Die erste Heilandstat

Winrich Scheffbuch

Gehalten am 30.01.2000 in der Ludwig-Hofacker Gemeinde Stuttgart

Matthäus 3, 13-17

 

Es wird erzählt vorher, wie Johannes der Täufer am Jordan predigt und die Großen Menschenmassen herbeiziehen und sich taufen lassen wollen. Es war ja eine Reinigungstaufe, erinnert an die jüdische Mikwenreinigung, wie die zum Tempel hinaufgingen, in der Morgenfrühe in den Bädern gewaschen haben, ich will das Alte abwaschen.

Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, daß er sich von ihm taufen ließe.

Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, daß ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir?

Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt geschehen! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er's geschehen.

Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah  den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen.

Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

 

Durch diese ganze Weltgeschichte, die allen Völkern, zieht isch eine extreme Spannung, wo Menschen je gelebt haben, war die Frage, die entscheidende Lebensfrage: Gibt es irgendwo einen Durchgang zu der anderen Welt, ach nicht bloß ob auf dem Mars Menschen leben, nein, gibt es zur Welt Gottes irgendwo ein Loch, wo man durchblicken kann, gibt es irgendwo einen Weg, wo man mit seinen Gedanken nur aufsteigen kann, und wir wissen doch, wie in allen Religionen die Menschen kein Opfer gescheut haben, Jahre als Mönche in der Askese gelebt haben, ob nicht doch irgendwo vielleicht in der Trance man irgendwo einen Zugang zur ewigen Welt Gottes findet. Im alten bund hört man das auch schon: Wann endlich wird denn der Himmel zerreißen, und Gott herabkommen auf die Welt und wird seine großen Verheißungen wahrmachen. gibt’s das, oder ist das nur ein Menschentraum. Der Himmel ist doch verriegelt, wir können nicht zu Gott aufsteigen. Es heißt mal bei den Aposteln: Selbst die Engel im Himmel gelüstet, das zu sehen, wenn Gott sich der Welt offenbart. Das muss ein Riesenereignis sein, wenn Gott sein erlösungshandeln, sein wohltun unter den Menschen wirkt. Und jetzt kennen sie ja die Geschichte. Wie hat das Gott gemacht? Also so kann man in der Welt nichts verkaufen. Stellen sie sich das mal vor: Kein Wort im Spiegel, kein Wort im Stern, kein Wort im Fernsehen, irgendwo in Bethlehem, im stall im Hinterhof, wird der ewige Sohn Gottes geboren. Wer hat das erfahren? Die Nachbarn nicht einmal. Ein paar Hirten, die hatten damals keinen guten ruf. Und dann muss Jesus schon ausweichen als Flüchtling nach Ägypten. Jesus muss doch irgendwann einmal eine Tat machen. Wo die Menschen aufhprchen. Was muss man in der Welt machen, damit die Menschen hingucken! Damit die's begreifen. Da muss man den babylonischen Turm bauen, also. Hat Christen ja immer wieder ... der Sache Jesu demonstrativ Auftrieb zu geben, Wir müssen die Sache Jesu besser herausbringen. Und dann haben Leute versucht, sich als Stellvertreter Jesu auf Erden auszugeben und haben irdische Kronen aufgesetzt. Aber das war nicht die Art Jesu. Jesus liebt das Große demonstrativ nicht. Jesus liebt die große Schau nicht, das Spektakuläre liebt er nicht. Von der ganzen Zeit bis zum dreißigsten Lebensjahr kennen wir nur noch ein Ereignis, das Jesus einmal im Tempel sitzen blieb beim Bibellesen im alten bund. Das war Jesus – Wort Gottes Lesen. Wenn man heute miterlebt, wie unter Christen das Wort Gottes mit Füßen getreten wird. Da wo jeder meint, er könne das Wort Gottes zurechtbiegen. Müssen Sie das einmal bei Jesus lernen, wie er Schüler des Wortes Gottes ist. Ich muss sein in dem, das meines Vaters ist. Und wie er die anderen lehrt und zeigt, wie es zu verstehen ist, zwölf Jahre alt. Schade, wie er bei seiner Bar Mizwa, seiner unserer Konfirmation ähnlichen Feier der Jueden, und dann, achtzehn Jahre – Jesus wieder untergetaucht in Nazareth. Ob die Maria nicht oft gezweifelt hat, ob das nicht wirklich wahr ist. Sie sieht in Jesus das große Ereignis, dass der ewige Gott sich offenbart in der Welt. Was hat Jesus in diesen achtzehn Jahren gertan? Kein Wort ist überliefert. Ich halte auch nichts von diesen Legenden, die da geschriebn werden, wo unruhige Geister ihre Phantasien niedergeschrieben haben. Lassen sie doch dies Geheimnis über diesen achtzehn Jahren stehen. Jesus hat gesehen, was in dieser Welt läuft. Wie die Menschen arbeiten und sich mühen und traurig sind. Und schwermütig und belastet. Wie Streit herrscht, Jesus hat sicher auch in der Familie manche Not miterlebt. Mit seinen Eltern gelitten. Er war seinen Eltern untertan. Das ist jetzt ganz wichtig, das Jesus bis heute keine große Schau will. Keine große Demonstration. Wir brauchen auch seinen Namen nicht aufhellen mit irgendwelchen zweifelhaften Reklame-Aktionen, sondern Jesus geht in die Nöte dieser Welt ein. Wissen Sie, am Sonntag, da graut uns ja wieder schon vor der kommenden Woche. Und dann liegt die Arbeit vor uns, und dann wollen wir ja manchmal im Glauben dieser Welt entfliehen. Sie müssen immer lernen, das die großen erfahrungen mit Jesus dort in den Schwierigkeiten und Nöten der Welt liegen. Jesus hat sich dieser Welt gestellt. Er war seinen Eltern untertan und er ist hineingegangen in die Spannungen, die Leiden dieser Welt und hat sich dort verherrlicht. Und das will er in Ihrem Leben ganauso tun. Es gibt keinen Weg dran vorbei. Dort werden Sie Ihre großen Glaubenserfahrungen machen. Und so war es auch hier. Wir sehen ihn plötzlich hinunter wandert zum Jordan. Jesus der ewige Gottessohn. In dem die ganze Fülle Gottes leibhaftig ist. Er müsste doch bloß einen Boten schicken und sagen: Johannes, du kommst her, du bist der Herold. Komm rauf ans galiläische Meer, an den See genezareth, ich möchte jetzt mit meiner Wirksamkeit anfangen, so ist die Predigt überschrieben: Die erste Heilandstat. Jetzt geht es los, jetzt weerden wir Kranke heilen, Tote auferwecken, jetzt wird gepredigt, jetzt werden wir den Tempel in Jerusalem überfallen und werden dort predigen, dass den Menschen Hören und Sehen vergeht. Nein, Jesus zieht hinunter, mit einer großen Masse.

Mein erster Punkt: Was Jesus anzieht.

Die große Heilandstat, ist das Allergrößte, was Jesus bis heute da so macht, dass er bei den zerbrochenen Herzen ist. Hat ja die Theologen immer wieder gereizt, zu fragen: War Jesus so ein ganz normaler Mensch? Weil er seine Göttlichkeit so verhüllt, weil er sich so entäußert aller Größe und Macht. Wird ganz schwach, ganz gering, ganz arm. Und zieht mit dieser Schar hinunter. Es sind nicht alle hinuntergegangen. Da hat die Frau zum Küchenfenster hinausgeguckt und hat gesagt: Die haben‘s nötig, das sind sie, die Gauner. Es gab genug Selbstgerechte zurzeit Jesu. Die immer wieder gesagt haben: Ach, das ist schlimm, in welcher Welt wir leben, wo so grässliche Dinge passieren. Jesus ist bei denen, das ist eine merkwürdige Sache, die aufgewacht sind. Das gibt’s ja nicht oft. Wir nennen das Erweckung. Das war die Vollmacht des Bußpredigers Johannes, Menschen die Augen zu öffnen, wenn das Gericht Gottes über die Welt geht. Normalerweise können wir ja uns immer noch verteidigen und wir machen ja dieses Manöver oft genug, wenn wir sagen: Wir sind rechte Leute, gar nicht so schlimm, es waren die Verhältnisse, wir entschuldigen alles, aber wenn wir wirklich wach werden, und vielleicht sind heute im Gottesdienst Leute da, die sind wach geworden, die sagen: Ich bin schuld an so viel Bösem. Die aufgewacht sind, und die keine Ruhe mehr finden. Obs finanzielle Dinge sind, zwischenmenschliche Dinge, ob‘s schmutzige Sachen sind, ob‘s ganz schlimme Sachen sind, die man gar nicht vor den Menschen aussprechen will, dann kommt plötzlich das ins Licht, das ist ja nur vor Gott offenbar, weil Gott da hineinsieht in diesen Abgrund. Die erste große Heilandstat, das ist wirklich groß, wenn man noch die Augen hat für das wirklich Große, um das zu sehen, dass Jesus hinunterzieht und das aushält. Er rückt von keinem ab. Es ist in Jesus auch nicht ein Anflug des Richtens, warum konntest du so etwas tun, nur Erbarmen. Wir, die wir so gnadenlos richten können, über Politiker und Wirtschaftsführer und Mafia und alles, und Jesus ist dort unten. Und zieht mit hinunter zum Jordan. Warum, weil das Gemeinde Jesu ist. Glauben sie bitte nie, Gemeinde Jesu wäre etwas anderes. Was Verachtet ist vor der Welt, das hat Gott erwählt. Wissen Sie das heute Morgen. Wenn das so ist, dann ist der Herr Jesus mitten unter uns. Will sagen, jetzt belastet uns so viel, jetzt drückt uns so viel. Wir werden einfach mit der Last nicht mehr fertig. Und vielleicht auch im hohen Alter, dass wir sagen: Mensch, wir haben viel, viel falsch gemacht, wir hätten alles irgendwo anders anpacken müssen. Aber jetzt ist es zu spät. Nein, es ist nicht zu spät. Der Heiland ist da. Jesus ist bei denen, die hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit. Nach einem neuen Leben. Nach einem Wohlgefallen Gottes. Die Sehnsucht haben: Es müsste eigentlich alles anders bei uns sein. Mein Herz müsste anders sein, meine Gedanken, mein Leben, mein Reden mein Wirken, und dort zieht Jesus mit diesem großen Strom mit und, wissen sie, zur Gemeinde Jesu gehört das Buße und Umkehr. Ach, nicht nur am Bußtag, nein, tägliche Buße, Umkehr, Herr Jesus, du weißt doch, wie ich nur die eine Sehnsucht habe, Danke, dass dein Erbarmen jeden Morgen neu ist. Warum hat eigentlich Jesu die politischen Fragen nicht aufgegriffen? Warum hat Jesus die wirtschaftlichen Nöte nicht aufgegriffen? Warum hat Jesus die vielen Ungerechtigkeiten nicht angeprangert? Weils eins vor allem anderen wichtig ist: Das Menschen nicht verloren gehen! Und dass Menschen die Tür finden, die einzige Tür, die zum Vater geht. Die anderen Dinge sind nicht einfach unwichtig, ach, sagen Sie das doch nicht. Auch Ihre Frage Ihres Leibes und Ihrer Gesundheit. Noch wichtiger ist ob die Güte Gottes Sie prägt, ob Gottes erbarmen Sie prägt, ob das, was wir gerade gesungen haben, gilt es, nun weiß ich und glaub ich‘s fest, und habe Heldenmut, ich bin geborgen bei Gott, weil er mir vergeben hat, weil er bei mir ist.

Jetzt möchte ich noch über die Sehnsucht des Johannes reden, des Täufers.

Diese Taufe ist uns ja auch noch im Johannesevangelium erzählt. Und wenn die Evangelien voneinander abweichen, sind es ja keine Widersprüche, sondern, im Gegenteil, es sind Ergänzungen, was der andere Sah und hörte, der andere wegen der Kürze vielleicht nicht überliefert hat, das sagt Ja Johannes, und das ist das Besondere, im Johannesevangelium: Ich kannte dich nicht, bis du da unten standest. Sie wissen Ja, dass ich nie zulassen will, dass jemand den Johannes mal darstellt, als ob das ein schwacher Gläubiger gewesen wäre, der immer so am Zweifeln war. Johannes war ein ganz ganz Großer, der Größte Prophet des alten Bundes. Sie waren ja verwandt. Elisabeth und Maria, die sind sich begegnet vor der Geburt, und sicher hat die Mutter dem jungen Johannes schon erzählt, der Messias ist unterwegs. Ob Johannes nicht oft in den Jahren gefragt hat, warum kommt er denn nicht, der Messias? Er, der selber auf allen Komfort Prunk verzichtet hat, wieder so die Bibellinie, wissen Sie, der Herr ist bei den Geringen, den Verachteten. Das ist der Zug der Gemeinde Jesu. Hat er sofort begriffen, als er Jesus in der Schar der ganzen Bande der Übertreter und der Schmutzkerle sah, Leute, das waren Wirtschaftsbetrüger und Ganoven, und Jesus steht mitten drin, der Heiland. Hat doch kein falsches Messiasbild. Das hatten irgendwelche anderen Leute, Jesus als politischen Aufrührer. Aber Johannes hat sofort begriffen: Und Johannes hat das so herrlich gesagt: Das ist das Opferlamm Gottes, das der Welt Sünde wegträgt. Das war ja für den Johannes die große Sehnsucht. Bei dem Wegtragen denke ich immer an so einen großen Kran am Hafenkai, der die Container nimmt und einfach auf die Seite stellt. Er macht das auch mit der Last meines Lebens. Du kannst sie einfach so nehmen, für dich ist keine Last zu schwer. Das ist es. Da weist Johannes darauf hin, ach, wie oft haben wir es gesagt beim Isenheimer Altar und so, das, das ist Johannesbotschaft, das ist Jesus, der Lastträger der Welt. An ihm erfüllt sich Jesaja 53: Fürwahr, er trug unsere ganzen Lasten, er hat sich hinuntergebeugt. Jetzt hat er bloß einen Wunsch: Taufe du mich! Ja, warum? Weil er weiß, Jesus bringt die eine Gabe, die in der Christenheit so stiefmütterlich behandelt wird. Er wird mit dem Heiligen Geist taufen. Johannes hat sich gesehen. Ach, könnte ich doch nur ein Tröpflein dieser Gabe Gottes erhalten, nur eine Spur des Geistes Gottes. Das wusste man im alten Bund. Dass dieser Geist Gottes, die Innewohnung Gottes in unserem Leben das bewirkt. Dass wir mit Freuden die Gebote halten. Es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sondern durch meinen Geist. Wenn ich meinen Geist ausgießen werde. Dann wird das geschehen. Erneuerung von Menschen. Johannes kann ja nur noch Sünde nennen beim Namen, aber da wird neue Kreaturen, neue Menschen werden da kommen, und Jesus sagt: Nein, Johannes. Du noch nicht. Er ist der Letzte im alten Bund. Wissen sie, dass sie es viel viel besser haben als Johannes der Täufer. Jesus sagt: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagt er vom Heiligen Geist. So will Jesus seinen Geist in Sie geben. Ausschütten in Ihr Leben hinein, er will wirken durch Sie hindurch. Mächtig wirken. Johannes ist der kleineste im Himmelreich, weil es eine Ordnung Gottes gibt. Grübler können jetzt fragen, warum ist der Johannes hinausgesperrt, ach, freuen sie sich doch, dass sie dabei sind, und dass Sie teilhaben der herrlichen Verheißung Gottes. Sie dürfen nehmen von der Gabe des Geistes die Fülle. Und Jesus verlangt, dass Johannes an Jesus diese Reinigungstaufe vollzieht. Obwohl sie Jesus gar nicht braucht. Warum macht das dann Jesus? Um Ihnen zu zeigen, dass er nicht auf Sie herunterblickt! Und wie tief Sie auch stehen, und wo sie bedrückt und belastet sind, er guckt nie auf Sie herunter, er steht neben Ihnen. Er ist Ihr Bruder geworden, einen Hohepriester haben wir, der mitgelitten hat. Es ist immer schade, wenn wir nur einen Text auslegen, Da geht es ja nur bei dieser Geschichte gleich weiter mit der Versuchung. Und der Versucher hat gewusst, er muss nur an einer Stelle ansetzen bei Jesus, dann hat er die ganze Vollmacht Jesu weggenommen. Die ganze Gottessohnschaft vernichtet am Gehorsam. Er entäußerte sich selbst, wurde Knecht, Jesus war hinuntergegangen in die tiefe, hat sich gebeugt, unter unsere Schuld, er hat meine Last getragen, und das ist der größte Glaubenstrost, die größte Glaubensfreude. Es war Jesus wichtig, ich möchte, jetzt ist das Wort Gerechtigkeit im Neuen Testament natürlich – es wird in einem anderen Sinn gebraucht, also, wenn wir sonst Gerechtigkeit meinen in der, Fehllosigkeit, hier ist gemeint, wir müssen die Ordnung, den Gehorsam Gottes erfüllen, wissen Sie, dass das in Ihrem Leben nie ein Schade ist. Wir leben heute in einer Zeit, wo das Wort Gehorsam nicht mehr vorkommt. Im Glauben können Sie es nie streichen. Wenn es Ihnen gelingt, in einer Beziehung zu streichen, sind sie ein glücklicher Mensch, aber im Glauben müssen Sie – ein Kernwort. Wir müssen die Gerechtigkeit, die Ordnungen Gottes, erfüllen. So wie ich vorhin sagte, wir müssen hinein in die Schwierigkeiten dieser Welt. Da wird sich Jesus an uns offenbaren. Jesu geht diesen Weg, weil es der Vater will.

Und ich bin beim letzten: Der offene Himmel.

Und plötzlich geschieht an diesem Jordan, der ja wirklich ein mickriger Fluss ist, eine Dreckbrühe, die hinunterläuft, wo wie es Plätze in dieser Welt gibt, die sind äußerlich gar nicht besonders, so wie der Platz, wo Sie leben und wohnen, und plötzlich ist der Himmel offen. Das ist doch die Spannung, von der ich sprach. Gibt’s irgendwo wirklich das, dass der Himmel aufgeht, dass Gottes Gegenwart in diese Welt hereinbricht? Das ist real passiert. Über dem Gehorsam Jesu. Es gibt keinen anderen Weg zu Gott, als durch den Gehorsam Jesu hindurch. Und wenn viele andere ihre Phantasien Ihnen erzählen, Sie wissen, dass sie Ihnen nicht durchdringt. Lassen Sie sich nicht blenden. Es gibt keinen Trost im Leben und im Sterben, als dieser Trost, dass Jesus Sie hindurchtragen kann durch das Gericht, dass Jesus Sie freimacht, und wir haben ein Heimatrecht im Himmel. Jesus ist hingegangen, um uns die Wohnung zu bereiten. Die Tür ist offen. Sie ist wieder aufgeschlossen zum Paradies. Aus dem Himmel kommt der Heilige Geist, Gegenwart Gottes, in Menschen herab, nach all dem, was wir jetzt schon gesagt haben, wusste Johannes die Herrlichkeit Gottes ist da. So stand es ja schon im Hesekiel, als der Geist Gottes aus dem Heiligtum ausgewandert war, wenn der Geist Gottes wieder zurückkehrt. Und der Geist Gottes, der Heilige Geist, liebt wieder nichts Spektakuläres. Glauben Sie es doch. Liebt nichts Spektakuläres. So wie Jesus im Gehorsam diesen Weg, in dem nur der Vater geehrt wird, ich hab das extra vorhin in 1.Johannes gelesen, wenn der Wille des Vaters vollendet wird, bleiben sie an Ihrem Platz, an Ihrer Berufung und die Herrlichkeit Gottes liegt auf Ihnen. Nehmen sie von seinem Geist. Er will sich in Ihnen verherrlichen. Er will Ihnen Liebe ins Herz geben, er will Ihnen Ihren Glauben festmachen, dann passiert es, das Zweifelnde gewiss werden, Schweigende werden plötzlich zu mutigen Bekennern. Angefochtene und Schwermütige können plötzlich wieder fröhlich sein, weil der Geist Gottes uns das im Herzen fest macht und verpflichtet. Und Schuldbeladene Versager werden Zeugen der Gerechtigkeit Gottes. Welch eine große Sache. Sehen Sie, das ist das Große, das wir predigen dürfen. Dass der Geist Gottes in Ihrem Leben Raum gewinnen will. Nehmen sie, wer da bittet, der empfängt, wer da sucht, der findet, Wir hatten uns gerade mit den Konfirmanden in der vergangenen Woche – kein Vater wird seinem schreienden Kind eine Giftschlange in den Mund stecken, wie viel mehr wird euch der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben, denen, die ihn bitten, und das Reich Gottes bricht an am Jordan, an dem kleinen dreckigen Gewässer, das Reich Gottes bricht an, da, wo Jesus hinkommt, das Reicht Gottes bricht an, die Herrschaft Gottes, mit der ganzen großen Herrlichkeit, verborgen, vor den Augen dieser Welt und doch ganz wunderbar da, ihr sollt meine Zeugen sein, sagt Jesus, ihr sollt meine Zeugen sein. Und so sende ich Sie in Ihre Aufgaben hinein, an die Plätze, wo sie sind, dass sie Zeuge Jesu sind, auch in Schwachheit, in Krankheit, angefochten und belastet. Es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr, wen da dürstet, der komme zu mir und trinke. Der Himmel ist offen. Amen.