Unheilvolle Kompromisse im Glaubensleben - Teil 1/4
Salomo - Frömmigkeit nach eigener Fasson

Winrich Scheffbuch

Gehalten am 14.11.2009 bei den Bibeltagen der Freien evangelischen Gemeinde Nürnberg

1. Könige 11, 1-13

 

 

Es war heute Morgen so wunderbar, wie das Sonnenlicht noch mal durchbrach, im November, wo wir sonst den Nebel haben und die Kälte und die Feuchtigkeit. Aber das schönste Licht der Herrlichkeit Gottes leuchtet im Angesicht von Jesus und das finden wir nur im Bibelwort, nirgendwo anders. Die einzigen Sinne, die wir haben, ist das Ohr, das Hören. Wir wollen heute Morgen aus dem Alten Testament, 1. Könige 11, die Verse 1-13 lesen. Vom König Salomo, der glänzendste König Israels.

„Aber der König Salomo liebte viele ausländische Frauen: die Tochter des Pharao und moabitische, ammonitische, edomitische, sidonische und hetitische − aus solchen Völkern, von denen der HERR den Israeliten gesagt hatte: Geht nicht zu ihnen und lasst sie nicht zu euch kommen; sie werden gewiss eure Herzen ihren Göttern zuneigen. An diesen hing Salomo mit Liebe. Und er hatte siebenhundert Hauptfrauen und dreihundert Nebenfrauen; und seine Frauen verleiteten sein Herz. Und als er nun alt war, neigten seine Frauen sein Herz fremden Göttern zu, so dass sein Herz nicht ungeteilt bei dem HERRN, seinem Gott, war, wie das Herz seines Vaters David. So diente Salomo der Astarte – das ist der ganze Sexkult des Baal, den wir wieder in Ephesus haben, in Römerreich, im Hellenismus, mit all den Entartungen, – der Göttin derer von Sidon, und dem Milkom, dem greulichen Götzen der Ammoniter. und Salomo tat, was dem HERRN missfiel, und folgte nicht völlig dem HERRN wie sein Vater David. Damals baute Salomo eine Höhe dem Kemosch, dem greulichen Götzen der Moabiter, auf dem Berge, der vor Jerusalem liegt, und dem Moloch, dem greulichen Götzen der Ammoniter. Ebenso tat Salomo für alle seine ausländischen Frauen, die ihren Göttern räucherten und opferten. Der HERR aber wurde zornig über Salomo, dass er sein Herz von dem HERRN, dem Gott Israels, abgewandt hatte, der ihm zweimal erschienen war und ihm geboten hatte, dass er nicht andern Göttern nachwandelte. Er aber hatte nicht gehalten, was ihm der HERR geboten hatte. Darum sprach der HERR zu Salomo: Weil das bei dir geschehen ist und du meinen Bund und meine Gebote nicht gehalten hast, die ich dir geboten habe, so will ich das Königtum von dir reißen und einem deiner Großen geben. Doch zu deiner Zeit will ich das noch nicht tun um deines Vaters Davids willen, sondern aus der Hand deines Sohnes will ich's reißen. Doch will ich nicht das ganze Reich losreißen; einen Stamm will ich deinem Sohn lassen um Davids willen, meines Knechts, und um Jerusalems willen, das ich erwählt habe.“

Liebe Schwestern und Brüder, lassen Sie mich zuerst von einem großen König bei uns reden, das war der Alte Fritz in Berlin. Und der hat mal eine Eingabe von Bürgern bekommen, die sich darüber aufgeregt haben, dass in Preußen eine katholische Bekenntnisschule eingerichtet werden sollte. Und da hat der Alte Fritz auf die Akte nur einen Satz hingeschrieben und das ist ein geflügeltes Wort geworden und das kennt jeder auswendig: In meinem Staat kann jeder nach seiner Fasson selig werden. Dann haben viele das weggemacht, das in meinem Staat, und haben eine Weisheit daraus gemacht: Jeder kann nach seiner Fasson selig werden. Man sprach damals viel Französisch, nach seiner Fasson heißt: Jeder kann nach seinem Belieben, nach seinem Gutdünken, so wie er geboren ist, nach seiner Art, selig werden. Und die Bibel sagt, keiner kann mit seiner Art, so wie er geboren ist, selig werden. Du kannst mit deiner Art dich durch Frömmigkeit sicher ein bisschen verbessern, du kannst ein netter Kamerad sein, ein guter Ehemann, ein treuer Vater, aber selig werden kannst du so nicht. Du kannst mit Pflichteifer, mit Gesetz, mit Moral, dein Leben verbessern, ein Stück weit ändern, aber Seligkeit, von der die Bibel spricht, - Was ist das? Ewiges Heil, gerettet sein – den Himmel, hat noch nie ein Mensch mit seiner Art erreichen können. Das war völlig unmöglich.

Wie klar hat das Jesus gesagt. Wie klar hat er von der engen Pforte geredet, durch die man hindurch muss. Selig werden kann man nur durch Jesus. Ich möchte zuerst darüber reden, dass unsere natürlich Art, unsere natürliche Fasson, unsere Lebensweise, ein ganz großes Hindernis ist. Also Salomo war so groß, dass sich keiner von uns an ihm messen kann. Er war einer der allerbegabtesten Menschen, die es überhaupt gab. Er hat das glänzendste Königtum entfaltet in Israel, hatte eine wahnsinnige Bautätigkeit hervorgerufen, den Tempel gebaut, das große Waldhaus, den Palast. Die Archäologen würden ja gern schon mal auf dem Tempelplatz graben, um diese ganze Herrlichkeit noch mal ans Licht zu bringen. Er war ein Dichter, ein Poet und ein Philosoph mit außergewöhnlicher Weisheit. Da steht ein paar Kapitel vorher, kein Mensch im ganzen Orient hatte die Weisheit von Salomo erreicht. Er dichtete dreitausend Sprüche und eintausendfünfhundert Lieder. Er dichtete von den Bäumen, von der Zeder auf dem Libanon, bis zum Ysop, der aus der Wand wächst. Und er dichtete von Tieren, von Vögeln, sogar über Würmer und allerlei Fische. Er war ein großer Wirtschaftsfachmann, er hat mit Gold und Silber gehandelt, mit Elfenbein, mit Pfauen, mit Sandelholz, mit Edelsteinen. Aber seine natürliche Art war ein großes Hindernis für Gott.

So wie heute für uns, die wir so stolz sind auf den Fortschritt, die Technik. Das ist ja Wahn-sinn, was die Wissenschaft alles ergründen kann, was Medizin alles tun kann. Aber wir können das böse Herz nicht verändern. Ist doch durch Jahrtausende das gleiche Problem geblieben, von den ersten Menschen an. Das Menschenherz ist böse von Jugend auf, das ist tief in mir drin. Und das ist ganz egal, ob da irgendwo einer in einer Kirchenfunktion steht oder irgendein ungläubiger Atheist. Das ist bei allen gleich. Wir haben ein böses Herz und so sagt es uns die Bibel. Aber Salomo hat das gewusst. Bevor er König werden sollte, hat Gott ihm im Traum die Chance gegeben, sich etwas zu wünschen. Das wäre ja eine Sache gewesen: ein Team von großen Ratgebern, oder treue Untertanen, die pünktlich die Steuern bezahlen. Das hätte er alles wünschen können. Aber Salomo war so klug, dass er sagte, mein Vorvorgänger Saul ist an seinem eigenen Herzen gescheitert und Gott war von ihm gewichen und ein böser Geist kam über ihn, so dass er sich selbst das Leben nahm. Und der große David, der hat die schönsten Lieder gedichtet, die Psalmen, unerreicht in der Bibel, niemand hat mehr so schöne Lieder gedichtet, ist in eine dumme Kiste hineingeraten, nur weil eine Frau den Vorhang nicht zugezogen hat, als sie sich gebadet hat. Und dann ist er hineingeraten in einen scheußlichen Ehebruch und dann muss der Mann beseitigt werden, damit es niemand merkt und dann stirbt das Kind, das geboren wird. Und das ganze Elend, das nun zur Welt kommt und wenn das bei den frömmsten Menschen drin ist. Keiner kann mit seiner Art selig werden. Und David hat geschrien zu Gott: Schaffe in mir Gott ein reines Herz. Das kannst nur du machen, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, gewissen Geist. Da muss dein Heiliger Geist in meinem Leben regieren.

Und was hat also Salomo, als Sohn Davids gebetet? Er hat diese Sachen ja mitbekommen. Er war ja der Sohn der Bathseba. Das erste Kind war ja gestorben, er war der zweite Sohn der Bathseba, dieser Frau des Ehebruchs. Er betet: Herr, ich will nicht um große Dinge bitten. Gib mir ein gehorsames Herz. Wunderbar, dass er dieses Wort an die Leinwand geworfen hat. Gib mir, mein Sohn, dein Herz. Es geht immer ums Herz im Glauben, nie um den Kopf. Da sind Sie alle intelligent, glaub ich. Aber das Herz muss ergriffen sein von Jesus. Gib mir ein gehorsames Herz. Sonst hat das alles keinen Wert, was ich plane, wusste Salomo ganz genau. Und Gott hat ihm, weil er für das gebeten hat, mehr gegeben als allen anderen. Er hatte ein glänzendes Königreich. Er hat nie Krieg geführt, der Handel und die Wirtschaft blühten, die Industrie konnte sich entwickeln, die Kunst entfaltete sich, das Handwerk florierte. Und dann brach die alte Art wieder durch. Ihr jungen Leute, das ist ein Problem, das wir Alten vielleicht noch schlimmer haben, als ihr. Die Torheit des Alters. Und dann bricht das wieder auf das alte, böse Herz. Er liebte viele ausländische Frauen. Warum denn, Salomo? Bist du wahnsinnig geworden?

Es ging ja vorher hier ein Raunen durch die Reihen: Stimmen die Zahlen? Ich erklär das nachher, warum das war. Aber zuerst noch eine Klarstellung. Bei uns sagt man ja überall, ich weiß noch, wie ich nach dem Abi zu Daimler in die Gesenkschmiede gekommen bin, da hat man immer gesagt, es gibt ein Thema Nr. 1 und das ist der Sex. Aber Jesus sagt, sicher, bei manchen Menschen ist das das Thema Nr. 1, bei anderen ist es das Geld. Ich hatte einen guten Freund, der war Oberkirchenrat und er kannte die Leute bei Kirchen gut. Der hat immer gesagt: Noch schlimmer als alles ist die Macht. Das kann ja ganze Gemeinden zerstören, weil da einer sitzt, der die Macht haben will. Und ich weiß nicht, wo das alte Herz bei uns sich austobt, ob es der Sex ist, oder das Geld, oder die Machtfrage. Da gibt es noch viele andere Dinge, die da in Frage kommen. Und ausgerechnet die schönste Gabe, die uns Gott gegeben hat. Gibt gar nichts so Großes, wie die Liebe. Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Diese Liebe wird vom Menschen so pervertiert, verdreht, auf den Kopf gestellt. Die schönsten Liebesgeschichten stehen ja in der Bibel drin. Wie der Jakob betrogen wurde; er hat ein Mädchen lieb gehabt und der Schwiegervater gibt ihm die Falsche. Die sah nicht schön aus. Die war ja verschleiert, das war ein Betrug bei der Hochzeit. Und da musste der Jakob noch mal sieben Jahre arbeiten, um die Richtige zu kriegen. Und da heißt es in der Bibel: Es dünkte ihn als wären es Tage, so lieb hatte er sie. Was Liebe vermag. Das ist das Größte, was Gott uns als seine Gabe gegeben hat. Es stehen noch mehr Liebesgeschichten in der Bibel drin und genau so oft, dass der Teufel an dieser Stelle ansetzt und unser Leben zerstört. Und es sitzt keiner hier, der nicht sagen muss, das ist jetzt für mich gesprochen, da liegen meine Nöte, in meinen Gedanken, in meinen Begierden, in meinen Sehnsüchten, die ich nicht kontrollieren kann. Wissen Sie, dass es schon 2000 Jahre vor Christus in Babel die Monogamie, die Einehe, gab? Und das Volk Gottes war so blöd. Es gab überhaupt nie, auch da, wo mehrere Frauen im Spiel waren, Liebe in wirklich reiner Form. Es war immer Eifersucht und Neid dabei.

Warum ist eigentlich Salomo diesen schrecklichen Weg gegangen? Ich muss das kurz erklären. Damals war es Sitte an den orientalischen Königshöfen, so wie man heute Diplomaten austauscht, die Töchter aus den Harems auszutauschen. Viele von denen kannte der König gar nicht. Die lebten in großen Harems wieder zusammen. Nur Einzelne hat er vielleicht ausgewählt, aber das ist ja nie Liebe, das wissen Sie. Liebe kann immer nur einen Menschen meinen und das dann bis zum Tod. Aber heute ist unsere Kultur ja wieder auf diesem Niveau angelangt. Dabei weiß das jeder. Ich leite in einer Chemiefachschule noch so einen kleinen Bibelkreis. Da sitzen wir dann zusammen und es gibt viele ungläubige junge Leute dort, aber wenn wir über das Thema Liebe reden, ist niemand da, der das bestreitet. Alle sagen, ich will einmal einen Menschen haben und den bis zum Tod. Dann frage ich: Ja, warum lebt ihr denn dann ganz anders? Dann sagen sie: Ja, das ist eben heute ganz anders bei uns, die Mode. Und wir haben kein Problem in die Kiste zu gehen, wenn es uns Spaß macht. Aber was das Wort Gottes sagt? Gott hat es verboten und hat es ganz besonders verboten gehabt, mit ungläubigen Frauen eine Beziehung einzugehen.

Will Gott denn diskriminieren? Nein! Und ich sage das jetzt zu allen jungen Leuten. Vor euch haben alle Generationen den gleichen Fehler genauso gemacht. Sie haben gesagt, die sieht rassig aus, die heirate ich. Und das mit dem christlichen, das will ich ihr noch beibringen. Und die haben vergessen, dass man in der Ehe sich nicht erziehen kann. Jetzt stehen Sie nicht Kopf. Die Ehespannungen wären von heute auf morgen vorbei und es gäbe keinen Streit mehr bei den Eltern, wenn sie sich das merken würden. Man kann sich in der Ehe nicht erziehen, man kann sich nur lieben. Und die große Not, nicht nur Ehefrauen, die ohne ihren Mann da sind heute, oder Ehemänner, die ohne ihre Frau da sind und das Jahrzehnte, sagen, das ist das Schwerste meines Lebens. Und ich möchte es euch sagen, bevor ich mich verlobt habe, habe ich zu meinem Mädchen gesagt: Du, ich habe ein Bündnis mit Jesus und das wird lebenslang über unserer Beziehung stehen und in das darfst du nie eingreifen. Und sie hat es nie getan. Sie hat mir nie einen Dienst verwehrt und gesagt, ich erwarte dich auch zu Hause. Sie hat gewusst, diese Bindung steht darüber. Und das ist das herrlichste, was eine Ehe zusammenhält.

Salomo hatte edomitische, hethitische, sidonische, moabitische Frauen geheiratet und es geht umgekehrt: Sie werden dich rüberziehen. Wie furchtbar ist der Ungehorsam gegen Gottes klares Wort und Gebot. Wir haben ja die Reihe so zusammengestellt, weil das auch bei uns allen heute in unserer Zeit ein großes Problem ist. Schon beim Vorvorgänger von Salomo hat Gott gesagt: Ungehorsam gegenüber Gottes Wort ist eine Sünde so schlimm, wie Aberglauben und Zauberei. Und da hat Gott ja gesagt, die soll man ausrotten aus seinem Volk. Weil du meine Stimme verworfen hast, das gilt nicht nur im Alten Bund, sondern erst recht im Neuen Bund, weil es durch Jesus erfüllt ist. Gegen Gottes Wort wirst du kein Glück und keine Seligkeit finden. Und dann war noch ein anderer Grund da. Salomo wollte ein glänzendes Königreich aufstellen und er wollte imponieren. Er wollte den Starken um sich her zeigen, wie toll das ist. Du, das ist eine Ursünde, die wir Christen besonders gerne haben. Wir wollen ganz tolle Gemeinden machen und angeben, was wir alles sind. Wir wollen gute Christen sein und dabei sind wir sündige Menschen. Und das ist so wichtig, dass wir das immer wieder sagen, weil es beim Salomo schon war. Er wollte den Glanz der Welt kopieren. In der Bibel steht das ganz oft drin: Das Verhältnis zur Welt ist für gläubige Leute ganz kompliziert. Ich bedaure, dass so wenig darüber gesprochen wird. Wie eindeutig hat Jesus gesagt: Habt nicht lieb die Welt. Ja doch, die Welt liebe ich, den Sonnenschein und die herrliche Frankenlandschaft und die Menschen. Wir leben in der Welt, aber wir sollen nicht von der Welt sein. Warum? Weil diese Welt einen Zug hat, von Jesus weg.

War schön vorher, dieser Hinweis auf die verfolgten Christen. Ich will es ganz simpel sagen. Jesus ist der meistgehasste Name in der ganzen Welt. Gehasst von all denen, die von ihm gehört haben und nein gesagt haben. Wo überall in der Welt? Auch in Nürnberg, auch in deinem Haus. Wo das Nein gegen Jesus kommt: Nein, ich will das nicht, was er will! Und dann sind die Folgen klar. Dann kann man das nicht mehr hören. Und nicht nur im Islam. Heute die Khomeini-Gesetze im Iran: Wenn einer Christ wird, wird laut iranischem Recht immer das Todesurteil verhängt. Aber das Schlimme ist, dass er noch monatelang gefoltert wird mit Peitschen im Gefängnis. Eine Qual, um ihn dahin zu bringen, seinen neuen Glauben zu widerrufen. Im Hinduismus ist es nicht anders, im Buddhismus nicht, in großen Teilen der Welt. Es geht immer um die Jesusfrage. Religion darfst du ausüben in vielerlei Weise, aber wenn der Name Jesu erklingt... Weil Jesus ein Programm ist, der lösen kann aus den sündigen Bindungen meines Lebens, er allein, niemand kann das sonst, kein anderer hat die Macht dazu. Und das Schlimme ist, dass wir alle am Herzen manipuliert werden und durch unheilvolle Kompromisse, die wir eingehen. Das kann beim Geld sein, es kann Machtstreben sein. Es kann sein, dass wir uns genieren vor den anderen unseren Glauben frei zu bekennen und zu leben mit allen Konsequenzen.

Weil er nun alt war. Das ist die Torheit des Alters. Weil er nun alt war – Er hat ja auch gemeint, er könnte die Frauen noch rüberziehen zum Gott Israels. Das kann man nicht, man kann nicht ziehen, denn das ist ein Bruch, wir sagen dazu Bekehrung. Bekehrung ist eine Kehrtwende um 180 Grad, wo ich umkehre und sage, Jesus soll allein mein Herr sein. Ich bin sein Diener und zwar mit Haut und Haaren, mit Leib und Leben, mit allen Konsequenzen. Und das betrifft meine Lebensanschauung, meine Ziele, den Umgang mit den Gütern dieser Welt. Und das ist ganz wichtig, er diente jetzt plötzlich, dieser Salomo, der so viel mit Gott erlebt hatte, der Astarte. Das ist diese furchtbare Götterfigur, wenn Sie mit Tchibo mal nach Ephesus gefahren sind. Sie kennen diese schrecklichen Darstellungen, wo sich die Archäologen drüber streiten, was es genau wohl sein soll, an Sexsymbolen, die diese Astarte trägt. Diese Diana der Epheser. Das ist alles das Gleiche, im ganzen Orient. Und das vermischt sich auch noch immer mit der Frömmigkeit. Und das hat viele Christen, selbst Prediger des Evangeliums, vollmachtslos gemacht. Sie konnten noch schwätzen, aber sie hatten kein Wort mehr, dass Menschen zum Glauben kamen, weil die Sünde unser Herz besetzt. Moloch, wo Menschenopfer dargebracht wurden, ist in Israel eingebrochen, immer wieder. Weil man das so toll fand, hat man die Kompromisse gemacht, dem greulichen Götzen der Ammoniter, dem Milkom, hat man geopfert. Interreligiöse Beziehungen, da hat der Salomo Toleranz geübt. Viel Toleranz? Nein. Es geht um den Gehorsam des einen Herrn, der unser Herz aufdeckt. In allen Religionen kannst du dein Herz verstecken. Dein Herz wird nur aufgedeckt vom Wort Gottes.

Und wenn wir uns hier zum Gottesdienst versammeln, ist das ja auch nicht Wellness und Freude. Da leuchtet ja Gott zuerst in etwas hinein und bei mir heute Morgen legt er Sünde bloß, die bereinigt werden muss, in Gedanken, Worten und Werken. Und deshalb ist es so wichtig, wenn wir in der Welt leben, müssen wir in der Welt leben, aber mit einer – das macht es ganz schwierig oft – Distanz. Welchen Lesestoff hast du, welche Videos schaust du, was guckst du dir im Internet an? Herr, ich will doch dir dienen mit den Gaben, die du mir gegeben hast. Warum ist mein Herz oft so böse? Paulus schreibt später: die da Frauen haben, als hätten sie keine; die weinten, als weinten sie nicht; und die sich freuen, als freuten sie sich gar nicht; die kaufen, aber behielten es nicht und die diese Welt gebrauchen, als bräuchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht. Häng dein Herz nicht an die Welt und die Not des geteilten Herzens, das wir bei Salomo haben. Das ist so schlimm. Er will Gott dienen mit seinem ganzen Herzen. Und der Paulus macht es noch mal ganz, ganz klar im Römerbrief, Kapitel 7: Ich will und ich kann nicht. Das Thema muss fortwährend in der Mitte unseres Gottesdienstes stehen. Das ist das größte Problem.

Ich wollte ein guter Ehemann sein, ich wollte ein guter Vater sein. Warum kommt das bei meinen Kindern nicht an? Warum kommt das bei meinen Kollegen nicht an? Ich will und ich kann nicht. Warum das Böse immer wieder über mir? Was ist das nur für ein Sog? Und dann sagt Paulus, es gibt da eine Antwort: Ich danke Gott durch Jesus. Und darum kann man selig werden, wenn Jesus dich im Herzen frei macht, im Herzen bekehrt. Und das ist schon im Alten Testament, das steht überall. Es geht ums Herz. Es geht da ums Herz, nicht ums Gefühl, sondern da wo mein Wille ist, meine Sehnsüchte sind, meine Leidenschaften sind, da will Jesus regieren. Und er will dir nichts wegnehmen, nichts, nicht ein Stückchen. Keine Sünde wird dein Leben irgendwie bereichern oder glücklich machen. Nicht eine. Du wirst darunter leiden, unter deinen schmutzigen Gedanken deines Kopfes, unter jeder Lüge wirst du leiden, unter jedem Betrug wirst du leiden, unter jedem Diebstahl wirst du leiden, unter jeder Unehre, die du ausgeteilt hast. Und Jesus macht dich frei. Und das geht so: Gott sei Dank durch Jesus Christus, der mich frei gemacht hat vom sündigen müssen und mich versetzt hat in seine Königherrschaft, wo er der Herr meines Lebens ist, wo sein Geist mich regiert. Ach das ist so wichtig, das hat Jesus noch einmal erneuert. Lesen Sie bloß die Bergpredigt.

Da merken Sie, noch nie ist das so klar geworden wie bei Salomo, du musst ganz, ganz, ganz sein. Das Wort authentisch genügt mir nicht, das hat eine ideologische Bedeutung. Echt, durch und durch echt. Nicht ein Stück Heuchelschein dran. Sondern von Innen und von Außen her, ungeteilt sein. Und wir dürfen das ruhig sagen: Herr, ohne dich geht’s nicht. Auch nicht ein Stückchen weit, nicht mal eine Woche ohne Jesus, nicht mal einen Tag ohne Jesus, oft nicht mal eine Stunde ohne Jesus. Und darum müssen wir in ihm drin sein, bei ihm drin sein. Er will bei uns wohnen, im Herzen sein. Und diese Neugeburt, dieses neue Wesen aus seinem Geist fordert uns und dann auf einmal erfüllt er uns. Da heißt es in einem Lied so schön: Der dir mit Lust Gehorsam leistet. Nicht aus Muss, sondern aus Freude, weil das Lebensgesetze sind. Und wer es einmal erlebt hat, der sagt: Ich kann das gar nimmer verstehen, wie ich so töricht sein konnte.

Ein bemitleidenswerter Mann war dieser Salomo mit seinen riesigen Harems. Ein armer Mann. Er hat nie die Liebe verspürt, die wirkliche Liebe, die trägt auch in den Krisen des Lebens. Wo ein Mensch zu einem steht auch in den dunkelsten Stunden. Und darum ist es so schön, dass es eine Umkehr gibt und dass Jesus uns sucht und uns erneuern will. Und dass keiner so tief verstrickt sein kann, dass er nicht diese Erneuerung erleben könnte. Diese völlige Erneuerung muss uns ganz erfassen, mit allen Konsequenzen, mit allem Tun. Und das wunderbare ist, dass er auch mit meinem störrischen Herzen, mit meinem boshaften Eigen-willen fertig wird. Aber, um es ganz klar zu sagen, mit seiner alten Art, mit seiner alten Fasson geht gar nichts. Mit der alten Art kommen all die Probleme, die wir tagtäglich haben. Ohne Jesus nichts. Ohne Jesus nichts von diesem neuen Leben. Ohne Jesus fahren wir den Wagen gegen die Wand. Und ich bin hergekommen um Ihnen heute zu sagen, es ist so herrlich, dass es eine totale Erneuerung gibt, ein neues Herz, ein neues Leben, eine neue Ehe, einen neuen Sinn, eine neue Hingabe, eine neue Freude.

Wir wollen beten. Wir wollen uns erheben. Herr, du kannst aufdecken. In deinem Licht sehen wir auch alle unsere Verfehlungen. Wir sehen uns ungeschminkt, wie du uns nur sehen kannst. Und es ist uns leid und wir bekennen vor dir auch alle Schuld und alle Sünde. Wir wollen uns nicht herausreden. Wir können nicht, auch nicht mit aller Willenskraft und mit allen frommen Anstrengungen, anders werden. Wir können nur dich aufnehmen und dir danken, dass du Wohnung machen willst in unserem bösen Herzen und dass du es neu machst. Danke. Und dass das jedem gilt, Jung und Alt. Und dass du auch jetzt ganz konkret Schuld vergeben willst, die wir nur dir bekennen können, auch in der Stille dieses Gebets. Die wir dir sagen können, die uns leid ist und die wir bereuen. Und dass da die Wurzel der Erneuerung ist und dass da überhaupt die Veränderung unserer Welt geschehen kann, wenn du mich er-neuerst, wenn du uns erneuerst, wenn du uns bekehrst und wenn du unser Herr bist und wenn du durch uns wirkst. Ich möchte dir auch danken für diese Gemeinde, für jeden, der heute dabei ist. Und wir bringen dir unsere Familien, unsere Berufsaufgaben, die Verantwortung, die wir tragen an so vielen Stellen. Aber Herr, wir wollen dir vertrauen und deinen großen Zusagen. Wer in dir ist, der ist funkelnagelneu. Wir merken davon äußerlich oft nichts, aber du kannst das in großer Kraft möglich machen. Darum bitten wir dich. Das glauben wir. Dir vertrauen wir. Amen.