Die Entrückung der Gemeinde - Teil 2/3 Arnold Fruchtenbaum Übertrag der deutschen Übersetzung Die Zukunft der Gemeinde - Teil 03/23 28.10.2011 ID: 28457 Wir sind heute Morgen unter II. in unserer Gliederung der Punkt B. Wir haben zunächst darüber gesprochen, was die Gemeinde ist und wann die Gemeinde begann und haben uns dann drei verschiedene Schriftstellen angeschaut, um die Details der Entrückung besser zu verstehen. Aber diese drei Schriftstellen haben - wie gesagt - nichts darüber ausgesagt, wann die Entrückung stattfinden wird. Das wollen wir uns heute Morgen anschauen: der Zeitpunkt dieses Ereignisses. Lasst uns mit einer Beobachtung beginnen. In der Schrift gibt es viele Beschreibungen, die wir als die Trübsal bezeichnen. Und es gibt viele dieser Beschreibungen dieses Ereignisses sowohl im AT, aber die Gemeinde wird nie im Kontext der Trübsal benannt. Also, wenn jemand versucht, über die Gemeinde der Trübsal zu lehren, wird er niemals in der Lage sein, einen Vers zu finden, der die Gemeinde in der Trübsal erwähnt. Und die Gelehrten, die die Nachentrückung lehren, müssen dies zugeben und tun das auch. Warum glauben sie dann trotzdem daran? Diese Sicht der Entrückung nach der Trübsal folgt ihrer Sicht der Ersatztheologie. Das ist eine zwingende Schlussfolgerung. Und weil sie zugeben müssen, dass es eben keine Schriftstelle gibt, die von der Gemeinde im Kontext der Trübsal spricht, müssen sie ein Hintertürchen benutzen, um diese Lehre einzuführen. Genau genommen benutzen sie zwei Hintertüren: Eine Tür nenne ich die Tür Israel. Die Logik folgt wie: These - Antithese - Synthese. Und so wird dann argumentiert. Also zunächst einmal wird die These aufgestellt, die Gemeinde sei Israel. Und die weitere These ist, Israel befände sich in der Trübsal. Fazit: Also befindet sich die Gemeinde in der Trübsal. Dabei handelt es sich tatsächlich um ein logisches Argument, aber es basiert auf der Annahme, dass die Gemeinde Israel sei. Oftmals unternehmen sie gar nicht die Anstrengung, in ihren Schriften zu beweisen, dass die Gemeinde Israel sei, sondern es wird einfach angenommen. Das war Teil meiner Dissertation an der Universität von New York, jede neutestamentliche Schriftstelle zu beleuchten, die von Israel redet. Im NT wird Israel insgesamt 73 mal erwähnt. Nicht ein einziges Mal wird im NT Israel mit der Gemeinde oder den Nicht-Juden - den Nationen - gleichgesetzt. Entweder wird der Begriff Israel im NT für die Juden allgemein gebraucht oder für das gläubige jüdische Volk. Aber niemals für die Gemeinde per se. Also die erste Annahme, auf deren ihre Logik aufbaut, ist falsch. Die zweite Hintertür, die sie gebrauchen, nenne ich, die Tür der Heiligen. Und auch hier ist das lediglich eine Annahme. Die Hauptannahme, die sie treffen, ist, alle Heiligen seien Gemeindeheilige. Und die weitere Annahme, die sie treffen, ist, dass die Heiligen in der Trübsal seien. Folge: Also muss sich die Gemeinde in der Trübsal befinden. Aber, die Frage muss wieder erlaubt sein: Ist denn diese Grundannahme richtig, dass alle Heiligen Gemeindeheilige sind? Das ist genau der Grund, warum wir gestern Abend damit begonnen haben zu definieren, was die Gemeinde tatsächlich ist und was sie nicht ist. Wir haben gesehen, dass die Gemeinde aus allen Gläubigen besteht, und zwar nur aus den Gläubigen seit Pfingsten bis zur Entrückung. Also auch diese Grundannahme ist falsch. Natürlich, es ist wahr, dass oft davon die Rede ist, dass es Heilige geben wird, die durch die Trübsal gehen, aber nicht ein einziges Mal werden sie Gemeindeheilige genannt. Das ist sehr wichtig, besonders in Bezug auf das Buch der Offenbarung. Die Gemeinde wird häufig in der Offenbarung in den ersten 5 Kapiteln gewähnt, aber das meiste - der größte Teil der Offenbarung - handelt doch von der Trübsalszeit. Die Kapitel 6 bis 18 handeln ausschließlich von der Trübsal. Nicht ein einziges Mal wird in diesen Kapiteln die Gemeinde erwähnt. Ja, die Gemeinde tritt wieder auf, und zwar in den Kapiteln 19 bis 21, aber das ist doch nach der Trübsalszeit. Das, was für die Offenbarung gilt, das gilt auch für alle anderen Abschnitte im NT. Die Gemeinde mag wohl vor oder nach der Trübsal erwähnt werden, aber niemals in der Trübsal. Sie gebrauchen eben diese Logik, diese Gleichsetzung, alle Heiligen seien Gemeindeheilige, um ihrem Argument Kraft zu verleihen, aber diese Annahme ist falsch. Das sind die zwei - nennen wir sie Hintertürchen -, die Menschen gebrauchen, um zu beweisen, dass die Gemeinde durch die Trübsal gehen wird. Lasst uns jetzt Lukas 21 aufschlagen. In Lukas 21 beschreibt Lukas die Trübsal. Lasst uns aus Lukas 21 den Vers 35 lesen: wie ein Fallstrick! Denn er wird über alle kommen, die auf dem ganzen Erdboden ansässig sind. Schaut bitte, wie umfassend hier die Rede ist. Er sagt "alle". Er sagt deutlich, dass das Gericht auf alle kommen wird, auf alle auf dem ganzen Erdboden. Mit anderen Worten: Wenn du dich zu diesem Zeitpunkt auf der Erde befindest, ist es unmöglich, diesem Gericht zu entfliehen. Es gibt einen Weg, diesem Gericht zu entfliehen, aber nicht hier auf der Erde. Lasst uns nun Vers 36 lesen: Wacht nun und betet zu aller Zeit, dass ihr imstande seid, diesem allem, was geschehen soll, zu entfliehen und vor dem Sohn des Menschen zu stehen! Nachdem wir in Vers 35 darüber aufgeklärt werden, dass es kein Entfliehen vor diesem Gericht hier auf der Erde gibt, sagt uns Vers 36, dass es sehr wohl ein Entfliehen gibt, und zwar, indem wir vor dem Sohn des Menschen stehen werden. Genau das geschieht durch die Entrückung. Wir werden von der Erde aufgehoben werden und werden vor dem Menschensohn stehen. Es wird wohl einen Ausweg geben, aber nicht auf dieser Erde, sondern von dieser Erde weg. Lasst uns nun 1. Thessalonicher Kapitel 1 zuwenden die Verse 9 und 10: 9 Denn sie selbst erzählen von uns, welchen Eingang wir bei euch hatten und wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, dem lebendigen und wahren Gott zu dienen 10 und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat - Jesus, der uns errettet von dem kommenden Zorn. Die Bibel beschreibt den Zorn Gottes auf zwei Arten: Zunächst einmal gibt es den gegenwärtigen Zorn Gottes gegen Sünde. Das finden wir z.B. in Römer 1 Vers 18. Der Zorn Gottes ist geoffenbart gegen alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen. Aber dann wird auch vom Zorn Gottes im Sinne von seinem zukünftigen Zorn gesprochen, und zwar zum Zeitpunkt der Trübsal. Und eben dieser Zorn Gottes wird ausführlich in Offenbarung 6 bis 18 beschrieben. Gläubige werden von beiden Zornen Gottes bewahrt. In Römer 5 Vers 9 sehen wir, dass wir von dem gegenwärtigen Zorn Gottes bewahrt werden. Und Paulus sagt uns hier in 1. Thessalonicher 1 Verse 9 und 10, dass wir auch vor dem zukünftigen Zorn Gottes bewahrt bleiben, vor dem Zorn, der sicher kommen wird. Er ist nicht gekommen, um uns vor der Hölle zu bewahren, denn wir sind vor der Hölle bewahrt, in dem Moment, wo wir zum lebendigen Glauben an den Messias kommen. Vielmehr heißt es in Vers 10 ausdrücklich, dass er uns vor dem zukünftigen Zorn Gottes bewahren wird. Das ist einer der Gründe, warum die Gemeinde niemals im Kontext der Trübsal erwähnt wird. Lasst uns nun Kapitel 5 zuwenden. Gestern Abend haben wir uns in 1. Thessalonicher Kapitel 4 von Vers 13 bis 18 mit den Details der Entrückung beschäftigt. Und das Kapitel 5 Vers 1 beginnt mit den griechischen Worten peri den. Und mit dieser Wortkonstellation leitet Paulus sein neues Thema ein. Du siehst da sehr oft diese Methode im 1. Brief an die Korinther. Denn jedes mal, wenn Paulus im Korintherbrief ein neues Thema aufschlägt, leitet er dieses neue Thema eben mit diesem Ausdruck ein: Zeiten und Zeitpunkte - peri den. Wenn er also in Vers 1 von Kapitel 5 diese zwei Worte gebraucht - Zeiten und Zeitpunkte - will er damit klarmachen, dass er ein neues Thema einläutet, nämlich die Trübsal. In Vers 2 benennt er das neue Thema: Es ist der Tag des Herrn. Das ist der geläufigste Ausdruck in beiden Testamenten für die Trübsalszeit. Wir gebrauchen zwar heute am geläufigsten das Wort Trübsalszeit oder die große Trübsal, aber der geläufigste biblische Begriff ist: Der Tag Jehovas oder der Tag des Herrn. In den ersten drei Versen macht Paulus deutlich, dass die Trübsal die Ungläubigen überraschend treffen wird. Und er benutzt hier die Terminologie der Kleinen Propheten aus dem AT. Wie Zephania 1 Verse 14 bis 20 oder Joel Kapitel 2 die Verse 1 bis 11. Und er beschreibt deutlich die Trübsalszeit als eine Zeit der Finsternis, als eine Zeit der Dunkelheit. Es wird die Ungläubigen überraschend treffen. Warum? Weil die ungläubigen Menschen in der Dunkelheit sind, sie gehören der Finsternis. Aber in 1. Thessalonicher 5 Verse 4 bis 8 sagt er deutlich: Das wird nicht die Gläubigen treffen. Warum? Weil die Gläubigen Kinder des Lichts und des Tages sind. Und dann erklärt er in 1. Thessalonicher 5 Vers 9: Denn Gott hat uns nicht zum Zorn bestimmt, sondern zum Erlangen des Heils durch unseren Herrn Jesus Christus, Das Gegenstück zu dieser Errettung von Vers 9 ist der Tag des Herrn in Vers 2. Der Grund, warum die Gläubigen nicht durch diese Trübsalszeit gehen werden, ist, weil sie ausdrücklich dazu bestimmt sind, vor diesem Zorn bewahrt zu werden. Es gibt - wie gesagt - diese Flucht vor der Trübsal, und zwar nur diese eine Flucht, nämlich, die er schon in Kapitel 4 beschrieben hat, als er von der Entrückung sprach. Lasst uns jetzt Offenbarung Kapitel 3 zuwenden. In Offenbarung 3 geht es um die Gemeinde. Lasst uns Offenbarung 3 Vers 10 lesen: Weil du das Wort vom Harren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, die auf der Erde wohnen. Diese Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, wird sich die Offenbarung in den Kapiteln 6 bis 18 explizit zuwenden. Und bitte achtet genau auf die Worte. Er sagt nicht, dass ihr während dieser Versuchung bewahrt werdet, sondern er sagt deutlich, ihr werdet vor der Stunde der Versuchung bewahrt werden. Einige derer, die der Entrückung nach der Trübsal anhängen - dieser Lehre - sagen, dass Vers 10 ausdrückt, Gott würde die Gemeinde in der Trübsalszeit bewahren. Wenn dass tatsächlich die Bedeutung von Vers 10 sein sollte, dann läuft hier etwas furchtbar schief. Denn in Kapitel 6 lesen wir sofort, dass Heilige getötet werden. In Kapitel 7: Heilige werden getötet werden. Kapitel 11: Heilige werden getötet werden. Kapitel 12: Heilige werden getötet werden. Kapitel 13: Heilige werden getötet werden. Kapitel 14: Heilige werden getötet werden. Kapitel 17: Heilige werden getötet werden. Und Kapitel 18 werden Heilige getötet werden. Wenn also Kapitel 3 Vers 10 tatsächlich eine Verheißung sein sollte, dass die Gemeindeheilige in der Trübsalszeit bewahrt werden - wenn wir das mit unseren Worten sagen dürfen - tut der Herr hier einen sehr schlechten Dienst. Denn während der ganzen Trübsalszeit werden Heilige getötet werden. Die einzige Art und Weise, wie du klar werden kannst über diese Stelle, wenn du den Unterschied siehst zwischen Heiligen der Gemeinde und Heiligen der Trübsalszeit. Gemeindeheilige werden vor der Trübsal entrückt. Aber die, die nach der Entrückung dennoch gerettet werden, haben nicht die gleiche Verheißung wie die Gemeindeheiligen. Und das ist genau der Grund, warum die Gemeinde in den Kapiteln 6 bis 18 keine Erwähnung mehr findet, weil sich Kapitel 3 Vers 10 auf die Gemeinde bezieht. Lasst uns nun Kapitel 19 der Offenbarung aufschlagen. In den Versen 11 von Kapitel 19 bis zum Ende des Kapitels beschreibt er die Wiederkunft, das zweite Kommen des Herrn. In den Versen 1 bis 10 beschreibt er die Ereignisse im Himmel kurz, unmittelbar vor der Wiederkunft des Herrn. Und unter diesen Ereignissen möchten wir uns den Versen 6 bis 8 zuwenden: 6 Und ich hörte etwas wie eine Stimme einer großen Volksmenge und wie ein Rauschen vieler Wasser und wie ein Rollen starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft angetreten. 7 Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitgemacht. 8 Und ihr wurde gegeben, dass sie sich kleide in feine Leinwand, glänzend, rein; denn die feine Leinwand sind die gerechten Taten der Heiligen. Ein Ereignis vor der Wiederkunft des Herrn wird die Hochzeit des Lammes sein. Über die Hochzeit des Lammes werden wir später heute Vormittag noch zu sprechen kommen. Aber bitte beachtet jetzt erstmals nur den Umstand, dass es eine Hochzeit vor dem zweiten Kommen geben wird. Nach Epheser 5 Vers 22 - 33 ist der Bräutigam der Messias und die Braut die Gemeinde. Und das bedeutet: Die Gemeinde bzw. die Braut befindet sich schon im Himmel vor der Wiederkunft des Herrn. Und das nicht in dem Sinne, dass sie gerade erst angekommen ist. Denn in Vers 8 werden wir darüber informiert, dass sie sich in feine Leinwand kleidet. Und er erklärt, was diese feine Leinwand ist: Das sind die gerechte Taten der Heiligen. Nicht nur befindet sich die Gemeinde vor der Wiederkunft des Herrn bereits im Himmel, sondern sie ist auch lange genug im Himmel, um das Preisgericht, um den Richterstuhl Christi erlebt zu haben. Das heißt, dass jeder einzelne Gläubige vor dem Richterstuhl Christi bereits erschienen ist. Alles Heu, Stroh und Holz ist bereits verbrannt. Und alles Gold, Silber und Edelstein ist bereits gereinigt. Was jetzt nur noch übrig geblieben ist, sind die gerechten Taten der Heiligen. Also bitte achtet darauf, die Gemeinde befindet sich nicht nur vor der Wiederkunft bereits im Himmel, sondern sie hat auch den gesamten Richterstuhl Christi bereits durchlaufen. Also dieser Abschnitt zwingt uns zu der Schlussfolgerung, dass es einen Unterschied geben muss zwischen der Heimholung der Braut und dem zweiten Kommen. Also kann die Entrückung und die Wiederkunft des Herrn nicht das gleiche sein. In den anderen Abschnitten, die wir uns bereits angeschaut haben, wurde ja gesagt, dass das irgendwann vor der Trübsal geschehen wird. Die Entrückung ist nicht der Beginn der Trübsal, sondern die Entrückung wird irgendwann vor der Trübsal stattfinden. Wir werden später in unserem Studium noch sehen, dass die Trübsal einen signifikanten Startpunkt hat, nämlich die Unterzeichnung eines siebenjährigen Vertrages mit dem Antichristen. Heißt mit anderen Worten: Die Entrückung kann jederzeit geschehen zwischen jetzt und der Unterzeichnung dieses Bundes. Aber wir werden niemals in der Lage sein, ein Datum für die Entrückung anzugeben. Aber eines Tages wird die Wiederkunft des Herrn sehr wohl voraussehbar sein. Denn es wird exakt 7 Jahre nach der Unterschrift dieses Bundes sein; wird exakt 1260 Tage nach dem Gräuel der Verwüstung stattfinden. Also wird eines Tages die Wiederkunft des Herrn tatsächlich messbar sein, der Tag wird bestimmbar sein, aber die Entrückung niemals. Sie kann - wie gesagt - jederzeit sein: jetzt bis zu dem Tag der Unterzeichnung dieses Bundes. Es ist traurig zu sehen, dass sogar Gläubige aus unseren Kreisen versuchen, uns ein Datum zu nennen für die Entrückung. Tatsächlich hab ich in meiner Bibliothek 3 Regale gefüllt mit Büchern, wo Leute versuchen, den Zeitpunkt der Entrückung festzulegen. Alle diese Bücher werden nicht neu aufgelegt, weil das Verfallsdatum bereits abgelaufen ist. Es gab sogar jemanden, der war Amillenialist und er schrieb das Buch "1994". Er sagte voraus, dass 1994 die Entrückung und damit das Ende der Welt kommen wird. Aber 1994 kam und ging. Die gleiche Person hat sich tatsächlich noch an einer zweiten Prophetie versucht. Die Entrückung hätte dieses Jahr am 21. Mai stattfinden sollen. Der 21. Mai kam und er ging. Und dann hat er nochmal nachgerechnet und hat zugegeben, er hat sich beim Rechnen vertan: Der 21. Oktober soll es sein. Auch dieser Zeitpunkt ist vorbei, heute ist ja der 28. Oktober. Also entweder liegt er falsch oder wir haben die Entrückung verpasst und wir befinden uns jetzt in der Trübsal. Das einfach mal unter uns: Das ist das, was ich glaube zu dem Thema. Ich persönlich glaube, dass jedes mal, wenn sich einer aufschwingt, ein Datum für die Entrückung zu nennen, Gott absichtlich die Entrückung verzögert. Also, wenn ihr wirklich wollt, dass die Entrückung bald geschieht, dann hört bitte auf, Daten dafür anzugeben. Denn ich bin nur bereit, noch so und so lange zu warten. Was ich ganz fest glaube, dass wir uns heute näher an der Entrückung befinden als gestern. Und an dem Punkt bin ich extrem dogmatisch. Natürlich, die Entrückung kann heute stattfinden. Aber ihr müsst auch wissen, selbst der Jüngste in diesem Raum kann in hohem Alter sterben, bevor die Entrückung stattfindet. Deswegen brauchen wir hier eine Balance. An diesem Punkt möchten wir auf den Richterstuhl Christi zu sprechen kommen. Wir haben hier verschiedene Schriftstellen in unserer Gliederung genannt, aber ich möchte was zur Einleitung sagen. Wir müssen nämlich verstehen, was die Errettung beinhaltet und was auch die Belohnung beinhaltet. Die Errettung ist etwas, das wir alle selbst schon erlebt haben seit dem Zeitpunkt des Gläubigwerdens. Die Bibel sagt nirgendwo, dass wir Errettung erlangen werden, wenn wir weiterhin glauben werden bis zum Tag unseres Todes. Im Moment des Gläubigwerdens ist uns ewiges Leben gegeben (Johannes 5,24 oder 1. Johannes 3,2). Aber Belohnungen sind sehr wohl erst für die Zukunft vorgesehen (Lukas 14,14 oder Offenbarung 22,12). Also in Bezug auf die Zeit können wir sagen: Die Errettung ist bereits geschehen, die Belohnungen werden noch kommen. Ich möchte auch, dass ihr den Unterschied in der Basis, in der Grundlage für die beiden seht: Errettung ist ein freies Gnadengeschenk, allein aus Gnade durch Glauben. In Johannes 1,12 wird das klar gemacht, es ist ein unverdientes Geschenk, und Römer 4,5 sowie Epheser 2,8.9. Aber Belohnungen müssen tatsächlich durch Werke verdient werden. Es ist etwas, dass wir uns verdienen und wir tatsächlich dann verdient haben (Römer 4,4 oder 1. Korinther 3,8). Auch im Status sind sie unterschiedlich: Die Errettung ist uns zugesagt, ist uns fest verheißen. Wenn wir einmal erlöst sind, sind wir für immer errettet (Johannes 10,28.29 oder 1. Petrus 1,5). Aber Belohnungen können wir sehr wohl verlieren. Das finden wir im 2. Johannesbrief 8. Es gibt auch einen Unterschied im Inhalt: Erlösung ist für alle gleich. Alle von uns erhalten das Gleiche, nämlich ewiges Leben im Moment unseres Gläubigwerdens (Römer 8,16.22). Aber die Belohnungen werden sehr wohl unterschiedlich sein zwischen den Gläubigen (Matthäus 10,41 oder Offenbarung 22,12). Ein anderer Unterschied zwischen Erlösung und Belohnung ist in seiner Begrenztheit: Erlösung bedeutet, dass Gnade allen zuteil wird (Römer 9,16). Aber Belohnung nur denen, die sie sich verdienen (1. Korinther 9,24). Ein Weiteres, das wir als Einleitung zum Richterstuhl Christi verstehen sollten, sind, welche Dinge tatsächlich belohnt werden. Matthäus 6,1 zeigt uns, Gott beachtet unsere Herzenseinstellung und unsere Motivation, warum wir die Dinge tun, die wir tun. Matthäus 6,6 betont, dass Gebet und die versteckte Anbetung - also das Herz, das im Verborgenen anbetet - belohnt werden wird. In Matthäus 10,41 - 42 lernen wir eine weitere Lektion über die Belohnung. Selbst geringste Anstrengung für den Herrn wird ihre Belohnung bekommen. Belohnungen sind nicht nur für die vorgesehen, die sehr aktiv sind und in großartigen Diensten vom Herrn gebraucht werden. Selbst sei es nur ein Glas Wasser für einen Mitarbeiter im Reich Gottes, selbst das wird nicht ohne Lohn sein. Wenn wir ein Gemeindehaus besitzen, dann wisst ihr, der Sonntag ist nicht der einzige Gottesdienst. Auch die Fenster müssen geputzt werden oder der Teppich muss gesaugt werden. Wenn du diese Dinge zur Ehre des Herrn tust, wirst du Belohnung dafür bekommen. Selbst wenn du Kaffee für die Zeit nach dem Gottesdienst und der Gemeinschaft bereitest, wirst du dafür Lohn bekommen. Und es gibt sogar Wege, wie wir die Belohnung steigern können. Dein Lohn wird ohne Zweifel zunehmen, wenn du Filterkaffee und keinen löslichen Kaffee servierst. Und selbst wenn du richtigen Kaffee und keinen entkoffeinierten Kaffee servierst, dann wird dein Lohn sich steigern, womit nicht alle einverstanden sind. Auch wenn du guten starken Kaffee servierst und nicht so eine amerikanische Brühe, wirst du deinen Lohn steigern können. OK, es gibt tatsächlich Wege, wie wir unsere Belohnung steigern können. Menschen, die verfolgt werden aufgrund ihres Glaubens, werden Lohn empfangen (Lukas 6,22-23). Auch Lukas 6,35 informiert uns darüber, dass wir für ein gottseliges oder gottesfürchtiges Leben Belohnung bekommen werden. Und das beinhaltet auch Liebe und gute Werke sogar gegenüber deinen schlimmsten Feinden. 1. Korinther 4,5: Gott wird auch unsere Herzenseinstellung, unsere Motivation hinter unserem Verhalten beurteilen. Und 2. Johannes 8 ermutigt uns, dass wir unsere Belohnung nicht verlieren sollten, sondern bewahren. Wollen wir uns jetzt der Natur dieses Gerichts zuwenden, dass jeder von uns durchlaufen wird. Es gibt zwei griechische Worte, die wir hier unterscheiden müssen. Ein griechisches Wort ist das Wort Thronos: Das ist ein negativ belegter Begriff für einen Richterstuhl wie z.B. den Richterstuhl von Pilatus. Es geht dabei um einen Richterstuhl für Kriminelle und Aufständische. Thronos bezeichnet das Gericht für die Ungläubigen, aber nicht für die Gläubigen. Aber das andere Gericht ist das sog. Bema: Dieses Gericht ist ein Ausdruck, der für die Wettstreiter z.B. bei den olympischen Spielen verwendet wurde. In unserem Sinne wird dieses Wort gebraucht, um für den Richterstuhl Christi zu stehen, wo die Heiligen ihren gerechten Lohn bekommen werden. Unsere Sünden werden vor diesem Richterstuhl nicht aufgebracht werden. Weil Römer 8,1 eindeutig sagt: Es gibt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Sehr wohl wird es aber Konsequenzen geben, wenn Gläubige in Sünde leben. Denn, wenn wir nicht für den Herrn sondern tatsächlich für unsere Ehre leben, werden wir Heu und Stroh aufhäufen und werden eben nicht unserem Ziel entgegengehen, dass wir mit Gold und Silber und Edelsteinen bauen. Es spielt gar keine Rolle, wie viel Heu und Stroh und Holz du angesammelt hast, in dem Moment, wo Feuer angebracht wird an diese Werke, wird alles verbrennen. Manche von uns werden vor einem großen Aschehaufen stehen, andere vor einem kleineren, aber egal wie, für Asche wird es keine Belohnung geben. Wenn Gold, Silber oder Edelsteine mit Feuer in Berührung kommen, werden sie nicht zerstört, sondern gereinigt. Und so wird je nachdem, wie viel Gold, Silber und Edelsteine übrig bleiben, unser Lohn ausfallen, und dieser Lohn wird unsere Position im 1000jährigen Reich festlegen. Unsere Sünden werden vor diesem Richterstuhl nicht vorgebracht. Aber, wenn wir es versäumen, uns wirklich mit unserem Leben um den Herrn zu drehen und ihm zu dienen, dann wird das in viel Heu, Stroh und Holz enden. Ich möchte zum Schluss drei grundlegende Prinzipien betonen: Selbstkontrolle ist wichtig, um eine Krone zu erben. Deswegen sollten wir diese Selbstkontrolle in allen Bereichen unseres Lebens üben (Kolosser 3,5; Hebräer 12,1). Zweitens wird der Lohn darin liegen, die Herrlichkeit dieser Krone zu erben. Wir werden ermutigt, diese Belohnungen zu erben (1. Petrus 5,4). Drittens müssen wir wissen, dass Ungehorsam zum Verlust dieser Krone führen kann (2. Johannes 8; Offenbarung 3,11). AT = Altes Testament NT = Neues Testament 10