Die wohl am meisten gestellte Frage: Warum?

von Theo Lehmann

 

„Verlasst euch auf den Herrn immerdar!“

Aus dem Buch des Propheten Jesaja 26, 4

 

Warum? Das ist wohl die am meisten gestellte Frage bei Schicksalsschlägen, Unglücken, Katastrophen, Todesfällen: Gott - warum?

Die Frage ist verständlich. Vielleicht kommt jeder Mensch irgendwann in seinem Leben an einen Punkt, an dem er diese Frage stellt. Sogar Jesus Christus hat sie einmal gestellt: als er am Kreuz hing und schrie „Mein Gott, mein Gott, WARUM hast du mich verlassen?". Aber es ist ein Unterschied, ob du das als gläubiger Mensch sagst - wie Jesus - oder als Ungläubiger. Für Atheisten - die behaupten, dass es keinen Gott gibt - ist die Frage, warum Gott etwas zugelassen hat, weiter nichts als Gedankenspielerei, eine intellektuelle Lappalie. Für den Christen ist das aber eine existenzielle Katastrophe. Wer sein Leben in die Hand Gottes gelegt hat, ihm vertraut und alles von ihm erwartet - und der dann erlebt, dass Dinge passieren, die er nicht verstehen und verkraften kann -, dem geht die „Warum?//-Frage an den letzten Nerv. Atheisten haben überhaupt keine Ahnung davon, was wirkliche Zweifel an Gott sind, an seiner Güte, Fürsorge, Liebe. Das wissen nur Christen. Und wenn du dann - in der Falle und Hölle des Zweifels - nicht mehr weißt, dass Gott dein Vater ist, der dir nichts Böses tun will, dann weiß ich für dich keinen Trost, wenn es dich trifft.

Und noch etwas: So verständlich die „Warum?"-Frage auch ist - so weiß doch jeder, dass sie (jetzt) nicht beantwortet wird. Wer ist denn der Mensch, dass er Gott immer verstehen könnte? Das ist uns nirgends in der Bibel verheißen. Aber überall in der Bibel wird uns angeboten, ihm in jeder Situation zu vertrauen: „Vertraut auf den Herrn für immer, denn er ist der ewige Fels!"

 

Theo Lehmann


Erschienen am: 15.02.2012 (idea spektrum)