U n t e r w e g s n o t i e r t Eine Handreichung für Dienende ______________________________________________________________ So sind wir also allezeit guten Mutes und wissen, dass wir, solange wir daheim sind im Leib, ferne wohnen von dem Herrn." 2. Korinther 5, 6 __________________________________________________________________ Nr. 103: März, April 2017 Von der Gemeinschaft der Gemeinde (Fortsetzung von der letzten Nummer) Überblick: A. Die Grundlage der christlichen Gemeinschaft B. Die Mittel der christlichen Gemeinschaft C. Die Gestalt der christlichen Gemeinschaft D. DER ORT UND DIE ZEIT DER CHRISTLICHEN GEMEINSCHAFT Für die praktische Orientierung ist es wichtig, dass man sich nicht bindet, wo das NT etwas nicht vorschreibt. Es gibt Christen, die meinen, einem gewissen Modell verpflichtet sein zu müssen, das aber nicht aus der Heiligen Schrift kommt. Dann wundern sie sich, wenn es nicht funktioniert. Würden wir den Herrn Jesus Christus wirklich Haupt sein lassen und fleißig ins Gebet gehen und die menschlichen Stützen beseitigen, so würde sich so manches Problem lösen. 1. Der Ort Welche Beispiele von Gemeinschaftorten haben wir im Neuen Testament? a. Das Tempelareal Man pflegt bereits bestehende Gemeindegemeinschaft im jüdischen Tempel. Apostelgeschichte 2, 46; 3, 1. b. Das Privathaus Apostelgeschichte 2, 46: von Haus zu Haus Apostelgeschichte 12, 12: im Haus v. Maria, Johannes Markus' Mutter Apostelgeschichte 16, 40: im Haus der Lydia Apostelgeschichte 20, 20: von Haus zu Haus Apostelgeschichte 28, 23.25.30, 31: Paulus - als Haftgefangener - pflegt Gemeinschaft in einer gemieteten Wohnung. Römer 16, 5.15; 1. Korinther 16, 19: im Haus des Aquila Römer 16, 23: im Haus des Gajus 1. Korinther 14, 35: zu Hause; Kolosser 4, 15; Phm 2; 2. Johannes 10.11 Die Bibel spricht nicht von "Hauskreisen" und "Hausge-meinden". Nicht das Haus macht eine Gemeinde zur "Hausgemeinde". c. Die Synagoge In Jakobus 2, 2 (gr. sünagogee) ist die Zusammenkunft oder der Versammlungsraum gemeint. Apostelgeschichte 19, 8: Zuerst trafen man sich in der Synagoge, dann sonderte Paulus die ab, die ihm zuhörten. d. Der Vortragssaal, die "Schule" Apostelgeschichte 19, 9: Paulus darf nicht mehr die Synagoge benutzen, daher treffen sie sich im Schulsaal des Tyrannus. e. Das Gefängnis, Apostelgeschichte 16, 25 f. Der Obersaal, Apostelgeschichte 1, 13 u. 20, 8 g. Der Meeresstrand, Apostelgeschichte 21, 5 . Sechs Schlussfolgerungen Was lernen wir aus diesen Stellen? (Die Texte beschreiben, aber als solche haben sie vorschreibenden Charakter.) a. Der Ort scheint nicht so wichtig zu sein. Wo sich die Gemeinde versammelt, ist unwesentlich, da der Tempel Gottes im Neuen Testament aus lebendigen Steinen besteht. 1. Korinther 3, 16.17; Epheser 2, 21; 1. Petrus 2, 5. Man einigt sich auf einen bestimmten Ort, und dort trifft man sich. Im NT trägt übrigens kein Gebäude den Namen "Gemeinde" oder "Gotteshaus" oder "Gebetshaus". Es ist am besten, die auch sonst üblichen Bezeichnungen für Räum-lichkeiten verwenden (Versammlungsort, Gemeinde-räumlichkeiten, Gemeindesaal, -haus). Auf keinen Fall sollte man es "Gotteshaus", "Haus Gottes" nennen. Die Aufmerk-samkeit würde dadurch vom wahren (geistlichen) Tempel Gottes abgelenkt werden. Auch der Ausdruck "Kirche" erscheint unpassend. "Kirche" im biblischen Sinne (eigtl.: Gemeinde; gr. ekklesia) sind Menschen. b. Bestehende Räumlichkeiten werden benutzt. Tempel (Apostelgeschichte 2-3), Synagoge (Apostelgeschichte 13; 19, 8), Privathaus. Die Versammlungen der Kinder Gottes trugen im NT meist häuslich-familiären Charakter. c. Wichtig scheint, dass genügend Platz vorhanden ist. Das heißt nicht, dass der Raum nicht vollgestopft sein darf. Apostelgeschichte 20, 9; Jakobus 2, 3. Im Neuen Testament war es nichts Beson-deres, wenn einige Gläubige auf den Fensterbänken saßen (Apostelgeschichte 20, 9) und andere auf dem Boden (Jakobus 2, 3). Aber wenn ein Saal nur 50 halten kann und man 500 unterbekommen will, muss man wohl etwas anderes suchen. Wenn an einem bestimmten Ort mehrere Gläubige waren und einer von ihnen ein Haus hatte, das groß genug war und ausreichend Platz bot, war es selbstverständlich, dass man sich dort traf. Wuchs ihre Zahl, sodass der Platz in einem Haus nicht ausreichte, fand man sich eben in verschiedenen Häusern zusammen, oder man traf sich in größeren Sälen. d. Ein Saal darf für verschiedene Zwecke benutzt werden - die Schule des Tyrannus, der Obersaal, das Wohnhaus. e. Bauen wird nicht verboten - wenn man genügend Geld hat. Gebaut darf erst werden, wenn das Geld vorhanden ist. Gott sagt, man soll keine Schulden machen (Römer 13, 8). Man würde sich sonst abhängig machen und kein Vorbild sein. Und man würde ein ungerechtes Geldsystem unterstützen. Bauen ist nicht verboten, aber wie, das ist die Frage. f. Diese Welt ist nicht unsere bleibende Stätte. Finney sagte: "Christen bauen oft ihre Versammlungshäuser so, als ob sie sich für ewig hier aufhalten würden." Unser Auftrag ist nicht nur, uns unter uns zu treffen, sondern vor allem, den Namen Christi in die Welt zu tragen. Daher ist es angemessen, sich zu fragen, wie viel Zeit und Geld wir in einen Bau investieren sollten. Wir sollen uns fragen, wie kostspielig wir bauen, wenn Millionen auf das Evangelium warten. An einer Brücke in Nordindien soll ein Weisheits-wort gestanden haben: "Das Leben ist eine Brücke. Gehen Sie hinüber, aber bauen Sie nicht Ihr Haus darauf." Unsere Perspektive wird unser Verhalten bestimmen. - Und umgekehrt: Unser Verhalten wird unsere Perspektive beeinflussen. 2. Die Zeit Wann sollten Christen sich treffen? a. Über den Zeitpunkt herrscht Freiheit. Römer 14, 5 - der eine hält an einem Tag fest, der andere hält jeden Tag. In Israel traf man sich am Sabbat, aber Jesu Gemeinde lebt nicht unter Mose. Kolosser 2, 16.17. b. Der erste Wochentag spielt eine Rolle. 1. Korinther 16, 1.2: Man fragt sich, warum die Christen gerade am ersten Wochentag bei sich Geld sammeln sollten. Möglicher-weise war es der Tag, an dem sie sich versammelten. Aus Apostelgeschichte 20, 7.11 geht hervor, dass sich die Gemeinde von Troas am ersten Tag der Woche versammelte. Paulus war sieben Tage dort, doch traf er sich mit der Gemeinde erst am Tag nach dem Sabbat, dem ersten Wochentag. Damals endete jene Versammlung erst am zweiten Tag, morgens. Möglicherweise ist Offenbarung 1, 10 ein Hinweis auf den Tag, an dem Christen sich versammelten: "An dem Tage, der dem Herrn gehört, [o: am Herrentag; w.: am ‚herrischen' Tag; gemeint ist der Tag, der einem gehört, der der Herr ist)] ..." Übrigens: Manche Christen haben sich die Frage gestellt, ob ein Kreis von Christen erst dann zur "Gemeinde" wird, wenn man beginnt, sich am Sonntag zu treffen. Wer so denkt, zeigt, dass er noch nicht recht verstanden hat, was im NT "Gemeinde" ist. "Gemeinde" ist: Menschen! Gemeinde ist die Schar (Gruppe) der erlösten Menschen, und zwar auch dann, wenn sie noch nicht eine gut funktionierende Gruppe ist, die sich am Sonntag regelmäßig trifft. Die menschlich organisierten und in Denominationen eingeordneten "Ge-meinden", wie wir sie heute kennen, gab es im NT nicht. c. Sonstige Zeiten sind möglich. Apostelgeschichte 2, 46: täglich 3, 1: Gebetszeit am Nachmittag 12, 6.12: Gebetszeit des Nachts, zu später Stunde. Petrus hatte bereits geschlafen, die Betenden waren noch wach. 16, 25: Sie lobten um Mitternacht, schliefen nicht. In solch einer Lage kann man wohl kaum schlafen. d. Konsens ist wichtig. Wichtig ist, dass wir Gemeinschaft haben und dass Über-einstimmung da ist. Gemeinde soll eines Sinnes sein. Man sollte sich einigen, wann man sich trifft, damit man zum selben Zeitpunkt am selben Ort eintrifft. Wie sonst will man Gemeinschaft haben? . Wie oft sollen Christen sich treffen? Man kann von der Schrift her nicht belegen, dass die Christen als gesamte Schar sich öfter als einmal pro Woche regelmäßig versammelten. Im NT wird man nicht verpflichtet, die "Bibelstunde" unter der Woche zu besuchen. Es sollte aber viel mehr spontane Gemeinschaft geschehen, auch spontane Gebetsgemeinschaft. Es kommt heute oft vor, dass diverse fixierte Programme oder organi-sierte Stunden die spontane Gemeinschaft hindern. Hierin sollte sich Gemeinde Jesu vom NT her korrigieren lassen. Spontane Gemeinschaft ist gut, darf aber nie im Zeichen der Trennung (Absonderung) von den anderen Geschwistern geschehen! - (Fortsetzung in der nächsten Nummer) Wie bekommen wir harmonische starke Gemeinden? Die Einheit der Gemeinde am Ort ist uns wichtig. Es besteht aber die Gefahr, dass wir mehr und mehr in Form einer von uns selbst menschlich geschaffenen Form denken und das eigentliche vernachlässigen: LEIB-Leben! Dann wird "die Gemeinde, zu der wir gehören" mehr und mehr eine Sache, statt ein Organismus. Dann müssen wir bestimmte Programme einführen und bestimmte Dinge organisieren, um den ganzen Apparat (das Funktionieren dieser von uns geschaffenen "Gemeinde") aufrechtzuerhal-ten. Durch das Schaffen solcher menschlichen Grenzen (dieser von uns "gegründeten" und organisierten "Gemeinden") entsteht möglicherweise das Bedürfnis, eine überörtliche Einheit dieser Gemeinden zu organisieren. Man will sich ja innerhalb jener Organisationen einander näherbringen und dienen. Das ist zwar gut gemeint, aber man verwechselt die biblische Wesenseinheit der Gemeinde (Organismus, Leib Christi) mit einer organisatorischen Einheit. Indem man dieses tut, kann die Darstellung der biblischen Einheit der Gemeinde Jesu und (möglicherweise) auch die Entwicklung des Lebens der einzelnen gehindert werden. Wenn ich solche "gegründete Gemeinden" menschlich organisiere und in Vereinigungen zusammenfasse, trage ich nicht zur Darstellung der biblischen Einheit der Gemeinde Jesu bei, weil die Einheit des Leibes Christi eine geistliche ist. Sie kann nicht auf menschliche Art und Weise hergestellt werden, sondern nur durch Ausleben der inneren gottgege-benen Einheit des Geistes. Dieses geschieht durch fleißiges Ausüben von Liebe und Wahrheit in einer Haltung der Demut, Sanftmut und Geduld (Epheser 4, 2.3) - am Ort wie überörtlich. Wenn wir starke Gemeinden haben wollen, brauchen wir starke Christen. Wenn wir starke Christen haben wollen, ist es grundlegend wichtig, dass wir um das biblische Wesen der Gemeinde wissen. Die Gemeinde ist eine Einheit. Diese Einheit wird nicht erst an dem Tage sichtbar, an dem eine Gruppe von Gläubigen beginnt, sich am Sonntag (oder zu einer Bibelstunde wochentags) zu versammeln. Nein, sie wird bei der kleinsten Einheit sichtbar: beim einzelnen Christen: dort, wo zwei oder drei zum Namen Christi zusam-menkommen. Sie wird nicht dadurch sichtbar, dass Christen in einer Vereinigung Mitglied werden, sondern dadurch, dass jeder sich an das Haupt hält (Kolosser 2, 19). Wie bekommen wir starke Gemeinden? - Dadurch, dass der einzelne Christ stark wird im Herrn (Epheser 6, 10), in der Gemeinschaft mit ihm. Zu diesem Erstarken gehört, dass man so lebt, dass die Frucht des Geistes zunehmen kann - vor allem die Liebe. Sie wird in Galater 5, 22 an erster Stelle genannt, weil sie die wichtigste ist. Die Liebe drängt den Christen zur Gemeinschaft mit dem Bruder. Und so entsteht Leibleben! Leibleben erschöpft sich nicht im Besuchen von Sonntagsversammlungen, Bibel- oder Gebetsstunden. Leibleben funktioniert, wenn ein Glied dem anderen dient - in vielfältigen Begegnungen. Alles Gemeinsame lebt vom Beitrag jedes einzelnen. Das Sprichwort ist bekannt: "Eine Kette ist nur so stark wie das schwächste einzelne Glied." Zwischen einer Gruppe von Christen und einer Kette besteht jedoch dieser Unterschied: Ist die Mehrheit der Gruppe stark, kann sie die Schwachen tragen. Aber die Stärke dieser Mehrheit hängt von der Stärke des einzelnen ab. Soll es starke Gemeinden geben, die den Stürmen des Feindes standhalten werden, so brauchen wir Nachfolger Jesu, die ihn kennen, inbrünstig lieben, in seinem Wort zu Hause sind und alleine den Weg mit ihm gehen können. Solche werden, wenn sie einander begegnen, nie Einzelgänger sein, sondern gerade im Zeichen ihrer Stärke im Herrn zusammenhalten und gemeinsam Licht und Salz sein. SELBSTLIEBE - SELBSTVERLEUGNUNG Sollen wir uns selbst lieben? Was sagt die Bibel? Die Bibel ruft an keiner Stelle zur Selbstliebe auf. 1. Mose 19, 18 (Markus 12, 31; Lukas 10, 27): "Du sollst deinen Nachbarn lieben wie dich selbst." Manche folgern: Hier ist ein Gebot, dass wir den Nachbarn lieben sollen, und ein zweites, dass wir uns selbst lieben sollen. Aber der Text lautet nicht: "Du sollst deinen Nachbarn lieben und dich selbst." Worum es in dem Gebot geht, ist die Liebe zu anderen Menschen: "Du sollst deinen Nächsten lieben, wie [du] dich [ja] selbst [liebst]." Dass wir uns selbst lieben, wissen wir sehr gut. Dazu müssen wir nicht aufgefordert werden. Im Gegenteil, die Tatsache, dass wir uns selbst lieben, macht uns zu schaffen. Wir sollten uns mehr auf den Nächsten, den Bruder, die Schwester konzentrieren, nicht auf uns. 1. Korinther 10, 24: Keiner suche das Seine, sondern jeder das des anderen. Philipper 2, 4: "Jeder gebe Acht nicht auf das Eigene, sondern jeder auch auf das der anderen." 1. Korinther 13, 5: Liebe "sucht nicht das Ihre" (Das negative Beispiel: Philipper 2, 21: "sie alle suchen das Ihre".) 10, 33: "... so, wie auch ich in allem allen zu Gefallen bin: Ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den der Vielen" 9, 19: "... als einer, der frei von allen ist, machte ich mich allen zum leibeigenen Knecht" Römer 15, 2.3: "... denn ein jeder von uns gefalle dem Nächsten zum Guten, zur Erbauung, denn auch der Christus gefiel nicht sich selbst, sondern so, wie geschrieben ist: Die Beschimpfungen derer, die dich beschimpften, fielen auf mich" Römer 14, 7-9: "... denn keiner von uns lebt sich selbst, und keiner stirbt sich selbst; denn beides: wenn wir leben, leben wir dem Herrn, und auch wenn wir sterben, sterben wir dem Herrn. Also: Wenn wir leben und auch wenn wir sterben, sind wir des Herrn; denn hierzu auch starb Christus und stand auf und lebte wieder, damit er über Tote und auch Lebende Herr sei. Wie ist es aber mit dem Gebot von 1. Mose 19, 18 bestellt? Es ist ein Gebot den Nächsten zu lieben, nicht eines, sich selbst zu lieben. Zur Selbstliebe muss niemand aufgefordert werden. Der Apostel Paulus schreibt unter Eingebung des Heiligen Geistes (Epheser 5, 28M.29): "... niemand hasste je sein Fleisch, sondern er nährt und pflegt es". Gott kennt unseren Drang nach der Selbstliebe. Paulus schreibt über die Menschen zur Zeit des Timotheus und in der Zukunft des Timotheus, dass die Menschen "sich selbst lieben" werden (2. Timotheus 3, 2). Gott ruft zur Selbstverlegung auf. Matthäus 16, 24-25: "Wenn jemand mir nachfolgen will, verleugne er sich selbst und hebe sein Kreuz auf und folge mir ‹bestän-dig›, denn wer seine Seele retten will, wird sie verlieren". Manche Christen würden sagen: Dass wir uns selbst verleugnen sollen, ist von der Heiligen Schrift her klar. Aber das schließt nicht aus, dass wir uns dennoch in einem gewis-sen Sinne selber lieben sollen. Es gibt einen naturgegebenen Egoismus. Wir sind geschaffen mit Trieben, Wünschen, Begehren, Verlangen, Lüsten. Wir sorgen für unseren Leib. Wir essen und trin-ken, wir waschen, salben und pflegen uns, wir haben ge-schlechtliche Gemeinschaft und freuen uns. Alle diese Dinge entstammen einem gewissen "Egoismus", positiv gesprochen: einer Art gesunder Selbstliebe. Diese Selbst-liebe war ursprünglich neutral. Ohne sie hätte sich der Mensch nicht am Leben erhalten und nicht für Nachkommen gesorgt. Nun ist es aber so, dass unsere Selbstliebe heute nicht mehr neutral ist. Durch die Sünde kam ein Riss in un-sere Beziehung zu Gott und auch in unsere Beziehung zu uns selbst. Wir sind nun stärker auf unsere Wünsche und unser Verlangen ausgerichtet als wir sein sollten. Und oft ist es so, dass unser Verlangen, unser Begehren, in eine falsche Richtung geht. Wir wollen Dinge haben oder sein oder genießen, die Gott so für uns nicht vorgesehen hatte, - jedenfalls noch nicht. Damit wird klar: Unsere Selbstliebe ist "gestört", verdreht (pervertiert). Und sie ist exzessiv geworden, überzogen. Wir wollen mehr als wir wollen sollten. Aus diesem Grund lernen Christen es nun, nicht nach den eigenen Wünschen und Begehren zu leben, sondern sich zurückzusetzen: sie verleugnen sich selbst. Sie sagen zum Leibe und zu dessen Bedürfnissen um Christi willen nun oft "Nein". Der Leib will am Morgen im Bett liegen bleiben, weil er sich selbst liebt und für Bequemlichkeit ist. Wir aber geben ihm einen Schubs und werfen ihn raus. Damit sagen wir ihm: "Ich lasse mich nicht von dir beherrschen!" Der Leib ist ein guter Diener aber ein schlechter Herr. Daher gehen wir hart mit ihm um. Der Apostel schreibt (1. Korinther 9, 25-27): "Jeder Wettkämpfer übt in allem Selbstbeherrschung. Nun tun jene es, damit sie einen vergänglichen Kranz bekommen, aber wir, damit wir einen unvergänglichen bekommen. Ich laufe daher so: nicht wie ein Ungewisser. So führe ich einen Faustkampf: nicht wie einer, der die Luft schlägt, sondern ich behandle meinen Leib mit Gewalt und mache ihn zu einem Sklaven, um nicht, nachdem ich anderen verkündet habe, selbst verwerflich zu werden." Wir lernen: Die natürliche, ursprünglich von Gott gegebene, Selbstliebe will seit dem Sündenfall nach einem bösen Verlangen leben. Wenn wir uns daher fragen: "Will Gott, dass wir uns selbst lieben?", ist die Antwort: Es geht gar nicht darum, ob wir uns selbst lieben sollen. Sondern wir lieben uns selbst. Das ist Tatsache. Gott will nun, dass wir lernen, nicht nach den Lüsten unseres selbstliebenden We-sens zu leben. Eben deshalb kam der Herr Jesus: In Christus "erschien die Gnade Gottes, die allen Menschen Heil bringt. Sie erzieht uns, damit wir dem ehrfurchtslosen Wesen und den weltlichen Lüsten absagen und mit Zucht und in Gerechtigkeit und mit rechter Ehrfurcht in der jetzigen Weltzeit leben". Titus 2, 11.12. Das Gerede von Selbstliebe, Selbstannahme und Selbst-verwirklichung des Menschen geht auf die moderne, menschenzentrierte Psychologie zurück. Diese anerkennt nicht, dass der Mensch ein Sünder ist. Der postmoderne Ruf nach der Selbstliebe und Selbstannahme in manchen christli-chen Kreisen steht im Gegensatz zur Botschaft des Herrn und zur Lehre der Apostel. Fragen Ist es denn nicht wahr, dass es Menschen gibt, die innerlich krank sind und sich selbst nicht annehmen können? Muss man sie nicht zu gesunder Selbstliebe und Selbstannahme aufrufen? In der Bibel wird uns gezeigt, was der sündige Mensch braucht: nicht Selbstannahme, sondern Gottesannahme, Gottesliebe. Er muss lernen Gott und das, was er gibt, anzunehmen. Oft verhindert der Stolz, dies zu tun. Nur in der Zuwendung zu seinem Schöpfer wird der Mensch innerlich gesund. Eben dafür starb der Herr Jesus Christus: damit die Menschen nicht länger für sich selbst leben. 2. Korinther 5, 15-17: "Und er starb für alle, damit die Lebenden nicht länger für sich selbst leben möchten, sondern für den, der für sie starb und erweckt wurde. Somit kennen wir von nun an niemanden nach dem Fleisch. Auch wenn wir Christus nach dem Fleisch gekannt haben, kennen wir ihn nun jedoch nicht mehr. Somit: Wenn jemand in Christus ist, ist er neue Schöpfung. Das Alte verging. Siehe, alles ist neu geworden!" (Anm. Vor "neue Schöpfung" kommt kein Artikel, da es um das Wesen geht. Der Mensch in Christus gehört zur neuen Schöpfung, weil Christus die neue Schöpfung ist.) Der zu Christus Gekommene ist neu in Christus, nicht neu in sich selbst. Christus ist der Neue. Der innerlich kranke Mensch kann nur gesundwerden, indem er - durch Buße und Glauben - in Christus hinein "kommt" und sich dann von Christus her versteht. "Nicht ich, sondern Christus in mir!" (Galater 2, 20). Jenes Reden von der Selbstannahme scheint humanistisch und psychologisch gefärbt. Es ist im Wesen nicht christlich. Es führt auch nicht zur Lösung und hilft den Menschen nicht wirklich weiter. Paulus hielt sein Leben nicht für teuer (Apostelgeschichte 20, 24): "Jedoch nichts [von diesen Dingen] ziehe ich in Betracht, noch halte ich meine Seele als für mich teuer, wenn es gilt, meinen Lauf mit Freude zu vollenden und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfing, mit Ernst zu bezeugen die gute Botschaft der Gnade Gottes." Apostelgeschichte 20, 35: "Mit allem zeigte ich euch im Beispiel, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen und an die Worte des Herrn Jesus denken sollte - dass er sagte: 'Ein Seliges ist es zu geben - mehr als zu nehmen.'" Als die Christen den Apostel von seiner Hingabe zurück-halten wollten, sagte er ihnen (Apostelgeschichte 21, 13): "Was macht ihr, dass ihr weint und mir das Herz zermürbt? - denn für den Namen des Herrn Jesus bin ich bereit, nicht allein gebunden zu werden, sondern auch zu sterben zu Jerusalem." Es gilt, das natürliche Verlangen (das aus der Selbstliebe kommt) zu verleugnen und in der Kraft Christi zu überwinden. Durch seine Kraft kommen wir ans Ziel (Offenbarung 12, 11): "Und sie überwanden ihn" (hier: den Drachen; das gilt auch für andere "Feinde") "kraft des Blutes des Lammes und kraft des Wortes ihres Zeugnisses und liebten nicht ihre Seele bis zum Tode." Der Herr Jesus Christus ist in allem unser Vorbild. Von ihm lesen wir an keiner Stelle, dass er nach der Selbstliebe lebte. Im Gegenteil (Römer 15, 1-3): "Aber wir, die Starken, sind es schuldig, die Schwachheiten der Kraftlosen zu tragen und uns nicht selbst zu gefallen; denn ein jeder von uns gefalle dem Nächsten zum Guten, zur Erbauung, denn auch der Christus gefiel nicht sich selbst, sondern [es war] so, wie geschrieben ist: Die Beschimpfungen derer, die dich beschimpften, fielen auf mich". Daher wollen wir ihn nachahmen (Epheser 5, 1.2): "Werdet also Nachahmer Gottes wie geliebte Kinder und wandelt in der Liebe, so wie auch der Christus uns liebte und sich selbst für uns dahingab als eine Weihegabe und ein Opfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch." Dieses wollen wir tun: uns ihm ganz hingeben und nicht für uns selber leben! Johannes 3, 30: "Er muss zunehmen, aber ich muss abnehmen." Galater 2, 20: "Aber ich lebe - nicht mehr ich: Christus lebt in mir. Was ich nun im Fleisch lebe, lebe ich im Glauben, ‹im Vertrauen› auf den Sohn Gottes, der mich liebte und sich selbst für mich hingab." Philipper 3, 7-9: "Das jedoch, was auch immer mir Gewinn war, dieses habe ich Christi wegen für Verlust ‹und Schaden› geachtet; ja, und mehr: Ich bin dabei, alles für Verlust ‹und Schaden› zu achten wegen des übertreffenden Vorzuges, Christus Jesus zu kennen, meinen Herrn, dessentwegen ich alles verlor, und ich achte es dafür, Unrat zu sein, damit ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde, ‹in welchem Falle› ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz wäre, sondern die, die durch den Glauben an Christus ist, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens". Philipper 1, 21: "..., denn zu leben ist für mich Christus, und zu sterben Gewinn." - Thomas Jettel FRAGEN ZUM THEMA "GEMEINDE" Was ist der Unterschied zwischen der sichtbaren Gemeinde am Ort und der unsichtbaren allgemeinen Gemeinde? Gemeinde ist die Schar (Gruppe) von erlösten Menschen in Christus. Es gibt nicht zwei Arten von Gemeinde in dem Sinne, dass die eine unsichtbar und die andere sichtbar wäre. Es gibt nicht eine sichtbare am Ort und eine unsichtbare in der Welt. Ob die Gemeinde am Ort oder die Universalge-meinde, beide sind in einem gewissen Sinne nicht sichtbar. Man sieht nur Menschen im Leib. Der Leib des Menschen verhüllt das Innere. Solange wir äußerlich nicht im Heil sind, ist Gemeinde unsichtbar. Wer sieht die Gemeinde am Ort? Wer könnte feststellen, was am Ort Gemeinde wäre und was nicht? Kein Mensch. Nur Gott; denn nur Gott sieht in das Innere des Menschen. Was sieht man dann am Ort? - Eine Zusammenkunft von Menschen; man sieht nicht die lokale Gemeinde Jesu. Das eigentliche Wesen von Gemeinde (das Neue in Christus, das Leben Christi) ist mit Christus in Gott verborgen. Kolosser 3, 3.4. Daher ist Gemeinde Jesu am Ort etwas Unsichtbares. Aber obwohl die Gemeinde unsichtbar ist, so will Gott doch, dass die Gemeinde sichtbar wird. Wie kann sie sichtbar werden? - Wo immer Christen sind, will Gott, dass das geistliche Leben (Christus) sichtbar und Christi Herrlichkeit auf Erden durch sein Volk offenbart wird. Als Jesus sprach, lebte, lehrte, betete, da wurde sein inneres Wesen sichtbar, sodass etwas von seiner Herrlichkeit zu sehen war (Johannes 1, 14). Das bedeutet: Dieselben Personen sind manchmal sichtbar und manchmal unsichtbar. Gemeinde Jesu wird sichtbar - immer dann, wenn (und in dem Maß, dass) sich das Leben Christi in den einzelnen Gliedern äußert. Zum Beispiel, wenn jemand seine Liebe zum Herrn im Gebet ausdrückt oder in geistlicher Weisheit Gottes Wort weitergibt, etwas Gutes tut, den Herrn lobt oder sonst mit den Gnadengaben dient. Die lokale Gemeinde ist also nicht anderer Art wie die universelle. Und die universelle ist die gleiche Gemeinde Jesu, wie die Gemeinde Jesu am Ort oder in einem Haus. Aber, und das gilt es zu beachten (!), Gemeinde am Ort ist nicht immer dasselbe wie eine örtliche Zusammenkunft von so gen. "Christen" (bzw. von Menschen, von denen die meisten wiedergeboren sind). In der Bibel wird das Wort ekkleessia sowohl für die Gruppe (Heilsmenschen) wie auch für eine Zusammenkunft (Versammlung) verwendet (z. Bsp. 1. Korinther 14, 34). Wenn sie von so einer (christlichen) Zusammenkunft spricht, meint sie die Zusammenkunft der Gemeinde, d. h. all jener, die wiedergeboren sind (auch wenn Unbekehrte darunter sein mögen; die gehören aber dann nicht dazu). Und wenn Paulus einen Brief an "die Gemeinde der Thessalonicher in Gott" schreibt (1. Thessalonischer 1, 1), so richtet er sich nicht an die Mitläufer oder sonstige (nicht wiedergeborene) Besucher einer Versammlung in Thessalonich. Er richtet sich einfach an alle Christen. Wir lernen: Es gibt nur eine einzige Gemeinde des Herrn Jesus. Es gibt nicht zwei Arten von Gemeinde (eine Art, genannt "Leib Christi" i. S. v. "weltweiter Gemeinde" einerseits, und eine andere Art genannt "örtliche Gemeinde" andererseits). Nein. Die Heilige Schrift macht diesen Unter-schied an keiner Stelle. Sowohl die weltweite Gemeinde wie auch die örtliche Gemeinde ist immer dieselbe: Heils-menschen. Es gibt aber einen verschiedenen Umfang dieser einen Gemeinde: alle in Christus Erlösten im Himmel und auf Erden (Epheser 3, 21); die Gemeinde aller Erlösten auf Erden (Epheser 5, 23; 1. Korinther 12, 28), die Gemeinde in einer bestimmten Region (1. Timotheus 3, 15; Apostelgeschichte 5, 16; 8, 1), in einer Stadt (Römer 16, 1) oder in einem bestimmten Haus (16, 5). So wie die Gemeinde weltweit "Leib Christi" ist, ist die lokale Gemeinde am Ort "Leib Christi" (1. Korinther 12, 27). Es gibt nicht zwei unterschiedliche Arten von "Leib Christi". Im NT werden die Christen einer Stadt als die "Gemeinde Christi" (Schar Christi) dieser Stadt bezeichnet (1. Thessalonischer 1, 1; 2. Thessalonischer 1, 1; 1. Korinther 1, 2; 2. Korinther 1, 1). In diesem Sinne wird das Wort "Gemeinde" oft in der Mehrzahl verwendet (z. Bsp. Römer 16, 4.16; 1. Korinther 16, 19). Gemeint sind die verschiedenen Gruppen von Gläubigen, die an jenen verschiedenen Orten lebten. Man kann nicht Teil der weltweiten Gemeinde sein ohne auch Teil der örtlichen Gemeinde zu sein, und man kann nicht Teil der örtlichen sein, ohne auch Teil der weltweiten zu sein. Wenn ein Christ an einen anderen Ort reist, ist er auch Teil der Gemeinde Jesu am anderen Ort, aus dem einfachen Grund, weil es nur eine einzige Gemeinde Jesu gibt. Folglich gehört er auch zu jenen Christen dort. Allerdings: Teil der Gemeinde zu sein bedeutet nicht automatisch auch Gemeinschaft zu pflegen. Man ist zwar immer Teil jeder Gemeinde eines Ortes, zu dem man kommt, aber man hat nicht automatisch sofort Gemeinschaft mit allen Christen dort und auch nicht dasselbe Ansehen in jeder Gruppe. Die Heilige Schrift lehrt, dass alle Gemeinden, alle Gruppen von echten (d. h. bibeltreuen) Christen, wo immer sie sind, durch das Leben Christi, das in ihnen ist, wesensmäßig zusammengehören wie die Glieder eines Leibes (Epheser 4, 12-16). Sie bilden einen einzigen Leib (Epheser 4, 4), eine einzige Gemeinde. Sie sind "Glieder voneinander, sowohl am Ort (1. Korinther 12, 27), als auch auf der ganzen Welt (Kolosser 1, 18). Wie erwähnt, besteht im Grunde kein Unterschied zwischen Gliedschaft an der Gemeinde am Ort und Gliedschaft an der universalen Gemeinde. In der Schrift ist der, der Glied am Leib Christi ist, somit Glied der Gemeinde am Ort. Die Gemeinde ist eine Bruderschaft (1. Petrus 5, 9). Wer universal zur Bruderschaft gehört, gehört auch zur Bruderschaft (Familie) am Ort, wo er lebt. Übrigens: Im NT "gehört" man nicht zu einer "anderen" Gemeinde als zur Gemeinde des Herrn Jesus. Man "wech-selt" auch nicht die Gemeinde. (Das ist ja nicht möglich.) Man ist bei allen Gruppen immer zugehörig, weil man Glied der Familie ist. Allerdings: man kann nicht mit allen Gruppen (bzw. Christen) gleich viel Gemeinschaft pflegen. Im Neuen Testament pflegt man üblicherweise mit den Christen, die in der Nähe sind, mehr Gemeinschaft als mit denen, die in der Ferne sind. Und mit machen Christen darf man nicht Gemeinschaft pflegen. (S. dazu später: "Die Grenzen der Gemeinschaft".) - Thomas Jettel; Lit. z. Thema: Herbert Jantzen "Vom Wesen der Gemeinde", Verlag FriedensBote. Wer nur den lieben Gott lässt walten Wer nur den lieben Gott lässt walten, und hoffet auf Ihn allezeit, der wird Ihn wunderlich erhalten In aller Not und Traurigkeit. Wer Gott dem Allerhöchsten traut, der hat auf keinen Sand gebaut. Was helfen uns die schweren Sorgen? Was hilft uns unser Weh und Ach? Was hilft es, dass wir alle Morgen beseufzen unser Ungemach? Wir machen unser Kreuz und Leid nur größer durch die Traurigkeit. Man halte nur ein wenig stille und sei doch in sich selbst vergnügt. Wie unsres Gottes Gnadenwille, wie sein' Allwissenheit es fügt. Gott der uns Ihm hat auserwählt, Der weiß auch sehr wohl, was uns fehlt. Er kennt die rechte Freudenstunden, er weiß wohl, wenn es nützlich sei, wenn Er uns nur hat treu erfunden, und merket keine Heuchelei. so kommt Gott, eh wir uns versehn, und lässet uns viel Guts geschehn. Denk nicht in deiner Drangsalshitze, dass du von Gott verlassen seist, und dass Gott der im Schoße sitze der sich mit stetem Glücke speist. Die Folgezeit verändert viel und setzet jeglichem sein Ziel. 6. Sing, bet und geh auf Gottes Wegen, verricht' das Deine nur getreu und trau des Himmels reichem Segen, so wird Er bei dir werden neu; denn welcher seine Zuversicht auf Gott setzt, den verlässt Er nicht. Text u. Melodie G. Neumark 1657; Fassung 1659: J. S. Bach Ja, so ist's dein Wohlgefallen Ja, so ist's dein Wohlgefallen. Wunderbarlich handelst du. Die ein Abscheu sind vor allen, denen hörst und sprichst du zu. Satte wollen kein Erbarmen. Stolze kennen keinen Herrn. Nur die Elenden und Armen rühmen deinen Namen gern. Höchster, sei von mir erhoben, dass du mich auch angeblickt. Ich will dich mit denen loben, die du auch wie mich erquickt. Bring uns dorthin, wo du wohnest, dir zu einem ewgen Ruhm, wo du stets im Lobe thronest und in deinem Heiligtum. BEDENKENSWERTE SÄTZE ° Gott dachte an mich, bevor er diese Welt schuf. Er hatte mich vor Augen, bevor er diese Welt vor Augen hatte und sich mit ihr beschäftigte. Wie steht es bei mir? Denke ich zuerst an Gott, bevor ich an diese Welt denke? Was ist mir lieber: Diese Welt - oder der Gott, der sie schuf? Gott möge unsere Gedanken für ihn gefangen nehmen! - HJJ ° Gebet: Herr, sollte ich schlafen, so wecke mich! - HJJ ° Eine Frau, die völlig davon überzeugt ist, dass ihr Mann sie von ganzem Herzen liebt, wird für ihn alles tun. - Jean Gibson ° Liebe ist ein Spannungsfeld, Geschlechtlichkeit wie Elektrizität: eine wertvolle Kraft - aber nur, wenn sie unter Kontrolle ist, ansonsten tötet sie. - Gerhard Naujokat ° Wir haben uns in unserer mehr und mehr von Sünde geprägten Kultur in vielem so sehr an das Falsche gewöhnt, dass wir oft das Richtige für falsch halten, weil uns das Falsche richtig erscheint. - Achim Hähnel ° Zu Hebräer 11, 36 ("Andere nahmen Prüfung an."): Jeder wird geprüft. Aber nicht jeder nimmt die Prüfung an. Wie wir auf sie reagieren, das ist die Frage. Wenn wir mit Paulus überzeugt sind, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten mitwirkt, können wir unsere Prüfungen, ob groß, ob klein, annehmen. - HJJ ° Zu Psalm 23, 3 ("Er leitet mich auf Pfaden des Rechten seines Namens wegen".) Auch die Wege, die Gott mich führt, sind immer die rechten. - HJJ ° Jesus sagte: "Wacht und betet, damit ihr nicht in die Versuchung kommt" (Matthäus 26, 41) - Dazu hat jemand weislich gesagt: "Wacht, weil ihr euch selbst nicht trauen könnt, und betet, weil ihr Gott unbedingt trauen könnt." ° Paulus schreibt an seinen Freund Philemon (Phm 7): "Die Heiligen sind durch dich, Bruder, innerlich erfrischt worden." - Gebet: "Lass deine Kinder, die Heiligen, auch durch mich immer wieder innerlich erfrischt werden." - HJJ ° Manchmal hat die Betreuung der Gläubigen Priorität vor dem evangelistischen Auftrag. Siehe 2. Korinther 2, 12.13 und 10, 6.15.16 - HJJ ° Unheilige Mittel schufen im Leben stets unheilige Zustände. - Jakob Kröker ° Alles, was der Herr in mein Leben hineinlegt, ist notwendig für mich. Alles, was er mir vorenthält, brauche ich nicht. - HJJ ° Zu 2. Korinther 1, 5: Alle Leiden, die ich leide, sind "Leiden Christi", denn ich gehöre ihm. ° Eine Frau hat auf der Kanzel nichts verloren, folglich dort auch nichts zu suchen! ° Auch die irdischen Gaben - wie die geistlichen - kommen vom Vater. Wir dürfen Gott daher beim Genießen beider danken und, während wir genießen, von und zu ihm sprechen. ° Es gibt nichts Langweiligeres als Gottes Wort mit verschlossenen Ohren zu hören. - Heinrich Kemmner ° Wenn wir Gott sehen wollen, müssen wir unsere Augen in die Ohren stecken. - Martin Luther ° "Guten Morgen, Bruder, was gibt es Neues?" - "Die Güte des Herrn! Sie ist jeden Morgen neu!" ° Oft ist ein "Ich kann nicht" eine Ausrede für ein "Ich will nicht" - also glatter Ungehorsam. ° Das Fleisch reift nie zur Christusähnlichkeit und ist unverbesserlich. Das neue Leben in mir - der vollkommene, gereifte Christus in mir durch den Heiligen Geist - ist unzerstörbar und unverwüstlich. Dienste Th. Jettel 4.-12. 3.: Sibirien (1Mose) 24.-25. 3.: Zollikofen 26. 3.: Hohentengen 27. 3.- 1. 4.: Weingarten (Heb) 2. 4.: Rothrist (Jakobus) 8.-17. 4.: Meschede (Heb) 28./29. 4.: Zollikofen 2.-5. 5.: Höningen (Pneumatologie) Weitere Gebetsanliegen: Gesundheit von Herbert Jantzen und seiner Frau Carol Wir danken für Ihre Fürbitte. ___________________________________________________________________________________________________________________________________ In "Unterwegs notiert" geben wir - seit 1999 - Gedanken weiter, die im geistlichen Gespräch oder im Dienst am Wort eine Hilfe sein können. Die Zustellung ist unentgeltlich. Frühere Nummern können bei www.sermon-online.de heruntergeladen werden. Hrsg. Th. Jettel (qjettl@gmail.com Breitistr. 58, CH-8421 Dättlikon; [+41] 52 301 0215). Mitarbeit von H. Jantzen (Kanada; 001 250 7632144). Beiträge zum Inhalt bitte an den Herausgeber. Inhalte dürfen vervielfältigt werden. (Bankverbindung: Thomas Jettel, IBAN: DE73 68492200 0001 462814; BIC: GENODE61WT1; für CH: Postkonto 87-519928-9) Zur Erleichterung des Versandes bitte E-Mail-Adressen dem Herausgeber bekannt geben. Wer das Blatt nicht mehr erhalten möchte, darf es ohne weiteres abbestellen. S. 2 Unterwegs notiert Nr. 101 S. 7 Unterwegs notiert Nr. 103