1. Die Gnadengabe des Prophezeiens

Römer 12, 6 und 1. Korinther 12, 10 und 1. Korinther 12, 29-31 und in Epheser 4, 11

Prophezeien ist ein groß klingendes Wort, das der Erklärung bedarf:

Die Arten von Propheten

a. Die alttestamentlichen Propheten

 

b. Johannes der Täufer

Er ist der letzte Prophet in der Reihe vor Jesus Christus.

c. Jesus Christus

Jesus Christus ist in besonderer Weise der große Prophet. Er ist es, der am besten Gottes Wort weiter gibt.

d. Die apostolischen Propheten

Die apostolischen Propheten sind die Apostel, die gleichzeitig Propheten waren (Epheser 2, 20; Epheser 3, 5; Römer 16, 26): Petrus, Johannes, Paulus u.a.

Die apostolischen Propheten haben ihre Botschaft direkt von Christus bekommen; sie waren Propheten und Apostel.

e. Die Schreiber der Heiligen Schrift

Was die Schrift sagt, spricht Gott. Nicht, als hätte Gott alles diktiert, aber die Qualität des Geschriebenen ist so, als ob Gott es gesprochen hätte.

Deshalb ist für einen, der uns Schriftgut gibt, eine besondere Verbindung mit Gott nötig, die nur ein Prophet kennt.

Ein Prophet (erster Qualität) ist jemand, der seine Worte direkt von Gott bekommt.

Der Schreiber der Heiligen Schrift ist in dieser Qualität ein Prophet von Moses bis Johannes (Offenbarung)

f. Die nicht apostolischen neutestamentlichen Propheten

Agabus (Apostelgeschichte 11, 28; 21, 10)

Silas (Apostelgeschichte 15, 32)

Die Propheten in Antiochia (Apostelgeschichte 13, 1f)

Die Töchter des Philippus (Apostelgeschichte 21, 8) ?

g. Prophetisch Begabte (1. Korinther 14)

Die die Gnadengabe des prophetischen Redens haben: 1. Korinther 14

Wer die prophetische Gnadengabe hat, wird zum Propheten, wenn er prophezeit.

h. Jeder Gläubige

1. Korinther 14, 31 Denn ihr könnt einer nach dem anderen alle weissagen, damit alle lernen und alle getröstet werden.

Im letzten Sinne ist jeder Gläubige in den Rang eines Propheten erhoben

Christen haben denselben Geist wie die alttestamentlichen Propheten (2. Korinther 4, 13!).

Mit ihm dürfen sie nun Gott kennen und von Gott her zu Menschen sprechen. Sie haben prophetische Einsichten bekommen.

Vgl. auch 1. Petrus 4, 14 (iVm 1. Johannes 2, 20.27; 2. Korinther 1, 21f). Der Geist des Gesalbten ist in den „Christen“ (= die zum Gesalbten gehörigen.

1. Petrus 4, 14 Wenn ihr im Namen Christi – des „Gesalbten“ – beschimpft werdet, [seid ihr] Selige, weil der Geist der Herrlichkeit und Gottes auf euch ruht; fürwahr, bei ihnen ist er[1] gelästert, bei euch aber verherrlicht

Jeder Christ hat dieses Vorrecht, aber das ist nicht dasselbe wie das Charisma, die Gnadengabe. Manche Gläubige haben das besondere Charisma der Prophetie.

Die Prophetie im heilsgeschichtlichen Rahmen

4 Epochen der Prophetie

a. Von Eden bis Bethlehem

Die Prophetie auf Jesus Christus hin - wird dann immer deutlicher

b. Von Bethlehem bis Golgotha

In diesen kurzen Jahren spricht Gott durch seinen Sohn. Hebräer 1, 1.2

c. Von Pfingsten bis zum Abschluss des Kanons

Ein gewisser Zeitraum, in dem Gott immer noch wie im Alten Testament durch Propheten spricht: Paulus, Petrus, usw. schreiben nicht nur Schrift, sie verkünden in den Gemeinden und sprechen prophetisch.

Jesus selbst hat sehr viel Prophetie gegeben und gibt seinen Aposteln Prophetie, die sie dann weitergeben an die Gemeinde.

 Johannes 14, 26: der Heilige Geist wird euch in Erinnerung bringen, was ich euch gesagt habe

Als die Schrift oder der Kanon, das „Maß“ der Heiligen Schrift voll war, endete eine gewisse Qualität von Prophetie (die Prophetie erster Qualität!) und ein gewisser Zeitraum von Prophetie.

d. Vom Abschluss des Kanons bis zur Wiederkunft Christi

… gibt es weiterhin Prophetie, aber nicht mehr in der Qualität der Apostel und Propheten des NT.

Arten von Prophetie (nach Qualität)

1. Von Angesicht zu Angesicht

2. Mose 33, 11: Das ist Prophetie höchster Qualität. „von Mund zu Mund“, direkt (4. Mose 12, 8).

 

2. Petrus 1, 19-21 (erklärt was Prophetie ist)

Und wir haben infolgedessen ein bestätigtes festeres prophetisches Wort, auf welches ihr wohl tut zu achten wie auf eine Lampe, die an einem trüben Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern in eueren Herzen aufgeht. Nehmt dabei erst dieses zur Kenntnis, dass keine Prophetie der Schrift aus eigener Deutung entsteht, denn nicht durch den Willen eines Menschen wurde einst Prophetie hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist getragen sprachen die heiligen Männer Gottes.

 

Da war ein Mann, der war heilig und lebte in heiliger Weise vor Gott. Gott hat ihn durch seinen Heiligen Geist begleitet. Der Heilige Geist trägt ihn gleichsam; und während er ihn trägt, spricht er „wie vom Heiligen Geist getragen“.

So entsteht Offenbarung Gottes.

 

2. Traumprophetie/Visionsprophetie

Vgl. 4. Mose 12, 6

Selbst Nebukadnezar wird durch seine Träume zu einem Propheten, obwohl ein anderer sie deuten muss (Daniel 2 und 4)

Beachte: In der Bibel haben nur Männer Träume – mit einer Ausnahme (Matthäus 27 Frau des Pilatus’, aber da wissen wir nicht, ob der Traum von Gott war)! Und die Träume kommen nur zu bestimmten Zeiten vor, nicht kontinuierlich. Vor allem 1. Mose; dann im Buch Daniel; 1 mal Richter, 1 mal Salomo; um die Geburt Jesu.


Träume im AT

Abimelech 1. Mose 20, 3.6

Jakob 1. Mose 28, 12

Jakob 1. Mose 31, 10f

Laban 1. Mose  31, 24

Joseph 1. Mose 37, 5ff

Mundschenk und Bäcker 1. Mose 40, 5

Pharao 1. Mose 41, 15ff

Gideon Richter 7, 13

Salomo 1. Könige 3, 5.15

König Nebukadnezar Daniel 4, 2.4

Daniel Daniel 7, 1ff

Träume im NT

Josef: Matthäus 1, 20

Die Weisen: Matthäus 2, 12

Josef in Bethlehem: Matthäus  2, 13

Josef in Ägypten: Matthäus  2, 19.22

Die Frau des Pilatus leidet wegen der Sache um Jesus: Matthäus  27, 19

Irrlehrer beflecken als Träumende das Fleisch: Judas 1, 8

Es gibt 3 Quellen für Träume

Natürliche

Unser Wesen hat die Eigenart, im Schlaf irgend etwas zu wiederholen, was wir einmal erlebt haben. Es gewinnt oft neue Gestalt und es geht auch vieles durcheinander. Das ist aber nicht von irgendwelcher Bedeutung.

Von Gott gegebene

Als die vollständige Bibel noch nicht da war. Dadurch wurde man zu einem  Propheten! Propheten bekamen das Wort Gottes auf verschiedene Wege.

1.    Die einen hören (Audition)

2.    Andere sehen (Vision)

3.    Andere träumen

Josef hatte einen Traum. (Matthäus  1: Mitteilung, dass Maria nicht gesündigt hat. Matthäus 2 Reise nach Ägypten)

Matthäus  2: Die Weisen aus dem Morgenland.

Von Satan und seinen Mächten gegebene

Propheten sind nicht nur von Gott, sondern auch vom Feind. In der CharismBew ist die Sache sehr stark verschleiert. Dort werden auch Träume gesehen, teilweise sogar tagsüber (grenzt an Vision)

Wenn man sitzt, um zu meditieren, fängt man da plötzlich an, etwas zu sehen. Es kann einfach Einbildung sein oder es kann auch vom Feind sein.

Schlussfolgerungen

Gott kann alles tun, auch heute. Die Frage ist, ob er will.

Wir haben keine Verheißung, dass Christen des Neuen Testaments (nach Abschluss der Offenbarungen durch die Apostel und Propheten)  überirdische Leitung durch Träume erhalten.

Grundsätzlich sind Wunder nicht auszuschließen (und überirdische Leitung durch Träume gehört zu den Wundern), aber sie werden nicht häufig auftreten und vor allen: Sie sind immer am Wort Gottes und an den üblichen Kriterien zu prüfen (Verstand, der durch Gottes Wort geprägt ist; Rat vom Leib Christi, dh. anderen reifen Christen; Zeit zum Nachdenken, viel beten; Zugehen von Türen, Sich öffnen von Türen, und so schlussendlich grünes Licht bekommen, ...),. (Siehe Datei : „Wie führt Gott“).

Stellen, die zeigen, dass übernatürliche Offenbarungen nicht den Christen verheißen sind

 

2.Kor 4:18 uns, die wir nicht auf das Sichtbare starren, sondern nach dem Unsichtbaren ausblicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig.

Epheser 4:20 Das aber entspricht nicht dem, was ihr von Christus gelernt habt. 21 Ihr habt doch von ihm gehört und seid unterrichtet worden in der Wahrheit, die in Jesus ist.

1. Korinther 7:16 Woher weißt du denn, Frau, ob du den Mann retten kannst? …(Sie kann also nicht wissen, ob sich ihr Mann bekehren wird.)

Zum Thema Visionen:

1.Petr 1:8 Ihn habt ihr nicht gesehen, und dennoch liebt ihr ihn; ihr seht ihn auch jetzt nicht; aber ihr glaubt an ihn und jubelt in unsagbarer, von himmlischer Herrlichkeit verklärter Freude, (Petrus kennt sie nicht, aber er weiß, dass sie nicht Visionen oder Bilder von Jesus Christus empfangen. Sie haben Jesus Christus nicht in Visionen gesehen.)

Vorsichtig umgehen mit Träumen. Man muss auf Gottes Wort eingestellt sein.

Jeremia 23:25

® Träume, auf die wir Wert legen, können Spreu oder sogar eine falsche Botschaft sein. (z.B. Gudrun)

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn jemand zukünftige Ereignisse im Traum vorausgesehen hat oder wer wen heiraten solle.

Jeremia 29:8f; 23, 28


3. Alttestamentliche Schriftprophetie

Die „großen Propheten“ (Jesaja, Jeremia, Hesekiel) und die „kleinere Propheten’“ (Nahum, Obadja, Habakuk usw) haben Wort Gottes direkt bekommen. Es gibt keinen Menschen auf der ganzen Welt, der an die Autorität dieser Propheten herankommt.

Z. Bsp. Jakob sagt dem Pharao, Daniel dem Nebukadnezar, wo es lang geht. Er steht an Autorität über dem König, er spricht im Namen des Herrn der ganzen Erde.

Man muss ihn als Gottesmann anerkennen, man darf ihn nicht kontrollieren, nicht in Frage stellen. Man kann/muss prüfen, ob es sich um einen falschen oder wahren Propheten handelt (5. Mose 13), aber man darf seine Botschaft nicht in Frage stellen, wenn einmal klar ist, dass er ein Mann von Gott ist. Seine Botschaft ist Gottes Wort an uns Menschen.

5. Christusprophetie (= neutestamentliche Schriftprophetie)

Propheten 1. Qualität (z. Bsp. Petrus, Johannes , Paulus). Sie haben ihre Botschaft direkt von Christus bekommen.

Der Christusprophet steht im Dienst des Christus, spricht im Namen des Christus, ist direkter Vertreter Jesu Christi.

Jesus Christus sendet ihn. Wo dieser Prophet hinkommt und spricht, da spricht Jesus Christus. So ein Prophet (wie Paulus) kann sagen:

Was ich sage, sagt der Herr.“ (Vgl. 1. Korinther 14, 37).

„Dieses sage ich euch als ein Wort vom Herrn.“(1. Thessalonicher 4, 15)

Das haben wir zu akzeptieren. Paulus sagt: „Ihr habt das Wort so angenommen, als wäre es Gottes Wort, das war richtig so, das war es auch. Was ich gesagt habe, war Gottes Wort“ (1. Thessalonicher 2, 13).

 

Z. Bsp. Was Paulus schreibt, ist alles Wort Gottes.

Solche PROPHETEN stehen auf derselben Ebene wie die alttestamentlichen Propheten; das hat Gemeinde Jesu in der späteren Zeit auch erkannt. Deshalb wurden sehr früh in den Gemeinden neutestamentliche Briefe und Schriften in der Gemeinde als Wort Gottes gelesen

Vgl. 2. Petrus 3, 16; 1. Timotheus 5, 18f (neutestamentliches Schriftgut neben alttestamentlichem; so entstand das NT).

Seine Botschaft hat dieselbe Qualität wie die der alttestamentlichen,

aber es gibt einen Unterschied: Seine Person steht jetzt im Schatten des Messias. Der alttestamentliche Prophet stand als eine gewisse Größe da, der für Gott spricht, für den Unsichtbaren. Man kannte den ja Messias noch nicht, man sah nur den Propheten. Aber seit Christus gekommen ist, weiß man um den Sohn Gottes. Wenn jetzt ein Bote von Christus kommt, steht er im Schatten des Sohnes Gottes. Der Christusprophet hat nicht ganz den Rang des atl. Propheten. Sein Wort hat die Qualität des Wortes Gottes - das heißt, was er spricht ist Wort Gottes -, aber er als Person nicht dasselbe Ansehen wie der alttestamentliche Prophet; denn hinter ihm steht Jesus, welchen man nun bereits kennt. Seine (i.e. Jesu) Worte legt er aus, er ergänzt das Wort Gottes im Sinne der Worte Jesu. Das heißt, der neutestamentliche Prophet hält sich an die bereits geschehene Offenbarung in Christus; er setzt sie fort.

5. Die Prophetie zweiter Qualität (= für jeden Christ möglich)

Jeder, der in der neuen Heilsgemeinschaft mit dem Gesalbten Gottes (i.e. in der Gemeinde) mit dem Gesalbten Gottes (i.e. mit Jesus „Christus“) steht, hat kraft dieser Verbindung mit dem „Gesalbten“ Jesus auch eine Salbung (1. Johannes 2, 20.27; 1. Petrus 4, 14-16), und deshalb heißt er „Christ“. Christus ist der große Gesalbte; dieser Gesalbte gibt nun von seiner Salbung, von seinem Geist, seinen Anhängern; deshalb heißen sie „Christen“.

Petrus stellt diese Verbindung 1. Petrus 4, 14-16 her, wo er ein Wortspiel gebraucht zwischen „Salbung“ und „Christus“ (Dies geht uns verloren, wenn wir den Namen Christus dort haben. Wenn wir aber das Wort Christus mit Gesalbter übersetzen, dann geht uns das Wort gleich auf.) Dieser Geist von Christus ruht auf dem Christen und deshalb heißen Jesu Anhänger Christen; sie sind gesalbt mit diesem Geist. Das setzt sie auf eine höhere Ebene als die alttestamentlichen Gläubigen, die auf den Christus warteten. Die neutestamentlichen Christen sind auf einer höheren Ebene.

Die Tatsache, dass im NT und heute die Gemeinde diesen Geist des Christus (= Gesalbten) hat, diese Tatsache macht es jetzt möglich, Propheten zu prüfen.

Kanonisch sprechende Boten, das heißt, solche, die uns Wort Gottes geben, genießen eine gewisse Selbständigkeit; das heißt, sie sind über der Gemeinde. Paulus sagt zum Beispiel: „Was ich schreibe ist Wort Gottes“ (1. Korinther 14, 37). Wenn ihr prophetisch reden wollt, gut. Aber was ich schuf, ist direkt Wort Gottes. Paulus genießt also eine gewisse Selbständigkeit der Gemeinde gegenüber.

Obwohl (o.: Weil!) die Gemeinde heute den Heiligen Geist hat, kennt die Gemeinde nicht direktes Reden Gottes. Sie kann aber in einem gewissen Maße hineinschauen in das Amt eines Propheten.

6. Die Prophetie zweiter Qualität als Gnadengabe

Bereits zu dieser Zeit aber, während wir neutestamentliche Propheten haben, gibt es etwas Neues. Jeder Christ ist prophetisch, weil er den Geist hat, aber es gibt einige, die die Gnadengabe des prophetischen Redens haben.

Aber: Diese, die jetzt prophetisch reden, sollen wir prüfen (1. Korinther 14; vgl. 1. Johannes 2, 20.27). Das ist etwas völlig Neues.

Wir sind nicht mehr von Menschen abhängig, keinem Menschen ausgeliefert;

keiner kann heute sagen „so spricht der Herr“.


Gibt es die Gnadengabe der Prophetie heute noch?

1. Bemerkung. Es gibt zwei Arten von [Aposteln und] Propheten:

§         solche, die das Fundament legten; die ihre Botschaft von Jesus Christus bekamen (Epheser 3, 5; 2, 20)

Epheser 2, 20: aufgebaut auf den Fundament der Apostel und Propheten, wobei Jesus Christus selbst der Haupteckstein ist.

§         und solche, die einfach wie diese arbeiteten, sie ihre Botschaft aber nicht direkt von Gott bekamen.

2. Bemerkung. 1. Korinther 13 sagt, dass Prophetie bei Christi Wiederkunft weggetan wird.

1. Korinther 13, 8-13: stückweise kennen wir, und stückweise prophezeien wir, aber wann immer das Vollendete gekommen sein wird, dann wird das Stückweise weggetan werden.

1) Prophezeien und die Kenntnisgabe werden weggetan.

2) „Zungenreden wird sich aufhören“, das heißt, von selbst aufhören, sich legen (vgl. Apostelgeschichte 20, 1: Nachdem der Aufruhr sich gelegt hatte; vgl. Lukas 8, 24)

Prophetie und Kenntnis wird jemand (d. i. Gott/Jesus Christus) wegtun. Zungenrede wird von sich selbst aufhören, abklingen.

Schlussfolgerung: ® Prophetie und Kenntnis werden bleiben, bis der Herr Jesus Christus sie zum Aufhören bringt.

3. Bemerkung. Bis sie weggetan wird ist die Art und Weise des Erkennens und Prophezeiens bruchstückhaft (in parts, partial)?

1. Korinther 13: wann immer das Vollendete gekommen sein wird, ... Jetzt sehen wir in einen Spiegel der undeutlich ist, dann aber sehen wir von Angesicht zu Angesicht.

[nb: das Vollendete ist nicht ein Gegenstand sondern eine Art, das „Wie"

ist das Vollendete. Das heißt, „ Dann werden wir auf eine andere Art und Weise erkennen; eben deshalb, weil wir dann direkt schauen werden.

Diese Art und Weise, zu erkennen hat sich mit dem Abschluss des Kanons nicht geändert. Wir denken heute immer noch bruchstückweise.

Spiegel = Wort Gottes. Wenn wir ins Wort Gottes hineinschauen, ist es in einem gewissen Sinne klar - und doch ist einiges nicht ganz klar, undeutlich.

Eine Gnadengabe ist immer stückweise:

(a) sie wird nicht immer betätigt; und

(b) wann immer wir sie betätigen, geben wir nur einen Teil der Wahrheit.

 

1. Korinther 13, 13: Nun aber bleiben Glauben, Hoffnung, Liebe.

Sie bleiben heute! Sie sind konstant da. Wir brauchen sie ständig, bis Jesus kommt.

Danach erübrigen sich Glaube und Hoffnung; dann bleibt nur noch die Liebe.

Gibt es Prophetie heute noch? – JA (aber nicht die Prophetie 1. Qualität; also nicht in dem Sinne, wie Pfingstler und CB sie oft verstehen).

Ob eine Gnadengabe aufhört oder nicht, sie ist immer stückweise. (1. Korinther 13). Wir haben es nur mit „etwas“ zu tun. Die Gnadengabe kann aufhören, dann haben wir sie nicht mehr; - wie dies beim Sprachenreden der Fall ist.

Die Prophetie und die Erkenntnisgabe ist immer noch da, aber die Prophetie und die Erkenntnis, die wir haben ist, ist bruchstückhaft.

1.) Wir betätigen Prophetie und Erkenntnisgabe sie nicht immer.

2.) Wenn wir sie betätigen, können wir nur einen Teil / nur Bruchstücke der Wahrheit erkennen und prophezeien. (→ Es gibt nicht den gleichen Grad an Sicherheit/Gewissheit wie im AT und NT bei Proph. 1. Qualität.)

Bsp: Tod meines Vaters.

 

[[Vgl. Offenbarung 11: Zwei Propheten in Jerusalem

Vgl. vielleicht auch Weissagung durch Lieder (Epheser 5, 18-21 iVm 1. Chronik 25, 1: Und David und die Obersten des Heeres sonderten von den Söhnen Asaphs und Hemans und Jeduthuns solche zum Dienste ab, die prophezeiten mit Lauten und Harfen und mit Zimbeln.)]]

Wie muss neutestamentliche Prophetie (2. Qualität) sein?

Sie muss biblisch sein.

Mit der Lehre der Bibel in Übereinstimmung sein.

Sie muss christozentrisch sein.

Biblische Prophetie hat Jesus Christus zur Mitte.

Offenbarung 19, 10: Der Geist der Prophetie ist das Zeugnis von Jesus.

Alles Prophezeien muss also Jesus in die Mitte stellen. Vgl. Lukas 24;

1. Petrus 1, 11: Der Heilige Geist, war in den Propheten und hat schon damals auf Jesus Christus hingewiesen.

Dem gegenüber steht ein falscher Geist: der Geist des Antichristen (= des Gegenchristus), der gegen Christus ist. 1. Johannes 4, 1ff.

So steht also falsche Prophetie im Zeichen der Gegnerschaft gegen Jesus Christus. Dh. wer falsch prophezeit, stellt sich gegen Christus!

Sie ist eine „Last des Herrn“.

 „Dies ist die Last des Herrn“ über Babylon, oder über Ägypten, über Juda, oder über das Nordreich Israel (vgl. Nahum 1, 1; Sacharja 9, 1; 12, 1; Maleachi 1, 1; [Jeremia 23, 33f]). Gott hat ihm eine Last/Bürde auferlegt; über diese Last soll er sprechen.

Wenn in Korinth prophezeit wird, dann ist das so, dass Gott jemandem etwas aufs Herz gelegt hat, eine Bürde, über etwas zu sprechen. Das ist ein Kennzeichen neutestamentlicher Gemeindeprophetie.

Sie ist Licht.

Paulus sagt: Prophetie ist Offenbarung; Gott wirft Licht auf etwas. (Aber er gibt nicht die Worte/Wörter).

Licht, um in eine Angelegenheit (oder in eine Person) Einsicht nehmen zu können.

1. Korinther 14, 24 Wenn aber alle weissagten, und es käme irgendein Ungläubiger oder Unkundiger herein, würde er von allen überführt, von allen beurteilt.

d.h. er weiß sich von allen gleichsam ins Untersuchungsgericht genommen

® Wenn jemand prophezeit, lernt der Angesprochene sich selbst besser kennen.

Licht, um bereits im Wort Gottes Geoffenbartes zu erkennen

Lukas 24, 32 Und sie sagten zueinander: „War nicht unser Herz am Brennen in uns, wie er mit uns redete auf dem Wege und wie er uns die Schriften auftat?”

Lukas 24, 45 Dann tat er ihnen den Denksinn auf, zu verstehen die Schriften;

Epheser 1, 17 damit der Gott unseres Herrn, [der Gott] Jesu Christi, der Vater der Herrlichkeit, euch Geist der Weisheit und der Enthüllung gebe in Erkenntnis seiner selbst, Epheser 1:18 wobei die Augen eures Denkens erleuchtet werden mögen, damit ihr wisst

Offenbarung geht der Erkenntnis voraus. Zuerst Offenbarung, dann Erkenntnis. Daher: Wenn jemand etwas aus dem Wort Gottes erkennt (bzw. in der Erkenntnis Christi wächst 2. Petrus 3, 18), ist dem eine Offenbarung vorausgegangen.

Wenn ein socher seine Erkenntnis weitergibt, die er ja aufgrund einer Geist-Offenbarung hat, prophezeit er.

Daher kann Weitergeben von Erkenntnissen aus dem Wort Gottes (welches ja das Prophetische Wort ist) ein Prophezeien sein.

Deutung (z. Bsp. einer schwierigen Situation).

Die Prophetie ist Deutung von etwas sonst Dunklem, das uns als Menschen nicht zugänglich wäre. Gott hilft dem Propheten und gibt ihm Einsicht in etwas. Das haben die Propheten nicht von sich aus getan; es ist ihnen geschenkt worden.

Neutestamentliche Prophetie ist eine Art Licht, das auf bestimmte (schwierige) Situationen fällt. Und es ist Deutung von einer schwierigen Situation oder von einer Sache oder von biblischen Aussagen.

Das brauchen wir auch heute immer wieder.


Der Sinn der neutestamentlichen Prophetie ist, dass man etwas lernt und Trost und Zuspruch bekommt.

1. Korinther 14, 31 denn ihr könnt alle einzeln weissagen, damit alle lernen [wie Jünger] und alle aufgerufen werden und Zuspruch erfahren.

und dass man Trost bekommt, Zuspruch und Info.

§         Trost,

§         Zuspruch

§         Information (d. h. Licht) von Gott.

Sie kann auch unbewusst geschehen.

Z. Bsp. Johannes 11, 47-51. So kann jemand etwas sagen, das rein natürlich zu sein scheint, das aber Prophetie ist.

 Die drei Arten von Prophetie:

1.        Prophetie erster Qualität (Gott sprach mit Mose von Angesicht zu Angesicht)

2.        Träume, Visionen, Auditionen oder Ähnliches

3.        Prophetie von niedrigerer Qualität. 1. Korinther 14

Sie soll beurteilt werden.

1. Korinther 14, 29: Propheten sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen es beurteilen.

nicht die Propheten beurteilen, sondern das, was sie sagen! Im Alten Testament werden die Propheten beurteilt (ob sie echt sind oder nicht); wenn sie echt sind, darf man das, was sie sagen, nicht beurteilen!

In der NT-Zeit wird die Botschaft beurteilt.

Was Paulus schreibt, ist Wort für Wort Gottes Wort:

1. Korinther 14, 37: Meint jemand, ein Prophet oder ein Geistlicher zu sein, der erkenne, dass das, was ich euch schreibe, Gebote des Herrn sind.

Was ein Prophet in Korinth sagt, ist (normalerweise) nicht Wort für Wort von Gott. er sagt auch nicht „So spricht der Herr“ (Es sei denn, er zitiert die Bibel).

Die Prophetie in Korinth war niederer Qualität. Es hatte nicht den Rang von direktem Wort Gottes.

Denn sie ist nicht Wort für Wort Botschaft von Gott.

Wenn jemand in der Versammlung sitzt und eine Offenbarung bekommt, dann ist das nicht eine Offenbarung in dem Sinn, dass er Wort für Wort weiß, was Gott gesagt haben will. Er übernimmt auch nicht eine Wort-für-Wort-Botschaft von Gott, sondern er bekommt eine Last auf das Herz gelegt. Es wird ihm von Gott her klar, dass er dies nun mitteilen sollte.

Das kann schon vorher geschehen, wenn er noch zu Hause ist, oder während der Versammlung.

Er bekommt also das Thema, die Sache selbst; nun muss er Worte finden, wie er das zum Ausdruck bringen soll.

Denn solche Propheten dürfen unterbrochen werden.

In den alttestamentlichen Propheten wirkte der Heilige Geist so, dass es Wort für Wort von Gott war, – dass wir das heute genau exegetisieren können.

Wir haben natürlich unsere „Knochen“, die wir nicht aufweichen können; das heißt, es gibt Stellen, bei denen wir nicht wissen, was gemeint ist; und es gibt Schriftteile, die wir nicht immer gut verstehen können; aber früher oder später kommt jemand und zeigt uns, wie eine gewissen Stelle zu verstehen ist; und mit einem Mal leuchtet das den anderen auch ein

 

Wir müssen ja prüfen (1. Korinther 14, 29). Die Sache selbst kann in Ordnung sein; die Art aber, wie er das sagt (und mit welche Worte er wählt), die mögen etwas zu menschlich sein.

Da darf die Gemeinde einhaken und sich fragen, ob das hier auch richtig ist. Deshalb muss er auch aufhören zu sprechen, wenn Gott einem anderen eine Offenbarung gibt.

1. Korinther 14, 29: Propheten aber sollen zwei oder drei reden und die anderen sollen es beurteilen. Wenn aber einem anderen, der da sitzt eine Offenbarung zuteil wird, so soll der erste schweigen.

Wenn er seine Botschaft direkt vom Herrn bekäme, dürfte er nicht schweigen.

 

Alle dürfen prophezeien. Sie dürfen vom Herrn eine Last erwarten und das weitergeben (in 1. Korinther 14 wird nur den Männern erlaubt zu prophezeien, weil es im Rahmen der versammelten Gemeinde geschieht).

 

Es geschieht immer wieder, dass jemandem etwas auf das Herz gelegt wird, besonders den Hirten der Gemeinde. Wenn sie wirklich offene Augen haben und zusammen beten und sich von Gott führen lassen, dann gibt es das immer wieder, dass sie vielleicht abweichen von einem Programm.

Sie merken zum Beispiel: Jetzt wäre dies dran. Es ist wie eine Führung des Herrn; es wird ihnen etwas auf das Herz gelegt.

Oder einem Evangelisten oder einem besuchenden Redner wird etwas aufs Herz gelegt.

 

Jeder Christ ist ein Geistträger und darf daher prüfen, was der andere in der Gemeinde sagt.

Prophezeiende dürfen sich also auch geirrt haben. Man darf da in ihre Prophetie hineinschauen. Wenn sie sich geirrt haben, dann sind sie nicht gleich falsche Propheten.

Aber wenn einer behauptet, Wort für Wort von Gott her zu sprechen, dann ist er ein falscher Prophet.


Wie und was sollen wir prüfen?

Das Leben des Propheten

Den Inhalt des Gesagten

Vgl. 1. Johannes 4, 1ff

Frage dich:

  1. Welche Autorität, welchen Beleg gibt er an? (Welche Bibelstellen?) (Oder ist sein Beleg die Erfahrung?)
  2. Was genau sagt er? Stimmt es mit allen Stellen der Heiligen Schrift überein? (Bsp von Gudrun: die Antitrinitarier –).
  3. Auf wen wird die Aufmerksamkeit gelenkt? (Auf Christus?)
  4. Welche Frucht ist zu sehen?
  5. Wird die Gemeinde dadurch aufgebaut?
  6. Habe ich das innere Zeugnis des Geistes, hab ich inneren Frieden, Ruhe? Oder werde ich unruhig?
  7. Wie reagieren andere reife Christen?

Über die Regelung des prophetischen Beitrags

1. Korinther 14

 



[1] d. i.: der Name