Wann geht die Welt unter? Wilhelm Busch VOLKSMISSIONARISCHE SCHRIFTENREIHE DES SCHRIFTENMISSIONS-VERLAGES GLADBECK Heft 121 Vortrag nach Tonband, entnommen dem Buch „Jesus unser Schicksal” 5. Auflage 41 -50. Tausend 1972 im Schriftenmissions-Verlag, Gladbeck Umschlag: Gerd Meussen, Essen Satz und Druck: Bongers, Lünen ISBN 3 7958 0119 2 WILHELM BUSCH Wann geht die Welt unter? SCHRIFTENMISSIONS-VERLAG GLADBECK/WESTFALEN Wann geht die Welt unter? Vor einiger Zeit hatte ich ein Gespräch mit einem Mann aus der Industrie. Er klopfte mir auf die Schulter und sagte: „Herr Pfarrer, das ist eine schöne Sache, daß Sie die Jungen zum Guten anhalten!" Darauf habe ich ihm geantwortet: „Wenn ich ganz ehrlich sein soll, dann muß ich sagen, daß ich mir davon nicht viel verspreche. In der Bibel steht, daß das Menschenherz böse ist von Jugend auf. Und da helfen, glaube ich, Ermahnungen nicht allzu viel. Ich möchte etwas ganz anderes." „So, was wollen Sie denn?" „Ich möchte gern, daß diese Jungen Eigentum des Herrn Jesu werden und in Zeit und Ewigkeit Kinder Gottes sind!" erkläre ich ihm. „Ach", entgegnet er darauf, „Herr Pfarrer, was sind das für Worte! Wir wollen doch mit den Beinen auf dem Boden bleiben!" Ein gutes Wort, nicht? „Wir wollen doch mit den Beinen auf dem Boden bleiben!" Da habe ich laut gelacht und gefragt: „Auf welchem Boden wollen Sie denn eigentlich bleiben, mein lieber Herr Direktor? Haben Sie denn noch gar nicht bemerkt, daß der Boden unter unseren Füßen seit langem wackelt?" Ich glaube, man braucht nicht einmal Direktor in der Industrie zu sein, um merken zu können, daß der Boden unter unseren Füßen höchst unsicher geworden ist. Das ist die Angst, die über den Menschen von heute liegt: Alle möchten gern Sicherheit, aber jeder fühlt, daß sie nirgends ist. Der eine legt ein Bankkonto in der Schweiz an, der andere baut sich bereits einen Bunker in Bolivien. Irgendwo wird doch Sicherheit sein! Und wir fühlen doch alle: Es ist letztlich keine Sicherheit da! So ist natürlich in unserer Zeit die Frage wieder mächtig hochgekommen: „Wie geht's weiter mit der Welt?" Ja, es ist geradezu ein Zeichen unserer Zeit, daß wir wieder fragen: „Wann geht die Welt unter?" Vor wenigen Jahren erschien von dem bekannten Schweizer Dichter Dürrenmatt das Schauspiel „Die Physiker". Das Stück endet damit, daß einer der Physiker die ganz dunkle Prognose stellt: Es ist nicht aufzuhalten, daß die Menschheit eines Tages Atombomben wirft und sich selber ausrottet. Und dann heißt es wörtlich: „Und irgendwo kreist dann immerzu und sinnlos die radioaktive Erde." Man sieht es förmlich vor sich, wie die ausgestorbene, zerstörte Erde sinnlos durchs Weltall kreist. Es ist schon des Aufmerkens wert, wenn ein moderner Dichter so brutal vom Weltuntergang spricht. Aber ich glaube nicht, daß es so ausgeht, daß irgendwo die radioaktive Erde durchs Weltall kreist. Wenn ich das dem Dichter Dürrenmatt sagen würde und er würde fragen: „Warum glauben Sie das nicht? Es ist doch am Tage, daß es so kommen wird!", müßte ich ihm erklären: „Weil es in der Bibel anders steht. Der Herr Jesus hat gesagt: ,Das Menschengeschlecht wird nicht vergehen bis zum Ende.' Also geht es nicht so aus, wie Sie es meinen, auch wenn es sehr naheliegend ist!" Es ist natürlich die Frage, wem wir eigentlich bei den Zukunftsprognosen glauben wollen. Es gibt zwei illegale Methoden, um sich über die Zukunft zu vergewissern. Die eine Methode ist die, die Joseph Goebbels großartig beherrschte. Sie besteht darin, daß ich mir einfach über die Zukunft etwas ausdenke. Ich höre ihn noch sagen: „In fünf Jahren werden die deutschen Städte schöner als je vorher dastehen." Die Methode besteht also darin, daß ich meine eigenen Wunschbilder auf den Nebel, der die Zukunft verhüllt, projiziere. Meister in dieser Methode sind die soge- nannten „Zeugen Jehovas". Die Älteren unter uns erinnern sich noch: Im Jahre 1925 hingen an allen Straßenecken Plakate: „Millionen jetzt lebender Menschen werden nicht sterben." Dieses Schlagwort stammte von den „Ernsten Bibelforschern". Und dann ist gestorben worden wie nie zuvor in der Weltgeschichte. Man hatte sich einfach etwas Schönes über die Zukunft ausgedacht. Später änderten sie ihren Namen um in „Zeugen Jehovas". Und nun denken sie sich wahrscheinlich wieder etwas aus. Die andere illegale Methode ist, daß man sich von Wahrsagern beraten läßt. Davon verstehe ich gar nichts. Und ich möchte auch davon gar nichts verstehen, vom Wahrsagen, Spiritismus, Pendeln und Kartenlegen und Horoskop und was weiß ich alles. Ich möchte Ihnen sagen, warum ich darüber nicht Bescheid wissen möchte. In meiner Bibel steht ein paarmal etwa so: „So spricht der Herr: Wer die Wahrsager, Zeichendeuter, Sterndeuter befragt, dessen Seele soll ausgerottet werden aus meinem Volke." Da ich aber ungeheuren Wert darauf lege, zu Gottes Volk zu gehören und selig zu werden, werde ich mich hüten, mich mit diesen Dingen einzulassen. Und sollten Sie sich mit solchen Sachen eingelassen haben, so bitte ich Sie um Ihrer Seelen Seligkeit willen: Gehen Sie in die Stille, rufen Sie Jesus an, bekennen Sie diese Sünde und bitten Sie um Vergebung! Ich habe mich entschlossen, dem Worte Gottes in der Bibel zu trauen. Denn es ist erstens einleuchtend, es trägt das Siegel der Wahrheit an der Stirn. Und zweitens haben die Männer der Bibel gesagt: „So spricht der Herr!" Es gibt also einen richtigen Weg, etwas über die Zukunft zu erfahren: Die Bibel redet mit uns über die Zukunft. Als der letzte Krieg auf seinen Höhepunkt kam, erhielt ich von der Geheimen Staatspolizei ein Redeverbot. Ich durfte nicht mehr reisen, um Vorträge zu halten. Nur noch in Essen war es mir erlaubt zu reden. Und wenn ich auch jeden Abend in der unter dem Bombenhagel untergehenden Stadt in irgendeinem Keller eine Bibelstunde hielt, so hatte ich doch viel Zeit. Die habe ich genutzt, um die Offenbarung des Johannes, das letzte Buch der Bibel, richtig zu studieren. Darüber ging mir auf: „Dieses Buch ist ja unheimlich aktuell!" Und ich habe mir vorgenommen, ein wenig von dem, was ich da gelernt habe, weiterzugeben. Und nun möchte ich Ihnen zeigen, was die Bibel ganz präzise über die Zukunft sagt. 1. Jesus kommt wieder Das sagt die Bibel ganz deutlich: Im Mittelpunkt aller Zukunftserwartung der Christen steht das große Ereignis, daß der verachtete Jesus Christus in Herrlichkeit wiederkommt! Als er gen Himmel fuhr, standen seine Jünger da und schauten ihm nach, wie er in der anderen Dimension verschwand. „Eine Wolke nahm ihn weg", heißt es. Und dann stehen plötzlich zwei Boten Gottes bei den Jüngern und sagen: „Dieser Jesus wird wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen!" Jesus kommt wieder! Aus der Dimension Gottes wird der Herr Jesus eines Tages in Herrlichkeit in unsere dreidimensionale Welt hereinbrechen! Das ist die Hoffnung der Christen. Ich muß Ihnen jetzt einfach mal erzählen, wie mir diese etwas fremde Botschaft ganz hell wurde. Es ist jetzt etwa 35 Jahre her, daß ich als ganz junger Pfarrer in einen Bergarbeiter-Bezirk nach Essen kam. Unter etwa 12 000 Bergleuten stand ich da als junger Bursche von 27 Jahren. Kein Mensch wollte etwas von meiner Botschaft wissen. Mitten im Bezirk war ein großer trostloser Platz, umgeben von Mietskasernen. An einer Ecke dieses Platzes war ein kleines Häuschen stehen geblieben. In diesem Häuschen hatte ich mir bald ein Sälchen eingerichtet, in dem ich eine Bibelstunde anfing. Es war schön, als die Leute allmählich kamen: ein paar Bergleute, Kommunisten und Freidenker, die mal hören wollten, was der „Pfaffe" wohl zu sagen hatte, ein paar Mütterchen; ein paar Kinder; zwei, drei junge Burschen. Doch komisch: Diese kleine Gemeinde, die sich hier bildete, die regte die ganze Menschheit des Bezirkes auf. Schließlich war es so, daß wir jedesmal gestört wurden. Einmal warfen sie uns die Fenster ein. Dann haben wir Läden davorgemacht. Ein andermal donnerten die Steine gegen diese Läden. Beim nächstenmal spielten sie vor der Tür, die direkt in den Saal führte, Fußball mit Blechdosen, daß man sein eigenes Wort nicht verstehen konnte. Mal machten sie Demonstrationen mit Schalmeien vor unserem Sälchen. Dann sangen sie draußen: „Es rettet uns kein höh'res Wesen, / Kein Gott, kein Kaiser und Tribun, / Und uns erlösen, / Das können wir nur selber tun!" Und wir sangen drinnen: „Gott ist die Liebe, / Läßt mich erlösen!" Das waren noch Zeiten! Eines Tages war es ganz besonders schlimm. Es war, als seien wirklich die Hölle und der Teufel los. Und dann geschah das ganz Merkwürdige: Plötzlich kracht etwas gegen die Tür, etwas Schweres poltert zu Boden. Ich denke: „Jetzt haben sie eine Bombe geworfen!" Und dann höre ich, wie die Leute weglaufen. Uns steht das Herz still. Draußen ist es ganz ruhig geworden. Ich reiße die Tür auf und sehe: Da liegt, halb in einer Regenpfütze, ein großes eisernes Kruzifix. Ich kenne es. Das hatten sie an einem katholischen Männerheim, das in der Nähe war, abgerissen und uns an die Tür geschmissen: „Da habt ihr euern Christus! In den Dreck mit ihm!" Es war ein dunkler Novemberabend. Es regnete. Und da lag das Bild des Kreuzes in der Pfütze. Ich stehe an diesem trostlosen Platz, umgeben von Mietskasernen und Zechentürmen. Hinter mir steht das kleine Gemeindlein, zitternd und bebend vor Angst. Und da liegt das Bild des gekreuzigten Heilandes in der Pfütze! Ich dachte: „Gott hätte tausendfältig Grund, diese Welt sich selber zu überlassen. Doch er tut es nicht! Er sendet .seinen Sohn! Und dieser Sohn Gottes tut etwas Unerhörtes: Er nimmt unsere Schuld auf sich und läßt sich ans Kreuz schlagen. Anstatt daß der Mensch nun niederfällt vor diesem Heiland und ihn anbetet, nimmt er sein Bild und wirft's in die Pfütze. So spuckt der Mensch Gott in die ausgestreckte Hand!" Aber wissen Sie: Die haßten Jesus- wenigstens noch! Doch die Bürger unserer Tage hassen ihn nicht mal mehr. Sie werfen sein Kreuz gewissermaßen mit ihrer völligen Gleichgültigkeit in die Pfütze! Ein dumpfer Zorn glühte in mir. Ich dachte: „Was wird Gott jetzt tun? Jetzt muß doch Feuer vom Himmel fallen!" Doch es fiel kein Feuer vom Himmel. Der Regen rauschte. Und das Bild des gekreuzigten Heilandes lag in der Pfütze. Von ferne hörte ich ein höhnisches Lachen. Da lachten sie mich aus. Aber dann fiel mir auf einmal ein: „So wird es nicht bleiben, daß der Sohn Gottes, der für die Welt gestorben ist, so verachtet ist. So wird es nicht bleiben! ,Er will hier seine Macht und Majestät verhüllen.' Aber es kommt der Tag - und das ist völlig folgerichtig-, daß diese Welt, die ihn verachtet hat, sehen muß, daß er die einzige Chance für uns Menschen war und daß er der König der Welt ist. Er wird wiederkommen in Herrlichkeit!" Als ich da an dem Regenabend zwischen meinem Gemeindlein, dem trostlosen Platz und dem Kreuzesbild in der Pfütze stand und mich anschickte, in unser Sälchen zurückzugehen, da bin ich zum erstenmal richtig froh geworden an der Botschaft: Jesus kommt wieder! Ich trat an das Pult, schlug Matthäus 24 auf und las: „ . . . und sie werden sehen kommen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit." Seitdem freue ich mich darauf. Wissen Sie: Wenn ich so sehe, wie verachtet mein Heiland ist, der Heiland, der vom Tode errettet, der Sünde vergibt, der glücklich und selig macht, dann freue ich mich, daß der Tag kommt, wo der Mantel der Verachtung von ihm abfällt und er in Herrlichkeit wiederkommen wird! In dem großen Clubhaus für Jungen in Essen, dem Weigle-Haus, fand ich, als ich dieses Jugendhaus zum erstenmal betrat, nur ein einziges Bild an der Wand. Im großen Saal, in dem sich viele hundert Jungen treffen, hing ein Bild vom wiederkommenden Herrn Jesus. Man sieht unten eine Stadt, darüber die Wolken und in den Wolken des Himmels ein weißes Pferd. Und darauf sitzt er, der König, und hebt die Hand, die durchbohrt ist am Kreuz. Da sagte ich meinem Vorgänger, dem Pfarrer Weigle: „Dies hast du als einziges Bild aufgehängt. Ist das nicht ein bißchen komisch für ein Jugendhaus? Da hätte ich aber etwas anderes hingehängt!" Darauf erklärte er: „Lieber Bruder Busch, die ganze Woche sind die Jungen in Büros, in Schulen, in Fabriken, in Bergwerken. Wenn sie dort den Herrn Jesus bekennen, dann bekommen sie nur Spott und Hohn zu hören. Und wenn sie nicht mitsündigen wollen, werden sie verlacht und angegriffen. Dann werden sie oft mutlos. Wenn sie hier sitzen, soll ihnen das Bild sagen: ,Daß Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht; / Sein wird die ganze Welt!'" Wie herrlich diese große Hoffnung ist, habe ich in meinem Leben erlebt. Da wurde ich während des Dritten Reiches in Darmstadt verhaftet, nachdem ich in einer großen Versamm- lung. von Jesus geredet hatte. Ich saß i.m Auto neben dem SS-Kommissar. Um uns herum standen Hunderte von Menschen. Der SS-Mann am Steuer bekam Befehl: „Fahr los!" Da sprang der Motor nicht an. Es war bestimmt ein guter Wagen, aber der Motor sprang nicht an. „Fahr los, Mensch!" schrie der Kommissar. Ich saß hinten als Gefangener neben ihm. Der Motor springt nicht an. Und da geschieht es, daß in dieser erregten Menge ein junger Mann von der Kirchentreppe aus mit durchdringender Stimme über die Menge hin brüllt: „Daß Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht; / Sein wird die ganze Welt. / Denn alles ist nach seines Todes Nacht / In seine Hand gestellt. / Nachdem am Kreuz er ausgerungen, / Hat er zum Thron sich aufgeschwungen. / Ja, Jesus siegt!" Dann ist er wieder in der Menge verschwunden. Schließlich fährt das Auto an. Da sage ich dem Kommissar: „Sie armer Mensch! Ich bin doch auf der siegreichen Seite!" Er sackt zusammen und murmelt: „Ich war früher auch mal im Christlichen Verein Junger Männer." „So", sage ich, „und heute verhaften Sie die Christen?! Armer Mann, ich möchte nicht mit Ihnen tauschen!" So fuhren wir nach dem Gefängnis. Mir aber hatte sich der Ausblick auf die Wiederkunft Jesu geöffnet. Je dunkler die Zeit wird, desto wichtiger ist die Erwartung der Wiederkunft Jesu. Sehen Sie: Dieses Kommen Jesu in Herrlichkeit auf die Erde wird das dritte Kommen Jesu sein. Er kam zum erstenmal, als er Mensch wurde. Da lag er als Kind in der Krippe in Bethlehem, geboren von Maria. Das feiern wir an Weihnachten, wenn wir überhaupt noch wissen, um was es geht: daß der Sohn Gottes Mensch geworden ist, um uns zu Kindern Gottes zu machen, um unser Bruder zu werden. Das zweite Kommen Jesu geschieht im Geist - jetzt, heute. Er hat gesagt: „Siehe, ich stehe vor der Tür eures Herzens und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen." Wissen Sie, warum evangelisiert wird? Wir möchten dem Herrn Jesus helfen, daß er jetzt zu Ihnen kommen kann. In der Bibel steht: „Wie viele ihn aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden." Sie müssen Ihr Herz aufmachen! Und zum drittenmal wird er kommen in Herrlichkeit, hier auf diese Erde. Sehen Sie: Das ist so folgerichtig. Wir haben dann alle Regierungssysteme durchgemacht: konstitutionelle Monarchie und absolute Monarchie, Präsidialdemokratie und Volksdemokratie, Diktatur und was weiß ich noch alles. Und wir werden gesehen haben, daß alle nicht viel taugen. Dann muß doch Jesus, mein König, noch her und zeigen, ob er regieren kann! 2. Was der Wiederkunft Jesu vorausgeht Die Bibel sagt, daß die Weltgeschichte eine Zeitlang weitergeht durch Jahrhunderte. Aber dann beginnt fast unmerklich eine Zeit, in der gleichsam die Weltgeschichte sich ihrem Ende zuneigt. Ich will für diese Zeit einen Ausdruck gebrauchen, der nicht in der Bibel steht. Wir wollen diese Zeit die letzte Zeit nennen. Die Bibel sagt: Es kommt eine Zeit globaler Ratlosigkeit, eine Zeit, in der die Probleme den Menschen über den Kopf wachsen. In dieser letzten Zeit kommt die Ratlosigkeit und die Hilflosigkeit des Menschen an den Tag. Der Herr Jesus selber hat vier Kennzeichen dieser letzten Zeit genannt. Er sagt: Diese letzte Zeit ist gekennzeichnet durch politisches Chaos. Jesus drückt es so aus: „Ein Volk wird sich empören wider das andere und ein Königreich wider das andere." Es hat noch nie eirfe Zeit gegeben, wo so viele hochbezahlte Diplomaten so viele kostspielige Konferenzen abgehalten haben wie in unserer Zeit. Und es hat noch nie eine Zeit gegeben, wo so sinnlos aufgerüstet wird mit dem Geld der Völker wie in unseren Tagen. Mit dem, was die Atomrüstung kostet, könnte man Großstädte bauen und die Wohnungsnot beseitigen. Statt dessen sagt man: Wir müssen aufrüsten. Der kleinste Staat muß Atombomben haben! Und doch war die Friedenssehnsucht der Völker noch nie so groß. Wir wollen Frieden. Kein Mensch will den Krieg. Aber jeder rüstet wie irrsinnig. Daran wird das politische Chaos der letzten Zeit erkennbar. Das zweite Kennzeichen, das Jesus nennt, ist die Ratlosigkeit auf wirtschaftlichem Gebiet. Jesus sagt: „Es wird Hungersnot und teure Zeit sein." Es wächst genug auf der Erde, daß alle Menschen satt werden könnten. Und es hat noch nie so viele studierte Wirtschaftler gegeben wie heute. Noch nie gab es so eine komplizierte Weltwirtschaft wie heute. Trotzdem ist es nach den Berichten der UNO so, daß mehr als die Hälfte der Menschheit nicht satt wird. Sollte man nicht in einer so hochzivilisierten Gesellschaft, in der es genug Güter gibt, die Menschen sattmachen können? Aber es gelingt uns nicht. Die wirtschaftliche Ratlosigkeit wächst! Das dritte Kennzeichen, das Jesus für die letzte Zeit, in der die Probleme den Menschen über den Kopf wachsen, nennt, ist das religiöse Chaos. Jesus drückt es so aus: „Man wird sagen: Siehe, hier ist Christus, da ist Christus." Vor kurzem steht ein junger Mann vor mir und sagt: „Was soll ich denn eigentlich noch glauben? Da gibt's römische Katholiken, griechische Katholiken, Reformierte, Lutheraner, Unierte, Methodisten, Baptisten, Heilsarmee, Pfingstgemein-de, Landeskirchliche Gemeinschaft, Zeugen Jehovas, Neuapostolische, Islam, Buddhismus, usw. Was soll ich denn noch glauben?" Da habe ich gelacht und gesagt: „Junger Mann, nur getrost, es kommt noch schlimmer! So sagt's die Bibel." Dies ist ein Kennzeichen der letzten Zeit. Weil die Menschen sich nicht mehr am Worte Gottes orientieren, verwirrt der Teufel sie. Und Gott läßt es zu. „Hier ist Christus, da ist Christus!" Das religiöse Durcheinander ist fürchterlich. Wenn ist oft sehe, wie in den Großstädten die Menschen von einer Sensation religiöser Art zur andern laufen, dann wird mir angst und bange. Und ich möchte Ihnen gerade zwischendurch einmal sagen, daß auch kein Evangelist Sie selig machen kann. Wenn Sie den Heiland nicht selber finden, dann ist Ihnen in Ewigkeit nicht geholfen! Es gibt noch ein viertes Kennzeichen dieser letzten Zeit: Das zerstreute Volk Israel soll wieder gesammelt werden in Palästina. Es gehört für mich zu den atemberaubenden Zeichen der Zeit, daß es einen Staat Israel gibt. Manche sagen, das ist doch kein Zeichen. Aber als ich neulich an der Schweizer Grenze halten mußte am Zoll und vor mir ein Auto stand mit dem Kennzeichen des Staates Israel, da habe ich denken müssen: „Biblische Verheißungen erfüllen sich! Die Autonummern proklamieren es!" Mein Vater hat mir erzählt, daß man im Jahre 1899 den Juden als Heimstätte Madagaskar angeboten habe. Da haben die Juden gesagt: „Nein! Wir haben nur eine Verheißung: ins Land der Väter!" Die ganze Welt aber meinte: „Das kann doch nie passieren!" Heute aber gibt es einen Staat Israel. Die letzte Zeit ist also dadurch gekennzeichnet, daß die Menschheit bei allem Fortschritt immer ratloser wird und ihre Probleme nicht mehr meistern kann. Die Ohnmacht des Menschen wird entlarvt. Wie lange diese letzte Zeit dauert, kann ich Ihnen nicht sagen. Die Bibel gibt uns keine Jahreszahlen. Sie mahnt uns aber: „Wachet!" Paulus sagt von den Jesus-Jüngern: „Wir sind nicht von denen, die da schlafen. Wir sind des Tages und nüchtern." Aber wenn diese Zeit der Ratlosigkeit auf die Höhe gekommen ist, dann kommt noch vor der Wiederkunft Jesu die Zeit des Antichristen, des Widerchristen. Diesen Zeitabschnitt möchte ich die Endzeit nennen. Wir erleben die Ratlosigkeit der letzten Zeit ja heute schon. Und diese Ratlosigkeit schreit nach dem starken Mann! Die Welt schreit ja jetzt schon nach dem starken Mann! Und wenn die Ratlosigkeit auf die Spitze gekommen ist, dann kommt der eine starke, große Mann, der sich der Welterlöser nennt. Er ist nicht Christus, er ist der Widerchristus. Da taucht aus dem Völkermeer, so sagt die Bibel, ein Diktator auf und nimmt die Weltherrschaft in die Hand. Wir nennen ihn den Antichristen. Unter ihm wird noch einmal die Welt geeint. Dieser Abschnitt der Geschichte ist durch den Trotz des Menschen gekennzeichnet. Das ist der letzte Versuch der Welt, sich selbst mit Politik und Wirtschaftsprogrammen zu erlösen. Faszinierend schildert die Bibel diese letzte große Diktatur. Sie spricht davon in der Bildersprache. Man muß sich schon vom Heiligen Geist Licht schenken lassen, um sie zu verstehen. Ich will Ihnen sagen, wie die Bibel von dem Antichristen, diesem letzten Tyrannen, spricht. Da sagt der Seher Johannes: „Ich trat an den Sand des Meeres." Auf einmal steigt aus dem Meer ein Tier, eine ungeheure Bestie mit vielen Köpfen und Diademen und einem Riesenmaul, das gewaltig lästert. Wie sollen wir dieses großartige Bild verstehen? Das Meer ist ein Bild der Völkerwelt. Wer am Meer war, weiß, wie unruhig es ist, ja, daß es nie ruhig wird. Und so ist die Völkerwelt nie ruhig. Es braust immer. Der letzte Welterlöser steigt von unten aus der Völkerwelt herauf. All die großen Politiker der letzten Jahrzehnte sind schon als Erlöser aufgetreten. Sie kamen alle aus dem Völkermeer herauf: der kleine Korse Napoleon, der kleine Gefreite des Weltkrieges Adolf Hitler, der Schuhmacher Stalin. Sie alle sind Vorläufer des Antichristen. Sie kommen von unten. Und das Volk sagt beglückt: „Einer von uns!" Mein Erlöser Jesus Christus aber kommt nicht aus dem Völkermeer, sondern aus der Welt Gottes. Er ist der Sohn des lebendigen Gottes! Der Antichrist wird ein Tier genannt. Was soll das bedeuten? Vom Menschen heißt es in der Bibel: „Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde." Je mehr ich Gott zugewandt bin, desto menschlicher bin ich. Je mehr der Mensch Gott den Rücken kehrt, desto bestialischer wird er. Der große Feind des Christentums, Nietzsche, sagt: „Der edelste Mensch ist die blonde Bestie." Er hat das begriffen. Der Antichrist wird ein Mann sein, der völlig Gott abgesagt hat. Er hat Gott im Rücken und ist darum das Tier - die Bestie ohne Herz. Er ist ein Tier „mit vielen Köpfen". Was will das bedeuten? Das heißt: Er ist nicht dumm! Die Leute werden sagen: „Er hat Köpfchen!" Er hat ein „Löwenmaul". Das heißt: Er wird die Welt mit Propaganda erfüllen. Wir haben schon so ein bißchen „Löwenmäulchen" gehört, wie es aus allen Lautsprechern tönte. O, ich kann mir das vorstellen, wenn der Antichrist kommt, wie da alles niedergewalzt wird von einer sinnlosen Propaganda! Und alles wird ihm zufallen, diesem letzten Versuch des Menschen, ohne seinen Erlöser, den Herrn Jesus, die Welt zu erlösen. Da soll der Mensch erlöst werden ohne Buße und Bekehrung. Und alle Fragen .werden gelöst. Da werden die politischen Probleme gelöst, weil der Anti- Christ ein Weltreich schafft. Da werden die wirtschaftlichen Probleme gelöst. Alle bekommen ihre Lebensmittelkarten. Da werden die religiösen Probleme gelöst. „Ich bin der Erlöser der Welt", sagt der Antichrist, „betet mich an!" Es ist unheimlich zu sehen, wie unsere Zeit auf diese Endzeit zusteuert. Und dann wird alle Welt dem Antichristen zufallen-nur die Christen werden sagen: „Wir beten dich nicht an!" Jeder muß ein Abzeichen an der Stirn tragen. Die Christen aber werden sagen: „Nein! Wir haben einen Heiland - und das ist Jesus!" Und dann geht eine Verfolgung an. Es gibt da ein Wort in der Bibel, das heißt so: „Wer dies Abzeichen nicht annimmt..., der darf nicht mehr kaufen noch verkaufen." Dazu schrieb ein schwäbischer Ausleger namens Auberlen vor 150 Jahren: „Das verstehen wir nicht recht. Aber seine Zeit wird's uns verstehen lernen." Und wir verstehen's schon. Wir kennen schon totale Staaten. Wir wissen, was das heißt: Ein solcher Mensch kriegt keine Zuzugsgenehmigung, keine Brotkarte, keinen Arbeitspaß. Der kann glauben, was er will. Aber er ist heimatlos und rechtlos. Das geschieht ja schon unter uns. Als ich das las, war ich erschüttert und dachte: „Da gibt es Menschen, die meinen, die Bibel wäre überholt. Nicht die Bibel ist überholt. Unsere Weltanschauungen sind überholt. Die Bibel führt uns in die Zukunft." Der Antichrist wird alles dulden, nur nicht ein Bekenntnis zum wirklichen Erlöser, dem Herrn Jesus Christus. Und darum wird es noch einmal eine große Christenverfolgung geben. Ich habe einmal meinen Kindern von diesen Dingen erzählt. Da fing meine kleine Tochter an zu weinen. „Kind", fragte ich, „warum weinst du?" Darauf schluchzte sie: „Es kann doch jeden Tag losgehen." „Ja", sagte ich, „das kann's." „Und wenn ich dann dem Heiland nicht die Treue halten kann, was dann?" Da habe ich ihr erklärt: „Das wäre sehr schrecklich. Aber du brauchst nur eins: Du mußt dich nur heute recht zu ihm halten!" Diese Zeit kann morgen über uns hereinbrechen. Dann haben wir keine Chance mehr, Jesus zu finden. Dann gibt es keine Gottesdienste mehr. Dann werden die Glocken eingeschmolzen und verarbeitet zu Denkmälern für den Antichristen. Dann werden aus Kirchen Museen gemacht, in denen Photographien aus der Jugendzeit des Antichristen ausgestellt werden. Da werden Menschen in Ewigkeit schreien nach einem Trost. Aber weil sie den einzigen Tröster, Jesus, verworfen haben, gibt es dann keinen Tröster mehr. Ich las im Propheten Jeremia: „Da ihr mich verworfen habt, spricht der Herr, gibt es für euch keine Tröster mehr." Der Mensch ist dann in seiner ganzen Trostlosigkeit den Menschen ausgeliefert. Ich glaube, die Christen werden glücklich zu preisen sein, auch wenn sie sterben müssen. Sie haben einen Tröster in dieser schrecklichen Zeit! Mich hat es bewegt, daß Jesus sagt: „Die Menschen werden verschmachten vor Furcht und vor Warten der Dinge, die da kommen sollen." Und die Offenbarung Johannes sagt: Der Antichrist wird die Welt mit Blechmusik und Fahnen erfüllen. Ich dachte: „Wie verhält sich das zueinander? Einerseits wird von Furcht und Warten gesprochen und dann doch von großen Erfolgen." Seitdem ich aber das Jahr 1933 erlebt habe, weiß ich, daß die Welt mit Hurra und Blechmusik und Fahnen erfüllt sein kann - und doch voll Furcht und Warten der Dinge ist, die da kommen sollen. Wenn aber der Antichrist auf der Höhe seiner Macht ist, wenn er triumphiert und meint, daß er Jesus ausgespielt hat, dann greift Gott ein: Jesus kommt in Herrlichkeit wieder! Vom Antichristen wird dann nicht mehr viel gesagt. Jesus wird ihn hinwegfegen mit dem Hauch seines Mundes! Je dunkler die Zeiten werden, je mehr sich diese unheimlichen Linien von der Ratlosigkeit des Menschen und von dem antichristlichen Reich abzeichnen, desto mehr heben die Leute, die in der Bibel lesen, die Häupter in die Höhe. Sie erwarten die Wiederkunft Jesu! 3. Was nach der Wiederkunft Jesu kommt Da zeichnet die Bibel noch ein paar große Linien. Sie sagt zuerst, daß Jesus tausend Jahre auf dieser Erde als König regieren wird. Das ist wahrscheinlich auch Bildersprache und bedeutet, daß Jesus eine lange Zeit regieren wird. Ich halte das alles für folgerichtig: Zuerst geschieht die Entlarvung der menschlichen Ratlosigkeit. Dann erfolgt der letzte Versuch des menschlichen Trotzes, die Welt zu erlösen. Und dann muß mein König regieren! Und er kann regieren! Gehen Sie doch mal in Häuser, wo Jesus regiert. Ja, es gibt heute schon Häuser, wo Jesus regiert. Da spüren Sie beim Eintreten schon: „Hier ist eine andere Atmosphäre!" Ich habe mal ein junges Paar gekannt. Eines Tages saß er vor mir und sagte: „Ich möchte kapitulieren vor Gott. Ich war bisher ein Gottesleugner. Ich habe öffentlich gegen ihn geredet. Ich kann nicht mehr." Und dann kam es heraus. Er war in seiner jungen Ehe gescheitert. Er erklärte: „Ich wollte mal der Welt zeigen, daß man auch ohne Gott eine glückliche Ehe führen kann." Und nun war alles schiefgelaufen. Über der Leiche ihres ersten Kindes hatten sie sich geprügelt. Und jetzt bekannte er: „Gott ist gegen uns. Ich ziehe die weiße Fahne auf." Die Beerdigung des Kindes, die ich dann hielt, war erschütternd. Hier der Sarg des Kindes. Da der Mann mit seiner Partei. Gegenüber die junge hübsche Frau, verbissen, mit ihrem Anhang. Zwei Welten, zwei Parteien - und dazwischen das tote Kind. Es hat dann mehr als ein Jahr gedauert, bis auch die Frau zum Glauben an den Herrn Jesus kam. Ich vergesse nicht, wie sie mir an einem Ostermorgen schrieb: „Er ist auch in meinem Herzen auferstanden!" Und dann haben sie beide noch einmal geheiratet, denn sie waren noch gar nicht richtig getraut. Und nun fingen sie noch einmal von vorne an. Es waren sehr selbständige und kluge Menschen. Aber jetzt wurde es wundervoll. Er begründete mir das mal so: „Sehen Sie: Bei uns ging vorher alles schief." „Warum geht's denn jetzt?" fragte ich dazwischen. Darauf antwortete er strahlend: „Weil Jesus jetzt bei uns regiert! Jetzt sagt meine Frau nicht mehr: ,Ich regiere!' Und ich sage nicht mehr: ,Und ich regiere!' Sondern jetzt fragen wir: ,Was will Jesus?' Und dann geht's!" Da ging mir auf: Wenn Jesus hier in Häusern schon so regiert, so schön, so gut, so herrlich, was wird das sein, wenn er König der Erde ist! Dieses Tausendjährige Reich wird etwas Wunderbares sein. Wissen Sie: Jesus als. König! „O des Tags der Herrlichkeit, / Jesus Christus, du die Sonne"! Nachdem Jesus regiert hat, wird diese glückliche Menschheit noch einmal auf eine Probe gestellt werden, ob die Herzen wirklich verwandelt sind. Da wird buchstäblich der Teufel los sein, und es wird offenbar werden, daß das Menschenherz sich im Grunde gar nicht gewandelt hat und daß die Menschheit sich gleichgeblieben ist. Die Bibel deutet nur noch an: Es kommt zu einem letzten Aufstand gegen Gott. Und dann kommt das Ende der Welt. Die Sonnensysteme zerbersten. Himmel und Erde vergehen. Und dann heißt es: „Und ich sah einen großen weißen Thron, und darauf saß einer. Und ich sah die Toten, beide, klein und groß, stehen vor Gott. Und Bücher wurden aufgetan. Und wessen Name nicht geschrieben war im Buch des Lebens, der ward geworfen in den feurigen Pfuhl." Es fragte mich mal jemand: „Wo steht denn der Thron, wenn alles vergangen ist?" Darauf habe ich geantwortet: „Das laß mal deine Sorge nicht sein. Laß deine Sorge vielmehr sein, wie du vor diesem Thron stehen wirst!" Man kann verlorengehen. Ich möchte lieber, diese schreckliche Wahrheit stünde nicht in der Bibel. Aber es gibt diese schreckliche Möglichkeit in unserem Leben: Wir können ewig verlorengehen! Ich muß dazu eine Geschichte erzählen. In einem schottischen Schloß war eine Gesellschaft versammelt. Das Gespräch kam aufs Christentum. Man saß um den Kamin, in dem ein offenes Feuer brannte. Und da sagt ein eleganter älterer Herr zur Herrin des Hauses: „Ich höre aus Ihren Worten, daß Sie Christin sind. Glauben Sie ernsthaft, was in der Bibel steht?" „ja!" „Daß die Toten auferstehen?" „Ja!" „Und daß wir alle gerichtet werden?" „Ja!" „Und daß, wer nicht in dem Buch des Lebens steht, in die Hölle kommt?" „Ja, das glaube ich!" Da geht der Herr quer durch den Saal. In der Ecke hängt ein Käfig mit einem Wellensittich. Er nimmt den Wellensittich aus dem Käfig, geht auf den Kamin zu und schickt sich an, den Vogel ins Feuer zu werfen. Erschrocken fällt die Dame ihm in den Arm und sagt: „Was tun Sie!? Der arme Vogel!" Darauf lacht der Herr. „Hören Sie mal, Ihnen tut schon dieses arme Tier leid. Und Ihr sogenannter Gott der Liebe wirft Millionen Menschen in die Hölle. Komischer Gott der Liebe!" Einen Augenblick herrscht Stille, und dann sagt die Dame: „Sie irren sich! Gott wirft niemanden in die Hölle. Da laufen wir selber und freiwillig hinein. Gott will, daß allen Menschen geholfen werde!" Die Bibel zeigt uns vom Weltgericht ein erschütterndes Bild. Wir sehen den Richtstuhl Gottes: „Und ich sah die Toten, beide, klein und groß, stehen vor Gott." Wie läuft der Mensch Sturm gegen diese Botschaft vom Gericht: „Das ist nicht wahr!" Einen meiner jungen Freunde fragte mal in der Fabrik einer: „Glaubst du wirklich ans Jüngste Gericht?" „Ja, da glaube ich dran." Der andere spottete: „Paß doch mal auf! Wieviel Menschen leben jetzt? Und wie viele haben gelebt? Und jetzt stell dir mal vor, es soll jeder einzeln gerichtet werden. Denk mal, wie lange das dauert!" Darauf sagte der junge Mann nur: „Wenn die Stunde da ist, haben wir auch sehr viel Zeit. Es liegt ja nichts anderes mehr vor." Ja, Gott hat auch dann Zeit für uns. Hier zeigt Gott uns zum letztenmal, daß er uns ernst nimmt, indem er uns einzeln richtet. Gott hat uns gezeigt, daß er uns ernst nimmt, als sein Sohn für uns starb. Und wenn Sie Ihr Leben nicht ernst nehmen und es in Sünde und Leichtsinn wegwerfen - Gott nimmt Sie ernst! Das wird am Tage des Gerichts offenbar werden. Die Zukunftsgeschichte der Bibel schließt so: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt." Und nun schildert die Bibel diese neue Welt mit surrealistischen Farben, in denen nur eins hervorleuchtet: Gott ist zum Ziel gekommen. Und die im Buch des Lebens stehen, bevölkern die neue Welt und werden ihm gleich sein, dem Sohne Gottes gleich sein. Eine Welt ohne Polizei, ohne Gefängnis, ohne Gerichte, ohne Teufel, ohne Krieg, ohne Schmerzen, ohne Sünde, ohne Tod! Sie müssen das selber lesen, diese wundervollen Kapitel Offenbarung 21 und 22. Es sind surrealistische Bilder, die über'unser Verstehen hinausgehen, denn wir kennen nur die Welt der Sünde und des Todes und des Leides. Ich möchte in dieser neuen Welt Gottes dabei sein! Sie nicht? 4. Entweder-oder! Ich möchte noch einen Schlußstrich unter das Ganze ziehen. Sehen Sie: Je länger ich dieses Endbild der Bibel studiere, desto mehr packt es mich, daß es am Ende nur noch zweierlei Leute geben wird: Gerettete und Verlorene. Und wenn Sie sagen: „In der ganzen Welt kümmert sich doch kaum einer um Jesus!", dann kann ich nur antworten: „Es kann sehr viele Verlorene geben!" Unsere Väter beteten vom Reich Gottes: „Kommen viele nicht hinein, / Laß mich unter wenig sein!" Es gibt am Ende nur Gerettete und Verlorene! Dazu lassen Sie mich noch etwas sagen. Zuerst ein Wort zu den Verlorenen. Mein Freund Paul Hum-burg erzählte einmal: „Ich hatte einen Traum. Es war am Tage des Gerichts. Da hörte ich, wie Jesus die Verlorenen wegwies: ,Geht hin, ihr Verfluchten!' So steht's in der Bibel! Und ich sah sie wegschleichen, geduckt, erschrocken, verzweifelt. Dann bemerkte ich, wie einer den andern fragte: ,Hast du's auch gesehen?' Ja', antwortete der, ,ich hab's auch gesehen: Die Hand, die uns wegwies, war durchbohrt! Sie war am Kreuz auch für uns durchbohrt, aber wir haben das für nichts geachtet. Und jetzt sind wir mit Recht verlorene Leute!"' Hören Sie: Er ist auch für Sie gestorben! Es ist ganz egal, was Sie glauben oder ob Sie gottlos sind, Sie sollen wissen: Jesus starb für Sie! Nun kommen Sie zu diesem Herrn! Und wenn Sie sagen: „Ich bin ein Sünder!", dann kann ich Ihnen nur antworten: „Er sucht ja gerade Sünder! Es gibt ja gar keine anderen Leute!" Und wenn einer sagt, er sei gut, dann lügt er, daß die Balken sich biegen. Das sind die Verlorensten, die sagen, sie brauchen keinen Heiland. Die sind so verloren, daß sie gar nicht merken, wie verloren sie sind! Und nun ein Wort zu den Geretteten. Sehen Sie: In der Schilderung der Bibel über die zukünftige Welt heißt es, daß die neue Hauptstadt Jerusalem zwölf riesige Edelsteine als Grundsteine hat. Und auf diesen zwölf Edelsteinen stehen die Namen der zwölf Apostel, der Zeugen des Evangeliums. Das habe ich mir mal vorgestellt. Da steht auf den Steinen „Petrus", „Johannes", „Jakobus". Und auf einem dieser Steine steht auch „Matthäus". Wissen Sie, wo der Matthäus herkam? Das war ein schrecklicher Schieber, Schwarzhändler und Gauner. Als er eines Tages bei seinem dreckigen Geschäft sitzt, kommt Jesus vorbei und ruft ihn in seine Nachfolge. Da ließ der Levi, so hieß er vorher, alles im Stich und ging mit Jesus. Er erlebt, wie der Heiland für ihn stirbt. Er erlebt, wie er aufersteht. Er erlebt, wie er zurückgeht in die unsichtbare Welt. Er erlebt, wie er den Heiligen Geist sendet. Später sagen seine Freunde: „Du hast soviel erlebt mit Jesus, schreib das doch mal auf!" Und das hat er getan. So ist das Matthäus-Evangelium entstanden, das wir in der Bibel haben und durch das Millionen Menschen Jesus gefunden haben. Sein neuer Name „Matthäus" steht in der neuen Weit an prominenter Stelle, der Name dieses schmutzigen Kerls, den Jesus gerettet hat. So stark ist die Gnade Jesu Christi! So mächtig errettet sie! Und diese Gnade will jetzt in Ihnen ihr Werk anfangen. Widerstreben Sie nichts! Es geht um Ihre Errettung - für Zeit und Ewigkeit. In gleicher Ausstattung sind vom gleichen Verfasser erschienen: Heft 108: Gott!? Wie kann er das alles zulassen? Heft 118: Wozu Jesus? Heft 119: Wozu lebe ich? Heft 120: Wenn man nicht mehr glauben kann Heft 123: Der Glaube wächst Heft 125: Unser Recht auf Liebe Heft 126: Wer hat schon Zeit? Schriftenmissions-Verlag, Gladbeck (Westfalen) ZI--K