Warum die charismatische Lehre für die Gemeinde Jesu eine Gefahr ist

Von Thomas Jettel und Herbert Jantzen

 

Einleitendes:

Die Charismatische Bewegung entstand 1960 in Nordamerika (an West- und Ostküste gleichzeitig. 2 Pfarrer (ein anglikanischer und ein reformierter, einer im Westen einer im Osten) bekommen die „Taufe im Geist“. 

Später springt es über in die RKK (Römisch Katholische Kirche).

Die neue Bewegung heißt nicht Pfingstbewegung, weil man nicht mit allem einverstanden war, was dort geschah bzw. wie es geschah. Auch war man nicht notwendigerweise fundamentalistisch wie die Pfingstler.

Die Pfingstler waren anfänglich nicht begeistert von der Charismatischen Bewegung, weil diese nicht fundamentalistisch war. Inzwischen haben sich die 2 Bewegungen mehr oder weniger versöhnt.

 

 

  1. Sie akzeptiert neue, außerbiblische Botschaften (durch Zungenrede, Auslegungen von Zungen, Visionen, Träume und Prophezeiungen) als vom Heiligen Geist kommend, obwohl der Heilige Geist explizit und konkret davor warnt, dem Wort Gottes etwas hinzuzufügen. (5. Mose 4, 2; Offenbarung 22, 18+19)
  2. Sie ermuntert Christen, in der römisch-katholischen Kirche zu bleiben und mit Katholiken zusammenzuarbeiten und die Ökumene zu unterstützen. Gott sagt aber klar: Diejenigen, die ein anderes Evangelium predigen, sind verflucht (Galater 1, 6.9). [Dabei ist es die CB, die durch ihre falsche Lehre die Christenheit gespaltet hat.]
  3. Sie verbreitet Unbiblisches über den Heiligen Geist (Geisttaufe, Salbung, Führung)
  4. Sie verbreitet Unbiblisches über Satan und die Dämonen [zB. Sie verbreitet unbiblische Lehren bezüglich der gegenwärtigen Macht Satans und der Einstellung der Gläubigen ihm gegenüber. Wir sollen Satan standhaft widerstehen, die ganze Waffenrüstung Gottes anziehen, damit wir gegen seine Listen bestehen und alle seine feurigen Pfeile auslöschen können (Epheser 6, 10-17). Wir sollten das biblische Beispiel von der Haltung des Erzengels Michael nicht vergessen, als er mit dem Teufel stritt (Judas 1, 9).]
  5. Sie verbreitet Unbiblisches über die Rolle der Frau. Sie ermuntert Frauen, ihren von Gott gegebenen Platz zu Hause und in der Gemeinde zu verlassen. Frauen drängen zum Reden in der Gemeinde (gegen 1. Korinther 14) und in die Leitung der Gemeinde (durch Prophetie) und Frauen stehen der Gemeinde vor (z.B. in den Einleitungen oder in der sog. Anbetungszeit).
  6. Sie fördert einen weltlichen Geist, weltliches Verhalten und sinnlich-fleischliche Gesinnung unter Christen (ZB. durch Redenweise, Musik, Haartracht, Kleidung, Multimediagottesdienste, Verwendung schlechter sogen. moderner Bibelübersetzungen)
  7. Sie legt unangemessene und unbiblische Betonung auf körperliche Heilung. Es wird gelehrt, es sei Gottes Wille Krankheiten zu heilen. (In Heilungsgottesdienstwerbungen werden Heilungen vorangekündigt.)
  8. Sie fördert die Wundersucht des modernen Menschen und gebraucht oft „Wunder“ als Grundlage, um falsche Lehrer und Lehren zu stützen. So bereitet sie dem Antichristen und dem falschen Propheten den Boden. 2. Timotheus 3, 13; 2. Thessalonicher 2, 9-11 (Wundern der Lüge), Offenbarung 13, 11-18. Sie hat eine neue Wunderbewegung gefördert, die die Christen dazu verleitet, über Wunder und übernatürliches Phänomene verfügen zu wollen. [Nach Hebräer 2, 1-4 gehören die Wunder vor allem in die Zeit des 1.Jh. und haben vor allem Bestätigungscharakter.]
  9. Sie fördert das so genannte „Ruhen im Geist“ und eine Haltung geistlicher Passivität, was dämonischem Wirken Tür und Tor öffnet. [Wir sollen aber nüchtern und hellwach sein und das Denken nicht ausschalten. 1. Petrus 5, 8f]. Die CB ist dafür verantwortlich, dass in der Gemeinde Jesu Phänomene vorkommen, die darauf hindeuten, dass es sich um Aktivitäten von Dämonen handelt.]
  10. Durch falsche Lehre über das Zungenreden und durch Praktizieren eines unbiblischen Zungenredens geschah es, dass Christen für Unvernünftiges in der Verbindung mit Gott offen wurden. Die Bibel ist stark gegen so etwas. Die Bibel macht sehr deutlich, dass Gott unseren Verstand anspricht. Bei biblischem Zungenreden weiß der Redner, was er tut, und inhaltlich, was er spricht. 
  11. Sie verheißt eine weltweite Erweckung vor der Wiederkunft Christi aufgrund einer Falschauslegung von Joel 2, 28ff (3, 1ff).
  12. Sie verwechselt Fleischliches mit Geistlichem und fördert ein Ausgerichtetsein auf Erlebnisse und Erfahrungen. Sie stellt stark das Sinnliche und Diesseitige in den Vordergrund. Das ist sehr fleischlich. (Man darf sich nicht täuschen lassen, wenn so viel vom Heiligen Geist geredet wird.) Christen lieben Jesus Christus, obwohl sie ihn nicht gesehen haben (1. Petrus  1, 8; 2. Korinther  5, 7)
  13. Sie hat die Christen in 2 Lager gespalten.

Fehler in der Charismatischen Bewegung

 

z. B.:

  • Sie meinen, Zungenrede sei eine Botschaft an Menschen. ZR ist aber immer Gebet.
  • Sie meinen, Prophetie (im ntl. Sinne von heute, also im sekundären) sei unmittelbar gegebene Botschaft Gottes an den Menschen. Das ist falsch. Siehe Datei Prophetie.
  • Sie meinen, die Übersetzung einer Zungenrede sei eine neue Botschaft oder ein Kommentar (o. eine Auslegung) zu jener Zungenrede Das ist falsch.
  • Sie fühlen sich eins mit allen, die diese Erfahrung haben – auf Kosten der Wahrheit. Die CB hat eine starke ökumenische Tendenz. Die Erfahrung verbindet sie untereinander, egal was die Bibel über die Wahrheit sagt. Daher fühlen sie sich die evangelischen und evangelikalen Charismatiker verbunden mit der katholischen Charismatischen Bewegung.
  • Die Unterscheidung von Logos und Rhema (Logos sei das geschriebene Wort Gottes und Rhema das gesprochen, das Gott dem Charismatiker direkt gibt) ist Irrlehre.
  • Sie glauben, dass die Einheit wichtiger ist als die Lehre. Also Einheit auf Kosten der Wahrheit.
  • Sie meinen, alle Gnadengaben müssten heute vorkommen, auch die Wundergaben.
  • Sie meinen, dass der Mensch über Gnadengaben verfügen könne.
  • Bei der CB (= Charismatischen Bewegung) schließt ihr Evangelium Falsches mit ein. Letztlich genügt ihnen Jesus nicht. Sie sagen, man muss weitere Erfahrungen machen, um mehr von Jesus zu bekommen. Das NT sagt, dass wir alles in Christus haben. Die CB sagt letztlich, dass der Jesus, den wir bei der Bekehrung bekommen, nicht genügt.

Ein Beispiel: Ein Charismatiker las einen Bibeltext und sagte: „Ich weiß, dass in diesem Raum nicht alle gleich denken über diesen Text. Aber, damit wir etwas Sicheres haben, woran wir uns ausrichten können, werde ich meine Erfahrung erzählen.“ Und er schlug seine Bibel zu. Dann erzählte er seine Erfahrung. Seine Erfahrung war das, worauf man sich verlassen kann.

Der Charismatiker Bill Bright sagte: „Die besondere Kraftausrüstung begleitet die Erfüllung mit dem Heiligen Geist“. Das ist Irrlehre.

Das NT sagt: Die Kraftausrüstung kommt mit dem Heiligen Geist. Habe ich Jesus, dann habe ich Gott und den Geist. Dann habe ich die Kraft und bin ausgerüstet mit Kraft und auch mit Vollmacht. Es gibt keine Vollmacht, die anschließend verliehen wird. Die Vollmacht, für Jesus zu wirken, kommt mit dem Heiligen Geist. Sie hat jeder Christ.

Exousia = Autorität, Berechtigung. Die hat jeder Christ. Niemand braucht heute für einen Verkündiger beten, dass er Vollmacht bekomme. Jeder Christ hat alle Berechtigung, das Evangelium zu verkünden. Denn Gott hat uns – jeden Christen – dazu gerufen.

Vollmacht ist nicht ein gewisser Einfluss, den ich auf jemanden ausüben könnte. So eine Vollmacht verleiht Gott nicht dem Menschen. Ich verfüge nicht über Menschen, wenn ich predige. Wie viele Menschen unter der Verkündigung beeinflusst werden können, d. h., das, was geschieht, wenn ich predige, ist Gottes Sache, nicht meine Sache.

Wir sind nicht Herren über den Glauben anderer. 2. Korinther 1, 24. Ich kann nicht bestimmen, was bei dir geschieht, wenn ich predige. Das bestimmt Gott. Verkündiger haben nicht eine bestimmte Vollmacht. Es ist nicht so, wenn ein bestimmter Verkündiger predigt, dass dann etwas Besonderes geschehen müsste.

Der Erfüllung mit dem Geist in nicht ein bestimmte Erfahrung, ein bestimmtes Ereignis.

Der Charismatiker Bill Bright sagte: „Christus wartet darauf, jeden Christen mit Kraft auszurüsten.“ Das ist eine Unwahrheit. Christus hat schon jeden Christen mit Kraft ausgerüstet. Er wartet nicht darauf.

 

Der Charismatiker Bill Bright sagte: „Wenn du mit dem Heiligen Geist erfüllt wirst, merkst du, dass etwas Wunderbares geschehen ist.“ Das ist eine Lüge, eine trügerische Verheißung. Das NT sagt nicht, dass man etwas merken muss. Es kann ganz unmerklich geschehen.

 

Der Charismatiker Yonggi Cho sagte: „Wenn du keine Visionen und Träume hast, kann Gott keinen Glauben in dein Leben geben.“ Das ist falsch.

Der Charismatiker Larry Christenson sagte: „Der christliche Glaube ist auf Erfahrung gegründet. Und Theologie ist nur die Erklärung dieser Erfahrung.“ Das ist falsch. Der Glaube ist nicht auf Erfahrung gegründet, sondern auf die Wahrheit der Heiligen Schrift.

 

Was im Umgang mit der Charismatischen Bewegung zu beachten ist

1. Es ist möglich, irregeführt zu werden und es nicht zu wissen.

Z. B. Saul. Z. B. Du sitzt im Zug, fährst aber in die falsche Richtung. Ehe du es merkst, bist du ganz ruhig und meinst, alles ist ok.

2. Wer irregeführt ist, sagt nicht nur Falsches, sondern auch Wahres.

Auch Satan sagt die Wahrheit, um besser zu irrezuführen. D. h., wir müssen damit rechnen, dass Irregeführte sich widersprechen. D. h.: wir haben solche Leute nicht nur an ihren eigenen direkten Aussagen zu messen, sondern daran, was diese Aussagen eigentlich implizieren im Lichte der an der Heiligen Schrift.

Z. B. Jemand sagt: „Ich füge zur Wiedergeburt nichts hinzu.“ Damit ist noch nicht gesagt, dass er zur Wiedergeburt nichts hinzufügt. Er denkt vielleicht, er füge nichts hinzu, aber er weiß nicht, dass er Unwahres sagt, weil er sich dessen von der Heiligen Schrift her nicht bewusst ist.

3. Wenn wir festgestellt haben, dass jemand schriftwidrig spricht (also Falsches sagt), dann dürfen wir dieses nicht gleich überschatten lassen von dem Vielen, das er auch an Gutem sagt.

1000 wahre Aussagen machen eine Unwahre nicht wahr.

Z. B. ich mache aufmerksam, das XY eine Irrlehre verkündet. Antwort: „Ja, aber er sagt auch das und das und das, und das ist doch alles richtig, wahr, bibeltreu.“ 

Z. B. eine Frau behauptet, sie wäre von den Toten auferstanden. Man recherchiert und stellt fest, sie war nicht wirklich tot. Sie war nicht so lange im Koma, wie sie behauptet. Usf. Weiters stellt man fest, sie ist bereits das 3. Mal verheiratet. Sie hatte aber nicht davon gesagt in ihrem Lebensbericht etc.

Dann darf man nicht sagen: „Aber von ihrem Dienst geht doch Segen aus. Und wir wollen nicht den Segen schmälern. Denn Gott gebraucht sie trotz dieser Unebenheiten.“

Aber Gott gebraucht nicht Lügner! Sie sagt die Unwahrheit und behauptet dabei, voll Heiligen Geistes zu sein.

Aus einem Brunnen kann nicht Süßes und Bitteres zugleich kommen. Ein Baum der schlechte Frucht bringt, kann nicht zugleich gute bringen.

(Es geht hier um zentrale Wahrheiten.)

4. Das Feststellen von Irrtum, bedeutet noch nicht zugleich Verwerfung.

D. h.: Wir können nicht gleich sagen, ob derjenige noch als Wiedergeborener zu bezeichnen ist oder nicht. Wie wir uns ihm gegenüber zu verhalten haben, hängt von der Art des Irrtums ab.

Ob Charismatiker Nichtchristen sind oder dennoch an den zentralen Wahrheiten festhalten, sodass durch ihre Irrlehre ihr Heil noch nicht auf dem Spiel steht, kann man nicht im Allgemeinen nicht sagen, oft auch im Speziellen Fall nicht, da uns oft detaillierte Information fehlt.

Viele sind Christen, aber tragen eine Lehre mit sich, die gravierend ist.

Die Frage ist: Wo ist ihr Herz?

Es gibt auch Positives, das durch die Charismatische Bewegung entstanden ist. Viele sind dadurch zur einer wahren Wiedergeburt gekommen.

Man kann auch wirklich eine Gnadengabe bekommen haben, aber nicht eine Wundergabe.