, begaben sie sich zu·ihrer Vase, oder Mutter Schwester, welche eine rechtsmnige christliche Frau gewesen, die sie ferner in der christlichen Religion aufgezogen hat. Dadurchs wurde« der neidische Feind des me1i«"chlichen Ge- schlechts« zum Zorne gereizt, weil sie, von einemsaracenischeti »Dort) wird von seinem ferneren Schicksale nichts gesagt. 7Dqß wkk z« de» alten Schreibern keine nähere Rachricht in Ansehung der Bekenntnifle von Johannes haben vernehmen können. IDoch haben wir nichts Nachteiliges über seinen Glauben gefunden. »Daß wir von ihm, wie auch von andern, von ds- nen dergleichen Zeugnisfe gefunden werden, das Gute nach den Grundsäßen der christlichen Liebe beurteilen müssen. IVon dem Leiden der Nunilo und Alodia, zweier Geschwister, welche Chri- stum unter den Mohammedanern bekannt haben. TSie stammen bei-de von einem sinohaniniedanischen Vater her. »Sie konnten zu Hause ihren Glauben nicht be- leben. tDarum verlassen sie ihrer Eltern Haus. hauvte der Stadt Osca arige1lagt. sSie werden bei dem Ober» 162 Der blutige !Schauplatz, Vater geboren, Christgläubige geworden, und hat sie durch Hilfe böser Menschen bei dem Oberhaupte der Stadt Osca an- klaggn lassen, weshalb sie kurz nachher vor den Richter gebracht wur en. - Der« Richter, um sie von der christlichen Religion abzu- bringen, machte -ihnen große Versprechungen von Gaben und Geschenken 2c. Außerdem verhieß er ihnen beiden, ihnen zur Ehe mit trefflichen Jünglingen zu verhelfen 2c., wenn sie sich zu der mohammedanischen Sekte bekennen wollten. « Das sie auf ihrer Meinung fest beharrten, und den Rat des Präsidenten oder Richters in den Wind schlugew so drohte er anfängl-ich, sie mit allerlei Tormenten zu betrügen, und he- drohte sie zuletzt mit dem Tode durch das Schwert Worauf diese frommen Töchter durch den Geist Gottes ge- stärkt, dem Richter standhaft und ohne Furcht geantwortet und gesagt haben: O« Richterl wie kommt es, daß du uns gebietest, von der wahren Seligkeit abzuweichen, während uns Gott zu erkennen gegeben hat, daß in der ganzen Welt niemand reicher sei als Christus unser Seligmacher, und dasz nichts vortrefflicher sei als der christliche Glauben, durch welchen die Gerechten leben, durch welchen auch die Heiligen Königreiche überwunden haben, denn» außer Christo ist kein Leben, und außer seiner Erkenntnis ist auch nichts als der ewige Tod. - Cs ist unser einziger und wahrer Trost bei Jhm zu wohnen und mit Jhm zu leben; aber von ihm abzuweichen, ist das ewige Verderben. - So« lange wir leben, wollen wir uns von dessen Gemeins- schaft nicht absondern lassen, denn wir haben ihm unsere Reinig- keit (oder jungen Jahre) zu bewahren übergeben und anver- traut, und hoffen, daß wir endlich seine Braut fein werden. Den« Gewinn der vergänglichen Güter dieser Welt- womit» du uns zu verkehren gedachtest, achten wir für Kot und Scha- den, damit wir Christum gewinnen, weil wir wissen, daß alles, uns unter der Sonne ist, außer Christum und den wahren Glauben an ihn, Eitelkeit sei. Auch deine Drohungen der Strafen schrecken uns nicht, weil wir wissen, daß die Peinigungem ja der Tod selbst nur ei- ne kurze Zeit währen; dieser, welchen du uns als letztes Schreck- liild vor Augen gestellt hast, -ist es, wonach wir um so mehr ver- langen, weil wir wissen, daß wir dadurchl ohne Aufschub nach dem Himmel zu Christo, unserem Bräutigam ziehen« um- da— Isdelbst unaufhörlich von ihm durch seine Liebe umfangen zuwers en. tOhne Ausschub nach dem Himmel zu Christo zu ziehen, unter dem Befehlen ihrer Seelen in die Hände Christi recht gut verstanden werden; wie von dem heiligen Märtyrer Stephanus gemeldet wird; nämlich, daß er den Himmel offen und Christum zur rechten Hand Gottes stehen gestehen, welchem er zuletzt seine Seele befohlen und ge- sagt: Herr Jesiy nimm meinen Geist auf! und als er dieses gesagt, entschlief er. Arg. 7, IS. So. Der Richter, als er die Standhaftigkeit ihres Glaubens und die Kraft ihrer Bekenntnisse bemerkte, hat für gut befun- den, die·e jungen Mägdlein von einander zu·trennen, einigen saracenikchen Frauen zu- übergeben, um sie in der mohaminedas nischeii Religion zit.unterweise«ii, und verbot ihnen sehr hart, we- der sich unter einander, noch sonst jeniaiid von den Christen zu« » besprechen. . « Die Frauen, die sie aufgenommen hatten, um sie in der sa- racenischen oder mohannnedanischen Religion zu unterweise-n, hielten ihnen täglich ihre Abgötterei und schädliche Lehre vor, ODer Meine: machte ihnen große Berhelßungen ssr brohete ihnen über « die Maßen. swas sie dein Richter: auf seine versvrechungen und. Vedrohungen geantwortet. ·Tröstliche, heilige und gottselige Sachen. VSie wollen sich von Christo niojt trocknen lassen. stund aejten irdischen Gelt-im- für Kot. und suchten sie auf diese Weise mit dem Becher des Zornes Gottes aus Mohammeds Hand zu vergiften · Jm Jahre 852 wak der Eifer einiger, um für »den Namen Jesu Christi zu sterben, so groß,»daß sie auch Christum in großes: Menge bekannten, zur Marter hinliefen, und ·sich«als wehrlose Lämmer, um Christi willen töten ließen. Es wird genieldetz daß unter diesen zwei junge Helden Jesu Christi, Emias und Hieremias gewesen, welche aus wohlmeinendem und besonderem Eise: dem Mphammed trefssich wi- dersprochen, auch sich dargestellt haben, um Christi ihres Seligmachers willen zu leiden re» worauf sie beide mit dem Schwert hingerichtet sind; worauf, wie» die Alten berichten, obgleich vormittags schönes Wetter gewesen, in der Stunde ihres Todes gewaltige Donnerschläge erfolgt»sind, daß die Erde davon bebte, daß ferner furchtbare Blitze aus der Luft gekommen, daß ferner gro e Finsternis, schwerer Ha- gelschlag starke und gewaltige Wirbel un Sturmwinde, als ob Him- inel und Erde vergehen wolltemeingetreten sei; oder als ob die unwis- senden Elemente, wie aus Eulogius berichtet wird, über den Tod der frommen Märtyrer, deren Leichname über den Fluß gebracht und an Pfähle aufgehängt wurden, Neue zu tragen schienen. Im Jahre Christi 852, den is. September, A. Ilselliik Pol. 309, can. 4 ex Me- iner. St, Lib. Z, can. 2 sie. Aber aus Gründen lassen wir diese Menschen unerwähnt ob- gleich wir weder an ihrem Glauben, noch an ihrem Leben etwas zu tadeln wissen. — · s Allein es war alles vergebens: sie blieben standhaft, was von -ihren Widersachersi Hartnä ’gkeit genannt wurde Je. Endlich wurden sie beide vo» Gericht gebracht und öffent- lich zur Schau gebracht, auch hie haben die Christen. wie zu- vor bekannt- Mohammed fiir einen Feind des christlichen Glau- bens erklärt und seine Lehre verworfen re» worauf beide in der Stadt Osca in Hispaniem a1if den V. Oktober des Jahres nach Christi Geburt achthiinderteiniindfiinfzig hingerichtet wor- den sind, ohiclion andere in der Jahresrechniina dieser Geschich- te bedeutend abweichen, worüber wir den Verständigen urteilen lassen. Vergleiche die Anmerkung oder den Auszug Mellin in dem »gro- sien christlichen Marterbiicbe gedruckt 1619, das »zweite Buch. Ziel. Ists, Col. l, 2 mit den Schreibern, woraus es angefiihrt oder ausgezo- aen wärden ist. Vide Eulogium Meiner. sauer» Lib. Z, cap. 7 et In- tekp. c. Jn Betreff dieser beiden frommen Märtvrerinnen muß man übrigens dasjenige ins Auge fassen, was bei dem zuvor ge- nannten Märtyrer Johannes, nach der gesetiten Nota aufge- zeichnet worden ist, und dient solches zur Nachriiht Aurea, eine aottesfiirclitiae Jungfrau, wird um des· Zenanisses Stein »Christi willen. nach vielen und schlucken Versuchungem zu Corduba im Jah- re 856 mit dem Schwerte getötet. Diese! Aurea war von Geburt eine edle Jungfrau und eine Schwester des Märtyrers Johannes it» von welchem zuvor aesprochen worden ist, aus der Landschaft Hispalis, oder Sevi- lieu, und von einigen ihrer Landsleute verraten und ange- klagt worden. Der« Richter, welcher ihr Vlutsfreund gewesen: suchte sie mit allen Kräften von Christo abzuziehen, welches ihm aiich zu—- erst gelungen ist: aber nachher bereuete sie» ihren Abfall und ging täglich in die Versammlung der Gläubigen, um durch das Anhören des Wortes Gottes in der Kraft des Geistes gegen dergleichen Streit fiirsdie Zukunft gestärkt zu werden. - DerfFeinddes menschlicheii Geschlechts, der es nicht ertra- gen konnte, daß Aurea fest an Gott ihrem Schöpfer hielt als zuvor, hat wieder einen andern ausgefunden, »der die Jungfrau bei dem Richter anklagen sollte, der sie dann auch sofort durch seine Häscher abholen ließ, und sie wie zuvor bedrohte- Ison der Her-lauft de: Aurea, und wie sie von ihren eigenen Landsleuten verraten worden sei. sDer Richter brachte sie zum .Absal1"e, sie aber bereitete sol- ches und stärlte sichniit Gottes Worten» »Sie wird wieder. verraten und» bei den! Miste: tin-geklagt, oder glliiirttsrcrsSpiegel der Taufs-Gesinnten. 163 Aber« je schwächer sie sich in dem ersten Abfalle gezeigt, der Anfechtung zu widerstehen, desto stärker hat sie sich in diesem zweiten Kampfe, die Märtyrerkrone zu gewinnen, bewiesen, denn sie« antwortete dem Richter: Jch" bin nicht von Christo, meinem Gott abgewichem ich habe die Religion der wahren Gottseligkeit nicht verlassen; ich habe keinen Augenblick deinem heillosen Gottesdienste angehan- gen. Obgleich es damals geschienen, daß ich mit meiner Zunge von Christo abgefallen wäre, so war doch mein Herz, davon weit entfernt, und hatte ein feftes Vertrauen zu meinem Herrn Jesu Christo- der mein Gewissen durch seine tröstlichen Verheißungen wieder aufgerichtet hat, wenn er sagt: Wer an mich glaubt, der soll, wenn er auch schon tot wäre, leben· . Wenngleich ich mit Worten in den Fallstrick der Berleugs nung geraten bin, so war doch mein Herz durch die Kraft des Glaubens gestärkt, denn als ich von dir hinausgegangen bin, habe ich in meinem Herzen und Gemiit den Glauben festgehal- ten, den ich von Jugend auf verehrt habe. Sol bleibt denn nichts anderes übrig, als daß ich mit dem Schwerte hingerichtet werde, oder daß du mir erlaubst, meinem Herrn Jesu Christo frei zu dienen. Darauf« sagte der Richtey daß man sie in dem Gefängnisse aufbewahren sollte, bis er dem Könige hiervon Nachricht gege- ben, worauf«’ sie Tags darauf auf des Königs Befehl mit dem Schwerte getötet, nachher aber mit einem Mörder mit den Fü- ßen aufwärts an einen Galgen aufgehängt worden ist. Ihr« Leichnam wurde mit einigen Dieben und Mördern in den Fluß Bei-is versenkt. Sie ist den 19. Juli, im Jahre 856, zu Corduba, unter der Regierung Mohammeds, dem Könige der Saracenew gestorben. sJn dieser Anmerkung müssen mit einander verglichen werden: A. M. Hist» edit. 1619, Fol. ZU, Pol. III, et Eu1. Lib. Z, Cato. 17 Sie. Anmerkung· Man« muß hier bemerken, daß die vorgenannte Märty- rerin in Ansehung des Bekenntnisses der äußerlichen Religion von vier Personen, Helias, Paulus, Jsidorus und Argimirus, und anderen, die von den zuvor erwähnten Autoren in ihrer Beschreibung eben vor der Aurea Märtertum aufgezeichnet wor- den find, unterschieden werden müssen, denn nach aller Wahr- scheinlichkeit bekannten dieselben sich zu der römischen Kirche, wovon wir bei der Aurea kein Kennzeichen gefunden haben. Sie« hat von Christo, ihrem Seligmacher, ein gutes Be- kenntnis getan, und ist darauf gestorben, weshalb sie in Folge dessen, was wir in der angeführten Nota über den Märtyrer Johannes auf das Jahr 85() erklärt haben, mit Recht unter die rechtsinnigen Märtyrer gesetzt wird· Bitt« wollen jetzt die inohammedanischeii Verfolgungen verlassen, weil es uns in denselben sowohl in Ansehung der Na- men. der Märtyrer- als rücksichtig ihrer Bekenntnisse an genü- gendem Lichte mangelt, weshalb wir die andern, von welchen wir nichts erwähnt haben, dem allsehenden und allwisseiiden Gotte, der alles ans Licht bringen wird, befohlen sein lassen. Unsere« Absicht ist, uns nach den italienischen und engli- ODamaIs ist sie nicht abgefallen, sondern ward fester in des! Glauben. CWie sie dein Nichter geantwortet. « Daß sie von Christ« nicht abgewichett sei, obgleich sie in ihren Worten abgefallen war· Ulurea redet ohne Scheu und standhaft. IDer Richter befiehlt, sie ins Gefängnis zu bringen. ISiS wird des andern Tages mit dem’Schwerte getötet. I« Ihr Leib wird mit etlichen Uebeltätern in dem Flusse Betis versenkt. UDiese borgenannte Märthrerin Auren muss in Ansehung ihres Bekenntnisses von einigen andern Personen, die, wie es scheint, Römiscbgesintite gewesen, unterschieden werden. »Sie betennt Christum, ihren Herrn und Seligmacher aufrichtig, weshalb sie für eine gute und techtsinnige Märtvrerin gehalten wird· »Das; wir willens sind, von den mo- hammedanischen Versolgungen abzugeben und warum. I« Wir wollen uns nach Italien und England wenden, weil daselbst in diesem Betenntnis mehr Licht aufgegangen ist. schen Grenzen zu begeben, wo ein helleres und klareres Licht an« gefangen hat, obwohl es in Frankreich aufgegangen ist, da die päpstlichen Finsternisse, besonders in dem Artikel der wesentli- chen Verwandlung des Brotes und der Messe, dadurch erläutert wurden. . Doch wird dieses als ein Trauerspiel enden, wenn wir zei- gen werden, daß das helle L—icht der Wahrheit mit blutigen Strahlen wieder habe untergehen und zur Betrübnis der recht- sinnigen Christen sich unter die Erde verbergen müssen. Wir haben in unserer Beschreibung- der heiligen Taufe auf das Jahr 860 von Hincmarm Bischof zu Laudun, geredet und berichtet, daß er wollte, man sollte die Kinder ungetauft lassen »2c., worüber er da- mals sehr beschuldigt ward; doch scheint es, daß es bei der Bescbuldb gung nicht geblieben sei, denn nachher wurde von andern Schreibern berichtet, daß er in einem gewissen Concilium in dem Palaste von Du- siaco in der Provinz Rheims verurteilt und verdammt worden sei. Ferner, daß er deshalb ins Elend verwiesen, in eiserne Bande ge- schlossen und nach zwei ahren seiner beiden Augen beraubt worden sei re· Doch sinsd die S reiber darüber nicht einstimmig, ob ihm sol- ches deswegen begegnet sei, weil er die Kindertaufe verworfen. sondern sie berichten auch, daß ihm solches aus bitterem Hasz des Erzbischofs zu Flikzeimssund aus andern das Papsttum betreffenden Gründen wider- a ren ei· · Was idie Zeit dieser Geschichte betrifft, so setzt der Papist Cäsar Baronius dieselbe auf das Jahr 871; wiewohl wir in Vergleichung mit anderen Autoren dieselbe fünf Jahre früher setzen sollten. Siehe Chronik Cäsar. Baronius, gedruckt 1623, im Jahre Christi 871, Nr. 4, verglichen mit den Autorem die wir in der Beschreibung der heiligen Taufe von Hincmaro angezogen haben. . Ueberdies, obgleich wir in Ansehung des Lebens und Wandels des vorgedachten Hincmaro nur Gutes gefunden haben, so dürfen wir ihm docl um der Zwistigkeit der alten Schreiber willen keinen Platz geben, da er wir ihn Gott befehlen, welcher über seine Sache urteilen wird. Johannes Erigenm ein Schottländer, wird um des Bekenntnis- ses der evangelischen Wahrheit willen, durch Aufwieges luug einiger. Mönche zu Meldnm in England, von seinen Schülern um das Jahr 884 getötet. Johannes Crigena2 ein Schottländer und deshalb Scotus genannt- war in Ansehung seiner Lehre zur Zeit des Kaisers « Ludovicus Pius und seines Sohnes Lothgar, in einer gewissen Stadt Frankreichs berühmt. « Ers ist außerordentlich tugendhaft, gelehrtund sehr beredt, und deshalb wegen dieser außerordentlichen Gaben sehr be- riihint und geachtet gewesen. « Denn« als Carolus, einer von des vorgenannten Kaisers Söhnen, gern eine gute Uebersetzungund Auslegung der Bü- cher des Dionysius Areopagita, und besonders des Tractats, Hierarchia genannt, gehabt hätte, hat er dasselbe löblich und mit besonderer Geschicklichkeit ausgeführt, so daß Anastasius, welcher die Bücher in Verwahr hatte, damals eine Vorrede dar- iiber gemacht, und wie folgt davon geschrieben hat: » Man« muß sich wundern, wie dieser Barbar (das ist Aus« länder oder Schotte), der in den äußersten Endender Welt, nämlich »in Schottland gewesen und daselbst gewohnt hat, solche « hohe Dinge mit seinem Verstande begriffen habe, und« das Buch des Dionysius in ein andere Sprache, als auch dem Griechischen »in das Lateinische, übersetzen können; ich meine Johannes, den Schottländer, der ein sehr heiliger und gottseliger Mann ge- - wesen sein soll. Diesess ist das Zeugnis einer seiner Widersacher, in An- sehung seiner Gelehrtheit und Gottseligkeit seines Lebens, so 1Von der Herkunst des Johannes Erigenm ferner wo und wann er gelehrt- habe. »Von seiner Tugend, Gelehrtheih und seinen vorzüglichen Gaben· sksn diesem Buche wurde von dem Namen Gottes und der himmlischen Ordnung der Engel gehandelt. sEin BibliothebVerwahrer bewundert die Gelehriheit des Johannes Stigma, oder des Schottländers ISelbst seine Widersacher geben ihm« gutes Zeugnis. 164 Der blutige Schauplatz daß wir nsicht nötig haben, hiervon mehrere Zeugnisse aus an- dern Schreibern beizubringen, und wollen es deshalb dabei be- wenden lassen. Nachher« hat er, wie es scheint, ein Buch von der Eucharis stie, das ist, von dem Dankopfer des Abendmahls geschrieben, worin er den großen Jrrtum der Papisten in dem Artikel der Transfubstaiitiation oder der wesentlicheit Veränderung des Brotes in den Leib Jefu Christi, und auch die Messe, und die Opfer, welche im Papsttume für die Toten und Lebendigen ge- halten werden, sehr griindl-ich und trefflich widerlegt hat. Die- ses ist aber, wie bald folgen soll, die Ursache seines Todes ge- wesen. « Als7 er dieses Buch verfertigt hatte, wurde er von einigen sehr geliebt, unter welchen sich auch Berengarius Diakon der Genieiiie zu Angiers, befand, von welchem berichtet wird, daß er seine Meinung in Ansehung dieses Stücks und vielleicht auch gegen die Kindertaufe welche er stark widerlegte, aus den Schriften des Johannes Scotus geschöpft und gelernt habe, wo- von wir betreffenden Orts ausführlicher handeln werden. Dagegen« wurde dieses Buch von denjenigen, welche schar- fce Verfechter des römischen Aberglaubens und besonders der Transsubstatitiation und Messe waren, sehr gehaßt, so daß das- selbe, als es vor den Papst Leo den Neunten gekommen, die Veranlassung gegeben hat, daß beide, wie es sich annehmen läßt, nämlich er und sein Buch, als Ketzer verurteilt und verdammt worden; dieses ist hauptsächlich in dem Concilium zu Vercellis geschehen. » NachdeIUV nun dieses geschehen war, und er den Haß des Papstes und vieler Päpstlichgesinnten auf sich geladen, hat er die Stadt Paris, wo er auf der hohen Schule Rector gewesen, nnd also auch Frankreich verlassen und hat sich nach« England begeben, wo er sich mit Lehren und Unterweisen der unwissen- den Jugend ernährt hat. « Nach« einigesJaljren aber, als die Mönche um ihrer Rachsucht und ihres Hasses willen ihn nicht länger dulden konn- ten, weil sein Glaube der römischen Kirche zuwider war, haben sie -die Schüler, welche er unterrichtete, gegen ihn aufgewiegelt, Lo daß sie ihn mit Pfrieinen und Federmessern totgestochen ha- en. AndereU Schreiber halten dafür, daß es die Mönche selbst getan haben, sintemal dieselben die Jugend, welche vermutlich blöde gewesen, aufgehetzt haben, inder Mordtat selbst aber vor- angegangen sind, indessen ihnen die Knaben mit Federmessern und Pfriemewssachfolgtem so daß der erwähnte Märtyrer unter ihren HändeirsEiirLeben gelassen hat. Das« wenigstens· -ist gewiß, daß er um seines Gewissens willen unter großen Qualen getötet worden ist, und daß die Mönche mit Hilfe seiner Schüler keine geringe Ursache davon gewesen, wie uns die Schreiber über die Art seines Todes be- richtet haben. Vergleiche die Anmerkung A. Psellinus im 2. Buche der Geschichte der Verfolgung und Marter, gedruckt im Jahre 1619, Fol 343, Col. 2, Z, und Fol. 892, Col. 4, und Fol. 393, Col 1-, Z, ausgezogen aus « Tritt-mai. de sacht. Eccles Item Hist. Regn AngL in Atti-cito, Lid. Z, Hobed AnnaL Pakt. priore westmon in Flor. Hist. Anno 883. ltetn Hist. Partæprirna Chr-on. can, Lib. 4, sub. Heut-i. 4, Senior-e Lenkt. Lid. de Eucharistia contra Berengarium, Baron. Ärmel. Tom. L, Anno 1052 Mamelsburi. Regina. Anglsp Lih Z, Testibus Lan— kranco, Geists-Inde- et aliot. « - » »Er schretbt ein Buch von deoGucharistie oder von dem Dankopfer des Abendmahls re. sCrwähntes Buch wird von einigen, wie z. B. von Berengai rius, wie sich achber ausgewiese1i.hat, sehr hoch gehalten» sDoch wird obiges Buch von den Verteidigung der Transsubstiation sehr gehaßt. »Er verließ die Stadt Paris, wo er Rector gewesen, und ließ sich zu Meldum in England nie« der. DE: wird nach einigen Jahren aus Antrieb der Mönche von seinen Schülern getötet. UCrllärung, was die Mönche und die Schüler, wie es Meint, getan haben. U C: ist um seines Glaubens willenunter großen Qualen gestor- ben 2c., wie die Autoven uns von seinem Tode berichten. Betresfend der Zeit dieser Geschichte. »P. J. TwisckT gibt hierüber von einander abweichende Be- schreibungem in der ersten setzt er das Jahr 869. · Chronik von dem Untergange 2c., das 9. Buch, gedruckt 1617, Pag 306, Col. 2 aus Hist. Andr., Fol. 160. In« der zweiten setzt er das Jahr 884, in derselben Chro- nik, Pag 311, Col. L, aus Joh Munst., Fol. 83 Je. An dem ersten Orte nennt er ihn Johannes Seotus, und an dem andern Orte Johannes Erigena, wiewohl es eben dies— selbe Person ist, wie in der Beschreibung selbst erklärt voird. Was« nun die Jahre 869 und 884. betrifft, auf wel- che, seinem Berichte nach, die Geschichte des Johannes sich zu- getragen haben soll, so möchte jemand glauben, daß solches ge- geneinander streite, aber die Verschiedenheit läßt sich leicht auf die Weise vereinigen, wenn man das Jahr 869 als die Zeit an- nimmt, in welcher der erwähnte Märtyrer berühmt gewesen ist und seine Lehren fortgepslanzt hat, daß aber das Jahr 884 als die Zeit genannt werde, worin er getötet, und um seiner Lehre willen gemartert worden ist. Nähere Anmerkung, welche die Geschichte selbst umfaßt, nach der Beschreibung Carionis, P. Mclanthonis und C. Beute-ei. Zurt Zeit des Kaisers Ludovicus Pius, sagten erwähnte Autoxen, unterrichtete Johannes Scotus (oder der Schottläni der) und erklärte öffentlich in den Schulen das Büchlein des Dionysius, von der Hierarchia Derselbe» Johannes Scotus, als er die falsche gottlose Meinung von dem Opfer der Messe, von welcher damals andere lehrten, daß man Christus in dem Abendmahle für Lebendige und Tote aufopfern müsse, mit gutem Grunde strafte und wi- derlegte, ist von seinen Schülern und Zuhörern mit Federmes- sern totgestochen worden. Chr-on. Carionis vom Anfange der Welt bis auf Carl V» vermehrt durch PhiL Melanthon und Caspar Peucerus, gedruckt im Jahre 1586, das 4. Buch, Fol. 476, Col. 1 re. Eben dieselbe Geschichte nach der Beschreibung S. Franck Wordensis. Johannesä mit dem Zunamen Scotus, aber nichtaits dem Barfüßerorden, hat ein Büchlein vom Sacramente geschrieben, in welchem er die Gegenwart des Leibes und Blutes Christi leugnet; dieser -ist in dem Concilium zu Vercellis verdammt worden. » Er« ist Lehrer an der hohen Schule zu Paris, sehr gelehrt in beiden Sprachen und ein Phönix seiner Zeit gewesen; von dem Kaiser Lotharius wurde er in großer Würde gehalten. lieber diesen haben geschreiben Platina &c. Siehe Chronik de: römischen Ketzer von Petrus bis Clemens VII» gedruckt im Jahre 1563, Fol. 106, Col. 4, Lit. I, über den Namen Johannes re. Folgendes betrifft die erwähnte Sache des Joh. Statius, nach der Beschreibung P. J. Tit-ißt. Johannes Scotus (schreibtI er) hat unter dem Kaiser Lu- dovicus Piusgelebt und hat scharf gegen die Verwandlung des Brotes und Weines geschrieben. lVon dem Unterschiede der Zeit des Johannes Septas, nach P. J. Twisck abweichenden Anmerkungen. DBon den abweichenden Namen des erwähnten Märtyrers sWie der Streit von der Zeit, wovon zuvor gemeldet worden, zu schlichten sei. » « 1Wos Garten, Melanchthon und Peucerus von der Geschichte de§ J. Scotus gesckzrieben II. Srotus hat der falschen Meinung von der Messe oder dem Ob· fer sur Lebendige und Tote widersprochen; er ward von seinen Zuhörern mit Fe- dermessern getötet. Essen· Seh. Franc! Wordensis Beschreibung in Ansehung der vorgenannten Geschichten.· Isohannes Scotus wird in den: Concilium zu Vercellis verdammt, obwohl er ein Phönix seiner Zeit gewesen ist. IV. J. Iwisct Beschreibung über des mehrgenannten J. Scotus Sache. oder Märtyrer-Spiegel der Tattfs-Gesinnten. Als« er einst in einer Erklärung den falschen Wahn von der gotteslcisterlikhen Oblatioii oder Vlufopferuiig der Herrn Christi in dem Abendmahle für Lebendige und Tote scharf rüg- te, haben ihn seine Schüler und Zuhörer mit Griffeln zu To- de gestochen. Chronik von dem Untergange rc., das 9. Buch, gedruckt 1617, FUL 306, Col. L, aus Hist. And., Pol. 160. AnsführlicheroNazhricht iibcr denselben J. Scotusy nach der Beschreibung des papistischen Baroniics nach des Abrnhain Melliitus Anweisung. Aber! laßt uns, spricht er, das Urteil des Baroniris von» diesem Schottläiider hier beifügen: Was Johannes Scotus be- trifft, so haben wir oben betreffend gesagt, das; er bei dem Papste Nicolaus dem Ersten in üblem Rufe gestanden. Obwohl derselbe, nämlich J. Scotus, so giftig gegen den katholischen Glauben geschrieben hatte, so haben doch viele, weil er seine Meinung vkeder unter das Volk gebracht, noch sie veröffentlicht hatte, großes Ziitrauen zu seinem Glauben gehabt und ihm unverschämter Weise (so redet er nach seiner päpstlichen Ge- wohnheit),2 den Märthrertitel beigelegt. Vergleiche Abt. Mellinus in dem zweiten Buche der Verfolgung und Marter, gedruckt 1619, Fol 393, Col. I, L, mit Cäsar Baronius Anmerkung über sah. Scotus re. Annal Tom.i11, im Jahre 1059. Es« erhellt aus dieser letzten Beschreibung, das; es dem Papisten Baronius, welcher ein Cardinal des römischen Stuh- les war, leid gewesen sei, daß viele eine gute Meinung von Jo- hannes von Scotus, oder von dem Schottländer gehabt haben und was noch höher stand, daß sie ihm den Märtyrertitel beige- legt haben; dieses ist kein Wunder, weil die rechten Papisteii nur von denen, welche dem päpstlicheii Aberglauben zugetan sind und welche niemals ein Wörtchen gegen denselben sprechen, ei- TEr riigt die lästerliche Oblation der Opfer ge. lVon der Beschreibung des Pabisten Antonius, in Ansehung J. status, worin er nach vavistischec Weise handelt. '-’«Martertum, sagt der Autor. »Es scheint, daß es dein Kardinal Baronius leid gewesen, das; viele gutmeinende Leute J. Scotus den Titel eines Märtvrers zugeschrieben haben, doch daß solches aller Pavisten Art sei. 165 ne gute Meinung hegen; auch uxerden sie nur denjenigen den Namen eines Märtyrers zuschreiben, welche für den römischen Stuhl und dessen Satzungen« welche ein Teil ihrer menschlichen Erfindungen find, gelitten haben; doch wollen wir sie dafür ste- hen lassen und von ihnen scheiden. Wir« wenden uns nun wieder zu Johannes Scotus und sagen, daß er seine Freimiitigkeit bewiesen, wie einem wahren Märtyrer geziemt, indem er sich, ums sein Geirisseii zu bewahren und die unterdrückte Wahrheit zu verteidigen, nicht gescheut hat, den Haß des Papstes unsd der Piipstlichgesinnten auf sich zu laden, des Bannes darüber gewärtig zu sein und zuletzt auf das grausamste gemartert und umgebracht zu werden. Er« ist um des Bekenntnisses der cljristliclseii und evangeli- schen Wahrheit und insbesondere um des Artikels willen, das; wir des Herrn Todes gedenken müssen, worin der Trost der Seelen in Ansehung unserer seligen Erlösung liegt, gestorben sc. Da« aber Berengarius, welcher sich nicht nur der Verwand- lung des Brotes, sondern auch der Messe und der Kindertaufe widersetzte, später beschuldigt worden, daß er seine Lehre aus Johannes Scotus,« das ist» dem sogenannten Märtyrer gesogen und erlernt habe, so kann man daraus schließen, daß dieser Märtyrer gleichfalls gegen die Kindertaufe gewesen sein müs- se, sonst könnte überhariptnsicljt gesagt werden, daß Berengaris us seine Lehre ans J. Scotus gesogen und erlernt habe, welches jedoch oft von den alten Schreibern ohne Scheu berichtet wird. Hiermits wollen nur· von J. Scotus und zugleich auch von der Beschreibung derMärthrer dieses Jahrhunderts scheiden; wir haben zur Befriedigung des gutwilligeii Lesers genug ge- sagt, denn der Böswilligen nehmen wir uns nicht an. Darum soll unsere Seele sich beruhigeii und sich mit den Frommen be- schäftigen. sWir lehren» wieder zu J. status. DE: batsein Gewissen ohne Scheu durch Verteidigung der unterdrüclten Wahrheit befriedigt. CEndlich ist er dafür als ein wahrer. Märtyrer gestorben. »Von Berengarius der nicht allein die Transsubstantiation und die Messe, sondern auch die siindertaufe widerlegte, der seine Meinung, wie man sagt, aus sah. Scotus gesogen; von dieser Meinung des Berengarius aber soll noch der Hand geredet werden. sAbschied von Joh- Scotus und von den Märtyrer-u dieses-Jahrhunderts. Beschreibung von der heiligen Taufe der Märtyrer im neunten Jahrhundert, das ist: Von dem Jahre nach der Geburt Jesn Christi 800 bis zu dem Jahre 900. Karzer Inhalt von der Taufe im neunten Jahrhundert. Der Eingang dieser Beschreibung ist eine betriibte Klage, weil am: gelehrte und berühmte Männer durch den römischen Aberglauben sehr verdorben waren. Doch folgt bald glauben nicht anhingen. darauf ein Trost, daß nämlich in diesen verdorbenen Zeiten noch Menschen gewesen seien, welche dem römischen Aber- Von Haimo wird nach de: Hand angeführt, daß die Lehre der Taufe vorhergehen müsse; ferner, daß der Täufling zuvor unterrichtet werden müsse, und endlich, daß er zuvor erleuchtet sein müsse re. Hierauf wird m dem Zusatz » ) eine Anmerkung gegeben, daß ex gegen die Anrufung der Bilder des Kreuzes, der Gebeine der Heiligen und gegen die Macht genannt e im Jahre 821 über Christo Taurinense (so des Palastes und die Wallfahrten re. geschrieben habe. Ferner« in dem Zusaße iiber das Jahr 825 wird ein gewisses Concilium von Paris gegen den Bilderdienst re. angeführt. An demselben Orte sagt Gratia uns, daß die Christen nicht Waffen mit Waffen vertreiben, sondern der Verfolgung die Flucht entgegen halten sollten. Nabanus Maurus offenbart sich im Jahre 830 und lehrt, auf welche Weise man zu seiner Zeit die Eaterhismuæsünger zur Taufe tiorbereitet habe rr.; ferner von denjenigen, welche um die Taufe an hielten und dazu eilten rc.; ferner seine Erklärung- über Hebel. Z, 6: Wer ist die, welche heraufsteigt als eine Schneeweißez ferner, daß der Täufling zuvor in dem Glauben der Menscbwerdung Jesu Christo un- trrwiesen werden müsse, und endlich, daß in dem Sarramente des Abendmahls eine uneiaentliche Art zu reden sei re. " Auf Rabanus folgt Angelomus welcher gelehrt.hat, daß die Sünden, die durch die Sinne begangen werden, in oder durch die Taufe abgewaschenx das ist vergeben werden re» welches näher ausgeführt wird. " 166 Hernach, im Jahre 840, offenbaren sich iividersefzt haben; besonders in dem Artikel der Taufe, Verwandlung des " Papisten re. Die Versammlung der Christen zu Paris, zur Zeit des Ludovicus und Lotharius 1oird Der« blutige Samen-laß, Bertramus, Haimo und Walafridus welche in verschiedenen Stücken sich der römischen Kirche Brotes und Weines, Nechtertigung guter Werke, nach der Weise der hier angeührt wobei eine Klage vorkommt, weil der Unterricht, welcher bei der Taufe zu geschehen pflegte, außer Acht gelassen war, weil die Kindertaufe eingerissen war. Die Bekehrung komischer Sprache &c. der Slaveii aus Slavonien wird angeführt; ferner, das; sie getauft wurden, Hierbei wird in dem Zusatze auf das Jahr 843 angecuerkh dasz Christus Lupim (ein Mann, so genannt) zu Ferrara « jedoch nicht nach römischer Weise oder-in die neueingefiihrteii Lehren der Römischen iiber das Fegfeuer widerl est habe Je. « Einige gute Sprüche von der Taufe der Vejahrten werden auf das Jahr 848 angeführt und einfach erklärt &c. Jn dem Zusatze auf das Jahr 858 toird von Giintherus Bischof zu Köln, gesprochen, das; Jdiota führt an, das; wir in der Taufe Christum als unsern Brä er den Papst einen Tyrannen, ja einen Wolf genannt habe He. · ntigain annehmen Je. Hierauf wird in dem Zusatze von Huldericus Bischof zu Llugsburg, geredet, daß er denPapst des Jrrtums beschuldigt habe Te. « Hinemarus Bischof zu London, widersetzt sich der Kindertaufe, nnd verbot, die Kinder zu taufen, worüber er hart angeklagt wird. Paschasius führt drei« Gründe an, welche mitdek Kindertaufe nicht übereinstimmen 2c. holen. ». , - Der Schlusz ist aus P. J. Twisck nnd Johannes Pattikr. Regimius lehrt gegen den Papst 2c.; desgleichen auch Tergandus Bischof zu Trich; dieser nennt ihn den Antichristem und Rom Ba- Jesus Christus, unser Seligmachey spricht von den zukünf- tigen betrübten Zeiten, die nach seinem Tode kommen sollten und sagt Matth. 24, 12: " Wenn« die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, soll die Liebe in vielen« erkalten Je. « i Dieses hat man zu der Zeit erfahren: denn mit demZus nehmen und Heranwaclssen der Ungerechtigkeit des römischen Papstes und »der ganzen römischen Kirche in vielfältigem un- göttlichen und ungerechten Aberglauben hat die wahre Liebe zu Gottes Geboten abgenommen, so das-» wenige gefunden wurden, welche als helle Feuerflamineii durch den Rauch, der aus der römischen Pfütze herborkgm durchbrgchem ja es waren fast al- le gelehrte und beriihinte Männer verdorben. O eine klägliche und betriibte Sache! Im Jahre 812 fing man in der römischen Kirche an ,s-u disvutie-. ren von der Trmissubstantiation oder Verwandlung des Brotes und Weines in dem Sakramente· also das; der Gebrauch des heiligen Lllsendmabls in. Llbaiitterei verniandelt wurde. V. J. Twisck Chronik das A. Nun? auf das Jalo- 812 Pack. 279, Col. 1 aus Chronik Mich.,· 2,.Teil.»ssol. «1·75, Zog. Fol 245. » Silber! ebenso wie Noah mit seiner Familie Gott in der er- sten Welt diente: Lot in Sodomat Daniel mit den drei Jüng- linaen Seide-ich, Mesach und Abediiego in Babylon Elias mit sieben Tausend, die verborgen waren und ihre-Kniee in dem Lande Israel vor Baal niebt gebeugt hatten, als die Propheten des Herrn getötet und seine Altiire umgetoorfen wurden: so was re» auch noch zu des: Jst-it einige, jedoch wenige. iiber geblieben welche mitten im Papsttiime dem römischen Aberglauben nicht entsinnen, sondern einen Ekel davor hatten. Um aber in dieser. Beschreibung nicht zu weitläufig zu fein wollen nsir andere Stücke iiberaehen und nackt der vorhergehen- den Schreibweise nur den Artikel der Taufe vornehmen: es niiißte denn sein. daß koir etwas Besonderes hinzuzufügen fiir nötig hielten. Wir wollen jetzt zeigen, wenn nnd durch welche Leute dieser Llrtikel ( mit Verwertung der Kindertaiifes heilsam und gottesfiirckitia nach dem Worte Gottes behauptet titorden sei nnd wollen dergestalt anfangen: . » Im Jahre 814. Zur« Zeit Ludovicus des Frommen, des Ersten dieses nie-us, der mit dem Jahre 814 zu regieren angefangen. hat der heriihmte Mann saimox von welchem verschiedene treffliche Stiicke in Ansehung der Taufe auf den Glauben iibergeblieben sind. gelebt und geschrieben. Boot. Hist» Paris. Ist, Hain-to te§ Aar-f·- Ast· »Daß in diesen verdorbenen Zeiten gleicbwobk noch Menschen gewesen seien, welche dem römischen Aberglauben nicht anhingetr IVon Palme, und was er do dem Artikel de: Taufe geschrieben habe. tin Postilla in lkslattlm 28). Bau-« Lliii diesem Orte schreibt er, wird uns die Ordnung, recht zu taufen, angewiesen; daselbst wird verordnet daß die Lehre der Taufe vorangehen müsse, wenn er sagt: Lehret alle Völker, und nachher sagt er: Alsdann taufet sie. « « Wer« nun getauft werden soll, muß zuerst unt-erwiesen wer— den, damit er zuerst den Glauben lerne, xvas er nachher in der Taufe empfangen müsse Je. » Wie sollte jemand ein klareres Zeugnis von der« wahren Taufe Jesu Christi geben? wie jemand die Kindertgiife deutli- cher verwerfen können, als mit solcher Erklärung? Ein jedes Wort ist hier von besonderem Gewichtes s Er« fängt an mit Mgtth 28, 19: Euntes ergo clocete sie. o·lias: prokecti ergo Discipulos tacite Im» wo der Herr sagt: Darum gehet hin und lehret, oder anders: Macht zu Jüngern Je. Hierauf gibt er dieseErklärungr Das; die Lehre der Taufe vorangehen müsse, denn der Herr sagt zuerst: Lehret und her- nach taufet Je. Weshalb auch diejenigen, die getauft werden sollen, zuerst Unterricht empfangen und den Glauben lernen miifsen Gewiss-« das sind Dinge, die nur den Verständigen und Erwachsenen zukommen: deshalb uviirde man geaen die Wahr- heit siindigeiu wenn man solches auf die unmiindiaen und rin- verstiindigeti Kindlein beziehen wollte. · Von. Eli-l. Löaima in des: Rede Tiber Dem. 12 Trin DE« sfagt er) dieieniaem die getauft werden, zuerst mit der Gnade des Heiligen Geistes erleuchtet» nachher von den Lehrern unter- spiesen und endlich zur Bekenntnis des Gilauheris berufen wer« den müssen. so hat sich die Gewohnheit gebildet. daß Je. Dieses« paßt ganz zu dem vorhergehenden. denn er erklärt dasselbe noch deutlicher, indem hier nicht nur das llntcsrweiseii su dem Taufen aefiigt wird. sondern es. wird auch die Erleuch- tung des Keil-irren Geistes, die llnterspeisuna der Lehrer und das Vekenntnis des Glaubens damit verknüpft, ja vor der Taufe erfordert. Alles dieses ist der ersten Meinung zicsolae so klar, das: es nickst nötia ist, ein Wort mehr dariiher zu sag-ans der un- varteiisehe Leser kann hiervon urteilen. Was» er nun weiter an demselben Orte von dem Anriihren der Zunge und von dem Sprechen des Wortes Fsephata sagt Je« lassen. wir« auf sich beruhen und wollen. dasselbe spredeie riihnieii noch ihm hierin rsiderspreclieir da. daran wenig geleaen ist. wenn nur die. Wahrheit und die. Sache selbst recht heahaihtpt wird. »Das; die Lehre der. Taufe vorangehen müsse. tDaß der Täuflinae zuerst tinfenttcbtet users-sen Miso, sBettifft die Stelle in Mattkx W, W, und was er darf-bei: anaemerlt «Das1 die dornemeldeten Dinge allein den Erwachsenen und Verständigen is.ikommen. »Das; die Töuflinge zuvor erleuchtet sein mußten, sDah die Erleuchtung des Heiligen Geistes, die Unterweisung, das Bekenntnis- des Glaubens re» der. Taufe zuaesellt werden. IBetrifft das Anriibren der Zunge und das Wort Hepbata te. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. Pag. 442. Haimo, über Röm. Cap. 1. Zur Zeit der Taufe, fchreibt er, bekennen wir, daß wir an Gott den Vater, an den Herrn Jefum Christum und an den Heiligen Geist glau- ben, daß wir ferner dem Teufel mit aller seiner Pracht und sei- nen Werken entsagen; wenn wir dieses alles beobachtew fo ges 27 hören wir Gott zu im Glauben, wenn dieses aber nicht ge- schieht, so werden wir mit vollem Rechtedes Unglaubens be- fchuldigt. m a re 821, reibt . . Twi ei. at C ritus Taurinen is gelebt? als? iPi der Zeijtchtses rökifcälsjen Kasiserg Ludlävixus Dieser hiat gelehrt und geschrieben gegen die Anbetung der Bilder, des Kreuzes, der« Reliauien der Heiligen und gegen, die Gewalt des Pavstes und Wallfahr en. P. J. Twisck Chronik, 9. Bis-Eh, Brig. 280, Col. L, aus ,Joh. Wollust» Col. 132. Pag. 540. Kurz zuvor redet er (in seiner Erklärung über Röm 6) von vier Arten der Taufe: 1. mit Wasser allein, wohin die Taufe von Johannes gehört; Z. mit Feuer und Geist, womit die Apostel auf das Pfingftfeft getauft wurden; 3. mit Wasser und Geist, welche Taufe damals in der Gemeine angewandt wurde; in dem Blutvergießem mit welchem der Herr Christus selbst und alle heiligen Märtyrer getauft worden sind. « Diese« vierfache Taufe kann nur auf Verftändige und Gläubige bezogen« werden, denn was die erste, nämlich des Jo- hannes Taufe betrifft, so wirdtklar bewiesen, daß diejenigen, welche dieselbe empfingen, ihre Sünden bekannten und Buße taten, Matth Z, 6. 8. 11. Was die zweite betrifft, nämlich die Taufe des Feuers und des Heiligen Geistes, welche die Apostel selbst von Gott aus dem Himmel empfingen, so hatten die jun- gen Kindlein nichts damit zu schaffen, denn alle« welche aus fol- che Weise getauft wurden, redeten mit« Zungen und verherrlich- ten Gott. Apg. L, Z. 4. Was die dritte betrifft, nämlich die Taufe mit Wasser und Geist, welche damals in der Gemeine ge- bräuchlich gewesen, so bezog sich solche gleichfalls nicht auf die unmündigen Kindlein, weil an solchen die Früchte des Heiligen Geistes, ohne welche der Heilige Geist nicht fein kann, keines- wegs hervorleuchten Siehe Gal. 5, 22. Was die vierte, näm- lich die Taufe durch Blutvergießen betrifft, so ist solche nach sei- ner Erklärung nurauf Christum und die Märtyrer zu beziehen gewesen; außerdem kann solches den Kindlein nicht zugefchries ben werden, denn die wissen nichts von Christo zu bekennen, viel» weniger, daß sieihr Blut um seines Namens willen vergießen lassen und in Standhaftigkeit sterben sollten. i Ja« dem Nachfolgendenerzählt er dann an demselben Or«- te (»Röm. 6),·daß bei demjenigen, der getauft werden soll, drei Unsichtbare Dinge vorhanden sein müssen: 1. der Glaube« Z. die Seele, die von Sünden gewaschen wird, 3. der Heilige Geist, barg) dessen Mitwirkung die Vergebung der Sünden gegeben Wir ." i Wir« würden hierüber etwas Näheres angeben, wenn wir « die Sache nicht zuvor bei Albinus in dem vorhergehenden Jahrhunderteauf das Jahr 792 (über Johannes 15) beleuchtet hatten, so aber wollen wir, um eine Sache nicht öfters zu wider- holen, davon abgehen und den Leser darauf hinweisen. » Pag.·d44. Daß« alle, die Brüder werden« wollen, getauft werden müssen, lehrt Haimo (über das Hohel Cap. 4): Nie» enand kann ohne das Wafserbad der Taufe ein Rechtgläubiger ein. Das« ist ja eben dasjenige, was die HeiligeSchrift sagt, nämlich, daß man Chriftumanziehe wenn man getauft wird,- »Daß die vierfache Tause, wovon Haimo schreibt, sonst niemand als den Verständigen und Gläubigen zukomaie IIDaß bei dem Iiiuflinge drei unsicht- bare Dinge sein müssen. wovon das-erste der Glaube ist. »Die UrsacheJvqkum wir von der Erklärung dieser Reden abgehen. UDaß alle. diejenigen, welche Brüder werden wollten, getauft werden mußten« »Daß solches mit der» hei- ligen Schrift übereinkomme 167 nnd daß man durch den Glauben, welchen man in der Taufe be- kennt« ein Kind Gottes wird. Jhr seid alle Gottes Kinder (sagt Paulus) durch den Glauben an Jefum Christum, denn so viel euer getauft find, die haben Christum angezogen. Gal. Z, 26. Es« möchte jemand einwenden, Haimo rede davon, daß wir durch die Taufe das Bruderrecht erlangen 2c., Paulus aber davon, daß wir Gottes Kinder werden und Christum anziehen sollen 2. Dies ist freilich wahr, geliebter Leser; aber wer nur ein wenig Erfahrung in der Heiligen Schrift hat, der weiß, daß ein Kind Gottes zu fein, oder ein Bruder der Gemeine Christi zu werden, ganz dasselbe sei, ja ganz dasselbe; denn derselbe Geist, der uns zu Kindern Gottes macht, der macht uns auch zu Brüdern Christi, ja zu seinen Miterben. Röm. s« 15——17. Um dieser Ursache willen nannte Christus solche seine Brü- der und Kinder, indem er sagt: JchU will deinen Namen meinen Brüdern verkündigeiy und in der Mitte der Gemeine will ich dich rühmen; ferner: Siehe, hier bin ich und meine Kinder, die mir Gott gegeben hat. Hebt. 2, 12. 13. " Wer kann behaupten, daß solches miteinander streite, wenn Haimo die Getauften Brüder, Paulus aber dieselben Kinder Gottes nennt? Es -ist hinlänglich bewiesen, daß sie überein« stimmen, weshalb wir es auch dabei bewenden lassen. Pag. 547. Von der Würde der Taufe sagt Haimo (über das· 2. Kapitel Hosea)»: Die« Taufe wird durch den Glauben an das Leiden unseres Herrn geheiligt. Wasisshindert mich (sagt der Mohr zu Philippus), daß ich mich nicht taufen lassen sollte? Philippus antwortete: Wenn du von ganzem Herzen glaubest, so mag es wohl gefchehenx Apg. s, 35. 36; womit er zu erkennen gibt, daß, um die Taufe würdig zu einpfangem ein herzlicher Glaube erfordertewerde, wodurch alsdann die Taufe geheiligt wird, was ganz dasselbe ist, das Haimo in den oben angeführten Worten ausgedrückt hat, und fo konimen feine Worte mit dem« Ausdrücke der Heili- gen Schrift, welchen wir hier angeführt haben, überein. »Pag. 548. Die« Gerechten (sagt Hasimo über Pf. 38) leben in der Taufe, worin sie den Sünden und derWeltabfters ben &c. « . » - « Ferner (über Pf. 186): Unter dem roten Meere verstehen wir die heilige Taufe, welche, so zu sagen rot (durch das Blut Christi— geheiligt) ist 2c.; und kurz darauf: wenn sie dieselbe empfangen, fo fangen die Gläubigen an, den begonnenen Weg zu« verfolgen, durch welchen sie zu Gott kommen. « » Und iiber Bach» Kap. 13: Wenn« wir den Glauben ve- kennen, so werden wir wiedergeboren in Christo, und in der Taufe werden wir von allen unsernSünden abgeioaschem und die durchden Glauben in der Taufe wiedergeboren find, werden zu Gottes Kindern gemacht. . e · s s Und über HoheL Kap· 1:. GleichwieA Jsrael im Roten Meere erhalten wurde, Pharao aber ertrank, so ist die Kirche der Heiden »durch die Taufe von der. Dienftbarkeit des Teufels erloft « und in das wahrhaftige Land der Verheißung zur evangelifchen Freiheit eingeführt worden, und so ist diejenige, die zuvoueine Dienstmagd der Läfterung gewesen«-eine Freundin. Christi ge— worden, gereinigt »und abgewafcheii durch die Taufe von der Unreinigkeit der Sünden. s » « Diese« Reden find wie die Röhren eines Springbrumiens, E Erklärung des vorgemeldetetr I« Daß Christus die gläubig Getauften seine Brüder und ttinder nennt. T! Daß die Taufe durch den Glauben geheiligt werde te. UDasz solches-mit Apg. s. DE. se übereinstimaie »Diese folgenden Sprüche von Liaimo von Psalm 88 bis Hohelied 1 werden, wie es scheint von Jdiota angezogen. Bat-i. Hist» Pag. ZU, MS. « Daß in der Taufe die Gläubi- gen wiedergeboren werden. U Die Taufe with Mk! Des! Aste« Meer bvtglicheuz DErilärungen von Hainios Reden. Ics Der blutige die zwar. das Wasser an verschiedenen Orten hervorsprudeln lassen, die aber alle denselben Urfprrmg haben. » In« der ersten Rede wird von den Gerechten gehandelt, von welchen es heißt, daß sie in der Taufe leben, ja der Sünde und der Welt absterben ge. Dieses Leben bezeichnet ein geistiges- Leben, und wird dem Tode, der durch die Sünde konnnt, entgegengesetzh das Abster- bender Welt und der Sünde-zeigt die Verlassung und Entfa- grmg derselben an, welches nur von denjenigen geschehen kann, die zuvor der Sünde und der Welt angehangen und dieselbe ge« liebt haben. Ja« der zweiten Rede wird die Taufe mit dem Roten Mee- re verglichen Je. und gesagt: - Daß durch die Mitteilung derselben die Glåubigen fort« schreiten 2e. Doch was ist dieses anders, als« was Paulus auf die un- eigentliche Taufe der glöubigen Llltvöter bezogen hat, wenn er sagt, 1. Kot. s10, l. S: « . Jch will, liebe Brüder, daß ihr wisset, daß unsere Väter al- le unter der Wolke gewesen sind, und alle durch das (Rote) Meer gegangen, und alle unter Moses in der Wolke und in( Meer getauft worden sind 2c.; welches nicht von saugenden Kindlein, die man zu tragen pflegt, sondern von aufgewachfeneii Personen, welche gehen und wandern können, verstanden wer- en umb- . Jnii der dritten Rede wird Glaube, Wiedergeburt, Taufe und zu Gottes Kindern gemacht zu werden, zusammen geseßt: Die durch den Glauben« (schreibt er) in der Taufe wieder- geboren sind, werden zu Gottes Kindern gemacht. Aber wie kann solches anders. als auf verständige Leute bezogen werden, die durch das Anhören des Wortes Gottes zu dem Glauben gekommen, wiedergeborem und als Beweis dafür getauft und zu Kindern Gottes in seiner Gemeine angenommen worden sind? . . Der Glaube konnnt ja aus dem Gehör, und das Gehör aus dem Worte Gottes. Rönr 10, 17. Die Wiedergeburt geschieht nach Absterben der ersten Geburt, oder nach Ertötuug des alten Menschen» sah. Z, 4. Z; Röm. C, it. . Die Taufe wird den Gläubigen und Wiedergeboreneii als ein Zeichen des Glaubens und« der Wiedergeburt mitgeteilt. Apg. 8, 36; Tit. Z. 5. Diejenigen nun, die durch den Glaub: Christum angenommen hatten, und dessen zum Beweis sich tau- fen« ließen, wurden zu Gottes Kindern gemacht Joh. 1, 12 vergleiche mit Gal. Z, 26. A. UrteilFC nun, ob dies Dinge» seien, die von neugeborenen Kindlein getan werden können? Jch habe das Vertrauen, daß ihr nein sagen werdet. . Gleichwohl fordert nicht nur Quinte, sondern hauptsächlich Gott selbst in der Heiligen Schrist diese Dinge zur Taufe, ja ohne dergleichen Stücke ist die Taufe von keiner Würde: des— halb,«(sagen wir) was. Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden. . Vergleiche »dieses mit: Matth 19, S. Jnilder vierten Rede wird gesagt, daß die Kirche der Hei- den durch die Taufe von der Dienftbarkeit des Teufels erlöst seik und daß diejenige, welche eine Dienstrnagd der Lästerung gewe- sen. (auf solche Weise), eine Freundin Christi geworden Te. Dieses paßt ebensowenig zu der Kindertaxtfm denn von jungen Kindern kann nicht gesagt werden, daß sie die Kirche der Heiden, unter der Dienftbarkeit des) Teufels, und eine Dienst- magd der Liistenmg seien Je: ferner, daß sie durch die Taufe von des Teufels Dienste erlöst und eine Freund Christi werden sollten te. — sent-tat vi- ckiie Rede. ssxoeusiift vie zweit« Rede. sen-tut di« vkiue Redr. SOH solche Dinge von den Kindern getan werden können. I« Bis-trifft die vierte Rede· Osåbere Art-writing über das Los-gemeldet- Ssltstttpkstszs Ja« Wahrheit nur derjenige-kam von des Teufels Dien- ste erlöst werden, welcher— dem Teufel gedient hat, und nur der- jenige kann von der Dienstbarkeit der Lästerung befreit werden, der zuvor gelästert hat; nur derjenige kann als ein Freund Christi angenommen werden, welcher zuvor (durch böse Werke) in der Feindschaft gegen Christum gelebt hat; es ist aber nicht zu bestreiten, daß dies auf junge Kinder keine Anwendung findet. Dies werden uns selbst diejenigen zugestehen müssen, die die Kindertaufe verteidigen; darüber wollen wir hierüber weiter keine Worte verlieren. » Pag 552 Die« bejahrten (Täufl’mge) legten auch ein Bekenntnis ihrer Sünden ab· und wurde ihnen eine Buße von vierzig, oder zwanzig, oder sieben Tagen auferlegt. Haimo über Hebt. 6. . » Hier« wird von Bejahrten geredet und nicht von intmüns diesen, Tüufkmgetn ja sogar nur von solchen, die ihre Sünden bekannt haben und welchen Buße ( oder Besserung des Lebens) auferlegt wurde Je. Dieses sind Dinae, die den Ersnacloleiien und nicht den kleinen Kindern zugehörety was so deutlich ist, daß es niemand widerlegen kann. Dieser« hat voraenannte Taufe so fest und so hoch aehaltew daß er auch dafür hielt. daß. wenn sie einmal nach der Regel der Heiligen Sclprift geschehen sei, sie nicht neiderholt mer— den müsse: denn als er das 6. Arm. an die. Römer verhandelt, sagt er zur Erllörunm Wenn wir einmal in der Taufe den Siinden abaestorben sind. so mögen mir nicht- wieder aetauft werden. Haimo iiber Rönr. Gan. s. Tnufaesclk Paa- 543. eDiekessi trifft ziemlich mit der Weise der Taufsgelmttten unseres: Rest zufamtnetn denn obgleich sie diejenigen, welche it! ihrer Kindheit aetauit worden. wenn. lie »den Glaube» anneh- men. wieder-taufen, in Betracht» daß die Taufe, welche in der Kindheit embfanaen wird, eben weil sie nicht nach der Schrift vollzogen. keine Taufe ist, so wird doch wohl niemand von ih- ren wiederaetaufh der auf eine rechtmäßige Weise auf den Glauben getauft worden ist. Das Toneiliiun in Paris. aehalteu im Jahre Es. bat aeaen den Bilderdienst ver-ahnet. Saat. Veltiiss in dem Gekiblechtsrexxifier der römissben Sucreiiioin die Z. Aufl-use. III-M. Pan. 127. · Gratiamts iaat Zu seinen Zeitgenossen also: Da der Herr zu kein-n Fünaern sagt: wenn sie euch in einer Stadt verfahren. so flieht in eine andere Je» so lehrt er dar-sit. das! die verfalaten Christen nickt Waisen mit Waffen vertreiben sollen. fanden« statt der Waffen die Mit-lot etc-reifen sollten. Siehe die anbot-liebe Erklärung Daniels und Johannes, gedruckt zu Harlenn 1635 Pan. sit. In! Jahre 830. · » Es wird berichtet. das: in dem sechsxxshgstrn Jahr-s: des Kai- fettatms Ludovinis des Ersten, mit dem Puumncsn des From- men, nätnlith im Jahre 830, zu Fnlda Rabanns Mmrrns wie eine helle Fackel geleuchtet und geschrieben, welcher. da er in mehrfachen Beziehungen gegen die römiscbe Kirche geschrieben, unter andern such die Taufe aufs-litt, und sich auf eine solche Weile über dieselbe ausspricht. wie dies nur aus Eli-ruhige, kei- nesnsegs aber auf die jungen Kindlein bezogen werden kann· ob- wohl er— zuvor, Iksie sich annehmen läßt· auch ein Verteidiger der Kindertasxfe und vielesandern piipstlichen Aberglaubens gewe- sen ist, so daß er selbst eine Abtei bedient hat. Von Rahmens. Die ordentliche Taufzeit war nun noch auf Ostern und Pfingsten re· Bart. Hist» Lag. 550, Man. L: den Getauf- ten wurden weiße Kleider angetan. welthe die clstiftlishe Uns-Huld. Heil und Seligkeit bcdeutetety auf daß sie fernerhin ihr Lsbenlang sich un- befleckt von Laftern bewahren möchten. sag. bös, Nun. 14. Dorh wollen wir dies iibergehenund nur anfiihrem was Osten Its-Müssen, die ihre Sünden bekennen, wird eine Buße auferlegt. »So-lass los-unt den Beiabcien zu. IEr meint nicht, folche wieder zu taufen. EBelibes mit der Leise der heutigen Taufgesilltsteit Ebenen-losstach oder Märtyrer-Spiegel der Taufsdhennnteir. 169 er von der Taufe geschrieben hat, und wie dasselbe mit der Leh- re der Heiligen Schrift sehr genau übereinkomme i Jus« der heiligen Taufgeschiclue des Jac. Mehrning wer- denmehrfache Llninerkintgenaics Rabaims Maurus angeführt, von denen einige fjir verdächtig gehalten werden, als ob sie ihm mit Unrecht zugeschrieben worden seien, oder wenigstens, daß, wenn. er solche geschtieben, solches vor seiner Erleuchtung oder Bekehrung geschehen zu sein fcheine, z. B. in dem Buche von den Eigenschaften des Wortes, Gab. 200, ferner im 4. Buche, Tab. 10 2c., worüber wir den verständigen Leser urteilen lassen. Uebrigens werden verschiedene Stücke gefunden, rücksichts lich deren wir nicht zweifeln, daß sie ihm mit Recht zugeschriebeu werden. z. V: Von« der Unterweisungder Catechumeneii vor der Taufe, nnd wie zuvor die Llnköumilmge den Glauben gelernt haben mußten, ehe sie getauft wurden Je. Ia Decretis de consect Bist. 4 caxr. ante Bapt ex Ruh-no sie. Bapt Hist» Fug. 560. - Ferner« auch dasjenige, was D. Virecomes, Buch Z, Gab. 40, aus Rabaims (in dem Vuche von dem Unten. der Geistl.) mit den Worten anführt: Die Ordnung, wie man die Catechiss musjiinger zur Taufe vorbereitet, ist diese: Erstlich wird ge- fragt, ob sie dem Teufel entsagen 2c. Taufgesch., Pag. 562. das übrige wollen wir nicht berühren. Hierdurch« wird zu erkermen gegeben, daß zu seiner Zeit in der Gemeine, wozu er gehörte, die Gewohnheit beibehalten worden sei, die Ankönanlingezuerst zurTaufe vorzubereiten, indem man ihnen zunächst die Unterweisung des Glaubens, Ca- techisnnis genannt, vorgetragen, und sie darin uuterrichtetwuv den; daß sie ferner dem Satan entsagen mußten« welches nicht nur damals, sondern auch fast zu allen— früheren Zeiten beibe- halten wurde, wie solches aus diesem Sprache hervorgeht: . Sie pflegen dem Teufel abzusagen, sammt seiner Pracht und feinen Werken u. Syst. Turm. er» B. H» Pag- 516, Nr. 7. I Daß« zur Zeit dG Rabanus die Unterweisung der An· kötnmlmge nicht nur diejenigen betraf, die von Heiden her- stainmten, sondern auch« diejenigen, die von christlichen Eltern htåkskaniem erklärt Jac. Mehtn (B. H» Pag. 560) gegen Ru- lI iunr Pag. 562 D. Vicecomesfs -sagt (Vuch Z, Gab. 9) aus Rabanus Mantos: Diejenigen, die um die Taufe anhalten, sind solche, die durch die Lehredes Glaubensund durch Ent- halttmg von dem unorderctlicheucWattdel sich» befähigtem die Gnade Christi in der Taufe zu empfangen re. Hierdurch« wird unsere vorhergehende bestä- tigt; daß man sich nämlich vor der Taufe nuisse, um dieselbe würdig zu Umfangen, welches hier als ecne Vorberei- tung genannt wird. «. . Die Lehre von demGlaubeu und von der von dem unordentlicljeu Wandel er. Hierin find die zwei Stucle der Lehre Johannes begriffen, welche er denjemgew die zu fet- ner Taufe kamen, vorgetragen hat, indem er zu ihnen sagte: Tut Buße und glaubet er. Matth Z, 2 verglichen mit Mark. l, 15 und Abg. 19, 4. c Außerdem werden sie Mitbittetcde genannt, und wird ge- sagt: Daß sie sich beeilten, um die Gnade Christi in der Taufe zu entpfcnigeti u. . ssspss ewigen» Spuk-Heu. die-»u- ssnsvauisg san-um- issix usw-at wide-ihr »Von einigen Stücken, woran swir keineswegs zweifeln. sDaß rnan die Tale· tpisnnssjiinger vor der Taufe dazu bereite. IWas von der Vorbereitung zu er» sei-acc- gegcveu wish. »So-des seht usw: each« diejenigen im, welche von beid- niscber Herr-Inst, sondern auch von tbristtiibeit Eltern waren. Isou deinem-sen, welche um die Lin-se tasbteiten nnd dazu eilten er. DREI-se Angabe über die Worte: Daß man vor der Sause ne) zubereitet: wisse. Dieses« alles sind Dinge, welche von kleinen Kindern nicht getan werden können. « Pay. 140. Darum schreibt er (in dem Hohen Liede, Tab. Z, 6): Wer ist die, welche heraufsteigt als eine Schneeweißr. welches er auf-die. Täuflinge bezieht, welche von ihren vorigen Sünden gereinigt, aus dem Wasser heraussteigety und in Tu- genden zunehmen. Dieses« Geheimnis, sagt er, geschieht nicht anders als unter der Ylrcrufung der heiligen Dreieinigkeit das ist, -in dem Namen des Vaters, den Sohnes und Heiligen Gei- stes 2c., wie der Herr zu den Aposteln spricht: Matth W, 19, gehet hin und lehret u. « i Wenn« er nun hier Meldung tut von dem Heraufsteigen aus der Taufe, und von der Anrufimg der heiligen Dreieinig- keit, und ferner von dem Sprache, Matth 28, 19 redet, so gibt er hinliinglich zu verstehen, daß er nicht von der Taufe der jun- gen Kinder rede, weil dieselben weder aus der Taufe herausstri- gen, noch die heilige Dreieinigkeit anrufen, oder den Spruch er« füllen kämen, Matth 28 sc. Dies ist zu klar, als daß es je« mand widerlegen käme. . Deswegen wollen wir die Lehre ds Rabanus in der Kürze mit P. J. Tuxifcks Anncerktmg schließen. Von Rabauus Maurus Lehre in Ansehung versthiedeuersaudes s rer Artikel seines Glaubens, naih des vorgeuauuteu s Autprs Bein-hing. Jus Jahre 830. « " Rabanusi u.- schreibt er, ein höchst gelehrter Mann, schreibt undjsagt: Der Taufe soll die Lehre von dem Glauben vorangehen, damit der Täufling,s Catechimcenirs zuerst das erste Skhulrecht des Glaubens lerne. Und sferner sagt er: Der Herr Chrisiusshat zuerst die Au- gen des Vlindgeboreiien mit Kot, aus Speichelgemachh über· strichettx ehe er ihn zu dem Wasser Siloah gesandt hat; darumf soll der Täufling erst im-Glauben der Menschwerdtmg Christ; unterwiesen, und wenn er gläubig ist, zur Taufe zugelassen wer- den, damit erwisse, welche Gnade er in der Taufe einpfcatgett habe, und wie er schuldig sei, dafür zu dienen. f Fernerf Rabinus schreibt auch: Daß in dem Sacramente eine uneigentliche Art zu reden sei, und daß Christus, als er gen Himmel gefahren, uns dieses Sacrameitt als eine sichtbare Fi- und ein Zeichen seines Fleisches und Blutes hinterlassen habe, daurit wir, die wir durch den Glauben wiedergeboreu sind- ihn desto eifriger begehren inöchtety und umdie geistigen xkmsichtbaren Dinge desto reichlicher in dem Glauben zu begrei- " " Diese» Art zu redenzschreibt P. J. Twisck, wird von der rö- mischen Kirche gegenwärtig sehr verdammt. « « Auch« hat er gegen die römischekKirche von dem Ansehen der heiligen« Schrift, von der Rechtfertigimg,.Buße, von dem Stande der Seelen, nach diesem Leben, und gegen andere Päpst- liche Jrrtiäner mehr, wie seine Bücher beweisen, gelehrt. Dies« hat um diese Zeit auch Angoloncus getan re» welcher von der· Gnade Gottes, den guten Werken und den Kirchen- schliisselin gegen den Papst geschrieben hat· » . .. i Ehton«,« 9.P - das 820, .283, rot. F FsZYyickMmst.JkFT-"F3120, THE« h. PLEASE. H; ums-h. Lit. A» Chronik Seh. Franch For-l. 77. C var Swinch Iol. its. Dieser« eben genannte Angolontus usird in der heilign sDaß solches die llelnen Kinder nicht nationalen. CWelcbe Auslegung er über Habe Lied Z. s maibt EDaß er an demselben Orte nitbt von der Tau· se der junges: Kinder rede. und nur-an. ! Daß die Lebte desslasibetts vor der Taufe hergehen grüne. sdaßder Täuflirtg zuvor in dem Glauben der Menschwerdincg Christi unterwiefen werden rauhe. sDaß in dem Sakramente des Afbatdtnahls eine unetaentlitbe Redens- art sei. 4371 Ioeltben Säften er neuen die rbatkscheisdlrtbe gelehrt« Isolcbes bat er zu der Zeit Angexonass ausb getan. «Zon Angeloams Meinung it: Ansehn-Its der Faust· " « 170 Der. blutige Taufgeschichte des J. Mehrning angeführt, wo berichtet wird, daß er, über die obige Lehre, welche er wider die römische Kirche an den Tag gelegt, auch von dem Artikel der Taufe nachfolgens des Zeugnis hinterlassen habe: - - Pag. 548. (Angolonius über Z. Buch der Kön., Cap. 7.) Was« wir miit dem Gesichte, was wir.mit dem Gehöre was wir mit dem Geruche, was wir mit dem Geschmacke, was wir mit dem Gefühle gesündigt haben, davon erlöst uns die Gnade Gottes durchdie Abwaschung des lebendigen Wasserbrunnens (verstehe die Wafsertaufe); aber die Vergebung der angedeute- ten Sünden ist nicht genug, wenn sich nichtsjeder befleißigt, sich auf gute Werke zu legen, denn sonst kommt der Teufehnachdem er den Menschen verlassen, wenn-er sihn von guten Werken ledig findet, oft wieder und verstrickt ihn in schwerere Sünden, als in die er zuerst gefallen war. « Wenn« nun dieser Angelomus hier von den Sünden redet, die (vor der Taufe) durch die Sinne begangen werden, wie durch das Gesicht, das Gehör, den Geruch, den Geschmack und das Ge- fühl, so gibt er ja damit zu verstehen, daß die Personen- wovon. er redet, keine unverständigen und unmündigen Kindlein seien, weil sie weder über den Gebrauch noch Mißbrauch ihrer Sinne in dem Maße gebieten können. - Ueberdies, solange es ihnen an Erkenntnis und dem Ver- mögen mangelt, können sie auch nicht damit sündigen. Hieraus« ist denn auch zu schließen, daß die Taufe, wovon er handelt, keine Kindertaufe sei, denn dieselbe kann sich nicht auf die Sünden, welche zuvor durch den Mißbrauch der Sinne begangen worden sind, beziehen, weshalb denn die Taufe, wo« von hier die Rede ist, eine solche Taufe bezeichnet, welche von solchen Leuten empfangen wird, welche« die begangenen Sün- den ab- und auf gute Werke zulege1i können, welche auch deni Teufel, der aus ihnen gefahren ist, keinen Raum lasse1i, um wie— der zu kommen, damit sienicht noch in fchwerere Sünden ver· fallen Je. Von diesem allen handelt Angelomus «Wir wollen nun hiervon abgehen und zu andern Zeug- nissen überschreiten, welche zu diesem Zwecke dienen mögen. Jsni Jahre 840. Das; damals nicht allein der Artikel der Taufe, sondern auch viele andere Stücke der christlichen Lehre gegen die Ansichs ten der römischen Kirche verhandelt worden, gibt P. J. Twisck in seiner Chronik von dem Untergange der Tyrannen auf das Jahr 840 mit den Worten zu erkennen: i BertramusÆ ein tapferer gelehrter Mann, hat damals die Lehre von der Verwandlung des Brotes 2c. tapfer in einem kräftigen Buche an den König von Frankreich bestritten; des- gleichen hat auch Heimon, Bischof zu Halberstadh welcher vieles von der Taufe, dem Nachtinahle der Rechtfertigung, guten Wer- ken und von der Kirche und ihrem Amte geschrieben, diese Lehre sehr bestritten und die Bieimingen der Papisteii bekämpft. . So hat auch ; . . . . Walafridus gegen diese neue Lehre der Römischgesinnteneifrig gelehrt. Oben berührten P. J. Twisck Chronik, das 9. Buch, gedruckt 1617, Pag. 286, Col. Z, und 287, Col. 1 aus J. Munst., Fol 129 und 132 2c. Damals hatte Bertramiis gelehrt (in seinem Buche· von dem Lei- kseziiiid Blute« Christi) ülzer die Worte: »Das ist mein Leib« sc» daß diese uneigentlich zu verstehen seien, und daß dem Glauben in dem »7 Daß. die Sünden, wekche man durch die Sinne begangen, in oder durch die Taufe abgewuschem das ist, vergeben werden. IDaß ver obenangeführte Spruch Angeiomiis nicht von unverständigen oder unmiindigen Kindern handle. DDUS überhaupt die Taufe, von welche: er redet, leine Kindertaufe sei. I« Sondern eine Taufe solcher Dienschekh welche die vorhergehenden Sünden ablegen tönt-en. UVon der. Lehre des Bertramus, Heimonus und Walafridiis gegen verschiedene— Stück: decrömikchen Kirche: l. Von der Taufe. Z. Transsubstantiation s. Rechtfertigung. it. Guten Werken. s. Der Kirche. S. Jhrem Amte. » Schaut-lag, Abendmahle etwas anderes vorgetragen werde-als von außen die Au- gen sehen, oder der Geschmack fühlt; auch das Brot und der Wein sei- en uneigentlich der Leib und das Blut Christi, und repräsentiere oder stelle uns das Gedächtnis des Leidens unsd Todes Christi vor. Sand Veltius in dem Geschlechtsregister der römischen Successiory die L. Auflage, 1649, Pag. 126, 127. « ·Jm Jahre 140. Jn der Scytischen Kirche, wie Walafridns Abbas schreibt, gebrauchten sie die gemeine Mutterssprache und lehrten, daß man die Bilder nicht anbeten sollte, noch die elben verehren, no das Ojterlctmm weihen; ja, daß es besser sei, den Armen zu helfen, a s die Kirchen zu zieren re. P. J. Twisck Chronik, das 9. Buch, gedruckt: 1617, auf das Jahr 840, Pag 286, Col. L, aus Casp. Grevi., Fol. 277. Es« wird bemerkt, daß zu dieser Zeit eine Versammlung zu Paris zur Zeit des Kaisers Ludovicus und Lotharius gehal- ten worden, wovon Cap. 6 geschrieben wird: - Jm Anfange der heiligen Kirche Gottes wurde niemand zur heiligen Taufe genommen, der nicht zuvor im Glauben und in dem Geheimnisse der Taufe unterwiesen worden, wie solches die Worte des Paulus bezeugen, Röm. 6: Wisset ihr nicht, daß alle, die wir in Jesum Christum getauft sind, in seinen Tod ge« tauft sind? welche apostolische Rede von dem Sakramente der Taufe zu verstehen ist. Auchis wurde in dem Concilirim oder der Versammlung zu Laodicäa geschrieben, Tit. 46, daß- diejenigen, die zur Taufe kommen wollen, zuerst den Glauben lernen und denselben auf den Z. Tag in der großen Woche dem Vischofe oder Lehrer auf- sagen sollen. » « Ferner, Tit. 47, daß« auch diejenigen, welche in Krankhei- ten getauft worden sind, nach ihrer Wiedergenesung ihren Glau- ben fleißig lernen und erkennen sollen, welche große Gnade sie eins-fangen haben. Mit diesen Worten wird offenbar zu erken- nen gegeben, daß diejenigen, die zum christlichen Glauben kom- men, auch zuvor von diesem Glauben und den Geheimnissen der Taufe unterrichtet werden 2c., aber« nun werden, wie geklagt wird, auch die Kinder, die von christlichen Eltern geboren find, getauft, welche ihres zarten Alters wegen, solches nicht fassen können, welches zu lernen Verständige Fleiß anwenden müs- sen. O, welche große Versäumnis« o welch ein großer Schade ist dieses, daß solches durch die Nachlässigkeit einzelner bei der christlichen Religion abgeschafft worden ist. Jac. Nehmt. in Bapt Hist. über das 8. Jahrhundert, Brig. 538. Im Jahre 842. , Auch« wird berichtet, daß zu dieser Zeit einige Slavonier bekehrt worden sind und sich haben taufen lassen, was aber nicht nach römischer Weise oder »in römischer Sprache geschehen» ist, ivie solches bei der römischen und. allen andern Kirchen, welche an den römischen Stuhl gebunden waren, gebräuchlich gewesen, sondern auf andere Weise und in andern Sprachen, woraus her- vorgeht, daß die Kirche oder Gemeine nicht allein in der Weise des Taufens, sondern auch im Glauben und Leben, Jvie leicht einzusehen ist, von dem Aberglauben der römischen Kirche ge- schiede1i gewesen sein müsse; daher zielt unter andern die An- merkung J. Ruhm. in Vapt. Hist» Pag. 552, Nr. 9. · Sie, nämlich die von der römischen Kirche, gebrauchten die römische Sprache nicht nur in Italien, sondern auch— inandern Landschaften, welche der päpstlichen Gewalt unterworfen waren; daß aber auch in andern Sprachen getauft worden sei, bezeugt UBon der Versammlung der Christen zu Paris zur Zeit der Kaiser Ludovix ius und Lotbarius den Artikel der Taufe auf den Glauben betreffend. VWas in der Versammlung zu Laodicöa in Bezug dieses Llrtikels beschlossen worden. U Von denjenigen, welche in der Krankheit« getauft wurden. DEine betrübte iilage von dem Cinreiszen der Kindertaufez und weil man die Unterweisung, welche bei der »Taufe zu geschehen pflegte, unterlassen hat. I« Von der Belehrung der Stavonier aus Sie-bunten, die sich taufen ließen, aber nicht nach römische: Weise oder in römifcher Sprache. oder MårtyrewSpiegelsder Taufsdsesinntetu 171 die Geschichte von der Bekehrung der Slavonier aus der slavis schen Geschichte. . « Im Jahre 843 hat Christus Lupim zu Ferrara die neue römische Lehre von dem Fegfeuer, der Priestcrehe und mehreren andern Stücken widerlegt. P. J. Twisck Chronik, das "9. Buch, Pag 288, Col. 1, aus CataL Teil» Fol. 103. . Im Jahre 848. Wie« die Unterweisung der Ankömmlinge vor der Taufe auch damals stattgehabt hat, beschreibt Jacob Mehrning in Bapt Hist» Pag. 550, mit diesen Worten: « Damals« mußten die Bejahrten zuvor im Glauben unter— richtet werden, und sie wurden vor der Taufe gefragt, wie oben aus Rabenas, Haimo und anderen bewiesen worden ist. Dann niußteii sie den Glauben bekennen, wie Rabanus in dem Buche von dem Unterrichte der Geistlichen, Cap. 27, anführt Sie« wurden gefragt, ob sie an Gott den Vater, den All- mächtigen, an seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, und an den Heiligen Geist glaubten; ferner, ob sie an eine allgemeine christliche Kirche oder Gemeine, an eine Vergebung der Stin- den und an die Auferstehung des Fleisches glaubten er. Baph Hi ·, Pag 550, Nr. 4. Jm Jahre 858. Damals schrieb Guntherus Bischof zu Köln, an »den Papst Nicolausu Du stellst einen Tyrannen vor; unter dem Kleide eines Hirten finden wir, daß du ein Wolf seiest. Der Titel lautet zwak Vater, mit der Tat aber erweisest du dich als Jupiter. «Sam. Beltius in dem Geschlechtregister der rom1schen Succession, die L. Auflage, 1649, Pag 12'7. » Dieses« waren gute und heilsame Gebräuche zur Aufbau« ung der Kirche Gottes, wodurch der Name des Herrn geprie- sen, die Gemeine erbauet, das Wort Gottes aus das genaueste unterhalten und vieler Menschen Seligkeit bewirkt und beför- dert wurde. WieU man aber von jeher zu sagen pflegte: Wo Gott einen Tempel bauet, da bauet der Satan auch einen, so ist es auch hier ergangen; denn indem diejenigen, welche die Wahrheitliebtem die Gläubigen auf ihres Glaubens Bekenntnis tauften, tauften die übrigen, welche unter dem Namen der römischen und griechi- schen Christen begriffen waren, stets die jungen Kinder, welche, wie jeder weiß, weder glauben, noch den Glauben bekennen kön- nen; von dieser Handlungsweife wird in« den oben angeführten Reden gesprochen Jm Jahre 854. Dem« Berichte nach hat um die Zeit Haimos gelebt und geschrieben Jdiota, von welchem etwas in Jacob Mehrn heil. kllsauåzceschichte hinsichtlich der Taufe angeführt wird, und so aut : · Pag 547. Ins« der heiligen. Taufe nehmen wir Christum zu unserem Bräutigam an, und gehen in seine Kammer ein, die mit mannigfachen Gnaden und Tugenden geziert ist. Aus Jdiota, von der Unschuld, Kap. Z. Christum zu seinem Bräutigam annehmen, in feine Kam- mer eingehen 2c., ist in der Tat kein Kinderwerh sondern kommt den Gläubigen zu. « " Diejenigen nehmen Christum zu ihrem Bräutigam an, die sich selbst durch den Glauben ihm verlobenund dessen zum Be- rseise sich taufen lassen. Joh Z, 26. 26. . Die gehen ein zu sei- ner Kammer, die sich durch Gehorsam seiner Gemeine einverlei- ben; denn sie sind nicht«-mehr Gäste und Fremdlinge sondern Qititbiirger der Heiligen und Hausgenossen Gottes( Eph L, 18. Jm Jahre 869. Huldericus oder Uldaricus, Bischof von Angs- 17 Daß damals die Unterweisung der Anlöminlinge vor der Taufe nach ge- bräuchlich gewesen sei. II Von der Unterweisung oderKinderlebre von der Taufe. U« Was sie wegen ihres Glaubens befragt wurden. YDasz dieses gute und heil- same Gebräuche gewesen. Ast: derselben Zeit, als die rechtsinnigen Christen die Gläubigen tauften, taufte man auch in der römischen und griechischen Kirche die jungen Kindlein. «« Von dem» Zeugnis des Jdiotus in Ansehung der Taufe. s! Das; wir in der Taufe Christus als unsern Bräutigam annehmen. burg, klagte sehr iibek die Gewalt der Päpste und sagte: Wie wird es der Herde ergehen, wenn die Hirten Wölfe werden &c. Er behauptete öffentlich, das; der Papst irren könne, und das; es erlaubt sei, ihn wegen seiner Jrrtumer zu erwähnen, auch seine bösen Decrete zu verwer- fen 2c. P. J. Twisck Chronik, das S. Buch, Pag. 29s, Col. 1, aus Me- rul., Fol. 577, sah. Crisp., Fol. 211, 215, 216. Was nun weiter von der« Kammer des Bräutigams gesagt wird, daß sie nämlich mit Cijiiade und Tugenden geziert sei 2c., zielt auf den geistlichen Zierrat der Gemeine Gottes, welche die wahre Kammer unseres himmlischen Bräutigams Jesu Christi ist, diese Gemeine Gottes kann aber durch die jungen Kinder nicht mitGnade und Tugend ausgeziert werden, indem die Kin- der weder mit wirklichen Gnaden, noch mit wesentlichen Tu- genden ausgeziert sind. Auszerdeni bezieht sich dies mit auf die Gläubigem welche durch die Taufe zu der Gemeine Gottes ge· kommen sind und dieselbe mit wirklichen Gnaden und wesentli- chen Tugenden zieren. Somit haben wir die Erklärung über die Sprüche des Jdiotas beendigt. Im Jahre 860. Damals ist auch Hincmaro, Bischof von Laudun von der Lehre und dem Gebrauche der Kindertaufe abgegangen, indem er keine Kinder mehrtaufen wollte, so das; sie ohne Taufe.auf- gewachsen sind, und viele, welche die Zeit der Erkenntnis nicht erreichten, ungetauft dahin starben, worüber er zu der Zeit von Hincmarus Bischof von Rheims, sehr beschuldigt wurde, welcher dieserhalb also an ihn geschrieben hat: Es ist dir bekannt, das; es Wahrheit sei, was der Herr sagt: »Es sei denn, daß jemand geboren werde aus Wasser und Geist, kann er nicht in das Königreich des Himmels kommen« Und dessen ungeachtet, hast du geboten, daß die kleinen Kinder in deiner Kirche, selbst in der Todesnot, nicht getauft werden soll« ten, damit sie nur nicht erhalten würden; da doch geschrieben sieht: Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, die Seelen zu verderben, sondern zu erhalten; auch hast du gegen die Schlüsse des Syricus, Leu, Gelasius und des afrikanischeii Conciliums gehandelt, wie ich nun zweimal dir durch mein Schreiben eröff- net habe. H. Mond, Nichtigkeit der Kindertaufa L. Aufl» Pag s1, ex Biblivilx Pan-» Tom. 9, Pakt Z, pag. 37. can: Magd. cent. D· caxx 4, agP. 40,«41. - « Von Hincmaro er. ist es gewiß, schreibt H. Vsxont., daß er (näm- lich Hincmaro zu Lausdun) hierzu gekommen sei durch Gelegenheit ei- nex besonderen Frage, welche er mit dem römischen Bischofe Hincmarus verhandelte re. Glseichwohl ist zu ersehen, daß er bei dieser Gelegen- heit seine Lehre, nämlich sich der Kindertaufe zu widerstehen, nicht c8cl1lei1å2geoffenbart, sondern auch stark verfechten habe. H. Mond, Pag. « Jm Jahre 860. Bis zu dieser Zeit hatte man noch die Gewohn- heit, die Täuflinge vor der Taufe zu untersuchen Je» doch ist solches hernach, da die Kindertaufe »(d1e bis daher noch nicht festen Fuß hat- te) in der allgemeinen romischen Kirche festgestellt wurde, auch aufge- hoben worden. Dieses ist geschehen zur Zeit des Ludovicus und Lotha- rius sc· Siehe unter andern Bapt Hist» Pag Bis, aus D. Vicecomes sc. Jn einem andern Briefe suchte ihn der Bischof von Rheims mit ebenso flehenden als ernstlichen Worten von feiner Lehre ab- znbringem und schreibt also: Höre auf, solches zu predigen« niinclich, daß man die jungen Kindlein nicht taufen soll, welches schon abscheulich ist, nur zu denken; höre auf die Herde Christi (hier meint er verkehrter —Weise die römische Kirche) zu zerstreuen, damit nicht des gan- zen Volkes Verderben auf dich allein komme Je» und wollest dich selbst durch allzugrofze Liebe zu deiner Lehre nicht aussetzen sc. H. Mond, Pag. 82, ex Cent .Magdeb., cent 9., Pag. IS? l58. Iten1, B. H» Pag. 545. Aus« diesen beiden Briefen erhellt, dasz der vorgenannte Hincmarm Bischof von Laudun, nicht nur von der Lehre der sssWas aus den vorgemelden beiden Briefen des Hincmariis zu bemerken. 172 Der blutige Kindertaufe abgewichen gewesen, sondern daß er auch mit Ernst dagegen gepred-igt habe, so daß viele von der römische Kirche, insbesondere zu Laudun, ihm zufielen und anhingen; denn was wollte der Bischof zu Rheims mit den Worten: »Höre auf, solches zu predigen« 2e., anders sagen, als daß Hincmaro zu Laudun von seinem Predigen gegen die Kinder- taufe ablassen sollte2 Was will er anders damit sagen, wenn er an ihn schreibt: -,Lasse ab, die Herde Christi zu zerstreuen, da- mit nicht des ganzen Volkes Verderben auf dich komme) Te. In« Wahrheit, die Worte drücken aus, daß bereits viele der römischen Kirche in diesem Artikel abgewichen gewesen sein müssen, ja daß man die Befürchtung gehegt, daß das ganze Volk zu Laudun dieser Lehre beigetreten wäre re. UeberdasTC sieht man aus diesem letzten Schreiben, wie standhaft und unbeweglich dieser vbrgenannte Hinemaro zu Laudun in seiner Lehre und Meinung gegen die Kindertaufe ge« standen haben müsse, nachdem so viel Fleiß angewandt worden ist, ihn davon abzubringem bald dadurch, daß man seine Lehre auf das Abfcheulichste abmalte, als ob er Dinge predigte, die entsetzlich zu denken wären 2c,; bald durch allzugrbße Schmei- cheleien, du wollest dich selbst dureh allzugrosze Liebe zu deiner Lehre nicht trennen von Je. Ob« er aber dadurch auf irgend eine Weise von seiner Leh- re abgebracht worden sei, haben wir nicht finden können, wes« halb wir es dabei lassen wollen. Ob Hincmaro auch noch über andere Artikel gelehrt habe, darüber können wir in Ermangelung sichere: Quellen nichts mitteilen. Uebrigens genügt es, sdaß er in diesen gefährlichen Zeiten sich gegen die gemeine römifche Kirche hat auflehnen dürfen, indem er die Kindertaufe zernichtet, worin er« wie oben erwiesen worden, großen Anhang gehabt. Jm Jahre 8672 Wir« sind jetzt in das Jahr gekommen, in welchem eine außerordentliche und ganz unerwartete Sache von den alten Scl)reibern erzählt wird, die lbir sogleich mitteilen wollen. Wir haben kurz zuvor auf das Jahr 860 einen eifrigen Verfechter des römischen Aberglaubens, insbesondere der Kin- dertanfe, nämlich Hincmarus den Bischof von Rheims, ange- führt, welcher einen andern Bischof zu Laudun, Hincmaro ge- nannt, mehrere Male in liachdriicklichen Briefen darüber die größten Vorwürfe gemacht, daß er d-ie kleinen Kinder selbst nicht in Sterbensnbt weder selbst taufen iioch taufen lassen wollte. Eben dieselbe Person, sagen wir, hat sich nachher, nämlich sieben Jahre nachdem er den Bischof zu Laudun, wie oben angegeben, in Ansehung der Berwerfung der Taufe der Kindlein beschuls digt,- nicht nur in einem Stücke, sondern in vielen andern, wozu« vielleicht auch die Kindertaufe gehört hat, dem Papste widersetzt, wovon P. Twisck aiis andern Autorencilsogeschriebeii hat: Hincmarus ein Bischof zu Rheims, schreibt er,. hat fiel) in vielen Sachen dem Papste Hadrianiis deni Zioeiten widersetzt. nnd die Wahrheit verteidigt. Er« bestrafte ihn der Neuerung wegen und sagte: er könne nicht zugleich Bischof und auch König sein, er sollte sich des welt- lichen Handels nicht annehmen Je. Ja der Chronik von dcni Untergange der Tyrannen und jährli- chen Gefchichtery das 9. Buch, gedruckt 1617, Pag 305, Col. L, auf das Jahr 867, aus Hist. Sees-g» Pol. 3l4. CetaL Test., Fol. 52 sie. EEs müssen bereits-biete in diesem Stücke von der römischen Kirche abge- nsichen sein. s« Daß dieser Hincmaro fest bei feiner Lehre gegen die Fiindertause gestanden haben müsse. NWir können nichts nachweisen, daß er wieder davon abgetrieben sei, noch von andern Stücken seiner Meinung. AVon Hlncmaruz dem Bischose zu Abt-uns, welcher den zuvor genannten Stannard, Bischof zu Laudun, weil er die Kindertaufe verworfen, bestrafte, sieben Jahre später aber den Pavft selbst in vielen Stücken bestrafte. TOEr bestrafte ihn Je» sagt der Schreiber. Schauplatz Es« ist immer schade und zu beklagen, daß uns die Alten hierüber nichts IIäIJeres hinterlassen haben, insbesondere hinsicht- lich der Streitigkeiten, welche dieser Bischof von Rheims, Hine- uiarus, mit dem Papste und folglich auch mit der röniischen Kir- che gehabt hat. « Es« wäre kein Wunder gewesen, wenn unter den Stücken, worin er fiel) dem Papste widersehte auch die Verläugnuiig der Kindertaufe mitgewesen wäre, denn als er sieben Jahre zuvor den Bischof zu Laudun, Hincmaro, beschiildigte, daß er die jun- gen Kindlein nicht taufen wollte, hat ihm veriiilitlich derselbe aus der Heiligen Schrift durch treffliche Beweisgriinde so viel Aufklärung gegeben, wie ungegründet und nichtig die Kinder- taufe sei 2e., daß er dadurch leicht zu einer andern Ansicht hat kommen mögen und das nicht nur in dem Artikel der Kinder- taufe, sondern auch in andern Stücken, welche nach papistifcher islrt behandelt wurden. Dass-« uns aber hierüber nichts Genaueres vorliegt, so wol- len wir auch ein Zttckehreres hievon nicht vortragen, sondern es bei dieser Lltöutmaszliiig bewenden lassen. « Auch« ist es nicht unfere Hinsicht, den vorgenaiiiiten Bischof in allen Stücken der Religion zu rechtfertigen, oder ihn in allen Beziehungen für rechtfiiiiiig zu halten, sondern. wir wollen iur zu erkennen geben, daß eben dieselbe Person, loelche zuvor die romifche tiirche und den papstliilfeii Aberglauben, insbeson- dere in Anfehuiig der Kindertaufe so eifrig verteidigt hat, nun liiclft nur diefe, sondern auch selbst den Picpfh der das Haupt derselben genannt wird« hat antasteii und sich in vielen Stücken, wie gezeigt worden, demselben ibiderfetzen dürfen. Hierinit wenden ivir uns von diesem Oincmarus von Rheinis . Jin Jahre 880. Damals« hat Paschasillsy ein sehr gelehrter und tugendhafs ler Mann gelebt, loeicher gegen die Lehre der roniifctfeii krieche verschiedene Stucke geschrieben; da aber die Grenzen unserer Be- fdhreibung nur doch hauptsächlich die Taufe in sich fassen, so aiolien wir auch dieselbe iii1fer seiugeninerr fein lassen und, um uns nichtmit vielen Zeugnisfeii zu uberhäufeihnur einen Satz sei- ner Lehre von derselben Sache anfuhren, welcher in der heiligen xkaufgefchichte des Zur. Zbcehrir aufgezeichnet ist. wag. 549. Pafchafiiis (von dem Leibe und Blute des Herrn, Cap. 10) sagt: In« dein Sakramente der Taufe wird bem Glauvsigen die Eure geöffnet, zur sliiidfclfaft Gottes einzu- gehen, damit wir nachher, die ibir durch diese Hisiedergeburt von oeni Böfeii erlöfet find, den Gliedern Christi einverleibt werden mögen; in welcher Taufe, irenn der heilige Geist in die Seelen der Wiedergeboreneii aus-gegossen wird, die ganze tiirctfe oder Gemeine Christi dadurch, daß sie desselben einigen Geistes teil- haftig geworden ist, lebendig gemacht und-ein Leib wird re. Hiernutw gibt er drei Stucke zu erkennen, welche mit der lsindertaufe nicht überein kommen. « Erstlich, wenn er sagt: Daß in diesem Sacramente der Taufe den Gläubigen die Türe geöffnet werde, zur Kindfcliaft Gottes einzugehen. Denn« daß solches auf die jungen Kindlein nicht passe, liegt in der Natur des Glaubens und der Gläubigenz was den tåilaubeii betrifft, so ist derselbe ein gewisses Vertrauen in das- jenige, was man hofft 2c. Sehr. 11, l. Der Glaube kommt aus »Es ist zu beklagen, daß uns· die Alten hiervon nicht mehr Nachricht bin« tertafsen haben. «« Daß es kein Wunder gewesen, wein: dieser« Hincmarus zu Rl)eiins, eben wie auch derselbe zu Laudun, die iiiiidertaiife verworfen haben, und warum. IEDoch halten wir dieses für eine bloße Muimaszung »Wir wollen dieselbe Person nicht in allen Teilen rechtfertigen oder für rechtfiicnig halten re. ssVon Paschasius und was er von der Taufe geschrieben. »Das: in der Taufe der Gläubigen die Türe geöffnet werde, zur Kindschaft Gottes ein- zugehen te. s« Von des Paschasius drei Gründen gegen die Kindertaufe « Ei·- ster Grund betrifft den Gläubigem oder Märtyrer-Spiegel- der Taufs-Gefinnten. 173 clizs Hm Gehör und das Gehör aus dem Worte« Gottes. Röm. « ist aber zur Genüge bekannt, daß weder ein solches Ver- trauen, noch die Hoffnung oder das verständliche Gehör des Wortes Gottes Je. bei jungen Kindlein gefunden werden möge, indem weder ihr Vermögen, noch ihre Erkenntnis dergleichen « Dinge erreicht. Siehe 5. Mose 1, 39; 1. Kot. 13, 11. · » Zweitens, wenn er sagt: Daß wir nachher, wenn wir durch diese Widergeburt von dem Bösen erlöset sind« den Gliedern Christi einverleibt werden re. » Denn« das Wörtlein Wiedergeburt wird in der Heiligen Schrift nirgends den jungen Kindlein, sondern nur den Bejahr- ten zugeeignet Joh. Z, Z; Tit. s, 5. Ferner auch »Von dem Vosen erlöset werden« kommt solchen Menschen zu, welche zuvor durch Uebeltateii in den Stricken des Argen verstrickt und ge- sangen gewesen sind. B. Tim. 2, 26. So mag denn auch dieses Zweiteden jungen Kindlein nicht beigelegt werden. Drittens, wenn er in seiner Erklärung von dem Nutzen der Taufe dieWorte ansiihrt: Jus« welcher Taufe 2e. die ganze Kir- che oder Gemeine Christi dad1irch, daß sie einen einigen Geist empfängt, lebendig gemacht und ein Leib wird &c. Denn wenn hier von dem lebendig machenden Geiste Gottes die Rede ist, welcher in der Taufe der Gemeine, oder wenigstens denen, welche fiel) durch die Taufe als Mitglieder der Gemeine einverleiben lassen, mitgeteilt wird, so folgt daraus fastunwiders leglicb daß hierbei weder die jungen Kinder« noch die Kinder- taufe auf irgend eine Weise berührt werden; denn wer möchte wohl behaupten, dasz die Kindlein in der Taufe durch den Geist Gottes lebendig gemacht, das ist, mit allen göttlichen und christ- lichen Tugenden ausgeziert würden? Jm Gegenteile, daß sie bei zunehmendem Alter durch ihren eigenen Geist geführt wer- den, so daß mit dem Zunehnien ihrer Jahre auch die U1itugend wächst, ja bisweilen die Oberhand gewinnt; deshalb werden diejenigen, die ihre Jahre erreicht haben, ermahnt: Daß sie wiedergeboreii werden, das ist, ein anderes und besseres Leben führen müssen, oder daß sie nicht in das Reich Ciottes eingehen könnten. Joh. s, Z. 5. 7. Wenn« nun dem so ist, so ist gewiß, daß der obengenannte Paschafius an erwähntein Orte weder von den jungen Kindlein- noch von der Kindertaufe handle. Wir wollen hieriiber mit P. J. Twiscks Beschreibung schließen, welcher von Paschasius an- führt, daß er von nicht mehr als zwei Sacrameiiten Erwähnung tue, nämlich: 1. von der Taufe, und L. von dem Abendmahlw oder, wie es früher genannt worden ist, dem Leibe und Blute des Herrn; er widerspricht also den sieben Sacramenten in der römischen Kirche — P. J. Twisck Chronik auf das Jahr s80, Pag 310 ge. Remigius Ja« (fchreibt er an demselben Orte) hat auch Vieles gegen den Papst gelehrt und unter anderem gesagt: »Daß man sich in seinem Gebete nicht zu den Abgötterih sondern z1i dem lebendigen Got wenden, und daß die Kirche der Heiligen Schrift gleichförmig sein müsse Je. P. J. Tlvisck Ehren» das s. Buch, Pag. 810, Col. I, aus seh. vMünst., Fol. 61, Col. 131 und 133. Werk» Fol. 249. Jnzwischen sind in diesen: Jahrhunderte die Frommen «durch die Gewalt des Papstes und der römischen Geistlichen im höchsten Grade unterdrückt worden, weshalb der Rauch der päsistlichen Jrrtünier diis Felle-i· der reinen Lehre in seiner Tklaninie erstickt hat; dieses ist auch die Ursache ge««"i«esen, das; zu s« Zweiter Grund betrifft die Wiefers;eburt. s» Dritter Grund betrifft die Lebendigmachiiiig der Kirche oder Gemeine Christi. «« Daß Pafchafius in vorge- nannten Gründen weder der jungen liinder noch der Kindertaiife gedenkt, wie oben gesehen werden kann. CVon Rcmigius und feiner Lehre gegen den Papst. der Zeit« nicht mehr gelehrte und gottesfürchtige Männer sich erhoben haben, um die Wahrheit Gottes zu verteidigen. Im Jahre 900. Es« gibt uns aber das Exempel des Tergandus deutlich zu erkennen, daß zu der Zeit noch anderesich nicht nur der Kin- dertaufe und anderen Stücken derrömischen Kirche« sondern auch selbst dem Papste zu Rom, der ein Vater alles Aberglaubens ge- naniit werden mag, haben widersetzen dürfen, indem Tergandus zu der Zeit ihn mit dem Namen Antichrist und Wolf hat bezeichs nen dürfen 2c., wovon Sam. Veltius (aus andern Schreibern) die Anmerkung auf das Jahr 900 gegeben hat. — Tergandus, Bischof zu Trier, nennt den Papst zu Rom den Llntichristem ja einen Wolf, und Rom Babylon re. Siehe in dem Gesehlechtregister der römischen Päpste 2c., Ausgabe bon 1649, Pag 128 re. Wir wollen den Beschluß hierüber mit T. J. Twiscks Be- schreibung (i1i seinem Beschlusse dieses Jahrhunderts) machen, wenn er sagt: In« diesem Jahrhunderte hat das occidentalische oder abendländische Kaisertum, welches nun bereits 324 Jahre auf- gehört hatte, zu Rom seinenAnfang wieder genommen 2c.; die Geistlichen brachten es durch die Torheit der Kaiser dahin, daß sie das 9iecht, Bischöfe zu erwählen, erhielten 2e.; die Kaiser wurden vo11 den Päpsteli gekröntz die strebten selbst nach der Herrschaft Der eine wollte für und über die andern regieren. Es ist bekannt« daß bisweilen zwei, drei und vier Päpfte zugleich regierten, von denen der eine den andern beherrschen wollte. Ei- ner suchte den andern zu verstoßen, zu verjagen, aus dem Grabe zu graben, zu berfluchen Te. Auch kamen die geistlichen Sachen sehr in Verfall; denn sie suchten ihre Seligkeit mehr in soge- nannten guten Werken, Ceremonien, Aberglauben, als durch die Rechtfertigung des Glaubens in Christo Jesu. Adam« fing an,-von der Verwandlung des Brotes zu dis- putieren, obwohl das Abendmahl noch unter beiden Gestalen, das ist, mit Brot und Wein ausgeteilt wurde re. Wenn« das« Abendmahl verrichtet war, so wurde von dem Volke Geld oder sonst etwas geopfert Je. » Was« von den weiteren Belastungen bei der Taufe, von der Viesse, von dem Dienste« Wdeiischen unter die Zahl der Heili- gen zu setzen, von der Anvetuiig der Heiligen und der Bilder, oon dem Baum« der Bischdfe, von der Strafe der Ketzey von der siircl).«eihe, von dem Fegseuer und von den Seelenmessen (um· die Seelen aus dem dsegfeuer zu erlösen) gesagt wird, wollen wir mit Stillschlveigen übergehen, da uns dies zu weit führen würde. Siehe davon Thron» Pag-. 820, auf das Jahr 900. Das Obige ist nur angeführt, um zu zeigen, durch welche Mittel die reihtsinnigen Christen damals in ihrem Gottesdienste unterdrückt worden seien, und warum sich so wenige gelehrte lind fromme Leute öffentlich hervorgetan haben. Wir wollen uun fortschreiten und berichten, welche fromme Zeugen Jesu Christi in der Zeit als Märtyrer gelitten haben. « Jm Jahre Eis-l. Joh. Patriie ein in der chaldiiischeiy arabischen und griechischen Sprache erfahrenek Mann, hat in dem Filoster zu Ma- delsburg die Ykcinung von dem Opfer für die Toten und Lebendigen sehr angefochten, daher er mit Pfriemeii togestochen worden ist. Sie- he in dem Geschlechtregister der römischen Succession von S. Veltius, Ausgabe von 16-l9, Pag. 127. s«- Warum fiel) in diesen: Jahrhundert nicht mehr gelehrte und fromme Män- ner liervorgetasi haben. «« Von Tergaiidus dem Bischof zu Idee, der den Papst zu Rom einen Alnichriften und Wolf bat nennen dürfen; desgleichen Rom mit dem Nanieii Babylon sc. «Von der Wiederalifrichtuiig des occidentalifchen lsaiserlliins zu Rom, desgleichen, wie der reine Gottesdienst durch die Gewalt des Papftes iind der eömi ithen Geifliichen verdorben worden. Zwei, drei, die: sxtävfte zugleich. «« Von der Transsubftantiatiom «« Daß man Geld geopfert. » Von den bapiftifchen Befchwerungen bei der Taufe. ssVon deni Banne und der Strafe der lieber, von der Kirchweihe. Fegfeuer te. Der blutige Schaut-leih, — oder — Märtyrer-Spiegel oder wehrlosen Christen, der Taufgcsinntc welche in dem zehnten Jahrhundert gelitten haben, von dem Jahre 900 an bis zu dem Jahre 1000 nach Christi Geburt. Karzer Inhalt von den Märtyrern dieses zehnten Jahrhunderts. Um das hr 910 wird aus unserer Beschreibung der heiligen Taufe Giselbertus wieder erwähnt, welcher, zum Trost der Märtyrer, welche.die Wafsgrtaufe nicht empfangen konnten,»vorgestellt, daß Gott mächtig sei, sich ihrer wegen ihres guten Willens zu erbarmen. Eine schreckliche Verfolgung der Christgläubigen im Gebiete von Corduva durch die Araber und ihren König Habdarrhagman angestellt, wird auf d-as Jahr 923 angewiesen. Cugenia, eine rechtsinnige Jahre der Verfolgung, nämlich 923 christliche Frau, wird um des Zeugnis ses Jesu Christi willen bei der Stadt Corduba enthauptet, in demselben Später. im Jahre 925. wird ein Knabe von 13 Jahren, mit Namen Pelagius welcher zu Corduba, nachdem man ihn um des wah- ren christlichen Glaubens willen Arme und Beine abgehauen, zuletzt enthauptet. Ein Csxtrakt oder Auszug aus P. J. Twifck Beschreibung von der Marter des Jünglings Pelagius Hierauf folgt eine Anmerkung, worin eine genaue Erörterung von dem Glaubensbekenntnis der Gugenia und des « wird. 926 angegeben wird. «« Pelagius gegeben Von der grausamen Verfolgung, welche der dänische König Worm unter den Christgläubigen angestellt hat, und welche auf das Jahr Hierauf folgt eine Anmerkung, worin die obige Verfolgung ausfiihrlicher angegeben und erklärt wird; ferner« auch, daß die andern Verfolgungen auf diexlbe Weise verstanden und ausgelegt werden mu ssen. » Eine grausame erfolgung der Christen durch Udo, dem slavonis chen Fürsten veranlaßt, haben wir« auf das Jahr 950 angeführt. Hierauf wird in dem Zu atz 964 unter den Christen dase st angestiftet haben. Eine s Jwere vandalische Verfolgung der Landschaften im Jahre 984 wird ausführlich erzählt· e von einem schrecklichen Raube und Brande Nachricht gegeben, welchen die Saracenen in Shrien im Jahre Christen in den Gebieten von Hamburg, Brandenburg, Havelberg und den angrenzenden »Dann wird in dem Zusatze Bericht gegeben, daßjieben Jagre darauf, nämlich im Jahre 991, die Normanen, welche aus Dänemark nach Deutschland kamen, die Christen daselbst ungefahr 40 Ja re lang sehr geplagt haben; ferner, daß die Araber vom 622 an bis zum Jahre 1800 fast in allen Landschaften Europas oder der Christenwelt viel Unheil gestiftet haben, und dieses ist der Beschluß von »der Be- schreibung der Märtyrer dieses Jahrhunderts. Jiu Jahr» 910. Etwa« um das Jahr 910 haben wir in unserer Beschrei- bung der heiligen Taufe den sehr gelehrten, aber von seinen Wi- dersachern hart beschuldigten Giselbertus angeführt, welcher sich, durch die Zeitumstände gezwungen, unter der römischen Kirche hat aufhalten müssen, wiewohl er ihrem Aberglauben, insbesondere in dem Artikel der Taufe hinlänglich widersprach »» Erk lehrte von der heiligen Taufe, welche mit der Wieder« geburt und einem guten Willen vergeseIlschaftet &c· Er fügte auch zur Erklärung über Joh. Z, 5 hinzu: . . Wenn jemand die.äußere Taufe (es sei aus Verhinderung oder andern Umständen) nicht empfangen konnte, so wäre Gott mächtig, sich seines guten Willens zu erbarmen re. Angeführt in der Taufgesch., L. Teil, Pag· 567 aus der Cent. Magdeb. 10, Cap. 4. « Wenn« nun hier die Leute, welche aus Not die Taufe ent- behren mußten, gewissermaßen von Giselbertus mit der Barm- herzigkeit Gottes getröstet werden, welcher mächtig genug ist, denjenigen, welche einen guten Willen haben, auch ohne die Taufe Barmherzigkeit zu erweisen, so läßt sich annehmen, daß IWiederholung einiger Worte des Gifelhertus in der Beschreibung der hei- ligen Taufe über dieses Jahrhundert ungetauft. sDer Jnhalt ver derselben Worte. IWas mit vorgemeldeten Worten des Giselbertus zu erkennen gegeben wird in Ansehung de: Taufe und der Verfolgung. zu dieserZeit einige Not der Unterdrückung oder Verfolgung der Christglaubigen vorhanden gewesen sein müsse« denn in solcher Zeit kam es oft vor, daß Leute geneigt waren, sich auf den wah- ren Glauben an Jesum Christum taufen zu lassen, wozu sie je- doch, weil sie unterdrückt wurden, und die Gemeine selbst und deren Lehrer sich nach· verschiedenen Gegenden zerstreuten, nicht gelangen konnten, wie wir an verschiedenen Stellen unserer Beschreibung der Marthrer mit klaren Beispielen bewiesen ha- ben. Es« hat sich oft ereignet, daß Menschen zwar ungetauft, aber dorh eines guten Willens, um des Zeugnisses des. Hdrrn willen, in Gefangenschaft und Bande geraten sind; haben aber in ihrem Gemut nicht ganz befriedigt sein können, obgleich sie an den Herrn glaubten, und diesen Glauben nicht nur mit Wor- ten, sondern auch mit Werken, ja mit ihrem Blute und stand- haftem Tode auszudrücken und fest zu bezeugen entschlossen wa- ten. Bei« solcher Gelegenheit oder gegen solche bevorstehende l Not haben die frommen und um die Seelen bekümmerten Leh- rer solche Leute oftmals getrcistet, ihr Gemüt gestärkt und gegen die-Verzweiflung sie durch die tröstliche Hoffnung erquickt, daß Gott auch ohne die Taufe» (wenn dieselbe nicht mit Vorbedacht sDaß etliche, obwohl gutwillige, doch ungetaufte Menschen, die ihren Ver« folgern in die Hände geraten, sich in ihrem Gemüte nicht ruhig befunden, und warum. sWie die frommen Lehrer solche belümmerte Leute zu trösten gesucht haben. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnteu. 175 oder Mutwillen versäumt wird), um des guten Willens oder Vornehmens willen sich über solche erbarmew ja sie selig. zu ma- chen vermöge re. Dieses« hat der vorgenannte Giselbertus gelehrt, und auf solche Weise hat er die gutwilligen Ungetauften getröstet;woraus unumstöszlich hervorgeht, was wir oben gefolgert haben, daß nämlich damals einige Not der Unterdrückung um des Herrn Wortes willen vorhanden gewesen sein müsse, welche es erfor- dert, daß man jene Leute auf solche Weise getröstet. - · Da’ dies aber nur auf Mutmaßungen beruht und nicht mit klaren Worten ausgedrückt wird, so wollen wir die Sache aufge- ben und jetzt eine Verfolgung anführen, welche ungefähr 13 Jahre nach dieser Zeit durch die Araber gegen die Christgläus « gigeristangefangen und mit Jammer und- Elend ausgeführt wor- en i . . . Die Araber und ihr König Habdarrhagman stellen eine schreckliche Verfolgung unter den Christgläubigen in , den Landschaften von Corduba an, im Jahre 923. Jni dem Jahre unseres Herrn neunhundertdreiundzwani zig ist eine schreckliche Verfolgung der Christgläubigen entstan- den, welche von den Arabern veranlaßt ist. Hauptsächlich2 hat dieselbe Habdarrhagmam den vierten dieses Namens, einen arabischen König voller Bosheit, zum Ur- heber gehabt. Derselbeließ sich zwar einen Veschirmer des Ge- setzes Gottes und einen-König der Gläubigen nennen, er hat aber, weil er mit bitterem Hasse gegen das wahre Gesetz Jesu Christi und folglich auch gegen die wahren Christgläubigen, ein- genommen gewesen, alle Christen für Ungläubige und Verächs ter des» Gesetzes Gottes gehalten und erklärt. » Dabei« hat er es jedoch nicht bewenden lassen, sondern hat auch grausam gegen dieselben gewütet und sie mit Feuer und Schkrert verfolgt. « Jnzwischen ist hier etwas vorgefallen, was wir tief bekla- gen, daß nämlich sdie Abhandlungen der frommen Zeugen Je- su Christi, welche von demselben getötet worden sind, bis auf zwei, welche sich über Eugenia und dann über einen Jüngling von dreizehn Jahren aussprechen, verloren gegangen sind. Von dieser vorgemeldeten Verfolgung verglei e A. Welt. in dem L. Buche der Hist. der Vers. re» gedruckt 1619, Fa . 312 unten in der L. Spalte, mit Rade. Arc11iep. Taler. s: aliis Hisxk Seriptori. Eugenia, eine aufrichtige christliche Frau, wird um des Zeug- nisses Jesu Christi willen, bei der Stadt Corduba s enthauptet, im Jahre 923. · Es wird berichtet, daß in demselben Jahre nach der Geburt Christi, nämlich 923, eine aufrichtige christliche Frau, namens Eugenia in der erwähnten Verfolgung um des» Namens Jesu Christi willen ergriffen, und da sie bei dem Bekenntnis des Glaubens an den Sohn Gottes standhaft geblieben, durch den Tyrannen und VerfolgerHabdarrhagman zum Tode gebracht und den sechs-zehnten März im Jahre 923 enthauptet worden. Es? wird von ihr berichtet, daß in einem Dorfe bei Cordus ba (wo die Marter geschehen), Marmolejos genannt, als man das Fundament eines Hauses gegraben« eine» Grabschrift ge- funden worden sei, deren Anfangsbuchstaben jeder Zeile ihre Namen angezeigt: Eugenia, ein Zeuge» (nämlich Jesu), zum Be« « Es scheint, Giselbertus habe solches getan. 7Docb halten wir es für eine bloße Vermutung. « IVon der« arabischen Verfolgung in der Gegend von Carl-aber. OSoIches ist nceistens durch die Bosheit des Königs Habdarrbagman geschehen. »Er ver- folgt mit Feuer und Schwert. sVon einem traurigen Umstande, welcher durch den Verlust der Arten und Schriften der Märtyrer entstand, welche in dieser Ver· solgung gelitten«haben, zweie: ausgenommen re. » IBetrisst ihre Grabschrifh welche gefunden wurde, als man das Fundarnent eines Hauses aufgab. »Daß« man aus derselben Grabschrist die seit erkennen Dante, in welcher re. weise, daß sie um des Zeugnisses Jesu, ihres Seligmachers, wil- len gestorben sei; ferner konnte man auch daraus die Zeit ent- nehmen, zu welcher Zeit dies geschehen, und auf welche Weise sie getötet worden, daß sie nämlich mit dem Schwerte enthauptet worden, auf die Zeit wie oben angeführt ist» « Siehe die obenangefiihrten Bücher, verglichen mit den sspgeren Schreibern, welche an derselben Stelle aufgezeichnet i . » Pelagius, ein Jüngling von dreizehn Jahren, wird zu Corduba, nachdem er vieles um des wahren christlichen Glaubens willen erlitten, und ihm Arme und Beine abgehauen worden, zuletzt im Jahre 925 enthauptet« Ungefähr! zwei Jahre später« nämlich im Jahre 925, ist, dem Berichte nach, ein Jüngling von dreizehn Jahren, Pelagius genannt, um des Namens Christi willen in Corduba getötet worden, dessen Geschichte sich also verhält: . Als« es sich zutrug, daß sein Vetter Crmoigus (welchen ei« nige Schreiber einen Bischof nennen) von dem arabischen Könige Habdarrhagman gefangen genommen und zu Corduba verhaftet worden, hat dieser Ermoigus seinen Vetter, welcher damals un- gefähr zehn» Jahre alt war, um der Haft entlassen zu werden, statt seiner als Geisel gestellt, welcher in längerals drei Jahren nicht ausgelöst worden; es sei nun, weil seine Freunde solches versäumt haben, oder weil der König, da er sehr schön und ge- bildet war, ihn nicht in Freiheit sehen wollte. unterdessen« hat sich der Jüngling tapfer in der christlichen Religion geübt, und sich selbst zu der bevorstehenden Marter« ivelche auf ihn zu warten schien, vorbereitet. « i « Als« er ungefähr dreizehn undein halbes Jahr alt war, wurde er vor den König gebracht, und als er vor ihm stand, sing er bald an, sein Glaubensbekenntnis zu tun, wobei er erklärte, daß« er bereit sei, dafür zu» sterben. » » ·· Der« König, welcher eine andere Meinung hatte, als das Bekenntnis des-Sohnes Gottes oder deschristlichen Glaubens zu hören, hat hierauf diesem Jüngling, welcher im Bösen ganz unschuldig gewesen, einige ungeziemende Dinge vorgelegt, wel- che dieserjunge Held Christi ritterlich und ganz christlich abge- schlagen hat, weil er lieber um des Namens Christi willen ei- nes würdigen Todes sterben, als schändlich mit dem Teufel le- benlltund mit so grausamen Sünden Leib und Seele beflecken wo e. . . Der7 König, in deriHoffnung- daß derselbe sich nochk überre- den lassen würde, hat seinen Dienern befohlen, ihn mit schönen Verheißungen zu verlocken und ihm zu Versprechen, daß, wenn er abfallen wollte, er alsdann an des Königs Hofe mit königli- cher Pracht auferzogen werdensollte Der Herr aber, aufwelchen er vertraute, hat ihn gegen alle Anlockungendieser Welt gestärkt, so daß er sagte; « Ich« bin ein Christ, und will ein Christ bleiben, und werde alle Tage meines Lebens nur Christi Geboten gehorsam sein re. Der König, als er gesehen, daß er standhaft blieb, ward im. Zorne ergrimmt und sagte zu seinen Trabanten: · s » Sie« sollten ihn nehmen, an eiserne Zangen aufhängen un:- so lange zwicken und aus und nieder lassen, bis er entweder sZur genaueren Erklärung des Glaubensbeienntnisses der Eugenia siehe— unsere Erklärung, die wir der Beschreibung von Pelagius Tod anbängen werden. 1Von«Pelagius, einem Knaben von dreizehn Jahren und seinem standbaften Tode. »Er wird von seinem Vetter Grmoigus can feinerStatO zum Unter- pfand oder Geißel zurüclgelassem aber nicht etngelösr s Daßsich dieser vorgemeci dete Jüngling in der christlichen Religion tapfer geübt. Ossetrisst sein Bekennt- nis. sum für den Namen Christi zu sterben re« sagt unser Schreiber» «Daß ihm derKönig ungeziemende Dinge vorgelegt, welche er ritterlich und christlleh ab- schlug. 7Wie der König seinen Knecdten befohlen habe, den Jüngling zu über« reden. sWas er des Königs Knechten geantwortet habe. »Ein grausames Ur- teil gegen den Jüngling rr. — 176 den seist aufgegeben, oder geleugnet habe, daß Christus sein Herr ei- « Als er aber dieses alles erlitten und überwunden hatte, stand er noch ohne Furcht und weigerte sich nicht, noch mehr Marter bis zum Tode zu leiden. — Als nun der Tvrann des Jünglings unerschiitterliche Standhastigkeit merkte, hat er befohlen: Daß« man ihn von Glied zu Glied in Stücke zerschunden, uiid die Stücke in den Fluß werfen sollte. » Indem« nun dieser Jüngling so vor dein Könige stand, und das Blut der an ihm verübten Marter von seinem Körper hinträufeltq hat er niemanden als Jesus Christus, unsern Herrn, angerufen und gesagt: i « O Herr! erlöse niich aus der Hand meiner Feinde u. i i Als« er nun seine Hände zu Gott erhob, wurden sie durch die Scharfrichter auseinander gespannt und ihm zuerst der eine, dann aber der andere Arm abgehaueiu hieraus wurden ihm die Beine, zuletzt das Haupt abgetrennt. Nachdem solches geschehen, wurden die in den Fluß geworfen n. , » So« hat dieser junge und fromme Zeuge Jesu Christi sein Leben auf den 19. Juni, im Jahre unseres Herrn 925, ge- endigt, nachdem seine Marter von morgens sieben Uhr bis zum Abend gedauert hatte. ·teden oran enenc eiber,w dies-r· Verfofgtisiifyg beschriikien DIE-f deinbIgessihrteÆatt, in dkrts Falte, verglichen mit Raguel in appenC ad Eule-g. super Pelsgium Auszug ans P. J. Twistks Beschreibung von der Marter dE Jiinglings Pelaginsu , HabdarrhaguiamI schreibt er, der König der Araber, . . ." als er von dem Bischofe Crmoigus dessen Vetter Pelagius zum Pfande oder» zur Geisel enipfaiigeiihatte . . . . hat ihn mit glühenden Zangen» zerrissen und nachdein ervon Glied zu Glied voneinander g ·ssen worden ist, hat man ihn in densnächsten Fluß geworfen, als er dreizehn Jahre alt gewesen d Chronik von deiii Untergange der Thrannenuiid jährlichen G- chithten« , edtuckt 1617, das ate ds «· 925, pl. 329, Col. I, aiizs Merula re» Sol. Buch a« day! F « Wir« haben weder von Cugenia noch von dem Jünglinge Pelagius, wie auch zuvor iuit mehreren anderen Märtnrern ge- schehemspezielle Stücke ihrer Glaubensbekenntnisse in Erfah- riäig bringen können, wiewohl wir vieljMühe daraus verwandt h en. « Csischeiiit fast, als ob die Schriften, welche ohne Zweifel ausführlich davon gehandelt haben, wie der Eugenia Grabschrift unter der Erde vergraben» gewesen wären, und wenn solches ge- wiß wäre und man den Ort wüßte,jso sollte ohne Widerrede kei- ue Miihegespart werden, um sie, wenn es möglich wäre, zu er- langen, weil dadurch unserer Veruuttimg nach das Licht der evangelischen Wahrheit in vielen Beziehungen hell und klar m den Tag kommen würde; während unterdessen« andere, insbe- sondere die von der röinischen Kirche, die seligen Vekenner Jesu Christi» und deren Bekenntnisse nach ihrem Gutdiinken mit dem Rauche ihrer menschlichen Erfindungen benebelt und wie man einsehen kann, verdunkelt haben. Der blutige Schaut-can, Doch« aber, was icüßt uns das Klagen? Wir miissen inis mit denijeiiigem was uns davon erhalten worden ist, begnügen; es kann sein, daß die speziellen Bekenntnisse und die Verhand- lungen von dem Leiden und Tode vieler anderer Märtyrer, von welchen wir im Anfange gesprochen haben, durch die Gewalt der Verfolgung verloren oder auf andere Weise zu Grunde gegan- gen seieii. Jn- dieser Verfolgung sind die Nachforscher der alten Ur- kunden unglücklicher gewesen als irgend in einer vorhergehen- den welche iuis bekannt sind, denn in— den angeführten anderen Verfolg-tagen, wie hart, schwer und schqkf sie auch genossen sein wogen, hat uns die Sorgfalt einiger Schreiber, außer einer speziellen Auskunft in Ansehung der Bekenntnisse iuaner eine ziemliche Anzahl zuriickgelasseiy während-in dieser Verfolgimg, obschon sehr viele getötet worden sind, nicht mehr als zwei Per- , sonengeiiannt werden, von welchenwir eben erzählt haben. WiewohIC wir uns nim mit dein Besagten begnügen müs- sen, weil wir nicht weiter gehen können, so sollen gleichwohl die obengenannten Märtyrer, Eugenia und der Jüngling Pelagiiis, von uns nicht geringer geachtetwerdeiy wenn gleich wir sie nicht in allen Beziehungen für fehlersrei erkennen wollen, deim wer ist wohl auf Erden ohne Gebrecheiis Wir halten sie aber von solchen Gebrechen frei- die jemand von« Christo abscheiden oder ihm den Namen eines wahren Märthrers rauben, wenn gleich er seines Glaubens wegen« gelitten hätte. e Die’ Rechtsinnigkeit dieser « Menschen, sowohl in. ihren: Glauben als auch im Leben, kaim füglich aus den Umständen, welche die Alten beschrieben haben, abgenommen und beurteilt . werden, welche, obwohl sie kurz sind; dennoch die Begebenheit in sit! klares Licht: stellen. " Was« der Cugenia und des Pelagiiis Glauben betrifft, so ist solcher aus ihres Bekenntnisse zu erkennen. Eugenia wurde deshalb Märtyreriin das ist (nach der griechischen Sprache) ein Zeuge, genannt, mit welchen Namen selbst in und iun der Apo- c stel Zeit solche belegt zu werden pflegten, welche um des offenen und rechtfiiinigeii Zeugnisses Jesu, ihres Seligmachers willen, ihr Leben gelassen, oder wenigstens vieles erlitten haben re. Monden: Jünglinge Pelagiiis berichten die Schreiber: Daß er sein Glaubensbekenntnis abgelegt und dabei er« klärt habe, daß bereit sei, auf denselben Glauben für den Namen Christi zu sterben. Fett-ek- dqß ex, wahres-d ex« ritt, nimm-d als seine« Hei-ku- Jesum Christum angerufen und gesagt habe: O Herr, erlöse mich aus den Händen meiner Feinde n. Was« beider Leben betrifft, so ift klar, das es rechtsiiuiig gewesen sei, sowohl in Ansehung des großen Vorsaßes welchen beide. hatten« den Herrn nicht nur mit dein Alimdeszu beken- nen und mit den Werken in der Wiedergeburt ihm nachzufol- gen, sondern auch mit Aufopferung ihres Leben Jhn durch ei· nen gewaltsamen Tod zu verherrlichen und seinen heiligen Na- men groß zu machen; und ferner, daß sie solches nicht mir vor- genommen und beschlossen, sondern auch mit der Tat bekräftigh zu Ende gebracht und bewerkstelligt haben, welches jedenfalls das Größte und Wichtigste bei der Sache ist. Ickllleiaekciilhttlthtitplhslehtdlllkkdstt IDOSIIIIEIEGSMIIUIIGUU teil. Icrriefttleinandatialssefumchtiidlu Dsktserfelisesäisdezu can mische-etc, wurde« a· angehn-sc, desgleichen cis-a sei-se Dei-i·- xasd sei-c Stillst» Ist-n der Bette und der Zettfeiiier Marter und daß dieselbe vom Itortien bis zum Abend gedauert habe. - . sstähere Olnmertuisg von dein Tode-des Beleg-ists u. IDOI wir die be- fonderen stell· des Slcaibeiisbeleiuctiitffes der Eagenia iaid des Pelagws nicht: verstehst-inmitten. Issiltsubedwerthdaddisschriftetkwelshewulltitsdlitbcr von der obige« Salbe hist-bellt- ttitht vorhanden. - sstraiüifacmismltvmftaiidaiderBefcdreibwigdaMcirwrerbehetfar sDaßdieRacbforftherdaaltucvasrmatawoblhlermsmglücklltherflvhas tu den Anmerkungen der vorhergehende! Verfolgung-I. ·cleithwohl ift weder Essai-ni- isoco der Jüngling Pelikan-s bei sag in aervtaerm Ansehen. svaß die desslmibassnuddessebeusbeideswictsannaundselaghss heworlestchtet re. Usetrlfft den Glauben des-contain. IOeITIM den Glau- ben ds Beinah-s. Dsselrlfft das Leben beider. « »Das; sie ttlcbt allem ntlt dwiandr.lviidernanddomehmtitbwitserlaidieslethtsimngtenihwsses deiis ern-lesen habest. odck sxdzårtmsczksvieael der«Taufs-Gcsiutcten. 177 » Von Pelagius haben wir vernoimnen (aus der Beschrei- bung), daß er gesagt: Jchli bin ein Christ und will ein Christ bleiben, und nur den Geboten Christi alle Tage meines Lebens gehorsameir Er begehrte nur den Geboten seines Seligmachers und nicht dem menschlichen Aberglauben gehorsam zu sein, und das bis ans Ende seines Lebens, welches auch nach seinen Kräften gesehn-herritt· — Uebrigens haben wir weder von Cugenia, noch von Pelas gius bei glaubwiirdigen Srhreibern etwas auffinden können, was dein vorgenannten guten Zeugnisse des Glaubens und des Lebens genannter zweier Personen widerspräche, oder daß man ihnen etwa papistische Weisen, päpstliche oder bifchöflicheErs sindungen, oder römifche erdichtete Gebräuchh dergleichen Dinge damals sehr im Schwunge waren, zur Last legen könnte. , Hiermit glauben wir dieser Sache ein Genüge getan zu haben: darum wollen wir davonsclieiden nnd unsere angefange- iie Beschreibung fortsetzen — Eine grausaute Verfolgung der Christgläiibigen wird durch den däuischen König Worin im Jahre 926 veranlaßt« Es! wird angeführt, daß im Jahre 926 nach der Geburt Christi, in einem andern Winkel, als wovon wir zuvor gespro- chen habeiynäirclich aus Dänemard ein grausamer Tyrann sich erhoben, nämlich der König dieses Landes, dessen Nameund Taten einigermaßen mit« einander überein kamen. » Sein« Naine warWorms:c,, und was er tat, bestandin Nagen, Beißen und Verschkmgem so daß er den Nachsolgern des christlichen Glaubens viel Verdruß, Jammer und Herzeleid an- getan, indem er dieselben verfolgte und quälte, auch, wie es scheint, sie tötete und. zu Grunde richtete. » Von diesem Thraimen redet P. J. Twisck mit diesen Wor- ten: Zui dieser Zeit hat der Mai-g Worin in Däneinark gelebt, i ein grausamer Tyrann imd Verfolger desichriftlichen Glau- bens Je. In dem Jahrbiiche von dem Untergange der Tyrannen er« das 10. « Buch auf das Jahr 926, Fol.,Z29, Col. 1 aus Land» Buch 4, FoL 190. « Dieser« König Worm ist nicht der erste Thraitn gewesen, welcher aus hervorgegangen ist» indem schon im vor- ihergehenden Jahrhundert von der Tyrannei. welche die Dänen » an deniChristgläubigen verübt haben, gehandelt worden ist. Wir haben kurz vor dieser Beschreibung uns mit gutein Grunde beklagt, daß nicht mehr als zwei gemarterte Personen in der ganzenVerfolgitng namhaft gemacht worden, sund daß wir von ihren Bekenntnisseii nur das oben Angefiihrte wissen. Hier aber könnten wir uns wohl mit mehr Recht beklagen, weil unter allen Verfolgten und Geinarterten, deren doch, wie es scheint, eine große Anzahl gewesen ist, nicht eine einzige Per- son» genannt wird. Ueberdiess wird auch ihr Glaubensbekenntnis gänzlich» ver-" « schwiegen, welches doch die Veranlassung gegeben, daß viele der- selben dem Ansrheitie nach gelitten haben, geinartert und getö- tet worden sind. i Uebrigens ist diese Sache nicht ganz ohne Licht oder« Klar- heit, weil von dem Tyrannen, welcher obige Verfolgung ange- DDer Zivcqliua Pelagisss in's! allein den Geboten Christ! gebt-Ubert. Ist: haben weder von der Siege-tin. rund von dein Jünglinge evoas vertiebinen tön- uen, welthes borgt-rannten guten Zeicgsttssen ihres Glaubens oder Lebens zuwi- der seh! sollte. - Ison vein däntsden Königs, Worin genannt, und voi- fewer Ida-must. Isaß sein Name und seine Werte wohl mit etiiaudervberelrckanteix sDaß er ein graut-mer Ums! ist-d eh! Verfolge- ves Geistlichen Gleiche-is gewesen fes. Tsdosb Ilternichtveretlleclivtsntcaits Däneinarlgewefestzwelldte Dänen schon im votbekgebeiidetc Jahrhundert vie Christen verfolgt hatten. Ixkveanals evællägllcvesasdadaßitltkteweeuwtgegaaarveriessetlonmttsdanwttga nat-at winden its· ist-verspotten gewesen sind. ftiftet hat, bezeugt wird, daß er ein Versolger des christlichen Glaubens gewesen sei re. · Es« sei nun, daß er alle, die mit dem chriftlichen Namen be- legt wurden- oder nur die Christgläubigem auf welche hier ge- zielt zu werden scheint, verfolgt habe» so ist doch gewiß, daß die reihtfiitnigen Gläubigeih welche keinen gewissen Wohnort hat- ten, sondern hie und da in der Welt zerstreut waren, nicht frei ausgegangen seien, denn dieselben haben sich aus Not unter den genannten, ja auch unter den bösen Christen oft aufhalten müs- sen, mit welchen sie daim auch oft, wenn eine Not entstand, jedoch nicht aus gleicher Ursache, haben leiden müssest; denn ich will jeßt davon schweigen, daß die bösen Christen nachihreni Gelüste die rechtfinnigenund guten Christen nicht wenig verfolgt und ihnen, nachdem sie dieselben sehr gequält, mehr als die Heiden, zum Todeverholfen haben, so daß allein Anscheinä nach, als erwähnter Thraim die Christgläubigem oder wie unser Schrei- ber spricht, den christlichen Glauben verfolgte, er auch nicht we- nige oder doch mindestens hie« und da einige der rekhtfiiinigen nnd wahren Christen ihres Glaubens wegen umgebracht hat: der großen Not nicht zu gedenken, in welchesie durch andere ge- raten sind. Dabei wollen wir es denn bewenden lassen, und nicht nur von dieser, sondern auch von andern Versolgungen der Christ- gläubigem von welchen wir etwa in dem Verlause handeln wer- den, dieselbe Meinung behalten und auf gleiche Weise nach Art und Regel der göttlichen Liebe» davon urteilen; wobei wir uns aber vorgenommen habenf dafür Sorge zu tragen, daß wir kei- ne Verfolgung anführen werden, die ein Kennzeichen trägt. daß die Verfolgten keineswegs rechtsimcig, sondern nur Schein- und Mimdchristen gewesen seien. z — . Dein ersten wollenwir nachftreben und das leßte vermei- den, und jetzt unserem vorgeftecktenz Ziele näher gehen. Eine schreckliche Unterdrückung-der Christen wird durch Mo, den slavonischeu Fürsten, im Jahre 950 « J veranlaßt. - Ungefähr! 24 Jahre nach dem Anfange obiger Verfolgung, welche durch den dänischen König ai1gestiftet worden, ist aus Slavonien eine sehr dunkleWolkeiiiber die Christgläubigen auf- gegangen, welche mit einein schweren Regen oder. Blutvergießen den unschuldigen undwehrlosen Christen gedroht hat. Denn Udo,«-’ welcher ein Fürst der Slavonier gewesen, hat sich damals gegen« dieChristgläubigen grausam gezeigt, er sich gegen dieselben als ein großer« Tyrann erwiesen hat, wo« fiir er freilichmit dem Tode durch die Hand eines Sachsenfiik sten gebiißt hat, wie untenzu sehen ist. « Hiervon werden in der Chronik von dem Untergange der Tyrannen, in dem 10. Buche, Ausgabe von 1617, auf das Jahr 950, Pag. 324, Col. L, diese Worte gelesen, ausgenommen die Worte, welche eingeklaminert sind: s i , i Udo, der Slavonier-Fiirst, ein großer Versolger der Chri- sten Tyrann, ist (damals) von einem aus Sach- seng durchstochen worden; ausgezogen aus Und. Gefild, Blatt 18 . « Vergleiche diese Beschreibung mit demjenigen, welches nach de: letzten Anmerkung iiiber die Verfolgung des Jahres 926 zur Erklärung angeführt worden ist, denn— auf diese Weise iniisseii auch die Umstände lGtgedachter Verfolgung des Jahres 950 er- klärt werben. " « » Osertier ibr BEIDE-re» daßdie vecbtlinntgen Gläublgen unter den Reuter-theilten alles! Attlcbehte nach der Verfolgung· und Mai-der Ititbkwenig III-set see-tilde- Sotbetaebeuvm »Das; wir nicht allein von diesen, sondern autv von aisderiikdeogleiihen Lerfolgimgen das- selbe Vertrauen und Meinung haben müssen. Ics kommt: eine seht dunkle solle der Verfolgung ans Studenten durch die Tdrannel von two, ds Fürsten der Gedanke: III-war ein Stube: eh! aus-feiner Deckt-lus- det Stillst— » zen von"Hamburg, Brandenburg, Havelburg er» angerichtet hats— sDieselbe hat 178 Der blutige - . N 0 T A. Jm Jahre 964, als vierzehn Jahre nach der letztgemeldeten Ver- folgung, haben die Christen in Syrien viel leiden müssen, aber nicht so sehr an.ihren Leibern, als an ihren Gütern, durch gewaltigen Raul und Brand, welchen die Saracenen angerichtet haben, wovon ich untei andern diese Beschreibung gefunden habe: Jm Jahre 964, unter der Regierung dieses Kaisers, nämlich N. Phoeas LVIL derer, die im Ori- ent zu Constantinopel regierten, haben dieSaracenenin Syrien mit Rauben und Brennen denChri ten viel Schaden getan re. Siehe den Schreibeta welcher von dem j tgenannten Udo in demselben Buche. gedruckt 1617, Page 340, Col. l» aus Ehren. Melanth., Lib. 4, ge- schrieben hat. s Wer will nun sagen, daß solches nicht über sie gekommen sei um des Bekenntnisses des christlichen Glaubens willen? Oder daß nicht einige Rechtsinnige um des wahren Bekenntnisses ihres aufrichtigen Glaubens willen unter den vorgemeldeten Leuten gelitten, haben oll- ten? Solches würde schwer zu sagen, viel weniger zu erweisen— sein, weil die Rechtsinnigen ob ihrer zu Zeiten schon wenig an der ah ge- wesen, fast in allen Landen sich niedergelassen hatten. Da er diese Sache dunkel ist, so« wollen wir sie auf sich beruhen lassen. » Eine schwere Verfolgung der Christen in den Grenzen von Hamburg, Brandenburg- Havelberg und den angren- zenden Landschaften wird durch die Vandalen im Jahr 984 angestellt. Zu! der Zeit des Kaisers Otto des Dritten, welches aus das Jahr -984. nach der Geburt Christi fällt, hat Mistavus,. der Van- dalenkönig, wie die Alten berichtet haben» in den Grenzen von Hamburg, Brandenburg, Havelberg und den nahegelegenen Landschaften eine schwere Verfolgung unter den Christgläubis gen angestellt; wir wollen jetzt nicht seiner Tyrannei zu Alten- burg gedenken, weil solches, wie man denken kann, hauptsächlich die Römischgesinnten betroffen haty Diese« Verfolgung hat ihre Entstehung durch einen Haß ge- nommen, welchen der vandalische König Mistavus gegen Otto hatte, weil derselbe sich vorgenommenhatte ihm seine Tochter· zur Hausfrau zu geben, nachher aber sich dessen geweigert, um Theodoricus, des Markgrafen von Brandenburg willen, welcher widersprach und sagte: Es gebührt sich nicht, eine so edle Jung« fregu einem Hunde (so nannteter den vandalischen König) zu g en. Mstavusk welcher hierüber sehr entrüstet ward, schickte sich an, diese Beleidigung-zu rächen, jedoch nicht an denen, wel- che ihm das Leid' zugefügt hatten, nämlich an Otto und Theodo- tin-s. die Obersten und Häupter der voraenannten Länder, son- IVon der Verfolgung, welche ver vandalische König Mistavus in den Gren- Schåttplåtz, dern an ihren Untertanen, welche doch an demjenigen, was ihre Obersten getan, keine Schuld hatten; aber so geht es gewöhnlich, Iaß die ·Untertanen dasjenige entgelten müssen, was die Regen- sen verschuldet haben. « " Deswegen« hat er sich den nahewohnenden Christen wider« fetzt und dieselben grausam verfolgt, wodurch zwar ihre Leiber lchrecklich gelitten, der Geist derer aber gehoben wurde, welche durch die Liebe unzertrennlich an ihrem Gott und Seligmacher gebunden gewesen, und daher mit Paulus sagen konnten: We· der Tod noch Leben, weder Engel noch Herrschaft und Gewalt, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges weder Hohes noch Tie- fes, noch irgendeine andere Kreatur— mag uns scheiden von der Weg; Textes, die da ist in Christo Jesu, unserm Herrn. Röm E, . . Ueber« den Tyrannen Ntistavus welcher ihnen diese Not verursachte, wird berichtet, daß er eine heftige Verfolgung im Jahre 984 unter den angrenzenden Christen angestellt habe; ferner, daß Hamburg, Brandenburg und Havelberg Teil an die- « ser Verfolgung gehabt haben. Vergleiche P. J. Twifck Anmerkung in dem zehnten Buckie seiner Chronik auf das Jahr 984, Pag 348, Col. L, mit der Beschreibung des Aterulm Fol. 649 und Geer-g. Histor.-Lib. s Im. Um. unsere Ansicht in dieser Verfolgung recht zu verstehen- wolle sich der Leser gefallen lassen, die verschiedenen Anmerkun- gen durchzulesem die wir durchgehends in diesem Jahrhunderte nach dem "Wörtchen««Nota« gesetzt haben, und zur Erklärung dieserletztgenannten Verfolgung mit anzunehmen. « « N 0 T A. Sieben Jahre nach der Verfolgung, von welcher wir eben ge- meldet haben. nämliich im Jahre 991, haben die Normanen aus Dä- n·emark, als sie nach Deutschland kamen, die Christen daselbftsehr zu plagen angefangen, welches wohl 40 Jahre lang, das ist, volle 30 Jah- re nakh dem Ausgange dieses Jahrhunderts gewährt hat ge. Chronik von dem Untergange der Tyrannen, gedruckt 1617, das IV. Buch auf gest? 991,» Pers. III, Col. 1 aus Chr-on. Arena» Lib. 4, Vina 0 . . Auch kann in der türkichen Geschichte weitläufig gelesen werden, daß die Araber. von welchen wir in der Beschreibung der ersten öf- fentlichen Verfolgung in diesem Jahrhundert auf das Jahr 923-ge- sprochen haben, nichtnur zu derselben Zeit, sondern auch von« dem Jahre 902 an bis zu dem Jahre 1300, fast alle Länder der bekannten Welt tvie ein Haufen Heuschrecken, um alles zu verderben durchzogen haben, zum großen Jammer und Elende vieler «Chriftaläubigen, wovon kürzlich Uhr. Weil» L. Buch von der Vers. etc., Fol. 312, unten an der L. Svalte nnd Pol. Bis» Col· 1. obenan. Melduna aetan wird. der Haß der Miftavus gegen Otto verursacht. IMistavus nimmt« sich vor, das angetane Leid zu rächen, aber nicht an» denjenigen, welche es verschuldet hatten. « Er widersetzt sich den angrenzenden Christen und verfolgt dieselben. »Zau- lus in dem Briefe an die Römer, Cap- 8 te. CWas da gemeldet wird von Mistg- vus, dem vanvalischen Tyrannen, und von seiner Verfolgung der Christen. « Beschreibung von der heiligen Tau fc der . Märtyrer im zehnten Jahrhundert- das Von dem Jahre nach der Geburt Jesu ists Christi 900, bis szadem Jahre 1000. « Karzer Inhalt von der Taufe im» zehnten"Jahrhundert. Das Verderben« dieses mer unsd Betrübnis beklagt. - » Gleichwohl wird nachher angeführt, daß mitten in den lp heiligen Taufe von der Ginsetzung Christi und seiner Aposte nicht abg Giselbertus lehrte damals, daß die Taufe mit der Widergeburt u Hierauf fo t Ansbertus; derselbe erklärt, daß Christus durch die ner daß man au das Bekenntnis der heiligen Dreieinigkeit getauft w Jahrhunderts, durch den väpstlichen Aberglauben verursacht, wird von J. Mehrning und P. . Twisck mit Jam- äpstlichen Finsternissen « no · ch Leutegewesen seien, welche in dem Artikel der ewichen sind. «— nd einem gutenWillen verbunden sein müsse. Predigt» und die Taufe noch täglich sich Erbgenossen ausgebärez fer- erden müsse; endlich, daß« man« nach der Taufe nicht sündigen möge. · oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesiniiien. 179 Lliif Llnsbertiis Sm-aragdus, welche: sagt, daß es unmöglich sei, daß Dei! LLIV das GSHSUMUS de! Taufe recht emvfllnsei WEUU Ukchk zuvorszszie Seele die Wahrheit des Glaubens angenommen hätte; fern er, daß die treffliche Taufordnung Christi den Aposteln zuerst befehle, alle Voller zu lehren und sie« nachher der Taufe des Glaubens einzuverleiben te. . · » - Dann offenbart sich Theophilscactiis toelchcrvoiider Taufe treffliche Zeugnisse beibringt: unter andern, daß die Getauften Christum angezogen. eben wie. Gab Z« 27. Ferner, daß die Tauflinge dcmderl oreneii Sohne, wie ex bekehrt ioorden gleich seien; daß derjenige nicht recht getauft worden, der nicht geglaubt habe; ferner, daßalle Glaubigen in der Taufe mit dem Heil. Geiste erleuxlztet werden; ferner, daß Lsiemaisd als glaubig erkannt loerden Junge, der nicht wiedergeboren ist,· oder der nach dem Fleische lebt; ferner, daß die wahren Getauften den Heiliger( Geist durch bose Werke nkcht vertreiben, sondern das Bild Gottes unbefleckt bewahren müssen; ferner, daß das gute Bekenntnis wovon man liest (1. Tim. s, 12), bei der Unterrichtung derjenigen, die getauft werden sollen, geschehen müssen; ferner, daß die Täuflinge des Johannes durch die Buße von dem Bande der Seele erlöst worden seien; ferner, daß die Ankömmlinge vor der Taufe Buße getan; endlich daß man den Getauften das heilige Abendmahl gegeben re. Ijiiernnf wird aus D. Vicecomes erklärt, daß die Pay-isten, als die Mndertaufe bei ihnen eingeführt worden, die Weise, den Getauften das Abendmahl zu geben, abgeschafft haben. Weitere-s wird behauptet, daß die Römischgesinnten die Kindertaufe so gut als das Kinderabendniahl hätten absihaffen sollen« Die. Taufe des Olympius und seine: Ehefrau Cxuperiir desgleich en seines Sohnes Theodulus wird aus Simon Metaphrastes ange- führt; ferner von der Taufe des Theridates und des Nemefius &c. Fulbertiis Carnotensis ist der letzte Zeuge der heiligen Taufe. —Hiermit ist dieses Jahrhunderts geendigt . Wir« gehen nun auf das zehnte Jahrhundert nach der Ge- burt Christi über, um in demselben, wie wir auch in den vorher· gehenden Zeiten getan haben, das Kennzeichen der Christgläus - lagen, nämlich die wahre Taufe« und wie man nach derselben ge·- lebt habe, nach der Einsetzuiig Christi und dem Gebrauche seiner Apostel zu finden und wollen an einer passenden Stelle dartun, das; dieselbe auch zu dieser, Zeit unter großem Drucke gestanden und ausgeübt worden. Doch2 was sollen wir von diesem Jahrhundert sagen? Vie- le Cjiitmeinende welche die Wahrheit geliebt haben, haben sich davor entsetzt und einen Abscheu dagegen gehabt, weil die uns— gählbareii menschlichen Aberglauben der römischen Kirche fast bis zum Himmel erhoben und die reinen Gebote Jesu Chri- sti, ohne vselche niemand selig werden kann, fast bis in den Ab- grund niedergeworfen waren. « Dieses« ist das Jahrhundert gewesen, worüber sehr weh- niiitig geklagt wird, weil die Päpstliche Tyrannei in dem Stiicke des Gottesdienstes über alle Maßen überhand genommen hatte· « Von diesen Umständen stehen in der heiligen Taufgeschiclste Jacx Mehrndie Worte nach dem Titel geschrieben: Vor: dem jämmerlichen Zustande des Gottesdienstes in dem zehnten Jahrhunderte.- » Ja! dieser tgusendjährigen Zeit, das ist, in diesem zehnten Jahrhunderte, hat das Reich des römischen Papstes fast alle Fiircheii in Europa über die Maßen verdunkelt und eingenom- men, so daß alles nach seinem Gefallen, sowohl im geistigen als auch im weltlichenRegimente eingerichtet werden mußte: dadurkh hat diese Zeit eine große Finsternis erlitten« in welcher sehr wenig gelehrte, tugenkdhafte und berühmte Manner gelebt haben. Man» durfte aus Furcht der großen Tyrannei- kaum das geringste Wort reden, es sei von Verfälschung der Lehre, oder von Piißbräuchen im falschen Gottesdienste oder den. gren- lichen Lästerungen, welche iiberhand nahmemdenn sobald diejeni- gen, die es besser verstanden und Gott fürchteten, sich mit dem geringsten Worte dagegen hören ließen, so donnerte er, namlieh der Papst mit dem Banne von dem römischen Stuhle, wie· mit Hagel und Blitz, so daß jeder erschrak, weil auch die weltlichen Herren von ihm bezaubert und eingenommen waren te. . Bsas ist es darnach für ein Wunder, daß die Taufe immer mehr verfälscht worden ist? « tDaß die wabre Taufordnung Christi damals mit Kummer ausgeübt wor- don sei. « Viele Gutuieineiide haben einen Abscheu vor dein römischen Aberglau- ben. s Eine wehmütige Klage über diese betrübten Zeiten. TDalZ der Papst fast alle Kirchen in Europa verdunkelt und eingenommen habe. »Daß man aus Furcht: vor der Tvrannei kaum ein Wort dagegen reden durfte, ohne daß er (der Papst) mit Lästerungen gegen sie berausfubs Centlässieiåfigdeschiochtååbesindas zehnte Jahrhundert, Pag bös, aus der Was« die Mißbräiiche betrifft, welche damals auf Befehl des Papstes und der Concilieni in, bei und um die Taufe einge- rissen waren, so werden solche von verschiedenen Schreibern an« loegedoiy wie in Cent Magd. Cent. 10, Cap. 5, 10 und 11 zu se- en i . » Zlzährendi zuvor an vielen Orten die Catechumenen oder Lehrjungliiige nicht eher getauft wurden, als bis sie nach nöti- ger Unterjirieisuiig von ihrem Glauben Rechenschaft gaben, es sei auf Ostern oder Pfingsten, so wurde nun verordnet daß man dieselben, wenn der Tod oder einige Gefahr des Lebens zu fürchå sen sei, sofort taufen sollte. « . « « Metaph., Buch Z, Cap. S. . - . Währendsman zuvor mit ungesegnetem oder» unbeschwora nein Wasser taufte, so wurde es nun gesegnet oder beschworen; Ia man branchte dabei den Chrisam, sdie Bezeichnung mit dem Kreuze an der Stirne, das ChrisamsOel Je. - »— Taufgesch., Pag 576,»Nr. is. Aber« das Verspotteiidste war dieses, daß, da man zuvor nur Menscheii getauft hatte, nun auch der Papst Johannes der Vierzehnte befohlen, daß man die große Glocke in der lateranis schen Kirche tguften, und nach seinem Namen nennen sollte. B. H» pag. 577. aus Bat-no Gent. Z. P. J. Twisck Chronik, das 10. Buch auf das Jahr 965, Pag 341, Col. » Diel überaus großen Jrrtiimer der römischen Kirche und die erfchrecklichen Finsternissa worin alle Völker (ausgenom- men einige Fromme) in diesen betrübten Zeiten gelebt haben, werden in P. J. Twisck Chronik am Beschlusse des tausendsten »Jahres mit den Worten ausgedrückt, welche nach dem Titel fol- gen: — l Nähere Anmerkung von dem elenden Zustande des Gottes-dien- stes, wie er in diesem Jahrhunderte im Gebrauche gewesen. Was! die vorhergehenden hiindertsJahre betrifft, so kann ich von einer Verbesserung nichts berichten, denn die weltliche-n Sachen kämplften mit viel Unruhe, Streit, Elend und Jammer-te. Das pävftliche Regimeiit gewann die Oberhand 2c., die abgöttii schen Ceremonien kamen in großer Menge auf. das Taufwasser wurde geweiht, die Oelung wurde von dem Bischofs allein zu« bereitet, nämlich zwei Tage vor Ostern und. nachher andern ge« sVon den slltißbräuchen,. welche damals cingeschlichen waren. sVon der Taufe des Menschen in Todes-getobt. sVon dem beschworenen Wasser, Ebri- fam und der Bezeichnung mit dem-Kreuze. « Von der Taufe der Glocken. 7Was hiervon P. J. Twisck gemeldet habe. » s tDaß beide, weltliche und geiftliche Sachen nun verdarben. 180 geben? das Abendmahl oder Sacrament wurde fast jeden Sonntag an einem Altar oder einer dazu zubereiteten Tafel ausgeteilt 2c.; die Absonderung oder der Kirchenbann wurde sehr kühn mißbraucht, nicht nur bei fkhlechten oder geringen Perso- nen, sondern auch selbst bei Kaisern, Königen und Prinzent die Strafe, welche den Bußfertigen auferlegt wurde, bestand größtenteils darin, daß sie sich sieben Jahre lang gewisser Spei-· sen« des Fleisches und des Weines» enthielten, Almosen austeil- ten, Kirchen bauten, Klöster stifteten und dergleichen Belastun- gen mehr 2c., den Vermögensumstäiiden eines jeden gemäß. Man« lehrte, daß man die Heiligen anbeten müsse, nicht, um diejenigen Personen, die bitten, selig zu machen, sondern um für jene zu bitten und Hilfe von Gott zu begehren. Man stellte heilige Leute vor, welche vor Christi Zeit im Alten Testamente verstorben, und, wie man sagte, in der Hölle gewesen waren, jedoch ohne Pein und Schmerzen; eine fremde Meinung und böse Lehre von diesen heiligen Vätern. Man« sagte, daß ein Fegfeuer sei, wo man nach diesem Leben büßen und die Sünden mit Leiden abwaschen müsse. Es« war sehr allgemeiw daß man einige geistliche Perso- nen unter die Zahl der Heiligen setzte, ihre Festtage,- welche den Heiligen zu Ehren eingesetzt wurden, nahmen fast die Hälfte des Jahres ein; die Bilder und Gräber der Heiligen waren in großem Ansehen. « Königef Prinzen, Herren, Geistliche und Weltliche wall- fahrten nach Rom, St. Jakob, Jerusalem und andern Plätzen, wo die Leiber der Heiligen, oder ihre Gebeine begraben, oder verwahrt wurden, gerade als ob tote Gebeine ohne Geist, Le- ben oder sonstigen Nutzen gewähren könnten. Dies Kranken pflegten an dem Ohre des Priesters zu beich- ten und darauf das Sakrament des Oels zu ernpfangem und so starb man getrost, wenn auch keine Wohltat für sie daraus her- vorging. . Die« Toten wurden mit dem Geläute der Glocken, mit Kerzen und Fackeln, mit Gesängen, mit Messen, Nachtwachen und Gebeten für ihre Seelen zur Erde bestattet Je. P. . Twisck Chronik, das 10. Buch, Pag 361, in dem Beschlusse des zehnten Jahrhunderts. » Durcho solche Mißbräuche ist dieses zehnte Jahrhundert durch den päpstlichen Aberglauben ganz verdorben worden: aber wie in dunkler Mitternacht die Sterne noch einigen Glanz verbreiten, so haben sich damit die Kennzeichen der wahren Kir- che Gottes nicht ganz in Finsternis Versinken möchten, doch ei» nige erhoben, welche, besonders in dem Artikel der Taufe, be- wiesen haben, daß sie, was die Sache selbst betrifft« mit der Ein- fetzung Christi und dem Gebrauche feiner heiligen Apostel ein- stimmig gen.«esen, was aus ihren hinterlassenen Schriften erse- hen werden kann. » , Im Jahre 910, oder jedenfalls im Llnfange dieses Jahrhunderts, wird von den alten Schreibern Giselbertus» angeführt, trelcher ein gelehrter Mann gewesen, der aber von seinen Widersachern vieler frem- den Meinungen wegen sehr beschuldigt wurde; durch die Not· gezwungen, hat er sich unter das Papsttum, welches alles vers· wüstete, versteckt, und darunter verborgen gelegt. Wenngleich ihn manche für ein Mitglied der römischen Kirche ausgegeben, so hat sich derselbe doch nach allen seinen Kräften dem Papste sVon verfchiedenen Milzbråuchen in dem Gottesdienste re. IVon der An- betung der Leisten-n. EVon dem Fegfeueu IVon den eingesetzten Festtagen. »Von den Wallfabrten zu den Gräbern der Heiiigen sVon der Beichte der Kranken. sVon den abergläubifcheti Begräbnisses! der Toten. Das; mitten in den pävftlichen Finsternissen ebenwobl noch Menschen fiewesen seien, welche von der Einfetzung Christi und seiner Apostel in Ansehung der Taufe te. nicht abge- toichen sind. 10 Von Giselbertus, und was er von der Taufe geschrieben habe. Der blutige Schaut-laß, und der römischen Kirche, besonders in dem Artikel der Taufe, in nicht geringem— Maße widersetzt. Denn wenn der Papst unddie römische Kirche durchge- hends gelehrt, daß es nötig sei, ja daß es bei Strafe der Ver- dammniß anbefohlen wurde, die jungen Kindlein zu taufen (ob- gleich dieselben weder wahre Wiedergeburt noch guten Willen haben, noch haben können, welches doch wohl von den Täuflini gen erfordert wird), Matth. s, 7. 8. 2c., so lehrte er, daß es wohl zur Seligkeit nötig sei, getauft zu werden, daß« aber diese Taufe mit der Wiedergeburt und einem guten Willen Vergesell- schaftet sein müsse, welche Dinge er als das vorzüglichste Mittel zur Seligkeit, außer der Gnade Christi, angegeben hat, sodaß jemand, wenngleich er nicht getauft wäre Orenn nämlichdazu keine Gelegenheit vorhanden gewesen wäre) gleichwohl um der Gnade und Macht Gottes willen, selig werden könne, vorausge- setzt, daß er die Tugenden dazu besitze Hiervon steht unter andern diese Anmerkung in der heili- gen Taufgeschichte von Jac. Mehrn., Pag 567. Von der Notwendigkeit der Taufe. Giselbertus (Alterat.) sagt? (es ist wahr) Gott kann selig machen; doch« kann der Mensch ohne die Taufe nicht selig werden ( nämlich die Taufe, welche mit der Wiedergeburt vergesellschaß tet ist, wie die folgenden Worte lauten): denn also zeugt und spricht der Stifter dieses Sakramente-s selbst: ,,Es sei denn, daß jemand wiedergeboreii werde aus Wasser und Geist, so kann er das Reich Gottes nicht sehen« Es steht aber nicht in des Menschen Gewalt, diesen Weg zu verachten und einen an- dern zur Seligkeit zu erwählensnsohl aber steht es— in Gottes Gewalt, wenn der Mensch das Mittel tnämlich die Taufe) nicht haben kann, sich feines guten Willens aus Gnaden zu erbar- men. Gent. Magd. 10, Cato. 4, aus Giselbertus sc. WennT nun hier in diesen letzten Worten von dem guten Willen des Täuflings geredet wird. so ist zur Geniige bekannt, daß er mit keinem Worte weder der jungen Kinder noch der Kindertaufe gedenke, weil diejunaen Kindlein weder von guten noch bösen Willen. weder von der Taufe noch von der Wiederge- burt, worauf gleichfalls die angeführten Reden des Giselbertus Wesen, einige Erkenntnis; vielweniger das Vermögen haben- dieses alles würdig zum Empfange der Taufe anzuwenden und in Llicstibring zu bringen. Er« will nur das sagentspidasi die Taufe zwar nötig sei, doch nicht ohne Wiedergeburtt diese Wiedergeburt hält er fiir das Illlerspichtiaste (nach Joh Z. 3. s. 7.i, woraus er den Schluß zieht: daß es nicht in des Menschen Gewalt stehe, diesen Weg zu verachten, nämlich die Wiedergeburt von der Taufe nnd die Taufe von der Wiedergeburt zu trennen. Jn diesen Motten liegt ein Tadel fiir diejenigen, welche die Taufe der Wiedergeborenen oder Vitßfertigen zu verachten pflegten und einen andern Weg einschlagen, nsie die Pharisäer taten zu der Reit Johannes des Täufers, welche den Rat Gottes lnämlich die Taufe Johannes) gegen sich selbst verachteten, und sich von ihm nicht taufen ließen. Luk 7, so. « Damit« sich aber niemand betriiben möchte, der etwa die Wiedergeburt erlangt hatte, der aber aus haltbaren Gründen die Taufe nicht erreichen konnte und deshalb sich einbilden möch- te, daß keine Gnade oder Barmherzigkeit-Gottes fiir ihn mehr zu finden wäre. so setzt: er diesen Trost hinzu, nämlich, daß es in U Er lehrte, daß die Taufe mit der Wiedergeburt und einem guten Willen verbunden müsse. IDie Erklärung des« Giselbertus über Loh. s, Z: Es sei denn, daß Je- mand wiedergeboren werde aus Wasser te. sAnmerkung über die Worte des Gi"elbertus, den guten Willen der Täuflinge betreffend. IDaß die Taufe zwar nötig, doch nicht ohne Widergeburh sei. 4Daß Gott auch mächtig sei, sich Je- ncandes auch ohne die Taufe um seines guten Willens zu erben-wen. oder Märtyrer-Spiegel der Jovis-Gestankes« Gottes Macht stehe, wenn der Mensch das Mittel (nämlich die Taufe) nicht erreichen kann, daß er alsdann (nämlich Gott) sich über seinen guten Willen aus Gnaden erbarme. . »» Was« nun andere zum Nachteile (besonders papistische Schreiber) von der Lehre des Gifelbertiis oder wenigstens gegen unsere Ansicht etwa gesagt haben möchten, davon mögen sie Re- chenfchaft geben, dieses wenigstens ist gewiß, daß wir bisher bei keinem glaubwürdigen Schreiber das Gegenteil« oder etwas, dasdemfelben zuwider wäre, haben auffinden können Jm Jahre 925. Kurz« nach oder um die Zeit des Giselbertus wird Llnsbers tus angeführt, welcher, indem er von einigen Glaubens-fachen oder Religionspunkten schreibt, unter andern auch der Taufe ge- denkt, wobei er der Schreibart oder wenigstens dem Sinne der heiligen Qlpostel nahe gekommen ist, wie aus folgenden Zeug« tu nissen erhellt. » Taufgesch 568. Ansbertus (iiber Offb., Kap. 19) sagt (nach den Worten Christi, Joh 1, 13): Welche’ nicht aus dem Gebliite sondern aus Gott geboren sind Je» aus Gott, das ist, durch das Wort der Predigt nnd das Bad der Wiedergeburt, mit welchen Geheimnissen (nämlich der Predigt und des Va- des der Wiedergurt, d. i. der Taufe) Christus seine Erbgenoss sen noch täglich ausgebärt 2e. Er« verknüpft hier das Wort Gottes, oder die Predigt mit dem Bade der Wiedergeburt oder der Taufe und sagt, das; Chri- stus dadurch seine Erbgenossen ausgebäre re. Wie aber sollte· es jemand deutlicher an den Tag legen können: 1. was die rechte Taufe sei, 2. was dazu gehöre, und Z. welche Frucht daraus komme? Erstens :". Was die rechte Taufe sei, driickt er mit den Wor- ten aus: Bad der Wiedergeburt (nach Tit. Z, 5), womit er zu erkennen gibt, daß die wahre Taufe nur den Wiedergeborenen, das ist, den Bußfertigen zugehöre. . Zweitens A« Was zur Taufe erfordert werde, drückt er mit diesen Worten aus: Das Wort der Predigt Je: denn, wie der Apostel erklärt, so kommt der Glaube aus dem Gehör, und das Gehör aus dem Worte Gottes. Röm. 10, 17. Ileberdies ist das Wort der Predigt das Mittel; um zu dem Glauben zu gelangen, und der Glaube .ist der Grund, wodurch man die Taufe wahrhaft empfängt: So nötig nun der Glaube ist. um wahrhaft darauf getauft zu werden, so nötig ist auch das Wort der Predigt, um wahrhaft zu glauben: überdies hat Llnsbertus dieses Wort der Predigt zu der Taufe gefiigt« als Beweis, das; dasselbe nach den Reden Christi dazu gehöre.- Mark. M, 15. 16. Predigt das Evangelium 2e., wer da. glaubet und getauft wird ge. Drittens :U Welche Frucht aus solcher Taufe hervorkom- me, wenn dieselbe mit der Wiedergeburtund mit dem göttlichen Worte der Predigt vergesellschaftet ist, dri.ickt er mit diesen Wor- ten aus: Durch welche Geheimnisfe Christus noch täglich seine Erbgenossen ausgebärt 2e.; dieses aber stimmt mit den Worten Pauli überein (Gal. L, 26. 27): Jhr seid alle Gottes Kinder durch den Glauben an Jesum Christum, denn wieviel-e eurer ge- tauft find, die haben Christum angezogen Je» Welche nun auf solche Weise Gottes Kinder werden, die werden auch seine Erb- genossen und Miterben Jesu Christi. Röm. 8, 17. Ueberdies sind die obigen» Worte des Llnsberms der Heiligen Schrift gleichsörmig, indem er svon der Taufe der Wiedergeborenen und keineswegs von der Kiszdertoiife redet» sWir haben es isei keinem giaubiviirdigen Schreiber finden können, tat; sich Gifelhertus an einem Orte feibst wider-spricht. »Von dcm Zeuguisse te? Ansbertus in Llnfehung der Taufe. 7Dafz Christus durch die Predigt uted die Taufe sich noch täglich seine Erbzercsifen eines-gehöre. « Daß er. dtsci Eise« a«:.?-- drücke. DWas die rechte Taufe sei. I» Was zur Taufe gehöre. II Wekche Frucht aus solcher Taufe hervorlomme 181 Pag.·5·69.· Ansbertus« lehrt über Offenb., Kap. 21. Von der Dreieinigkeit-der Gottheit dürfen oder sollen wir keines- wegs schweigenz besonders wenn wir auf das Bekenntnis der heiligen Dreieinigkeit getauft und in dem Glaubendieser Ei— nigkeit selig worden find. . Hier verbindet er abermals mit der Taufe das Bekenntnis- und den Glauben 2e., ja sagt, daß wir auf das Bekenntnis &c. getauft und in dem Glauben ge. selig worden seien. » Es« ist in den angeführten Reden nicht ein Buchstabe welcher eine Anwendung auf die Kindertaufe fände, sondern al- le Worte leugnen solche, ja streiten gegen dieselbe« indem hier nur derjenigen Taufe das Wort geführt wird, welche mit dem Glauben und dem Vekenntnis desselben empfangen wird; daß aber solches von jungen Kindlein getan werden könne, streitet nicht nur gegen die Heilige Schrift, sondern auch gegen die Na- r · Pag. 574. Ansbertus« über Offenb., Cato. 1. Demje- nigen, welcher in der Taufe von den toten Werken abgewaschen worden ist, und nach solcher Reinigung wieder Todsünden be- geht, hilft es nichts, daß er gewaschen worden ist; darum er- mahnt der Herr durch Jesaias 1, 16 und spricht: Wascht euch, reinigt euch 2e., derjenige aber wäscht und reinigt sich, welcher nach der Taufe keine neuen Sünden begeht; wer sich aber auf- fiihrt, daß er nach solcher Reinigung das weiße Kleid mit Sün- den besudelt, der verzweifle gleichwohl nicht an der Vergebung- rrenn er wieder gewaschen zu werden begehrt; aber es ist noch eine andere Taufe vorhanden, mit welcher die Zöllner und Hu- rer stets getauft werden; was« ist aber diese ohne die Quell« ader der Tränen? nämlich diejenige, darin sich Maria Magda- lenanach vielen Lasterflecken und Petrus, als er den Herrn dreitnal verleugneh abgewaschen hat. » Diese« ganze Rede ist eine Warnung für diejenigen, wel- che Todsünden begangen hatten, und sich zur Vergebung dersel- ben taufen ließen, damit sie sich nicht darauf verlassen sollten, nnd dadurch betrogen werden möchten. Aus diesem Grunde sind gegen solche die Worte geredet worden: Wer nach solcher Reinigung wieder Todsünden begeht, dem hilft es nichts, daß er gewaschen worden ist. » - Dann« wird eine Ermahnung gegeben, nach der Taufe nicht wieder in neue Sünden zu verfallen, daß jedoch (gleich- wohl) jemand, welcher darin gefallen ist, nicht verzweifeln soll- te re. Aber solchen wird eine andere Taufe angewiesen, näm- lich die Taufe der Tränen- das ist, dasWeinen und Vereuen der begangenen Sünden, und dabei wird angeführt, welche Perso- nen mit solcher Tränentause vor Zeiten getauft worden, nämlich die Zölliier und Güter, Yiaria Magdalena und Petrus über die Verleugnung Christi. UrteiIetTS nun, ob dergleichen Dinge, wie oben berichtet worden, von jungen Kindern sollten getan Herden könnten, oder ob dieselben allein den Bejahrten und Verständigen zukommen Je? Wir vertrauen fest (v.«-enn ihr unparteiisch seid), daß ihr das letzte erwählen und das erste verwerfen werdet. Jm Jahre 938. Ilnmittelbarsp nach Ansbertus wird in diesem Jahrhun- derte Smaragdus angeführt, welcher zu einer gewissen Zeit, es sei. vor seiner Bekehrung oder doch wenigstens vor seiner Erleuch- tungxiuie es scheintxdie Kindertaufe behauptet, dann aber sol- che Leugnisse von der Taufe an den Tag gelegt hat, rselche die UVon der Taufe auf das Belenntnis der heiligen Dreiniateit re. UDaß takes-es noch der« Kindertaufe weder rieche noch seit-irae, und worin es befiel-e. 1- Dasz man nach de: Taufe sei-sie Todsünden begehen möge. I« Doch miisse man, nachdem man· gest-Indien. mit der Taufe der Tränen aeioaschen werden. I« Daß die vorhergehende Rede eine Warnung gegen die Ausübung der Todsünden sei. 17 Desgleichen gegen die Ausübung neuer Sünden nach Cmtssaisxiitnsi der« «Taiife. I« Ein Bedenken, ob sokchebei jungen Kindern oder. bei Eefahrten isxlatz habe. I« Von Smaragdus f 182 Der blutige Schaut-laß, Kindertaufe zur Genüge ausgeschlossen, indem er in seiner Ve- schreibung von der Natur, der Kraft, dem Gebrauche und Nutzen der Taufe iniKürze dem Ausspruche Christi und seiner heiligen Apostel nachfolgt. Dieses erhellt aus seiner Erklärung über die Worte Chri- sti von der Einseszung der Taufe: « Zuerst, schreibt er, lehrte man alle Völker, und darnach taufte man sie mit Wasser; denn es ist unmöglich, daß der Leib das Geheimnis der Taufe recht empfange, wenn nicht zuvor die Seele die Wahrheit des Glaubens angenommen hat; denn sie wurden im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Cslcistes getauft &c. i Ferner, die vortreffliche Taufordnung befiehlt den Apo- steln, daß sie zuerst alle Völker lehren, darnach aber sie der Tau- se des Glaubens einverleiben und nach dem Glauben und der Taufe sie zu lehre11, was sie halten sollen. Smaragd. Auslegung über Matth.. Cap. 28. N. B. Dadurch (sagt der Schreiber, der dieses aufgezeich- net hat) muß das Licht der Wahrheit mitten in der Finsternis hervorleuchtem denn wo hat Christus auch eine andere Tauf- ordnung für die Kinder eingesetzt? Taufgesch., Pagy 570, Nr. l . Was Smaragdus über I. Pet. 2 angemerkt, allwo er sagt: Solche heilige, reine und unschuldige Kindheit gebärt die Mutter der Ge- meine Christi, durch die Gnade der Taufe &c» dieses hat Ursache ge- geben, zu bedenken, ob er mit dem Worte Kinder, junge Wiegcnkind- kein, und mit dem Wörtlein Gnade der Taufe er» die Kindertaufe verstanden habe; aber solches wird auch gedeutet auf gläubige Kinder Stein-s, nach Gal. Z, As, und auf die Taufe der Gläubigen nach Mark. 16, 16. Doch wird dafiir ehalten, daß er die Erklärung, welche ihm zugefchrieben wird, über Ins. is, vox seiner Grleuchtung soll ge- macht haben; dieses dient zur Nachricht. » Wenngleich jene Außerung sehr bemerkenswert und unserem Zwecke entsprechend ist, so wollen wir sie doch dem Schreiber überlassen» eben weil sie nur eine Bemerkung iiber eine erzählte Sache ist. Deshalb« wollen wir uns zu der Sache selbst und zunächst zu den Worten des Smaragdus wenden, wobei wir uns je- doch nicht laiige aufzuhalten brauchen, ohne zu finden, daß es ihm ernst gewesen, den Glauben mit der Taufe zu verbinden, ja keine andere Taufe zu gestatten, als diejenige, die mit der Wahrheit des Glaubens vergesellschaftet ist. Denn« was will er mit diesen Worten über Matth 2e. an- ders sagen: Denn es ist unmöglich, daß der Leib? das Geheimnis der Taufe recht empfange, wenn nicht zuvor die Seele die Wahr- heit des Glaubens angenommen hat 2c. Sollte nicht jemand mit Gewißheit hieraus schließen können, daß dieser Mann auf die Kindertaufe nichts gehalten? Oder wenigstens, daß er die- selber; cliöls er solches geschrieben» durchaus geleugnet und verwor- fen a e. . Gewiß es hätte niemand"gerader und deutlicher der Kin- dertaufe widersprechen, ja dieselbe verwersen können; denn, wie er sagt, ist es unmöglich, daß jemand die Taufe recht empfange ohne daß er zuvor die Wahrheit des Glaubens angenommen Je. Dadurch hält er für gewiß, daß es unmöglich sei, die jungen Kindlein recht zu taufen, indem dieselben ihrer U11fähigkeit we- gen sowohl in dem Vermögen als in der Erkenntnis, die Wahr- heit des Glaubens zuvor nicht annehmen können; oder es« müß- te. jemand behaupten wollen, daß er (wie nach der Hand die Lutheraner vorgaben) von der Geburt an in den Kindlein ei- nen gewissen Glauben oder, wie es andere nennen, einen Sa- men des Glaubens erkannt habe, auf welchen, wie einige vor- geben, ihnen die Taufe gehöre. YGetiaiiere Erklärung über die oben angezogenen Reden des Smarag- dus in Ansehung der Taufe. IWas er lehre Cüber Matth.), daß die Taufe ohne die Wahrheit nicht empfangen werden möge. »Die: Iönnten einige einen Einwurf machen. Solches« wird aber ohne Schwierigkeit wiederlegt, denn abgesehen davon, daß man zu des Smaragdus Zeiten, soviel man bemerken kann, von solcher heimlichen Kindertaufe oder Samen des Glaubens nichts wußte, viel weniger, daß man dar- auf die Kindlein hätte taufen sollen- so gibt er deutlich genug zu erkennen, daß er von einem andern Glauben handle, welchen er die Wahrheit des Glaubens nennt, das ist, einen recht-sinnigen und wahrhaften Glauben; den aber, soviel wir wissen, noch nie- mand an den Kindlein wahrgenommen, so daßman die Kin- dertaufe darauf hätte gründen mögen, selbst nicht bis auf den heutigen Tag. Ueberdiessi hat dieser Smaragdus an den Täuflingen nicht nur die Wahrheit des Glaubens, sondern auch die Wiederge- burt erfordert, wie solches sich ersehen läßt (in der Anmerkung über Joh. 8), wo er sprichtx Derjenigeff welcher durch das Wasser und den Geist wie- dergeboren wird, wird auf eine Unsichtbare Weise in einen neu- en Menschen verwandelt, und aus einem Fleischlichen ein Gei- stiger gemacht, welcher deswegen mit Recht nicht nur geistig, sondern auch Geist genannt wird 2c. Bapt Hist» Pag. 578, Nr. 11. Hier« werden wieder verschiedene Stücke in den vorge- nannten Reden angeführt, welche nichts anders ausdrücken« als daß er von der Tau-se der Bejahrten redet, denn abgesehen da- von, daß die Worte (Joh. Z) nicht zu einem jungen Kinde, son- dern zu Nikodemus, der ein Meister in Israel gewesen, ge- sprochen worden sind, so geben auch die Umstände, die Smarag- dus darüber anführt, zu erkennen, daß solches von niemand an- ders als von bejahrten Personen verstanden werden könne. Was« will er aber mit dem Wörtlein ,,wiedergeboren« anders sagen, als daß der Getaufte, der sich zuvor in Wahrheit zu der Taufe zubereitet hat, von seiner alten irdischen Geburt abstehe und eine neue Kreatur werden, ferner auch, wenn er sagt: »Daß« der Getaufte in einen neuen Menschen verändert« Je. Denn wie soll sich jemand in einen neuen Menschen verän- dern, der zuvor kein alter Mensch gewesen? Desgleichen auch, wenn er hinzu-fügt, daß« ein solcher aus einem Fleischlichen gei- stig gemacht werde 2c.; denn wie ist es möglich, daß ein Fleisch- licher geistig werde, der zuvor nicht fleischlich gewesen ist, oder nach dem Fleische gelebt hat? Also bedeutet geistig werden nicht unbedingt den Geist Gottes empfangen, sondern nach dem Geiste in Gottesfurcht und den christlichen Tugenden leben. Siehe Gal. 5, 22—24. Hiernach« wollen wir uns von Smaragdus abwenden und zn andern übergehen, welche zu der Zeit gleiche Meinung mit ilhm gehabt und uns dieselbe in ihren Schriften überlieferthas en. Im Jahre 952. Dem« Berichte nach soll zur Zeit des Kaisers Otto Mag- nus ein sehr gelehrter und tuge1idhafter Mann, Theophilactus, in Griechenland gelebt und geschrieben haben, welcher, indem er sich über verschiedene Glaubenssachen aussprichts unter anderem auch von der Taufe redet. Seine Ansichten darüber (soviel als man hat vernehmen können) weichen von den heutigen Taufge- sinnten nicht·ab, sondern stimmen« was die Taufe auf den Glau- ben betrifft, mit demselben sehr wohl überein Je. sWie solche Cinwürse beantwortet werden. »Daß er auch die»"Wiedecge- lsurt bei den Täuflingen gefordert habe. D« Daß die erneuten Täuflinge aus Fleifchlichen zu Geistigen gernachi werden. »Das; die vorgemeldeten Reden des Smaragdus nicht anders als von der« Taufe der Bejabrten verstanden wer- den können. « Von der Worte .,wiedergeboren.« YVon der Veränderung in einen neuen Menschen. «« Daß aus einem Fleischlichen ein Geistige: gemach: werde. XII-Abschied von Smaragdus. UVon dem Zeugnisse des Theovhilacws in Ansehung der Taufe. · »ten, Sol. Z, 27 tlbereinlomme oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Ge—sinnten. Taufgeschichtch Pag. 571. Theophilaetus (über Luk. Cap. is) sagt: So« viel unserer getauft sind, die haben Christum angezogen re. « ». Dieses sind Worte von PaulusÆ Gal. Z, 27, durch welche der Apostel nicht zu jungen Kindlein, sondern zu den gläubigen Heiligen der galatischen Gemeine spricht, nämlich,- daß sie wohl durch den Glauben Kinder Gottes geworden wären, aber durch die Taufe Christum angetan hätten Je. Jm weiteren Verlaufe sagt er (über Luk. 15), Pag 571 und 572: Dann« gibt er uns, nämlich die durch die Taufe Chri- stum angezogen haben, den Fingerring an die Hand, das Siegel des Christentums, das in uns wirkt. — Ferner, ein jeder, der getauft wird, wird auch zu einem Kinde Gottes -gemacht, ja wieder aufgenommen; derselbewird auch, wenn ervon Sünden gereinigt wird, des. gemästeten Kalbs teilhaftig gemacht, undzverursacht Freude bei dem Vater und seinen Knechtem den heiligen Engeln und Menschen, gleichwie damals, als derjenigewieder gefunden worden, welcher verlo- ren gewesen und von den Toten wieder auferstanden ist. Hier« vergleicht er die Täuflinge mit dem verlorenen Sohne, welcher sein böses Leben bereuete, und sich zu seinem Vater ausmachte, um Gnade zu suchen, von welchem er mit aus- gebreiteten Armen aufgenommen worden ist. Ebenso (will er sagen) verhält es sichauch in der Taufe: Der Sünder sucht Gnade, bekennt seine Sünden, zeigt Reue über die Sünden, ja bittet und fleht um Vergebung 2e.; Gott der Herr, welcher der wahre Vater aller Menschen in Ansehung der Schöpfung ist, begegnet ihm, umarmt ihn mit den Armen seiner Gnade, « ja vergibt ihm alle seine vorher begangenenSünden, und als Beweis dafür befiehlt. er einem unter seinen Dienern ihn zu taufen. Dieses vergleicht er mit dem Antun des. Fingerrings, wenn er sagt: Dann gibt er uns den Fingerring an die Hand, das Siegel des Christentums re. »Was er ferner von dem gemästeten Kalbe,» welches ge- schlachtet wurde, und von derFreusde des Vaters und seiner Knechte anführt, zielt auf dieFreude die imHimmel ist über ider Bekehrung eines solchen bußfertigenund darauf getauften Sünders, welche größer ist als um der neunundneunzig Gerechs ten willen, die der Bekehrung nicht bedürfen. Luk. 15, 7. Deshalb» ist es offenbar, ja so klar wie der Mittag, daß, wenn dieser Theophilactus -den Täufling mit dem verlorenen Sohn vergleicht, wie oben gezeigt worden ist, er von keiner an- dern Taufe als. von der Taufe der Bejahrten handle, und daß solche« Vejahrte wegen ihrer vorher begangenen Sünden Reue bezeugt hätten 2e.» · « s c Pag. 572. Theophilaetus (über Joh., Cato. s) sagt: Da Christus zu dem Ende gekommen ist, um der Welt Sünde hin- wegzunehmen, so können wir die Vergebung der Sünden nicht anders erlangen als -durch das Mittel der Taufe (eigentlicl) aber-ist das Blut Christi die wirkende Ursacheder Vergebung und) Wegnehmung der .Sünden); doch« ist es unmöglich, daß derjenige recht getauft worden sei, welcher nichtgeglaubt hat: « deswegen muß ein Ungläubiger endlich in seinen Sünden ster- ben, denn er hat den alten Menschen nicht ausgezogen und sich « »auch-nicht taufen lassen. Obwohl hier wieder verschiedene Stücke vorgefteIlt werden, welche unsere vorhergehende Erklärung der Worte des Theophis lactus befestigen- so wollen wir gleichwohl nur die Worte ins Auge fassen. das; es unmöglichist daß derieniae recht getauft »Das; die Getauften Christum angezogen. ss Das; sokches mit den Mo«- UDUB die Getauften Kinder Gottes werden. »Das; er die Täuflinge mit dem verlorenen Sohne vergleicht. als er belehrt wurde. »Von dem Schlachten des gemästeten starkes. »Das; er in Vorge- " meldetem von nichts anderm als von der Taufe der Bejahrten handle. I« Daß es unmöglich sei. daß der recht getauft werde, der nicht glaubet. OVWas aus den angeführten orten des Theodhilactus folgt. 183 worden sei, der nicht geglaubt hat 2e.; denn damit wird ja ei- ner jeden Taufe widersprochem welchPnicht mit dem Glauben empfangen wird; daher—kann man auch keineswegs der Kinder- tause hier einen Platz einräumen, weil sie ohne allen Glauben ist, ja dieselbe-wird hier ganz geleugnet. Somit hat Theophis laetus von der Taufe nicht allein zweckmäßig, sondern auch christ- lich und capostolisch geredet. s « Pag.— 572. Theophilactus (über Z. Kot. L) sagt: Gleich- wie das Silberfk welches von denStrahlen derSonne beschienen wir-d, selbst Strahlen auswirft, so verbreiten auch wir einen geistigen Schein, der von dem Gemüte ausgeht, und werden zu unserer Verherrlichung in, das» Bild von dem Geiste des Herrn verwandelt, wenn wirin der Taufe mit dem Heiligen Geist gereinigtund mit seinen Strahlen erleuchtet sind. Und kurz darnach: Alle« Gläubigen werden in der Taufe mit »dem Heiligen Geiste erleuchtet, daß ihre Seelen davon schimmern (oder einen Glanz geben). Ferner: Gleichwie wir alle von einem Sünder getötet wor- den sind, so sind wir alle durch Christum in der Taufe wieder le- bendig gemacht worden und auferstanden: daher« wir mit Recht niemand« für gläubig halten, der nach dem Fleische lebt, das ist, der den alten fleischlichen Wandel führt; sondern nur, die durch den Geist wiedergeboren sind, fangen dann auch ein neues geistiges Leben an . « « Die« Worte, welche Theophilaetus aus oder über L. Kot. 3 von den Täuflinge-n anführt,» sagt Paulus von den Gläubigem und durch das Gleichnis irelches obiger Schreiber dem Silber entlehnt hat ,das, wenn« es von der Sonne beleuchtet wird, wie- der Strahlen von sich wirft, und welches er auf« die Täuflinge deutet, die, awenn sie« durch den Heiligen Cieift erleuchtet worden, einen geistigen Schein der Tugenden zurückwerfem wird gleich« falls nicht wenig bestätigt, daß er von solchen Täuflingen hand- le, die durch den Heiligen Geist erleuchtet worden undtugendi sam leben, es sei zur Ehre Gottesxsluferbauung ihres Nächsten, oder zur-Errettung ihrer eigenen Seelen. - - » i . Was« er nun ferner sagt-bestätigt diese unsere Meinung durchaus, nämlich, daß er von gläubigen Täuflingen handle, denn solckzes drückt er mit den Worten klar aus: Alle Gläubigen werden in der Taufe mit dem Heiligen Geiste erleuchtet 2e.s . » Was« er zuletzt hinzufügh dient ebenfalls zu demselben Zwecke, denn er sagt, daß, gleichwie wir auch alle durch Chri- stum in der Taufe lebendig gemacht worden und auferstanden De. »Wer sieht nunwohl nicht, daß dieses Lebendigmacheii und Auserstehen (in der Taufe) auf die Erneuerung des alten Le- bens, nach der Lehre Pauli sich beziehe« Römf s, 4.. So sind wir nun mitihni begraben durch die Taufe in den Tod,-auf daß, gleichwie Christus« ist auferweckt von den Toten durch die Herr- lichkeit des, Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Wesen des Lebens wandeln &c. , i , . . i i sp . Daß« dieses seine Meinung. sei, gibt er dadurch zu erken- nen, daß er diejenigen, ndelche er zuvor Täuflinge genannt hat, nun Gläubige und Wiedergeboreiie nennt, indemersagh Dar- um bekennenntir mit Recht, daß niemand gläubig sei, der nach dem Fleische lebt 2c.: sondern alle, die durchden Geist wiederge- boren sind (so nennt er die Täuflinge oder) die Getauften), fan- gen auch einiieues geistiges Leben an. Weg. 573. Theophilgetus (über L. Tini. l) sagt; Der tfEine Vergleichung zwifchekrdem Glanze des Silber-s und dem STIMME« Scheine der. Täuflinge. its-Daß in der Taufe alle Gläulsincv crlettchtct Werd-M« OTDafZ jemand, der nicht »wiedergehoren ist, auch nicht für gläubig zu halten sei. Estähere Anmerkung der Worte des Theobhi!aetus. «« Betrifft das Gleich« nis vom Silber. «« Betrifft die Erlenchtung gller Glåuhigen in der Taufe. «« Das; wirdlle in der Taufe lebendig« gemacht und auferstanden sind. « Hier nennt er diejenigen Glänbigc nnd Wiedergeborenin welche er zuvor Täuflinge genannt hat. 184 Der blutige Helige Geist« schwebt bei— der Taufe über uns; wenn wir nun diesen Geist behalten und denselben nicht mit bösen Werken ver- treiben, so erhält er auch uns, was wir von Gott empfangen ha- ben; deshalb wendet Fleiß an, daß ihr den Heiligen Geist -be- haltet, so wird er euch auch-behalten, der euch gegebenistz · Es« scheint, daß» zu Theophilartiis Zeiten emcgen Täuflingen oder doch unter den getauften Christen ein Gebre- chen gewesen, daß sie statt die Gnade des Geistes Gottes, die ih- nen gegeben war, nach der Taufe zu erwecken, und dadurch in Tugenden zuzunehmen und fortzugehen, darin abgenommen haben und zuriickgegangeiy ja in böse Werke verfallen sind. Diesem« hat sich Theophilactus widersetzt und sie gewarnts Sorge zu tragen, daß sie den guten Geist Gottes mit bösen Wer- ken nicht von-sich treiben möchten, indem derselbe in einer bas- hasten Seele, oder in einem Leibe, welcher der Sünde unter- worfen ist, nicht wohnen will. Weisheit, Gab. I, 4. Ferner« ermahnt er sie freundlich und köstlich, sie nröchten doch die Gaben des Heiligen Geistes nach der Taufe bewahren: ciuch zeigt er das-Mittel an, wodurch solches geschehen konnte, nämlich durch das Vermeiden böser Werke und durch die An- wendung von Fleiß, das heißt solchen Fleißes, wodurch der Got- tesdieiist und die« allgemeine Auserbauung l befördert werden könne. Der» Trost und die dazu gehörende Erinahtcung, welche er hinzufügh ist in den Worten ausgedrückt: Deshalb wendet Fleiß an, daßt ihr den Heiligen Geist bewahrt, so wird er euch auch bewahren 2c. Welche Frucht aber aus dieser seine Warnung und tröstli- chen Ermahnung an den Leuten entstanden sei, ist an jener Stelle nicht ausgedriickh deshalb wollen wir hier abbrechenund bei seinen andern nachgelassenen Schristen anfangen. Pag. oben angeführt. Theovhilactxis iiber Zoll» Cap Z: Essiist zur Erhaltung der Reinigkeit nichtgeniigetcd daß man getauft-T ist, sondern man muß· auch großen Fleiß cum-enden, daß das Bild der Kindschaft Gottes, welches in der Taufe vorgebib det ist, unbefleckt bewahrt werde: es gibt viele, welche zwar in der Taufe die Gnade zur» Kindschaft Gottes empfangen haben, aber wegen ihrer Trägheit nicht bis ans Ende Kinder Gottes ge- blieben sind. « « . Hier« beklagt er mit großem Jammer den Abfall der Kin- der Gottes, nämlich derjenigen, welche getauft waren nnd die Gnade zur Kindschast Gottes« eins-fanget! hatten, aber durch ihre Trägheit gewichen waren, so daß sie, wie er es nennt« kei- ne Kinder Gottes geblieben sindg — i Jnss Wahrheit, die? ist eine betriibte Sache gewesen, in- zwischen freuen wir uusaber doch, daß man in.diesen Zeiten die Leute auf den Glauben getauft hat, damit sie die Gnade zur Kindschaft Gottes empfangen ntöchtem wie oben berichtet wor- den, und daß, wie aus Theophilactus erhellt, noch Leute gewesen sind, welche solche Lehre gelehrt und die Wiißbrätxche welche dar- aus hervorgingen, bestraft haben. »Dieses zu beweisen ist unsere einzige Absicht gewesen. i . Pag. 575. TheoPhiIartUsU (iiber 1. Tun. 6), wo der Apostel sagt: Du hast bekannt ein gutes Bekenntnis vor-vielen Zeugen Ja; dieses Bekenntnisy schreibt er, geschieht bei der Un- terweisung derjenigen, die getauft werden sollen: womit wir be· kennen, daß wir von dem Satan abtreten und unsere Lager- Osine Beratung on die Getauften, um den Heiligen Geist due-b böse Bette nubt zu vertreiben. »Aus wextber Ursache vovgetnelbeäe ssatsrung ge- ltdsdstt ZU seit! fide-tut· Oskltf II! MS! Bsstktlfung Ists-f Art einer Ermah- nuzng sslnf eine Art Vertröstung. IDoß die Getauften das Bild Gottes-un- beileckt bewahren müssen. »Er beklagt den Tcbsoll der getauftets wiedergebe-e- nen Kinde: Gottes. Isdoib erfreuen wir uns iiber die riiblige Ausübung der Laufe. IIDG Tbevdbllorws Erklärung iiber l. Tun. S, IS: Du bast ein gutes Beten-ums aelnn re. SERVIBILIS- stätte bei Christum ausschlagen wollen, damit wir ihm vollkom- men anhängeii möchten. l - Wie« sollte jemand besser und aufrichtiger von der Taufe nach der Einsetzung Christi und dem Gebrauche der Apostel » reden können? Er sagt hier, daß das gute Bekeimtnis, wovon Paulus (1. Tun. S, 12) schreibt, bei der Unterweisung derje- nigen, die getauft werden sollten 2c., geschehen sei: womit er zu erkennen gibt, daß man zu seiner Zeit die Täuflinge nicht nur bei und vor der Taufeunterrichtet habe— (nämlich in dem christ- lichen Glauben), sondern daß man ihnen auch ein Bekenntnis- abgefordert habe, oder dasselbe sie trm lassen, worin ihr Glau- be enthalten war, welches (wie man nicht nur aus Theophilao ins, sondern auch aus . andern Schreibern dieser Zeit sehen Turm) in zwei-Teilen bestanden. erstlich: Jn dem Bekenntnisse des Glaubens« an Gott und an seinen Sohn Jesum Christum 2c.; zweit-Fuss in der Entsagiing des Satans, der Welt, des Fleisches und aller seiner Lüste. Pag. wie oben angeführt. TheoPHiIactJrsU ( über Mark» l) spricht: Lllle diejenigen- welche dahingelangtem daß sie vor: Johannes sich taufen ließen, wurden durch die Buße von dem Bande ihrer Seelen erlöst, wenn sieian Christum glaubten. Er sagt von denen, die zu der Taufe des Johannes gelang- ten: Damit sie durch die Buße von dem Bande. ihrer Seelen l das ist der Sfmde) erlöst werdenmöchtern wem! sie an Chri- stum glaubten, womit er zu erkennen gibt, das; diesen Mis- lingen zwei Stiicke abgefordert seien, um von den Sünden er- löst zu werden: 1. Buße. L. Glaube an l Dieses« Stjicke wurden, nachdem er sie. zur Lehre für. seine Zeitgenossen) angeführt, gleichfalls auch von den Täuflingen seiner Zeit erfordert, nämlich, daß dieselben auch Buße trmund an Christum glauben inmitten: denn warum sollte er wohl sonst dieses zur Lehre gegeben haben? Mag. 581. D. J. Vicecomesw (Bu(h Z, Gab. Z) führt an aus Theophilacttts (im sechsten Gab. an die Hebräer) : Als ihr getauft werden solltet, tatet ihr Buße von den totenWerkenz das ist, die Entsagung der Werkedes Satans re. · Buch Z, Gan. 37· hält D. Viceeomes dafür, daßZI man noch zu den Zeiten des Theovhilactus den Getauften das Heili- ge Abendmahl nach der Taufe mitgeteilt habe Je. Mr mögen nun unsern Blick auf die Worte des Theophis lactus oder auf die Worte von Vicecomes werfen, so sehen wir, daß sie beide gleichen Zweck haben. · In« den Worten, welche Theophilactus ber Hebt. 6 an—- siihrh gibt er Nachricht von den Täuflingen seiner Zeihuåqk lich, daß sie vor der Taufe, oder doch. wenn sie getauft werden sollten, sich von ihren toten Werken bekehrten 2c., welches, wie jeder weiß, nur von bejahrten Leuten, keineswegs aber. von un- nnmdcgen Kindlein geschehen kam; denn wer von toten Werken abstehenund Buße tim soll, der ums; zuvor tote Werke verübt haben. Dies ist unwiderlegliclx » Die« Worte des D. Vicecomes, Buch s, Eos-· 37, bestäti- gen das vorhergehende: denn weim man damals den Getauften nach der Taufe das heilige Abendmahl mitgeteilt hat, welches, wie erste Kot. 11, 27 gelehrt wird, mit gebührender Prüfung und Zuheretiuug eurer-singen werden muß, wie auch damals, wie man aus den Gesrhichten ersehen kann, noch getan wurde, so folgt hieraus, daß die Taufe der Kinder bei denen in Anwen- dung gebracht sein konnte, welche in dergleichen Uebung stem- Istoß niemand von der Taufe Cbtisti und seiner Schatte! beste: hätt- Mk« kennen« Deut; die Fauna-ne des Jana-ass- duva die Buß- ddu m: gis-s,- H« Seelen ers-Ist worden sind. IIZu welchen: Ende er tot-be ging; pages-»Ist· »Das; die Llnkönnntinge vor der Taufe Buße getan. IDaß man den Getauften das Abendmahl gegeben. Use-unsere snaterlung von der Buße vor ber Laufe· IWoseszuerlennett aibhdoßdeusettnistenbassbetcdoroblmltgetieixtiuqkdqx oder Märtyrer-Spiegel der Justiz-Ermatten. 185 den, indem die Kinder zusolcher Prüfung oder Zubereitung unfähig und daher auch zum Gebraukhedes heiligen Abend- mahls untüchtig find. · . - » » Dieses« hat D. Virecomesauch wohl berücksichtigt; denn wenn er an demselben Orte von einigen rmter den Römischgk finnteu redet, so sagt er: Nachdem aber die Taufe der Kinder, welche die Würde der himmlischen Speise nicht verstanden, eingeführt worden ist, so hat die Kirche solche Weise (nänrlich den Getauften das Abend- mahl mitzuteilen) abgeschaffh damit dadurch dem heiligen Sak- ramente keine Unehre angetan werden möchte. Hieraus« geht nicht undeutlich hervor-daß noch zu dieser Zeit nicht nur einige, welche sich von der römischen Kirche abge- sondert hatten, sondern auch selbst einige, die zur römischen Kir- che gehörten (vielleicht wohl einige ganze Kirchen der Römisclk gesinnten), die Gewohnheit gehabt haben, allen denen, welche ge- tauft worden, das heilige Abendmahl mitzuteilen (und das mit geziemender Andacht Jr.), so daß man in diesen Kirchen, wie es scheint, auch bis zuder Zeit von der Kindertaufe nichts gewußt, oder wenigstens dieselbe nicht beobachtet hat, bis daß entweder durch den römischen« Padstoder durch ein Concilium eine andere Ordnung eingeführt worden ist; denn solches wird mit den obi- gen Worten tlar ausgedrückt; nachdem aber die Kindertaufe eingeführt worden ist Je» so hat die Kirche solche Weise abge- chusft i Was« nun dasjenige betrifft, was (in der Taufgesch., Pag 308 aus D. Viceconp Buch Z, End. 3'7) von dem Abendmahle der Kinder angeführt wird,.als ob dasselbe auch zur Zeit des Theodhilactais im Gebrauche gewesen sei, so wird dies in den obigen an derselben Stelle von dem genannten« Schriftsteller selbst widerlegt; denn er erklärt solches von dem Abendmahle der gläubigem getauften Christen und sagt; daß dasselbe den Getauften bis zu der Zeit, daß die Kindertaufe auf- gekonaneiy gegegeben worden, und daß solchesznachher abgek- fchafst worden sei, weil hierzu die Kinder untüchtig gewesen Je. Es ist klar, daß der Schriftsteller jene Worte zur Schau- de derjenigen geschrieben hat,·die solches getan hatten. « · Können« dem!- fågt er, die tollen Heiligen aus derselben Ursache nicht. auch die Kindertaufe abschafsety welche nicht gerin- ger, sondern wegen der kräftigen Wiedergeburt ein höheres istxsals das Abendmahl? » i · Taufgeschichtek Lag. Los. Er will sagen:" Hatman das Abendmahl« welches man den Gläubigen nach der Taufe zu geben pflegte, als die Kin- dertaufe aufgekomtnen ist, abgeschafft, weil die Kinder keine Fähigkeit haben, sich würdig zu dem Abendmahle zubereitenz welche große Torheit ist es nun, daß manaus derselben Ursache nicht auch die Kindertaufe abgeschafft« hat, indem zur Taufe· nicht weniger, sondern noch mehr erfordert wird, als zu dem Abendmahle nämlich eine kräftige Wiedergeburt 2c.; daher auch · die Taufe ein wichtigeres Sakrament ist, als das Abendmahl. l — Dieses ist in Wahrheit ein kräftiger Beweisgrund zur Wi- derlegtmgderjenigen gewesen, die, weil sie die Kindertaitfe ein-l geführt haben, das Abendmahl, welches man nach der-Taufe auszuteilen pflegte, abgeschafft hatten, und-welche die Kind- lein zur Taufe fähige: als zu dem Abendmahle erachteten ; Im Jahre 980. · Taufgesch., Weg. 578, 579, aus Simon Metadhrastesx führt D! Viceromes nachfolgende Geschichte an (Buch l, Cad. Oskls die Bbdfce die Kindertause eingeführt, hat mai-die Weise, den Gi- tanften das Abendmahl zu geben, abgeschafft ·Was aus vorgemeldeden siedet! folgt. Osiderleguttg bessert, wasan einem gewissen Orte von der Kinder Abendmahl gesagt wird. «- Gleiidtoie die Padisleti das Abendmahl den Kindern II! gebet! GLIEDER- ebell it« gis-i hält-It fis OIIG die Kindern-use lsklldniieti tön- netr sOesoels der vors-meldeten Sache. · " 5), daß» Theridates Je, mit seiner Hausfrau und den vornehm- sten des Landes in dem Wasser Euphrat getauft worden sfeien » . « Pag.580. Greg Marthe hat Theridates Je. und denen, welche fich taufen lassen wollten, ein Fasten von dreißig vollen Tagen auferlegt, sie alle nach einander unterwiesem und danach« in dem Euphrat getauft. Aus Vicecomes Buch Z, Ead. b, nach Metttphwftssk . D. Viceeomes (Vuch 1, End. 14) erzählt von NeuiesiitsP wie derselbe um die Abendstunde zu dem Wasser gekommen und wie er da hineingestiegen und getauft worden sei in dem Na- men des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Aus Metadh in dem Leben Stedh. Je. . « Buch 3- Kind. s, schreibt er auch von OlymdixisP wie der- selbe mit seiner Hausfrau Extideria und mit seinem einzigen Sohne Theodulus in der Nacht zu Symdronius gekommen, ihm Ha— Füßen gefallen. sei und gesprochen habe: Wir haben kurz zu- vor die Macht Christi erkannt, daß er wahrhaftig Gött sei Je» darum bitten wir dich, du wollest dochSorge tragen, daß wir die Taufe in dem Renten Christi, den du dredigst, eins-fangen. Symdroniiis antwortete ihnen: Wenn ihr von ganzem Herzen Buße tut, so ist Gott so gnädig, daß er euch, weil ihr bußfertig seid, in Gnaden annehmen wird. v Dasdrach Olhmdiits: Solches wollen wir sofort tun Je. Llus Metadh in dem Deb. Stedh. A: B. H» Pag. 579, Nr. 10. Weg. 580, Nr. is. Diesem« obengenannten Olymdixcs wurde, als er ein Christ-zu werden begehrte, befohlen, daß er die« Bilder der Abgötter mit seinen eigenen Händen zerbrechen, das Gold und .«Silber, woraus sie gemacht waren, im Feuer schmelzem diearmen Leute versammeln imd solches unter sie austeilen sollte, welches Olymp-bis, wie der Schreiber sagt, auxh getreulich getan. D. Viceconc., Buch Z, End. 13, crusMeta u. » Solche Exempel werden in der Taufgeschichte anerwähnk ieinOicke und anderswo noch mehr angegeben; es würde uns jedoch» zu weit führen, hierüber mehr als geschehen, zu sagen, wie wiredeim auch weder diejenigen, welche getauft worden sind, nochdiejenigem die sie getauft haben· hier weiter berücks sichtigett wollen · Unsere Llbsicht geht nur dahin, zu zeigen, daß der vorgedachte Simon Metadhrastes (von welchem gesagt wird, daß er ums diese Zeit gelebt und geschrieben) obige Sachen als gute und löblichesz Exempel der gläubigen getauften Christen, lrschrieben und den Nachkönnnliiigeii zum Unterrichte hinter- lassen habe. » · Fing. 851 wird von Plaridus seinem Weibe Trajana und seinen zwei Söhnen erzählt, wie dieselben zum dem Lehrer gegangen Je» imd wie sie derselbe unterwiesen itndsendlich getauft,sihre· Ranken verän- dert, dåskgslåerlckckmahljhrgitt Igeäialäxihäeåetcszcte g- clcll ll cllilllcs : « , - ck c Christi geleite eusch Dr. Aus MZtadh nach D. Meer» Buch b, End. 45 n. - Im. Jubre »1000- » , oder zu Ausgang des zehnten Jahrhunderts wird (in der heil. Tanfgesrlx des Jan Mehrn.) Fulbertus Carnotensis73 aufge- führt, welchek das Hinabsteigen u in die? Taufe mit dem Be— griibnifse Christi» in der Erde undspdas Heraus-steigen aus der Taufe· mit der Auferstehung Christi aus dem Grabe oder eigent- Tnh mit der Auferwecktcng Christi zu dem Leben vergleicht. Seine eigene Worte, wie sie ins Hothdetttsche til-erseht sind, können Pag 581, aus Fulb Carnot in dem Briefe an Adeodas ys, nachgesehen werden. · l Dasjenigr. was hier Fulbertus Ccrrnotenfis im Gleichnisse von ders Taufe redet, in. was den Sinn angeht« eben das, was Paulus OBon den Zeugnifsen ds Simon Metadhrafdcå Von der Tastke des Theridates und seiner Hausfrau er. »Von der Taufe Verließ-is. Ism- ver Tags: ds Ochs-wisse aca- fciaer Hausfrau Tropen-s. dsateiaeis feine; Sohne; Theodutuå ssWas dem Oldmdisss bei der Taufe befohlen wird, die Yldgdtterei betreffend. Ison dem Zeugnisse ds Fulbertus Takt-owns, die Taufe beten« ges-d. 186 - Der blutige Sammet-its, » (Röm. S, 4) von der Taufe der Gläubigen zeugt, wenn er sagt: So sind wir nun mit ihm begraben durch- die Taufe m den Tod, auf· daß, gleichwie Christus it auferweckt von den Toten durch die Herrlichkeit des szclxters also so en auch wir in einem neuen Wesen des Lebens wan e n. Hiermit wollen wir unsere Beschreibung der Taufe über dieses zehnte Jahrhundert und dieses tausendfte Jahr beendigen und uns zu den frommen Märtyrern wendenzwelche zu der Zeit um des Namens Jesu Christi willen gelitten haben. Der blutige Schaum-its, — oder — Märtyrer-Spiegel der Tanfgcfiuntcn oder wehrlosen Christen, welche in dem elften Jahrhundert gelitten haben, von dem Jahre 1000 an bis zu dem Jahre 1100 nach Christi Geburt. Karzer Inhalt von den Miirtyrern dieses? elfte-n Jahrhunderts. Ein Gleichnis von dem Wllondlichte und den Sternen, welche in d er dunkelsten Nacht das Meiste-Licht von sich geben; dieses ift der Anfang; unserer Beschreibung, womit der Zustand die er Zeit geschildert wird. Bierzehn Personen, unter welchen der ornehmste Stephanus genannt wird, werden um des Zeugnisses der Wahrheit willen, zu Orl- ans in Frankreich, von den Paviften als Ketzer verbrannt im Jahre 1022. Hierauf folgt eine Bemerkung über die Beschuldigungem wouxitjene Personen belastet wurden, und eine ausführlichere Bemerlun über diese vierzehn Märtyrer, nach dem Berichte verschiedene: papistcs cher und anderer Schreiber, in dem Z. Buche der Verfolgungety Fee 437, Col· Z, 4 angefuhrt Die große Arglist des chen mehrgenannte Märtyrer die Erstlinge genannt werden) Papisten Gretserus welcher die lleverschrif ten der alten Bücher zum Nachteile der. Waldenser (vvn wel- verfalscht, ist an demselben Orte in einer Amnerkrmg ausführlich nachgewiesem Einige fromme Christen, die von den Pavisten Manichäer genannt werden, sind zu Goßlay um der Bekenntnis der evangelischen Wahr- heit willen, erwürgt worden 2c., im Jahre 10v2. Unterdesscu wird nebenbei gemeldet, I. d aß sie vorgaben. ein wahr es avostolisches Leben zu führen; Z. daß sieweder lügen noch schwören wolltenz Z. das; das Sacrainent des Altars nichts aktiver-e·- als Brot fei;·-k. daß sie die Kindertaufe leugneten te. . unterdessen! wirdzauch in Ansehung des Zeugnisses dieser Leute ein Papist gegen den andern gesetzt, alszYLhuanus gegen Radulphus it. - «» « Henricus und Alsuardus zwei gute Christen, werden. weil sie die evangeltsche Lehre behauptet, der eine in den Gegenden von Schweden enthauptet, der andere untek den Normännern toigescislcigety im Jahre 1s)l:«i·. - « . Hier ist in einem Zusatze in Ansehung ihrer Lehre eine nähere Csr orternng gegeben Enden. Brutto, Bischof zu Angiers, und Berengarius sei-c Diacozcns werden, um ihres Zeugnisses gegen die Kindertaufq Verwandlung des Brotcs der Messe 2c.."in verschiedenen Concilien von dem römischen Papst verdammt; das erste Msal beide zugleiich um das Jahr« who, das letztr.Mal Berengarius allein, um das Jahr 1079. unterdessen wird die Unbestäiidigkeit des Berengarius in«.·einigen Stücken erzählt, doch wird auch seine Reue darüber und sein Beharren bis ans Ende nachgewiesem weshalb ihm der Name emes Marthrers beigelegt wird. « " « Viele Nachfolger des Berengarius welche man Berengarianer genannt hat, werden zu Piazenza in Italien auf väpstlichen Befehl im Jahre 1095 verbannt endigt. — GleichwieT - der schimmernde Mond und die glänzenden Sterne in dendunkelsten Nächten das meiste Licht ausströmem und die blaue Ausdehnung des Himmels aus das erhabenste schmücken, also hat es sich auch in geistlichen Sachen, welche die Ehre Gottes und der Menschen Seelen Seligkeit betreffen, nach- dem tausend Jahre nacl) der Geburt Christi verflossen, zugetras gen· « . « Denn« in und um die tausendjährige Zeit und auch viele Jahre zuvor und nachher, insbesondere damals« war die Welt, wie in der nördlichen halbjährigen Nachtzeit, durch die tiefe und handgreisliche Finsternis, die aus dem römischen Pfuhle dicke Dämpfe des Aberglaubens entwickelte, in ein schwarzes Dunkel versenkt; jedoch es haben unter Berücksichtiguiig der damaligen Zeitverhältnissa einige unbefleckte Männer« als reine Himmels· zeichen und Sterne um desto mehr zu leuchten angefangen, und . ihr-Licht des evangelischen Wahrheit· durch die dunkeln Nächte der lGleichnis zwischen dem Scheine des Mondes und der Sterne in» den dunkel- sten Nüchtenund zwischeni der Peschaffenheit dieser Zeit. « Das; die Welt um das tausendste Jahr, als auch vor und nach dieser Zeit, in der Finsternis des römi- schen Averglaubens gelegen te. UDoGszhaIen etliche Männer» wie scheinende Himmelszetchen ihr« Licht des Evangeliums hervorleuchten lassen. und nachher bis auf den Tod verfolgt, um das Jahr 1100. Hiermit wird dieses elfte Jahrhundert abgekiirzt und ge- päpstlichen Jrrtümer leuchten lassen, ja einige« sind Wie der Nordstern) Zeichen gewesen, wonach man den Lauf der Schiffe bestimmt; ich meine umdie Reise nach dem himmlischen Vater- lande durch die ungestümen Wellen der verkehrten Gottesdienste und Menschensatzungen wohl und gottselig zu vollenden. i Andere« haben wie die Morgensterne, oder wie die schöne « liebliche Morgenröte den künftigen Tag angekündigt; wir wollen damit sagen, daß sie den wahren Tag des christlichen und « evangelischen Gottesdienstes verkilndigh Tund . den· jenigen Menschen, die in der Finsternisder Jrrtümer befangen waren, nach Vermögen offenbart haben. - . - Wir« wollen nicht mehr in Gleichnissen reden; unsere An« sicht ist, daß in diesen verwirrten Zeiten auch Menschen gewesen sind, welche die Wahrheit Gottes in verschiedenen Stücken nach den Bedürfnissen der damaligen Zeiten behauptet, und nicht nur mit dem« Munde, sondern auch mit der Tat, ja mit ihrem Blute und Tode bezeugt und versiegelthaben « « sEtliche wie Rotz-items. sAndere wie Morgensterne oder« wie vie Mor- genröte. welche den Tag verltlndigt re. sWas unsere Meinung von vem vorge- melveten Gleichnis ist, welches wtr angeführt haben. oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-Gefinnteit. 187 Vierzehn Personen, nnter welchen der Vornehmste Stephanus genannt. wird, werden um des Zengnisses der Wahrheit willeiix zu Orleaiis in Frankreich, von den Papisten im Ausgnnge des Jahres 1022 als» Ketzer verbrannt. Jml Jahre unseres Herrn 1022 (wie« es scheint, in dem Ausgange des Jahres) oder spätestens im Jahre 1023 sind in Frankreich in Gegenwart des Königs Robert, um der Ketzerei willen (wie die Papisten sagen) vierzehn Personen gefangen ge- nommen und öffentlich verbrannt worden, von denen einige« ge« ringe Leute, andere von adeliger Herkunft gewesen, und unter welchen Stephanus als der Vornehmste bezeichnet: wird. Diese« wurden beschuldigt, daß sie von Gott und von den heiligen Sakramentem nämlich von der heiligen Taufe übel ge- sprochen (verstehe die Kindertaufe, denn dieselbe war bei den Papisten allgemein im Gebrauche, worüber auch oftmals Streit entstand), daß sie ferner von dem Leibe und Blute des Herrn (nämlich dem Sakramente des Alters, welches die Römischge- sin1iten des Herrn Leib und Blut zu nennen pflegten) und daß sie endlich von dem Ehestande sich üble Rachrede erlaubt. Dieses« scheint, berichtet der Schreiber, das erste Todesges richt über diejenigen gewesen sein (niiunlich durch das Feuer), die von der römischen Kirche der Ketzerei beschuldigt wurden. Jns dem Nachfolgenden spricht ers Wir finden in einem al- ten Buche aufgezeichnet, daß diese genannte Ketzerei über See in.diese Länder gebracht (nämlich von Bulgarien), u. von da in andere Länder ausgebreitet worden sei, woselbst sie nachher sehr in Aufnahme gekommen ist, hauptsächlich aber in Languedoc bei Toulouse in Glascogne Dabei« berichtet er, daß man die Leute, welche genannte Lehre behaupteten, Albigoisen genannt habe; sie wurden aber auch Bulgaren genannt, weil sie aus Bulgarien hergekommen &c. Vignicrii Hist. Eccl.. Anno 1022 aus Glarbor und Massonius in den Jahrbücherm und einem andern alten Schreiber. Verglichen mit A. Mellin., Fol. 381, Col. 2 und Fol. 436, Col. 1 &c. Was’ die Beschuldigungen betrifft, womit vorgenannte vierzehn Personen belegt wurden, so bestanden dieselben, wie berichtet wird, darin, daß sie dem Artikel von Gott, den Sakra- menten der Taufe und des Altars, und dem Ehestande &c. wi- dersprochen haben, weshalb sie den abfcheulichem grausamen und qualvollen Tod des Feuers erlitten. « Wie« fie aber in diesen Stücken geglaubt und geredet ha- ben (unparteiischem Berichte zufolge), soll nachher in dem Be« kenntnis der Albigenser und Waldensey welche zusammen die· selbe Lehre gehabt haben- ausführlicher erörtert werden, weil dafür» gehalten wird, daß diese Personen die ersten gewesen, wel- che die Lehre der Albigenser (wiewohl lange zuvorgehe sie allge« mein geworden) behauptet haben 2c. Siehe die oben angeführ- ten Schreiber, insbesondere den letztgenannten Schreiber an dem oben angeführten Orte. « Dann« werden wir sehen, daß dieselben von Gott nicht an- dersgeglaubt oder gesprochen haben, als» heutigen» Tages bei uns geglaubt und gesprochen wird; daß sie die Glaubigen ge- IVon dem Märtyrer Stedhanus und seinen dreizehn Mitgenossen in der Marter. « Geistliche und Edle sagt der vadistische Schreiber. sVon ihrer Lehre wegen der Taufe und dem Abendmahl. sDieses wird von einigen fiir das erste Todesgericht ausgegeben, welches von den Pavisten durchs Feuer ausgeführt worden. s Woher: und durch welche Länder diese Meinung später ist sortgevslanzt worden. CSie wurden Albigoisen genannt, von welchen später gemeldet wird. (A1bigenser, Bnlgari et cotorelli dicti.) 7WVTM die Beschuldiguttg de! vorgenannten vierzehn Personen bestanden. sJhre Meinung soll später uni- ständlicher in der Beschreibung des Glanhensbekenntnisses der Albigenser und Waldensen welche mit ihnen ein Vol! gewesen, erllärt werden. sAlsdann wird sich ausweisen, daß ihre Meinung mit der der heutigen Wiedertäuser nicht streitet, sondern vielmehr damit übereinstimmt tauft und die Kindertaufe verworfen, daß sie das Abendmahl nach der Einsetzung Christi gehalten, dagegen aber die Messe und- die Verwandlung des Leibes und des Blutes Christi ver- worfen und daß sie e1idlich die Gegenwehr, den Eidschwuy die Ohrenbeichte, die Anrufung der verstorbenen Heiligen, das Feg- feuer &c. verleugnet haben. Genanere Nachricht von den vorgcnannten vierzehn Märthrerm nach dem· Berichte verschiedener papistischer und anderer Schreiber, aufgezeichnet in Abt. Mellin., 2. Buch der Verfolgung, FoL 437, Col. Z. 4. Von den vorgenaiinten Märtyrern von Orleans bezeugt Robertus Altisiodorensis daß sie von den besten oder vornehm- sten (Clerken) Geistlichen von Orleans gewesen, und daß um dieser Ursache willen eine Concilium gegen sie daselbst gehalten worden sei, in welchem sie einstimmig verurteilt, als Ketzer zum Feuer verdanimt und lebendig verbrannt worden seien. Dieser Bericht wird durch Johannes, einen Mönch von Floriax bestätigt, welcher davon in seinem Briefe an Oliva, oder Olivarius, einen Abt der Kirche von Ausana, spezielle Angaben macht, indem er sagt: Jnzwischen benachrichtige ich dich von der sietzerei (so nennt er den rechtsinnigen Glauben dieser Leute), welche auf den Tag der heiligen unschuldigen Kinder in der Stadt Orleans vorgekommen ist, denn was du gehört hast, ist die Wahrheit: Der König Robert hat vierzehn der besten (Cl2r- ten) Geistlichen oder der Vornehnisteii des gemeinen Volkes (Laien) dieser Stadt lebendig verbrennen lassen, welche (o gro- ße Lügenl) bei Gott, nicht weniger bei dem Himmel und der Er· de verhaßt gewesen, und die Gnade der heiligen Taufe (er will sagen die Kindertaufe, denn darin wird den Kindern die Gnade der Seligkeit zugesagt, welche sie leugneten) und die Einweihung des Leibes und Blutes des Herrn hartnäckig geleugnet haben; sieleugneteii auch, daß man dadurch Vergebung der Siinden er- langen könne, wenn man Schelmenstlickes begangen &c. Masson in seinen iränkischen Jahrbüchern, Buch Z in Hugo und Rober- tus, angeführt von Papirus Glaber Radulphus (in der Gesch. von Frankreich, Buch s, End. 8) beschreibt die Geschichte vondiesen Märthrern noch viel weitläufiger und erzählt nicht nur, wie diese genannte Ketzerei entdeckt, sondern auch, wie sie nach Orleans gebracht und fortge- pflanzt worden sei, welches wir, um Weitläufigkeiten zu vermei- den, übergehen wollen. Unter andern macht er zwei dieser Leute, Heribertus und Lisojus- namhaft, welche von dem Könige und den Herren des Reiches sehr hoch geachtetund geliebt wurden, ehe noch ihr Han- del an den Tag kam &c. Ferne: erzählt Glaber, wie sie entdeckt worden seien: Un- ·terdessen, sagt er, haben sie zu Rouen einen Priester auf ihre Seite zu bringen sich bemüht, und zwar durch einige, welche sie mit Vorsicht an ihn abgefertigt hatten, um diesem Priester das Geheinmis ihrer Leute deutlich zu erklären; sie führten auch Beweggründe an und sagten, daß das ganze Volk bald ihrer Meinung zufallen würde. Als der Priester dieses vernommen, ist er auf frischer Tat zu Richard, dem Stadtgrafen, gegangen, und hat ihm den gan- zen Handel ordentlich erzählt, worauf der Graf sofort Briefe an den König Robert mit einem außerordentlichen Boten abgefers tigt und hat durch denselben ihm diese heimliche Pest (so nennt er den wahren Glauben) wissen lassen. ) Der König Robert, der sich hierüber sehr betrübte, hat ohne Verzug eine Versammlung von vielen Bischöfen, Aebten und an- deren gottesfiirchtigen Personen (so nannte er den blutdürstigen Rat) zusammen gerufen und durch dieselben« sowohl den Urhe- bern als auch den Hituptern genannter Ketzerei genau nachfor- schen lassen. » Nachdem man unter den Geistlichen Untersuchung 188 Der blutige angestellt wurde, welchen Glaubens und welcher Meinung ein jeder von ihnen sei, so haben sich die erwähnten Heribertus und Lisojus selbst sogleich offenbart, daß sie eine andere Meinung hegten, als die von der römischen sdirclie und nachher haben sich mehrere andere erklärt, daß sie Heribertus und Lisojus zugetan wären, und haben auch von deren Gemeinschaft und Lehre nicht abgebracht werden können. Als man sie genauer prüfte, woher und von wem diese Vermessenheit ihnen zugegangen sei, haben sie die Antwort gegeben: Von denjenigen, Ivelche ihr vorlängfc eine Sekte genannt habt, welches ihr nun, wiewohl zu spät, er- kannt; wir aber haben lange darauf gewartet, daß ihr, wie auch alle cinderen Menschen, von welchem Gesetze und Stande sie auch sind, dieser Sekte zufallen möchten, und sind auch noch der An- sicht« daß es geschehen werde. Darnach haben sie sogleich ihre Meinung an den Tag ge- geben 2c.,»ohne Zweifel nach der Weise der Albigenser und Wal- denser, wie nachher gemeldet werden soll. Als der König und alle, welche zugegen waren, sahen, daß sie von ihrer Meinung iiicht abgebracht werden konnten, so gab er den Befehl, daß man in der Nähe der Stadt ein großes Holz» feuer anzüiiden sollte, damit sie etwa dadurch erschreckt werden und von ihrer Meinung ablasse1i möchten. Als man sie aber zu dem Feuer hinausfiihreii wollte, haben sie überlaut gerufen, daß sie alle sehr darnach verlangten, und übergaben sich selbst in die Hände derer, welche sie zu dem Feuer führen sollten. Hier· auf sind dreizehn dem Feuer übergeben worden, und alle dieje- nigen, von denen es sich nachher ausgewieseiy daß sie deren An- hänger gewesen, sind mit derselben Strafe belegt und dem Tode durch die Flammen übergeben worden. Grab. sinds-I. i« des: Geschicht: von Franc, Vuch s, Eos-». s. Ferner in den Schristen der Pfarrkirche zu Orleans welche St. Maximi Kirche genannt wird, ist auch die beschrieben, wann solches geschehen sei. Dieses ist (wird daselbst berichtet) öffent- lich zu Orleans in dem Jahre nach der Geburt unseres Herrn Jesu Christi 1022, in- dem achtundzwaiizigsteii Jahre des Kö- nigs Robert, auf den 5. der römischen Zinszahl geschehen, daß der Erzketzer Stephanus mit seinen Mitgesellen zu Orleans ver- da1nnit und verbrannt worden sind. angezogenen Stelle. Jtem Abr. Mellinus 2. Papirus in der oben Verfolgung und Marter, gedruckt 1619, Fol. Buch von der Historie der 436, »Col. s, 4 re. Diese oben angeführten Stellen sind selbst aus den Schrif- ten der Papisten genommen» deshalb soll der Leser gewarnt sein, in Ansehung der- Veschuldigungew welche diese heftigen Widersacher gegen die frommen Zeugen Jesu Christi auf das bitterste ausgespieen haben, nach der Art der Liebe zu beurteilen. Wir haben oben erzählt, daß die genannten vierzehn Mlirtlsrer von den Alten für die Grstlinge der Waldenfer angegeben worden, aber· die Pavisten nennen dieselben Ketzer 2c., doch ist solches kein Wunder, weil sie hernach die Ketzer und Waldenser mit einem Namen zu nennen pflegten. Hiervon wollen wir einige Proben anführen. Der Priester Reinerius hat ein Buch geschrieben, welches er Summa contra Heeren- cos genannt, das ist der ganze Inhalt gegen die Ketzer 2e., gleich als ob alle Irrt-Eimer, welche darin angefochten werden, den Waldensern eigen wären, welches eine solche Unwahrheit ist, als wohl die Lügen selbst. Vergleiche das Buch Reineriiis re. mit Abraham Mellinus Hi- storie, 2. Buch, gedruckt 1619, Fol. 487, Col. 4 re. Everhardus Berthunensis gab sein Buch heraus unter dem Titel Antiheretismus 2c., als ob man sagte (insgemein) gegen die Ketzey aber dek Jesuit Gretserus als er dasselbe an den Tag gab, nannte es Everliardus contra Waldenses eben als ob Gverhardus allein gegen die Waldenser geschrieben hätte; da doch das wenige gegen sie streitet. Doch hat man mit diesem Titel gesucht, die armen Waldenser aller Ketzereien zu beschuldigem welche namlich in genamitem Buche berührt werden. Siehe das oben angeführte Buch re. Hernach hat Ermegar- Schaut-tats- dus ein Buch gegen die großen Jrrgeister geschrieben, welche behaupte- ten, daß die Welt un-d alle sichtbaren Dinge nicht von Gott, sondern (o eine verlogeiie und grausanie Sache) von dem Satan gesclafsen seien, welche Wiseinung fa t von allen alten Schreibern den Maniihäern zuge- skhrieben wird; do z· hat vorgemeldeter Verfälschey nämlich Gretserus, sich nicht gescheu«t, uber Jedes Blatt« desselben Buches zu setzen Erme- gardus»gegeii»die Waldenseiz worin der Srhreiber insbesondere die Bisanichaen mit welchen die ZBaldenser nichts gemein gehabt, widerlegt hat. Siehedie oben angeführten Schreiber und Bücher. Item Bal- rliazar Lyclu Anmerkungen uber die Streitigkeiten dieser Leute re. Deshalb fPlgk Aus dpm Vvxklstgehendem »daß» es dem Leser nicht fremd dunteii müsse, daß die Papisten die rechtsinnigen Waldensey odek zum wenigsten solche Leute, dieder romischen Lehre samt den Pfaffen und Monchen widersprachem mit dem sehr verhcißten Peinen der Manichä- er, Harcticos oder Kehek belegt haben, gleichwievfters geschehen und auch alsobald soll gezeigt werden an den guten Mstcr·thrern, welche durch die— Bosheit der Papstlichgesinnten zu Goslar erwurgt worden sind. Einige fromme Christen, die von den Pnpisten Maniehiier und Ketzer genannt worden, werden zu Goslar um des Be« kcnntnissks der evangelischen Wahrheit willen im Jahre 1052 erwiirgt oder aufgehiingt »Es« ist uns leid und jammert uns bis in die Seele, daß wir, Hi Llnsehuiig der Zeugnisse der heiligen Märtyrer, uns mit den schrifteii der Papisteii behelfen müssen, welche doch ihre hef- tigxien Feinde und Widersacher sind und das; uns ferner nur solche Schriftsteller zu Gebote stehen, die mit uns im Glauben nicht. einstimmig gewesen sind und deshalb die richtigeii Ver- handlungen der frommen Zeugen Jesu- unseres Seligmexehers, nach ihrem Sinne gebeugt und ihrer eigenen Meinung aiisgelegt haben. » DiesesZ Unglück ist uns oft widerfahren, und trifft uns jetzt wieder die Reihe; dochhoffen wir, daß der verständige und auf- siierksanie Leser das Licht von der Finsternis unterscheiden und ohne Pai«teilichkeit»,«nach christlicher Art, davon urteilen werde. Herniaiiiis Contractusk Graf von Beringem schreibt uui das Ende seines Lebens, kaum ein oder zwei Jahre vor seinem Tode, daß gewisse Personen zu Goslar, welche von ihren Wi- dersacherm namlichdeii Romisohgesinntem beschuldigt worden, daß sie Manichaer seien, denn man wußte zu der Zeit die wahren Christen, welche der romischen Kirche entgegen waren, mit kei- nem besseren oder anderen Namen zu nennen, obgleich dieselben mit der Meinung der Manichäer durchaus keine Gemeinschaft hatten, und demnach hat dieser Hermanus Contraetus, welcher sehr eifrig an der päpstlichen Religion hielt, diese Personen, nach isomischer Art, auch Manichaer genannt und gesagt: Der Kaiser Henricus, der Dritte oder Zweite, hat im Jahre 1052 zu Eos. lar den Geburtstag unseres Herrn gehalten und daselbst einige Kaiser, so nennt er die wahren Christen, welche außer andern verkehrten Meinungen, gleichwie« die Seete der Manichäer, auch einen Abscheu hatten, Fleisch zu essen, welches er, wie gezeigt werden soll, ihnen mit Unrecht aufbürdet, mit allgemeiner Zu- stimmung und Bewilligung (verstehe der Bischöfe oder Herren des Reiches) und welche daher für Ketzer erklärt worden sind, damit ihr Grind nicht weiter um sich greife und viele andere cmstecke, an den Galgen hat aufhängen lassen. Herrn. coritic Chr-on» Anno 1052. 1 Wir bedauern und beklagen, daß wir uns bei der Erzählung dieser Märty- rer mit den Schristen der Pol-isten, welche ihre Feinde gewesen, behelfen müs- sen. »Daß deshalb der Leser das Gute von dem Bösen unterscheiden müsse te. DDaß die frommen getöteten Leute, von welchen Herinanus Contractus schreibt, von den Padisten Manichäer genannt werden, welches von der Falschbeit einiger bosbasten Menschen, welche die Jrrtümer der Blanichöer und anderer Irr-enden, den treuen Zeugen Jesu Christi, die daran ganz unschuldig gewesen, aufgebürdet haben. Objekt-on haben wir eben in einer Anmerkung über den Tod des Ste- vbanus und seiner dreizehn Mitmärthrer einige Exempel gezeigt, auf die kvik den Leser verweilen. oder Märtyrer-Spiegel der Tauss-Gesinnteii. 189 Aber« es ist ihnen- schreibt Abraham Mellinus, nicht so sehr um das Fleischessen zu tun gewesen, als um vieler anderen Lehr- punkte willen, welche Hermanus Contraetus mit Stillschweigen übergeht, nämlich solche, von welchen Radulphus Ardens Er- wähnung tut, indem er anführt, daß zu Ende desselben Jahr- hunderts einige sogenannte Manichäer zu Agen in Frankreich ge- wesen, von welchen er sagt (i1i der Predigt über den 8. Sonntag iiach Trinitatis), dergleichen sind heutigen Tages die Manichäi- schen Ketzey welche mit ihrer Ketzerei unser Vaterland Agen be- sudelt haben; sie geben vor, schreibt er, daß sie« ein wahres apa- stolisches Leben führen, daß sie7 nicht lügen und nicht schwören; unter dem Scheine der Mäßigkeit und Enthaltung, fofährt er fort, verwerfen sie das Fleischessen und behaupten, daß« das Sakrament des Altar nichts anderes als bloßes Brot sei; auch leugnen sie- die Taufe« (nämlich die Kindertaufe denn hierüber war die Frage) und sagen, es könne niemand selig werden, der nicht durch ihre Hände getauft sei 2c. Es ist freilich wahr« daß derselbe papistische Schreiber ih- nen noch verschiedene andere Stücke aufbürdet, die zu ihrem Glaubensgrunde gehört hätten; wir halten es jedoch für unnö- tig,-hierüber etwas zu sagen, weil schon der obengenannte Mel- linus für uns dieses getan, wenn er sagt (in dem L. Buche von der Martergeschichte, Fol. 437, C), alle diese Jrrtümer, ohne den von der Taufe, von der Messe, oder der Verwandlung, des Brotes (ist zu verstehen gegen die Messe und Verwandlung des Brotes) werden ihnen von dem papistischen Schreiber mit Un- recht aufgebürdet, gleichwie Thuanus, wenn er von den Waldens sern schreibt, selbst bekennt (i1i der Geschichte seiner Zeit, im Jahre 1550). Sodann« führt.er aus Thuanus das Vekenntnis dieser Leute an, worin durchaus keine Jrrtümer, viel weniger Manichäische Ketzereien gefunden werden, sondern größtenteils nur solche Dinge, wie sieibei uns noch heute öffentlich gelehrt und mit Macht und Nachdruck der heiligen und göttlichen Schrift gegen denAberglauben des Papsttiims behauptet wer- den. « Nachdem Mellinus das Bekenntnis dieser Leute aus Thuas nus angeführt, fährt er fort: Dieses ist ja ein» offenes ungeheu- cheltes Vekenntnis des Thuanus, welches sich genug· ist, alle vorhergegangenen Lästerungen, welche nanilich den heiligen Msrtyrern vorgeworfen wurden, zu widerlegen re. Abt. Melli- nus in der Geschichte, Pag. 437, Col. Z. Wir sehen also, daß selbst nach dem Zeugnisse dieses papi- stischen Mellinus, die obengenannten Märtyrer keiner Manichäis schen Jrrtümer schuldig gewesen sind, sondern daß sie der römi- schen Kirche widersprachen Dies ist von ihnen hauptsachlich in dem Artikel der Taufe (und das nämlich der Kindertaufe wovon die Frage gewesen); ferner über die Messe oder die Ver- wandlung des- Brotes geschehen Je, weshalb dieselben»mit un- ter die wahren Zeuge« Jesu Christi gezahlt werden wogen, die ihren lebendigen Glauben 1iicht nur mit dem Munde, sondern auch mit dem Blute, ja mit dem Tode bezeugt haben und wel- che der Herr auch in der Auferstehung der Gerechten nach seiner Verheißung lohnen und krönen wird. Offkx L, 10— Allhier s etzen wir einen Papisten gegen den· andern; Thuanus ge- gen Radulphus re. Unter-dessen sind wir genotigt, von diesen zwei IDas Zeugnis des Radulphus Ardens, von der Meinung gemeldeter Leute, wird angeführt. DDaß sie ein wahres edangelisches Leben zu führen vorgegeben. ssDqß sie weder lügen noch schwören wollten. SDaß das Satranient des Altars nichts anders als bloßes Brot sei. V Daß sie die Kindertaafe verleugnet E» Daß die übrige Dinge, welchc ihnen als Manicbäische Irrt-time: zugeschriehen werden, ihn» von ihren Feinden mit Unrecht aufgebürdet worden. »Daß in den! Be- tenntnis dieser Leute, wie es Thuanus angeführt Hut, leiste III-Witter- viel weilt( cher Manichäische Ketzereien gesunden worden, wohl aber dergleichen heilige Sa- chen, wie heutigen Tages beiden Taufgesinnten noch gelehrt werden. streitenden Parteien das beste Zeugnis, betreffend diese Märtyrer, an- zunehmen, weil sie doch beide nichts anderes zum Zwecke gehabt, als et- was zur. Beschweruiig derselben Leute hervorzubringen. Es wird, sagt Thuanus, berichtet, daß ihre Lehrpunkte folgende gewesen: Daß die römische Kirche den wahren christlichen Glauben verlassen habe; daß ie die babylonische Hure sei und dek dürre Baum, welchen Christus sel ft verflucht und geboten abzuhauem daß man daher dem Papste und den Bifchöfem welche in seine Jrrtümer einivilligem keineswegs gehorchen müsse. Daß das Mönehsleben ein rechter unreiner Wasserkanal sei, worin aller Unflat der römischen Kirche zusammenfließeh ja ein rechtek hölIischer Pfuhl; daß alle Klostergelübde eitel und umsonst seien und zu nichts anders als zur Unzucht dienlich re. Daß die Orden der Priesterschaft Kennzeichen des großen Tieres seien, wovon in der Offenbarung Johannes gemeldet wird, daß das Fegfeueu die Messemdie Kirchweihem die Verehrung der Heiligen, die Seelenmessen für die Toten re. rechte Erfindungen und Einsetzuiigcii des Satans seien. « Dieses sind, sagt der Schreiber, die vornehmsten und gewissen Glaubensartikel ihrer Lehre. Die andere als von dem Ehestande (nämlich, daß sie denselben sollten als bös geachtet haben) von der Auferstehung, daß sie dieselbe sollten geleugnet haben; von dem Zustande der Seelen nach dem Tode, daß sie davon ungeziemetid sollten gesprochen haben; und von der Speise, daß sie alles Fleischessen sollten verworfen haben, solches wird ihnen mit Unrecht aufgebürdet. Thuanus in der Historie von den Waldenserm im Jahre 1650, verg·lichen mit Abrx Mellinus in dem L. Buche, gedruckt 1619, Fol. 347, Col. 3 &c. Dieses haben wir desto weitläufigek angeführt, um die Unschuld vorgemelideter Märtyrer zu erweisen, und daß ihre Lehrsätze keine Ma- nichäischen Ketzereien gewesen, sondern »Bestrafungen der römischen Kirche 2c., worüber die Pay-isten, als welche hierdurch erbittert wur- den, ihre« Galle von allerlei Beschuldigungem wie es scheint, gegen die- se armen Leute ausgespieen haben. Hcnricus und Alfuardus, zwei fromme Christen, werden, weil sie diecvtingelische Lehre behauptet, der esine in der Gegend von Schweden enthauptet, der andere unter den Nor- mannen totgeschlagen, im Jahre 10671 In! dem Jahre 1067 nach Christi Geburt war ein gottes- fürchtiger Mann mit Namen Henricus der von den römischen Geschichtsschreibern ein Fremdling genannt wird, vielleicht weil er sich unter den Römischen im Verborgenen oder als ein Fremd- ling hat aufhalten müssen. Von diesem wird berichtet, daß er in den äußersten Gegen- den das Evangelium Christi gepredigt habe und als er darüber ergriffen worden, sei er um des Namens Christi willen enthaup- tet worden. Ein« anderer frommer Christ, namens Alfuardus, hat nicht einmal, nachdem er lange heimlich, aber doch heilig, unter den Normannen sein Leben zugebracht, im Verborgenen Christi Ei« - gentum verbleiben können. Dieser, ineil er seinen Feind zu beschirmen oder ihm Gutes zu tun suchte, wird von seinen Freunden, oder doch von denen« die seine Freunde hätten sein sollen, totgeschlagen. Adam, in der Geschichte von Schweden über das Jahr 1067, be- treffend die schwedische und nordische Geschichte, verglichen mit Abt. Mtellinus Fol 334, Col. Z, meistens von Wort zu Wort ausgezogen. Weil die beschriebenen Verhandlungen die er zwei Märtyrer Hen- ricus und Alfuiardus sehr kurz- sind, sintema der Schreiber, wie er selblft berichtet, von der Wahrheit der Sache nichts hat zu- noch abtun wo en, sondern es also berichtet, wie es ihm angezeigt worden, welches ein Kennzeicheii von der Gewißheit der Sache ist-so haben wir auch nicht weiter in der Erzählung dieser Sache fortgehen dürfen, oder zur I Wie der Märtyrer Henricus, welcher sich in Schweden verborgen hielt, uta der Predigt des heiligen Evangeliums willen enthauptet wurde· sDesglcicheii von Alsuardus, der heimlich unter den Norm-innen ein heiliges Leben geführt und von denselben getötet worden ist«. 190 Der blutige Ausdehnung den Verstand anderer Schreiber sdazufügen können; wie- wohl solches auch ganz unnötig ist, weil in derselben Beschreibung obgleich sie kurz ist, dennoch genug« erzählt worden, was zum Unter- richte wegen derselben Märtyrer nötig ist. « · · Dann wird von Henricus gesagt, daß er das Evangelium Christi, das sind keine Pfaffen Satzungen gepredigt, und darüber ergriffen worden. Von Alfuardus meldet der Schreiber, daß er sich lange heim- lich, doch heilig, unter den Normannen aufgehalten habe; desgleichen, daß er nicht länger« im Verborgenen Christi Eigentum habe bleiben können.2e., verstehe, nicht dem Papste eigen, oder dek sogenannten Mutter, der römischen Kirche re. Hiervon könnte ein mehreres gesagt werden, aber es würde zu lang fallen, auch achten wir das, was ge agt worden, -dem gutmeinensden Leser als genug zu sein. Braue, Bischof zu Augurs, und Berengarius, sein Diakon, wer- den um ihres Zeugnisses toillen gegen did Kindertausq Verwandlung des Brotes Je. und der Messe in ver« skhiedenen Coneilien von den römischen Pap- ste verdammt, das erste Mal um das Jahr 1050, das letzte Mal um das Jahr 1079. Wir! haben in unserer Beschreibung der heiligen Taufe auf das Jahr 1060 von Braun, Bischof zu »Angiers, und seinem Dis« akon Berengarius und nach dem Berichte mehrerer Schreiber, folgendes gemeldet: » Daß sie gegen die allgemeine Ansicht im Papsttume die Kindertaufe und Verwandlung des Brotes 2e., und das, was da- mit in Verbindung steht, vernichtet und geleugnet haben, wie aus Bepertuszund einem ungenannten Schreiber 2c. an erwähn- tem Orte erwiesen worden ist.. Von Bruno finden wir keine Beschreibung weiter, als er in seinem Verhöre geantwortet, wie erzählt worden, und daß seine Meinung, so wie auch die des Berengarius von dem Papste Leo des Neunten in zwei besonderen Zusammenkünftem die eine zu Rom und die andere zu Vercell, verdammt worden sei. . Was ihm aber weiter nach dieser päpstlichen Verdammung begegnet, dessen gedenken die Alten nicht; uns zum wenigsten ist darüber nichts zur Kenntnis gekommen. Siehe die Einleitung- 2c., gedruckt 1631, Pag. 48, Col. Z. Von Berengarius aber wird berichtet: Daß er außer den erwähnten beiden Verdammungen des Papstes Leo, welche ihm und Bruno widerfahren, npch drei Ver« höre und Verurteilungew wie auch drei nach einander folgende geistliche Versammlungen, eine zu Tours und zwei zu Rom, aus- gestanden. Siehe das oben angezogene Buch. - Dochi zu unserem großen Leidwesen können oder mögen wir es nicht verschweigen, daß er sich in letzten drei Verhören, sei es aus Furcht des Todes oder aus andern Ursachen, nicht männlich cder christlich genug gezeigt hat; denn, wenn anders die Alten uns hierüber zuverlässige Mitteilungen gemacht haben, so hat er in einem jeden Verhöre seine Meinung widerrufen, obgleich er dieselbe bald nach dem Widerrufe, als er nämlich wieder frei geworden, au-f’s Neue bekannt, indem er hierzu durch sein Gewis- sen getrieben wurde. » « Sein« Widerruf, aus welcher Ursache er auch geschehen sein mag, ist ein großer Mangel an ihm gewesen, welcher selbst nicht bei einem getoöhnlichen Christen, vielweniger bei einem Märty- rer geduldet werden sollte, es sei denn, daß man ihn des Na- mens eines guten Christen oder Märtyrers berauben wollte. Doch« in Erwägung seiner aufrichtigen Reue und Betrüb- IVon dem Zeugnis des Bruno und Berengarlus und was ihnen hierüber zugestoßen ist. Von Bruno insbesondere und wie sein Glaubensgrund in zwei besonderen Coneilien verdammt worden. IVon Berengarius und wie er ohne vie zwei vorgemeldeten Verdammungem welche er mit Bruno ausgestanden, noch drei Verhöre und Verurteilungen hat erdulden müssen. Er hat sich in den drei Berhören nicht tapfer und christlich genug erwiesen, doch aber jedesmal Reue dar« über getragen re. « Dies halten wir für einen großen Mangel von ihm. Schauplatz nis, welche er immer bewiesen, und weil er, wie früher, das Volk lehrte, und zwar, wie von vielen berichtet wird, bis ans Ende seines. Lebens, so möchte ihm der Name eines Christen, ja auch eines Märtyrers obschon in der Schwachheit, um seines vielen Ungemachs willen, welches ihm um seines Zeugnisses wegen begegnet, zugeeignet werden. Der« heilige Apostel Petrus, nachdem er Christum dreimal ver-leugnet, ist gleichwohl von ihm, obwohl es eine verschreckliche Sünde gewesen, als er herzliche Reue zeigte, nicht verworfen worden, indem ihm der Herr nachher befohlen, seine Schafe und Lämmer zu weiden; ja er sagte ihm, daß er um seines Namens willig gebunden werden und Gott mit seinem Tode ehren, das ist, daß er als ein Märtyrer sterben sollte, was ihm unter- der RegierungNercks im ersten Jahrhundert auf das Jahr 68 wi- derfahren ist. Berengarius ist nach dem Urteile des Papisten Baronius in die neunzig Jahre alt geworden« und ist, dessen Berichte zufol- ge, bis ans Ende seines Lebens« von der römischen Kirche abge- sondert geblieben; auch hat er zu Spaltungen te. Veranlassun- gen gegeben, wiewohl Bellarininus hierüber anders urteilt, welchem wir dies bis dahin anheim geben wollen, daß solches aus der Meinung eines Mönchs von Mamelsburg woher es Bellarminus, wie es scheint, genommen, besser erwiesen werden mag. » Vergleiche Vellarnc in seine: Chronik über das Jahr 1058 mit der Historie von England, Buch Z, betreffend die Meinung des Mönchs von Mainelsburg · » «« Abt. M llinus, Fol 395, Col. l aus Baron. in clironjlc Erd. 1088, Art. Its. » Die7 »Seit seines Todes wirdiauf das Jahr 1088, auf den Tag der Ankunft der Weisen aus Morgenland, welchen man drei Flönige nennt, angegeben. Die« letzten Worte, welche er gesprochen haben soll,·werden von einem gewissen Bischofe von Cenomana, genannt Hildeberg, in dem dritten Buche der englischen Geschichte angeführt« wo er erzählt, daß Berengarius sehr tief geseufzt und gesagt habe: Heute auf diesem Tag der Ankunft wird mir um meiner Bußfertigkeit willen mein Herr Jesus Christ entweder zur Verherrlichung erscheinen, wie ich hoffe, oder aber, wie ich fürch- te, zur Strafe. « Angeführt von Abt. Wtellinus re» Fol 395, Col« 1. Diese« Worte»werden, wie es scheint, von demMönche zu Mamelsburg insofern übel gedeutet, als ob Berengarius, indem er von seiner Bußfertigkeit und guten Hoffnung redet, solches um deswillen gesprochen haben sollte, weil er in den oben ange- führten Stücken zu der römischen Kirche wieder zurückgekehrt sei, und daß seine Aeußerung in betreff seiner Furcht vor der Stra- fe, welche er zu befürchten gehabt, auf die Meinung, die er gegen den Papst und die römische Kirche behauptet hatte« bezogen wer- den müsse; aber abgesehen davon, daß wir in des vorgenannten Mönches Meinung keinen klaren Beweis sehen, so können. auch diese Reden des Berengarius sehr füglich in einem andern und guten Sinne genommen werden, indem er« von seiner Bekeh- rung und guten Hoffmmg zu der Erscheinung JesuChristi ein Vertrauen gehabt, daß ihm der gütige Herr, sein geliebter Se- ligmacheu weil« Er nun bekehrt, und feinen Widerruf, wozu ihn die Papisten gezwungen haben, bereuet, seine Sünden in Gnaden vergeben würde, weil der Herr seinem Jünger Petrus, « Doch wenn man seine herzliche Reue nnd Bebarrlichleit bis ans Ende betrach- tet, und das viele Ungemach, welches er erduldet, so gebührt ihm der Name eines « Märtvrers »Von Petrus dreimaligeo Verleugnung Christi, welche ihm der Her: vergeben, und voraus-gesagt, daß er noch einer feiner Märtyrer werden würde. »Die Zeit des Todes des Berengarius sseine letzten Worte, welche er mit ei- nem tiefen Seufzer gesvrochen haben soll. « Daß diese Worte, wie es scheint, von einem Mänche übel ausgelegt worden, und worin. DGenauere Anmerkung de: Worte des Berengariiis und wie dieselben in einem guten Sinne genommen werden können. »Von seiner guten Hoffnung. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. als ob derselbe in» gleiche, oder wohl noch ärgere Sünden der Velrleugiiung gefallen, und er solches bereute, alles vergeben ha e. · Doch« sei er« redet der Mamelburger Mönch weiter, auf der andern Seite nicht ganz ohne Furcht gewesen,.weil er in dem obigem Widerrufe allerdings sein Gewissen verletzt, und daß der Herr, gleichwie er gütig also auch gerecht«sei, besonders in An- sehung der Strafe der Sünden, welche gegen das Gewissen oder mit Vorbedacht getan wurden. Dessenungeachteks kann man auch aus diesen Worten wahrnehmen, wenn sie sonst richtig— angeführt worden, daß seine Hoffnung größer als seine Furcht gewesen, weil er seiner Hoff- . nung, seiner Reue oder Bekehrung, ja auch der Herrlichkeit der Seligen zuerst erwähnt. Denn, indem er redet, was hätte er wohl anderszu erkennen geben wollen, als: « »Heute-auf diesen Tag ·. . . wird mirmein Herr Jesus Christus, um meiner Bußfertigkeit willen, wie ich hoffe, zur Herrlichkeit erscheinen« « - Was« die nachfolgenden Worte derFurcht betrifft, so sind dieselben, wie es scheint, kaus christlicher Sorgfalt und. Demut hinzugefügt, weil kein lebender Mensch vor der Gerechtigkeit Gottes bestehen könnte, wenn er nicht gnädig wäre, noch viel weniger. jemand, der sich an der göttlichen und allerheiligsten Majestät schwer versündigt hat; welches mit Joh. 9, 1, Pf. 130, 3 und 143- 2 übereinkomn1t. - Indessen« haben die Menfchen über den, Tod des Verengas rius verschieden geurteilt; denn einige, welche hart römisch und papistisch gewesen, haben, wie es scheint, eine böse Ansicht von ihm gehabt, deshalb sie auch nichts Gutes von ihm reden konn- ten, wie solches aus der Befchreibung Papirius Massonius in seiner Historie von Frankreich auf das Jahr 1088 erhellt, wenn er sagt: « . JUUdiesem Jahre, auf den Dreikönigstag . . . . ist der ver· dorbene Erzketzer Verengarius, welcher die Kirchenämlich die römische, so oft mit einer falschen Buße oder Reue wegen feiner Meinung betrogen hat, aus diesen Leben geschieden 2c. Jahrbiicher von Franc» Buch 3 er. Aber« andere, welche seine guten Freunde gewesen, haben zu ihm ein besseres Vertrauen gehabt, zu welchen Hildebertus von welchemolsen erzählt worden, besonders gehört; dieser hat, wie· einige angeführt, eine sehr schöne und treffliche Grabfkhrist auf seinen Tod gemacht, wovon die letzten Worte also lauten: Er, nämlich Berengarius, ist in Wahrheit ein weiser undin allen Beziehungen vollkommen seliger xvlaim gewesen, welcher den Himmel mit feiner Seele und die Erde mit seinem Leibe be- reichert;. Gott. gebe, daß ich noch meinem Tode mit ihm leben und mit ihm ruhen, und daß rxceiii Los oder Erbteil nicht besser als— das« Seinige sein möge. - i Siehe das oben angeführte Buch, verglichen mit Abt. Mellin., FIIL 395, CVL I, Z. Wir« wollen nunhiervoii abgehen, und Gott seine Sachen I« Von seiner Furcht. I« Dort) scheint seine Hoffnung größer als seine Furcht gewesen susein und woraus solches erhellen »Das; die nachfolgenden Worte. worin er seine Furcht zu erkennen-gibt, aus christlicher Sorgfalt dazu getan wor- den zu sein scheinen. »Daß die Menlchen liber den Abschied des Berengarius verschiedene Urteile gefällt. I« Das Urteil der strengen Papisten von seinem To« de. U Das Urteil anderer, welche seine guten Freunde gewesen. DDaß wir Gott seine Sache befehlen, doch hat unterdessen die Gemeine durrh seinen Tod vieles verloren, also daß der Todestag des Beretcgarius ein schädlicher Tag ge- wesen. 191 befehlen; inzwischen hat die Gemeine Gottes, oder wenigstens das kleine Häuflein der Gläubigem durch seinen Tod-viel an ihm verloren; daher mögen wir wohl, wie früher jemand, klägli- cher Weise sagen: Der Todestag des Berengarius ist ein schädliche: Tag gewesen. · «Sam. Peltius in dem Geschlechtregister der Successiom gegen die åömischenä Papste; gedruckt 1649, Pag. 128, aus Epia canon in Epitin ertrug. c. . Viele von Bcrengarins Nachfolger-n, welcht man Berengnrianer nannte, werden in Jtalien zu Piacenza auf päpftlichen Befehl im Jahre 1095 verdammt, und hernach bis l auf den Tod verfolgt, um dasJahr 1100. Nach! Berengarius Tode hat fich feine Lehre, wovon oben gemeldetworden ist (die Taufe und das Abendmahl, gegen die Meinung der römischen Kirche 2c. betreffend), unter seinen Nachfolgerm welche man Berengarianer nannte, sehr ausgebrei- tet« so daß England, Frankreich, Jtalien, Spanien, Hochdeutsch- Basis, ja auch ein Teil der Niederlande damit angefüllt worden 1 . Denn2 (wie ein gewisser Schreiber sagt), fie hingen an Berengarius nicht wie an einem Röhre, welches von dem Winde hin und her bewegt wird, auch war ihr Glaube auf keinen Men- schens gegründet, wie hochgelehrt und gottselig fie auch-gewesen sein mochten, sondern aus das lautere Wort Gottes, welches in Ewigkeit bleibt. Siehe die oben angeführte Stelle. » Daher« hat der Papst Urbanus der Zweite im Jahre 1095 swelchen die Not hierzu getrieben) eine große Zusammenkunft gegen dieselben in der Stadt Piacenza in Jtalien gehalten, wo- zu fich viele Bischöfe aus Jtalien, Burgund, Frankreich, Deutschs land, Bayern und andern Landschaften versammelt, so daß kei- ne Kirche fürealles Volk Raum genug hatte, sondern daß sie ihre Versammlung außer der Stadt auf freiem Felde halten mußten. « « f In« dieser Zusammenkunfh sagt Bertoleus Constantiensis ist unter andern ein Canon oder Regel ausgesetzt worden, worin des Verengarius Meinung, welche man eine Ketzerei nannte,- wiederholt, wie zuvor zu verschiedenen Malen geschehen, anathe- matisiert oder verbannt, die Meinung der« römischen Kirche aber als eine hochwürdige Sache bestätigt worden &c. Vergleiche Bei-til. constant. in Thron» Arme) 1095. Baron AnnaL Tom. II» Anno 1095 sie. Abt. Mell Historie der Verfolgung, gedruckt 2619, Fol 395, Col. L, 8,-unter dem Titel von Berengarins Anhange nach seinem Tode er. Hieraus« hat, sich eine großeVerfolgung u. jämmerliche Not insbesondere um das Jahr 1100 über die zuvor genannten Be- rengarianer angesponnen; denn sie find zuerst hier und da aus dem römischen Gebiete verbannt worden; einige wurden mit dem Tode gestraft, ja selbst mit dem Tode durch die Flammen ge» wie in der Beschreibung der, Märtyrer in dem folgenden Jahrhundert ausführlicher berichtet werden soll. , Unterdessen siehe Abr. Wall» Fol. 395, Col. Z, ausgezogen aus Thuanus in der Vorrede; ferner» Historie Heinrichs des Vierten re; tVon den Nachfolger-i der Lehre des Berengarius, welche man Berengaris aner nannte, u. in welchen Ländern sie sich ausgebreitet. « Daß ihr Glaube nicht aus Menschen, sondern auf das lebendigeWort Gottes gegründet gewesen. « Von einem gewissen Conrilium zu Piacenza im Jahre 1095 gegen dieselben auf dem flachen Felde gehalten. sDaselbst wird ihr Glaubens-gravis, den sie mit Berengcu rius gemein hatten, anathematisiert oder verflucht, wie schon früher öfter— gesche- hen. sDaher werden sie, ungefähr im Jahre elfhundert, sehr unterdrückt, einige verbannt, vertrieben, mit dem Tode bestraft, ja selbst verbrannt. Beschreibung von der heiligen Taufe der Märtyrer im elften Jahrhundert, das ist: Von dein Jahre uaih der Geburt Jesu Christi 1000, bis zu dem Jqhkk 1100. Kurze:- Jnhalt von derkaufe inr elften Jahrhundert. . die tlllksstidiälfkige II! Gut? g szlvikd AIIIFUSC EITHER« des: «· · » U? THE-THAT. TUT- «Ttlllf Zkst es! Jede! »! des-ZWEI- Gsttes III-d Glaube« sa- ihic getauft sog-den seF HEXE-OR ais-This«- »Es-E« getauft worden seien. Ferner. daß die Aufgewachsenen zuvor in der ehristk welcher sagt, das; die Taufe eine Csrfulliaig Paß zu ferne: un Namen Christ: · net, das; man nach der Taufe nicht abermals in der Buße von den toten W Anshelnius eingeführt, Ferner. » auf oder iaiterwiesen werden mußten. Fer- tcheu Lehre esse« Gut-w legen wisse. übe: Hebt. o, 1——3. Ferner, das; die Gläubiger-« uaaiiich due-h die Taufe, i« die nie-he Christi gebracht werden. Endlich, das; die zwölf Prämie: zu Hoheit-s. Abg— 19- von Pau- lus wieder getauft worden seien re. Atsshelumsz dieser redet von de: Kraft and Wirtin-g Gottes, oei de: Taufe, iaiisdaß des Teufel; ukckeuschheii in oder Als-Pse- fslgtssesll . durch die Taufe gedampft oder abgewasihen werde re. ardus Woraiatiensis gibt eine sihöiie Erklärung des! de! Teufe- tvemc er sagt. daß die uikiekiukhiasgeiides Greci-besee- zu dem Eke- de gesrhehem damit niaii erfahre,« ob die heiligen Wortedes bekannten Glaubens in dem Herzen des Täufliaigs tief eingkunsxzelt seien, xqkd Glaiibea standhaft beharren wolle. Lanfraneus widersteht sieh nochmals der Kindertaiifr. . Das Zeugnis des Bruiio und Bereng ziehen, wird angeführt: und ausführlich erklart Fertier auch die Zeit; wann sie ihre Lehre alten Beroldus wird angeführt, und was darin von dem Artikel der Taufe zu lesen ist; nämlich von der er- h OF. «« sss esse-We k- elvi es es slen Anredatz welche an die ," wurde R» , Von Trivon Trevirenfiä und wozu er die Tänfliiige zu seinerZeit erniahnt Unterweisung getauft habe. fuhr! wird. ist Jud) STIMME. Frau Syraniia und deren Sohn nach vorh AGREE. Der lchte Zeuge, welcher wegen der Taufe aiige ukiikeidekreafesehkkiqkmsdcechts Zenker, daß sie dann unter de Airttvorten von d alten Bosheitenabgewaseheri word I , daß ' eujk « MOEIMMLIWQKTOEHTTEHMit-XVIIIHEXE-HEFT- «- Eissss HAVE· pflegte . » auf den heiligen Gebeten des Teufels Joch · ziwok angegebenen Reden des Juoins zu erkennen gegeben wird txketzt lvttd gemeldet. dktß fsth » Beschreibung der Taufe in diesem Jahrhundert abgekurzt Das! tausendste Jahr ist zu Ende, wir sind zu den nachfol- genden Jahren gekommen, welche Zeit das elste Jahrhundert ge- nannt wird. Wir wollen mit unseren Gedankendiireh dasselbe hindurehwandern und iuitersiicheiy was es damals mitder wah- rcnKirche für eine Beschaffenheit gehabt, ob auch dieCiiisetzmig Christi, insbesondere indem Artikel der heiligen Taufe und den Bluts-Finden, welche dazu erfordert werden, recht: unterhalten wor- en ei. — . Um« nun solches aufrichtig anzufangen und zu endigen, wollen wir inis zu einigen alten Schreibern wenden, welche von der Beschafferiheit der Umstände« dieser Zeit, oder wenigstens, welche nach der Zeit von deinjeiiigem was sich in Ansehung der Religion zugetrageih geskhriebenvhaben Jrn Jahres 1010, oder«- naeh Jae Mehrniiigs Ordnung im Anfange des elften Jahrhunderts, hat sieh der berühmte und fast überall »bekaniite Anshelums welcher, wie es scheiiih die Kindertaufe einstmals mit verschiedenen scharfsinnigem, doch menschlichen Gründen behaup- tet, durch verschiedene Schriften ausgezeichnet; es hat sieh aber damals und später heraus-gestellt, das; er von deinGegeiiteiIc iiberzeiigt worden und das; solches bereits ziemlich in ihm einge- wurzelt, wie deim, dein Berichte nach, bis auf den heutigen Tag im; sei: is- dieiees geheime-ea- zu iasiekcuiieskoeiee wes; wie. us« dieses wohl aussufkshteth ltttseke Zllfclltbtszu des! Schriften des: Alten nehmen Itktsseth UVM LICENSE. Ankommlinge wegen der Taufe gehalten wurde, wenn ihnen der Weg der Weisheit iaid der innig eicklårh weint er sagt, das; die Anköinmlinge vor der Taufe das Glaube weise; sie ipwdhi geges- die namens-use« ei; quch geges- die Verwandte» des »Am-s «. angefangen und mit« ihrem Blute voll- Glaube vorgelegt habe. wird Nachricht gegeben. Ferner, wie ekdie gis-obige welcher nich. ohne oekskhiedeue eksdeke Sacke, i» des-i « · zu bekennen unt III-ed angeführt. davon noch mehrere schöne Stücke iihergebliebeii, welche mit der Kptdklikllxlfe Mchk Wohl übereinstimmen, sondern Wenn man sie xMt getstlgell Augen svlsjehh dagegen streiten. " « . » s Davon wollen wir ermge zu eine: Pkqlxe kgkfiihkksz mit dem Vertrauen, das-»wenn du anders unpartensch bist, du mit uns, IVIC CMEM VTIIUVE dllsselbe sagen, oder wenigstens zustim- men tinrst , « . · Was unsrer-aus weg des Veedqchiks · - schriebe-i« wird. ers daß eZå Ein» r « 4 ÆYLYHFPIFFEFE"M«H M Use W« des! THIS-OF« M! III-Ih- getveleu sein sollte» solches lcsseu tm: diejenigen sagen. welche daraus-eh: Licht ge,- hobt, als-uns etwa davon vorgekommen. Unter-dessen» habenwir wich- tige Ungeheu- welche Im? bewegten. von ihn: das Gegenteil· unzwei- ussiz e: sen Wem-ca herei- iii nein. Sei. es. i« hadk.""««i,"I-ITL derselben» Lehre unddon dek Eintracht, nade und freien Willen, ZFSEKZTTHZOMZTL II« Ei« TM· bereite« wetten. e « « RAE« b« M Bett-L Hist» Pug- Z82. mss Test- Mssgdeli U. End. 4, von der Taufe re. « » Daß die Taufe nötig sei- lehrt Anshelums Ehe: North. 3). Die Laufe, sagt er, ist eine aller Gerechtigkeit; wenn auch jeinand es ni der Gerechtcgkeih Gottesfiirchh im Almosen. etgldlds Keltåfcklkeä Kopf) gebrachh als er iuaner o e,o» gei wo one etisiir»ihn,wekm' di Gnade der heiligen Taufe mangelt i « Am e Es Ist klar, das; Anshelnais hier sein Auge auf dasjenige » was nsritdens Juo auch den Otönihsorden widersetztezidesgleicheii dein Untersihiede der Speise re. — wird die oder Märtyrer-Spiegel der Rufs-Erstaunen. 193 gerichtet habe, was Jesus Christus, unser Seligmacheh zu Jo- haimes gesagt, als Johannes sich weigerte, ihn mit Wasser zu taufen: Laß es nun also geschehen, denn es gebühret uns, sagt der Herr, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Matth Z, 15. Dieses, wie Luk. Z, 23 berichtet, ist geschehen, als Jesus in dem dreißigsten Jahre seines Alters war, und,als das Volk, welchess aus Jerusalem kam, von Johannes in dem Jordan ge- tauft worden ist. i Wenn« wir nun eben angegeben, daß Ansheluius sein Au- ge auf die Taufe Christi gerirhtet habe, und daß Christus dieseeis ne Erfüllung aller Gerechtigkeit nennt 2c., so ist daraus zu erken- neu, daß er hier nicht von der Kindertaufe handle, denn in der-« selben kann nicht einmal eine einzige Gerechtigkeit, vielwenigiur alleGerechtigkeit erfüllt werden, was um so mehr daraus zu er- kennen, weil er an demselben Ortes sagt: Daß, wenn jemand noch so gereiht, gottesfürchtig und keusch wäre, auch noch so viel Al- mosen gäbe und fastete, er davon doch keinen Nutzen haben wur- de, wenn« ihm die« Gnade der heiligen Taufe mangelte, denn »Ge- rethtigkeit, Gottesfurcht 2c. ist keine Uebung oder Werk der jun- gen Kindlein, sondern allein der verständigen, ja gottesdieiistlis chen Personen. Pag. oben angeführt: Anshelnius über Epkh Z, die« Taufe Christi, sagt er, ist ein Wasserbad im» Worte; nimmst du das Wasser hinweg, so ist es keine Taufe; nimmst du das Wort hinweg, so ist es auch keine Taufe. « Wasl wird dainitanders zu erkennen gegeben, als daß das Wort Gottes von der Taufe nicht geschieden werden »nioge? sessWort Gottes bei derjTaufe besteht nicht nur darin, daß eini- ge— Worte aus der Schrift in oder über die Taufe; oder nber die- jenigen, die getauft worden, ausgesprochen wurden, sondern duß das Wort des Glaubens vor und bei der Taufe den Tauflingen gqøredigt worden ist. Mark. 16, 15. is; Rom. 10, s. . Fing. 583, Nr. 6. Anshelmuss in Cvang.) sagt: Daß der Vaterosich mit einer Stimme horen ließ, daß der Heili- ge Geist in der Gestalt einer Taube herabkam und daß der Sohn, als er in seiner Menschheit gewesen, getauft worden je·i,·dur»ch diese "Worte wird augenscheinlich auf die heilige Dreieinigkeit, in deren. Namen und Glauben ein jeder unter uns getauft wird, gedeutet. , Hier« sieht er wieder auf, die Taufe Christi, wovon die heili- gen Cvangelisten zeigen, daß, als et Imgkfähx km edkekßkgjken Jahre seines Alters« getauft worden, sich die Hunmeluber ihm geöffnet und daß der Heilige Geist in Gestalteiner Taube aus ihn herabgefahren sei, auch eine Stimme vom Hnnmel oder von Gott, seinem h· i then Vater, gSkOMMCU UND gEfAgtt Dieses ist mein lieber Sohn, an welchem ich ein Wohlgefallen habe. Mattkx Z, 16. 17; Mark. 1, 10. 11«;"Luk. Z, 22 Te. » DiesesIK alles, wie oben berichtet worden ist, dient zu nichts als zu einem Porbilde der Taufeder erwachsenen, ver- ständigen und gläubigen Nachfolger Christi, welches Anshelinus init folgenden Wortennichtstnideiitlich zu erkennen gibt; m des- sen Glauben und Namen wird ein jeder unter uns getauft. Acerktu darauf, wenn er sagt,.ein jeder unter uns 2c.; da—- mit gibt er zu erkennen, ein jeder insbesondere, und alle gemein- . jchckftlickz näinlich, welche als Mitglieder zu der Gemeine Christi gehörten, so daß der Redensarh deren er fich bedient zufolge- al- , sguzhgiqgxs sieht hier auf die Taufe Christi, weltbe eine Stil-Etwa alle: Sekeostigteit ist. FDiIß soc-des» keine Uediing oder Wer! der juiigentknidleiii fes» sggk hjgsjqqfe Christi ein Wasserbad tm Worte sei. 7Was damit su erken- ssesegegeoai wich. spat; en: jede: in Gottes, gis-sm- skuv ist«-me« Heisa-n wes:- kz pgzßgkkpiqqdeanalsmifdiestmfe Tbkklkksedaioelikeritidiedreißia Jahre alt gewesen. Ost-bitt dieses alles zielt. IISeiItniere scnnierhaig des vorhergehenden. . « ten abzusterbens . Somit spritbt Anshelnius in den obigen Reden nur von der « le und ein jeder unter ihnen, nicht nur im Namen der heiligen Dreieinigkeit, sondern auch in und auf desselben Gleichen gis- tauft wurden. Pag. 585. Afnshelnnis (über Röm. Kaki. 6). Wir« wer—- den, sagt er, aukden Tod Christi getauft, damit wir, die wir an seinen Tod glauben und demselben nachfolgen, als Tote leben; weil wir aber durch die Taufe der Sünde tot sind, sollen wir nicht wieder der— Sünde leben, so daß es wieder nötig wäre, der- selben abzusterbew deim wir sind in, den Tod Christi, das ist, auf die Gleichheit des Todes Christi getauft, damit, gleichwie er ein- mal abgestorben ist und jederzeit lebt, wir auch, die wir dem Bö- sen einmal abgestorben, jederzeit cdem Guten leben mögen, und gleichksie ein Toter nicht mehr sündigen kann, so auch wir, die wir mit Christo gestorben sind, uns nicht mehr in Todsünden verwickeln lassen sollen. Der« Sinn der Worte des Anshelnnis ist dieser: Daß man« Sorge tragen müsse, nach der Sünde nicht wieder in Sünden zu leben, weil durch die Taufe die vorhergegangenen Sünden, worin man. gelebt hat, getötet und durch den Tod Christi-gleich- smn in ein Grab gelegt worden sind: dies kann aber nur mit der Taufe der glöubiaen Bußfertigem keineswegs aber mit der Tau- fe der jungen Kinder vereinigt werden, weil es gewiß ist. daß die bezeichneten und erforderten Stücke, welche zur Taufesgesetzt werden, bei· jungen Kindlein nichtvorhatiden sein können. Dem« wie kann bei den Kindlein die Taufe eine Abster- bung ihrer vorherbegangenen Sünden sein, da dieselben zuvor nicht in Sünde gelebt haben? Wie können diejenigen ihr Sün- de durch die» Taufe in den Tod Christi begraben« lassen, welche zu- vor ihren Siindennicht haben absterben können, oder nötig hät- Taufe der erwachsenen, verständigen und bußfertigen Christen, die« ihren vorherbegangenen Sünden abgestorben und sich durch die Tciufe in den Tod Christi begraben lassen, um ineinem neuen « "Leben aufzustehen. « » Pag. 588, No. s. Die« Erwachsenen mußten zuvor inder christl. Lehre unterwiesen werden, wie Anshelnius über Mattlx Z schreibt. S. Clemens und andere Je. haben denen, die in La- stern gelebt, sich nachher bekehrt und die Taufe begehrt, sieben Tage und auch noch mehr,in Mößigkeit fasten, zur Vorbereitung auferlegt; auchden Catechisnnisijinigern wird eine geraume Fa- stenzeit zum Behufe der Taufe vorgeschrieben. NR. Also« scheint das Licht des Zeugnisses der Wahrheit, sagt der Schreibey der dies aufgezeichnet hat, auch mitten-aus den Finsternissen des Papsttiuns stark hervor. Was« der Schreiber hinzugesetzt hat, wollen wir nicht er- wähnen, sondern uns zu denangeführten Worten des Ansheli ntus wenden; wir können dieselben nicht betrachten, ohne darin gewahr zu werden, daß er von der-Taufe der Gliiubigen und Bußfertigeii handle, denn wem: er sagt: Von den» Erwachsenen, neu denen, welche zuvor in der christlichen Lehre unterwiesen Knie-den- von denen, welche, da sie in Lastern gelebt hatten, sich bekehrten, von denen, welche getauft werden;wollten, daß. ihnen sieben Tage in Mäßigkeit zu fasten auferlegt wurde, und was den Catechisnuisschülern eine geraume Zeit vor der Taufe vor- geschrieben wurdens-e» so wird damit klar ausgedrückt, daß die Dzufejwovon er an diesem Orte handelt, von der Taufe der sDaß Zu derselben Zeit: die Gliiudigen in oder aus den Tod Christi getauft worden. I« Von dem Sinne der vorgeuieldeten Worte des Aussehen-is. I« Dakidie Kindertause nicht mit der Taufe, wovon Znsbelurus handelt, ältestes-stimme. XII-Iß die Erwachsenen zuerst in der Lebte Christi uaißten raste-richtet werden. I« Mer- te wohl. Issctcsdelnins spricht von der Taufe der ständigen und Bußfertiam 194 Der. blutige jungenKindlein sehr verschieden sei, denn dergleichenDinge kön- nen ihnen nicht zugeschrieben werden. » i Pag. 593, Nr. Z. D. Vicecotnests führt an, Buch L, Cap. 4, aus Anshelmus, daß derselbe über die Worte Pauli« Hebr. 6, 1—3 also gesagt: Wir wollen nicht wieder Grund legen von der Buße, von den toten Werken und vom Glauben an Gott, von der Taufe, von der Lehre 2c., das ist der Lehre, welche euch anfänglich übergeben worden ist 2c. « " Eriserkläfrt die Worte des Apostels an die Hebräer, Cap. 6, 1—3, von welchem ein jeder hinlänglich weiß, daß sie an die gläubigen Brüder aus den Hebräern geschrieben sind, welche in dem Anfange ihres Glaubens Christus angenommen, und durch l die Taufe dasselbe hatten versiegeln lassen. Dieselben wurden an demselben Orte zur Standhaftigkeit in dem Glauben, den sie angenommen hatten- ermahnt, und« daß sie-zu den Anfängen der christlichen Religion, worauf sie getauft waren, nicht wieder zurückgehem sondern daß sie zur Vollkom- menheit derselben fortschreiten sollten. « s Dies« ist dasjenige, was Anshelmus, aus obigen Worten, den Gläubensgenossen seiner Zeit zu Gemüte zu führen sucht, damit sie ihre Taufe und das Bekenntnis desselben zur Ehre Gottes, zur Areferbauung ihres Nächsten und zur Errettung ih- rer eigenen Seelen betrachten möchten. g Pag. oben angeführt. Vicecomes, Buch Z, Cap. Bis. Ans- helmusfi über Lukas« Cap. Z, gleichwie Jesus nach der Reini- gung in den Tempel gebracht wurde, so werden auch diejenigen, welche gläubig werden, in die Kirche Christi gebracht ge. Wenn« er vondenjenigen redet, welche, wenn sie gläubig werden, in die Kirche, das ist in die Gemeine Christi, gebracht werden, so zielt er damit aufsolche Mitglieder, welche, indem sie " auf den Glauben sich taufen ließen, durch solches Mittel für Mit- glieder in der christlichen Gemeine erkannt und angenommen worden sind, denn dieses ist der Zweck« wozu dieser Spruch des Anshelmus in der Taufgeschichte angefiihrt wird. Was« die zwölf Männer von Ephesus betrifft, von denen man liest, Apg. 19, 1l—5, welche mit der Taufe des Johannes getauft waren, so behauptet er über Matth., Cap. Z, daß sie von Paulus wiedergetauft worden seien. Als Grund hiervon gibt er an, daß eigentlich die Taufe des Johannes die Vergebung der- Sünden nicht bewirken konnte, weil das Blut Christi, welches die Sünde austilgt, damals noch nichtvergossen war, und »daß Jo- hannes« welcher ein Vorläuser der Predigt Christi gewesen, gleichfalls nach seiner Erklärung ein Vorläufer der Taufe gewe- sen. Jms Jahre 1024. » Reihe« bei, oder ein wenig nach den Zeiten des Anshelmus wird Algerus genannt, welcher, wenngleich er etwas dunkel ge- schrieben, dennoch so viel Licht in Ansehung dieser Sache gegeben, daß ein unparteiisches christliches Gemüt-daraus hinlänglich be- urteilen kann, daß er in diesem Punkte der evangelischen Wahr« heit nach der Lehre Christi und dem Gebrauche seiner Apostelge- folgt, wovon wir einige wenige Umstände zur Probe geben wo en. » l .Taufgesch. 583. Algerus« spricht, Buch s, von dem Opfer des Leibes Christi. Lsfspv Z: Wer kann ein Kind des Teufels zu einem Kinde Gottes wiedergebären, als nur Gott der Vater? Wer kann die Sünder gerecht machen, als nur der, welcher für I« Was er über die Worte Hebt. S, I. Z. S geschrieben. Ist-Daß die Worte Hebt. 6 te» an die glåubigen Brüder aus den Hebräern geschrieben. NWas Anshelmus hierüber seinen Mit enossen zu Gemüte zu fuhren suckst ADaß die Gläubigen in dieRirche Christi gebracht worden. «« In welcher Absicht er solches gesprochen. ssDaß die: zwölfxptånnervon Epbesus (Apg. 19 2c.) von Paulus wiedergetauft worden sein sollen. XIV-In Algerus, und was er von der Taufe bezeugt bat. sVon der-Kraft und Wirkung Gottes bei der Taufe. Schåttptatz, unsere Sünden» gestorben ist, nämlich Christus? und da alles« was in der Taufe verhandelt wird, geistig ist, wer kann solches ausrichten als der Heilige Geist? 2c. « Er» spricht an dem vorgenannten Orte, woher die Taufe ihre Kraft habe, und woher hauptsächlich ihre Wirkungen kom- men, und in Wahrheit er sucht, findet und weist solches nicht an in dem Wasser, wie heutigen Tages viele tun, welche-die jungen Kindlein taufen, insbesondere die Römischgesinnten, sondern er sucht, findet und weist solches an in der Wirkung Gottes des Herrn, welches er mit dem Namen Vater« Sohn und Heiliger » Geist ausspricht. · Gott» dem Vater schreibt er zu, daß er den Täufling von einem Kinde des Teufels zu einem Kinde Gottes wiedergebäre. Von« demSohnezeugt er, daß er, der für unsere Sünden gestorben, die Sünder, wenn sie getauft werden, gerecht mache. « Von« dem Heiligen Geiste sagt er, daß, da alles« was in der Taufe verhandelt wird, geistig ist, so werde auch alles, was inchdg Taufe geschieht, durch den Heiligen Geist geistig ausge- r: . Es« Urteile nun ein jeder ohne Vorurteil, ob solche Wir- « kungen bei jungen Kindlein oder Bejahrten, wenn sie getauft werden, statthabenkönnem wir haben das Vertrauen, daß Jeder sagen wird, daßnichtdas erstere, sondern das letztere der Wahr- heit gleichförmig sei. « » » Pagj 585, Nr. s. Von derTaufe Kraft und Nutzen sagt Algerus« Buch Z, von dem Abendmahle, Cap. 4: Damit die Gnade Gottesüber uns gnadenreich werde, hat siein der sakras mentalischen Gestalt, nämlich der Taufe, nicht so sehr auf die xWürdeund das Ansehen, als auf ihre dazu erfordernde Ange- messenheit Rücksicht genommen; denn gleichwie das Wasser« besser als alle andere feuchten Dinge auslöscht, reinigt undweiß macht, also löscht und dämpft auch die Taufe die Unkeuschheiten des Fleisches und wäscht die Unreinigkeiten der Sünden ab, so- wohl der wirklichen Sünden als re. Hier« werden wieder verschiedene Dinge erzählt, welche nicht nur auf die Kindertaufe nicht passen, sondern auch dersel- ben hinlänglich widersprechen. . Denn« erstlich, wenn hier von der Gnade Gottes geredet wird, daß sie von der sakramentalischen Gestalt, nämlich der Taufe, nicht so sehr auf die Würde oder das Ansehen« nämlich der Personen, an welchen diese sakramentalische Gestalt, oder die :Taufe hätte bedient werden mögen, als· auf ihre erfordernde Zweckmäßigkeit sehe, so wird ja in den Täuflingen einige Ange- mes enheit angewiesen, worauf die GnadeGottes ihreAbsicht ge· richtet hat; aber welche Bequemheit kann in den Täuflingen sein, worauf die Gnade Gottes ihre Absicht gerichtet haben sollte, wenn es nicht derGlaube an Jesum Christum, die wahre Buße, die Unterwerfung an die Gebote Gottes, und dergleichen Din- ge mehr wären, welche zur Taufe erfordert wären? Zweitens« wen-n in obigen Reden festgestellt wird, daß die Taufe die Unkeuschheiten des Fleisches lösche und dämpfe, und die Unreinigkeiten der Sünden, sowohl der wirklichen Sünde 2c., abwasche, so erhellt daraus ebenfalls, daß er von solcherTaufe und von solchen Täuflingen handelt; worin einige Unkeuschheiten des Fleisches, Unreinigkeiten der Sünden, ja wirkliche Sünden 2c. abgewaschen werden können. Denn sonst würde er sichselbst widersprechen; Was dies nun aber für Personen seien, ob junge ssDaß er dieselben Wirkungen nicht sucbe Jbei dein bloßen Wasser, gleichwte die heutigen Römifchgesinntem «« Was er dem Vater zuschreibt. « s Was erdon dem Sohne bezeugt «« Was er vondem Heiligen Geiste welk-et. Untersuchung, ob solches bei jungen Kindlein« oder Erwarbsenen stattfinden könne. stDaß des Fleisches Unkeutschbeiten in oder durch die Taufe gedämpft oder abgewaschen wer- den. »Daß man aus denselben Dingen keinen Beweis für die Kindertaufe neb- men könne. ssErster Grund, von der Fähigkeit enttwmmem welche zur Faust erfordert wird. Usweiter Grund, von der Dämpfung der Unleuschbeiten in den Täuflingen hergenommen. oder Märtyrer-Spiegel der Tauss-Gesinnten. Kindlein oder erwachsene Leute, wo dergleichen Sünden stattfin- den, und die es nötig haben- davon abgewaschen zu werden, kann jeder Verständige beurteilen. Im Jahre 1042, oder« fast in der Mitte dieses elften Jahrhunderts, wird sBurs chardus mit dem Zunamen Wormatiensis womit man sagen will, aus der Stadt Worms in Deutschland gebürtig, genannt. Dieser gibt unter anderem über Glaubensuntersuchungen Aus- kunft, welche bei der Taufe mit den Täuflingem teils in seiner Zeit, teils vorher vorgenommen zu werden pflegten. Hiervon gibt D. Vicecomes, Buch Z, cis-up. 28, in seinen von der Taufe im elften Jahrhundert angegebenen Stellen folgende Beschreibung, welche auch in der Taufgeschichte, Pag. 592, Nr. 1, gefunden wird. Burchardus Wormatiensis Buch 6, von den Sakramenten der Kirche, sagt: Die« Untersuchungen geschehen zu dem Zwecke, um sich die Ueberzeugung zu verschaffem ob auch, nach der Entsagung des Satans ihm, nämlich dem Täuflinge, die heiligen Worte des be- kannten Glaubens tief ins Herz eingewurzelt seien, und ob er standhaft im Glauben beharren wolle. Das ist ja von der Taufe aus' den Glauben und des Be- kenntnissesdesselben nach der Einsetzung Christi und den Exem- peln tder Aposteln, samt der ersten apostolischen Kirche, deutlich u. klar gesprochen, weshalb wir auch nicht nötig haben, ein Wort zur Erläuterung beizufügen, und zu andern übergehen wollen, welche in oder um dieselbe Zeit ganz dasselbe Zeugnis gelehrt und, so viel in ihrem Vermögen: gewesen, mit der Tat und ihren Werken bekräftigtzhaben Jm Jahre 1051. Dies« ist das Jahr, »in welchem dieSchreiber den Gelehr- ten Lanfrancus anführen, welcher sich auch gegen die Kindertaus se geäußert unid dieselbe widerlegt hat. - « Siehe P. J. Twisck Chronik, das elste Buch auf das Jahr 1051, Pag. 384, Col. 1, aus Guitmundus und Seh. Franck, Fol. 58. Im Jahre 1060. Damals« haben zwei vortreffliche, gelehrte und gutmeinen- de Personen« welche in der Zeit wegen ihrer großen Erkenntnis und Freimütigkeit sehr berühmt gewesen, sich in der Bekämpfung der Kindertaufe und mehrerer anderer Stücke, der römischen Kir- che besonders ausgezeichnet. Der eine derselben, Vruno genannt, ist Bifchof zu Angiers in Frankreich, der andere, Berengarius, aber ist sein Diakonus gewesen. » » Diese« haben solche Lehre im Jahre 1035 auszubreiten angefangen und damit manches Jahr fortgefahren; Berengari- us hat seine Lehre bis ins Jahr 1079 fortgesetzh die Verwand- lung» des Brotes 2c., wie die Jahresgeschichte ausweist, bestritten. Um dieses alles in der Kurze zusammenzufassen, wollen wir dasjenige angeben, was von diesem Stuckes in der Einleitung des Märtyrerspiegels angeführt ist. In« dem Jahre Christi 1035 (steht daselbst, Pag. 48, Col. L) hat Berengarius, Erzdiakon zu Angiers in Frankreich, sowie Brunm der xBischof derselben Stadt, gegen die Verwandlung des Brotes 2c. und gegen die Kindertaufe zu lehren angefangen, welches sich bald durch ganz Frankreich und Deutschland ausbrei- IIVon Buchardus Wormatiensis und was er von der Taufe geschkk2VSU- »· Alsdann, sagt der Schreiber, wird hier von Untersuchungen, AbsaguUg2U« GEME- bensbekenntnissen re. bei der Taufe gesvrochem weshalb wir nicht nötig haben. hierüber eine Erklärung zu geben. »« Von Lanfrancus wie derselbe sich der Kin- dertause widersetzt und dagegen gelehrt habe. sSVon dem Zeugnisse des Bruno und Berengarius gegen die Kindertaufe te. s» Daß sie bereits diese Lebte im Jahre 1035 angefangen haben. »Sie haben nicht allein gegen die Kinde-Taufe, sondern auch gegen die Verwandlung des Brotes und« Weines gelehrt. - 195« tete; gegen« jene hat der Papst Leo der Neunte die Geistlichen zweimal-versammelt, einmal zu Rom im Jahre 1050, das an- dere Mal zu Vercell (Baron. im Jahre 1050, Nr. 1), von wel- chen die Lehre dieser beiden verdammt worden ist. Später« als Berengarius nicht aufhörte, seine Lehreauss zubreiten, ist im Jahre 1055 noch eine Versammlung der Geist- lichen zu Tour in Frankreich gehalten worden (Baron. über das Jahr 1055, Nr. 4), worin sich Berengarius stellte, als ob er Reue fühle; er hat aber, als Hildebrandus, welcher nachher Papst geworden« eine Reise unternommen, wieder angefangen, seine Lehre zu behaupten. Nachher« hat der Papst Nicolaiis der Zweite eine aberma- lige Versammlung der Geistlichen zu Rom angestellt, Baron. über das Jahr 1059, Nr. s, 4, und Berengarius vor Gericht ge- fordert, welcher zum zweiten Male, sei es aus Furcht oder nienschlicher Schwäche, sich gestellt, als ob er -widerrufen wollte, und des Johannes Seotus Schriften, woraus er die Meinung von der Verwandlung des Brotes Je. genommen hatte, ver- brannt; als er aber eine günstige Gelegenheit fand, hat er seine frühere Meinung wieder aufgenommen und davon verschiedene Schriften angefertigt, welchen fich dann auch einige, die das Ge- genteil behauptet« schriftlikh widersetzt haben. Später« hat Hildebrandus der nun Papst geworden und Gregorius der Siebente genannt wurde, im Jahre 1079 eine Versammlung der Geistlichen zu Rom gehalten, wo, wie Baron. sagt, welcher nach der römischen Weise urteilt, Berengarius sei- ne Lehre abermals widerrufen haben soll. Ob« dem aber so gewesen sei, wollen wir Gott befohlen sein lassen; es ist einmal gewiß, sagt »der Schreiber der Einlei- tung 2e., daß er diese Lehre j44 Jahre getrieben und Deutschland wie auch Frankreich damit angefüllt habe. woraus gefolgert wer- den kann, daß diese Lehre in deriWeife, wie sie aus obigen Schriften ihren Anfang genommen, so auch wieder viele Jün- ger nachgelassen habe re. Einleitung über den Märthrerspiegeh gedruckt im Jahre 1631, Pag. 48, Col. 2 und Pag. 49, Col. I. Wenngleichts nun des Bruno und Berengarius Lehre im Jahrelosöangefangen und um das Jahr 1079 «in Beziehung auf diese beiden Personen geendigt hat, denn sonst ist esseine Leh- re« die mit Christo angefangen, und erst mit dem Ende der Welt ihre Cndskhaft erreichen soll, so ist doch um das Jahr 1060durch genannte zwei Personen die erwähnte Lehre vorzüglich in Auf- nahme gekomnien und hat auch damals erwähnte Lehre den größten Widerspruch erlitten, wie dies aus der Beschreibung des JacyMehrning u. H. Montanus hervorgeht, welche beide gleich- sani wie aus einem Munde reden und folgende Nachricht geben: Im« Jahre 1060 haben Bruno, Bischof zu Ellngiers, und Berengarius, sein Diakonus, die Kindertaufe verworfen &c. Sie- he Guitmundiis, Bischof von Avers, und Durandus, Bischof von Luyk. Dies sind ihre.Worte. , Brunofs Bischof zu Angiers, und Berengarius von Tours verwerfen für ihre Person die Taufe der kleinen Kinder; sie he- ben deshalb die Kincdertausfe auf und raten den Menschen, ohne alle Furcht sich in den tiefen Abgrund von allerlei Uebel zu stür- zen, welche Personen erst nachher« wenn sie zu ihrem Verstan- de und Jahren gekommen, getauft werden müßten 2c. UJhre Lehre wird auf zwei Shnoden verdammt. EGleichwie auch auf der Svnode zu Tours in Frankreich. »Das-gleichen in einer Shnode zu Rom zur Zeit des Papftes Nikolaus desssweitem «« Noch eins zu Rom im Jahre 1079 zu der Zeit des Pavstes Hildebranv, genannt Gregorius der Siebente «« Daß Be—- rengarius diese Lehrein Deutschland und Franlreich 44 Jahre getrieben. «« Das; die Lehre des Berengarius und Bruno im Jahre 1035 angefangen und bis zum Jahre 1079 gedauert, aber im Jahre 1060 aufs Höchste gestiegen sei. « Das; sie damals auch die Kindertaufe verworfen haben. «« Daß sie gelehrhman müsse erst getauft werden, wenn man zu Verstand und Jahren gekommen. 196 Der blutige Jac. Mehrn Taufgesch., Pag 691, 592. H. Mont., Richtigkeit der Kindertaufe der zweite Druck, Pag-. 82, Es, aus Guitmunsdus im An- fange des Gesprächs von der Wahrheit des Abendmsahles und Duran- dus in dem Briefe gegen Bruno und Berengarius Desgleichen, Baron. im Jahre 1035, Nr. 1 sc. Item Alan. Buch 1, gegen die Ketzer seiner Zeit, Pag. 103, 104, 105. Es« scheint, daß die Beschuldigungen gegen diese beiden Männer Bruno und Berengarius so hoch gestiegen seien, daß sie vor Gericht gebracht worden, damit ihre Glaubensgründe recht erkannt, und sie selbst darnach verurteilt werden möchten. Der« Schreiber eines Buches ohne Angabe des Verfassers, welches« unter des Barons Caraw de Clepton Büchern gefunden worden, schreibt von dem Verhöre jenes Bruno und sagt, daß er selbst gegenwärtig gewesen sei, als dieser Bruno, welcher des Berengarius Verteidiger get-seien, seines Glaubens wegen ge- fragt wurde, und daß sie beide, Bruno und Berengarius gesagt hoben sollen, daß die Kindertaufe zur Seligkeit nicht erforder- lich sei. Siehe auch Jan Nisehrn Taufgesrh-., Pag 685. Im Jahre 1068. . D. Vicecomessl erwähnt einer Handschrift des Berolsdus von Kirchengebräuchew die von äußeren Gottesdienstlichked ten derselben Zeit handelt, und zugleich auch von der Taufe, und auf welche Weise dieselbe zu der Zeit unter denen, von welchen er schreibt, bedient worden sei, Nachricht gibt. · Um« nun zur Sache zu kommen, wenn er aus diesem Buche von der ersten Ansprache Mitteilung macht, die an die Ankömm- linge, welchen er den Namen Kinder gibt, gehalten wurde, nach der Weise Christi« welcher seine Jiinger auch Kinder nannte, Joh. 21, 5, so sagt er, daß, als dieTüre geöffnet worden, zu ih- nen folgendermaßen gesprochen worden sei: Gehet hinein, ihr Kinder! in das Haus Gottes; höret euren Vater (nämlich den Lehrer) wie er euch den Weg der Weisheit lehrt. Taufgeschichte Pag. 592, Nr. B, Vicecomes, Buch 2, End. 43, aus Beroldus Buch von den Kirchengebr ge. Hierauf« erzählt er, was nachher vorgefallem wenn die Tü- ren verschlossen und die Ankömmlinge in der Versammlung wa- ren; wie der Bischof, oder der Lehrer, ihnen alsdann das Sym- bolum, das ist, das Glaubensbekenntnis, übergebemund wie ei« den Ttsuflingen den Glauben vorgetragen» oder vorgesagt (nach der evangelischen Weise zu reden), und wie er alsdann gesagt habe: Hört den Glauben: Jch glaube an Gott den Vater Je. Pag oben angef.. Meer. Buch s, End. 14, aus Beroldus er. Die« übrigen Umstände, welche daselbst weiter ausgeführt werden, übergehen wir hier mit Stillschweigen: es ist uns ge- nug, daß wir verstanden haben, daß man damals die Ankömm- linge, ehe sie getauft worden, den Weg der Weisheit gelehrt, ih- nen der Glauben vorgetragen und sie darin unterwiesen &c. Die« ses alles sind Dinge, die bei jungen Kinädlein nicht geschehen kön- nen, und woraus man schließen kann, daß bei solcher Uebung die Kindertaiife (bei der Gemeine, da solche Weise im Gebrauche ge- wesen) unbekannt gewesen, oder zum wenigsten keine Anwen- dung gefunden. Im Jahre 1076, oder unmittelbar nach Veroldus, wird Ado, mit dem· Zunamen von Trick, angeführt, welcher zu der Zeit Lehrer gewesen: es wird von ihm beichtet, daß er die Taufe bedient und die Täuflins ge nicht nur in der Erkenntnis des Glaubens ermahntks sondern «« Daß sie über ihre Lehre zum Verbör gebracht wurden. PDaß der Schrei- ber ienes gefundenen geschriebenen Sbuches selbst gegenwärtig gewesen, als sie wegen ihrer Lehre verhört wurden· s! Von einem gewissen Buche des Beroldus von den Kirchengebräuchem und was darin von der Taufe gemeldet wird. s« Von der ersten Anrede welche an die Aniömmlinge zur Taufe gerichtet wurde. I! Was sich zugetragem wenn die Anlömmlinge in der Versammlung waren, um getauft zu werden. UMomit wir uns in dieser Beschreibung begnügen lassen. Schaut-las- auch zur Belebung desselben sie angefeuert habe, zu fasten und sich zu demütigen, von welchen Sachen ein Exempel angeführt wird, welches in der Taufgeschichte Pag 593, Nr. 4, aus Ado Trevirensis in folgender Weise beschrieben wird: Er« (nämlich Ado) hat Gott für eine Frau, namens Sy- ranna, als dieselbe gläubig geworden war, gedankt, ihr ein Fa- sten auferlegt und befohlen, sich zu demütigen 2c., und daß er sie und ihren Sohn unterwiesen, hat er sie darauf getauft. Desgleichen Vicecomes Buch Z, Gab. 12 aus Ado re. Im Jahre 1090. Es wird bezeugt, daß in dieser Zeit der Lehrer und Ge- schichtschreiber Juo mit dem Zunamen Carnotensis, von dem Orte Carnuto, wo er zu wohnen pflegte, gelebt und geschrieben habe; dieser hat sich nach dem Zeugnisse der alten Schreiber, in mehreren Stücken der Lehre dem allgemeinen Papsttume wider- setzt, indem derselbe von dem einzigen Mittler Christus Jesus, von dem Kirchendienste und von dem Orden der Mönche, gegen den Unterschied der Speise und von dem Abendmahle ·2e. derge- stalt gelehrt, daß die Papisten hieraus Ursache nahmen, sich dar- uber zu argern, und ihn für einen aufrührerischen Menschen, welcher Spaltungen anrichtete, zu halten. » · Von dein Ursbrunge des; Kindertaufe gibt Juo Carnotensis auch einige Nachricht, wie dieselbe in der römischen Kirche aufgekommen sei. Als nun die Kirche, sagt er, sich zur Genüge ausgebreitet hatte, und unter den Heiden versammelt war ge» so hat man die Kinder, auf daß sie,·wenn sie vor den Jahren ihres Verstandes aus diesem Leben ab- scheiden, nicht von der Gemeinschaft Christi geschieden sein möchten, mit der Arznei des Heils, nämlich mit der Taufe, versehen wollen, also daß sie mit dem Sakramente des Glaubens getauft wurden ge. Tauf- geschichte Pag 587, III, aus den Centur Magdeb Gent. U, Tab. 6. » - Inzwischen ist es nicht unsere Meinung, von allen diesen Dingen hier zu schreiben, teils weil es uns an den Quellen man- gelt, dieselben ausführlich zu erzählen, teils weil unsere Absicht nur darauf gerichtet gewesen, von der Taufe zu schreiben« wo- bei wir denn auch »die Zeugnisse des Juo anführen wollen. Wir wollen das jetzt nicht berühren, was- er zu andern Zei- ten- geschrieben, als er in dieser Beziehung in einigen Stücken noch unerleurhtet gewesen, sondern wir wollen nur das dasje- nige-verhandeln, was er, als er erleuchtet gewesen und zur Er- kenntnis gekommen, von diesem Artikel klar und rechtsinnig geschrieben. » z »· Taufgeschichte Pag 588, Nr. 6. Juo schreibt: Den Zu- borerUH eines neuen Lebens werden die apostolischen Glaubens« bekenntnisse übergeben, welches sie auch öffentlich vor der Tau- fe zu bekennen pflegten. Aus Meginh von dem Glauben. Pag. 590, Nr. 14, wird aus Juo diese Nachricht gege- ben: Unter« den Antworten sagt er, auf die dreifache Frage wird der Catechismus-Schüler, das ist der Ankömmling, welcher den Glauben gelernt hat, von der Unreinigkeit der alten Bosheit abgewaschen (nämlich durch die Taufe) und ziehet einen neuen Menschen an. Aus Juo von den Sakramenten re. Pag. 594- Nr. 7. D. Vieeeomes führt aus Juo,»Buch 1, Gab. 25, die nachfolgende Beschreibung an: Alsdann« geschah es, daß diejenigen, welche am heiligen Ostersabbath getauft wer« den sollten, in der vierten Woche der vierzigtägigen Fasten und am vierten Tage derselben Woche zur Kirche oder zur Versamm- IVon Ado von Bier, und wozu er feiner Zeit» die Ttjuflinge ermahnt. »Wie er die gläubige Frau Shranna und ihren Sohn nach dorhergegangener Unterweisung getauft habe» « Daß die Anlömmlinge das Glaubensbekenntnis vor der Taufe zu bekennen pflegten. ssDasz sie alsdann unter den Antworten von der alten Bosheit abgewaschen worden re. s« Daß ihre Taufe eigentlich am heiligen Ostersabbath geschehen sei, und was dazu erfordert werde. oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-Gefinnteir. 197 lung geführt wurden, damit sie im Catechismus, dasist in der Unterweisung des Glaubens «unterrichtet, durchsucht, geprüft und weiter unterwiesen werden möchten, wie sie gegen die geist- lichen Bosheiten streiten sollen; ihre Taufe wurde jedoch bis auf den heiligen Ostersabbath aufgeschoben Je. weihzljräs Juo Carnotsensis in der Rede von dem Sakramente der Gin- Pag. wie oben. Auf« denselben Tag kommen diejenigen, welche die Taufe begehren, zur« Kirche oder zur. Versammlung, — damit sie in die Ordnung oder untqr die Zahl der Lehrjünger angenommen werden, und mit heiligen Gebeten des Teufels Joch von sich werfen möchten. D. Vicecomes Buch L, Cato. 30, aus Jud Carnotensis re. Pag.- 595. Iuo, -aus Augustus, führtzdie Worte an: Bei« dem Taufwasser, sagte er- ehe wir« dich 2c. tauften, fragten wir: Glaubst du an Gott, den AUmächtigenB 2c.. D. Vicecoines Buch 4. Cato. 7. aus Juo Carnotensis re. Aus« diesein fünf Reden des Iuos erhellt sowohl aus der Darstellung der Sache als aus den Umständen, daß er von kei- ner andern Taufek handle, als von derjenigen, welche-mit der Unterweisung, dem Glauben, dem Vekenntnisse des Glaubens und der Beobachtung desselben in Verbindung steht, oder in kurzem, daß er von solcher Taufe rede, welche, soviel aus seinen eigenen Worten erhellt, mit der Kindertaufe nicht füglich, ja durchaus nicht übereinstimmt , s Denn» in der ersten Rede spricht er von einem Glaubens- bekenntnisse welches sie, nämlich die Täuflinge, öffentlich vor der Taufe zu bekennen pflegten. s In« der zweiten Rede spricht er von den Antworten, wel- che die Katechisnmsschüler auf die dreifache Frage gaben, welche ihnen- nämlich vor der Taufe, vorgelegt· wurden, und daß sie alsdann vonder Unreinigkeit der altenBosheiteU abgewaschen wurden und einen neuenMenschen angezogen hatten. « »Das; die, welche diesraufe begehrten, durch Gehetedes Teufels Joch von sich werfen autßten. »Das; die Täuflinge gefragt wurden, oh sie an Gott te. glauben» «« Daß aus den vorher angeführten fünf Reden des Juo zu ersehen sei, das; er von der wahren Taufe gegen die Kindertaufe handle« OVon der ersten Rede. UVon der zweiten Rede. In« der dritten Rede gibt er einen Vericht, wie diejenigen, welche auf den heiligen Ostersabbath getauftxwerden sollten, zu· vor in der vierten Woche der vierzigtägigen Fasten in dem Glauben untersucht, geprüft und weiter unterwiesen wurden. In« der-vierten Rede sagt er, daß auf denselben Tag die- jenigen, welche die Taufe begehrten, zur Kirche oder Versamm- lung gekommen, um in die Ordnung oder,die Zahl der Lehr- jünger aufgenommen zu werden-und um zu beten. In« der fünften Rede spricht-er von demjenigen, was man die Täuflinge, welche bei dem Taufwasser waren, gefragt hat, nämlich ob sie-an Gott den Qlllmächtigen glaubten· » Dieses« sind sämtlich Dinge» die allein den Erwachsenen Bejahrten und Verständigen zugehörem und welche die jungen Kindlein nicht begreifen können, viel weniger, wie es sich gebührt, bewerkstelligen und ausführen können. · ’ Wir« wollen hiervon mit der Beschreibung P. I. Twisck schließen, welcher über dasjenige, was er über die Taufe ges· sagt hat, noch verschiedene Stücke, wiewohl in der Kürze aufge- zeichnet, welche er gegen dieallgemeine Lehre der römischen Kirche gelehrt hat. Iuo, schreibt er, Bischof von Carnuto, hat mit großem Fleiße von Christo, dem« einzigen Niittley von dem Kirchens dienste, gegen den Orden der Mönche,.gegen" den Unterschied der Speise und von dem Abendmahle gelehrt. P. J. Twisck Chronik, das 11. Buch, Pag. 416, Col. Z, aus dem Catalq der Zeugen der Wahrheit, Teil L, Fol 346. i » Dieser Iuo, melcher diese Lehre im Iahre l090angefans gen, oder doch auf’s Höchste getrieben, ist vermutlichtaufderi selben, weil wir von seinem Widerrufe nichts vernommen haben, bis ans Ende standhaft verharrt» und hat deshalb dieses elfte Jahrhundert damit geendigt. z i Aus« diesem Grunde wollen wir auch davon ablassen, und sehen« welche fromme Zeugen Christi zu der Zeit gelitten haben. s« Von derdritten Rede. As Von dervierten Rede. «« Von der fünften Rede. «« Daß solche Dinge allein Bejahrten und Verständigen zukommen. »Das; dieser Juo noch verschiedene andere Stücke gegen die römilche Kirche gelehrt habe( 70 Abschied von Juo Carnotensis und von dem U. Jahrhundert. Der blutige Schaupcatz, — oder -— Märtyrer-Spiegel der Taufgcsinntcn » « oder« wehrlofcn Christen, , « . » welche in dem zwölften Jahrhundert« gelitten haben, von dem Iahre 1100 an bis zu dem Iahre 1200 nach Christi Geburt. sKurzer Inhalt von den Mårtyrern dieses zwölften Jahrhunderts. Der Eingang gibt uns von diesem heilsamen doch blutigen Jahrhundert Bericht, in welchem die frommen Zeugen des Herrn-haufenwei- se austreten, um auf dem Kamdfplatze Christ! die Marterkrone zu erlangen. » - . »· c · Vier Personen, welche von» der Kindertaufe un-d der Verwandlung des Brotes sc. nichts Gutes hielten, werden aus dem-B1stume Triek verbannt, im Jahre 1105. Darauf folgen einige Nachfolger .des Berengarius in demselben Bistumr. welche den Schicksalen ihrer »vor-gegangenen Wxtitgenossen fol- gen mußten, und nicht nur· verbannt, sondern auch ein Jahr s Eiter, nämlich im Iahre 1106, hinausgejagt wurden« , · · Die Verfolgungen steigen immer hoher, denn einige, we che die Lehre des Berengarius verteidigtem wurden zu Trier und Utrecht im Jahre 1135 lebendig verbrannt. Arnaldus ein Vorleser zu Brixiem widerspricht der Kindertaufe und der Messez deshalb wurde er verfolgt und mußte, als er nach Rom kam, im Jahre 1145 durch's Feuer sein Leben lassen. Der Lehrmeister jener Arnaldus, nämlich Petrus "Abelardus, folgt in der Verfolgung den Fsußstapfen seines Schülers, und wird auf pävstlichen Befehlsin ein Klostergefängnis gesperrt, wo cr sein Leben— in« dem erwähnten Jahre beschlossen 198 Der blutige Schauplatz Petrus Brusius wird zu St. Glilles verbrannt; Henricus von To ulouse ist durch den äpstlichen Abgesandten ergriffen undaus dem Wegegeräumt worden; auch sind viele andere Personen zu Paris um der wahren evangelif en Lehre willen in den Jahren 1145 und 1147 jämmerlich umgebracht worden. Einige Bauersleute, welche msan Apostoliei nannte, werden, weil sie die Lehre der Apostel behauptet, in den französifchen Gegenden, bei Toulvufe im Jahre 1155 getötet. Sechs Jahre darauf, nämlich im Jah re «1161, kommt Gerhardus mit ungefähr dreißig Personen, sowohl Männern als Weibern, nakrh Oxford in England, woselbst sie, weil sie die avostolische Lehre verteidigt, an der Stirn gebrandmarkt und zur Stadt hinausgegeifzelt wor- den sind, wo sie durch die Kälte umgekommen sind. Hierauf folgen Arnald s, Mfarsilius und Theodoriciis mit fünf Diiännern und zwei Frauen, welche zu Köln und Bonn im Jahre 1163 lebendig verbrannt worden find. . Ferner» wurden viele fromme Christen durch ganz Frankreich und England, weil sie ihren rechtsinnigen Glaubensgrund verteidigstem lebendig ins. Feuer geworfen, wo sie ihr Leben unter großen Schmerz en im Jahre 1182 geendigt haben. So wurden auch aus gleicher lirsache noch viel mehr solcher Christen m Flandern durch die Flammen getötet, wie auch an andern Or- tenviele auf eine elende Weiseim Yhre 1183 umgekommen sind. Ein Befehl oder Ratschlußdes apstes Lucius III. gegen die Waldensen wel e mit verschiedenen Namen genannt wurden, wird ein Jahr nach dem Todevorgenannter Märtyrer im Jahre 1184 oder·ung efähr 1185 ö fentlich bekannt gemaegt Ein blutigerBefehl des Alphonsus, des »Königs von Arragonien, welcher gegen die Waldenser im Ja re 1194 angeschlagen- ward, wird sehr ausführlich erzählt » - Hierauffolgt der Ürsprung der. Jnquisition Cdes Gerichts in Glaubenssachen), welches von dem Papste Jnnocentius III. gegen die Waldenser und Albigenser um das Jahr 1198 gebildetworden ist, zu welchem Ende drei Briefe angeführt werden, welche er hiervon geschrie- ben. Dann wird erzählt, daß im Jahre 1200 fünf Manne: und drei Frauen zu Troeyes in Campania verbrannt, und einige zu Metz ver- trieben worden find. Hiermit endigen sich die heiligen Märtyrer in diesem Jahrhundert. Wir! werden künftig uns nicht so genau in Ansehung der Beschreibungder Märtyrer behelfen, als »wir« aus Not in den vorhergehenden Jahrhunderten haben tun müs en, wo wir oft aus Mangel der alten Urkunden und Nachweiungen genötigt worden sind, unsere Erzählung von densseligenBekennern Jesu Christi zur Unzeit, und ehe es sich gebührte, abzubrechem was uns oft bis ins Herz verdrossen hat. . Jetztiaber kommen wir in dass heilsame, obwohl blutige Jahrhundert, in welchem wir Veranlassung genug finden, un- ser vorgestecktes Ziel zu erreichen; nun kommen die frommen Zeugen des Herrn haufenweise, welche wegen der Verkündigung der allein seligmachenden Wahrheit; sich selbst« freiwillig haben töten lassen; nun werden Miirtyrerkronen unterkallen christli- chen Kämpfern ausgeteilt, welche sich im Marterfelde unter. den blutigen Fahnen Jesus Christi wohl geübt Gaben. Das« Verbannen ist der Anfang ihres Streitesz dann folgt Feuer, Schwert und sonst viel Grausamkeit, worin und worun- ter sie mit Anrufung Gottesihr Leben endigen, die Erde ver- lassen, ihre Ruhe unter den Flügeln ihres Seligmachers oder dem Altare Gottes nehmen, bis die Zahlihrer getöteten Mit« brüder vollendet sein wird. Wir« wenden uns zuerst zu der Pforte oderdemEingans ge des Kamvfplatzes der christgläubigen Märtyrer, wobei wir be- merken. daß einige« Personen» ihr Vaterland verlassen mußten, und als Ketzer verbannt worden sind. Vier Personen, welche von der Kindertaufe und« der Verwand- lang; des Brotes te. nichts Gutes: hielten, werden aus dem Bistnme Trier im Jahre 1105 als Ketjer verbannt. UeberT diejenigen, welche sich im zwölften Jahrhunderte der Kindertaufe widersetzt haben, finden wir umxdas Jahr 1105 aufgezeichnet, daß damals unter dem Erzbischofe von Trier vier Personen als Ketzer des Landes verwiesen worden seien, weil-« IDasZ wir uns in nachfolgender Beschreibung nicht so genau in der An« führung der Frommen behelfen werden, als wohl in einem der vorhergehenden Jahrhunderte geschehen ist. »Nun kommen die herrlichen Zeiten, in welchen die frommen Zeugen Jesn haufenweise um die Mårtvrerlrone gestritten und diesel- be inildreich empfangen haben. sDie Verbannungen waren fchlechterdings der Anfang ihres Streits, nachher aber Feuer und Schwert it. 4 Wir treten nun zu dem Eingange des christlichen Kainvsvlatzes I Von vier Personen, welche unter dem Erzbischofe von Trier verbannt wor- den sind. ISie waren« gegen die Kindertause und die Verwandlung des Brotes « und Weines in den Leib und das Blut Christi, welches Traussubftantiation ge« nannt wird wird. sie- die Kindertaufe verworfen und geleugnet, daß indem Abendmahle Brot und Wein in den wesentlichen Leib und da Blut Christi verändert werden. i Merulcg For. 72e. P, J,T1pisck Chronik, das 12. Bach, auf das Jahr 1105. H. Miont Richtigkeit re» Brig. 83, gedrucktim Jahre 1648. J. Wehen» Taufgesclx uber das .12. Jahrhundert, Pag 592 re. Einige Personen, welche- Nachfolger« des Berengarius genannt wurden, werden wegen desselben Zeugnisses aus demselben Bistnmq gleich wie auch die vorhergehenden, verbannt » oder des Landes verwiesen, im Jahre -1106.»" « · « WirT haben oben auf das Jahr 1035 von Berengarius, einem Diakonus von Angiers, in Frankreich, erzählt, welcher mit Brunm dem Bischofe derselben Stadt, gegen die Verwand- lung des Brotes 2c und die Kindertaufe &c. zu lehren anfing; dies geschah am heftigsten um das Jahr 1060, während die rö- mischen Papste zu verschiedenen Zeiten durch Versammlungen der Geistlichen oder auf andere Weise solches zu verhindern ge- sucht haben, wie betreffenden Ortes erzählt ist. Obgleich« sich Berengarius bisweilen wankelmütig und sehr schwach in Verteidigung obiger Sache aus Furcht des, To- des erwies, so hat er doch bewirkt, daß ihm hierin viele Menschen Beifall gaben, die seiner Lehre zugetan waren. Deswegen« sind einige derselben, als sie in das Bistum Trier kamen und ihre obengenannte Lehre verteidigten, von dem Erzbischofe daselbst im Jahre Christi 1106, eben wie es den vorhergehenden vier Perso- nen ergangen, verbannt oder weggejagt worden. · Als« diese nun auf solche Weise zerstreut wurden, haben sie sich in die Niederlande in das Land Luyk, nach Antwerpen und in die Umgegendgeflüchtew und. haben überall, wo sie hinka- men, den guten Samen ihrer rechtsinnigenLehre ausgesäet Obgleich nun diese aus dem Bistume Trier vertrieben wurden, so blieben doch einige zurück,. welche daselbst heimliche Versammlungen hielten und lehrten. Jn dem zweiten Buche von der Geschåchte der Verfolgung und Marter, gedruckt un Jahre 1619, Pag s95, Col. s, aus Thurm. in der IWiederhoIUng der Lehre des Berengarius in Ansehung feiner Nachfolger. Illnangesehen Berengaeius fchwach geworden, so sind ihm doch viele Leut« Hei« gefallen. sWovon einige, als sie in das Bistum Trier kamen, des Landes verwiesen worden sind. ODa sie zerstreut wurden, sind sie in die Niederland·- in »das Land sub! nach Antwerven entwichen te» wo sieibre Lehre fortvsianziekg des Landes verwiesen worden seien, weil aber eine Landesverwefung · näh. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnteii. Vorrede über die Geschichte seiner Zeit an den König, wo aber statt im Jahre 1060, 1160 zu lesen ist.. »Die. Schreiber sagen allein von den vorgenannten Leuten, daz sie ohne vorhergegangen» Verdammung oder Verurteilung nicht geschehen mag, so halten wir furs gewisseste, daß sie erst in Bann getan seien, hernach des Landes verwiesen worden. « . Noch einige Personen- welche des Berengarius Lehre ver- teidigteiy werden im Jahre 1135 zu Trier und i Utrethtk lebendig verbrannt. Es! wird in den alten Chroniken auf das Jahr nach der Geburt Christi 1135 angegeben, daß einige Personen zu Trier und Utreeht durch den Kaiser Lothar lebendig verbrannt worden sind, wovon insbesondere die Sächsische Chronik ausführlich an· fiihrt, daß dieselben als Keizer verbrannt worden seien. Sischsii sche Chronik auf das Jahr 1135; worin aber ihre genannten Kehereien bestanden, wird nicht klar angegeben. Wenigstens« ist ·gewiß,daß sie sich von der römischen Kirche abgesondert und deren Jrrtümern widersprochen haben. Abraham Mellinuss hält dafür, unter Berücksichtigung der Umstände; welche davon—erzählt»werden, daß sie von der Gesell- schaft der Berengarianer oder von des Berengarius Nachfolgern gewesen, denn, sagt er, der Leser soll benachrichtigt sein, das; nach dem« Todes desBerengarius sehr viele als Ketzer verurteilt worden, bloß weil sie mit Berengarius dieselbe Lehre« von dem Abendmahle des Herrn gehabt, und weil sie sich dem Brotgotte der Messe widersetzt 2c. « « s Abt. Mellinus, zweites Buch von der Geschichte der Verfolgung und Marter, Fol III, Col. Z, aus der Sächs. Chron. auf das Jahr Wie aber Verengarius und« daher auch seine Nachfolger von der Taufe geglaubt, und wie sie die Kindertaufe verworfen, ist obenerklärt worden. « Arnaldus ein Vorleser in Brixieiy wird wegen seines Zeugnis- ses gegen die Kindertausq die Messe 2e., nachdem er viele Versolgungen ausgestandemzu Rom im Jahre 1145 . » verbrannt. s » « Wir! haben in der Beschreibung derjenigen, die im zwölf- ten Jahrhundertder Kindertaufe widersprochen haben, auf das Jahr 1139, von einem Arnaldus, welcherVorleser in Brixien in Jtalien gewesen, Mitteilung gemacht und haben angeführt, daß derselbe, welcher von Petrus Abelardiis unterrichtet worden- was er gegen die Messe und die Verwandlung des Vrotes re. im Abendmahle gelehrt, auch gegen die Kindertaufe gezeugt habe. Der Papst Jnnoeentius dersZweite verbot ihm diese Lehren, weshalbs er nach Deutschland oder in die Schweiz geflüchteh wo er eine Zeitlang gelehrt hat; von da ist er nach dem Tode des « erwähnten Papstes nach Rom gekommen. Als« ihm aber das Volk daselbst in großer Masse zufiel und er von dem Papste Cugenius und Hadrianus starkverfolgt wurde, ist er zu dem Kaiser Friedericus Barbarossa geflüchtet", welcher ihn dem Papst in die Hände geliefert, worauf er zu Rom « Eisen einigen Personen, welche, weil sie mit Berengarius einerlei Lehre hatten. zur Zeit des Kaisers Lotharius lebendig verbrannt worden sind. IDiele hatten sich von der rbmischen Kirche abgesondert sc. »Von ihrer Lehre nach Mel» linus Urteil. sdesgleichem daß sehr viele um derselben Lehre willen ver- urteilt worden sind, welche sirh gegen den Brotgott der Messe gesetit haben.- IVon Arnaldus, einem Vorleser in Brixien »in Italien: von seiner Lehre s gegen die Kinde-starrte, Transsubstantiatioa Jnnocentius der zweite Papst die- ses Namens. legt ihm ein Stillschweigen aus· »Er flüchtete nach Deutschland, und kam nach des Pavstes Tode nach Rom. « Daselbst bekam er großen Anhang, und. wurde von zwei andern Pävstem Eugeniusf und Hadrianuz sehr verfolgt. welchen er auch in die Hände gekommen. Endlich ist er zu Asche verbrannt wor- den. 199 an einen Pfahl gestellt, zu Asche verbrannt und die Asche in die Tiber geworfen worden ist, damit ihn das Volk nicht in Ehren halten mochte· c « - . Dem« Berichte nach isttsolches in dem Jahre unseres Herrn 1145- nachdem er, wiem an ausgerechnet, die oben angeführte kehre ungefahr sechs Jahre lang eifrig getrieben hatte, gesche- en. . » »Taufgesihichte, das zweite Bis-eh, von Jacobus Mehrningus der Heiligen Schrift Beflissenem gedruckt 1646 und .1647;.in Hochdeutseln «Pag. 698, aus Baron. über das Jahr ;139, Hin. Z, und über das Jahr 1145, No. Z. Jtenh H. Montanus, Richtigkeit der Kindertaufe der L. Druck, 1648, Pag. 48 re. Abraham Mellinus in seiner Abhandlung über dieses Ar- naldus Lehre sagt also: — Auch hat er ganz anders von dem Sakramente des Altars und auch (merkt wohl)· von der Kindertause gelehrt, als wohl zu der, Zeit in der romischen Kirche gelehrt wurde, Abr.·Mellinus,«welcher solches von des Arnaldus Lehre bezeugt, ist ein Predi er der Calvinischen Kir- che in·St. AntoniusPolder gewesen und da er selbst einVerteidiger der Kind·ertaufe, gleichwohl sagt er freimütig von Arnaldus, welchen er» als einen frommen Märtyrer erkannt hat, daß derselbe von der Kindertaufe ganz anders gelehrt und daß diese Taufe, sammt dem Glauben anderer, die Kinder nicht selig mache re» wovon die Römiselp gesinnten das Gegenteil sagten. » g Ohne iZweisel hat er es in diesem Stücke mit der Lehre des Peter von Bruis und Henrius von Toulouse gehalten, von wel- chen später gesagt werden soll, welche die Verwandlung des Bro- tes Je. im Abendmahl verworfen und leugnet, daß« die« Messe ein Opfer fürcLebendige und Tote sei und daß (merkt aber« mals) die Taufe oder anderer Glaube die jungen Kindlein« selig mache · » i » So weit Abr. Mellinus in dem zweiten Buche von der Geschichte der Verfolgungen und Märtyrer, gedruckt zu Dortrecht im Jahre 1619, Pag. 425,.Col. Z. Nähere Anmerkung. Wass die Art und Weise betrifft, wierArnaldus dievorges nannte Lehre verteidigt, ausgebreitet, den Leuten eingepflanzt und bis ans Ende selbst darauf beharrt, und was ihm hierüber. zugestoßen, also uber sein» ganzes Tun und-Lassen. « » » Davon siehe Otto Friesing, Buch l, End. 27- 28 und Buch L, Cato. 20, von den Geschichten des Kaisers Friedrich des» Ersten. cui-in. Li- gui·., Buch Z, von den GeschichtenFriedrichs.des«Ersten, Bernhardus Brief 196, 189 und 196. Sigonj von dem Könige. s Jtgalia, Buch U, vom Jahre 1139 bistauf das Jahrl1146. Abend, »Buch—6. Annal Bot-o. Gerhohus Reichersp., Buch 1, von der Einweihung des Anti- christs Bei Gretzer in der Vorrede der Schreiber gegen die Waben- ser, Can 4, Teil 4.— Coneil., gedruckt im Jahre 1612, Pag. 23, vergli- then mit Taufgeschichtz Teil Z, Pag 686 re. . Peter Abelardus wird der vorgenannten Lehrewegen auf Be« fehl des Pavstes zu Rom in ein Klostergefängnis einge- sperrt und ist in demselben im Jnhre11451gestorben». » Es! berichtet H. Montanus, aus Cäsar Varonius, von die» sem Petrus Abelardus, das; er eben derselbe gewesen sei, von welchem der obengenannte Arnaldus die Lehre gegen die Kind dertaufe, wiewohl hauptsächlich aus der Heiligen Schrift emp- fangen, welchemi Mellinusi nicht widersprichh sondern solches durch die Worte bestätigt, daß derselbe Arnaldns ein Jimger des Peter Abelardus gewesen« daß er aus Frankreich gebürtig sei, wo er dem Studium obgelegen. - - « Jn dem zweiten Buche der Geschichte und Verfolgung der Märty- rer, Pag. 42ö, Col. Z. « » » · sDaß dieses im Jahre 1145 geschehen, nachdem er seine Lehre feil-s. Jahre getrieben hatte. sEin lukner Inhalt von des Arnaldus Sachen samt denllms ständen bis zu seinem Ende, verfaßt in den angewiesenen Schreibern und Büchern. IVon Petrus AbelarduT welcher den zuvor genieldeten Märthrern in der Lehre gegen die Kindertaiise unterrichtet: hatte. sDaß solches nicht gegen des Mellinus Anmerlang streitet. — 200 » . Der blutige. Schaum-its, ·— Hiervon macht Mellinus ferner die Beschreibung, nämlich: Daß« der Papst Jnnocentius nach der großen Versammlung der Geistlichen, welche er zu Rom gehalten, gegen diejenigen, welche dieseLehregetrieben hatten, Ean Samson, Erzbischof zu . Rheims und Henricus Erzbischof zu Sens, und an Bernhar- dus,Abt von Clarevaulxpgegen Arnaldus zu Brixien und sei-». nen Meister Abelardus Briefe geschrieben, worin er ihnen be· fohlen, daß sie dieselben als Urheber einer» verkehrten Lehre, Ivelcheden katholischen Glauben bestritten, wo sie dieselbensfins den könnten, von einander absonderm -in einem kirchlichen Platze, das ist, in Klöster verschließen und ihre Bücher oder Schriften, wo sie solche auffinden könnten, mit Feuer verbren- nen sollten. « « s i i s Was« es nun, sagt Mellinus, mit der Lehre des Petrus Abelardus fiir eine Bewandnis gehabt und in welchen Sätzen er sich dem Papsttum widersetzt, kann man aus allenseinen Wer« ken selbst sehen kund lesen, welche gegenwärtig in. Frankreich ge- druckt und veröffentlicht sind, wo mansauch in seinen Briefen finden wird, wie er um seiner Lehreswillenshabe leidenimüssen er; So weitAbraham Mellinus an» dem angeführten Orte. « « , Von seiner Lehre und seinem Tode. » Siehe« von diesem Petrus Abelardus und von seiner Leh- re, insbesondere wie erder Kindertaufe widersprochen, und sei- nen Jünger Arnaldus darin unterrichtet habe. i « Jan Mehrnz Taufgesth über das zwölfte Jahrhundert, Pag. 598.:Baronius auf dasJahr 11Z9,TNr.« s, und aufdas Jahr 114b. H· »Otontan.,i Richtigkeit derKindertaufe, der L. Druck, Pag. 84. Des- gleichen die «Ginleitung.2c.,-.Fol. 49. » - . . . . Abr. Melliiiusf berichtet endlich, aus denalten Schreiberm daß dieser Petrus Abelardus nachdem er viel erlitten, in dem- Klosterpworin er auf päpstlichen Vefehhum seines Glaubens willen in ein Gefängnis gesperrt wurde, gestorben sei. Pag. 425, D. « « « « » « Dieses-list, nach unserer« Rechnung um das Jahr 1146,J nach dem Tode seines Jüngers Arnaldus geschehen. Petrus Brusius wird z1i.St. Gilles verbrannt; Heuricus von » Toulonse durch den päpstlichrn Legaten ergriffen und aus dem« Wege geräumt; desgleichenwerdesiauchviele « «« andere« Personen zu Paris um der wahren evans » gelisclsen Lehre Twillenin den Jahren 1145 und 1147 umgebracht. Auf! das Jahr 1145 setzt P. J. Twisck in seiner Chronik die Anmerkung: » « « « » - Um diese Zeit sind in Frankreich Peter« Bruis, auch Peter Vrusius genannt, welche: zuvorein Priester gewesen, und Isein Jünger Henry oder Henricusvon Toulousegekannt gewesen; diese beide warenMönche und gelehrte Leute, welches diepäpsts lichen Jrrtümer sehr bestraftemund weder Vornehme noch Ge- ringe verschonten. l s Sie« nannten den Papst einenFiirstensvon Sodomaund die« Stadt Rom die Mutter aller UngerechtigkeitFGreuel und Fluches; sies redeten gegen die Messe, Bilder," WallfahrtenZ und andereSatzungen der römischen Kirchex auch« haben sie die· · «« Wie der Papst Jnnocentius Briese, an Sonnen, den Erzbischof zu Rhein-is, geschriebemgleichfallsan Heut-ums, Erzbischof zu Sensz gleichfalls an Bernhari » dirs, Abt zu Claredauly daß man Petrus Abelardus derschließen soll! er. « Von des « Petrus Abelardus Schriften und Wiesen, welche in Franlreich gedruckt worden. sVon seiner Lehre, wie Merningus dieselbe aus Baronius anslihrt 2e. sVon sei- nen; Tode in dem Klostergefängnis Udsegleichen auchxzu welcher Zeit. solches geschehen. " s » « « sVon Petrus Brusius und lhenricus von Toulouse desgleichen aus«) von ib- . rer Lehre und Marter. ISte schonten in ihrer Lehre weder grosz noch klein. sGegen den Papst« »Gegen die Stadt Rom. ·Gegen die Messe. Ociegenidie Bild. 7 Gegen die Wallfahrtem s Gegen die Kindertause « «— - Kindertaufe verworfen und gesagt,- daß esssich nicht« gebühre, jemand zu taufen« der nicht glaube. « « Und« als Petrus bei zwanzig Jahre lang, nämlich von dem Jahre 1126 bis in cdas Jahr 11.45,»unter großem— Zulaufe des Volkes gepredigthatte, ist er endlich« zu St. Gilles, sonst genannt .St. Aegidiusxdsfentlich verbrannt worden. « »« Sein« Jünger Henricus, welcher ihm in der Lehre nach- folgte, ist- einige Zeit darauf durch-den päpstlichen Gesandten aufgefangem ergriffen und aus dem-Wege geräumt worden, so daß man nicht weiß, was ihm widerfahren ist.. Man häjt da-, für, daß solches zwei Jahre nach Petrus Brusius Tode, nämlich im Jahre 1147 geschehen sei. i - — » e NachU beider Todesind alle diejenigen, welche ihrer Lehre nachfolgtem grausam verfolgt worden, von welchen· viele mit großer Freude dem Tode entgegengingen. . Welchen Fleiß aber auch »der Papst und alle Geschworenew unter Beistand der. Prinzen und weltlichen Obrigkeiten ange- wandt haben, umdieselben auszurotten« zuerst mit Wortstreis ten, dann mit Landesverweisung »und päpstlichem Vannisierem Verfluchen, Predigen von Kreuzesfahrtem Ablässen, Vergebung der Strafe« für alle diejenigen, welche diesen Leuten Gewalt« antun würden, und endlich durchalle Arten von Peinigungem Feuerflammem durch Galgen und grausames Blutvergießem so daß die ganze« Welt hierdurch in Bewegung gesetzt wurde, so konnten sie doch nicht verhindern, daß diese Lehre überall sich« ausgebreitet und durch allejLänder und« Königreiche fsihren Fortgang gehabt, indem sie sowohl-heimlich« als öffentlich ihren Gottesdienst hielten, wie es die Tyranned Grausamkeit oder Verfolgung erlaubte. Dies hielt bis auf das Jahr 1304 an, als zu Paris übel-hundert Personen umgebracht oder: verbrannt wurdenzund somit haben ihre Verfolger, obschon unter vielen Triibsalen sich bis auf dieseZeit erstreckt, wie die Chroniken oderSchreiber berichten. «» « » , . « ««Krieg, sagt der Schreiber: aber es zeigt so viel an als Gewalt und Beschwernish s· Kroche,- sagt der Uebersetzer er· « P. J. Twissck Chronik, das 12—. Burh auf» das Jahr 1«144, Pag. 460, aus PhiL Mär-vix. Taten-Z. Teil,.Cap..12, ol. 141,"142. Me- tula, Pol. 748, 853. Hist. MarkderkTaussges · «« e, Blatt 15 re. dem, Einleitung über den Märtyrerfpiegel 2c., Pag. 49 er. « Einigevon dem Landvolkq Apostolici genannt, werden, weil sie die Lehre der Apostel behauptet, ins Frankreich, in der- Ges « « gend von Toulouse um» das Jahr 1155 getötet. Es! wikd"bek«ichtet, das; ums das Jahr Christi 11·"·5"5 in den obengenannten Gegenden von Frankreich einige einfältige, doch. wahrheitsliebende Bauersleute-gewesen, welchesichsApostos . lici nennen ließen, weil sie. keinen andern Stifter ihrer Lehre oder ihrer Meinung angaben, als die Apostel, womit sie gleichsam — sagen wollten, daß ihre Lehre und Meinung von den Aposteln herstamme. Ueber« diese hat sich Bernhardus ein Abt von Clarevaulxz in verschiedenen Predigten sehr bitter ausgesprochen; er nannte sie eine Art verachteten, schlechten, bäurischen Volks, welchenoch ungelehrt und ganzeinfältig wären. . Diese, sagt er, sind bäurische Unwissende Menschemund so- gar verkauftx aber man muß zmit ihnen nicht unvorsichtig han- sPetrusBrusius wird, nachdein er zwanzig Jahre«gevredigt, zu St. Gilles verbrannt. I» Henricusz wird von des Papstes Gesandten ergriffen und ausdein Wege geräumt. U Jhre Nachfolgerwurden verfolgt undgingen mit Freuden zum Tode re. ILUeber hundert Personen, werden un! derselben, Lehre willen« zu Pa- ris umgebracht oder verbrannt« s « . » ! Von» den Banersleutem Avostolici«genannt, desgleichen auch von ihrer Leh- re, Leiden und Tod. »Der eifrige Bemharduz schreibt Melllinus," hat ihmsets was in die Hand stecken lassenjund alles-was er sagen börte,"durfte« er lehren « und sthreibem oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gestnnten. 201 deln 2c.; woraus hervorgeht (schreibt A. Mellinus), daß sie so ganz plump fund unverständig nicht gewesen sein müssen. Indessen geht Bernhardus in seiner Lisfterung nach Art der-Papisten weiter gegen sie: . - . ; Fragt« sagt er, nach ihrem Urheber, oder von welcher Par- tei Menschen sie seien? Sie werden niemand zu nennen wissen. Aber was ist das für eine Ketzerei. welche nicht einmal einen Ur- heber aus den Menschen hat? Die Manichäer hatten Manes zu ihrem Haupte und Meister; »die Sabellianer hatten Sabellus, die Arianer Arius, die Eunomianer hatten Eunomius, die Ne- ftorianer hatten Neftorius, und alle übrigen derg-leichen Pesten . haben« eine jede ihren besonderen Meister unter den Menschen gehabt, von welchen fiezugleich ihrenUrsprung und Namen empfangen hatten; aber welchen Namen oder welche ehrliche Benennung soll man diesen geben, oder sie dessen würdig ach- ten? Gar-keinen (sagt er), weil sie ihre Ketzerei weder von Menschen, noch durch Menschen empfangen habemgleichwohl soll es auch fern von uns sein zu sagen, daß sie dieselbe durch eine Offenbarung von Christo erlangt haben re. x »Dann fährt er fortzu erzählen, worin diese ihre genannte Ketzerei bestanden habe, indemer sagt: . s « J Sie« verspotten uns, daß wir die unmündigen Kindertaus fenhund die «Heiligen um die Fürbitte ersuchen, und dergleichen me r. — . Man hat erfahren, sagt er, daß sielieber sterben, als daß - sie sich (niimlich zu der römischen Kirche) bekehren wollten. Oftmalss haben die Gläubigen (worunter er die-Päpstlich- gesinnten versteht) an einige derselben Hand gelegt und sie-ans Licht gezogen; und als man-sie wegen ihres Glaubens befragt, haben sie die Gottlosigkeit nicht bekennen wollen, sondern haben feierlich und öffentlicherklärh daß »sie·die wahre Gottseligkeit lehrten und dafür zu sterben bereit wären. Inzwischen« war das Volk, welches dabei stand, bereit, ih- nen den Tod zu geben; und als man sie getötet, so haben sie die« se« neuen Ketzer zu Märtyrem ihres eigenen Glaubens gemacht. » CinigeZ sagt er, wundern sich, daß sie nicht nur» so freimüs tig- sondern auchgeduldigsgewesen waren, als man sieszzutn Ho« de führte; aber« es ist zu« beklagen, daß nicht nur weltliche Fur- sten, sondern auch, wie man sagt, einige geistliche Personen aus der Kirche, ja sogar einige von dem Orden der Bischofe welchen es besser geziemt hätte, sie zu verfolgen, sie um Gewinnes willen s erhoben haben, von» ihnen Gaben und Geschenke empfangen, und gesagt: Wie sollten« wir diejenigen als Ketzer verdammen, welche noch niemals von der sKetzerei überzeugt worden oder dieselbe bekannt und gebeichtet haben? 2c. » « So weit Bernhardus, welcher der Honigfließende genannt wurde, welcher gleichwohl über diese einfältigen« Leute nichts jalsbittere Galle ausgegossen,hat, in der 16tenund 66sten Rede über das Hohelied,» ferner. Brief 240 gez, die älteste Auflage · Hieraus« erhellt zur Genüge- schreibt«Mellinus, daß sie die- se armen Leute nicht um einiger manichaischer Lehren willen, welches hier Bernhardusmit Unrecht ihnen inseiner verdeckten Schüssel aufträghsondernio weil» sie sich »der römischen Kirche und ihren Jrrtümern widersetzh bis zum Tode verfolgt haben. IDaß diese Leute naG deinsseugnisse des Johannes niemand genannt, von welcher-i sie ihre Lehre empfangen-sinnen. Doch wird anderswo- erlliirt, daß siesdie Apostel als ihre Vorgänger angegeben, deren Lehre sie, dem Berichte nach, "gesolgt,s weshalb sie Avostoliei genannt, worden sind. s « Sie dersdotteten die Pa- pisteiy weil sie die jungen Kindteintauften und die Heiligen um ihre Fürbitte er« suchten re. « Die Papillen legten die Hände an einige von ihnen se. »« Worauf das dabeistehende Vol! dieselbengetötetkund zu Märtvrern gemacht. 7Sie gin- gen freimutig und geduldig zum Todes te. sBernbardus beklagt sich, daß nicht allein. etliche weltliche III-stell« svvdetå OR) Bischöfe tmd pccvkltlfwe Geistliche diejenigen, welche dieJLehre der vorgemeldeten Leute derteidigtem unten-Mitten. IN. Mellimisurteil von mehr gemeldeten Leuten in Ansehung ihres Glaubens re. VDaß sie densrrtilniern der römischen Kirche widersprochen. : · Abt. Mellin., L. Buch von den Geschichten und Verfolgungen der Märtyrer. gedruckt im Juhre 1619, Fol 438, Col. I, 2 2c. Dieses« sind diejenigen Leute gewesen, von welchen wir aus Nicolaus Sanderuseinige Nachricht geben-(in der Be- schreibung derjenigen, welche in dem zwölften Jahrhundert der Kindertaufe widersprochen haben), welcher von ihnen erzählt, daß man sie Apostolische genannt habe, weil sie sagten, daß sie in der Apostel Fußstapsen wandelten und erklärten» das; sie sich nur an die apostolischen Schriften hielten, daß sie die Kindertaus fe,»d·as Fegfeuey das Gebet für die Toten, das Anrufen »der Heiligen, dasCidschwören verachteten,- daß sie nur einen Be« weis aus dem neuen Testamente annähmen und mit Freude zum Tode gingen. , Nikel. Sand. Buch re. Geschichte der Mart. der Taufsgesclx A. 8. D. Auch. Jac. Fo1. 118. , H. Mond, Nichtigkeit der Kindertaufe, der Z. Druck, Pa . 84. Einleitung über den WärtyrerspiegeL gedruckt im Jahre 1631, ag. 50. Jaa Mehrn Taufsgesclx über das zwölfte Jahr- hundert, ,Pag. 599. P. J Twisck Chronik, das 12. Buch auf das Jahr 1155,Pag.46e,13. « - , « · Gerhardus mit. ungefähr dreißig Personen, sowohl Männern als «Frauen,.werden- weil sie die apostolische Lehre behaup- tet, zu Oxford, in England, an derStirne gebrands Markt, zur » Stadt -«hinausgepeitscht, fund sind iqualvoll. durch Kälte ums Leben ge- . , kommen, im zJahre 1161. » . , - s Jm Jahre« Christi 1161, im achten Jahre Heinrichs des Zweiten, Königs von England,ssind, wie befchrieben wird,1 uns» gefiihr dreißig Personen, sowohl Männer als Frauenxin Hoch- deutschland geboren, in England gelandet, welche von"denrPa- pisten Jrrgeister und Zöllner genannt wurden, und welche be- hauptetew »daß sie« von einem i· unbekanntenUrheber herstamni- ten, wiewohl sie von andern Petro-Brusianer, Berengarianey Arme von Lyon te. genannt wurden, weilsie, wie sich 2vermni « ten läßt, in der Lehre gegen die Kindertaufqgegendie Ver« wandlung des Brotes &c. im Abendmahle undgegen andere Jrrtümer der römischen Kirche mit Petrus«Brusius, Verengas rius und den Armen von Lyon übereinstimmten ; - tVignierus in der Kirchengesch. über dasselbe Jahr. f Von ei- nem unbekannten« Urheber, sagt der papistische Schreiber. Vielleicht aber von Petrusde Bruis oder Heinrich voniToulouse, oder Deren- garsius selbst, sagt der Calvinische Mellinus in dem zweiten Buche der Verfolgungen re» gedruckt 1619, Fol. 439, Col. 4, an dem Rande. Es waren einige mehr als dreißig, sagt derzpapistische Schreiber, welche ihre Jrrtümer geheim hielten, wiewohl sie im Frieden hier gelandet waren, um ihre Lehre auszubreitem ihr erster» Anführer war, Gerhardus, auf den alleandern wie auf ihren. sHerrn und Meister sahen; denn derselbe war unter ihnen allein ein wenig gelehrt, alle andern aber waren unstudierte und ungelehrte, sehr geringe undbäurische Menschen, Hochdeut sche von Geschlecht und Sprache. i — ; Diese« Leute haben gleichwohl-nicht lange verborgen blei- ben können, weil einige sehrfleißig ihnen nachforschtem und nachdeniman entdeckt« daß sie einer fremden Religionspartei zu- getan wären,sindssie,« wie er sagt, gefangengenommen worden. Ihre Verantwortung, nachdem sie deseGlaubenss wegen ver- hört worden. e « »Der! König, welcher sie nicht unverhört weder freilassen noch bestrafen wollte, hat die Geistlichen zu Oxford deshalb ver- UWas sclir Leute sie eigentlich gewesen seiemnach Nikolaus Sanoerns Be- richt. I. Sie sagten, daß sie in den Fußstapfen der Apostel wandelten. S. Daß sie sich an die apostolischen Schriften hielten. s. Daßsie die Kindertaufe derachs teten. 4. Gleichsaälls das Fegfeuera b. Ebenfalls das Bitten für die Toten( O. Sowie auch die Anrufung der heiligen. 7. Auch das Eil-schwören te. Iungefäkr dreißig Personen, sowohl Männer als Weiber. sDaß sie nicht lange Ionnten verborgen bleiben, sondern schnell gefangen wurden. IDer König versammelt gegen sie ein Coneilium zu Oxford— te. « dasFegfeuer, 202 - " « Der: blutige sammelt; wo der Gelehrteste unter den Gefangenen, nämlich Gerhardus, nachdem er wegen ihrer Religion öffentlich gefragt wurde, ins ihrem Namen geantwortet und gesagt, daß sie Chri- sten seienund die Lehre der Apostel noch hielten. Als« sie darauf über alle Glaubensartikel ordentlich ver- hört wurden, haben sie von dem Wesen des obersten Arztes wohl rechtgearitworteh aber von dem Hilfsmittel, womit er unsere Schwachheiten zu heilen gewürdigt hat, das ist von den göttli- chen Sakramentem haben sie, sagt der päpstliche Schreiber, ver« kehrt geurteilt-fdenn« sie lästerten, schreibt er, die heilige Taufe, womit er die Kindertaufe meint, denndieses wardie Taufe, vor welcher die römische Kirche damals hohe Achtung hatte, und das Dankopfer, nämlich die Messe 2c· « « Kurze: Inhalt dex Sehn, deren sie oeschuidiztst wurden. . Der! Jnhalt der Lehre, deren sie beschuldigt wurden, be« stand in nachfolgenden Stücken, kurzangegeben von-Abt. Mellis uns, in ieinem L. Buche von den Verfolg. und Mart, FoL 440. « Daß sie von denSakrameUten der Taufe und dem Abend- mahle, und« von dem Ehestande anders lehrten, als die Satzunis gen der-römischen Kirche läuteten« welche sie auch selbst diebabyi lonische Hure nannten, weil sieden wahren» Glauben an Chri- stum verlassen hatte und vonder sie behaupteten, daß sie dem unfruchtbaren Feigenbaume gleiche, welchenunser Herr Jesus Christus vor Zeiten verflucht hatte; sie sagten auch, daß man dem Papste und-den Bischöfen, wenn sie etwas geböten, wasmit Gottes. Wort streite, nicht gehorsam sein -müsse;sferiier, daß das Kloterleben ein stinkendes ltotes Aaas sei; ferner, daß alle Klotergelübde eitel und vergeblich seien, jadaß sie dieUnkeuschs heit forderten; ferner, daß alle Orden undStaffeln der Priester- lichen Würde Kennzeichen des großen Tieres die« Messe, die: Kirchweihe, dieVerehrung der Hei- ligen, die jährlichen Gedächtnisse der Toten, recht teuslische Er- findungen seien. . - · · : »» . · « Dieses-»- warenwohlk sagt Melliniisx die hauptsaslilichsten Artikel, welche denVätern der geistlichen Versammlung zu Ox- ford mißfällig waren und welche eine Ursache gewesen, daß sie ausgepeitschtund des-Landes verwiesen« worden, 1a gar durch Kälte umgekommen sind. Siehe die zuletzt angewiesene Stelle aus ders Gesch. von Guido Perpigna 2c. Wie sie »sich in der Versammlung zu Oxford gegen die Väter daselbst ausgefuhrh und was die Versammlung« " i darin ausgerichtet habe. » Wir! wenden uns wieder zii.dem«päpstlichen·Schreiber, um selbst aus seinemeigenenSNunde zu horen, wie sie mit den rechtsinnigen und einfältigen Leuten umgegangen sind. Als. nun die Vater» der» Versammlung szsie erwähnten, schreibt er, daß sie ihren Sinn andern und aber« ihre Lehre Reue bezeugen sollten, damit sie mit der römischen Kirche wieder ver- einigtlwerden inöchten, haben sie diesen Rat und auchdie Be- drohungen, welche man anwandte, damit sie wenigstens» »aus Furchtsich bekehren sollten, verachtet; ja sie haben damit ihren Spott getrieben und gesagt, selig sind die, welche um Gerechtigs keit willen Verfolgung leiden, denn das Konigreich der Himmel gehört ihnen. sVon den Artikel-i ihres Glaubens. und wiesie dieselben delanntem wie der vavistische Vigtiierus sagt. »Das; sie »die Kindertaufe lästertcih gleichfalls das Dankopfer snåmlich die Meile) It« - « - · . . I Alle diese Gründe hat A. Welt. aus der Beschreibung des Guido Prepigncn in dem Buche von den Kevereien genommen. Bat. Sen. Z, in dein Anhang über Gervasius Giestrensis Dieser Guido glaubthdaß vorgenannte Leute» von der Zahl der Armen in Oben, das ist der Waldenseiz gewesen. kunterdesseii waren dieses die vornehmsten Artilel, welche die Vater des Conciliums zu Ox- sord, zur Verfolgung der öfter genannten Leute. beunruhigten xSkg verachteten den Nat der vagistischen Väter des Conciliums zu Ox- jpkd und crfreueten flch in dem Worte es Herrn. seien; endlich, daß’ « Schcittpcatzk « « Damit« nun das Gift, schreibt er« ihrer Ketzerei sich nicht weiter ausbreitete, haben sie die Bischöfe öffentlich für Ketzer er- klärt, und dem katholischen Fürsten zur Leibesstrafe übermit- ivorteh welcher befohlen hat, daß-man ihnen als Schandzeichen ihrer Ketzerei ein Brandmahl an ihre Stirne brennen, und sie in Gegenwart alles Volkes öffentlich zur Stadt hinauspeitschen sollte, mit einem scharsen Befehle, daß sie niemand in sein Haus aufnehmen oder ihnen auf einige Weise den geringsten Trost und Hilfe erzeigen sollte. Aus« William Neubrig Gesch. von Engl., Buch L, Cap.» 13. - · l Von dem freudigen Auszuge dieser Leute zur Leibesstrasy . und— von ..ihrem » elenden Tode. Als! nun das Urteil gefälltway wurden sie zur Strafe hinausgeführh sie gingen auch mitrFreuden und sehr eilsertig, und ihr Führer, nämlich Gerhardus ging ihnen voranund sang also: Seligseid ihr, sagt der Herrywenn euch die Menschen um meinetwillen hassen»2c. -« - » v Darauf hat man mit dieser Gesellschaft nach der Schärfe des Gerichts gehandelt, sie ander Stirn gebrandmarkt und ih- rem Führer ein doppeltesBrandmahl gegeben; »das eine an sei« nesStirne das andereauf das Kinn, zum Kennzeichem daß er ihriFührer gewesen. « « Endlich hat mani ihre Ueberkleider von ihrem Leibe bis an die; Mitte abgeschnittem sie öffentlichausgepeitscht, und ·in die« sem Zustande sie zur-Stadt hinausgejagt. Da? es aber einbitterkalter Winter gewesen, und ihnen - niemand die geringste Barmherzigkeit erzeigte, sosind sie durch diegrimmiges Kälte, welchetsie an ihren nackten Leibern nicht ertragen konnten, sehr »,elendig umgekommen &c. William Neubrig Engl. Geschichte, Buch Z, End. 13, über das s. Jahr Heinrichs des Zweitem Königs von England. « « Nähere Anmerkung von dem Ursprunge und dem Glauben « s dieser Märtyrer. — . l Es! muß der Leser zur genauern Erklärung der. Geschich- te, wie Abt. Mellinx schreibt, welche ein erbitterter Papsist ausge- setzt, ermahnt werden, der Biene nachzuahmen, die aus dersel- ben Blume Honig zieht, worausdie Kröte Gift saugt, dielerbiti terten Worte unserer Widerfacher zu verachten und aus die Sa- che selbst Achtungzu geben. « « - . Wenn er, nämlich der päpstliche Schreiber, sagt, daß« diese Christen, welche er Zöllner nennt, ihren Ursprung von einem unbekanten Urheber aus Gascogne haben« so vermutet Vignies rus, daß sie von Petrus Brusius, oder-von seinen Mitgesellen,- Heinrich von Toulouse, herstammen, während Guido vonPers pigna dafür hält, daß sieunter die. Zahl der Armen von Lyon, das ist, Waldenser gehören. Jn dem Buche von den Keßern Bat. can. 2, in dein Anhange an Gervasium Giestkenseixr Siehe auch Abt. Welt, s. Buch re» gedruckt 1619, Fol. 440, Col. 1 re. « « . Was? nun P· Brusius und sein Mitgesell Heinrich von Toulouse, desgleichen die Armen von Lyon (das ist die Waldens «« Sie wurden öffentlich für« flehe: erklärt» und dein Landesfürsten zur leibli- chen Strafe überantworteh welcher einein eden ein Brand-nah! dor das Haupt brennen ließ und iiezur Stadt hinausve Gen. . « " sAll diese Strafen erlitten sie mit Freuden, ja Gerhardus ging ihnen dor- CU UUD IMCT Beatjz qui Persecutionetn patinntuk propter Institut-n· guoniam ipsotum est Regvutn Ort-leerem. ANDRE, IV· Selig sind« die erfolgung leiden re. IDaß vorgenannte Leute elendig umgelommen sind, da sie bei harter Kälte nackend gegeißelt wurden. , sAus der ganzen vorhergehenden«Beschreibun , welch it tils s d pavistischen Schriften genommen ist, muß·man, igie die szhgiieiasfilijixendeaussietketk das Beste erwählen, und das Böse, was di f i d li Wid d tet haben. fahren lassen. Unterdessen ist es eeitfengrfitc Bäche, wee III-von« TAFEL; beigebracht wird, welcher glaubt, das; diese ZLeute von Drusius oder Touloulanud her ekommen sein sollten. Isdescliluß der vorhergehenden Anmerkungen« das; sie waFre Märtyrer gewesen und lir den wahren Glauben, welcher die Wahrheit oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinnten. 203 set) SIEBEL, TZUVVU haben wir oben gesagt, daß es mit der Leh- reder taufgesinnten Christen nicht streite, sondern vielmehr da- mit ubereinkomme; und so ist es klar, daß die dreißig Personen, welche dieses Yekeniitnis taten, wahre Märtyrer gewesen seien, nachdem sie fur den wahren Glauben und die Wahrheit Jesu Christi gelitten haben. « - eiskalt-us, Mqksiiius und Thcodpkicus mit fünf Maus-span- ncn und zwei Frauen« werden zu Köln und Bonn im Jahre 1163 lebendig verbrannt. Jml Jahre unseres Herrn 1163, sagt der papistifche Schreiber Trithemius, sindeinige Ketzer von der Sekte, welche man Catharos nennt, womit die Waldenser verstanden werden, von welchem Glaubensbekenntnis wir oben berichtet haben, daß es mit den heutigen Taufgefinnten nicht streitig gewesen, aus den Gegenden von Flandern nach Köln gekommen, und ha- kieilit sichdaselbst bei der Stadt in einer Scheuer heimlich aufge- ja en. . Als sie aber selbst auf die Sonntage nicht zur Kirche ka- men, wurden sie von denjenigen, welche in der Nachbarschaft wohnten, entdeckt. . sie nun unsere Mutter, die heilige Kirche (womit er die romische Kirche versteht), zum Verhöre zog, wurden sie, schreibt er, als hartnackige Ketzer befunden» Trith Chronik von Hirsaug.. 2c.»; hiermit machen wir den Beschluß s· · —- Aber2 um diese Sache ausführlicher zu erklären, müssen wir uns aus Not mit den» papistischen Schreibern, welche« gleich-« · wohl« die Widersacher dieser Leute gewesen, behelfen. Was Ecbertus von ihrer Lehre gegen die römischr Kirche s geschriebein UeberT dieselben schreibt Ecbertiis, ein Mönch von Scho- nau- welcher sich selbst mit ihnen in einen Wortstreit eingelassen, also: Siehe« einige verkehrte Menschen, die"auch andere verfüh- ren (so nennt er diese guten Christen), welche lange Zeit sich in lkeimlichen Winkeln· verborgen hatten, und heimlich viel schlichte und einfältige Leute» von,dem christlichen Glauben abgeführt hatten, haben sich zu dieser Zeit so sehr über alle Lande ausgeii breitet, daß die christliche Kirche durch. ihr schädliches Gift (so nennt er die Wahrheit des Evangeliums), welches sie überall gegen dieselbe ausgießem großen Schaden leidet. » » Rede 8 gegen die Catharos Teil L, Auctoic Bibl. S.«.S.·Pattum, gedruckt zu Paris im Jahre 1610, Pag 831. Des Trithetnius Beschreibung von deren sVerhör und s s Glaubensverhandlungen gegen Ecbertusx desglei- chen von deren Tode. Wir! wollen in der Kürze anführen, was Trithemius über « deren Verhör, Durchforschung und Wortstreite mit"Eebertiis, Abt des Klosters zu St. Floryn in Schonau, unter dem Bistuk me Trier, aufgezeichnet · s . DieT Geistlichen und die« vonehmsten Herren der Stadt Jesu Christi ist, gelitten haben; Siehe aus) von denselben Mär-ihrem, wiewohl fünf Jahre später. Mart. Paris, Buch s, im Jahre 1166 te. 1 Von dem Leiden und der Marter des Arnaldus. Marfiliiis, Theodoricus sc» sie werden von den Padisten Catharos genannt, hielten es aber in der Lehre mit den Waldenferm diese waren kaus Flandern nach Köln Gekommen, weil sle aber nicht in die römische Kirche.·.gingen, wurden sie vor ericht ebrachd von welchem sie als hartnäclige Keder verurteilt wurden. sWir mit en uns, in Beschreibung dieser Sache, aus Not mit den pavistifchen Schreibern behelfen, was wir denbesern anneigeni » TDer Mönch von Schonarr. Gchertus genannt, stellt diese Sache vor. IEr klagt darüber, daßdie chriftliche Kirche, das ist die vavistischm durch die Lehre dieser Menfchen großen Schaden erlitten. . tWas Trith on dem Wortstreite schreibt, welche diese Leute mit Ecbertus gehalten. »Das; »die Geistlichen und die vornehmsten Herren der Stadt Köln en Scheu-us, um diese Leute zu verboten, gefordert hatten, wel- cher auch im Jahre 1163 zu dem Ende kam. Köln haben diesen Ecbertus als einen sehr gelehrten Mann 2c., um jene Ketzer zu verhören, durch Gefandte und— Briefe nach Köln gefordert. » s Dieser Abt Ecbertus hat nun, als er auf das Jahrinach cder Geburt unseres Herrn 1163, auf die 11. römische ZinszahL den L. August nach Köln gekommen. mit drei (schreibt er) von diesen Ketzern nämlich mit Arnaldus, Marsilius und Theodoris cus, welche scharfsinniger als die übrigen zu sein schienen, sich in einen öffentlichen Wortstreit eingelassen. » Doch erzählt er nicht, welches eigentlich die Artikel getrie- sen, worüber gestritten wurde, es sei denn, daß man sie in sei— nen nachfolgenden Worten suchen wollte. Sie« verachtetem sagt er, alle diejenigen, welche die Kirche regierten, als die vornehmen Geistlichen, Priester und alle Geistlichen und nannten dieselben Seelenbetrüger und Stricke des Teufels. » Sie verspotteten die Sakramente der römischen Kirche, un- ter welchen die Kindertaufe mit begriffen gewesen, und leug- netn den heiligen Leib und das Blut des Herrn, das ist die Verwandlung in dem Sakramente des Altars. — Als« sie nun weder durch Gründe, noch durch das Ansehen, nämlich der Zeugnisse der Altväter.e noch durch einige Vermah- nungen so weit gebracht werden konnten, daß sie ihre Jrrtümen sonennt er ihren rechtsinnigen Glauben, verleugnet hätten, sondern hartnäckig in ihrem Vornehmen fortgefahren, so hat man sie aus der Kirche gebannt und den Weltlichem das ist der weltlichen Obrigkeit in die Hände überantworteh welche diesel- ben 5. August desselben Jahres zur Stadt hinausgeführt und dem Feuer übergeben haben, achtMannspersonen und zwei Frauen. Früh. in der Geschichte 2c·; ferner in dem Z. Buche der Gesch der Verfolgung u. Marter, gedruckt im Jahre 1619, Blatt 441, Co . Z, 4. Von der Standhaftigkeit dieser Märtyrer in dem Feuer, und i wie Ecbertns damit gespottet habe. " Cäsar! von Heisterbach schreibt, daß dieses aufider Juden Begräbnisplatz geschehen sei, und daß Arnaldus, als er mit sei- nen Jüngern und Glaubensgenossen im Feuer stand, gesagt haben soll: s s · « Bleibt standhaft in eurem Glauben, denn heute werdet ihr bei dem heiligen Märtyrer Laurentius sein. - . — Cäsar, Buch h, Tab. 19. « Ecbertus hat. seinen Spott mit dem Tode dieser frommen Menschen getrieben, denn es läßt sich annehmen, daß sie, als sie die Kindertaufe verworfen« gesagt .haben, daß man um selig zu werden, erst mit dem Heiligen Geiste und Feuer getauft wer- deisi THE, worauf dieser ungöttliche Mensch fragender Weise e a : « g gHat a "ch die Stadt Köln euren Erzketzer Arnaldus mit sei« nen Rottgesellem und die Stadt Bonn Theodoricus mit seinen Mitgesellen also getauft? Nämlich mit Feuer, in seiner achten Rede gegen die Catharos 2c. » O grausame Läfterungl Aber der Herr wird einem jeden nach. seiner· Gerechtigkeit und nach seinem Glauben vergelten. 1. Sam. AS, 23. · Ja er vredigte (Rede 8) scherzweife, daß die von Köln und Bonn sie mit Feuer getauft hätten» sc. « « · »Er disvutierte zuerst mit Arnaldus, Marsilius und Theodorcius.. welche dies Scharfsinnigen unter ihnen gewesen, nach ihrem eigenen Urteile. OVon den Artikeln ihrer Lehre in Ankehun des Zuftandes der römis en Kirche und derselbe« Saß . l en ch weder durch das Anse en noch-durch Ermahnungen der . Römicb e »in-te« von ihrem Glauben abbringem daher wurden sie auf einmal au ge tc zen und den xglzeltlichen überantwortet Sie wer« den dem Feuer überigehens nämlich acht Mann sver onen und zwei Frauen. IVon der tröstl chen und freimütigän Ansvra e des Arnaldus an seine Mit- gesellen, als er auf der Juden Begrä ist-laß in dem brennenden Feuer stand, keines) ÆbEcbertus, der Abt, feine Gefbötte mit dem Tode dieser frommen Leu· ge en. « - 204 Der blutige — P. J. Ttvisck erzählt von diesen Leuten, daß sie aus Haß "Adami- ten genannt,wurden, wie auch Catharenem Patarenen, Passagenen und daß der Kaiser Friesdericus etliche Befehle gegen sie herausgegeben habe, (aber) also (sagt er) müssen allezeit diejenigen, die da suchen gottesfürchtig zu leben, ausgerottet werden; auf welche Weise. 8 Män- ner, zwei Frauen und eine junge Tochter, welche aus Flandern nach xKöln gekommen waren,auf den Z. August vor der Stadt in einer Scheuer verbrannt worden sind- Jn der Chronik von dem Untergange der Tyrannen und jährliche Geschichtem das 12. Buch, gedruckt 1617, Pagx 476, Col. l, Z, aus Abb. Trithettr Mein, Fo1. 765, Neoburgens., Col. 15 sie. Viele fromme Christen« werden durch ganz Frankreich— und England, weil sie ihrenrechtsinnigen Glaubensgrund verteidigtcn, im Jahre 1182 lebendig ins Feuer geworfen und verbrannt. Wilhelmus Armonicanusl und Rogerus Hovedenus be- richteten, daß in verschiedenenPlätzen durch das. ganze König- reich Frankreich zulder Zeit, nämlich um das Jahr 11s2, sehr viele Waldenser oder Albigenser unter dem Namen Zöllner verbrannt worden seien. » , » Der vorgenannte Wilhelmus schreibt davon also in seiner Geschichte von: Philippus, König von Frankreich: Allei diejenigen, welche gegenunsern Glauben lehrten, die man gewöhnlich Publicanos genannt, nachdem sie genötigt wor- « den, aus ihren Schlupfwinkeln ans Licht zu kommen, wurden vor Gericht gebracht,-und als man nach den Rechten mit ihnen verfahren, sind sie der Ketzerei überführt worden; daher hat man sieins Feuer geworfen und lebendig verbrannt. "Wilhelm Armonic., Geschichte von Philipp- Buch 1. Rogerus Hovedenuss setzt noch hinzu auf das Ende des Jahres i1182- daß der König von England, Heinrich der Zwei- te, obgleich in seinem·Lande sehr viele solcher Zöllney das ist Waldenseroder rechtgläubige Christen waren, er ihnen daselbst dessenungeachtet keine Freiheit habe verstatten wollen, sondern geboten, daß man sie daselbst überall, wie in Frankreich gesches hen, verbrennen sollte. » « Jahrgeschichte, Z. Teil, zu Ende des Jahres. 1182.. · . e Was« die Lehre betrifft, welche die Waldenser und Albis genser, die auch von ihren Feinden Zöllner genannt wurden, gehabt haben, so haben wir davon oben, in ihrem eigenen Be- kenntnisse angeführt, daß sie mit dem Bekenntnisse der Tauf- gesinnten übereingestimmh welches wir eins für allemalgesagt nnd hier wieder in Erinnerung gebracht haben wollen. » Viele gottesfiirchtige Lcuteszwerden wegen ihrer Lehre gegen die römische Kirche von dem Grafen von Elzaten in Flaudern im Jahre 1182 getötet. Magister Johann Andrieß, P. J. Twisck, H. Montanus und verschiedene andere glaubwürdige Schreiber berichten ein- «timmig, daß! in dem Jahre unferesHerrn 1182 viele Chri- ten, welche man Ketzer zu nennen pflegte, von dem Grafen Philipp von Elzaten getötet worden seien, weil sie die Kinder- taufe, das Sakrament des Altars und das Sakrament der Mes- se verachteten. i i » « Siehe Magister Joh. Andrieß in seiner Geschichte von dcm Alter- tume des Glaubens, Lit. E» P. J. Twisck Chronik, das 12.« Buch, auf IVon der Marter viele: Christen in Frankreich, welche von den Pavisten Publicanen genannt wurden, in— der Tat aber Waldenser oder Albigectscr gewesen sind. sDasz alle diejenigen, loelche .(nach vavistiscber Weise) der Ketzereis über führt wurden, ins Feuer eworsen und lebendig verbrannt worden sind. Uxbenso hat« man au in ngland nach dem Bee le des Köni s Henricus dessZweiten getan. « «on der Lehre der vorgemeldcncns Leute, we che mit der. Lehre der Taufgesinnten iibereinlommt Der Leser oll gewarnt sein, das; es vavistische Schre ber seien, welche die angeführten eugnissesaus Feindschaft gegen die heiligen Märtyrer ausgesvieen haben. . — — XVI-n vielen rechtsinniaetc Christen. welche von-dem Grafen Pbilidv von Clzaten um ihrer Lehre willen ge en die Kindertaufexdas Salrament des Al- tars und das Opfer der Messe geto et wurden, nach dem Berichte der Alten. Schauplaiz das Jahr 1182, Pag 489. H. Montag-uns, Richtigkeit der Kindertaufq he! L— DtUck-.Pag.» 86; fernerGeschzchte der Märtyrer der Laufs-ge- smnten A s; endlich Spiegel der Martyreu gedruckt im Jahre löst, in der Einleitung, Pag. 52 er. Es werden noch viele solcher Christen in Flandern im Jahre 1183 verbrannt, auch sehr viele an andern Orten getötet. · Man! liest auf das Jahr unseres Herrn 1188, daß noch mele solcher Menschen gewesen, die man Zöllner zu nennen pflegte, »von welchem Namen wir zuvor gesprochen haben, welche Ph1l1ppus, Graf von Flandern, und Wilhelmus, Erzbischof zu Rheims, unbarmherzig hat verbrennen lassen. , spijsiervon schreibt Rigordus, ein alter Geschichtschreiber aus dieser Zeit, auf vorgenanntes Jahr: Zu« der Zeit» sind von Wilhelmus, dem ehrwürdigen Bi- schof von Rheims, Priester, Cardinal des Titels Sanetä Sabii na, Gesandten des Papstes, und von dem durchlauchtigen Gra- fen von Flanderm Philippus sehr viele Ketzer (so nennt dieser papiftische Schreiber die wahren Christen) in« Flandern ver· hrannt worden. Rigordus, oben angeführt, Pag. 168,.edit. Wechel Jns demselben Jahre, sagt der oben angeführte Schreiber, sind in der Landschaft Vourges über 7,000 Cotarelli. so« nennt er die«frommen Zeugen Jesu, welche man Waldenser und Alhis genser zu nennen»pflegte, von den Einwohnern des Landes tot- r geschlagen wordenswelche sich siimtlich gegen dieselben, wie ge- gen; Feinde Gottes, vereinigt hatten. « Berücksichtigt hierbei wohl, daß diese alle wehrlose Leute gewesen sein müssen, weil sie eine große Anzahl von so wenig Menschen, wie zu der Zeit in der kleinen Landschaft Bourges Peäebh töten ließ; doch wollen wir Gott solches befohlen sein a en· « . «» « - « Derselbe Schreiber fügt auch» noch folgendes hinzu: Jn eben demselben« Jahre wurden von dem Papste Lueius diejeni- gen als» Ketzer verurteilt, welche man in Jtalien Humilitanem in Frankreich »aber Arme von Lyon nannte » (dieses waren die waldensischen und albigensischen Brüder), über welche wie man wohl annehmen kann, in diesen heißen Zeiten keine geringe Verfolgung ergangen ist. . « « Dieser-«» Befehl oder Ratschlusz ist, wie es scheint, erst im Jahre 1184, oder, wie andere bemerken, im Jahre 1185 be- kannt gemacht, oder doch renoviert oder erneuert worden, nach der Beschreibung von Mellinus in seinem Z. Buche von der Ge- schichte der Verfolgung und Marter, Fol· 443, Col. 2 2c. Befehl oder Ratschlusk des Papstes Lueius des Dritten» gegen die Waldensey welche mit verschiedenen, Namen genannt werden. Jm1 Jahre 1184, oder» wie andere schreiben, 1185, hat der Papst Lueius einen Befehl in derStadt Verona, unter dem Beistande und in Gegenwart des-Kaisers Friedericus erlassen, welcher also lautet: Um« die Bosheit verschiedener Ketzereien auszurotten IVon vielen rechtsiimigen Christen, welche von den Pavisten Puhlicanen und Kober genannt wurden, und von Philipvus, Grafen von Wundern, und Wilhelmus dem Erzhischofe von Rbeims unbarmherzig verbrannt worden sind. FWas Rigordus ein alter romischer Gertchtschre her, hiervon zu er« kennen gibt. »Von mehr als 7000 Pers-wen. Cotarelli genannt, welches Gattung Waldenser gewesen; diese wurden sämtli in der Landschast o totgeschlagen; doch übergehen wir sie mit Stillschweigen, und« wollen anbeseblen sDie frommen Leute, genannt Humilitanen oder Arme von Even, von dem Pavste Lueius für Kever erklärt und verurteilt »Von der Zeit, wann dieser Befehl des Lueius gegen sie öffentlich bekannt gemacht. worden. I Von der Zeit. wann. dem Orte. wo nnd derPersow in welcher Gegenwart der Befehl gegen die bumilitanen und. Waldenser gemacht worden. »Daß date Firchtletspkicht zur Ausrottung der siedet-ei, wie der Papst sagt, wieder erweckt er en e. » R( ur - D W; sie ckott ter dasselbe Urteil der Verdammung re. E oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. (welche in vielen Landschaften durch die ganze« Welt damals angefangen haben sich hervorzutun)- muß die Kraft der Kirchens zucht wieder erweckt werden re. Deshalbs haben wir uns, die wir durch die Gegenwart und Macht unseres geliebten Sohnes, des römischen Kaisers Friede- ricus, mit gemeinschaftlichem Rate unserer Brüder, wie auch anderer Patriarchem Erzbischöfe und vieler Fürsten, welche aus verschiedenen Teilen des Reiches sich versammelt haben, unter- stützt sind, den Ketzern, die durch mannigfache Fälschungen ver- schiedene Namen bekommen haben, durch den allgemeinen Schluß unseres gegenwärtigen Decrets, widersetzt, und aus apostolischer Vollmacht -durch diese unsere Ratsverordnung, alle K-etzereien, wie siesauch genannt werden mögen, verdammt. Wast zunächst die Catharos- die Patarinos, rund diejeni- gen, welche sich selbst Humiliatos-, oder Pauperes de Lugduno, das ist, Erniedrigte und Arme vonsLyon, mit einem erdichteten Namen mit Unrecht nennen, betrifft, so wollen und verordnen wir, daß sie, wie auch die Passaginis, Josephinis und Arnaldi- stä, unter, dem ewigen Fluche liegenisollen Und« da einige, die unter« dem Scheine der Gottseligkeit die Kraft derselben, wie der Apostel sagt, verleugnet haben, sich selbst die Vollmacht zu predigen anmaßen (weil auch der Apo- stel sagts Wie sollen-sie predigen, es sei denn, daß sie gesandt worden ?)«, so verordnen wir ferner« daß alle diejenigen, welchen » solches verboten ist, oderdie als Nichtgesandte, ohne Vollmacht des apostolischen Stuhles,-oder ohne Bewilligung des Bischofs desselben Orts, ganz vermessen sich unterstehen« würden, heim- ljich oderöffentlich zu lehren, sowie»auch«’ alle«diejenigen, welche von dem Sakramente des Leibes und Blutes unsers Herrn Jesu Christi, oder von der Taufe (nämlich der Kindertaufe), oder von« dem Bekenntnis der Sünden, das ist, von der Ohrenbeichte, von dem Chestande und andern Sakramenten der Kirche, an- ders lehren, oder sich« nicht fürchten anders zu· lehren, als die römische Kirche predigt und beobachtet, und«endlich’ alle die, welche diejenigeni welche von der römischen Kirche oder irgend einem der Vischöfe in ihren Bistümern mit Rat ihrer Geistli- chen, oder den Geistlichen selbst mit der benachbarten Bischöfe, wenn ihr Bischof mit Tode abgegangen, für Ketzer erklärtwor- den; alle diejenigen, sage ich, die solche nicht als Keizer verur- teilen werden, verbindenswi·r, wie alle die Vorerwähnten, mit dem Bande-des ewigen Bannesi " « · Ferner« auch diejenigen, welche sie ins Haus-aufnehmen und verteidigen, und alle, welche vorgenannte Ketzer unterstüt- zen und ihrer ketzerischen Bosheit Nahrung geben, sei es, daß sie Consolati, das ist Getröstete, oder Credentes, das ist Gläubige, oder Perfecti, das ist Vollkommene« oder mit einem andern der- gleichen Namen genannt werden, fassen wir alle zusammen un- Se weit» erstreckt sich de: Juhart des Vefehres oder Ret- schlusses des Papstes Lucins, woraus wir einige fremde Namen (mit Abr· Mellinus) deutlicher erklären wollen. » « " sDer Papst fährt fort und verdammt dieselben Leute mit Gutbefindeii der Patriarchem Erzbischöfes Prinzen re» welche aus verschiedenen Teilen des römischen Reiches zusammengelommen waren. · Fürs erste tut er in den Bann die Catharos, Patarinoå Humiliatos oder Pauveres de Lugdunm Arme don Ldon Ja; ferner gegen die Passaginvä Jvfephifcos und Arncrldistasz diese der- urteilt er zum ewigen. Fluche· DE: hat auch denjenigen scharf gedroht, welche vredigtem ohne daß sie dazu von den Römischen Bollmacht hatten. Isdesgleichen gegen diejenigen, welche von der Taufe, nämlich der Kinder-wisse, dem Sakra- mente des Altars, der Beichte Je. anders lehrten, als die von der römischen Kir- che. 7Er verdammt und verbannt auch alle diejenigen, welche die vorgenannten Leute nicht für Ketzer halten würden, mit einem ewigen Banne. sAlsnuch die- jenigen. welche sie zu Haus aufnehmen oder verteidigen, mit eben demselben Ur- teile der Verdammung er. »Das; wir einige Namen, welche in dem vorgenann- ten Befehle genannt worden, näher erklären wollen. — 205 Von« dem gewöhnlichen Namen der Waldenser, wovon in diesem Befehle des Lucius die Rede ist, daß sie Cathari, Pa- tarini, Humiliati. Pauperes de Lugduno, Passagini, Josephini. Arnaldistä re. genannt wurden, ist zuvor Nachricht gegeben worden. . · i Wir« wollen· jedoch erörtern, worin der Unterschied ihrer verschiedenen Benennungem als Consolati, Credentes und Per- fecti bestanden. Consolati, oder Getröstete, wurden diejenigen genannt, welche unlängst zu der Gemeine gekommen, aber noch nicht sonderlich im Glauben befestigt waren. — l Credentes, das ist Gläubige, wurden diejenigen genannt, die im Glauben gestärkt-waren und merklich darin —zugenommen hatten. Perfecti, das ist Vollkommene, wurden diejenigen ge« nannt, welche nach ihren besten Kräften den Glauben jund die Gottseligkeit beherzigtem so daß sie darin» zur Vollkommenheit gekommen zu sein schienen. s , — :Diese« wurden auch Voni Homines genannt, dasist gu- te Menschen ge. - , , Hierüber gibt-uns Alanus vollkommene Nachricht, welcher zu Ausgange des« zwölften Jahrhunderts, nämlich im Jahre - 1194, geschrieben. . » n der ari er Au la e im re 1612, a . 110 2c.; erner Abt. MeILJQ Buch, vors( der Vers. UndJZPart., Pag.qä4g3, Col. 3 ex. Ausks dem Gesagten geht hervor, daß die verschiedenen Namen-keine verschiedenen Völker, oder keine Verschiedenheiten des Glaubens zu erkennen gegeben, sondern nur die verschiede- nen Staffeln der Vollkommenheit des Glaubens derjenigen, welche mit einander ein und dasselbe Volk ausmachten. Der blutige Befehl des Jlphotcsus oder Alphonsusz des Königs von Arragonicm welcher gegen-die Waldenser im Jahd m » re 1194 Uangcschlagcn wurde, lautet also: » Jlphonsuss durch Gottes Gnade König von« Arragoniem allen Erzbischöfem Bischösen und andern vornehmen Geistli- chen der Kirche unseressReichss allen« Grafen, Untergrafen, Kriegsleuten und« allem Volke, welchesin unserm Reiche und unter unserer Herrschaft steht, meinen Gruß und Glückwunsch, daß die christliche Religion aufrecht erhalten werden möge. - Da es Gott gefallen hat, uns-über sein Volk zu setzen, so ist es recht. und billig, daß2 »wir beständig nach unserem Vermögen für die Erhaltung, dasHeil und den Schutz dieses Volkes« Sor- Ege tragen · Deshalb« gebieten wir, als treueiNachfolger unserer Vor- fahren, daß wir billig den kirchlichen Verordnungen gehorsam sind, welche für gut befunden haben, daß man die Ketzervon dem Angesichte Gottes und aller Katholischen überall verstoßen, verdammen und verfolgen sollte, nämlicht die Waldenser oder Jnsabbathicos (das»ist, welche die Sabbathe oder heiligen Ta- ge der römischen Kirche nicht feiern), welche sich auch Pauperes lde Lugduno (oderjArme von Lyo«n) nennen, und alle andern Ketzey deren so viele sind, daß man sie nicht alle zählen kann, und welche von der heiligen Kirchein denBanngetan worden I« Das; die Namen Cat ecki- Patarinh Humiiiath Passagini Josevhini. Arnald sta :c., oben genug erklärt solati, Credentes und Perfecti noch übrig sind zu erklären. 1. c0k150Izkj» Getröstete . re. sckzdenkgz Glanbige re. s. Pgkiectz Vollkommene etc. EDieie letzten wurden auch honj hol-gings» oder gute Menschen, genannt etc. 9Daß solches alles meistenteils aus sAlanus genommen sei, welchegim Jahre 1194 geschrieben, daß der Unterschied der Namen leinen Unte chied des Glau- kbens oizerttcines Volkes zu erkennen gebe» sondern nur die S afseln der Voll· ommen e n. . - — 1Eingang des Befehls Jlvhonsus, welche: in einer Zuschrift an alle Gra- fen· Untergrasem liriegsleute te; besteht· , 2 Er: will, wie er sa t, Sorge für sein Sol! tragen. s Er witll auch ein treuer Nachfolger, seiner Vorfa ren se , nämlich der alten arragoniscben Könige, in der Verfolgung der Waldenser-2c. tGs folgt dann, daß die Menschen von derselben Lehre vnicht allein« damals, sondern auch Lchonnfzü er durch die »Konige von Arragonien unterdrückt nnd verfolgt wor- en n . nd. HAVE: daß Coll- auveres de Lugdunm - 206 Der blutige sind, daßsie aus unserem ganzen Reiche und Gebiete, als Fein- de des Kreuzes Christi und Schander der christlichen Religion, auch unserer Person und unseres Reiches offenbare Feinde, aus- ziehen und davonfliehen « Wenn-» nun, von diesem sTage an und fernerhin, jemand die zuvor genannten Waldenser und Jnsabbathen, oder andere Ketzer von irgendwelchem Bekenntnisse ins Haus aufnimmt- oder ihre schändlichen Predigten irgendwo anhort,« oder ihnen Speise gibt, oder sich untersteht, ihnen irgend eine Wohltat zu erweisen, der soll wissen, daß er in Gottes und unsere eigene Ungnade gefallen sei und daß er· Strafe verdient habe, weil er er ein Laster der beleidigten Majestat begangen hat, undsollen seine Güter, ohne sich weiter beklagen zu mogen, der koniglis » chen Schatzkammer zufallen. Ferner« befehlen wir, daß dieser unser Befehl und ewig bleibende Verordnung in allen Städten, Festungen und Dor- fern unseres Reiches und unserer Herrschafh und in allen Lan- dern unseres Gebietes, von den Bischofen und andern Regen- ten der Kirche, und von allen Statthalterm Amtleiiten, Raten des Gerichts und andern Amtsbedienten, alle-Sonntage abgele- sen, und allem Volke zur Beobachtung vorgestellt werde, und daß man alle Uebertreter mit der zuvor erwähnten Strafe bele- gen soll. . Auch« bestimmen wir: Wenn jemand, er sei edel oder un- edel, einige von den vorgenannten Ketzern, welche nach dreita- giger Verkündigung und erfolgter Kenntnisnahme dieses unse- res Befehls unser Gebiet nicht verlassen, irgendwo in unsern Landen finden sollte, die mit ihrem Auszuge nicht eilen« son- dern hartnäckig zurück bleiben würden, und tut ihnen alles Uebel, Schmach und Schande an, nur den Tod und die Lähmung der Glieder ausgenommen, der soll. deswillen keine Strafe zu fürchten haben, sondern soll wissen, daß er vielmehr unsere Gunst damit verdient habe, und daß seine Tat uns sehr lieb und angenehm sei. « « - · Gleichwohl« geben wir diesen skhändlichen Ketzern obschon sie« solches nicht verdient und es auch gegen den Bescheid ist, noch Aufschub bis morgen, welches AllerheiligensTagish alsdann sollen sie entweder unser Land geräumt, oder einen Anfang ge- macht haben, solches zu räumen. · Riicksichtlich« derjenigen aber, welche nach der Zeit noch in unserem Lande verbleiben werden, geben wir allen unsern Un- tertanen und einem Jeden insbesondere Vollmacht, dieselben zu berauben, zu«plündern, mit Stöcken zu schlagen und schändlich zu mißhandeln re. « s Dieser« Befehl war unterzeichnet von dem königlichen Schreiber Wilhelmus de Basia im Jahre des Herrn 1194 auf- gesetzt. « Abr. Mellinus in der Geschichte der Verfolg. und Mart» das L. Buch, gedruckt km Jllhke 1619, Fol. 444· A. aus Pr. Pressa-a» Dir-erst. Inquisitz Teil L, Auslegung 39, desgleichen Joh Mariannm Vorrede übe: Lucan. Tit-Jena. sie» Au U welche Weise aber dieser Befehl des Jlphdnsus ge- sEr verbietet der Waldenser Predigt zu hören, sie zu Haus aufzunehmen, einige Speise zu neben oder Hilfe zu erzei en, bei Verlust der göttlichen und des KiinigssGnade. und als ein solcher ange eben werden soll, welcher ein Laster an der beleidigten Majestat begangen hat. tsEr befiehlt diesen Befehl als eine « in allen S«adten, Festungen und Dörfern abzule- den Waldensern drei Tage nach Verlündigun w werden (ausgenommen den To Lähmung deshalb leine Strafe sie des Kaisers-Gunst genießen sollten. sEr gbibt nen bis den nach gen Aufschub. vDiejenigem we che iibergeblie en. berließ er dem ne: Untertanetnum dieselben zu und durch welche dieser Befehl unterzeichnet versiegelt und au desgleichen zu welcherse te. UMan weiß nicht, wie dieser efehl vollzogen, der Schreiber hat sich wahrscheinlich gesihamh solches zu erzahlen. Schandtat» gen die armen Waldenser in dem Königreiche Arragonienvolli zogen worden sei, kann man nicht wissen, weil dem Anscheine nach die Geschichtsschreiber dieses Jahrhunderts, der Grausam- keit, die an jenen ausgeübt wurde, mit Vorbedacht nicht Erwäh- Ziung getan, ohne.Zweifel, weil sie sich der Sachegeschänit ha- en. Von dem Ursprunge der Jnquisitiom dem geistlichen Gerichte gegen die Waldenser und Alb-igesnser, durch den Papst Jnnoeentius den Dritten, im Jahre 1198. « JmT Jahre 1198 ist Jnnocentius der Dritte an« Cåcestinus Stelle Papst geworden, welcher bei seiner Einweihung die Wor- te Johannes des Täufers, welche er von Christo geredet; auf sich selbst gedeutet hat: » . Wer die Braut hat, ist der Bräutigam, aber »der Freund des Bräutigams stehet und höret ihn, und erfreut sich über des Bräutigams Stimme Je. . « » Auf Grund jener Worte hat Jnnocentius seine Mitgespies len, die Cardinälex Erzbischöfe und Bischöse also angeredet: Bin« ich nicht der Bräutigam, und ein jeder unter euch ein Freund des Bräutigams? Ja, ich binsder Bräutigam, denn ich habe die edle, reiche und hoch erhabene, ja die ehrbare, reine, holdselige und heilige römische Kirche zumeiners Braut,"welche, nach Gottes Verordnung, die Mutter aller Gläubigen"und die oberste Meisterin aller Kirchen ist. « » Diese ist weiser als Sarah, vorsichtiger als Rebecea, fruchts barer als Lea, angenehmer als Rahel» andächtiger als Anna, reiner als Susanna, tapferer als Judith, schöner als Esther. Viele Töchter haben große Reichtümer gesammelt, aber sie hat diese alle übertroffen; mit derselben habe ich mich auf eine sakramentalische Weise vermiihlt ge. Diese« Braut ist nicht ohne Reichtümer an mich vermählt worden, sondern hat mir ihren köstlichen Brautschatz gegeben, nämlich die Fülle der geistlichen und die, Fülle der zeitlichen Macht. Jnnocenth in der Einweihung der Päpste, Rede Z, · Pag. 19. Dieser« Papst nun, Jnnocentius der Dritte,- ist der erste gewesen, welcher das Amt der Jnquisitiom das geistliche Ge- richt, durch. dazu eingesetzte Ketzermeister(Jnquisitoren), »ein- gesetzt hat; er hat zu dem Ende an den Erzbischof von Auxitas na, im l. Jahre seiner päpstl. Regierung am 1.April einen Brief geschrieben, in welchem er sehr über die Feinde von St. Peters Schifflein klagt, wie er’s nennt und worüber er sich in folgen- dem äußert: » Wirs verlangen, daß ihr und eure Mitbischöfe durch·eure Vorsichtigkeit, euch um so kräftiger gegen diese Krankheit be- wahren sollt, womit er auf die Lehre der Waldenser und Albi- genser zielt, und derselben desto heftiger widersteht, weil zube- fürchten it, daß der gesunde Teil des Leibes von dem kranken auch angekteckt werden möchte, damit durch solche Befleckungen, welche wie ein Krebs fortkriechen, die Gemiiter der Gläubigen, wie durch ein allgemeines Verderben nicht besudelt»werden. Deshalb« erlauben wir eurer brüderlichen Liebe und gebie- ten euch ernstlich, durch diesen apostolischen Brief, xdasz ihr alle plündern, mit Störlen zu s lagen te. »Wie Bilchdf TVon dem Papste Jnnocentius dem Dritten, welcher die »Warte des Jo- hannes, wer die Braut hat ist der Bräutigam sc» au Mk( selbst gedeutet. »Wie er zu seinen Mitgesvielem den Cardinalen it. nach er r eines Bräuti- gams gesprochen Wie er seine Braut, nämlich die rdmi ehe Kirche gerühmt, her alle bortresflichem ja die berühmtesten Frauen der elt. als acad, Re- becca, Lea, Ra el, nun, Susanna, , Esther. sAuch riihmt er sich, daß-er die Kircle nicht ledig, sondern mit großen Reicbtlimern getraut habe. « Er ist der erste etoe en, welcher das nqui itions erieht durch da u verordnete Personen eingefii rt at. zur Untersu ung fdes laubens »Er« befiehlt den en, sich vor der Lehre der Waldenser in Acht zu nehmen. welche er eine Krankheit. ja einen Krebs»nennt. llDarum bat ·er denselben scharf befohlen, sie auszurotten, und die Personen, welche mit dieser genannten Krankheit-besudelt gewesen, aus ihren Landschaften zu bannen· . Briefe fort: i oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnteit. 207 eure Kräfte aufbietet, um alle Ketzereien auszurotten und dieje- nigen- welche damit besudelt sind, aus eurerzLandschaft bannt; daß ihr gegen dieselben und alle diejenigen, welche damit besu- delt sind, oder mit denselben irgend Gemeinschaft haben, oder welche öffentlich im Verdachte sind, daß sie mitihnen einen genauen Umgang gehabt, nicht nur alle Schärfe der Kirchen- zucht’ gebraucht und das weitere Klagen ihnen verwehrt, sen-· dern daß ihr auch, wenn esdie Not erfordert, dieselben mit der Kraft des weltlichen Schwertes durch die Fürsten oder durch das Volk bezwinget oder ftrafet. Ueber« diese Wort macht der papistische Erklärer die Rand- anmerkung: Bis aus diese Zeit waren noch keine (Jnquisito- ren) Ketzermeister von dem Papste ausgesandt oder eingesetzt. SchoL Fonds. Francisc., Pay. wie oben. Jus-demselben Monat, nämlich den 21. April 1198,.zwan- zig Tage nach der Ausfertigung des ersten Briefes, hatrder Papst Jnnocentius der ; Dritte noch einen Brief geschriebei , welcher nicht nur anlden vorgenannten Bischof von .Llux;tgua- sondem auch an die« Erzbischöfevon Aizzz Narbonne, Viennei Arles, Ebredun, Tarracona, Lyon-2c. gerichtet war, und er hat zugleich zu seinen Ketzermeistern Reinerius und Guido gesetzt, um diejenigen gefangen zu nehmen, welcheder Herrschaft der römischeiiKirche zu entgehen suchten. · · . . . s Der« Jnhalt des Briefes list gegen die Waldesner re. ge- richtet und enthält den Befehl, dieselben als kleine Fuchse zu fangen, welche den-Weinberg Verderben. s . . » Endlich befiehlt er.ihnen, sie dessLandes zu verweisen &c. « Egoist. deckt-tat» Lib. l; Pag. bis, «57, gedruckt zu Köln. Im« folgenden Monate-nämlich den isqMai des Jahres 1198, hat derselbe Papst Jnnoceritius »der Drittezu gleichem Zwecke uoch einen Brief geschrieben, worin er. wiederholtbes fahl, die »kleinen Füchse zu fangen, und ihnen versprachs ·(Jn- quisitoren) geistliche Richter zu senden; erfahrt dann in seinem Wir« bitteni ermahne1i und sflehenxeuchsz alle sämtlich im Namen des Herrn, und befeklen euch ums der Vergebung der Sünden willen,- daß ihr dieelbenznämlichdie Jnquisitorem Reinerius und Guido, freundlich aufnehmt und ihnen, gegen die Ketzer kräftig und tapfersbeistehh auchihnen mit Rat und Tat dieHand bietet. , z l . « . « » s Weil« aber der Bruder Reinerius wegen wichtiger Ge- schäfte der Kirchen genötigt worden, auf Befehl des apostolischen Stuhles vorher nach Spanien zu gehen, so» wollen und gebieten wir gleichwohl, daß ihr Erzbischose und Bischofe, wenn» ihr von dem Bruder Guido darum ersucht werdet, gegen »die Ketzen welche- er euch nennen wird, das geistliche Schwert ziehen sollt; die weltlichen Güter aber lasset der Schatzkammer anheimfallem die Ketzer aber des Landes verweisenund also die Spreu von dem Korne scheiden. s sz »— « s . s · Ferner« allen denjenigen, die in»so großen Gefahren, wie sie nun der Kirche über dem Haupte hangemderselbenszur Auf-» rechterhaltung des christlichen Glaubens getreulich und gottse- · « Er verbeißtssiiikgö Freibet «« d ollten e die enisp en nicht allein mit der Kirchenzucht strafen, sondergegkxkbaiziiik dem tsxieltlichgn Sgchwerte s Was der papistische-S reiber hier- iiber angernertt hat. vVon einem andern Briefe, welchen dersel e Jnnoreus tius an die Biscböfe von Mr. Narbonne,«-Vienne, Arles sc. geschrieben, worin Reinerius und Guido als Jnauiiitoren eingesetzt wurden er. I» Von dem Jn- balte desselben Briefes, nämlich, wie man die Füchse fangen soll its! Noch ein anderer Brief des Padstes »Er befiehlt, die Jnauifitorensfreundlich au zu· nehmen und bnen beizustehen gegen die genannten Fieber. I» Er will auch, aß die Er bischöfe, in Abwesenheit des Reinerius, auf Guidos Wort, das Schwert spgkfte g ggi tiger Weilfy gegen dieselben ausziehen sollten und die Laien, oder emeine Leuie, die fo cher Lehre zugetan ewesen, mit dem Banne belegen te. F« ., Ablaß und ergebung der Sünden allen— denen, fen darin beisteben würden. · welche den Er fetzt waren, verbrannt und also schreibt xbens willen schändlich aus-getrieben. lig zur Seite stehen werden, vergönnen wir Freiheit, Ablaß oder Vergebung ihrer Sünden, welchen wir allen denen gegeben ha- ben, die nach St. Peters und St. Jacobs Kirche wallfahrten gehen. » Gegeben1s zu Rom 2c., auf den Tag wie oben, im Jahre ·1198, eben daselbst, Pag. 98. Fünf Männer und drei Frauenszwerden zu Troeyes, in der Campague im Jahre 1200 verbrannt, desgleichen werden einige zu Metz aus-getrieben. Ungefähr1 zwei Jahre nach der Zeit, als die drei blutigen Briefe des Papstes Jnnocentius des Dritten ans Licht kamen, welche von -der Verfolgung und Unterdrückung der wahren wehrlosenChristen handelten, die gewöhnlich Waldenserf von ihren Feinden und Verfolgern aber Poplicanen oder Publicas nen und Sünder genannt» wurden, ereignete es sich im letzten Jahre dieses zwölften Jahrhunderts, nämlich im Jahre 1200, »daß in der Stadt Troeyes in. der Campagne, vermöge des ptipsts lichen Befehls und auf Veranlassung der daselbst regierenden Olirigkeitew acht Personen, welche eben dasselbe Bekenntnis taten, als oben von den Waldensern angeführt worden ist, denn sie widersprachen der Würde des Papstes, der Kindertaufe dem Eidschworeiy der Obrigkeit des Blutgerichtes 2c., worunter fünf Manner und drei Frauen, welche der papistische Schreiber der großen Chronik der Niederlande s Popelicanos genannt, ge- fänglich eingezogen 2c. . " »· Diese« drei Personen sind übrigens nicht wegen einiger bosen Werke, sondern nur wegen ihres Glaubens, von den Pa- pistenangeklagt wordenzbei welchem Glauben sie jedoch stand- haft beharrten, ohne davon abzuweichen . » wurden deshalb alle in demselben Jahrezum Feuer verurteilt und haben ihreLeiberGottzu einemBrandopfer aufgeopfert und« ihre Seele sin die Hände Gottes befohlen. Wie die Christen aus Ma- vckikiebcsk uiid ihrs-s Viichkk ver— i » »« i J ibranntj worden find. h J «. s Um! dieselbe Zeit sind auch viele Christen zu Weg, welche mit den Waldensern eben dasselbe Bekenntnis taten (weil sie die Heil. Schrift in ihre Muttersprache übersetzt und gelehrt hat- ten), schänsdlich vertrieben und ihre Bücher verbrannt worden. Der« papistische Schreiber der großen holländischen Chro- nik nennt sie, aus dem alten Geschichtschreiber Albericus ,,einige von den Sekten der Waldenser«- und sagt, daß einige Aebte ausgesandt waren, um gegen sie zu predigen, daß diese einige Bücher, die aus dem Lateinischen in deren Muttersprache über- er,s die vorgenannte Sekte ausgerottet haben. i . sz Wrsxissesgissxi exgxsexzxggsgsssksxfssssssschs Essssssss esse« s« Wenn nunspdas eben Angeführte zur Bestätigung der obigen Geschichte dient, so wollen wir hiermit die Verfolgungeii des zwölften Jahrhunderts beschließen und uns zum dreizehn- ten Jahrhundert wenden. » Issu welcher Zeit dieser Brief Fusgesandt worden. « IBon der Marter der fünf Männer uud»drei Frauen. welche zu Troehes in der »Canibagne gelitten haben« sDiese sind Slbaldenfer gewesen tauche« aber von ihren Versolgern Publicanen oder Sünder genannt. sGleichwohl sind sie nicht— wegen fündbaster Werte. sondern wegen ihres Glaubens.«nnge- kla t worden; weshalb sie auch um Feuer verurteilt und verbrannt wurden. gtllm dieselbe Zeit werden-viele Christen zu Metz um eben desselben Glauk SVon der Beschreibung des Albericus, wie man diese, Seite durch Verbrennung ihrer Bücher auszurotten geäu t q- be, welches zur weiteren Versicherung vorgemeldeter Sache dient, we folcäes ihre Feinde elbst bekannt haben. " enBeschreibung von der heiligen Taufeder Märtyrer im i « achten Jahrhundert, i das ist: . Von demJahre nach der Geburt Jesu Christi 1100 bis zu dem Jahre 1200. Kurzer Inhalt von der Taufe im zwölften Jahrhundert. Das letzte Jahr des, vorhergehenden Jahrhunderts, nämlich das-Jahr 1100 wird hier vorangesetzt als Gingaiig der folgenden hundert Jahre, worin erzählt wird, daß m und kurz na die Mitte dieses Jahrhunderts ausführlicher gehandelt werden soll. « ch diesen Zeiten die waldensischen und albigenssischen Brüder gewesen seien, von welchen um Auf das Jahr 1105 werden einige Personen eingeführt, welche der« Kindertaufe derVerwandlung des« Brotes und der römischen Kirche widersprachew ferner auch einige auf das Jahr 1119, welche die Messe lästerten. . Dann werden Menschen eingeführt, welche solche»»Lehre-hcctten, »als nachher in der die Kindertaufe, die Wes e, den Vilderdiensh die sweltliche Machtder Kirche, ihre» Berfogung re. wird auch mit Zeit Peter Waldus re.; ihre Lehre gegen den»P-apst, angeführt Rupertus Tuieiensis gibt schöne. Erläuterungen von der Taufe »der Alten, er lehrte· daß« man, um getauft zu »wer-den, zuvor glauben müsse, und dasselbe—bekennen«re. Ferner, daß viele, welche mit Wasser getauft« werden, inwendig nicht erneuert werden, weil sie keines frommen Herzens sindxobgleich sie mit dem Munde bekennen re. Ferner, daß die wa ren Getan en aus. Knechten der Sünden Gottes Kin- derwerden re. tigen Taufe. »« . » « Hierauf wird angefuhrd daß ein ben; erner, was P. J. Twissck und H. Ferner, daß der christlichen Jugend das ganze Jahr hindurch Gottes ort gepr - igst werde,.szur Vorbereitung ihrer-zukünf- ewisser Schreiberz der es der Kindertaufe hält, D. J. V» über obige Reden des Rupertus geschrie- ontianus aus den Schriften des Ruvertus aufgezeichnet haben; fernerxdaß elbst einige gelehrte Männer der römischen Kirche mit diesem Rugertussübereingiestimmtz unterdessen« wird auch von Johannes Bohemius udovieus Bives und ihrer Lehre egen die römische Kirche gehan elt » Viele C risten zu Arles, Narbonne, Toulouse, Gasco strafen die Mißbräu e der römischen Kirche, wie solches Von Arnaldus Henricus Petrus T her ausgeführt werden. ien, und hie und da in Frankreich, werden PetrwBrusianer genannt; diese be- , etrus, Abt von Cluniac, berichtet. « ri ianus und Petrus Abelardus welche eben-falls» die Kinidertaufe widerlegt haben, wird Nachricht gegeben. ossolanus hat. (nach Cluniacensis Anmerkung) funfzehn Artikel gegen die Päpstlichgesinnten gestellt, welche alle nä- Ginige Bauern oder Landleute in· Frankreich, Apostoliei genannt, lehrten auch gegen die Kindertaufe, das Fegfeuey die Fürbitte die Toten und gegen die Anrufung der Heiligen re. Die Albigenser aus der Landschaft Albi, und dieiWaldenser, welche Petrus Wccldus Nachfolger gewesen, sind zu dieser Zeit aufgetan:- men, dabei wird die Bekehrung des Petrus Waldus angeführt, wie er, nachdem er sich von der rvmischen Kir » sammenberufem welchen er die Lehre des heiligen Evangeliums vor e tragen, und daß ihm solche nachgefolgt. che getrennt, sich viele Leute«"zu- Dann« wird von der Zerstreuung und« den verschiedeneniåliauien er Waldensergehatidelt "u.s.w.;" ferner wird«berichtet, daß sie in drei Teile geteilt worden, von denen der eine Teil es in allen Stucken der jlieligion mit den Taufsgesinnten gehalten usw; ferner, daß diesel- ben Leute Wiedertaufer genannt wurden u.f.w.; ferner, daß sie diesiindertaufe verworfen haben u.s.w.; ferner, was sie von dem« Amte der weltlichen Obrigkeit gelehrt haben u.s.w.; ferner, ihre Lehre ge en den Kriegeoderdas « Iirche u.s·.w.; ferner, »die Konession oder-das eigene-Glaubensbekenntnis erner, noch ein Bekenntnis derselb Eidschwur u.s.w.; i re Le re gegen, fast alle Stücke der römischen der Waldenser wird ausfü rlich ini14 Artikeln erzählt u.s.w.; Krieg·«ühren«u.s.w.; ferner, ihre Lehre gegen den en, an die von Merindol und Cabriere, in zwölf Artikeln verfaßt u.s.w., ferner, einige Lehren der Tugend, welchei sie ihren Gemeinen nachgelassen haben u. .w."« fer er, · · u - znigj der alten Schreiber von dem tugendhaften Leben der Waldenser u.s.w.; endlich, wie sie von ihren nquisitorjen und Arnkläxenlngieriisåläs re beschuldigt worden seien. Na dem alle, vorhergehenden Dinge, in Ansehung der Waldenfey erzä lt worden sind, wird au die Zeit angeführt, in welcher sie gelebt und erühmt ewesen, nämlich mehr als dreihundert Jahre, sowohl « Fr nkr « ls t l· . .w.· werden die. Gegenden angeführt, wo siesich au gehalten haben, und daß mit denselben beinahe tausenduStädge anexkfücltlt gEwtesleenfuks.sw. «"Hucleg wird dieses Jahrhundert mit der Beschreibung der dreizehnhundertjährigen Zeit nach P. beschlossen« GIeichwieT ein Feuer aus Schmiedekohlem welches, wenn es mit Wasser übergossen wird, anfänglich nur hin und wieder einige Funken sprüht, größtenteils « jedoch nur glimmt und gleichsam durch den Rauch durch sich selbst erstickt wird, dann aber "mit so großer Kraft zum Ausbruche kommt, dasz die Flamme den Rauch überwindet und durch Wasser nicht mehr gelöscht oder gedäinpft werden kann, so ist es auch in diesem 12. Jahr- hundert mit dem Feuer des Evangeliums, und besonders mit dem Artikel der Taufe auf den Glauben ergangen. Dieses hatte (i1i den vorhergehenden Jahrhunderten) der Papst zu Rom mit seinen Kardinälen, Bischöfeir Pfaffen und München, mit dem sWasser vieler falschen Lehren dermaßen jibergossenz daß kaum einige Funken ausgehen konnten. welche man nichttgleich wieder zu dilmpfen suchte, bis endlich, durch · " TDie unterdrückte Wahrheit wird mit einem übergroßen Schmievelohlens feuer verglichen. J. Twiscks Anmerkung geendigtszabgekürzt und die Streitigkeiten und spUneinigkeiten der sogenannten römi- srhen»Geistlichen, und weil ein jeder von ihnen nach der höchsten Macht gestrebt, dassevangelische Feuer, von welchem man mein- te, daß es zur Genuge ausgeloscht sei, und deshalb außer Acht gelassen wurde, sich soszentzundet und zu brennen angefangen, daß es den Rauch des päpstlichen Aberglaubens überwunden, so daß es durch» kein Wasser» der Verfolgung, Leiden oder Tod äwhlåztlttfsxkelvfcht odåer gedrämpftPwerden konnte; ja die heftig« en er o gungen o er gro en einigun en waren . « greichsam wie Oe! im Feuer. g z« d« Z« Dieses« soll betreffenden« Ortes angeführt.wgkden» kwch wollen wirzuerst von den Personen handeln, die sich. dgmakg . dersKindertaufe und anderen römischen Aberglauben widersetzt « Daß das Wasser? des römischen Aberglaubens die lamme de: eh« W «t i t a: gis-s to . Izu-i AMICI» s..gsxs.kssss..sxkz e.«..i«...-g:«s2.-. isxksskk«i»2.s»esg.fsksågz. leiten« »« is«- s b . « äesszeeiijetdeiäiglzczbszst herau gege en oder Märtyrer-Spiegel d»er«Tanfs-Gesiniiien. haben; um nun dieses ordentlich zu Werke gehen. « « - o» Auf das Jahr unseres Herrn 1100, welches das sletzte zzahr im elften, oder der Anfang des zwölften Jahrhunderts ist, gibt P. J. Twisck diese Beschreibung: » »Aus« den. Schriften der Schreiber wird es wahrscheinliclx daß in diesen .Zeiten und kurz nachher die waldensischen oder al- bigensischen Brüder gelebt« welche den päpstlichen Jrrtiimern und der Kindertaufe widersprochen haben, und dahervon den Tyrannen viel Elend und Verfolgung leiden mußten Je. 423 ssåojsyiTwifck Chronihdas elftespBuch auf das Jahr 1100, Pag- Doch wollen wir am betreffenden Orte hiervon ausführli- cher reden. Jm Jahre 1105. Dieses« ist das Jahr, in welchem von den Schreibern eini- ger Personen Erwähnung geschieht, welche beschuldigt wurden, daß sie von der Kindertaufe, und von der Veränderung des Brotes und Weinesin den Leib und das Blut Christi· Böses dachten und» daß sie die römische Kirche lästerteir « « . Siehe P..J· Tini-sei. das «12. Buchaufdas Jahr 1105, Pag. 428, Col. S, aus Oder-in» Folg 726. Ferner H; Montanx Pag. 83. « Dieses« wollen wir hiernur in der Kürze oberflächlich aii- führen, um dieser Leute Lehre— zu zeigen; wenn wir aber zu der Beschreibung der Märtyrer aus dieser Zeit kommen werden, so wollen wir Nachricht geben, wieviel Personen ihrer gewesen, was ihnen um ihrer Lehre willen widerfahren, »und an welchem Orte und durch welche Personen solches geschehen sei. Im Jahr« 1119. anzufangen, wollen wir also Damalsl ward von einigen Leuten geschrieben, welche un«- « ter demfNamen der Religion, außer andern Stücken derrömis schen Kirche,«auch die Kindertaufe und die Messe lästerten " ,Siehe» hiervon Jae Melirn insBapt. Hist» Pag. 685, aus Jol1.»c1e 0ppic1o,»Inquis. Tliolosiu ins Chronik. Itenr Abt.«Mellin., Pol. 422, Col. I sie. « - « , « « Jin Jahre 1120. «Jean Paul Perrin Lionnoiss gibt- (in seinem dritten Buche des dritten Teils der Geschichte derWaldenser und Albigenser) · Nachrichtvon einerHandschrift ausdem Jahre »1120," worin gewisse Predigten solcherMenschen gesunden— werden, welche nachher, zur Zeit des Petrus Waldus- Waldenser oder- Albigens ser genannt worden sind; außer diesen« Predigten ist auch ein - Buch« gegen den Papst geschrieben, welcher darin derAntichrist genannt wird. . » . Aber« das merkwürdigste von1allemist, daß unter die Kennzeichen, welche daselbst-dem Antichristen zugeschrieben ji«-er- den, die Kindertaufe auf einen toten Glauben auch initgezitihlt und das dritte Werk des Antichrists genannt wird. i JmUs Verlaufe wird nachher gegen die Messe, den Bilder- dienst und die Verehrung der Reliquien oder Gebeine der Heili- gen geredet. « - « ) « . · l Das« sechste Werk des« Antichrists (sagen diese Leute) be-— steht darin, daß er den öffentlichen Sünden Vorschub leistet ge. und die Unbuszfertigen .nicht ausbannt oderiabsondert » . Das« siebente Werk desAiitichristsbestehtf darin, daß ei« seine Einigkeit nicht durch den Heiligen Geist regiertund »be- . di id i d cvi il Brüderdctgsiilbyseliintseilelltkz TaFUIPiSLZiIiUIITJteZelchSe lbisze Fijifiidkkiiiiicsekrdid Xsärsisgelik stantiation und die römische Kirche widcrlegtem DDasZ wir später betrachten wollen, was die dorgenannten Leute« uni ihres Glaubens willen erlitten oben; desaleichen auch an welchem Orteund Jvurch welche welche die Kindertaufe und die Meile leitet-ten. IV Lehre hatten. alsldäter in der Zeitdes Petrus Waldus VD DDesgleichen auch gegen die Kindertaufe, esle sund den Bilderdiensn 12 Gegen die. offenbaren Sünden. KGegen die weltliche Gewalt der Kirche. s « « 209 schirnih sondern durch weltliche Macht und dieselbe mit geist- lichen Dingen zu seiner Hilfe verbindet. « Dassi achte Werk des Antichrists ist, daß er »die Pkitglieder der Gemeine Christi verfolgt, dieselben aussucht, greift und zum Tode bringt 2c., in dem dritten Buche des-dritten Teils der Geschichte der Waldenser und Albigenseu Katz. l, Pag. 163 — und164 Je. « « Hieraus» erhellt: denn ganz klar, daß in diesen frühen Zeiten. bereits» sehr viele Menschen gewesen seien, welche nicht nur die Reinigkeit der rechtsiniiigen Glaubens bekannt, son- dern auch selbst den römischen Stuhl mit geistlichen Waffen aus Gottes heiligem Worte bestritten, obgleich sie (wie aus dem ach- ten Werte gegen den Llntichristen hervorgeht) verfolgt, aufge- sucht,· gegriffen Hund, getötet, worden» wovon an feinem Orte ausfuhrIicher gehandelt werden soll. Im Jahre 1124. . Damals« hat sich Rupertus Tuiciensis invielen Schriften hervorgetanywelchersich nicht gescheut hat, den VerfaIl,-ja die mancherlei Aberglauben der römischen Kircheans Licht zu brin- gen, wobeier angeführt, wie man in der ersten christlichenund apostolischeii Kirche getan hat; durch« diese Handlungsweifehat er« den sRöniischgesinntenszii seiner Zeit genügende Veranlas- « sung zu ihrer Beschämuiig und zu einer besseren Ueberzeugiing, hauptsächlich in Beziehung auf den Mißbrauch der Taufe, wel- che ehemals auf den Glauben, nun aber bei ihnen an den jun« geii Kindlein bedient wurde; gegeben« was wir aus seinenshins terlassenen Schriftem anzuführen nicht unterlassenwerden Zuerst« uiid vor. allen Dingen setzt erals eine ausgemach- te Sache voraus, daß der Glaube »und das Bekenntnisx dessel- ben nötig sei, um wahrhaft getauft »zu-werden. s Ja. Mehrnpiii der Taufgesclk Pag. 659. « Rupertus, Buch 13, übers Johannes, End. is. Ein« jeder, sagt er, der getauft werden «lvill,« muß zuvor glaubenund bekennen, und nachher erst auf (oder in) den Tod Christi getauft und mit ihm dur die Taufe begraben werden, umaufziistehen Je. » » i .Wer«·’ sieht nichtxdaß dieserRupertus hiergdieWeise der- jenigeiibestrafe sundiwiderleg"e, welche zu seiner Zeit, nämlich unter der römischen Kirche,spdie jungen Kindlein tauftew ohne weder den Glauben, noch das Glaubensbekenntnis; noch die Llbsterbiing und Begrabung der vorhergehenden «Siinden, viel weniger das Aufeisteheii in einem neuen Leben zu berücksichti- gen, weil dergleichen Dinge bei den Kindlein nicht stattfinden können; denn« zu welchem Ende hätte erswohls anders den Glauben, das Bekenntnis des Glaubens und die Taufe zusam- meii gefügt, idenn er nicht hätte ausdrücken wollen, daß sie zu- sammen gehörten? .Warum sollte er wohl sagen, daß ein jeder, der getauft werden soll, zuvor glauben und bekennen müsse? 2c., welches ganzdasselbe ist, was Christus gelehrt hat, Mark. 16, 16, und» Philippus von dem Mohren erforderv Abg-S, 36.» So« verhältes sich auch mit demjenigen, was -er vonder Taufe auf (oder in) den Tod Christi sagt, und daßsmandurch die-Taufe mit ihm begraben werde, umlaufzuerstehen 2c.; denn « solches bezieht der Apostel auf diejenigen, welche auf ihren Glauben getauft und Mitglieder der römische1i Kirche zgewors den waren, Röin 6, s. 4, von welchem Glauben man durch die ganze Welt zu sagen wußte. Rönr 1, 8. , und was er I« Siegen die. Vers-einer der Christen. TSWie mit den» vor-genannten Leu· ten gehandelt worden; soll! hernach» gelagt.werden. I« Von Riipertusx Tuicienllz don der Taufe geschrieben. N. Er. gibt deiisfltömischgesinntetx Ur- sache. lieb« m "lchiinien. U Glauben und Bekenntnissp J« Daßx um» getan-sc« zu toerdekr.snötig sei. das; man zuvor: glaube-und Belenntnis tue. vorgemecdefen Svrüilien des siuvertus ersehen werden Jana. UWas es, lehre, daß cr Glaube, Belenntnis und Taufe zusammensetzt. VWas er"von.der Taufe auf oder in den Tod Christi getauft zu werden, denkt. . " usi- den « 210 Der blutige . Pag. 657 Rupertus, Buch -11, über Joh. End. 15, sagt: Sie« (nämlich die Lehrer) können die Wassertaufe sichtbar ver- rchiten, jkönneit aber doch den Heiligen Geist nicht geben, in wel- chem gleichwohl alle Kraft der Taufe besteht. » Dieses« .sind Worte, die das Ansehen und die Macht der römischen Priester umstoßew welche, wennsie die jungen Kind- lein tauften, vorzugeben pflegten, daß sie dieselben nicht nur mit Wasser benetzten, sondern auch den Satan aus ihnen trieben und den Heiligen Geist mitteilten, was— sie durch gewisse Be- schwörungen und Bezeichnungen zu bewirken glaubten, wiewohl sich hier Rupertus mit den oben angeführten Worten diesem widersetzt. « « Pag.»657. iRupertus, Buch Z, über Joh. L. « Es« sind viele, welche zwar mit Wasser getauft, dessen ungeachtet aber an dem Geiste ihres Gemütes nicht erneuert werden, weil sie nicht die Werke des alten Menschen ablegen, obgleichs sie mit Wasser getauft sind und bekennen, daß sie den neuen Menschen anzie- en. Hierss wird die Ursache angezeigt, warum einige, obgleich sie mit Wasser getauft sind, doch an dem Geiste ihres Gemütes nicht erneuert werden: doch wird. die Schuld den Täuflingen selbstbeigelegt und nicht den Lehrerw welchesie nicht gesegnet hatten, sondern weil diejenigen, die getauft wurden, obgleich sie hierzu, verbunden gewesen, die Werke des alten Menschen nicht ablegten. » « Denn die Weisheit Gottes (das ist der Geist Gottes) kommt nicht in eine boshafte Seele und wohnt nicht in einem Leibe, der Sünden unterworfen. Weish 1, 4. Außerdem« ist auch das zu berücksichtigen, daß, wenn hier von«- Getauftwerden im Wasser geredet wird, daß man etwas be- kenne, und daß« man den neuen Menschen anziehe gez, und daß solches alles von sden Täuflingen seiner Zeit bezeugt werden, hier- aus-klar hervorgehe daß damals bei der Gemeine, wovon er handelt, erwachsene und verständige Personen getauft worden seien« welche, wenn sie ihrer vorhergehenden Siinden wegen Be- kenntnis getan, den neuen Menschem das ist, ein gottseliges Le- len ohne Sünden anziehen konnten. - Brig. 662, Nr. 17. Rupertus Buch L, über Joh Eap..1: Mit« dem Heiligen Geiste getauft werden, sagt er, heißt, die. Gnade des Heiligen Geistes empfangen, welche nicht anzeigt, was Sünden 2c.,s und macht uns also aus Knechten der Sünde zu Kindern Gottes-&c. Ferner: Eriktauft uns mit Feuer, wenn er uns mit dem- selben· Heiligen Geiste stark macht in der Liebe, standhaft in kem Glauben, leuchtend in der Erkenntnis und feurig in gn- tem »Eifer Je. « . Hier« sieht er auf die Verheißung welche Johannes den- jenigen gegeben, welche zu seiner Taufe kamen, indem er sagt: Er (nämlich Christus) wird euch mitdem Heiligen Geiste und mit Feuer taufen, Matth Z, 11: Joh. 1, 88, welchesx wie je- dermann weiß, eine Verheißung ist, welche nicht den Kindlein. sondern den erwachsenen Personen getan wird, weshalb auch hier des Rupertus Absicht aus solche gerichtet ist. . - « Solches« geht noch deutlicher daraus hervor, wenn er von diesen Täuflingen sagt, daß, nachdem sie die Gnade des Heili- gen Geistes eins-fangen- sie aus Knechten der Sünde zu Kindern Gottes gemacht werden« Je. Denn niemand kann mit Wahrheit IDaß die Kraft yier Taufe nicht im Wasser, sondernin dem Heiligen Geiste bestebr. . «« Daß solche-S mit der Weise der römischen Priester, da sie das Tauslvasser seaneten, streite EDasz viele. die mit Wasser getauft worden. nicht erneuert werden. obschon sics solches bekennen it. »Die Schuld. warumsie nicht, erneuert werden. wird den Tauflingen selbst beigelegt. »Was es lehre. inrMasser getauft zu sein, etwas bekennen. den neuen Menschen anziehen re. «« Was es sei, mit dem Heiligen Geiste getauft zu sein. OWas es sei, mit Feuer etaust an sein. »Daß er ans Matth s, 11 deute. UDaß solches die jungen . indes: nicht angehe, und warum. « , Schaut-lag, ein Knecht der Sünden genannt werden, der zuvor der Sünde nicht gedient hat, und niemand kann zu einem Kinde Gottes gemacht werden, der zuvor kein Kind der Welt gewesen ist; denn was man— wird oder werden soll, ist man zuvor nicht gewe- en. » Was« er nun weiter davon sagt, daß sie stark in der Liebe, beständig im Glauben, leuchtend in der Erkenntnis, und feurig in gutem Eifer sein sollten 2c., so gibt er ja damit zu erkennen, daß er von solchen Leuten handle, welche zum Gebrauche des Verstandes« gekommen und imstande sind, die wahre Liebe, den Glauben an Gott, die Erkenntnis Jesu Christi und einen guten Eifer zur Beobachtung der Gebote des Herrn auszuüben, denn durch solche und durch niemand anders, können diese Dinge be- werkstelligt und unter dem Segen Gottes ausgeführt werden. An einem andern Orte erzählt dieser Rupertus, was es mit den Täuflingen, mit der Taufe selbst und einigen Umstän- den davon für eine Bewaiidtnis habe. Alle« jungen Leute der Kirche, sagt er, welche man. das Jahr hindurch durchdie Predigt des. Wortes Gottes zu gewin-. nen suchte, gaben ihre-Na1nen an, an dem vierten Tage- der Wochen in den Fasten, wenn das Osterfest herannahete, und wenn ein jeder von ihnen in— den folgenden Tagen bis auf Ostern selbst, die Regel des Glaubens gehört 2c., worin er ge- zeugt und ausgewachsen war; solcher Gestalt ·tarb er endlich, das ist er tötete die Sünde. und stand mit Chri«·to auf (nümlich in einem neuen Leben), und bekannte den Glauben bei der Tau- fe mit vollem Vertrauen. Taufgesc2., ag. 706, D. Vireromes, Buch L, Cap. 14, aus Nu- pertus Buch , P. IS. Hierüber« sagte vor Zeiten jemand, der es mit der Kin- dertaufe hielt, Pag oben angeführt, D. J. V.: Aber die christli- che Gottesfurcht gefällt uns« besser, daß, nachdem die Taufe— der Alten und mit ihrauch die alte Weise, nämlich auf denGlaui ben zu taufen, abgeschafft worden, nun dieGläubigen ihren Kindern vor dem achten Tage nach ihrer Geburt, bei der« Taufe, ihren Namen geben, denn solches kommt auch trefflich mit dem Gebrauche der Juden überein, welche ihren Kindern am achten Tage, wenn sie beschnitten wurden, ihren Namen gaben; ferner auch mit der Gewohnheit der Heiden, welche auch dergleichen an ihren Kindern am achten, neunten oder zehnten Tage nach der Likeburt getan haben. » « Das« ist ja recht herausgeredet Er sagt, daß die Taufe der Alten, das ist die Taufe nach der Einsetzung Christi, Mark. 16, 16, und zugleich auch die alte Weise, niimlich auf denGlaui ben zu taufen, abgeschafft sei, nämlich von denjenigen, welche die Kindertaufe eingeführt haben, und solche Sache lobt er als eine christliche Gottesfurcht, indem- er sagt, daß ihm solches bes- ser anstehe. Doch wie sollte jemand vermessener und unver- fchämter von den Geboten Jesu Christi« reden können? Es ver- drießt mich, hierüber mehr zu sagen; ich werde jetzt hiervon schei- den und nur das hinzufügen, was Jakobus Mehrningus,- in- dem er diese Worte anführt- zur Beherzigung beigefügt hat. Es« ist, sagt er, in spottender Weise, sehr wohlbestellt; die Christen sollten sich nicht mehr nach der Taufordnung Christi, sondern Christus selbst sollte sich mit seiner Taufe bei den. Chri- sten« nach dem Gebrauche der Juden oder der Gewohnheit-der Heiden richten. Pfui dich! o Satan, spricht er, wie unverschämt läßt du hier deine Klauen sehen! Pag. wie oben. »Was er mit den Worten sagen will: stark in der. Liebe leuchtend »in den Erlenntnissem brennend in gutem Eifer er. IsDa der christlichen Jugend in der slirche das ganze Jahr hindurch das Wort ottes gepredigt word . Das; sie den Glauben- ei er Taufe bekannt haben. ssWas ein gveltotsser D. s. V« welcher der Kindertaufe zugetan war, von dorgemeldeten eden des . udertug geschrieben. »Daß dieser Mann frei geredet habe. UDie Anmer- kung des J. Mehrning über diese Sache. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. 211 P. J. Twisck und H. Montanus37 führen aus den Schrif- ten des Rupertus die nachfolgenden Worte an: Vor Zeiten pflegte man die Kinder das Jahr hindurch mit dem Worte Gottes zu erneuern, um gegen das Osterfest ihnen den Glauben vorzulegen, welchen sie während der Taufe bekennen mußten, damit das Christentum wachse und das Netz des Evangeliums vollwerdex um der Gefahr des zeitlichen Todes willen« aber hat es» der Kirche (nämlich der römischen Kirche) gefallen, daß man der Christen Kinder bald taufen soll 2c. s 443 PZTtUisck Chronik, das 12. Buch, auf das Jahr 1124, Pa . , V . . Druck, Brig. 83, aus Robert, Buch 4. De« Divinis Dissens, can· 18 sie. Mit« diesem Rupertus, schreibt P. J. Twisch stimmen auch einige gelehrte Männer der römischen Kirche in diesem letztiein Jahrhundert überein, wie aus ihren Büchern angeführt wir . Joh Bohemiusss sagt: Vor Zeiten pflegte man nur denen die Taufe mitzuteilen, welche zuvor. in dem Glauben unterrich- tet und in der Woche vor Ostern undPfingsten siebenmal ver- hört wurden; als« man aber nachher die Taufe für nötig erachtet zu dem ewigen Leben, hat man verordnet daß die jetztgeborenen , Kinder. getauft werden und -ihnen Gevatter, welche statt ihrer den Glauben bekennen und dem Satan absagen sollten, zuge- geben werden. . s . Paris. eben daselbst, aus Johannes Bobemiiis Buch L» De Gent. Mai-jin. Sie. Lauf de: Welt von F. H. H. zu Franecker Pag. 41. Dieses« bestätigt noch Ludovicus Vives, indem er sagt: Niemand werde bei uns zur Taufe gebracht, wenn er nicht zu seinen Jahren gekommen, und der, wenn er verstanden, was das verborgene Wasser bedeutet, nicht selbst begehrt, damit ab« ngewaschen zu werden» - Pakt. eben daselbst. aus Lud. Vivessin seinen Anmerkungen über Aug. Buch von der Stadt Gottes, Buch 1, Tab. 27: item H; Montan., der zweite Druck, Pag 887 i · · Um« nun auf diesen Rupertiis zurückzukommen, fchreibi P. J. Twisck, so hat er nicht allein von der Taufe, sondern auch viele andere Schriften geschrieben, gegen« die Lehre der Papi- sten von der Heiligen Schrift, von der Rechtfertigung« von zwei Sakramenten, von dem Abendmahle unter beiden Gestalten, und von der geistigen Gegenwart Christi. Er« sagt auch von dem Antichriftem daß er seine Boten und Prediaer durch die ciaiize Welt ausseuden werde: zuerst werde er die Könige und-Fürsten bekehren, das ist, zu ihm keh- ren und überwinden, nachher aber werde er durch ihre Hilfe uns» ter allen Leuten, welche Christum aufrichtig bekennen werden, Verfolgungen anstellen. .P. J. Twisck Chronik, das IS. Buch, Bau» 444, Col. i, ans Rats« Tuiciens. in Arme» Brig) Z, Gab. 13. sah. Fabr-o» Fol Ilö8, Antkx Jan, Fol 113, Joh. Munst Fol 140. Im Jahre 1126. Damals« sind viele Christen zu Arles, zu Narbonne, zu Toulousain Gascognien und hin und wieder in Frankreich gewesen, welche man nachher Petro-Brusianer, nach einem Pe- trus Bruis genannt, welcher ihr svorzüglichster Lehrer gewesen- welche die Kindertaufe wederbilligten noch gebrauchten. Dieser Petrus de Bruis war mit« seinem Jünger Henricus im Jahre 1130 durch ganz Frankreich bekannt» wegen seiner« Gelehrtheit und Freimiitiakeit im Bestrasen der Mißbrauche der komischen Kirche sc. Taufgeschichte Paa- 685 — . 87 Was P. J. Twisckund H. Montanus aus den Schriften· des Ruvertus an emerkt baben. III-as; selbst einige gelehrte Mannes: des: römischen Kirche Ins? diesem Ritvertus in Ansehung der Taufe einstimmst« gewesen. s? Von Jo- hannes Bobeniius «» Von Ludobicus Bis-es. CDer Schreiber lehrt wieder au Robert-is. «« Gegen die däpstliche Lehre. CGegen den Antichrish 44 Von Petrus Brutus. H. Montanus Nichtigkeit der Kindertaufe der zweie « Dieses bezeugt Petrus, Abt von ·Cluniac, in dem Anfange seinessBuches gegeii die Petro-Brusiaiier, indem er sagt: l Sie« leugnen, daß die kleinen Kindlein, welche die Jahre ihres Verstandes noch nichterreichthabem durch» die Taufe Chri- sti selig werden«könnten, und daß der Glaube eines andern den- jenigen helfen könne, welche ihren eigenen Glauben nicht an· wenden können; denn ihrem Verstande macht nicht der fremde, sondern der eigene Glaube samt der Taufe selig,»indem der Herr sagt: Wer da glaubt und getauft wird, soll seligwerdenz wer aber nicht glaubet, der soll verdammet werden» « . Taufgeschichte, Pag. 698. H. Montan Richtigkeit der Kinder- taufe, der L. Druck, Pay. 83, aus Bibliotlr Paris. Tom. 12.-Part. 2, Pol. 206. item Baron» Anna 1126. - . Diese angeführten Dinge sind so klar gegen die Kinder- taufe gerichtet und sprechen so sehr für die Taufe auf denGlaus den, daß es unnötig ist, auch nur ein Wort zur Erläuterung hinzu zu fügen; darum wollen wir es dabeibewenden lassen und zu andern übergehen, welche dieselbe Meinung in und nach die- sen Zeiten behauptet und bewiesen haben. · « « m a re 1128. Arnu us, Bi o hu L on, ein tre li er Predäer lserhchristlichen Lehrexptilojurde dciicihialszheimtlich von denfxsjxijsk lichen mit List umgebracht, weil er ihre Uepvigkeir Hurerei und gro- ben Jrrtümer zu scharf und zu hart bestraft hatte sc. - . Er stellte ihnen die Armut Christi, sein allerheiligstes Leben und seinen Wandel vor Augen, welchem sie nachfolgen sollten. P. J. Tini-set, das is. Buch, aedruckt 1617, auf das Jahr 1128, Pag. 44e, Col· 1. XChronik Platinä, »Fol. 278. Hist. Andn 57. Hist. Georg, e c. . Dach s « Im Jahre 1131. s Um diese Zeit hat auch Hildebertus, Bischof zu Mainz, ge- gen die Macht und das Ansehen des Papstes eifrig gelehrt und geschrieben, und hat sich·nicht geschart, ihn der Tyrannei zu be- schuldigen und ihm ivorzuwerfem daß er dieStadt Rom zu ei- nem Stuhle des Unglücks und der Bosheit gemacht habe, weil Gottesfurcht und Liebe daraus verbannt worden. e « Dieserhalb ist er zu Rom ins Gefängnis geworfen und grausam behandelt worden. - . — Siehe den erstgenannten Schreiber in demselben Buche auf das Jahr .1131. Pag. 448, Col. L, und Pag. 449,- Col. 1, aus Paul. Wllerul Zeitkastem Fol. 746 re. » « . Jm Jahre 1139. » · Eint? wenig früher oder später, wie Baronius sagt, hat Arnaldus ein Vorleser zu Brixien in Italien, die Kindertaufe ujiderlegtz dasselbe hat auch Petrus Abelardus getan, von wel- chem Arnaldus seine Lehre in Frankreich empfangen hatte. Hiervon könnte man vieles erzählen, da wir aber im Verlaufe an seinem Orte von der Marter dieser Personen reden müssen, so wollen wir es dabei bewenden lassen, und halten für jetzt die Fiemerkung als genügend, daß sie sich- der Kindertaufe widersetzt aben. — , , Von dieser ihrer Lehre, und was-ihnen darüber zugestoßen, siehe Taufgeschicksta Pag. 598. H. Montam Richtigkeit der Kindertaufa der L. Druck, Pag. 48, aus Baron. im Jahre 1139, Nr. Z, und im Jah- re 1145, Nr. Z, und im Jahre 1147, Nr. s« er. P. J. Twisck schreibt, daß in dem Jahre 1139 oder 1140 in Ita- lien ein ehrbarer, g-ottscliger und wohlgelehrter Mann gewesen sei, einfach in seinem Leben, genannt Arnaldus von Pressa. Dieserhat sich unterstandem mit Nachdruck gegen des Papstes Gewalt und Anse- « Pfui Fu lehren und zu predigen, gleichwie« auch gegen die Mönche und a en. e s Hierüber ist er von Jnnocentius dem Papste in Rom, in den Bann getan und sehr verfolgt worden; daher ist er in dieSchweiz e- flehen und hat sich zu Ziirich aufgehalten, .wo er die Greuel der a- nisten entdeckt hat &c. Chronik von dem Untergange 2c., das IS. Buch, Pga. 446, Col. Z, aus istor. Georg«., Buch b, Chron. Car., Buch 4, Leonh., Buch 5, Zeg Fo . 291, Hist. Ecc1. casp. Heclsp in dem Z. Tei- EDaIz nicht eines untern. sondern eines jeden sein eigener Glaube samt der Taufe selis mache. «« Von Aknaldus Brixianus und Petrus Abelarduz welche der Kin ertaufe widersprochen haben. 212 l , C . 11. D. A d . nd» B L, Cato. 26, Seh. Franch FoL 20, 8e0,,2?x2rul. Tit» Fa? FZT 75»5]’1,ch757, 750, 771, Abs, Jan. Crisp., Fol. 281 er. . « " f Was sseinenTod angeht, davon soll in der Geschichte der Märty- rer auf das Jahr 1145 geredet werden. Dies d1en zur Erinnerung. Jm Jahre 1147. Henricus Petrus TholossanusÆ gleichbedeutend mit Hein- richvon Tholofsem hat zuder Zeit und nachher die Kindertaus se mit den geistlichen Waffen der göttlichen Wahrheit scharf an- gegriffenxwomit er bereits zu des Petrus Brusius Zeiten, von welchem auf das Jahr 1126 Nachricht gegeben worden ist, den Anfang gemacht, und hat damit« bis an den Tod oder bis nach dem Tode des erwähnten Petrus Brusius angehalten, welche Sache Jacp Mehrn. in der heiligenTaufgeschichte Pag. 664, rlso beschrieben: , Alsis nun Petrus de Bruis das Todesurteil empfangen und verbrannt worden, hat Henricus seine Lehre eifrig verkoch- ten, denn er war» des» Petrus Gehilfe, und sind ihm in seiner Lehre nicht wenige nachgefolgt » ; Petrus Cluniacensis schreibhdaß er unter andern also ge- lehrt habe: « 1. Die« Kindlein mögen weder durch eines. andern Glau- ben getauft noch selig werden, sondern sie müssen durch ihren eigenen Glauben getauft und selig werden, denn die Taufe macht nur durch den eigenen Glauben selig. « S. Auch ist der eigene Glaube ohne die Taufe ohne Nasen. Z. Die KinderÆ welche noch in den Jahren ihres Unver- standes find, können durch die Taufe Christi nicht selig werden. 4.s Diejenigen-«« welchein der Kindheit getauft sind. müs- sen, wenn sie zu ihren Jahren kommen, wieder getaust»twerden, kenn solches, sagten sie, ist nicht wiedergetauft, sondern vielmehr: recht getauft. 5. Der« Leib und das Blut Christi wird in der öffentli- chen Messe nicht aufgeopfert, auch geschieht solches Opfer nicht » für das« Heil der Seelen, ferner, man sollte die Altäre schleifen, oder von einander reißen. S. Die« Lehre von den Gestalten und Veränderungen des- Wesens des Sakraments ist falsch. « 7. Man« sollte nun, wie sie von ihren Widersachern be- schuldigt werden, den Menschen das Abendmahl nicht mehr dar- 1·eichen, denn Christus habe solches den Aposteln einmal gegeben. ssDassss Meßopfeu das Gebet, Almosen und dergleichen Werke der Lebendigen für die Toten, seien eine Torheit und oh- ne Nutzen 9. Mönche« und Pfaffen sollten lieber Weiber nehmen, als Hurerei treiben und immerfort in der Unkeuschheit leben. 10. Die« Kreuzesbilder sollte man nicht ehren, noch an- leten; man sollte auch die Kreuze, die zum Aberglauben dienen, lieber abschaffen als behalten. - 11. Man« sollte nicht so viele Kirchen mit so großen Uns— kosten bauen, welche oft nicht gebraucht werden, um Gottes Wort zu hören, diejenigen, aber, welche gebaut sind, sollte man wieder einreißen. l · » 12. Durch-»das Geplärr des Kirchengesanges, welches die 47 Von Henricns Tholossanus und wie er i der Kindertaue wideret babe. «« Daß er ein Gebikfe und Peter Bruis pxegefen sei. «« Das; die Läufe niemand selig mache, ·ol)ne des Menfchen eigenen Glauben, oder der Glaube ohne die Taufe. »Das; die Kmder dicrch die Taufe nicht selig werden. EDaß diejenigen, welche in der Kindheit getauft worden, wieder etauft werden müs- sen. «« Dass. der Leib und das Blut Vbrifti in der Messe nJcht geopfert werden. »Daß die. Verwandlung des Salraments falsch sei. »Was ihnen von ibren Belchuldigern zugeschrieben wird. «« GHen die· Meßovser für die Toten. fslGeaen die. Suretei deoPfaffen und Buche. 57 Gegen die Anbetung Criiäcifixe «« Gegen die lostlichen Knaben. s» Gegen die pavistischen Kirch ge aus. - Der blutige Schaut-lag, Pfaffen und Mönche treiben, wird mit Gott gespottet und Gott wird dadurch nicht versöhnt. 13». Auf« den Sonntag und andere Tage mag man wohl Fleisch essen. « · » » 14. Sie« nehmen nicht alle Bucher des Alten und Neuen Testamentes nömlich diejenigen, welche Apogrypha genannt werden, sondern nur das Evangelium an. 15. ISieCZ glauben lediglich an die Heilige Schrift, aber die Schriften der Väter wollen sie derselben nicht gleich achten. Petrus Cluniacensisfs welcher dieselbe Lehre und Artikel aus des Henricus Schriften angeführt) hat sich unterstanden, dieselbezu widerlegen; doch haben die Centuriatores Mägde- burgenses dieselbe größtenteils aufgenommen usnd den Clunias censis widerlegt. Siehe hiervon Jak Mehrn Taufgesch., Pag. 665, 666. Aus« diesem zuvor Angeführten erhellt wenigstens, wel- chen Glauben und welche Meinung dieser Henricus gehabt, und daß er kein Anhänger des Klosterwesens gewesen, obwohl er an- fänglich einem Kloster angehört, denn ein·Mönch zu sein und ein solches Bekenntnis zu tun, konnte nicht neben einander be- stehen. i - Deshalb« hat er von Bernhardus, welcher von den Rö- mifchgesinnten für einen Heiligen gehalten wurde, zu der Zeit viel Schmach und Lästerung ertragen müssen, indem ihn dersel- be, welcher ihnnicht nur für einen unverständigen und von der römischen Kirche abgefallenen Menschen ausgescholten, sondern ihn auch vieler ungeziemendey ja ungöttlicher Dinge beschuli digt hat, womit gleichwohl andere Schreiber, welche glaubwürs digerund angesehener gewesen, ihn verschont und freigespro- chen haben. » . Wir« wollen von Henricus abbrechen und, wenn es nötig sein wird, mehr Nachricht mitteilen- wenn von seinem Leiden um der Wahrheit willen gehandelt werden wird, wiewohl von diesem allen kurze Mitteilungen machen e . ac. Mehr» in der Taufgesch., Pag. 685, 686, aus Abt. Weil» Fol. 23, 424, aus Peter Cluniac., zwei Briefe wider die Bette-Bru- sianer, 1 und L. Bernhard, Briefe 141, 142, ad Gomit. Tliolosa s: Tholossanos. Irrt-n, set-m. 65, 66, super citat» vitæ Bernh» cap. Z. Vide —cent. Magdeburg .Cent. 12 City. s s: Pia. Illyn CataL Test. Viel-it» Buch 15. - Tit. Petri d eBruis Irr. Im Jahre s1155. Dies« ist die Zeit, in welcher nach dem Zeugnisse des Ni- kolaus Sander, aber nach Cäsar Baronius Berichte, im Jahre 1147, in den französischen Gegenden bei Toulouse einige ge- ringe Leute gewesen sind, welche von andern Schreibern Land- leute oder Bauern genannt werden, sonst wurden sie eigentlich Zkpogollici genannt, welches bedeuten sollte: Nachsolger der . po e. Von denselben wird berichtetkdaß sie sich ausschließlich an die apostolischen Schriften hätten halten wollen, und daß sie daher die« Kindertaufe, das« Fegfeuetz die« Fürbitte für die Toten, die« Anrnfung der Heiligen 2c. verachtet hätten. « Wir« sollten hierüber wohl ausführlicher reden, da aber einige derselben die Märtyrerkrone erlangt haben, wovon später ausführlicher gehandelt werden soll« so wollen wir die Sache bis dahin beruhen lassen und freuen uns vorläufig, daß sie ein solches gutes Bekenntnis getan und das Böse verworfen haben. der svre e I« Gegen das Verbot, leises» u essen te. CSie nahmen allein das Evan- gkttxmhkkkxi2kkfifx g;««g.«å"»»?«FHZSFPFZTITTZgiggkksjssksxäslfåkiåb ils-E aus den zuvorgemeldeten Articeln des Henricus Tholoisanus erscheint. DE: wird von Bernhard mit Unrecht befchuldigt wovon ihn aber andere» Schrei- sber freigesprochen. MWir wollen an einein Orte von Henricusumstnndlichec eben. »Von den Bauern. Avoftoici genannt. Este-gen die Kindertaufe «« Ge en das Fegfeuerk Niseaen die Iürbitte für die Toten. T! Gegen das Anru en der heiligen. «« Daß wir von enfelben Leuten späte: niedre-Nonnen« »2. Druck, die Dinge. die damals fäescliehen«flnd, erfreut haben: denn P oder« Märtyrer-Spiegel der Taufs-,Gefinnten. 213 Siehe hiervon P. J. Twisck ronit,— 12..-»Buch, auf das hr ttöök Fing. 469. Col. s, aus Nie-o. Stand. in der Wliarterges ich- te der Taufgesinnten A. 8. D. Auen. J sc» Fa. US, desgleichen Tau - geschtchth ag. H. Montanus Richtigkeit der Kindertaufe der ag.. er. . Im Jqhks use. « Dies« ist.das Jahr, welches bereits von alten» Zeiten her von vielen-frommen und gutmeinenden Christen, welche andem Papsttume einen Ekel gehabt, mit Freuden angeführt worden ist, worüber sich auch noch bis auf den heutigen Tag, um so zu reden, nicht wenig Gottesfürchtige erfreuen. « , Denn damals »und hauptsächlich kurz nachher, hat das Papsttum mit seinem Aberglauben« den allergrößten Abbruch er- litten, wovon in einigen Chroniken oder Geschichtsbüchern ge- lesen wird, und die göttliche Wahrheit, welche fast bis auf diese Zeit auf das grausamste in vielen Beziehungen niedergetreten zu fein schien, hat damals ihr Haupt mit Freuden erhoben, und wie im Siege geprangt. - Die« Lehre gegen die Kindertaufe gegen den Eidschwur, gegen das Kriegführew kurz, fast gegen alle bösen Weisen und verkehrten Gottesdienste der römischen Kirche, wovon man zu- vor nur mit Furcht und Zittern, und das auch öfters nur in der Stillereden durfte, wurde nun ohne Scheu, ja zu Zeiten öffent- lich gepredigt, verteidigt und der Bedrohungen des Papstes zu Rom ungeachtet, behauptet. s «« . Der« Anfang hierzu wurde durch PetrusWaldus zu Lyou in Frankreich gemacht, »die Ausführung aber geschah erst« später von feinen Nachfolgernx um aber hiervon ordentlich zu handeln. wollen wir mit der Bekehrung des Petrus Waldus den Anfang machen und nachher zu seinen Nachfolgern übergehen. Von» des Petrus» Waldus Bekehrusuggind dem Ursprung » der Waldenssr te. .M.2ve«tt«r·«11«s,·i and. s« W»Hkk,2ik,h;f»?s-?2Z«3si?-kk32RAE-w»IF? M FFMZMTFHZFUFYI merkung in der Taufgeschichth Pag. 601 er« schrei t also: Um« das Jahr 1160nach der Geburt Christi sind zu Lyon einige vornehme Bürger« bei einanderjgewesem welche sich von mancherlei Sachen unterhielten, wie zfur Sommerszeit in« f Welschland und Frankreich gebräuchlich ist Je. Da sie nun also« bei einander standen, trug sich’s zu, das; vor ihren Augen einerunter ihnen plötzlicht zur Erde niederfiel und starb. . « Ueber« dieses schreckliche Ereignis und Exempel der Sterb- lichkeit des Menschen und des göttlichen Zornes ist einer unter ihnen, nämlich Petrus Waldus, ein sehr reicher Mann, erschroks ken; dieser ging in sich selbst und nahm sich vor, ohne Zweifel aus Antrieb des Heiligen Geistes« Buße zu tun und sich in der Furcht Gottes mit größerem Fleiße zu üben, als er bisher ge- tan hatte, deshalb« fing er an, reichlich Almosen auszuteilem sei- ne Hausgenossen und andere, welche zu gelegener Zeit zu ihm» kamen, des Guten zu erinnern und dieselben zur Besserung und J wahren Gottseligkeit zu ermahnen , · Als« er nun den armen Leuten eine Zeitlang vielGutes ge- tan hatte, und immer eifriger wurde zu lernen und auch andere zu unterrichten, so hatvsich auch das Volk immer mehr um ihn »Daß sich viere fromme Christen uveiidieseg Jahr, out» vomevaxiich over lurz nnchherhat das— apsttuin angesan en a zunehmen, die Wahrheit triumvhiert « Die Lehre« ge« . di ei v t »u- v v ists c; vier. »Das; wikdeieoacpug qui-m »Es? usw-Z ääkkiskxäu Eis-Z» Mdkpckkskiikspkkkskkst - ’ lDon einer Zusammenlunft einiger Bürger· in Man. unter welchen einer iinverfchends starb. « Wie Petrus Waldus hierüber erfchrockensund Buße getan. ODaFr er di» Almosen an· die Armen ausaeteilt habe. sDaß er die Leute» aus der Heiligen Schrift zu unter-richten anfing. versammelt; darum fing er auch an, ihnen nicht seine eigenen Gedanken 2c., sonderndie Heilige Schrift vorzuhalten und die- selbe in» der französischen Sprache auszulegen und zu erklären 2c· Solchesf aber hat den Bischof und die vornehmen Geistli- chen, welche,wie Christus sagt, denSchlüssel des Himmelreichs haben, und gleichwohl selbst nicht hineinkommen, und andere nicht hinein lassen wollen, sehr verdrossen, daß dieser (ihrem Verstande nach) ungelehrte und gemeine Mann 2c., die Heilige Schrift in ihre Muttersprache bringen und dieselbe auslegeu sollte, und daß sich bereits in seinem Hause viel Volk versammel- te, welches er unterrichtete und ermahnte, wiewohl es« ihm gro- ßer Ernst gewesen, die Ehre Gottes und das Heil der Menschen zu befördern. Auch ist das Volk nach Gottes Wort so begierig gewesen, welches nämlich in der Kirche weder rein noch öffent- lich gelehrt wurde, so daß es sich durch den Befehl der papistis schen Pharisäer und Hohenpriester nicht abhalten ließ, sondern beide, sowohl der, welcher nachher lehrte, als diejenigen, welche unterrichtet wurden; sprachen: »Man muß Gott mehr gehor- cheuals den Menschen» 2c. , i » Deshalb7 hat er sich vorgenommen, ohne Rüchsicht darauf, was gottlose Leute geboten, die hungrigen Christennicht nur mit seiner zeitlichen Nahrung, welche tisglich durch reichliches Austeilen abnahm, sondern auch mit Gottes Worte- guten Leh- ren und Ermahnungen zu unterhalten. Da nun auch die vor« nehmen Geistlichen, durch« Tyrannei und unchristliche Befehle, die einfache und wahrhafte Verkündigung des göttlichen Wortes zu sunterdrücken undEzu vertilgenistrebten«, so wurde Waldus und seinen Anhängern hinlänglich Ursachegegebem die Religi- on und das Vorhaben der Priester desto fleißiger zu untersuchen, um denselben desto freimiitiger zu widersprechen. Als« nun aber derStreit mit den-Priestern immer heftiger wurde, fing man an, mehrere Verwirrungen und Aberglauben Fu der papistischen Religion zu« entdecken,.und dieselbe anzutas ten 2c. Eben« zu derselben Zeit hatt auch Waldus einige Zeugnisse « aus der Väter Schriften in seiner Muttersprache gelesen, wes- halb er die Seinen nicht nur mit der Heiligen Schrift, sondern auch mit den Zeugnissen der Alten gegen die Feinde sder Wahr· heit verteidigte. sz — « « » » Als» nun der Bischof sarntfseinen päpstlichen Pharisaern und Schriftgelehrten sah, wie standhaftWaldus und seine An- hänger das Wort Gottes lehrten, und daß ihre Schande, Un» wissenheit, Unbeständigkeit in der Lehre und andere ungeräum- te Dinge—mehr, von ihnen, nämlich von Waldus und den Sei« neu, angegriffen wurde, welches sie über die Maaßen schmerzte taten sie dieselben sämtlich in dencBann. — Nicht« lange darauf, als sie merkten, daß dieselben auch durch den, Bann von ihrem Vornehmen nicht-abgeschreckt wer- den mochten, haben sie dieselben ins Elend verjagt und· sie mit Gefiingnissem Schlrert und Feuer verfolgt, und sind mit ihnen grausam umgegangen, damit sie, um der gegenwarttgen Not und Gefahr willen, gezwungen werden mochten, von»Lyon weg- zuziehen, und sich in verschiedenen Ländern auszubreiten und zu zerstreuen. c I Man« glaubhdaßdiese Versammlungen des Waldus oder einiger derselben etwa vier oder fünf Jahre gedauert, daß Wal- rDck Bifchof und die Pfaffen Zwidersetzen sich dessen. «Gleichwohl fucht Waldes dieEhreIGottes und der Menschen Heil. sDasz er es sich vorgenommen, iu- seinems guten Vornehmen fortzufahrem unerachtet es böse Menschen zu ver· hindern suchten. shierdurch werden die. Vetwirrungen der pådstlichen Religion um desto mehr hewerkt »Das; Waldus wegen gewisser Ursachen nächst der bei· ligen Schrifx auch die, Sau-isten der Väter gelesen. Uhietüher wird er und» die Seinen in den Bann getan. »« Daß ihnen uin deswillen viel Elend zugestoßen. »Das; des MalfiissVecfanimsungen etwa vier oder fünf Jahre zu Lhon gewesen. ehe sie ans der Stadt vertrieben wurden. »Pag. "599, mit H. M«ontan., in dem 214 « Der l blutige dus zu Lyon gelehrt hat, ehe sie ganz von Lyon vertrieben wor- den sind, denn Waldus soll ein vermogender Mann gewesen sein und viele Blutsverwandte gehabt haben, weshalb man ihn nicht so schnell zum Stillschweigen habe bringen und unterdrücken können; aueh hat er des Papstes Pfaffen nicht gleich anfänglich angegriffen. . Zuletzt« hat man »auch gegen diese gottseligen Leute in der Christenheit grausam gewiitet und getobt, dieselben durch die Ketzermeister hin und wieder verwiesen; welches wir besonders diesen grausamenWölfeii- welche in Schafskleidern einhergins gen und sich Mönche nennen ließen, zu danken haben 2e. « Jac. Mlehrn Taufg., Pag. 601—604,« aus Mann. Fleck; Regist- der Zeugen der Wahrheit er. " Claude de Rubis«.erzählt, daßsWaldus und die Seinen mit einander gänzlich aus Lyon vertrieben worden seien, Alber- tus de Capitaneis jedoch sagt, daß man sie nicht auf einmal ha- be ausrotten können. » » «Von1«"« dieser ersten Verfolgung haben» wir ein Näheres nicht in Erfahrung bringen können, als daß diejenigen, welche nach Waldus Waldenser genannt worden, als sie Lhon verlassen, zuerst ihm"nachgefolgt, dann aber in verschiedene Haufen und Gegenden zerstreut worden seien. i Petrus Blebensus, ein gelehrter sMann, welche: durch feine Schriften sehr bekannt worden, hat im Jahre 1167 gelehrt, daß Rom das rechte Babh on sei. wovon« Johannes gotveissagt hat. Ferner, daß die geistlichen Richter des römischen Hofes rechte Raub- vögel seien; die Pfaffen rechte Kälber von Betheh Baals Priester, eghptische Abgötteu und daß zuRom alle Dinge ums Geld feil seien. Chronik von dem Untergange 2c., das 1Z. Buch, Pag. 479,« Col. 1, aus Mlerul., Fol 767. . » Reich-is. Lydii Geschichtsbefchr. von den Waldenferm gedruckt zu Dortrecht im Jahre 1624, das 1. Bu des"1-. Teils, «Cap. 1, Pag 3 ,Col.’ 1 aus claim. de, Ruh. Geschichts esichr., Pay-» 269.. Albertus de copy. in dem Buche »von dem» Ursprunge der Waldensey Pag. 1 sc. Jm Jahre 1170. Wir haben auf das Jahr 1160 von der Bekehrung des Pe- trus Waldus unddaßer viele Menschen, welche in der Finster- nis des Papsttums gesessemzur Erleuchtung des heiligen Evan- geliums gebracht habe 2c., Nachricht gegeben. r Von denselben Menschen wird bezeugt, Glaube und Leben den Qlpostolicis gleich gewesen, von welchen , wir auf das Jahr 1155 geredet und berichtethaben, daß sie die Kindertaufe das Fegfeuer Je. verworfen— » . . Das Emporkommen dieser Leute- welche Waldenser und Albigenser gen"annt».werden, wird um das Jahr 1170 gesetzt, das ist 10 Jahre nachdem Petrus Waldus sie zu unterrichten gngesfangen hatte, wovon uachher ausführlicher gehandelt wer- en oll. » Vergleiche Jac. Mehrn Taufge ch., den Z. Teil, edruckt 1647, uche von der Ni tigk. der Kin- dertaufe, gedruckt 1648, Pag 85; ferner, Einl über den Märtyrer- spiegel 2c., gedruckt 1631, Fol 50, Col. 1, Z, wiewohl daseigentliche Auskommen dieser Leute daselbst auf« das Jahr 1176 gesetzt wird, aus Bat. in Chronik auf das Jahr 1176, Nr. 1, Z, Z re. Es läßt sich» schließen aus einigen alten Schreibern, daß die Wal- denser oder wenigstens dergleichen Leute, welche dieselbe Lehre gehabt, schon lange Vor dem Jahre 1170,-1a auch vor dem Jahre 1160 ge- wesen seien, sintenial dieselben in den Jahren »1160 schon so sehr zu- genommen hatten, daß sie auch nach» Rom vor ein-e geistliche Versamm- lung berufenund daselbst· als eigenwillige Ketzer verdammt wurden. Joh. de Oppida Desgleichen ist auch ckgeschehen im Jahre 1164 in der Zusammenkunft in Tours, Taufges ., Pag 676,« wenn nun ihr Anfang auf das Jahr 1170 gesetzt -wird, so muß solches nicht von ihrem ersten Anfange verstanden werden 2c., sondern von ihrem Auf- kommen, Fortgange und volliger Blüte. IIM ot vii « di to« i getobt. Btllllaii bcrietnsiethcibiagiceszikititrbt akisfe eieiijaiazleästrsrhgselii sind in verschiedene Blasen zerstreut worden· gewütet und I« Sondern sie daß —in Lehre, . l Scheins-laß, Von der Zerstreuung und den verschiedenen Namen der Wal- denser oder des Petrus Waldus Nachfolger. Aus« Petrus Waldus und diejenigen, welche es mit ihm hielten, durch den grausamen Haß der Papisten genötigt wur- den, um ihres Glaubens willen die Stadt Leon (sonst Lyon ge- nannt) zu verlassen, ist es geschehen, daß sich dieselben in ver- schiedene Teile der Welt verteilt und ausgebreitet haben, wes- halb sie sowohl in Ansehung der Gegenden, wo sie sich aufhiel- ten, als auch in Ansehung ihres Glaubens undjder Vefchuldii gungen, womit sie von ihren Widersprecherm insbesondere den Römischgesinnten belegt wurden, verschiedene Namen erhalten. Jn D. BalthasarieLydius Geschichtsbeschreibring der Wal- denser (Teil 1- Buch 1-, Cap. 3,«Pag. 4, Col. Z und Pagg 5, Col. 1 2c.) wird von den verschiedenen Namen der genannten Leute die Beschreibung gefunden: Zuerst« haben sie dieselben nach Waldus, welcher ein Bür- ger aus Lyon gewesen, Waldenser genannt, auch nannte man sie nach dem Landstriche Albi Albigenser. « Als-« nun diejenigen, welche des Waldus Lehre anhingen Lnon verlassen hatten und von allem menschlichen Unterhalt ent- blößt waren, indem sie den größten Teil ihrer Güter zurücklas- ien mußten, so hat man denselben spottweise den Beinamen Pauperes de Lugduno, das, ist, Arme von Lhon gegeben« · In« Dauphinat wurden sie spottweise Chaignards das ist Hunde genannt, und« alsein Teil derselben über die alpischen Gebirge zog, hat man ihnen den Namen Transmontand das ist jenseits des Gebirges Wohnende gegeben, auchs hat man. sie nach Joseph, einem Jünger des Waldus- welcher in Dauphinah in dem Bistume Dye lehrte, Josephisten genannt; in’ England nannte man sie Lollardisten nach dem Namen Lollardus, wel- cher einer von denen gewesen, die daselbst lehrten. « Nachs zwei Priestern, welche des Waldus Lehre in« Langues doe gelehrt hatten, von denender eine Henricus, der andere Es- peron hieß, wurde ihnen gleichfalls der Name Henricisten und Esperonisten beigelegt; und« nach einem ihrer Barbes,» das ist, Hirten oder Lehreynamens Arnoldus, welcher in Albigeois ge- lehrt hatte, wurden sie Arnoldisten genannt. « . In« Provence wurden sie Siecars genannt, über welche Benennung eine Erklärung nicht aufzufinden gewesen. « JnU Jtalien wurden sie Fratricelli genannt, gleichbedeu- tend mit Briiderchew weil sie als Brüder in wahrer Eintracht lebten, und« weil sie keinen andern Ruhetag oder Feiertag hiel- ten als den Sonntag, so hat man sie Jnsabbathi. oder Jnsabbas thas genannt, gleichbedeutend mit ,,ohne Sabbath oder die kei- nen Sabbath halten» . Da« sie ferner dem Leiden beständig unterworfen waren und dasselbe erduldeten, hat man ihnen, nach dem lateinischen Worte. Pati, welches leiden bedeutet, den Namen Patarins oder Patariens,» das ist Leidende oder Leidsame gegeben: auch wur- den sie« weil« sie als» arme Landftreicher flüchteten u· aus einem Lande in das andere keiften, Pasagenes- das ist Passanten oder Landläufer genannt. In« Hochdeutschland wurden sie Gazares genannt, was so viel-als Verfluchte oder Erschreckliche bedeutet 2e.; aber so ist von Alters her der Papstvon Rom.gewohnt gewesen, allediejenigen zu nennen, welche sich dem römischen Glauben widersetzt haben. 1Daß die verschiedenen Namen des: Waldenser nicht allein von den Plät- zen. wo sie wohnten. hergekommen seien. sondern auch von ihrem Glauben und den Dingen, deren sie veschuldigt wurden. EWaIdenscr werden nach Wahns, und Albigenser nach Albi benannt. sPauveres de—Lugduno, oderArnie von Sonn· «Chaianards; oderspöunde STransmontani, oder Ueberbergea Osa- sevhisten nach Joseph. 7Lollardisten von Lallen-us. sbenricisten und Esverw nisten von löenricus und Esveron Ullrnoldisten von Arnoldus. WSiccars ie. in der Provence. Uskratricelli oder Brüderchen . 12 Jnsabbathi und Jnsads bathus oder ohne Sabbath. sPatarins und Patariens nach dein Wort Pati ZEIT-HEXENKsfuksixspsäk«dk"åkåkch3i?kk""te"« ««G""’«szs M« «’"«"isp" oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinnten. 215 In« Flandern wurden sie Turilupini genannt, welche Be- nennung die Bedeutung in sich faßte: Die bei den Wölfenwohs neu, weil sie in den Verfolgungen oft genötigt worden sind, in « «· den. Wildnissen und Gebüschen sich bei den Wölfen zu verstecken und aufzuhalten. » » . Bisweilen nannte« man sie nach den Namen der Gegenden oder Landschaftem wo sie wohnten, alsznach Albi »Albigenser, nach Toulouse Toulousaney nach Lombardien Lombarden nach Fsticardien Picarden nach Lyon Lyonisten, nach Böhmen Böhmis ten re. Später« wird der Ursprung und die Veranlassung zu den« vorgenannten Namen (nach Jean Paul Perrin Lionnois Be- schreibung- welcher dieselben aufgezeichnet hat) von-D. Balthw sarus Lydius ausführlich erklärt (in dem Buche von den ver- schiedenen Namen der Waldenser, über das 3." Cap. .des Perri- nus, von Pag 48, Col. 1, bis Pag 82, Col. 1, 2), worin die wahre Unschuld« und Aufrichtigkeit dieser Menschem obgleich sie zu Zeiten mit bösen Namen belegt worden sind, ganz einfach zu erkennen gegeben wird. i . , » Aber« damit hier nichts fehlen möge, wollen wirizur ge- naueren und vollständigeren Erklärung noch einige andere Na- men der Waldenser beifügen, welche (aus J. P. Perrin) »von B. Lydius mit Stillschweigen übergangen worden und» von. Abt. Mellinus in seiner Geschichte, Besch. der Vers. und Mart» im Jahre 1619, auf Blatt 449« Col. Z, 4, verkehrt gedruckt sind, eigentlich aber Fol. 439, Col. Z, 4 angeführt worden, wo auch einige der vorhergehenden Namen etwas ausführlicher ausge- legt werden. « Unter« andern schreibt er daselbst,- daß diese Menschen auch Cathari genannt wurden, was im Hochdeutschen Ketzer bedeutet, weil sie von ihren Widersachern Ketzer genannt wurden. » Publicanos2s nannte mansie, weil sie von den Römischges sinnten mit den Zöllnern und öffentlichen Sündern verglichen wurden. r Von« dem lateinischen Worte Lolium, das ist Unkraut, nannte man sie auch Lollardos obschon, wie oben erklärt wor- den, dieser Name ihnen auch von Lollardus, welcher ein Lehrer gewesen, gegeben worden; aber mit« Lolium (welches ein Un« kraut ist, das mitten unter dem Kornewiichsh wurden sie vergli- chen, weil, wie die Papisten sagten, man sie ausrotten müsse, ebenso wie das Unkraut mitten aus dem Korne ausgerottet wird ;" diesen Namen haben sie auch in Deutschland, Polen, Livonien oder Liefland beibehalten. Runcariis wurden sie genannt, weil sie bei Runcari. nicht weit von Piacenza wohnten. Bariner24 wurden sie genannt von dem Berge Barrio, oder Barrian, einem Orte in der Landschast Crema in Italien. — Coterellosis nannte man sie, weil sie auf den Bergen wohn- ten, welche Alpes Cottias hießen. , COmistenU wurden sie genannt, weil sie in der Stadt Como in Italien wohnten. i « In? Hochdeutschland nannte man sie Grubenheimer, das ist Einwohner der Höhlen, weil sie aus Not unter der Erde in . Gruben und Höhlen wohnen mußten. - . In« Frankreich wurden sie Texerant, das ist Weber ge« nannt, weil unter ihnen viele Weber waren 2c. «« Turiluvini. weil sie bei den Wölfen wohnten. 27 Albigensey Touloui sauer. Lombarden Picarder.'Lvonisten. Bobemer re. I« Das; zuvorgenannte Leute aufrichtig und fromm gewesen, obgleich sie zu eiten mit bösen Namen belegt wurden. »Das— w noch einige Namen der aldenser aus Abrabam Keller. stkiöllner oder dssentliche Sünder. OLollards von Lolium oder« Un- kraut, welches man aus dem Korn zu vertilgen pflegt. ERuncari von» Run- calia sc. I« Barrini von dem Berge Barrio sc. VCotterelIos von den Bergen Gattin« Utxcsmisten von der Stadt Comox YGrulienheimer oder Einwohner der Höhlen. sTexerant oder Weder. " - Mellinus an dem angeführten Orte, aus per-tin· s: Vignier Hist. Eceles sie. , Diese« vorgenannten und andere Namen sind» den Waldens sern vor Zeiten; gegeben worden, welches wir als nötig erachtet haben, als eine Erläuterung »in der Kürze. anführen, damit die Leser, wenn in Zukunft in unserer Beschreibung von-solchen und dergleichen» Personen gehandelt wird, wissen mögen, was für Menschen und von welchem Glauben dieselben gewesen seien. Von den Waldenserm welche es in allen Teilen mit den Tauf- gesinntens (die sonst Widertäufer genannt werden) gehalz , ten haben, wovon wir fortwährend in unserer Beschreibung handeln wollen. . . Obschonl Petrus Waldus, von welchem die Waldenser ih- ren Namen erlangt habemmit einem rechten Eifer für die gött- liche und« evangelischeWahrheit entzündet gewesen, so daß auch im Anfange viele durch seine Lehre und Leben, welches mit ei- nem himmlischen Feuer brannte- mit ihm fiir Gott und die rei- ne Wahrheit ei«ierten, so ist es dennoch geschehen, daß sie nicht alle in der rechtinnigen Wahrheit standhaft geblieben sind, was, wie es scheint, dadurch verursacht wordenxdaß sie zerstreut und der Verfolgung wegen in verschiedenen Landschaften von ein- ander getrennt wurden. . . « Einige« sind auch mit dem Namen Waldenser belegt wor- den, obgleich sie keine Gemeinschaft mitdenselben gehabt und kei- ne rechten Brüder von ihnen gewesen sind. Anderes« wenngleich sie zuvor Mitglieder dieser Gemeine gewesen, haben dennoch ihre Zuslucht zu andern Völkern genom- men und haben auf dieseWeise ihr früheres Zeugnis (sei es aus Furcht des Todes, oder aus andern Ursachen), insbesonde- re in dem Stücke von der Sanftmut und Leidsamkeit Jesu Chri- sti» verlassen. » « " « Andere« welche gleichwohl weltliche Aemter bedienten, ja auch Krieg führten, sind zu Zeiten (wiewohl mit Unrecht, wie an seinem Ort gemeldet werden soll) mit dem Namen Waldenser oder Albigenser belegt worden, lediglich aus dem Grunde, wie man einsehen kann, weileinige Waldenser oder Albigeiiser unter ihrem Schutze wohnten, welchensie« bei ihrer Taufe, wie man sagt, durch die Finger gesehen, odersie aus andere Weise vertei- digt haben. e «, spJm Holländischen steht: Die van Heer, betizy met oogluylcing gedoopp » » « , Darum« wollen wir alle diejenigen außer acht lassen, von welchen anzunehmen steht, daß sie in der Tat keine Waldenser gewesen, sondern nur den. Namen gehabt, und uns zu denjeni- sgen wenden, welche den Namen zugleich mit der Tat (sowohl im Glauben als durch ihre Handlungsweisch verdient haben, wovon die alten Geschichtsbeschreibringeii Zeugnis geben. i Seb. Franck, in der Chronikvon der Ord. u. Sect. der Röm. 2c., gedruckt im Jahre 1563, Fol 158, Col. Z, iiber den Namen Waldensey Picardier, Grubenheimer 2c., schreibt» daß die Waldensers in.z«-rei,« oder wie einige angeben, in drei Par- steien geteilt gewesen, wovon es der eine Teil in allen Dingen ( wie er schreibt) mit den Wiedertäuferm dnämlichs den Taufge- si11nten gehalten hat. Denn, sagt er, sie habenalle Dinge geme1n, sie’ taufen-keine Kinder, und sind nicht mit allen wegen des · Herrn Leib in demSakramente einstimmig er. , O« Zu wcscbem Ende wir die Namen der Maldenser aufaeöekckdllek Fabel« sDasz Petrus Maldus zwar wohl angefangen, daß aber Ftliche seiner Nachfolger nicht wohl aeendigt haben, weil. sie zerstreut wurden. —Das- einigen dieser Name. ans-eben. wir-de, vbschon sit! THIS VIII-er Uicht gewesen sind» sDasz andere diesen Namen behielten, obgleich sie ihr Erkenntnis» verlassen hatten· . ·D"aß auch weltliche Herren mit diesem Namen veseat wurden, weil sie sosche Leute unter ihrem Schuhe duldeten sDasz wir Elle disk-vielen sub· ten-lassen streuen, die mit Unrecht Waldenser genannt wurden, an welchen man verkehrte .-siennzeichei1 sviiren kann. EVon den Waldes-seien, Ivclche IS'-Mit VSU genannten Wiedertäuserv hielten. · 7Gegen die Kindertausr. . von J. Mebrnina.,Paa. 74s. 749. 216 Der « blutige Kurz zuvor sagte er: Diese fiihreneinensehr christlsichen und ungefährlichen-Wandel, und rufen keine Heiligen oder Kre- aturen, sondern Gott allein an; sie« schworenauch auf keinesseis se, ja halten dafür, daß solches einem Christennicht gebuhre; sie« haben auch keine Bilder« beugen auch ihre Kniee nicht vor ihz nen und beten fie auch nicht an; sie geben vor, man sollte »das:- Sakrament nicht» anbeten, sondern Christus zur Nechteii seines Vaters und Gott im Geiste und in der Wahrheit; sie dulden un- ter fich keinen Bettler, sondern beraten und helfen sich unter ein- ander Brüderlich. i - « · Siehe auch, von, denselben taufgesinnten Waldensernz Sebastian Franck Chronik der römisålzen sicher, For Hi, Col. L, L1t. P., uber den Namen Picccrdi er. inleit,. uber den MarthrerspiegeL ag. 50, Col. L. H. sont. Richtigkeit der Kindertaufe der L. Druck, ag. 86. Jan du Bois gegen Nil-Manns, Pag. 158. h h Dies« sind nun die nrechtsinnigen"Waldenser, welche wir vor Augenhabem und» welche der Zweck unserer ganzen Beschreis bung sein sollen. " — Wie die» Wsxrdeixsex selbst von de« Riimifchgesiuuiesii Wie; dertäufer genannt worden sind. Dies! bezeugtJak Mehrn. anverschiedenen Orten, indem er, nach dem Zeugnisse der altenhSchreiben berichtet, daß man« sie mit dem Namen derer, welche man nennen pflegte, benannt habe. » » , Von Berengarius, sagt er- Taufgeschz Pag. 666, haben sie dieselben Berengarianen von Petrus de Bruis PetrosBrusias ner, von Henrius Henricianen von den Aposteln Apostolici l2c., von PetrusWaldus Waldenser 2c. genannt. « Bei uns« Deutschen, schreibt er, »Pag. 695, 696, werden sie von den Papistew Lutheranern und Calvinistem welchenämlich die Kindertaiife behaupten, noch verächtlich Wiedertäufer ge- nannt; in den Niederlanden nennt man sie Mennistem von Men- no Simon, einem ihrer ausgezeichnetstenLehrer Je; Nachi diesem Zeugnisse müssen die alten Waldenser nicht nur mit Verengarsius, Petrus Brusius, HenrimsTolossanus und den Apostolicis von welchen wir oben Nachricht gegeben haben« im Glauben einig gewesen seien, sondern auch mit- den heutigen Mennoniten oder Taufgesinntew welche stets den üb- rigen der sogenannten Christenheit mit dem veridhtlichen Namen Wiedertäxifer belegt werden, wie denn ihre früheren Mitbrüder, die oben angeführten Waldenseiz auch von denjenigen, von wel- chen sie sich abgesondert hatten, nämlich von den Papisten, mit demselben: Namen belegt wurden. » . Pag. 677 u. 678 werdens. diese Waldenser zu verschiedenen Malen Wiedertäuser genannt und es wird dabei berichtet, das; dieselben lange vor den Zeiten des Johannes Huß sowohl in Polen und. Böhmen, als auch in Frankreich sich aufgehalten, wie dies auch an« demselben Orte aus Hageus, Dubravius,- Miechos vius,« "Cromerus, Jakobus Vifserus, Jounetus, M. Glaneus Kaiser Carls Befehl &c. sichEaufgezeichnet findet. » Es« ist zwar wahr, daß diese Leute durch einige von den genannten papistischen Schreibern als sehr schlecht geschildert u. abgebildet werden, sowohl in Ansehung ihres Glaubens als auch zuvor Wiedertäufer » zu sGegen das Eivschwören des Sakramente» it. wollen. 1Daß vie heutigen Mennoniten oder Taufgefinnten mit den alten Waldens lerii ein Vol! gewesen seien und ihre Nachfolger genannt wurden, weil e u- vvk mit ilmetl eins aeiveletn wird zu: Genüge erwiesen in· ver Tauf esihi te . Wer-let: I; Berenaarianer. Z. e ro tu«- fianer. s. Henricianerx 4. Avoftolici. s. Wievertåufen S. Mennisten werden alle fürein Voll. gehalten. TWaS aus dem Vorbergehenden folgt. sDaß die- fzeäbkzenqexåltiåiävtåtåtssgfeltxvcesltechxn Wiezerååcäxervgenannt twertåenf langfchvoräfxobannes . i».« 4a e orenannen eue,w 1j v fchulvigt worden, rechtglaubige und gottfel ge Christen gewefetei f:iefn. ch ch e· OG d Bild rdi i« v d I« Daß wir vurxhageethendzsj venfelbenctgllalllilxnferdc nksrshäictejg deri b der - Schaut-can, » ihres Lebens; solches widerlegt aber der Schreiber der heiligen Taufgeschichte indem er sagt: . s Pag 679, aus M. Flaccius und der Beschreibung der Magdx Cent.,« daß ihre Befchuldiger über sie sehr gelogen, und daß sie in Lehre und Leben sehr fromme, rechtglaubende und gottselige Christengewesen seien 2c. « Obwohl swir es hierbei bewenden lassen könnten, weil es hinlänglich bewiesen·ist, daß die alten Waldenser mit den heuti- gen Taufgesinnten ein und dasselbe Volk gewesen seien, so müs- sen wir doch, weil dieser Satz, einigem Bedenken unterliegt, zu dessen großer-er Bestatigung noch einige Zeugmssa aus pas-ists!- ischen Schreibern genommen, hier beifügen.- Ders Abt Petrus Cluniacensis redet in dem ersten Artikel des Petrus Brusius und Henricus Tholossanus von der Lehre der Waldenser und bezeugt: z Daß sie, nach den beiden vorgenannten Männern, geleugs . net, daß» die Kindlein in den Jahren ihres Unverstandes durch die Taufe Christi selig werden, und daß der Glaube eines an—- dern ihnen irgend etwas helfen könne, weil fieihren eigenen Glauben nicht gebrauchen können etc. « e z Daher, sagten sie, obschondie Kinder von den Papisten ge· tauft würden, so würden sie keineswegs durch die Taufe selig, weil sie nicht glaubend könnten, indem ihre Kindheit solches ver- hinderte. 1 i « " » Wir« aber wählen seine passende Zeit des— Glaubens und taufen die Menschen nicht wieder, wenn« sie ihren Gott erkennen und bereit find, an ihn zu glauben, wieman uns vorwirft, sondern wir taufen die Menschen alsdann erst recht, damit man nicht sagen möge, sie seien recht getauft« diegdoch gleichwohL ob- schon sie in ihrer Kindheit getauft find, dennoch nicht. getauft find mit der Taufe, wodurchsdie Sünden abgewaschen.werden. Dieses, pflegen die Waldenser zu sagen, sagt der Schreiber in der Taufgeschsichte Pag. 687. . » Ueber das 125 Jahrhundert der Magd. Cent., FoL 428, Buch 439, macht der Schreiber der heiligen Taufgeschichte die Olnmerkung:-Mellinus7 erzählt von dem Ursprunge der Waldan- -ser, welche von Petrus Waldus herstammem alles was zuvor aus Flaccius angeführt worden ist,·daher ist es gekommen, daß cillejseine Lehrjünger Nachfolger und Anhänger von den boshafi ten Papiftem zu der Zeit Wieder-Opfer, »auch Llrme von. Lyon genannt wurden, welches Namens sie sich um Christi willen nicht schämen durften, welcherlum unseretwillen auch arm geworden ist» damit er durch seine Armut uns reich mache. Aber als diesel- ben nach der Zeit ausFrankreich in andere Landschaftew als England, Polen,-Liefland Je. durch die Verfolgungen zerstreut worden sind, hat man ihnen andere Namen gegeben ge. Taufgeschichth Pag. 695. " » . Hier wird ausdrücklich berichtet, daßsdie Waldenser schon vor alten Zeiten von den Papisten mit. dem Namen Wiedertäus fer belegt worden seien, ohne Zweifel aus dem Grunde, weil sie diejenigen. die in ihrer Kindheit getauft waren, nachher, als sie zum Glauben kamen, abermals oder wenigstens recht getauft ha- ben, denn dies sind die eigenen Worte der Waldenser gewesen, wie oben gesagt wurde. - i « Außerdem ist zuvor teilweise erwiesen worden, und soll später, wenn« es nötig sein wird- noch vollständiger erwiesen werden, daß diese Leute nicht nur aus Frankreich nach England, Polen und Liefland, sondern auch noch nach sehr vielen andern iWas Petrus Tluniacetisis zur Befestigung des Port-ergebenden wegen e re der Winden-se: bezeuat bat. «! Daß v e ·5-saufe. welche nack ver Taufe in Kindheit cgefchiehh keine Wiedertaufm sondern» eine eine reti te Taufe sei» »Das »alle Na soloer des Petrus Waldus Wievertaufer Je. aenanncxworden find· gesadieichenqiisch Arme von Oben. SWarum diese Leute Wievertåufer genannt ur en. .« — oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinnten. 217 Landschaften, ja fast über die ganze bekannte Welt zerstreut worden seien. , » Taufgesch., Pag.»s71·0. D. Vicecomes, Buch L, Cap. L, be- weist aus Bernhardus, idaßs die Waldenser Wiedertäufer gewe- sen seien, wie die Gottlosen nun» die Christentäufer (verstehe die LTaufgesinnten) nennen, welche von der Kindertaufe nichtshiels en. i s Dies« heißt aber klar und deutlich, daß die Waldenser »Wie- dertäufer gewesen, oderwenigstensj daß sieso genanntjwordefn seien, der Grund hiervon wird auch angegeben, nämlichIweil sie, wie die heutigen Taufgesinnten, von der Kindertaufetnichts ge- halten haben. « " s « « « Iaei Mehrn., indem er bei den Waldensern den Namen Wiedertäufer anführt, sagt: — « Pag. 696. Aber« ihr-rechter, eigentlicher und wahrhafter Name ist und sollte billig Christen Nu, oder EChristentäufer, weil sie nach Christi Befehl und Ordnung nur diejenigen tau- fen, welche nachsChristi Taufordnung, Christum aus seinem hei- ligen« Evangelium erkennen; ssan ihnglaubentund auf solchen Glauben sich in dem Namendes Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes recht taufen lassen. » Verschiedene Zeugnisse davon, daß die Waldenser die Kin- «s dertaufe verworfen haben. In! der heiligen Taufgeschichte des I. Mehrn., Pag.r 600, wird »das Zeugnis des Reinerius angeführt, welcher vor Zeiten ein Priester ausdem Orden der Predigermönche gewesen, der in« oder um die Zeit gelebt, als die Waldenser entstanden, und welcher von ihrer Lehre folgendessanfühm » . »Sie« niimlich die Waldenser, sagen, daß die Abwaschung der Taufe, welche den unmiindigen Kindern gegeben wird, oh- nesWert sei. « -. « H « Siehe hiervon i» Biuiothsca P2tkum,"IT«-m. is, pag. san. Fec- ner, H; Mont Richtigkeit der Kindertaufe, der L. Druck, Pag. 86," wel- cheszauchsmit dem Bekenntnisse übereinkommt, welche Perrin in« seinersGeschichte der Waldenser erzählt, Artikel 7 er. Pag.« 618, 619 werdenaus einem sehr alten Buche ver- . schiedenes Stücke erzähltxwelche ihnen nach päpstlicher Weise als Irrtümer zugeschrieben werden, obgleich siesdarin recht und nach der Wahrheit geredet haben: " s - " c 1. Sie verwerfen alle-Sakramente der Kirche in der» Art wie dieselben nach römischer Weise bedient worden. - s-2-. Von dem Sakramente der heiligen Taufe sagen sie: daß man die Fragestückes des Catechismus vergeblichtue, nämlich« san die jungen Kindlein, welche doch von solchen Fragstücken keinen Begriff hatten« und auch das Vermögen nicht besaßen, darauf zu antworten, womit sie die Kindertaufe zur Genüge verworfen ha- ben, welche nicht bedient werden mochte, ohne daß solche Frag- stücke den unverständigen Kindern vorgelegt wurden. s. Daß«- die Lossprechung von Sünden. welche man bei der Taufe an den Kindern zu verrichten pflegte; ohne allen Wert sei. -4. Daß« die Gevatter, welche den Glaubenlals aus des Kin- des Munde herzusagen pflegten, nicht verstünden, was— sie den Prieftern,antworteten. i . Miit« diesem 4. und auch ·mit dem vorhergehenden Z. Artikel wird nicht nur die Kindertaufe selbst vernichtet, sondern es wird BDbaß ki yaleichwie die Taufaesinntem nickitss von derKindertanfe gehal- ten a en« wie auchdie Waldenser. « IVon idem Zeitgniffe 1des"Reineriu:3 wegen-« der— Waldenser. sDasz die Taufe der unmündig-en Kindlein nichts ruhe. sDaß die ungen Kindlein aus dem Catechisnmsszusragen vergeblich se. sDasz die Los vrechuiäz der Kinder von Sünden nichts nu e. s Gegen die Geoatterleute bei der Kinde aufe. « Was» der dritte und vierte rtilel sagen will. « s Iean Paul« Daß diesWiedertäufer wahrhafte Chriftentäufer seien, gleiap » auch die Form derselben als des Ablasses der Gevatterleute ge- nügend verspottetund für» eine eitle, nutzlose und lächerliche Sa- che gehalten. « . « » c Wenn7 aber überdies in dem ersten Artikel gesagt wird, daß sie alle Sakramente der römischen Kirche verworfen 2c., un- ter welchen Sakramenten die Kindertaufeseines der angesehen· sten gewesen ist, so wird damit klar ausgedrückt, daß. sie von der Kindertaufe gar nichts gehalten, sondern daß sie dieselbe gleich- wie alle übrigen alten Einsetzungen der Papisten mit Füßen Von sich gestoßen und verworfen haben. . » Aus« demselben alten Buche, welches Reinerius zugeschrie- ben wird, werden noch andere Stücke zur Beschuldigung der Waldenser in Ansehung ihres Glaubens angeführt, wovon über dem Artikel der Taufe insder neunten und zehnten Beschuldi- gung also tgesprochenwird: » »Pag. 629- Art. 9. In» Ansehung der Taufe irren einige (er will« sagen, die Waldenser) und sagen: Die Kinder werden durch die Taufe nicht selig, Mark. 16, 16: Wer glaubet und ge- tauft wird, der wird selig; das Kind aber glaubt nicht, darum wird es auch durch die- Taufe nicht selig. . Hierauf antwortete derPriester Reinerius: Das Kind wird auf der Eltern Glauben getauft, deswegen &c. In« diesem Artikel wird das Vorhergehende bestätigt und außerdem- geredet von der, Auslegung der Hände, welche die Waldenser bei der Taufe der bejahrten Täuflinge zu verrichten pflegten; auch habensie das bestraft, was die Priester die Ge- «vatterleute, welche mit den Kindern zur Taufe kamen, in unbe- kannter Sprache zu fragen pflegten, worauf die Gevatterleute antworteten und gleichwohl nicht verstanden, wasman sie ge- fragt hatte r s s « · s Aus dem eben Gesagten haben die Waldenser ebenfalls ei- nen Grund entnommen, weshalb csie die Kindertaufe und den Aberglauben, welcher dabei ausgeübt worden, verworfen haben. Doch hierauf antwortet der erwähnte Papist Reinerius aber- mals- Matth 19: Lassetdie Kindlein zu mirkommen &c. Pag. 733,s Centuria 13, Cap. 5,«Fol. 216, 217 berichtet aus Cäsariusdaßu die Waldenser und Albigenser die Taufe verworfen und gesagt haben: . » . c - c « DiekTaufehabezweders Kraft noch Nutzen: was sie von der Kindertaufe, weil sie ohne Lehre und Glauben verrichtet wird, verstanden haben, denn sonst haben die Waldenser von dersTaus fe Christi, welche-nach« seiner Ordnung verrichtetwurde sehr viel gehalten. » » " « sp P. I. Twisck im- Cingangesüber die Waldenser aufdas Jahr 1100 gibt ihnen dens Namen Brüder, und sagt, daß sie der Kindertaufe widersprochen haben 2c. Seine Worte lauten also: Es« ist aus den Schreibern zu« vermuten, daß in diesen Zei- zten und kurzdarauf die waldensischen undsalbigensischen Brü- der es gewesen seien,s welche den piipstlichen Irrtümern und der Kindertaufe widersprvchen haben. s P; J. Twisck Chr-mit, das n. Buch, Zeug. 428, Col; i. Solches« wird auch von denen, welche die Einleit über den Märtyrerspiegel geschrieben haben, bestätigt- wenn sie mit oder ausBaronius sagenydaß ihre Lehre unter andern darin bestan- denihabe, daß die Kindertaufe zur Seligkeit nicht nötig sei 2c. « Einleitung des Märtyrerspiegels, gedruckt im Jahre löst, Pag So, Col. I. « T s » . - Ulsias mit den! ersten Artikel zu erkennen gegeben wird. sVon einigen Umständen mehr aus Reinerius in Anseh der Waldenser. sDaß die Kind« leinsdurch die Taufe nicht seli werden. Visefestistng des Port-ergehenden. UDaß sie die Kindertaufe. wel e ob uben ges-hie , verwor- fen, aber vie Taufe Christi hocbge alten haben. UDaß sie den vävstlicben Finsternis-legt der Kindertaufe wider vrochen haben. «« Diesen: wird zugeftiacnit aron sc. 218 Der; blutige Endlich« kommen wir zu dem Zeugnisse des Jean Paul Perrin Lionois, welches nach der Uebersetzung des B. Lydius das Vorhergehende bekräftigt, obschon der Uebersetzer Lydius, wieauch V., die Lehre der Waldenser nach derWeise de- rer, welche dieKinder tauften, sich-vorgenommen und bemüht haben, ihnen einen andernSinn unterzulegenz doch wird ge· nügend aus der Sache. selbst hervorgehen, wer von ihnen hier der Treue« gemäß gehandelt— habe, entweder der Schreiber selbst, oder aber der Uebersetzer . e « Wir wollen deshalb den Anfang machen und solches dem Urteile des Lesers anheimgeben. T Jm Z. Capitel des l. Vuches der Geschichten der Waldens ser werdenverschiedene Stücke angeführt, deren die Papisten die Waldenser beschiildigt haben, wovon einige wahr, andere aber erlogen gewesen; unter »anderen»wird von ihrer Lehre gegen »die Kindertaufe. geredet, welches mit diesen Worten ausgedrückt wird: Der« vierte Lasterflecken war, daß sie die Kindertaufe verworfen haben. Buch 1, Teil 1 dek Geschichtesder Waldensey Cap. Z, Brig. S, Col. 1, aus S. Bernhard. Don-til. Ssiiber das hohe Lied er. . V. Lydiusfs »Pag. 10,—bemüht sich, diese Dinge dadurch zu widerlegen, als hätten. die Waldenser nicht in Folge ihrerELehre, sondern aus Not, weil es ihnen an Lehrern gefehlt, die Taufe ih- rer Kinder aufgeschoben; worinser mit seinem Mitgesellen Abt. Mellinus übereinstimmt, welcher ein Lehrer der Calvinisten in St. Anthonius Polder gewesen, und welcher bemerkt, daß ver- schiedene Schreiber von den Waldensern bezeugen, daß sie ihre Kinder ungetauft ließen; er äußert sich darüber in Folgendem, LV2ärt.-Gesch. 435, Col. s, also: Daß« die Kinder der Waldenser zuweilen etwas alt gewor- den, ehe sie die Taufe erlangen konnten, haben sie nichtfreiwillig getan, sondern es ist durch den Mangel» an Lehrern entstanden; denn die Ernte unter ihnen war groß, aber derArbeiter waren wenige, welchedie Sakramente, insbeso1idere"die·Taufe, welche sie in hohen Ehren hielten, bedienen konnten; weil nun ihre Die- ner durch die Hitze der Verfolgung ostweitund breit zerstreut wurden, oder aberauch des Lehrens iwegen in anderes Länder oerreistsind, sowaren sie genötigt, die Taufe ihrer Kinder oft aufzuschiebem und aufjdiese Weise ist es geschehen, daß öftersihs re Kinder beinahe mündig geworden sind, ehe sie ihre Taufe er· halten konnten &c. So weit A. Mellinus » Wer« aber sieht nicht, daßdieses nur eine beigebrachte und erdichtete Sache sei, womit nicht nur Lydius, sondern auch-Mel- linus, welche beide strenge Calvinisten gewesen, den Waldensern aufzubürden gesucht, als hätten sie nicht um des Glaubens wil- len, sondern aus Not die Kindertaufe unterlassen. . . Daß« sie nicht aus Not oder aus Biangel der»Lehrer, welche die Taufe bedienten, dieselbe unterlassen, wenn anders sie die Kindertaufe für recht gehalten haben, erhellt aus verschiedenen Schreiberm indem sie nicht nur in Königreichem Fürstentümerm Grafschaften und Landschaften, sondern auch fast in allen Städsk ten ihre Gemeinen gehabt, welche nicht füglich ohne Lehrer sein konntenzswie wir an seinem Orte ausführlich erweisen wollen. Wer wollte wohl glauben, daß sie aus Not, weil es ihnen an Lehrern gefehlt, ihre Kinder ungetauft gelassen, ja, daß sie dieselben bis zu deren verständigen Jahren ohne Taufe sollten haben aufwachsen lassen? I« LZon tsetn Lsieugnis des Johann Paul Perrin Lionnois in Ansehung der voracmexdeteii Sache. »Die Waldenser verwersen die Kindertaufe. sAuf wekche Weise B. Lvdius und A. Vdellinus die Sache auszulegen gesucht haben. 17 Eine. fremde. Auslegung. UDaß B. Lddius und A. MielL Auslegung in An- sehung, tzieses Stückes erdichtet seien. IIIVerantwortung desjenigen, was wir ge- ag a en. . Schaut-laß, Deshalb« ist es klar, daß sie nicht aus Not, um des Man« gels der. Lehrer, sondern um ihres Glaubens willen ihre Kinder ungetauft gelassen, indem sie die Erkenntnis Hütten, daß die Taufe ohne Glauben zur Seligkeit nichts beitragen könne, wie dies aus ihrenZeugnissen und Bekenntnisfem welche sie in den Zeiten abgelegt haben, offenbar ist. Aber« eben so klar ist— es, daß B. Lhdius und A. Mellinus hierin einen bedeutenden Fehlschuß getan haben, indem sie den Waldensern die Kindertaufe aufbürden wollten, und indem sie sich bemühten, ihnen die Taufe auf den Glauben zu entziehen, von welcher sie gleichwohl oft Bekenntnis getan hatten. »» « Gleichwieii aber eine Magnetnadeh obgleich sie mit ihrer Spitze gegen Morgen, oder Abend, oder Mittag gerichtet wird, sich dennoch wieder nach Mitternacht kehrt, so verhält-es sich auch mit der Wahrheit: denn wirdsie gleich gedrängt, so wendet sie sich doch endlich wieder nach ihrem— Orte. «, Auf diese Weise verhält es sich auchhierz denn eben derselbe , Uebersetzey welcher zuerst sich vorgenommen»l)atte, zu erweisen, daß die Waldenser die Taufe nichtxeben auf den Glauben, son- dern auch ohne Glauben an den jungen Kindern bedient hätten, bezeugt an einem andern Orte, daß dieselbe mit« Glaube und Buße bedient werde. » » » Denn« waswollten die Worte sanders sagen, daß siedie Sakramente, das ist, nicht nu·r das Abendmahl, sondern auch die Taufe mit Glauben und Buße empfangen haben, und das, wie bezeugt wird, unverändert. i —dem3.T·rd.e- «tdi V ir- v Wir, im er tkn Buche ersäuf-II, Fszkhk38kkCoEscEkeArLtk1g8.-er a ans« » Wird« aber nichtnur das zweite, sondern auch das erste Sakramenh wie man es nennt, namlich die Taufe mitGlauben und Bußfertigkeit empfangemiso kann. man nicht. sagen, daß- dieselbe an jungen Kindlein bedient worden sei,weil dieselben we- der Weisheitnoch Vermögen haben, entweder zu glauben, oder sich bußfertig zu erweisen, und deshalb den-ganzen Zweck verfeh- len, worauf« bei den Waldensern dieTaufe gegründet gewesen. · In« dem Buche der Waldelnserüber die Werke des Anti- christswerden verschiedene fchmahliche Stücke gegen den Papst zu Rom und die römische Kirche verhandelt; unter andern wird « gesagt, nachdem das zweite Stück verhandelt worden: . » Das« dritte Werk des Antichrists besteht darin, daß er dem außerlkchen toten Glauben die Erneuerung des heiligen Geistes zuschreibt, namlich, daß die Gevatterleute bei der Taufe statt der Kinder aufzusagen»pflegten, und daß er dieKinder in demselben Glauben tauft, unter dem Vorwande, daß man durch« denselben die Taufe und die Wiedergeburt erlangen müsse te. » Teiles der Geschichte der Wal- Jn demdritten Buclze deå dtrgteisit A P en n" ri en, rt. Z, ag. 62, Col. l; denser 2c., Tract. gegen Pag III, Col. Z. . An einem andernlOrte wird aus Reinerius die folgende Beschiildigung gegen die Waldenser angeführt: — « Auch27 bestrafen sie viele Dinge »in den päpstlichen Sakra- menten und sagen,.daß die Taufe der unmündigen Kinder ihnen skeinen Nutzen gewähre.- B. Lydius, Tractat von der Kirche, wo sie gewesen sei er» und von der Lehre der Waldensen Pag. 86, Col. 1 »Das; die Maldenser nicht aus Not, sondern um i res Glaubens willen« chlag des B. Lddius die Kindertaufe abgeschafft— haben. Yhieraus ist der Mlg und A. Weil. zu ersehen« EDaß die Wahrheit. ob sie s on unterdrückt wird, docb zuletzt siegt, solches wird bier erwiesen. sfsDaß die Walden er die Sakra- mente« Taufe und Abendmahl) mit dem Glauben empfangen oben. ssWas aus dorgemeldeten Worten in Ansehung der Taufe folge. s Zeugnäse aus dem Buche der Waldenser von den Werten des Antichrists »Das; der nticbrist die nitits einem toten Glauben triufe. «« Das; die Taufe den Kindern n nu e . » - . oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinntett. NachdemES wir nunzur Genüge erwiesen haben, daß die wahren Waldenser nicht nur Wiedertiittfer genannt worden sind, sondern auchdie Kindertau e in der Tat verworfen haben, so wollen wir zu den übrigen rtsikelns ihrer Lehre, worin sie mit den heutigen Taufgesinnten übereinstimmen, übergehen. .- Die Lehre der alten Waldenser von dem Ainte der welt- - lichen Obrigkeit. " » Es! ist überall offenbar, daß die wahren Waldenser sowohl in ihrem Anfange als« auch in ihrem Fortgange, die weltliche Ge- walt und Herrschaft nicht angenommen, sondern. dieselbe verlas- sen haben und geflohen seien. Dies« ist zunächst an denjenigen wahrzunehmen, welche die Gründer oder wenigstens keine geringen Verteidiger ihrer Reli- gion gewesen sind, nämlich Petrus Waldus und Johannes von Lyonz beide find vermögende und sehr reiche Leute gewesen, ha- ben aber ihr Vermögen» und ihren Reichtum freiwillig verlassen, und auch ihre Nachfolger gelehrt, solches zu tun, dadurch, daß sie sich nicht nur der. herrschaftIichen Aemter, sondern auch der Ursachen, welche dazu Anlaß geben, entschlagen und mit demje- nigenzufrieden sein sollten, was zu einer eingesogenen und mä- ßigen Lebensweise notwendig erfordert wird; deshalbsie nicht nur Waldenser, sondern auch Pauperes de Lugduno, das ist, Arme von Lyon, genannt wurden· Siehe hiervon Taufgeschichte Pag. H« Montan., Pag. Ab. Hierhers gehört auch, daß sie, obschon sie sehr zahlreich ge«- wesen, sich doch wie« die Schlachtschafe haben martern lassen, nachdem sie zuvor, ohne einigen Widerstand zu tun, aus Lyon sich haben vertreiben lassen, wovon die alten Geschichtsbeschreis bungen viele Zeugnisse beibringen, welches auch gleichfalls von uns an seinem Orte bezeugt werden soll. » "Was die Waldenser lange nachher, als sie aus Lyon gewi- chen waren, von dieser Sache gehalten und gelehrt haben, wird in ihren Artikeln mit diesen Worten ausgedrückh — z Aber« Er (nämlich Christus) hat auch keine zeitliche Juris- dietion oder Herrschaft in dem Stande seiner Erniedrigung ge- braucht Je; - « i f » Abt. Mellinus weites Bu von der Ge « te er Ver ol un rmsd Marter,··Fol.-443, Col. L. ch schlch d « g L Mit diesen Worten geben die Waldenser zu erkennen, daß, gleichwie Christus keine zeitliche Herrschaftin dem Stande sei- ner Erniedrigung gebraucht hat, also sollten auch seine Nachfols ger hiser solcher Herrschaft (Aemter) sich nicht bedienen, sondern selbst den weltlichen Obrigkeiten untertansein;, gleichwie der Satz überhaupt in den vorhergehenden und nachfolgenden Wor- ten berichtet. » . i In« einem andern Satze sagen sie, daß sie recht geistig arm seien, und um der Gerechtigkeit und des Glaubens willen nicht Aemterbedienem sondern Verfolgung leiden. » Taufgeschichte, Pag-. 61»7, in dem« vierten Jrrtume ihres i« en Satzes, wie es die Römischgesinnten nennen. « eist - Die Lehren» der alten Waldenser gegen das Kriegführem Ihr? Auszug aus Lyon, ihre Wanderschaft in fremde Land- schaften und Städte, ihr unschuldiges und geduldiges Leiden, ihre Standhaftigkeit bis zum Tode, und das ohne jede Rache oder Notwehr, hat zur Genüge zu erkennen gegeben, welchen III-Beschluß dieser Sache. sDafz die Waldenser die obeigleitlichen Aemter nicht bedient« haben. Isolches ist-u bemerken an P Walldus und Johannes, von Lvon wel- r etrus . cb ll.s».ws H ft böhv b .«ID R l fix) In: Sgtlttchpslstktcafe eknrcfcktgrn gleielzxtn essstttsgisydetn Waldetrccfszerkhiioeaß Hctgftisgkx eine zeitli e Herrschaft » gtetbrauchtsbabe SSie sagten, daß sie recht geistig arm waren und Verfolgung l en. - sz — TEintge Umstände von dieser Sache. 219 Glauben sie gehabt haben und von welchem Geiste sie beseelt worden seien. - s · Umi aber hier alles gründlich zu verhandeln, wollen wir dasjenige, was sie hiervon geglaubt, und was sie entweder selbst oder andere inihremNamen zuerkennen gegeben haben, hinzu- fügen. » : e In« einem alten Pergamentbuche, von welchem man glaubt, daß es vor 300 Jahren von einem gewissen Priester, Reinerius genannt, geschrieben worden sei, werden verschiedene Stücke zur Beschuldigung der Waldenser angeführt, welche er an einem ge- wissen- Orte in drei Artikel zusammenfaßt, dann einen jeden Ar- tikel in besondere Teile schneidet, und in der zehnten Abteilung also spricht: Daß« der Papst und alle Bischöfe um des Krieges willen, welchkn sie führten, Totshbägeg säien L d B Z— d Gl aueie,a. . a . »« ivonem au- ben der LfIZasIYeIser,PPHg. 85, Col· Hilf-Art,- Icfuch Dieses gibt er für einen Teil des Glaubens der Walden- ser aus; aber er nennt es einen Jrrtum oder "Ketzerei. Doch wiekann jemand anders reden, als er gelernt hat? Iean Paul Perrin Lionnois, oder sein Uebersetzey hat auch die Waldenser dieses Stücks beschuldigt, welches mit dem Vor- hergehenden wohl übereinstimmt. " SiebentensE sagt er, daß sie (ni·lmlich die Waldenser) be- haupteten, daß der Papst Todsünden begehe, indem erdie Leute aUssendeJ die Türken zu bekriegen, und daß diejenigen Todsün- beäi begehen, welche ihm gehorchen und gegen die Ketzer Krieg ü ten. - Jn dem ersten Buche des ersten§ Teils der Geschichte der Walden- ser, Gab. B, Pack. s, Col. I, aus» Albert de Cap. und Reinerius es. Wer« kann. hier nicht sehen, daß dieser Artikel der Walden- ser dem Kriege und allem, was unter dem WorteKriegführen begriffen werden mag, widerspreche, ja sogar, daß solches kei- neswegs erlaubt sei? » Denn »wenn jemand eine rechtmäßige Ursache zum Krieg- führen aufsuchen wollte, wie sollteer eine gerechtere finden kön- nen, als einen— Krieg. gegen die Türken (wiewohl er gegen alle Menschen unbillig ist, aber wir reden im Gleichnisse)? Wie soll« - te jemand mehr oder-größere Ursache finden können, Krieg zu führen, als gegen diejenigen, welcheer selbst für Ketzer hält? Denn von solchen pflegte man zu sagen, daß sie ärger als Mör- der seien, weil die Mörder nur den Leib töteten, diese aber, wie man sagte, die Seele töteten. Gleichwohl habendie Waldenser den Papst über solches Werk bestraft, ja ihn für einen solchen er- klärt; der Todsünden damit begehe, und auch diejenigen der Todsünden beschuldigt, welche sich dazu, zum Dienste des Pap- stes, gebrauchen ließen· » e e Dasjenigef was nachher von dem Uebersetzer (Buch 1, Teil l, Gesch. der Waldenser, Cap. 4, Pag. 11) gleichsam zur Erklärung, aber vielmehrzur Verdunkelung hinzugefügt wird, wollen wir nichtberührem und halten es einer besonderen Er- wägung nicht wert, indem es in sich selbst zerfällt. . Ja« es läßt sich annehmen, daß die Waldenser nicht·nur da- für gehalten, daß sie selbst nicht Krieg führen odersjemand töten möchten, sondern daß sie auch den weltlichen Obrigkeitem welche Christen genannt zu werden begehrten, das Töten nicht zugeste- hen wollten, selbst wenn·diejenigen, welche getötet— werden soll- ten, Uebeltäter wären. " " Die Worte, welche in des P. J. Twisck Chronik darüber ge- «Wie wir hierin zu Werke gehen wollen. sVon dem eugnifse des Reine- Uns, desselben Inhalts. S Daß der Papst und alle Bild) fe um des Krieges willen Totschlager Lesen. JDaß der Papst Todsünden um des Kriegfübrens willen gegen die T rten begebe «Daß mit vorgemeldeten Reden allerlei Ar- ke- ggi Hxkzseszzsisssesseessessswesksssk sssxgsisssssssss sie« es; tm · e n e It! er ege . ne enann e e Ill asd selbst keine Uebeltäter töten. g g 220 fanden werden, lauten folgendermaßen: Daß die armen Jnsab bathen oder Waldenser gelehrt haben ·»sollten,»daß« kein Fliichteh welcher ein Christ seini will, jemand toten möge, auch nicht ein» mal einen Uebeltiiten J. P. Twisck Chronik, das is. Buch, auf das Jahr 1218, Brig. 534, Col. Z, und Brig. 535, Col. 1, aus Thron. Seh. Franch Folx 202, und Aeneas Shlvius er. . Außerdem wird in der Beschreibung von Gabriel »Prateo- lus undiGuihelmus Reginaldus welche die Beschuldigungeii über die Artikel der Lehre der Waldenser aufgezeichnet haben, auchdiese Beschuldigung gegen sie gefunden: · sz Artikel 17.- Sie« (nänilich die Waldenser) lehren, daß tein Richter irgend einen Menschen zu irgendeine Strafe verur- teilen möge, wobei sie anführen, daß es heiße: Richtet nicht, auf daß ihr, nicht gerichtet werdet. « l Abt. Mellin., 2.. Buch der Geschichte der Verfolg. und wittert.- Folq 434, Col. l, Elend-«. Beet-es. Tit. Fand. de,!Lugci. Gab-in. Tur- cisttii., Lid. 2. card. S. « - . Was« nun dasjenige betrifft, was G. Prateolus und G. Reginaldus der Beschuldigung hinzufügen, lassen wir sie selbst verantworten; es ist« uns genug, daß sie hierin »die Wahrheit eini- germaßen getroffen haben; darin aber find; sie zu weit gegan- gen, daß siedasjenigywas die Waldenservon der Todesstrase verstandenhabem nämlich daß die Obrigkeit niemand mit dem Tode strafen möge, auf eine jede Strafe bezogen haben, als hat- ten sie die Obrigkeit darüber bestraft, wemisie jemand, wenn schon er eine. schwere Missetat begangen, auf einige Weise·strafte. Wir wissen nicht, ob jemals in einem eigentlichen Artikel die Waldenser demselben mit Nachdriick widersprochen haben, es — müßte denn sein, geglaubt hätte. Jttzwischeiri daß jemand unter ihnen insbesondere» solches erhellt aus diesem letzten, wie auch aus den vorhergehenden Zeugnissem wie sehr sich diese» Leute gefürchtet, jemand mit dem Tode zu strafen, so daß sie nicht nurselbst da- von freigelassen sein wollten, sondern auch damals indiesem Stücke der weltlichen Obrigkeit widersprochen haben. Um« so mehr haben sie denn auch öffentlichen Krieg be- straft, worin nicht nureinige wenige, sondern sehr viele Men- schen, und das um, geringer Ursache willen, getotet zu werden pflegten. Da nun solches sich also· verhalt,«so· wollen «wir zu den andern Stücken des Glaubens übergehen, worin sie mit den Taufgesinnten übereingestimnit. · Desgleichen auch die Albigensen welche mit »den Waldensern ein- stimmig waren, wehrlose, frie same und sanstmutige Leute» gewesen, welche in der Stille unter etlichen pavstlsichen pbrigkeiten wohnten, oon welchen sie auch beschiitzt worden sind re. Siehe unter andern die Einleitung über den Märtyrerspiegeh gedruckt rni Jahre 16s1, Pag. 50, Col. L, u. Berg-St, Col. 1,-aus Paroniusin fernen Jahrbuchern er. Von der Lehre der alten Waldenser gegen »das Cidschioörem In« diesem Stücke sind die Waldenser mit uns einstimmig gewesen, denns sie haben gelehrt, daß es zwar den Vätern« des al- ten Testaments erlaubt war, in oder bei dem Namen· des Herrn einen Cid zu tun, weil sie dessen« benötigt gewesen, daß aber den Christen nach der Lehre ihres Seligmachers, solches durchaus verboten sei, indem er sagt. (Matth«. 5, 33. 34): Jhr habt ge- hört, daß zu den Alten gesagt ist,. du sollst den Eid nicht brechen, Strafe« berurteilen möge. »Daß das Wörtlein Strafe, wekcheäwdie Waldenfer gebrauchen, soviel bedeutet als Todesstrafqi nämlich daß die Obrigkeit niemand zur Todesstrase verarmte, welches mit dem Vorher e enden iibereinlommt »Was aus dem leßten und vorhergehenden Zeugnisse o at. UDieWaldenser baden das striegsilhren um desto mehr bestraft. « - » . zwar den Vater des alten Bandes erlaubt gewesengzu schwören; 1 Das; aber nicht den Christen. s s Derblntige Schaut-laß- sondern sollst Gott deinen Eid halten. Jch aber sage euch, daß ihr« allerdings nicht schwören sollt. Diese Lehre haben die erwähnten Leute gelehrt, und dar- nach haben sie auch ihr Leben einzurichten gesucht; hiervon geben die Schreiber der alten Geschichten viel Nachricht « Jn- dem ersten Buche des ersten Teils der Geschichte der Waldenser, beschrieben von Jean Paul Perrin Lionnois, und übersetzt von J. M. V., "n dem L. Cap., Pag. 6, Col. 1, wird unter: andern dieses Stück zur Beschuldigung der Waldenser an- geführt: Dasi sechste, welches-sie, nämlich die Waldenser, ver- teidigten, war, daß man um keinerlei Ursache willen schwören moge. , Aus Alb. de caoir E Reinerio Sie» item P. J. Ttvisck Chronik, is. Buch auf das--Jccxhrs1218, Psagg 534,·Col. s, Brig. 536, Col. 1. Wie aber, und auf welche Weise derjenige, welcher diese Dinge gesammelt hat, vorgenannte Sache (Pag. 11) auszulegen sucht, wollen wir nicht berühren weil es nicht hierher gehört; wir halten es jedoch für unsere Schuldigkeit, wenn es. die Mater· fordert, hierüber Nachweisung zu geben. — Aber« dasjenige, ist— viel wichtiger, was in der Taufgesclx des Jan. Mehrn., Pag. 624, von der Lehre der Waldenser anges- führtwird; worin es heißt, daß sie inAnsehung des Cidschwurs also. geglaubt: » . Artikel 9. Daß« ein jedes Eidschwören eine Todsünde sei, (wenn sie sagen) Matth 5: Jhr sollt allerdings nicht schwören, sondern eure Rede soll sein ja, das ja ist; nein, das nein ist 2c.; genommen- aus einem« alten Pergamentbuche welches Reinerius zugeschrieben wird. - , erner, Abt. Mellin., Z. der Ge i te der Ver o un und MakII-,Fo1.»432,cs:oi.4. B« sch ch f l« g In« den Artikeln, welche Gabriel Prateolus und Guihel- mus Reginaldus den Waldensern zuschreiben und worin ihr Glaube enthalten ist, wird unter andern auch von ihrer Lehre in Ansehung des Eidschwiirs gehandelt, wovon in dem 18. Artikel also geredet wird: » » · . Sie’ (nänilich die Waldenser) sagen, daß den Christen alles Eidschworen verboten sei, so daß es an keinemOrte zu schwören erlaubt sei, selbst nicht vor dem» Richter, wenn er jemand dazu zwingt, der Wahrheit Zeugnis zu geben. Des leichen Ncellin., L« Buch der Geschichte der Verfolgung und Marter, 7ol. 484, Col. l, El) Hart. Tit. Paujx de Lugch calvitu Taro» Lib. Z, cap. s. · » Es« ist wahr, Abt. Weil. bemüht sich nach der Art der Cal- vinischen, unter welchen er Lehrer gewesen, zum Scheine eine Erläuterung dahin zu geben, als ob sie damit nicht alles Eid- schivören, sondern nur das leichtfertsige Schwören verboten hist« ten; seine Worte sind diese: . » Der« 18. bezieht nur (sagt er) auf das unrecht- maßige und nieineidigeiS»chwor-en, gleichwie derselbe Schreiber bekennt (er will sagen, derjenige Schreiber, welcher sie dieser Ar- tikel beschuldigt), wenn erjagt, die Gelegenheit, wozu sie zu die- ser Lehre gekommen sind, ist die gewesen, daß sie das Volk so oft in· vielfaltig um leichtfertiger Ursachen willen haben schwören ge- has, u. weil man dadurch gar leicht auf falsche Eid chwüre ver- a . — Aber hört, was er weiter sagt, indem er fortfährt: Und« er setzt ferner, sagt er, ein spottisches Gleichnis hinzu, wenn. er · sagt, daß die Ketzey welche niemals schwören, dem Teufel nach« IBewets »das Vorbecgebenden I« Daß lein Richter irgend jemand zur . IVon dem Zeugnis des Perrinus daß die Waldenser ni t fchwören wo s ODaß man um keiner Ursache willen fchtoören möge. EZZa J t . vcioxii ibrer Lehre angemerlt IDaß jeder Cidfchwiir eine Todsünde Heil. Besitz; Fsabrlel Prateolas und Guihelrtius Re inalvns bievon ge chrieben qhekk s Gib cliwö v t . «, « »« «. Mii- erirss ss·«««i»«"Dsk..T1-28« 3«?«!-I""«·-JE««7«3««--3 V u g e u e ren e e en. o . ais. daß ver Teufel nicht gescbworen Habe. n even« v nschen Glew Daß· liemfcigten oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-Gesinnten. 221 arten oder gleich seien, von welchem man nicht liest, daß er je- mals geschworen habe 2c. Pag. 434, Col. Z. « Ich« bitte dich, geliebter Leser, siehe mit welchem Schreiber Abr. Mellinus seine Sache zu beweisen sucht; es ist wahr, als er die Artikel der Waldenser zuerst aufgezeichnet hat, hat er densel- ben Schreiber angeführt, und das aus dem Grunde, weil dersel- be sie so eingerichtet hat, daß sie in, allen Teilen gegen die römi- sche Kirche «treiten; da er nun aber sieht, daß derselbe Schrei- ber den Artkel vom Eidschwören (in; welchem die Waldenser alsä les Cidschwören Ieugneten) so: augesetzt hat, daß derselbe aller- dings mit der calvinischen Kirche streitet, so führt er, um solches zweifelhaft zu machen, und um von solcher Lehre: Nicht zu schwö- renl die Waldenser freizusprechen, denselben Schreiber oftmals an, und zwar in einem spöttischen und gottlosen Sinne. Nachdem« er aber »etwas aufrichtiger geworden, fängt er an, dasjenige, was in dem 18. Artikel von dem Schwören der Waldenser ausgedrückt wird, über die Art der Papisten zu er- heben und sagt also: : Pag. oben angeführt. Aber diejenigen, nämlich die Wal- denser, welche von Christo gelernt haben: Euer Wort sei ja ja, nein, nein, was darüber istxist vom Uebel, Matth. Z, 37, werden urteilen, daßdie Papisten,· bei welchen die Gewohnheit, täglich so leichtfertig zu«schwören, im Schwunge ist, dem Argen, das ist dem Teufel (sagt er), ähnlicher seien, als den Waldensern,- wel- che« im täglichen Umgange sich vor Lügen und Schwören in Acht nehmen, und nur zu sagen pflegen: Ja, ja, nein, nein; igleichwie derselbe Schreiber von ihnen bekennt: Sie hüten sich vor After- reden, vor eitlen Worten, vor Lügen und Schwören; und wie ein anderer geistbicher Richter in Glaubenssachen (Jnquisitor) ges— sagt hat: Sie sind vorsichtig in ihren Worten, hüten sich vor allen Lügen und Schwören 2c.; ferner, sie lehren, alle Lügen, Afterreden und Schwören zu meiden re. " Abt. Miellinus Z. Buch der Gesch ider Vers. u. Mart., Fol 434, Col. 3 aus Freher Böhm. Gesch., Pay. 232, Lin. 41, 42. Mit« solchen und dergleichen Gründen aus obigen Schrei- bern hat Abt. Mellinus die Waldenser preisen gesucht, um da· mit zu erkennen zu geben, daß sie fromme, aufrichtige und sitt· same Leute gewesen; inzwischenihat ersich selbst hierdurch sein Urteil gefällt und nicht daran gedacht, daß hiermit dasjenige iiber die Maßen bestätigt wird, was er sich bemühtshat an einem andern Ortezu widerlegen, nämlich: Daß die Waldenser alles Eidschwören verworfen. haben. Hier« sehen wir nun, wie edel die Wahrheit sei, so daß sie nicht verborgen bleibenkannz sondern sie wird auch-selbst von denen, die ihr widersprechen, es sei wider den Willen oder eine andere.Weise, an den Tag gebrachts Jch sollte gegenwärtig hiervon abgehen, da niiich aber Mel- linus auf den Pfad geleitet hat, seinen verkehrten Eifer ans Licht zu bringen, so halte ich es für’nötig, in die Sache tiefer einzudringen. " i - « i H Dieser« gute Mann, der zwar mit« Unverstand geeifert, hat alleseinetbeweisgründebeiseite: gesetzt und lediglich Saus einer. alten papistischen Schrift, welche über 300 Jahre alt ist, erzählt; Daß die Waldenser geglaubt, daß alle Cidschwüretödliche Sünden seien, ja daß sie den für mehr als einen Mörder gehal- ten, welcher einen Andern zum Schwören zwingt. UDaß A Mellimts wenig Grund gehabt, svöttische Reden »anzusüh·ren. V »Das; er aleicbwohl das Nichtschwiiren der Waldenser iiber das viele Schwören der Pavisten erhebt. »Das; die Waldenser sich- vor Lügen und Schwören hüteten und verlan ten, daß man ihnen bei ja und nein glauben sollte. « Wie sich A. Meillius selbst vergessen hat, indem er die vorher ebenden Sachen anfilbrt ssDocb iann die Wahrheit nicht-verborgen bleiben. gPWorin er die Wahrheit einfach offenbart habe. . « · »auf · Abr. Väellin., L. Buch von der ·Gesch. der Vers. u. Mart» Fol 432, Col· 4 aus Fig-ice. I11yri. cat. der Zeugen der Wahrh., Buch is, Tit. Waldenser re. . WiitIssolchen und dergleichen Gründen sind die Schreiber, welche die Lehre der Waldenser erzählen, häufig angefüllt; des« halb ist es so klar wie die Sonne, daß diese Leute das Eidschwös ren und alles, was demselbenähnlich gewesen, verworfen haben, was sich sogar bis auf das Wort fürwahr und wahrlich erstreckt 2c., von welchem der vorgenannte Schreiber auch Erwägung tut, indem er sagt: Sie (nämlich die Waldenser) sagen nicht zu einander: Fürwahr oder wahrlich, oder etwas dergleichen 2c., derselbe, Fol. 432, Col. 4. . " . , SolchesIS alles haben sie aus Furcht vor dem Schwure un- terlassen, weil der Herr so nachdrücklich gesagt hatte, Matth. 5, 34: Jhr sollt allerdings nicht schwören; deshalb haben sie auch Weg, was nur einen Schein des Eidschwörens an sich hat, ver- mie en. Damit« aber niemand meinen möge, daß die Albigenser, welche doch mit den Waldensern ein und dasselbe Volk gewesen (wiewohl sie andere unterscheiiden), eine andere Lehre, Glauben oder Lebensweise gehabt hätten, so lese der Zweifler die Anmer- kung in dem Miirtyrerspiegeh gedruckt. 1681, Pag. 51, Col. L, wo berichtet wird, aus Baronius über das Jahr 1178, Nr. Z, 4 2c., nämlich: » Daß viele der Albigenser aus Furcht vor schwerer Strafe sich gestellt, als ob sie sich wieder mit der römischen Kirche ver- einigenwolltem d-aß»aber, als man ihnenden Eid abgefordert, sie sich geweigert zu schwörem weshalb sie für Ketzer erklärt und mit brennenden Kerzen öffentlich in den Bann getan worden sei- en, mit einem Befehlelan alle Katholischem daß sie dieselben meiden solltenlund mit einem andern Befehle an alle römischges sinnten Fürsten, daß sie dieselben aus ihren Ländern verweisen sollten re. « i Vergleiche dieses. mit der Beschreibung des Baronius über dem angewiesenen Orte 2c. Was die Waldenser fast gegen alle Stiicke der römischen Kirche· « gelehrt. . Reinerius3 welcher gegen die Waldenser geschrieben hat, bezeugt von ihnen nachfolgendes, wie solches die Jesuiten selbst in ihrem Drucke bekannt haben. " » Cap. siehe in der Jngolst Anklage, Pag 54, unter allen Secten, welche gewesen sind und noch bestehen, istkeine schädlis cherfiir die Kirche, als dsie Secte der Lyonisten (so nennt er die Waldenser), und das aus drei Ursachen. - Erstens: Weil? es die älteste ist, denn es sagen einige, daß sie aus den Zeitendes Sylvestrus; andere sagen, daß sie aus den apostolischen Zeiten sich herschreibe » : Zweitens: Weil« sie sich mehr ins Generelle (das ist weit· läufiger) ausgebreitet, als die übrigen Secten, denn es ist keins Land, wo diese Secte nicht gefunden wird. « Drittens: Weils statt daß alle übrigen Sekten durch ihre grausamen Gotteslästerungen bei den« Menschen, die solches hö- ren, einen Abscheu vor ihrer Lehre erwecken, diese Secte im Ge- ge11teil, einen großen Schein der Gottseligkeit hat, indem sie vor 17 Daß die Waldenser nicht allein das Eidschwören selbst, andern auch alles, es; ers-see. Fee ers-es» esgsssssssskekezsgs se Wes! »Es« w r etc. . . me eau r n ener ron, cfß rdis Ilallkenser nicht schwören wo en te. in dem 14.’ Ruthe, Pay. 748, aks H. Bord, F . 27 re. I« Auslösung eines gewissen Einwursss weil man sa .e, kskik.«k-ke«yäiikälk«läässsläspåisli Vksäklik llsssxmsxkä "FFL«ZLi-:«BEH2» « IIVon dem ZeugnisJIes Reinerius wegen der Walde-net. EDaß unter allen die Waldenser die altesten gewesen seien. sDtakz sie sich am meisten aus· gebreitet haben. «Daß sie unter allen als die Go el gsten anzusehen seien. - ·Vavstes. »Gott 222 « Der. blutige Schaut-laß, den Menschengottseliig leben und inallen Dingen von Gott-· recht glauben und von den zwölf Artikeln des Glaubens rechtsinnig lehren, ausgenommen, daß sie die römische Kirche und die Geist- lichen lüstern, worin Ungelehrte ihnen allzuleicht Beifall geben. Jn dem folgenden Z. Cap. sagt erxDaßs ihre Lehre in die« se drei Hauptstückezusammengefaßt werden könne, nämlich: . Das erste, welches in Lästerungen gegen die römische Kirche und ihre Satzungen besteht. s . Das zweite, welches in Jrrtümern gegen die Sakramente und die Heiligen besteht. « h it Das dritte besteht in Verwerfung aller Kirchengewohns e en. . - " Dann« beschreibt er ihre Lehre stückweise wie hier folgt: 1. Daß’ die römische Kirche dsie Kirche Jesu Christi nicht sei,isondern die Kirche der Boshaftem und daß sie zur Zeit. des Sylvestrus, als das Gift der zeitlichen Reichtiimer sich einge- schlichen, verfallen sei &c. Z. Daß« alle Sünden und Miingel iin der römischen Kirche zlzu skietåden seien und daß sie, nämlich die Waldenser, allein hei- ig en. s . Z. Daß« fast niemand mehr, außer ihnen selbst, die Lehre des heiligen Evangeliums beobachte, nämlich die. Waldenser 4. Da I» sie in Wahrheit arm an Geist» seien, und um der Gerechtigkeit und des Glaubens willen Verfolgung leiden. 5. Daß« sie die Kirche Jesu Christi seien. 6. Daß« die römische Kirche die Hure sei, welche in der Offenbarung Johannes beschrieben worden ist. · 7. Daß« sie alle Satzungen der Kirche, nämlich der römi- " schen Kirche, verachten, weil sie sobeschwerlich und zahlreich seien. 8. Daß« der Papst das Haupt aller Jrrtümer sei· 9. Daß« die vornehmen Geistlichen »Schriftgelehrte, die Geistlichen oder Ordensleute aber Pharisäer seien. · 10. Daß« die Päpste und» Bischöfe in Ansehung des Krie- ges, den sie führten, Totschläger seien. Hiervon ist an einem an- dern Orte gehandelt worden. 11. Daß« man Gott allein und nicht den vornehmen Geist- lichen gehorchen müsse. 12. . Daß« einer nicht größer sei als der andere, nämlich vor dem Herrn, sondern daß sie alle zusammen Brüder seien, Matth 23 2c. s i13. Daß« vor den Priestern niemand die Knie beugen soll, weil der Engel zu Johannes gesagt, Offenb. 22,«9: Siehe zu, tue es nichtxdenn ich bin dein Mitknecht re. « 14. Daß« man keine Zehnten geben soll, nämlich den pa- pistischen Geistlichen, weil man früher der Kirche keine Zehnten zu geben pflegte. · 15. Die« Geistlichen sollten keine eigenen Güter haben, weil in dem 5. Buche Moses, .Cap. 18, geschrieben steht: Die Priester, die Leviten des ganzen Stammes Levi, sollen nicht Teil haben mit Jsrael 2c., weil der Herr geredet hat. « . s 16. Daß« die Klosterleute keine Einkünfte von geistlichen Gütern haben sollten. » « « - 17. Daß« den Bischöfen keine Gewaltüber dieiRegalia, das sind diejenigen Dinge, worüber die Könige zu befehlen ha- ben, zukomme sDie Irrt-unter. deren man sie beschuldiat werden in drei Hauptpunkte ge· tetlt. SArtiIel des ersten Heu wunlteå TGegen die Kirche der Bosbaftem «Gegen die Sünden derselben irche. DVon der Lehre des beili en Evangeli- u . I» V»on denjenigen, welche arm an— Geist. 11 Von der ircbe Cbris I« Von der komischen Kirche. xs Von den Sadungen der römischen Kinde. 14 Von dem Papste. DVon den vornehmsten Geistlichen. UVon dem Krieafübren des allein aeborsam zu sein. »Daß einer nicht großer sei als der andere. I« Man soll die Knie vor den Prietern nicht beugen. »Man soll den Zebnten nicht geben. IDie Geistlichen f en keine ei enen Güter haben. IVon den geistlichen Gütern der Klofterleute Ylbtschöfe ollen keine Gewalt baden übe: tonigliche Güter» » « - ihr Erbe ist, wie er ihnen . n. »Von dem Name« Papst are-Turnus. 18, Da « man keine Klöster und Kirchen stiften und die- " selben beschenken soll. «. 19. Daß« der letzte Wille des Sterbenden nicht von kirch- lichen Personen ausgesetzt werden soll. . 20.- AUchU verwerfen sie die Geistlichen um ihresMüßigs ganges willen, und weil sie mit ihren Händen nicht arbeiten, gleichwie auch die Apostel getan haben. « 21. Desgleichent7 verwerfen sie auch den Namen Papst und Bischos 22. Sie« wollen nicht zugeben, daß man jemand zum Glauben zwingen soll. - 23. Auchss verwerfen sie alle kirchlichen, nämlich Päpst- gche1l;?letrcter, und achten auch nicht sonderlich die kirchliche « rei e1 . 24. LlUchDO wollen sie es nicht zugeben, daß die Kirche und kirchliche Personen von der Gewalt und Strafe der weltlichen Obrigkeit frei sein sollen, denn unter der Decke der Freiheit pfle- gen die Geistlichen zu tun, was sie wollten· - . 25. Sie« verachteten Concilien, Synoden und alle, näm- lich Päpstliche, kirchliche Versammlungen . e . 26. Endlichss sagen sie, daß allemenschliche Regeln der Ordenspersonen pharisäische Einsetzungen seien 2c. - Diese« « und mehrere andere Artikel, welche gegen den Papst, gegen die Geistlichen und gegen die römische Kirche ges« richtet sind, sind über die Lehre der Waldenser in einem Perga- mente gefunden worden, welches dreihundert Jahre alt ist und· Remerius zugeschrieben wird. Diesem sind nachher verschiede- ne Schreiber nachgefolgt. Siehe Balthas Lhd., drei Bücher von den Waldenserm da, wo von ihrem Glauben gehlmidelt wird, Pag. 84,««« Col. 1 und Pag AS, Col. 1, 2 etc. Abt. Mie inus, L. Buch von der Geschichte der Verfol- gun »und Marter, FoL 430, Col. 4, Fol 431, Col. 1——4 2c.: Tauf- gescsichte Jan Mehr« Pag. 616—618 re. P. J· Ttoisck-Chronil, das 12. Buch, auf das Jahr 1135, Pag« 451. Col. 2. Jtena Nicol Eymer. zu Rom, gedruckt im Jahre 1685. « « Von den Zeugnisseni oder den eigenen Glaubensbekenntnifsen « der Waldenfen . , . . « Nachdemk nun die Brüderschaft der Waldenserviele Jahre bestandenund sich über viele Gegenden der Welt ausgebreitet hatte, so ist es geschehen, daß sie von Zeit zu Zeit genötigt wor- den sind, auf Begehren.derjenigen, bei denen und-unter welchen sie wohnten, von· ihrem; Glauben Rechenschaft zu geben, woher . es kommt, daß verschiedene Glaubensbekenntnisse der Waldens ser aufgesetzt und gegenwärtig noch vorhanden sind« Gleichwohl« ist es nicht unsere Æsichh dieselben alle zu er« zählen, sondern nur eines oder zwei derselben anzuführen, wel- che von Alters. her berühmt gewesen sind und für die besten ge- halten werden. . » Jean Paul Perrin Lionnoiss in seiner Geschichtbeschreii bung der Waldensey aus dem Französischen ins Deutsche über- setzt von J. M. V. im ersten Buche des ersten Teils, imAnfans ge des 12. Cap., Pag. 43, berichtet von einem gewissen- Bekennt- nisse »der Walden er, darin sie von-verschiedenen Glaubensartii keln und hauptsächlich von der Heil. Schrift handeln, welche also« lautet: , «. Erster Artikel. Wirt· glauben und halten für eine gewisse »Von den Kirchens und Klosterstiftetd sstszeitciche soaea keine »Jena- mente« bei Sterbenden aussehen i »Von dem ßg ang der Geistliciem sVon dem wang um Glau- . IIVon den Aemtern und Freibeiten der Kirche. »Von der Fre m· lichen Personen. IVon den Conrilien und Synodem UVon den menschlichen In. III-Woher diese Artikel genommen sind tWober es komm , ser findet. » n II n «·- » I n s«- I s« TM: wollen derselben nur. eines oder zwei ans-eigen. JVon einem Zklvissen Vetenntnis der Waldenser aus Jean Paul Perrin sc. tVon den zwölf. rtileln des avostolischen Glaubens. daß man verschiedene Glaubensbekenntnisse der Weiden« . « sBon den Geschichtsbüchem oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinnten. Wahrheit alles, was in den zwölf Artikeln des apostolischen Glaubens enthalten ist und halten alles, was dagegen streitet und mit denselben zwölf Artikeln nicht übereinstimmt, für Jrrs tümer. — : - « - Der zweite Artikel. Wir« glauben, daß ein Gott sei: Der Vater, Sohn und Heilige Geist. Der dritte Artikel. Wir« bekennen und halten für die hei- ligenranonischen Schriftenxals die Bücher der heiligen Bibel, diese: Die’ fünf Bücher Mosis, genannt Genesis, Exodus, Levi- ticus, Numeri. Deuteronomiumz das, Buch Josua, der Richter, Ruth; die« Geschichtsbüchergt und L. Sanmel,.1. und -2. nige, l. und L. Chroniken,»Esra, Nehemia, Esther; diefLehri Bücher: Job, Psalmen, Sprüchwörtey .Prediger; das. Hohelied Salomonis; die« großen Propheten: Jesaia, Jeremias,—Hese- kiel, Daniel; die kleinen Propheten: Hoseas,. Joel, Omos, Oba- h dia, Jonas, Micheas, Nahum, Habakuk, Zephania,- Haggeus, Zacharias, Malachias Nun« folgen die apocrhphischen Bücher, welche die Hebrä- « er nicht angenommen— haben; deshalb lesen wir dieselben, wie Hieronymus sagt, in der Vorrede über die Sprichwörtey zur Auferbauung des. Volkes,xnicht aber umdas Ansehen der Kir- chenlehre damit zu befestigen; es sind.nachfolgende: Das B. und 4. Vuch Esra;. dassBuch Tobias, Judith, der« Weisheit; Ecclesiastes oder Jesus Syrach,.Baruch, sammt dem Briefe Jeremiäz die Stücke des Buches Esther, welche-nach dem 10.» Cap. bis ans Ende folgen; der Gesang der drei Männer im feurigen Ofen; die Geschichte von Susanna; von dem Drachen« zu Rahel; die drei Bücherder Maccabäer » · » Nun folgen die Bücher des neuen Testaments. Die« Evangelienr Matthäusy Markus, Lukas, Johannes; die Ge- schichte der Apostel; die« Sendbriefe Paulus ·«an die Römer, die beiden an die Corinther, an die Galatey an die Epheser, an die Philippey an die Colosser," die beiden an die Thessalonichey die beiden» an Timotheum,»an Philemoxy an die Hebräer; die« beiden Sendbriefe Petrus; der ersteund zweite SendbriefJos hannes (woher es kommt, daß des dritten Sendbriefes Johand nes nicht gedachtwird, ist uns unbekannt) ; der Sendbrief Judä; die Offenbarung Johannes. s Der vierte Artikel. Die« vorerwähnten Bücher lehren näm- lich, daß ein Gott sei, welcher allmächtig ist, der da weisesund allein gut ist, der alles nach seiner« Güte» gemacht hat, denn er, hat den Adamnachseinem Bilde und--Gleichnis»geschaffen, daßaber durch des Teufels Neid und Adams Ungehorsamdie Sünde in die Welt gekommen sei, und daß wir »in und durchJAdaIniSün- der seien. » : « Der fünfte Artikel· Daß« Christus den Vätern verbeißen worden sei, welche das Gesetz empfangen haben, damit sie durch dasselbe ihre Sünden,"Ungerechtigkeit und Unfkksigkeit erken- nen und nach der Zukunft Christiverlangen möchten, zuwels them Ende Er gegen die Sünde genuggetan und durch sich selbst . das Gesetz erfüllt hat. . « Der sechste Artikel« DaßÄChristus auf die von seinem Vater bestimmte Zeit geboren worden sei; nämlich als alle Bos- heit überfloß, unddas nicht um der guten« Werke willen, denn sie waren alle Sünder, sondern damit er uns, als der da ist der Wahrhaftige, Gnade und» Barmherzigkeiterweisen möge. ; Der siebente Artikel. DaßIÄ Christus unser Weg, und Wahrheit, und Friede, und Gerechtigkeit, und Hirte, und Für- sVon Gott. »Ver- depsezkzzzok Fgkixztåbrk 33ie1räen»;i3i»f4xo;i3eru Mosis sc. apocrhphischen Büchern. L· V el auli Sendschristen «! Von Petrus Johannes, Essgsszi DIE? « s dgsskfkmxkkkkskksåüies iT.?«3’-«2»Z««Eä’k« siik«ätåpkx.. »ma- er e en e e en. e n e - . kzsifei.txhri tas unser Weg, Wahrheit, Friede re» ja der Urstxrung unserer Selig- e e 223 bitter, und Opfer, und Hoherpriester sei, welcher um des Heils der« Gläubigen willen gestorben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist. e . Der achte Artikel. « Und« diesem nach halten wir auch für gewiß, daß kein anderer Mittler und Fürbitter bei Gott dem Vater sei, als Jesus Christus. i Was aber die Jungfrau Maria betrifft, isoshalten wir von derselben, daß sie heilig, demütigund gnadenreich gewesen sei; desgleichen glauben wirauch von allen übrigen Heiligen, daß sie die Auferstehung ihrer Leiber an dem Tage· des Gerichts erwarten: ; . — Der neunte Artikel. ;Wir«« glauben, daß nach diesem Leben nur zwei-Orte seien, der eine für die Seligen, der andere für die Verdammten 2c., und leugnen ganz und gar das Fegfeuen wålches der Antichrist gegen die Wahrheit geträumt und erdichtet Der zehnte Artikel. Wir« haben stets, geglaubt, daß alle Menschensatzungen ein abscheulicher Greuel vor Gott seien, wo» hin gehörendie Festtage, die Nachtwachender Heiligen, das Wasser, welches man Weihwasser nennt, sich zu gewissen Tagen des Fleischessens zu enthalten und dergleichen Dinge mehr, ins- besondere aber die Messe. »Der elfte Artikel. Wir« haben einen Abscheu an allen menschlichen Erfindungen, als welche. von dem Antichrist her- kommen, Zerstörung verursachen und die Freiheit des Geistes verhindern. » « « » , « -Der zwölfte Artikel. Wir« glauben, daß die Sakramente Zeichen einiger heiliger Sachen oder, sichtbare Abbildungen der unsichtbaren Gnade seien, und befinden es gut, daß die Gläubigen zu Zeiten diese sichtbaren Zeichen oder Vorbilder ge· brauchem wenn es geschehen kann; undgleichwohl glauben und halten wir dafür, daß diese Gläubigen selig werden können, wenngleich sie diese Zeichen nichtsempfangem nämlich wenn sie dazu weder. Platz noch Gelegenheit haben, wo sie dieselben. emp- fangen oder gebrauchenskönne . - ; » Der dreizehnte Artikel. Es« ist uns nicht bekannt, daß au Fiel-it der Taufe und das Abendmahl noch ein Sakrament sein O S« « Der vierzehnte Artikel. Wir« müssen die weltlicheObrigkeit Tit. .Untertänigkeit, Gehorsam, Bereitwilligkeit und Zahlung e ten. , ; » » . « Aus ezogen aus dem Buche, welchesdon denWaldensern der eistliche lmana genannt« wird, und aus GeorgMorels Na richten; Eäneråasåslz des l. Teils der Geschichte der Waldenser, ad. 12, g· » . . . . ; Was-»« nun diese zuvor angeführten Artikel betrifft, so sind; dieselben heilsam und gut, wenn sieim Zusammenhange betrach- tet werden; darum wollen wir uns davon abwenden und zu ei- nem andern Bekenntnisse übergehen, welches die vorgenannten Waldenser durch die von Merindolsund Cabriere haben aussehen lassen und dem Könige in Frankreich zugesandt ; ; ; Dasselbe ist, wie Abt. Mellinus berichtet, zu Paris in des Königs Parlamente öffentlich verlesen worden, und seinJnhalt Von Wort zu Wort ist folgender: » » Bckenntnis der Waldenser und Albigenserz durch die don » Merindol und Cabriere ausgefertigt und Tzdrm Könige von« Frankreich» zugesandt » » » » I. Wir! glauben, daß nur ein Gott sei, welcher ein Geist und ein Schöpferaller Dinge, ein Vater aller, über und durch» Mittler oder Fürbitter bei dein Vater sei, t S! Daß au er der Seligkeit oder Der« on den Menschenst- UWie außer Christo kein anderer selbst aus) Mariaoder dle Heiligen nich . dammnis kein dritter Vlad oder Feafeuexzsei. «! ngen und daß sie vor Gott ein» Greuel seien. Das; sie vor menschlichen« E induns · gen einen Abscheu gehabt. «« Das; die Sakramente, das ist Taufe und Abendmahl» - Zeichen gelviysxser heilt er Sachen seketekdsäDaß sie keine andern Sakramente als n. a Taufe und dendaia l bekannte man der weltlichensdb kett unter« tänkg såittf müsse. AsDskßtdiätlinrsngnnte Artikel heilsam und gut gen, wenn e e ra e e en. « n« VII! adgiszen hakt-en an Gott, den Schöpfer aller Dinge. 224 Der blutige oder in allen Dingen in kuns allen ist, welchen man-im»·Geist»e und in aller Wahrheit anbeten muß, auf welchen wir. allein hof- sen, welcher Leben, Decke, Nahrung, Gesundheit, Krankheit, Glück u. Unglück gibt; diesen lieben wir als einen Urheber alles Guten, und sürchten ihnsals einen. Durchsorscher unserer Herzen. 2.— Wir« glauben, daß Jesus Christus der Sohn und das Bild des Vaters sei, in welchem alle Fülle der Gottheit wohnt, durch welchen wir den Vater kennen, der unser Mittler und Fur- sprecher ist, und daß den Menschen unter dem Himnielkein ande- rer Name gegeben sei, darin wir selig werden mögen. Jn die- sem seinem Namenszbeten wirallein den Vater an, und bringen vor Gott keine andere Gebete als diejenigen, welche inder Hei- ligenSchrist verfaßt sind »oderlmit dem Sinne derselben durch- aus übereinstimmen. . . - « «— S. Wir« glauben, daß wir den Tröster, den Heiligen Geist, haben, welcher-von dem Vater und Sohne ausgehhzdurch dessen Einblasen wir bitten, -und durch dessen kräftige Wirkungenwiisi wiedergeboren werden. Dieser Heilige Geist wirkt i1i«uns alle guten Werke, und durch denselben werden wir in alle Wahrheit « geleitet. - z » « »« 4. Wir-glauben an eine« heilige Kirche, eine Versammlung aller Auserwählten (d»as«ist. der Gläubigen) Gottes, von »der I Grundlegung. (oder dem Anfange) » der Welt an, bis san ihr En- de, welcher Kirche Haupt unser Herr Christus Jesus ist; dieselbe wird durch das WortGottes regiert und durchden Heiligen Geist geleitet. »Alle»gufrichtigen Christen sind verbunden, darin ihr« Leben zuzubr-ingen, denn sie ist »Gott angenehm und bittet be- ständig für» alle zu dem, zuwelchem sie ihre Zuflucht nimmt, außer welcher Kirche keine Seligkeit« ist. . . b. Es« ist bei-uns. eine festgestellte Regel, daß die Diener der Kirchexnämlich die Bischöfeund Hirten, in ihrem Umgange und »ihrer«Lehre"unsträflich sein müssen, widrigenfalls man sie absk und andere an ihre Stelle einsetzen müßte, welche ihren Platz und ihrzAnitbesser verwalten. Nkiemmid nimmt ihm selbst die Ehre, esssei denn, daß er von Gottberusen werde, gleich wie Anton, welcher die« Herde Gottes speiset und keinen schnöden Gewinn sucht,— nochiHerrschaft über seine Gemeine"fiihrt, sondern mit einem geneigten Gemiite»den Gottseligen ein gutes Exempel in Worten, Umgang, Liebe, Glauben und Reinheit gibt. - T6,.". Wir« glauben, daß die Könige, Fürsten und« Obrigkei- ten von dem Herrn als seineDiener eingesetzt seien, welchen man gehorsam sein müsse, denn sie tragen das Schwert zumSchutze derllnschuldigesn und zurStrafe der Uebeltäter; deshalb sind wir schuldig, denselben alle gebührende Ehre zuerweisen und Schatzung zu bezahlen; »und—niemand.bermcxg sich diesem Gehor- sum« zu entziehen, wenn er anders ein Christ nach dem Exempel unseres. Herrn undjSeligmachers Jesu- Christi genannt werden will, denn derselbe hatdie Schatzung bezahlt, hat aber auch»kei.- ne zeitlichespJurisdiction oder Herrschaft in» dem Stande. seiner Erniedrigung bedient, sondern das Schwert des himmlischen Wortes geführt. « Dieses letzte wird von J. M. V. in der Waldensergeschichte also übersetztx Welcher selbstSchatzungihat bezahlen wollen, oh- ne daß Er weltlicher Herrschaftsich bedient hat. 7. Wir« glauben, daß das Wasser in dem Sacramente der Taufe ein auswendiges sichtbares Zeichen sei, welchesuns dasje- nige bezeugt, was die Kraft Gottes voninnen in uns wirkt, , XVI-indem« Glauben an den Sobn Gottes, Jesuinj Christum. »Von dem Gliiubenan den-Heil. Geist» 4Von der Kirche oder Gemeine Gottes. sVon dem Amte der. Lehre: und Diener der Gemeine Gottes. CVon dem Amt der weltli- Gen. Obrigkeit, daszzman derselbenziintertänig sein müsse. Doch. müssen die Glie- der-der« Gemeine nach dems Exempel keine zeitliche Herrschaft bedienen; lVon der Taufe, mit welcher Pelenntnis und Besserung vereinigt ist, »Schauplatz, · nämlich die Erneueruna des Geistes, und in Christo Jesudie Tötung des Fleisches, durch welchen Christus wirxauch glieder der heiligen Kirche werden, in welcher wir das Bekennt- nis unseres Glaubens und die Besserung unseres Lebenserweb sen. i a 8. Wir« glauben, daß das heilige Sakrament der Taufe oderdes Abendmahls unseres Herrn Jesu Christi ein heiliges Denkmal und eine Danksagungsfür die Wohltaten sei, welche uns durch den Tod Christi— geschenkt sind, welches einem jeden unter uns in der Versammlung der Frommen, in? Glaube, Liebe und Prüfung» seiner selbst zu gebrauchen oder feierlich zu bege- hen Hgebühre, und» daß wir also, wenn wir das Brot und den Trinkbecher empfangen, des Leibes und Blutes Christi teilhaftig werden, gleichwie wir in Heiliger Schriftgelehrt werden. 94 Wir« bekennen, daß der Ehestand gut, ehrlich und heilig, ja vonGott selbst eingesetzt sei und« daß man daher niemandem e? vebrtbieten möge, es sei denn, daß GottesWort ein Hindernis gi . l « · « « 10. Wir10«—glauben, daß« die« Gottseligen und die spGott fürchten, sich vor Gott- eines ehrwürdigen Wandels besleißigen und in guten« Werken« beschäftigt sein sollen; welche Gottverordx net hat, daß sie darin wandeln sollen: diese; Werke sind Liebe, Freude, Friede, Leidsamkeit, Freundlichkeit, Frömmigkeit, Ehr- barkeit,iMäßigkeit und andere gute Werke, welche in« der Heili- gen Schrift befohlens werden· »1»1«·« «"DagegenU gestehen wir, daß» wir uns selbst vor den falschen Propheten in Achtnehmen müssen, deren Absicht darauf gerichtet ist, das Volk von der gottesdienstlichen Anbetung, die wir dem Herrn, unserem Gott, allein schuldigsind,"abzuziehen, an den Kreaturen zu» hängen und sein Vertrauen darauf. zu. set- sen, die guten Werke, welche uns. in der Heiligen Schrift befoh- len sind, zu unterlassen und Menschensatzungen nachzufolgen. » 12. « Wir« halten das» alte undzneue Testament« für eine szRichtschnur unseres Glaubens und folgen dein Symbol oder dem Glaubensartikelj der Apostel. Und wenn. sich jemand finden soll- te, der vorgeben würde, als bekennetenwir eine andere Lehre, so wollen wir, wenn es uns anders rechtniäßig vonder ordeiitlis chenObrigkeit gestattet wird, erweisen, daß Yein solcher sehr verführt sein und auch andere betrüge.» » — « Cndelzs der Bekenntnissegezogen aus Carl du Yiiuliay Bu von der Monarchie der» Franzosen, Pag. Bd. Abr.·Mellinus, L. Bu von der Geschichte» der Verfolgung unsd Marter, Fol. 446, Col. 1,s Z, Z, aus Jan. ckispin. Ach Matt.».Lib. Z. Lancelot du Voisiicn Poplitr. Poplinerii Hist. Franc« Lih.E1, edit.-1585, Fo1.»26. Joach- can-let. Hist.»Na1-at., Pag. 565,·zu finden» in Carl Wdolim Buch von der» Mo- narchie der Franzosen, »in demdritten Teile »seiner Werkezcgedruckt zu Paris. im Jahre» 1612. L. Teil, Pag. 578. 579, Als. 617. Ferner, JeanPaulsPerriiix 1JVUch von der Geschichte der Waldensey der er- ste Teil. Can is, Brig. 49. 50.»« . c a « « » Abr· Mellinus, welcher das obige Vekenntnisi in feine-In. großen Buche aufgezeichnet hat, sagt«also: So« weit erstreckt sich, das Glaubensbekenntnis« de: War— - denser und Albigenser, von welchen die »von Merindol und Cabs riere herstammen und welche wirzu dem Ende am Schlusse des 12. oder im Anfange des« 13. Jahrhunderts angeführt haben, damit wir durch dieselben allen schändlichen Lehrpunktem welche nicht nur, wie» oben berichtet worden, den Waldensern, sondern auch insbesondere den Albigensern mit Unrecht angedichtet wer-« sVon dem Abendmable des Herrn, als, einem heiligen Denlzeicheix IPon dem Ebestanda I Von der gottseligen Uebung in guten, Werken. u« Daß man sich vor. den falschen Propheten hüten müsse. T« Von dem alten und neuen Testa- mente,sals Richtfchnur des Glaubens. JsAus welchen Scbreibern diesesCitate ges« zogen oder aufgezeichnet worden. «« Zuwelibem Ende diese Erkenntnisse der - Waldenser und Albigenser ausgezeichnet sind, nämlich, um«· sie von densptlästeuinis gen zu befreien. oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-Gesinnten. 225 den, als ob sie Manichäer gewesen, steuern und dieselben wider- legen möchtenea » " Mr. Mellinus Geschichte der Marter, L. Buch, Fol.«446, Col. Z. Wer« aber kann aus obigem Glaubensbekenntnisse nicht sehen, daß dasselbe im Grunde von dem Bekenntnisse der Tauf- gesinnten nicht abweicheI obschon Abt. Mellinus dasselbe »den Calvinisten oder sogenannten Reformierten anzupassen -suchte. Denn um nur einiger Stücke zu gedenken, sehet nur einmal ihr Bekenntnis in dem Artikel von Gott an; was sagen daselbst die Waldensers Wir glauben, sagen sie, daß nur ein Gott» sei, der ein Geist, ein Schöpfer aller Dinge, ein Vater aller, über und durch, oder in allen Dingen in uns allen ist; welchenman im Geiste und· in der Wahrheit anbeten soll 2c.; hier wird· ja keine Erwähnung vondrei selbstständigen verschiedenen Personen in dem göttlichen Wesen getan. Mit dem Bekenntnisse der Wal- denser, in diesem Stück wird jedoch die Wahrheit von dem Va- ter, Sohn und Heiligen Geiste,worin der wahre, einige Gott be- steht, nicht vernichtet, wie auch solches bei den« Taufgesinnten kei- neswegsszu geschehen pflegt. . J Neben« dem vorhergehenden sehet den Artikel von dem Sohne Gottes oder von der Menschwerdung Christi an, »was ha- Pen sie sWaldenfer hiervon fürein Bekenntnis an den Tag ge« egt » . . Wir glauben, sagen sie, daß Jesus Christus der Sohn und das Bild des Vaters sei, in welchem alle Fülle der Gottheit wohnt, durch welchen wir den Vater kennen Je. Hier wird auch nichts davon gesagt, daß der ewige Sohn Gottes aus dem »We- sen der Jungfrau Maria seine ganze Menschheit, welche in Leib und Seele besteht, angenommen habe und daß die angenommene Menschheit für uns gestorben, der wahre ewige Sohn Gottes aber lebendig geblieben fein sollte 2c., wie die Calvinischen sa- — gen, sondern wie der Apostel sagt: Er, nämlich der Mensch Chri- stus, istdas rechte Bild des unsichtbaxen Gottes 2c., Col. 1, 15. , Ferner, in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, Col. L, 9, wie ebenfalls in dem Bekenntnisse der Taufsgesinns ten bekannt wird 2c. - « « » Ferner« sehet den Artikel dersWaldenser von dem Amte der Obrigkeit an: wir bekennen, sagen sie, daß die Könige, Für·- sten und Obrigkeiten von demHerrn zu seinen Dienern gesetzt seien, welchen zu horchen essich gebührt Je» aber was setzen sie zur Erklärung hinzu: daß ein Christ solches Amt bedienen— ge, wie solches in der calvinischen Kirche gelehrt wird? Osnein, sondern sie sagen, das; man sich nach dem Beisviele unseresHerrn undiSeliginachers Jesu Christi richten müsse, denn er hat die Schatzung bezahlt, hat sich« aber keiner« zeitlichen Jurisdiction s oder Herrschaft bedient und in dem Stande seiner Erniedrigung das Schwert seines himmlischen Wortes geführt; Gleichwie auch die Taufsgesinnten bekennen"2c. » U , - Wenn« ihr weiter schreitet, so sehet ihren Artikel von der Taufe an; wir glauben-« sagen sie, daß das Wasser in dem Sa- kranient der Tauseein äußerlichessichtbares Zeichensei. welches v uns dasjenige anzeigt, was die Kraft Gottes inwendigin uns wirkt, nämlich die Erneuerung des-Geistes, und in Christo Iesu die Tötung unseres Fleisches, durch welchen Christus wir Glie- der der heiligenKirckie geworden sind, in welcher Kirche wir das Bekenntnis unseres Glaubens und die Besserung unseresiLebens an den Tag· legen. Merktio wohl, wird in diesemArtikel auch nur ein Wort von der Kindertauferedet welche doch zu dieser Zeit von der calvinischen Kirche so stark betrieben wird? O - IIDaH dasselbe Bekenistnisim ntnde nicht verschieden von dem Bekennt- nitsp der Tnufsaesinnten sei. I« Sol es ist in dem Artikel von Gott zu sehen. »Als auch in dem Artikel von dem Sohne Gottes. jsDesgleichen von demArtis te! von den( Amte der«Obrigkeit. I« Nicht weniger in dem Artikel von der Taufe »Daß solches keineswegs mit der Taufe ver kleinen Kinde: übereinstimme nein, sondern es wird darin das Gegenteil zur Genüge ausge- drückt, indem gesagt wird, daß idas Wasser in dem Sakramente der Taufe ein auswendiges sichtbares Zeichen sei, welches uns dasjenige .anzeigt, was-die iKraft Gottes von innen in uns wirkt, nämlich die Erneuerung &c. »Denn, wer weiß nicht, daß die jun- gen Kindlein dieses auswendige ssichtbare Zeichen nicht verste- hen,viel weniger, daß Isie erkennen sollten, daß diesesZeichen dasjenige bedeute, was die Kraft Gottes von innen in ihnen wirkt, nämlich die Erneuerung? Und, um uns kurz zu fassen, wie können die Kindlein, welche nicht in einem alten Leben Ege- waiidelt haben, durch die Taufezuseinem neuen Leben— versiegelt werden. Jn dem Artikel steht .auch, daß die Taufe dieTötung des Fleisches vorstelle &c. Aber wie können die Kindlein durch die Taufe sich dessen erinnern, daß sie das Fleisch töten müssen, welche vor der Taufe nicht nach dem Fleische gelebt habe1i sAus allem diesen folgt, daß die Waldenser in diesem Artikel nicht eins— mal, wiees scheint, an die Kindertaufe gedacht haben. « : Dann? führt Abt. Mellinus einige Lehrpunkte an, welche, wie« er sagt, denAlbigensern und folglich auch den Waldenserm welche ein und dasselbeiVolkgewesen, größtenteils niit llnrecht von ihrenfWidersachem zugeschrieben worden sind, und welche in 128 Artikeln bestanden, von denen er ohne Bedenken den ersten halben Teil oder die ersten vierzehn Artikel Tverwirft und sagt, nachdem er dieselben angeführt hat: » e « i i i Dieses sind die Artikel, deren die Albigenservon den Papi- sten vorzugsweisebeschuldigt werden, von welchen die ersten vier- zehn von ihren Widersachern ihnen mutwillig angedichtet und nathgelogen worden sind, damit »wir uns nicht in einen Wort- streit einlassen wollen; in den übrigen vierzehn Artikeln sind-sie großtenteilsk mit den Waldensern,· wie auch mit uns, einstim- mig 2c. . · Aber« geliebter Leser, was ist der Jnhalt dieser. letzten 14 Artikel,·welche- Abr Mellinus so offen zu« billigen scheint? Wir haben es zunächst init dem ersten Artikel zu tun, wel- cher, wenn man die vorhergehenden dazu rechnet, in der Zahl der fünfzehnte ist. Sie, nämlich die Waldenser, verwerfenii auch sganz und gar, sagt ihr Beschuldigey alle Sakramente der katho- lischen römischen Kirche und mißbilligen dieheiligeTarife durch- aus (nänilich die Taufe der jungen Kindleimdenn damals war in der römischen Kirche keine andre als die Kindertaufes bekannt) als eine Unnützes und unnötige Sache, und leugnetencesz daß die Kindlein, welche keine andere als die Erbsünde haben, durch die Taufe selig werden könnten; sie sagen auch, daß dfas auswendd ge Wasser der heiligen Taufe in keiner Beziehung von dem Was- ser in den Flüssen verschieden sei. " Nun« wollen wir uns zu dem Artikel von dem Eidschwö- ren wenden, welcher, die vorhergehenden dazu gerechnet, in der Zahl der sechsundzwanzigste ist. Derselbe enthält ausdrücklicht Sie lehren, daß es durchaus nicht erlaubt sei zu schwören, Abt; Melliir in demselben Buche, Fol. 447, Col. 1. « « Hier« lilßt sich die Frage aufwerfen (insofernsdiese letzsten beiden Artikel von der. Taufe und dem Eidschwure den Albigens sern mit Recht zugeschrieben werden, wie zuvor»erwiesen»ward«en, daß es wahr,sei, welches auch Mellinushier bekennt),job dieje- nigen, welche dieses Bekenntnis getan haben, mitsliecht ziir.»cal- vinischen Lehre gezählt werden können? welche namliihzs ins-An- sehung dieser Artikel ein diesem·ganzlichjoiderspreshendes Be» kenntnis veröffentlicht, oder ob dieselben nicht· zu» der.·«Kirch,e».vder Taufgesinntengeziihlt werden mögen, -welche (in«Beziehung auf V . . v erwi « s v W n» nie gesagt-kun- gen wägketnkwxsäksotialiiteittiellceiitnezteildkä Lkxtikelihglkotixlfhk kMglxinliys ausgenom- men werden. III-Das: die Waldenser die Kiiidertaufe verworfen haben; »Da ssie rt wie es durchaus nicht zu Z . l E! L« YFD THE« fc s U Wiss« dass-is- svsksmkkkis ixiiidikukaisiiiiiieu Topp« sxdpicxesitiixsxåikssxikåkciip me. ’ 226 Der blutige Schåilpcltih diese-Artikel) mit ihremBekenntiiisse übereinstimmen; nämlich, daß lfiklKindettaufe nutzlos sei, und daß man keineswegs schwö- ren. o . . i Von« der Erkenntnis Gottes und Jesu Christi, demAmte der Obrigkeit und andern Stücken ist zuvor gesagt worden, daß darin die Waldenser und Albigenser mit den taufsgesinnten Christen nicht streitig gewesen, sondern mit ihnen darin überein- gestimmt haben. . « - Außer den vorhergehenden Glaubensbekenntnifsen der Waldens ·: set wollen iwir hier noch einige Tugendlehren anführen, « welche fie ihren Gemeineiinachgelasfen haben. » « Wir! wenden uns wieder zu Jean »Paul Perrinde Lions nois, dessen Zeugnisse in den Glaubenssachen der Waldenser von jeher sehr hoch gehalten worden sind. , Dieser beschreibt unter anderem auch ihre. Lehren, welche sie zur Aufbauungeinestugendhaften Lebens nachgelassen ha- bemworin das Folgende» dahin zielt, sich nigendsam und» gottes- fürchtig gegen unsereNächsten zuszbetragen , h » xsp Im« drittenTeile der Geschichte der; Waldenser und Albis genser,im 1. Buche, Cap. 10, Brig. 153, ubersetzt von J; M. V» wird in der waldensischen und hochdeutschenSprache von Wort zu Wort also geredet: » Ei: giial Modo le Pople se de aver a aqujlli quse son de Fora. Wie man mit denen umgehen soll, die draußen sind. · l. Non aniar lo Mond. Die Welt soll man» nicht lieben. » » 2. Fugir la male consortia Böse Gesellschaft soll man fliehen. s Z. Sies poasidle aver ·Paz cum satt. Man sollktvenn es mogl ist, mit allen Bkenschen Frieden halten. . . » — » s Of. Non contendre en Indici. Man oll nicht vor Gericht streiten. S. Non veniar si meseine Man so sich nicht selbst rachen 6. Amar 1i Enneinie Mrin soll seine Feinde lieben. 7. Voler sostenir Trabailry calornnias Menasas, Reprovance Vergo as, Erjnrias S: totas Generation-s de Tormentss per la Verita. Man olli die Arbeit, Lästerung,» Bedrohung, Verwerfung, Schmach, Unrecht und jede Art der Peinigung um der Wahrheit willen gern er- tragen. » Man soll die Seelen in s. Possessir las arniass en patientia. Geduld besitzen« . · . . · · 9. Non arnenar Jung, cum li non Fidel». Man sollnnt den Un- gläubigen nicht an einem Joche ziehen. . " l . Non cornrnnaicar a las rnalas Ohres. s: totalment a las, sabeat 1dolo1atria, ä del Servici sentent zo nie-seine Z: Enaiini de las Ante-i. Man oll mit bösen Werken und insbesondere mit denjenigen keines Gemeins ft haben, welche nach der Abgötterei schmeckeih und allen Bgdienun en, wel e dahin zielen; auch soll man von andern dergleichenSa en in geicher Weise urteilen. l «Encar en qiial Maniera li Ficlel debian regir li lor Col-PS. Wie außerdem die» Gläubigen ihren Leib in gute Ordnung bringen, oder sich selbst regieren müßten. . Jn dem zehnten Cavitel des ersten Buches. im dritten Teile , der Geschichte der Waldenser und Albigenseiy Pag 135, werden« noch einige Regeln dieser Leute gefunden, welche iiif die Gläubi- gen selbst zielen, wie sie ihren eigene« Leib und ihr Leben wohl regieren miißtemwelche also lauten: i i l. Non servir a li Desirier inoral de la carry »Sie sollen den tödlichen unordentlichen Lüsten des. Fleisches nicht"dienen. . Gardar li 1or Merndres qnilli non sian arinassd’inipuitas. Ssies sollen ihre Glieder-bewahren, damit-sie nicht Waffen der Bosheit werden möchten· . « . . Z. Regir li lor Sentirnenr Sie sollen ihre Sinne wohl regieren. 4. sot inettre la corns a Pers-eilt. Sie sollen ihren Leib dein Geiste unterwerfen. « « « s. Mortiöcar li Mai-andres. Sie sollen ihre Glieder töten. 6. Fugir la 0cioseta. Sie sollen den Müßiggang fliehen. IsDes leid-en auch in dein Stück der Erkenntnis Gottes und e u ritt, des Airitesqderdbrkgleit re. » « J f Eh f » en nisse Jean PaulPerrin tn Ansehung des Lebens und der Tugend der Wa en er. Olseschreibung einer Sittenlehre tn der waldenstschen nnd bocbdeiitschen Sprache. « Eine andere Beschreibung der Waldensey wie sich dle Glåublgen betragen» sollten. 7. Garcler Sobrieta Z: Mesura en Maniar s: en Beavre, E en Pa- rolassz Z: en las curas del Mond. Sie sollen Wcläßigkeit und Nüchtern- heit im Essen und Trinken. sowie auch in ihren Worten und Sorgen dieser Welt beobachten. » Far Obras de Miseridiiu Sie sollen die Werke der Barmher- zigkeit ausüben. - »9. Viore per Fe, s: per Vita rnoraL Sie sollen im Glauben und ehrbaren Sitten leben. · l0.· corndatre conra li Desiriery Sie ste streiten. «l1. Mortificar as Fleislcgeslltöten T d b l R! S · . star en ernp e it a a ei «on. ies vllen u ele enek Zeit den Fiottesdienst beobachten. g! s z g g nseinp recordar la divina Volnnta Sie ollen « U t einailizsersesWillenss Gottes erinnern. s» sich n e: · . » xarninar diligentament la» conscientiin Sie ollen lei i ihr Gewissen untersuchen. f f sz g · IS. Mnndar s: Fsmeridar s: paciiicar I’Esperit. Sie sollen den Geist oder das Gemut reinigen, bessern und befriedigen« e Diese« und dergleichen Lehrenhaben die Waldenser ihren sollen gegen die bösen Lü- Obras de la carn. Sie sollen die Werke des Glaubens-genossen vorgetragen. damit sie ihren Wandel sowohl gegen Gott, als auch gegen ihren Nächften und sich selbst,-tii- gendsam und gottselig führen möchten. « Zeugnifse der alten Schreiber von dem tugendsamen Leben der Waldenser. · Man! muß sich sehr darüber wundern, daß die heftigsten Widerfacher der Waldenfer, welche sie wegen ihres Glaubens am ich ineisten beschuldigtem an ihrem Leben nichts zu tadeln gefunden, wiewohl sie sich darin sehr große Mühe gegeben haben; es ist zwar wahr, daß einige, aus einem tödlichen Hasse gegen diese Leute, um sie anzuschwärzem viele Lügen ausgespieen haben, doch haben ihre eigenen M-itgenossen, welche die Wahrheit höher stellten, der Sache sofort widersprochen. , Jacobus de Riberia, der sich selbst zu seiner Zeit zu einen! Verfolger der Waldenser hat. gebrauchen lassen, sagt: Daß sie sich eine lange Zeit in Narbonne, oder Gaule Narbonense in den Bistümern Albi, Rhodes, Cahors und zu Aachen aufgehalten, und daß zu der Zeit diejenigen, welche daselbst Geistliche und Vischöfe genannt sein wollten, nicht geachtet worden. seien seien, weil fast« alle diese Pfaffen unwürdig und iingelehrt waren. Deshialbf sagt er, zwar es den Waldensern durch» ihre au- szerordentliche Gelehrsamkeit ein Geringesy unter dem Volke die Oberhand zu erhalten. " i . . Jn der Geschichte der Wald-Eifer, des ersten Teils. l. Buch, End. S, Pag 21. aus Jan Riber in seinem Berichte von der Stadt Tou- louse, Chassagnow in seiner Geschichte von-den Albigenseriy Pag. N. Auch« Reinerius, ein Predigermönch und grausamer Jn- quisitor oder Ketzermeister wider die Waldenfer, der sich unter- standen, sie anzuschwiidxzem weil sie oft in der Heiligen Schrift lasen, gibt an, daßfdie Waldenseh als sie mit« ihrerGelehrsanis keit hervorgetreten, vieles beigebrachh was die Reinigkeih De· mut und andere Tugenden betroffen, und bezeugt hätten, daß -ina«n die» Sünden leiden müsse, wobei sie die Worte Christi und seiner »Apostel angeführt hätten sc. - » Er setzt noch hinzu, daß sie aus den Evangelien und den Schriften bei-»Apostel gelernt hätten, wie die Nachfolger oder Jünger Christi beschaffen sein müßten, indem« er sagt: Cqii welchem Ende diese Regeln beschrieben seien( IDie heftigsten Widersacher der.Waldenser, welche ihren Glauben wider- legt, baden ihr Licht nicht getadelt.s sVon der Gelehrthett und Tu end der Waldenseu welches eine Geringachtunst der Biscböfe derfroniischen Mr e verur- acht åtsnch selbst der Lehrmeister— einerins gibt Zeugnis von ihrer tugend- ainen e re. s oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. Daß« diejenigen all « N l d A l « ihrenfisLebentnachcfkzotlgen Ieckn achfo get er» poste seien« welche iermi ma er den Beschluß und fügt nur noch h· , daß der Papst, die Bischtöfe, die Clerici oder Geistlichen, itTPitse die Reichtumer dieser Welt besitzen und der Heiligkeit der Apo- stel nicht nachkommen, keine Regierer der Kirche Jesu Christi eien sc. Ketzexlssircsgölobäiii angeführt, aus des Reinerius Buch von der Gestalt der Aus« des Reinerius Buch von den Sitten der Waldenser kann man ihre außerordentlichen Tugenden nicht undeutlich be- merken, 1a man muß sich wundern, wie dieser» Schreiber, welcher « anderes nicht im Sinne gehabt, als von ihnen das Aergste zu sa- gen, ja sie in· die Ketzerrolle zu bringen, gleichwohl ihre Tugen- den so sehr erhoben hat, daß sich die Papisten billig darüber schä- men solltenzdenn seine Worte, die er, ihr Keizermeister (Jnqui- sitor) geschrieben, sind folgende: » Soserkennt man auch an ihrem Betragen und ihren Wor- ten, daß sie Ketzer seien, denn sie führen einen eingezogenem sitt- scimen Wandel, sind nicht prahlend in Kleidern; sie tragen keine kostliclzen,»auch keine »ganz schlechten Kleider; sie treiben keine kausmannischen Geschafte, enthalten sich des Lügens, des Schwö- rens und Betruges, und ernähren sich wie dieHandwerksleute mit ihrer Hände Arbeit. « Ihre« Lehrer sind Weber und Schuhmacher; diese sammeln keine großen Reichtiimeu sondern begnügen sich mit den gewöhn- lichen Lebensbediirfiiissen Die« Lyonisten, das sind die Waldenser, sind auch keusch, halten sich mäßig im Essen und Trinken, gehen nicht in die Wirtshäiiser re. Taufgeschichte Pag. 646, 647, aus Reinerius te. » Von» der Weise des Gebets bei den Waldensern wird (in einem alten papistischen Büchlein Nachfolgendes gefunden: «· - Dies« Waldenser halten bei ihrem Gebete die Weise, daß sie auf die Erde niederknieen und sich an eine Bank, oder sonst etwas, welches dazu bequem ist, lehnen, sie« verharren aberin dem Gebete mit gebogenen Knieen und niedergebeugtemLeibm uberhaupt sso lange, bis jemand dreißig oder vierzig Mal das Vaterunser und das Amen sprechen kann, und verrichten solches alle Tage mit großer Ehrerbietigkeit 2c. . . Ferner, sie« sagen, lehren oder haben sieikein anderes Ge- bet, als das Gebet Christi, oder das Vaterunser-Je» der Engli- sche Gruß, oder das Ave Maria, wird bei ihnen nicht geachtet re« Taufgesch., Pag. 647, aus einem Ketzerbiichlein der Pius-isten re. Unter« andern gedenken auch die Alten einiger Personen unter den Waldensern, welche sie Apostel, Lehrer, Engel und Brüder zu nennen pflegten, welche solche Namen nicht wegen ihres Abels, großer Herkunft, oder großer weltIicher Gelehrt- heit, sondern allem Anscheine nach in Berücksichtigung ihrer Tu- gend erlangt hatten, denn was ihre Herkunft und ihr Ansehen in diese; Welt betrifft, so war solches sehr gering; sie wurden ge- nen : Nieolaus« aus Polen; Johannes aus Polen, eines Bauern Sohn; Walrich von Hardek, seines Handwerks ein Schuhmas cher; Conradus aus Schwaben, von Gmünd, ein Bauernsohnx Simon von,Salig, aus Ungarn, seines Handwerks ein Schnei- der; Hermanus von Miestelgem ein Bauernsohm seines Hand- werks ein Schmied »2c. « Das; diejenigen allein die Nachsoiger der Apostel seien, die ibreniLeben nun-- solqem ·Von dem Buche des Reineriiis in Ansehung der Sitten der Waldenser· remde Beweis ründe des Reinerius woraus zu erkennen, ob jemand ein Ket- zg sei. 7 aß diae Lehrer der Waldenser Weber, Schuhniacher te» gewesen. sDaß sie keusch und mäßig gewesen. sAus einem alten vadistischen Büchlein. U Wie die Waldenser zu beten pflegten· u Sie beten mit gebogenen Knieen. IISie ge- brauchten atilein das Gebet Christi. U Von einigen Waldenserm welche ihrer Tu- end halber Abt-fiel, Le rer, Enge! er. genannt wurden. 14 Daß dieselben Leute Tauernsöhnth Schuhma er, Schneider, Schmiede te. gewesen. — 227 - Silber« sie führen, sagt der Schreiber, welcher ihr Ankläger gewesen, folgenden Lebenswandel: Erstlich fasten sie drei oder vier Tage in der Woche bei Wasser und Brot, es sei denn, daß sie sehr schwere Arbeit tun mußten; dann tragen die Obersten unter ihnen Sorge, daß ihre Untertanen vor ihnen erscheinen müssen; ist es »der Fall, daß· mit den Worten ,,Obersten und Untertanen« die Lehrer und gemeinen Leute, oder die Handwerksmeister und ihre Dienstknechte oder dergleichen verstanden werden, so ist dar— in keine Zweideutigkeitx sie beten des Tages sieben Mal, der Aelteste unter ihnen macht im Gebete den Anfang ge. Taufgesch., Pag. 649, aiiseinem andern sehr alten Ketzerbüchleith Mit« solchen und dergleichen Zeugnissen von der Tugend der Waldenser, welche selbst ihre härtesten Ankläger hinterlassem wird zu erkennen gegeben, daß sie sehr gutherzige, tugendsame u. gottesfürchtige Leute gewesen seien, und daß sie überdies von denjenigen, welche das Gegenteil von ihnen zu behaupten gesucht haben, sehr beloge1i worden seien, entweder weil sie ihre Güter · an sich ziehen, oder sie gar ihres Blutes und Lebens berauben wollten. s » Doch wie ungerecht einige mit dein Beschuldigen solcher Leute, sowohl in Ansehung ihres Glaubensals ihres Lebens zu, Werke gegangen seien, davon wollen wir bald einen Bericht ab« statt-en. l « Wiedie Waldenser von ihren Ketzermeistern (Jnquisitoren) und » Anklägern mit Unrecht beschuldigt worden seien. ». « Jnl dem zweiten Buche des ersten Teils der Geschichte der Waldenser von Jean Paul Perrin geschriebem und von J. M. V. übersetzt, in dem Z. Cap., Pag. 74, Col. Z, wird von einem Jean Veileti. einem Mönche und Keizermeister über» die Walden- ser erzählt, wie gar untreuund betrüglich er oder sein Geistlicher in der Sacheidieser Leute gehandelt habe, woraus man»abneh- men kann, wie es den übrigen, die beschuldigt worden sind, er- gangen ist; die Worte ans obeiiangeführtem Orte lauten also: Aber« in diesem Verfahren und den Gerichtsverlsandluns gen, welche der Mönch Jean Veileti aufgesetztshah haben wir ec- ne vortreffliche Listsund Schelmerei bemerkt und ioahrgenoiiu men, denn, als uns diese Gerichtsverhandlungen zu Handen ge- kommen sind, haben wir darunter Bemerkungen gefunden, wo- mit dieser Commissarius, Jean Veileti, die Antworten der An- geklagten, wie sie aus ihrem Munde kamen, versehen hat; nach der Zeit aber haben wir in den Gerichtsverhandlungen selbst ge- fiiiiden, daß die schlechten Antworten mit Zusätzen vermehrt (oder ausgebreitet worde1i), wodurch dann öfters ein ganz an- derer Sinn entstanden, als der Sumptum (das ist, die vorge- schriebene Antwort), welches in den gerichtlichen Verhandlungen enthalten war, mit sich brachte und enthielt, so daß die Mei- nung des Angeklagten herumgedreht und ihm etwas in den Mund gelegt wurde, woran er doch nicht gedacht hatte; Als« zum Exempel gefragt wurde, ob er nicht glaube, daß sobald die Worte des Sakraments von dem Priester in der .Messe ausgesprochen worden, der Leib Christi so grob und groß als er an dem Kreuzesholze gewesen, in der Hostie sei? und der Waldenser darauf antwortete, nein, so hat dieser Beileti, oder sein Schreiber die gegebene Antwort so aufgesetzt, als ob er be- kannt habe, daß er nicht an Gott glaube. Ferner: Alst gefragt wurde, ob man die Heiligen nicht an- DDaß e einen guten Wandel geführt haben mit Fasten, Arbeiten und Be- ten 2c. I« aß aus den genannten Zeugnisien erscheint, daß die Waldenser barniherzige und tugendsame Leute gewesen seien. I Von der großen Untreue des Ketiermeisiers Jean Veiieti gegen die Walden- ser, wenn er ihren Glauben, beschuldigt «« Exempel des vorhergehenden, entlehnt von dem Leibe Christi, ob er wabrha tig in der Hostie sei. OHergenoIiUien von den heiligen, ob nian sie anbeten müsse. , 228 rufen müsse, und darauf die Antwort erteilt wurde: ,,Nein,"" so schrieben sie nieder, daß« sie die Heilige1i gelästert und übel von ihnen gesprochen hätten. » » Alss gefragt wurde, ob man auch die Jungfrau Maria gru- ßen und sie in unserer Not anrufen müsse? und darauf nein ge- antwortet wurde, so schrieben sie, daß sie die Jungfrau Maria gelästert hätten. i s Sehtf so untreu haben die Mönche und Ketzermeister selbst in solchen wichtigen Dingen gehandeltjund es hat auch, sagt der Schreiber, die göttliche Vorsehung» hierin sich kräftig erwie- sen, und uns solche Schelmerei bis-»auf gegenwärtige Zeit auf- bewahrt und erhalten, um ihnen bexiseisen zu können, durch wel- chen Geist die Pienschen getrieben worden, lrekhe die gläubigen Glieder der Kirche Christi durch niancherlei Vetrügerei unter- drückt und endlich getötet und verbrannt haben, und gleichwohl uns noch fragen dürfen, nto die Kirche nnd die Gläubigem wel- che sie doch selbst umgebracht haben, Vor unserer Ankunft ge- wesen seien. i « f » Wenn nun, sagt unser Schreiber, der Leser begierig ist zu wissen, wie solche gerichtliche Verhandlungen uns in dieHände gefallen seien, »so antworten wir, daß solches gleichfalls durch die Fiigung Gottes geschehen. s » s i Danns erzählt er, wie der Erzbischof von Ambrun, Johann Rostan und andere, diese Schriften und Gerichtsverhandlungeii in ihren Kisten und Kanzleien verschlossen gehabt hätten, bis sie endlich die Stadt, wo sie wohnten, ini Jahre 1585 eingenommen wurde, bei welcher Gelegenheit, als der erzbischöfliche Hof in Brand geraten, viele dieser gerichtlicheii Verhandlungen, welche vor Zeiten gegen die Waldenser ergangens sind, in Säcken aus die Gasse geworfen wurden, welche Calignon, Kanzelist von Na- varra, und ein gewisser Ratsherr von Grenoble die gerade ge· genwärtig waren, aufraffenund sich einhäiidigen ließen. Auf diese Weise sind, wie berichtet worden, diese treulosen Lästerun- gen gegen die Waldenser an den Tag« gekommen, welche sonst unter den Papisten für wahre Beschuldigungen derselben gehal- ten worden wären. Eben derselbe an dein bezeichneten Orteund Pag. 75 re. - » « z . Aber es geht, wie man gewöhnlich im Sprichworte sagt; ,,Sind gleich die Lügen sehr geschwind, Die Wahrheit sie doch iibertvind’t.’.« Hiermit wollen wir nun unsere Beschreibung von dem rechtsinnigen Glauben und dem; guten Wandel der Waldenser beschlieszeiy und noch einen Bericht erteilen, wie lange und in welchen Zeiten dieselben bestanden. Von der Zeit der Waldcnsen Hiervon gibt H. Montanus mit den folgenden Worten Auskunft: — s « Die! Religion der Waldenser oder Lyonisten hat sowohl in Frankreich als auch in einigen Städten in Jtalien sowohl heimlich als auch öffentlich nach Gelegenheit der Zeiten mehr als 300 Jahre, von dem Jahre 1170 oder 1180 bis auf das Jahre 1545 gedauert. l — - Sleidanus, Cum. Buch 16 er. H. Montan Richtigkeit der Ki - dertaufe, der L. Druck, Brig-Bis. « « Was« den Anfang derselben betrifft, soshaben wir solchen nach der gewöhnlichen Rechnung! der alten Schreiber auf das Jahr 1170 gesetzt, wie sich aber annehmen läßt, sind dieselben - Der iblutige Schritts-laß, schon bei weitem früher dagewesen, denn im Jahre 1120 haben diejenigen, die sich zu dieser Religion bekannten, schon in öffent- lichen Schriften ihre Lehre gegen den Papst an den Tag gege- ben, welchen sie nämlich den Antichristeii genannt und ihn in vie- len Dingen bestraft haben, wie oben berichtet worden ist. Außerdem gibt P. J. Twisck auf das Jahr 1168 folgende Beschreibung : Die« Waldensey deren auf das Jahr 1159 gedacht worden, hatten um diese Zeit schon großen Zulauf und Anhang durch « ihre Lehre in· Frankreich, Spanien, Jtalien und Deutschland erlangt, daß derer, die zu ihrer Religion gehörten, wie GuiL Nebriss schreibt an der Zahl so viele gewesen, als Sandkörner am Meere, welche, als« sie vor den Papst zu Rom gefordert wur- den, um von ihrer Lehre Rechenschaft zu geben, nicht erscheinen wollten und zur Antwort gaben, daß sie nicht schuldig seien,«dem Papste zu gehorchen, indem er der Antichrist wäre und sie für Aufwiegler erklärte. P. J. Twisch das 12. Buch, auf das Jahr 1168, Pag. 479,Eol. l. Im Jahre-stieg. Damals« haben, wie berichtet wird, die Albigensey welche mit denWaldensern zusammen eine Genieiiie gewesen, in der Grafschaft Toulouse so stark zugenommen, daß, wie die Papiften harifibeg klagten, fast tausend Städte damit verunreinigt gewe- en in . Siehe die Einleitung über den Märtyrer-spiegel, gedruckt im Jahre 1631, Pag b2, Col. 1, aus Baron. über das Jahr 1199, Nr.13. Hiermit« stimmt der Herr von St. Aldego1ide überein, in- dem er sagt in derTafel der Reh-Streit» Cap. 12, Fol. 142, daß ihre Lehre, obgleich Petrus de Bruis als ein Ketzer zu St. Gillis bei Nismers verbrannt» worden, gleichwohl in den Land- schaften von Glascogniem in der Grafschaft Fois, Querci-, Agei nois Bourdeloix undfast durch ganz Languedoc und in der Grafschaft Jugrane, welche man gegenwärtig die Grafschaft Ve- nire nennt, sich ausgebreitet habe. Auch7 hat fast die ganze Provence diese Lehre angenommen, wie auch die Städte Cahors, Narbonne Carcassonne Rades, Agen, Mesieres, Toulouse, Avignon, Montaubaiy St. Antonin, Puflanres, Eastres, Minerva Vegiers, Veaucaire, Lombes, Pannes und das Land Bigorre nebst vielen andern Stiidten, welche ihnen günstig gewesen, damit erfüllt wurden, als Tarass con, Marsilien, Peries, Agenois Marmande und Bordeaup Hierdurch« hat sich diese Lehre noch weiter ausgebreitet, auf der einen. Seite in Spanien und England, auf der andern Seite bis nach Deutschland, Böhmen, Ungarn,»Mähren, Dalmatien und selbst auch nach Italien. Wie« großen Fleiß die Piipste mit allen Geschworenen auch» anwandten, um dieselben mit dem Beistande der Fürsten und weltlichen Obrigkeiteii auszurotten, zunächst durch’s Wettstrei- ten, dann aber auch durch Landesverweisung päpstliches Ver« bannen und Verfluchen, Verkündigung der Kreuzzüge des Ab« lasses und Erlassungder Strafe fiir alle diejenigen, die densel- ben Gewalt antun würden, ja endlich durch alle Artendes Pei- nigens, Feuerflammem Galgen und« grausames Blutvergießew so daß dadurch die ganze Welt bewegt worden ist, so« haben sie, nämlich die Papisten, dennoch nicht verhindern können, daß die Esergenommen von Maria, ob man sie auch rüßen müsse. «Die vorge- nannte Untreue des Beileti ist nicht ohne Gqttcs orsehung offenbart worden 7 Daß lvlches durch einen Bravtxoffenbart worden sei, da die Gerichtsverhandluns gen gegen die Walden er in Sacken auf die Straße geworfen worden. «! Daß sich die M denser mehr als 300 ehre, bis »zum Jahre 1545. sowohl in Frankreich, als -in Jtalien aufgehalten. oben. EDaß es chon im Jahre 1120 Leute von ihrem Belenntnisse gegeben habe, welches 425 Jahre vor dem Jahre 1545 gewesen. IDaß im Jahre 1168 so viele Waldenler gewesen, als Sand am Meere. »Als sie vor den Papst gefordert wurden, weigerten sie sich zu erscheinen. sQu- mals waren bereits tausend Städte mit Albigensern und Waldeasern bewohnt. s Was der Herr von Aldegonde hiervon geschrieben hat, daß sie sich unerachtet des Todes von P. Brusius daselbst ausgebreitet· haben. VFast in der ganzensPros vence er. sBis in Svaziiety England, Deutschland te. 0Obschon die Pävste mit Hilfe der weltlichen Fursten und Dbrigleiten sie auszurotten suehtenj »Aber weder Peinigunm Feuerflammem Galgen noch Blutdergießenkonnten sie dünn-sen. oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-Gesinnten. Asche weit und breit umhergetrieben und fast über alle Gegen- den der Welt zerstreut wurde. Sinleitimg über den Märthrerspiegeh Pag. 62, Col. 1,»2, aus Aldeg., an demselben Orte, wie oben angeführt worden. · » Dieses« oben Angefiihrte scheint ein Wunderding zu sein, gleichwohl ist es in Ansehung Gottes des Herrn kein Wunder, bei welchem nichts ein Wunder oder unniöglich ist. Unterdessen sieht man, wie Gott dieses kleine Senfkörnlein der Albigenser oder Armen von Lyon zu einem großen Baume mitten in ihren Verfolgungen hat aufwachsen lassen. — O große Jzkåchh Weisheit und Liebe Gottes, welcher die Seinen nicht ver- a · P. J. TwisckU am Ende seiner Veschreibiing über dieses «12. Jahrhundert- sagt davon im Beschlusse also, womit wir auch beschließen wollen: I Daß solckiesWunderdin e u Issseschluß der Tausgessgichzt sein scheinen, lind aber doch bei Gott mild« Beschreibung. · ltcb e über das zwölfte Jahrhundert nach J. Twisck 229 So viel den Zustand und die Umstände der kirchlichen Sa- chen in den vorhergehenden Jahrhunderten betrifft, so finden wir keine besondere Veränderung oder Verbesserung, außer daß wir-in diesem Jahrhundert viele treffliche Männer finden, wel- che sichmit der Heiligen Schrift dem Pasfttume widersetzt haben, wobei« sie die Vilder,«Wallfahrten, Messen und andere Päpstli- che Aberglauben, als die Kindertause, verworfen haben, wovon (schreibt er) ihr beziehungsweise auf die Jahre 1145, 1159 1168, 1182 und—1198 nachsehen inöget Uebrigens« finden wir, daß die Taufgesinnten und viele andere, welche eine bessere Leh- re hatten als die Päpstlichgesinnten und ihre Nachfolger oder Mitgenossem unter vielen schweren Verfolgungen lange Zeit oder bis auf diese Zeit in verschiedenen Ländern und Plätzen sich auf- gehalten haben &c. . P csäkiiäonit is. Buch, auf das Ende des zwölften Jahrhunderts, III. . DVwf dKtdtLUDßdiTsit d. N« folger di? are-f Male Zexit fix) F! Zielen Lungen aieifgesäl each« M «« M« M« Der blutige Schanplatp — oder — MiirtyrerSpicM der Taufgesinnten . oder wehrlosen Christen, welche in dem dreizehntenszJahrhundert gelitten haben, von dem Jahre 1200 an bis zu dem Jahre 1300 nach Christi Geburt. Karzer Inhalt von den Märthrern dieses dreizehnten Jahrhunderts. Der W und, Eingang zu denMärthrern dieses Jahrhunderts» wird dur Zeugen Jesu ihr Leben · » Es wurden vom Jahre1209 an« und fortwährend in diesen hundert Jahren inrNanien des Papstes Kreuzzuge Albigenser verursachten, -welche ruhig und fried smn unter einigen paptstlschen OVUskCIkEU W« und andere egenden genommen, wo die frommen tergang vieler tausend aus Gründen solches bis ans Ende verschweigen wollen Herauf folgt eine, Erinnerung« mit « gen igenser wehrlos-gewesen seien; glei as Jahr 1210 und 1211 angemerkt t nach einander folgenden Gründen, welche alle« einstimmig zu · · wohl haben wir die Besch reibung der Marter: derselbenaiis wichtigen die alpischen Täler, ferner durch ganz Frankreich« England "r die evangelische Wahrheit gelassen haben. » · epredigt, dieden Un- Hntem doch haben- wir erkennen eben, daß »die rechtsinnik rsachen großtenteils auf Von hundert und achägig PersonensAlbigenser genannt, welche außerhalb— der Festung Minerve verbrannt worden, wird daselbst im en. Jahre 1210, Nachricht geg Ferner von sechszig dieser Leute, wel e u Taffet, ihres Glaubens wegen, im Ausgange des ahres 1211 verbrannt worden sind. l « i Unge verbrannt. s Leben geendigt aben. Hierauf so gen noch über vierhundert Personen, welche eben dieselben fah: hundert Personen, welche· ie elbe Lehre bekannten, werd en in einem Tutme zu assasx zu Ende des Jahre 1211, lebendig Außerdem noch fünfzig« von ihren Glaubensgenossem welche gleichfalls zu Chastelnau dsAri, zu Ende des Jahres 1f211, durchs Feuer ihr Bekenntnisse taten, obgleich man sie Jndutos nannte, welche sich lieber zu Lavaus oder Baurum durch erschreckliche Feuerflainmen verbrennen lassen· als den römischen Glauben annehmen wollten re. ier an diesem Ort kommen »wir erst an dieeilgentliche Beschreibung der heiligen Mai-ihrer. ir machen den Anfang mit einer großen Verfo Eine Mannsperson wird um des kommen, neununddreißig zu Bingen und nachher noch achtzehn zu gun » Glaubens der Wakgenser willen. zu Lon werden noch vierundzwanzig. von eben denselben, um derselben Religion willen, zu Jm Jahre 1212 sinsd snoch ungefähr hundert Pevsonenxwelche Zaldenser genannt wurden, ainz. der Gläubigen imTahre unseres Herrn 1206· on i» England, im Jahre 1210, lebendig verbrannt, ferner Paris sin Frankreich durchs Feuer getotet · « zu Straßburg duxchs Feuer um ihr Leben ge- Eine grausame Art der Jnquisition oder gerichtlichen Untersuchung derLehreder Waldenser wird auf das Jahr 1214 an efüh·rt, dann wird der vornehmste Ketzermeister Conradus von Marburg an efühtt,, sdann auch feine Weise, durch liihendes Eisen und dur heißes und kaltes Wa er zii verhüten, angegeben; dann wird der Gift, we chen die« Ketzernieister bei dem Stifte · treJcht denen, welche dama s sketzer ge- nannt wur en, um das Jahr 1215 vorzulegen pflegten, angeführt. n Ungefähr 80«Personen, Waldenser genannt, werden zu Toulouse, im Jahre 1216. s i Gerhard de la Watte, ein Diacon der Christemdie man Albi-Wal im Jahre. 1227, durchsc Feuer aiifgeopfert Straßburg um des Glaubens willen verbrannt, ferner auch einige Christen zu denfer nannte, nebst« einigen feiner Mtgenossem werden zu Borriens Verschiedene Päpstliche Gesetze und Ordnungen, welche gegen die Waldenfer ausgesetzt worden, werden auf das Jahr 1229 erzählt. 230 . Der blutige Schaum-iß, - - Hierauf wird eine kfchwere Verfolgung durch das geistliche Gericht in Deutschland angestellt, wo viele Waldenser um des Glaub-auswä- len im Jahre 1230 ver rannt worden sm Drei Befehle des Kaisers Friedericus II. werden nach einander-beschrieben auf das Jahr 1230. Hierauf folgt noch eine schwere Ver- folgmigii der tauf efinntenWaldenser m den Gegenden Deutschlands, im Jahre 1231. Nennzehn hundert und vierun zwanzig auf einem ’ rd · d Bstu T l « « 1232 vevb nt, desgleichen noch zwei- ergonen w« demselben Exlzgeenlhxtillgdullosoeusiikniriinssitkhate 11Uxxehiegäucsutdgrdndiscsgsckrfes geistlichdgnGericht in dem vor-genann- . ten Bistume im Jahre 1251 gehalten, we ch.es bis in das folgende Jaklk1252 Engl-Haltet! Hat Der Befehl des P— stes Urbanus 1I1. gegen die Wa 1262 « «« Gerhardus Sagarellus wird im Jahre · » denser und Albigenser in der Lomibarsdei und um Genua herum, wird auf das Jahr angeführt, worau große ’Verfolg.ungenPcschlre;-Bäääg, Jfkxzlärentftanden sind ermanus, Andreas und Guilkeinette sind nach» ihrem« Tode « ausgegraben worden re» im Jahre 1299. Hiermit wollen wir das dreizehnte Ja rhundert beschließen. Diei Täler der Landschaft Albi, die Gegend um Touloufw ja ganz Frankreich, England und andere Konigreiche tverdcn uns in den folgenden hundert Jahren nicht wenige Martyrer verführen, welche, obwohl sie dem Fleisch nach voll Jammers u. Elend gewesen sind. wegen ihrer schweren Marter dennochmit getrostem Mitte, ja mit Freude in Betrachtung ihrerlgeloissen Hoffnung« und ihres under-jeglichen Vertrauens auf den Herrn, welcher ihr Schild nnd sehr großer Lohn war, gelitten haben. Was« nun die Verfolgung betrifft, welche in diesem Jahr- hundert gegen die Waldenser und Albigenserz vorgefallen sind, so sind dieselben viel wichtiger gewesen, als einige andere nam- hafte Verfolgungem wovon man in den vorhergehenden Jahr- hunderten liest; denn es gewann nun den Anschein, als ob nun die höllischen Furien, so zu jagen, sich aufgeniacht hatten- Um Cl« le Gläubigemja fast den ganzen Erdbodenzu Verderben. In« den Jahren unseres Herrn 1209, 1210, 1211», 1212, 1225, 1234, ja dieses ganze dreizehnte Jahrhundert hindurch, wurden auf päpstlicheii Befehl Kreuzzüge oder, wie man sie nannte, heilige, freiwillige Kriegsriistungeii gepredigt, um die Waldenser und Albigenser in der ganzen Welt, insbesondere aber in dem Königreiche Frankreich auszurotten Je. Solches Kreuzzüge bestanden in großen Heerschaaren Rö- misch-Katholischer, welche sich freiwillig unter diese sogenannte heilige Kriegsriistuiig gegeben hatten; ein jeder derselben war mit einem weißen Kreuze auf der Brust gezeichiiet oder es war ihm solches mit einem weißen Tuche darauf genäht, und eben dieser Kreuze wegen wurden diese Heerscharen ein ,,Kreuzzug« genannt. " Z « . . l Um« sie aber gegen die Albigenser und Waldenser beherzter und mutiger zu«machen, sie durch Feuer, Schwerh Galgen und andere Mittel, ohne Je1nandes. zu schonen, umzubringen und auszurotten, so wurde einem jeden, welcher in! diesem Handel umgekommen, oder durch diesen Handel der Fürsten, welche die Waldenser und Albigeiiser zu beschiitzen suchten, sein Leben las- sen würde, von dem Papste große Versicherung und voller Ablaß aller vorher begangenen Sünden verbeißen, ja denselben zugesi- chert, daß sie sofort graden Weges gen Himmel fahren sollten &c. Dies’ ist eine Veranlassung gewesen, daß sich eine unzähl- INachricht von den Tälern, Ländern und Königs-reichen, ln welchen-die mei- sten Märtyrer in diesem Jahrhundert gelebt haben. sBerglichen mit dem l. Buche Moses, End. 15, 1 te. s Daß die Versolgungen dieser Zeit, welche die Wal- denser und Alblgenser erlitten, andere besondere Verfolgungen weit übertroffen. « Daß in den Jahren von 1209 bis 12s4. ja durch dieses ganze Jahrhundert, auf däbstlichen Befehl Areuzzüge oder Kreuzzurüstungen gegen die wehrlosen Albigew ser gepredigt wurden. s Wie und auf welche Weise dieselben Kreuzzlige zugerich- tet waren. » sWelche Verheißungen und loclende Traltamente der römische Papst den freiwilligen Kriegsleuten dieses Kreuzzuges gegebe-n, wenn sie die Albigenser bis in den Grund ausrotten würden. lDaß auf dasselbe Versprechen sehr viele zum Scheiii andächtige Pabisten sich versammelt, welche, als sie sich in Ordnung gebracht, nichts anderes taten als morden und zerstören, sogar die Wiegenlinder nicht bei-schonten, also daß weder die Menge der getöteten Leute, noch das Elend, welche-s sie erlitten. beschrieben werden kann. bare Menge, gleichsam Gott zu Ehren, um genannte Ketzereien auszurotten, Vergebung der Sünden zu erlangen, und auf diese Weise nach ihrem Tode selig zu werden, versammelt, undlals sie unter gewissen Hauptleuten sich als ein Kriegsheer geordnet, sind sie ausgezogen und haben unter den Waldensern und Albi- gensernnichts anderes getan als gemordet, gebrannt, verwüstet und tyrannisierh womit selbst auch die Kinder in der Wiege nicht verschont geblieben sind. Es kannnicht erzählt werden, welch eine große Menge der unschuldigen Leute, und unter welchen schweren Peinigungen dieselsbzcärä nur ihres rechtfinnigen Glaubens wegen, umgekom- men i . Erinnerung in Ansehung des Unterschiedes. der Leute, welche i Albigenser und Wnldcnser genannt wurden. sUnterdessenI halte ich es für nötig, hier eine Bemerkung zu imachenktzielche überall zu berücksichtigen ist, wo von den Albis genfern und Waldenserw welche als Zeugen unseres« Glaubens angeführt werden, die Rede ist, nämlich, daß wir hier nur von solchen Leuten reden, welche vor dem Kriegführen einen Abscheu gehabt haben, und (neben dem Bekenntnisse ihres und unseres Allerheiligsten Glaubens, in Ansehung der Stiicke die zur Se- ligkeit nötig sind) willig und geduldig, als wehrlose Schlacht- schafe Fhristi zur Verherrlichung Gottes, zur Auferbauung ih- res Nachsten und ihrer eigenen Seelen Seligkeit, unter vielen Peinigungem welche ihnen »die Feinde des Glaubens angetan ha- ben, den Pfad desTodes betreten haben. - Es ist wahr, daß in den alten Beschreibungen von Men- schen geredet wird, welcheobwohl mit Unrecht, Waldenser oder Albigenser genannt wurden, die ihren Feinden die Spitze gebo- ten, ja dieselbennn die Flucht geschlagen haben; allein von sol- chen reden wir hier nicht; ja wir habenalle diejenigen absichtlich unberucksichtigt lassen wollen, von welchen solches auch nur hätte gedacht werden können. . Auchi muß man hier berücksichtigem daß die Prinzen oder Fnrsten, welche die wehrlosen Albigenser und Waldenser in ih- ren Schutz genommen hatten, zu Zeiten selbst (aus reinem Un- .verstande) Albigenser oder Waldenser genannt wurden, und daß auch deren Kriegsleutem nur weil sie beschütztem derselbe Name beigelegt wurde; doch reden wir gleichfalls hier nicht von diesen, sondern· nur von denen, welche friedsam und sanftmütig (nach ihrem eigenen Vekenntnisse) unter deren Schuhe wohnten. , Daß« nun eine große Anzahl derselben unter dersRegierung lDamals ist eine Seite ewesen, welche n eiten (ob le n Albigenseu genannt wurde. use: ihr eiaentlüZerZNanie was Iilichuvtlijikttrigscsikxd Routiersx Sll elches Zerftslrer oder StraßenKänder bedeutet-weil sie sich verteidi · ten sc. Siehe in dem Iweiten Buche der ersolgungen it» ol. Wo, Col. it; os- cheaber hak en wir abl chtlich nicht anführen wollen, denn e gehören nicht file:- her. »Daß zu Zeiten die Fürsten oder Obri leiten, un er welchen die Wal- denser und Lllbigenser wohnten, aus Unwissen eit Albääenser genannt wurden. sAus der-«Beschreibung der Alten erscheint, daß viele bigenser it. unter dem Schutze Joaenannter Obri leiten gewohnt haben, doch haben« wir dieselben, nach bestem Wissen, deutlich un ersrhieden oder Märtyrer-Spiegel derTaufs-G·esinnteii. solsher Prinzen und Fürsten als wehrlose Schafe gewohnt haben, und daß aus diesem Grunde die Prinzen und Fürsten auch zu Zeiten von ihren Feinden mit Krieg überzogen worden sind, das; also der Eine mit dem Andern hat leiden müssen, ist in den Be- schreibungen der Alten sattsam zu«finden, aber wir haben alle unsere Kräfte daran gewandt, dieselben deutlich von einander zu unterscheidem so daß, so viel wir wissen, keiner von denen, wel- che wir unter die Märtyrer gezählt haben, Teil an der Rache, vielweniger an dem Kriegführen genommen haben. s Zum« Ueberfluß will ich aus den alten Schreibern dem wahrheitsliebenden Leser in der Kürze einige Gründe als einen Beweis angeben, daß die Waldenser und Albigenser unter dem Schuße ihrer Obrigkeiten wehrlos in derStille gewohnt haben, und »daß diese Obrigkeiten, welche man deshalb auch Waldenser und Albigenser genannt, mit Krieg angegriffen worden seien, welche, wenn sie sich zur Gegenwehr «gesetzt, dazu Anlaß gegeben haben, daß man gesagt, die Waldenser und Albigenser hätten sich zur Wehr gestellt, ja selbst gefochten Erster Grund. Abr· Mellinusl s(aus Jnnocent Z, Brief 84 2c.) macht folgende Beschreibung: sDaß damals der Papst durch ganz Frankreich Gesandte und Briefe ausgesandt und sowohl an die Geistlichen als auch Weltlichen Befehle gegeben habe, die Albis genser auszurotten, wiewohl. Raimundus, Graf von Toulouse, sich bereits vorgenommen hatte, die Albigenser zu verteidigen. Der Papst Jnnocentius hat deshalb anden Bischof von Nar- bonne und an andere Bischöfe, Aebte und vornehme« Geistliche und unter diesen insbesondere an Radulphus, einen Domherrn von Narbonne, ferner auch an die Aebte des großen Tales und von Cisteaux geschrieben, daß sie den Grafen sollten zur Rede. sehen und ihn überreden sollten, die Ketzey nämlich die Waldem ser, zu verfolgen und daß sie, wenn er ihren Rat in den Wind Lchlagietn würde, ihn in den Bann tun sollten, was auch geschei en i · und SJbarraXinFYlteEäBusCå-k. von der Geschichte der Verfolgung Zweiter-Grund. Chassanion berichtet: Daß! kurz nach dem Abzüge des Gra- fen von Toulouse und des Königs von Arragonien der Abt von Ctsteauxy des Papstes erster. Botschaftey deniBischof von Toulous se »in Frankreich ausgesandt habe, um das Kreuz gegen den Gras« fen Raimund zu predigen und die ganzecWelt gegen ihn und sein Land unter dem Vorwande aufzuhetzem daß er der Rebellis on gegen die romischskatholische Kirche schuldig sei, und daß er alle Ketzey nämlich die Albigenser, die in seinem Lande wären, beschiitzte Chassan Hist» Buch Z, Gab. 10. Dritter Grund. Ders Gesandte des Papstes forderte den Grafen von Tou- louse, Raimundus genannt, nach Arles und ließ ihn wissen, daß daselbst uber seine Sache, nämlich weil er die Albigenseriunter w: i tm di« , » pas-«. Zäkisdwåssikkschiäi sit-is»siiiäiikpikkäsiiskkLäkäåpdskkYEi?.k·M3;P’xä macht werden muß. unter welchen ste gewohnt haben. « were-ne Grund e « tiue d Dritt» . ». A. Wen. Arn-sinnig, III» . Krisis-Tag, dFH GkafFIi vi.fadknsuziszorsiixf DIESES-USE gorszgetfiosiimeztk hätte, die Ldllviatenserzssäädkszefrteidzfcceljtif wie Ihn: ab? von dem Erz- I M! llk Ofllle UU III! Ort! , . h « . ! F» w verstanden wird. tu» darüber in den Bau? getxneixsiittltje. osmcmwr Gszsst M« TBon dem zweiten Grunde aus Cbttifanion Buch Z, Gan. to. im» dem Abt « von Chifteaux, welchen der Bischof von Touloeife in Franireich aekandh um den äretuzzug gegen den Grafen Raimund zu predigen, weil er die Albigenfer vertei- g e u:- - IDer dritte Grund aus Thais. Geschickite der Aldiaessfez Buch s, Ton. O. tihadon verschiedenen Artikelm welche Raimundus zum Unterzeichnen vorgelegt wu en. » 231 seinen Schutz genommen hatte, Rat gehalten werden sollte; als er erschienen, wurden ihm verschiedene Artikelvorgelegh um sich«nach denselben zu richten, von denen einer also lautet: Daßi er. alle Ketzey nämlich die Waldensey welche ruhig und im Frieden unter ihm wohnen, mit ihrem Anhange und ih- rer Freund- und Verwandtschaft, aus seinem Lande verjagen sollte; ferner: Daß« er dem Abgesandten und dem Grafen von Montferat alle. diejenigen Personen, welche ihm genannt wür- den, nämlich welche sich zu derselben Lehre bekannten, um nach ihrem Wohlgefallen damit zu verfahren, nach Jahresfrist aus- liefern sollte. « «« YG Kshtd Alb« ,B 8,C.9,10·Ab· MelliIgkscFdl. 4YL1CcIl. free. Igenser uch up r Vierter Grund. Robertus von AuxerreI beschließt seinJahrbuch mit dem päpstlichen Banne gegen Raimundus, Graf-von Toulousqdessen Land einem jeden, der es begehrte, zum Raube gegeben« wurde, indem man ermittelte, schreibter, daß er den Ketzern, nämlich den Albigensern und Waldenserm Gunst und Hilfe erwiesen, und weil er aus diesem Grunde für einen Abtrünnigen vom Glauben und einen offenbaren Feind der römischen Kirche er- klärt worden. , Chronik Altiss., im Jahre 121,1. Er starb im Jahre .1212. Wer sieht nicht, daß dieser Graf nur um deswillen in den Bann getan wurde, weil er die genannten Ketzey welche man Albigenfer und Waldenser nannte, unter sich wohnen ließ, sund daß nur in Folge dessen sein ganzes Land zum Raubeübergebetx wurde? Fünfter Grund. Im? Jahre 1212 wurde die StadtPenne oder Pene, im Lande Agen, durch den Grafenvon Montferat belagert; doch be« vor noch der Feind ihr nahe kam, hat der Gouverneur der Stadt die Vorstadt abgebrannt und sich mit seinem Volke in die Fe- stung begeben 2c.; zuletzt wurde die Stadt eingenommen und, wie der Schreiber sagt, wurden siebenzig Kriegsknechta »welche darinwarem aufgehängh die übrigen aber, nämlich diewehrs losen·, welche den Jrrtum der Albigenser behauptetemwurden mit Feuer verbrannt. " « - . Thau. Geschichtsbuch S, im Jahre 1660, vielleicht aus Vincentio Bello Vaeensi und Petro sum. see. . » « Hieraus geht mit der größten Zuverlässigkeit hervor-daß die Albigenser unter den Obrigkeiten ruhig wohnten und sich kei- ner Gegenwehr gegen die Feinde bedienten; deswegeiihat man sie auch nicht, wie die iiberwundenen Kriegsknechtz aufgehängt, sondern als Ketzer mit Feuer verbrannt. . Sechster Grund. Auf! diese Weise ist, wie Paulus Emilius schreibt, der Graf von -Montferat durch das ganze Land gezogen, und hat alle Städte und Schlössetz insbesondere aber in Llgenoisund Rou- vergue unter seine Botmäßigkeit gebracht, nicht deshalb, sagt er, weil alle eine gottlose Lehre hatten, dassheißt, Albigenser wa- ren, sondern, damit sie nicht imstande sein möchten, die Gott- IDaS er die Keper aus seinem Lande ve agen sollte. IDaß er alle dieje- nigen in ihre Hunde überantworten sollte, wel e man ihm nennen würde sc. tDer vierte Grund ans »Chron. Alt. im ahre t21t, tarb —t2t2, von des Raimanduå Land, welches den Feinden zums aude süberge en worden, weil er den Akksigenscrn die Gunst erwies Je. « - « — — . IVon dein fünften Grunde ans Tbuano in keins. Buche :c.,»von dem Unter- Unterschieda welche: zwischen den sie-Denk, Kriegstnechten und den Leuten. welche als« Märtyrer anaemertt qemacht worden, welche man mit Feuer ver« drannt hat, da im Gegenteil die andern aufgehångt worden sind. « CDer secksste Grund aus hist. Gamysvuch s, is! Philipp sc» von des« fchiedg welches: anaefiibrt wird zwischen den gemeinen Einwohner-I und Obrigkei- ten zu Agenois nnd Ronvergue und den nenannten Gottloken oder Adern, wie sie von den Vapiften genannt wurden, welche unter ihnen wohnten. 232 « »Der blutige losen, das heißt, die Ketzen wie man sie nannte, zu beschirmen oder ihnen zu helfen. — » Hist. Gall» Buch s, in PhiL Aug. « Hieraus ist unzweifelhaft zu ersehen, daß die »Albigenser, welche unter den Obrigkeiten wohnten, nicht nur keine Waffen führten, sondern auch eine ganz andere Lehre hatten, als ihre Obrigkeitem denn sonst wären sie beide mit demselben Namen oder gemeinschaftlich Gottlose genannt worden; hieraberwerden nur die Albigenser Gottlose genannt und vonden Obrigkeiten wird berichtet, daß sie solche Lehre nicht gehabt, obwohl auch zu Zeiten es sich zugetragen, daß die Obrigkeiten und Untertanen mit gleichem Namen. genannt wurden. , . ; Siebenter Grund. r g Zu! größerem Beweise wollen wiridenSchluß anführen, welchen die Predigermönche »in den Zeiten ihren·- Reden zu geben pflegtemindeni sie sagten: Sehet, Geliebte, hieraus konnt-ihr entnehmetnwie groß die Bosheit der Ketzen namlich der Alb:- genser, sei re» ja, tras noch mehr ist, sie haben die» weltlichen öd Herrenzu ihrer Verteidigung in die Llrmeaufgenommen re. Vinbert Burgund., im ersten Teile seiner »Predigten, Pred. 64 «rc. Aus diesen und sonstigengangeführten Umständen, deren. wir noch mehrere anzuführen vermöchten, ist zur Genüge be- kannt, daßisznicht dieAlbigenserToder Waldensen sondern die Ob- rigkeiteny worunter sie wohnten, zu den Waffen griffen und Krieg« geführt haben; deshalb tun diejenigen nicht wohl, welche dieAlbigenserund ihre Obrigkeiten unter einander mengen und das, was die Obrigkeiten getan haben, den Albigensern zusch»rei- « ben, es geschehe aus Unwissenheit oder aus Mutwillenx ihr eiges nes Bekenntnis ist obenangeführt worden, welches enthält: Jurisdietionoder Herrschaft bediente re. . LlkhterGrnnd. i » — g Aber! um obige Sache zum Ueberflusse noch mehr zu bewei- sen, wollen wir dasjenige beifügen, was in der Einleitung des Märtyrerspiegelsky gedruckt 1631, Pag. 50, Col. 1,»gelesen wird und also lautet: Jm Jahre Christi sindin! Jolosen Ein Frankreich sdie Albigenser gewesen, die man deshalb so genannt, weil siegrößtenteils in der- Landschaft Albi entstanden sind; früher sind sie in ihrer Lehre und Meinung den vorhergehenden gleich gewesen, nämlich den Waldenserm weshalb es wahrschein- lich ist, daß sie zusammen ein und dasselbsesVolk gewesen seien, obgleich sie mit verschiedenen Namen belegt wurden. i «« Er will sagen Toulouse. Baronius berichtet, daß sie unter andern die Meinung ge» habt, dclß die Kindertause zur Seligkeit nicht nötig sei, daß ein unwürdigersündhafter Priester das Sakrament nichtausteilen könne, daß niemand Bischof werden möge, der nichtjunsträflich ist; daß man keine Kirchen zu Gottesundder Heiligen Ehre bauen soll; daß man einem jeden beichten könne, oder. seine Sün- den bekennen, daß es nicht erlaubt sei, irgend einen Eid zu schwö- ren re. Alle solche Dinge, sagten sie, findet man im Neuen Te- stamente vorgeschrieben, an welches sie sich allein hielten re. Aus Baroniusim Jahre 1176, Nr. 1, L, 3 -rc. In« der. zuvor genannten Einleitung findet man im nach- folgenden «(Pag. oben genannt, Col. 2), ihre Lehre gegen das « IDer siebente Grund aus Vinberh Burgund Sen-i. se der Reden der Prediger und Mönche, und wie sie die elben zu beschließen vflegtem weil die Albigenscr ihre Zuflucht zu dem Schu e ihrer Obrigteiten genommen battens.. s - U - IDer achte Grund aus der Einleitung re. « Von des Cardinals Daronius Zeu nis wegen der Lehre der Albigenser über einige Religionsvunktr. sBon ib- rer ehre gegen das Kriegfübrekn « « Daß sie dem Exempel Christi nachfolgten, der sich keiner » Z. ,Teil·2c., von der Wei- einesolche Menge Volks mit SchssnplCtsr Kriegführem in welcher sie die nachfolgenden Worte zurWideri legung derjenigen anführen, welche sie dessen beschuldigten: Dar- umt müssen wir auch, wenn wir hier von Kriegen lesen werden, womit sie überzogen wurden und wie, sie sich zur» Gegenwehr: ge- setzhsolches einzig und alleinaus die Fürsten und Obrigkeitew welche siein ihren Schutz aufgenommen hatten, namentlich be« ziehen: Auf den König von Arrag-onien, den Grafen voneTous louse, den Grafen« Foixsund anderen; ferner auch solche, welche sich von den obengenannten zu deren Diensten gebrauchen ließen; aber es istnicht wahrscheinlich und reimt sich auchsnicht, daß man solche Leute darunter zählen wollte, welcheznach demSchreiben des Baronsius, sich lediglich nach dem Neuen Testamente gerichtet haben, welches sie so genau beobachtet haben, daß sie selbst keinen Eidtun wollten, was noch weniger .ist,als sich zur Kriegsführung gebrauchen lassen. . - « s . Zumk Beweis des obigen dient« auch dasjenige, was Ba- ronius sagt .(nämlich), daß die erwähnten Fürsten deswegen von dem Papste und den Seinen, mit Krieg überzogeii worden seien, weil sie die Albigenser nicht verfolgen und aus ihrem Lan- e vertreiben wollten; was auch, sagt er, nachdem die vorge- « nannten Fürsten überwunden worden sind, bewerkstelligt wor- den ist, und sind deshalb die Albigetiser gar bald zu Grunde ge· gangen. » . » « Aus« Baron» im Jahre— 1210, Nrss und 1228, Nr. 3 re. « Dieses aber-hätte nicht füglich geschehen können, wenn sich gewappneter Hand ihren Verfol- gernwidersetzt hätte re. « » s « « «Ginleitung« über den oben angeführten Spiegel, Pag St, Col. 1 re. s Anweisung von« einem deutliihen Unterschiede zwischcn den Albigenserm ihren Obrigkeiten nnd Mitbiirgerrn Indem! der zuvor angeführte Schreiber der Einleitung 2e. auf die Gewalt und Beschwerden übergeht, welche die Albigens ser von den Papisten, Geistlichen und Weltlicheii ertragenmußs ten, so gedenkt er auchdes Raimundus, Grafen Toulouse, und des Grafen von Turenem und sagt, daß er sich zu demcsardinale und des Papstes Gesandten, namens Petrus, verfügt, damit sie die Keim, nämlich die Lllbigenseiy töten oderaustilgen sollten, wenn sich dieselben auf des Cardinals Predigt nicht zulder rö- mischen Kirche begeben« wollten. · . Als diese nun, sagt er, nach Toulouse gekommen waren, hat sich die ganze Vürgerschaft mit einem Cide verbunden, daß sie alle Albigensey soweit sie hierzu im Stande, angeben wollten; viele derselben wurden hintergangen oder verraten, unter an- dern auch Petrus. MoranusZwelcher einer der vornehmsten ge- wesen» «Als dieser nun verhört wurde, hat er. seinen Glauben freimutig bekannt, wurde aber kurz darauf als Ketzer verurteilt und seine Güter wurden der Schatzkammer überwiesen re. Siehe mehrgedachte G· letrm g, . Si, C l. 1, L, s B - ronius im Jshre 1178, YZrFUL Te. g Zc Pag » o a« « a Aus« den vorgenannten acht Gründen, insbesondere aber aus der letzten Llnweisung mag ohne Widerrede erkannt wer« den, daß man einen großen Unterschied zwischen den Albigensern und ihren Obrigkeitem und auch den Bürgern, unter und bei welchen sie in den Städten wohnten, machen müsse. Wenn da- her von Gegenwehr, Krieg oder Streit, welcher den Einwohnern sWenn von dem Kriege der Walden er eredet wird, o m o - « Obrigleiten verstanden werden, welche sies be chlåyteth nichtsaberuboxtlgtiks åkbci II fern« selbst, welche sich zum Kriege nicht gebrau )en ließen. SDaß eini e« .ü ten deshalb von dem Papste und den Seinen bekriegt worden seien, weil sie« ie Al- bigeiiser nicht bekriegen wrrllten re. . «. I Von der Gewalt und dem Verdruß, welchen damals- die Pabisteth sowo l geistliche als weltliche, den Alkxigeiisern antaten. sBon Petrus Woraus, we« eher. nebst andern, von den Bürgern zu Toulouse angeklagt wurde, woraus er- folgt, daß sie ihn als einen siehe: verdammt haben. »Daß aus den vorgemelde- ten Reden folg . daß ein großer Unterschied zwischen den Albigensernkihren Ob- rigkeiten und Mitbürgern gemacht werden müsse. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gestnnten. 233 dieser oder jener Stadt oder Platzes geboten worden, so muß sol- chesfimmer auf die Obrigkeiten und ihre Kriegsleute, welche in diesen Städten und Plätzen in Besatzung lagen, wie auch» auf die gemeinen Bürger, nicht aber auf die rechtsinnigen Albigenser be» zogen werden, weil dieselben, vermöge ihresGlaubens, wie zu- vor zur Genüge erklärt worden ist, keine Rache oder Gegenwehr an jemanden ausübten, sondern unter ihren Obrigkeiten friedlich lebten, welchen sie auch, wie billig war, ihre Schatzung bezahlten. Zum größeren» Beweise ihrer wehrlosen Verträglichkeit wollen »wir-einen Bericht der vornehmsten Wagen, welche um der albigensischen Lehre und Religion willen in den besetzten und belagerten Städten gelitten haben, beifügen; docl) aber, damit wir keinen unserer Mitgenossen eine Veranlassung zum Aerger geben möchten, wenn etwa jemand in dieser Beziehung eine an· dere Wieinunghaben nröchte, so wolle ein solcher berücksichtigen, daß wir diese Zeugen nicht als unfehlbare, sondern nur als zu- fcillige Erscheinungen angeführt haben, und weil wir dies nur aus christlicher Sorgfalt getan haben, so hoffen wir auch, daß der gutwilIige Leser uns deshalb nicht tadeln werde. Von hundertund achtzig Personen, Albigenser genannt, « welcher außerhalb des Schlosses Minerva verbrannt worden find. » — Jm Jahre unseres Herrn 1210 ist bei demSchlosse Mi- nerva eine große Mengeder Gläubigen, die manPerfectos oder Albigenser nannte, und deren Bekenntnis wir oben angeführt haben, ausgeopfert worden, denn es sind zugleicher Zeit bei hun- dert und achtzig Männer und« Weiber; welchedem römischen An- tichristen entsagt hatten, und bei Jesu Christo und "seinerlgottse- ligeni Wahrheit standhaft zu verbleiben begehrten, öffentlich verbrannt» worden, welche, nachdem sie Gott ihre Seelen anbefoh- len haben, nun den Lohn und die Krone der Gerechten erwarten. Ueber die Weise, wie sich solches zugetragen hat, haben ver- schiedene piipstliche Schreiber folgendes aufgezeichnets Daß« der Papst zu Rom zum zweiten Male einen "Kreuzzug—oder Feldzug habe predigen lassen, umdie Albigensermit aller Macht, wo sie sich auch verborgen hätten, aufzufuchenund auszurotten, swobei mit Morden oder«Brennen, tapfer halten, würden, Vergebung der Siinden und ewige Seligkeit verheißen hat 2e. . »; «« . Zu der Zeit waren-indem Schlosse Eltiinerva sehr viele Al- bigenser, welche man Perfectos nannte, das ist Vollkommene, dieselben wohntenunter dem Herrn des Schlosses und wurden von) ihm beschützt . g , » g» »Dieses Schloß, welches auf einem hohen Felsen lag, wurde « von des Papstes Gesandten belagert und so hart bedrängt, dasz endlich der Herr desselben, weil die Belagerten Mangel an Was- ser hatten, genötigtswurdedasselbe zu übergeben. s« « DeriGesandte erließ einen-Befehl, daß man alle diejenigen umbringen sollte, welche sich nicht mitder römischen Kirche ver- einigen wollten. . s » i « l « « » , Die aber, welche darin waren (nämlich die wehrlosen Albi- genser) sprachem wir begehren keineswegs unsern Glauben zu verlassen, wir verwerfen- euren römischen Glauben, eureMühe ist vergeblich, denn weder Leben noch Tod wird uns von unse- rem Glauben abfallen lassen. « i So verhielt es sich mit der Antwort und dem Vorsatze der Mannspersonem welche« sämtlich in demselben Hause versam- melt waren; die Frauen, welche in einem andern Hause bei ein- ander waren, hat. der Abt ebenso unverzagt und tapfer gefun- den, so daß ers auch mit allen seinen schönen Worten bei ihnen nichts ausrichten konnte. . — Hierauf hat der Graf von Montferat alle (n’clnlich diese Zeugen), sowohl Männer als Frauen, aus dem Schlosse kom- men lassen, und, nachdem auf seinen Befehl ein großes Feuer angezündet worden, hat er sie alle, hundert und vierzig an der Zahl, hineinwerfen lassen; sie sind darin, mit Ausnahme dreier Frauen, welche aus Schwachheit abgefallen und auf diese Weise dem Feuer entgangen sind, lebendig verbrannt worden. D « Die übrigen, welche in dem Schlosse waren, nämlich der Herr mit seinen Dienern und Trabanten, welche das Schloß be- ioahrt hatten, fügten sich in den Willen des päpstlichen Gesand- en. · - ) . c « l Jndem Petrus Sarnensis dieser Leute, die so getötet wur- den, gedenkt, sagt er, daß diese hundert und vierzig Märtyrer von den Albigensern gewesen seien, und daß:man sie Perfectos (das ist Vollkommene) genannt, wobei er noch hinzufügt, daß sie sich lieber hätten« lebendig verbrennen lassen, als sie sich mit« der römischen» Kirche vereinigt hätten. · i , n derGe . der Albi en er 2c. Item," o . C a an, Ge s. de AlbigF Buch s, that« 7, ausgdejj Gesch von Lcsngäuedcizass sch Es erhellt aus der Beschreibung Roberts von Auxene, eines eifrigen papistischenSchreibers, welcher zu gleicher Zeit gelebt, und (wie es scheint) denstandhaften Tod dieser Leute gesehen hat, daß ihrer ungefähr noch vierzig mehr verbrannt worden sei- en,als die vorhergehenden Schreiber angegeben haben, was auch wohl geschehensein kann, denndie ersteren können sich zuerst er- -klärtihaben, daß sie sich szu solchem Glauben» bekanntemdie an« dern aber erst nachder Zeit, weshalb sie auch gleiche Todes-stra- se empfangen haben. Er schreibt also: » Jm Jahre des Herrn«1210 ist abermals ein großer Feld- zug von unsern Bischöfen, von den Herren und Fürsten des Rei- ches, und dem gemeinen Volke angenommen worden; dieser Zug ist sehr berühmt geworden, denn er ist aus reiner Andacht wie ein Gelübde angenommen worden, —und teils durch den Eifer des Glaubens in den Herzen der Gliiubigen «(so nennt die Papisten) gegen die Verderber des Glaubens Csonennter dierechtsinnigen Albigenser) entzündet worden, teils aber auch, um damit die Vergebung der Sünden, welche von dem apostolischen Stuhle (das ist, dem Papste-zu Rom) verheißen worden ist, xzu verdie- nen; deshalb zogen sie zu gleicher Zeit mit ihrem versammelten " · » iHeerlager vor das Schloß Minerva, welches-sehr stark gewesen. er allen, die sich in diesem Feldzuge gegen die Waldenser, es sei » s Z» sZuletzt haben die Belagerten sich zur Uebergabe erboten, als ihnen allen aber das Anerbieten gemacht wurde, sie auf frei- en Fuß zu setzen, wenn sie von ihrer Ketzerei ablassen wollten, so- haben sich etwa hundert und achtzig gefunden (n«c·hnlich .Albi-" genser),sdie-lieber sichlebendig verbrennen lassen, als von-ih- rer ketzerischen Bosheit (so nennter ihren rechtsinnigen Glau- ben) abstehen wollten· Diejenigen, die dieses sahen, schreibt er, mußten sich über die unbesiegliche Hartnäckigkeit dieser elenden Menschen wundern, welche keine« heilsamen Ermahnungen (so nennt er die erdichteten Fabeln der Papisten) annehmen woll- ten, und weil ihr Verstand verwirrt war, so eilten sie auch frei— willig zur Todesstrafe Rad. Auxerre"chronol. A1tis. Anno 1210, verglichen mit Mellim zweitesBuch von den Gesch. der Märtyrer, FoL 454, Col. 2 er. Sechzig»Personen, Albigenser genannt, werden zu Casser des . Glaubens» wegen verbrannt. i ’ Jm Jahre 1211, oder etwas früher, als der Graf von Montferat aufBefehl des Papstes gewaltig wiitete, um die Al- bigensersBrüder auszurotten, hat er entweder durch jemandes Angaben oderjaus anderen Umständengvernommem daß in dem Platze »Casser3viele dergleichen Leute sich unter dem Schutze des Herrn dieses Platzes aufhielten, deshalb hat er den Platz bela- gert; die Belagerten aber, als sie sahen, daß sie, obwohl der Platz ziemlich stark befestigt war, sich nicht lange würden halten kön- nen, haben einen Vertrag gemacht, und sich unter der Bedingung übergeben, daß sie alle diejenigen, welche man Ketzer oder Albis genser nannte, in ihrer Feinde Hände liefern wollten. Die Bi- 234 Der blutige schöfe, wie der Schreiber sagt, suchten die Albigenser zu überre- den, daß sie von ihrem Glauben ablassen möchten, allein sie fan- den sie unerschütterlichx deshalb wurden ihrer. sechzig um der Religion willen verbrannt. - Cass Gesch. der Albig., Buch 3 2c., verglichen mit A. M. Hist» Pol. 456, Col. Sie. · Ungefähr hundert Personen, welche man— Albigenser oder Ketzer nannte, werden in einemTurme zu Casseum des« Glaubens willen verbrannt. c Ungefähr um das Ende des Jahres 1211 ist der päpstliche Gesandte, wie berichtet wird, fortgezogen, um alle diejenigen, welche sichzu der obengenannten Albigenser Lehre bekannten, aus dem Grunde zu vertilgen. »Es melden die Nachrichtem das; von dieser Secte, oder Ketzerei. wie mansienannte über achtzig (andere melden ungefähr hundert) auf oder in einem Turme zu Casfas verborgen gewesen seien, welche die von Roqueville (we·l- cheywie es scheint, dergleichen Menschen, die nichtzum Gewehre griffen, unter sich nicht dulden wollten) dahin-gesandt hatten, um ihr Leben zu»retten, bis dieser— blutdürstige Mensch vorbeige- zogen sein würde. . s «« » e c e· -. Der Gesandte des Palastes, als er hiervonNachriicht erhal- ten, hat mit-geringer Wiiihe diesenTurmiiberfallem eingenom- men und abgebrochen, und alle, welche darinnen« (wie Schlachts fchafe in einem Stalle) und von ihrem Glauben nicht abzufallen begehrten, als Ketzer lebendig verbrannt. - » . Chassan. Buch Z, Cap. is. «Desgleichen Abt. Mellikr. L. Buch ge» Fol. 457, Col; 1 ca. « . « Fiinfzig Personen, Albigenser genannt, werden zu Chasteluaus .d’Ari, des Glaubens wegen, um das Ende , des Jahres 1211 verbrannt. i Das Feuer desspäpstlichen Gesandten fuhr» fort wie ein Blitz, zu» sengen und zu brennen unter— den wehrlosen Schäflein Christi, welche man Albigenfer ·oder Ketzer nannte, undswelche sich hier und da, wo sie hofften sicher zu sein, verborgen hatten. . r Unterdessen waren zu ChastelnausdAri funfzig« te durch den Grafen von Montferat, welcher des päpktlichenGes sandten Heerführer gewesen, mit allem, was darin war, einge- fchlossen und stark belagert worden. . « Als nun der Platz eingenommen worden, sind alle diese Personen, weil sie-von ihrein Glauben nichtrabfallen wollten, le· » beiidig verbranntwordem undhaben auf »diese Weise, nachdem sie Gott ihre Seelen anbefohlen, ihre Leiber« zu einem Brand« opfer übergeben. « i ; Chassanion schreibt, daß, als der Graf von Montferat die Stadt ChastelnausdAri eingenommen hatte, funfzig Menschen darin gefunden worden seien, die sich ihres Glaubens wegen lie- ber lebendig verbrennen lassen, als wiederkehren wollten (na"m- lich zu» der päpstlichen Religion) A Mk! G ch 2 B c Verilj a an. Bu Z, Ca . 16, mit . in. e «., . u J, Fol. 4ö7,g Co? lsser. Die« es ist gpeschehen zu Cnde des Jusbkss VII« « Ueber vierhundert Personen, welche man Judutos oder Albigens ser nannte, werden zu Lavaur oder Vaurum des Glau- b « . bens wegen im Jahre 1211 verbrannt. » » Wir haben oben berichtet, daß die Albigenser"(von deren Glaubensbekenntnissewir gesagt haben, daß esgut tindschrifts mäßig gewesen sei) mit verschiedenen Namen belegt worden fei- cn; unter die Namen, diewir angeführthabem gehören. auch die« olcher Leu· . Schauplah jenigen, daß man sie Jndutos oder Vestitos, das ist Bekleidete oder Vedeckte nannte; vermutlich haben sie ihren Namen daher eng-fangen, weil sie« wegen der Verfolgungen, denen sie ausge- setzt waren, oder aus andern Gründen, verstecken, verbergen und heimlich halten mußten. « l » Wenigstens- ist das gewiß, daß sie (von Mellinus in seinem zweiten Buche der Geschichte der Verfolg. der Mart, Pag. 443, »Col. s) mit den Albigensern verglichen werden, welche man Per- fectos oder Vollkommene nannte, welche» Perfecti (wie er berich- tet) auch Boni Homines, das ist, gute Leute, genannt wurden ( weil sie, wie es scheint, gut undaufrichtig in ihrem Wandel ge- . wesen) . » Von solchen guten; redlichen und nicht weniger gläubigen Leuten sind umidas Jahr 1211« in der Stadt Lavaur, sonst Van- rum genanntysehr vieleunschuldig undemitGeduld des Glau- benss wegen als Ketzer verbrannt worden, deren Anzahl, wie die alteziChroniken hiervon berichten, auf über vierhundert gegeben wir . — . l » « " Nieolaus Betrandus führt aus einer papistischen Chronik des Wilhelmus de Podius Laurentius das Nachfolgende an: » Simon (schreibt er), der Graf vonMontferat hat in großer Eile mit des-Herrn Lager (das war« das Lager des Papstes zu Rom) das iSchloß (oder die Stadt) Vaurum zu belagern gesucht, welches .Amerios, Herrvon Montrojal und Laurach der edlen Frau« Geralda Bruder re» um ihretwillen zu befchützensichvors genommen hatte. Jn diesem Schlosse ist eine nicht geringe An« zahl Ketzer gewesen, welche man Jndutoss genannt (welcher Na- me oben erklärt worden ist), die ihren bleibenden Wohnsitz da- selbst, nicht hatten, sondern größtenteils aus weitsentlegeneii Landschaften zu der Zeit dahinzusammengekommen waren sc. . Deshalb, hat, das»Lager«Gottes, schreibt er (nämlich das Lager. des Pastesx das» Schloß (oder die Stadt) umringt und den Belagerten weder bei Tage noch bei Nacht Ruhe gelassen re. s Die Belagerten, als sie gesehen. . . . haben sich dem Wil- len der Belagerer auf Gnade und Ungnadeergeben » Dann. erzählt er weiter, wie sie mit denen umgegangen sei- en, welche dielStadtoder das Schloß «beschi"itzten, worauf er der obengenannten Leute gedenkt, welche unter den übrigenEinwohs nern sich still und friedsam aufhielten und nach ihrem-Glauben lebten, indem er also sagt: s ! Desgleichen hat er die Ketzey welche« man Jndutos nannte, und welches ·so viel sagen will, als (Vekleidete), lebendig ver- brennen lassen; ihre Anzahl wird auf 300 angegeben (andere schatzen sie uber 400)«. NicoL Vetrandz von Tholos Geschichtem FoL 27. Das gemeine Volk aber ist unter gewissen Bedingun- gen am Leben erhalten worden. « « Es wurde, schreibt Robertus Altissiodorensis ein großes Holzfeuer gemacht, und» ihnen allen diesfreie Wahl gegeben, ob sie sich von ihren Jrrtümern bekehren (also redet er aufpapistis sehe Weise) oder sich lebendig verbrennen lassen wollten; nichts- destoioeiiiger wurden ihrer eine große Menge (nämlich, wie ge- jagt worden,.über vierhundert )gefunden, welche in ihrem Irr.- iume (so nennt er« ihren rechtsinnigen Glauben) so» halsstarrig« waren, daß sie sich lieber verbrennen lassen als den römischskw tholischen Glauben bekennen wollten re. Nov. Altissiod. Chronik über das Jahr 1211, Pag«. 106. Desglei- chen Uhr. Mellin Z. Buch von der Gsschx de: Verfolg. und Matt» ge- druckt im Jahre leis, Fol 456, Col.»2, Z re. » «