Ein lebenswertes Leben

Winrich Scheffbuch

Gehalten am 03.07.1993 in der Ludwig-Hofacker Gemeinde Stuttgart

Römer 6, 1-23

 

Liebe Gemeinde, das ist ja bei diesem Lied („Schönster Herr Jesu“) ein merkwürdiges Geheimnis, warum uns dies so unmittelbar anspricht. Da wird der Blick hinaus gelenkt auf die schönen Eindrücke, die wir jetzt gerade in so einem Sommer empfinden. Und dann wird gesprochen von dem verborgenen Schmerz, der einen quält, und in allem wird gesagt, noch viel, viel größer als das Schönste, und als das Traurigste und Bitterste ist Jesus. Und darum soll es auch heute in unserer Predigt gehen. Und ich will darum einsetzen noch einmal bei den großen Weltfragen, die gegenwärtig diskutiert werden, wo immer wieder gefragt wird und gesagt wird, was habt denn ihr beizutragen? Wir spüren in unseren Tagen, dass uns unsere ganze neuzeitliche Welt auf vielfältige Katastrophen zusteuert, wirtschaftliche Katastrophen, politische Katastrophen, Friedenskatastrophen, und was man nennen mag. Die Bevölkerung, die zu stark wächst, die Verteilung der Güter, die nicht mehr stimmt, ich muss Ihnen immer wieder sagen, wir müssen aufpassen, dass wir nicht aus dem Evangelium einen billigen Trost machen. So sehr uns manchmal panische Angst befallen mag, wir wollen nicht Stützen hinstellen, die doch morgen nichts beitragen können. Es ist gut gemeint, aber das Evangelium will Ihnen in der Krise der Welt viel, viel tiefere Antworten geben. Und genau die Frage nach der Krise der Welt, die wird ja hier beantwortet, darum haben die Römer auf dieses Evangelium des Paulus gelauscht. Und das ist eine Kernfrage unserer Zeit, den Römer-Brief verstehen, das war nicht nur der Reformation die Kernfrage, sondern ist es heute wieder. Es geht um die Krisen der Welt, aber es geht auch um eine persönliche Krise, ich habe das heute beschrieben: Bruch mit dem alten Leben, oder jetzt habe ich sie beschrieben: ein lebenswertes Leben. Es gibt ja viele, denen steht das Leben bis hier, denen hängt es zum Hals heraus. Und die sagen, mir geht es so schlecht, ich habe so viele Schwierigkeiten, ich kann man Leben gar nicht mehr ertragen. Es ist mir zur Not geworden, dann können Sie aufzählen, was Ihnen so sehr Schwierigkeiten macht. Haben Sie zu viel Arbeit, oder keine Arbeit, oder Sie werden verkannt in ihren Gaben, Sie haben Spannungen mit Menschen, oder Sie leiden an sich selbst. Das kommt bei mir oft vor. Man zweifelt über sich, hat keinen Mut mehr, etwas anzupacken. Auch darauf will dieser Abschnitt heute eine ganz präzise Antwort geben. Denn wenn Sie fragen, woher kommt denn dies alles: die Weltkrise, und die persönliche Krise. Es ist oberflächlich geurteilt, wenn wir nur sagen, der, und der, und an der und an der Ursache liegt das. Dies muss man weg tun. Wir urteilen meist ganz oberflächlich, auch in den persönlichen Krisen. Dann muss ich Sie schockieren. Paulus sagt immer wieder: die Sünde ist die Ursache. Und jetzt denken Sie gar nicht bloß an jene Entgleisungen in einer Untat, auf diese immer fixiert schauen, sondern, da sagt Paulus, ist immer Sünde der Einbruch der Gottlosigkeit. Und das ist gleichsam die Macht des Bösen, das in unserem Leben herrscht. Dass wir so stumpf sind manchmal in unseren persönlichen Empfindungen und so traurig in der Schwermut versinken, das ist die Macht des Bösen. Da kann uns Gott nicht mehr aufrichten und ermutigen. Und ich war so froh, ich wusste es nicht, dass der Chor das Lied singt von dem Hass der Menschen gegeneinander. Das hat ja viel tiefere Wurzeln, als ob das nur ein Problem der Waffen ist. Da hat man die Spitze des Eisbergs. Dass Menschen miteinander im Unfrieden leben, das macht doch diese Welt so grausam und so bitter, und wenn man heilen will, oder bessern will, da muss man ganz tief ansetzen. Wie kann man denn diesen ganzen dunklen Mächten steuern? Vor ein paar Jahren hatten wir unsere Bibelstunde, als wir den Römer-Brief durchnahmen, das Bild gebraucht bei dem Text, den wir vor 14 Tagen hatten, von einem Riesenstaudamm, und hinter diesem Staudamm sind die Wasserfluten. Und wenn einer nun dran geht, in diesem Staudamm zu bohren, da bricht die Mauer, und da stürzen sich die unheimlichen Fluten in die Welt. Wir haben damals gesagt, so ist es mit der Sünde durch meine konkrete ungehorsame Tat gegen Gott stürzt sich nun lawinenartig die Macht des Bösen und des Todes in diese Welt, und in mein Leben. Und ich habe Teil daran, und leide darunter. Das macht mein Leben so schwer und so traurig und so bitter. Und ich komm da nicht raus. Und darum müssen wir von Jesus reden, so ist der Herr Jesus, der uns da herausführt aus der Versklavung des Bösen.

Ich habe drei Teile: Zuerst: Bleib stehen an dem tiefen Grab

Ich möchte Ihnen diese Worte des Paulus einfach übersetzen in ihr Leben hinein. Nun wollte ich unter vier Augen mit ihnen reden. Manche Christen, die sind ganz fertig in ihren Nerven von diesem unheimlichen Kampf, den sie immer wieder ausfechten mit der Sünde. Und ich habe mit vielen Christen gesprochen in seelsorgerischen Gesprächen, sie hatten Tränen in den Augen stehen, weil es sie schier aufreibt. Die können nicht mehr diese ethischen Aufrüstungssprüche mitmachen, wo man so sagt: Wir wollen gute Leute sein, sondern sie sagen: helfen Sie mir doch, dass bei uns daheim endlich in unserer Familie der Frieden einkehrt. Sie sagen, was soll ich denn noch tun? Unsere Ehe ist so spannungsreich, helfen Sie mir doch. Dann kommen junge Leute und sagen, ich will doch Jesus dienen, und mein Kopf ist voll unreiner Gedanken, ich kriege die aus meinem Kopf nicht raus. Und dann kämpft man mit der ganzen Verbissenheit, und Leidenschaft und der Liebe für Jesus: Ich will doch mein Leben rein machen. Ich will doch gegen die Flut des Bösen, das wie dämonisch in mein Leben stürzt, kämpfen und siegen. Und ich erliege dauernd. Das hat manche Christen schon in die Verzweiflung geführt. Und darum ist der Paulus nicht müde, darauf hinzuweisen, wie das geschieht: Nicht durch dein Kämpfen, du kannst nicht gegen die Sünde in eigener Kraft siegen! Lassen Sie das! Jeder junge Christ verfällt in diesen dummen Fehler. Er meint er könne gegen die schlechten Veranlagungen seines Charakters und gegen alle die Seiten kämpfen, Nein du kannst es nicht. Sollen wir die Sünde einfach schießen lassen, ihr freien Lauf lassen? Keineswegs, sagt Paulus. Das können wir überhaupt nicht mehr. Er weist Christen auf ein Geheimnis, dass man gar nicht mit dem Kopf versteht. Und er sagt: da liegt ein Grab, da hat man Jesus hineingelegt. Er ist um deiner Sünde willen gestorben, leg du deine ganze Sündhaftigkeit deines Wesens auf Jesus. Ja ist das so kritisch bei mir, was soll sich da bei mir verändern, was könnte dann neu werden, das ist doch bloß so eine Fiktion, eine Einbildung! Nein, sagt Paulus, tut das einmal, legt alle deine Begierde, dein Unrechttun, deine Ungerechtigkeiten alles hinein ins Grab Jesu. Und dann bist du es los. Wir sind mit Christus gestorben, sagt er hier, jetzt müssen Sie all die Verse noch einmal lesen. Da sagen Sie: Ach so, so meint das Paulus ganz leibhaftig. Ich habe in meinem Christenleben lange gebraucht, bis ich das verstanden habe. Da ist unser alter Mensch mit Christus gekreuzigt. Ich brauche nicht mehr dauernd auf die Versuchungen in meinem Leben zu starren, sondern dich darf mich freuen dass Jesus die ganze Sünde meines Lebens schon getragen hat und ins Grab hinunter genommen hat. Jetzt müssen Sie einmal die Bibel neu lesen. Da redet die Bibel immer in der Perfekt-Form. Die Strafe liegt auf ihn, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden werden wir einmal geheilt. Oder können wir vielleicht einmal geheilt werden, Nein, wir sind geheilt durch die Wunden Jesu. Und der Apostel Paulus wurde nicht müde, das Christen zu verkündigen. Ich kann die Macht der Sünde nur überwinden, indem ich sie ins Grab Jesu hinunter lege. Jeder Zweikampf mit der Sünde würde nur so enden, dass ich dabei unterliege. Ich darf es dort deponieren, am Grab Jesu. Und dann sagt er: Nun, ich wollte am liebsten noch einmal alle Verse durchgehen, wer gestorben ist im Vers sieben, der ist von der Sünde frei geworden. Die hat für uns nichts mehr zu sagen. Die kann nicht mehr kommen. Und in unserem Leben einfach uns so anrühren wie vorher. Die Macht der Sünde ist gebrochen, wir haben sie durchschaut, sie kann unser Leben nicht mehr beherrschen. Und sie hat nichts mehr zu bedeuten. Gehen sie einmal über den Friedhof, und bleiben Sie vor den Gräbern stehen, und rufen Sie doch einmal die Leute, die kommen nicht mehr. Und meinen Töchtern ging es neulich so, als sie das Gemeindeblatt kassieren wollten, da war jemand gestorben, da habe ich gesagt, da könnt ihr nicht mehr kassieren. Das ist vorbei. Ihr könnt nur bei Lebenden kassieren. Wenn meine Sünde ins Grab Jesu hinunter gelegt ist, dann brauche ich nicht mehr darum herum rennen, kämpfen, und ringen, sondern ich kann sie weggeben und sagen, die Sünde darf nichts mehr von mir wollen. Sie ist weg getan, und sie braucht nichts mehr mir zu bestimmen. Darum ist uns eben doch so wichtig auch immer zu betonen dass der Schritt zu Jesus auch etwas Einmaliges hat. Das bekümmert ja manche, die sagen, ich habe nie den Zeitpunkt der Begehung erlebt. Sicher, das kann man auch nicht so minutiös festlegen, und doch muss es in unserem Leben einen Schritt geben, wo ich sagen kann, ich habe mich bewusst hinein gegeben mit all meiner Sünde in das Grab Jesu, und er hat seine Vergebung darüber gelegt. Ich bin frei geworden, aber kommt die nicht doch wieder hoch? Doch, doch!. Aber das ist dann ein Unterschied, wenn Paulus sagt, nun haltet euch dafür, dass ihr der Sünde abgestorben seid. Jetzt legt sie doch dort endlich hin, und lass sie nicht dauernd wieder in deinem Leben herrschen. Das ist doch ein Schritt, den du einmal gegangen bist. Und dessen du dich freuen darfst, gerade weil dieser Schritt einmal vollzogen wurde. Ich weiß gar nicht, wo man heute noch ein Beispiel gebrauchen darf, aus der Liebesgeschichte von der Verlobung, weil das in unserer Kultur heute so aufgelöst wird. Das war doch zwischen meiner Frau und mir damals, als wir uns kennen lernten, eine wunderbare Sache, dass zuerst ein Ja stand, und heute sind wir immer noch dabei, es auszuloten, was wir damals uns einander versprochen haben, das wird von Jahr zu Jahr noch größer und schöner. Aber das Ja einmal, das war der erste Schritt, die Übergabe in dieses neue Leben, hinein. Es kommt bei einem Christen zu diesem ersten Erkennen, ich darf die Sünde ablegen, auch wenn es eine dämonische Macht ist in unserem Leben, auch wenn das Gewohnheiten sind, die ganz mit unserem charakterlichen Veranlagtsein zusammenhängen, ich darf das weglegen, ins Grab Jesu, und neu beginnen.

Das zweite: Jesus ist mächtig.

Paulus spricht an dieser Stelle immer wieder, wie Jesus Christus in einem Glaubensleben wirkt und bestimmt. Er selbst hat diese Umwandlung ja erlebt. Was war er für den fanatischer Eiferer und dann hat die Liebe Christi ihn erfüllt. Er kann ja von sich sagen, ich lebe nicht mehr, Christus lebt in mir. Was ich bin, das ist Christus vollkommen. Jetzt muss ich ihnen wieder dieses wunderbare Geheimnis sagen. Sie können sich jetzt einen Menschen vorstellen, der in Ihrer Nähe lebt, wo sie sagen, so ein Scheusal, so ein perverierter Mensch mit allen krummen Charaktereigenschaften, wissen sie, dass in einem Nu Jesus aus dem eine neue Kreatur formt. Auch wenn es mit den einzelnen Veränderungen des Leibes nochmal Jahre braucht, bis der so richtig das unter die neue ordnende Kraft Jesu stellt. Wir haben in unserem Leben ja selbst die Wandlung erfahren. Wie Jesus in unserem Leben die bestimmende Macht sein will, aber nun haben die Christen immer das Problem, wie komme ich denn mit Christus in Verbindung. Dass Jesus da ist, davon weiß ich. Da sprechen manche davon, dass Paulus hier die Mystik meine. Ach wissen Sie, was da die Menschen alles hineingelesen haben. Paulus meint nicht irgendwie ein mystisches Versenken, er spricht einfach davon, dass sich durch den Glauben, durch das Vertrauen mit Jesus verbunden bin. Sie gehen nach Hause, und Jesus geht mit ihnen. Er wohnt in ihrem Leib, in ihre Gedanken, Sie beherrschen, und erfüllen. Und das schön, wenn sie dann die Bibel aufschlagen und mit Jesus reden, er kann immer mächtiger werden in ihren Taten und in Ihren Worten. Jetzt gibt es ganz viele heute, die gerade diesem Abschnitt Römer sechs gebrauchen und sagen, also dieses gleichzeitig werden mit Christus, diese neue Kraft erfahre ich, wenn ich mich noch einmal taufen lasse. Er spricht doch Paulus wirklich von der Taufe. Das ist ein bedrängendes Problem, manche haben uns auch hier in unserem Gottesdienst verlassen und sich irgendeiner obskuren Sondergruppe angeschlossen, nur um noch einmal eine zweite Taufe zu bekommen. Nun, machen kein Hehl daraus, bei jeder Kindertaufe, dass wir es nicht gerne haben, wenn Leute, die keinen Bezug des Glaubens haben, ihre Kinder taufen lassen, wir raten ihnen, sie sollten das anstehen lassen, bis die Kinder selbst entscheiden können. Aber die Frage ist, werde ich damit Christus enger verbunden, wenn ich mich noch einmal bewusst hineintauchen lasse, in dieses Grab. Ist nicht wie Paulus hier sagt die Taufe ein wunderbares Bild dieses hinein Getauchtwerdens. Ich sage es Ihnen noch einmal bewusst und sehr überlegt, Sie haben den Paulus missverstanden, wenn sie meinen, sie bräuchte eine neue Taufe. Dann wären sie genau einer Menschenmeinung aufgesessen. Es geht dem Paulus nicht um ein Sakrament, um eine Zeremonie. Er selbst hat ja gesagt, dass er den Menschen nicht getauft habe, er war ein Evangeliumsprediger, er hat vor Damaskus Jesus erlebt, als er im erschienen ist, auch ohne Taufe, er will Menschen sagen, nimm Jesus. Er verdeutlicht dies im Bild der Taufe, das ist für ihn ein Siegel, ein Zeichen. So kann ich meine Kindertaufe nehmen. Das mir ist da Gott schon vor abgebildet hat, wie ich hinein getaucht werden darf in seinem Tod. Ich halte nichts von einer neuen Taufe, es wird Sie nur wegführen. Sie sollen Jesus Christus in ihr Leben aufnehmen, und dann kommt es, ihren ganzen Leib zur Verfügung stellen. So wie vorher die Sünde geherrscht hat in ihrem Leben, es ging ja fast automatisch, die hat Sie bestimmt, so soll Jesus uns in unseren Gedanken und in unseren Worten beherrschen. Dass wir unsere Hände hingeben für Jesus. Ich muss immer daran denken, wie so ein Maler, wie Picasso eine genialer Hand hatte, da war die Hand nicht genial, die Hand hatte einen genialen Kopf. Nämlich diesen Picasso. Darum konnte die Hand so toll zeichnen. Wenn wir von Jesus als dem Haupt geführt sind, dann kann unser Leben große Taten vollbringen. Oder schauen Sie einmal zu im Fernsehen, wenn ein Klavierkonzert übertragen wird, wie da die Finger gleiten, aber wenn der genialer Kopf des Künstlers da ist. Stellt doch euren Leib, euer Leben Christus zu Verfügung, das darf jeder jetzt tun. So wie ihr der Sünde Raum gegeben habt, so sollt ihr eure Leiber darstellen zur Gerechtigkeit, zur Reinheit. Jesus verwandelt uns, und ich will Ihnen auch sagen, in eine große Weite hinein. Sie dürfen sich freuen an dem Schönen der Welt, an der Natur heute, an diesem Sommertag, aber Sie dürfen die Welt so sehen, wie Gott sie sieht, in seiner suchenden Liebe, in der Hoffnung, die er dieser kranken und leidenden Welt noch einmal gibt. So dürfen Sie die Welt anschauen. Sie dürfen dienen am Nächsten, aber nicht so, wie wir es heute gern tun, dass wir dem Nächsten gehorsam werden müssen, sondern im Dienst Gottes. Wir dürfen über alle unserer weltlichen Verpflichtungen darüber schreiben: Wir tun das für Jesus. Alle ihre Berufsverpflichtungen, ihre Familiengemeinschaft, oder ihre Einsamkeit, ihre Wohnungseinrichtung, dass es vom Glauben her gestalten und durchdringen lassen, ich will mein Leben in dieser Welt da bringen, für Christus, der bei mir ist, und der in mir wohnt, ich will nicht mehr für mich leben, sondern er soll mich bestimmen, und soll mein Herr sein. Wie die Sünde geherrscht hat in eurem Leben, so soll nun die Gnade herrschen. Wir sagen das so offen, dass wir nicht glauben, dass wir diese Welt erlösen können, auch nicht durch unser frommes Tun, auch nicht durch unsere guten Werke der Barmherzigkeit, unsere Welt steuert auf eine Katastrophe zu, unvorstellbaren Ausmaßes. Da wird Jesus wiederkommen. Aber wir wollen heute in die Dunkelheit der Welt das Licht hinein leuchten lassen. Wenn Paulus von den Waffen der Gerechtigkeit spricht, da meint er nicht diesen fanatischen Eifer, das hängt ja all den Erlösungsplänen der Menschen an, dass sie so fanatisch ideologisch besetzt ist. Paulus spricht davon, dass das Licht einfach scheint in die Finsternis. Wo Jesus in ihrem Leben wirkt, da können Sie zur Hoffnung für viele wirken, solange es Tag ist. Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. In Liebe und Güte und Freundlichkeit, danach hungert die Welt. Das ist der Dienst der Christen. Das war eine Botschaft für die Römer, Jesus ist mächtiger und er macht Menschen neu.

Noch ein Drittes: Nun keine zwielichtigen Verhältnisse mehr!

Kommt nicht immer wieder die Sünde doch über unser Leben? Wie geht es mit der Heiligung unseres Lebens weiter? Paulus ist der Meinung, nur so, dass ich dort auf das Grab schaue, und sage, Schluss, du darfst nicht mehr mich bestimmen. Bevor Sie in einen Tag hinein gehen, sie brauchen die Stille, wo sie auf das Kreuz Jesu blicken. Und wissen, er hat dies alles überwunden, ich will nicht mehr in den alten Gleisen weiterfahren, ich will sein neues Leben begreifen, und will mit seiner Macht rechnen, und seinen Wundern trauen. Paulus spricht hier im Vers 12 von den Begierden, denen wir Gehorsam geleistet haben. Das ist auch eine Willensentscheidung, ich will nicht mehr Raum geben, vielleicht müssen Sie Ihren Lesestoff entsprechend ändern, und auch wissen, was Sie an Bildmaterial überhaupt vertragen können, damit Begierde nicht in ihrem Leben immer durchschlägt, Paulus spricht auch von der Ungerechtigkeit, sie können nicht in einer Sache mehr drin hängen, die vor Gott nicht richtig ist. Das geht doch gar nimmer, dass sie mit dem alten, was doch begraben ist, noch eine heimliche Verbindung haben. Und die Unreinheit, die erwähnt er auch beim Namen, nur die können Gott schauen, die reinen Herzens sind, wir wollen uns reinigen lassen mit unseren Motiven, Gedanken und Plänen und Wünschen. Da gebraucht Paulus im Vers 17 ein wunderbares Bild, dass unsere Herzen ungehorsam geworden sind, da hieß es früher, dem Vorbild der Lehrer, das hat man in der Luther-Revision noch einmal geändert, das ist schade, im griechischen steht da „ein Typus“. Wissen Sie, was ein Typos ist? Das ist der Druckbuchstabe beim Setzer. So eine Type, oder bei der Schreibmaschine, eine Type, und die haut auf das Papier und hinterlässt da die Spuren. Und nun ist der Paulus der Meinung, dass in unserem Leben der Typus der Lehre spürbar werden soll. Wir haben so eine Allergie gegen Lehre, und sagen das ist doch was Trockenes, Lehrhaftes, das ist schön, dass uns das Evangelium nicht bloß ein paar Ermutigungen gibt zum Leben, sondern uns gleichzeitig in einen Wirkungs-Zusammenhang hineinstellt, das Leben umgestaltet und neu macht. Wir dürfen gehorsam werden der Lehre, da ist eine ganze Lebens-Anschauung drin. Sie dürfen immer mehr erkennen bei ihren Bibelstudium, bei ihren Bibelstudiengruppen, an denen sie teilnehmen, in den Gemeinschafts-Stunden, immer mehr hören, von dem Typ der Lehre, das ist immer ein Bild, und das Urbild der Lehrer ist ja Jesus selber, der seine Nachfolger zu Schülern gemacht hat, in denen er immer stärker wirken wollte, dass doch Jesus unsere Taten präge, und zeichne und erfülle, dass wir wachsen und immer mehr zunehmen und immer mehr Jesus nach schlagen in der ganzen Art, das ist möglich, so werden Menschen verformt, weil Jesus mächtig ist. Ich brauche nicht zurückblicken auf das alte, Christen dürfen sagen, wir haben ein neues Leben entdeckt, mit Jesus, und wir freuen uns über jeden Tag, den er uns schenkt , wo wir wirken dürfen. Ihr lieben Alten, bis ins hohe Alter hinein, ein Wirken für Jesus, ein Fruchtbringen für ihn. Am Schluss des Kapitels lenkt Paulus noch einmal den Blick zurück, und sagt, ihr seid freigeworden von der Sünde, bringt Frucht für eure Heiligung, und führt, das führt zum ewigen Leben, der Lohn der Sünde ist der Tod, der Sold der Sünde ist der Tod. Wir sehen in unseren Tagen, wie die ganze moderne technische Entwicklung unserer Tage, auf die so viele Menschen gesetzt haben, zum Sterben der Welt beiträgt, zur Furcht der Menschen. Das ist unheimlich, wie eine Welt ohne Gott dem Tod zueilt, die großen Fragen der Welt sind wirklich die, dass die Welt Gott verloren hat und das Leben. Und das manchen Menschen das Leben zum Halse heraushängt, und sie sagen, ich bin es überdrüssig, ich werfe es weg, es hängt damit zusammen, dass sie die Verbindung verloren haben, und nun geht es nicht darum, dass man wieder auf Gott traut, sondern dass man die Kraft der Auferstehung Jesu erlebt, ich darf es jedem von ihnen bezeugen, Sie können dies jetzt ergreifen und dürfen das in ihr Leben nehmen, ich gehöre Jesus. Ich darf mein altes Leben begraben, und die Jahre und Tage, die er mir schenkt, zu seiner Ehre gebrauchen, das führt zum ewigen Leben. Gib mir seine heiße Liebe, gib mir Jesu heiße Liebe, die nicht viel vom Opfern spricht, aber die aus freiem Triebe scheut die schwersten Opfer nicht. Amen.