Roger Liebi – Das Buch Josua

Teil 12 – Josua 15, 13 - 18

Audioabschrift – Bibelklasse Bodensee 11.04.1999

 

 

Wir stehen in Josua 15. Wir haben uns das letzte Mal noch mit den Stammesgrenzen von Juda befasst, in Sonderheit noch mit diesen Angaben hier über den Tempelberg und den Felsen. Heute lesen wir zunächst mal Kapitel 15, 13-19: „Und Kaleb, dem Sohne Jephunnes, gab er ein Teil inmitten der Kinder Juda, nach dem Befehle Jehovas an Josua: Die Stadt Arbas, des Vaters Enaks, das ist Hebron. Und Kaleb trieb von dannen aus die drei Söhne Enaks, Scheschai und Achiman und Talmai, Kinder Enaks. Und von dannen zog er hinauf gegen die Bewohner von Debir; der Name von Debir war aber vordem Kirjath-Sepher. Und Kaleb sprach: Wer Kirjath-Sepher schlägt und es einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Aksa zum Weibe. Da nahm es Othniel ein, der Sohn Kenas', ein Bruder Kalebs; und er gab ihm seine Tochter Aksa zum Weibe. Und es geschah, als sie einzog, da trieb sie ihn an, ein Feld von ihrem Vater zu fordern. Und sie sprang von dem Esel herab. Und Kaleb sprach zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach: Gib mir einen Segen; denn ein Mittagsland hast du mir gegeben, so gib mir auch Wasserquellen! Da gab er ihr die oberen Quellen und die unteren Quellen.“

Also nach diesen Beschreibungen, oder zwischen hinein in diese Beschreibungen über das Stammesgebiet von Juda, finden wir diese kurze Geschichte eingeflochten. Und das hat seine tiefere Bedeutung. Wir haben also zunächst die Eroberung von Hebron durch Kaleb und sodann die Eroberung von Kirjath-Sepher durch Othniel. Vielleicht zur Erinnerung: Wer war Kaleb und wer Othniel? Teilnehmer: Kaleb wer einer der treuen Kundschafter. Liebi: Wie viele Treue gab es von diesen zwölf? Teilnehmer: Zwei. Liebi: Ja, zwei. Und das waren auch die zwei Einzigen von der Auszugsgeneration, die überlebt haben und ins Land gekommen sind. Von ihnen beiden, von Kaleb und Josua, heißt es, sie sind dem Herrn völlig nachgefolgt. Und Othniel, wer war Othniel? Teilnehmer: Einer der späteren Richter. Liebi: Einer der späteren Richter, und zwar Nummer? Nummer 1. Das ist noch eindrücklich. Mit Othniel beginnt die Zeit der Richter. Wie viele Richter haben wir? Teilnehmer: 13. Liebi: Es kommt darauf an, wie man zählt. Das ist dann ohne Abimelech. Wenn man Abimelech, diesen Usurpator auch als Richter mitzählt, dann kommt man auf die schönere Zahl 14. Aber das ist immer die Frage der Zählweise. Und dann war natürlich Samuel auch noch ein Richter, und zwar der letzte Richter. Also die Zeit der Richter geht von Othniel bis Samuel.

Und nun zu Kaleb. Sein Name bedeutet Hund und Hebron bedeutet? Ich glaube das haben wir das letzte Mal noch angetönt, oder? Habe ich nicht erklärt, dass Hebron, chevron, mit dem hebräischen Wort für Freund zusammenhängt? In der Knesset spricht man sich an mit «Chaverim veChaverot», wenn man eine Rede beginnt. Chaver, das ist der Freund, der Genosse. Und chevron bedeutet Gemeinschaft. Also das Wort Zusammenhalt steckt dort drin. Also Kaleb hat die Stadt Hebron, Gemeinschaft, erobert. Die Stadt, wo schon früher Vater Abraham einen wichtigen Sitz hatte. Nun, wie können wir das neutestamentlich übertragen? Die Gemeinschaft mit Gott wird in 1. Johannes 1, 3-7 so umschrieben: „Was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch, auf dass auch ihr mit uns Gemeinschaft habet; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohne Jesus Christus. Und dies schreiben wir euch, auf dass eure Freude völlig sei. Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber in dem Lichte wandeln, wie er in dem Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“ Wir haben hier also die Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. Das Ergebnis dieser Gemeinschaft ist eine vollkommene Freude. Und dann wird aber in Vers 7 noch über die Gemeinschaft miteinander gesprochen. Das heißt also Gemeinschaft unter den Erlösten. Johannes schreibt als Apostel und sagt: Ihr habt Gemeinschaft mit uns. Das bedeutet dann Gemeinschaft mit den Aposteln, also Gemeinschaft unter den Gläubigen. Das alles gehört zusammen, Gemeinschaft mit Gott und Gemeinschaft unter den Erlösten. Und Satan hat ein riesiges Interesse, diese Gemeinschaft zu stören oder zu verhindern.

Nun haben wir Hebron. Hebron gehörte als Stadt zu dem, was Gott Israel zugesagt hatte. Aber sie hatten von Hebron nichts, solange diese Riesen, diese Söhne Enaks, da waren. Die waren das Hindernis. Und die mussten im Kampf vertrieben werden. Und so ist es nach Epheser 6, 12: „Denn unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Fürstentümer, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern.“ Das heißt also, die Mächte der Finsternis haben ein Interesse daran, uns an unserer Gemeinschaft mit Gott dem Vater und dem Sohn und auch an der Gemeinschaft untereinander zu hindern. Und es ist ganz wichtig, die Gemeinschaft wird dort grad in Verbindung gebracht mit der Tatsache, dass Gott Licht ist. Also die Gemeinschaft wird zum Beispiel auch durch Sünde unmöglich gemacht. Sünde trübt die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn, aber auch untereinander. Wir kennen das, wie Gemeinden durch Sünde gestört werden können. Also gilt es, diesen Feinden Widerstand zu leisten, damit man Hebron erobern kann. Das ist das konkrete neutestamentliche Gegenstück. Es ist ein Kampf, damit wir dahin kommen, das Erbe Gottes in Besitz zu nehmen. Aber das Ergebnis ist dann völlige Freude.

Und dann kommt die nächste Stadt, Kirjath-Sepher. Und was heißt denn Kirjath-Sepher auf Deutsch? Weiß das zufällig jemand? Das habe ich letztes Mal ja nicht gesagt. Kirjah heißt Stadt und Sepher heißt Buch, also Stadt des Buches. Aber später bekommt diese Stadt einen anderen Namen. Nämlich? Debir, und Debir heißt Sprachort. Im salomonischen Tempel wird das Allerheiligste debijr genannt. Denn im salomonischen Allerheiligsten stand ja die Bundeslade auf dem Felsen und Gott hat zwischen den Cherubim hervor gesprochen. So liest man das schon in 2. Mose 25 bei der Anordnung zur Stiftshütte. Können wir das kurz aufschlagen? 2. Mose 25, 21-22: „Und lege den Deckel oben über die Lade; und in die Lade sollst du das Zeugnis legen, das ich dir geben werde. Und daselbst werde ich mit dir zusammenkommen und von dem Deckel herab, zwischen den zwei Cherubim hervor, die auf der Lade des Zeugnisses sind, alles zu dir reden, was ich dir an die Kinder Israel gebieten werde.“ Ja, hier haben wir, dass Gott sogar sagt: Ich werde von dort her alles zu dir reden, was ich dir an die Kinder Israel gebieten werden. Gott spricht. Und darum heißt dann später im salomonischen Tempel das Allerheiligste der Sprachort, debijr. Wir können das kurz aufschlagen, zum Beispiel 1. Könige 6, 19: „Den Hinterraum richtete er im Innersten des Hauses her, um die Lade des Bundes des HERRN dort hinzustellen.“ Bei Ihnen ist debijr übersetzt mit Hinterraum. In der alten Elberfelder heißt es: „Und den Sprachort im Innersten des Hauses richtete er zu, um die Lade des Bundes des HERRN dahin zu setzen.“ Also es ist nur eine andere Übersetzung für das gleiche Wort. Hinterraum ist in der alten Elberfelder mit Sprachort wiedergegeben, denn debijr hängt ja mit der Wurzel davar zusammen, und das heißt Wort. Oder sprechen auf Hebräisch heißt ledaber. Und darum kann man den mit Sprachort übersetzen[1].

Jetzt zurück zu Kirjath-Sepher. Die Stadt des Buches war ein Bollwerk, das es einzunehmen galt. Othniel hat das so getan und dadurch ist Kirjath-Sepher ein Sprachort geworden, ein debijr. Jetzt können wir das sehr schön übertragen. Die Bibel ist für manche Menschen auch eine ummauerte Stadt, wo man einfach nicht reinkommt, keine Chance. Es wird manchmal bezeichnet als ein Buch mit sieben Siegeln. Aber Othniel in seinem Glaubensmut hat den Kampf aufgenommen, die Stadt erobert und eingenommen und so wurde es ein debijr. So können wir also die Erfahrung machen, wenn wir nicht die Mühe scheuen, uns wirklich in das Wort Gottes hinein zu vertiefen, dass es uns zum Sprachort wird. Auch davon möchte der Feind uns abhalten, zum Beispiel indem er uns das Bibelstudium unattraktiv erscheinen lässt oder etwas Ähnliches. Wenn wir das aber überwinden und befolgen, wie es in Sprüche 23 steht: Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht!, dann erfahren wir, wie dies alte Buch plötzlich ein Sprachort wird. Wo wir dann merken, dass Gott selbst durch Geschichten, die vor 4000 Jahren geschehen sind, zu uns in unsere Situation hineinspricht, dass Gottes Wort so aktuell ist, dass wir wirklich die an uns gerichtete Stimme Gottes hören, in der vollen Autorität auf unser Leben bezogen. Aber dazu braucht es diesen Kampf. Othniel muss Kirjath-Sepher einnehmen, damit es zum debijr wird. Das ist also der Unterschied zwischen dem Lesen der Bibel und einem Roman. Beim Lesen eines Romans muss man keine Mauer einschlagen.

Aber das hatte Konsequenzen, schöne Konsequenzen für Othniel, denn der Lohn für diese Heldentaten war Aksa, die Tochter Kalebs. Der wollte die nicht irgendjemand geben. Und das war effektiv die Frau, die genau zu Othniel passte. Bzw. Othniel war eben durch diese Heldentat erwiesenermaßen der Mann, der zu Aksa passte. Vers 18, sie zieht ein nach Debir, aber sie ist nicht zufrieden. Was tut sie. Teilnehmer: Ja, sie hat ihren Mann angespornt, ein Feld von ihrem Vater zu fordern. Liebi: Also Aksa spornt ihren Mann an oder sie treibt ihn an. Ist das gut, wenn Frauen Männer antreiben? Teilnehmer: In geistlicher Hinsicht sicher, weil sie ja ihrem Mann eine Gehilfin ist. Liebi: Ja, ich glaube die Frage ist berechtigt, denn man kann nicht mit Ja oder Nein antworten. Es kommt drauf an, für was. Und hier in diesem Fall haben wir wirklich ein exzellentes Beispiel dafür, wie gut es ist. Also diese Aksa war darauf aus, mehr von dem Land, das Gott seinem Volk gegeben hat, zu bekommen. Es ist im Allgemeinen so, dass Habgier etwas Sündiges ist, aber wenn es um den geistlichen Bereich geht, wenn man da mehr möchte, dann ist das keine Sünde, sondern dann ist es gut. Und so ging es hier ja um Gottes Auftrag, dieses Land einzunehmen, dieses Land dann in Besitz zu nehmen, dass heißt, auch genießen. Und Aksa wollte mehr davon.

Teilnehmer: War es jetzt sie, die mehr wollte. Ich verstehe das so, dass Othniel sie überredete. Liebi: Lies doch mal vor. Wie heißt es in deiner Übersetzung? Teilnehmer: „Und es begab sich, als sie zu ihm kam, überredete er sie, einen Acker zu fordern von ihrem Vater.“ Liebi: Wow. Teilnehmer: Bei mir steht: Da trieb sie ihn an. Liebi: Ja, ist ja alles klar, ist ja alles eindeutig klar. Der hebräische Text sagt: Sie. Aber die Septuagintaübersetzung, die griechische Übersetzung, sagt: Er. Jetzt ist es aber so, dass der hebräische Text, der masoretische Text, so perfekt überliefert ist, dass man seit den Funden von Qumran nichts besseres mehr kennt, als den masoretischen Text. Also selbst bei liberalen Theologen ist das Ansehen des mittelalterlichen hebräischen Textes seit Qumran dermaßen gestiegen, dass selbst ein Barthelemy, einer der führenden Textforscher der Schweiz von der Universität Fribourg, sagt, dass im Zweifelsfalle der masoretische Text gilt. Und es ist so, dass die Übersetzer der Septuaginta die Texte oft interpretiert haben und Dinge, die nach ihrer Meinung nicht ganz schlüssig waren, haben sie dann entsprechend angepasst. Zum Beispiel in den Büchern der Könige. Da gibt es seit 2300 Jahren das Problem, wenn man wissen wollte, wie lange ein König regiert hat, dann hat man gemerkt, die Angaben passen gar nicht zusammen, die Angaben über die Könige von Juda und die von Israel. Und in neuerer Zeit hat man dann auch gemerkt, dass diese Angaben auch mit der Überlieferung der Assyrer nicht übereinstimmt, mit der assyrischen Chronologie, die sehr detailliert überliefert ist durch Keilschrifttafeln. Und schon die Übersetzer der Septuaginta haben dann eben solche Zahlen korrigiert.

Aber sie haben keine Klärung gebracht, sondern die Situation nur noch verschlimmert. Und Edwin Thiele hat schließlich die Lösung gefunden. Und zwar hat er gemerkt, dass die Zählsysteme unterschiedlich sind. Man muss das Zählsystem von Israel kennen und das System von Juda und dann kann man das alles miteinander verbinden. Es gibt so eine wunderbare Lösung um die Daten in Übereinstimmung zu bringen. Aber eben, wenn man etwas nicht ganz versteht, dann ist man schnell bereit, den Bibeltext zu kritisieren, anstatt zu denken wie Kenneth Kitchen, einer der führenden Ägyptologen aus England, der schon vor seiner Entdeckung gesagt hat: Möglicherweise steckt hier ein Zählsystem dahinter, das wir heute nicht mehr kennen. Der hat nicht einfach so schnell, schnell eine Korrektur machen wollen, wie das viele liberale Theologen dauernd gemacht haben. Und das Ergebnis ist, ja, der Text hat recht behalten und bis auf ganz wenige Fälle ist alles gelöst worden. Und die Septuaginta hat eben sehr gerne den Text geändert und vielleicht haben sie in diesem Fall Anstoß daran genommen, dass die Frau ihn antreibt. Und darum haben sie den Text dahingehend geändert, dass der Mann die treibende Kraft ist. Aber es ist eben gar nichts Anstößiges am biblischen Text. Es zeigt eben die Wichtigkeit, wie positiv sich das auswirkt, wenn eine Frau ihren Mann zum Guten antreibt.

Und sie war effektiv sehr temperamentvoll, denn sie sprang vom Esel. Und dann geht doch sie zum Vater. Es ging ihr offensichtlich nicht schnell genug. Teilnehmer: Mir kommt das vor wie eine Blitzaktion hier. Erst treibt sie ihren Mann an, dieses Feld zu fordern und sie hat es wohl noch nicht ganz in der Tasche, springt sie vom Esel und sagt: Du hast mir Mittagsland gegeben, gib mir dann auch Wasserquellen. Also die wusste, was sie wollte. Liebi: Jawohl. Übrigens Mittagsland, im hebräischen steht «ein Land im Negev», also wir sind da ganz im Süden von Israel, in der Negevwüste unten, und da braucht es natürlich Quellen. Nun war sie aus, auf Wasserquellen. Und die bekommt sie auch. Der biblische Text sagt einfach schlicht: Da gab er ihr die oberen Quellen und die unteren Quellen. Und so wurde Aksa quasi zur Quelle, zur Erfrischung für diese ganze Stadt Debir. Und wenn wir denken, was bedeuten Wasserquellen in der Bibel? Nun schlagen wir auf, Johannes 7 zum Beispiel, da sehen wir die geistliche Bedeutung im Licht des Neuen Testaments. Das Ganze bekommt dann noch mehr Profil. Johannes 7, 37-39: „An dem letzten, dem großen Tage des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies aber sagte er von dem Geiste, welchen die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.“ Also was bedeutet lebendiges Wasser? Teilnehmer: Leben. Liebi: Leben, ja. Aber hier deutet es sehr direkt auf den Heiligen Geist, der eben das Innere des Menschen erfrischt, erquickt, indem er die Herrlichkeit und Größe von Jesus Christus vorstellt. Der Herr Jesus sagt in Johannes 16, 14: Er wird mich verherrlichen. Und das führt eben zur Erfrischung des vertrockneten Inneren. Und dazu hat Aksa den Auslöser gegeben. Wir sehen also, die passen ausgezeichnet zusammen. Aksa eine Heldin, Othniel ein Held. In dem Sinn eine vorbildliche Ehe.

Und es ist interessant, in der Richterzeit, das ist ja die Zeit der Probleme. Aber es sind immer wieder andere Probleme. Und was war das Problem in der Zeit, als dann Othniel Richter geworden war? Hat das jemand in Erinnerung? Also man darf schon nachschlagen in der Bibel. Wir machen ja keine Prüfung. Teilnehmer: Der Baalsdienst. Liebi: Ja, indirekt. Das war die Folge. Teilnehmer: Hier steht: Othniel, der erste Richter, besiegte Mesopotamien, in Richter 3, 7. Liebi: Ja, aber das Problem wird kurz davor erwähnt. Teilnehmer: Vermischung mit den Nationen rings herum. Liebi: Ja, und Vermischung wie? Teilnehmer: Dass sie halt Frauen nahmen aus den Nationen. Liebi: Ja, Mischehen. Lies mal Verse 5-7 aus Richter 3: „Und die Kinder Israel wohnten inmitten der Kanaaniter, der Hethiter und der Amoriter und der Perisiter und der Hewiter und der Jebusiter; und sie nahmen sich deren Töchter zu Weibern und gaben ihre Töchter deren Söhnen und dienten ihren Göttern. Und die Kinder Israel taten, was böse war in den Augen Jehovas und vergaßen Jehovas, ihres Gottes, und sie dienten den Baalim und den Ascheroth.“

Also es gab Mischehen mit Götzendienern, Götzendienerinnen. Das, was das Gesetz ganz klar verboten hatte. Also das große Problem Israels in dieser Zeit war auf dem Gebiet von Liebe und Ehe. Da hat die große Masse total versagt. Und durch dieses Problem kam dann der Götzendienst hinein, der Baal- und Ascherakult. Baal, ein männlicher Gott, Aschera eine weibliche Gottheit und beide sind eng verknüpft mit Fruchtbarkeitskulten, also auch mit Prostitution. Also man kann sagen, auf dem Gebiet von Liebe, Ehe und Sexualität hat das Volk wirklich total versagt. Und in dieser Zeit erweckt Gott ausgerechnet Othniel und das ist der Mann, der eine gottgewollte Ehe geschlossen hat. Nicht nur ein Gläubiger und eine Gläubige, sondern man kann sagen, dass sie auch in ihrem geistlichen Stand entsprechend gewesen sind. Also eine ideale Ehe, die für Israel eben zur Hilfe werden konnte. Darum ist es kein Zufall, dass ausgerechnet Othniel der erste Richter werden sollte. Und so haben wir hier insofern im Buch Josua, dem Buch des Sieges, schon die Vorbereitung für Hilfe, wenn die Zeit der Probleme kommen würde im Buch der Richter.

Ja, ist bis dahin noch eine Ergänzung oder Frage? Teilnehmer: Ja, mir fällt auf, dass sie recht politisch oder taktisch vorgeht ihrem Vater gegenüber. Sie springt vom Esel und sagt dann zum Vater: Gib mir einen Segen. Heißt das etwas dazu oder wie könnte man das deuten? Liebi: Ja, ein Segen ist überhaupt etwas Gutes. Insofern ein Segen hier: Was nutzt einem ein trockenes Land, wenn man kein Wasser hat? Also das Wasser ist gewissermaßen der Segen, damit das Land überhaupt fruchtbar werden kann. Teilnehmer: War es denn damals üblich, dass Väter ihren Töchtern einen Segen gaben, wenn sie heirateten? Oder war das völlig außer der Reihe? Liebi: Nein, Segen ist sogar so allgemein, dass die Bibel sagt, dass die Bibel sagt, dass wir sogar unsere Feinde segnen sollen. Also Segen ist nichts Exklusives, der sich nur auf bestimmte Menschen bezieht, oder sogar nur auf Söhne. Auf gar keinen Fall. Insofern sehen wir sogar, dass es Kaleb ein großes Anliegen war, dass seine Tochter den richtigen Mann bekommt. Er hat ja gesagt, wer diese Stadt besiegt, der bekommt sie. Also ihm war es ein Anliegen, dass seine Tochter eine gute Ehe eingeht. Teilnehmer: Man könnte ja jetzt auch fragen: Warum hat er ihr denn nicht gleich Wasserquellen gegeben? Er wusste ja, dass es ein dürres Land war. Liebi: Gut, der biblische Text sagt darüber nichts, aber er zeigt uns wenigstens, dass Aksa sich dessen bewusst war, dass sie mehr brauchten als das Land. Teilnehmer: Bittet, so wird euch gegeben werden. Sie musste darum bitten. Liebi: Ja, und ich meine, gerade durch die ganze Geschichte wurde auch deutlich, wer sie ist.

Teilnehmer: Es wird doch nicht gesagt, dass Othniel der richtige Mann ist und dass es eine gute Ehe war. Das war doch sehr anonym gesagt: Der, der die Stadt einnimmt, dem gebe ich meine Tochter. Liebi: Gut, aber es war jemand, der motiviert war, Gottes Befehl, das Land Kanaan zu erobern, auszuführen. Also, sagen wir zum Beispiel ein Esau, der sagte da, als er das Essen sah: Pah, was soll mir das Erstgeburtsrecht, ich sterbe ja sowieso. Er verkauft es, weil er ein momentanes Vergnügen wichtiger einschätzte, als diese ganze Segensangelegenheit, die für das Leben nach dem Tod noch Bedeutung haben sollte. Also hier haben wir gerade das Gegenteil von Esau. Es ist einer, der interessiert ist an dem, was Gott geplant hat für sein Volk. Und das war für Kaleb wichtig. Es sollte jemand sein, der wirklich an der Sache Gottes und dem Auftrag, der damals für das Volk Gottes im Vordergrund stand, das Land Kanaan zu erobern, interessiert war. Aber natürlich, rein menschlich gesprochen, wäre das immer noch nicht der letzte Ausweis, aber es hat sich wirklich so ergeben, dass beide wirklich vorbildliche Menschen waren. Diese Ehe konnte später gewissermaßen zur Schlüssel- und Hilfsehe werden für das Volk Gottes überhaupt, dass gerade auf diesem Gebiet tief gefallen war. Teilnehmer: Woraus hast du eben geschlossen, dass Othniel und Aksa geistlich auf einer Ebene waren? Liebi: Also die Argumentation ist die: Othniel war interessiert daran Krijath-Sepher einzunehmen, also hatte er Heldenmut, um Gottes Verheißungen einzunehmen. Und Aksa hatte ein Interesse daran, mehr zu bekommen von Gottes Segen im Land, für sie war das noch nicht genug. Und sie treibt ihren Mann an, von Kaleb das Feld zu fordern und sie selbst verlangt noch dazu diese Wasserquellen. Es war also eine Frau, die Energie hat, um mehr von der Verheißung Gottes zu bekommen.

Teilnehmer: Was ich noch wissen möchte, ist: Hebron heißt Gemeinschaft. Ist das heute noch bekannt? Denn gerade Hebron ist ja sehr im Gespräch. Und deshalb: Ist das noch bekannt, dass das diese Bedeutung hat. Liebi: Ja, im Hebräischen sind die Bedeutungen sehr nahe liegend. Also auch heute, wer hebräisch spricht, merkt: Die Wurzel von chevron ist chavar, dann kommt chever und das ist Gemeinschaft, Freundschaft. Und darum mutet das heute wie Ironie an, oder. Denn gerade da ist der Kampf und letztlich eben auch ein geistlicher Kampf. Denn da geht es ja sogar um die Frage, wem eigentlich dieses Erbbegräbnis von Abraham und Sarah gehört. Und da erheben gewissermaßen Ismael, vertreten durch den Islam, und Isaak, vertreten durch Israel, Anspruch auf den gleichen Ort. Und da ist ja die Moschee, die eigentlich der Brennpunkt des Konflikts in Hebron ist. Die Moschee ist genau da, wo Abrahams Grab war. Und das ist ein geistlicher Kampf, ein Kampf um die Verheißung Gottes, die Gott aber nicht Ismael, sondern Isaak gegeben hat.

Noch etwas? Teilnehmer: In Vers 14 werden ja auch die Namen von den drei Riesen genannt, die Hebron früher bewohnten. Kann man daraus auch etwas schließen, wenn man die Namen übersetzt? Oder ist das zu weit hergeholt? Liebi: Ja, aber ich habe die Bedeutungen nicht auswendig gegenwärtig. Die sind auch relativ schwierig abzuleiten. Ich müsste nächstes Mal die Bedeutungen klären. Teilnehmer: Ich beschäftige mich noch mit dem Gedanken des Mittagslandes. Was würde das für uns heute bedeuten? Liebi: Also, in einem Negevland ist Wasser umso wichtiger. Das bedeutet also eine Situation, in der man sich umso bewusster ist, dass man die Kraft, die Erfrischung durch den Heiligen Geist benötigt. Das können also im geistlichen Leben Situationen sein, wo Durststrecken eine Rolle spielen. Dort wird es einem noch viel deutlicher, wie sehr man eine geistliche Erfrischung braucht. Übrigens muss ich noch erklären, im Neuen Testament wird ja verschiedentlich über lebendiges Wasser gesprochen. Das ist der hebräischer Ausdruck «majim chajim», und dies bedeutet schlicht frisches Quellwasser. Dieser Ausdruck bezeichnet also nicht an sich etwas geistliches, sondern meint einfach frei fließendes Wasser. Und darum, wenn es hier um Quellen geht, dann geht einfach um lebendiges Wasser. Und das macht natürlich die ganzen Bezüge zum Neuen Testament, das sogar noch auf der letzten Seite angeboten wird. Wir können das kurz lesen, das macht den Bezug umso deutlicher, direkter. Offenbarung 22, 17: „Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ Wasser des Lebens, oder lebendiges Wasser, das ist Quellwasser. Aber gemeint ist eben die Erfrischung durch den Heiligen Geist, die das Evangelium bringt. Gut, wir machen dann jetzt Pause.

In Kapitel 15 wird dann weiter noch das Erbteil von Juda beschrieben, bis zum Schluss des Kapitels. Und so kommen wir zu Kapitel 16. Da geht es um das Erbteil von Joseph, das aber in zwei Bereiche aufgeteilt wird, das Erbteil von Ephraim, Vers 5, und dann in Kapitel 17, 1 das Erbteil für Manasse. Wir ja schon letztes Mal besprochen, dass Joseph das Erstgeburtsrecht zugesprochen bekam, weil Ruben Inzest begangen hatte mit einer der vier Frauen seines Vaters. Dadurch hat er das Erstgeburtsrecht verloren und es ist Joseph zugekommen. Das erklärt übrigens auch, warum Jakob in der Josephsgeschichte Joseph ein so wunderbares Kleid gegeben hat. Und wie oft hat man ihn angeklagt, dass dies ein gutes Beispiel sei für eine schlechte Erziehung. Wie kann man nur ein Kind bevorzugen? Das darf man doch nicht! Aber dieses Kleid war eigentlich das Zeichen, dass er ihn als Erstgeborenen einsetzte. Und das hat natürlich den Neid der anderen Brüder herausgefordert. Aber man muss bedenken, dass Joseph natürlich ein Erstgeborener war, nur nicht von Lea, sondern von Rahel. Und das war ja natürlich auch die Frau, die er eigentlich heiraten wollte. Das war ja seine wirkliche Liebe. Und Joseph bekam also das Erstgeburtsrecht. Das Erstgeburtsrecht umfasste doppeltes Erbe. Und nun, in der Nachkommenschaft dieser Patriarchen, bekommt Joseph im Land ein doppeltes Erbteil, indem seine beiden Söhne Ephraim und Manasse je als ein Stamm gezählt wurden. Also das ist die Erklärung, warum Joseph hier in zwei Stämme aufgeteilt wird.

Aber wir haben auch schon gesehen, dass das Erstgeburtsrecht auch noch anderes umfasste, nämlich die Herrschaft über die Brüder. Das sieht man gut bei Jakob und Esau, wie Gott von Anfang an dort das Erstgeburtsrecht tauschte. Bevor die zwei geboren waren, sagte Gott: Der Ältere wird dem Jüngeren dienen. Das heißt, Esau bekommt nicht das Erstgeburtsrecht, er sollte es nicht haben. Also Herrschaft ist ein Teil des Erstgeburtsrechts und das hat der Stamm Juda bekommen. Juda war der erwählte Stamm, aus dem die Königslinie hervorkommen sollte und letztlich der König der Könige, der Messias. Schon Jakob sagte in 1. Mose 19, 10: Nicht weichen soll das Zepter von Juda, bis dass der Schilo kommt. Schilo, der Friedensbringer, der Messias. Und das erklärt uns übrigens, warum hier bei der Verteilung im Westjordanland, Josua 14+15, zuerst den Stamm Juda haben. Das ist der Herrscherstamm, aus dem Messias kommen sollte, und darum wird er zuerst beschrieben. Und jetzt verstehen wir, warum ausgerechnet jetzt, Kapitel 16+17, Joseph kommt. Denn das ist der Erstgeborenenstamm, der das doppelte Erbteil bekommen sollte. Und ein drittes Element beim Erstgeburtsrecht war der Priesterdienst. Der Erstgeborene hatte also eine gewisse priesterliche Funktion in Vertretung des Vaters. Immer der Vater in einer Familie hatte eine Priesterstellung. Das sieht man sehr schön im Buch Hiob. Hiob opferte für seine Kinder. In der Familie war er der Priester. Und nun hat der Stamm Levi das Priestertum bekommen. Und hier, wenn es ums Land geht, ist dann bei Levi eine Ausnahme. Levi sollte nämlich kein Stammesgebiet bekommen, aber dafür eben das Priestertum. Diese Regelungen für den Stamm Levi werden wir später noch sehen. Aber nun erklärt es uns schon mal, warum gerade Juda und Joseph jetzt hier im Buch Josua eine so vorrangige Rolle spielen.

Ist bis dahin eine Frage oder Ergänzung? Gut, also die Beschreibung des Landes, das kann man selber lesen, Kapitel 16. Und wir kommen damit zu Kapitel 17. Und zwar haben wir hier wieder so eine Anekdote, die plötzlich dazwischen geworfen wird. Die wollen wir uns auch näher ansehen. Josua 17, 3-4: „Und Zelophchad, der Sohn Hephers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Makirs, des Sohnes Manasses, hatte keine Söhne, sondern nur Töchter; und dies sind die Namen seiner Töchter: Machla und Noa, Chogla, Milka und Tirza. Und sie traten herzu vor Eleasar, den Priester, und vor Josua, den Sohn Nuns, und vor die Fürsten, und sprachen: Jehova hat Mose geboten, uns ein Erbteil unter unseren Brüdern zu geben. Und er gab ihnen, nach dem Befehle Jehovas, ein Erbteil unter den Brüdern ihres Vaters.“ Ja, bis hierher. Nachher wird dann das Land beschrieben, das Manasse zukommt. Also jetzt, wo es um den Stamm Manasse geht, kommt plötzlich diese Einschaltung mit fünf jungen Frauen. Das ist auch wieder interessant, oder? Man hätte doch in dieser Zeit, in diesen Jahren der Landnahme, tausend Geschichten erzählen können. Aber es werden uns nur ganz wenige, selektive, mitgeteilt. Und wir wissen, dass der Heilige Geist der Autor der Bibel ist. Und wenn er gerade diese Geschichten gewählt hat, so hat er eine ganz bestimmte Absicht damit verfolgt. Das haben wir auch in Verbindung mit Kaleb, Othniel und Aksa gesehen. Das hat wirklich tiefe Bedeutung, dass diese Personen so vorgestellt werden. Sie wollen uns positive Beispiele von Menschen zeigen, die wirklich für die Sache Gottes da waren.

Und nun geht es also um diese fünf Töchter Zelophchads. Wo finden wir die überhaupt zum ersten Mal in der Bibel? Teilnehmer: 4. Mose 26, 33: „Und Zelophchad, der Sohn Hephers, hatte keine Söhne, sondern nur Töchter; und die Namen der Töchter Zelophchads waren: Machla und Noa, Chogla, Milka und Tirza.“ Liebi: Jawohl, und dann gehen wir zu Kapitel 27. Da lesen wir ab Vers 1, da wird es konkreter. 4. Mose 27, 1-9: „Und es nahten herzu die Töchter Zelophchads, des Sohnes Hephers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Makirs, des Sohnes Manasses, von den Geschlechtern Manasses, des Sohnes Josephs; und dies waren die Namen seiner Töchter: Machla, Noa und Chogla und Milka und Tirza. Und sie traten vor Mose und vor Eleasar, den Priester, und vor die Fürsten und die ganze Gemeinde an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und sprachen: Unser Vater ist in der Wüste gestorben; er war aber nicht unter der Rotte derer, die sich in der Rotte Korahs wider Jehova zusammenrotteten, sondern er ist in seiner Sünde gestorben; und er hatte keine Söhne. Warum soll der Name unseres Vaters abgeschnitten werden aus der Mitte seines Geschlechts, weil er keinen Sohn hat? Gib uns ein Eigentum unter den Brüdern unseres Vaters! Und Mose brachte ihre Rechtssache vor Jehova. Und Jehova redete zu Mose und sprach: Die Töchter Zelophchads reden recht; du sollst ihnen sicherlich ein Erbbesitztum unter den Brüdern ihres Vaters geben, und sollst das Erbteil ihres Vaters auf sie übergehen lassen. Und zu den Kindern Israel sollst du reden und sprechen: Wenn ein Mann stirbt und keinen Sohn hat, so sollt ihr sein Erbteil auf seine Tochter übergehen lassen. Und wenn er keine Tochter hat, so sollt ihr sein Erbteil seinen Brüdern geben.“

Ja, bis dahin, das reicht. Also wir merken plötzlich, diese fünf Töchter haben schon Bedeutung in der Bibel. Sie kommen nicht einfach nur so nebenbei irgendwo vor. Wir haben sie schon in 4. Mose 26 gefunden, jetzt hier ausführlich in 4. Mose 27 und sie kommen nochmals vor in 4. Mose 36, 1-12. Das ist das ganze Kapitel. Also die sind schon von Bedeutung. Und jetzt im Buch Josua treten sie plötzlich wieder auf. Also was war die Sache? Zelophchad hatte lediglich Töchter, fünf Töchter. Und er starb wie alle anderen, die aus Ägypten ausgezogen waren in der Wüste, denn nur Josua und Kaleb sind ja von dieser Generation ins Land gekommen. Diese fünf Frauen hatten nun aber offensichtlich ein Interesse an Gottes Verheißung für sein Volk. Die wollten ein Landstück haben. Und was haben sie sich gesagt? Ja, da bekommen nur Männer Landstücke, wir möchten aber auch eins haben. Merken wir, wie auch diese Geschichte auf der gleichen Linie steht wie die Geschichte von Othniel und Aksa? Es geht um Menschen, die Gottes Verheißung in Besitz nehmen wollen. Nun, das war ein absolutes Novum, denn dafür gab es in der Thora noch keine Regelung. Und so kamen also diese fünf Frauen vor Mose, vor den Hohenpriester Eleasar, vor die Fürsten und vor die ganze Gemeinde. Das war ein mehrere Millionen umfassendes Volk damals. Und sie tragen ihre Rechtssache vor, Vers 3: Unser Vater ist in der Wüste gestorben, aber er war kein Rebell. Er ist nicht in der Angelegenheit mit der Rotte Korah umgekommen. Sondern er ist so in seiner Sünde gestorben, wie alle anderen auch, all diese 600000 Männer. Aber er hatte keine Söhne. Und nun unsere Frage: Warum soll die Linie von unserem Vater in Israel ausgelöscht werden, so dass unsere Familie dann kein Erbteil mehr hat. Mose wusste darauf keine Antwort. Und die waren schon recht unverschämt, sie sagen in Vers 4: Gib uns ein Eigentum unter den Brüdern unseres Vaters! Sie wussten schon was sie wollten. Gut, im Hebräischen spricht man auch nicht so verschnörkelt, da ist man viel direkter, auch heute noch.

Teilnehmer: Wem wäre das denn dann zugefallen, also nach damaligen Regelungen? Liebi: Ja, jetzt wäre es verloren gegangen. Sie hatten ja keine Brüder. Teilnehmer: Die Brüder des Vaters. Liebi: Ach so, ja so wäre das denkbar gewesen. Ja klar, die nächsten Verwandten. Aber die direkte Linie wären quasi abgeschnitten worden und die Mädchen wären leer ausgegangen. Teilnehmer: Aber ihre „Widersacher“ wären die Brüder des Vaters, also ihre Onkel, gewesen. Liebi: Ja, die nächsten Verwandten. Das heißt natürlich, die wären ja auch gestorben in der Wüste, diese Generation. Aber dann eben wieder auf der Linie, also die Cousins. Teilnehmer: Aber bei der Landnahme. Wären denn die noch mal drangewesen. Normalerweise doch eigentlich nicht. Ich meine, wenn sie es jetzt schon gehabt hätten, dann schon. Aber jetzt bei der Landnahme hatte ja noch niemand Land. Dann wäre es doch anders aufgeteilt worden. Liebi: Ja gut, zuerst haben sie es eingenommen und dann wurde es unter den Stämmen, und damit unter den Familien, verteilt. Und jetzt, wo es um den Stamm Manasse ging, da wären quasi diese fünf Frauen bei der Verteilung leer ausgegangen. Und darauf wusste Mose keine Antwort. Aber die Sprache der Töchter erinnert uns natürlich an Aksas Sprache. Dieses gib mir, dieses Fordernde. Aber fordern nach dem Erbbesitz Gottes.

Nun, Mose wusste keine Antwort, Vers 5: und Mose brachte ihre Rechtssache vor den Herrn. Also er musste in das Zelt der Zusammenkunft, zum Sprachort. Und Gott antwortet: Der Herr redete zu Mose und sprach: Die Töchter Zelophchads reden recht. Da waren alle zum Schweigen gebracht, die möglicherweise sagten, dass sie unverschämte Mädchen seien. Teilnehmer: Also Sprachort meint den Ort, wo der lebendige Gott zu uns spricht? Liebi: Ja, das war die Bezeichnung für das Allerheiligste, weil Gott von dort aus redete. Die Töchter Zelophchads reden recht, das ist gewaltig. Und Gott sagt: Du sollst ihnen sicherlich ein Erbbesitz geben unter den Brüdern ihres Vaters. Merkt man dort die Verstärkung? Nicht einfach, du sollst geben, sondern ganz bestimmt, sicherlich sollst du es geben. Und das war die Verheißung damals in der Wüste. Das Volk ist ins Land hinein gegangen, die Kriege haben stattgefunden und nun kam es zur Verteilung des Landes an den Stamm Manasse. Und die haben sich nicht gedacht: So, jetzt warten wir bis sie mal zu uns kommen. Die kommen wieder selbst. Also in Josua 17, 4 haben wir gelesen: Und sie traten herzu vor Eleasar, den Priester. Wie damals in der Wüste. Und vor Josua, den Sohn Nuns. Mose ist gestorben, nun ist es Josua. Und vor die Fürsten. Also genau gleich wie damals, mit dem Unterschied, dass damals noch das ganze Volk mit dabei war. Die hatten also keine Angst, vor der ganzen Gemeinde, vor mehreren Millionen, zu erscheinen und diese Forderung vorzubringen. Und sie erinnern daran, was Gott ihnen als Recht zugestanden hat: „Jehova hat Mose geboten, uns ein Erbteil unter unseren Brüdern zu geben.“ Und jetzt haben wir hier die Erfüllung: „Und er gab ihnen, nach dem Befehl Jehovas, ein Erbteil unter den Brüdern ihres Vaters.“ Also diese Stelle ist ganz wichtig. Sie zeigt die Erfüllung der Verheißung in der Thora.

Teilnehmer: Ich habe mal eine Frage. Der halbe Stamm Manasse war ja auf der anderen Seite des Jordans geblieben. Jetzt handelt es sich also um die andere Hälfte, die kanaanitische Seite, oder? Liebi: Ja genau. Der halbe Stamm Manasse hatte das Erbteil ja bereits bekommen. Teilnehmer: Ich habe auch noch eine Frage: Warum wird denn in 4. Mose 27, 3 zwischen der Sünde der Rotte Korahs und der Sünde des Vaters, also des ganzen Volkes unterschieden? Könnten Sie das erklären? Liebi: Ja sicher. Die Sünde Korahs war ja Rebellion gegen Gott. Und das war viel schlimmer, als was die anderen gemacht haben, die nicht geglaubt haben, dass Gott sie ins Land bringen würde. Also das wird differenziert. Die Sünde Korahs war Rebellion gegen Gott und die Töchter Zelophchads sagen: Unser Vater war kein Rebell, das kann man nicht sagen. Er war so schlimm, wie alle anderen, aber er war kein Rebell. Das bringen sie zu Recht vor und nun sagen sie gewissermaßen: Warum soll er schlechter ausgehen, als alle anderen? Nur weil er nur fünf Töchter hat? Teilnehmer: Also könnte man auch den Schluss ziehen, dass die Rotte Korah auf ewig verloren ist, aber die anderen eben nur wegen ihres Unglaubens in der Wüste sterben mussten? Liebi: Über das ewige Ausgehen wird da überhaupt nichts gesagt. Was aus dieser Stelle hervorgeht ist, dass die Rebellion der Rotte Korahs etwas vom Schlimmsten war, was man sich denken kann. Aber das Alte Testament gibt noch nicht die Antwort, was mit diesen geschieht. Teilnehmer: Ja, weil sie vom Vater eben ein Erbteil durch seine Töchter haben sollten, deshalb kamen sie ja auf die Idee mit der - - Liebi: Ja, aber ich meine, wären die Töchter Zelophchads quasi die Töchter Korahs gewesen, dann hätte man gesagt: Ja gut, das war sowieso so schlimm, der braucht ja sowieso nichts im Land. Aber sie argumentieren: Nein, das war nicht ein speziell Schlimmer und warum soll der jetzt benachteiligt werden. Das ist ihre Rechtsargumentation. Teilnehmer: Aber vom Recht her gibt es ja gar keine solche Argumentation. Liebi: Sie meinen jetzt vom Deutschen oder vom Schweizer Recht her, oder wie? Teilnehmer: Von beidem. Liebi: Ja, hier haben wir biblisches Recht. Und der Vorteil ist eben, dass Israel eine Verfassung direkt von Gott bekommen hat. Die Schweizer haben sich selber eine gegeben, aber glücklicherweise am Anfang noch geschrieben im Namen Gottes, des Allmächtigen, Amen. Aber die alten Eidgenossen haben doch versucht, biblisches Recht in weitem Maße einfließen zu lassen. Aber wir brauchen das gar nicht mit der Gesetzgebung heute bei uns vergleichen, sondern das ist die Gesetzgebung, die Gott Israel gegeben hat. Mose hat diese Frage dann mit Gott geklärt, denn dieser Fall war noch nicht vorgekommen, und es kam heraus, dass diese Frauen auch erben dürfen.

Teilnehmer: Aber jetzt in 4. Mose 36 steht ja, dass die Söhne der Onkel dann doch die fünf Töchter geheiratet haben, so dass sie dann letztlich zu dem Land doch gekommen sind. Wäre das auch der Fall gewesen, wenn die Töchter das Land nicht bekommen hätten. Liebi: Ich meine, vorher waren sie ja ledig und deshalb war für sie die Frage irgendwie noch viel prekärer. Aber nachher kam es dann eben zur Heirat. Jetzt noch mal. Wie ist die Frage ganz genau? Teilnehmer: Ja es ist ja im Prinzip egal. Also die Cousins von denen bekommen ja sowieso das Land. Entweder hätten sie es direkt bekommen, wenn die Töchter das nicht geerbt hätten und jetzt bekommen sie es eben als Mitgift sozusagen. Liebi: Ja, aber dadurch wird eben die Linie von Zelophchad nicht abgerissen. Und das war das Anliegen, dass eben das Gedächtnis dieses Mannes, diese Linie fortbesteht. Hätten nämlich diese Mädchen einfach geheiratet, dann wären gewissermaßen nur die anderen Linien weiter gegangen, aber nicht die Linie Zelophchads. Und das sollte nicht geschehen. Teilnehmer: Es heißt ja da in Josua 17, Vers 5, dass dem Manasse zehn Anteile zufielen, also westlich des Jordans. Und das heißt ja, das sind die Anzahl der Söhne, die zu Manasse gehören, außer denen, die östlich des Jordan liegen. Und einer „dieser Söhne“ waren eben diese fünf Töchter sozusagen. Und deshalb sind es zehn Teile. Es ging ja nicht um mehr Land, dass plötzlich dem Stamm Manasse mehr Land zufiel, sondern wie es aufgeteilt wird. Liebi: Nein, es ging um die Einteilung, dass jede Familie quasi erhalten bleibt. Aber es ist wichtig, dass man solche Geschichten kennt. Gerade wenn heute argumentiert wird, dass die Frauen überhaupt keine Bedeutung hätten in der Bibel und so. Dann sieht man, welche Bedeutung Frauen in den Augen Gottes haben. Das sieht man aus solchen Stellen und deshalb sollte man sie präsent haben. Solche Aussprüche, wo Gott sagt: Die Töchter Zelophchads haben recht geredet. Wie Gott eben zur Frau steht, da braucht man keine feministische Bewegung, sondern wir haben den Wert der Frau in der Schrift selber.

Gut, jetzt gehen wir weiter und lesen in Kapitel 18, 1-10: „Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel versammelte sich nach Silo, und sie schlugen daselbst das Zelt der Zusammenkunft auf; und das Land war vor ihnen unterjocht. Und es blieben unter den Kindern Israel sieben Stämme übrig, deren Erbteil man noch nicht ausgeteilt hatte. Da sprach Josua zu den Kindern Israel: Wie lange werdet ihr euch lässig zeigen hinzugehen, um das Land in Besitz zu nehmen, welches Jehova, der Gott eurer Väter, euch gegeben hat? Nehmet euch drei Männer für den Stamm, und ich will sie aussenden; und sie sollen sich aufmachen und das Land durchwandern und es aufschreiben nach Verhältnis ihres Erbteils, und dann zu mir kommen. Und sie sollen es unter sich in sieben Teile verteilen. Juda soll auf seinem Gebiet bleiben gegen Süden, und das Haus Joseph soll auf seinem Gebiet bleiben gegen Norden. Ihr aber sollt das Land aufschreiben zu sieben Teilen und mir das Verzeichnis hierherbringen; und ich werde euch das Los werfen, hier vor Jehova, unserem Gott. Denn die Leviten haben kein Teil in eurer Mitte, denn das Priestertum Jehovas ist ihr Erbteil. Und Gad und Ruben und der halbe Stamm Manasse haben jenseits des Jordan, gegen Osten, ihr Erbteil empfangen, welches Mose, der Knecht Jehovas, ihnen gegeben hat. Und die Männer machten sich auf und gingen hin. Und Josua gebot denen, die hingingen, um das Land aufzuschreiben, und sprach: Gehet hin und durchwandert das Land und schreibet es auf und kommet wieder zu mir; und hier werde ich euch das Los werfen vor Jehova, zu Silo. Und die Männer gingen hin und durchzogen das Land und schrieben es, nach den Städten, zu sieben Teilen auf in ein Buch; und sie kamen zu Josua in das Lager nach Silo zurück. Da warf ihnen Josua das Los zu Silo vor Jehova. Und Josua teilte daselbst das Land den Kindern Israel aus nach ihren Abteilungen.“

Jetzt sehen wir, es bleiben noch sieben Stämme übrig. Ganz Israel kommt nach Silo, wo die Stiftshütte war im Land. Und ein ganz wichtiger Vers ist nun ein Schlüssel zum Ganzen, Vers 3: „Da sprach Josua zu den Kindern Israel: Wie lange werdet ihr euch lässig zeigen hinzugehen, um das Land in Besitz zu nehmen, welches Jehova, der Gott eurer Väter, euch gegeben hat?“ Da sehen wir genau den Gegensatz zu den fünf Töchtern Zelophchads und zu Aksa und Othniel. Die wollten, die hatten Energie. Aber die anderen hatten keine Energie. Und das macht nun der Volksführer Josua ihnen zum Vorwurf. Ihr wollt ja gar nicht. Warum geht ihr nicht? Also müssen da jetzt einige Geographen ausgehen und das Land ganz genau verzeichnen. Das haben sie alles in ein Buch geschrieben, in eine Schriftrolle. Leider ist die bis heute nicht erhalten geblieben. Das wäre schon interessant zu sehen, ein Geographiebuch von damals. Gut, wir wissen einiges darüber, wie man damals geographisch verzeichnet hat, nämlich durch das Buch Josua. Von diesem Standpunkt aus wäre das hoch interessant, wenn man diese Grenzen dann untersucht und mal wirklich biblische Geographie studiert. Das wäre auch mal ein Thema. Wenn jemand zum Beispiel einen Computer hätte, mit dem man projizieren könnte. Ich habe eine CD-Rom bekommen als Test-CD, wo man Israel aus Satellitenperspektive studieren kann. Man kann also Tiefflüge machen, wie man will. Man kann runterkommen und sieht plötzlich den Tempelberg unten. Da könnte man also das ganze Land mal so im Überblick zeigen. Das ist speziell für Theologiestudenten und so ausgearbeitet worden mit dem Ziel, dass man Israel wirklich kennen lernt, die Besonderheiten der Geographie aus dem Höhenflug. Teilnehmer: Wenn Sie mir die notwendige Technik sagen, könnte ich versuchen das mal für irgendeinen Termin bereitzustellen. Sicherlich, wenn ich weiß, nach was ich fragen muss. Liebi: Einen Beamer, aber ich müsste auch noch angeben, was für ein Prozessor benötigt wird. Das muss ein Pentium sein und zwar ein ganz bestimmter Prozessor, damit das mit der CD funktioniert. Das sind die neuen Möglichkeiten des Bibelstudiums.

Also wirklich der Gegensatz, Josua musste folgenden Vorwurf machen: Ihr habt keine Energie, keine Inbrunst im Glauben. Das Land wird verzeichnet und in der Folge wird, noch bevor sie es eingenommen haben, das Land im Glauben durch das Los ausgeteilt. Und wo geschieht diese Losziehung geschieht ganz genau? Teilnehmer: In Silo. Liebi: Wo genau in Silo? Teilnehmer: In der Stiftshütte. Liebi: Bei der Stiftshütte, ja, am Eingang, vor dem Herrn zu Silo. Übrigens sieht man auch da -- Teilnehmer: Diese Lose, sind das die Urim und Thummim? Liebi: Nein, die Lose Urim und Thummim, das war die Möglichkeit, wie der Hohepriester, den Willen Gottes erkunden konnte. Aber es wurden auch andere Lose eingesetzt. Zum Beispiel schon 3. Mose 16 wird gesagt, die beiden Böcke am Versöhnungstag mussten auch durchs Los ermittelt werden. Das war wieder ein anderes Los. Obwohl das der Hohepriester machte, machte er es nicht mit Urim und Thummim, sondern es waren spezielle Lose nur für diesen Zweck. Also Lose spielten eine große Rolle im Alten Testament nach Gottes Anordnung. Und heilsgeschichtlich gesehen, wo finden wir das letzte Mal ein Los? Teilnehmer: Um den Mantel Jesu. Liebi: Nein, noch später. Teilnehmer: Ein Apostel wurde nachgewählt. Liebi: Jawohl, Matthias als Ersatz für Judas. Übrigens das Beispiel mit den Soldaten, das war ja ein negatives Beispiel, denn das Los spielte natürlich auch im Heidentum eine Rolle, vom bloßen Zufall bis zum reinsten Okkultismus.

Zum Beispiel Haman, der hat ja auch durchs Los den zwölften Monat ermittelt für die Vernichtung der Juden. Der 13.12. sollte das Vernichtungsdatum sein, den er durch das Pur ermittelt hatte. Das Pur war ein Würfel, ein Würfellos. Man kennt das heute. Durch die Archäologie hat man heute ein assyrisches Puru gefunden. Man weiß also, wie das in etwa ausgesehen hat. Das war ein okkultes Losorakel. Aber das gewaltige ist, das hatte er ja ziemlich früh im Jahr gewählt und kam auf den letzten Monat im Jahr. Und dadurch war es ja möglich in dieser ganzen Wartezeit, alles für den Widerstand zu vorzubereiten. Die ganze Sache mit Ester, die zum König hinein ging und so weiter, alles, die ganze Rettung Israels konnte vorbereitet werden, weil Haman das Datum durch das okkulte Los so spät angesetzt hatte. Das zeigt Gottes Macht über die Mächte der Finsternis. Nun, aber heilsgeschichtlich eben das letzte Mal ein Los, Apostelgeschichte 1, bei der Wahl des zwölften Apostels. Und dann nicht mehr. Was kommt dann im nächsten Kapitel, Apostelgeschichte 2? Teilnehmer: Der Heilige Geist. Liebi: Ja, Pfingsten, der Heilige Geist. Das ist ganz frappant. Von dem Moment an, wo der Heilige Geist kommt, um in den Gläubigen zu wohnen und sie zu führen, hört das auf. Die durch den Geist Gottes geleitet werden, diese sind Söhne Gottes, sagt Römer 8. Also die tägliche Leitung durch den Heiligen Geist soll überhaupt das Normale sein, und das erklärt uns, warum das ganze Los dann neutestamentlich seine Bedeutung verliert, völlig verliert.

Aber in Josua absolut gottgewollt, so sollte das Land verteilt werden, durchs Los. Sind da noch Fragen oder Bemerkungen? Dann fahren wir nächstes Mal weiter mit Kapitel 19. Wir haben gelesen bis Kapitel 18, 10. Ab Vers 11 kommt dann die Beschreibung des Gebietes für Benjamin. Auch das hat seine Bedeutung. Benjamin ist der Bruder von Joseph. Und er war auch der Bruder, der Stamm, der zusammen mit Juda den Süden bildete. Also Juda und Benjamin sollten eine spezielle Beziehung dann bilden für die ganze weitere Geschichte des Volkes Israel.



[1] ’ir= Stadt, Ort