U n t e r w e g s n o t i e r t Eine Handreichung für Dienende ______________________________________________________________ "Infolgedessen sind wir auch bestrebt, solche zu sein, die ihm wohlgefällig sind, sei es daheim oder sei es nicht daheim." 2. Korinther 5, 9 __________________________________________________________________ Nr. 102: Januar, Februar 2017 Von der Gemeinschaft der Gemeinde (Fortsetzung von der vorigen Nummer) A. Die Grundlage der christlichen Gemeinschaft B. Die Mittel der christlichen Gemeinschaft C. DIE GESTALT DER CHRISTLICHEN GEMEINSCHAFT Wie soll das Zusammenkommen der Gemeinde aussehen? Wie oft soll man beisammen sein, in welchem Rahmen, zu welchem Zweck? Was sollen man dabei tun? 1. Grundsätzliches a. Alle Begegnung in der Gemeinde steht im Zeichen der Begegnung des einzelnen mit Gott - mit Gott als Retter. Das heißt: Die Begegnung mit dem Nächsten in der messianischen Gemeinde wird getragen von der persönlichen Begegnung mit dem Messias. Hiervon gibt es einige Beispiele. a1. So war es im AT. Drei Mal im Jahr haben alle männlichen Israeliten vor Gott zu erscheinen. Dadurch, dass der Ort dieser Begegnung als einer und derselbe für alle bestimmt ist (nämlich der Tempel in Jerusalem), entsteht zur gleichen Zeit eine Begegnung mit dem Nächsten, und zwar bereits auf dem Wege dorthin. Diese Begegnung, ob auf dem Wege oder in Jerusalem, wird zu einer Anbetungsgemeinschaft, von der manche unserer Psalmen Zeugnis ablegen. (Vgl. die "Wallfahrtslieder": Psalm 120 - 134. Vgl. a. Psalm 42, 5.) a2. So war es im Leben Jesu. Unser Herr sammelt Menschen um sich, zwölf, die mit einander wandern, essen, disputieren, während sie von ihm lernen. In der Begegnung mit ihm entsteht Gemeinschaft miteinander. a3. So war es im Zusammenleben der Jünger. Die junge Gemeinde in der Apostelgeschichte 2 führt das Zusammenleben der Jünger weiter. Die Apostel und anderen Nachfolger des Herrn leben einfach das Leben weiter, das sie mit ihm bisher kennengelernt hatten. Später teilt sich christliche Gemeinschaft wieder in kleinere Einheiten auf. Zunächst einmal bleiben sie aber nach Möglichkeit zusammen, auch wenn ihre Zahl in die Tausende geht. In dieser Gemeinschaft bindet der Heilige Geist alle an das Haupt und aneinander. Man weiß um die unter ihnen wirkende Gegenwart des verherrlichten Christus. Dass er in den Himmel aufgefahren ist, macht für sie keinen Unterschied. Sie wissen dennoch um seine Gegenwart. a4. So wird es sein in der Ewigkeit In der Ewigkeit ist die Schar der Erlösten um den Thron und das Lamm gesammelt, aber dadurch sind sie in seliger Weise zusammen. Paulus hatte zuvor geschrieben (1. Thessalonischer 4, 18): "Daher: Ruft einander auf ‹und sprecht einander zu› mit diesen Worten." Mit welchen Worten? Mit denen aus 1. Thessalonischer 4. Dass wir einst mit dem Herrn vereint sein werden, das hat Gemeinschaft zur Folge; das bewirkt Gemeinschaft. a5. Schlussfolgerung Echte Gemeinschaft unter Christen besteht in dem Maße, in dem die einzelnen Gläubigen mit Gott Gemeinschaft haben. Das gemeinsame Zusammensein geschieht im Zeichen der Begegnung mit Christus. Dass er in der Mitte ist, macht ihr Zusammensein zu dem Besonderen, das es ist. Jedes menschliche Nachahmen von Gemeinschaft wird hier Mache sein und versagen. Anbetung des Herrn führt zu Achtung des Nächsten am Leib Christi. Liebe zu Jesus führt zu Bruderliebe. Das Trachten, Gott wohlzugefallen, führt zum Trachten nach dem Wohl des Nächsten. Bedingung für die Gemeinschaft untereinander ist die Gemeinschaft mit Gott. 1. Johannes 1, 3: "... damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt; auch ist aber unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn, Jesus Christus." Johannes sagt nicht: "Ich schreibe euch den Brief, damit ihr Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn habt." Sondern: "damit ihr mit uns Gemeinschaft habt". Was ist es, das die Gemeinschaft mit Christen so wertvoll macht? Nicht das Kaffeetrinken, nicht die gemeinsamen Interessen. Was ist das Element, das unserem Zusammensein den Sinn gibt? Unsere Verbindung mit Gott. Wenn das fehlt, fehlt echte Gemeinschaft. Wenn wir - jeder einzelne von uns - Gemeinschaft mit dem Herrn haben, prägt dieses unser Zusammensein und macht es sinnvoll. Was tun wir am Sonntagmorgen? Wir kommen zusammen. Und dann? Wenn es einigermaßen so zugeht wie zur Zeit des NT, bringt man etwas von zu Hause in den Kreis der Gotteskinder mit. Was man mitbringt, teilt man mit anderen. Gemeinschaft unter Christen ist die Fortsetzung unserer persönlichen Gemeinschaft mit Gott in der Stille. Wenn das fehlt, haben wir nicht wirklich Gemeinschaft; dann sind wir nicht imstande, einander wirklich fruchtbar zu dienen. Dann sind wir einfach anwesend und darauf angewiesen, dass andere uns dienen. Aber wenn wir beim Herrn in der Stille gewesen sind, kommen wir aus der Gemeinschaft mit ihm und können anderen geben. Solch einer muss nicht unbedingt predigen. Aber seine ganze Art, wie er sich gibt, strahlt etwas aus, das fruchtbringend ist. Das persönliche Gespräch wird dann mehr von geistlichen Inhalten geprägt sein. Es wird sich mehr um Jesus Christus drehen. Gott wird im Gespräch mehr vorkommen, denn von ihm her kommt man ja gerade. 1. Johannes 1, 4: "Und dieses schreiben wir euch, damit unsere Freude vollkommen sei." Mit "unsere" (so der traditionelle und der byzantinische Mehrheitstext) meint er wohl "die eure und die meine". Es ist das Anliegen des Johannes, andere in seine Gemeinschaft mit Gott und dem Sohn einzubeziehen. Wenn wir das verstehen, können wir verstehen, warum es seiner Freude dient, wenn er das anderen weitersagen kann. "Ich habe große Freude an meiner Gemeinschaft mit dem Herrn und seinem Vater. Das ist der Sinn des Lebens. Und jetzt wünsche ich so sehr, dass auch ihr davon Kenntnis nehmt und dies euer Bekenntnis wird. Das ist meine Botschaft, die ich auszurichten habe. Und wenn ihr und wir dann auf dieser Ebene Gemeinschaft haben, macht dies mich froh." Dazu ist Johannes da, das ist sein Auftrag als Apostel: dass er anderen weitersagt, was Christus ihm gesagt hat. Und zu dieser Botschaft gehört unter anderem, dass Gott Licht ist (1, 5). b. Die Einheit mit dem Herrn und die Einheit der Gläubigen soll zu sehen sein. b1. Es gibt zwei Arten von Begegnung in der Gemeinde Jesu. . Die ordentliche Versammlung der Gemeinde . Der reichliche, oft spontane, Kontakt der einzelnen Glieder des Leibes Christi zwischen diesen ordentlichen Versammlungen. b2. Christen sind geographisch eins und sollten diese Einheit leben. Heute kommt es an Sonntagen oft vor, dass Gemeinde Jesu auf dem Wege zur Zusammenkunft aneinander vorbeigeht - in verschiedene Richtungen. Da ist jemand, der im Westen der Stadt wohnt und geht im Osten zur Versammlung (bibeltreuer Christen). Unterwegs geht er an jemandem vorbei, der im Osten der Stadt wohnt und im Westen zur Versammlung (bibeltreuer Christen) geht. Hiermit bringt man die gegenwärtige Uneinheit der (bibeltreuen) Gemeinde Jesu zum Ausdruck. Doch können wir den heutigen Zustand der Zersplitterung nicht sofort ändern. (In manchen Fällen darf ein Christ sogar mit einem anderen nicht Gemeinschaft pflegen. Dazu später unter dem Thema "Gemeindezucht". Aber in vielen Fällen ist es eine Darstellung der Zersplitterung der Gemeinde.) Wir müssen heute damit leben. Aber wir dürfen es nicht gutheißen. Wir haben einstweilen Geduld - und lernen, Liebe zu üben. Aber wir arbeiten zur gleichen Zeit auf einen Konsens hin, einen biblischen Konsens. D. h., wir bemühen uns, zu entdecken, was denn eigentlich die Bibel sagt. Wir haben ein Ziel. Und wir wissen auch um den Weg zu diesem Ziel: Liebe und Wahrheitstreue, Geduld und Heiligkeit. Von der Schönheit der einmütigen Gemeinschaft spricht Psalm 133: "Sieh! Wie gut und lieblich, wenn Brüder beieinander wohnen und in Eintracht sind." 2. Die Gemeindezusammenkunft a. Die Hauptversammlung der Gemeinde als feste Einrichtung Die Hauptversammlung ist das regelmäßige Zusammen-kommen. Es wird in manchen Kreisen oft "Gottesdienst" genannt. Das ist allerdings kein guter Begriff, denn alles, was wir dem Herrn tun, ist "Gottesdienst". Unser ganzes Leben sollte "Gottesdienst" sein. Römer 12, 1.2. 1. Korinther 11, 17.18: "Dieses - während ich am Anweisen bin - lobe ich nicht, dass ihr nicht zum Besseren zusammen-kommt, sondern zum Schlimmeren, denn erstens höre ich: Beim Zusammenkommen in der Gemeinde sind Spaltungen unter euch vorhanden." ... 1. Korinther 14, 20ff: "Wenn ihr also am selben Ort zusammenkommt ... 23 Wenn nun die ganze Gemeinde am selben Ort (w: auf dasselbe; im selben; i. S. v.: am selben Platz/Ort) zusammenkommt ... 26 Wie ist es also, Brüder? Wann immer ihr zusammenkommt, hat jeder von euch etwas ... 34 Wie es in allen Gemeinden der Heiligen der Fall ist, sollen eure Frauen in den Versammlungen ‹der Gemeinde› schweigen." Hebräer 10, 24.25: "... und lasst uns auf einander achten, um anzuspornen zur Liebe und zu edlen Werken, nicht in unserem Zusammenkommen nachlassen (o.: nicht unser Zusammenkommen fahren lassen / im Stich lassen), so wie es bei etlichen Sitte ist". (D. h.: Das Zusammenkommen als solches soll nicht aufhören.) An allen diesen Stellen ist an ein sich wiederholendes Zusammenkommen zu denken. Es ist vorausgesetzt, dass man seinen Beitrag hat. Würde man fernbleiben, so fehlte der Beitrag. b. Die Teilnehmer der Hauptversammlung der Gemeinde b1. Die Gläubigen ALLE Gläubigen In 1. Korinther 14, 23 ist von der "ganzen Gemeinde" die Rede. Wenn nach Hebräer 10 das Zusammenkommen der Gläubigen nicht aufhören soll, so wird vorausgesetzt, dass jeder Christ etwas beiträgt, wie klein dieser Beitrag auch sein mag. Es sind also alle Gläubigen, die sich zusammenfinden. Dass nicht jeder jedes Mal dabei sein kann, geht aus den Grüßen in einigen Briefen hervor, wo Abwesende gegrüßt werden sollen. Wer ist dabei? Arme wie Reiche (Jakobus 2), Sklaven wie Freie, Einheimische und Ausländer, Gäste; Alte und Junge, einschließlich die Kinder (Nehemia 8, 2.3; Psalm 148, 12.13). In Epheser 6, 1-3 wird vorausgesetzt, dass die Kinder dann, wenn der Brief in der Versammlung vorgelesen wird, dabei sind. Es ist schädlich, wenn Kinder von der wöchentlichen Hauptversammlung ausgeschlossen werden. Kinder können eine Botschaft, die in der Kraft des Heiligen Geistes gebracht wird, genauso gut aufnehmen wie Erwachsene. Auch wenn sie nicht alles mitbekommen: Man sollte das Wirken des Heiligen Geistes nicht unterschätzen. b2. Auch Ungläubige Gemäß 1. Korinther 14, 23-25 können auch sie dazukommen. Das heißt nicht unbedingt, dass sie speziell dazu eingeladen werden, "unters Wort zu kommen", aber es wird ihnen nicht verwehrt, wenn sie kommen möchten. Üblicherweise gehen die Gläubige hinaus zu den Ungläubigen, nicht umgekehrt. (Nicht: "Ladet sie ein, zu kommen!", sondern: "Geht hin und verkündigt!") Der Zweck der Versammlung im NT war nicht, Außenstehende zu erreichen, auch nicht, "die Jugend" zu erreichen. Man kommt nicht zusammen, um jemanden zu erreichen oder zu evangelisieren. Das geschieht üblicherweise außerhalb der Gemeindeversammlungen. c. Die Beiträge in der Hauptversammlung der Gemeinde c1. Die Art der Beiträge 1. Korinther 14, 26: Wie ist es also, Brüder? Wann immer ihr zusammenkommt, hat jeder von euch [etwas]: Er hat einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache, hat eine Offenbarung, hat eine Übersetzung. Alles geschehe zur Erbauung." Das Vorlesen der Heiligen Schrift Das Vorlesen ist ein wichtiger Teil der Versammlung. Zusätzlich zum persönlichen Lesen, sollte Gottes Wort viel vorgelesen werden, wenn Christen zusammen sind. 1. Timotheus 4, 13: "Bis ich komme, widme dich dem Lesen, dem Aufrufen, dem Lehren." 1. Thessalonischer 5, 27; Lukas 4, 16; Kolosser 4, 16; Offenbarung 1, 3; 1. Mose 31, 11; Nehemia 8, 8.18; 9, 3; 13, 1; 2Kg 23, 3. Die alttestamentliche Synagoge ist dafür ein Beispiel. Die Lehre Apostelgeschichte 2, 42: "Sie waren beharrlich bei der Unterweisung der Apostel und der Gemeinschaft und dem Brechen des Brotes und den Gebeten." Dies ist die einfachste Form der Versammlung: Ein oder mehrere begabte Lehrer unterweisen (systematisch oder situationsbezogen) durch das Wort Gottes zur Förderung der Erkenntnis Gottes, seiner Wege und seines Willens (Apostelgeschichte 11, 26; 19, 9-10; 18, 11; 20, 20). Fünf Wörter von Unterweisung können schon wertvoll sein. (1. Korinther 14, 19). Hebräer 5, 12: Jeder sollte gewissermaßen lehren können. Kolosser 3, 16 schließt auch die Sammlung der Gläubigen ein, beschränkt sich jedoch nicht darauf. Auch die Möglichkeit des Fragenstellens ist gegeben (1. Korinther 14, 35). Der Dienst der Lehre wurde auch oft von umherreisenden Lehrern ausgeführt (Apostelgeschichte 18, 27.28; 20, 7.8; 1. Korinther 16, 12; Titus 3, 12.13; 2. Johannes 10). Prophetie Zur Zeit des NT gab es unter besonderer Leitung des Geistes gegebene "Offenbarung", die dann in "Prophetie" weitergegeben werden konnte. Diese Prophetie war nicht derselben Qualität wie die Schriftprophetie eines Jesaja oder Paulus. Aber dennoch war sie "Prophetie", Gottes Reden an Menschen weitergegeben. Paulus regelt sie in 1. Korinther 14, 29.30: Nur zwei bis drei, nacheinander, nicht zu gleichen Zeit; andere dürfen unterbrechen. Aufrufen/Zusprechen/Bitten Gr.: parakalein (nicht: "ermahnen"), wovon das Wort Paraklet (Tröster, Beistand) kommt; Römer 12, 8; 1. Timotheus 4, 13. Es unterscheidet sich vom Lehren darin, dass es sich mehr in seelsorgerlicher Weise an die Hörer wendet und stärker auf die Praxis bezogen ist. Das Lied Hier: das vorgetragene Lied; aber es wurden damals Lieder nicht nur vorgetragen, sondern auch gemeinsam gesungen (z. Bsp. Apostelgeschichte 16, 25; Offenbarung 14, 3; 15, 3). Gebet (Männer) 1. Timotheus 2, 1.8: "Vor allem lege ich dir nahe: Lass Flehen, Gebete, Fürbitten, Dank für alle Menschen dargebracht werden, ... 8 Es ist also mein Wille, dass die Männer an jedem Ort beten, dabei heilige ‹und reine› Hände aufheben ohne Zorn und Bedenken" (Die Betonung liegt nicht auf dem Aufheben [der Handflächen], sondern auf der Reinheit.) Das Mahl des Herrn 1. Korinther 11, 18-23. Wie oft, wird nicht angedeutet. Freiheit, nicht Vorschrift prägt das Leben der neutestamentlichen Christen. c2. Der Zweck der Beiträge Die Ehre Gottes 1. Petrus 4, 10.11: "..., damit in allem Gott verherrlicht werde." 1. Korinther 10, 31: Alles zur Ehre Gottes Kolosser 3, 17: Alles im Namen Jesu, d. h., in seinem Auftrag 3, 23: Alles dem Herrn Epheser 5, 19: "Singt und spielt dem Herrn in euren Herzen!" Ihm wird gesungen und gespielt - zu seiner Freude und zu seinem Genuss. 1. Petrus 2, 5: "um darzubringen geistliche Opfer, die Gott angenehm sind durch Jesus Christus". Die Erbauung der Gemeinde "Alles geschehe zur Erbauung" (1. Korinther 14, 26), vgl. Heb. 10, 24, 25. Die Beiträge sollten nähren und wehren, bauen und korrigieren, ermutigen und zurechtbringen. Der Herr soll auch im praktischen Sinne in der Mitte sein. Das sollte man merken/feststellen können. Kolosser 2, 19: Das Haupt festhalten, "von dem aus der ganze Leib, durch die Gelenke und Bänder versorgt und zusammengeschlossen, ‹in› dem Wachstum Gottes [in dem von Gott gewirkten, gelenkten o. bestimmten Wachstum] wächst" Epheser 4.16: Vom Haupt aus vollzieht "der ganze Leib, wohl zusammengefügt und zusammengeschlossen durch jedes versorgende Gelenk, entsprechend der Tätigkeit eines jeden Teiles in [dem ihm zugemessenen] Maß, das Wachstum des Leibes, sodass er sich selbst baut - in Liebe." Der Herr wandelt inmitten der Gemeinden (Offenbarung 1, 13). Daher geschieht alles in seiner heiligen Gegenwart. Und man weiß, wie man sich in seiner Gegenwart zu verhalten hat. Matthäus 18, 20: "... zu meinem Namen hin versammelt ..., da bin ich in ihrer Mitte", nämlich erhörend, segnend, wirkend. Die Ehre Gottes soll in allem (1. Petrus 4, 11) - auch in der Erbauung der anderen - gesucht werden. Die Glieder des Leibes Christi versammeln sich, um einander mit ihren Gaben zu dienen. Sie kümmern sich nicht um ihre eigene Erbauung, sondern sie suchen die der anderen (1. Thessalonischer 5, 11; 1. Korinther 14, 4.17; 10, 23). d. Der Ablauf der Zusammenkunft Das NT gibt Angaben, was Christen tun sollen, wenn sie als ganze Gemeinde zusammenkommen: * Beten, 1. Timotheus 2, 1.8; 1. Korinther 14, 14-19.26 * Gottes Wort vorlesen, 1. Timotheus 4, 13 * Gottes Wort lehren, 1. Korinther 14, 26; Kolosser 3, 16 * mit Gottes Wort aufrufen/zusprechen, 1. Thessalonischer 5, 11 * Singen (vorsingen oder gemeinsam), 1. Korinther 14, 26 * Das Mahl des Herrn nehmen, 1. Korinther 11 Genauere Informationen werden nicht gegeben. Wo das NT nicht Vorgaben gibt, besteht Freiheit. Wichtiger als der Ablauf ist das Leben! Wichtiger ist der Inhalt des Gesprochenen und auf die Art und Weise, wie man spricht. d1. Die Aufsicht Aufseher sollen hier in Erscheinung treten. Gott hat verantwortliche Männer eingesetzt, die mit Hilfe des Heiligen Geistes zum Rechten sehen und die Aufsicht haben sollen. Das heißt nicht, dass nur sie lehren und nur sie wachen, aber sie tragen eine Hauptverantwortung. Sie müssen Rechenschaft geben über das, was in der Versammlung geschieht. Sie sind auch verantwortlich für die Musik und für die Instrumente, die verwendet werden, und für das Auswählen der Liederbücher, aus denen gesungen wird. d2. Alles soll in Liebe geschehen. 1. Korinther 16, 14: "Euer alles geschehe in Liebe." Die Atmosphäre des Wachstums ist die Liebe. Epheser 4, 16E. In der Liebe ist die Heiligkeit eingeschlossen. d3. Alles soll in Anstand und in Ordnung geschehen. Gott ist nicht ein Gott von Unordnung, 1. Korinther 14, 33. "Alles geschehe mit Anstand, ‹in geziemender Weise›, und ordnungsgemäß." (V. 40) Kolosser 2, 5: "... und sehe eure Ordnung". Es gibt Reihenfolge; es herrscht nicht ein Durcheinander oder Tumult. Es gehört zur Liebe, dass man mitteilt, was nun als Nächstes kommt. Hier werden die Hirten in Erscheinung treten - bzw. Aufgaben delegieren. d4. Nicht Zeit vergeuden Wenn Gottesvolk zusammen ist, sollte man nicht lange Stillezeiten haben, es sei denn man möchte es beim Mahl des Herrn so haben, dass Geschwister Zeit für persönliches Gebet haben. Aber auch da sollten die Stillezeiten nicht zu lange sein. In manchen Kreisen sitzt man stille und wartet "auf ein Wort vom Herrn". Das ist unnüchtern und unbiblisch. Wenn man sich nicht vorbereitet hat, darf man nicht erwarten, dass ein Wort von irgendwoher "kommt". Das tut man ja im täglichen Leben auch nicht. Man soll auch nicht auf ein Gefühl warten, das einem sagen würde, dass man nun reden solle. Derlei kennt das NT nicht. d5. Die Gemeinde soll innerlich gefördert werden. 1. Korinther 14, 12.26M. Für manche Seelsorger und Verkündiger scheint der Zweck der Zusammenkunft der Gläubigen das Zusammenkommen selbst zu sein. Da werden die Gläu-bigen aufgerufen doch "zu kommen". Wenn man "gekom-men ist", gilt man als guter Christ. Und wenn man nicht kommt, wird man ermahnt. Da wird aufgerufen zu beten, "dass andere kommen". Bei so manchen Berichten über Versammlungen kommt einem vor, es sei dem Prediger wichtig, wie viele Leute gekommen sind. Wenn am ersten Abend einer Serie viele da waren, war es "ein gesegneter, guter Anfang", wenn weniger da waren, war es "ein betrüblicher Anfang". Seelsorglich nachzugehen heißt bei solchen Predigern, Christen einzuladen "in die Stunde zu kommen". Wenn sie dann nicht kommen, steht es (ihrer Meinung nach) schlimm um sie. So etwas kennt das NT nicht. Wir werden im NT aufgerufen und ermutigt, auf das Eigentliche hin zu wirken. Das Eigentliche ist das Leben Christi in uns; und die Anbetung; und die Gestaltung in Christi Bild. Es geht nicht in erster Linie darum, dass die Leute "kommen", sondern dass man dazu sieht, wie es mit ihrem geistlichen Leben aussieht. Das bedeutet, dem einzelnen nachzugehen, Besuche, Gespräche, gemeinsames Bibellesen im kleinen Kreise, wo Fragen gestellt werden; Heranbildung zu hingegebener Jüngerschaft, Verantwortliche Zweierschaft. Man kann die Liste fortsetzten. e. Andere Arten von Zusammenkunft e1. Die Gebetsgemeinschaft Wir finden im Neuen Testament sowohl Gebetsversamm-lungen als Teil des Zusammenkommens der ganzen Gemeinde (vgl. 1. Korinther 14, 14-19; 1. Timotheus 2, 1-8) wie auch Gebetsversammlungen von einigen Geschwistern (Apostelgeschichte 3, 1ff nachmittags; 4, 24ff; 12, 12; 20, 36). Solche freie Zusammenkünfte sind ein großer Schatz. Der Inhalt der Gebete, die Demut, die Inbrunst und der Glaube der Beter erbaut die Glieder des Leibes Christi (1. Korinther 14, 17). Viele Gebets-zusammenkünfte sind spontan (Apostelgeschichte 4, 23ff; 12, 5.12; 21, 5). Wenn die gesamte Gemeinde zum Gebet zusammen-kommt, ist es nicht ratsam, die Gruppe in Kleingruppen aufzuteilen. Es gilt gemeinschaftlich vor Gott zu treten. Der Heilige Geist möchte lenken. Manchmal ist es nicht unangebracht, gewisse Brüder zu bitten, dass sie im Gebet leiten. Andererseits herrscht Freiheit. Auch für das gemeinschaftliche Gebet gilt: Alles geschehe in Liebe. Es mag zuweilen nötig sein, dass die Hirten Anleitung geben, für welche Anliegen gebetet werden soll. Die Gebete sollten nicht allzu ausschweifend sein. Lieber kurz und öfters als einmal lange. Man betet für die gemeinsamen Anliegen, nicht für solche, die keinem anderen ein Anliegen sind. Wenn uns die Anliegen des anderen nicht auch zum Anliegen werden, ist einmütiges Beten nicht möglich. Alle Anwesenden müssen hören können, was gebetet wird. Wenn die Schar sehr groß ist, muss möglicherweise ein Mikrophon verwendet werden. Die Gebete müssen echt, ehrlich, einfach und konkret sein. Das "Amen" der Gemeinde soll kräftig und ehrlich sein. - Solche Dinge sind zu lehren. e2. Die geschäftliche Zusammenkunft In Apostelgeschichte 6 wird eine geschäftliche Angelegenheit besprochen, in dem Fall das Problem der Mitarbeiter. e3. Treffen zum Missionsbericht Apostelgeschichte 14, 27: Paulus und Barnabas berichten über das, was der Herr mit ihnen getan hat. e4. Zusammenkunft zum Besprechen theologischer Fragen Apostelgeschichte 15. Nicht nur die ganzzeitlichen Theologen (die Apostel und Ältesten) machen mit, sondern auch sonstige Brüder aus der Gemeinde. e5. Die evangelistische Zusammenkunft In der Apostelgeschichte war sie oft spontan. Apostelgeschichte 2 und 3. Die Zusammenkunft in 19, 10 war möglicherweise auch evangelistisch. Es kamen Christen und evtl. auch Außenstehende in die Schule des Tyrannus. Heute werden oft falsche Begriffe gebraucht: Wir laden zu einer "Evangelisation" ein; es wird dann aber einfach das Wort Gottes der Gemeinde verkündet und zuletzt zum Seelsorgegespräch aufgerufen. Wir sollten biblische Ausdrücke verwenden. Ansonsten schaffen wir Verwirrung. e6. Die geistliche Gemeinschaft im familiären Kreis Andacht, Gesang, Wort lesen, reihum beten. Das kann am Mittagstisch geschehen oder abends, täglich oder gelegentlich. Das ist die beste Gelegenheit für Kinder, das Wort Gottes zu hören. Kinder sollen täglich "umbetet" werden und in der Atmosphäre des Wortes Gottes aufwach-sen. Dann wird es für sie eine alltägliche Sache. Sie gewöhnen sich an Gottes Wort und Gebet. Väter sind aufgerufen, die Verantwortung wahrzunehmen. Die Familie ist der Ort, an dem sich der (zukünftige) Hirte bewährt. Was er in der Familie tut, bereitet ihn vor. 1. Timotheus 3, 4.5: "der dem eigenen Hause wohl vorsteht, der seine Kinder mit aller Würde in Unterordnung hält (wenn jemand dem eigenen Hause nicht vorzustehen weiß, wie wird er für eine Gemeinde Gottes sorgen?)". Paulus erwartet, dass in den Familien Andachten stattfinden. Gott will, dass sich der Vater dort erprobt - als Leiter für Frau und Kinder. Diese Art des Zusammenkommens als Familie ist heute fast verschwunden, ist aber äußerst wichtig. Gemeinde Jesu lebt davon. Die Zukunft der Gemeinde hängt davon ab. e7. Sonstige Zusammenkünfte, bei denen jeder etwas beiträgt Diese sind äußerst wichtig, heute wie damals. Wir wissen nicht, in welchem Maße und wie oft das zur Zeit des NT geschah. Gemeinden sollten Gelegenheit dazu geben, dass Geschwister sich treffen können und sich am Weitergeben des Wortes Gottes beteiligen können. Das kann auch in Versammlungen unter der Woche geschehen. Viele Brüder sind heutzutage nicht in der Lage dazu, Wort Gottes weiterzugeben, weil keine Gelegenheit gegeben wird, es zu lernen. Wenn die Wochentage mit Programmen und Übungsstunden angefüllt sind, bleibt keine Zeit für das ungezwungene Treffen und für Bibelgespräche. Grundsätzlich sollte mehr Mut zu Spontanem gemacht werden. Gemeinde Jesu darf planen (d. i. die Konstante), soll aber jederzeit bereit sein für Unvorhergesehenes (d. i. die Variable). Wenn Dinge zur reinen Routine werden, können sie todbringend sein. "Gemeinde" ist: geistlich lebende Menschen. Leben zu fördern bedeutet beides: Führen und Freiheit zu geben. Brüder, die in der Leitung Mitverantwortung tragen, sollten jeden Sonntag zur Wortverkündigung bereit sein, auch wenn sie nicht "eingeteilt" waren. Man sollte immer ein "Wort" parat haben. b. Über die Freiheit in der Zusammenkunft a. Die Freiheit ist groß. In der neutestamentlichen Gemeinde gibt es größere Freiheit als wir üblicherweise annehmen und kennen. a1. Jeder kann beitragen (1. Korinther 14, 26) - den eigenen Gnadengaben entsprechend (Römer 12, 3-8; 1. Korinther 12, 7-11) und unter der unbedingten Führung des Heiligen Geistes. 1. Petrus 4, 10.11: "... wobei [ihr], jeder so, wie er eine Gnadengabe empfing, euch damit dient - wie edle Hausverwalter der mannigfaltigen Gnade Gottes: 11 wenn jemand redet, als [einer, der] Worte Gottes [spricht], wenn jemand dient, als [einer, der es] aus der Stärkung [tut], die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus, dem in ‹alle› Ewigkeit die Herrlichkeit und die Macht ‹gebühren›. Amen." a2. Jeder soll und darf prüfen (1. Thessalonischer 5, 20.21) und beurteilen (1. Korinther 14, 29). a3. Der Geist soll nicht gedämpft werden (1. Thessalonischer 5, 19). a4. Alles darf schön und in Ordnung geschehen. (1. Korinther 14, 26-33; 14, 40). b. Die Freiheit ist aber auch eingeschränkt. b1. Durch das Alter Kinder sind nicht Führer und dürfen das Reden in der Versammlung der Gemeinde nicht bestimmen. b2. Durch das Geschlecht Frauen reden nicht in den Gemeindeversammlungen. 1. Korinther 14, 34.35: "Wie es in allen Gemeinden der Heiligen der Fall ist, sollen eure Frauen in den Versammlungen schweigen, denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern [sie haben] in Unterordnung zu sein, so wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie aber etwas zu lernen wünschen, sollen sie zu Hause die eigenen Männer fragen, denn es ist für Frauen schändlich, in der Versammlung zu reden." b3. Durch die Gnadengaben Jeder setzt sich seinen Gnadengaben entsprechend (Römer 12, 3-8; 1. Korinther 12, 7-11) ein. Die Möglichkeiten sind unzählig. (Nb: Das Leben und Dienen der Heiligen darf nicht zu stark von vorgegebenen Programmen oder Anlässen einschränkt werden. Die Gemeinde braucht zeitlichen Freiraum für den Dienst, das Bibelstudium und das Gebet. Jeder lernt, in persönlicher enger Abhängigkeit vom Haupt zu leben und völlig für ihn und sein Volk da zu sein. Hirten können Anleitung, Hinweise und Warnung geben. Bestimmen tut allein der Herr (Römer 14, 7.8; 2. Korinther 1, 24; 4, 5; 1. Petrus 5, 3.) b4. Durch das Haupt des Leibes Jeder Bruder steht in seinen Beiträgen unter der unbedingten Führung des Heiligen Geistes. 1. Korinther 12; Epheser 4, 16 b5. Im Inhalt Der Inhalt soll Wort Gottes sein, vom Wort Gottes geprägt sein. 1. Petrus 4, 11: "Wenn jemand redet, [dann] als einer, der Aussprüche Gottes spricht; ... damit in allem Gott verherr-licht werde." c. Über die Struktur a. Allgemeines zur Struktur Zwei Dinge sind zu beachten: a1. Wir müssen ein Bild von biblischer Struktur haben - wie einfach sie auch sein mag. Wir sollten uns das Bild von dem, worauf wir hinarbeiten wollen, verschärfen. Jesus Christus hat ganz einfache Grundsätze eingesetzt. Nicht unser gewohntes "Bild", sondern das neutestamentliche behalten wir im Auge. Wir wollen nicht mehr "sehen" als das, was im Wort Gottes geschrieben steht. a2. Wir sollen den biblischen Weg zu diesem Bild wissen - und gehen. Dieser Weg verläuft über Heiligkeit und Liebe. In der Verwirklichung der Reichgottesarbeit dürfen wir die Liebe nie außer Acht lassen. b. Sieben Grundsätze über Struktur b1. Gemeinde ist auch ohne besondere Struktur Gemeinde. Gemeinde beginnt nicht erst, wenn man Sonntagsversammlungen hat. b2. Jede Gruppe, die zusammenkommt, hat eine gewisse Struktur, wenn auch eine sehr einfache. Das ntl. Zusam-menkommen ist gekennzeichnet von Spontaneität, Liebe, Vertrauen, nicht von Satzungen, Regeln und Programmen. Leib Christi ist ein Organismus, nicht eine Organisation. Einiges muss organisiert werden, z. Bsp., wann man sich trifft und wieder auseinandergeht. Aber das meiste im Leib geschieht durch die Lebensverbindung mit Christus. b3. Die Gemeindestruktur muss die des Neuen Testaments sein. Das NT sagt genug darüber. b4. Sie wird nicht durch Menschen geschaffen. b5. Sie ist nicht statisch, sondern entsteht und wächst. Sie entsteht nicht so, wie Menschen es wollen, sondern, wie der Heilige Geist es will. b6. Die Struktur der Gemeinde ist die eines LEIBES. Damit ist sie vorgegeben. Man muss daher keine Gemeinde gründen, sondern man muss Gemeinde leben. b7. Sie entsteht entsprechend den Gnadengaben. Dienste ("Ämter") entstehen durch Anerkennen dessen, was der Herr an Begabung geschenkt hat. Wenn gewisse Gnadengaben nicht vorhanden sind, kann man niemanden "ernennen", das Mangelnde zu ersetzen. Wenn keine Lehrer oder Hirten vorhanden sind, darf man dafür beten, dass Gott welche schickt oder heranreifen lässt. - (Fortsetzung in der nächsten Nummer) Ergänzung zum Thema "Gliedschaft" (Vgl. Artikel "Gemeindemitgliedschaft", Ausgabe Nr. 98) "Gliedschaft" ist dasselbe wie "Zugehörigkeit", Zugehörigkeit zum Leib Christi. Es gibt im NT keine zur normalen Gliedschaft zusätzliche Gemeindemitgliedschaft. Das NT redet überhaupt nicht von "MITgliedern". Auch in einer Familie gibt es keine Mitglieder, sondern nur Glieder. Ein Glied der Familie wird man durch Geburt. Ein Glied der Gemeinde wird man durch die Wiedergeburt. Ab da ist man "zugehörig". Auf lokaler Ebene wird die Zugehörigkeit zum Leib Christi ausgelebt, indem man Gemeinschaft pflegt. Dieses sieht so aus, wie die Heilige Schrift es uns sagt (z. Bsp. 1. Korinther 12; Epheser 4). "Zugehörigkeit" ist nicht notwendigerweise zugleich auch "Gemeinschaft". Gemeinschaft wird gepflegt bzw. gewährt. Es gibt im NT Fälle, wo Christen aufgefordert werden, jemandem, der sich "Bruder" nennen lässt, die Gemein-schaft zu entziehen (bzw. nicht zu gewähren; 1. Korinther 5). Ansonsten sind Christen aufgerufen, allen wahren Heiligen Gemeinschaft zu gewähren. Im NT werden klare Grundsätze der Gemeinschaft unter den Heiligen am Ort vorgegeben. Hirten am Ort haben Mitverantwortung für die ihnen von Gott zugewiesenen "Losanteile" der (einen) Herde Gottes (1. Petrus 5, 3). Zur "Herde" gehören die Wiedergeborenen. Gemeinde am Ort lebt als Leib Christi zusammen. Christen lernen, miteinander zu leben und füreinander da zu sein. Hirten am Ort sind verantwortlich für das, was in der örtlichen Versammlung geschieht. Christen sind aufgerufen diejenigen, die unter ihnen arbeiten und ihnen vorstehen, zu lieben, zu schätzen und ihren hingegebenen Dienst anzuerkennen (1. Thessalonischer 5, 12.13; Hebräer 13, 17). Zusätzlich trägt jeder Christ auch Mitverantwortung für seine Geschwister. Sein Dienst im Leib Christi wird vom Haupt dieses Leibes, das die Gnadengaben, Dienste und Wirkungen verschieden verteilt (1. Korinther 12, 4-6), bestimmt (12, 11). Dazu ist eine enge Verbindung jedes Gliedes mit dem Haupt, Jesus Christus, nötig (Epheser 4, 16). Wie kann/soll man dann "Gemeindezucht" betreiben? Und was macht man mit den "U-Boot-Christen" (die mal hier, mal da auftauchen und wieder verschwinden)? Die kurze Antwort: Genauso wie es im NT gesagt wird: Es gibt Fälle, wo man jemandem die Gemeinschaft entziehen muss. Wie? Indem jeder Christ einem solchen Menschen die Gemeinschaft nicht gewährt und sie mit ihm nicht pflegt. Dadurch wird er bloßgestellt. Die Hirten am Ort haben die Verantwortung, die Gemeinde öffentlich zu informieren, sodass jeder entsprechend handeln kann. Gemeinschaftsentzug ist nicht Entzug der Gliedschaft (Zugehörigkeit zum Leib). Die Zugehörigkeit (und damit das Heil) kann nur Gott entziehen. In einem späteren Artikel soll auf das Thema "Gemeindezucht im NT" näher eingegangen werden. - Thomas Jettel Ja, so ist's dein Wohlgefallen Ja, so ist's dein Wohlgefallen. Wunderbarlich handelst du. Die ein Abscheu sind vor allen, denen hörst und sprichst du zu. Satte wollen kein Erbarmen. Stolze kennen keinen Herrn. Nur die Elenden und Armen rühmen deinen Namen gern. Höchster, sei von mir erhoben, dass du mich auch angeblickt. Ich will dich mit denen loben, die du auch wie mich erquickt. Bring uns dorthin, wo du wohnest, dir zu einem ew'gen Ruhm, wo du stets im Lobe thronest und in deinem Heiligtum. Weihnachten ist Weihnachten ist, wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt, wenn der Starke die Kräfte des Schwachen liebt, wenn der "Habe-was" mit dem "Habe-nichts" teilt, wenn der Laute bei dem Stummen verweilt und begreift, was der Stumme ihm sagen will, wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos wird, das scheinbar Unwichtige wichtig und groß wird. Weihnachten wird's, wenn ein Mensch Jesus Christus sein Leben anvertraut und IHN in die Mitte des Lebens stellt. (Autor unbekannt) BEDENKENSWERTE SÄTZE ° Die Bibel beantwortet nicht alle Fragen, aber sie beantwortet alle Fragen, auf die ich Antwort benötige. - HJJ ° Gott ist der einzige, der ein Recht hat, gelobt werden zu wollen. - Herbert Jantzen so a. i. Folg. ° Gott kannte vor Grundlegung der Welt jeden einzelnen Menschen, der je existieren sollte - und er sah ihn, wie er von ihm weggehen würde. Wie muss ihn das geschmerzt haben! ° Wir sind als Ebenbilder Gottes geschaffen, und unser Platz ist in Jesu Nähe. Hier erfahren wir volle Befriedigung, Er-füllung und Befreiung. In ihm ist alles, was ich brauche. Dienste 1.-8. 1.: Slavgorod (1M) 10-15.1.: Novosibirsk (Eph) 20.-21. 1.: Zollikofen (Gebet; Hebräer 1) 22. 1.: Wetzikon; 27./28./31.1.: Wetzikon (Das Denken des Christen; Christ und Bild; Umgang mit den neuen Medien) 29.1.: Rothrist; Nachm.: Wetzikon (1M) 6.-10. 2.: Pascani/Rumän. (Heb) 12.-16. 2.: Danes 17.-19. 2.: Fluorn 24.-26. 2.: Essentho (1. Mose 12ff) 3.-13. 3.: Sibirien Vielen herzlichen Dank für alles Mitbeten. Thomas Jettel ___________________________________________________________________________________________________________________________________ In "Unterwegs notiert" geben wir - seit dem Jahr 1999 - Gedanken weiter, die im geistlichen Gespräch oder im Dienst am Wort eine Hilfe sein können. Die Zustellung ist unentgeltlich. Frühere Nummern können bei www.sermon-online.de heruntergeladen werden. Hrsg. Th. Jettel (jettel@hispeed.ch Breitistr. 58, CH-8421 Dättlikon; [+41] 52 301 0215). Mitarbeit von H. Jantzen (Kanada; 001 250 7632144). Beiträge zum Inhalt bitte an den Herausgeber. Inhalte dürfen vervielfältigt werden. (Bankverbindung: Thomas Jettel, IBAN: DE73 68492200 0001 462814; BIC: GENODE61WT1; für CH: Postkonto 87-519928-9) Zur Erleichterung des Versandes bitte E-Mail-Adressen dem Herausgeber bekannt geben. Wer das Blatt nicht mehr erhalten möchte, darf es ohne weiteres abbestellen. S. 2 Unterwegs notiert Nr. 101 S. 7 Unterwegs notiert Nr. 102