2. Petrus 3, 3-13

 

Hoffen in einer vergehenden Welt

 

Herr gib Du uns diese Hoffnung Ewigen Lebens. Amen.

 

 

Liebe Schwestern und Brüder,

 

ich kann das mir immer nur klar machen, wie das ist, an einem Häftling der dort irgendwo in den Vereinigten Staaten von Amerika vielleicht, oder in einem anderen Land der Erde auf seine Hinrichtung wartet.

Ich war noch nie selber dabei, aber von den Filmen oder Zeitungsartikeln weiß man, wie dem zumute ist, wenn sie wissen: „Noch 24 Stunden bleiben mir bis zu meiner Hinrichtung, zum letzten Mal sehe ich das Tageslicht, die Sonne hereinkommen durch das kleine Zellenfenster.“

Das lange Warten in der Nacht. Am Morgen, wenn sie kommen. Es ist so makaber, wenn sie anbieten und sagen: „Was wünschen sie sich noch zur letzten Henkersmahlzeit?“

Alle Wünsche werden erfüllt und dann vielleicht noch ein paar Schritte vor der Hinrichtung, die letzte Zigarette.

Und das kann man sich so gut ausmalen, wie das einer in sich hinein saugt. Den ganzen Duft der weiten Welt - in seiner Lunge noch einmal fühlen und dann ist's alles vorbei und vorüber. Man bindet ihm die Augen zu und dann steigt er die paar Treppchen hoch zur Hinrichtung.

Darum ist in unserem Leben eine so gierige Sehnsucht möglichst viel noch von dieser Welt zu genießen. In uns allen lebt dieser große heiße Wille: „Ich will doch mit meinem Leben noch was haben!“ Das ist nicht bloß bei den jungen Leuten so, das ist bei jedem von uns so: „Lasst mich doch was erleben! - Lasst mich's doch ausschöpfen!- Freude will ich haben! - Genießen will ich, Lebenslust will ich haben.“ Genau wie so ein Häftling wehmütig am Abend die letzten Strahlen der untergehenden Sonne einfangen will: „Nie mehr wirst Du's erleben!“ Wenn unsere Alten sagen: „Ach, ich hänge an meinem Leben und es wird mir schwer, wenn ich daran denke, wie alles im großem Tempo an mit vorüber fliegt.“

Und auch dieses Bild, dieses Aufsaugen wie mit diesem letzten Zug aus der Zigarette. „Noch einmal was haben. Noch einmal mich daran freuen können, ich möchte doch das alles in mich aufnehmen.“

Dass in unserer Zeit keine Angst vor dem Tod herrscht, das darf Sie nicht überraschen. Vor dem Tod hat keiner Angst, weil ihn noch keiner erlebt hat.

Wir haben nur Angst vor dem Leiden und den Schmerzen, das hat schon jeder erlebt.

Darum spricht jeder davon und sagt: „Der Tod macht mir keine Bekümmernisse, ich habe nur Sorge, dass ich niemand zur Last fallen möchte. Oder dass ich nicht mehr lange leiden möchte. Das ist menschlich gesprochen.

Wir als Christen sollten wissen, dass der moderne Mensch sich um die Auseinandersetzung mit seinem Sterben betrügt. Und wenn heute selbst in weiten Teilen der Christen nicht mehr über das Gericht Gottes gesprochen wird. Jeder Mensch weiß, dass es mit seiner Todesstunde schon da ist. Der Tod ist der Henker Gottes. Und da werde ich bloß dargestellt und mein Werk und mein Tun wird mir aus der Hand gerissen. Das was ich so lange gepflegt und geschützt habe, mein Leib mein Leben, das wird weggenommen. Wenn ich manchmal mit Menschen spreche, die das so schnoddrig dahin sagen: „Da nehme ich mir eben das Leben. Da kann ich als Seelsorger nur sagen: „Sie wissen ja gar nicht, was Sie sagen.“

Ich will es Ihnen sagen – und so sage ich es dann den Menschen – dass es ihnen brennt in ihrem Gewissen: „Wenn Sie so ins Angesicht Gottes hineinlaufen wollen. Und selbst die letzte Gabe, die Gott ihnen gegeben hat – über die Sie gar nicht verfügen können – wegwerfen. Der Tod ist das Gericht Gottes. Und da beginnt's erst, dass ich vor dem heiligen Gott stehe und er mein Leben wägt: „Gewogen, gewogen und zu leicht befunden.“ Was bringe ich denn mit, wir wollen das in unserer Zeit wieder sagen, weil es keine andere Antwort gibt. Und Sie kennen ja die Situation in der wir auch oft an den Gräbern stehen und was Angehörige von den sanften Worten eines Pfarrers erwarten. Wir sollten mutig sein und es den Lebenden sagen, dass wir vor dem Richterstuhl Christi stehen. Das ist auch am heutigen Ewigkeitssonntag die Erinnerung daran. Und der moderne Mensch will das nicht wahr haben, weil er's nicht kennt, das Grauen des Todes.

Ich will drei Teile machen:

Welch eine Zukunft!

Welche eine Zukunft! Ja!

Immer wieder sagen dann Leute zu uns: „Ihr Christen, wenn Ihr die Bibel so genau und wörtlich nehmt. Das ist ja eine große Angstmacherei, wenn Ihr da davon redet, dass man verloren gehen kann und dass es eine Verdammnis gibt!“

Aber unser Gewissen ist gefangen in Gottes Wort. Warum sollten wir es auch wegschieben können. Lassen Sie sich nie durcheinander bringen, von irgendjemand, der ihnen sagt, sie würden ein Geschäft mit der Angst machen.

Nein, nein, nein. Wissen Sie, das Geschäft mit der Angst machen heute andere. Wenn ich an unsere ideologischen Auseinandersetzungen geh, oft denke ich, da geht es um Kulturrevolution. In unseren Tagen geht es nicht bloß um die Erhaltung der Umwelt, da geht es um viele Fragen in unserer Welt. Und wenn ich daran denke, da wird soviel von der Angst geredet, da ist die Bibel viel nüchterner, da macht sie gar nicht in diesen Katastrophengemälden, die wir in jeder Zeitung bald, in so vielen Fernsehbeiträgen und Artikeln lesen können. Was alles kommen wird und die unheimlich, wie Menschen Angst haben, ihr Essen zu sich zu nehmen: „Da ist irgendwas drin!“ Wie sie schon Angst haben ihr Leben sei vergiftet. O, nein, die Bibel spricht ganz nüchtern davon, - dass - der Tod -  zerbricht, und das kann man ja sehen. Gehen Sie doch auf den Friedhof und graben sie nach, was übrig bleibt vom Menschen, wenn man ihn hineinlegt. Da geht es uns doch nicht um ein Vertrösten oder was alles immer wieder geredet wird. Wir reden von der grausigen Realität des Todes, nüchtern und ohne viele Worte. So macht es die Bibel. Und das was jeder der Trauernden heute auch empfunden hat über dem Sterben eines lieben Menschen. ---- Das geht ja so tief in ihr Herz hinein, dass sie ein Leben lang diese Wunde nie verschmerzen können. Dann wissen Sie was der Tod wirklich zerstören kann. Diese Wunde, wenn ein lieber Mensch weggerissen ist, die kann gar nie mehr in dieser Welt zuheilen. Und das sagt die Bibel. Und es ist schlimm, das wir an den Gräbern oft so viele Worte machen, auch fromme Worte, die diesen grausigen Ernst und diese große Not zudecken wollen und doch nicht zudecken können. Und darum wirken diese Worte so oft hohl und leer.

Schon Petrus, der große Apostel und Zeuge Jesu, spricht von den Spöttern, die in den letzten Tagen kommen werden. Und wenn man solch ein Wort liest, muss man sagen: „Wie, wie wenn Petrus gerade neulich jenen Artikel gelesen hätte in dem Kirchenblatt. Wie wenn er dabei gewesen wäre, in jenem Vortrag, wo der Professor sagte, die Welt dreht sich munter weiter und wir warten nicht auf einen Tag.“ Es werden Spötter kommen. Und Petrus verlangt von uns, dass wir die Motive prüfen, ob das nicht sein kann, dass die Lebensweisheit am Ende der Zeit sein wird: „Lebe Deine Lust aus!“ Den Begierden nachleben und darum will man nichts wissen von dem Tag des Gerichtes, an dem man sich verantworten muss.

(Lebe aus dem Bauch, Was will mein Körper mir sagen. Lebe deine Gefühle)

 

Heute an solch einem Tag der Trauer, da wissen es so viele von uns, wie es wirklich ist. Die die Tränen weinen. Und das wollen wir auch mal ganz klar sagen, dass auch Christen, die im Glauben geborgen sind – wohl weinen dürfen. Sie haben es bei mir auch schon gemerkt, dass wir uns die Gefühle oft nicht verbergen können. Und das dürfen wir auch. Das gehört zu dieser Welt und wohl dem, der noch weinen kann. Aber das darf nicht das Letzte sein: Das Fühlen über der schlimmen Realität des Todes. Sondern, dass wir eine Hoffnung habe, eine Zukunft, davon redet Petrus: Wir warten eines neuen Himmels und einer neuen Erde. Das ist nicht ein Wolken-Kuckucksheim sondern eine neue, wirkliche, fassbare, leibliche Welt, wo Gott uns ruft, in der Auferstehung von den Toten.

Aber nicht nur, dass unser eigens Leben durch dieses Todesgericht hindurch muss, sondern auch diese ganze bestehende Welt muss hindurch und das ist etwas, was wir in unseren Tagen, wo soviel von den Weltkatastrophen gesprochen wird, mit neuer Aufmerksamkeit hören. Ist das wirklich vor 2000 Jahren so geschrieben? Vom Zerkrachen und Zerschmelzen der Elemente, das ist kein Prozess, den Menschen auslösen. Vielleicht lösen Sie ihn aus, aber immer unter der letzten Terminplanung Gottes. Dieses letzte Datum hat der ewige Gott in seiner Hand. Aber, dass diese Welt durch den Feuersturm hindurch muss, das steht da. So wie sie ist, ist das eine zergehende Welt, die nur durch die Geduld Gottes von Jahr zu Jahr getragen wird: „Lass ihn noch dies Jahr, sagt Gott. Vielleicht bringt sie doch noch Frucht!“

Wer einmal an einem Sterbebett saß, weiß wie das ist und wieder dieses Bild ist so großartig sprechend. Wenn Sie das erlebt haben, in den Stunden vor dem Sterben bei dem schwer kranken Patienten, wie der Puls hochgeht, wie die Fieberkurve ansteigt, wie plötzlich ein Schüttelfrost  wieder kommt, genau wie unsere Welt. Da jagt sie's plötzlich hoch in wilder Leidenschaft, dann drückt es einen wieder herunter, dann kommen wieder diese Tiefen der Not. So kann man das bloß beschreiben vom Wort Gottes her. Die Welt in den letzten Tagen die noch einmal durch diese Fieberkurven hindurch getrieben wird. Durch diese Hektik, da sind noch einmal diese Riesen-Bewegungen der Erneuerung da bäumt sich noch einmal die ganze Natur auf. Sie will nicht sterben, sie kann noch nicht sterben und doch zieht dieser Tod an ihr. Die ganze Welt wird zusammenfallen. Wir machen das uns gerne in unseren Bildern klar an den Bauklötzchen der Kinder im Kinderzimmer, die man da mit einem Schlag so zusammenwerfen kann, da liegen dann die Trümmer da. Oder wie ein Kartenhaus zusammenfällt. Wenn man die Spielkarten so zusammenstellt und dann schlägt einer unten dagegen, da genügt schon ein Luftzug und dann fällt das alles zusammen. Weil es nichts mehr bedeutet. Diese nüchterne Einstellung brauchen wir zu den Dingen der Welt. Darum lassen wir uns nicht verführen von den kühnen Plänen der Ideologen. Den Ideologen, die uns immer wieder so tun, als ob man doch noch einmal die Welt umschaffen kann.

Es ist eine ganze Kette vom Darwinismus her, die Welt, die sich auf das gute Paradies hin entwickelt. Wenn man nur die paar Fehlerquellen abstellt, wird das schon wieder gut werden. Nein, es ist eine Welt, die am Zerbrechen ist. Die in den Todesqualen liegt. Und da bleibt Petrus nicht dabei stehen und er sagt: „Und was kommt dann? - Dann kommt die neue Welt Gottes.“

Am schönsten hat das Paul Gerhard in seinen Liedern aufgenommen. Er hat die Welt gesehen den springenden Reh und die Tulpen und das Laub am dem Bäumen. Und dann redet er vom himmlischen Garten und dann redete er von der Sehnsucht, in der großen Schar dabei zu sein vor dem Throne Gottes.

Wir sollten das auch an den Krankenbetten einander sagen. Wenn Gott uns ruft, das ist eine große Sache.

Himmel und Erde, die müssen das werden, was sie vor ihrer Erschaffung gewesen sind. Was war das?  - Chaos. Alles vergeht, unser menschliches Wesen, was ist gewesen in einer Stunde geht es zu Grunde, sobald das Lüftlein des Todes drein bläst. Wie ein Kartenhaus bricht alles zusammen. Darum sind wir nicht weltflüchtig, ach dass andere meinen. Sie doch nicht, so wie ich sie kenne. Sie arbeiten doch mit der ganzen Hingebung mit der Liebe. Das gibt ja unserem Tagewerk ja erst den Sinn, weil wir wissen: „Gott hat noch etwas vor mit uns.“ Mit jedem Tag, wo er uns leben lässt, hat er eine Absicht und einen Plan. Ob sie alt oder jung sind. Kein Tag ist vergebens und unnütz.- Und darum wollen wir treu sein in den Anforderungen unseres Lebens. Welch eine Zukunft.

Eine schreckliche Zukunft, die heute schon viele gar nicht mehr ertragen, das Zerbrechen des Todes oder  „Welch eine Zukunft.“ Wie wunderbar: „Einen neuen Himmel und eine neue Erde.“ Ich darf in der großen Schar dabei sein vor dem Thron Gottes. Wo die ganzen Grenzen der Kirchengemeinschaften und Gruppen wegfällt, wo uns nur noch das große Lob Gottes eint. Wo die Tränen endgültig abgewischt sind. Und wo nichts mehr an Leid auf unserem Herzen lastet.

Dies Zukunft, - das ist noch beim ersten Teil – damit möchte ich den ersten Teil erst abschließen. Der erinnert mich an den Inhaftierten, der auf seine Hinrichtung wartet. Und der nicht bloß stehen bleibt und wehmütig auf die Sonnenstrahlen schaut, die in sein Fenster, durch das kleine Zellenloch dringen, sondern der sagt: „Bald holen sie mich und dann wird die Amnestie verkündigt. Ich weiß es schon in ein paar Stunden ist es soweit. Ich muss nicht durch das dunkle Tor des Todes. Jesus hat gesagt, wer an mich glaubt, der wird leben, der wird den Tod nicht schmecken. Ich darf eingehen in diese neue Welt Gottes!“ - Welch eine Zukunft.

Gehören Sie zu den Schafen, wie wir vorhin bei Hiller gesungen haben, zu den Schafen Jesu, die er an der Hand führt, auch durchs Todestal? Das müssen Sie wissen. Da müssen Sie eine klare Antwort darauf geben können. Welch eine Zukunft!

 

Das zweite:

Was sind wir reich!

Man sagt so gern am Tod, wie arm wir sind, weil wir nichts mitnehmen von unseren Sparbüchern und von den Reichtümern und von den Arbeiten. Sind Sie froh, dass Ihre Aktenberge Sie nicht begleiten und der Krust Ihrer Wohnung auch im Tod mit ihnen gehen würde. Das wäre schon schlimm. Es ist gut, dass man mal wegräumt und alles zurückläßt und es gut sich das auch zeitig schon im Leben zu überdenken. Wie arm wir sind. Es wird uns auch noch einmal bewusst im Grauen des Todes und des Abschiednehmens, gerade in den Leidenszeiten, die wir wach und bewusst erleben, wie man Stück um Stück aus der Hand gibt. Da habe ich vor einer Woche darüber gepredigt. Das aus der Hand legen des liebgewordenen: Der Kraft, oft auch der Freunde, die einen so lange begleitet haben, der lieben Mitmenschen.

Ich will es in einem Bild erklären.

Mir hat vor ein paar Tagen, ein Mann erzählt, wie er in den 30er Jahren im Ruhrgebiet in einem Bergwerksschacht verschüttet wurde. Ich habe das noch nie erzählt bekommen. Er war nicht Bergmann, sondern er war von der Stadt als Vermessungsmann dort unten und war ganz allein in einem Seitenschacht. Und dann hört er plötzlich, wie dieser Berg  zu krachen beginnt. Er ahnt, da irgendwo bricht etwas, er spürt das schon wie diese Balken ächzten und dann rennt er um sein Leben und er wird doch getroffen von diesen Gesteinsmassen. Er liegt dort begraben unten.

Aber die Bergleute in den anderen Schächten haben das auch gehört und sind dann gekommen und haben ihn gesucht und herausgezogen. Und er hat das erzählt, wie das war, als er oben war. Schwer verletzt da herausgezogen. Am Kopf mit großen Schädelwunden, aber das hat er noch mitbekommen, wie er endlich im Sonnenlicht stand.

Liebe Schwestern und Brüder es ist schon schwer, wenn man unten liegt und noch einmal spürt, in diesem Todestal, wie alles über einen hereinfällt. Wie alles auf einen drückt, das ist ja so ein – so ein Moment, wo die Welt uns noch einmal halten will. Oft ist es auch in diesen Todesstunden im Leben gläubiger Christen so, dass der Versucher, der Teufel uns noch einmal so herunter ziehen will. Geben Sie den geistlichen Beistand in solchen Stunden. Und dann ist das der Moment, dass ich hindurch treten darf und dann im Freien stehe. Wie der der da herausgezogen wird unter den Gesteinsmassen in die Freiheit.

So wie der Häftling vor der Hinrichtung herausgeführt wird in die neue Welt. Was sind wir reich! - Das ist mein zweiter Teil. Was sind wir reich! Wir warten eines neuen Himmels und einer neuen Erde. Es kann gar nicht beschrieben werden, was diese neue Welt ist. Nur in Umrissen, wird es sichtbar. Wir können das mit unserer Sprache gar nicht fassen. Nur ist es eine wirkliche reale Welt des Fühlens eine leibliche Welt, in der wir sein werden. Wir wollen das gar nicht beschreiben, weil sie sonst immer unsere Wünsche hinein mischen. Und die Welt Gottes ist viel schöner und reiner, als dass es nach unseren Wünschen ginge. Aber eins verstehen wir, was diese neue Welt prägt:

„Wir warten eines neuen Himmels und einer neuen Erde, in der Gerechtigkeit wohnt.“

Das ist das Pfand, das wir hier schon haben von der neuen Welt: Gerechtigkeit.

Und sie können all die Reiche dieser Welt prüfen, sie werden immer ne klare Richtschnur haben. Im dritten Reich und im heutigen 4. Reich und im 5. und 6. Reich, die vielleicht noch kommen. Wenn  sie nach der Gerechtigkeit fragen. Nicht nach den Sprüchen der Ideologen, ob Gerechtigkeit gelebt wird. Da wollen wir dabei sein, als das Vorspiel der neuen Welt Gottes heute und da bin ich wieder so verwundert, ist mein Leben von der Gerechtigkeit Gottes geprägt? - im Reden und im Tun im Umgang miteinander in den Familien in unserer Berufsarbeit? Das ist das Kennzeichen, ob wir nach der Welt Gottes leben.

Das war dem Petrus so wichtig, dass wir uns vorbereiten.

Dass wir bereit sind.

Dass wir geschickt sind.

Heilig - in heiligem Schmuck und

Rein

Wenn er kommt, dass wir ein geheiligtes Leben – in V. 11 – dass wir ein geheiligtes und frommes Leben führen, - dass wir wirklich dabei sind, an jenem Tag, wenn er kommt. Was sind wir reich!!

Wenn wir heute schon leben nach den Maßstäben des neuen kommenden und ewigen Reiches. Und der Herr erleuchte unser Herz, dass wir wirklich die Maßstäbe des ewigen Reiches auch für uns praktizieren.

 

Und noch das letzte:

Wir können warten!

Da steht ja auch noch was drin vom Warten. Gehen Sie mal rauf an den Flughafen. Und schauen Sie zu, wenn abends die Flugzeuge die Geschäftsreisenden zurückbringen. Die kommen da von Düsseldorf, oder Paris oder Mailand. Hatten ihre Gespräche, es ist zu ende. Sie haben ihren Aktenkoffer dabei und da passiert eine originelle Szene. Sie können einen und den anderen anschauen. Geht ein Blick nach rechts und links am Törchen da oben, wo die durchkommen in der Empfangshalle. Jeder dieser Männer schaut, ob vielleicht nicht doch die Frau oben steht und ihn abholt. Ich will den lieben teuren Ehefrauen sagen. Wenn Sie wissen würden, dass die Liebe oft darin spürbar wird, dass man auf jemand wartet. Zu den größten Taten in der Liebe ist das Warten auf den anderen. Wenn einer heimkommt und der andere sagt: „Du ich habe den ganzen Tag auf Dich gewartet.“ Das heilt selbst eine krisenreiche Ehe. Und manche dieser Geschäftsreisenden könnten das sagen, wie das ist. Vielleicht sind dann andere Frauen, die dann da oben auf sie warten. Weil sie das Geheimnis kennen des Wartens. Ich weiß das ja auch selbst am allerbesten, wo ich darauf warte, dass ich mein Frau wieder heim holen darf. - Und nachdem die Christel von der Post auch nicht mehr arbeitet wie früher. Wenn man da Briefe schreibt, kann man froh sein, wenn die nach vier Tagen bis Weinheim kommen. - Da ist das mit dem Warten manchmal schwierig. Wenn man sich noch ein bisschen lieb hat und auch eines sehnt sich nach dem anderen.

Davon redet dieser Petrus: „Wartet auf die Ankunft Jesu!“ Da steht ein Gegensatz, was Paradoxes im Alten Luthertext heiß: „Wartet und eilet ...“ Entweder warte ich oder ich eile. Nein, ich will das zusammendrücken, dieses Warten und Eilen. So wie einer dasteht am Bahnhof und sagt: „Kommt er oder kommt er nicht.“ Er steht schon 15min vorher da, damit er die Stunde nicht verpasst. Wir rutschen doch nicht ungeduldig auf dem Stuhl umher, weil wir ja nicht erwarten können die  Wiederkunft Jesus, wir versäumen doch nicht unsere Tagespflichten. Aber heute an dem Tag sollen wir so bereit sein, dass wir sagen können: „Herr Jesus, Du könntest heute kommen. Ich habe alles abgeschlossen. Will jeden Tag bereit sein. Und ich warte auf dich. Komm bald, Herr Jesus!

Komm bald, ganz bald!

Noch ein letztes Bild:

Vielleicht können Sie es an den Bildern am besten verstehen. Vor Jahren, als ich einmal mit der Vogelfluglinie von Schweden herüber fuhr, nach Dänemark da wartete das Fährschiff immer noch. Und es war Zeit, es war schon ein paar Minuten über die Zeit, die Autos waren an Bord. Warum legt denn der nicht ab. Und der Kapitän   die Brücke war noch unten, wo sie die Fahrzeuge überführen. Dann hat man es gesehen. Da kam noch der D-Zug der auch noch auf's Schiff musste. Der musste noch drauf und kaum war der droben, dann ging alles los, dann wurden die Ketten los gemacht. Gott weiß warum er wartet, damit noch etliche selig werden. Es ist die Geduld Gottes auch das steht da. Damit – V. 9 Er will nicht, dass jemand verloren gehen, dass noch viele Gelegenheit haben zur Buße zu finden.

Das war das Motiv der großen Missionsbewegungen vor 200 Jahren: wir möchten doch alles tun, dass Jesus kommen kann. Und heute wissen wir noch von 16.000 Völkerschaften und Stämmen, die noch keine Chance gehabt haben, das Evangelium in ihrer Sprache zu hören. Eine Herausforderung, dass wir das vorbereiten, dass Jesus kommen kann. In dieser Welt, die schon im Todeskampf liegt.

Dass wir doch den Ruf hören. Und bereit sind, wann Gott uns ruft, ihm entgegen zu gehen.

Amen.