Christliche Ethik

 

I. Definition und Einführung

1.    Definition der Begriffe  / Geschichte der Ethik.

2.    Überblick über den Plan Gottes für die Menschheit

3.    Protokoll: Verhaltensregeln und Verstoß

4.    Die drei Bestandteile der Moral

5.    Christliche Moral

 

II. Die Ethik der 10 Gebote

1.    Die Beziehung mit Gott

2.    Die Beziehung mit dem Nächsten

3.    Die Werke Satans stellen sich den 10 Geboten entgegen

 

III. Die Ethik Jesu Christi, seine Präsentation den Johannes Schriften

1.    Seinen Nächsten wie sich selbst lieben

2.    Lieben, wie Jesus uns liebte

 

VI. Die paulinische Ethik und ihre Motivationen:

1.    Die Präsenz des Heiligen Geistes

2.    Der Appell/Aufruf an den Verstand und die Vernunft

3.    Die Nachahmung Jesu

4.    Die Tatsache, dass Jesus in uns lebt und wohnt

5.    Die Heiligung

6.    Die Eschatologie (Endzeit)

7.    Die Liebe

 

V. Drei klare Unterscheidungen in der Ethik

A: Die Moral nach dem Plan Gottes für den Menschen nach dem Fall und in Anbetracht seiner Wiederherstellung durch die Vergebung, die Gnade und das neue Leben in Jesus Christus (für Gläubige)

  1. Das Ledig-Sein
  2. Die Auswahl des Partners
  3. Die Zeit der Verlobung
  4. Die Ehe
  5. Die Kinder
  6. Die Familie
  7. Krankheit und Gesundheit
  8. Witwer-, Witwenstand
  9. Der Tod

 

B: Die Moral und ihre heilende Anwendung durch die der Mensch wiederhergestellt wird, welcher seine Sünde und die Härte seines Herzens erkannt hat (Folgen der Sünde, Ungehorsam, Richten, Wiederherstellung)

1.    Sexuelle Beziehungen vor der Ehe

2.    Homosexualität

3.    Zusammenleben/Wilde Ehe, freie Liebe, freie Vereinigung

4.    Alleinstehende Mütter

5.    Gemischte Ehen

6.    Ungläubige Partner

7.    Trennung, Scheidung

8.    Alleinstehende Elternteile

9.    Widerheirat

10. Abtreibung

11. Euthanasie/Sterbehilfe

 

Exkurs: Abfolge der zu unternehmenden Schritte bei der Problemlösung einer komplexen ethischen Frage

 

C: Die Moral und ihre befreiende Anwendung für den Menschen, der in Bindungen Satans verstrickt war, der den Meister wechseln und Jesus Christus als Herrn annehmen möchte.

Bindungen und okkulte Ketten, dämonische Besessenheit (Verdammung, Befreiung, Wiederherstellung) - siehe auch die Abhandlung "Okkultismus und Befreiung"

 

VI. Der moralische Schutz den Gott seinen Kindern gewährt:

1.    Durch den Gehorsam an Gottes Wort (persönliches Leben)

2.    Durch das Leben in der örtlichen Gemeinde (gemeinsames Leben)

= Taufe, Abendmahl, gemeinsames Gebet, Ältestenrat, Seelsorge, Evangelisation in der Gruppe, gemeinsame Anbetung, geschwisterliche Gemeinschaft, Unterweisung in der Bibel von Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern,...

 

I. Begriffsbestimmung und Einführung

 

I.1. Begriffsbestimmung:

 

Die Ethik ist die Wissenschaft der Moral. Die Moral ist die Gesamtheit aller Verhaltensregeln und Werte, die als Normen einer Gesellschaft gelten (Larousse). Der Begriff "Ethik" kommt aus dem griechischen - ethikos, ethike, ethos = Sitten / Gebräuche / Gewohnheit /

 

Ethik ist: „Lehre vom sittlichen Wollen und Handeln der Menschen untereinander und in Beziehung zur Gesellschaft“ (Duden)

Auch : „die Lehre der Grundlagen und den Forderungen des sittlichen Verhaltens des Menschen.“

 

Wir halten uns nicht bei verschiedenen Ethiken auf, sondern gehen auf die ein, die aus der Heiligen Schrift hervorgeht - diese göttliche Ethik, die sich nicht durch unterschiedliche Situationen manipulieren lässt. Sie verfällt nicht der Anpassung an die Situation, da sie auf den 10 Gebote aufbaut ist. Die Heilige Schrift ist Grundlage und gibt Forderungen.

 

 

 

I.2. Kurzer Überblick: Der Plan Gottes für die Menschheit

 

Dieser Plan wurde von Gott bedacht und gegeben. Er kommt aus der Heiligkeit Gottes und führt in Gottes Herrlichkeit.

 

 

1. Gott Schöpfer des Universum!  Und von allen geistlichen Wesen im Himmel! Genesis 1

 

2. Gott Schöpfer der Erde und der Pflanzen und der Tiere

 

3. Erschaffung des Menschen: er wurde zum Ebenbild Gottes erschaffen, erschaffen um in Gemeinschaft mit Gott zu leben, mit der Fähigkeit eine freie Wahl zu treffen. Er wurde aus Liebe heraus erschaffen, befähigt, selbst zu lieben. Der Mensch ist wahrhaftig frei, wenn er in Gemeinschaft mit Gott lebt.

 

4. Der Fall im Himmel: Luzifer wird zum Teufel (Jesaja14 und Hesekiel 28). Hochmut und Ungehorsam ist aktiv im Himmel bevor es auf die Erde kommt. Der Teufel wird nun seine ganze Kraft darin setzen um Schöpfung Gottes zu trüben und die Menschen gegen Gott aufzustellen.

 

5. Der Fall des Menschen, er lässt sich versuchen, akzeptiert den Zweifel gegenüber Gottes Wort, denkt und handelt nach seinem eigenen Kopf. Der Mensch ist von Gott getrennt und kennt die Folgen seines Ungehorsams (arbeiten unter Mühen, schmerzvolles Gebären, Verlangen der Frau nach dem Mann und seine Autorität über sie)

 

6.  Der Mensch ist sich der Existenz Gottes bewusst, kennt Gott durch verbale Offenbarungen, über Erfahrenes (Kain, Abel,...), weiß um das Böse und die Auswirkungen des Bösen (das Böse in seinem eigenen Leben). Sein Gewissen ist markiert von Gottes Wort.

 

7. Der Mensch wendet sich von Gott ab bis zur Sintflut, dem Gericht, der Zerstörung. Eine Familie bleibt treu. Neue Menschheit, Weg bis zu Babel, Hochmut, Sprachenverwirrung, ...Der Mensch will autonom sein, er will selber herrschen!

 

8. Gott wählt einen Menschen - Abram, ein Volk - Israel. Gott gibt ihm einen Lebenskodex (10 Gebote und Reinheitsgebote, moralische Gesetze,...)

- Das Volk ist ungehorsam, Gott gewährt Vergebung durch Opfer. Blut des Lammes!

- Das Volk macht was es will, Gott gewährt Richter, Propheten, Weise,...

Israel sollte Gottes Volk sein, Vorbild für alle Nationen. Aber das Problem der Sünde ist nicht gelöst.

 

9. Gott schenkt den Retter der Welt, den Messias seines Volkes. Aber Gottes Volk erkennt nicht den Messias und bleibt in der Finsternis. Die Priester erwarten nicht, dass der Messias ein Diener ist, ein Zimmermann. Der „LOGOS“ kommt in die Welt. Johannes 1:

1 ¶  Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.

2  Dieses war im Anfang bei Gott.

3  Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist.

4  In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

5 ¶  Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen.

6  Es wurde ein Mensch von Gott gesandt, der hieß Johannes.

7  Dieser kam zum Zeugnis, um zu zeugen von dem Licht, damit alle durch ihn glaubten.

8  Nicht er war das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.

9  Das wahrhaftige Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen.

10  Es war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.

11  Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf.

12  Allen denen aber, die ihn aufnahmen, gab er Vollmacht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;

13  welche nicht aus dem Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.

14  Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

 

 

10. Er wird von seinem Volk verstoßen, und Gott ruft die Heiden zum Heil auf. Das verhärten der Herzen vom Volk Gottes öffnet die Tür für den Glauben der Heiden.

 

11. Jesus baut seine Gemeinde über die Jahrhunderte hinweg auf: Sie ist gegründet auf Christus, sein Opfer, die Vergebung, die Gnade. Die ganze Welt soll die Möglichkeit haben die frohe Botschaft des Evangeliums zu hören. Viel Leiden und Verfolgung ist oft der einzige Weg um Herzen zu überzeugen. Die Gemeinde lernt dass Glaube und Werke der Liebe zusammen gehören.

 

12. Nach vielem Leiden und Not wird Gott seinem Volk die Augen öffnen und es wird der Messias Jesus Christus erkennen.

 

13. Jesus Christus kommt zurück auf Erde um die Seinen zu holen und sein Königreich aufzubauen

 

14. Christus setzt sich auf den Thron um die Toten und Lebendigen zu richten. ALLES ZUR EHRE GOTTES!!

 

 

I.3. Protokoll: Verhaltensregeln und Verstoß

 

Wenn Menschen sich zanken, können wir einige Lektionen aus dem Streit und den Bemerkungen, die wir hören, ziehen: "Hätten Sie gerne, dass man sich Ihnen gegenüber so verhält?" - "Das ist mein Stuhl, ich saß vor Dir hier." - "Lasst ihn in Ruhe, er hat Euch gar nichts getan!" - "Mit welchem Recht boxen Sie sich so durch und schmieren alle an?" - "Jetzt müssen Sie auch kommen, Sie haben's versprochen!"

 

Der, der sich beklagt, appelliert an ein Verhaltensmodel, das sein Gegenüber nicht ignorieren dürfte. Und der andere stellt selten die Verhaltensnorm selbst in Frage, aber er bringt eine ganz bestimmte Entschuldigung vor; tatsächlich aber antwortet er auf die Verhaltensregel, indem er gegen sie argumentiert.

 

Eine Verhaltensnorm zeigt, dass das Gute und das Böse tief in dem Bewusstsein jedes Menschen verankert ist, selbst wenn es variiert und mit verschiedenen Gewohnheiten, Erziehungen und Einflüssen in Verbindung steht (jede Kultur hat seine ungeschriebenen Regeln). Und jeder einzelne beweist dies, indem er zugesteht, dass er nicht das Verhalten gezeigt hat, das er von anderen erwartet.

Matthäus 7, 12:

 „Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso; denn dies ist das Gesetz und die Propheten.“

 

Zwei Punkte müssen also hervorgehoben werden:

 

1) Menschen haben eine Vorstellung von Verhaltensnormen. Dies kommt auch klar zur Geltung in Römer 2, 14-16:

14  Denn wenn die Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz;

15  da sie ja beweisen, dass des Gesetzes Werk in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, welche sich untereinander verklagen oder entschuldigen.

16  Das wird an dem Tage offenbar werden, da Gott das Verborgene der Menschen richten wird, laut meinem Evangelium, durch Jesus Christus.

 

2) Menschen verhalten sich nicht diesen Normen gemäß.

Diese zwei Feststellungen sind das Fundament aller genauen Betrachtungen unser selbst und des Universums, in welchem wir leben.

 

I.4. Die drei Bestandteile der Moral

 

Die ganze Menschheitsgeschichte beweist, dass der Mensch nicht gut durch das Gesetz wird, er braucht eine innere Moral. Die Sintflut kam über die Erde 15 Jahrhunderte nach der Erschaffung Adams. Und Gott selbst sagt: "das Denken des Herzen des Menschen ist böse von Jugend auf." (1. Mose 8, 21).

Der Mensch verändert seine Natur nicht durch das Ankündigen des Gerichts! Was nützt es, einem Schiff zu zeigen, wie man auf See fährt, wenn es in Wirklichkeit ein alter baufälliger Kahn ist, der nicht mehr manövrierbar ist? Der Mensch kann durch das Gesetz nicht gut gemacht werden. Trotzdem müssen die moralischen Gesetze als Norm in der Gesellschaft bestehen um sie vor dem Zerfall zu bewahren.  Menschen finden immer Wege um die Gebote umzugehen.

 

Die Moral setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen:

 

1) Die Beziehungen von Menschen zu Menschen.

Die Menschheit zerstört sich selbst, wenn Menschen sich untereinander bekämpfen und jeder gegen die Verhaltensregeln des Lebens in der Gesellschaft verstößt. Jeder Mensch will herrschen und Recht haben.

 

2) Die inneren Grundlagen eines jeden Menschen.

Ein durch den Ungehorsam der anderen verletztes Wesen ist mehr und mehr verletzlich und reagiert, indem es sich in sich selbst zurückzieht (und dabei der Gesellschaft durch den Reichtum seines Gegenwart verloren geht) oder indem es aggressiv auf andere zugeht. Das Herz (die Seele) des Menschen kann nicht selbständig befestigt sein. Es ist geschöpft um in der Beziehung mit Gott zu sein.

 

3) Die Beziehung zwischen dem Menschen und dem Gott, der ihn erschaffen hat.

Wenn ich "Eigentümer" bin, kann ich eine andere Einstellung gegenüber meinem Gut haben als wenn ich "Mieter" oder "Verwalter" bin (7. S.??).

 

 

I.5. Christliche Moral

 

Sie bietet einen Weg, den nur ein erneuertes Wesen gehen kann. Dieser Weg hat seine ganz eigenen Richtlinien, und ihn zu begehen, verlangt eine persönliche Beziehung mit dem schöpfenden "Eigentümer". 

 

Als moralisches Gesetz ist sie die Leitplanke, die Gott der Menschheit gewährt, um sie vor der Zerstörung (dem Gericht), der Selbstzerstörung (Egoismus - Hass), der Torheit (der Weg ohne Gott in Richtung Hölle) zu schützen.

 

Dieses moralische Gesetz ist die göttliche Pädagogik, die dazu dient, dem Menschen die Notwendigkeit der Vergebung und des neuen Lebens aufzuzeigen.

 

Folglich ist die christliche Ethik:

·      eine vorbeugende Unterweisung, ein Beweis der echten Liebe (sich dabei auf das Leben Jesu stützend)

·      eine zu Gott führende Pädagogik (sich dabei auf die 10 Gebote stützend)

·      die ideale Grundlage für menschliche Beziehungen (der beste Weg um zu leben)

·      der Weg, der zur inneren Heilung des verletzten Menschen führt (wenn der Mensch bereit ist Jesus als Retter zu haben)

·      eine Richtschnur, die verbietet das "gut" zu heißen, was Gott für "schlecht" oder "böse" erklärt (somit eine Bewahrung vor dem Irren ohne Ziel und Schutz)

·      eine Verhaltensregel für die Gemeinde Jesu, die in ihrer konkreten Anwendung zeigt, dass Gehorsam zu Segen führt und Ungehorsam zu Fluch.

 

Die Anwendung der christlichen Ethik im Leben eines Gotteskindes führt nicht zur Heiligung. Aber weil ein Kind Gottes heilig (abgesondert für Gott) ist, verlangt es mit seinem ganzen Wesen danach, die wahre Liebe zu leben, diese Liebe, die viel höhere Ansprüche stellt als alles moralische Gesetz.

Die Soteriologie steht vor der Moral. Oder das Kultuelle (von Kult) kommt vor der Ethik.

Dieses Bewusstsein zeigt auch die Grenzen der christlichen Erziehung. Ein Mensch kann nur nach den Vorschriften der Bibel leben wenn er Gottes Geist hat.

Die Ethik wurde nicht als besonderen Kurs unterrichtet vor einem Jahrhundert, denn es ist ja die praktische Anwendung vom Glaubensleben, von Gehorsam zu Gottes Wort.

 

 

 

 

 

 

 

II. Die Ethik der 10 Gebote

 

Die religiösen Regeln nehmen ihren Platz vor den moralischen Regeln ein. Folglich ist das moralisch Schlechte eine direkte Folge des religiösen Schlechten.

Die Last des Lebens auf der Erde ist eine Folge der schlechten Beziehung mit Gott. Beziehung die gebrochen worden ist durch den Sündenfall.

Man lebt schlecht in dieser Welt, wenn man mit dem Himmel schlecht steht! "Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden" (aus dem Vaterunser, Matthäus 6, 9+10).

Der Mensch, Geschöpf Gottes, braucht göttliche Richtungsweisung, weil es so viele Wege gibt, auf denen er sich verlieren könnte.

Der Mensch besitzt die Fähigkeit zu wählen, aber nicht die Fähigkeit einen Weg zu schaffen, der ihn zur Glückseligkeit bringt. Dieser Weg ist von Gott, dem Schöpfer, gebahnt.

Das Gesetz Gottes bleibt der einzige Verhaltenskodex, der den Menschen zum eigentlichen Sinn seiner Existenz hin leitet, der ihm einen Wert gibt.

 

II.1. Die Beziehung zu Gott:

oder die vier ersten Gebote: 2. Mose 20;   5. Mose 5.

 

II.1.1. Erstes Gebot: "Ich bin der Herr dein Gott, der dich aus dem Ägyptenland, aus der Knechtschaft,  geführt hat. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir." (2. Mose 20, 2+3)

5. Mose 4, 1–10:

1 ¶  Und nun höre, Israel, die Satzungen und Rechte, die ich euch zu tun lehre, auf dass ihr lebet und hineinkommet und das Land einnehmet, das euch der HERR, der Gott eurer Väter, gibt.

2  Ihr sollt nichts hinzutun zu dem Worte, das ich euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, damit ihr die Gebote des HERRN, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete.

3  Eure Augen haben gesehen, was der HERR wegen des Baal-Peor getan hat. Denn alle, die Baal-Peor nachwandelten, hat der HERR, dein Gott, aus deiner Mitte vertilgt!

4  Aber ihr, die ihr dem HERRN, eurem Gott, anhinget, lebet alle heute noch.

5  Siehe, ich habe euch Satzungen und Rechte gelehrt, wie mir der HERR, mein Gott, geboten hat, dass ihr also tun sollt im Lande, darein ihr kommen werdet, um es in Besitz zu nehmen.

6  So behaltet sie nun und tut sie; denn das ist eure Weisheit und euer Verstand vor allen Völkern. Wenn sie alle diese Gebote hören, werden sie sagen: Wie ist doch dieses große Volk ein so weises und verständiges Volk!

7  Denn wo ist ein so großes Volk, zu dem sich die Götter also nahen, wie der HERR, unser Gott, es tut, so oft wir ihn anrufen?

8  Und wo ist ein so großes Volk, das so gerechte Satzungen und Rechte habe, wie dieses ganze Gesetz ist, das ich euch heute vorlege?

9  Nur hüte dich und bewahre deine Seele wohl, dass du die Geschichten nicht vergessest, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen kommen alle Tage deines Lebens; sondern du sollst sie deinen Kindern und Kindeskindern kundtun;

10  was geschah an dem Tage, als du vor dem HERRN, deinem Gott, standest am Berge Horeb, als der HERR zu mir sprach: Versammle mir das Volk, dass ich sie meine Worte hören lasse, und damit sie mich fürchten lernen alle Tage ihres Lebens auf Erden, und damit sie die Worte auch ihre Kinder lehren.

 

3. Mose 4, 32-40; 3. Mose 6, 4; 3. Mose 32, 39, 2. Samuel 7, 22; 1. Chronik 17, 20; Psalm 83, 19; Psalm 86, 10; Jesaja 43, 10; Jesaja 44, 6; Jesaja 45, 18; Markus 12, 29; 1. Korinther 8, 4; Epheser 4, 6; 1. Timotheus 2, 5;

1Johannes 5, 1-5:

1 ¶  Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren; und wer Den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der aus Ihm geboren ist.

2  Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote befolgen.

3  Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer.

4  Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.

5  Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?

 

 

Bevor Gott dieses Gebot gab, hatte er seinem Volk Israel alle Beweise seiner Liebe gegeben. Er erlöste sein Volk von der Knechtschaft und befreit es aus der Macht Pharaos. Er gab ihm zum Leben Wasser, Wachteln und Manna. Gott hatte sich im praktischen alltäglichen Leben als derjenige erwiesen, der liebt, der Gebete erhört, der vergibt.

So hatte Israel den Beweis - aus echter Lebenserfahrung - dass Gott sein Volk liebt und dass seine Gebote lieben und beschützen sind. Gott liebt sein Volk, und er will, dass sein Volk seine Liebe erkennt und ihm Ehre erweist, indem es keinen anderen Gott in seinem Leben duldet.

Die Gebote sind wie eine Gebrauchsanweisung um das beste Funktionieren zu erhalten.

 

 

II.1.2. Zweites Gebot: "Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen." (2. Mose 20, 4+5)

Der Götzendienst ist verboten: 3. Mose 26, 1; 5. Mose 7, 25; Jesaja 42, 8; 1. Johannes 5, 21; 1. Korinther 10, 14; Matthäus 6, 24.

Israel verstand das sehr gut. Das goldene Kalb war ihm noch gut in Erinnerung. Der Mensch hat das Bedürfnis anzubeten. Beim Anbeten Gottes ziehen der tiefste Friede und Freude in das Herz. - Wir gleichen immer mehr dem, den wir anbeten, den wir lieben mit unserem ganzen Sein!

 

Jeder Götzendienst ist ein Auflehnen Gott gegenüber und wird vom Teufel benutzt, um uns mit einem guten Grund vor Gott anzuklagen. Der Götzendienst ist eine echte Quelle des Zorns für Gott und ein Fluch für uns. Dieser Fluch beschränkt sich nicht allein auf unsere Lebenszeit, sondern bleibt auf unserer Familie während drei oder vier Generationen. Dadurch sehen wir klar, was für eine schreckliche Sünde der Götzendienst ist, weil wir dabei unsere eigenen Kinder verfluchen!

Bsp.: Wenn materielle Dinge meine Götzen sind, bringe ich einen Fluch auf meine Kinder!

Es ist wichtig, dass wir uns ehrlich vor Gott stellen, um zu prüfen, ob wir noch Götzen dienen.

Blaise Pascal: „Der Geist des Menschen glaubt ganz natürlich. Sein Wille sucht lieben zu können, so dass wenn er nicht das rechte Objekt hat dreht er sich zu den Falschen“. (frei übersetzt).

 

 

II.3. Drittes Gebot: "Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht." (2. Mose 20, 7)

3. Mose 19, 12.

Nicht schwören: Matthäus 5, 34; Jakobus 5, 12.

Nicht Gott lästern: 1. Timotheus 1, 20; Jakobus 2, 7; Offenbarung 13, 1; 16, 1.

Nicht Jesus lästern: Matthäus 9, 34; Matthäus 12, 24; Markus 3, 30; Lukas 11, 15; Lukas 22, 65.

Nicht den Namen des Herrn missbrauchen. Schwören, oder die Floskel "Gott hat zur mir gesprochen" verwenden, oder nicht die Ehre Gott geben, wenn er gewirkt hat, oder mit dem Mund Gott Ehre geben, wenn das Herz nicht dahinter steht. Gläubige, die den Namen des Herrn missbrauchen, haben immer größere Schwierigkeiten zu erkennen, ob sie den Willen Gottes tun. (gut ausgearbeitet von W.NEE im „Geistlichen Menschen“).

Aber das ist nicht alles, denn der Text macht deutlich, dass,  wer den Namen des Herrn missbraucht, bestraft wird. Folge dieser Sünde ist eine Zurechtweisung, eine Strafe Gottes.

Hesekiel 14, 1-6 :

1 ¶  Und es kamen etliche Männer von den Ältesten Israels zu mir und setzten sich vor mich hin.

2  Da erging das Wort des HERRN an mich also:

3  Menschensohn, diese Männer haben ihre Götzen in ihr Herz geschlossen und den Anstoß zu ihrer Missetat vor sich hingesetzt!

4  Sollte ich mich wohl von ihnen befragen lassen? Darum rede zu ihnen und sprich: So spricht Gott, der HERR: Jedermann vom Hause Israel, der seine Götzen in sein Herz schließt und den Anstoß zu seiner Missetat vor sich hinsetzt und zum Propheten kommt, dem will ich, der HERR selbst, nach der Menge seiner Götzen antworten,

5  um dem Hause Israel ans Herz zu greifen, weil sie um aller ihrer Götzen willen sich von mir entfremdet haben.

6  Darum sprich zu dem Hause Israel: So spricht Gott, der HERR: Kehret um und wendet euch von euren Götzen ab und wendet eure Angesichter von allen euren Gräueln ab!

 

Beim Missbrauchen von Gottes Namen kann man so weit gehen, dass man als falschen Prophet vom Feind gebraucht wird: Jeremia 23, 16-32:

16  So spricht der HERR der Heerscharen: Höret nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie wiegen euch in eitlen Wahn; das Gesicht des eigenen Herzens verkünden sie und nicht was aus dem Munde des HERRN kommt;

17  sie sagen zu denen, die mich verachten: Der HERR hat gesagt: «Friede sei mit euch!» Und zu allen denen, die in der Verstocktheit ihres Herzens wandeln, sprechen sie: «Es wird kein Unglück über euch kommen!»

18  Denn wer hat im Rat des HERRN gestanden und hat sein Wort gesehen und gehört? Wer auf mein Wort gemerkt hat, der hat es gehört!

19  Siehe, ein Sturmwind geht aus vom HERRN, und ein Wirbelsturm entlädt sich auf das Haupt der Gottlosen!

20  Der Zorn des HERRN wird nicht nachlassen, bis er die Gedanken seines Herzens vollbracht und ausgeführt hat. Zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen!

21  Ich sandte diese Propheten nicht, dennoch liefen sie; ich redete nicht zu ihnen, dennoch weissagten sie.

22  Hätten sie in meinem Rate gestanden, so würden sie meinem Volke meine Worte predigen und sie abbringen von ihrem bösen Wege und von ihren schlimmen Taten!

23  Bin ich denn nur Gott in der Nähe, spricht der HERR, und nicht auch Gott in der Ferne?

24  Kann sich jemand so heimlich verbergen, dass ich ihn nicht sehe? spricht der HERR. Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde? spricht der HERR.

25  Ich habe gehört, was die Propheten reden, die in meinem Namen Lügen prophezeien und sagen: «Mir hat geträumt, mir hat geträumt!»

26  Wie lange soll die falsche Weissagung im Herzen der Propheten bleiben, die betrügerische Weissagung ihres Herzens?

27  Haben sie etwa im Sinn, bei meinem Volk meinen Namen in Vergessenheit zu bringen durch die Träume, die sie einander erzählen, gleichwie ihre Väter meinen Namen vergessen haben über dem Baal?

28  Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum; wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort wahrhaftig! Was hat das Stroh mit dem Weizen gemein? spricht der HERR.

29  Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?

30  Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die meine Worte stehlen, einer dem andern;

31  siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die ihre eigenen Zungen nehmen, um einen Gottesspruch zu sprechen;

32  siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, welche erlogene Träume erzählen und durch ihre Lügen und Prahlereien mein Volk irreführen, da ich sie doch nicht gesandt und ihnen nichts befohlen habe und sie auch diesem Volk gar nichts nützen können, spricht der HERR.

 

 

 

II.1.4. Viertes Gebot: "Gedenke des Sabattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Das sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der Her Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn." (2. Mose 20, 8.-11)

 

1. Mose 2, 3; 2. Mose 16, 23; 5. Mose 5, 12; Psalm 118; 24; Matthäus 12, 1-8; Markus 2, 27; Hebräer 4, 4; 2. Mose 34, 21; Nehemia 10, 32; Jesaja 56; 2; Jesaja 58, 13+14.

5. Mose 5, 12:

12  Beobachte den Sabbattag, dass du ihn heiligest, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat.

13  Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun;

 

Gott, der Schöpfer, hat Ruhe für den Menschen vorgesehen. Dieser Ruhetag ist ein Geschenk Gottes. Ein Tag, der abgesondert wird (geheiligt), ein Tag, an dem sich der Mensch nicht um seine Aktivitäten, seine Ziele, seine Aufgaben kümmert, ein Tag, der für Gott da ist, für Ruhe in Gott, für Ruhe mit Gott.

Es ist auch ein Tag, an dem wir die Möglichkeit haben, die Bilanz zu ziehen bezüglich der Beweggründe unserer Taten, indem wir zu Gott kommen, um unser Leben zu regeln und um ihm in Anbetung zu leben.

Die Arbeit ist ein Gebot Gottes, auch im Neuen Testament (2. Thessalonicher 3, 10) und die Ruhe ist ein Gebot Gottes. Gott, unser Schöpfer, weiß, was der Mensch benötigt, um ein effektives und ausgeglichenes Leben zu führen.

In Bezug auf gewisse Arbeitszeiten und bestimmte Arbeitsplätze wirft dieses Gebot Fragen auf, und die Gemeinde muss lernen, wie sie dieses Prinzip in den verschiedenen Kontexten und Kulturkreisen anwendet.

Am Ruhetag haben wir außerdem die Möglichkeit Gutes zu tun. Wir sehen das an dem zahlreichen Einschreiten des Herrn am Sabbattag (Matthäus 12, 12; Markus 6, 2, Johannes 7, 23; Johannes 9, 14; Apostelgeschichte 16, 13; Apostelgeschichte 17, 2).

Gott möchte dass wir uns ausruhen, weil auch er sich ausruhte! Sollte unsere Arbeit wichtiger als die seine sein? Sollten wir etwa unersetzlich sein?

Matthäus 12, 1-12 :

1 ¶  Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Saaten; seine Jünger aber hungerten und fingen an, Ähren abzustreifen und zu essen.

2  Als aber das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist!

3  Er aber sagte zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und seine Gefährten hungerte?

4  Wie er in das Haus Gottes hineinging und sie die Schaubrote aßen, welche weder er noch seine Gefährten essen durften, sondern allein die Priester?

5  Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen und doch ohne Schuld sind?

6  Ich sage euch aber: Hier ist ein Größerer als der Tempel!

7  Wenn ihr aber wüsstet, was das heißt: «Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer», so hättet ihr die Unschuldigen nicht verurteilt.

8  Denn des Menschen Sohn ist Herr über den Sabbat.

9  Und er ging von dort weiter und kam in ihre Synagoge.

10  Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten ihn und sprachen: Darf man am Sabbat heilen? damit sie ihn verklagen könnten.

11  Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch ist unter euch, der ein Schaf hat und, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, es nicht ergreift und herauszieht?

12  Wie viel besser ist nun ein Mensch, denn ein Schaf! Darum darf man am Sabbat wohl Gutes tun.

Sabbat halten oder nicht sollte nicht eine Möglichkeit sein um Brüder zu richten: Kolosser 2, 16; Römer  14, 5. Die Gemeinde kam am Sonntag zum Brotbrechen zusammen Apostelgeschichte 20, 7.

Kolosser 2, 16+17:

16 ¶  So soll euch nun niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen eines Festes oder Neumonds oder Sabbats,

17  welche Dinge doch nur ein Schatten derer sind, die kommen sollten, wovon aber Christus das Wesen hat.

 

 

II.2. Die Beziehung mit dem Nächsten

 

II.2.1. Fünftes Gebot: "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande das dir der Herr, dein Gott, geben wird." (2.Mose 20, 12)

2.Mose 20, 12; 3.Mose 19, 3; 5.Mose 27, 16; Sprüche 1, 8; Sprüche 20, 20; Sprüche 30, 17; Matthäus 15, 4; Epheser 6, 2+3; 1. Timotheus 5, 4.

Eltern sind ein Zeichen der Vaterschaft und Autorität Gottes, "von dem jede Vaterschaft in den Himmeln und auf Erden benannt wird" (Epheser 3, 15). Die Rebellion gegen diesen Befehl führt zu einer Beeinträchtigung des Lebens (5. Mose 5, 16; Epheser 6, 2+3), weil sie die Quelle austrocknen lässt und die Freude schwächt, die Gott innerhalb der Familie vorgesehen hat. Ein Mangel an Respekt gegenüber den Eltern ist schlimm: 5. Mose 27, 16.

16  Verflucht sei, wer seinen Vater und seine Mutter verachtet! Und alles Volk soll sagen: Amen!

 

Dieses Gebot leitet uns in die zweite Tafel ein, die die Beziehungen mit unserem Nächsten betrifft. Gott möchte, dass die Familie eine Stetigkeit im Leben und in der Verantwortung von Generation zu Generation beweist. Durch dieses Gebot wird der Mensch dazu aufgerufen, sich nicht um sich selbst zu drehen, sondern sich um seine Eltern und deren Wohlergehen zu kümmern.

Diese Haltung unterstützt eine Weitergabe von geistlichem Kapital, von Erkenntnis, von Gewohnheiten und Gebräuchen. Sich von diesem Gebot abwenden, heißt auch, den Reichtum eines weitergegebenen Lebens zu verpassen.

 

Der Befehl, die Eltern zu respektieren, ist direkt verbunden mit einer Haltung der Unterordnung, die die Eltern gegenüber Gott, gegenüber dem göttlichen Gesetz haben. (5,Mo.6, 4-8+10-12).

 

Was aber, wenn die Eltern atheistisch eingestellt sind oder dem Teufel dienen? Das Kind muss lernen, sie zu respektieren, aber muss sich von den Überzeugungen distanzieren und den Überzeugungen der Bibel unterstellen. (Hier ist es möglich, dass Respekt und Ungehorsam nötig sind.) Das Kind fährt fort, die Eltern ganz konkret zu lieben.

Wir sind in unserer Generation geprägt von einer Haltung der Unabhängigkeit, als existiere unsere Generation nicht als direkte Frucht der vorhergehenden, als ob die nachkommende Generation die gerade lebende weit überholen könnte.

Die Brücke zwischen den Generationen ist ein Segen, und wir müssen diese Haltung an den Tag legen.

Dieses Gebot beinhaltet einen Segen. Dieser besteht aus einer Verlängerung des Lebens in einem Land, dass der Herr uns geben wird. Der Segen, der darauf liegt, sich um unsere Eltern zu sorgen und die Gebote Gottes zu halten (weil sie ein Ganzes darstellen), heißt, die Erkenntnisse der Eltern auszuweiten, indem wir ihr Kapital erben.

 

 

 

II.2.2. Sechstes Gebot: "Du sollst nicht töten" (2. Mose 20, 13) oder "Du sollst keinen Mord begehen".

Matthäus 19, 18; Römer 13, 9; 1. Petrus 4, 15; 1.Jn.3, 15.

Das Leben des Nächsten ist - wie das meine - nach dem Ebenbild Gottes geschaffen. Ob dieses Leben sich im Stadium eine Fötus oder der Krankheit am Rande des Todes befindet, es ist Eigentum Gottes. Das Leben ist daher unantastbar - durch die Schöpfung, durch die Bestimmung.

Folgende Punkte bedürfen einer genaueren Überlegung:

·      das Tragen von Waffen, Krieg im allgemeinen; im Zusammenhang mit der Unterordnung unter Autoritäten

·      die Todesstrafe als Mittel der Rechtsprechung auf Erden unter Berücksichtigung von Römer 13, 1-4

In diesen Punkten wird es unterschiedlichen Überlegungen und Überzeugungen geben, und diese Unterschiede müssen akzeptiert werden.

Jesus erweitert diese Gebot in Matthäus 5, 21-22.

21 ¶  Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: «Du sollst nicht töten»; wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein.

22  Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka! der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr! der wird dem höllischen Feuer verfallen sein.

 

 

II.2.3. Siebtes Gebot: "Du sollst nicht ehebrechen" (2. Mose 20, 14).

Die Frau gehört ihrem Mann; der Mann gehört seiner Frau, und alle beiden gehören Gott. Gott erlaubt nicht, dass eine Verbindung durch Untreue zerbrochen wird.

3. Mose 20, 10: Ehebrechen = Todesstrafe

Matthäus 5, 27-28; 19, 9; Römer 7, 2+3; 1. Korinther 6, 9; 2.Petr, 2, 14; Hiob 24, 15; Apostelgeschichte 2, 38-40; Römer 12, 1+2.

Ich verletze dieses Gebot, wenn ich die Ehe nicht als unwiderrufliche Verbindung für das gesamte Leben und jede sexuelle Tätigkeit außerhalb der Ehe als verdammlich erachte. Dies zu verstehen heißt, die Disziplin der Augen und der Gedanken zu akzeptieren

Matthäus 5, 27-28:

27 ¶  Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: «Du sollst nicht ehebrechen!»

28  Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.

29  Wenn dir aber dein rechtes Auge ein Anstoß zur Sünde wird, so reiß es aus und wirf es von dir. Denn es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verloren gehe, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.

 

 

Dies zu verstehen bedeutet, dass ich mich jeglicher Veranstaltung, Lektüre, Kleidung und Beziehung enthalte, die eine Versuchung zur Untreue sind, weil ich weiß, dass mein Körper ein Tempel des heiligen Geistes ist.

 

 

II.2.4. Achtes Gebot: "Du sollst nicht stehlen" (2. Mose 20, 15).

Die Erde und alles was darauf ist gehört nur einem wahren Besitzer (2.Mose 9, 29; Haggai 2, 9; Psalm 50, 12; 1. Korinther 10, 26). Ich verletze dieses Gebot, wenn ich etwas in meinen Besitz bringe, was mir nicht gehört. Ich nehme das, was Gott gehört. Ich bin eingesetzt als Verwalter der Güter, die Gott mir zur Verfügung gestellt hat und ich muss sie mit Sorgfalt verwalten. Ich habe nicht das Recht, das zu stehlen, was Gott gehört.

 

Beispiele:

·      Ehre (Matthäus 6, 13)

·      die höchste und größte Liebe: geistlicher Ehebruch ist ein Diebstahl (Lukas 14, 26)

·      der Zehnte meiner Güter: (3. Mose 27, 30) - das ist ganz bestimmt das mindeste im neuen Bund!

·      der Körper, die Kräfte (1. Korinther 6, 19)

            Ich habe kein Recht darauf, das zu stehlen, was der Gesellschaft gehört:

·      Diebstahl gegenüber dem Staat (unrechte Steuererklärung)

·      schlechte Verwaltung oder vorsätzliche Beschädigung von Allgemeingut

            Ich habe kein Recht darauf, etwas zu stehlen, was meinem Nächsten gehört:

·      den Ruf eines anderen stehlen (durch Verleumdung, üble Nachrede)

·      die Zeit eines anderen stehlen (durch Undiszipliniertheit)

·      den Besitz eines anderen stehlen (1. Thessalonicher 4, 6)

·      materialistisch leben (das bedeutet ebenso, dass ich meinem Nächsten das notwendige stehle) Epheser 4, 28; Titus 2, 10; 1. Petrus 4, 15.

 

 

 

II.2.5. Neuntes Gebot: "Du sollt nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten" (2. Mose 20, 16).

2. Mose 23, 1; Sprüche 12, 17; Sprüche 19, 9; Sprüche 24, 28; Sprüche 25, 18.

Das Mittel zur Kommunikation, das Gott den Menschen gegeben hat, die Sprache, muss dem Dienst zur Wahrheit unterstehen. Das Wort, die Sprache soll ein Zeugnis von Gottes Sprache sein. Jegliche Lüge meinem Nächsten gegenüber, jede Haltung und Rede, die dem Befehl Gottes ungehorsam ist, ist Sünde.

Nachrede: Psalm 101, 5; Sprüche 10, 18; Sprüche 11, 9; Jeremia 9, 3.

Kolosser 3, 12-13:

12 ¶  Ziehet nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld,

13  ertraget einander und vergebet einander, wenn einer wider den andern zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, also auch ihr.

14  Über dies alles aber habet die Liebe, welche das Band der Vollkommenheit ist.

15  Und der Friede Christi herrsche in euren Herzen, zu welchem ihr auch berufen seid in einem Leibe. Seid auch dankbar!

 

 

 

 

II.2.6. Zehntes Gebot: "Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat." (2. Mose 20, 17)

Der Begierde absagen, bedeutet die Wurzel des Übels anpacken, die sich im untersten unseres Herzens verbirgt (Matthäus 15, 19).   Begierde kann sich selbst hinter scheinbarem Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes verbergen. Gott möchte, dass unser Herz wahrhaftig aufrichtig ist.

Wenn ich angesichts des kostenlosen Angebots des ewigen Lebens, ständig unzufrieden bin und mich um mich selbst drehe, statt Gott zu danken und ihm zu dienen, beweise ich damit, dass ich nur den Segen Gottes und seine Wohltaten begehre, statt ihm zu dienen und für Ihn zu leben.

 

 

 

 

II.3. Die Werke Satans stellen sich den zehn Geboten entgegen:

 

Beim Überfliegen den zehn Gebote und wenn wir an das Leben denken, dass wir auf der Erde führen, wird uns klar, dass der Feind, der Teufel, seine Anstrengungen darauf richtet, den Menschen in den Ungehorsam zu drängen und dass er den Menschen dazu inspiriert, im Widerstand zu den 10 Geboten zu leben.  Es ist deshalb wichtig, folgendes zu verstehen:

1.   Hinter allen falschen Göttern steht er, um sich anbeten zu lassen.

 

2.   Er verbirgt sich hinter allen Vertretern falscher Götter.

 

3.   Er will jedes Wort von seiner Bedeutung entledigen, allen voran den Namen Gottes.

 

4.   Er ist der Tyrann, der mit unermüdlichen Anstrengungen knechtet.

 

5.   Er will jegliche Autorität untergraben, um seine aufzustellen und um so eine Mauer zwischen den Generationen aufzubauen und die Kinder gegen ihre Eltern aufzubringen.

 

6.   Er will von Anfang an töten. (Johannes 8, 44)

 

7.   Er ist der Scheider; derjenige, der alle Wunder Gottes untergräbt, darunter auch die Ehe und die Familie.

 

8.   Er ist der eigentliche Dieb, der die Macht an sich gerissen und den Titel "Fürst der Welt" angemaßt hat.

 

9.   Der Vater der Lüge, der Beschuldiger, der Eingeber von Nachrede und Verleumdung.

 

10.Der Unterzeichner aller Ansprüche, Frustrationen und Begehren.

 

 

 

 

 

III. Die Ethik Jesu Christi, seine Darstellung im Johannesevangelium

 

III.1. Seinen Nächsten lieben wie sich selbst:

 

Im Johannesevangelium ist die Darstellung des christlichen Leben sehr unterschiedlich zu der synoptischen, im Besonderen der des Matthäusevangeliums, welches der Gerechtigkeit des Reiches Gottes in der Bergpredigt einen großen Platz einräumt (Matthäus 5, 20).

 

In allen vier Evangelien geht es um die christliche Art und Weise sich zu verhalten, aber sie drücken dies unterschiedlich aus. Johannes sagt, dass die Jünger Jesu die Wahrheit tun müssen (Johannes 3, 21)

20  Denn wer Arges tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht gestraft werden.

21  Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zum Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott getan sind.

 

. Dieser Ausdruck, dem griechischen Weltbild völlig fremd, hat seine Wurzeln im A.T.

1. Samuel 12, 24  So fürchtet nun den HERRN und dienet ihm in Wahrheit, mit eurem ganzen Herzen; denn seht, wie mächtig er sich an euch bewiesen hat!

 

2. Könige 20, 3  Ach, HERR, gedenke doch, dass ich in Wahrheit und von ganzem Herzen vor dir gewandelt und getan habe, was gut ist in deinen Augen!

 

2. Chronik 19, 9  Und er gebot ihnen und sprach: Also sollt ihr handeln in der Furcht des HERRN, in Wahrheit und mit unverletztem Gewissen.

 

 und erscheint häufig in der qumranischen Literatur. Nach Johannes wird der "Wahrheit" die Bedeutung in Jesus gegeben. Er ist die Fleischwerdung der erlösenden Planes Gottes. Die Wahrheit tun heißt folglich, im Licht der Offenbarung leben, das Jesus gebracht hat.

 

Johannes 1, 17 zeigt sehr gut, dass mit Jesus ein Zeitalter begonnen hat, welches das Zeitalter des mosaischen Gesetzes überragt.

15 ¶  Johannes zeugte von ihm, rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir kommt, ist vor mir gewesen, denn er war eher als ich.

16  Und aus seiner Fülle haben wir alle empfangen Gnade um Gnade.

17  Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.

 

Das Gesetz und die Propheten deuten auf Jesus hin (1, 45; 5, 39), aber es sind die Worte Jesu, die die Verhaltensnorm werden (8, 51; 12, 47; 15, 7).

Johannes 8, 51 ¶ Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit!

Johannes 12, 47:

46  Ich bin als ein Licht in die Welt gekommen, damit niemand, der an mich glaubt, in der Finsternis bleibe.

47  Und wenn jemand meine Worte hört und nicht hält, so richte ich ihn nicht; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern damit ich die Welt rette.

48  Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tage.

 

 

Sie sind in der Tat Wort Gottes (17, 8). Die Jünger Jesu sollen sein Wort hören, es empfangen und behalten gleichwie auch seine Gebote (14, 15+21; 15, 10).

 

Außerdem besteht der Glaube an Jesus, der zum ewigen Leben führt, darin, ihm zu gehorchen (3, 36). Um dieses Leben zu empfangen, müssen wir auch den Willen Gottes tun (7, 17). Aufgrund dieser Verse wollte man aus Jesus, wie er im Johannesevangelium dargestellt ist; einen zweiten Mose machen, der volle Autorität hätte zum Thema "Glaube und Moral", Erlasser eines zweiten Gesetzes. Beim näheren Hinsehen lässt sich das, was Johannes unter den Geboten und Worten Jesu versteht, in einem einzigen Wort zusammenfassen - "LIEBE".

"Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe." (15, 12).

 

"Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt." (13, 34).

 

Es ist deshalb keine Übertreibung zu sagen, dass die Ethik Jesu nach Johannes zusammengefasst wird in dem Gebot der Liebe.

 

An sich ist das Gebot der Liebe kein neues, es wird schon in dem mosaischen Gesetz gefunden: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (3. Mose 19, 18). Trotzdem beschränkt sich die Anwendung dieses Gebot im A.T. "ganz eindeutig auf die Mitglieder im Bund mit Jahwe und weitet sich nicht automatisch auf alle Menschen aus." Die Bruderliebe spielt eine wichtige Rolle im Judentum. Das Handbuch der Disziplin von Qumran befiehlt, alle Söhne des Lichts zu lieben und alle Söhne der Finsternis zu hassen. In den Synoptiker schlägt Jesus eine komplett neue Richtung ein, indem er den Inhalt sämtlicher Forderungen des Gesetzes zusammenfasst in dem Gebot:

"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften" und "Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst." (Markus 12, 30+31).

 

Er gibt eine neue Begriffsbestimmung von "Nächster" im Gleichnis des Barmherzigen Samariters. Der Nächste ist nicht ein Mitglieder der Bundesgemeinschaft, sondern jeder Mensch, der Hilfe und Liebe nötig hat. (Lukas 10, 30-37). Der Nächste ist heute auf meinem Weg.

 

Jesus geht sogar noch weiter:

 "Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch : Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen." (Matthäus 5, 43-44).

Er fügt hinzu, dass es einfach ist, seine Freunde zu lieben und dass selbst die Heiden dies tun. Aber die, die Kinder des Vaters des Himmels sein möchten, müssen selbst ihre Feine lieben.

Wie weit entfernt ist die Liebe im Koran : „ Sourate V : La table servie!

Verset 51 : „O vous qui croyez! Ne prenez pas pour amis les Juifs et les Chrétiens ; ils sont amis les uns des autres. Celui qui, parmi vous, les prends pour amis, est des leurs. Dieu ne dirige pas le peuple injuste ! »

Verset 57 : „O vous qui croyez! Ne prenez pas pour amis ceux qui considèrent votre religion comme un sujet de raillerie et de jeu parmi ceux auxquels le Livre a été donné avant vous et parmi les impies.“

 

III.2. Lieben, wie Jesus uns geliebt hat

 

Was ist in diesem Zusammenhang neu an dem johannischen  Gebot einander zu lieben (13, 34)? Die Antwort kommt aus dem Mund Jesu:

"...wie ich euch geliebt habe".

Die göttliche Liebe hat als Vorbild die Liebe Jesu, diese wiederum eifert der Liebe des Vaters nach. "Gott ist Liebe" (1.Johannes 4, 8).  Er zeigte sie, indem er seinen Sohn gab und opferte (3, 16). Lieben bis hin zur Hingabe seines Lebens! Dies ist die neue Dimension der Liebe (1.Johannes 3, 16).

16  Daran haben wir die Liebe erkannt, dass er sein Leben für uns eingesetzt hat; auch wir sind schuldig, für die Brüder das Leben einzusetzen.

17  Wer aber den zeitlichen Lebensunterhalt hat und seinen Bruder darben sieht und sein Herz vor ihm zuschließt, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?

18  Kindlein, lasset uns nicht mit Worten lieben, noch mit der Zunge, sondern in der Tat und Wahrheit!

19  Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und damit werden wir unsre Herzen vor Ihm stillen,

20 ¶  dass, wenn unser Herz uns verdammt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß.

 

 

Die Liebe Jesu besteht darin, den anderen zu dienen (Johannes 13), den Platz des Dieners, des Sklaven einzunehmen. Er zeigt auf, dass die größte Liebe der hat, der anderen geben kann. Im Leben Jesu ist die Demut das Höchste (Philipper 2), und das Streben nach eigenem Wohlergehen das Scheitern des geistlichen Lebens.

Philipper 2:

1 ¶  Gibt es nun irgendwelche Ermahnung in Christus, gibt es Zuspruch der Liebe, gibt es Gemeinschaft des Geistes, gibt es Herzlichkeit und Erbarmen,

2  so machet meine Freude völlig, indem ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habet, einmütig und auf eines bedacht seid,

3  nichts tut aus Parteigeist oder eitler Ruhmsucht, sondern durch Demut einer den andern höher achtet als sich selbst,

4  indem jeder nicht nur das Seine ins Auge fasst, sondern auch das des andern.

5  Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war,

6  welcher, da er sich in Gottes Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein;

7  sondern sich selbst entäußerte, die Gestalt eines Knechtes annahm und den Menschen ähnlich wurde,

8  und in seiner äußern Erscheinung wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod, ja bis zum Kreuzestod.

 

 

 

IV. Die Paulinische Ethik und ihre Triebkräfte: (Motivation)

 

Beim Studium quer durch die Briefe des Paulus können wir entdecken, welches die unterschiedlichen Triebkräfte sind, die uns dazu bringen, nach der christlichen Moral zu leben und den Geboten Gottes zu gehorchen. Wir beschränken uns auf sieben Triebkräfte, von denen er immer wieder spricht.

 

IV.1. Die Gegenwart des Heiligen Geistes:

 

Wir haben durch die Wiedergeburt den Heiligen Geist empfangen (Römer 5, 5). Seine Gegenwart "allein" erlaubt nur ein "grobes" Erkenntnisvermögen, weil der Heilige Geist mit den Vorgaben des Wortes Gottes, der Bibel, arbeitet. Unser Lesen und Studieren der Bibel erlaubt dem Heiligen Geist, uns mit Exaktheit zu führen.  Das heißt also, dass es immer eine Zusammenarbeit zwischen Gott und uns gibt. Unsere Arbeit = das Wort Gottes kennen und ihm gehorchen. Sein Wirken = die richtigen Gedanken im richtigen Moment zutragen. Johannes 16, 13; Johannes 17, 13-19; Römer 5, 5; Römer 8, 9; 1. Korinther 3, 16; 1. Korinther 6, 19.

 

IV.2. Der Appell an den Verstand und die Vernunft:

 

Der Apostel Paulus ruft oft seine Leser zu heiligen Gedanken und zur Vernunft auf. Epheser 5, 18; 1. Thessalonicher 4, 12; Römer 14, 18; Epheser 5, 12; Philipper 4, 8+9.

1. Thessalonicher 4, 11-12 : Wir ermahnen euch aber, ihr Brüder, darin noch mehr zuzunehmen

11  und eure Ehre darein zu setzen, ein ruhiges Leben zu führen, eure eigenen Angelegenheiten zu besorgen und mit euren eigenen Händen zu arbeiten, ganz wie wir euch befohlen haben,

12  damit ihr ehrbar wandelt vor denen draußen und niemandes Hilfe bedürfet.

 

Römer 14, 17  Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im heiligen Geist;

18  wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und auch von den Menschen gebilligt.

19  So lasst uns nun dem nachjagen, was zum Frieden und zur Erbauung untereinander dient.

20  Zerstöre nicht wegen einer Speise Gottes Werk! Es ist zwar alles rein, aber es ist demjenigen schädlich, welcher es mit Anstoß isst.

 

 

IV.3. Die Nachahmung Jesu-Christi:

 

Das Kind Gottes möchte seinem Gott gefallen, ihm angenehm sein, Jesus nachahmen. 1. Thessalonicher 1, 6;

6   Und ihr seid unsere und des Herrn Nachfolger geworden, indem ihr das Wort unter viel Trübsal aufnahmet mit Freude des heiligen Geistes,

7  so dass ihr Vorbilder geworden seid für alle Gläubigen in Mazedonien und Achaja.

 

1. Korinther 11, 1.  Werdet meine Nachahmer, gleichwie ich Christi!

1. Korinther 4, 16  So ermahne ich euch nun: Werdet meine Nachahmer!

Epheser 5, 1  Werdet nun Gottes Nachahmer als geliebte Kinder

Philipper 3, 17 Werdet meine Nachahmer, ihr Brüder, und sehet auf die, welche so wandeln, wie ihr uns zum Vorbilde habt.

 

Der Mensch hat das Verlangen ein Model nachzuahmen, jemanden, der darauf Lust macht, der lebt, wie man selbst leben möchte. Die Welt profitiert davon (das zeigt sich an den Jugendlichen und deren Stars). Möge unser Leben in Christus dieses Verlangen wecken, so dass andere Jesus kennen lernen. Die Kirche hat Vorbilder mehr nötig als "hohe Tiere".

 

 

IV.4. Die Tatsache, dass Jesus in uns lebt und wohnt:

 

Jesus ist gegenwärtig und in meinem ganzen Verhalten ist er da! Das christliche Leben basiert nicht auf einem Gesetz, sondern ist der Weg eines Menschen, der sich darüber bewusst ist, dass der Herr des Universums da ist, gegenwärtig ist. Dieses neue Leben in Christus ist die Gabe des Heiligen Geistes (2. Korinther 3, 6; Galater 5, 25) und drückt sich durch seine Frucht aus (Galater 5, 22).

 

Paulus zeigt sehr gut den Unterschied zwischen dem Werk und der Frucht auf, den Unterschied zwischen Anstrengung und geistlicher Dynamik.

 

Die Gegenwart Christi in uns zeigt sich in einer neuen Erfahrung von Liebe (Römer 5, 5), von Freiheit (Römer 8, 2) und von Dienst (Römer 7, 6). Diese Präsenz in uns erlaubt einen moralischen Wachstum (2. Korinther 3, 18). Der Gläubige, der sich vorrangig mit seinem Herrn beschäftigt, wird mehr und mehr in sein Bild umgewandelt.

 

IV.5. Die Heiligung

 

Die Heiligung ist zuallererst ein soterologischer Begriff. Ein Zustand, in welchen der Herr mich hineingeführt hat. Weil ich heilig bin (für Gott abgesondert), bin ich dazu aufgerufen, heilig zu leben. Die Heiligkeit stellt sich der Unreinheit entgegen (1. Thessalonicher 4, 7).

1. Petrus 1, 15 sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, werdet auch ihr heilig in eurem ganzen Wandel.

1. Petrus 1, 16  Denn es steht geschrieben: «Ihr sollt heilig sein! Denn ich bin heilig

Kolosser 1, 22

21  Und euch, die ihr einst entfremdet und feindlich gesinnt waret in den bösen Werken, hat er aber nun versöhnt in dem Leibe seines Fleisches durch den Tod,

22  um euch heilig und tadellos und unverklagbar darzustellen vor seinem Angesicht,

23  wenn ihr nämlich im Glauben gegründet und fest bleibet und euch nicht abbringen lasset von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt, welches in der ganzen Schöpfung unter dem Himmel gepredigt wird, dessen Diener ich, Paulus, geworden bin.

 

 

IV.6. Die Lehre von der Endzeit (Eschatologie):

 

Das Wissen darum, dass wir vor dem Richterstuhl Christi erscheinen müssen (Römer 14, 10; 2. Korinther 5, 10), motiviert zu einem heiligen Leben.

 

Wir haben keine Angst (Römer 8, 15), sondern sind dazu aufgerufen, "die Heiligung in der Furcht Gottes zu vollenden" (2. Korinther 7, 1). Der Gedanke der Belohnung ist im Plan Gottes (1. Korinther 3, 15). Paulus anerkennt den Gedanken, das Ziel zu verfehlen (1. Korinther 10) und spricht zu den Gläubigen sehr streng in Bezug auf die Sünde (Epheser 5, 5). Er möchte so laufen, dass er nicht "disqualifiziert" wird oder "ausscheiden" muss und ist nicht bereit, sich aufs Geratewohl hin einzubringen (1. Korinther 9, 27).

 

Das Ziel und der Preis bleiben ein Motivation zum Gehorsam Gott gegenüber.

 

IV.7. Die Liebe:

 

Die Liebe ist das Gesetz Christi (Galater 6, 2). Das gesamte Verhalten eines Christen, jegliche Moral sind in einem Wort enthalten "LIEBEN" (Markus 12, 30+31).

 

Der Heilige Geist ist der Geist der Liebe (Römer 15, 30; Kolosser 1, 8), der die Liebe Gottes in unsere Herzen ausgegossen hat (Römer 5, 5).

 

Die Frucht des Geistes ist die Liebe (Galater 5, 22). Die größte Gnadengabe ist die Liebe (1. Korinther 13). Die Liebe ist der echte Motor jeglicher christlichen Aktivität. (Kolosser 3, 14).

 

 

 

 

 

 

 

V. Drei klare Unterteilungen der Ethik:

 

V.1. Die Moral nach dem Plan Gottes für den Menschen nach dem Fall und in Anbetracht seiner Wiederherstellung durch die Vergebung, die Gnade und das neue Leben in Jesus Christus. Also die christliche Ethik, die Gläubige als Verhaltens- und Lebensregel annehmen.

 

Wir betrachten folgende Punkte:

 

1.   Der Ledigenstand

2.   Die Auswahl des Partners

3.   Die Zeit der Verlobung

4.   Die Ehe

5.   Die Kinder

6.   Die Familie

7.   Krankheit und Gesundheit

8.   Witwer-, Witwenstand

9.   Der Tod: der große Übergang!

 

V.1.1. Der Ledigenstand:

Gott schuf den Mann - und gab ihm eine Mission: die Erde zu beherrschen. Gott sagt: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei (1. Mose 2, 18). Und Gott schuf eine Hilfe, die ihm ähnlich war: die Frau.

Der oder die Ledige in einem gewissen Alter ist Teil einer Minderheit, über die man stereotype Vorstellungen hat. Selbst die Eltern geben ihren Kindern zu oft den Eindruck, als ob eine Heirat einen Erfolg darstelle und das Ledig-Sein ein Versagen. Wenn junge Menschen heiraten, erweckt das den Eindruck von Reife, man respektiert sie; im Gegensatz dazu kann man ein gewisses Misstrauen gegenüber Singles im selben Alter feststellen.

 

Was sagt die Bibel über das Ledig-Sein?

Matthäus 19, 12:

Drei tiefe Gründe für das Ledig-Sein:

·      natürliches Ledig-Sein. Ein Mensch, der in allein lebt, der seinen sexuellen Trieb bezähmt hat. Dies kann eine natürliche Fähigkeit sein.

·      Ledig-Sein durch Umstände und Gegebenheiten des Lebens. Das aufgedrängte (entweder durch sich selbst oder durch andere) und schließlich akzeptierte Ledig-Sein.

·      Ledig-Sein für das Königreich Gottes, um Aufgaben zu erfüllen, aufgrund einer erkannten und angenommenen Berufung; also durch eigene Wahl.

 

1. Korinther 7, 25-35

Der Apostel Paulus stellt die Vorteile des Ledig-Seins dar.

 

1. Korinther 7, 1-5

Paulus zeigt auf, dass Ledig-Sein nicht für alle das Richtige ist.

 

Die besonderen Kämpfe des Ledigenstandes:

·      Einsamkeit

·      praktische Entscheidungen, die es alleine zu treffen gilt

·      sexuelle Triebe

·      die Sicherheit in Bezug auf den eigenen Wert

 

Hilfen für das Leben als Single:

·      die Vorteile entdecken und lernen, Hindernisse zu übersteigen

·      lernen, das leben objektiv zu betrachten

·      die tiefe Freundschaft mit dem Herrn erkennen

·      konkrete Ziele haben, die erreichbar sind und gegründet auf den Geboten Gottes; Gott und seinen Nächsten lieben

·      sich in der Gemeinde einbringen und in der brüderlichen Gemeinschaft leben:

            - Hausgruppen

            - Jugendlager

            eine packende Hingabe haben

·      eine gesunde Freundschaft mit einer gleichgeschlechtlichen Person leben (keine Freundschaft, die andere ausschließt)

 

Die Schwierigkeiten und Vorteile des Ledigenstandes müssen im tiefsten Inneren akzeptiert sein, um sich entfalten zu können.

 

V.1.2. Die Auswahl des Partners: (Partnerwahl)

Sprüche 14, 9; Sprüche 16, 20; Sprüche 6, 32+33; Sprüche 18, 22; Sprüche 19, 14; Sprüche 22, 3; Sprüche 20, 25; Sprüche 20, 18; Sprüche 21, 25; Sprüche 4, 10-15.

a. Das Leben auf dieser Welt besteht aus Entscheidungen:

·      berufliche Ausbildung

·      Lebensstil, Lebensauffassung

·      die Art und Weise einen Lebenspartner zu suchen

·      die Form des Zusammenlebens (ohne Trauschein, verheiratet,..)

·      Freunde

·      Herr meines Lebens (ich, meine Umgebung, Jesus Christus)

 

b. Wie wähle ich?

1.   Überdenken und verstehen, was ich will und worauf ich mich damit festlege. Das Ziel kennen.

2.   Die Qualitäten und Nachteile des Objektes meiner Wahl kennen.

3.   Die Verantwortung meiner Entscheidung akzeptieren.

 

Wie wähle ich meinen Partner aus?

1.   Den echten Wert eines Menschen kennen. (So wird er nicht das Objekt meiner Launen, Lüste, Leidenschaften und meines Egoismus). Der Respekt anderen gegenüber stellt einen gesunden Abstand zwischen Menschen her.

 

2.   Mich kennen, indem ich mich mit Sorgfalt durch den Spiegel, den das Wort Gottes mir vorhält, betrachte. Aus der Vergebung und Gnade Gottes leben, ohne sich etwas vorzumachen.

 

 

3.   Meine menschliche Reife zu erkennen wissen (darauf kommen wir später zurück).

 

4.   Sich der Wichtigkeit der Wahl und der materiellen und geistlichen Verantwortung bewusst sein, die mit dieser Wahl zusammenhängen.

 

 

5.   Zusammen die Entscheidung treffen, sich ein Leben lang treu zu sein (gemeinsame Entscheidungen treffen können).

 

c. Wie kann ich den Willen Gottes erkennen?

 

Römer 12, 1-2

Drei Punkte:

1.   Gott unterstellen und hingeben

2.   sich dieser Welt nicht gleichstellen

3.   die Sinne erneuern

Wenn ein Christ sich eine geistliche Frau wünscht, weil er weiß, dass hier sein echter Wunsch verborgen liegt, setzt er sich damit für den Herrn ein, er lebt ein geistliches Leben. Setze dich für den Herrn ein und er setzt sich für dich ein.

 

 

d. Was ist das Ziel der Ehe?

Die Bibel sagt, dass die Ehe die Einheit Jesu mit seiner Gemeinde darstellt! Daher gilt:

·      Das christliche Ehepaar ist ein lebendiges Zeugnis der göttlichen Wahl. Wenn die Welt sein Leben sieht, kann sie die Güte des Planes Gottes erkennen.

·      Das christliche Ehepaar ist ein Zeugnis der Wirksamkeit der gegenseitigen Vergebung und eines Vertrauens ohne Schatten.

·      Das christliche Ehepaar ist ein Zeugnis von gegenseitiger Treue, der Treue einer göttlichen Vereinigung.

·      Das christliche Ehepaar ist eine Zeugnis der Unterordnung des einzelnen und der gemeinsamen Unterordnung unter Christus; und der Unterordnung des einen dem anderen in der Annahme der unterschiedlichen Rollen (Epheser 5; 1. Korinther 11):

·      Das christliche Ehepaar ist heilig (für Gott abgesondert). Der Körper des einzelnen gehört dem anderen, und jeder Körper ist der Tempel des heiligen Geistes (1. Korinther 6, 19).

 

 

e. Was ist die Bedeutung der Ehe?

1. Eine Stellungnahme innerhalb der Gesellschaft:

·      die zwei sind vereinigt: ein gemeinsamer Name

·      die zwei sind verantwortliche: der eine dem anderen, und der andere dem einen

·      die zwei haben sich Treue versprochen

·      die zwei tragen ihren Kindern gegenüber Verantwortung.

 

 

 

2. Eine Stellungnahme Gott gegenüber:

·      von Gott gesegnet sein, denn Gehorsam Gott gegenüber bringt Segen (jeglicher Gehorsam)

·      den Plan Gottes akzeptieren, der den Mann und die Frau dazu geschaffen hat, sich gegenseitig treu zu sein und sich zu vereinigen

 

3. Eine Stellungnahme dem Partner und der Familie gegenüber:

·      Treue und Schutz dem Partner gegenüber, ein einander geweihtes Leben

·      Ablösung von den Eltern, die neue Generation einer Familie

 

 

f. Was bedeutet "sich lieben"?

PHILEO = tiefe Freundschaft. Das ist die Liebe zwischen zwei Seelen. Gefühle, Verstand und freiwillige Hingabe an den anderen.

AGAPE = den andern lieben, weil er ER ist (ein Geschöpf Gottes), und nicht weil er SO UND SO ist (ein Mensch mit Wert für mich). Tiefer Respekt für das Geschöpf Gottes. Liebe, die über das sichtbare hinausgeht. Göttliche Liebe. (Liebe, die anhält, wenn der andere krank ist, behindert, verstellt, verändert).

EROS = körperliche Leidenschaft, die ausgelöst wird, indem der Körper des anderen Geschlechts wahrgenommen wird. Dies ist die verliebte Leidenschaft, die der körperliche Instinkt ist.

 

 

 

g. Praktische Tipps für die Wahl des Partners:

1. Bete zu Gott, bitte um Führung.

2. Rechne mit Gott, erwarte die Kraft Gottes..

3. Deine Priorität: die Gemeinschaft mit Gott, Hingabe an ihn.

4. Notwendige Reife: Sie zeigt sich durch:

·      die Fähigkeit, sich der Meinung eines anderen unterzuordnen, ohne sich wahllos jedem unterzuordnen

·      die Fähigkeit eigene Fehler zu erkennen, sie zuzugeben, sie zu bekennen

·      gefühlsmäßige Spannungen ertragen können

5. Versuche einen objektiven Überblick über die Situation zu gewinnen. Um die Person zu verstehen, die du im Auge hast, stelle folgende praktischen Fragen über:

·      ihr geistliches Leben?

·      ihre Persönlichkeit?

·      ihre Interessen?

·      ihr Leben bei der Arbeit und zu Hause?

·      ihre Haltung gegenüber dem anderen Geschlecht?

·      ihre Familie?

6. Wenn alles gut aussieht, binde dich langsam, bewahre Geduld. Gehe vorwärts mit der Fähigkeit auf den anderen zu hören und mit der Fähigkeit auf andere zu hören, die diese Person kennen. Sei nicht schnell auf dem gefühlsmäßigen Gebiet (Zärtlichkeiten,...), weil du so das Risiko eingehst, nicht mehr objektiv zu sein und diese Beziehung ohne großen Schmerz nicht mehr lösen zu können.

 

V.I.3. Die Verlobungszeit:

 

Die Bibel spricht nicht von einem Verlobungsfest oder von anderen Gebräuchen in der Verlobungszeit. In Israel wählten die Eltern, vor allem der Vater, die Ehefrau des jungen Mannes (1. Mose 21, 21; 1. Mose 38, 6). Der Sohn gab manchmal eine Vorliebe zu erkennen, aber der Vater kümmerte sich um die ganze Sache (1. Mose 34, 4+8, Richter 14, 1-10). In Extremfällen konnte der junge Mann sich selbst darum bemühen (1. Mose 29, 18). Man machte Geschenke an die Familie der zukünftigen Braut, manchmal auch an sie selbst (1. Mose 24, 22+53, 1. Mose 29, 18+27; 1. Mose 34, 12; 1. Samuel 18, 25; 1. Korinther 7, 36-38).

Das Wort "Verlobung" kommt von  „Fiance = Vertrauen“, das bis zum 15.Jahrhundert "eine Verpflichtung eingehen" gedeutete. "Fier“ ist die Wurzel des Wortes vom lateinischen "fidare" = sich anvertrauen; und "fidus" - treu.

Die Verlobung ist daher eine Verpflichtung zur Treue, und die Verlobungszeit ist die Zeit zwischen dem Versprechen und der Heirat. Diese Verpflichtung beinhaltet eine eindeutige Haltung gegenüber Personen des anderen Geschlechts. Die getroffene Wahl muss von den anderen in der Haltung gesehen werden. Gott gibt wichtigen Dingen Zeit (Bsp.: vom Fötus bis zur Geburt).

 

Worin besteht die Verlobungszeit?

a) für die Verlobten:

Das Kennenlernen des anderen und seiner selbst (Philipper 2, 3)

·      den andern verstehen, hören und begreifen lernen

·      seine Art zu denken entdecken, was beschäftigt ihn, wie lebt er sein Leben, wonach strebt er oder strebt er nach nichts

·      lernen, wirklich zusammen zu gehören, seine Sorgen zu teilen, seine wunden Punkte, seine Zweifel

·      sich gemeinsam Projekte vornehmen, materielle Prioritäten festlegen, die Gestaltung des Lebensalltags abstimmen

·      zusammen auf das gemeinsame Leben sparen

·      den Beruf des anderen verstehen

·      diejenigen sein, die sich am meisten auf der Welt lieben

·      die Familie des anderen kennen lernen

Das Teilen der Schwächen ist Teil der Wirklichkeit. Im Austausch lernen die Verlobten fortwährend ein Gleichgewicht zwischen dem Gefühl und dem Verstand zu finden, zwischen der Vorstellung und der Wirklichkeit. Der Austausch durch Briefe ist dem tiefen Dialog sehr nützlich. Man muss den Austausch lernen, er ist die notwendige Grundlage des Familienlebens.

 

Diese Notwendigkeit, sich besser kennen zulernen, darf jedoch keine Entschuldigung für ein häufiges Zusammensein zu zweit sein. Die zu große Nähe in der Zweisamkeit ist eine Quelle von Fall. Ein Austausch kann auch auf einem Spaziergang stattfinden, oder innerhalb einer Gruppe...

In der Zeit der Verlobung fallen die Schutzmauern, die Gott aufgestellt hat, um den Menschen allein zu bewahren:

- die Mauer, die die totale Öffnung des Herzens verhindert

- die Mauer der körperlichen Zurückhaltung dem anderen gegenüber

Einige dieser Mauern fallen während der Verlobungszeit, andere müssen stehen bleiben und erst nach der Heirat stürzen. Von daher wird Selbstbeherrschung verlangt.

 

 

b) für die gegenseitigen Familien:

Die Verlobten sind Teil zweier Familien. Diese Familien müssen die Person kennen lernen, die in ihren Freundeskreis, ihre Verwandtschaft eintreten wird. Es ist unumgänglich, die Familie kennen zu lernen, das Milieu in dem der andere gelebt hat und noch lebt. Die Eltern werden von einer positiven Einstellung ihnen gegenüber berührt sein, von einer zuhörenden, respektvollen und liebevollen Haltung. Wir können nicht von einer Familie verlangen, uns zu lieben, wenn sie nicht die Gelegenheit hat, uns kennen zu lernen, zu wissen, wer wir sind. Es ist deshalb gut, Zeit mit den Familien zu verbringen, ohne sich in Beschlag nehmen zu lassen, ohne Versprechen zu geben, die wir nicht einhalten können.

Als Gläubige tragen wir ein Beispiel von Weisheit und Liebe hinaus.

Wir respektieren familiäre Gebräuche (wenn sie nicht dem Wort widersprechen). Z.B. den Vater des Mädchens fragen, ob man mit der Tochter ausgehen darf. Diese Gewohnheiten unterscheiden sich nach Region und sozialer Schicht.

Die Familien sollten nicht belastet werden mit dem Wunsch nach einer Hochzeit, die teuer und belastend ist.

 

c) für die Gemeinde:

·      den Dialog mit dem Pastor oder mit einem Ältesten pflegen, um Rat zu empfangen und herauszufinden, wie man sich der Gemeinde gegenüber verhalten soll

·      sich gemeinsam in Aktivitäten der Gemeinde einbringen

·      eine Kontaktfamilie in der Gemeinde haben, in der beide sich wohl fühlen

 

V.I.4. Die Ehe:

 

Die Ehe ist das Versprechen, das sich über das gesamte Leben hin ausstreckt, mit Hilfe Gottes einander treu zu sein und gemeinsam den Willen Gottes zu tun.

Ein wichtiger Schritt: 1. Mose 2, 24: "Ein Mann wird Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhangen."

- Vater und Mutter verlassen. Nicht mehr von den Eltern abhängig sein, die Verantwortung des Alltags selbst tragen; eine neue Zelle des Zeugnisses sein.

- seiner Frau anhangen (einander anhangen). Nicht selbständig  sein.

(Koreanisches Sprichwort: Bete, bevor du in den Krieg ziehst! Bete zwei Mal, bevor du auf See fährst! Bete drei Mal, bevor Du dich verheiratest!)

 

Die Hochzeit:

Die Bibel gibt keine Einzelheiten bezüglich der Hochzeit an. Sie ist Ausdruck der Freude innerhalb der Familie und eine Möglichkeit sich als Familie und unter Freunden zusammenzufinden. Welche Überlegungen kann man in diesem Zusammenhang stellen:

- Freude, jedoch reine Freude (hier gibt es bestimmte Entscheidungen bezüglich Alkohol, bestimmter Spiele, etc. zu treffen)

- ausgeglichene Ausgaben im Gleichgewicht mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen

- Überlegungen bezüglich des Zeugnisses, das während einer Hochzeit gegeben wird (Aufführungen, Musik, Lieder, Zeugnisse,...)

- Ausdruck der Dankbarkeit den Eltern gegenüber für die bei ihnen verbrachte Zeit, für die empfangenen Güter (Erziehung, Ausbildung, ...)

(Die Verheirateten müssen sich daran erinnern, dass dieses Fest nicht unbedingt für sie gilt, sondern für die Familie und die Freunde.)

 

Ehe und Kinder:

Gott schuf die eheliche Gemeinschaft, damit der Mensch sich auf der Erde fortpflanzt und sich die Erde untertan macht. Während der Zeit des alten Bundes war es ein echter Fluch, keine Kinder zu haben. Weil jede Geburt Wachstum des Volkes Gottes bedeutete und damit die Ankunft des Messias näher brachte.

 

Seit der Ankunft des Messias ist es immer ein Segen, Kinder zu haben, aber im neuen Bund geht es darum, das Königreich Gottes zu "bevölkern", geistliche Kinder müssen gezeugt werden. Das gläubige Ehepaar kann also in Bezug auf die Anzahl der Kinder verantwortlich leben und das Ziel, sie nach dem Wort Gottes, in der Furcht des Herrn zu erziehen, im Auge behalten. Kinder sind eine besondere Gnade, aber auch ein Verantwortung, die getragen werden muss. Daher lädt ein gläubiges Paar diese nicht auf die Gesellschaft ab.

Für den Gläubigen gibt es zwei ausgeprägte Etappen der Verantwortung:

- Verantwortung den Kindern gegenüber bis sie das Erwachsenenalter erreichen

- Verantwortung den Eltern gegenüber in ihrem Alter und bis an ihr Tod

Diese Verantwortung ist Teil des Gebots, Vater und Mutter zu ehren.

 

Einige biblische Texte zeigen die Verantwortung der Ehe auf:

1. Mose 2, 24

Römer 7, 2

1. Korinther 7, 3

Epheser 5, 22-33

Kolosser 3, 18-19

1. Petrus 3, 1-7

Hebräer 13, 4

 

Die großen Lektionen der Ehe:

1.   Zuhören, verstehen, mitteilen lernen

2.   Die Interessen des anderen verfolgen

3.   Lernen, um Vergebung zu bitten, zu vergessen, sich zu gedulden

4.   Lernen, verantwortlich zu leben, selbstsüchtiges Vorgehen zu vermeiden

5.   Lernen, sich zu beherrschen, abzugeben, sich von Dingen zu trennen, aufgrund von anderen Prioritäten

6.   Die Unterschiede in der Denkweise, der Art zu lieben, dem Verständnis von Kindern kennen lernen

7.   Lernen, gemeinsam dem Herrn zu dienen, gemeinsame Ziele festzulegen

8.   Lernen, sich in einer neuen Familie einzuleben

9.   Lernen, seine Grenzen zu kennen und einen ehrlichen Austausch zu pflegen

10.Lernen, sich mehr und mehr zu lieben, und lernen, den Herrn noch viel mehr zu lieben, um sich so auch auf den Witwenstand vorzubereiten.

 

 

 

V.1.5. Die Kinder

 

a) Kinder, eine Gabe Gottes: Psalm 127, 1-5; Psalm 128, 3-6.

b) Kinder, ein Segen: Sprüche 10, 1; Sprüche 15, 20; Sprüche 17, 6; Sprüche 23, 24+25; Sprüche 27, 11; Sprüche 29, 3.

c) Jesus liebte Kinder: Matthäus 19, 13-15; Markus 10, 13-16; Lukas 18, 15-17.

 

1. Kinder - Ja! Aber wie viel?

Wie kann man dies in der heutigen Situation wissen, wo die Zukunft ungewiss ist und am Horizont die Zeichen eines Sturmes zu sehen sind?

 

- Gott ist treu! Er ist fähig, die Seinen zu versorgen. Bis zur Wiederkunft des Herrn möchten wir das Salz der Erde und das Licht der Welt sein. Wenn wir mit der Barmherzigkeit Gottes rechnen, können wir auch auf Ihn im Glauben vertrauen in Bezug auf das geistliche Leben unserer Kinder.

 

- Unser größtes Kapital ist das Leben mit dem Herrn. Wir haben das Verlangen danach, dieses Leben weiterzugeben. Durch Kinder haben wir die Möglichkeit die Liebe und Abhängigkeit von Gott praktisch weiterzugeben, viel mehr als wir es anderen Menschen gegenüber könnten.

 

- Gott gibt uns Verantwortung. Und das gläubige Ehepaar hat die Verantwortung bezüglich der Anzahl der Kinder. Aber auf welcher Grundlage können Überlegungen dieser Art stattfinden?

 

Lasst uns betrachten, was die Diskussion seit 50 Jahren bestimmt:

a) Der Rückgang der Sterberate der Neugeborenen:

            1958 - Ein Kind von 40 stirbt während des ersten Lebensjahres

            1871 - Ein Kind von fünf stirbt während des ersten Lebensjahres

Folglich ist die Sterberate in 87 Jahren um das acht fache geschrumpft.

 

b) Die gesteigerte Wertachtung, die dem Leben der Mütter entgegengebracht wird (Frauen, die bei der Geburt oder an den Folgen sterben).

 

c) Die Veränderung der sozialen Struktur: für den Bauern oder Handwerker waren die Kinder ihr Leben, eine tatkräftige Unterstützung. In der industriellen Entwicklung sind die Kinder eine Last.

 

d) Diese Veränderung bringt eine schwierigere und teurere Erziehung und Ausbildung der Kinder mit sich. Oft arbeiten beide Eltern...

 

e) Die Arbeit der "Hausfrau", ihre vorrangige Berufung, wird als minderwertig betrachtet, und Paare suchen ihre Entfaltung eher in einem persönlichen und individuellen Lebensstil als in dem Geschenk ihrer selbst an ihre Kinder. Auch hier ist die Liebe der Mehrzahl erkaltet und die feministische Bewegung hat nicht geholfen, diese Situation zu verbessern.

 

Was sagen wir als Christen dazu? Wir lesen in der Stellungnahme der Gemeinde von Neuchatel (CH)

"Ihr seid verantwortlich für die Kräfte und Ressourcen, die Gott euch anvertraut hat, um eure Kinder aufzuziehen, also auch für die Anzahl. Vermeidet, die Anzahl klein zu halten aus Angst, Faulheit oder Selbstsucht, wie auch die Zahl unüberlegt groß werden zu lassen. Es gibt Zeitpunkte, die von den Eheleuten verlangen, die Procreation zu vermeiden, sei es aus Rücksicht auf die Mutter oder zum Besten der Kinder. Sie sollten sich nicht gegenseitig entziehen, aber den Worten Paulus gedenken: "Die Frau verfügt nicht über ihren Leibe, sondern der Mann. Ebenso verfügt der Mann nicht über seinen Leib, sondern die Frau." (1. Korinther 7, 4)

Das Ehepaar, das nachdenkt und verantwortlich handeln will bezüglich der Beschränkung der Anzahl der Kinder müssen dies auf einer positiven Grundlage tun:

·      Kinder sind ein einzigartiger Ausdruck von fortwährender Kreativität

·      Kinder sind ein Segen für das ganze Leben

·      Kinder sind ein greifbarer Ausdruck der Liebe der Eheleute

·      Kinder sind eine Antwort auf ein seelisches Bedürfnis

Die Bibel sagt nichts darüber aus, wie viel Kinder man haben sollte. Gott überlässt diese Entscheidung dem Paar. Jedes Paar gebrauchte eine Form der Beschränkung der Geburten, weil eine Frau, die keine Verhütung betreibt, in der Lage ist, bis zu 20 Kinder während ihrer aktiven Geschlechtsfähigkeit zu haben (medizinische Tatsache).

 

Wenn man den Begriff "Empfängnisverhütung" gebraucht, denken einige Gläubige an extreme Methoden, die töten und sind somit nicht empfänglich für eine gesunde Betrachtung unterschiedlicher Methoden der Kontrolle.

 

 

Dies Auswahl der Methode wird durch das Paar selbst getroffen und es gibt drei Leitlinien, die hilfreich sind, das christliche Bewusstsein anzuleiten:

 

1. Die Wahl muss im Glauben getroffen werden mit gutem und freiem Gewissen, ohne Ängste, Zweifel oder Missstimmung. Diese Wahl betrifft einen solch intimen Bereich, dass die eheliche Verbindung vollkommenen Respekt für die Überzeugungen des anderen verlangt - vorausgesetzt, dass nicht einer der beiden aus seiner Überzeugung ein allgemeingültiges Gesetz macht, dass er dem anderen überstülpt.

 

2. Die Wahl muss das Ergebnis einer gemeinsamen Überlegung und Entscheidung des Mannes und der Frau sein, ein Unterfangen, das im Einklang ins Auge gefasst und gelebt wird, und das in der Folge beibehalten oder angepasst wird.

 

3. Die Wahl der Methode sollte vorrangig die Frau berücksichtigen, da im Bereich der Sexualität die Frau von den Folgen mehr als der Mann betroffen ist. Letztendlich ist sie es, die das Kind austrägt, wohingegen bezüglich des erwartenden Kindes beide Eltern zu gleichen Teilen die Liebe, die sie ihm bringen möchten, vorbereiten müssen.

 

5.2. Verhütungsmethoden:

Zwei Arten:    a) umkehrbar

                        b) nicht-umkehrbar

 

 

zu a) umkehrbar:

·      unterbrochener Koitus

·      Kondom

·      vaginale chemische Empfängnisverhütung

·      orale chemische Empfängnisverhütung (Pille)

·      Methoden der Selbstbeobachtung

 

 

zu b) nicht-umkehrbar:

·      Sterilisation des Mannes

·      Sterilisation der Frau

 

5.3. Verhütung und Abtreibung:

Es handelt sich hier um Methoden, die empfängnisverhütend genannt werden, in Wahrheit aber Methoden der Abtreibung sind, wie:

- die Spirale, die die Einnistung der schon befruchteten  Eizelle verhindert

Der IVG zerstört eine Eizelle, die schon seit einigen Wochen befruchtet ist, die Spirale verhindert die Einnistung der befruchteten Zelle. Dies ist also eine abtreibende Methode. 

 

 

5.4. Adoptivkinder

Dies ist ebenso eine wunderbare Möglichkeit für solche, die sich mehr Kinder wünschen, oder andere, die sich Kinder wünschen, aber keine haben können. Die Möglichkeit, ein Heim und echtes Familienglück denen zu bringen, die verlassen wurden oder in schmerzvollen und katastrophalen Situationen geboren wurden. Auch hier ist es wichtig, dass beide, Mann und Frau, sich vollständig einig sind, wenn diese Entscheidung getroffen wird, und dass sie alle nützlichen Informationen einholen, um so effektiv wie möglich zu sein. (Hier ist der Pastor oft aufgerufen, bei den Nachforschungen und Überlegungen zu helfen, aber dabei alle Entscheidungen bei dem Ehepaar zu lassen).

 

 

V.I.6. Die Familie

Gott wollte die Familie, und er möchte, dass sie bedingungslose Liebe und Vergebung widerspiegelt.

 

6.1. Biblischer Überblick zum Thema Familie:

a) Die Aufgabe der Eltern:

·      die Kinder unterweisen 5. Mose 6, 7

·      die Kinder formen Sprüche 22, 6

·      für die Bedürfnisse sorgen 2. Korinther 12, 14

·      die Kinder erziehen Epheser 6, 4; 5. Mose 4, 9; Sprüche  22, 6; Jesaja 28, 9

·      vorstehen 1. Timotheus 3, 4

·      lieben Titus 2, 4

·      züchtigen Sprüche 19, 18; Sprüche 22, 25; Sprüche 23, 13.

 

b) Einfluss und Vorbild der Eltern:

·      schlechter Einfluss: 1. Könige 22, 52; 2. Chronik 22, 3; Jeremia 9, 13; Amos 2, 4; Matthäus 14, 8.

·      guter Einfluss: 1. Könige 9, 4+5; 2. Chronik 17, 3; 26, 4; 2. Timotheus 1, 5.

 

c) Schwächen und Sünden der Eltern

·      Langmut: 1.Sam.3, 13; 8, 3; 1. Könige 1, 6; Spri.29, 15.

·      "Parteilichkeit" der Eltern: 1. Mose 25, 28; 37, 3; 48, 22; 1. Chronik 26, 10

·      Eitelkeit der Eltern: 1. Mose 37, 3; Esther 5, 11; Matthäus 20, 21.

·      Sünden der Eltern, die sich auf die Kinder auswirken: 2. Mose 20, 5; 2. Mose 34, 7; 3. Mose 26, 39; 4. Mose 14, 18+33, Hiob 21, 19; Jesaja 14, 21; Jer32, 18.

 

6.2. Die zwei Pfeiler des Familienlebens:

1. Bedingungslose Liebe:

- Liebe, die nicht an Erfolg geknüpft ist, an die Fähigkeiten des Partner oder eines Kindes

- Liebe, die das Kind umgibt, wenn das Leben schwer ist oder wenn es schwer fällt zu leben

- Liebe, die nicht ein Synonym für Schwäche ist, weil lieben und bestrafen sich nicht ausschließen

"Sieh die Güte und Strenge Gottes" Römer 11, 22. Die Liebe sucht ein Gleichgewicht zu halten zwischen echter Zuneigung und dem Aufzeigen von Grenzen, die nicht überschritten werden sollen, und die bei Verstoß zur Strafe führen.

 

 

 

2. Vergebung:

In der Familie kann man lernen, um Vergebung zu bitten und zu vergeben!

Man lernt auch selbst dann zu vergeben, wenn der andere nicht um Vergebung bittet. Kinder lernen, um Vergebung zu bitten, solange sie noch ganz klein sind und sie lernen den Frieden und die Freude von geklärten Situationen kennen. Später können sie um Vergebung bitten oder es lassen. Wir sind traurig, wenn sie es nicht tun, weil wir wissen, dass ihr geistlicher Wachstum davon abhängt, aber wir haben keine Möglichkeit, sie zur Buße zu zwingen.

Sogar innerhalb des Ehepaars ist es schwierig, dem anderen die Freiheit zu lassen, ohne zu versuchen, ihn zu manipulieren, damit er seine Fehler eingesteht. Wenn er gesündigt hat, muss er die Möglichkeit haben, nicht um Vergebung zu bitten, und so bringt er uns bei, mit bedingungsloser Liebe zu lieben. Was für eine Lebensschule! Was für ein tiefes und echtes  Formen!

 

6.3. Gedanken zur Familie:

1. Sie ist kein Ziel an sich! Der Gläubige lebt nicht auf dieser Erde für seine Familie. Die Familie ist ein Werkzeug Gottes für die persönliche Heiligung, die Fortpflanzung des Lebens und das Weiterverbreiten des Evangeliums in dieser Welt.

 

2. Gott möchte seinen Segen darauf legen:

Das geistliche Kapital kann sich von Generation zu Generation weitervererben, obwohl jeder einzelne einzig und allein durch die Wiedergeburt und den Gehorsam Gott gegenüber dieses Erbe antritt.

 

3. Die Familie, ein Gebiet des Austausches und der Transparenz:

Gegenseitiges Vertrauen. Teilen von Freuden, Schmerzen, Problemen, Projekten (Beruf, Urlaub,...), Freundschaften, finanziellen Fragen,... Nicht die Kinder damit belasten, aber ihre Fragen beantworten.

 

4. Unsere Verantwortung in der Familie im weiteren Sinn (Onkel, Tante, Cousins, Cousinen, Großeltern,..)

·      eine Qualitätsbeziehung lernen (Verständnis und ein offenes Ohr)

·      der Familie helfen; entscheiden auf welche Art und Weise

·      die Gebräuche der Familie respektieren

·      die Familie ist ein Gebiet der Fürbitte

·      Verantwortung gegenüber den älteren Mitgliedern

 

5. Die Familie und der familiäre Gottesdienst:

Hindernisse: Arbeitszeiten, Fahrten, Schule,... Dies im Auge behalten, wenn man langfristige Projekte plant (Hausbau, Wohnort,..)

Wie kann ein familiärer Gottesdienst ausgeübt werden?

Den richtigen Moment finden, eine gute Art und Weise ihn zu tun, die richtige Lesung.

 

6. Die Familie und das Gemeindeleben:

- Interesse wecken, den Dialog fördern, Verantwortungen teilen, Austausch über mögliche Aufgaben pflegen, die Familie und die Last für die Verlorenen

 

7. Die Familie und die Trauer, der Tod, die Ewigkeit:

Einen Trauerfall nicht vertuschen. Diese Möglichkeit nutzen, um mit der Wahrheit, der Wirklichkeit zu konfrontieren.

 

 

 

 

 

 

 

V.1.7. Krankheit und Gesundheit:

 

"Herr, selbst die Schläge, die deinen Erwählten zustoßen sind Auswirkungen deiner Barmherzigkeit... möge ich doch wie ein echter Christ erkennen, (pour mon pere?). Ich frage nicht nach Gesundheit, noch nach Krankheit. Gib mir, nimm von mir, aber verwandle meinen Willen in den deinigen." (Blaise Pascal)

1. Mose 16-19; 2. Korinther 4, 16-18; Jesaja 53, 4-8.

 

7.1. Die Bibel unterscheidet ganz klar zwei Arten von Leiden:

a. Das Leiden, das mehr oder weniger direkte Folge der Sünde und des Ungehorsams Gott gegenüber ist.

Römer 2, 8+9: Die, die Böses tun, leiden an Streitsucht und Zorn, welche Krankheit auslösen.

Psalm 31, 8-11: Ängste und Erschöpfung können Folgen von Sünde sein. Ein Verschulden zu verbergen führt zu Angst. Eine Situation verbessern wollen, ohne die Sünde zu bekennen, ist erschöpfend.

Psalm 32, 10: Viele Schmerzen (Plage) hat der Gottlose... wer sich dem Ewigen anvertraut hat auch seine Plage, aber er ist umgeben von der Gnade Gottes. Er weiß, dass Gott gegenwärtig ist und diese Situation erlaubt.

Sprüche 1, 24-28: Leiden, Unglück und das Gericht Gottes aufgrund des Ungehorsams des Menschen. Es muss gelernt werden, seine Vergangenheit zu verarbeiten.

Jeremia 30, 15: Leiden ist das Gericht Gottes aufgrund des Ungehorsames des Menschen. Die Vergangenheit muss verarbeitet werden.

Amos 4, 10: Mehrere Gerichte; trotzdem verharrt der Mensch im Bösen.

Micha 2, 10: Unreinheit verursacht starke Schmerzen; Ein Mangel an Hygiene ist oft verbunden mit einem Verharren in Sünde und unterstützt Krankheit.

Matthäus 24, 5+12: Das Leiden der Endzeit = Zeit des Gerichts (keine Metalle ansammeln (Verschmutzung))

Lukas 21, 25: Ängste aufgrund von schrecklichen Zeichen, die von der Unausgeglichenheit des Gesetzes kommen, das die Welt regiert.

 

b. Das Leiden, das die Bestimmung des treuen Gläubigen ist:

1. Petrus 5, 9: Der Kampf gegen den Feind lässt uns durch Leiden gehen (Willenskraft, Müdigkeit)

1. Petrus 2, 20: Die Leiden ertragen, wenn wir Gutes tun. Gegen den Strom leben. Wenn die Heiligen an dem Fluch der Menschheit ungerechterweise teilhaben, gehen wir in das Geheimnis ein, dass unseren Verstand übersteigt. (Hiob 3, 2+3; 2. Korinther 2, 4; Philipper 3, 10; 2. Timotheus 1, 8; 2. Timotheus 3, 11+12)

Die, die siegreich aus der Anfechtung herausgehen, sind gereinigt, wie das Gold durch das Feuer, ihr Glaube ist gestärkt: 1. Petrus 1, 7; Jakobus 1, 2-4.

Aus einer Krankheit siegreich hervorgehen heißt nicht unbedingt gesund werden, aber die Kraft haben, im Vertrauen auf Gott zu leben und - ob gesundet oder dem Tode nahe - wissen, dass dies dem Willen Gottes entspricht. Der Tod kann genauso ein Schutz sein wie das Leben.

Die von Gott inspirierten Verfasser beschäftigen sich ebenso mit dem Thema der Gesundheit und dem Glück der Gottlosen. Hiob 21, 7-14; Prediger 9, 2; Psalm 73, 16.

Wir sollten nicht versuchen, zu schnelle Antworten auf die Frage nach dem Leiden den Menschheit zu geben, wo doch unser Herr Jesus selbst fragte: "Warum hast du mich verlassen?".

 

7.2. Mögliche unterschiedliche Einstellungen gegenüber Krankheit und Leiden im Allgemeinen:

1. Revolte / Aufbäumen. Aufbäumen gegen die Bien-Portant und gegen Gott. Dies ist eine häufige Haltung. Das "Warum" wird mit Aggressivität und Hass gestellt. Die Revolte ist Sünde.

2. Scham. Um das Gesicht zu bewahren, wird der wahre Zustand versteckt (2. Könige 5 - Naaman). Viele Menschen lügen selbst ihren Allernächsten gegenüber, um die Krankheit zu verstecken, derer sie sich schämen. Dies kommt häufiger vor, wenn die Krankheit eine Folge von Sünde ist.

 

 

3. Gleichgültigkeit. Man erträgt sein Leiden mit Heldentum und Humor. Die, die Helden in ihrer Krankheit spielen, haben sie nicht unbedingt akzeptiert.

4. Zerstreuung. Durch dieses Mittel versuche einige die Wirklichkeit zu vergessen.

5. Hoffnungslosigkeit. Der Mensch hat vor der Krankheit oder dem Leiden kapituliert. Klagelieder 3, 1-18.

6. Falsches Schuldbewusstsein. Sich zu unrecht selbst beschuldigen. Dies ist der Kampf der Niedergeschlagenen.

7. Fatalismus. Resigniert den Willen Gottes annehmen, indem man sich in die Krankheit hinein gibt und nicht für Gesundheit kämpft.

8. Ausnutzen der Situation. Der Einzelne flüchtigt sich in die Krankheit, lässt sich von anderen hindurch tragen und trägt sein Unglück zu Schau.

 

 Viele Menschen tragen schwer an der Hoffnungslosigkeit, weil sie am Wert ihrer Lebens zweifeln, weil sie nicht in der Lage sind zu leiden, weil sie sich überschätzen und weil sie der Fähigkeit zu arbeiten und sich des Lebens zu freuen einen großen Stellenwert einräumen. Ich wage zu sagen, dass der, der hoffnungslos ist, erkennen lässt, dass er etwas anderes verehrt und dass er dieser Sache einen ausschließlichen Wert einräumt.

Nietzsche sagte: Wer weiß, für was er lebt, kann so gut wie jede Lebensart akzeptieren.

Jesus sagt: Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden. Matthäus 10, 38+39

 

7.3. Geistliche Haltung dem Leiden gegenüber:

Diese Haltung wird von zwei wichtigen Elementen geprägt:

1. Abhängigkeit und Hingabe in die Hände des Herrn. Kolosser 1, 24. Das Annehmen ist die höchste Aufgabe, die dem Menschen anvertraut ist. Wenn jede Möglichkeit, das Schicksal selbst zu lenken unmöglich geworden ist, muss eine Haltung angenommen werden, die jegliches Schicksal, das dem Menschen widerfährt, annimmt.

 

2. Kampf für die Gesundheit: Psalm 34, 13-15.

Jesus zeigt uns durch sein Beispiel und seine Worte, dass er nicht möchte, dass der Mensch sich im Leiden gefällt und sich ihm nicht unnötig aussetzt. Matthäus 10, 23

Dieser Kampf für Gesundheit muss unsere Gedanken und unsere Willen beanspruchen. Von gewissen Dingen, die unserer Gesundheit schaden, muss Abstand genommen werden.

Bsp.: Alkohol, Tabak, Kaffee, Süßigkeiten, jedes übermäßige Essen

In Frankreich übersteigt die zu sich genommene Kalorienmenge.

·        14% beim Arbeiter

·        13% bei den Angestellten

·        6% bei Landwirten

·        20-25% haben eine Krankheit, die ihre Existenz bedroht und bedingt ist durch falsche Ernährung.

Die Bibel ruft uns zur Ausgeglichenheit und Nüchternheit in allen Dingen auf. Sprüche 23, 20+21; Lukas 21, 34.

 

7.4. Gott richtet viele Verheißungen an die, die leiden:

Durch den Glauben sollen wir davon Besitz ergreifen. Psalm 50, 15; 1. Korinther 10, 13; Psalm 41, 4. Die Krankheit muss bekämpft werden, weil sie kein Werk Gottes, sondern des Teufels ist. Martin Luther sagte: "Keine Krankheit kommt von Gott, die gut wäre oder nur Gutes tun würde, sondern sie kommt vom Teufel, der die Ursache allen Unglücks ist." Gott kann Krankheit in meinem Leben erlauben. Also widerfährt sie mir nur mit einem bestimmten Ziel. Dieses Ziel ist immer zum Besten der Gemeinde Christi und für den Wachstum des Reiches Gottes.

 

 

7.5. Gott möchte durch Leiden immer etwas lehren.

Er erlaubt Krankheit um uns an die unsichtbare und geistlichen Welt zu erinnern (Hiob 1, 6-22; Hiob 2, 5-7) und jedes Leiden gibt dem Menschen die Möglichkeit, dem Reden Gottes sein Ohr zu leihen, sich zu prüfen, sich vor Gott zu demütigen, die Beziehung zu ihm und zum Nächsten in Ordnung zu bringen (2. Chronik 15, 4; Jakobus 5, 13-16; Hebräer 12, 5+6; Römer 8, 28; 2. Korinther 4, 16-18)

Dr. Tournier sagte: "Echter Mut, welcher aus dem Glauben kommt, ist, sein Ohr dem zu leihen, was Gott uns durch Krankheit und dem Drohen von Tod sagt."

Viele Kranken geben zu, dass der Schöpfer das Universum generell lenkt, aber halten sein Führen der kleinen Details unseres Lebens für umstritten. Aber nur wenn der Mensch schwach und machtlos ist, kann der Heilige Geist sein Kraft in ihm beweisen. 2. Korinther 12, 10.

Jemand sagte: "Es reicht, Herr, dass du mir einen Anker des Schmerzens einpflanzt, damit ich mich besser verstehen kann. Du ziehst an der Schnur und ich offenbare mich."

Wir stellen fest, dass Leiden und Krankheit, obwohl von sich aus schlecht, trotzdem eine Quelle des Segens werden können. Denn ebenso wie ein Feuer einen Wald zerstören kann oder einen alten Menschen erwärmt, kann der Mensch - aufgrund von Leiden - Momente der Trennung von Gott durchgehen, aber auch - aufgrund von Leiden - zur Gemeinschaft mit Gott finden.

Wenn der Christ leidet - und er wird davon nicht ausgenommen - wird er dazu aufgerufen, das Leiden seines Meisters zu teilen (Kolosser 1, 24; 2. Korinther 1, 3+4; Johannes 16, 33; Apostelgeschichte 14, 22).

Der Christ kann also in seiner Anfechtung nie sagen: es gibt kein Leiden, das dem meinen gleicht. Er hat kein Recht darauf, sich in sich selbst zurückzuziehen, in die Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit, weil Jesus Einsamkeit und Fluch an seiner Stelle erlitten hat. Eine Vielzahl an Beispielen zeigt uns tief gläubige Menschen, die, angesichts von Tod und Leiden, eine bemerkenswerte Haltung zeigten. Markus 14, 33-36; Apostelgeschichte 7, 55-59.

Halten wir auch fest, dass Gott Leiden als Hilfsmittel für seinen Erlösungsplan verwenden kann, nicht nur für eine einzelne Person, sonder für die ganze Welt. Dies ist die Aussage nach Lukas 13, 1-5.

 

Gott selbst wählt die Werkzeuge und Hilfsmittel, die er als notwendig betrachtet um seine Braut zu formen und zu qualifizieren für ihre einzige Tätigkeit und Dienst im ewigen Reich. Er kann niemanden ohne Schmerz formen, aber er ruft nie einen unnötigen Schmerz hervor. Er wählt aufgrund einer speziellen ewigen Berufung:

"Nicht durch Zufall hat das Böse mich angetastet; es kommt von der Hand Gottes - so sei es nun. Das mir Verborgene sieht er. Er hält den Schmerz für ein notwendiges Übel. Eines Tages werden wir erkennen, wozu dieses Unglück dient, was man auf der Erde verliert, gewinnt man im Himmel.

Das Werk eines Webers erscheint auf dem Webstuhl umgekehrt, nur ein Durcheinander von verwirrten Fäden, ohne ersichtliches Motiv. Aber später wird ein prächtiges Bild ersichtlich, eine stumme Belohnung der Geschicklichkeit des Meister für seine Geduld.

Du bist der Weber und ich bin der Webstock, Herr! Sein Name sei für immer erhoben, vollende dein Werk!" (unbekannter Autor)

 

7.6. Gewährte Heilung, ...akzeptierte Krankheit,... Ehre sei Gott!

1.Heilung im A.T.:

1. Mose 20, 17: Abimelech und seine Frauen.

4. Mose 12, 9-15: Mirjam

4. Mose 21, 4-9: das Volk Israel - die Schlange auf dem Eisenstab

1. Könige 12, 26 - 1. Könige 13, 10: Jerobeam

1. Könige 17, 17-24: der Sohn der Witwe aus Zarpat, wiederauferstanden

2. Könige 4, 8-37: Auferstehung des Sohnes der Schunemiterin

2. Könige 5, 1-27: Heilung von Naaman

2. Könige 20, 1-11: Heilung des Königs Hiskia

Hiob 42, 1-10: Wiederherstellung Hiobs

Psalm 6, 32-40: die Kranken werden geheilt

Daniel 4, 1-34: Nebukadnezar

Die Verheißung für Heilung sind zahlreich, Gott erweist sich als "JAHWE RAPHI", was bedeutet "der Ewige, der heilt" (2. Mose 15, 26) und der Krankheit verhindert. Andere Versprechen: 2. Mose 23, 25+26; 5. Mose 7, 12-15; 1.Samuel 6, 3; 1. Könige 8, 37-39; 2. Chronik 7, 13-14; Hiob 5, 17-20; Psalm 27, 1+2; Psalm 30, 3; Psalm 34, 20+32; Psalm 41, 4; Psalm 103, 3; Psalm 105, 37; Psalm 107, 19+20; Psalm 147, 3, Sprüche 3, 7+8; Sprüche 4, 20-22; Sprüche 13, 17; Jesaja 30, 26; Jesaja 33, 24; Jesaja 38, 9; Jesaja 57, 18+19; Jesaja 58, 8; Jeremia 17, 14; Jeremia 30, 17; Jeremia 33, 6; Hesekiel 34, 16; Hosea 11, 3; und was Gott verspricht, das führt er auch aus: Jeremia 1, 12; Hesekiel 12, 25; Daniel 9, 12; 2. Korinther 1, 20; 1. Petrus 1, 25.

 

2. Der Heilungsdienst Jesu:

Sieben Mal lesen wir in den Evangelien: "Jesus heilte alle Krankheit und alle Gebrechen unter dem Volk" Mr.4, 23+24; 9, 35; 14, 14; Markus 1, 32-34; Lukas 4, 40; 5, 17; 7, 21.

Jesus war voller Mitleid zum Heilen: Matthäus 14, 13+14; 20, 29-34; Markus 1, 40-45; Lukas 7, 13; Johannes 11, 33+38.

Er stand immer zu Verfügung, selbst am Sabbat, selbst wenn er müde war: Matthäus 8, 6+7; 12, 9-14; Lukas 9, 11; 13, 10-17; 14, 1-6; Johannes 4, 6; 5, 1-18; 7, 23.

Er verband einige Heilungen mit der Lehre bezüglich der Sünde und dem Heil des Menschen: Matthäus 9, 35; 11, 28-30; Lukas 5, 17-26; Johannes 8, 31-36.

 

a) Jesus heilt EINZELNE (24 Fälle in den Evangelien)

Johannes 4, 46-54: Der Sohn des königlichen Beamten in Kapernaum

Markus 1, 21-28; Lukas 4, 31-37: ein Besessener in Kapernaum

Matthäus 8, 14+15; Markus 1, 29-31; Lukas 4, 38-39: die Schwiegermutter des Petrus

Matthäus 8, 1-4; Markus 1, 40-45; Lukas 5, 12-16: ein Leprakranker

Matthäus 9, 1-8; Markus 2, 1-12; Lukas 5, 17-26: ein Gelähmter in Kapernaum

Johannes 5, 2-18: ein Gebrechlicher zu Bethesda

Matthäus 12, 9-14; Markus 3, 1-6; Lukas 6, 6-11: der Mann mit der verdorrten Hand

Matthäus 8, 5-13; Lukas 7, 2-10: der Hauptmann zu Kapernaum

Lukas 7, 11-17: die Auferstehung des Sohnes der Witwe von Nain

Matthäus 8, 28-34; Markus 5, 1-20; Lukas 8, 26-39: der Gerasener

Matthäus 9, 20--22; Markus 5, 25-34; Lukas 8, 43-48: die Frau mit Blutfluss

Matthäus 9, 18-26; Markus 5, 21-23; Lukas 8, 40-56: die Auferstehung der Tochter des Jairus

Matthäus 9, 32-34: ein Stummer

Matthäus 15, 21-28; Markus 7, 24-30: die kannanäische Frau

Markus 7, 32-37: der Taubstumme

Markus 8, 22-26: der Blinde von Bethsaida

Matthäus 17, 14-20; Markus 9, 14-29; Lukas 9, 37-43: ein epileptischer Junge

Johannes 9, 1-41: der Blindgeborene

Matthäus 12, 22-30; Lukas 11, 14-26: ein Stummer

Lukas 13, 10-17: Heilung der seit 18 Jahren verkrümmten Frau

Lukas 14, 1-6: ein Wassersüchtiger

Johannes 11, 1-44: Auferstehung des Lazarus

Matthäus 20, 29-34; Markus 10, 46-52; Lukas 18, 35-43: der Blinde von Jericho

Lukas 22, 50+51: der Knecht des Hohepriesters

 

b) Jesus heilt Gruppen:

Matthäus 8, 16-17; Markus 1, 32-34; Lukas 4, 40+41: Er heilt alle Kranken

Matthäus 9, 27-31: zwei Blinde

Matthäus 12, 15-21; Markus 3, 7-12; Lukas 6, 17-19: er heilt alle Kranken

Matthäus 11, 2-6; Lukas 7, 18-23: Blinde sehen, Lahme laufen, Leprakranke werden gereinigt, Taube hören, Tote stehen auf.

Matthäus 14, 13+14; Lukas 9, 11: er heilt die Kranken

Matthäus 14, 34-36; Markus 6, 53-55: Man bringt ihm alle Kranken, und alle, die er berührt werden gesund.

Matthäus 15, 29-31: man legt sie ihm vor die Füße, er heilt sie

Lukas 17, 11-19: die zehn Leprakranken

Matthäus 19, 1+2: Er heilt alle Kranken

Matthäus 21, 12-16: die Blinden und Lahme nähern sich ihm im Tempel. Er heilt sie.

Matthäus 13, 53-58; Markus 6, 1-6: Woher hat dieser solche Weisheit und solche Taten?

 

c) Die Heilung ist auch heute noch Teil des am Kreuz vollbrachten Werkes Jesu.

Jesaja 53, 4+5; Matthäus 8, 16+17; 1. Petrus 2, 24; Jesaja 61, 1, Lukas 4, 18; Apostelgeschichte 4, 10; Galater 3, 13; 2. Petrus 1, 3.

Jesus gab seinen Jüngern und seiner Gemeinde den Befehl, seinen Heilungsdienst weiterzuführen:

- die 12 Jünger sind gesandt: Matthäus 9, 36-38; Matthäus 10, 8; Markus 3, 13-19; Markus 6, 7-13; Lukas 9, 1-6

- dann die 70 Jünger: Lukas 10, 1-20

- schließlich sind die Gläubigen zu diesem Dienst aufgerufen, sie empfangen die Gabe Gottes: Matthäus 25, 35-40; Markus 9, 23; Markus 16, 15-20; Johannes 14, 12-14; 1. Korinther 12, 4-11; 1. Korinther 12, 27+28; Jakobus 5, 13-20.

- Gott gab einigen Gläubigen die Gabe der Heilung: 1. Korinther 12, 4-11+28-30; Jakobus 5, 14-18; 1. Petrus 4, 7-11.

 

d) Die Haltung und Bedingungen um sich auf die angebotenen Heilung von Gott vorzubereiten:

Intelligenz, Wille oder außerordentliches Mitleid sind nicht erforderlich. Psalm 115, 1; Apostelgeschichte 3, 12; 1. Korinther 15, 10. Es reicht aus, wenn unser Glaube mit dem Willen Gottes übereinstimmt.

Gott gibt keine Heilung als Antwort auf unser Gebot, bevor nicht das Ziel erreicht ist, für welches er die Krankheit erlaubt hat. Oft kennen wir das Ziel nicht.

Der Kranke soll sich Gott in einer demütigen Haltung nahen, bereit, die Sünden zu bekennen, die Gott ihm geoffenbart hat (das soll nicht heißen, dass der Kranke gesündigt hat). 2. Chronik 7, 13-14; Psalm 35, 13; 1. Korinther 11, 30+31; Jakobus 5, 16.

Der Kranke nähert sich Gott mit einem offenen Geist, mit dem Glauben und Gehorsam eines Kindes, wohl wissend, dass Anfechtung ein Instrument Gottes zum Wachstum unseres Glaubens ist. Hebräer 11, 1; Daniel 10, 2-14; Habakuk 3, 17-19; 2. Korinther 5, 7; Jakobus 1, 1-8; 1. Petrus 1, 6-11.

 

e) Das "Versagen" der Heilung oder die Krankheit, die dem Willen Gottes entspricht.

Selbst wenn es prinzipiell der Wille Gottes ist, Kranke zu heilen, kann es Situationen geben, wo die Heilung nicht eintrifft, trotz des Glaubens des Kranken. Wir müssen uns daran erinnern, dass Gott souverän Entscheidungen trifft und dass Gesundheit und Krankheit nicht den Sinn des Lebens ausmachen. Die Bibel gibt uns Beispiele von treuen Dienern Gottes, die krank blieben, "weil Gott etwas Besseres für uns vorgesehen hat". (Hebräer 11, 40)

Beispiele:

1. Mose 32, 25-32: Jakob bleibt hinkend

2. Könige 13, 14: Elisa stirbt an seiner Krankheit

Johannes 11: Lazarus

2. Korinther 12, 7-10: der Apostel Paulus

2. Timotheus 4, 20: Trophimus

Philipper 2, 25-29: Epahrodite

Apostelgeschichte 9, 37-42: Dorkas

Die Kranken zur Ehre Gottes, als Zeugen Christi. Das ist der fruchtbare Zweig, der das Messer dessen zu spüren kriegt, der beschneidet mit dem Ziel, noch schönerer Früchte wachsen zu lassen. Gott ist derjenige, der beschneidet mit Sanftmut, ohne Lärm, damit in dir jeder Zweig mehr Frucht bringt.

V.1.8. Der Witwenstand:

 

8.1. Die Situationen sind sehr unterschiedlich:

·      während der Jugendzeit (mit oder ohne Kinder), im mittleren Alter, im Alter

·      ganz plötzlich, durch einen Unfall oder schnelle Krankheit, durch Tod, ohne genaues Wissen darum im voraus, durch lange Krankheit

·      sterben mit der Gewissheit des Heils; ohne genauen geistlichen Standpunkt; Gott und den Retter Jesus Christus ablehnend.

Diese Möglichkeiten sind damit nicht komplett, und uns ist klar, dass es keine Situation wie die andere gibt. Deshalb können wir nicht generalisieren, aber zuhören, um verstehen zu lernen.

 

8.2. Was sagt die Bibel?

- Der Witwenstand wird als soziale Situation gesehen und verlangt Schutz und praktische Hilfe. 5. Mose 10, 18: Gott schafft den Witwen Recht: Psalm 68, 6: Gott ist der Verteidiger der Witwen. Psalm 146, 9: Gott unterstützt die Witwe. Sprüche 15, 25: Gott schützt den Grenzstein der Witwe (ihren Besitz): Jeremia 49, 11: Gott sagt den Witwen, sie sollen sich ihm anvertrauen. Maleachi 3, 5: Gott ist gegen die, die die Witwe unterdrücken.

 

- Gott verbietet, die Witwe zu bedrücken

2. Mose 22, 22: Wie sind sie in unserer Gesellschaft bedrückt?

- allein gelassen mit der Konfrontation in der Gesellschaft

- sie muss Lasten tragen, die eigentlich die Gegenwart und Unterstützung einer andern Person verlangen

5. Mose 24, 17; 5. Mose 27, 19: ihre Rechte nicht antasten, ihr Kleid nicht als Pfand nehmen (das Lebensminimum), auch 5. Mose 24, 19-21.

Jeremia 7, 6: Der Schutz der Witwen ist eine Bedingung, die Gott aufstellt für den Segen und Schutz Israels.

 

- Wer die Witwe unterdrückt, ist verurteilt:

Hesekiel 22, 7: die Witwe unterdrücken ist ein Gräuel

Matthäus 23, 14: die Schriftgelehrten nutzen die Schwäche der Witwen aus (Jesaja 10, 2)

Jesaja 1, 23+24: sich nicht für die Witwe interessieren

 

- Die Witwe muss unterstützt werden, ihr muss geholfen werden:

5. Mose 14, 29: Nahrung für die Witwe

5. Mose 26, 12: Gott verlangt vom Volk, ein regelmäßiges System zur Unterstützung der Witwen einzurichten. Einen sozialen Dienst. In Frankreich ist für die soziale Hilfe der Witwen durch den Staat gesorgt, aber sie ist sehr schwach und in einigen Fällen nicht ausreichend. Die örtliche Gemeinde muss in Kontakt mit seinen Witwen bleiben. Die Ältesten spielen dabei eine Rolle in der praktischen Unterweisung durch den Besuch der Witwen.

Hiob war ein Vorbild der praktischen Hilfe: Hiob 29, 12-17.

Apostelgeschichte 6, 1: spontane Hilfe reicht nicht immer, sie muss organisiert werden.

Apostelgeschichte 9, 39+40: die Witwen hatten ihren Platz in der Gemeinde (V.41).

1. Tim.5, 16: Bevor den Witwen innerhalb der Gemeinde geholfen wird, müssen sie durch die Familienmitglieder umsorgt werden. Die Gläubigen sollen sich um die Witwen in ihren Familien kümmern.

Jesaja 1, 17: die Witwe verteidigen

1. Timotheus 5, 3: die Witwe ehren

Jakobus 1, 27: die Witwe besuchen

 

- Sich auf den Witwenstand vorbereiten: Es ist sinnlos, wenn sich eine verheiratete Person vorstellt, dass das Leben gemeinsam mit dem Tod des Partners zu Ende geht. Krankheit und Tod sind Teil unseres täglichen Lebens auf dieser Erde. Viele Witwen und Witwer leben noch 10-25 Jahre alleine.

 

Wie kann man sich auf den Witwenstand vorbereiten?

·      den Herrn zum besten Freund machen!

·      für den Herrn und für andere leben!

·      erfüllt sein von dem himmlischen Teil

·      jeden Tag zu zweit als besondere Gnade und vergänglich sehen

·      den praktischen Weg des Lebens begreifen; sich interessieren für das, was der andere macht.

·      einen offenen Austausch darüber haben, wie sich das persönliche Leben und das Leben der Kinder gestalten könnte, wenn ein Partner stirbt; dabei dem anderen jegliche Freiheit und jegliches Vertrauen zusichern.

 

... und wenn die Stunde naht?

" Wir haben uns dazu entschieden, dir zu zweit zu dienen, Herr. Ich halte an demselben Ziel fest, alleine. Hilf mir." (Gebet einer jungen Frau, die im Alter von 25 Jahren Witwe wurde).

2. Korinther 5, 14+15

Elisabeth Elliot kehrt zu dem Stamm der Aukas zurück, der ihren Mann Jim getötet hatte. Sie ging mit ihrer kleinen Tochter hin. Sie entschied sich, die Aufgabe weiterzuführen, die sie zu zweit gehabt hatten. Sie heiratete wieder und wurde ein zweites Mal Witwe. In einem Buch "????" schreibt sie von sieben Punkten, die ihr geholfen haben, das Leben als Witwe, als allein stehende Frau anzupacken

·      ruhig bleiben und wissen, dass Gott da ist

·      danken

·      sich dem Selbstmitleid verweigern

·      Einsamkeit akzeptieren

·      die Einsamkeit Gott bringen

·      etwas für jemand anderen tun

 

 

 

 

V.1.9. Der Tod: Der große Übergang

 

9.1.Was er wirklich ist:

- er ist nicht eine Etappe im natürlichen Kreislauf: Römer 6, 23, 8, 19-23; 1. Korinther 15, 55.

Nach dem Tod muss Gott Rechenschaft abgelegt werden: Hebräer 9, 27; Matthäus 12, 36. Die Bibel behandelt den Tod als Feind und zeigt auf, wie man von der Furcht vor dem Tod frei werden kann.

 

 

- Der Tod ist nicht das Ende.

Sich nicht durch den Tod betrüben lassen: 1. Thessalonicher 4, 13-17. Das Grundstein des Planes Gottes für Jesus war, dass er von den Toten aufersteht: Johannes 6, 40. Die Tage unseres Lebens sind gezählt. Psalm 90, 12. Der Tod trennt uns nicht von Gott: Römer 8, 38+39. Das dunkle Todestal kann ohne Furcht durchschritten werden: Psalm 23, 4.

 

 

- Jesus hat über den Tod triumphiert: Offenbarung 1, 17+18; Johannes 11, 25+26. Für den Gläubigen gibt es am Tag des Gerichts keine Beschuldigung. Er, der Beschuldiger, wurde hinausgeworfen! Offenbarung 12, 7-10. Wir sind von jeder Verdammung befreit: Röm8, 1. Jesus kam um den Tod zu konfrontieren, den Tod zu bekämpfen, sein Reich zu zerstören, ihn seines Thrones zu entheben bis jeder Soldat Christi, der von ihm gefangen gehalten wurde, schreit: "Der Tod ist verschlungen vom Sied. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?" 1. Korinther 15, 55

 

 

9.2. Wie kann man sich auf das Sterben vorbereiten?

- in Christus sein, mit ihm leben, und so die Angst vor dem Tod überwinden. Hebräer 2, 15 (vom Tod auf normale Art und Weise reden können)

 

- nicht zu sehr in der Welt verwurzelt sein: Hebräer 13, 14; 1. Petrus 2, 11; Hebräer 11, 13.

 

- als Fremder und Reisender auf dieser Welt leben. Dinge von oben lieben.

 

- seine ganze Vergangenheit geregelt haben; alles soll im Licht und vergeben sein

 

- ein Testament vorbereitet haben. Sich im Klaren sein mit dem Partner bezüglich aller Dinge danach - ohne Druck auszuüben, ohne Versprechen zu verlangen

 

 

9.3. Ratschläge für Besuch bei Todkranken:

·      Haltung dessen, der den Besuch macht: - zuhören - Friede in Gott - bereit sein, die Bibel zu lesen und zu beten - nichts erzwingen wollen, aber im Bewusstsein der Verantwortung.

·      Wenn der Sterbende gläubig ist: - zuhören -. Verheißungen der Bibel vorlesen - beten und segnen  - gemeinsames Abendmahl vorschlagen (mit andern Mitgliedern der Familie, wenn diese gläubig sind) - an den vorbereiteten Platz im Himmel erinnern - nicht unnötig ermüden (auf die Länge des Besuchs achten)

·      Wenn der Sterbende nicht gläubig ist:  zuhören - ihn sensibilisieren für seine Ankunft im Himmel, vor dem Thron Gottes - wenn er nichts dagegen hat, einige biblische Passagen lesen zum Thema Sünde, Verlorenheit, Vergebung, Gnade - auf Jesus hinführen, der Pforte zum Himmel - mit dem Sterbenden beten (voll Barmherzigkeit und Mitleiden sein, mit Sicherheit)

·      Praktische Aspekte: - das Zimmer des Sterbenden schön, angenehm machen (Blumen). Wenn möglich daheim sterben lassen - der Sterbende hat oft Durst - Wasser in seiner Nähe halten - das Zimmer so hell halten, wie er es wünscht - keine lauten Besucher - vorrangig die Familienmitglieder - seine letzten Wünsche oder Schwüre aufschreiben (ihm die Möglichkeit geben, sich auszudrücken) - langsam und deutlich die Verheißungen der Bibel lesen, die Passagen, die in seiner Bibel unterstrichen sind - wenn er in der Lage ist, mit ihm das Programm der Beerdigung festlegen - im Segnen beim Schließen seiner Augen - sich daran erinnern, wenn ein Mensch den Geist aufgibt, dass er während einigen Minuten immer noch hört, was geschieht.

 

 

 

9.4. Sich um die kümmern, die zurückbleiben:

·      sie in Stille unterstützen

·      sich vergewissern, dass die organisatorischen Dinge von der Familie übernommen werden: helfen, wenn notwendig

·      zur Verfügung stehen, um praktisch zu helfen, aber immer den Familienmitgliedern Vorrang geben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

V.2. Die Moral und ihre Anwendung ist nicht der erste Plan Gottes, aber sie wurde als Folge der "Verhärtung des Herzen des Menschen" aufgestellt (Folgen der Sünde, Ungehorsam, Gericht, Wiederherstellung).

 

V.2.1.Unerlaubte Beziehungen:

 

1. Sexuelle Beziehungen vor der Ehe (Flirt, Petting)

Ausschließende Freundschaften, die zu einer sexuellen Beziehungen führen, prägen ein Leben und hinterlassen Wunden. Welche Wunden?

·      Verlangsamung der Reife; das Gefühl und der Impuls haben vor dem Willen Priorität

·      Liebe, die von Treue getrennt wird, gibt ein falsches Verständnis von Liebe weiter und bringt Ängste und die Unfähigkeit zu verstehen, was es heißt zu lieben.

·      eine zerbrochene Freundschaft bringt Reue, Ablehnung, Misstrauen, Unsicherheit,...

·      gebrochenes Vertrauen ist schmerzhaft

·      gefühlsmäßige Verstrickung kann ein echtes Hindernis für die notwendige Arbeit für eine berufliche Ausbildung sein

·      eine sexuelle Beziehung ist mehr als eine körperliche Beziehung. Lüste werden geweckt oder blockiert.

 

Warum gibt es so viele voreheliche Beziehungen? (das natürliche Herz, die Leidenschaft des Fleisches, Egoismus)

·      Familiäre Missstimmungen

·      Mangel an Vertrauen innerhalb der Familie

·      Flucht des Kindes aus den Verantwortungen der Familie

·      Mangel an Rat oder das Verweigern von Annehmen von Ratschlägen

·      Gruppenzwang

·      Mangel an festen Lebenszielen

·      Einfluss der Medien

 

Vorbeugende Ratschläge um solchen Freundschaften vorzubeugen:

·      ehrlich auf die Fragen der Kinder antworten, auch im sexuellen Bereich

·      darauf achten, dass das Kind keine ausschließenden Freundschaften pflegt, in Kontakt zu andern bringen, dem Kind das Leben in einer Gruppe beibringen, ausschließliche Freundschaften sind mit dem gleichen oder dem anderen Geschlecht ungesund

·      dem Kind erlauben, seine Freunde einzuladen und diese in die Familie einbeziehen. Als Familie sollte vermieden werden, andern gegenüber einnehmend zu sein

·      die Jugendlichen ermutigen, in die Jugendgruppe zu gehen

·      mit dem Herrn gehen, so dass das Kind sehen kann, dass man ihm vollständig in jedem Lebensbereich vertrauen kann

·      dem Kind die Möglichkeit zur Entspannung geben (Sport, Musik, Hobbys,...) und von Angreifern schützen (Drogen, Pornographie, Fernsehen,...)

 

Wenn das Kind in Sünde lebt, müssen wir es warnen. Wenn es nicht gehorcht, muss es korrigiert werden. Wenn aus dem Kind ein Jugendlicher wird und sein Leben ohne den Rat der Eltern leben will, ist das Kind vor Gott für seine Taten verantwortlich. Es trägt die Konsequenzen seiner Wahl.

 

Lieben, warnen, beraten, beten!

 

 

 

 

 

V.2.2. Homosexualität

 

In der Diskussion um Homosexualität finden wir zwei starke Positionen:

- solche, die Homosexuelle verteidigen

- solche, die biblische Texte bringen, die aufzeigen, dass Homosexualität ein Gräuel vor dem Herrn ist, und die keinerlei Diskussion eingehen. Manchmal aus Scham oder aus Ekel.

 

So wird daraus entweder eine leidenschaftliche Debatte oder das totale Schweigen.

In der leidenschaftlichen Debatte werden folgende bekannten Argumente vorgetragen: die Homosexualität an sich ist weder eine Krankheit noch eine Perversion. Sie ist ein Zustand, der nicht wirklich etwas Schlechtes darstellt... Sie stellt Beziehungen mit wahrer Liebe dar... Die Kirche sollte diese Tatsache anerkennen und die Homosexuellen ermutigen, ihre Liebe voll und treu auszuleben... Wenn die Bibel sie verdammt, ist das im Namen einer Ethik, die verwandt ist mit einer unterdrückenden und verachtenden Rassentrennung. Man muss deshalb aus dem Schweigen und der skandalösen Gleichgültigkeit heraustreten, mit der man ihr bis jetzt begegnet ist und die Verteidigung der Homosexualität beginnen....

In groben Zügen ist dies die vorgebrachte Argumentation des Kongresses für die internationalen Rechte der Homosexuellen von Edinburg aus dem Jahre 1974, ebenso wie die einer Publikation des Sozialen Protestantischen Zentrums von Lausanne, wie auch von zahlreichen Theologen und katholischen und evangelischen Medizinern vertreten.

 

Es gibt vier Arten der Homosexualität:

1. Zwittertum:

Ein bisexueller Mensch, der männliche und weibliche Gonade hat (Gonade = geschlechtliche Drüse; der Hoden ist die männliche Gonade, der Eierstock die weibliche). Dieser Zustand ist sehr selten, da eine organische Anomalie. Es gibt auf der ganzen Welt nur einige 100 Fälle. Es handelt sich als um ein echtes organisches Problem.

 

1. Homosexualität durch sexuelle Inversion:

Ein normal gepolter Mensch spielt die Rolle des anderen Geschlechts. Dies ist ein Verweigern, das empfangene Geschlecht zu akzeptieren und ein starker Wunsch nach Transsexualität. Dieser Wunsch kann bis zu einer Operation zum Geschlechtswechsel führen. Diese Haltung und bestimmte Vorstellung kommt nicht von einem perversen Instinkt, sondern von einem Nicht-Akzeptieren, einer Projektion, die bis zum Delirium führen kann, zu einer mentalen Blockierung. Diese Situationen sind ebenfalls rar.

 

3. Eindeutige Homosexualität:

Menschen, die sich ähnlich sind, geben sich einem gegenseitigen Kult hin, einer starken Verehrung, wo die Liebe dem anderen gegenüber die Liebe zu sich selbst bedeutet. Dies ist die am häufigsten vorkommende Art der Homosexualität, die oft aus einer ausschließenden Freundschaft entsteht.

 

4. Homosexualität auf ethischem Niveau:

Eine fatale Determination zum Abnormalen. Ein perverser Instinkt, der freiwillig aufrechterhalten wird. Oft geboren aus dem Wunsch, anders als die anderen zu sein und aus der Revolte gegen die traditionelle Moral. Diese Homosexualität wird genährt durch Zeitschriften und bestimmte Filme und diesem Gedanken, von dem Druck oder der Autorität des anderen Geschlechts befreit zu werden.

 

 

 

 

Was bringt das Leben in Homosexualität mit sich?

·      ein innerer Kampf

·      eine starke Unausgeglichenheit im persönlichen Bereich und in anderen Beziehungen

·      die Vorstellung verfolgt zu werden, unverstanden zu sein

·      ein starker und markanter Egozentrismus

·      ein fortschreitender Verlust des Willens, der in Versuchungen und erniedrigenden Deviationen versagen lässt. (ohne Willenskraft, der Teufel profitiert vom einem geschwächten Menschen)

·      ein starkes Schuldgefühl

Der Homosexuelle, der herauskommen möchte, spürt seine Probleme, der, der sich in seinem Zustand gefällt, hat sie ebenso, aber er anerkennt sie nicht.

 

 

Wie helfen?

1. Vorstellen, was die Bibel sagt und die Bekehrung anstreben, das Heil:

Römer 1, 22;

22  Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden

23  und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit dem Bild vom vergänglichen Menschen, von Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren.

24  Darum hat sie auch Gott dahingegeben in die Gelüste ihrer Herzen, zur Unreinigkeit, dass sie ihre eigenen Leiber untereinander entehren,

25  sie, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf mehr Ehre und Dienst erwiesen als dem Schöpfer, der da gelobt ist in Ewigkeit. Amen!

26  Darum hat sie Gott auch dahingegeben in entehrende Leidenschaften. Denn ihre Frauen haben den natürlichen Gebrauch vertauscht mit dem widernatürlichen;

27  gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen.

 

1. Korinther 6, 10;

9 ¶  Wisset ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht ererben werden? Irret euch nicht: Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder,

10  weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes ererben.

 

3. Mose 18, 22; 3. Mose 20, 13. (Es ist wichtig, unseren Nächsten zu lieben, und dabei die Sünde zu hassen).

22  Du sollst bei keiner Mannsperson liegen wie beim Weib; denn das ist ein Gräuel.

 

2. Homosexualität als Sünde gegenüber Gott, gegenüber dem Nächsten und gegenüber dem eigenen Körper erkennen und bekennen.

 

3. Eine neue Haltung einüben:

- die Brücken mit homosexuellen Freundschaften brechen (1. Korinther 15, 33)

- ein neues Tages- und Lebensprogramm einrichten

- das Leben nach biblischen Prinzipien ausrichten

 

4. Lernen, in gemischten Gruppen zu leben und normales, biblisches Verhalten in der Gesellschaft lernen.

 

Vorbeugend:

·      als in Einheit verbundene Familie, Ehepaar leben

·      dem Kind beibringen, in Gruppen zu leben

·      dem Kind die Ergänzung Junge - Mädchen bewusst machen

·      selbst eine richtige Haltung dem anderen Geschlecht gegenüber haben

·      das Kind vor einer ausschließenden Freundschaft bewahren durch das Integrieren von andern Freunden

·      die Angst vor dem anderen Geschlecht vermeiden

·      die Freunde meines Kindes kennen, seine Einflüsse kontrollieren (Fernsehen, Pornographie, Freunde...).

 

(Bücherempfehlungen:        Befreiende Seelsorge - Jay Adams

                                               Handbuch für Seelsorge - Jay Adams)

 

 

 

V.2.3. Wilde Ehe - Freie Liebe

 

Was Gott möchte, ist die Ehe. Das heißt, das Einnehmen einer festen Position der Gesellschaft gegenüber und das Versprechen des einen dem anderen gegenüber, sich zu lieben und sich treu zu bleiben während des ganzen Lebens auf dieser Erde. Das Leben "ohne Trauschein" oder die "Freie Liebe" ist folglich außerhalb des Willens Gottes; es ist Sünde. Wie jede Sünde, und vor allem diejenige, die zwei Personen gegeneinander betrifft, gibt es mehr oder weniger schmerzhafte Konsequenzen und die Folgen können sich hinziehen. Deshalb muss zuallererst akzeptiert werden, dass diese Situation Sünde ist.

Der Gläubige an Jesus Christus wird deshalb nicht in wilder Ehe leben.

 

Biblische Passagen: Kolosser 3, 5+6; Galater 5, 19-21; 1. Korinther 6, 18; 1. Korinther 10, 8.

 

Mit dem sexuell schlechten Lebenswandel verhält es sich wie mit jedem falschen Verhalten. Es ist nicht von Gott gewollt, und wird von seiner Heiligkeit abgelehnt.

 

Was sind die fundamentalen bestehenden Unterschiede zwischen dem Verheiratet-Sein und dem Zusammenleben ohne Trauschein?

 

Auf menschlicher Ebene:

- das Leben zu zweit gründet sich auf Unsicherheit, weil es kein Versprechen für das ganze Leben vor Zeugen gibt.

- der Körper ist dem andern ausgeliefert, ohne dass es eine Übereinstimmung bezüglich der Treue gibt. Die sexuelle Lust tendiert eher dazu, eine Suche nach eigenem Glück zu sein, ein persönlicher Gewinn als eine Gabe seiner selbst. Man macht sich selbst nicht zur Gabe (nicht wirklich), auf einer Grundlage der Unsicherheit.

 

- Gott wollte die Vereinigung des Paares, um eine Fortpflanzung zu erlauben und die Freude von Kindern und Familienleben kennen zu lernen. Die nicht bestätigte Vereinigung gibt keine wahre Freude daran, ein Kind zu haben. außer wenn der Vater und die Mutter absolut keine Ahnung von den Werten haben, die vereinigte Eltern für ein Kind darstellen.

 

- die Trennung ist ein großer Schmerz sein, zusätzlich ist sie eine Enttäuschung, die den Schmerz noch verstärkt. Wer die sexuelle Tätigkeit eines Paares kennen gelernt hat, hat große Schwierigkeiten ein ausgeglichenes Leben allein wieder zu finden.

 

 

 

Wie kann man sich aus der wilden Ehe befreien?

 

Die zwei sind durch die Sünde mit ewiger Verdammnis geschlagen, wie jeder Mensch (Sünde Nr.1). Und sie leben in wilder Ehe (gegen den Willen Gottes) (Sünde Nr.2).

Situation: Ein Partner bekehrt sich. Seine Sünde Nr.1 ist geregelt, und er will die Sünde Nr. 2 regeln. Für seinen Partner, der nicht bekehrt ist, bleibt die Sünde Nr.1 zur Verdammnis, also ist für ihn die Sünde Nr.2 nicht verständlich, und er hat kein Verlangen danach, Gott zu gehorchen, da er nicht an ihn glaubt.

Wie kann der bekehrte Partner diese Lebenssituation regeln?

Aufgrund des Gehorsams dem Wortes Gottes gegenüber wird er die sexuelle Beziehung stoppen. Auf jeden Fall nicht mehr im selben Bett schlafen, im selben Zimmer. Er muss dem Partner erklären, dass aus dem Gehorsam Gott gegenüber diese Beziehungen nicht mehr möglich sind. Eine Zeit von Anfechtungen des Fleisches und oft Streit wird kommen.

Der Bekehrte weiß, dass er dem anderen Schmerz zufügt.

In dieser Situation sind zwei Wege möglich, und es muss gemeinsam überlegt werden: die Hochzeit oder die definitive und komplette Trennung.

(Den andern verlassen, weil er nicht bekehrt ist, ist kein Argument. Diejenigen, die verheiratet sind und sich bekehren, verlassen auch nicht den ungläubigen Partner. Die Bibel sagt, dass der Unbekehrte die Freiheit hat, den andern zu verlassen.)

Der bekehrte Partner muss beginnen, sein Alltagsleben im Glauben zu leben, sich innerhalb der Gemeinde zu engagieren, und seinen Glauben zu Hause zu leben (Bibellesen,...).

Wenn der nicht bekehrte Partner den anderen liebt und mit ihm leben will, akzeptiert er, wie der andere lebt und seinen Glauben praktiziert, er wird bereit sein, eine Hochzeit nach einer Zeit der Trennung ins Auge zu fassen.

Es kann sein, dass der bekehrte Partner froh ist, gehen zu können, wenn das Leben zu zweit nicht leicht war. Die Bekehrung darf kein Grund dafür sein zu gehen. Die Sünde der wilden Ehe muss bekannt werden, und die Buße hat konkrete Früchte. Der andere darf nicht in einer schwierigen Situation zurückgelassen werden. Beispiel:

- der andere hat keine berufliche Situation, die es ihm erlaubt zu überleben. Keine Arbeit. Hat er die Möglichkeit zu arbeiten? Sucht er Arbeit? Will er arbeiten?

- der andere hat keinen möglichen Wohnplatz. Kann er zu seinen Eltern, zu seiner Familie zurückkehren?

Dies sind Antworten, die in verschieden Situationen hineinsprechen, und die von dem bekehrten Partner verlangen können, in dieser Leidenssituation auszuharren, wo er keine Gemeinschaft auf sexueller Ebene hat und wo er immer noch dem anderen helfen muss. Es ist anzuraten, einen Zeitraum für jede Etappe festzulegen.

 

Was ist aber zu tun, wenn es ein gemeinsames Kind gibt?

Die nun anzustellenden Überlegungen sind sehr kompliziert, weil das Leiden des Kindes mit einbezogen werden muss - es ist der einzige Unschuldige in dieser Lage.

·      Soll man zusammen bleiben, wenn der Partner den Glauben verbietet?

·      Kann ich dem Kind ein Elternteil aufgrund des Glaubens entziehen?

·      Habe ich die Freiheit und das Recht ohne das Kind zu gehen, es dem anderen zu überlassen, wenn das Kind doch seine Eltern braucht und es nötig hat, den Herrn kennen zulernen.

·      Kann ich mich auf eine solche Art und Weise verhalten, dass der anderer mich wirklich lieben und mich heiraten möchte?

·      Wie muss ich leben, um den anderen zu gewinnen?

·      Soll man zusammen bleiben, wenn das Kind und ein Elternteil vom andern schlecht behandelt werden?

 

Wenn ein Kind da ist?

 

 

 

SCHLUSSFOLGERUNG

In dieser Studie zeigen wir verschiedene gemeinsame Punkte auf:

·      Zuerst, in jeder Situation, das Stoppen der sexuellen und zärtlichen Beziehung. Das ist ganz sicher die sofortige Frucht der Buße.

·      Dann das Forschen nach dem Willen Gottes bezüglich einer endgültigen Trennung oder der Eheschließung.

·      Und dieses mit dem Ziel, den anderen nicht unnötig leiden zu lassen.

·      Wenn es ein Kind gibt, ist die Suche nach Glück für das unschuldige Kind vorrangig.

 

Die Situation ist selbstverständlich unterschiedlich in ihrem Vorgehen und in unterschiedlichen Details, ob es der Mann oder die Frau ist, die sich bekehrt haben. Das Leiden und die Verletzungen sind unterschiedlich.

Für alle diese Situationen gilt, dass der einzelne die echte Liebe der örtlichen Gemeinde und die Gebete der Geschwister nötig hat.

Die Gemeinde Jesu Christi lernt, Gott in Heiligkeit anzubeten und die Gnadentür mit Liebe zu öffnen den Verlorenen und denen, die in auswegslosen Situationen scheinen.

 

 

V.2.4. Alleinerziehende Mütter:

 

Die Bibel spricht nicht über diese Situation. Warum?

 

a) im A.T., im Volk Israel musste eine schwanger Frau von dem Mann, der mit ihr geschlafen hatte, geheiratet werden. 3. Mose 19, 20; 3. Mose 19, 29; 3. Mose 20, 10-12; 5. Mose 24, 1; 5. Mose 22, 20.

 

b) im N.T. war diese Situation innerhalb des jüdischen Volkes ein Gräuel: Matthäus 1, 19 - eine schwangere junge Frau - Verleumdung. Situation von Josef und Maria. Die Verleumdung = Beeinträchtigung des Rufes. Indem Josef sagte, dass Kind sei nicht von ihm, schädigte er den Ruf der Maria. In der damaligen römischen Epoche handelte es sich um eine "offizielle Verleumdung", ein öffentliches Ereignis (Kolosser 2, 15).

Wir müssen zuerst die Bedeutung der Verlobung in der jüdischen Tradition verstehen. Sie war ein "Heiratsversprechen", das etwas ein Jahr vor der Hochzeit getroffen wurde, ein Vertrag, der nicht mehr gelöst werden konnte (nur durch den Tod, der den anderen als Witwe oder Witwer zurückließ). Wenn der Vertrag auf andere Weise gelöst wurde, handelte es sich um Scheidung.

Der Mann wurde bereits der Ehemann (V.19), aber die Frau blieb noch in dem Haus ihrer Vaters. Wenn dann die Hochzeit kam, führte der Vater seine Tochter in das Haus ihres Mannes, und dann erst hatten sie eine sexuelle Begegnung. Dieser Gang von einem zum anderen war eine offizielle Handlung.

 

Als Josef entdeckt, dass Maria schwanger war, hatte er zwei Möglichkeiten:

a) Offizielle Scheidung: öffentlicher Prozess mit Verleumdung

b) Die Scheidung im Privaten, in der Gegenwart zweier Zeugen (Mishmah, Sotah 1, 1-5).

Wir sehen also, dass die Situation der ledigen schwangeren Frau in der Bibel nicht vorgesehen ist. Sie wird deshalb geprägt durch die Tatsache, dass der Mensch nicht dafür geschaffen ist. Es ist deshalb offensichtlich, dass diese Position Leiden und bestimmte Schwierigkeiten mit sich bringt.

 

Welches sind die Leiden?

 

1. In der Gesellschaft. Das Überleben des Kindes und der Mutter wird möglich gemacht durch die Hilfe, die die Gesellschaft oder das Sozialsystem gewährt. Diese Situation fällt also zu Lasten eines anderen (der Familie oder des Staates). Das kann mehr oder weniger gut klappen.

 

2. Auf der Ebene der Mutter und des Kindes. In dem affektiven Bereich hat die Mutter einen Mangel, und aus diesem Mangel heraus kann sie ihre Bedürfnisse auf das Kind übertragen. Das Kind wird oft der Vertraute der Mutter. Das Kind trägt so Lasten, die an affektiver Verantwortung zu groß sind.

 

 

3. Im sozialen Leben hat die Mutter Mühe, einen Platz zu finden. Sie fühlt sich unter den allein stehenden Frauen nicht mehr wohl und auch nicht unter Ehepaaren mit Kindern.

 

4. Sie ist alleine mit der Erziehung des Kindes. Sie muss alleine den Kopf oben behalten, was sehr schwierig ist, wenn sie keine andere Beziehung im Haushalt hat. Lösungen müssen alleine gefunden werden, ohne das Feedback oder die Meinung eines Partners.

 

5. Das Leben, das mit einem Mann geteilt wurde (wenn auch nur kurz) und die sexuelle Beziehung haben sexuelle Regungen geweckt, die schwerer zu bändigen sind, wenn sie erst einmal befriedigt wurden, als wenn sie noch auf Befriedigung warten.

 

Wie kann einer allein stehenden Mutter und ihrem Kind geholfen werden?

·      Innerhalb der örtlichen Gemeinde kann sich eine gläubige Frau das Ziel setzen, eine echte Freundin zu sein. Ohne die Freundschaft aufzudrängen, ohne in die Richtung einer ausschließenden Freundschaft zu tendieren.

·      Wenn diese Frau eigene Kinder hat, kann sie die Freundschaft unter ihren eigenen Kindern und dem Kind der allein stehenden Mutter fördern.

·      Die allein stehende Mutter muss in ihrem Weg mit dem Herrn unterwiesen werden, um eine tiefe und feste Gemeinschaft mit ihm zu haben. So kann sie im Herrn ruhen bezüglich aller auf sie zukommenden Fragen und dem Bedürfnis nach einem Mann und Vater für ihr Kind.

·      Die Gemeinde kann darum beten, dass der Herr einen treuen und geistlichen Mann schenkt, der die Frau mit ihrem Kind heiratet.

 

LIEBEN - GEDULDEN - MITTRAGEN

 

 

Was kann die Mutter tun?

·      Jesus lieben und sich in der örtlichen Gemeinde engagieren.

·      Eine Freundin suchen, um die Möglichkeit zu haben, Freude und Schmerz zu teilen.

·      Ihr Kind in Kontakt mit andern Kindern der Gemeinde bringen.

 

 

 

V.2.5. Gemischte Ehen:

 

Der Herr möchte, dass ein gläubiger junger Mann sich mit einer gläubigen Frau verheiratet. Aber es ist leider möglich, dass er in der Wahl seiner Partnerin gesündigt hat, Gott ungehorsam war und das Ziel verfehlt hat. Diese Situation hat Konsequenzen. Wie können sie überwunden werden?

 

a) für den bekehrten Partner:

·      Keinerlei Druck im geistlichen Bereich auf den anderen ausüben, weil die Wahl gemacht und akzeptiert wurde. Oft geschieht die Umkehr zu Gott Jahre später, und er muss die Sünde und den Ungehorsam erkennen und bekennen. Aber dieses Bekenntnis gibt kein Recht auf das Ausüben von Druck auf den nicht bekehrten Partner.

·      Der Gläubige erkennt oft mit Aufrichtigkeit, dass er in seinen Entscheidungen schwach ist und dass er nicht konsequent lebt. Diese Entdeckung soll ihn abhängiger vom Herrn machen und eifrig, den Willen Gottes zu tun.

·      Der Gläubige soll sich darin üben, den andern vollständig und mit echter Liebe zu lieben. Und das selbst, wenn diese Liebe auf keinen Widerhall stößt, oder keinen sofortigen Widerhall. Die echte Gemeinschaft mit Gott wird die Fähigkeit geben, ohne Auflehnen zu lieben.

·      Wenn die Frau gläubig ist, muss sie sich vor Augen halten, dass ihr Mann ihr Haupt ist und dass sie ihm untergeordnet ist. Leider gibt es Frauen, die denken, sie sind von dieser Autorität befreit, da der Herr ihr Haupt ist. Die Bibel zeigt sehr gut die Stufen der Autorität (1. Korinther 11, 3).

 

 

b) für den unbekehrten Partner:

·      ihm helfen, eine Offenheit für einen anderen Lebensstil zu finden. Liebe, Erläuterungen,...

·      hoffen, dass sich eine Freundschaft mit jemandem aus der Gemeinde ergibt (natürlich vom gleichen Geschlecht).

 

c) für die örtliche Gemeinde:

In Falle einer gemischten Ehe ist es gut, wenn die Gemeinde betet. Sie darf keinen Druck auf den Gläubigen ausüben und ihn dazu drängen, die Zusammenkünfte zu besuchen. Die Teilnahme am Leben der Gemeinde soll aus einer persönlichen Entscheidung oder der Entscheidung des Ehepaares kommen.

 

 

 

V.2.6. Ungläubige Partner:

 

Wie sieht das aus? Zwei Verheiratete, die beide bei Ihrer Eheschließung ungläubig waren. Einer der beiden gibt sein Leben dem Herrn und möchte für Ihn leben.

Biblische Grundlage der Überlegungen: 1. Korinther 7, 12-16 (Paul gibt hier Ratschläge, gibt seine Meinung im Wissen, dass er den Geist des Herrn empfangen hat: 7, 40).

Was uns dieser Text sagt:

1. Der ungläubige Partner kann den anderen verstoßen, er hat jegliche Freiheit, dies zu tun. Der bekehrte Partner ist damit einverstanden, bei dem andern zu blieben, selbst wenn die Lage schwierig wird.

2. Der ungläubige Partner ist durch den andern geheiligt. Er wird Gott näher gebracht, näher an die Möglichkeit, Gott kennen zu lernen, die Liebe Gottes zu sehen. Er ist um vieles mehr der Liebe Gottes ausgesetzt, auch durch die Fürbitte der Gemeinde.

3. Die Kinder stehen unter dem Einfluss des Wortes Gottes bezüglich Erkenntnis, Gebet und Erziehungsprinzipien anstatt von Heidentum oder einer toten Religion geprägt zu sein. Der Vers 14 sagt ganz deutlich aus "die Kinder sind heilig", dieser Ausdruck scheint nicht auf das begrenzt zu sein, was wir begreifen, aber auf die Souveränität Gottes.

4. Wenn der Ungläubige sich trennt, ist der Gläubige nicht gebunden. Das heißt, dass die Trennung, die vom anderen gewollte Scheidung dem Gläubigen nicht zum Vorwurf gemacht werden darf, ihn nicht verdammen darf. Heißt das, dass der Gläubige frei ist, sich wiederzuverheiraten? "nicht gebunden", bedeutet das "frei sein"?

5. Es versteht sich von selbst, dass wir selbst niemals den anderen zum Herrn führen können (V.15). Das Heil ist eine freie Wahl und niemand kann für den anderen garantieren.

 

 

 

 

 

Ergänzende Gedanken:

·      Der Gläubige kann es nicht akzeptieren, seinem Glauben abzusagen und sein neues Leben aufzugeben, seinem Partner zuliebe.

·      Der Gläubige kann nicht akzeptieren, an der Sünde, dem Bösen seines Partners teilzunehmen, ohne sein Missbilligen auszudrücken und seinen Partner vor den ewigen Konsequenzen zu warnen. Stellung zu nehmen ist nicht einfach, manchmal gebunden an physischen oder psychischen Schmerz (sexuelle Deviationen, finanzielle Nachteile), aber es gibt dafür Belohnungen im Himmel?

 

Einige Ratschläge für die gläubige Frau, deren Mann nicht dem Wort Gottes gehorcht oder der sich nicht für das Evangelium interessiert. 1. Petrus 3, 1-6.

·      Den Mann durch den Wandel gewinnen, mit einer keuschen Lebensart (die den Regeln des Anstands, des Schamgefühls entsprechen, darum wissend, wie der Wunsch, anderen Männern zu gefallen, im Griff zu halten ist) und respektvoll. In diesem Textabschnitt ist dies auch eine generelle Haltung innerhalb der Gemeinde. Die gläubigen Frauen sollen so leben, dass die ungläubigen Männer ihre geistlichen Reichtümer entdecken.

·      Die Ehemänner, die "nicht an das Wort glauben", sind zu gewinnen "durch das Leben ihrer Frauen ohne Worte". Das heißt eindeutig, dass sie nicht versuchen sollen, ihn durch Reden zu überzeugen.

·      V.3+4: Die Frau übt sich und beschäftigt sich damit, das Innere zu pflegen, ohne dabei das Äußere zu vernachlässigen. Beispiel der Sarah (V.6): Sie war sehr schon, und Abraham wollte, dass sie lügt, damit er nicht sein Leben riskiert (1. Mose 12, 10-20).

 

 

Sarah lügt nicht, indem sie sagt, dass Abraham ihr Bruder ist, aber sie sagt nicht die ganze Wahrheit (1. Mose 20, 1-13). In dieser schwierigen Situation ist sie ihrem Ehemann unterstellt und sie riskiert, als Frau von einem anderen Mann genommen zu werden. Aber Gott bewahrt sie. Sarah hoffte auf den Herrn und selbst in dieser höchst schwierigen Situation, wird sie dadurch eine heilige Frau. (1. Petrus 3, 5).

- So soll sich die gläubige Frau darin üben, ein Leben in Rechtschaffenheit zu führen - Rechtschaffenheit als Lebensstil und nicht nur als Reaktion.

 

Und der gläubige Mann, der eine ungläubige Frau hat?

·      Mann sein. Führen können, in dieser schwierigen Gesellschaft seiner Familie einen Weg bahnen, dabei in nichts seine Entscheidung, Christus folgen zu wollen, verbergen. Auf eine rechte Art und Weise vorwärts gehen, dabei in Christus zufrieden sein.

·      seiner Frau bezüglich des Glaubens keinen Druck machen

·      sich in dem Gemeindeleben engagieren, dabei das Gleichgewicht halten mit der Zeit, die er mit seiner Frau und den Kindern verbringt.

·      die Kinder im Wort Gottes erziehen.

 

 

V.2.7. Trennung, Scheidung

 

Bedeutung der Wörter:

- Scheidung: Trennung, legale Aufhebung der zivilen Ehe. Übertragener Sinn = Widerstand, Zerwürfnis.

- Verstoßen: seine Frau mit legalen Formalitäten wegschicken. Übertragener Sinn = verwerfen, ablehnen

- Ehebruch: Missbrauch des ehelichen Vertrauens

- Vergewaltigung? Missbrauch?: Übertretung, Verletzung dessen, was man respektieren muss.

 

 

Wann gibt es Scheidung?

Die Trennung des Körpers und der Güter, die etwas anderes sei als die Scheidung, gibt es in der antiken Welt nicht, weder im A.T. noch in der Bibel.

 

Die Ehe ist eine Verbindung aus drei Komponenten:

- körperlich: Vater und Mutter verlassen, um sich gegenseitig anzuhangen.

- affektiv: liebevoll vereint, um auf die gemeinsame Reife hinzuarbeiten

- sozial: die bestehenden familiären Bindungen klar verlassen (Vater und Mutter), um eine neue Familie zu gründen und Verantwortungen zu tragen.

Die Scheidung ist folglich ein Bruch der bestehenden ehelichen Vereinigung, der mit einer der Komponenten beginnen kann.

 

Die Unterweisung Jesu bezüglich der Scheidung:

1. Er stimmt mit dem A.T. überein:

1. Mose 2, 18-24; Matthäus 19, 5; Markus 10, 7; 1. Korinther 6, 16; Epheser 5, 31;

3. Mose 21, 7-14; 3. Mose 22, 13; 5. Mose 22, 13-29, Matthäus 19, 9;

5. Mose 24, 1-4; Matthäus 5, 31; Matthäus 19, 7; Markus 10, 4.

siehe auch:

4. Mose 30, 9+10: der Bund der Ehe hat vor persönlichen Schwüren Priorität.

Jesaja 50, 1+2: der Bund wird nicht durch einen Scheidebrief, sondern durch eine Sünde gebrochen

Jeremia 3, 1-10: die Untreuen sind oft heimtückisch und falsch.

Hesekiel 44, 21-23: lernen, einen Unterschied zwischen dem Guten und dem Bösen zu machen.

 

2. Jesus unterstützt die Beständigkeit der Ehe: Matthäus 19, 4-6

 

3. Wegen der Härte des menschlichen Herzens wurde die Scheidung unter dem mosaischen Gesetz geduldet: Matthäus 19, 7+8

 

4. Jesus spricht über die Heirat nach einer Scheidung, die durch Ehebruch hervorgerufen wurde: Markus 10, 1-12.

 

5. Jesus hat die Scheidung und Wiederheirat nur in dem Fall des sexuellen Missverhaltens erlaubt: Matthäus 5, 32; Matthäus 19, 9. Die Scheidung wurde wegen Untreue vollzogen: Matthäus 5, 27-37.

 

Die Lehre der Apostel:

1. Korinther 7, 12-16; Römer 7, 1-4.

Nur derjenige, der sich aufgrund der Untreue seines Partners scheiden ließ, kann wieder heiraten ohne Ehebruch zu begehen, und nur der Gläubige, der von seinem ungläubigen Partner verlassen wurde, ist nicht gebunden.

Gedanke:

"Vor der Heirat wählt man den (oder die), welchen man liebt! Nach der Heirat liebt man den (oder die), den man gewählt hat." Martin Luther

 

In allen diesen ethischen Fragen gibt es eine Spannung zwischen dem Gesetz und der Gnade, zwischen dem Zeugnis, das es zu geben gilt für die Wahrheit und das Mitgefühl. zwischen dem prophetischen Dienst und der pastoralen Unterstützung.

Die Auflösung einer Ehe ist offensichtlich immer tragisch. Die Gegenwart des Herrn und das Praktizieren von gegenseitiger Vergebung ist die einzige echte Gewährleistung einer glücklichen Ehe.

 

 

 

 

 

V.2.8. Alleinstehende Eltern:

 

Wir haben bereits das Kapitel der allein erziehenden Mutter abgehandelt. Einige Punkte sind analog. Aber es gibt Dinge, die nicht von derselben Bedeutung sind und vor allem diejenigen, die mit der Vergangenheit zu tun haben. Beispiele:

·      ein Leben als Paar ohne große HEURTS???, in einer normalen Situation, und der Partner verschwindet mit einer Freundin / einem Liebhaber ...und lässt den anderen mit den Kindern allein.

·      nach einem langen schmerzvollen Weg voller Unverständnis, Kämpfe und enttäuschten Hoffnungen kommt die Scheidung wie eine Erlösung

·      nach einem schrecklichen Schock stirbt der Partner durch einen Unfall, die Kinder sind noch klein

·      nach einer schmerzhaften Krankheit wird der überlebende Partner erschöpft mit den Kindern hinterlassen

·      etc.

 

Die Situationen sind außerdem bezüglich des Umfeldes sehr unterschiedlich:

·      in der Nähe der Eltern wohnend, in einer guten Beziehung stehend, einer besitz ergreifenden Beziehung, einer schlechten Beziehung,...

·      weit von allen Familienmitgliedern wohnend und ohne die Möglichkeit, in die Nähe zu kommen

·      etc.

 

Es gibt einige echte Probleme und Hilfe ist notwendig:

·      Wie leben um genügend Einkommen zu haben, und wie kann den Kindern ein Heim gesichert werden?

·      Wie können die unterschiedlichen inneren Leiden überwunden werden? Welches sind diese Leiden?

·      Welche Aktivitäten, Tätigkeiten und Hobbys können als gesunder Ausgleich zu der Einsamkeit gefunden werden?

 

Die örtliche Gemeinde, die davon betroffen ist, muss sich einige Fragen stellen:

·      Was können wir für allein stehende Eltern tun?

·      Welches sind die Aspekte des Gemeindelebens, die sie ganz besonders schmerzen?

·      Was sollte für sie organisiert werden?

 

 

V.2.9. Die Wiederheirat:

 

1. Nach dem Tod des Partner erlaubt die Bibel nicht nur die Wiederheirat, in manchen Fällen empfiehlt und befiehlt sie sie sogar: Römer 7, 1-3; 1. Korinther 7, 8+9+39, 1. Timotheus 5, 9-16.

 

2. Im Fall einer Scheidung, die von der Bibel erlaubt ist, ist die Wiederheirat möglich. Alle, welche sich aus biblischen Gründen (Untreue des Partners) schieden ließen, können wieder heiraten. Bedingung: "nur dass es in dem Herrn geschehe." 1. Korinther 7, 39.

 

3. Wer vor seiner Bekehrung unmoralisch oder im Ehebruch lebte und darüber Buße tat, wer die Vergebung gesucht und versucht hat, was schief lief zu reparieren, hat das Recht, sich wieder zu verheiraten. Gott hat ihn gereinigt. 1. Korinther 6, 9-11.

 

Licht und Weisheit:

·      die erste Situation muss komplett vergeben sein

·      einverstanden sein mit der Art und Weise, die Kinder zu erziehen. Wenn Kinder da sind, kann man die Erziehung nicht ohne Erklärung verändern. Es ist wichtig, einer Meinung zu sein.

·      einverstanden sein mit dem Engagement in der lokalen Gemeinde (weil einer eventuell seine ursprüngliche Gemeinde verlässt)

·      sich aufeinander einstimmen, um ein neues gemeinsames Heim zu gründen

·      sich absprechen bezüglich der Führung, dem Stil und dem Standard des Lebens.

·      die Autoritätsbereiche definieren, vor allem wenn beide eine bestimme Zeit alleine mit den Kindern gelebt haben

·      Segen von Seiten der Gemeinde, durch das Erbringen einer richtigen Information über die gelebt Buße (dies ist wichtig für das Fest der "Wiederheirat")

 

V.2.10. Die Abtreibung,

Ich möchte mich nicht aufhalten mit Fragen zur Abtreibung aufgrund eines Überlebensrisikos der Mutter oder aufgrund von extremen Fällen von körperlichen Schwierigkeiten, darunter (Therapeutisches Unterbrechen von Schwangerschaften). Eine Untersuchung von SOFRES (franz. Befragungsinsitut), wurden Fragen bezüglich ITG an 200 Ärzte gestellt. Als Gründe für den Abbruch ergaben sich:

- 56% persönliche Angelegenheiten

- 35% sozial-wirtschaftliche Gründe

- 6% echte Not

- 2% familiärer Druck

- 1% ohne Angabe

In Frankreich gibt es nach offiziellen Angaben 300.000 Abtreibungen pro Jahr.

Die Abtreibung ist ein Mord: wie können wir helfen und dieser Sünde begegnen?

Die Mutter:

- es ist notwendig den Grund ihres inneren Leidens und ihrer Schuldgefühle zu verstehen. Die Sünde erkennen und bekennen und sich davon abwenden.

Der Vater;

- muss anerkennen, dass er ebenso verantwortlich ist wie die Mutter. Vor Gott ist er vollständig verantwortlich.

Eine Mutter, die (aus den unterschiedlichsten Gründen) abtreiben will und um Rat bittet:

- die biblische Antwort geben = ein Nein zum Mord

- praktische Hilfe geben zur Geburt diesen Kindes:

            = materielle Hilfe

            = moralische Ermutigung

            = Bereitschaft, sich um das Kind zu kümmern

            = Gespräch mit dem Vater, wenn dies möglich ist

Als Gläubige müssen wir uns für das Leben einsetzen und dafür kämpfen, dass Kinder leben. Das verlangt manchmal ein sehr anstrengendes Engagement, sogar drückend, aber wir sind dazu aufgerufen, bereit zu stehen und dem Leiden dieser Welt geprägt von Verderben, Sünde, Mord und Wahn zu begegnen.

 

V.2.11. Euthanasie

 

Die Verbissenheit, mit der Medizin angewandt werden kann, wird ein echtes Gewissensproblem. Es versteht sich von selbst, dass Wissenschaftler den Tod bekämpfen, weil er der Feind ist, den es abzulegen, zu besiegen gilt. Selbstverständlich hat der Tod für den Gläubigen eine andere Bedeutung, er ist bereits besiegt und er stirbt, um in etwas Besseres einzugehen. Der Gläubige akzeptiert sein Pilgertum auf der Erde und akzeptiert seinen Abschied nach oben hin. Er verweigert deshalb ein verbissenes Festhalten am Leben.

 

Es gibt unterschiedliche Gründe für den medizinischen Kampf:

·      Der Fortschritt der Technik, die erlaubt immer weiter zu gehen. Extremfälle sind außerdem günstige Gelegenheiten um die Forschung weiterzubringen. Es ist nicht immer leicht die Gründe für den Kampf festzustellen: Ist es zum Besten des Sterbenden oder für die Ehre der Medizin?

·      Mediziner sind nicht immer vorbereitet oder ausgebildet, dem Konflikt zwischen Wissenschaft und menschlichem Gewissen zu begegnen.

·      Menschen im Allgemeinen, und damit auch die betroffene Familie, glauben nicht an die echte Dimension von oben, verneinen den rettenden Gott  und sind gegenüber dem Tod waffenlos.

Diese Praxis wird immer mehr in Krankenhäusern, Altenheimen, ... ausgeübt. Es ist grundlegend wichtig, dass die Gemeinde Jesu Christi Zeugnis gibt von der Sicherheit des Heils und von ihrer Stellung gegenüber dem Tod und dem Zukünftigen.

Es gibt auf der einen Seiten den verbissenen Kampf um Leben und auf der anderen Seite die Euthanasie. Beide sind eine Ablehnung der Souveränität Gottes.

 

MERKE: REIHENFOLGE DER SCHRITTE; DIE ZU MACHEN SIND, UM DIE LÖSUNG EINES ETHISCHEN PROBLEMS ZU ERARBEITEN

 

ZIEL:

MENSCHEN HELFEN, DIE IN SCHWIERIGEN SITUATIONEN SIND, DEN WILLEN GOTTES ZU ERKENNEN, DIE MACHT DER VERGEBUNG ZU ENTDECKEN UND SIE DARIN UNTERWEISEN, DAS LEBEN WIEDERAUFZUBAUEN.

 

1. An einer genauen und tiefen Standortbestimmung arbeiten. Nicht von den Überzeugungen der Person, der man zuhört, beeinflussen lassen. Parteilos sein. Eine Situation ohne Vorteile und Überstürzung einschätzen. Notizen machen, sie immer wieder lesen, im Stillen darüber nachdenken.

 

2. Zu Gott beten und dabei Zeit haben, die Notizen zu überdenken. Dann die Punkte notieren, die mehr Klarheit bedürfen um die Untersuchung weiterzubringen. Nicht zu hastigen Ergebnissen bringen lassen.

 

 

3. Mit Sorgfalt biblische Gedanken suchen, die das notwendige Licht für die Lösung der Situation geben. Was sagt die Bibel bezüglich der Tatsachen, bezüglich der Haltungen der betroffenen Personen?

 

4. Wenn Sicherheit fehlt und eine genaue Antwort nicht erkannt werden kann, mit einem Glaubensbruder Kontakt aufnehmen, der mehr Erfahrung in der Seelsorge hat und ihm die Situation unterbreiten. Diese vertrauliche Unterhaltung erlaubt bestimmt, zusätzliches Licht in die Situation zu bringen.

 

5. Wenn sich eine Lösung herauskristallisiert, klar wird, muss darüber nachgedacht werden, wie diese Antwort verständlich gemacht werden kann, damit die Betroffenen die Art und Weise zu denken und zu handeln verstehen können. Um eine Situation in ihrer Struktur   aufzuzeigen, muss jedem Menschen geholfen werden, seine Motivationen zu sehen und er muss die konkreten Schritte entdecken, die zu einem festgelegten Ziel führen.

 

6. Die Anwendung der Schritte, die anerkannt wurden zu Wiederherstellung, überprüfen, um zu vermeiden, dass der Mensch auf dem Weg zum Ziel anhält.

 

 

 

 

 

 

 

V.3. Die Moral und ihre befreiende Anwendung für den Menschen, der in Bindungen Satans verstrickt war, der den Meister wechseln und Jesus Christus als Herrn annehmen möchte.

 

Wir müssen die Wirklichkeit der unsichtbaren Welt, des geistlichen Kampfes kennen, um in unserer Hilfestellung effektiv zu sein, die wir blockierten, gefangenen Menschen leisten möchten. Wir werden uns mit dem Thema "geistliche Kampfführung" befassen, dass ich als getrenntes Thema erarbeitet habe und das auf den folgenden Seiten präsentiert wird. Es ist klar, dass die Vorgehensweise des Teufels erkannt werden muss, um ihm mit Wirksamkeit Widerstand zu leisten. Wir brauchen Weisheit, um in dieser Welt mit Nachdruck

und der göttlichen Kraft zu wirken.

 

Siehe die Schrift: "A. Der geistliche Kampf", S.1-11

und      "B: Die Werke des Teufels und der Sieg Jesu Christi." S.12-16

 

 

 

 

VI. Der moralische Schutz, den Gott seinen Kindern gewährt:

 

 

Die Bibel lehrt uns das richtige Verhalten. Dieses Verhalten gefällt Gott und ist gleichzeitig unser Schutz. Die christliche Ethik will sich also auf keinen Fall darauf beschränken, eine Heilmethode zu sein. Sie lehrt uns eine Haltung, die uns beschützt (Vorbeugung). Sie bringt dem Gläubigen bei, fern von schlüpfrigem Grund zu leben und stärkt seinen Weg. Gott möchte nicht, dass seine Kinder wie Blinde gehen. Er hat uns den Heiligen Geist gegeben, der uns in aller Wahrheit leitet, der in unser Leben das göttliche Licht bringt.

 

 

Viele biblische Passagen setzen den Gehorsam den Geboten Gottes gegenüber und Glück miteinander in direkt Verbindung. Jesus lehrt uns zu leben, indem er uns die Freiheit gibt, nicht mehr das Böse zu tun: er hat uns von der Sünde befreit. Die echte Freiheit des Gläubigen ist, dass er nicht mehr gezwungen ist, nach den Grundsätzen dieser Welt zu leben, dass er nach den Geboten Gottes leben kann und erkennen kann, dass es nicht schwer ist, nach den Geboten Gottes zu leben, da er den Sieg über die Welt hat. (1. Johannes 5, 1-5).

 

 

 

 

 

 

VI.1. Schutz durch den Gehorsam dem Wort Gottes gegenüber (in unserem persönlichen Leben).

 

Galater 5, 16: Der Weg in dem Gehorsam am Wort Gottes richtet unser Leben auf Gott aus und auf seinen Willen, und befreit uns so von persönlichem, egoistischem, fleischlichem Streben. Die vorhergehenden Verse sprechen von der Freiheit, die Christus uns gewährt, zu wissen: ich habe die Freiheit zu lieben.

Gott hat bestimmte persönliche Disziplinen auf unseren Weg gestellt. Sie bestätigen das neue Leben und lassen die alte Natur kleiner werden.

 

 

Bsp.:

1.   Lesen der Bibel

2.   Gebetsleben

3.   Bruderliebe

4.   Zeugnis und Evangelisation

5.   Körperliches Leiden

6.   Unterschiedliche Anfechtungen

7.   etc.

 

Wer den großen geistlichen Wert dieser Disziplinen erkennt, möchte nicht ohne sie leben, weil er entdeckt hat, dass sie uns Gott näher bringen.

Wenn wir diesen Gedanken weiterführen, kann jeder von uns persönliche Disziplinen entdecken, die für ihn von großem Wert sind, weil sie eine wertvolle Hilfe auf dem Weg der Gemeinschaft mit Gott sind.

 

 

VI.2. Schutz durch das Leben in der örtlichen Gemeinde (Gemeinschaft)

 

Hier gibt es eine interessante Hausaufgabe! Untersuche, wie die unterschiedlichen Aktivitäten in der örtlichen Gemeinde ein Schutz auf dem geistlichen Weg eines Gläubigen sind.

 

Bsp.:

1) Inwiefern stellt die Taufe einen moralischen Schutz dar?

·      Gehorsam dem Wort Gottes gegenüber

·      Stellungnahme durch das Zeugnis

·      Stellungnahme vor Zeugen und der unsichtbaren Welt

·      Ermutigung zur weiteren Stellungnahme (Ermutigt sein, indem man sieht, dass man in der Lage ist, eine klare Position zu beziehen)

 

2) Inwiefern stellt das Abendmahl einen moralischen Schutz dar?

·      ein Aufruf, sich zu prüfen

·      ein Aufruf zur Dankbarkeit

·      das Üben, sich auf das Wichtige zu konzentrieren - Erinnerung an die Priorität Jesu Christi und sein Anrecht auf mein Leben.

 

3) Inwiefern ist der Gebetsabend ein moralischer Schutz?

 

Verfolgt diese Überlegungen und bezieht die unterschiedlichen Aktivitäten der Gemeinde ein:

- Ältestenrat

- Seelsorge innerhalb der Gemeinde

- gemeinsame Evangelisation

- gemeinsame Anbetung

- Gemeinschaft

- biblische Unterweisung in der Gemeinde

- Sonntagsschule für die Kinder

- Jugendgruppe

- etc.

 

Gott gewährt seinen Kindern in der örtlichen Gemeinde Schutz. Und die Gläubigen, die sich von der örtlichen Gemeinde entfernen, entfernen sich von diesem Schutz, verhindern das Wachstum.