Anhang zum Buch der Sprüche (Wörter mit Stern)

 

Die im Text mit Stern (*) versehenen Wörter werden hier im Anhang angeführt, um die Zahl der Fußnoten im Text zu reduzieren.

 

Aufrichtigkeit, Aufrichtiges: Geradheit; Richtigkeit; das Wort meint redliche, aufrichtige, pflichtgetreue Denk- und Handlungsweise.

aufrichtig: o.: gerade; richtig; recht

Ehrfurchtslosigkeit: o.: Frevel

ehrfurchtslos: o.: frevelhaft,

der Ehrfurchtslose: o.: der Frevler

einfältig: o.: unerfahren

der Einfältige: o.: der Unerfahrene; mit dem „Einfältigen“ ist der Offenherzige, Arglose gemeint, dessen Herz jedem Einfluss offen steht.

Ehre: o.: Herrlichkeit

Freundlichkeit: o.: Gnade; Huld; Mildtätigkeit, liebreiche Gesinnung. Das heb. „chessed ist Handeln aus Mitgefühl, welches, in die Seele des Andern sich versetzend, das was ihm wohltun wird, herausfühlt und ins Werk setzt (vgl. z. Bsp. Hi 6,14: dem innerlich Aufgelösten gebührt seitens seines Nächsten chessed).“ Delitzsch zu Spr 21,21.

Geradheit: o.: Aufrichtigkeit; Richtigkeit; das Wort meint redliche, aufrichtige, pflichtgetreue Denk- und Handlungsweise.

gerade: o.: aufrichtig; richtig; recht

der Gerade: o.: der Aufrichtige

Herzsinn: w.: Herz; da das Schaltzentrum des Herzens das Denken ist, wird das Wort „Herz“ auch i. S. v. „Denksinn“ gebraucht. Gemeint ist der das Herz regierende „Sinn“ mit dem man denkt; auch: Verstand; Verständigkeit.

krumm: o.: verdreht; verkehrt

Krummes; o.: Verdrehtes; Verkehrtes

Lebensklugheit: o.: Vernünftigkeit

Lauterkeit: o.: Unschuld; o.: Tadellosigkeit

lauter: o.: untadelig; o.: unschuldig

der Lautere: o.: der Untadelige; o.: der Unschuldige

Mahnung/Mahnen: Das Wort beinhaltet Überführung, Warnung und Zurechtweisung

Reden (mit Stern): o.: Worte

Rute: o.: Stock

Treue (mit Stern):

Verständigkeit: o.: Unterscheidungsfähigkeit; Verstehen; auch: Verstand; Grundbed.: ein Unterscheiden. Delitzsch erklärt „Verständigkeit“, heb. binah, als die im Besitz der rechten Kriterien befindliche Fähigkeit des Unterscheidens zwischen wahr und falsch, zwischen heilsam und verderblich, zwischen Gut und Böse.

Wahrheit (mit Stern): o.: Treue

Worte (wenn mit Stern): o.: Reden; o.: Rede

Zucht: o.: Züchtigung ‹und unterweisende Zurechtweisung›; o.: Erziehung; o.: Selbstbeherrschung. „Zucht“ beschränkt sich nicht auf körperliche Züchtigung, sondern beinhaltet immer auch mündliche sittliche Zurechtweisung.

Züchtigung: s. „Zucht“

langsam zum Zorn: eigtl.: langsam zum [Zornes]schnauben; o.: machen, dass es lange [dauert, bis] das [Zornes]schnauben [ausbricht]

 

Übersetzungskommentar zum Buch der Sprüche

 

Spr 26,10: „[Wie] ein [Bogen]schütze, der alle verletzt, [so ist,] wer einen Törichten in Dienst nimmt und Dahergelaufene anstellt.“

    Der Vers gehört zu den schwierigsten des Buches. Die heb. Begriffe sind nicht eindeutig. Obige Übersetzung ist eine Möglichkeit von mehreren, dem hebr. Wortlaut gerecht zu werden.

    Delitzsch schlägt folgende Alternative vor: „Vieles bringt aus sich alles hervor, aber des Toren Lohn und Lohnherr fahren dahin.“ Mit anderen Worten: Wo vieles vorhanden ist, da ist, wenn man es recht anfängt, alles anzufangen, aber der Lohn des Toren und sein Lohnherr“ [d. i., der, der ihn um Lohn in Dienst nimmt] fahren dahin [d. h., sie vergehen]. Das nämlich, was sich der Törichte verdient, fährt dahin, indem er es vergeudet, und sein Lohnherr, der ihn in den Dienst gestellt hat, fährt mit dahin, indem ihm seine Arbeit verderbt wird.

    Delitzsch kommentiert: „Wenngleich also der Vielbesitzende, Vielvermögende von sich aus Alles zu bewirken vermag, so trifft das doch nicht zu, wenn er sich dabei der Hülfeleistung thörichter Menschen bedient, welche, weit entfernt, es selber dadurch zu etwas zu bringen, im Gegentheil Vieles verderben und dem der sie in wolmeinender Absicht zur Mitarbeit herangezogen nur verderblich werden.“

    Pfleiderer übersetzt: Groß ist, der alles gebiert und dingt einen Toren und dingt Übertreter.

    Buber: Zuviel drosselt Alles - so wer einen Toren dingt, wer Landstreicher dingt.

    Zürcher (2008): Ein Bogenschütze, der alle verletzt, ist, wer einen Dummen anstellt und wer den ersten Besten, der vorübergeht, anstellt.

    Menge: Wie ein Schütze, der alle Vorübergehenden verwundet: So ist, wer Toren oder Trunkene dingt.

    Vanheiden: Wie ein Bogenschütze, der auf jeden schießt,/ ist einer, der Narren und Strolche einstellt.

    King James: The great God that formed all things both rewardeth the fool, and rewardeth transgressors. (Zu Deutsch: “Der große [Gott], der alle [Dinge] formte, belohnt den Narren und belohnt Übertreter.”)

    Herder: Ein Streitsüchtiger bringt alles in Aufregung; er bändelt mit dem Toren an und mit jedem, der vorübergeht.

    Einheitsübersetzung: Ein Schütze, der alle verwundet - ein Tor und ein Betrunkener, wenn sie vorübergehen.

 

Spr 27,19: „Wie ‹im› Wasser: das Angesicht [entspricht] dem Angesicht,

so das Herz des Menschen dem Menschen.

d. h.: ebenso entspricht ein Menschenherz dem andern;

    o.: „Wie ‹beim› Wasser: Antlitz [passt] zu Antlitz, ebenso ein Menschenherz zum andern.“ D. h.: Wie sich im Wasser das Gesicht spiegelt, so das Herz eines Menschen in dem des andern. Wie aus dem Wasserspiegel einem jedem sein eigenes Gesicht ansieht, so sieht aus dem Herzen des andern jedem sein eigenes Herz entgegen, d. h., er findet in ihm ähnliche Gesinnungen und Gefühle wie die seines eigenen Herzens wieder. Das Gesicht findet im Wasser sein Spiegelbild, und des Menschen Herz findet im Menschen sein Echo. Die Menschen sind von gleichen Empfindungen, und ihr Herz ist fähig zum Mitfühlen, so dass der eine das, was sein Herz erfüllt und bewegt, in das Herz des anderen ausschütten kann und da Verständnis und Widerhall findet. Vgl. Delitzsch.

    Bezieht man „dem Menschen“ nicht auf einen anderen, könnte man übersetzen: „Wie das Wasser [ein Spiegel ist] für das Angesicht, so [ist] das Herz des Menschen [ein Spiegel] für ihn selbst.“

 

Spr 30:19: „den Weg des Adlers[1] am Himmel, den Weg einer Schlange über den [glatten] Felsen, den Weg eines Schiffes im Herzen des Meeres[2] und den Weg eines Mannes an einer Jungfrau.“

    heb. almah (von alam, stark, kraftvoll, geschlechtsreif); almah ist ein unverheiratetes geschlechtsreifes Mädchen, nicht eine Ehefrau; vgl. V. 20. Die Ehefrau (ischschah) wird weder im AT noch im Judentum almah genannt. (Vgl. 2M 2,8; Ps 68,26; Hld 1,3; 6,8; Jes 7,14. In Hld 6,8 ist alamoth nicht auf verheiratete Frauen bezogen, sondern auf die dem Harem beigegebenen unverheirateten Dienerinnen.)

    Wie die ersten Drei keine äußerlich sichtbare Spur ihres Weges hinterlassen, so kann man es dem Mann nicht ansehen, wenn er bei einem Mädchen war. Die Sünde der Unkeuschheit geschieht im Verborgenen. Vgl. Delitzsch.

 

Literatur (zur Übersetzung des Buches der Sprüche)

Buber-Rosenzweig: Übersetzung

Franz Delitzsch, Biblischer Commentar über die poetischen Bücher des Alten Testaments, Bd. III: Das Salomonische Spruchbuch, Leipzig 1873

 

 

Kommentare zu den Sprüchen. Vgl Delitzsch

 

Spr 17,8: „Wie ein Edelstein[3] ist das Bestechungsgeschenk in den Augen dessen, der es empfängt[4] :

überall, wohin der sich wendet, handelt er klüglich[5].“

Delitzsch (S. 278): „Der Spruch spricht eine Erfahrungstatsache aus. Das Bestechungsgeschenk, auf welches … als das altbekannte probate Mittel hingewiesen wird, erscheint dem, der es bekommt und nimmt (…) als ein Stein der Anmut, ein reizender, köstlicher Stein, ein Juwel (…) – es bestimmt und treibt ihn, zumal, wenn er es erst in Aussicht hat, allen seinen Verstand zusammenzunehmen, um das Ziel zu erreichen, für das es sein Lohn sein soll. Was er erst für schwierig, ja unmöglich erklärte, das führt er nun weislich aus, setzt es glücklich durch, wohin immer er sich wendet, die angeblich unübersteiglichen Hindernisse überwindend, indem der Reiz des Geschenks ihn wie eine Zaubermacht über sich selbst hinaushebt, denn die Habsucht ist ein Charakterzug der menschlichen Natur.“ Vgl. Prd 10,19.]

 

Spr 17,17: „Ein [echter] Gefährte[6] liebt zu jeder Zeit, und als Bruder für die Notzeit wird er geboren.“

D. h., da erst tritt er als wahrer Freund und mehr noch, als „Bruder“, hervor und wird er – wie in leibliches Bruderverhältnis – zu dem schwergeprüften Freund hineingeboren, um die Not mitzuempfinden und um mitzuhelfen. Vgl. Delitzsch.

 

Spr 22,1: „Vorzüglicher als großer Reichtum ist ein Name[7], besser als Silber und Gold ist Anmut[8].

Der Vers ist im Heb. chiastisch aufgebaut (a-b-c - c-b-a):

„Vorzüglicher – [ist] ein Name - als großer Reichtum,

als Silber und Gold - [ist] Anmut - besser.“

 

Spr 22,16: „Bedrückt man den Geringen, [so ist es,] um Gewinn daraus zu haben;

gibt man dem Reichen, [so ist es] nur zum Verlust.[9] { Spr 22,22.23 }

o.: Bedrückt man den Geringen, [so ist es,] um [daraus] Gewinn zu haben [d. h., man tut es, um sich davon zu bereichern]; gibt man dem Reichen, [so ist es] nur zum Verlust [d. h., man hat nichts davon].

Delitzsch: „Im ersteren Falle (V. 17a) entspricht wenigstens der Erfolg der Absicht, in diesem zweiten letzteren (V. 17b) aber erntet man bittere Täuschung.“

 

Spr 25,26: „Getrübte Quelle[10] und verschmutzter Brunnen, [so ist] ein Gerechter, der einem Ehrfurchtslosen* nachgibt [o.: vor einem Ehrfurchtslosen* wankt ‹und weicht›]

    „… vor einem Ehrfurchtslosen* wankt ‹und weicht›“: D. h., im Widerstand ermattet und aus Menschenfurcht, Menschengefälligkeit und falscher Friedensliebe vor ihm zurückweicht und also nachgibt; vgl. Delitzsch.

    Lagarde (zit. bei Delitzsch): „Der Vers … redet nicht vom Unfall, sondern vom Fall des Gerechten dessen Sünde die heilige Sache compromittirt, welcher er dient“.

 

Spr 26,10: „[Wie] ein [Bogen]schütze, der alle verletzt, [so ist,] wer einen Törichten in Dienst nimmt und Dahergelaufene anstellt.“

    Der Vers gehört zu den schwierigsten des Buches. Die heb. Begriffe sind nicht eindeutig. Obige Übersetzung ist eine Möglichkeit von mehreren, dem hebr. Wortlaut gerecht zu werden.

    Delitzsch schlägt folgende Alternative vor: „Vieles bringt aus sich alles hervor, aber des Toren Lohn und Lohnherr fahren dahin.“ Mit anderen Worten: Wo vieles vorhanden ist, da ist, wenn man es recht anfängt, alles anzufangen, aber der Lohn des Toren und sein Lohnherr“ [d. i., der, der ihn um Lohn in Dienst nimmt] fahren dahin [d. h., sie vergehen]. Das nämlich, was sich der Törichte verdient, fährt dahin, indem er es vergeudet, und sein Lohnherr, der ihn in den Dienst gestellt hat, fährt mit dahin, indem ihm seine Arbeit verderbt wird.

    Delitzsch kommentiert: „Wenngleich also der Vielbesitzende, Vielvermögende von sich aus Alles zu bewirken vermag, so trifft das doch nicht zu, wenn er sich dabei der Hülfeleistung thörichter Menschen bedient, welche, weit entfernt, es selber dadurch zu etwas zu bringen, im Gegentheil Vieles verderben und dem der sie in wolmeinender Absicht zur Mitarbeit herangezogen nur verderblich werden.“

    Pfleiderer übersetzt: Groß ist, der alles gebiert und dingt einen Toren und dingt Übertreter.

    Buber: Zuviel drosselt Alles - so wer einen Toren dingt, wer Landstreicher dingt.

    Zürcher (2008): Ein Bogenschütze, der alle verletzt, ist, wer einen Dummen anstellt und wer den ersten Besten, der vorübergeht, anstellt.

    Menge: Wie ein Schütze, der alle Vorübergehenden verwundet: So ist, wer Toren oder Trunkene dingt.

    Vanheiden: Wie ein Bogenschütze, der auf jeden schießt,/ ist einer, der Narren und Strolche einstellt.

    King James: The great God that formed all things both rewardeth the fool, and rewardeth transgressors. (Zu Deutsch: “Der große [Gott], der alle [Dinge] formte, belohnt den Narren und belohnt Übertreter.”)

    Herder: Ein Streitsüchtiger bringt alles in Aufregung; er bändelt mit dem Toren an und mit jedem, der vorübergeht.

    Einheitsübersetzung: Ein Schütze, der alle verwundet - ein Tor und ein Betrunkener, wenn sie vorübergehen.

 

Spr 26,28: „Lügenzunge hasst die von ihr Zerdrückten, und glatter Mund richtet Verderben an.“

D. h.: Wer Herabsetzendes oder Nachteiliges über den Nächsten ungeprüft weitergibt und/oder negativ Vorhandenes vergrößert, erweist damit Hass gegen ihn, auch wenn er nicht ihm sonderlich Übles will oder sich einer besonderen Feindseligkeit jenem gegenüber bewusst ist. Aber Unwahrhaftiges weiterzugeben ist immer Übertretung des Gesetzes, z. Bsp. 3M 19,17A: „Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen.” Vgl. Delitzsch.

 

Spr 27,5: „Besser offene Rüge [o.: offene Mahnung; offener Tadel] als verborgen gehaltene Liebe.“

D. h.: Besser, von jemandem offen und streng zurechtgewiesen zu werden als Gegenstand einer auf die Innerlichkeit beschränkten Liebe zu sein, einer Liebe, die es an tätigen Erweisungen nach außen hin fehlen lässt. Vgl. Delitzsch.

 

Spr 27,11: „Werde weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich meinem Schmäher[11] ein Wort erwidern kann.

… ‹und ihn widerlegen kann› [und ihm beweisen kann, dass er mit seinem Schmähen im Unrecht ist]

 

 

Spr 27,14: „[Da ist einer,] der ruft, des Morgens früh aufgestanden, seinem Nächsten mit lauter Stimme einen Segenswunsch zu [heb. barach (piel) bed. „segnen; einen Segensspruch sagen/zurufen“; hier wahrscheinlich, um sich in Gunst zu setzen]. Als Verwünschung wird es ihm gerechnet werden. [– seiner berechnenden Absicht]

 

Spr 27,19: „Wie ‹im› Wasser: das Angesicht [entspricht] dem Angesicht,

so das Herz des Menschen dem Menschen.

d. h.: ebenso entspricht ein Menschenherz dem andern;

    o.: „Wie ‹beim› Wasser: Antlitz [passt] zu Antlitz, ebenso ein Menschenherz zum andern.“ D. h.: Wie sich im Wasser das Gesicht spiegelt, so das Herz eines Menschen in dem des andern. Wie aus dem Wasserspiegel einem jedem sein eigenes Gesicht ansieht, so sieht aus dem Herzen des andern jedem sein eigenes Herz entgegen, d. h., er findet in ihm ähnliche Gesinnungen und Gefühle wie die seines eigenen Herzens wieder. Das Gesicht findet im Wasser sein Spiegelbild, und des Menschen Herz findet im Menschen sein Echo. Die Menschen sind von gleichen Empfindungen, und ihr Herz ist fähig zum Mitfühlen, so dass der eine das, was sein Herz erfüllt und bewegt, in das Herz des anderen ausschütten kann und da Verständnis und Widerhall findet. Vgl. Delitzsch.

    Bezieht man „dem Menschen“ nicht auf einen anderen, könnte man übersetzen: „Wie das Wasser [ein Spiegel ist] für das Angesicht, so [ist] das Herz des Menschen [ein Spiegel] für ihn selbst.“

 

Spr 27,20: „Todesbereich und Abgrund sind unersättlich, und unersättlich sind die Augen des Menschen.“

d. h.: es ist bekommt nie genug.

    „Das Auge ist das Werkzeug des Sehens und somit, inwiefern es immer weiter und weiter ausschaut, das Werkzeug und der Repräsentant der menschlichen Habsucht.“ (Delitzsch.)

    Vgl. „Lust der Augen“, 1Jh 2,16.

 

Spr 27,24: „denn Vorrat [bleibt] nicht ewig. Und [währt] etwa eine Krone von Geschlecht zu Geschlecht?“

    Geld, Vermögen, hohe Ehrenstellung können dem Menschen leicht entrissen werden und sichern ihm weit weniger die Existenz als eine besonders auf Viehzucht bedachte Landwirtschaft.

 

Spr 27,26.27: „[dann sind] Lämmer [da] für deine Bekleidung und Böcke als Kaufpreis für ein Feld, und genug Ziegenmilch ist da als dein Brot[12] und als Brot deines Hauses und Leben[13] für deine Mägde.“

V. 26.27: Dann wirst/kannst du mit den auf den Feldern stehenden grünen und dem gesammelten trockenen Futter deine Schaf- und Ziegenherden nähren, und diese werden dir dann wieder teils unmittelbar, teils durch das daraus gelöste Geld deine Lebensbedürfnisse verschaffen. Vgl. Delitzsch.

 

Spr 28,13: „Wer seine Übertretungen/Vergehen zudeckt [näml. durch Leugnung, Rechtfertigung oder Selbstentschuldigung], wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Erbarmen finden.“

 

Spr 28:24: „Wer seinen Vater und seine Mutter beraubt und sagt: „Das ist kein Frevel[14]!“, der ist ein Geselle des Verderbers.“

    D. h.: wer ohne weiteres an sich nimmt, was den Eltern gehört und das für keine sonderliche Sünde hält, weil er sich damit entschuldigt, dass er es ja ohnehin erben werde;  Vgl. Mt 15,4-6.

 

Spr 30:19: „den Weg des Adlers[15] am Himmel, den Weg einer Schlange über den [glatten] Felsen, den Weg eines Schiffes im Herzen des Meeres[16] und den Weg eines Mannes an einer Jungfrau.“

    heb. almah (von alam, stark, kraftvoll, geschlechtsreif); almah ist ein unverheiratetes geschlechtsreifes Mädchen, nicht eine Ehefrau; vgl. V. 20. Die Ehefrau (ischschah) wird weder im AT noch im Judentum almah genannt. (Vgl. 2M 2,8; Ps 68,26; Hld 1,3; 6,8; Jes 7,14. In Hld 6,8 ist alamoth nicht auf verheiratete Frauen bezogen, sondern auf die dem Harem beigegebenen unverheirateten Dienerinnen.)

    Wie die ersten Drei keine äußerlich sichtbare Spur ihres Weges hinterlassen, so kann man es dem Mann nicht ansehen, wenn er bei einem Mädchen war. Die Sünde der Unkeuschheit geschieht im Verborgenen. Vgl. Delitzsch.

 



[1] o.: Geiers

[2] d. h.: auf hoher See; o.: in der Tiefe des Meeres

[3] w.: Wie ein Stein der Anmut, ein reizender, kostbarer Stein

[4] bzw. dem es zukommt, dem es in Aussicht gestellt wird; w.: seines Inhabers

[5] ‹und erfolgreich›

[6] o.: ‹rechter› Freund

[7] „Name“ steht für „guter Name“; vgl. Prd 7,1. Das Gegenteil ist ein Namenloser, Hi 30,8. Vgl. im Dt.: „sich einen Namen machen“.

[8] o.: Liebreiz; dasselbe Wort wie für „Gnade“, hier aber in seiner Grundbed. verwendet, wie in 1,9; 3,22; 4,9; 5,19; 11,16; 17,8; 22,11; 31,30.

[9] o.: Bedrückt man den Geringen, [so ist es,] um [daraus] Gewinn zu haben; gibt man dem Reichen, [so ist es] nur zum Verlust [d. h., man hat nichts davon].

[10] eigtl.: Eine [mit Füßen] getretene [und dadurch aufgewühlte] Quelle; vgl. Hes 34,18.

[11] d. h.: dem, der mich beschimpft

[12] i. S. v.: Nahrung

[13] i. S. v.: Lebensunterhalt; das Wort für „Leben“ steht im Heb. in der Mehrzahl.

[14] o.: kein Verbrechen; keine Missetat

[15] o.: Geiers

[16] d. h.: auf hoher See; o.: in der Tiefe des Meeres