Welch ein Stern!

Winrich Scheffbuch

Gehalten am 28.11.1991 in der Ludwig-Hofacker Gemeinde Stuttgart

4. Mose 24, 17

 

Ich möchte heute über die Adventserwartung dieser merkwürdigen Gestalt, die da auftaucht des Bileam aus Mesopotamien sprechen. 4. Mose 24, 4. Mose 24 und wir können die ganze Geschichte lesen, es sind mehrere Kapitel in der Bibel. 4. Mose 24 Vers 17. Der Bileam fängt ja ganz feierlich an und sagt: Dies sagt der Mann, dem die Augen geöffnet sind, das sagt der Hörer göttlicher Rede und der die Erkenntnis des Höchsten hat, der die Offenbarung des Allmächtigen sieht und dem die Augen geöffnet werden, wenn er niederkniet, und jetzt kommt das, was er sieht: 

 

17 Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von nahem. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen und wird zerschmettern die Schläfen der Moabiter und den Scheitel aller Söhne Sets.

 

Liebe Gemeinde in unseren Tagen ist’s ja so, dass die großen Führerpersönlichkeiten in unserem Volk nicht mehr hoch geachtet werden. Könige und Fürsten, die werden fast ausschließlich nur noch in den Klatschspalten der Regenbogenpresse behandelt, Politiker, die werden so allgemein hochnäsig und hochmütig kritisiert und in den Dreck gezogen, Bischöfe gelten auch nicht viel, und Wirtschaftsführer, die müssen sich oft vor Terroristen und Räubern im Hintergrund halten und verstecken. In unseren Tagen gibt’s eigentlich nur noch eine Gruppe, die allgemein bewundert und anerkannt wird, das sind die großen Weltstars. Die jungen Leute, die Teenager, die hängen schmachtend die Poster in ihren Zimmern auf und reden von diesen tollen Leuten, ihre Melodien werden gesungen und auf X Kassetten und Platten und Compactdiscs gehört und die Frisuren werden nachgemacht und die Kleider sind davon geprägt. So wie die Stars das haben. Sie wissen doch was Star heißt im Englischen, das heißt Stern. Das sind also die jene Lichtfiguren, denen man nachhängt, die hoch im Kurs stehen. Das geht manchmal ganz schnell, wie diese Sterne wieder fallen. War’s irgendwann in den letzten Tagen, da las ich, dass einer der Bekannten, der Michael Jackson, bloß wegen ein paar Skandalnachrichten den Zorn seiner Fans spürt. Da hieß es in einer der Zeitungen, dass die jungen Mädchen die Poster runterreißen und mit Tränen in den Augen auf dem Boden zertrampeln. So schnell können Stars stürzen. Aber wenn wir in diesen Weihnachtstagen unsere Sterne aufhängen, und wenn der Stern so eine wichtige Rolle spielt, Sie kennen das aus den Schaufenstern und aus der Dekoration, aus den Symbolen. Das gehört ja mit in diese Advents- und Weihnachtszeit. Welche Sterne haben wir? Woher kommt denn das überhaupt mit diesem Bild vom Stern? Ein paar, die haben ja da ihren Arbeitgeber beim guten Stern auf allen Straßen, aber da ist der Chromglanz auch schon ein bisschen beschlagen in diesen Tagen. Das ist auch nicht gemeint. Und andere sagen: Ja nun, meine Sterne, die liegen in meiner Brust. Da wo ich was will, mit meinem Leben was tun kann, da ist meine Hoffnung, da ist meine Zuversicht. Und wir Christen sagen: Aller Trost und alle Freude liegen für uns in dem einen Stern, der erschienen ist. Das ist ein Symbol, ein Codewort, für Jesus, der strahlend hell am Firmament leuchtet, am dunklen Nachthimmel. Und für uns kann es gar nichts Gleichrangiges geben, gar nichts was ihm irgendwo zur Seite treten kann. Da sind wir so erfüllt davon. Wir wollen auch heute am Beginn der Adventszeit sagen: Wenn wir uns zusammensetzen und Kerzen anzünden, wenn wir Gottesdienst halten, wenn wir feiern in diesen Tagen, dann soll unser Blick immer wieder auf diesem einen Stern ruhen, den wir erwarten, über den wir uns freuen, den wir ansehen. Stern auf den ich schaue, Fels auf dem ich steh, Führer dem ich traue, Stab an dem ich geh, Brot von dem ich lebe, Quell an dem ich ruh, Ziel das ich erstrebe, alles Herr bist du. Ich möchte Ihnen heute das einfach mal zeigen, wie das in Israel schon Jahrhunderte lang gelebt hat. Seit den Tagen, als Israel das gelobte und vom Herrn verheißene Land in Besitz nahm, war die Erwartung groß für den einen Stern, der kommen wird. Der strahlend helle Stern in der dunklen Nacht.

Mein erster Punkt: Hell strahlt der Stern in der dunklen Nacht. Ich muss Ihnen doch noch die Geschichte von Bileam ein wenig erzählen, eine sonderbare Geschichte. Die Israeliten waren 42 Jahre lang durch die glutheiße Wüste gewandert. Es waren schwierige Jahre, Jahre in denen sie verzweifelt und missmutig waren. Und als sie endlich ganz nah am verheißenen Land am Ziel waren, da kamen neue Schwierigkeiten. Die Amalekiter verwehrten ihnen den Weg. Sie mussten einen großen Umweg machen. Über die große Verkehrsstraße, die durch Jordanien führt, die Königsstraße genannte Verkehrsverbindung durch die Wüste, herum um das Gebirge Moab. Und der König der Moabiter, der hat gehört wie das mit den Israeliten gefährlich ist. Man hat gemunkelt: Da ist doch der große Gott mit ihnen. Da hat er sich überlegt, wie kann ich die Israeliten schlagen. Und dann kam er auf eine Idee: Ich brauch eine Wunderwaffe, eine Geheimwaffe. Mit dem Schwert hat das keinen Wert und mit dem Spieß hat das keinen Wert. Und dann holt er aus dem Zweistromland, aus Mesopotamien einen der damals bekanntesten Seher sagte man. Das war einer, der irgendwo mit diesen geheimnisvollen göttlichen Kräften in Verbindung stand. Wenn Sie mich jetzt fragen, was war mit dem Bileam los, es geht ja in seiner Person eigenartig durcheinander. Gott redet durch ihn und auf der anderen Seite ist er ein Mensch, dem auch immer wieder das Heidentum durchbricht und in dem der Ungehorsam lebt. Das ist ja bei uns oft gar nicht anders. Gott schenkt uns große Offenbarungen und dann hat die Sünde wieder Raum. Der König Balak, der Moabiterkönig sagt dem Bileam durch seine Boten. Ich wird dir unheimlich viel Geld zahlen. Komm und verfluche Israel. Das ist die einzige Waffe, mit der man Israel schlagen kann. Gott warnt den Bileam, Bileam setzt sich über die Warnungen hinweg. Unterwegs, und jetzt kennen Sie die Geschichte alle, wie er auf der Eselin reitet, läuft die Eselin plötzlich nicht mehr weiter. Nicht weil sie störrisch war, sondern die Eselin war gescheiter als der Bileam. Die Eselin sieht, dass ein Engel Gottes im Weg steht. Und der Bileam, zornentbrannt sagt er: Lauf du dummes Viech und schlägt die Eselin. Sie sagt: warum schlägst du mich? Und erst da sieht Bileam: Gott steht im Weg durch seinen Engel. Und Gott sagt ihm: Du darfst hingehen, aber du darfst Israel nicht verfluchen. Du musst Israel segnen. Das war natürlich eine Enttäuschung für den König Balak, als der Bileam hintritt. Das ist ja das Gebirge Piska, wo sie dann opferten, wo später Mose starb. Und dort vom Gebirge Piska, wo man hinuntersieht in die Jordansenke, wo die Israeliten lagen, da fängt Bileam plötzlich an Israel zu segnen mit wunderbaren Worten. Gesegnet bist du. Und der Balak der Moabiterkönig war empört und sagt: ich hab dich doch nicht bestellt und bezahlt, dass du so was redest und dann sagt er: Wie sollt ich anders reden können? Wenn Gott mich sendet und ich bin nur ein Bote Gottes, dann kannst du mir ein Haus voll Silber und Gold geben, ich kann doch nur die Wahrheit des Gotteswortes reden. Und dann sagt Gott über Israel Worte, das können Sie selber nachprüfen ob das stimmt, es ist ein Volk gesondert und zerstreut. Bis heute ist das jenes Geheimnis des Volkes Israel. Das Volk, das gesondert ist von allen Völkern, das doch zerstreut ist unter allen Völkern. Und dann zum Schluss hebt er an und sagt dann diese wunderbare Messiasweissagung, wie er noch einmal ansetzt und sagt: Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich schaue ihn, aber noch nicht von Nahem. Es wird ein Stern aus Jakob ausgehen und ein Zepter aus Israel aufgehen. Und wieder tobt der Balak und sagt: Halt deinen Mund. Da sagt er: Gott hält sein Wort und Gott wird dieses Wort erfüllen. Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge. Sollte er etwas sagen und nicht halten, sollte er etwas reden und nicht tun? So hat’s dann Jesus erfüllt, er ist der helle Stern. Ich möchte kurz ein paar Sachen sagen, was das heißt dieses wunderbare Bild, was das für Sie bedeutet. Wenn Sie wissen wollen, was Jesus in Ihrem Leben bedeuten kann. Er ist das helle strahlende Licht am dunklen Nachthimmel. Jesus hat das ja noch einmal mit seinen Worten bekräftigt: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Es sind viele, die in der Adventszeit traurig sind und dann, einfach weil die Wehmut hochkommt, das Gemüt zu viel Raum hat, reden sie von ihrem unerfüllten Leben, von ihrem Schmerz, von der Traurigkeit. Ich weiß Adventszeit ist bei vielen eine ganz traurige Zeit. Da wachen Erinnerungen auf aus der Kindheit und dann leidet man unter der ungewissen Zukunft, unter der Last der Krankheit und sagt, was ist denn los, wie geht’s bei mir weiter? Ich weiß meinen Weg nimmer. Jesus ist das Licht für Sie. Er will Ihnen das jetzt in diesen Tagen ganz klar machen, dass Ihr Leben in seiner Hand ruht. Dass Sie von ihm geführt werden, auch durch die dunkle Nacht und es macht gar nichts aus, wenn Sie auch den Weg nicht wissen. Er macht Ihre Finsternis licht und macht es ganz hell bei Ihnen. Und er schließt auch das Geheimnis Ihres Lebens auf und sagt: Lass es doch genug sein, dass er der Herr ist und dass er Sie führt. Er macht es soweit hell, wie Sie es brauchen. Er ist Ihr Licht. Wie heißt’s in einem schönen Lied? Lobe den Herren, den mächtigen König. Er ist dein Licht. Seele vergiss es ja nicht. Aber noch was anderes fällt mir bei dem Licht immer wieder auf und das ist auch ganz wichtig für diese Adventszeit, wenn das Licht hell scheint, dann sieht man ja auch alle Mängel. Ich möchte Sie darauf vorbereiten. Adventszeit ist eine Zeit, früher hat man gesagt eine Fastenzeit oder wir würden heute sagen eine Zeit der Reinigung, eine Zeit der Buße, der Umkehr, damit wir den Herrn empfangen können, wollen wir auch schauen, was seinem Kommen im Wege steht und die Hindernisse sehen. Ich hoffe, dass in diesen Adventstagen Jesus bei Ihnen ganz hell beleuchtet, was Schmutz und was Sünde ist, was Unrecht ist in Ihrem Leben. Dass Sie Böses erkennen können und dass Sie’s in seinem Licht bereinigen können. Dass Sie sagen: Für mich war das eine ganz enorm reiche Zeit. Ich bin herausgetreten aus so vielem Dunklen meines Lebens ins Licht Jesu. Das ist etwas Wunderbares, wenn Menschen Beziehungen wieder neu ordnen, wenn unser Familienleben wieder durchscheinend hell wird. Wenn eine Ehe erneuert wird durch Jesus, wenn er hell hineinleuchtet. Wenn unser ganzes Wesen, unser inneres Leben hell, durscheinend hell wird. Das ist ja immer wieder auch in den großen Prophetenworten die Ankündigung: Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in der Angst sind. Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht. Das soll bei Ihnen jetzt geschehen in den Weihnachtstagen, es soll strahlend hell werden, strahlend hell werden, dass Sie sagen: Ich sehe das Licht mitten in der dunklen Nacht meines Lebens. Ich sehe das Licht mitten in der Traurigkeit, mitten in der Angst, ich sehe das Licht Jesu. Übrigens ein anderes Licht werden Sie nicht finden. Es wird keine andere Erklärung geben, es bleibt alles rätselhaft und dunkel. Das ist das Licht.

Eine Zweite Erklärung will ich geben. Dieser Stern gibt Orientierung für Verirrte. Nun wissen Sie, dass ja die Sterne eine ganz wichtige Bedeutung haben in der Seefahrt zum Beispiel, aber auch unsere Flugpiloten, die lernen noch an dem Sextanten sich an den Sternen auszurichten. Die fliegen natürlich nicht mehr so, aber für alle Fälle müssen sie’s noch lernen, damit sie in Notsituationen sich orientieren können. Auch wenn unsere Schiffe heut mit Radar schon fahren, sie werden nach den Sternen ihren Weg genau richten können. Was heißt denn dieses Bild? Warum ist denn das Bild vom Stern überhaupt gewählt? Die Bibel möchte ja immer wieder auch durch diese Symbolik zu uns reden. Sie können Ihre Lebensentscheidungen nur richtig fällen, wenn Sie Orientierung haben. Und nun sind wir ja alle oft ratlos. Was soll ich tun in den Schwierigkeiten meines Lebens. Oder Sie stehen an einer Weggabelung. Was soll ich tun. Ja was ist richtig. Da kann man sich ja den Kopf zerbrechen. Sie fragen den und der gibt Ihnen den Rat, Sie fragen einen anderen und der gibt Ihnen einen anderen Rat. Es ist ja eine Verheißung, die oft im Wort Gottes anzutreffen ist, dass er Sie, der Herr Sie mit seinen Augen leitet. Und ich bin so froh, dass das auch gilt, dass man sich da ganz blind darauf verlassen kann. Er wird mich mit seinen Augen leiten. Aber dazu brauchen Sie sein Wort. Und wenn Sie sein Wort lesen, dann erfüllt sich dass, das Jesus durch das Wort Gottes hindurch Ihnen ganz konkrete Weisungen gibt. Und auf einmal verstehen Sie dieses Wort. Und Sie sagen: Ach das hat mir jetzt heut richtig geholfen. Oft geht’s einem ja schon so beim Losungswort, dass man sagt: das ist ja wie für mich ausgewählt heute. Aber lesen Sie nur mehr im Wort, Sie werden merken, wie das immer in Ihre Situation ganz genau hineinredet und wie Sie immer besser erkennen, ich kann meinen Weg nun unsträflich gehen. Wenn ich sein Wort habe und dieses Wort hineinleuchtet in meine Situation. Dieses Wort leuchtet natürlich auch hier hinein, wie mit einem feurigen Stift bis ins Gewissen. Geht oft so hinein, dass es scheidet Seele und Geist, dass es durchfährt und trifft. Aber ich muss auch sagen, dieses Wort macht uns auch die Güte und Liebe und Barmherzigkeit Gottes groß. Es ist ein Licht auf unserem Wege, man kann wieder seine Entscheidungen klarer sehen. Ich wünsche Ihnen in diesen Adventstagen, dass Sie ihre Lebensentscheidungen richtig klar sagen, sehen können, dass Sie sagen können ich spüre, wie auf Schritt und Tritt mich der Herr umgibt. Vor ein paar Tagen ist es mir so gegangen, wie ich einen Brief von einer unserer Arztfamilien von christliche Fachkräfte international von der Familie Dr. Müller aus Nebobongo las, die sind in Zaire und dort ist eine ganz katastrophale Wirtschaftskrise. Es ist unheimlich, wie die dort leben. Sie schrieben, sie haben in ihrem Krankenhaus nur die Hälfte der Medikamente, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO überhaupt für die eiserne Ration, des Basisgesundheitsdienstes da sind. Und da erzählt dieser Arzt so schön, wie abends die Frau die Kinder ins Bett bringt und die Kinder noch so beten: Lieber Heiland, lass doch endlich auch unser Gepäck ankommen. Das war nach langer Zeit immer noch nicht da. Da klopft’s an der Tür. Da kommt ein Afrikaner und sagt: ich komm grad von Bunia, das ist die Grenzstadt nach Uganda und ich hab im Zoll gesehen, da steht das ganze Gepäck und die Zöllner, die waren unverschämt, die wollten eine vierstellige Dollarsumme. Aber ich hab mit denen gesprochen, ich hab’s ohne einen Pfennig rausbekommen. Und er sagt das war so überwältigend für die Kinder zu erleben: ich hab doch grad erst gebetet und jetzt ist’s Gepäck da. Sie werden’s nicht immer so erleben. Gott kann Sie auch manchmal lange warten lassen. Aber Sie wissen doch, dass der Herr Ihre Wege lenkt. Sie wissen doch, dass man ihm vertrauen kann und das ist nur so wichtig für uns, dass wir unsere Wege einrichten nach der Weisung, nach dem Stern, nach Jesus, nach seinem Wort.

Und noch das Letzte. Er ist der mächtige König. Da steht auch vom Zepter drin. Dieser Bileam, dieser merkwürdige, für uns im Dunkeln stehende Seher, ahnt ja nur ein bisschen was von Jesus, aber das, was er sieht, das ist für uns sehr wichtig, damit wir Jesus besser verstehen. Ich habe jetzt in diesen Tagen auch immer wieder Menschen getroffen, die sagen: Wissen Sie, ich hab da meine Zweifel bei Jesus. Wenn Sie das haben, wenn Sie da nicht klar sind, sind Sie ganz schlimm dran. Dann fehlt Ihnen ja die Weisung. Dann haben Sie keine Orientierung. Wenn Sie nur auf sich selbst gestellt sind, das gibt’s jetzt viele, die sagen: ich möcht so mit meinem eigenen Leben das packen, oder wie ich vorhin sagte: hinter deiner Brust liegen deine Schicksalssterne. Du musst das bloß wollen. Da kommen wir nicht weit. Dieser Bileam sieht das Zepter und das Zepter war der Herrschaftsstab. Aus gutem Grund sagen wird ja, für uns haben die Sterne keine Bedeutung. Die Abergläubischen, die glauben ja an die Sternbilder, deshalb lesen sie Horoskope. Für uns ist das ein Unfug. Nein, wir sind nicht der Meinung, dass unser Leben auch nur im Geringsten irgendwo von den Sternen vorherbeschrieben ist. Im Gegenteil, unser Leben soll allein bestimmt sein von dem mächtigen Herrn der Welt, von Jesus. Der uns führt und der uns leitet und der uns lenkt. Und das soll uns wichtig sein. Er soll über mein Leben bestimmen. Auch über meine Todesstunde, wie weit die Krankheit in unserem Leben Raum hat, in wie weit böse Menschen mit uns spielen können. Soll er allein bestimmen. Ich möchte mein Schicksal in seine starke Hand legen. Aber jetzt ist es nur wichtig, dass unser eigensinniges Herz nicht immer wieder eigene Wege geht, das ist so schlimm. Und in diesen Adventstagen ist das ja eine Bitte: Komm Jesus und zieh in meinem Herzen ein. Mit Herz meint die Bibel immer da wo unsere Pläne gemacht werden, wo die Hoffnungen wachsen, wo die Gefühle sind, wo der Willen sich immer wieder so trotzig gebärdet. Herr komm du und sei mein Herr, mit deinem Zepter, mit deiner Königsherrschaft. Wenn dieses Wort zitiert wird, so gestern Abend auch, dann lassen wir ja meist den zweiten Teil des Verses weg. Der wird zertreten die Schläfen Moabs. Da sagen wir: das ist doch blutrünstig. Ich möchte Sie anleiten auch die unbequemen Stellen der Bibel zu lieben. Unser Herr liebt alle Menschen und sucht alle Menschen, aber wer sich ihm entgegenstellt muss zertreten werden. Das ist schlimm, hoffentlich sind Sie nie einer, der gegen Jesus geht. Er wird sein Königreich aufbauen in dieser Welt mit Macht. Für mich ist das ein großes Trostwort, wenn ich sehe, wie in unserer Welt der Teufel unheimlich viel Macht hat. Und ich weiß, Jesus wird auch alle Werke des Teufels zertreten. Er ist stärker. Wir waren vor ein paar Tagen mit Mitarbeitern von diesem Drogenrehabilitationszentrum in Frankfurt Metanja zusammen. Was die mir erzählt haben, das hat mich schockiert. Die sagten: Es ahnt keiner, was auf uns zukommt, eine ganze Generation wird getötet. Es sind viele Kinder auch von gläubigen Eltern schon längst gefangen und wer einmal drin ist, und das ist bei Metadon dann noch aussichtslos. Es gibt überhaupt keinen Ausweg mehr, man kann sich nicht vorstellen, wie furchtbar die Gefangenschaft ist. Und es geht viel viel weiter als man ahnt. Die sagen schon, die jungen Polizisten, die mit denen wieder reden, die sind schon wieder angesteckt. Es ist unvorstellbar und keiner will das zur Kenntnis nehmen, wie heute in unserer Welt die dunklen Mächte das Sagen haben, junge Menschen mit sich reißen und wenn Sie das einmal sehen, freuen Sie sich dran und sagen: wenn Jesus das Zepter hat, dann kann er auch dem Teufel seine Macht zertreten. Und dann will ich Mut lernen. Dann will ich drauf zugehen, selbst auf unhaltbare Zustände und sagen: Herr, ich will um diesen einen Menschen kämpfen. Ich will dem Teufel nicht das Feld überlassen, ich möchte deinen Sieg erleben. Und ich möchte, dass du in diesen Tagen jetzt auch das fertig bringst, mit dieser Familie, wo es so verzweifelt aussieht, in dem Leben dieses jungen Menschen. Da sollst du siegen. Ich will mit dir kämpfen lernen. Merken Sie, wie das Wort auf einmal leuchtet? Er ist der, der das Zepter hat. Ich bin begeistert, dass wenn ich in die Welt hineinblicke, ich hab immer einen ganz anderen Blick der Welt, als das, was in der Zeitung steht. Vor ein paar Tagen war ein Amerikaner da, der hat mir erzählt wie in den fernsten Provinzen Asiens Menschen zum Glauben an Jesus kommen unter den Riffkabilen eine Erweckung ist, unter den Bergern in Timbuktu und mitten in der Sahara. Wissen Sie die Macht Jesu ist groß. Da, wo Menschen Jesus gehorsam werden, ihm folgen, ihm vertrauen, werden Sie erleben, da können Sie mit Jesus sogar dem Teufel sicher geglaubte Beute entreißen. Sie dürfen das Reich Gottes bauen und das wollen wir in diesen Tagen. Deshalb bedeutet uns das Wort von dem Stern so viel. Das ist der Star, der leuchtet. Wir wollen mit Jesus leben, ihm die Türen weit aufmachen, dass er einziehen kann. Er soll uns Orientierung und Licht selber geben, aber wir wollen auch sein Zepter erleben, dass er bei uns herrschen und siegen kann. Jetzt bitt ich Sie einfach, dass Sie die Adventstage nicht bloß äußerlich feiern, sondern sagen: er soll bei mir Einzug halten, ich möchte die Kraft Jesu erleben und möchte in der Kraft Jesu wirken.

Amen