U n t e r w e g s   n o t i e r t

 

Eine Handreichung für Dienende

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Durch Glauben

siedelte er sich im Lande der Verheißung an, als in einem fremden,

und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung;

denn er wartete auf die Stadt, welche die Grundfesten hat,

deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.

Hebräer 11, 9.10

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Nr. 73       März - April 2012

 

 

Der Weg in den Hirtendienst

 


Wie sieht der Weg in den Hirtendienst aus? Sechs Richtlinien können genannt werden.

 

    I:  Gott bestimmt und begabt.    

        

Epheser 4, 11: „Und er selbst gab ... andere zu Hirten und Lehrern ...“

    Apostelgeschichte 20, 28: „Gebt also stets Acht auf euch selbst und auf die ganze kleine Herde, in der der Heilige Geist euch zu Aufsehern setzte, um Hirten zu sein für die Gemeinde Gottes ...“

    1. Korinther 12, 4.5.7.28: „Es sind verschiedene Gnadengaben, aber es ist derselbe Geist. Auch sind es verschiedene Dienste, und es ist derselbe Herr... Einem jeden wird die Offenbarung des Geistes zur Förderung gegeben ... Und es setzte Gott in der Gemeinde im Einzelnen ... Lehrer ...“

 

    II:  Ein eigener Wunsch darf vorhanden sein.

          

1. Timotheus 3, 1: „Treu ist das Wort: Wenn jemand sich nach einer Aufseherschaft ausstreckt, begehrt er eine edle Wirksamkeit.“

    Vgl. auch Jakobus 3, 1.

    Wenn wir die erste Richtlinie festhalten, heißt dieses, dass eine zuvorige Bestimmung und Begabung Gottes sich als ein Trieb melden kann.

 

    III:  Zuvorige Lehrtätigkeit ist erwünscht.    

       

In der biblisch lebenden Gemeinde darf jeder das Wort ergreifen:

    1. Korinther 14, 26: „Wie ist es also, Brüder? Wann immer ihr zusammenkommt, hat jeder von euch [etwas]: Er hat einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache, hat eine Offenbarung, hat eine Übersetzung.“

    Nach Paulus soll nun ein Anwärter für den Aufseherdienst „lehrfähig“ sein (1. Timotheus 3, 2), nicht nur das, sondern „einer, der sich an das treue Wort der Lehre hält, damit er in der gesunden Lehre aufrufen und Zuspruch geben und auch die Widersprechenden zurechtweisen kann“ (Titus 1, 9). Damit man das aber feststellen kann, wird er sich zuvor in den Zusammenkünften in Beiträgen als ein solcher bewährt haben.

 

    IV:  Die Führung der Gemeinde hält Ausschau.

          

    .  Nach Epheser 4, 11 hat der erhöhte Erlöser vier leitende Dienste in seiner Gemeinde eingesetzt: Apostel, Propheten, Evangelisten und lehrende Hirten. Von diesen sind die drei ersten eher überörtlicher Art. Sie dienen aber auch unter Umständen den Gemeinden am Ort. Die größte Verantwortung für das Wohl der Reichgottesarbeit bis in die einzelnen Gemeinden hinein haben die Apostel, die wir, wie oben ausgeführt, Missionare nennen. Was ist nun ihre Aufgabe bei der Einsetzung von Gemeindeleitung am Ort?

    Wie es zu Ältesten nebst den Aposteln in der ersten Gemeinde in Jerusalem kam, wird uns nicht mitgeteilt. Sie werden unvermittelt zum ersten Mal genannt in der Apostelgeschichte 11, 30.

    In der Apostelgeschichte 14, 23 begegnen wir einer Situation, wo es noch keine örtliche Gemeindeleitung gibt. Paulus und Barnabas, die in der Region missionierten, fühlen sich aber verantwortlich für diese Kreise von Christen. Und sie sorgen dafür, dass nun eine Gemeindeleitung entsteht. Sie bestimmen Ältesten. Obwohl das griechische Wort für „bestimmen“ auch „wählen“ bedeutet, so ist das Subjekt des dortigen Satzes nicht die Gemeinde, sondern es sind die Missionare. Es wird also nicht von der jeweiligen Versammlung gewählt, sondern Paulus und Barnabas sehen sich wahrscheinlich um, befragen sich, und sie bestimmen. Auch später, wenn die Gemeindeleitung bereits eingesetzt ist, kann es eine Hilfe sein, wenn man einen übergemeindlichen Lehrer der Heiligen Schrift konsultiert. Manchmal ist Rat von außen objektiver in der Frage, wer als Nachwuchs in die Leitung kommen sollte. So ist auch dann der Anteil der übergemeindlichen Führung nicht vorüber, wenn bereits Leitung am Ort ist.

   

    .  Diese Leitung, besteht sie einmal, hat jetzt die Aufsicht über die Gemeinde und trägt die Verantwortung dafür, wer eventuell noch zum Leitungskreis hinzukommen soll.

    Nun heißt es in Epheser 4, 11.12: „Und er selbst gab ... andere zu Hirten und Lehrern, zum Zweck der Zurüstung der Heiligen zum Werk des Dienstes, zum Bauen des Leibes des Christus ...“ und in 2. Timotheus 2, 2: „Und was du von mir hörtest im Beisein vieler Zeugen, das vertraue treuen Menschen an, welche tauglich sein werden, auch andere zu lehren.“

    Wenn also lehrende Hirten die „Heiligen zum Werk des Dienstes“ zurüsten sollen, damit der Leib des Christus aufgebaut wird, werden sie nicht nur selbst am Wort zu dienen haben, sondern andere heranziehen wollen, die ebenfalls fähig sein werden, einen Dienst, wie sie ihn tun, zu übernehmen.

    Dazu ist es die Verantwortung der Gemeindeleitung, die Gemeinde zu unterweisen, welche Voraussetzungen in der Heiligen Schrift für Ältestenschaft erfüllt werden müssen. Man könnte sie gegebenenfalls einzeln nennen. Es gibt in der Schrift eine Liste von etwa dreißig Voraussetzungen, wenn man sie alle aufzählen wollte.

 

    V:  Die Gemeinde kann dann einbezogen werden.

 

Zum Aufbau des Leibes der Gemeinde trägt jeder in seinem Maße bei. So darf auch jeder beobachten, wenn Gnadengaben betätigt werden, er darf im Verhalten Charakter erkennen und so ein offenes Auge haben für solche, die Leitungsfähigkeit und entsprechende Reife aufweisen:

    Epheser 4, 15E.16: „... Christus, von dem aus der ganze Leib wohl zusammengefügt und zusammengeschlossen durch jedes versorgende Gelenk, entsprechend dem Wirken eines jeden Teiles in einem [zugemessenen] Maß, das Wachstum des Leibes zustande bringt, sodass er sich selbst baut ...“

   Wenn dann die Leitung unter Mithilfe der Gemeinde sich über einen Bruder einig wird, ist es nur recht, wenn dieser auch selbst nach seiner Meinung und Bereitschaft gefragt wird.

 

    VI:  Der neue Älteste wird anerkannt.

 

Das kann durch eine Bekanntgabe geschehen oder auch in einer besonderen Feier unter Handauflegung. Letztere ist jedoch nicht Vorschrift. Auch kennt die Schrift keine „Ordination“, die irrtümlicherweise oft eine „Einsegnung“ genannt wird; man wird ja nicht in etwas hineingesegnet. Die Anerkennung ist auch keine Salbung, als könne man hinterher von einem „Gesalbten“ sprechen, den man nicht „antasten“ dürfe. Es ist eine große Gefahr, alttestamentliche Bilder hier anzuwenden, um einen Autoritätsgedanken zu stützen. Die Gemeinde bleibt durch alle Verantwortungsstrukturen hindurch eine Bruderschaft, und Autorität ist etwas, das Gott verleiht, nicht der Mensch. Jesus bestand darauf, dass seine Apostel sich als dienende Knechte verstehen sollten, bereit, dem Nächsten den niedrigsten Dienst zu tun.

    – Herbert Jantzen (aus: Verantwortung und Wegbestimmung in der Gemeinde; Reihe: Die Hauptlehren der heiligen Schrift)

Man verliert viel durch den Glauben

In einer Gesellschaft wurde über den christlichen Glauben gespottet. Man sprach davon, dass ein Mensch, der sich nach der Bibel richten wolle, auf vieles verzichten müsse. „Ja“, warf ein Christ ein, der zugegen war, „das kann ich bestätigen; das weiß ich aus eigener Erfahrung: Man verliert viel durch den Glauben.“ Und dann zählte er auf, was er alles verloren hatte: „Zuerst ein schlechtes Gewissen und ein unruhiges Herz. Denn“, so sagte er, „Gott hat mir, als ich Christ wurde, alles vergeben. Er hat mir seinen Frieden geschenkt.

    Zweitens habe ich meinen schlechten Ruf verloren; die Jungen auf der Straße verspotteten mich früher; das tun sie jetzt nicht mehr, weil ich nicht mehr betrunken umhertaumle.

    Drittens habe ich meinen schäbigen Anzug und mein liederliches Aussehen verloren; denn früher habe ich das ganze Geld für Alkohol ausgegeben, statt für meine Familie zu sorgen und mich ordentlich zu kleiden.

    Ja, man verliert viel, wenn man sich zu Christus bekehrt. Aber ich finde, dieser ganze ‚Verlust‘ bedeutet in Wirklichkeit einen unermesslichen Gewinn.“

    „Wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ 2. Korinther 5, 17

    – Die gute Saat, 17. 9. 2011

Von der Weise der Auferstehung 

Gedanken zu 1. Korinther 15, 35-50

 

    1:  Einleitendes  V. 35.36A

 

    a:  Der Apostel rechnet mit einer Frage.  V. 35

Es wird jedoch jemand sagen: ‚Wie werden die Toten erweckt? Mit welchem Leib kommen sie?

   

    b:  Seine erste Erwiderung  V. 36A

Törichter!

 

    2:  Es verhält sich wie mit der Saat.  V. 36.37

 

Was du säst, wird nicht zum Leben gebracht, wenn es nicht stirbt. 37 Und was du säst – nicht den Leib, der werden soll, säst du, sondern ein bloßes Korn, etwa von Weizen oder von einem der anderen [Körner].

    Paulus beantwortet auch Fragen von Törichten.

 

    3:  Der Auferstehungsleib ist ein Exemplar der großen Artverschiedenheit.  V. 38-44

 

Aber Gott gibt ihm einen Leib demgemäß, wie er wollte ...“

    Alles wird nach dem Willen des Schöpfers geschaffen.

„und jedem der Samen den eigenen Leib“,

    wie in der ersten Schöpfung.

39 „Nicht alles Fleisch ist dasselbe Fleisch, sondern [es ist] ein anderes das Fleisch der Menschen, ein anderes das Fleisch der Tiere, ein anderes das der Fische, ein anderes das der Vögel.“

    Es ist nicht eins aus dem anderen hervorgegangen. Jedes war von Anfang an verschieden.

40 „Und [es sind] himmlische Körper und irdische Körper.

[Es ist] jedoch eine andere die Herrlichkeit der himmlischen, eine andere die der irdischen.

41 [Es ist] eine andere die Herrlichkeit der Sonne und eine andere die Herrlichkeit des Mondes und eine andere die Herrlichkeit der Sterne, denn Stern unterscheidet sich von Stern an Herrlichkeit.

42 So ist auch die Auferstehung der Toten.

Es wird gesät in Verweslichkeit. Es wird erweckt in Unverweslichkeit.“

    Die Toten sind hier die Gläubigen im Sterben. Sie, die geglaubt haben, werden als Verstorbene „gesät“, wenn sie bestattet werden. Dieselben werden erweckt mit einem unverweslichen Körper.

43 „Es wird gesät in Unehre. Es wird erweckt in Herrlichkeit.

Es wird gesät in Schwachheit. Es wird erweckt in Kraft.

44 Es wird gesät ein seelischer Leib. Es wird erweckt ein geistlicher Leib.“

    Derselbe Körper wird, V. 43.44, „gesät in Unehre“ und „erweckt in Herrlichkeit“, „gesät in Schwachheit“ und „erweckt in Kraft“, „gesät ein seelischer Leib“ und „erweckt ein geistlicher Leib.“ Der erweckte Leib ist zwar anders aber nicht ein anderer Leib.  

„Es gibt einen seelischen Leib, und es gibt einen geistlichen Leib.

    In diesem Satz schlussfolgert Paulus nicht. Wir müssen auch nicht an einen Beweisversuch denken. Er teilt mit, als Prophet; er offenbart uns etwas, das wir sonst nicht wüssten. Hätte Adam nie gesündigt, hätte es auch nie einer Erlösung bedurft mit allen ihren Folgen. Aber nachdem es den Sündenfall und das Heil in Christus gibt, ist dieses die Zukunft der Erlösten.

    Der Mensch besteht, von seiner Schöpfung her, aus Zweierlei, einem äußeren und einem inneren Menschen. Das bestätigen Jesus und die Apostel. Im Tode werden die zwei Bestandteile getrennt. Weil der innere den äußeren belebt (er wird auch schlicht „Leben“ genannt), liegt der äußere bei der Trennung leblos da. Den äußeren Teil nennen wir Leib oder Körper, den inneren Seele oder Geist. Seele und Geist sind wesensmäßig dasselbe. Unterscheidet die Schrift zwischen ihnen, so geht es lediglich um zwei Seiten des einen inneren Menschen. Die eine Seite ist dem Leib zugewandt, die andere der geistlichen Welt. Daher wird der erste Leib, den wir von Adam haben, ein „seelischer“ genannt und der neue, den wir bekommen, ein „geistlicher“.

    Leib ist nicht Seele/Geist, weder der seelische noch der geistliche. Der erste Leib ist beschaffen für die Existenz in der ersten Schöpfung, der zweite für die Existenz in der neuen. Der neue Leib ist nicht Geist, sondern geistlich, fähig, in der neuen Welt zu funktionieren. Er ist dem Leib des auferstandenen Christus gleich, der immer noch materiell war, aber der geistlichen Welt angepasst, imstande, ohne weiteres zwischen Jenseits und Diesseits sich zu bewegen. Die Jünger vermuteten, er sei ein Geist, weshalb sie es schwer fanden zu glauben, er sei wirklich auferstanden. Er war so anders als die Auferstandenen, die er selbst erweckt hatte. Erschien er, so verschwand er wieder und war nirgends zu finden. Aber gerade gegen diese Auffassung, dass er nur Geist sein sollte, wehrte sich Jesus am Abend des ersten Auferstehungstages, und Paulus teilt uns im Philipperbrief mit, dass unser Auferstehungsleib seinem gleich sein wird. Wenn wir auferstehen, haben wir unseren Leib wieder, aber in verherrlichter Form.

 

    4:  Adam, Christus und die zwei Menschheiten  V. 45-50

 

So ist es auch geschrieben: Es wurde der erste Mensch, Adam, zu einer lebenden Seele.‘ {1. Mose 2, 7} Der letzte Adam [wurde] zu einem lebend machenden Geist. 46 Das Geistliche ist jedoch nicht zuerst, sondern das Seelische. Nach dem ist das Geistliche. 47 Der erste Mensch ist von der Erde, erdig. Der zweite Mensch ist der Herr aus dem Himmel. 48 Welcherart der Erdige ist, solcherart sind auch die Erdigen. Und welcherart der Himmlische ist, solcherart sind auch die Himmlischen. 49 Und so wie wir das Bild des Erdigen trugen, werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen.

    50 Aber dieses sage ich, Brüder: Fleisch und Blut können das Königreich Gottes nicht erben, noch erbt die Verweslichkeit die Unverweslichkeit.

    „Der letzte Adam“ (V. 45) und „der zweite Mensch“ (V. 47) sind dieselbe Person, Christus. Adam war der „erste Mensch“ einer ersten Menschheit, Jesus Christus in seinem Tode „der letzte“. In ihm starben wir alle. In seiner Auferstehung war er „der zweite Mensch“, der erste einer zweiten Menschheit, und wurde in dieser Auferstehung „zu einem lebend machenden Geist“, durch den die in der ersten Menschheit, die an ihn glauben und sterben, zu neuem Leben erweckt werden.

­–  Herbert Jantzen

Wer sind die „Ältesten“ in Offenbarung 4? 

Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder sind sie Menschen oder Engel. Andere Geist-/Personwesen außer Gott gibt es nicht.

    Es spricht einiges dafür, dass es sich um Menschen handelt.

Die Bezeichnung „Älteste“

Sie lässt in der heiligen Schrift immer auf Menschen zurückschließen (über 280mal im gr. AT u. NT). Vgl. 1. Mose 50, 7; 2. Mose 3, 16; 18, 12; 24, 1; Psalm 107, 32; Jesaja 3, 2. (Auch in Jesaja 24, 23 sind „Stadtälteste“ gemeint – näml. von Jerusalem, hier dem verherrlichten; eine irdische Parallele: Kgl. 2, 10.) Der Begriff „Älteste“ spricht von Weisheit, Reife, Erfahrung und vorbildlichem Charakter. Wahre Autorität hat mit Charakter zu tun.

Das Tragen von weißen Gewändern (4, 4)

Weiß (gr. leukos) ist in der Off, wenn es sich um Kleider handelt, die Farbe des Messias und der Seinen (3, 4.5.18; 6, 11; 7, 9.13) – nicht lampros; hell, glänzend.

Das Tragen von Kronen auf dem Haupt

Ein wichtiges Thema der Offenbarung ist die Frage: Wem alle Ehre und Herrlichkeit gebührt und wer letztlich die Erde regieren wird. Die Antwort ist in 1, 5-7; 4, 1ff; 5, 10; 12, 10f; 20, 4; 22, 5 zu finden. Wenn es das Los des Gottesvolkes ist, mit Gott mitzuregieren, und in Offenbarung 4 die Ältesten Kronen tragen, so ist der Schluss nahe, dass es sich um die Repräsentanten des Gottesvolkes handelt. Die Kronen passen nur zu denen, die die Erde regieren werden.

Die Frage in Offenbarung 4 ist: Was ist das für eine Regierung, von der solche Gerichte ausgehen? Antwort:

    . Eine, die nicht tyrannisch ist, sondern ihre Autorität delegiert an 24 Thronende.

Die wichtigste Frage, die wir über eine Regierung stellen können: Wie denkt diese Regierung über den Wert des Menschen? Die kronentragenden Ältesten geben die Antwort. Kronen sprechen von Regierungsautorität (4, 10; 2, 10; 3, 11). Engel herrschen nicht, sitzen auch nicht auf Thronen (Hebräer 1, 13.14).

    Gottes Regierung ist eine, für die der Mensch von unendlichem Wert ist, eine, die den Menschen mitregieren lässt. Ein Thron für den Menschen: Das war die ursprüngliche Bestimmung und der Zweck der Erschaffung des Menschen (1. Mose 1, 26.27; Offenbarung 3, 21; 2, 27). Der Mensch ist im Bilde Gottes geschaffen – würdevoll, die Krone der Schöpfung. In diesem Bild setzt sich der Schöpfer selbst in seine Schöpfung hinein. Der in Christus erneuerte Mensch soll nun als Gottes Vizekönig seiner ursprünglichen Bestimmung nachkommen. Der Mensch ist nicht bloß eine Nummer in Gottes Königreich.

Das Niederwerfen der Kronen (4, 10)

Es signalisiert ein tiefes Bewusstsein von ihrer Unwürdigkeit. Sie wissen, dass sie alles dem Lamm zu verdanken haben. Dennoch dürfen sie mitherrschen. Welche Gnade!

 Das Sitzen (Regieren) auf Thronen (Vgl. 3, 21.)

Sitzen ist nicht die Körperhaltung von Engeln. Sie stehen; die atl. Priester ebenfalls (Hebräer 10, 11.12). Erlöste in Christus aber sitzen: Epheser 2, 5.6.

Der Ort ihres Thronens

Die 24 Ältesten thronen dort, wo der Regenbogen ist. Der Regenbogen erinnert an 1. Mose 9, wo von den Grenzen die Rede ist, die Gott dem Gericht setzt. Gott hält den Bund der Gnade. Diese Ältesten dürfen mit Gott regieren – deshalb, weil Gott seinem Gericht Grenzen gesetzt hat: die Gnade für die, die in Christus Jesus sind. Die neutestamentliche Grenze des Gerichtes Gottes heißt „Golgotha“ (Johannes 5, 24; Römer 8, 1, u.a.).

Die Zahl 24

Möglicherweise ist sie ein Hinweis auf die 12 Stämme des AT und die 12 Apostel des NT; oder aber auf die 24 Priesterklassen des AT, 1Ch 24 (vgl. den Titel „Priesterkönige“ Offenbarung 1, 6; 3, 21; 2, 26.27; 5, 9.10). Sie repräsentieren Gottes Volk. 

    Zu beachten ist, dass das, was Johannes sieht, Bilder sind. Auch wenn die 24 Ältesten das Volk Gottes repräsentieren, bedeutet dieses nicht, dass es keine Vertreter des Gottesvolkes mehr auf Erden gäbe. Johannes selbst gehört zu Jesu Gemeinde und ist zu jenem Zeitpunkt, als er die 24 Ältesten sieht, noch auf der Erde.

Auch ist zu beachten, dass Offenbarung 6 nicht erst die letzten 3, 5 oder 7 Jahre beschreibt, sondern - wie die Parallele Matthäus 24 zeigt, die gesamte Zeit der „letzten Tage“, nämlich seit der Zeit des Johannes bis zum Kommen des Herrn. Wahrscheinlich handelt es sich um ein vorwegnehmendes Bild.

Der Räucherdienst in 5, 8

„Und als er das Buch nahm, fielen die vier lebenden Wesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder; und sie hatten, ein jeder, eine Harfe und eine goldene Schale, gefüllt mit Räucherwerk. Die sind die Gebete der Heiligen.”

    Das Räucherwerk, das die Ältesten darbringen, wird in 5, 8 als Gebete „der Heiligen“ beschrieben. Engel bringen nicht die Gebete von Heiligen dar.

Das „uns“ in 5, 9

Sie sind Erlöste, Erkaufte durch das Lamm: 5, 9: „… denn du wurdest geschlachtet und erkauftest uns für Gott mit deinem Blut – aus jedem Stamm und [jeder] Sprache und Volksschar und [jedem] Volk”. So nach dem traditionellen überlieferten Text (t. r.) und fast dem gesamten griechischen Handschriftenbefund; das sind 232 von den 251 Hss, die den Text enthalten und keine Lücke an dieser Stelle aufweisen. Das Wort „uns“ fehlt in einer einzigen Handschrift, dem Codex Alexandrinus. Vier (evtl. fünf) Minuskelhandschriften haben „für unseren Gott“. Vierzehn haben nur „uns“ (ohne: „für Gott“). Alle anderen Hss haben die Stelle so wie der traditionelle überlieferte Text. [Auch der Papyrus 115 darf nicht als Zeuge für die Auslassung, sondern muss als „Lücke“ aufgeführt werden. Es sind in diesem schlecht erhaltenen Fragment überhaupt nur wenige Buchstaben dieses Verses 5, 9 erkennbar; es handelt sich (nach der Edition von J. Chapa) um folgende: ......... legontes ......................... ........... phrag .............................. ......... ima ..“ Hieraus zu schließen, dass das heemas („uns“) in dieser Handschrift gefehlt hat, ist zu gewagt. Daher ist P115 an dieser Stelle auch nicht als Zeuge im Nestle-Aland-Apparat angegeben (obwohl von der Anzahl der Buchstaben pro Zeile her „uns“ fehlen könnte). Hinzu kommt, dass das fehlende heemas (uns) im Codex Alexandrinus genau im Umbruch zwischen zwei Spalten zu stehen kommen würde, so dass es vielleicht durch Unachtsamkeit beim Abschreiben verloren gegangen ist. Vgl. Markus Lembke; Bibelgriechisch-Forum, www.streitenberger.com; unveröffentlichte Studie.]

 

 

Einwände

    1. Der Codex Alexandrinus liest  in 5, 9 nicht „uns“, sondern „sie“. 

    Antwort: Eine einzige Handschrift als Zeuge ist zu wenig.[1] Es kann sich um einen Kopierfehler handeln.

    2. Sie singen das Lied (Offenbarung 5, 8-10) gemeinsam mit den vier Lebewesen, die nicht Menschen sind, und auch nicht aus den Völkern kommen. Das „uns“ wäre somit widersprüchlich.

    Antwort: 5, 8-10: „Und als er das Buch nahm, fielen die vier lebenden Wesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder; und sie hatten, ein jeder, eine Harfe und goldene Schalen, gefüllt mit Räucherwerk. Die[2] sind die Gebete der Heiligen. 9 Und sie [Wer, wird nicht gesagt; „sie“ könnte auf die in V. 8 genannten 24 Ältesten bezogen sein. Ob die vier lebenden Wesen auch singen, geht aus dem Text nicht eindeutig hervor.] singen ein neues Lied, [dessen Worte] lauten: „Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen, weil du geschlachtet wurdest und uns für Gott erkauftest mit deinem Blut – aus jedem Stamm und [jeder] Sprache und Volksschar und [jedem] Volk – 10 und …“

    3. Das Lied ist ein Lob auf die Fülle der Erlösten aus allen Stämmen (7, 9); da reichen 24 Stämme bei weitem nicht aus.

    Antwort: Das Lied ist eine Bekundung, dass das Lamm würdig ist, das Buch zu nehmen und die Siegel zu öffnen; würdig ist es deshalb, weil es mit seinem Blut erkauft hat. Der Text spricht von 24 Ältesten, nicht Stämmen.

    4. Sonst im AT (z. B. Dan) sind es Himmelwesen, die dem Seher Dinge erklären. Warum sollten die Belehrenden hier Menschen sein (5, 5; 7, 13-17)?

    Antwort: Das Buch der Offenbarung ist anders als atl. Prophetie. Der Apostel befindet sich im Geist, wird im Geist in den Himmel versetzt. Dort sieht er die Repräsentanten des Gottesvolkes, und er sieht zukünftige Abläufe/Ereignisse/Zustände. In der Vision ist es nicht unmöglich, dass jene sich an den Seher wenden.

Alles in allem scheint die Theorie, dass die Ältesten Engelwesen sind, nicht haltbar.

­    – Thomas Jettel

1. Korinther 3, 16.17

Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempelheiligtum seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 17 Wenn jemand das Tempelheiligtum Gottes verdirbt, wird Gott ihn verderben, denn das Tempelheiligtum Gottes ist heilig, welches ihr seid.[3]

    .  Was ist mit Tempelheiligtum gemeint?

Tempelheiligtum sind die Leser, die Christen als solche, denn letztlich ist der Brief, nach K. 1, an alle an Christus Gläubigen gerichtet. Zusammen sind sie Wohnung Gottes, was ein Tempel ist.

    .  Dass Gottes Geist in ihnen wohnt, erklärt, warum sie als Tempel bezeichnet werden. Der Geist ist Gott, und die Wohnung Gottes nennt man Tempelheiligtum.

    .  „Verderben“: Das Wort im Grundtext wird hier zweimal gebraucht. Will man mit „entheiligen“ übersetzen, so kommt das an dieser Stelle einem „Verderben“ gleich. Dass Gott in der Gemeinde wohnt, verleiht der Gemeinde Bedeutung. Sie ist ihm „heilig“. Mit dieser Wohnung ist in Ehrfurcht umzugehen.

    Wer im AT dem Tempel Schaden zufügte, auf den traf die Todesstrafe. Paulus konnte davon ausgehen, dass dieses jedem jüdischen Christen in Korinth bekannt war. Dem wirklichen Tempel Gottes im Heil des Messias, der Gemeinde, konnte nicht geringere Bedeutung zukommen als dem irdischen. Wer also dazu beitrage, dass Christen, dem Tempel Gottes, ein solcher Schaden zugefügt werde, dass ihr Heil aufs Spiel gesetzt werde und „Verderben“ folge, der müsste selbst dieses Los erleiden. D.h., wer andere in die Hölle schickt, macht sich damit dermaßen schuldig, dass er als Nichtchrist zu betrachten ist.

    – Herbert Jantzen

Mehr!

Kennen wir das auch? Wir sind unzufrieden mit dem, was Gott uns gibt. Wir wollen mehr vom Leben, mehr Freude, mehr Gesundheit, mehr Geld, mehr Ehre, mehr Anerkennung, mehr Zuwendung, mehr Zeit, mehr Ruhe, mehr Aufmerksamkeit. Im geistlichen Bereich wünschen wir uns mehr Zuversicht, mehr Trost, mehr Gebetserhörung, mehr Glauben, mehr Vollkommenheit, mehr Vollmacht, mehr Gaben, mehr Kraft, mehr Heiligen Geist.

    Wir sehnen uns nach einer Erweckung, nach einem gewaltigen Geisteswirken, nach Bestätigung unseres Wirkens und unseres Dienstes durch mitfolgende Zeichen und Segnungen. Wir empfinden unseren Glauben als schwach und unzureichend. Wir bitten Gott um mehr Geist und mehr Vollmacht. Man singt: „Jesus, dein Licht! Füll dies Land mit des Vaters Ehre! Komm Heiliger Geist! Setz‘ die Herzen in Brand!“

 

Die Gemeinde des Herrn benötigt keine neuen „Geistesausgießungen“. Der Heilige Geist ist ausgegossen. Wir benötigen kein neues Pfingsten. Pfingsten ist ein einmaliges heilsgeschichtliches Ereignis. Was wir brauchen, ist neue Hingabe an den Herrn, neue Treue und neuen Gehorsam gegenüber seinem Wort.

    Was aus Gott gewirkt ist, entspricht seinem Wort. Was dem Wort Gottes widerspricht, kann nicht von Gott gewirkt sein. Die Wahrheit finden wir im Gesamtzeugnis der biblischen Offenbarung. Alle Aussagen der Bibel zu einem Thema ergeben ein vollständiges Bild. Gott handelt immer entsprechend seinem Wort. Welchen Stellenwert messen wir dem Wort Gottes bei? Steht das, was Gottes Wort sagt, wirklich im Vordergrund?

    Oft interessiert doch nur, was mir wichtig ist, was Gottes Wort für mich  sagt und was es mir  bedeutet. Wir müssen bereit sein, uns in Demut unter das Wort zu stellen. Wir müssen bereit sein, uns vom Wort sagen zu lassen, was Gott wirklich sagen will. Wir dürfen sein Wort, wenn es uns nicht gefällt, nicht beiseiteschieben und es als nicht relevant für die moderne Zeit erklären. Wenn das Wort Gottes uns widerspricht und zurechtweist, dürfen wir es nicht verbiegen oder verdrehen, sondern müssen Buße tun. Von unserer Stellung zum Wort Gottes hängt unser geistliches Leben ab! Das Wort Gottes hat die Kraft, in den Menschen, die es hören, Glauben und Gehorsam und damit Errettung und Wiedergeburt zu wirken. Wenn wir Gott fürchten und lieben, werden wir auch seinem Wort in Ehrfurcht und Gehorsam begegnen.

    Mehr brauchen wir nicht. Gott hat uns alles geschenkt. Wir haben in Christus die ganze Fülle Gottes. In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. Das reicht bis in alle Ewigkeit. Wir brauchen keinen „zweiten Segen“. Ist uns der Herr Jesus Christus alles? Sind wir ganz auf ihn ausgerichtet? Wenn wir aus eigener Kraft leben, verstopfen wir die Quelle des Segens. Unser Heil beruht ganz und gar auf unserem Herrn Jesus Christus und nicht auf dem, was wir sind und haben. Mehr brauchen wir nicht.

    Haben wir manchmal den Eindruck, dass unsere Gebete kraftlos sind und nichts bewirken? Wünschen wir uns manchmal, dass unsere Gebete so erhört werden, wie wir es uns vorstellen? Beugen wir uns unter Gottes Willen? Vertrauen wir darauf, dass Gott unser Gebet in seiner Weisheit hört und erhört? Glauben wir, dass unser allmächtiger und barmherziger Vater weiß, was wir brauchen, schon bevor wir ihn bitten? Halten wir uns beim Gebet an die Linien der Schrift?

    Satan möchte uns einreden, dass wir durch die „richtige Glaubenstechnik“ mehr erreichen können, dass wir Gottes Arm bewegen und die Welt verändern können. Er will uns aus der Abhängigkeit von Gott lösen. Er vermittelt uns, dass wir uns die Kraft Gottes aneignen können und dass Gott völlig auf uns und unser Gebet angewiesen ist. Er will uns bewegen, alles vollmächtig in die eigenen Hände zu nehmen, da Gott ohne unser Gebet nichts tun könne. Der Mensch soll sich der Kraft Gottes bedienen und ihn für seine Ziele einspannen. Dahinter steckt die alte Lüge der Schlange: „Ihr werdet sein wie Gott!“ Das ist nicht vertrauensvolles Bitten, sondern anmaßendes Fordern. Das ist Magie.

    Jeder Gläubige erhält bei seiner Wiedergeburt den Heiligen Geist. Das ist manchen zu wenig. Sie wollen mehr. Sie möchten durchflutet, durchströmt, in Trance versetzt werden, den Heiligen Geist körperlich spüren, wahrnehmen. Satan versucht, diese Christen mit Gefühlserlebnissen, Visionen und seelischen Sehnsüchten zu betrügen. Er zieht sie weg vom Wort, hin zu beseligenden Erlebnissen. Dagegen bewirkt der Heilige Geist Nüchternheit und Selbstbeherrschung. Man muss Gott nicht „spüren“, um ihm nahe zu sein. „Wenn ich auch gar nichts fühle von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele, auch durch die Nacht“.

    Wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.

    Wir brauchen eine geistgewirkte Hingabe an unseren Herrn, der uns mit seinem Blut erkauft hat. Wir wollen für ihn leben, nicht mehr für uns selbst. Viele Christen sehnen sich nach mehr Vollmacht. Sie leiden darunter, dass die Welt im Argen liegt. Sie möchten im Namen Christi das Reich Gottes hier und heute verwirklichen. Sie fühlen sich beauftragt, das Königreich Jesu Christi hier und jetzt anbrechen zu lassen. Satan redet ihnen ein, sie könnten dem Reich Gottes zum Sieg verhelfen; durch „Proklamieren“, „In-Existenz-Sprechen“ und „Gebieten“ könne das Wirken Gottes „freigesetzt“ werden und die Herrschaft Jesu schon jetzt „realisiert“ werden.

    Gottes Wort spricht nirgends davon, dass die Gemeinde gerufen ist, über Satan Autorität auszuüben. Wir sollen Widerstand leisten und überwinden, aber wir können ihn nicht „binden“ und aus der Welt verdrängen. Wir sollen im Glauben am Sieg Christi festhalten. Der Anbruch des Reiches Gottes ist Gottes alleiniges Werk. Menschliches Wirken ist ausgeschlossen. „Die Königreiche der Welt sind unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Offenbarung 11, 15).

    Als wiedergeborene Christen sind wir Kinder Gottes. Der Herr Jesus Christus hat unsere Schuld durch seinen Tod am Kreuz bezahlt und uns erlöst. Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt. Die Leiden der jetzigen Zeit sind nicht wert, verglichen zu werden mit der Herrlichkeit, die Jesus Christus uns bereitet hat. Jesus allein ist ein Heiland fürs Leben. Er ist unsere Freude und unser Friede. Mehr brauchen wir nicht.

 H. von Redern:

„Wir haben hier die Fülle, seitdem der Heiland kam.

Wir haben dort ein Erbe, so reich und  wundersam.

Wir haben Glück, das leuchtend und unbeschreiblich ist.

Wir haben alles, alles, in dir, Herr Jesus Christ.“

–  (Der Autor des Artikels ist uns unbekannt.)

Daniel K. 3 und der Backofen

Die Frau eines gottlosen Bäckers wollte bei den Versammlungen der Gemeinde sein. Der ungläubige Mann wollte nicht, dass sie dorthin ginge. Sie blieb standhaft, denn sie wusste, ihr geistliches Leben hing zum großen Teil davon ab. Der Mann fluchte und schwor, er würde sie mit dem Messer umbringen.

    Die Frau schrie zu Gott. Sie war bereit um des Mannes willen zu Hause zu bleiben, hatte aber keinen Frieden darüber. Nach langem, heftigem Ringen entschied sie sich, die Versammlungen zu besuchen. Als sie das Haus verließ, rief ihr der wütende Mann nach: „Ich werde den Backofen einheizen. Ich werde dich verbrennen, wenn du heimkommst. Das schwöre ich dir.“ Und sie musste sich noch furchtbare Flüche anhören.

    An jenem Sonntag stand der Prediger (John Fletcher von Madley, 1729-85) auf, ging zur Kanzel und wollte predigen. Da war auf einmal sein Kopf leer. Er hatte kein Wort, um zu reden. Fletcher meinte, er müsse die Gemeinde dieses Mal ohne Predigt entlassen. Da leitete ihn der HERR, er solle über Daniel K. 3 predigen.

    Das tat er. Die Frau des Bäckers hörte mit großer Aufmerksamkeit auf die Botschaft. Jedes Wort war für sie. Zuletzt war ihr Herz so voll von Liebe zu Christus, dass sie betete: „Herr, wenn ich tausend Leben hätte, ich würde sie alle dir geben! Nun bin ich bereit für das Feuer.“

    Und sie lief heim zu ihrem Mann. Der wartete, um sie in den Ofen zu stecken. Aber als er sie auf ihn zulaufen und ihre fröhliche Bereitschaft zu sterben sah, brach er von Sünde überführt zusammen.

    – nach: Ein Wandel mit Gott, Waldbröl

Schau ich zu jenem Kreuze hin

Schau ich zu jenem Kreuze hin,

wo einst der Friedefürst erblich,

für Schaden acht ich, was Gewinn;

was einst mein Stolz, beschämet mich.

 

Herr, lass in nichts mein Rühmen sein,

nur in des Heilands Opfertod.

Fahr’ hin, o Welt, mit deinem Schein!

Bleib’, Jesu, du mein Herr, mein Gott!

 

Sieh, wie von Haupt und Fuß und Hand

sein teures Blut so purpurn floss!

Heiß ist auch mir das Herz entbrannt;

Herr, solche Liebe war zu groß!

 

Wär mein die Welt mit ihrem Glanz,

wär sie als Opfer doch zu klein;

für solche Liebe nimm mich ganz,

ich selbst will, Herr, das Opfer sein.

    – Isaac Watts

Auch jetzt sei Dir mein Leben

Auch jetzt sei Dir mein Leben und alles hingegeben,
Was ich hier hab’ und bin.

Du hast mich ganz erworben, da Du für mich gestorben.
Drum nimm mich ganz zum Opfer hin.

Ich will an nichts mehr denken.

Ich will mich auch nicht kränken um das, was künftig ist:
Ich will von Deinen Händen mich lassen dreh‘n und wenden.

Genug, dass Du mein Alles bist.

    – Anna Nitschmann

Bedenkenswerte Sätze

Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien.

Wir haben mehr Bequemlichkeit, aber weniger Zeit.

Wir haben mehr Wissen, aber weniger Urteilsvermögen.

Wir haben mehr Experten, aber größere Probleme.

Wir rauchen und trinken zu viel, lachen zu wenig,

fahren zu schnell, regen uns zu schnell zu sehr auf,

bleiben zu lange auf, stehen müde auf,

lesen zu wenig, sehen zu viel fern,

beten zu selten.

Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert.

Wir wissen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient, aber nicht mehr, wie man lebt.

Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber nicht den Jahren Leben.

 

° Ich bitte...

weder um Krankheit noch um Gesundheit, weder um Leben noch um Tod, sondern darum, dass DU über mein Leben und meinen Tod verfügst zu DEINER Ehre, und zu meinem Heil! DU allein weißt, was mir dienlich ist. DU bist der Herr. Tue, was DU willst: Gib mir. Nimm mir. Herr, ich weiß, dass ich nur eines weiß: Es ist gut, DIR zu folgen, und es ist mir schädlich, DICH zu beleidigen.

Ich weiß nicht, was mir nützlicher ist, Gesundheit oder Krankheit, Reichtum oder Armut, Leben oder Tod; denn ebenso ist es bei allen Dingen dieser Welt: Diese Entscheidung übersteigt die Kraft der Menschen und der Engel. Was mir nützlich oder schädlich ist, bleibt mir verborgen. Es ist DEIN Geheimnis. Ich will es nicht ergründen. Ich will nur anbeten. – Blaise Pascal, 1623-1662

° Deiner Kraft will ich vertrauen. Die meine ist so klein.

Du lässt mich Deine Wunder schauen, willst in mir mächtig sein. Geborgen in der Gnade Licht, gewinn´ ich Kraft und Zuversicht.

°  „Der Glaube stirbt nie einen natürlichen Tod. Er wird immer vom Unglauben ermordet.“ – P. F. R.

°  „Brüder, wir werden unsere Bibel nicht der heutigen Zeit anpassen, sondern die heutige Zeit der Bibel.“ – C. H. Spurgeon

°  Jesus wird uns nicht für schuldig halten, wenn wir in dunklen Tagen predigen und nur wenige zum Herrn finden. Wir machen uns jedoch schuldig, wenn wir das Evangelium mit Irrtum vermengen, um mehr Erfolg zu haben.

° Uns verspotten lassen? – Lasst die Freundschaft unseres Herrn ein größeres Anliegen sein, als die Anerkennung von Menschen. Die große Frage ist: Wen liebe ich? Mich selbst? Andere? Oder den Herrn Jesus? Wenn ihn, dann aber bis in den Tod. Ich muss bereit sein, täglich mein Leben zu lassen. Loslassen. Ich darf mich nicht aus der Fassung bringen lassen, nur weil die anderen über mich lächeln, mich verspotten.

° Alles wandelt sich durchs Gebet. Bete und glaube, und du wirst die Wunder Gottes erleben. Zu beten schadet uns nie; nicht zu beten schadet immer, auch wenn wir es nicht merken. Es zieht langsam von Gott weg.

° Wer an das Ziel gelangen will, muss auch den Weg wollen.  – C. H. Rappard

° Keiner, der Jesus sein Herz öffnet, bleibt ein Gefangener seiner Gewohnheiten.

° Lehnt euch nie, nie, auch nicht im geringsten Kämmerlein eures Herzens, gegen das auf, was Gott über euch verhängt hat, und ihr werdet erleben, wie unvergleichlich leichter sich alles ertragen lässt.

° Im Tod werden die Bücher geschlossen: Rechnungsbücher, Tagebücher, Bilanzbücher und sogar Gebetsbücher. Allein das Buch des Lebens wird für uns aufgeschlagen. Die Frage ist dann, ob uns Gottes Liebe darin einschreiben konnte.

° Wohl kann man die Bibel lesen, ohne sie zu verstehen, aber man kann sie nicht verstehen, ohne sie zu lesen. Aber versuche nicht, die Bibel zu verändern, sondern lass die Bibel dich verändern. – H. Jantzen

° „Dieses Buch wird dich von Sünde abhalten. Oder die Sünde wird dich von diesem Buch abhalten.“ – Dwight L. Moody über die Bibel

 


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„Unterwegs notiert” ist eine Zeitschrift, die Gedanken weitergeben will, die im geistlichen Gespräch oder im Dienst am Wort eine Hilfe sein können. Sie wird unentgeltlich zugestellt. Die Zeitschrift besteht seit Febr. 1999. Jede frühere Nummer darf bestellt werden. Hrsg: Thomas Jettel, [email protected] (Breitistr. 58, CH-8421 Dättlikon; 052 3010215 / von DE aus: 01801 5557776869), Mitarbeit von Herbert Jantzen (324 - 489 Hwy 33 W, Kelowna, BC, V1X 1Y2, Kanada; 001 250 765 0605; [email protected]). Beiträge zum Inhalt bitte an den Herausgeber.. Inhalte dürfen vervielfältigt werden. (Bankverbindung für Unterwegs notiert: Thomas Jettel, Konto-Nr.: 1462814, Volksbank Jestetten, D, BLZ: 68491500; für die Schweiz: Postkonto 87-519928-9) Zur Erleichterung des Versandes bitte E-Mail-Adressen dem Herausgeber bekannt geben. Wer das Blatt nicht mehr erhalten möchte, darf es ohne weiteres abbestellen.



[1] „Durch zweier oder dreier Zeugen Mund wird jede Sache bestätigt werden” (5M 17,6)

„damit aus dem Munde von zwei oder drei Zeugen jede Sache bestehe” (Mt 18,16)

[2] „Die“ bezieht sich im Gr. auf die mit Räucherwerk gefüllten Schalen.

[3] Lesenswert an dieser Stelle sind die Kommentare von Zahn und Lange