Was in Predigten fehlt - Defizite in der Verkündigung heutiger Evangeli-kaler Vortrag gehalten auf der Endzeitkonferenz in Bad Teinach am 18.09.2014 Liebe Geschwister, in diesem Vortrag geht es mir darum, darzustellen, was in den meisten Predigten und sonstigen Verkündigungsinhalten heutiger evangelikaler Verkündiger und Gemeinden fehlt, wie biblische Lehren und Inhalte verkürzt und verändert werden und warum diese Predigten letztlich mangelhaft sind, obwohl oftmals nichts ausdrücklich Falsches in ihnen enthalten ist. Es geht mir nicht darum, bestimmte Kirchen, Freikirchen, Gemeinschaften, Verbände oder deren Gemeinden anzuklagen, ebenso wenig ihre Leiter, Lehrer und Verkündiger. Ich werde deshalb im Allgemeinen auch keine konkreten Beispiele nennen, etwa in der Art, wann, wo und von wem eine Predigt gehalten oder ein Buch oder eine Stellungnahme verfasst wurde, in dem sich die von mir beschriebenen Mängel finden, aber ich denke, dass die Tendenzen und die Defizite, die ich hier darstelle, im Grunde genommen bekannt sind und von vielen schon oft erlebt wurden. Worum es mir v.a. geht, ist aufzuzeigen, dass und warum vieles von dem, was wir in Kirchen, Gemeinden, evangelistischen Veranstaltungen oder in christlichen Büchern und Zeitschriften hören und lesen, nicht der biblischen Wahrheit entspricht, obwohl es fromm klingt und sich weitgehend durchgesetzt hat. Denn wenn man das nicht erkennt, dann besteht leicht die Gefahr, dass Hörer und Leser den biblischen Maßstab verlieren und ihr eigener Glaube Schaden nimmt und dass Mission und Evangelisation ihr Ziel verfehlen. Ich möchte aber auch ausdrücklich betonen, dass sich diese Mängel nicht überall finden und dass es in manchen kirchlichen und freikirchlichen Gemeinden auch heute noch biblisch einwandfreie Verkündigung gibt, auch wenn dies immer seltener geworden ist. 1. Die Aushöhlung und Entleerung der biblischen Lehre von Bekehrung und Wiedergeburt Als erstes möchte ich den aus meiner Sicht wichtigsten Punkt nennen, auf dem die bibli-sche Lehre heutzutage zumeist verkürzt und verfälscht wird. Es geht dabei um die Grund-voraussetzung der Errettung, nämlich um die Bekehrung des Sünders und die von Gott gewirkte Wiedergeburt. Nach biblischem Zeugnis kommt einem Menschen das von Jesus Christus am Kreuz gewirkte Sühnopfer nur dann zugute, wenn er sich zu Jesus Christus bekehrt und von Gott wiedergeboren wird. Nur dann ist er mit Gott versöhnt und hat Anteil am Reich Gottes. Dies musste Jesus dem frommen und angesehenen Pharisäer Nikodemus (Johannes 3, 1 ff.) ebenso wie der Frau am Jakobsbrunnen (Johannes 4, 1 ff.) sagen. Nach biblischem Verständnis bedeutet Bekehrung die bewusste Abkehr eines Menschen von seinem bisherigen Leben des Eigenwillens und der Sünde sowie von den konkreten Sünden, die damit verbunden sind. Zugleich bedeutet Bekehrung die Übergabe des gesamten Lebens an Jesus Christus, die Bereitschaft, sein Leben künftig unter der Herrschaft Jesu zu führen und das feste Vertrauen, dass Jesus Christus am Kreuz Sühne für alle Sünden geleistet hat und Gott die Sünden deshalb vergeben hat. Jede Bekehrung setzt als erstes die Erkenntnis voraus, dass man ein verlorener Sünder ist, der aufgrund Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit dem ewigen Gericht entgegengeht und Vergebung seiner Sünden braucht, um Zugang zu Gott zu finden und in den Himmel zu kommen und dass eigene Bemühungen wie z.B. gute Werke, religiöse Anstrengungen oder Sakramente nichts nützen. Da der Unbekehrte geistlich tot ist, ist er zu dieser Erkenntnis und der Bekehrungsentscheidung nur dann fähig, wenn Gott ihn zuvor erweckt hat. Auf die Bekehrung hin wirkt Gott unmittelbar die Wiedergeburt an dem Bekehrten. Das bedeutet, dass er von Gott innerlich erneuert wird (2. Korinther 5, 17), sodass er von der Herrschaft der Sünde befreit wird und Jesus Christus nachfolgen kann und mit dem Heiligen Geist versiegelt wird. Eine besondere Geistestaufe nach der Wiedergeburt gibt es im Gegensatz zur falschen Lehre der Pfingstler und Charismatiker nach biblischer Lehre allerdings nicht, denn jeder zum Glauben Gekommene empfängt den Heiligen Geist unmittelbar bei seiner Bekehrung und Wiedergeburt. Diese biblischen Wahrheiten werden in der heutigen evangelikalen Verkündigung und nicht in der sonstigen evangelistischen Arbeit oftmals in folgender Weise verschwiegen, verkürzt oder verfälscht: Oft wird schon verschwiegen oder nur angedeutet, dass der Mensch ein Sünder ist, der aufgrund seiner Sünde von Gott getrennt ist und dem ewigen Gericht entgegengeht. Statt dessen wird nur hervorgehoben, wie sehr Gott den Menschen liebt und sich nach Gemeinschaft mit ihm sehnt. Es wird hervorgehoben und in der Darstellung breit entfaltet und ausgeschmückt, dass der Mensch ein wunderbares Geschöpf Gottes ist und dass er "einmalig" ist. Den Unbekehrten wird gesagt: "Gott nimmt dich an, so wie du bist". Manchmal wird sogar gesagt, dass der Mensch "den Kopf hoch tragen" könne und zu einem gesunden Selbstbewusstsein finden könne, wenn er weiß, dass er von Gott geliebt wird. Davon müsse er überzeugt werden. Statt von Sünde wird vielfach von "Charakterschwächen" oder von "Fehlern" gesprochen. Auf diese Weise wird ein verzerrtes und beschönigendes Menschen- und auch Gottesbild vermittelt, das nur die halbe Wahrheit darstellt. V.a. aber werden die Unbekehrten auf diese Weise nicht zur Sündenerkenntnis und zur Notwendigkeit ihrer Erlösung, Bekehrung und Umkehr geführt, sondern in falscher Sicherheit gewiegt. Jesus hingegen hat nichts verschwiegen, was zum Inhalt seiner Botschaft gehört (vgl. Lukas 14, 25-33), auch wenn er damit rechnen musste, dass sich die Menschen deshalb von ihm abwenden. Die Evangelisation selbst wird heute mitunter als "E-fun-gelisation" bezeichnet (von engl. "fun" = Spaß). Wird Evangelisation aber so bezeichnet und durchgeführt, dann wird keine Frohe Botschaft mehr verkündigt, sondern vielleicht eine "spaßige Botschaft", die mit dem biblischen Auftrag und Inhalt nichts mehr zu tun hat. Des Öfteren wird zwar noch von Sünde oder von Schuld gesprochen und auch gesagt, dass Jesus am Kreuz die Schuld der Menschen getragen hat und uns mit Gott versöhnt hat. Aber es wird dann zumeist nicht gesagt, dass der Mensch sich bekehren muss, um errettet zu werden und falls noch von Bekehrung gesprochen wird, so wird oft nicht richtig dargestellt, was eine Bekehrung ausmacht. Zumeist wird nur gesagt, dass man "glauben" und "vertrauen" muss, dass Jesus die Schuld getragen hat und dass sie nun vergeben ist und dass man nun frei ist, Jesus nachzufolgen. Oder es wird gesagt, der Mensch müsse "Gottes Liebe annehmen" - eine völlig nichtssagende Phrase. Auch mit scheinbar biblischen Sätzen wie "Jesus hat alles für dich getan, du brauchst nichts mehr zu tun" wird die Notwendigkeit der Umkehr verdunkelt oder sogar für unnötig erklärt. Und wenn noch von Umkehr gesprochen wird, so wird zumeist nicht gesagt, dass dies eine bewusste und gründliche Abkehr von dem bisherigen Leben in Sünde und Eigenwillen und die Abgabe der Herrschaft über das Leben an Jesus Christus bedeutet. Dementsprechend werden dann oft auch die konkreten Sünden nicht angesprochen, mit denen die Zuhörer brechen müssen, sodass es zu keiner wirklichen Bekehrung und Erneuerung kommt. Sünden beim Namen nennen und sie ethisch verurteilen wird als "Moralisieren" und als "Heben des moralischen Zeigefingers" abgelehnt. Dies gilt heutzutage v.a. für Sünden im sexualethischen Bereich, aber auch im Hinblick auf Habsucht, Egoismus, Beschäftigung mit Okkultismus und Esoterik, Aberglaube, Alkohol-, Drogen- und Vergnügungssucht, Lüge u.v.m. Besonders in der Jugendevangelisation wird nur sehr wenig über Sünde im Allgemeinen und über bestimmte Sünden, über deren geistliche Folgen und die Notwendigkeit von Buße und Umkehr und der Abkehr von diesen Sünden gesprochen, da man - vielleicht nicht einmal zu Unrecht - fürchtet, die Zuhörer zu verärgern und zu verlieren. Dies alles aber ändert nichts daran, dass ein Mensch, der nicht Buße über seine Sünde getan hat, nicht errettet ist, mag er auch "glauben" und "vertrauen", dass Jesus ihn liebt und für ihn am Kreuz gestorben ist, mag er sich auch einer christlichen Gemeinde anschließen, sich dort taufen lassen und dort mitarbeiten und etwa Lobpreisleiter werden. Er würde im Endgericht als bloßer "Herr-Herr-Sager" gerichtet werden (Matthäus 7, 23), der den Willen Gottes nicht getan hat und nie Kind Gottes geworden ist. Und einen Hauptteil der Schuld daran trägt der Pfarrer, Prediger oder Evangelist, der den Unbekehrten Wichtiges verschwiegen hat. Gott wird solche Hirten und Lehrer zur Rechenschaft ziehen (vgl. Jeremia 23, 2; Hesekiel 34, 10), während Paulus von sich sagen konnte, dass er rein ist vom Blut aller, die von seinen Gemeindegliedern und Hörern möglicherweise verloren gehen, weil er ihnen den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt hat (Apostelgeschichte 20, 26 f.). Und es wird sich bei der Mitarbeit vieler neu Hinzugekommener in den heutigen Gemeinden auch oftmals zeigen, dass solche Menschen ihr altes Wesen nicht abgelegt haben, etwa dadurch, dass sie sich zur Irrlehre verführen lassen oder in ihrem Denken, Reden und Handeln weiterhin von ihrem Ich sowe von Welt und Zeitgeist geprägt sind und dadurch wiederum negativen Einfluss auf die Gemeinde ausüben. Auch die Formen und Methoden der Evangelisation sind keineswegs immer wertneutral. Oft wird ja gesagt: "Wir ändern nur die Formen und Methoden, aber der Inhalt der Verkündigung bleibt unangetastet". So ist z.B. die Methode der Überredung der Zuhörer mittels Rhetorik, Täuschung oder Halbwahrheiten verboten (1. Korinther 2, 4; 2. Korinther 4, 2). Und es sind auch keineswegs alle Musikstile geeignet, Menschen zu Jesus Christus zu führen, und zwar unabhängig von ihrem Textinhalt. Denn Musikstile, die schon durch ihre Lautstärke, aber auch durch ihren Rhythmus den Apostelgeschichtegressionstrieb und den Sexualtrieb anreizen, sind nicht geeignet, eine Verkündigung zu unterstützen, die die Menschen zur Sündenerkenntnis und zur Umkehr ruft, weil eine solche Musik bestenfalls seelisch, aber nicht geistlich ist. Wo eine solche Musik verwendet wird, findet eine biblische evangelistische Verkündigung, in der der Heilsweg unverkürzt dargestellt wird, zumeist aber auch gar nicht statt, sondern nur das, was ich zuvor dargestellt habe. Auch muss es dabei bleiben, dass Glaube und Bekehrung durch das Wort gewirkt werden (Römer 10, 17). Heutzutage wird die Wortverkündigung oftmals aber nicht nur inhaltlich, sondern auch von ihrem zeitlichen Umfang her verkürzt und statt dessen mit anderen Mitteln versucht, Menschen für Jesus zu gewinnen, wie z.B. durch Sketche, Theaterstücke, Anspiele, Pantomime usw. Als ob die Menschen es heute besser wüssten als Gott und die von ihm inspirierten Schreiber der Bibel! 2. Die Aushöhlung und Entleerung der biblischen Heiligung und Nachfolge Sowohl gegenüber den langjährigen als auch gegenüber den neuen "neubekehrten" Gemeindegliedern wird die biblische Lehre zu Heiligung und Nachfolge häufig nicht mehr entfaltet und in allen ihren Aussagen dargestellt, sondern an bestimmten wichtigen Punkten entscheidend abgeschwächt und verkürzt. Dies betrifft als erstes die grundlegende Forderung Gottes nach Glaubensgehorsam seiner Kinder und der biblischen Lehre als Maßstab dieses Glaubensgehorsams. Was dies betrifft, so wird jedoch oft gesagt, dass es darauf nicht ankomme, da wir ja durch Gnade gerettet sind und nicht durch Werke. Hierzu wäre jedoch Folgendes zu sagen: Gott lehrt in seinem Wort, dass die Befolgung des Gesetzes, d.h. der Gebote Gottes, niemanden zu erretten vermag (vgl. z.B. Römer 3, 28; Galater 2, 16). Denn dies würde voraussetzen, dass der Mensch das Gesetz in allen Punkten einhält, d.h. dass er niemals sündigt (vgl. Jak 2, 10). Hierzu ist aber niemand in der Lage. Der Mensch wird nur durch die Gnade Gottes gerettet, die durch das stellvertretende Sühnopfer Jesu Christi gewirkt wird (vgl. z.B. Epheser 1, 7; Kolosser 1, 14; 1. Johannes 1, 7) und durch die ihm die Sünde vergeben wird. Dieses Opfer kommt allen und nur denen zugute, die ihr Leben Jesus Christus übergeben haben und auf seine Erlösungstat vertrauen. Dies hatte ich bereits im Zusammenhang mit Bekehrung und Wiedergeburt dargestellt. Aber Jesus will Herr über das gesamte Leben seiner Kinder sein und bleiben und das bedeutet, dass sie seinen Willen tun. Gottes Gnade ist nicht wie eine Fahrkarte, die man in die Tasche steckt und dann seine eigenen Wege geht. Dass Jesus der Herr ist, bedeutet, dass seine Kinder das tun, was er in seinem Wort gebietet und das lassen, was er in seinem Wort als Sünde verbietet. Dies gilt auch dann, wenn dieses Tun rechtlich erlaubt und gesellschaftlich akzeptiert ist. Diese ethischen Weisungen finden sich v.a. in der Bergpredigt und den Zehn Geboten, aber auch in den biblischen Weisungen für Gemeinde, Familie und Beruf, die für Gemeindeglieder und Älteste, für Eltern und Kinder, für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gelten (vgl. z.B. Epheser 5, 21-6, 9; 1. Tim 3, 1-13; 1. Petr 5, 1-5). Außerdem warnt Gott vor der Liebe zur Welt, die verbunden ist mit Stolz, sexueller Begierde und Habsucht (1. Johannes 2, 15 ff.). Und Gott will, dass seine Kinder seiner Führung durch den Heiligen Geist folgen und stets in Gemeinschaft mit ihm stehen in Bibellesen und Gebet und dass sie Gemeinschaft untereinander halten. Der Glaubensgehorsam soll aus Liebe zu ihrem Herrn und aus Dankbarkeit für die vollbrachte Erlösung geschehen, nicht etwa aus einer Haltung der Selbstgerechtigkeit, der Werkgerechtigkeit oder der Angst und auch nicht mühsam-widerwillig. Jesus verlangt von denen, die ihm nachfolgen, sogar, dass sie ihrem Ich "sterben", dass sie sich selbst verleugnen und ihr Kreuz auf sich nehmen (Matthäus 16, 24-26). Das bedeutet, dass sie nicht mehr ihre eigenen Wünsche und Ziele zu verwirklichen suchen, sondern den Willen Gottes und dass sie auch schwierige Lebensumstände annehmen, die Gott wegen ihres Glaubens, aber auch in anderer Weise für sie bestimmt hat. Jesus macht das in seinem Wort zu einer zentralen Bedingung für die Nachfolge. Wer Jesus nachfolgt, der trachtet an erster Stelle nicht nach irdischen Dingen, sondern nach dem Himmelreich (Matthäus 6, 33; Kolosser 3, 2). Wer Gott liebt, der hält seine Gebote (Johannes 14, 23; 1. Johannes 5, 3); das bedeutet umgekehrt, dass der, der sie ablehnt oder von Vornherein nicht gewillt ist, sie zu halten, ihn nicht liebt (Johannes 14, 24). Und das wiederum bedeutet, dass er keinen Anteil an seinem Erlösungswerk und am Himmelreich hat. Jesus Christus will auch, dass sich seine Kinder von ihm in sein Bild umgestalten lassen und so gesinnt sind wie er selbst und dass ihr Leben Früchte des Geistes hervorbringt (Galater 5, 22 f.). Dies alles aber wird heute zumeist nicht mehr verkündigt. Oft wird dies sogar als "eng", "gesetzlich" oder "perfektionistisch" bezeichnet. Nicht Gott und Jesus Christus stehen im Mittelpunkt der Verkündigung, sondern der Mensch bzw. der (angebliche) Christ. In der modernen Verkündigung ist der Mensch im Grunde genommen der Herr und Gott hat ihm zu dienen und ihm all das zu schenken, was der Mensch sich wünscht. Den Gläubigen wird gesagt, dass sie ruhig ihr Leben genießen können und dass Gott sie "bedingungslos" liebt und immer bei ihnen ist, unabhängig von dem, was sie tun und ob sie in der Nachfolge stehen oder nicht. Es komme nicht darauf an, "alles richtig zu machen", ist ebenfalls ein oft gesagter Satz in der heutigen Verkündigung; damit wird das Streben nach Glaubensgehorsam als unwichtig abgewertet und Gottes Gebote als bloße Formalitäten betrachtet. Manchmal wird auch gesagt, dass es auf das Herz ankomme und dass "Gott das Herz sieht". Das stimmt auch in gewisser Weise: Ein letztgültiges Urteil über einen Menschen ist nur Gott möglich (vgl. 1. Sam 16, 7). Aber die Bibel sagt auch, dass aus einem guten Herzen auch gute Früchte kommen (vgl. Matthäus 12, 35). Ein Mensch, der offenkundig in Sünde lebt oder Gottes Wort geringschätzt, hat niemals ein Herz, das Gott gefällt. Und in vielen Gemeinden wird viel von "Hoffnung", "Liebe", "Dankbarkeit" und "Vertrauen" und den entsprechenden Bibelstellen gesprochen und gepredigt, aber nicht von Gehorsam. Auch von den Gefahren, die die Nachfolge des Gläubigen bedrohen, wird kaum noch gesprochen, obwohl die Bibel diese ausdrücklich nennt und dem Gläubigen auch die Waffen zur Verfügung stellt, um sie abzuwehren: Da ist als erstes das alte Wesen, das auch in den Wiedergeborenen noch immer wohnt, das die Bibel "Fleisch" nennt. Es ist zum Gehorsam gegen Gott weder willig noch fähig (Römer 7, 18; 8, 7) und bewirkt immer wieder, dass der Christ nicht das Gute tut, was er eigentlich will, sondern das, was er nicht will (Römer 7, 14.23 f.). Das Fleisch kann weder geheiligt noch beseitigt werden, aber Gott will, dass es "getötet" wird, d.h. der Christ soll so leben, dass es nicht über ihn herrscht. Herrschen soll hingegen der "Geist", d.h. der in den Gläubigen lebende Heilige Geist zusammen mit dem erneuerten Geist des Gläubigen. Die Christen sollen im Geist und nicht im Fleisch leben (vgl. Römer 8, 12 f, Galater 5, 16). Ferner wird die Christusbeziehung von der "Welt" bedroht. Mit "Welt" sind in der Bibel in diesem Zusammenhang zum einen die Nichtchristen gemeint, zum anderen aber auch die gefallene Schöpfung Gottes in ihrer Abkehr von Gott und ihrer Sündhaftigkeit (vgl. z.B. Johannes 17, 14-16; 1. Johannes 2, 15-17). Die nichtgläubige Umgebung der Christen versucht die Gläubigen entweder durch gutes Zureden für sich zurückzugewinnen, d.h. zu bewirken, dass die Gläubigen wieder genauso denken und leben wie sie oder aber sie versucht das gleiche Ziel durch Ausgrenzung, Schmähung und Verfolgung zu erreichen. Und das ist nicht nur in den sog. Verfolgungsländern der Fall. Die Bibel sagt an vielen Stellen, dass die Gläubigen wegen ihres Glaubens an Jesus Christus mit Ablehnung, Ausstoßung und Verfolgung zu rechnen haben (vgl. z.B. Johannes 12, 42; 17, 14; Apostelgeschichte 14, 22; 2. Tim 3, 12). Das war schon zur Zeit Jesu und der Apostel nicht nur in heidnischen Ländern, sondern auch in Israel so. Gott will aber, dass die Gläubigen ihn über alles lieben und ihm auch in Verfolgung und Anfechtung treu bleiben. Die Bibel sagt, dass der, der andere Menschen oder sein eigenes Leben mehr liebt als Jesus Christus oder der sich unter Verfolgungsdruck dazu bewegen lässt, Jesus zu verleugnen, verloren geht (Matthäus 10, 37-39; Hebräer 10, 39). Schließlich will auch der Teufel die Gläubigen wieder für sich zurückgewinnen, indem er sie zu einem Leben in Sünde und Eigenwillen verleiten will oder aber Zweifel an Gottes Güte in deren Herzen wecken oder die Heilsgewissheit erschüttern will. Die Bibel nennt das "feurige Pfeile des Bösen" (Epheser 6, 16). Der Teufel tritt den Gläubigen als "brüllender Löwe", d.h. als Verfolger (1. Petr 5, 8) und als "Engel des Lichts" (2. Korinther 11, 14), d.h. als Verführer mittels falscher Lehre oder falscher Zeichen und Wunder, entgegen. Außerdem ist er oftmals bestrebt, Streit und Spaltungen unter Gläubigen herbeizuführen. Die Bibel sagt ausdrücklich, dass der Gläubige diesen Bedrohungen begegnen muss: Er muss in der Kraft des Glaubens gegen seine alte Natur kämpfen, er muss Abstand von der Welt halten und für ihre Verlockungen und Drohungen unempfänglich sein (Galater 6, 14; 2. Petr 1, 4; 1. Johannes 3, 13) und er darf sie v.a. nicht lieben (1. Johannes 2, 15-17) und gegen die Angriffe des Teufels muss er die Waffenrüstung des Geistes mit allen ihren Bestandteilen anlegen (Epheser 6, 10-17). Wenn diese Gefahren aber nicht genannt oder höchstens gelegentlich beiläufig erwähnt werden, wie dies heute so oft geschieht, dann können die Gläubigen ihnen auch nicht widerstehen. "Einer Gefahr, die man nicht erkennt, ist man schon erlegen", sagt ein altes Sprichwort. Und wenn die biblische Lehre von der geistlichen Waffenrüstung und von der Notwendigkeit des geistlichen Kampfes nicht mehr verkündigt wird, dann werden die Gläubigen den Angriffen des Teufels zwangsläufig erliegen und auch von ihrer alten Natur und der Welt besiegt werden. Die Bibel lehrt, dass der Gläubige Buße tun und wieder zu Jesus Christus zurückkehren muss, wenn er wissentlich gesündigt hat (vgl. z.B. 1. Johannes 1, 9; Offb 2, 5). Buße bedeutet dabei nicht nur ein Bedauern und Bereuen der Sünde, sondern ein Brechen mit der Sünde, d.h. eine ernsthafte Abkehr von ihr. Gott schenkt Gnade zur Buße und zur Reinigung, aber dennoch muss der Mensch ernstlich Buße tun wollen und er kann sich der Buße auch verweigern und an der erkannten Sünde festhalten. Dies aber würde zur Zerstörung der Beziehung zu Gott führen, die erst dann wiederhergestellt wird, wenn er Buße tut. Denn Gott gibt in seinem Wort die feste Zusicherung, dass er dem bußfertigen Sünder seine Sünde vergibt (vgl. z.B. 1. Johannes 1, 9). Hingegen wird er dem, der an seiner Sünde festhält, nicht vergeben (Sprüche 28, 13). Sicherlich werden die Gläubigen in ihrem Leben niemals sündlos und vollkommen werden. Dies sagt auch die Bibel eindeutig etwa in 1. Johannes 1, 8.10. Auch Paulus sagt in Römer 7, 14 und 24 von sich selbst, dass das Fleisch in seinem Leben manchmal bewirkt hat, dass er gesündigt hat und nicht das Gute tat, was er eigentlich wollte, sondern das Böse, was er nicht wollte. Und dennoch will Gott, dass die Gläubigen ihr gesamtes Leben unter Gottes Herrschaft stellen (Römer 12, 1) und der Heiligung nachjagen (Hebräer 12, 14), dass sie in der Kraft Jesu Christi gegen die Sünde kämpfen, über jede erkannte Sünde Buße tun und dass sie unter der Herrschaft des Geistes und nicht des Fleisches leben (vgl. z.B. Römer 8, 4; Galater 5, 16). Wie selten wird die gesunde Lehre aber auch auf diesem zentralen Gebiet noch unverkürzt und unverfälscht verkündigt. Der Grund für die zuvor dargestellten und anderen Verkürzungen und Verfälschungen liegt zum einen darin, dass viele Verkündiger und Lehrer die biblischen Wahrheiten, die sie verschweigen oder verdrehen, selbst nicht mehr glauben, weil sie ihr Denken von der Bibelkritik beeinflussen ließen oder weil ihnen bestimmte Gebote und Weisungen Gottes selber unbequem und lästig sind. Zumeist aber liegt der Grund darin, dass man fürchtet, von Gemeindegliedern oder Außenstehenden abgelehnt zu werden, dass v.a. Jüngere die Gemeinde verlassen, dass die Gemeinde in der Öffentlichkeit als "fundamentalistisch" oder als "sektiererisch" diffamiert wird usw. Denn wir leben in einer Zeit, in der viele - wohlgemerkt Gläubige! - die biblische Lehre nicht mehr ertragen können, sondern sich Lehrer suchen, nach denen ihnen die Ohren jucken (2. Tim 4, 3), d.h. die das erzählen, was man hören will und das weglassen, was man nicht hören will und denen das Ansehen bei Menschen wichtiger ist als das Ansehen bei Gott. Die Verkürzung der biblischen Lehre von der Heiligung wirkt sich auch in der Seelsorge aus: Oftmals ist Seelsorge heutzutage nur noch Lebensberatung oder psychologische Beratung, in der dem Ratsuchenden bei der Bewältigung von Ängsten, Depressionen oder Beziehungskonflikten geholfen werden soll. Um Sünde und Sündenvergebung geht es dabei nur noch am Rande. Zumeist wird dabei auch das Menschenbild der heutigen Psychologie zugrunde gelegt und mit den Methoden der Psychotherapie gearbeitet. In solchen Fällen kann von biblischer Seelsorge nicht mehr die Rede sein, auch wenn sie sich z.B. "biblisch-therapeutische Seelsorge" nennt. Und wenn ein Ratsuchender etwa Sünde oder fehlende Heilsgewissheit bekennt, so wird ihm zumeist im Wesentlichen nur gesagt, dass er auf Gottes Liebe und Barmherzigkeit vertrauen solle und darauf, dass Jesus für seine Sünden am Kreuz gestorben ist, sodass der Weg in den Himmel nun frei sei. Dies ist aber für jemanden, der nicht wiedergeboren ist oder der an Sünden festhält, ein sehr schlechter Rat. Denn in solchen Fällen müsste der Seelsorger den Ratsuchenden zur Wiedergeburt oder zur Umkehr zu führen suchen und erst einmal die Sünde aufdecken. Sicherlich ist es oftmals für den Seelsorger nicht leicht, den wahren geistlichen Zustand des Ratsuchenden zu erkennen und er bedarf dabei immer wieder aufs Neue der Führung und Weisheit Jesu in seinem Dienst, aber sein seelsorgerlicher Dienst muss unbedingt auf der biblischen Lehre, der biblischen Ethik und dem biblischen Gottes- und Menschenbild beruhen. Ansonsten ist er im Licht der Ewigkeit betrachtet wertlos. 3. Die Verfälschung des Gottesbildes Gott ist nach dem Zeugnis der Bibel voll Liebe, Barmherzigkeit, Gnade, Güte, Langmut, Geduld und Treue (vgl. z.B. Jesaja 63, 9; Römer 5, 8; 1. Johannes 4, 8 [Liebe]; Klgl 3, 22; Epheser 2, 4 [Barmherzigkeit]; 2. Mose 34, 6; Jesaja 54, 8.10; Johannes 1, 17 [Gnade]; Psalm 25, 10; 26, 6 [Güte]; Römer 2, 4; 2. Petr 3, 8 [Langmut]; 5. Mose 7, 9; 1. Johannes 1, 9 [Treue]). Gott sagt sogar von sich selbst in 1. Johannes 4, 8, dass er die Liebe ist. Das bedeutet, dass Liebe der Grundzug seines Wesens ist und dass er jeden Menschen als sein Geschöpf trotz dessen Sünde liebt, dass er in Zeit und Ewigkeit enge Gemeinschaft mit ihm haben möchte, dass er Jesus Christus in die Welt gesandt hat, damit dieser durch seinen Sühnetod die Menschen mit ihm versöhnt, dass er in beständiger Gemeinschaft mit seiner Gemeinde steht und sie bewahrt, dass er Gebet hört und erhört u.v.m. Er hat seinen Kindern versprochen, dass er allzeit bei ihnen ist (Matthäus 28, 20). Und er liebt und bewahrt auch sein Volk Israel, auch jetzt, wo es sich noch nicht zu Jesus Christus bekehrt hat. Aber die Bibel sagt auch, dass Gott heilig und gerecht ist, dass er auch zornig sein kann, und dass er alle Menschen richten und zur ewigen Verdammnis verurteilen wird, die sich bis zum Ende ihres Lebens nicht mit ihm durch Jesus Christus versöhnen ließen (vgl. z.B. Jesaja 6, 3; 1. Petr 1, 15 [Heiligkeit]; Psalm 45, 8; Jesaja 59, 17 [Gerechtigkeit]; 2. Mose 32, 12; Offb 6, 17 [Zorn]; Matthäus 25, 31-46; Apostelgeschichte 17, 31 [Gericht]). Gottes Heiligkeit bedeutet, dass Gott makellos und ohne jede Sünde ist und dass er deshalb mit unbegnadigten Sündern keine Gemeinschaft haben kann. Gottes Gerechtigkeit hat zur Folge, dass Gott Sünde nicht übersehen und auch nicht ohne Weiteres vergeben kann, sondern dass er sie strafen muss und dies im Weltgericht auch tun wird, indem er über die unbegnadigten Sünder sein Verdammungsurteil aussprechen wird (Matthäus 25, 46; Offb 20, 15). Denn die in der Sünde des Menschen liegende unendlich große Schuld gegen Gott erfordert auch eine ewige Strafe. Nur in Jesus Christus kann Gott Sünde vergeben und sie dem Sünder nicht mehr zurechnen (vgl. Römer 8, 1). Auch die Sünden seiner Kinder nimmt Gott sehr ernst und er verlangt, dass sie ihm gehorchen und Buße tun, wenn sie gesündigt haben. Gott nimmt die Sünden seiner Kinder schwerer als die Sünden von Ungläubigen (vgl. Lukas 12, 48; 1. Petr 4, 17). Und er lässt es zu, dass seine Kinder sich wieder von ihm abwenden und dadurch wieder in die Verlorenheit zurückfallen, auch wenn er ihnen auch dann noch immer wieder die Hand entgegenstreckt und sie zur Umkehr ruft (2. Tim 2, 13). Das Gottesbild wird in der heutigen Verkündigung jedoch vielfach auf Gottes Liebe, Gnade und Barmherzigkeit reduziert. Gottes Heiligkeit, Gerechtigkeit und Gericht und v.a. deren Konsequenzen werden zumeist verschwiegen. Erst recht wird nicht davon gesprochen, dass Gott von seinen Kindern Treue und Gehorsam verlangt und was die Folgen von Ungehorsam und Abkehr von Gott sind. Zumeist werden diese Eigenschaften Gottes zwar genannt, aber nicht entfaltet. Das bedeutet, während umfangreich ausgelegt wird, was Gottes Liebe, Gnade und Barmherzigkeit bedeuten, wird nicht oder nur ansatzweise gesagt, was Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit bedeuten und welche Konsequenzen sie haben, obwohl dies für die Gemeinde Jesu sehr wichtig wäre. Sünde und Ungehorsam werden dann dementsprechend verharmlost. 4. Die Verfälschung des Jesusbildes Jesus wird immer weniger als Erlöser von Schuld und Verdammnis verkündigt, der die Menschen mit Gott versöhnt und ihnen den Zugang in das Himmelreich eröffnet, sondern als Seelentröster, der dem Menschen seelisches Wohlbefinden schenkt und ihn von psychischen Problemen befreit wie z.B. Beziehungsprobleme, Ängste, Depressionen und Einsamkeit und ihm ein "gelingendes" und "sinnvolles" Leben verspricht. Und wenn gesagt wird, dass er die Schuld vergibt, so wird dies faktisch so dargestellt, als ob er dies ohne Weiteres, d.h. ohne Buße und Umkehr tut. Auch davon, dass er von seinen Kindern ein geheiligtes Leben fordert, ist nicht die Rede. Statt dessen wird er so dargestellt, als fordere er nichts außer "Liebe" und Vertrauen, er wird dargestellt als ein guter Freund, der alles toleriert und für alles Verständnis hat und der jedes Fehlverhalten bedingungslos, also auch ohne Buße und Umkehr, vergibt. Damit aber wird das Wesen Jesu grundlegend verkannt. Denn schon als Jesus auf der Erde lebte, hatten viele an ihn die Erwartung gerichtet, er werde die materiellen, sozialen und politischen Probleme lösen. Aber Jesus ist als Erlöser von Sünde und Verdammnis gekommen und nicht als Löser materieller, politischer, sozialer und psychischer Nöte und Probleme. Er hat die, die ihn als Brotkönig, als Wunderheiler oder als politischen Befreier haben wollten, zurückgewiesen und sich ihnen entzogen. Und er will Herr seiner Kinder und Jünger sein. Selbst Petrus hat er scharf angefahren, als dieser ihn vor dem Gang zum Kreuz bewahren wollte. Und er mutet seinen Kindern oftmals auch Lasten wie Krankheit oder Verfolgung und andere schwierige Lebensumstände zu und er erfüllt ihnen keineswegs alle Wünsche. Aber das alles hat er ihnen auch angekündigt - die heutige Verkündigung tut das weitgehend nicht mehr, sondern spricht nur noch davon, dass Jesus ein sinnvolles und gelingendes Leben schenkt u.ä. Da führt dann leicht dazu, dass sich die Menschen wieder von Jesus abwenden, wenn er ihnen nicht das gibt, was sie aufgrund dieser falschen Versprechungen von ihm erwartet haben. Die Liebe der Kinder Gottes zu ihrem Herrn Jesus Christus wird ebenfalls vielfach umgedeutet. Denn Jesus ist zwar ein Freund, ja sogar der beste Freund, den es geben kann, aber kein Freund, der auf gleicher Ebene steht wie ein menschlicher Freund, und erst recht kein Kumpel, der auch Sünde tolerieren würde, sondern er ist zugleich Gott und Herr. Das bedeutet, dass er dem Gläubigen gebietet, was dieser zu tun hat und der Gläubige ihm nachfolgt. Und die Liebe des Gläubigen zu ihm erweist sich in erster Linie dadurch, dass er ihm in allen Bereichen seines Lebens gehorcht (vgl. z.B. Johannes 14, 23 f.; 1. Johannes 5, 3) und nicht etwa dadurch, dass er so laut wie möglich "Halleluja" ruft, Jesus als König lobpreist oder laute Musik macht. Diese Grundlagen der Beziehung zwischen dem Gläubigen und Jesus Christus werden völlig verzerrt, wenn dies nicht deutlich gemacht wird. Und wenn etwa in Liedtexten gesagt wird: "Verliebt in Jesus" oder "In Love with Jesus" dann wird die Liebe zu Jesus nicht nur mit der Liebe zu einem menschlichen Partner gleichgesetzt, sondern auch auf eine rein gefühlsmäßige Ebene reduziert. Das gleiche gilt, wenn davon gesprochen wird, "begeistert von Jesus" zu sein. Von der Herrschaft Jesu und dem Gehorsam des Gläubigen ist dann natürlich auch keine Rede mehr. Die Beziehung der Gläubigen zu Jesus wird dann auf ein bloßes Gefühl reduziert. 5. Die Verfälschung des Menschenbildes Wie schon erwähnt, wird auch das biblische Menschenbild in entscheidenden Punkten verfälscht und verzerrt. Der Mensch wird nicht mehr als verlorener Sünder angesehen, sondern als ein im Großen und Ganzen gutes, wertvolles und einmaliges Geschöpf Gottes. Dementsprechend wird dann auch nicht mehr gesehen, dass das Leid und Übel in der Welt wie Kriege, Ungerechtigkeit usw. auf der Sündhaftigkeit des Menschen beruht. Im Verhältnis Gottes zum Menschen wird nur noch die Liebe hervorgehoben, andere Eigenschaften Gottes aber außer Betracht gelassen. Es versteht sich von selbst, dass dann auch kaum noch die Notwendigkeit einer grundlegenden Umkehr verkündigt werden kann und zumeist auch nicht wird. Erstaunlicherweise wird umgekehrt oft hervorgehoben, dass der Mensch - und zwar auch als Christ - zur Heiligung nicht fähig sei, sodass diese von ihm auch nicht ernsthaft gefordert werden dürfe, obwohl Gott nach dem klaren Zeugnis der Bibel von den Gläubigen verlangt, der Heiligung nachzujagen (Hebräer 12, 14) und dass die Heiligung der Wille Gottes für seine Gemeinde ist (1. Thess 4, 3). Aber nicht nur der Mensch als Individuum wird viel zu positiv bewertet, sondern auch die Menschheit als solche. So wird zunehmend eine in Frieden, Toleranz und Harmonie lebende Menschheitsgemeinschaft für möglich gehalten und als ein Ziel propagiert, an dem die Christen zusammen mit anderen Menschen "guten Willens" mitarbeiten sollen. Hierbei besteht die Gefahr, dass die Christen für die antichristlichen Bestrebungen der endzeitlichen politischen und religiösen Welteinheit missbraucht und damit völlig vom Weg der Nachfolge abgebracht werden. 6. Anerkennung und Duldung von Bibelkritik Die Bibel ist nach ihrem Selbstverständnis das inspirierte und irrtumslose Wort Gottes, das heute in gleicher Weise Autorität beansprucht wie zur Zeit seiner Abfassung (vgl. z.B. Psalm 119, 160; Johannes 17, 17; 2. Tim 3, 16; 2. Petr 1, 21). Gott will, dass seine Kinder sein Wort lieben und gerne darin forschen (vgl. z.B. Psalm 119, 82; Kolosser 3, 16). Die Autorität der Bibel als Richtschnur der Gemeinde Jesu wird zwar formal noch weitgehend anerkannt, etwa indem gesagt wird: "Die Bibel gilt!", faktisch wird sie jedoch in mehrfacher Hinsicht ausgehöhlt: So wird sie oft der Form nach bejaht, aber an vielen Stellen verneint, wenn es um die praktischen Konsequenzen geht, etwa hinsichtlich der Wahrheit des biblischen Schöpfungsberichts, der biblischen Aussagen zur Stellung der Frau in der Gemeinde u.v.m. Es heißt dann etwa, dass die Autorität der Bibel gelte, aber man müsse sie heute neu lesen bzw. neu interpretieren. Damit wird das Bekenntnis zur Bibeltreue und zur Autorität der Bibel letztlich zu einer - bewussten oder unbewussten - Täuschung der Gläubigen. Oder aber die Autorität und Irrtumslosigkeit der Bibel wird von Vornherein auf "Glaubensfragen" reduziert, sodass etwa historische, naturwissenschaftliche und archäologische Aussagen davon ausgenommen werden und behauptet wird, dass die Bibel hier nur den mangelhaften Erkenntnisstand ihrer Verfasser aus der Zeit des Altertums wiedergebe. Auch ethische Fragen, die heute unbequem sind, dürfe man nicht mehr "1 zu 1" übernehmen. Ein weiteres verführerisches Motto lautet, dass man nicht "bibeltreu", sondern "jesustreu" sein müsse. Damit wird suggeriert, dass Gott sich gewandelt habe; zugleich wird er damit von seinem Wort losgelöst, das nicht mehr in jeder Hinsicht als verbindlich angesehen wird. Wer demgegenüber an der Inspiration und Autorität der Bibel in allen Punkten sowie festhält und davon ausgeht, dass die Aussagen der Bibel im Regelfall wörtlich, d.h. entsprechend ihrem natürlichen Wortsinn zu verstehen sind, - natürlich gibt es auch bildliche und symbolhafte Aussagen in der Bibel -, der wird als "Fundamentalist" oder als "engstirnig" abgewertet. Dies geht bis hin zur Diffamierung von Gläubigen, deren Bibeltreue etwa mit der Korantreue islamistischer Fundamentalisten verglichen wird.1 7. Abwertung und Reduzierung der biblischen Lehre - Lehrmäßiger Pluralismus Nach dem Willen Gottes ist für die Gemeinde Jesu alles verbindlich, was zusammen die gesunde Lehre ausmacht (vgl. z.B. 1. Tim 4, 6.16). Dies ist weit mehr als nur die unmittelbar heilsentscheidenden Elemente der Lehre, wie etwa die Gottessohnschaft und Auferstehung Jesu Christi und sein Sühnetod, die Verlorenheit und Erlösungsbedürftigkeit des Menschen, die Tatsache, dass Erlösung nur durch Jesus Christus möglich ist und nur durch Bekehrung und Wiedergeburt erfolgen kann usw. So gehören dazu auch die biblische Lehre von der Schöpfung der Welt, die Wiederkunft Jesu und das Weltgericht mit seinem doppelten Ausgang, die Existenz Satans, die ethischen Aussagen der Bibel u.v.m. Andererseits gibt es auch zahlreiche Fragen, bei denen auch unter wahren Christen unterschiedliche Auffassungen bestehen. Auch auf diesen Gebieten soll jeder Gläubige um die biblische Erkenntnis ringen, jedoch hat die Gemeinde Jesu in diesen Fragen die abweichende Ansicht von Glaubensgeschwistern zu tolerieren. . Heutzutage wird das, was als verbindliche Lehre anerkannt wird, im evangelikalen Lager immer mehr reduziert. Dies kann so weit führen, dass im Zusammenhang mit 1. Tim 4, 16 und der verbindlichen Lehre nur noch folgende Aussagen genannt werden, nämlich dass "Gott die Rettung der Menschen dadurch garantiert hat, dass Jesus sich am Kreuz aufgeopfert hat und uns seine Vergebung, seine Liebe und umfassende Fürsorge in gleichbleibender Stärke schenkt".2 Häufig wird gefordert, dass man auch Lehren, die man bei biblischer Prüfung als ungesunde Lehre, wenn nicht sogar als Irrlehre bezeichnen muss, "als Überzeugung von Glaubensgeschwistern" respektieren müsse, wie z.B. gemäßigte Bibelkritik, Gemeindeleitung und Predigt durch Frauen, charismatische Ansichten über die Geistesgaben, die Geistestaufe u.v.m. Generell wird die Bedeutung biblischer Lehre für die Gemeinde abgewertet, etwa dadurch, dass gesagt wird, dass Gemeinschaft und gemeinsamer Dienst viel wichtiger seien. Ein weiteres Schlagwort, mit dem Umfang und Bedeutung biblischer Lehre zurückgedrängt werden soll, ist, dass "Jesus die Mitte der Schrift" sei und alles andere "Randfragen" seien. Daraus wird dann die Konsequenz gezogen, dass alle biblischen Aussagen, die nicht von Jesus stammen oder die sich nicht auf Jesus beziehen, weniger wichtig seien, sodass hinsichtlich ihrer Autorität oder Auslegung verschiedene Auffassungen zulässig seien und toleriert werden müssten. Hierbei wird aber verkannt, dass die gesamte Bibel Gottes Wort ist und unumstößliche Geltung und Autorität besitzt (vgl. z.B. 2. Tim 3, 16; 2. Petr 1, 21). Faktisch führt diese Aussage dazu, dass ein großer Teil der biblischen Lehre als weniger wichtig erklärt und in seiner Geltung, Auslegung und Anwendung in das Belieben der Gemeinde oder ihrer Leiter gestellt wird. Oder es wird von einer "Einheit in Jesus trotz Unterschieden in der Lehre" gesprochen. Eine solche Haltung wird v.a. von der Ev. Allianz schon seit Langem praktiziert. Das ist das Gleiche, was die Ökumene schon in den 30er Jahren des 20. Johannesds. sagte: "Lehre trennt, Dienst eint". Dies alles führt zu einer immer mehr praktizierten Einheit der Evangelikalen mit dem theologischen Liberalismus etwa der Ev. Landeskirche, dem Katholizismus und der Pfingst- und charismatischen Bewegung. Aber ohne eine lehrmäßige Einheit in der biblischen Wahrheit ist die Erkenntnis Gottes, biblischer Gemeindebau und ein Leben in der Nachfolge, das Gott gefällt, nicht möglich. Und Jesus Christus ist von seinem Wort nicht zu trennen, d.h. ohne Einheit in der Wahrheit seines Wortes ist auch keine Einheit im Namen seiner Person möglich, denn Jesus Christus verbindet sich nicht mit falscher Lehre und deren Vertretern. Manchmal wird auch scheinbar fromm gesagt, nur Gott wisse, was biblisch richtig und falsch ist und wir Menschen könnten das aufgrund unserer Sündhaftigkeit und der Begrenztheit unserer Erkenntnis gar nicht wissen. Aber damit wird verkannt, dass sich Gott in der Bibel geoffenbart hat und dass die Gläubigen den Inhalt der Bibel sehr wohl verstehen können, wenn sie sie als Wort Gottes anerkennen und sich vom Heiligen Geist leiten lassen, auch wenn wir in diesem Leben noch nicht alles verstehen können. Der lehrmäßige Pluralismus im evangelikalen Bereich beruht allerdings nicht nur auf mangelnder Wahrheitsliebe oder auf mangelnder Erkenntnis, sondern hängt auch stark mit der zunehmenden Einbindung der evangelikalen Dachverbände in die Ökumene zusammen. Denn wenn etwa eine Zusammenarbeit mit dem theologischen Liberalismus, der katholischen Kirche sowie der Pfingst- und Charismatischen Bewegung stattfinden soll, dann dürfen deren Irrlehren natürlich nicht als solche aufgedeckt und kritisiert werden. 8. Verzicht auf Kritik an Irrlehren und deren Vertretern Verbunden mit der Verkürzung und Abwertung der verbindlichen biblischen Lehre und dem immer mehr um sich greifenden lehrmäßigen Pluralismus ist der Verzicht auf Kritik an Irrlehre und deren Vertretern. Lehren, die von der Bibel her klar als Irrlehre gelten, werden nunmehr als "neue" oder "ungewohnte" "Erkenntnis von Glaubensgeschwistern" bezeichnet, die man zu tolerieren oder sogar zu akzeptieren habe. Auch dies hängt stark mit der beabsichtigten Einbindung in die Ökumene zusammen, die mit den betreffenden Kirchen und Denominationen eine enge Zusammenarbeit beabsichtigt. Mitunter wird falsche Lehre zwar abgelehnt und kritisiert, doch wird gesagt, dass diese Differenzen keine Trennung rechtfertigen. Dementsprechend wird die Gemeinde Jesu auch zumeist nicht mehr vor Irrlehre und Verführung gewarnt. Selbst in manchen Gemeinden mit biblischer Lehre wird eine Auseinandersetzung mit Irrlehre im Allgemeinen und den heute verbreiteten Irrlehren vermieden, vermutlich, um Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen. 9. Verzicht auf Kritik an Staat, Gesellschaft und Zeitgeist Nach Gottes Willen sind zwar Staat und Gemeinde Jesu voneinander zu unterscheiden. Jedoch gelten auch für Staat und Gesellschaft die grundlegenden Gebote und Ordnungen Gottes wie z.B. die Zehn Gebote und die Ordnungen Staat, Ehe, Familie und Eigentum. Christen haben das Recht, sich für die Geltung dieser Gebote einzusetzen und dagegen zu protestieren, wenn diese systematisch zerstört werden. Seit Ende der 60er Jahre ist eine solche Zerstörung in Deutschland und den meisten anderen westlichen Staaten in vollem Gang, indem v.a. Ehe und Familie abgewertet, nichteheliche Lebensgemeinschaften propagiert, die Abtreibung freigegeben wurde und später auch homosexuelle Partnerschaften ethisch und rechtlich anerkannt, ja sogar der Ehe gleichgestellt wurden. In vielen Staaten ist inzwischen auch die Tötung auf Verlangen oder Beihilfe zum Selbstmord straffrei, selbst wenn diese durch einen Arzt geschieht, der doch zum Heilen und nicht zum Töten berufen ist. Ferner wird seit einigen Jahren immer stärker versucht, die Ideologie des Gender Mainstreaming auf allen Ebenen durchzusetzen, mit der u.a. die Zuordnung von Mann und Frau im Rahmen der Schöpfungsordnung Gottes aufgelöst werden soll. Bis Ende der 90er Jahre, ja sogar noch darüber hinaus haben die meisten Evangelikalen gegen diese Entwicklungen in Wort und Schrift gekämpft und ihren Einfluss bei den Politikern geltend zu machen versucht. Dies ist heute seitens der großen evangelikalen Verbände jedoch nicht mehr der Fall, seitdem sie in den Jahren 2008 und 2009 mehrmals heftigen öffentlichen Diffamierungskampagnen ausgesetzt waren. Man will "gesellschaftsrelevant", d.h. gesellschaftlich anerkannt sein und dieses Ziel könnte ja in Gefahr geraten, wenn man in den o.g. Fragen an den biblischen Wertmaßstäben auch gegenüber Staat und Gesellschaft festhält. 10. Fehlende Endzeitperspektive Als Letztes möchte ich einen sehr wichtigen Bereich der Verkündigung nennen, der ebenfalls immer mehr an den Rand gedrängt oder auch ganz weggelassen wird. Dies betrifft die biblische Lehre über Endzeit, Antichrist und Wiederkunft Jesu. So wird nicht mehr davon gesprochen, dass wir in der Endzeit leben, dass viele Zeichen der Endzeit und der bevorstehenden Wiederkunft Jesu bereits erfüllt sind, wie z.B. die Staatsgründung Israels, die Behauptung dieses Staates gegen seine Feinde, die Sammlung der Juden aus aller Welt in Israel, die Ausbreitung des Evangeliums, eine starke Häufung von Erdbeben uind anderen Naturkatastrophen in den letzten Jahrzehnten und nicht zuletzt die Abkehr vieler christlicher Kirchen und Freikirchen von der biblischen Lehre, Gesetzlosigkeit, d.h. die Ablehnung und Auflösung der biblischen Gebote und Ordnungen in Staat, Gesellschaft und auch in den Kirchen, politische und religiöse (Welt-)Einheitsbestrebungen usw. Gott hat seiner Gemeinde recht viel über die Endzeit geoffenbart, nicht damit Spekulationen und Berechnungen betrieben werden, wie dies leider auch schon oft geschehen ist, sondern um den Gläubigen die freudige Gewissheit zu geben, dass Jesus Christus bald wiederkommt (vgl. Matthäus 24, 33.42; Lukas 21, 28), aber auch um sie zur Wachsamkeit gegenüber Verführung und zur Treue in Bedrängnis anzuhalten und sie vor dem Antichristen und seinem totalitären Machtanspruch zu warnen (Matthäus 24, 42-44). Wird dieser Bereich der Verkündigung ausgeklammert, so wird dieser Zweck der Warnung nicht erreicht, die Gläubigen werden in die Gefahr gebracht, der Verführung oder der Verfolgung zu erliegen, die Erwartung der Wiederkunft Jesu wird in eine unbestimmte ferne Zukunft verdrängt und die Gläubigen geben sich den Sorgen und Freuden der Welt hin, wovor sie ebenfalls gewarnt werden. 11. Konsequenzen Selbstverständlich stellt sich zuletzt auch die Frage nach den Konsequenzen, die die Gläubigen aus den hier geschilderten Tatsachen zu ziehen haben. Denn als Jünger Jesu sollen wir die biblische Wahrheit lieben und wir können nicht gleichgültig bleiben, wenn diese verkürzt oder verfälscht wird. Selbstverständlich sollten wir, wenn in einer Gemeinde solche Tendenzen beginnen, durch Gespräche mit den Verantwortlichen auf die Bewahrung der gesunden biblischen Lehre hinzuwirken suchen. Dies hat sich in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten jedoch in den allermeisten Fällen als vergebens erwiesen, und zwar nicht nur in den evangelischen Kirchen, sondern auch in Freikirchen und Gemeinschaften. In solchen Fällen ist es dann bei schwer wiegenden Missständen in der Lehre angebracht, die Gemeinde zu verlassen. Da es allerdings ein großes geistliches Übel ist, keiner Gemeinde anzugehören, stellt sich dann die Frage, welcher Gemeinde man sich anschließen soll oder ob die Möglichkeit zur Gründung neuer Gemeinden besteht. Auch hierzu ist in den vergangenen Jahren von bibeltreuen Geschwistern manches vorgetragen worden und sind manche Vorschläge gemacht worden. Es sind auch einige neue bibeltreue, nicht-ökumenische und nicht-charismatische Gemeinden gegründet worden. Dieser Thematik möchte ich in diesem Rahmen jedoch nicht näher nachgehen. Aber jeder, der noch eine bibeltreue Gemeinde hat, in der die Wahrheit in Liebe gelebt wird, oder der eine solche Gemeinde neu gefunden hat, sollte Gott von ganzem Herzen dankbar sein! Zusammenfassung und Ausblick Ich habe in diesem Beitrag aufgezeigt, an wie vielen Stellen die biblische Lehre in der heute gängigen evangelikalen Verkündigung seit einigen Jahrzehnten verkürzt und verändert wird, und zwar z.T. recht klar erkennbar, z.T. jedoch in versteckter und schwer zu erkennender Art und Weise, und was die geistlichen Folgen dieser Entwicklung für die Gemeinden sind, wenn sie nicht wachsam und konsequent sind. Ich bin davon überzeugt, dass es sich dabei um eines der Zeichen der Endzeit handelt. Es ist auch jedenfalls in Deutschland nicht davon auszugehen, dass diese Entwicklung noch einmal rückgängig gemacht wird und sich die biblische Wahrheit wieder durchsetzt. Im Gegenteil ist zu befürchten, dass sich Irrlehre, schleichende Verführung und Verkürzung und Verwässerung der biblischen Botschaft noch mehr durchsetzen werden. Sicherlich wären hier noch viel mehr Beispiele anzuführen, sowohl konkrete wie auch allgemeine. Oftmals geschieht die Verkürzung der biblischen Lehre aus dem Grund, um Diffamierung und Verfolgung zu entgehen und um öffentlich angesehen zu bleiben. Aber geistliche Anpassung ist wie ein Ratenkauf: Kaufe jetzt - zahle später. Kaufe jetzt: nämlich die Anerkennung und Tolerierung durch die Welt - bezahle später, mit dem ewigen Leben. Das bedeutet, dass wir weiterhin wachsam und treu sein müssen und darüber hinaus die wichtige Aufgabe haben, Geschwister, die diese Gefahren nicht erkennen, in Liebe und Weisheit aufzuklären, zu warnen und für sie zu beten. Nicht in Rechthaberei und Streitsucht sollen wir handeln, sondern in Wahrheit und Liebe. Wie viele sich warnen lassen, liegt freilich nicht in unserer Hand. Auch müssen wir damit rechnen, dass man uns unsere Warnungen übelnimmt und uns ausgrenzt und diffamiert. Möge Gott unserem Dienst Segen schenken und Frucht für die Ewigkeit bringen. Amen. 1 So äußerte sich der bekannte Baptistenpastor Andreas Malessa in: Die (un)gleichen Brüder (Zeitschrift "Die Gemeinde" vom 23.01.2005. 2 Andreas Klotz in: Die Rettungsmannschaft Gottes, Licht und Leben Nr. 63 (Nov./Dez. 2013), S.1 ff., 2. --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------ 13