Kurze Artikel und Gedichte - Sammlung von "Unterwegs notiert" Nr. 1-19

TITANIC ‑ hat sie uns etwas zu sagen?

 

Der Traum schien in greifbare Nähe gerückt zu sein. Hier konnte sich der Mensch mit einer buchstäblich titanischen Leistung ein Denkmal setzen, denn dieses Schiff war riesig, größer als alles bis damals Gebaute, das schwimmen konnte. Dieses Schiff galt als unsinkbar und symbolisierte den Anspruch des Menschen, sein eigener Herr zu sein, der niemandem mehr unterworfen war. “Gott selbst könnte dieses Schiff nicht versenken”, hieß es. Der freien Fahrt in die menschliche Autonomie und Unabhängigkeit schien nichts mehr im Wege zu stehen So ist der 10. April 1912 ein besonderes Datum in den Annalen der Seefahrt aber auch in der Geschichte der Menschheit.

 

Kaum ein Ereignis hat die Gemüter der Menschen so bewegt und Anlaß gegeben für Legenden und Träume wie der Untergang dieses sagenhaften Luxusdampfers. James Cameron, Regisseur des Films “Titanic”, stellte fest: Was an Bord des Schiffes geschah spiegelt die menschliche Neigung wider, die Realität nicht wahrnehmen zu wollen. Sie sagten: “Dieses Schiff kann nicht sinken.” ‑ In Wahrheit meinten sie: Wir werden niemals sterben. Insofern ist die 'Titanic' eine Metapher auf die Unabwendbarkeit des Todes. Wir fahren alle auf der Titanic, ohne es zu wissen. 

 

Man ignorierte offensichtlich auch die Warnungen. John Phillips, der selbstsichere Funkoffizier dieses damals größten Schiffes der Welt, sagte der in der Nähe weilenden California nach der sechsten Eisbergwarnung: “Shut up!” (Halt den Mund). Im Angesicht des Todes rief er “Gott, vergib mir! Gott, vergib mir!”

 

Die Titanic sank 2 Stunden und 40 Minuten, nachdem sie am 14. April 1912 einen Eisberg gerammt hatte. In dieser Zeit spielten sich beispiellose Szenen ab. Menschen wurden zu Helden aber auch zu Feiglingen und Monstren.

Der Erbauer der Titanic verbrachte die letzten Minuten seines Lebens im Raucherzimmer, wo er auf ein Wandgemälde mit der Bildunterschrift starrte: “Die kommende neue Welt”.

Frau Rosa Abbott, einzige Überlebende von denen, die ins Wasser fielen, berichtete, wie sie unter Wasser gedrückt wurde von jemandem, der auf sie kletterte und sie beinahe ertränkte.

Bruce Ismay war Teilbesitzer der Titanic und ein geschäftsführender Direktor der White Star Company, die das Schiff gebaut hatte. Er war es, der dafür verantwortlich war, daß sich nicht mehr Rettungsboote auf der Titanic befanden. Er wurde zum schmachvollsten Mann zur See seit Kapitän Bligh. Er kletterte in ein Rettungsboot.

Daniel Buckley verkleidete sich als Frau in dem Versuch, einen Platz im Rettungsboot zu erlangen.

Isador Straus, Frau eines wohlhabenden Geschäftsmannes, sagte zu ihrem Mann: “Wo du hingehst, gehe ich auch”. Sie half ihrer Dienerin in das Boot Nummer 8 und legte ihr ihren Pelzmantel um die Schultern mit der Bemerkung: “Halten Sie sich warm. Ich werde ihn nicht mehr brauchen”.

Beeindruckend sind auch die Worte einer anderen Überlebenden, Eva Hard, die sich erinnert: “Als meine Mutter las, das Schiff sei unsinkbar, sagte sie: ‘Das darf kein Mensch von einer Sache, die er schafft, sagen. Das ist Gott versuchen.’ Sie behielt ihren Mantel die ganze Zeit an, schlief tagsüber und wachte nachts. Als dann diese unheimliche Erschütterung das Schiff durchzog, wußte sie gleich: Es ist etwas passiert.”

Ca. 50 Minuten spielten sich in dem eiskalten Wasser dramatische Ereignisse ab. Ein Überlebender, Oberst Archibald Gracic nannte dies, “die ergreifendsten und schlimmsten Szenen von allen. Die mitleiderregenden Hilferufe derer um uns hallen immer noch in meinem Ohr, und ich werde sie bis zu meinem Todestag nicht vergessen.”

In diesen 50 Minuten kämpfte auch John Harper gegen den nassen und kalten Tod. Er war ein hingegebener Mann Gottes, der von dem Wunsch beseelt war, den Menschen das rettende Evangelium von der Gnade Gottes in Jesus Christus weiterzusagen. Im Wasser rudernd driftete ein Passagier an ein Brett geklammert auf John Harper zu. Er rief zu dem Schiffbrüchigen: “Sind Sie gerettet?” (nämlich in Hinblick auf das Urteil Gottes beim letzten Gericht). Die Antwort war “Nein!” Harper rief: “Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du gerettet” (Apostelgeschichte 16,31). Bevor der Mann antworten konnte, trieb er in die Dunkelheit hinein. Später brachte sie die Strömung wieder zusammen. Noch einmal rief der sterbende Harper: “Sind Sie gerettet?” Wiederum lautete die Antwort “Nein”. Harper wiederholte die Worte von Apostelgeschichte 16,31. Der Mann wurde später durch die Rettungsboote der Carpathia aus dem Wasser gezogen. In Hamilton, Ontario, bezeugte dieser Überlebende, daß er John Harpers “letzter Bekehrter” war.

 

Nach dem Untergang der Titanic stellte das Büro der White Star Company in Liverpool zwei große Tafeln auf den beiden Seiten des Eingangs auf. Auf der einen stand “Known to be saved” (bekannt als gerettet), auf der anderen “Known to be lost” (bekannt als verloren).

Und das ist nun die eigentliche Kategorie vor Gott, die wahre “Zweiklassengesellschaft”. Als die Titanic losfuhr, gab es drei Klassen von Menschen auf diesem Schiff: die High Society, die Mittelschicht und das einfache Volk der 3. Klasse. Als die Titanic unterging, gab es nur zwei Arten von Menschen. Wie viele Maßstäbe, Unterschiede und Kategorien hat doch die Welt? Außenseiter oder etabliert, einflußreich, wohlhabend, gebildet oder nicht. Am Ende zählte dies alles nicht mehr. Nicht arm oder reich, einfach oder adelig, Punker oder Etablierter, Hippie oder Normalbürger, Mann oder Frau oder sonst etwas war nun von Bedeutung. Was zählte war, ob ein Mensch mit Gott versöhnt und damit gerettet war für die Ewigkeit oder nicht. Es gab nur diese zwei Kategorien von Menschen: Gerettet und verloren, solche auf dem breiten Weg in die Verdammnis und solche auf dem schmalen Weg ins ewige Leben. Genau darum geht es im Evangelium von Jesus Christus. Wer an ihn glaubt, erhält Vergebung der Sünden kommt deswegen nicht in das Gericht Gottes, sagt die Bibel. Zu welcher Kategorie gehören Sie?

                von Alexander Seibel

 

Vertraue ihm

Vertraue ihm - in allen Lagen.

Vertraue ihm, anstatt zu klagen.

Vertraue ihm in dunklen Tagen,

Vertraue ihm: Er hilft zu tragen.

Vertraue ihm, wenn Feinde toben.  

Vertraue ihm, wenn Freunde loben.

Vertraue ihm, wenn Zweifel quälen.

Vertraue ihm und laß ihn wählen.

Vertraue ihm auch im Entbehren.

Vertraue ihm: Du wirst Ihn ehren.

Vertraue ihm im Unterliegen.

Vertraue ihm, und du wirst siegen.

Vertraue ihm: Er kennt dein Sehnen.

Vertraue ihm: Er zählt die Tränen.

Vertraue ihm in seinem Werke.

Vertraue ihm: Nur er gibt Stärke.

Vertraue ihm dein Heut' und Morgen.  

Vertraue ihm, und laß ihn sorgen.

Vertraue ihm zu alle Zeiten.

Vertraue ihm, und laß dich leiten.

Vertraue ihm mit deinen Wunden.

Vertraue ihm: Du wirst gesunden.

Vertraue ihm mit allen Schmerzen.

Vertraue ihm von ganzem Herzen.

Vertraue ihm bis an das Ende.

Vertraue ihm: in Seine Hände

Leg' alles hin.

Vertraue ihm!

                - K16 Evangeliums-Mission, Bad Salzuflen

 

Der Traum vom leichten Leben

Schwerwiegende Entscheidungen fallen selten in leichten Zeiten, und tiefgehende Veränderungen entstehen nicht durch oberflächliche Erfahrungen. Bedeutende Entwicklungen werden kaum durch unbedeutende Begegnungen angeregt, und persönliche Hilfe erfahren wir so gut wie nie in unpersönlichen Beziehungen. Verständnis für die Schwachheit anderer erwächst nicht aus der eigenen Stärke, und wie man andere Menschen tröstet, wissen wir erst, wenn wir nicht nur getrost, sondern auch selbst getröstet sind. Warum also sehnen wir uns ausschließlich nach einem leichten und unbeschwerten Leben, wenn das, was uns so wertvoll macht, in einem verletzlichen und tiefgründigen, in einem lebendig gelebten Leben liegt ?

                - nach H.J. Eckstein

 

Wie gewinne ich Menschen für Christus?

 

Es ist nicht leicht, persönlich mit Menschen über ihr Heil in Christus zu sprechen, aber es ist praktisch und fruchtbar. Ein erfolgreicher Verkündiger des Wortes hat einmal geschrieben: “Ich habe mehr Seelen zu einer Entscheidung für Christus gebracht durch Hausbesuche und Gespräche im Büro, als durch die Predigt in der Kirche.” Und er fügte hinzu: “Ich muss bekennen, dass ich mit großem Zittern diese Arbeit begann. Es kostete mich einen größeren Kampf, diese Aufgabe auf mich zu nehmen, als alle anderen Pflichten eines Dieners am Wort.”

Das ist zweifellos auch das Bekenntnis der meisten Reichgottesarbeiter. Das persönliche seelsorgerliche Gespräch bringt uns in unmittelbaren Kontakt mit dem Menschen, der die Erlösung braucht, denn der Unbekehrte kann Einwendungen machen, die er in einem Gottesdienst oder in einer Evangelisationsversammlung nicht anbringen kann. Es ist nicht immer leicht, diesen Einwendungen zu begegnen, besonders wenn man noch nicht viel Erfahrung und Ausbildung in dieser Evangelisationsarbeit hat. Aber das persönliche, seelsorgerliche Gespräch hat einen großen Vorteil: Es ist eine Gelegenheit, die Leute zu erreichen, die entweder nicht zu den öffentlichen Versammlungen kommen, oder, wenn sie kommen, oft zu fernstehend sind, um ein öffentliches Bekenntnis abzulegen. Dann ist noch ein weiterer Vorteil für die Gläubigen dabei, die wirklich den aufrichtigen Wunsch haben, die Verlorenen zu erreichen: Es ist eine Beschäftigung, die einen 24‑Stundentag auszufüllen vermag.

Ein gläubiger Chiropraktiker, den ich kannte, verbrachte jede Woche zwei Nächte in den Elendsquartieren von San Antonio in Texas, und er sprach mit jedem Menschen, der zuhören wollte, über die Erlösung durch Jesus Christus. Es ist eine Tatsache, dass er viele Menschen für Jesus Christus gewonnen hat. Wo sich ein hungriger Mensch befindet, da kann der Seelengewinner, wenn er mit Taktgefühl vorgeht, den gekreuzigten Heiland bezeugen, der “mächtig ist, diejenigen bis zum äußersten zu retten, die durch ihn zu Gott kommen”.

Wir wissen viel über die große Rednergabe von Spurgeon, aber nur wenige von uns erkennen, dass er durch sein öffentliches Auftreten einen so großen Erfolg hatte, weil er durch das persönliche Gespräch ein großer Seelengewinner war. Es wird von ihm erzählt, dass er während der vierzig Jahre, die er in London verbrachte, jeden Tag durchschnittlich eine Bekehrung durch seelsorgerliche Gespräche erlebte. Dies ist bestimmt ein Beispiel beständiger Hingabe. Man kann sich fragen, ob er eine solche Macht im Predigen gehabt hätte, wenn er in der persönlichen Arbeit an dem einzelnen nachgelassen hätte.

Ein großer Prediger namens Robertson schrieb: “Die Hausbesuche bei den Armen bringen einen Menschen mehr als alles andere mit der Wirklichkeit zusammen, die phantasievolle Träume zerstört.” Ein Pastor, der in der Nähe von Brooks, einem berühmten Prediger, wohnte, gab ihm dieses Zeugnis: “Ich habe beobachtet, dass viele unbekehrte Menschen und viele Studenten, die sich mit den großen Fragen des Glaubenslebens auseinandersetzten, den Weg in sein Studierzimmer fanden und zufrieden wieder herauskamen.” Als Freunde ihn ermahnten, nicht so viel von seiner kostbaren Zeit zu opfern, antwortete Brooks: “Der Mensch, der mich zu sehen wünscht, ist der Mensch, den ich zu sehen wünsche.”

Jeder geschickte Reichgottesarbeiter wird den persönlichen Kontakt mit Menschen suchen, um sie zu Christus führen zu können. Dies ist sehr wichtig, jedoch nicht die einzige Möglichkeit der Annäherung. Briefe zu schreiben ist auch ein Mittel, den persönlichen Kontakt zu

 

 

gewinnen. Dr. Robertson war ein sehr guter Briefschreiber, und seine Briefe waren Meisterwerke voller Liebe. Sie waren zart und taktvoll und wiesen der hungrigen oder betrübten Seele den Weg zu dem allgenugsamen Christus. Obschon dies eine Methode ist, die von jedermann angewandt werden kann, ist sie doch besonders für die Gläubigen geeignet, die gern in persönliche Verbindung mit Menschen kommen wollen.

Traktate sind immer nützlich, wenn sie mit Gebet und mit Überlegung verteilt werden. Jedoch wollen wir auch vor unüberlegter Arbeit warnen. Viele Gläubige, die nicht willig und nicht mutig genug sind, um die Evangelisationsarbeit von Mensch zu Mensch gründlich zu tun, verbreiten Traktate, um ihr Gewissen damit zu besänftigen.

Ich habe vor meiner Bekehrung eine persönliche Erfahrung dieser Art gemacht. In einem Nachtklub hatte ich bis 3.00 Uhr morgens im Tanzorchester gespielt und saß nun in der Eisenbahn und fuhr nach New York City. Ich fühlte mich geschlagen und war entmutigt und hatte allen Grund dazu. Ich hatte in meiner Kindheit eine christliche Erziehung genossen, aber jetzt war ich fern von Christus. Eine Frau stieg ein und ging durch das Abteil. In ihrer gewohnten Art hielt sie mir ein Traktat hin und ging weiter an ihren Platz. Ich streifte das Blatt mit einem Blick; dann warf ich es zum Fenster hinaus. Ich war nicht gegen die Botschaft eingenommen, sondern nur gleichgültig und im Augenblick in Gedanken mit vielen anderen Dingen beschäftigt. Ich fragte mich später, als ich Jesus Christus als meinen Erlöser gefunden hatte, ob ich nicht schon damals, statt erst Monate später, mich zu Jesus Christus bekehrt hätte, wenn diese Frau nur ein Wort des persönlichen Zeugnisses zu mir gesprochen hätte, als sie mir das Traktat reichte. Vielleicht! Auf jeden Fall versuche ich aus dieser Erfahrung heraus immer, ein freundliches Wort beizufügen, wenn ich ein Traktat ausgebe.

Die Predigt allein genügt nicht. Warum sollte der Pastor “den Wagen ganz allein ziehen”, wenn seine Gemeinde schläft? Als ein Pastor über das Geheimnis seines Erfolges gefragt wurde, antwortete er: “Ich predige am Sonntag, aber ich habe 450 Gemeindeglieder, die meine Botschaft am Montag aufnehmen und sie überall, wo sie hingehen, weitersagen.”

Das Seelengewinnen ist die größte Aufgabe des Gläubigen. Der beste Plan, eine Gemeinde mit der Botschaft zu erreichen, ist nicht etwa einmal im Jahr einen Evangelisten einzuladen oder Sonntag für Sonntag von der Kanzel herab zu predigen, sondern der Einsatz aller Gläubigen ist nötig. Die Menschen, die zu Christus kommen, werden als einzelne von einzelnen gewonnen. Um zu den Herzen der Leute zu gelangen, darf der Abstand nicht so groß sein wie zwischen der Kanzel und dem einzelnen. Ein junger römischer Soldat, der zum erstenmal in den Kampf trat, beklagte sich. “Das Schwert ist zu kurz.” Seine Mutter antwortete darauf: “Mach einen Schritt weiter nach vorn, und es wird lang genug sein.” Die Geschichtsschreiber sagen, dass das römische Reich sich ausbreitete, als es die Schwerter kürzer machte. Das Königreich Jesu Christi wird wachsen, wenn wir das Schwert des Geistes “kürzer machen”, welches das Wort Gottes ist, und die Botschaft, dass Jesus rettet, den Menschen ganz persönlich bringen.

– Von Paul Kenyon

 

Der Fernseher ist mein Hirte

Der Fernseher ist mein Hirte.

Mir wird es an geistlichem Wachstum mangeln.

Er weidet mich in meiner ganzen Freizeit auf bequemen Sesseln,

sodass ich nichts mehr für Jesus tun kann.

Er führt mich zu vielen guten Sendungen

und lasst mich dabei meinen Auftrag versäumen.

Er erquickt mich mit viel weltlicher Information

und hält mich ab vom Bibellesen.

Er führt mich auf der Straße des Stumpfsinns

und des geistlichen Nichtstuns.

Und ob ich schon hundert Jahre alt würde,

so könnt mich doch nicht nichts

von meinem  Fernseher abbringen,

denn er ist mein bester Gefährte.

Sein Ton und sein Bild trösten mich.

Er bereitet vor mir viel Unterhaltung

und hält mich von meinen Familienpflichten ab.

Er erfüllt mein Haupt mit Ideen,

die nichts mit dem Wort Gottes zu tun haben.

Wahrlich, nichts Gutes wird aus meinem Leben herauskommen,

denn der Fernseher läßt mir so wenig Zeit übrig, um Gottes Willen zu tun.

Und ich werde bleiben im Hause der Trägheit

und des Nichtstuns immerdar.

 

Gottlos

Von Gott los, sind wir führerlos,

und darum irren wir ziellos

und verrennen uns oft ausweglos,

bis wir merken: Es ist alles sinnlos.

Von Gott los, sind wir haltlos,

in unseren Leidenschaften hemmungslos,

im Lebenskampf lieblos

und im Sterben hoffnungslos.

Von Gott los, sind wir ratlos,

in  vielen Situationen machtlos.

Wie oft liegen wir am Boden und sind kraftlos.

Alles ödet uns an, wir sind freudlos;

hilflos sind wir und oft mutlos.

In allem hin- und hergerissen werden wir friedelos

- und warum? Weil wir gott-los sind,

und wir kommen doch nicht los von Gott.

 

Selbstverwirklichung statt Umkehr

Selbstverwirklichung statt Umkehr

Lust                        statt                Pflicht

Vergnügen                 statt                Verantwortung

Scheidung                 statt                Treue

Sex                          statt                Liebe

Pille                         statt                Kindersegen

Abtreibung                statt                Elternschaft

Altersheim                statt                Familie

Versicherung                statt                Gottvertrauen

Aktien                    statt                Almosen

Geld                        statt                Gott

Zerstreuung                 statt                Andacht

Rausch                   statt                Reue

Feten                      statt                Fasten

Gesundheit                statt                Gnade

Fitness                   statt                Seelenheil

Menschenautonomie          statt Gottesautorität

Dialog                    statt                Mission

Meditation                 statt                Gebet

Starkult                  statt                Gedächtnis heiliger Menschen

Transzendentale Meditation statt                Anbetung

Fluch                      statt                Segen

Tod                         statt                Leben.

Du hast den Namen, dass du lebst, bist aber tot. (Offb 3) – Wähle das Leben!

 

Ich hab gewählt

Ich hab’ gewählt! Hab einmal mich entschieden,

hab meinem Herrn mich ganz verschrieben.

ER hat mein Herz. Unmöglich, dass ich’s teile

mit dieser Welt, die ich als Fremdling nur durcheile.

ER ist mein Teil, so dass mir gar nichts fehlt:

Ich hab’ gewählt!

 

Ich hab’ gewählt! Gewählt für alle Zeiten

den Mann der Schmerzen und vertraut mit Leiden,

verhöhnt, verlacht, bedeckt mit blut’gen Wunden.

Sein bin ich, ewiglich mit ihm verbunden!

Das ist es, was mich froh beseelt: Ich hab’ gewählt!

 

Ich hab’ gewählt! Nein, nicht für tausend Welten

möcht’ ich hienieden etwas sein und gelten!

Wie schade wär’s, stünd’ danach mein Verlangen.

Wo mein Herr hat am Kreuz gehangen,

da bin ich nichts und werd’ auch nicht gezählt.

Ich hab’ gewählt!

 

Ich hab’ gewählt, zieh meinen Pfad in Frieden

dem Lamme nach. Nichts kann mit bieten

die arme Welt, die dem Gericht verfallen.

Im Feuer brechen ihre morschen Hallen.

Doch droben wird die Braut dem Bräutigam vermählt.

Ich hab’ gewählt!

 

Ich hab’ gewählt! Ich werd’ es nie bereuen!

Was wird es sein, ein Jauchzen und ein Freuen,

wenn ihn ich seh’ in seiner ganzen Schöne.

Ein neues Lied erklingt und Harfentöne.

Vergessen ist, was hier mich oft gequält.

Ich hab’ gewählt!

 

Die gefährliche Küste

 

An einer gefährlichen Küste befand sich vor Zeiten eine kleine armselige Hütte - eine Rettungsstation. Zu ihr gehörte nur ein einziges Boot, aber die Handvoll Freiwilliger versah unentwegt ihren Wachdienst und wagte sich tags wie nachts unermüdlich und ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben hinaus, um Schiffbrüchige zu bergen. So wurden viele Menschen gerettet, und die Rettungsstation war bald überall bekannt.

Viele der Geretteten und andere Leute aus der Umgebung waren gerne bereit, Zeit, Geld und Energie zu opfern, um die Rettungsstati­on zu unterstützen. Man kaufte neue Boote und schulte neue Mannschaften. Die kleine Station wuchs und gedieh. Vielen Gön­nern jedoch gefiel das ärmlich und schlecht ausgerüstete Gebäude nicht mehr. Die Geretteten benötigten doch einen etwas komfortableren Ort als erste Zuflucht. Deshalb wurden die provisorischen Lagerstätten durch richtige Betten ersetzt und das erweiterte Gebäude mit besserem Mobiliar ausgestattet.

Doch damit erfreute sich die Rettungsstation bei den Männern zunehmender Beliebt­heit als Aufenthaltsort. Sie richteten sich die Hütte noch gemütlicher ein, da sie ihnen nun als eine Art Clubhaus diente. Immer weniger Freiwillige waren be­reit, mit auf Bergungsfahrt zu gehen.

Also heuerte man für die Rettungsboote eine eigene Besatzung an. Immerhin schmückte das Wappen des Seenotdienstes noch überall die Räume, und von der Decke des Zimmers, in dem gewöhnlich der Einstand eines neuen Clubmitgliedes gefeiert wurde, hing das Modell eines großen Rettungsbootes.

Etwa zu dieser Zeit scheiterte vor der Küste ein großes Schiff, und die angeheuerten Seeleute kehrten mit ganzen Bootsladungen frierender, durchnässter und halb ertrunkener Menschen zurück. In dem schönen Clubhaus herrschte das Chaos. Das Verwaltungskomitee ließ deshalb gleich danach Duschkabinen im Freien errichten, damit man die Schiffbrüchigen vor Betreten des Clubhauses gründlich säubern könne. Bei der nächsten Versammlung gab es eine Auseinandersetzung unter den Mitgliedern. Die Einen wollten den Rettungsdienst einstellen, da er unangenehm und dem normalen Clubbetrieb hinderlich sei. Einige jedoch vertraten den Standpunkt, daß Lebensret­tung die vorrangige Aufgabe sei und dass man sich ja schließlich auch als ,,Lebens-rettungsstation” bezeichne. Sie wurden schnell überstimmt. Man ließ sie wissen, dass, wenn ihnen das Leben all dieser angetriebenen schiffbrüchigen Typen so wichtig sei, sie ja woanders ihre eigene Rettungsstation aufmachen könnten. Das taten sie dann auch. –

Die Jahre gingen dahin, und die neue Station wandelte sich genauso wie die Erste. Sie wurde zu einem Clubhaus, und so kam es zu der Gründung gar einer dritten Rettungsstation.

Wenn man heute die Küste besucht, findet man längs der Uferstraße eine beträchtliche Reihe exklusiver Clubs! Immer noch wird die Küste vielen Schiffen zum Verhängnis. Nur – die meisten der Schiffbrüchigen ertrinken.

 

Georg Müllers Bekehrung

Als ich auf der Universität war, betrug die Studentenzahl 1200. Zum größten Teil waren sie eine wilde, fluchende, Bier trinkende Gesellschaft. Und ich war ein Rädelsführer unter ihnen in ihren verrückten Streichen. Zu der Zeit gab es nur 8 Christen unter den 1200. Wir Nichtchristen machten es den Christen schwer, aber sie waren tapfere junge Männer und hielten eine wöchentliche Gebetsstunde.

Gegen Ende meines Studiums schien etwas bei mir schief zu gehen. Ich war nicht krank. Es war kein Unglück passiert. Aber ich war sehr unglücklich. Ich machte mich also auf in die Schweiz. Dort würde ich bestimmt meine Last loswerden. Dem war aber nicht so. Furcht überkam mich, und ich eilte zurück nach Halle, wo ich meine Studien fortsetzte. Aber meine Last wuchs und wuchs. Schließlich dachte ich an die 8 Christen und ihre Gebetsstunde.

Einer erzählte mir von Jesus, dann ein anderer. Sie beteten mit mir, und ich betete auch. Endlich erkannte ich Christus als meinen Erlöser. Ich glaubte an ihn und übergab mich ihm. Die Bürde war weg, und eine große Liebe für Jesus erfüllte mich. Das geschah vor mehr als 50 Jahren. Ich liebte Jesus damals, und ich liebe ihn jedes Jahr mehr und mehr. Wie sehr ich ihn liebe, kann ich gar nicht sagen. Jesus Christus ist mein großer, herrlicher und verehrenswerter Gott und Heiland, dessen Liebe mein Herz erfüllt.                 – Georg Müller

 

Müller und die Finanzen

Georg Müller bat nie um Spenden, enthüllte nie Tatsachen oder Zahlen, die die Nöte des Waisenheims betrafen, machte nie Schulden, verwendete nie zweckgebundene Gaben für etwas anderes, brachte alle Nöte Gott, dankte allen Gebern persönlich (ihre Namen wurden nie mit der Höhe ihrer Beiträge veröffentlicht), machte nie Werbung, um einflussreiche Leute in seinen Ausschuss zu bekommen, verbrachte viele Stunden im Gebet – anstatt seine Zeit damit zu verbringen, Geldmittel aufzutreiben –, baute 5 Waisenhäuser in Bristol mit über 100 Mitarbeitern und über 2000 Waisen, verwendete in seinem Leben über 7 000 000 Dollar (damaliger Geldwert) und wurde auf diese Weise eine der bemerkenswertesten Demonstrationen, die die Welt je erlebt hatte, und ein überzeugendes Beispiel für das, was geschieht, wenn man sich völlig auf Gott verlässt!

 

Fühlbare Freude im Gebet?

Nie sollte man sich durch den Mangel an fühlbarer Freude vom ausharrenden Gebet abbringen lassen. Im Gegenteil, die sicherste Regel ist die: Je weniger Freudigkeit, um so nötiger das Gebet. Das Ablassen von der Gemeinschaft mit Gott im Gebet, welche Ursachen es auch habe, macht die Wiederverbindung und das Wiedererlangen des Gebetsgeistes nur um so schwieriger, während das Anhalten im Gebet und Flehen in der Verbindung mit fortgesetzter Tätigkeit im Dienst Gottes bald die verlorene Freudigkeit zurückbringt. Sobald wir uns der geistlichen Niedergeschlagenheit überlassen oder die Verbindung mit dem Herrn und die Arbeit für Ihn unterbrechen, triumphiert der Teufel.    – Georg Müller (Aus: A.T. Pierson: “Niemals enttäuscht”)

 

Bete weiter

Bete weiter. Der Herr ist nah. Bete weiter, er hört dich ja:

Die Verheißung bleibt ewig steh’n. Bete weiter. Es wird gescheh’n.

 

Bete weiter, siehst du auch nichts. Bete weiter, du Kind des Lichts!

Bring ihm alles, ob groß, ob klein. Bete weiter. Das Wort trifft ein.

 

Bete weiter in Not und Leid. Bete weiter. Trost ist bereit.

Ob dich Satan, ob Welt anficht, bete weiter, Gott lässt dich nicht.

 

Bete weiter, du kleine Schar. Bete weiter, und offenbar

wird die Gnade dann bei dir sein. Bete weiter. Was sein, ist dein.

 

Bete weiter im heil’gen Geist. Bete weiter. Was Gott verheißt,

ist in Fülle bereit für dich. Bete weiter. Er höret dich.

 

Bete weiter, ob klein die Kraft. Bete weiter, Gott ist’s, der schafft,

Bleib nicht zaghaft am Anfang steh’n: Bete! Du wirst Wunder sehn.

 

Jesus am richtigen Platz

Ein christlicher Vater wollte seine Tochter sinnvoll beschäftigen und zerschnitt deshalb eine Weltkarte in Puzzleteile. Er dachte, seine Tochter würde lange brauchen, um das Puzzle fertigzustellen. Zu seinem Erstaunen kam die Tochter sehr bald mit dem fertigen Puzzle. “Wie konntest du das Puzzle so schnell zusammenstellen?” fragte er sie. Sie antwortete: “Auf der Rückseite der Weltkarte war ein Bild von Jesus Christus. Und als Jesus am richtigen Platz war, war die Welt in Ordnung!”

 

Wirkliche Treue

Man erzählt, dass Constantius, der Vater des christlichen Kaisers Konstantin, eine Anordnung herausgab, die besagte, dass Christen in den staatlichen Stellen und beim Gericht ihrem Glauben abzusagen oder ihre Stellungen aufzugeben hätten. Der erheblich größere Teil gab bereitwillig und entschlossen Arbeit und Aussichten auf, um ein gutes Gewissen zu behalten. Nachdem der Kaiser so den vollen Beweis für die Gesinnung dieser Christen erhalten hatte, entließ er jeden, der seine Anordnung befolgt und seinem Glauben abgesagt hatte, und stellte die anderen wieder ein. Als Grund für sein Handeln gab er an: Wer seinem Christus nicht die Treue hält, würde auch ihm nicht wirklich treu sein. –

 

Der Hauptgrund des Unglaubens

Der Hauptgrund des Unglaubens ist: Man will nicht, dass es einen lebendigen Gott gibt, weil einem das sehr unbequem ist. Gibt es einen lebendigen Gott, dann muss man sich ein Gewissen daraus machen, in der Sünde zu leben. Das eigentliche Wesen des Unglaubens ist die Selbstvergötterung des Menschen. Man sucht Gott abzusetzen, um das eigene Ich mit seinen Wünschen und Begierden zur unumschränkten Herrschaft kommen zu lassen.

                – Kalenderblatt

 

Das Kreuz

Ich habe gelernt, dass das Kreuz aus zwei Teilen besteht. Der eine geht quer, das ist unser Teil am Kreuz. Der andere weist nach oben, das ist Gottes Teil. Und dieser ist in die Erde gesenkt, damit wir unseren Querteil daran nageln sollen, unsere Sorgen und Zweifel, unsere Unruhe und Sünde. Wenn ich ein Kreuz sehe, so denke ich: Gottes Liebe und unsere Sünde, das sind die Hauptbestandteile. Und unser Herr wurde an beiden festgenagelt und hat sie dadurch vereinigt und den Sieg errungen. Wohl gibt es viel im Leben, das uns quer zu gehen scheint, Ja, es gibt sogar große Kreuze, die getragen werden müssen, aber ich weiß doch, dass der größere Teil an jedem Kreuz Liebe heißt und immer nach oben weist. Und dann bin ich getröstet und froh.

– Aus Lappland

 

Auferstehung

Der Auferstehung ist oft widersprochen worden, und es wird so bleiben. Sie ist aber auch jubelnd bekannt geworden, und das wird auch so bleiben bis zum Tag des Schauens. Natürlich kann sie nicht mathematisch bewiesen werden, weil sie eine Tatsache der Überweltlichkeit ist, die in dem auferstandenen Christus hineinragt in unsere Welt. Gottlob, dass wir jetzt schon an dieser Tatsache teilhaben können. Christus ist, wie der Apostel sagt, um unserer Gerechtigkeit willen auferweckt. Es ist also Tatsache, dass aus der Gemeinschaft mit dem auferstandenen Christus unser neues Leben wächst; das ist nichts anderes als ein Teilhaben an seiner Auferstehung. Daraus folgt aber, dass wir, wenn das irdische Haus dieser Hütte zerbrochen ist, auch mit teilhaben werden an seiner Auferstehungsherrlichkeit, denn er und sein Leib gehören zusammen. Darum ist die Auferstehung die Zentralwahrheit unseres Glaubens. Das ist das jubelnde Bekenntnis des Christen: Der Tod ist verschlungen in den Sieg.

                – Si.St.Chr. (aus einem Kalenderblatt; zu 1.Kor. 15,12)

 

Drei Siebe für das Weitersagen von Dingen

1.     Sieb: Ist es wahr? (Kann ich die Quelle angeben?)

2.     Sieb: Ist es gut und gütig? (Fördert es den anderen?)

3.     Sieb: Ist es unbedingt notwendig? (Bin ich ein Teil des Problems oder trage ich erheblich zur Lösung bei?)

 

Die weiße Rose

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts lebte in Großbritannien ein Graf, der als ernster Christ bekannt war. Der Hauptgärtner des Grafen war ein Mann gleichen Glaubens wie sein Herr. Es wurde bemerkt, dass der Graf auf seinen Spaziergängen durch den Park und die Gärten oft stehen blieb, um sich mit dem Gärtner zu unterhalten. Zweifelsohne kamen auch die geistlichen Themen dran, an denen beide Interesse hatten.

Der Gärtner hatte eine einzige Tochter, die Freude seines Herzens und das Licht seines Hauses. Es gefiel nun Gott, diese zu sich zu nahmen. Der Schmerz des Vaters war verständlicherweise groß. Fast zerbrach ihm das Herz. Es schien auch, daß eine Bitterkeit gegen Gott in ihm aufgekommen war, denn der Graf bemerkte, wann immer er auftauchte, verschwand sein Diener im Gebüsch. Ihre Gespräche hatten aufgehört.

Also legte der Graf eine Falle, um den schmerzleidenden Man zurückzubringen zu dem, dessen Wege mit den Seinen immer von Segen begleitet sind.

Es wurde ein Tag des offenen Hauses bestimmt, an dem die Freunde des Grafen und der Gräfin auch die Gärten des Schlosses besuchen konnten. Der Hauptgärtner war bemüht, die Blumenbeete in schönste Form zu bringen, machte die Runde und kennzeichnete jene Blumen, die unter keinen Umständen vorher gepflückt werden durften. Eine weiße Rose, die nahe am Schloss wohnte, der Stolz des Gartens, sollte ganz besonders geschützt werden.

Als er jedoch am Morgen des festlichen Tages seine letzte Inspektion machte, stellte er in seinem Ärger fest, daß jemand die erlesene Blüte gepflückt hatte. Er schaute herum und sah eine der Hausmägde, die beim Fensterputzen beschäftigt war. Aufgeregt fragte er sie, wer wohl die Rose gepflückt habe. “Ich weiß es nicht sagte sie, “aber ich denke, der Herr hat sie selber genommen.” In dem Augenblick öffnete der Graf, der offensichtlich den Moment abgewartet hatte, das Fenster seines Zimmers und fragte: “Was ist denn los?”

“Jemand hat die weiße Rose gepflückt, die ich ganz besonders gezeichnet hatte: “NICHT berühren!”, antwortete er ärgerlich.

“Ist das alles?” bemerkte der Graf. “Das hab ich gemacht. Ich pflückte die Rose für mich. Ich habe ja das Recht dazu. Da ich hier der Herr bin, gehörte sie mir. Ich genieße jetzt den Duft und die Schönheit der Rose in meinem Zimmer.”

Der Gärtner schwieg. Er hatte nichts mehr zu sagen. Gegen ein solches Argument konnte man nichts einwenden.

Dann benutzte der Graf die geschaffene Gelegenheit, um diesen Verwundeten zu dem Freund zurück zu führen, der jederzeit mit seinem Segen wartet. Es brauchte Feingefühl.

“Mein Lieber”, sagte er, “du hattest auch eine weiße Rose. Aber es hat dem Herrn gefallen deine Rose zu nehmen. Hatte er nicht das Recht dazu? Sie gehörte doch Ihm. Und jetzt genießt er den Duft seiner Rose im Himmel. Er hatte das Recht, sie zu nehmen, wann es ihm gefiel, denn weil er sie geschaffen und erkauft hatte, war sie sein Eigentum.”

Der Gärtner entgegnete nichts. Der Sonnenschein der göttlichen Liebe durchbrach die dunkle Leidenswolke, welche ihn bis dahin verdeckt hatte. Seine Wunde war geheilt.

Und heute, so wird erzählt, kann man in einem stellen Ecke auf dem Schlossgelände einen kleinen Grabstein antreffen, auf dem die eingravierten Worte zu lesen sind: “Zur Erinnerung an die weiße Rose, die der Herr nahm”.

– aus: The believer at and after death

Von Gott getragen

Der Prediger H. Moorhouse hatte einst eine wichtige Arbeit, die ihm viel Mühen und Glaubensübungen einbrachte. Ein kleiner Zwischenfall in seinem Familienlieben war ihm deshalb eine kostbare Aufmunterung von Gott her.

Eines Abends kehrte er nach Hause zurück. Unter dem Arm trug er ein Paket für seine Frau. Seine kleine, gelähmte Tochter saß artig auf einem Stuhl. Er umarmte sie und fragte: “Wo ist die Mutter?” - “Sie ist oben im Zimmer”, antwortete die Kleine.  - “Gut, ich habe da nämlich ein Paket für sie”, sagte der Vater. - “Bitte, darf ich das Paket der Mutter bringen?” So fragte nun das kleine Mädchen. - “Meine liebe Kleine, wie willst du ihr denn das Paket bringen?” Bei diesen Worten strich der Vater zärtlich über den Scheitel seines Kindes.

Ganz und gar nicht bestürzt rief diese aber mit lachender Miene aus: “Das ist wahr, geliebter Vater! Gib es mir aber gleichwohl! Ich werde das Paket tragen, und du wirst mich zu der Mutter tragen!”

Indem er das Kind nun in die Arme nahm, trug er also die Kleine und das Paket hinaus. Dabei kam ihm in den Sinn, daß er sich mit seiner Arbeit für den Herrn in der gleichen Lage befinde. Er trug wohl eine Last; aber wurde nicht er selbst von Gott getragen und gestützt?

                – aus “La B. S.” aus Friedensbotschaft, Schweiz, Sept. 1991

 

Das scharfe Winzermesser

Das scharfe Winzermesser sei gepriesen,

sein heilig Wort, das mein Gewissen schreckt,

das Leid, das immer heilsam sich erwiesen

und zu vermehrter Treue mich erweckt.

Trost

Ich suchte Trost und fand ihn nicht;

da ward das Wort der Gnade

mein’ Labsal, meine Zuversicht,

die Fackel meiner Pfade. – Vgl. Jer. 15,16

 

Sterben

Wen Gott liebt, den lässt er jung sterben, sagten die Alten, und ohne Zweifel ist es ein großes Gluck, früh in die Seligkeit eingehen zu dürfen, nur einen Augenblick der Erde gezeigt und dann in den Himmel hinweg genommen zu werden. Du liebes Kind, wie teuer warst du dem lieben Gott, dass er dich hergesandt und dann schnell wieder heimgenommen hat! Schöne Rosenknospe! Noch in deiner jungen Schöne will der Herr dich an seinem Busen tragen. Wie sollten wir über deine Versetzung in sein Reich trauern? – C.H. Spurgeon. Vgl. Jes 43,2

 

In Schmerzen

Herr, in Schmerzen, Leid im Herzen,

liegt dein armes schwaches Kind;

lass mich spüren, das Berühren

deiner Hand so sanft und lind.

 

Lass mich schauen und vertrauen,

dass du stets den Sieg gewannst;

dass du da bist, dass du da bist,

dass du mächtig helfen kannst.

 

Es muss gehen und geschehen

auch mit mir, wie du, Herr, willst.

Nichts kann fehlen einer Seelen,

die du in Erbarmen hüllst.

 

Du bist kommen, hast genommen

all mein Elend, Herr, auf dich.

Dir vertrau’ ich. Auf dich schau’ ich

jetzt und bald dort ewiglich.

 

                – Hedwig von Redern.

 

Gott fängt unten an

Wen Gott heilt, den verletzt er zuvor. Wen Gott aufrichtet, den stürzt er zu Boden. Wen Gott erweckt, den läßt er vorher sterben. Tief reißt er den Boden auf, wenn er seine Saat in unser Leben wirft. Er zersprengt die Fundamente, auf die wir unser Haus bauten, wenn er uns zu seinem Tempel macht. Ehe wir lachen können, läßt er uns bitter weinen. Wenn es Morgen werden soll, müssen wir vorher durch die Nacht. In unserem Dunkel lässt er sein Licht aufleuchten. Gott arbeitet gründlich, fängt tief unten in uns an, wenn er uns verwandelt.

 

Das ist kein Sterben

Ach nein, das ist kein Sterben,

wenn Christen heimwärts geh’n.

Es ist er nur ein Verwandeln

vom Glauben in das Sehn.

 

Es ist ein Aufwärtsschwingen

dahin, wo sie zu Haus

von Fremdlingsschaft zur Freiheit,

zur Ruh vom Weltgebraus.

 

Sie geh’n vom Erdendunkel

ins helle, schöne Licht.

Sie tauschen Kreuz mit Krone

vor Jesu Angesicht.

 

Es ist nur um ein Kleines,

ein Stücklein Weges hier,

ein kurzes Einsamwandern,

ein Tag, dann folgen wir.

 

Das Perlentor bleibt offen,

bis Gott spricht: Nun ist’s Zeit!

Und alles Harr’n und Hoffen

wird Schau’n und Seligkeit.

                – Hedwig  von Redern

 

Die neue Toleranz

 

Stellungnahme zu dem Buch von Josh McDowell “Die neue Toleranz” ( CLV, 188 Seiten, DM 14.80)

 

Mit folgendem Zitat möchte ich etwas von der Brisanz des Buches aufzeigen: “Während Sie diese Zeilen lesen, erlebt die Gesellschaft um Sie her den vielleicht schnellsten, verhängnisvollsten kulturellen Umschwung der Menscheitsgeschichte, den der Autor Dennis McCallum bezeichnet als eine ‘kulturelle Metamorphose, die mittels der Ausbreitung über Schulwesen, Film, Fernsehen und andere Medien ausgebreitet wird und so jeden Bereich des alltäglichen Lebens verwandelt’. Es ist eine so gewaltige Veränderung, daß ihre Folgen irrsinnig sind. Am allerbeängstigsten ist, daß die meisten Christen sie anscheinend gar nicht mitbekommen.” (S. 13)

 

Worum geht es? Während der alte Begriff der Toleranz gemäß Websters Wörterbuch noch besagte, daß man den Glauben, das Verhalten usw. anderer auch anerkenne und respektiere, ohne sie zu teilen, erklärt die neue Toleranz allerdings: “Weil es mehrere Beschreibungen der Wirklichkeit gibt, kann nicht eine Meinung in einem letzten Sinne wahr sein.” Wer absolute Aussagen und Maßstäbe vertritt, verurteilt und diskriminiert andere, und das ist intolerant. Mit anderen Worten, die “Neue Toleranz” vertritt den totalen Relativismus, bzw. die Überzeugung, daß es viele verschiedene Wahrheiten gibt. Es mündet in die bekannte Aussage: Alles ist gleich gültig und damit letzten Endes auch gleichgültig. Jeder Glaube ist als Religion auch gleich wahr. Die neue Toleranz will andere zwingen, ihre Haltungen und Aktivitäten gutzuheißen und daran teilzunehmen. Wer dies ablehnt, gilt als intolerant und hat immer mehr Widerstand zu erwarten.

Die neue Toleranz ist in Wirklichkeit eine aggressive Ideologie, die das Christentum bekämpft und Götzendienst schützt. Und wenn Toleranz die Kardinaltugend ist, die alleinige und absolute, dann kann es nur ein Laster geben, nämlich Intoleranz. Jedes Individuum, das dogmatisch an irgend etwas glaubt, insbesondere an absolute Wahrheit, ist per Definition der Intoleranz schuldig. Das Zauberwort dafür lautet Diskrimierung. Wer eine absolute Aussage fällt, hat andere diskriminiert und macht sich nach diesem neuen Moralkodex strafbar. Wer z.B. Homosexualität als falsch bezeichnet, hat eine verurteilende Aussage getroffen und gilt als homophob.

Die Botschaft der neuen Toleranz hat nach Meinung des Autors eine grundlegende negative Auswirkung auf das Bildungssystem – und wichtiger noch, auf unsere Kinder. Es gibt sechs Hauptbereiche, die negativ beeinflußt werden. Die neue Toleranz unterdrückt schulische Leistungen, entwertet den Bildungsinhalt, schreibt die Geschichte um, ignoriert Tatsachen, schränkt Freiheiten ein und verleugnet elterliche Rechte. Diese Aussagen werden belegt, und die Fallbeispiele sind erschütternd.

Josh McDowell schildert diese neue Toleranz als riesige Krebsgeschwulst, die erst zufrieden ist, wenn sie alles absorbiert und verschlungen hat. Mit dem Instrument der politischen Korrektheit versteht man, unliebsame Gegner mundtot zu machen. Weitere Auswirkungen dieser “Diktatur der Toleranz”: “Weil es keine objektive Wahrheit gibt, darf Geschichte nach den Bedürfnissen einer speziellen Gruppe umgeschrieben werden. Wahrheit muß nicht hinderlich sein ... Studenten werden einer versuchten Gehirnwäsche unterzogen, die das westliche Lernen verwirft und eine im Namen des Multikulturalismus geförderte neomarxistische Ideologie hochhält. Die Bildung ist der Indoktrination gewichen” S. 105. Die neue Toleranz lehnt Wissenschaft ab, während sie Spiritualität integriert (natürlich nur aus der östlichen, monistischen und pantheistischen Vielfalt). (S. 146)

Der Autor kommt zu dem erschütternden Ergebnis: “Der christliche Konsens, der einst das öffentliche und private Leben der USA und anderer westlicher Nationen bestimmte, ist bis zu dem Punkt zerfallen, daß wir nicht mehr in einer nachchristlichen Gesellschaft leben; wir leben in einer antichristlichen Gesellschaft, einer Gesellschaft, in der der christliche Glaube abgewiesen oder verspottet wird und Christen verdächtigt und ihre Motive und ihr Verhalten massiv beschimpft werden” S. 118. Denn ein anderer Schlüsselgrundsatz der Neusprache der neuen Toleranz ist die Deklarierung aller christlichen Glaubensbekenntnisse, Gebete, Symbole und ähnlicher Ausdrücke des Glaubens als diskriminierend.

Wie gewöhnlich weist der Autor nicht nur auf den Schaden hin, sondern er gibt auch die biblische Antwort, wie man diese neue Strategie der Intoleranz besonders der biblischen Wahrheit gegenüber, nicht nur zu durchschauen vermag, sondern wie man als Christ darauf reagieren soll. Am Beispiel Christi zeigt der Autor auf, wie Jesus die Menschen bedingungslos geliebt, sie von diesem Blickwinkel her gesehen also voll toleriert hat, ohne ihr Verhalten, wie es die neue Toleranz fordert, gutzuheißen. Ihr Verhalten, ihre Sünde haßte er, buchstäblich bis in den Tod. Nur diese radikale Liebe, so ist Josh McDowell überzeugt, kann noch eine Änderung bewirken.

Aus christlicher Sicht interessiert besonders das Thema “Toleranz und Christenheit”. Des Autors Schlußfolgerung: Die Kapitulation der christlichen Kirche vor den Ideen und Idealen der neuen Toleranz hat unbestreitbar begonnen und schreitet mit beängstigender Geschwindigkeit an drei Fronten voran: In

der Leiterschaft, an den theologischen Ausbildungsstätten und in den Reihen der Gemeinschaft selbst. (S. 150)

Eine weitere Folge der neuen Toleranz ist, daß Gefühle begonnen haben, in menschlichen Überlegungen und Entscheidungen an die Stelle von Tatsachen zu treten; Emotion hat Vernunft ersetzt und Stil erringt den Sieg über Inhalt. Dieses Denken hat auch unter den Gläubigen schon viel mehr Fuß gefaßt, als gemeinhin angenommen wird. “Eine umfangreiche Studie zeigte, daß die Mehrheit der Kinder (57%) in evangelikalen Kirchen bereits glaubt, was die neue Toleran lehrt: Was für den einen Menschen falsch ist, ist für jemand anderen nicht unbedingt falsch.” (S. 23)

Die Auswirkungen sind direkt vor unseren Augen, denn auch viele Evangelikale sind den Sirenenklängen der neuen Toleranz längst erlegen. Was früher noch als Irrlehre oder als ein fremder Geist diagnostiziert wurde, wird heute als “Frömmigkeitsstil” bezeichnet. McDowell spricht in diesem Zusammenhang von einem interpretativen Relativismus” durch postmodernes Gedankengut. (S. 153)

Dieses Buch ist von brennender Aktualität und sollte von jedem geistlichen Verantwortungsträger, eigentlich von allen Christen, gelesen werden. Die Entwicklung gilt nicht allein für Amerika. Wir haben nicht nur eine Regierung, für die die neue Toleranz Programm ist. Auch die jüngsten Ereignisse in Stuttgart waren eine Zelebrierung des neuen Gedankenguts, denn die EKD im allgemeinen und der Kirchentag im besonderen ist ein Großtempel der neuen Toleranz geworden. Ähnlich sagt es auch Josh McDowell: “Die neue Toleranz wird zu einem glänzenden Tempel für Götzen jeder Art und Größe.” (S. 47)

Wer weiterhin meinen und träumen will, es sei alles nicht so schlimm, und eigentlich habe sich ja nichts geändert, der sollte dieses Buch tunlichst meiden. Wer aber aufwachen und erkennen will, was die Stunde geschlagen hat und was immer schneller auf uns zukommt, für den ist dieses Buch ein absolutes Muß.

Das abschließende Zitat von Alan Keyes, früherer Uno‑Botschafter der USA, vermag vielleicht die ganze Tragweite unserer “freien Welt” aufzuzeigen: “Wo finden wir dir die am meisten verfolgten Christen in der Welt? ... Ich finde sie in den Klassenzimmern unserer öffentlichen Schulen, wo der Angriff sich nicht gegen den Körper, sondern gegen die Seele richtet. Ich finde sie in den Lügen, die unseren Menschen erzählt werden; immer wieder, an verschiedenen Orten, versuchen sie vorzutäuschen, daß sexuelle Perversion und Promiskuität die normale Tagesordnung seien. Ich finde diese Verfolgung auf den Bildschirmen unserer Kinos und in unseren Fernsehspots, wo der Angriff sich nicht gegen den Körper richtet, sondern gegen die Wahrheit, die Seele formt ... Und ich finde diese Verfolgung in den sterilen Kliniken, in denen Abtreibungsmörder täglich ihre Morde an unschuldigen Ungeborenen verüben und mit diesem Schlag nicht nur das körperliche Leben eines Babys wegnehmen, sondern das moralische Herz und die Seele unseres Landes. Das empfinde ich als Verfolgung.” (S. 118)

                – Alexander Seibel

Ps. 23 (Übersetzung: Herbert Jantzen)

Ein Psalm Davids.

Jahwe ist mein Hirte. Mir mangelt nichts.

Auf Auen von zartem Gras lässt er mich lagern.

Er führt mich zu Wassern der Ruhe.

Meine Seele stellt er wieder her.

Er lei­tet mich auf geraden Pfaden, seines Namens wegen.

Auch wenn ich wandere durch das Tal der Todesschatten,

fürchte ich nicht das Un­heil, denn du bist bei mir.

Dein Stock und dein Stab, die trösten mich.

Du deckst mir einen Tisch in Gegenwart meiner Bedränger.

Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt. Mein Becher ist Überfluss.

Güte und Freundlichkeit nur werden mich verfolgen mein Leben lang und ich werde wiederkehren und wohnen im Hause Jahwes auf unübersichtlich lange Zeit.

·       Zu Ps. 23,4: “Seit Jesus auferstanden ist, ist der Tod für uns kein Schrecken mehr, nur noch ein Schatten.” – HJJ

Persönliche Fragen an dich

1.     Wie geht es dir derzeit in deiner Beziehung zu Gott?

2.     Was hast du heute morgen in deiner Bibel gelesen?

3.     Was ist dir dabei groß geworden?

4.     Gibt es Punkte, in denen du kämpfst, in denen du derzeit noch Gott widerstehst?

5.     Welche konkreten Gebetsanliegen hast du zur Zeit?

6.     Welche konkreten Aufgaben hast du zur Zeit, die dir unvollendet erscheinen?

7.     Welche deiner Gewohnheiten machen dir Sorge?

8.     Welches Buch liest du gerade?

9.     Womit entspannst du dich in letzter Zeit?

10.  Wie geht es dir mit deinem Ehepartner und deinen Kindern?

11.  Wenn ich deinen Ehepartner fragen würde, wie es dir geistlich geht, was würde er antworten?

12.  Bist du bestimmten Versuchungen ausgesetzt?

13.  Wie geht es dir auf sexuellem Gebiet?

14.  Wie geht es dir finanziell?

15.  Hast du zur Zeit ungelöste Konflikte in deinen Beziehungen mit anderen?

16.  Wann hast du zum letzten Mal mit einem guten Freund deines Geschlechts Zeit verbracht?

17.  Wieviel Zeit hast du im letzten Monat mit Ungläubigen verbracht?

18.  Was sind deine schlimmsten Befürchtungen derzeit?

19.  Schläfst du gut?

20.  Für welche drei Dinge bist du derzeit besonders dankbar?

 

Vor allem, was ich Schönes weiß,

erhält mein Heiland doch den Preis.

Er ist mein höchstes Gut.

Seitdem ich ihm verbunden bin,

denkt meine Seele stets an ihn.

 

Erhebt ihr Menschen dieser Welt

nur immer, was euch wohlgefällt.

Ihr kennet Jesus nicht.

O wie ist er so liebenswert!

Wohl dem, wohl dem, der ihn verehrt!

 

Mein Heiland gibt der Seele Ruh.

Drum flieht sie seinem Schoße zu.

Er zürnet mit mir nicht.

Er hat mir auch die Schuld geschenkt,

hat mich mit Himmelslust getränkt.

 

Mein Heiland kam zu mir herab,

erwählte Krippe, Kreuz und Grab.

Er büßte meine Schuld.

Er gibt mir Leben, Gut und Blut.

Wo ist ein Mensch, der dieses tut?

 

Mein Heiland starb am Kreuzesstamm

als das von Gott erseh’ne Lamm

und hat das Lösegeld,

das mehr ist denn die ganze Welt,

dem Vater für mich dargezählt.   – Unbekannt

Demut und Genügsamkeit

·       Gottes Weg bergauf geht immer zuerst bergab.    – HJJ

·       Wer genügsam ist, wird Leben im Überfluss haben.

·       Jemand fragte Sadhu Sundar Singh: “Sind Sie nicht versucht, stolz zu werden, wenn Menschen Sie loben?” Er antwortete: “Es wäre sehr unklug gewesen, wenn der Esel, der den Herrn nach Jerusalem hineintrug, gedacht hätte, die Rufe und Ehrungen seien für ihn!”

·       Ich glaube, wir sind allgemein eher bereit, irgendwelche körperlichen oder geistigen Prüfungen heiter auf uns zu nehmen, als solche, die uns vor der Welt erniedrigen. Zu erkennen, dass unsere Erniedrigung unser Ruhm ist und dass unsere Schwachheit unsere Stärke ist, erfordert außergewöhnlichen Glauben.    – A. N. Groves

Die Zunge

·       Eine Minute den Mund zu halten ist mehr wert als eine Stunde Erklärungen und Entschuldigungen.

·       Glaube weniger als die Hälfte von dem, was du hörst, und wiederhole weniger als die Hälfte von dem, was du glaubst. – Wenn du etwas Negatives hörst, teile es durch zwei und dann durch vier und schweige über den Rest. – Spurgeon

·       Wir reden oft Rahm und leben Magermilch. – F. Colvin

 

Drei Siebe für das Weitersagen von Dingen:

1. Sieb: Ist es wahr? (Kann ich die Quelle angeben?)

2. Sieb: Ist es gut und gütig? (Fördert es den anderen?)

3. Sieb: Ist es unbedingt notwendig?

Führung

·       Lass ihn dich blindlings vorwärts führen. Liebe braucht nichts zu wissen. Kinder, die der Vater führt, fragen nicht, wohin sie gehen, sei noch so unbekannt der Weg über einsames Meer und Gebirge.

·       Gott gebe dir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die du nicht ändern kannst, den Mut, Dinge zu ändern, die du ändern kannst, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

·       Auf dich schauend, dir vertrauend will ich meine Straße ziehn. – zu Micha 7,7

 

“Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Stehe auf und iss!” (1. Kön. 19,5b)

Unter dem Wacholder schläft der entmutigte Prophet. Schlaf der Erschöpfung, der Todesmüdigkeit ist auf ihn gefallen. Die Jünger Jesu haben solches im Garten Gethsemane und bis heute nicht erlebt. “Es ist genug …” Man geht in sich verkapselt in die Wüste hinaus und wünscht zu sterben. Den Diener lässt man am Rande der Wüste zurück. Kein Dienst ist mehr erwünscht. Man ist mit allem fertig, völlig enttäuscht. Die Siege und Wunder mit dem Herrn sind vergessen.

Gott aber ist nicht fertig mit uns. Er hat uns nicht vergessen. Er schickt dem erschöpften Elia einen sanften Engel, der ihn anrührt. – Den wackeren Petrus im Gefängnis schlug der Engel an die Seite. (Apg. 12)    Elia, stehe auf und iss! Stehe auf, du erschöpftes Gotteskind! Iss und trink. Bleibe nicht liegen in der Wüste. Es ist hier zu gefährlich. Der ewige Tod umlauert dich.

Gottes Wort redet freundlich, unendlich stärkend und heilend mit dir. Iss das lebendige Brot! Trinke den Geist des Trostes! Du sollst leben!

                – aus einem Kalenderblatt

Ich wär ein Tor

Ich wär ein Tor, wenn ich auf mich

vertrauen wollte, nicht auf dich.

Ich hab’ mich hundertfach belogen,

verführt, verraten und betrogen:

Ich hab’ auf selbsterwählten Wegen

noch nie gefunden Heil und Segen.

 

Doch du, Herr, hast mich wohlbedacht,

hast alles recht und gut gemacht.

Wie oft bist du mir ungebeten

in den verkehrten Weg getreten!

Hätt’st du dich mein’ nicht angenommen,

ich wäre nie zu dir gekommen.

                – Phillip Spitta

Tatsächlich ein ZU SPÄT

Wir stellen immer wieder fest, dass von katholischer wie auch von charismatischer Seite Rezepte gesucht und angeboten werden, die das Kreuz, die Torheit des Evangeliums und die Tatsache, dass es tatsächlich ein ZU SPÄT gibt, umgehen wollen. Hat Gottes Wort für uns wirklich noch Gebotsscharakter, absoluten Maßstabscharakter, auch da, wo es ganz “unmodern” ist? Anders können wir kaum auf Lob und Lohn vom HERRN hoffen.

                – aus einem Missionsbericht aus Frankreich

 

 

Zwei goldene Tage

Es gibt 2 Tage in der Woche, die mir nie Sorge bereiten: frei von Furcht und Besorgnis:

Der eine Tag ist GESTERN.

Es ist für immer entschwunden. Ich kann das alles nie mehr zurückrufen, kein gesprochenes Wort mehr zurücknehmen. Alles Unrecht von gestern ist in den Händen meines Heilandes, der Sünden vergibt und Schuld austilgt. Außer den schönen Erinnerungen des vergangenen Tages, außer dem Dank für die Gnade Gottes,  habe ich nichts mit Gestern zu tun. Es gehörte mir. Nun gehört es Gott.

Der andere Tag, der mir keinen Kummer macht, ist das Morgen.

Das Morgen mit allen möglichen Widerwärtigkeiten, seinen Lasten, seinen Gefahren, seinen großartigen Versprechungen, mit seinen Versagen und seinen Fehlern, das liegt alles außerhalb meiner Reichweite, wie seine tote Schwester, das Gestern.

Es ist ein Tag, der Gott gehört. Die gleiche Liebe und Geduld meines Herrn, die mich gestern hielt und die mich morgen tragen wird, wird ihre Hoffnungsstrahlen in mein Herz ergießen. Dieser ungeborene Gnadentag ist mir noch nicht zum Besitz geworden. Alles andere ist in sicherer Verwahrung jener unendlichen Liebe, die mir den Schatz von Gestern aufbewahrt. Das Morgen - es ist Gottes Tag. Es wird mir gehören.

 

So verbleibt mir selbst also nur ein Tag der Woche - Heute. Mit Glauben und Vertrauen auf den Herrn kann jeder den Kampf von Heute führen. Jeder vermag durch die Kraft Gottes die Last eines einzigen Tages zu tragen. Jeder kann durch den Sieger Jesus Christus den Versuchungen von Heute widerstehen.

Wir brechen nur dann zusammen, wenn wir selbst noch so vieles zu den Lasten und Sorgen von Heute hinzufügen, die uns doch in der unendlichen Weisheit und Allmacht Gottes sorgfältig abgemessen sind mit der Verheißung: “Wie deine Tage, so deine Kraft.” Es ist nicht die Erfahrung von Heute, die Menschen erdrückt. Es ist die Reue über etwas, das gestern geschehen ist, oder die Furcht vor dem, was morgen sein könnte, die uns zu schwer wird.

 

Gestern und Morgen sind in Gottes Hand. Überlassen wir es ihm.

Spr 27,1: Rühme dich nicht des morgigen Tages! - denn du weißt nicht, was ein Tag gebiert.

Psalm 118,24: Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat! Seien wir fröhlich und freuen wir uns in ihm.

                – gekürzt aus: Bibel und Gebet, Beatenberg 1994/5; aus einem Traktat des Verlags Große Freude, Beatenberg

 

Herr der Stunden

Herr der Stunden, Herr der Tage,

sieh’, wir stehn in deiner Hand.

Aus dem Meer von Leid und Klage

führe uns auf festes Land.

 

Herr der Tage, Herr der Jahre,

dieser Erde Zwischenspiel,

wende es ins Wunderbare.

Weis’ uns aller Ziele Ziel.

 

Herr der Jahre, Herr der Zeiten,

dir sind wir anheim gestellt.

Wollest uns’re Schritte leiten,

Herr der Menschen, Herr der Welt.

 

Meine Zeit steht in deinen Händen – Ps. 13,16

Des Lebens Jahre uns entgleiten

gleich einem Strom nach ew’gem Rat.

Du wendest wieder, Herr der Zeiten,

im Buch des Lebens um ein Blatt.

 

Es steht die Zeit in deinen Händen.

Lass sie uns füllen still und treu,

und wenn du dieses Blatt wirst wenden,

so gib, dass es kein leeres sei!

 

Schreibst du darauf mit heil’gen Zügen,

was unser Herz hier nicht versteht,

so lass den Glauben in uns siegen,

der auch im Dunkel mit dir geht!

 

Wie immer auch dies' Jahr mag enden,

nur du weißt meinen Weg allein.

Du hältst auch meine Zeit in Händen

und lässt mich tief geborgen sein.

                – Käte Walter

 

Der du die Zeit

Der du die Zeit in Händen hast,

Herr, nimm auch diese Jahres Last

und wandle sie in Segen.

 

Nur von dir selbst in Jesus Christ

die Mitte fest geworden ist.

Führ’ uns dem Ziel entgegen.

­                – Jochen Klepper

 

 

O, dass ich ein Mensch des Gebets sei!

“Mag ich versäumen, was es sei, scheinbar das Wichtigste, aber, HERR, schenke mir, dass ich mein stilles Weilen vor dir nicht versäume. Ich habe erkannt und gelernt, dass ich keine Zeit spare, wenn ich die Zeit des nahen Umgangs mit GOTT kürze. Im Gegenteil: Ich brauche dann zu meinen Aufgaben viel mehr Zeit und kann sie nicht so gesegnet erfüllen, wie es sein sollte! Was GOTTES Aufträge für mich auch sein mögen, das Vor‑IHM‑Sein ist das Wichtigste!”

– Christa von Viebahn

 

Stellung zu Gott

Welch’ eine hässliche Sache ist’s, so ein gerades, kindliches Vertrauen zu Gott und doch dabei eine heilige Furcht vor Ihm zu haben – nicht zu frech oder zu vertraulich, aber auch nicht zu scheu und unkeck gegen ihn zu sein. Wer auf sich selbst acht gibt, der wird bald merken, ob bei ihm das Zünglein an der Waage auf solche Weise eben recht steht. – Die ganze Sache im Christentum kommt eben auf eine Übereinstimmung des Willens mit dem Willen Gottes an, und übrigens muss eine heilige Stille in der Seele sein.                Bengel

 

Anhangen an Gott

Das Anhangen an Gott und die Hinkehr zu ihm, sodass man alle Augenblicke, wenn es sein sollte, sich abholen ließe, ohne nach etwas anderem sich umzusehen, ist ein Kennzeichen der neuen Kreatur. – Ein geheimer Umgang mit der ewigen Liebe Gottes in Christus Jesus und ein stetes Eindringen in eine innige Bekanntschaft mit derselben gibt den besten Grund. – Gibt es überhaupt einen ununterbrochenen Umgang mit dem Heiland, da man doch mit so vielen anderen Dingen des Berufs umzugehen hat? Bei einem rechtschaffenen Christen sind diese Dinge zwar in den Sinnen, aber nicht im Herzen; der Grund des Herzens erfährt den fortwährenden Einfluss Christi.                 Bengel

Wann werde ich begreifen ...

Nicht ich muss meinen Weg planen. Du planst ihn.

Nicht ich muss meine Fesseln lösen. Du lösest sie.

Nicht ich muss allen Gefahren gewachsen sein; du bist es.

Nicht ich muss Hindernisse überbrücken. Du überbrückst sie.

Nicht ich muss mit meinen Niederlagen fertig werden; du wirst es.

Nicht ich muss mich in Entscheidungssituationen auskennen. Du kennst dich aus.

Nicht ich muss bis zum Ziel durchhalten. Du bringst mich durch.

Wann werde, ich begreifen, Herr, dass es genügt, von dir ergriffen zu sein?

 

Was wächst, macht keinen Lärm

Schafft Stille in der Zeit, damit Gott reden kann.

Heute leben wir in einer Welt der Reizüberflutung – auch im christlich Raum. Es wird immer geräuschvoller, filmischer, radiohafter, computerhafter. Das Wie (die Form) tritt hervor, das Was (der Inhalt) dagegen zurück. Wenn du es wagst, die “Maschinen” anzuhalten und dadurch Stille verursachst, wirst du als Störenfried empfunden. (Jes 30 15).

 

Broderson, der Nachfahre Blumhardts, erzählt die Legende von der Selbstlosigkeit:

Sie kam vor Gott und erhielt die erhoffte Anerkennung nicht.

So meinte sie: “Ich gehe jeden Sonntag zweimal in die Versammlung, montags zur Missionsstunde, dienstags zur Chorprobe, mittwochs zur Bibelstunde, donnerstags ...”

Aber Gott antwortete:  “So oft wollte ich daheim in der Stille mit dir reden, aber du warst nie da!”

 

Heute hat fast niemand Zeit. Der Öffentlichkeitswille beherrscht alles. Das Programm der christlichen Veranstaltungen ist sehr zahlreich. Für die verborgene Bruderschaft hinter der Front ist auch in den lebendigsten christlichen Kreisen kaum Möglichkeit gegeben. Darum der erschütternde Leerlauf in den vielen christlichen Gemeinden! Es würde sich lohnen, viele nach außen wirkende Veranstaltungen einzustellen, um für das verborgene Bruderschaftsleben Raum zu gewinnen. ... Verbindliche Bruderschaft kostet viel Opfer an Zeit. Doch diese Opfer lohnen sich! (E. Schnepel)

 

... Man muss Mut haben, vieles nicht zu lesen, nicht anzuhören und sich nicht anzusehen. Hinweg mit der Angst vieler Christen, etwas zu verpassen! Viel Zeit wird verschwendet mit nutzlosem Geschwätz. Wir sollten weniger feiern, dafür mehr fasten. (Fasten bedeutet, sich zu enthalten. Vgl. Jes 58)

 

Will man in der Gnade wachsen, muss man viel allein sein. In der Wüste fällt der Tau am frischesten.

 

Weil wir uns zu wenig Zeit für Gott nehmen, muss Gott uns dann und wann ins Bett legen. Dann sind wir gezwungen nach “oben” zu schauen. Zum Kranksein müssen wir dann Zeit haben. Zur Pflege der Gemeinschaft mit Gott hatten wir keine Zeit. Es ist eine großer Irrum, gerade die halbe Stunde, die wir sonst im Gebet zubrachten, als Zeitverlust anzusehen. ... Die Zeit, die wir im Gebet verbringen, ist vielmehr Zeitgewinn.  (gekürzt)

 

Regeln für jeden Tag

1.     Sprich mit Gott, ehe du mit Menschen sprichst.

2.     Tue deine täglichen Pflichten mit einem fröhlichen Lächeln auf deinem Gesicht.

3.     Sei stark in Anfechtung, wach für jede gute Gelegenheit, offenherzig für deinen Nächsten, gehorsam deinem Gewissen und offen für die Wahrheit.

4.     Sei treu im Erfüllen deiner Pflicht.

5.     Fürchte nichts als die Sünde.

6.     Bleibe deinen Grundsätzen treu, auch wenn es dich deine Beliebtheit kostet.

7.     Sei sanftmütig bei Kritik und gnädig in deinen Urteilen.

8.     Sei ehrlich mit dir selbst, falsch gegen niemanden und ernsthaft in deinem Beruf.

9.     Mach nur selten Versprechungen und nur solche, die du wirklich halten kannst.

 

Merkmale einer Erweckung

Wenn ich die Merkmale einer Erweckung beschreiben sollte, würde ich vor allem folgende nennen:

1.     Eine ungewöhnliche Sehnsucht, das Wort Gottes zu hören; dazu eine ungewöhnliche Bereitschaft, über die entscheidenden Belange meines Lebens zu reden und mit mir reden zu lassen.

2.     Die ungewöhnlich klare Erkenntnis der eigenen Sünde und der persönlichen Unwürdigkeit verbunden mit der Bereitschaft, gemeinsam mit anderen um Vergebung und Heilung zu bitten.

3.     Tiefe Dankbarkeit für das Sühnopfer Christi und frohe Lebensübergabe an ihn als persönlichen Erlöser.

4.     Persönliche Weihe und Bündnis mit Gott im Geist der Gnade, begleitet von konkreten Veränderungen der Verhaltensweisen und Gewohnheiten.

5.     Große Freude am persönlichen und gemeinsamen Gebet und an allen Geboten Gottes.

6.     Ein ungewöhnliches Gespür für die Nähe Gottes, verbunden mit der Freude im Heiligen Geist und überströmendem Dank.

7.     Verstärkter Eifer der Liebe und vertieftes Verständnis für die Einheit unten den Christen.

8.     Ernsthafte Besorgnis um die Rettung anderer Menschen und mutiges Reden von der Gnade Gottes in seinem Sohn, Jesus Christus.

                – Charles H. Spurgeon

 

Die Sonne sinkt

Die Sonne sinkt, die Gnade nicht. Sie leuchtet in der Nacht.

Und ihr gelingt, was mir gebricht, hält treu und stark die Wacht.

Die Zeit verrinnt, die Liebe bleibt und zieht zur Heimat hin.

Das Ziel gewinnt, wen Liebe treibt zum ewigen Gewinn.

                – Aus: Lieder für die Gemeinde; Nr. 349

 

Gottes Trost

·       Es gibt keinen besseren Felsen des Vertrauens als die unveränderliche Verheißung eines treuen Gottes.  

                Spurgeon

·       Christen werden nicht auf die Ewigkeit vertröstet, sondern aus der Ewigkeit getröstet!

·       Der Herr nimmtsicherlich damit er uns mehr sich selbst mitteilen kann. “Es genügt dir meine Gnade”, sagt er.

·       Der Glaube tröstet, wo die Liebe weint.

 

Gläubige Gelassenheit (Morgenbitte)

Vater, lass mich mit gläubiger Gelassenheit allem begegnen, das mir der heutige Tag bringen wird. In jeder Stunde dieses Tages unterweise und stärke mich.

Bewahre meine Gedanken in der Gemeinschaft mit Jesus Christus. Bewirke in mir das vor dir Wohlgefällige. Neige mein Herz dazu, ganz deinem heiligen Willen ergeben zu sein, sodass ich nur das will, das du willst, nur das rede, das du geredet haben willst, und nur so rede, wie du es haben willst.

Lehre mich, nicht nach meinen eigenen Launen und Empfindungen zu leben, sondern sei du Herr meiner Gefühle.

Lehre mich, so zu denken, wie du denkst, und so zu fühlen, wie du fühlst.

Was mir im Laufe des Tages auch begegnen mag, lehre mich, es zu nehmen mit der festen Überzeugung, dass über allem dein heiliger Wille steht. In allen unvorhergesehenen Fällen lass mich nicht vergessen, dass alles, das mir begegnet, von dir herabgeschickt ist.

Lehre mich aus deiner Gnade zu leben, so dass ich die Mühen und Aufgaben des herankommenden Tages und alle Begegnungen und Ereignisse gelassen und liebevoll ertrage.

Gib mir eine Haltung des Gehorsams ins Herz, um dir auch dann zu dienen, wenn ich keine Kraft oder Freudigkeit habe.

Erinnere mich, dass gerade dann, wenn mir die Last zu groß wird, du selbst mich auf deine Schultern nimmst und mich mitsamt meinen Lasten trägst.

 

Das Kapitel der Liebe durch die Augen einer Mutter (1. Kor. 13)

Wenn ich meinen Kindern ständig sage, wie sie sich zu benehmen haben, und ich führe sie nicht liebevoll durch meine Worte und mein Vorbild, bin ich ein tönendes Erz oder ein nörgelndes Geräusch in ihren Ohren.

 

Wenn ich voraussehen könnte, was aus den Kindern werden würde, und sogar die Pläne Gottes für sie wüsste und hätte den absoluten Glauben, dass es auch genau so geschehen würde, und unterließe es, die Kinder täglich zu ermutigen in den Forderungen und Frustrationen des Tages, wären meine Kenntnisse umsonst.

 

Wenn ich meinen irdischen Besitz aufopfere für meine Kinder, ja, sogar mein Leben für sie hinlege auf einer dramatischen Art, und es doch unterlasse, aufopfernde Liebe in alltäglichen Umständen zu zeigen, wird meine Liebe nicht kommuniziert werden.

 

Diese Mutterliebe, über die wir sprechen, ist sehr langsam, ihre Geduld zu verlieren. Sie ermüdet nie durch das viele Erklären, Belehren und Antworten. Sie sucht Möglichkeiten, Lob und Unterstützung zum Ausdruck zu bringen. Mutterliebe macht die Kinder nicht zu Abhängigen, sondern versucht ihnen zu helfen, Selbständigkeit zu erlangen und die Freiheit zu finden für das selbständige Denken.

Die Mutterliebe rühmt sich nicht der Dinge, die sie tun kann, weil ihre Kinder sich dann minderwertig fühlen im Vergleich zur Mutter. Sie missbraucht ihre Autorität nicht, realisiert aber, dass das Vorrecht, Kinder zu erziehen, vom Herrn kommt.

Liebe hat gute Manieren. Sie “braucht” ihre Kinder nicht als Roboter, ihre Befehle auszuführen oder ihre eigenen Träume in ihnen zu realisieren, sondern behandelt sie mit Respekt, denn sie sind auch Menschen.

 

Liebe ist nicht empfindlich; sie ist nicht leicht erzürnt und weiß, dass Kinder Kinder sind. Sie führt über die Verfehlungen der Kinder keine Rechnung, die sie dann später gebraucht, um “Ich hab's dir ja gesagt” zu sagen, wenn die Kinder versagen. Statt dessen gibt sie Anerkennung und lobt ihr Bestreben.

 

Liebe explodiert nicht oder sagt:  “Ich hab jetzt genug!”

Sie erwartet immer das Beste von den anderen und sagt:  “Versuch’s! Ich glaube, du kannst es!” Sie liebt – egal, was passiert. Ob niedrige Noten, Fouls im Fußball oder vergessene Sätze in der Theateraufführung in der Schule, Liebe ist ausreichend für jede Situation.

Eines ist ganz sicher:  Liebe bringt immer positive Ergebnisse.

                – D. Walker in Worldwide Challenge, 1977

 

Was ich von Noah lernte

1.     Sieh zu, dass du das Schiff nicht verpasst.

2.     Denke daran: Wir alle sitzen im selben Boot.

3.     Plane voraus. Als Noah die Arche baute, gab es keinen Regen.

4.     Bleibe fit. Es könnte sein, dass dich jemand bitten könnte, was wirklich Großes zu tun, wenn du 600 Jahre alt bist.

5.     Horche nicht auf Kritiker. Tu die Arbeit, die getan werden muss.

6.     Baue deine Zukunft auf hohen Grund.

7.     Ruhe nicht, bis deine ganze Familie in der Rettungsarche ist.

8.     Schnelligkeit ist nicht immer von Vorteil. Die Schnecken waren genauso an Bord wie der Leopard.

9.     Wenn du im Stress bist, lass dich einfach vom Wind treiben.

10.  Du kannst immer etwas Neues beginnen, etwas, worin du noch nicht geschult bist. Denk daran: Die Arche wurde von Amateuren gebaut, die Titanic von Professionellen.

11.  Mach dir nichts aus dem Sturm. Wenn du mit Gott unterwegs bist, gibt es immer irgendwo einen Regenbogen, der auf dich wartet.

12.  Und es gibt immer ein Fenster nach oben –,  um beständig Kontakt zu halten mit dem Hauptquartier.

     – nach Maureen Mahoney

 

O, dass ich tausend Zungen hätte

O, dass ich tausend Zungen hätte und einen tausendfachen Mund.

So stimmt ich damit um die Wette aus allertiefsten Herzensgrund

ein Loblied nach dem andern an von dem, was Gott an mir getan!

 

Dieser kostbare Lobgesang ist von Johann Mentzer (1658‑1734) gedichtet, der an verschiedenen Orten der Lausitz sein Hirtenamt ausübte. Mit Zinzendorf stand er im Verkehr, und dieser schätzte ihn als einen im Ofen der Trübsal geläuterten Christen. Seine Lieder wurden ihm unter ernstem Ringen geschenkt. Er betete: “Ach, JESUS, komm und tilge meine eigene Flamme und lass meine Lieder nur von deinem Feuer stammen!” Dieses Lied entstand, als 1704 sein Haus abbrannte und er sich auf einen ausgebrannten Balken setzte und diesen kostbaren Lobgesang dichtete.

 

Ach, nimm das arme Lob auf Erden, mein Gott, in allen Gnaden hin.

Im Himmel soll es besser werden, wenn ich bei deinen Engeln bin.

Dann sing ich dir im höher’n Chor vieltausend Halleluja vor.

Jesus sieht dein Herzeleid

Jesus sieht dein Herzeleid, zählt all deine Tränen.

Er versteht wie keiner sonst all dein Seufzen, Sehnen.

 

Weine still bei ihm dich aus. Bring ihm Last und Schmerzen.

Und mit allem, was dich quält, flieh zu seinem Herzen.

 

Glaub’s, wenn seine Hand dir nahm scheinbar all dein Leben.

Er will aus dem Leid heraus tiefen Segen geben.

 

Wohl dem, der dem Herrn vertraut. Er wird Wunder sehen.

Und dort droben wird er einst danken und verstehen.

                                                            – Hedwig von Redern

14 Ratschläge für eine gute Ehe

1.     Betet füreinander und betet miteinander. Fragt nach, wie es euch in eurer Beziehung mit dem Herrn geht.

2.     Seid immer positiv zueinander.

3.     Richtet euch in regelmäßigen Abständen Abende ein, die ihr Beide ganz allein verbringt.

4.     Zeigt euch immer wieder kleine Liebeszeichen im Alltag, “a daisy a day”, und sagt euch immer wieder, dass ihr euch liebt.

5.     Entscheidet euch zu einem herzlichen, lieblichen Umgangston und seid höflich zueinander. Neckereien dürfen den anderen nie verletzen.

6.     Reagiert nie nach dem Motto: “Wie Du mir, so ich Dir.”

7.     Weigert euch beständig, auf eine Herausforderung zum Streiten einzugehen.

8.     Haltet jedes Versprechen peinlichst genau ein!

9.     Macht eure Pläne gemeinsam!

10.  Habt immer ein offenes Verhältnis. Besprecht alles miteinander. Habt keine Geheimnisse voreinander.

11.  Macht es euch zum persönlichen gemeinsamen Ziel, euch gegenseitig zu verhelfen, Jesus-ähnlicher zu werden.

12.  Nehmt euch gegenseitig Arbeit ab.

13.  Tut euer Bestes, eurer Familie ein fröhliches, geborgenes Zuhause zu verschaffen.

14.  Lasst Christus immer den ersten Platz in euren Zuneigungen. Gott will gar nicht, dass dich dein Ehepartner ganz erfüllt. Diesen Platz möchte ER haben!

10 Tips für Ehefrauen

1.     Interessiere dich für das, was dein Mann tut - für seine Arbeit, seine Aufgaben, seine Leidenschaften usw - und unterstütze ihn dabei.

2.     Gib ihm die Möglichkeit (Freiheit und Zeit), seinen Aufgaben und Interessen nachzugehen.

3.     Sei weder eine Tochter noch eine Mutter für ihn, sondern eine Partnerin!

4.     Erwarte nicht, dass er sich für nicht-enden-wollende Einkaufsbummel-Nachmittage mit dir begeistern kann.

5.     Versuche, die Menschen, die er nach Hause einlädt – Arbeitskollegen, alte Freunde, Verwandte –, anzunehmen und ihnen gegenüber offen zu sein.

6.     Dein Ehepartner ist ein Mensch und kein Supermann. Nimm ihn an, wie er ist - mit seinen Begrenzungen und Schwächen. Erwarte keine Vollkommenheit von ihm. Glaube nicht, dass er dir absolute Sicherheit, völliges Verständnis, fehlerfreie geistliche und materielle Führung, unbegrenzte Liebe und die sofortige Erfüllung aller deiner intimsten Bedürfnisse bietet. Das kann nur Gott!

7.     Sieh es mit Humor, wenn dein Mann mit außergewöhnlichen oder verrückten Ideen aufwartet. Mach mit, wenn er Lust hat, ein Skiwochenende auf einer Alphütte ohne Wasser und Strom zu verbringen.

8.     Wenn du einen schönen, romantischen Abend zu zweit organisierst, informiere deinen Mann im voraus. So kann er sich von geschäftlichen Verpflichtungen freimachen, sich auch gedanklich darauf vorbereiten.

9.     Den anderen erobern zu müssen, macht den Partner interessant und erhält das Prickeln in der Ehe. Achte darauf, dass die gegenseitigen “Eroberungszüge” in eurer Ehe nicht aussterben.

10.  Pflege deine eigenen Interessen, Aufgaben und Lektüren. Tausche dich darüber mit deinem Mann aus und gib ihm deine neuesten Erkenntnisse und Erfahrungen weiter. Wenn deine kulturelle, geistliche und psychische Entwicklung nicht stehenbleibt, wird dein Leben auch für deinen Partner spannend bleiben.

     – Maurizio Veneziani (aus: ethos, Dez., 1996, S. 63)

 

7 Merksätze für Reichgottesarbeiter

1.     Nicht alles, was logisch ist, ist auch richtig.

2.     Nicht jede Gelegenheit ist ein Auftrag. Das Gute ist oft der Feind des Bösen.

3.     Gottes Wille und Gottes Zeit müssen zusammenpassen. NICHT eher dürfen wir handeln.

4.     Wenn Gott etwas getan haben will, bezahlt er es auch.

5.     Unsere Charakterentwicklung ist wichtiger als unser Wissen und wichtiger als unser Dienen.

6.     Wahre männliche Werte sind: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.

7.     Das ist es, was deine Frau in deinem Leben suchen wird: Gute Gewohnheiten, Disziplin und Kontinuität.

 

Harre, meine Seele

Harre, meine Seele!

Harre des Herrn!

Alles ihm befehle, hilft er doch so gern.

Sei unverzagt: Bald der Morgen tagt,

und ein neuer Frühling folgt dem Winter nach.

In allen Stürmen, in aller Not wird er dich beschirmen, der treue Gott.

 

Harre, meine Seele!

Harre des Herrn!

Alles ihm befehle, hilft er doch so gern.

Wenn alles bricht, Gott verlässt uns nicht.

Größer als der Helfer ist die Not ja nicht.

Ewige Treue, Retter in Not, rett‘ auch unsere Seele, du treuer Gott.

 

Zweimaliges Rufen des Namens

Gottes Rufen

Abraham! Abraham! 1. Mos. 22,11 ® Hier bin ich.

Jakob! Jakob! 1. Mos. 46,2 ® Hier bin ich.

Mose! Mose! 2. Mos. 3,4 ® Hier bin ich.

Samuel! Samuel! 1. Sam. 3,10 ® Rede, denn dein Knecht hört.

 

Jesu Rufen

Martha, Martha! Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge. Luk 10,41

Simon, Simon! Siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Luk 22,31

Saul! Saul! Was verfolgst du mich? Apg. 9,4

 

Des Menschen Rufen

Jahwe! Jahwe! 2. Mos. 34,5

Meister! Meister! Wir kommen um! Lk. 8:24 ® Er aber stand auf, bedrohte ….

Judas: Rabbi! Rabbi! Mk. 14,45 ®

Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Königreich der Himmel hineinkommen. Viele werden … zu mir sagen: Herr! Herr! Mt. 7,21.22; vgl. Mt. 25,11.

 

Jesu Rufen zum Vater

Um die neunte Stunde aber schrie Jesus mit lauter Stimme auf und sagte: Eli! Eli! Lama sabachthani? Mt. 27,46

 

Drei Bibeln erzählen ihre Geschichte

Die erste beginnt die Geschichte, im festlichen Kleid

schon alt, doch im Jugendgesichte und dennoch gezeichnet vom Leid.

Nun weinend erzählt sie vom Leben, wie einst sie mit segnendem Wort

dem Brautpaar zur Hochzeit gegeben, und klagend fährt sie dann fort:

Ich wurde nur wenig geachtet, obwohl ich am Platze lag schön,

und scheu nur und flüchtig betrachtet und niemals von innen beseh'n.

Im Wege und lästig beiseite ein Lager im Schrank mir gemacht,

dort hab’ ich im bitteren Leide im Dunkeln Jahrzehnte verbracht.

Als sterbend der Gatte dann wollte das alte vergessene Buch,

mich öffnend die Greisin dann holte, da hatte ich nur einen Fluch.

Gerührt von dem ersten Berichte, erhob sich die andere auch,

erzählte dann ihre Geschichte: Bei mir war es leider nur Brauch,

dass meine Besitzer mich lasen, sich richtend doch wenig danach

und bald meine Worte vergaßen, den Segen, der in ihnen lag.

Und, seufzend oft, musste ich denken: Wie nahe liegt Freude und Glück!

Ich hatte genug, es zu schenken, zu helfen bei jedem Geschick.

Sie starben nicht selig im Frieden. Doch wäre der große Verlust

erspart ja geblieben hinieden, wenn sie mich zu nutzen gewusst.

 

Dann trat von den Bibeln die dritte, zerfetzt und gebrechlich und alt

mit Mühe zuletzt in die Mitte, in hässlich und übler Gestalt.

Man hat dich wohl übel behandelt, missbraucht und zum Spielen benutzt?

Dein Ansehn in Schande verwandelt, wie sind deine Blätter verschmutzt!

Nein, meine Besitzer, sie liebten mich mehr als ihr irdisches Gut.

Im Glauben sie fleißig sich übten und waren in seliger Hut.

Ich war stets das Erste am Tage, das Letzte beim Abendgebet,

war Antwort auf jegliche Frage. Nicht eins meiner Wort vergeht.

Man las mich, wenn alles auch drängte, war ihnen Erquickung und Rast.

Viel Freude und Segen ich schenkte, erleichterte ihnen die Last.

In allem, was könnte ich sagen, sie waren sehr glücklich durch mich

und wurden dann sterbend getragen zur Herrlichkeit droben im Licht.

 

Was wird deine Bibel erzählen? Einst kehrst du zum Staube zurück.

Es liegt bei dir selber, zu wählen, dein zeitlich und ewiges Glück.                             – A.W.

 

Hilfen zum Frühaufstehen

Es soll Menschen geben, die Schwierigkeiten haben, aus den Federn zu kommen. Hier sind einige Winke für sie, die garantiert helfen:

Voraussetzungen

1.     Sie wissen, es ist Zeit aufzustehen.

2.     Sie sind nicht querschnittsgelähmt.

Was Sie nicht tun sollten

1.     Nehmen Sie keinerlei Rücksicht auf Laune oder etwaige Müdigkeit.

2.     Beten Sie nicht: „Herr, hilf mir aufzustehen” , hilf mr, es sei denn Sie es wirklich so meinen.

Was Sie tun können

1.     Legen Sie sich auf den Rücken.

2.     Entscheiden Sie, auf welcher Seite des Bettes es rausgehen soll.

3.     Bewegen Sie das Bein, das der entsprechenden Bettseite am nächsten liegt, Richtung Kante und lassen Sie den Fuß einfach auf den Boden fallen.

4.     Wenden Sie nun Kopf und Schultern leicht in dieselbe Richtung.

5.     Bewegen Sie das andere Bein über dieselbe Bettkante.

6.     Stützen Sie sich auf den Ellbogen, der der entsprechenden Bettseite am nächsten ist, und heben Sie den Oberkörper in die senkrechte Stellung. Dabei wird der zweite Fuß auf den Boden gestellt.

7.     Jetzt beten Sie: „Herr, ich danke dir für die Nachtruhe. Ich danke dir, dass ich dein Kind sein darf. Du sorgst heute für mich, und ich lebe heute ganz für dich und nicht für mich.”

8.     Jetzt sofort aufstehen und mit kaltem Wasser waschen.

Im Notfall

Vereinbaren Sie am Vorabend mit jemandem, dass er zur entsprechenden Morgenstunde Ihnen ein Glas eiskaltes Wasser ins Gesicht schüttet.               – HJJ

… dass sie der Lüge glauben …(2. Thes. 2,11)

    Neil Postman weist in seinem Bestseller „Wir amüsieren uns zu Tode” Schritt für Schritt nach, wie unsere Gesellschaft am Ausgang des 20. Jahrhunderts ihre eigenen Fundamente unterhöhlt, weil sie ihre Kommunikationsmedien vom Wort weg auf das Bild umstellt.

    Worte – sowohl in geschriebener als auch in gesprochener Form – haben gewisse Auswirkungen auf das Denken. Sie regen an. Sie fordern heraus. Sie fördern eine Kultur des Gespräches und der Auseinandersetzung mit der Welt. Fast alle unsere kulturellen Leistungen beruhen auf der Tradition des Wortes. Bilder dagegen lösen starke Emotionen aus, die das Denken überlagern (was man z. Bsp. sofort an der Werbung erkennen kann).

    Also folgert Postman messerscharf, dass unsere Kultur in Gefahr ist: Anstatt zu denken, werden wir verführt; anstatt informiert zu werden, werden wir mit Gefühlen gefüttert; anstatt zu leben, werden wir gelebt.

    Sogar unsere Demokratie gerät in Gefahr, denn die Kultur des Gespräches und Nachdenkens gerät in Vergessenheit, und das fordert Diktatoren geradezu heraus.

    Die Bibel sagt, dass am Ende der Zeit der Antichristus auftreten und eine weltweite Gewaltherrschaft aufrichten wird, indem er fast alle Menschen verführt, ihr Denken manipuliert und sich zu guter Letzt als Gott anbeten lässt. Nur wer an Jesus als seinen Retter und Herrn festhält, wird die Machenschaften dieses Diktators erkennen können; alle anderen werden verführt werden und die Gewaltherrschaft unterstützen.

Aus: Leben ist mehr - 10. Febr. 2000

Ein Abtreibungsfall

Der Vater ist Alkoholiker und hat Syphilis. Die Mutter ist an TBC erkrankt. Sie hat bereits vier Kinder: Das erste ist blind. Das zweite starb. Das dritte ist taub und das vierte tuberkulosekrank – wie die Mutter. Diese ist nun mit dem fünften Kind schwanger. Die Eltern sind zu einer Schwangerschaftsunterbrechung bereit und von Ihrem Rat abhängig. Was würden Sie tun?

– Abtreibung.

– Ich „gratuliere“ Ihnen! Sie haben soeben Beethoven ermordet.              

– Unbekannt

Herr, gib uns helle Augen

Herr, gib uns helle Augen, die Not der Welt zu seh’n.

Herr, gib uns feine Ohren, dein Rufen zu versteh’n,

und weiche, linde Hände für uns’rer Brüder Leid

und klare Gottesworte für uns’re wirre Zeit!

Herr, gib uns rasche Füße zu uns’rer Arbeitsstatt

und eine stille Seele, die deinen Frieden hat.

– K. Leonhardt

Alles, was er tut, ist recht.

,,Alles, was er tut, ist recht." So spricht einer, der’s erfahren,

Mose, Gottes treuer Knecht; denn in hundertzwanzig Jahren

hat er es gar wohl verspürt, wie ihn Gott so treu getragen

und so wunderbar geführt. Aus Erfahrung konnt’ er sagen

als ein Greis, noch ungeschwächt: ,,Alles, was er tut, ist recht."

 

Mancher stimmt zwar fröhlich ein in dies Lob von Gottes Treue,

wenn es eben geht und fein, jeden Tag nach Wunsch aufs Neue.

Aber wie, wenn Gottes Hand, and’re Wege lehrt zu gehen,

durch der Wüste heißen Sand, durch die Nacht, durch Sturmeswehen?

Sprichst du auch im Dorngeflecht: ,,Alles, was er tut, ist recht!"?

 

,,Alles, was er tut, ist recht!" Lernen wir's allzeit zu sprechen!

Das ist Kindespflicht und -recht; denn Gott wird sein Wort nicht brechen.

Unentwegt ist seine Treu, und sein Ratschluss bleibt bestehen;

Seine Güt’ ist täglich neu, stets zu schmecken und zu sehen.

Kinder Gottes, freudig sprecht: ,,Alles, was er tut, ist recht!"

 

"Es steht geschrieben"

    Denkende Menschen suchen nach einer festen Glaubensgrundlage. Es ist kein Vergnügen, immer auf dem Meer zu sein. Irgendwann möchten wir gerne an Land gehen und festen Boden unter den Füßen haben. Aber wo finden wir das? Wir haben einen Felsen der Wahrheit, der nicht wankt, auf den wir bauen und trauen können. Unsere unfehlbare Grundlage ist das: „Es steht geschrieben.“

    Die Bibel, die ganze Bibel und nichts als die Bibel ist unser Bekenntnis. Sie allein ist der Maßstab.

    Man sagt, die Bibel sei schwer zu verstehen, aber das trifft nicht zu für die, welche die Leitung des Geistes Gottes suchen. In ihr sind große Wahrheiten zu finden, die über unser Fassungsvermögen hinausgehen und uns zeigen, wie flach unsere begrenzte Vernunft ist. Aber in den Haupt- und Fundamentalaussagen ist die Bibel nicht schwer zu verstehen. Und sie eignet sich auch nicht zur Entschuldigung für alle möglichen Spekulationen, von welchen die Menschen behaupten, dass sie der Bibel entnommen seien. Ein Anfänger in der Gnade, der von Gottes Geist unterwiesen ist, kann den Willen des Herrn in Bezug auf seine Seligkeit wissen und seinen Weg zum Himmel finden – allein vom Wort geleitet. Aber ob tief oder einfach, das ist nicht die Frage: Es ist das Wort Gottes und damit die reine irrtumslose Wahrheit. Dieses großartige, unfassbare Buch ist unser einziges Appellationsgericht.

    Ganz besonders möchte ich mich an die Neubekehrten wenden, die in der letzten Zeit den Heiland gefunden haben, denn sie müssen dieses Buch als das Schwert des Geistes benutzen in den geistlichen Kämpfen, die ihnen bevorstehen. Ich möchte sie inständig bitten, diesen Teil der ganzen Waffenrüstung Gottes zu ergreifen, damit sie in der Lage sind, dem Feind ihrer Seele zu widerstehen. 

             – C.H. Spurgeon zu Mt. 4, 1-13

 

Ein Lämmlein geht

Ein Lämmlein geht

und trägt die Schuld der Welt und ihrer Kinder.

Es geht und traget in Geduld die Sünden aller Sünder.

Es geht dahin, wird matt und krank,

ergibt sich auf die Würgebank,

entsaget allen Freuden.

Es nimmt auf sich Schmach Hohn und Spott,

Angst, Wunden, Striemen, Kreuz und Tod

und spricht: Ich will’s gern leiden.“

                        – Paul Gerhardt

Das verlassene, rufende Lamm: „Eli, Eli!“

Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut und sagte: "Mein Gott, mein Gott! Warum hast du mich verlassen?"

Mt. 27,46

    Sieben Worte sprach Jesus vom Kreuz herab. Sie vermitteln uns einen Blick in die Seele des leidenden und sterbenden Erlösers, ja, in das Herz des himmlischen Vaters. Von den sieben Kreuzesworten steht dieses in der Mitte und führt auch in die Mitte seiner Leiden, auf den Gipfel seiner Schmerzen, in den Tiefpunkt seiner Passion. Wir stehen auf allerheiligstem Boden.

    "Verlassen" ist ein sehr trauriges Wort: verlassen von einem Menschen, dem man vertraute, von einem Freund, von einer Freundin, von Vater oder Mutter, von einem Mann, von der Frau, von den eigenen Kindern. Aber was sind alle diese Klagen gegen die weheste aller Klagen, gegen die Klage des Gottmenschen am Kreuz? Der Held, der nie zagte und klagte, der nie fragte: "Warum?" ‑ der immer sagte: "Ja, Vater!" ‑ dessen Speise es war, Gottes Willen zu tun, dessen höchstes Glück darin bestand, den Winken des Vaters zu folgen, der schreit: "Mein Gott, mein Gott! Warum – ?"

    In heiliger Ehrfurcht fragen auch wir: "Warum?" und befragen die Bibel, um eine Antwort zu finden. Höre es nun!  

    Freiwillig, innerlichst getrieben durch seine Liebe, trat Jesus an die Stelle des Sünders, der unter dem Zorn Gottes stand. Strafe und Sühne müssen sein nach dem Urgesetz der göttlichen Gerechtigkeit. Die Grundverkehrtheit und Grundverdorbenheit der Menschen schreit geradezu nach der verdienten Strafe. Aber ‑ "die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten!" Golgotha ist das Weltgericht über die Weltsünde - an Jesus vollzogen. Gottes Liebe zu uns geht nie auf Kosten seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit. Das ist das Geheimnis der Gottverlassenheit Jesu am Kreuz: Wir verließen Gott. Darum verließ Gott ihn. Er wurde von Gott verlassen, damit wir die Gemeinschaft mit Gott wiedergewinnen. Seine Gottverlassenheit gilt uns, dir und mir. "Er wurde ein Fluch für uns", als er sein Leben als der unschuldige Generalschuldige der ganzen Welt stellvertretend dahingab. Sieh an die Majestät seines Erlösertodes. Lass dich ergreifen, erschüttern, überwältigen. Preise Gott! Glaube! Bete an!

    Ein Verbrecher, der zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt war, fand in seiner dunklen Zelle den Weg hin zum Kreuz. Seine Umwandlung war eine ganz tiefe und echte. Mit seinen Fingernägeln, die er sich lang wachsen ließ, grub er ein Bildnis in die kalkige Wand. Man sah ein hohes Kreuz und darunter zwei Hände, in denen ein zerbrochenes Herz lag. Und daneben las man die Worte: "Hier ist mein Herz! Mein Gott, ich geb' es dir!" Der hatte Golgotha verstanden.

                                             – H. Di. Aus einem Kalenderblatt

Das unbegreifliche Lamm

Das demütige Lamm:  Mt. 11,28-30

Das geschorene Lamm:  Jes. 53,7

Das schweigende Lamm:  Jes. 53,7; Apg. 8,32

Das fleckenlose Lamm:  2. M. 12,5; 1.Pt. 1,19

Das stellvertretende Lamm:  Jh. 1,29

Das geschlachtete Lamm:  Of. 5,6

Das angebetete Lamm:  Of. 5,8.12.13

Das zürnende Lamm:  Of. 6,16; 14,10

Das reinigende Lamm:  Of. 7,14

Das weidende Lamm:  Of. 7,17

Das leitende Lamm:  Of. 14,1.4

Das siegende Lamm:  Of. 17,14

Das selige Lamm:  Of. 19,7

Das wohnende Lamm:  Of. 21,22

Das leuchtende Lamm:  Of. 21,23

Das regierende Lamm:  Of. 22,3

– TJ

Der Weg dem Lamme nach: durch Tiefen zur Höhe

    Je dunkler man geführt wird, desto herrlicher wird das Ende; je tiefer man hinuntergegangen ist und sich gebeugt hat, desto strahlender wird man einst dort sein.

    Darum haltet aus. Werdet still. Werdet zufrieden und einig mit dem Herrn. Dringt hindurch, es koste, was es wolle. Es wird einmal helle werden. Das Licht wird dann strahlen und leuchten, und ihr werdet danken für alle dunklen Führungen.

    Ihr werdet für jedes Leid danken, wenn ihr einmal den Ausgang seht. Ihr werdet nichts zurückrufen wollen, sondern würdet froh sein, wenn ihr noch viel mehr gelitten hättet, wenn ihr noch viel geduldiger gewesen wärt, wenn ihr dann in der Ewigkeit den Wert der Leiden und der Trübsal seht.

    Lernt doch recht Geduld in den Leiden! Die Leiden und Trübsale sind der Verherrlichungsprozess. Wenn man stille hält, kann man lernen und dem Herrn immer näher geführt werden. Wer sich aber dem Herrn widersetzt, der wird aus den Leiden hervorgehen, ohne zubereitet und zugerichtet zu sein.

Sieg über Sünde

    Wie bekommt der Gläubige Sieg über die Sünde? Nicht dadurch, dass er alles einfach „Gott überlässt“. Er muss mit Gott Schritt halten! Es geht um ein gegenseitiges Zusammenwirken: Der Gläubige wirkt gemeinsam mit dem Heiligen Geist. Er beschäftigt sich mit den Dingen, die des Geistes sind. (Röm. 8,5) Um Sieg zu haben, muss der Gläubige nicht lediglich im Heiligen Geist „ruhen“ und zusehen, wie dieser in ihm Frucht wirkt. Er muss zusätzlich zu seiner Abhängigkeit von dem in ihm wohnenden Jesus aktiv „NEIN“ sagen zur Sünde und sich selbst Gott zur Verfügung stellen im Gutestun. (Vgl. Röm. 6,11-13; 12,1.2)

                     TJ, nach einem Zitat von Kenneth Wuest

Wenn du einen Fernseher hast …

    Nimm ihn, geh in den zweiten Stock deines Hauses, halte ihn mit beiden ausgestreckten Händen zum Fenster hinaus. Denke an die Allmacht Gottes und bete: „Herr, hier gebe ich ihn dir. Wenn es dein Wille ist, kannst du ihn mir zurückgeben.“

    Dann übergebe ihn dem Herrn, indem du die Hände loslässt.                                                           – F. Colvin

PS: Allerdings, da bei einem solchen Gebet zwei mögliche Ausgänge entstehen, sei geraten, zur Kontrolle einen Blick nach unten zu tun, bevor man die Hände loslässt – also im Falle eines Falles.                         – HJ

Der Apfel in der Flasche

    Ich erinnere mich noch gut, dass auf dem Kaminsims der Großmutter eine Flasche lag, in der ein ausgewachsener Apfel steckte. Für mich war das ein großes Wunder, und so versuchte ich, es zu erkunden. Meine Frage war: Wie kam der Apfel in eine so kleine Flasche? Er war ziemlich genau so groß wie der Flaschenkörper. Wie war er dann hineingekommen? Ich nahm, obwohl es als Hochverrat galt, die Schätze auf dem Kaminsims anzufassen, die Flasche herunter und überzeugte meinen kindlichen Verstand, dass der Apfel nie und nimmer durch den Flaschenhals passte. Dann versuchte ich vergeblich, den Flaschenboden abzuschrauben. Der Apfel war also auch nicht von unten in die Flasche gekommen. Ich schlussfolgerte: Auf irgend eine mir verborgene Weise war die Flasche zerlegt und anschließend so sorgfältig wieder zusammengesetzt worden, dass es von diesem Vorgang keinerlei Spuren mehr gab. Natürlich konnte mich diese Theorie nicht ganz zufrieden stellen; aber da gerade kein Philosoph anwesend war, der einen anderen Lösungsvorschlag hätte machen können, ließ ich die Sache auf sich beruhen.

    Eines Tages - es war im nächsten Sommer - sah ich durch Zufall unter einem Ast ein anderes Fläschchen hängen, den Bruder meiner alten Bekannten. In dieser Flasche wuchs ein kleiner Apfel, der durch den Flaschenhals gesteckt worden war, als er noch hindurchpasste. "Ist die Natur erst wohlbekannt, gibt's keine Wunder mehr." Aus war es mit dem großen Geheimnis.

    Diese Entdeckung meiner Kindheit diente mir später als Beispiel: Lasst uns den Apfel in die Flasche bekommen, solange er noch klein ist; anders gesagt: Lasst uns die Kinder ins Haus Gottes bringen, z. B. durch die Sonntagsschule, in der Hoffnung, dass sie später den Ort lieben, an dem Gottes Ehre wohnt, und dass sie dort ewiges Leben suchen und finden. Langweilige und öde Sonntage säen in die jungen Gemüter nur Vorurteile gegen den Glauben; wir würden also genau das Gegenteil erreichen. Auch die Predigten dürfen nicht so lang und trocken sein, dass junge Menschen dadurch ermüden. Bei interessanten, fesselnden Predigten und liebevollen Lehrern, die dem jungen Herzen die Wahrheit nahe bringen, werden wir nicht zu beklagen haben, dass die nachfolgende Generation ihre "geistliche Heimat" vergisst.

– aus: C. H. Spurgeon: Alles zur Ehre Gottes. Autobiographie, CLV, 1995, S. 11

Der zerstörte Bambus: eine Parabel

    Es war einmal ein wunderschöner Garten, der lag im Westen des Landes mitten in einem großen Königreich. Dort pflegte der Herr des Gartens in der Hitze des Tages spazieren zu gehen. Ein edler Bambusbaum war ihm der Schönste und Liebste von allen Pflanzen, Bäumen und Gewächsen. Jahr für Jahr wuchs dieser Bambus und wurde immer anmutiger. Er wusste es wohl, dass der Herr ihn liebte und seine Freude an ihm hatte.

    Eines Tages näherte sich nachdenklich der Herr seinem geliebten Baum, und in einem großen Gefühl von Verehrung neigte der Bambus seinen mächtigen Kopf zur Erde.

    Der Herr sagte zu ihm:  "Lieber Bambus, ich brauche dich."

    Es schien, als sei der Tag aller Tage gekommen, der Tag, für den der Baum geschaffen worden war.

    Der Bambus antwortete leise:  "Ich bin bereit. Gebrauche mich, wie du willst."

"Bambus" - die Stimme des Herrn war ernst – "um dich gebrauchen zu können, muss ich dich beschneiden."

"Mich beschneiden? – mich, den du, Herr, zum Schönsten in deinem Garten gemacht hast? Nein, bitte, das nicht, bitte nicht. Verwende mich doch zu deiner Freude, Herr, aber bitte beschneide mich nicht."

"Wenn ich dich nicht beschneide, kann ich dich nicht gebrauchen."

    Im Garten wurde es still. Der Wind hielt den Atem an. Langsam beugte der Bambus seinen herrlichen Kopf.

    Dann flüsterte er: "Herr, wenn du mich nicht gebrauchen kannst, ohne mich zu beschneiden, dann - tu mit mir, wie du willst und beschneide mich."

    "Ich muss dir aber auch deine Äste abschneiden."

"Ach, Herr, davor bewahre mich! Zerstöre meine Schönheit - aber lass mir doch bitte Blätter und Äste."

"Wenn ich sie dir nicht abhaue, kann ich dich nicht gebrauchen."

    Die Sonne versteckte ihr Gesicht. Ein Schmetterling flog ängstlich davon.

    Und der Bambus, zitternd vor Erwartung dessen, was auf ihn zukam, sagte leise:  "Herr, schlage sie ab."

"Mein Bambus, ich muss dir noch mehr antun. Ich muss dich mitten durchschneiden und dein Herz herausnehmen. Wenn ich das nicht tue, kann ich dich nicht gebrauchen."

    Da neigte sich der Bambus bis zur Erde: "Herr, schneide und teile."

    So beschnitt der Herr des Gartens den Bambus, hieb seine Äste ab, streifte seine Blätter ab, teilte ihn in zwei Teile und schnitt sein Herz heraus. Dann trug er ihn dahin, wo schon aus einer Quelle frisches, sprudelndes Wasser sprang, mitten in die trockenen Felder. Dort legte der Herr vorsichtig den Bambus auf den Boden. Das eine Ende des abgeschlagenen Stammes verband er mit der Quelle. Das andere Ende führte er zu der Wasserrinne im Feld. Das klare glitzernde Wasser schoss durch den zerschlagenen Körper des Bambus in den Kanal und floss auf die dürren Felder, die so darauf gewartet hatten.

    Dann wurde der Reis gepflanzt, und die Tage vergingen. Die Saat ging auf, wuchs, und die Erntezeit kam. So wurde der einst so herrliche Bambus wirklich zum Segen.

    Bitte eines indischen Christen: „Herr, mache mich zu einem Bambusrohr, damit ich die dürren Gefilde meines Dorfes erquicke!“

Hände

Hände können helfen,

bitten, beten, drücken,

heilen, lieben, schaffen,

andere beglücken,

mühen und betören

und voller Tatkraft sein,

oder auch zerstören

und gar nichts bringen ein,

wirken ohne Ende,

hasten, ruhen – nie!

Was tun deine Hände?

Wie benützt du sie?

Zum Halten, zum Lehnen, Abwischen von Tränen?

Für Hass oder Hiebe? Oder nur zum Genießen?

Ich kenne Hände, die sich aus Liebe

an bitterem Ende durchbohren ließen!

                                                                                – TJ

Jesu Hände

1.     Seine schaffenden Hände: Hebr. 1,10

2.     Seine führenden Hände: Mk. 8,23

3.     Seine segnenden Hände: Mk. 10,16; Lk. 24,50

4.     Seine heilenden Hände: Mk. 6,5; Lk. 4,40; 13,13

5.     Seine gefüllten Hände: Joh. 13,3

6.     Seine leidenden Hände: Lk. 24,39

7.     Seine durchbohrten Hände: Jh 20,20.27; Lk. 24,39.40

8.     Seine ausgestreckten Hände: Rm. 10,21

9.     Seine sicher festhaltenden Hände: Joh. 10,28

10.  Seine richtenden Hände: Hebr. 10,31

– TJ

Stark ist meines Jesu Hand,

und er wird mich ewig fassen,

hat zu viel an mich gewandt,

um mich wieder loszulassen!

Herr von großer Kraft und Macht

Herr von großer Kraft und Macht,

aus der Tiefe, aus der Nacht,

aus dem Tränenmeere,

aus der Welt im Untergang steigt empor der Lobgesang

und gibt dir die Ehre.

       – Lotte Denkhaus

Noch kann ich nicht versteh’n

Noch kann ich meine Bahnen

von Gestern nicht versteh’n,

kann auch den Weg nicht ahnen,

den morgen ich soll geh’n.

Mir fallen meine Lose als Rätsel tiefster Art.

Doch liegt im Vaterschoße die Lösung aufbewahrt.

Einst seh’ ich jede Wendung

und Windung meiner Bahn,

geführet zur Vollendung mit andern Augen an.

Dann wird mir Gottes Walten zu jeder Stunde klar,

werd’ wohl die Hände falten und danken tausendmal.

Die Zeit ist kurz

Die Zeit ist ernst. Halt deine Augen wach

und merke täglich auf,

dass dich der Feind nicht schläfrig macht,

nicht hemme deinen Lauf.

Er ist zur Zeit so sehr ge­schäftig.

Die Irrtumsgeister sind so kräftig.

Die Zeit ist ernst.

 

Die Zeit ist ernst. Vertiefe dich ins Wort.

Hör’, was die Schrift dich lehrt.

Sonst reißen dich die Irrtumsgeister fort,

die viele schon betört.

Wer jetzt nicht in der Schrift ge­gründet,

der bald nicht mehr zurecht sich findet.

Die Zeit ist ernst.

 

Einfalt

Einfalt denkt nur an das Eine, in dem alles andre steht.

Einfalt hängt sich ganz alleine an den ewigen Magnet.

 

Wem sonst nichts als Jesus schmecket,

wer allein auf Jesus blickt,

wessen Ohr nur Jesus wecket,

wen nichts außer ihn erquickt,

wer nur hat, was Jesus gibet,

wer nur lebt, aus seiner Füll,

wer nur liebt, was ihn beliebet,

wer nur kann, was Jesus will,

wer ihn so mit Inbrunst liebet,

dass er seiner selbst vergisst,

wer sich nur um ihn betrübet

und in ihm nur fröhlich ist,

wer allein auf Jesus trauet,

wer in Jesus alles find’t,

der ist auf den Fels gebauet 

und ein sel’ges Gnadenkind.

 

Wohl dem, der den Herrn lässt machen!

Wohl ihm! Der Herr ist sein Hirt!

Jesus wartet seiner Sachen,

dass man sich verwundern wird.

                                   – A.G. Spangenberg (1704 - 1792)

Personalcomputer statt Beichtstuhl 

London. Wer seine Sünden loswerden möchte, ohne den Beichtstuhl aufsuchen zu müssen, kann seine Verfehlungen neustens seinem Personalcomputer offenbaren. Der Dienst des Londoner Radiosenders «Premier Christian Radio» offeriert eine Webseite, der jeder Netzbenutzer anonym seine Verfehlungen anvertrauen kann und per Mausklick von seiner Schuld befreit wird. Nicht anders als jener Leprakranke, der es zum Entsetzen der Apostel gewagt hatte, Christus anzufassen und ihn um Verzeihung für seine Sünden zu bitten. Er wurde erhört und von seiner Krankheit geheilt. Auf dieses Gleichnis bezieht sich die englische Webseite http://www.theconfessor.co.uk, wenn sie jedem, der sie anklickt, die Vergebung seiner Sünden anbietet. Ein blauer Himmel, Schäfchenwolken, Sonnenblumen, Sommervögel und Getreidegarben, alles Bilder, die Harmonie verbreiten, weisen den Bekenner daraufhin, dass Gott nachsichtig ist und jedem verzeiht, der zu seiner Schuld steht und sie bereut. 

Danach darf der Software-Benutzer auf einem dafür vorgegebenen Feld seine Sünden auflisten. Diskretion ist garantiert. Der Bekennerbrief wird, sobald der PC-Benutzer den Exit-Knopf drückt, ausgelöscht. Wer auf sicher gehen will, dass die Privatsphäre gewahrt bleibt, kann seine Übertretungen der göttlichen Gebote gleich im Multipack bekennen, indem er ein Gebet nachspricht, das ihm der christliche Radiosender schriftlich vorlegt. Nach einem weiteren Mausklick verspricht die Webseite dem reuigen Sünder unter Bezugnahme auf den Psalm 12 den neuerlichen «Frieden mit Gott». Er habe den Bekenner erhört und sich mit ihm versöhnt. Damit sei er wieder ein «vollwertiges» menschliches Wesen. Vorausgesetzt wohl, dass er nicht gleich in die alten Gewohnheiten zurückfällt und im Internet nach einer der zahlreichen Webseiten surft, die weniger dem seelischen Wohl, als vielmehr den leiblichen Gelüsten dienen.       

             – Basler Zeitung, Samstag, 22. Januar 2000

NB: Es ist noch beizufügen: Englands katholische Kirche verurteilt die Beichte via Internet und kann nicht garantieren, dass die Sünden danach vergeben sind. 

– Martin Peter

 

Gott hat einen besonderen Fonds

    In seinem Buch: "Der Schatz in irdenen Gefäßen", berichtet A. Roth von einem jungen Missionar, der zu Pfarrer Otto Stockmayer in Hauptwil kam und ihm seine Not klagte.

    „Ich habe mich dem Herrn zum Dienst in seinem Reich zur Verfügung gestellt. Ich bin gewiss, dass sein Ruf an mich ergangen ist, und ich habe diesem Ruf freudig Folge geleistet. Aber nun ist es so ganz anders gegangen, als ich dachte. Im ersten Jahr meiner Wirksamkeit ist meine körperliche Kraft mir genommen worden. Mein Herz hält den Anforderungen des Dienstes nicht stand. Tiefe Störungen gehen durch meine Nerven hindurch. In schlaflosen Nächten habe ich schwere Kämpfe zu bestehen. Der Feind sagt mir: Du siehst ja, dass es ein Fehler war, diesen Dienst aufzunehmen. Kehre wieder zurück. Jetzt ist es noch Zeit. Du hast es ja doch nicht hinauszuführen!“

    Der treue Seelsorger schaute den jungen Mann an und sagte mit großer Festigkeit und Ruhe: „Bruder, gehen Sie nur Ihren Weg weiter! Der Herr hat für Sie und für alle, denen die natürliche Lebenskraft gebrochen ist, einen besonderen Fonds, aus dem er die Kosten des Dienstes, den Aufwand an Kraft bestreitet, so dass kein Defizit bleibt.“

 

Unser Leben ist Gottes Orgel

    Oswald Sanders erzählte von einem Organisten in einer deutschen Kirche, der die Orgel als sein Eigentum betrachtete. Niemand anderem erlaubte er, darauf zu spielen. An einem sonnigen Nachmittag übte er ein Stück von Felix Mendelssohn, aber es ging nicht gut. Ohne dass er es bemerkte, stahl sich ein Fremder in die Kirche und setzte sich in die letzte Bank des Kirchengestühls.

    Natürlich bemerkte er die Schwierigkeiten, die der Organist hatte. Als dieser endlich aufgab und seine Noten zusammensuchte, um die Kirche zu verlassen, kam der heimliche Zuhörer hervor und bat höflich um die Erlaubnis, zu spielen. Die Antwort war brüsk. Der Organist erlaube niemals jemand anderem, zu spielen. Wieder bat der Besucher um das Vorrecht, spielen zu dürfen und wieder wurde er abgewiesen. Aber seine Ausdauer zahlte sich aus. Als er das dritte Mal fragte, bekam er, wenn auch widerwillig, die Erlaubnis. Er setzte sich, wählte die Register und spielte das gleiche Stück. Augenblicklich wurde die Kirche erfüllt von den schönsten Harmonien.

    Als er zu Ende war, fragte der erstaunte Organist: „Wer sind Sie?“

    Der Besucher senkte bescheiden den Kopf und antwortete: „Ich bin Felix Mendelssohn.“

    „Was“, rief der Organist total verlegen aus. „Ihnen wollte ich nicht erlauben, auf meiner Orgel zu spielen?!“

    Unser Leben ist Gottes Orgel, nicht unsere eigene. Sollten wir ihm die Erlaubnis verweigern, darauf zu spielen?

                        Aus: Nimm mein Leben, von W. MacDonald

Gemeinschaft mit dem Vater

    Als Junge hatte ich einmal einen bösen Streich gemacht. Normalerweise pflegte der Vater uns hart zu bestrafen. Doch wie groß war mein Erstaunen, als diesmal keine Bestrafung erfolgte. Ich war froh, so gnädig davongekommen zu sein. Doch damit war es nicht abgetan. Am anderen Tag hatte der Vater für jedes meiner Geschwister ein Wort, nur nicht für mich. Dieses unheimliche Schweigen wurde mir unerträglich. Am Abend fasste ich mir ein Herz und schlich mich zum Vater:

    „Ich habe Unrecht getan. Bestrafe mich, aber rede wieder mit mir.“

    Da ging ein Leuchten über sein Gesicht: „Wie gut, dass du gekommen bist! Ich habe auf dich gewartet. Nun ist alles in Ordnung.“

    Wie viel ernster ist es, wenn Gott nicht mehr mit uns Gemeinschaft hat. Man hört dann alle Stimmen des Zeitgeistes, aber die „Stimme“ des Vaters hört man nicht. Deshalb lass dich fragen: Genießt du Gemeinschaft mit dem Vater? Hörst du in der Bibel, in der Verkündigung seine „Stimme“? Wie mein Vater damals, so wartet der himmlische Vater auf dich. Er wartet auf dich, so wahr Jesus Christus für dich gestorben ist. Wenn du ihm ehrlich deine Schuld bekennst, wirst du wieder Gemeinschaft mit ihm genießen und dich an seinem Wort freuen:

    „Du bist mein geliebtes Kind. Gehe hin mit Frieden!“                                                           

                             – Heinrich Kemner (leicht abgeändert, TJ)

 

Gib ihn nicht auf

Gib ihn nicht auf, den Sohn, der fern verirrt

vom Vaterhaus auf Sündenwegen geht,

wo ihn die Welt mit ihrer Lust umschwirrt,

kein Freund ihm liebevoll zur Seite steht.

Gib ihn nicht auf! Ein Auge blickt hernieder

auf seines Lebens so verworrnen Lauf.

Halt an am Beten. Gott schenkt dir ihn wieder.

Gib ihn nicht auf. Gib ihn nicht auf!

 

Gib sie nicht auf, die Tochter, die gefallen,

so tief, so tief in Sündennacht und Graus.

Gott ist bereit zu helfen allen, allen,

stößt niemand, der ihn ernstlich sucht, hinaus.

Sein Arm ist nicht zu kurz, auch sie zu finden,

zu helfen ihr, die alle gaben auf.

Und wär’ sie noch so sehr verstrickt in Sünden,

gib sie nicht auf. Gib sie nicht auf!

 

Gib niemand auf, wärs auch der größte Sünder!

Doch kannst du beten, dann halt treulich an.

Wir kennen ihn, den Herrn, den Überwinder,

der Sündenketten lösen, sprengen kann.

Und bist gerettet du, dann lern Vertrauen

auf Jesu Macht! Schick dein Gebet hinauf!

Einst wirst den Sünder du gerettet schauen.

Gib ihn nicht auf. Gib ihn nicht auf!

                                                        – J. Paulus

10 Tips für den Vater

Der Vater ist Haupt, Trainer, Versorger und Verantwortlicher.

Achte auf deine Ehe. Die Mann-Frau-Beziehung ist die erste eingerichtete Beziehung auf Erden. Alle anderen Beziehungen sind dieser Beziehung untergeordnet. Sie muss immer gut und harmonisch sein.

Demonstriere ständig eine herzliche Liebe zu deiner Ehefrau.

Gib deinen Kindern genug Augen- und Körperkontakt.

Baue eine Vertrauensbeziehung zu ihnen auf.

Entwickle und pflege eine echte Freundschaft mit deinen Kindern. Lehre sie dadurch, wie sie mit anderen Freundschaften bauen.

Baue Meilensteine der Erinnerung mit deinen Kindern. (Es kostet Zeit – und spart später viel Zeit.)

Der Vater muss der Ermutiger seiner Frau und seiner Kinder sein.

Sei darum besorgt, das Vertrauen, das die Kinder in dich setzen, nicht zu enttäuschen. Deine Kinder – und Gott – erwarten, dass du jedes Versprechen genau einhältst.

Gib ihnen die Chance, Vertrauenswürdigkeit zu beweisen. Und gewähre ihnen die Freiheit, Fehler zu machen; denn Fehler sind die erste Stufe zum Erfolg. Versagen – mit vorangegangenen Anstrengungen – ist erlaubt.

Respektiere in jedem Lebensalter die Privatsphäre deiner Kinder.

Über die Auswirkung elterlichen Einflusses auf nachfolgende Generationen

Zwei Familien im Bundesstaat New York, Fünf Generationen wurden untersucht.

Die Macht des christlichen Einflusses

Max Jukes - war ein Verbrecher

1026 Menschen aus seiner Nachkommenschaft konnten ermittelt werden. Davon:

300 starben minderjährig;

100 kamen durchschnittlich 13 Jahre ins Gefängnis;

190 wurden öffentliche Prostituierte;

100 waren Trinker;

nur 20 erlernten einen Beruf - davon 10 im Gefängnis.

Diese Menschen kosteten dem Staat New York über

100 Millionen Dollar.

 

Jonathan Edwards – war Prediger

Er kam mit 7 Jahren zum Glauben und gründete mit seiner Frau eine christliche Familie. Aus seiner 729 Köpfe zählenden Nachkommenschaft wurden

300 Prediger des Evangeliums,

65 Universitätsprofessoren,

13 Universitätspräsidenten,

60 Schriftsteller guter Bücher,

3 Mitglieder des U.S.-Kongresses,

1 U.S. Präsident.

 

Denn ich habe ihn erkannt, damit er seinen Söhnen und seinem Hause nach ihm befehle, dass sie den Weg des HERRN bewahren, Gerechtigkeit und Recht zu üben , damit der HERR auf Abraham kommen lasse, was er über ihn geredet hat. 1.Mos. 18,19

Erziehe den Knaben seinem Weg gemäß; er wird nicht davon weichen, auch wenn er älter wird. Spr. 22, 6

Wer seine Rute schont, hasst seinen Sohn; aber wer ihn liebt, züchtigt ihn beizeiten. Spr. 13,24

 

Was ist bloß mit uns Evangelikalen los?

Von Dr. Lothar Gassmann

 

„Evangelikal” war einmal eine Bezeichnung für bibeltreue Christen, die das Wort Gottes in Lehre und Leben ohne Abstriche und Hinzufügungen ernst nahmen. Heute ist der Begriff leider sehr schwammig geworden. In einer Zeit, in der besondere Widerstandskraft gegenüber dem antichristlichen Zeitgeist notwendig wäre, sind viele Evangelikale miteinander zerstritten, unterwandert, weltangepasst, zeitgeisthörig, glaubensarm, mutlos und schwach. Die Diskussionen, Spaltungen und Skandale der letzten Jahre mögen als Beweis genügen. Diese Lage kann nur einem gefallen: dem Teufel, der „wenig Zeit” hat (Offb 12,12) und möchte, dass sich die antichristliche Herrschaft möglichst ungehindert entfalten kann. Im Folgenden nenne ich einige Beispiele für diese traurige Situation, die sich hoffentlich noch einmal wenden möge.

In vielen evangelikalen Kreisen und Gemeinden findet sich:

die Ablösung einer konsequent bibeltreuen Haltung durch offene oder schleichende Anpassung an bibelkritische Systeme und Aussagen, z.B. eine Relativierung biblischer Schöpfungs-, Gemeinde- und Endzeitlehre;

das Eindringen von Irrtümern aus Humanismus, Feminismus, Evolutionismus und anderen „-ismen”;

die Relativierung oder Missachtung biblisch-ethischer Maßstäbe, z.B. was uneheliches Zusammenleben, Scheidung aufgrund bloßer „Zerrüttung”, weltliche Meinungen, Mode- und Musikstile angeht;

das Fehlen der Gemeindezucht bei krassen Sünden und Irrlehren, die die Gemeinde zerstören;

die Überordnung des „Ich” (auch des „frommen Ich”) mit seinen „Bedürfnissen” über die Majestät und Heiligkeit Gottes;

der Ersatz wahrer biblischer Seelsorge mit Sündenerkenntnis, Busse und Vergebung durch Methoden humanistischer Psychologie;

die Übernahme der „Spaßkultur” mit Show, Fun und Techno-Parties in Gemeinden;

die Vermarktung des Evangeliums durch aggressive Werbemaßnahmen von Verlagen, hohe Gagen von Künstlern und unlautere, manipulative und drängende „Kollektenpredigten”; die Verkündigung eines „Wohlfühl-” und  „Wohlstandsevangeliums”;

der Ersatz biblischer Lehre durch eine flache „Romankultur”;

der zunehmende Verlust biblischer Substanz und lehrmäßigen Tiefgangs zugunsten menschlicher Erfahrungen und Bedürfnisse bei vielen neuen christlichen Liedern;

das zunehmende Verschweigen grundlegender biblischer Themen wie „Sünde”, „Buße”, „Kreuz”, „Ernst der Nachfolge”, „Hölle” und „ewige Verdammnis”;

die einseitige Betonung der Liebe und „Zärtlichkeit” Gottes gegenüber seiner Heiligkeit und dem Ernst seines Gerichts;

der Ersatz des biblischen Bekenner- und Widerstandsgeistes durch eine falsch verstandene Einheits- und Harmoniesucht;

die völlige Unterbetonung biblischer Apologetik (Lehre von der Unterscheidung der Geister und der Verteidigung des Glaubens);

die zunehmende Offenheit für eine Ökumene der Konfessionen (zum Teil auch bereits der Religionen), auch und sogar bei einigen führenden Evangelikalen;

die Verspottung solcher Geschwister, die an den eindeutigen Maßstäben der Heiligen Schrift festhalten wollen, als „engstirnig”, „gesetzlich” und „vorgestrig”.

Gewiss ist dies – Gott sei Dank – nicht in allen „evangelikalen” Gemeinden so. Und doch muss die Frage gestellt werden dürfen: Werden Christen, die einem solchen armen, verflachten „Christsein” huldigen, in der Lage sein, dem Antichristen und seinen Vorläufern zu widerstehen? Ich fürchte: nein, und nenne deshalb nachfolgend einige Kriterien für ein widerstandsfähiges und „endzeitfestes” Leben als Christ.

Wer wird überwinden?

Überwinden wird nur, wer von Jesus Christus überwunden ist – und das heisst: wer zu ihm gehört ohne Wenn und Aber. Überwinden wird nur, wer ihm auch inmitten der zunehmenden antichristlichen Strömungen die Treue hält. So lesen wir in Offb 12,9-11:

„Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen. Und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus; denn der Verkläger unserer Brüder ist verworfen, der sie verklagte Tag und Nacht vor unserm Gott. Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt, bis hin zum Tod.”

Um – auch heute schon – zu den Überwindern zu gehören, sind folgende Voraussetzungen notwendig:

Wir glauben an Jesus Christus als unseren Erlöser und Herrn und sind seine Kinder.

Wir stehen in ständiger Gebetsverbindung mit dem Herrn, damit er uns stärken, trösten, leiten, bewahren und korrigieren kann.

Wir stellen Gottes Wort in den Mittelpunkt und richten unser Leben danach aus.

Wir suchen die Gemeinschaft gläubiger Geschwister und verlassen unsere Versammlungen nicht.

Wir bekennen Gott unsere Sünden und lassen uns reinigen durch das Blut seines Sohnes Jesus Christus.

Wir leben aus der Gnade Gottes, aber missbrauchen diese nicht zum Sündigen.

Wir decken die Werke der Finsternis – auch in christlichen Gemeinden – auf und dulden diese nicht länger.

Wir akzeptieren weder den Hochmutsgeist, der sich durch Spaltungssucht offenbart, noch den Vermischungsgeist, der eine Einheit und Ökumene um jeden Preis sucht.

Wir lieben die wiedergeborenen Geschwister im Herrn Jesus Christus, auch wenn wir nicht in allen Lehrfragen mit ihnen übereinstimmen.

Wir ringen aber genauso auf der Grundlage der Heiligen Schrift um die Erkenntnis und Durchsetzung der Wahrheit in den entscheidenden Heilsfragen, damit keiner verloren gehe.

Wir sind bereit, Korrektur von Geschwistern anzunehmen, wo diese biblisch begründet ist, und zwar in unserer Lehre und in unserem Leben.

Wir üben „christliche Enthaltsamkeit”, d.h. wir setzen uns nicht mutwillig gottfeindlichen und verführerischen Einflüssen aus, die uns vom Glauben wegziehen.

Wir trennen uns von allen Strömungen, Praktiken und Methoden, die gegen das Wort Gottes stehen.

Wir üben wieder konsequente Gemeindezucht.

Wir nehmen den Missionsauftrag ernst und laden Menschen in die Nachfolge Jesu Christi ein, solange es noch Zeit ist.

Wir predigen die zentrale biblische Botschaft von der völligen Verlorenheit des Sünders, der Notwendigkeit der Buße und der Rettung allein aus Gnaden.

Wir helfen unseren Mitmenschen auch praktisch durch Taten der Nächstenliebe und setzen Zeichen der Menschenfreundlichkeit Gottes in einer vergehenden Welt.

Wir weihen unser Leben ganz neu und ganz allein dem dreieinigen Gott und dienen ihm bis an unser irdisches Ende – und weiter bis in alle Ewigkeit.

Beherrscher aller Welten

1. Beherrscher aller Welten, im Staube bet’ ich an.

Wie könnt ich dir vergelten, was du an mir getan?

War nicht an jedem Morgen, Gott, deine Güte neu

und machte mich von Sorgen, von Gram und Kummer frei?

 

2. O Gott, wie viele Sünden hast du mir schon verzieh’n!

Ach lass mich Gnade finden und segne mein Bemüh’n,

mich selber zu bezwingen, zu tun, was dir gefällt,

das Kleinod zu erringen, das ew’gen Wert behält.

 

3. Gott, alle meine Tage sind Zeugen deiner Huld.

Wie oft traf eine Plage mich nur aus eig'ner Schuld!

O möchte doch dein Segen, der mich bisher erfreut,

mich dringen und bewegen zur tät’gen Dankbarkeit.

 

4, Gib, dass ich dir vertraue, der du die Liebe bleibst,

auch wenn du mich auf rauhe und steile Pfade treibst.

Wenn in Gefahr und Schmerzen mein Geist will mutlos sein,

so flöße meinem Herzen Geduld und Hoffnung ein.

 

5. Zum Besten soll mir dienen das Leben dieser Zeit.

Noch ist sie nicht erschienen, die große Herrlichkeit

und Wonne, die die Deinen dereinst beglücken soll.

Sie säen unter Weinen und ernten freudenvoll.

 

- Friedrich Eberhard, Prinz zu Hohenlohe‑Kirchberg, geb. 1737 zu Kirchberg an der Jagst, Verfasser eines Gebetsbuches und mehrerer geistlicher Lieder, starb in einer Stunde mit seiner frommen Gemahlin 1804.