Das Neue Testament

Urspr. Textstand: 3. 3. 2022. Zusätzliche Korrekturen [in Rot] sind bis 18. 9. 2022 berücksichtigt

 

Inhalt:

Die gute Botschaft nach Matthäus

Die gute Botschaft nach Markus

Die gute Botschaft nach Lukas

Die gute Botschaft nach Johannes

Die Apostelgeschichte

Der Römerbrief

Der 1. Korintherbrief

Der 2. Korintherbrief

Der Galaterbrief

Der Epheserbrief

Der Philipperbrief

Der Kolosserbrief

Der 1. Thessalonicherbrief

Der 2. Thessalonicherbrief

Der 1. Timotheusbrief

Der 2. Timotheusbrief

Der Titusbrief

Der Philemonbrief

Der Hebräerbrief

Der Jakobusbrief

Der 1. Petrusbrief

Der 2. Petrusbrief

Der 1. Johannesbrief

Der 2. Johannesbrief

Der 3. Johannesbrief

Der Judasbrief

Die Offenbarung

 


 

 

 


Die gute Botschaft nach Matthäus

 

1 °Schriftstück der Herkunft[1] Jesu Christi, Jesu Christi, des Sohnes Davids[2], des Sohnes Abrahams[3]:

2 Abraham wurde der Vater[4] Isaaks. Isaak wurde der Vater Jakobs. Jakob wurde der Vater Judas und seiner Brüder. 3 Juda wurde der Vater* des Perez[5] und Zaras[6] von der Thamar. Perez wurde der Vater Esroms[7]. Esrom wurde der Vater Rams. 4 Ram wurde der Vater Aminadabs. Aminadab wurde der Vater Naassons. Naasson wurde der Vater Salmons. 5 Salmon wurde der Vater des Boas[8] von der Rahab. Boas wurde der Vater Obeds von der Ruth. Obed wurde der Vater Jesses[9]. 6 Jesse wurde der Vater Davids, des Königs.

David, der König, wurde der Vater Salomos von der [Frau] des Uria. 7 Salomo wurde der Vater Rehabeams. Rehabeam wurde der Vater Abias. Abia wurde der Vater Asas. 8 Asa wurde der Vater Josafats. Josafat wurde der Vater Jorams. Joram wurde der Vater des Usia. 9 Usia wurde der Vater Jothams. Jotham wurde der Vater des Ahas. Ahas wurde der Vater Hiskias[10]. 10 Hiskia wurde der Vater Manasses. Manasse wurde der Vater Amons. Amon wurde der Vater Josias. 11 Josia wurde der Vater Jojachins[11] und seiner Brüder um die Zeit der Wegführung[12] nach Babylon[13].

12 Nach der Wegführung nach Babylon wurde Jojachin der Vater Salathiels[14]. Salathiel wurde der Vater Serubbabels[15]. 13 Serubbabel wurde der Vater Abiuds. Abiud wurde der Vater Eljakims. Eljakim wurde der Vater Azors. 14 Azor wurde der Vater Zadoks. Zadok wurde der Vater Achims. Achim wurde der Vater Eliuds. 15 Eliud wurde der Vater Eleazars. Eleazar wurde der Vater Matthans. Matthan wurde der Vater Jakobs. 16 Jakob wurde der Vater Josefs, des Mannes der Maria, von der Jesus geboren wurde, der Christus[16] genannt wird.

17 Alle Geschlechter von Abraham bis David sind also vierzehn Geschlechter und von David bis zur Wegführung nach Babylon vierzehn Geschlechter und von der Wegführung nach Babylon bis zu dem Christus vierzehn Geschlechter.

 

18 Die Geburt[17] Jesu Christi war so[18]: Nachdem nämlich seine Mutter, Maria, dem Josef verlobt war[19], fand es sich, ehe sie zusammengekommen waren, dass sie schwanger war – vom Heiligen Geist. 19 Aber Josef, ihr Mann, war gerecht und wollte sie nicht der Schmach aussetzen[20], nahm sich ‹also› vor, sich heimlich von ihr zu scheiden[21].

20 Während er dieses bedachte – siehe! –, da erschien ihm ein Bote[22] des Herrn im Traum. Er sagte:

„Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen, denn das in ihr Gezeugte ist vom Heiligen Geist. 21 Sie wird einen Sohn gebären, und du sollst[23] ihm den Namen Jesus[24] geben, denn er wird sein Volk retten – von ihren[25] Sünden.“

22 Alles dieses ist geschehen, damit das erfüllt werde, was von dem Herrn durch den Propheten geredet wurde, als er sagte: 23 „Siehe! Die Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären; und sie werden ihm den Namen Immanuel geben“ – was übersetzt heißt: ‘Gott mit uns’. {Jes 7,14}

24 Als Josef vom Schlaf völlig erwacht war, tat er, wie ihm der Bote des Herrn aufgetragen hatte, und nahm seine Frau zu sich. 25 Und er [er]kannte sie nicht[26], bis sie ihren Sohn gebar, den °Erstgeborenen. Und er gab ihm den Namen Jesus.

 

2 Nachdem Jesus zu Bethlehem[27] in Judäa geboren war in den Tagen des Königs Herodes – siehe!: Weise[28] aus dem Osten[29] trafen in Jerusalem ein.

2 „Wo ist der König der Juden, der geboren wurde?“, sagten sie, „– denn wir sahen seinen Stern, als er aufging[30], und sind gekommen, ihm zu huldigen.“

3 Als der König Herodes [das] hörte, wurde er in Unruhe versetzt und ganz Jerusalem mit ihm. 4 Und er versammelte alle Hohen Priester[31] und Schriftgelehrten des Volkes und erkundigte sich bei ihnen, wo der Gesalbte[32] geboren werden sollte.

5 Sie sagten ihm: „Zu Bethlehem in Judäa, denn so ist es geschrieben durch den Propheten:

6 ‘Und du, Bethlehem, Land Juda, bist keineswegs am geringsten unter den Führenden Judas, denn aus dir wird hervorkommen ein Führer, welcher meinem Volk Israel Hirte sein wird.’“ {Vgl. Mi 5,1.3.}

7 Dann rief Herodes die Weisen heimlich und erkundete mit Sorgfalt von ihnen die Zeit, da der Stern erschienen war. 8 Und er schickte sie nach Bethlehem und sagte: „Zieht hin und erkundigt euch mit Sorgfalt nach dem Kindlein. Sobald ihr es gefunden habt, gebt mir Bericht, damit auch ich komme und ihm huldige.“

9 Sie hörten den König [an] und zogen hin. Und – siehe! – der Stern, den sie gesehen hatten, als er aufging[33], ging ihnen voran, bis er [an den Ort] gekommen war und oben darüber stehen blieb, wo das Kindlein war. 10 Als sie den Stern sahen, freuten sie sich mit sehr großer Freude.

11 Und sie gingen in das Haus und sahen das Kindlein mit Maria, seiner Mutter. Und sie fielen nieder und huldigten ihm. Und sie taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gaben dar: Gold und Weihrauch und Myrrhe.

12 Und nachdem ihnen im Traum eine Weisung erteilt worden war, sich nicht wieder zu Herodes hinzuwenden, zogen sie auf einem anderen Weg zurück in ihr Landgebiet.

 

13 Als sie davongezogen waren – siehe!: Ein Bote des Herrn erscheint dem Josef im Traum und sagt: „Stehe auf! Nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und fliehe nach Ägypten und bleibe dort, bis ich es dir sage, denn Herodes steht im Begriff, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen.“

14 Er stand auf, nahm in der Nacht das Kindlein zu sich und seine Mutter und zog davon nach Ägypten.

15 Und er war dort bis zum Ende des Herodes, damit das erfüllt werde, was von dem Herrn durch den Propheten geredet wurde, als er sagte: „Aus Ägypten rief ich meinen Sohn.“ {Hos 11,1}

 

16 Dann, als er sah, dass er von den Weisen hintergangen worden war, wurde Herodes sehr wütend. Und er sandte hin und ließ alle Knaben[34] umbringen, die in Bethlehem und in dessen ganzer Umgebung waren, von den Zweijährigen [an] und darunter, entsprechend der Zeit, die er von den Weisen mit Sorgfalt erkundet hatte. 17 Damals wurde das erfüllt, was von Jeremia, dem Propheten, geredet wurde, als er sagte:

18 „Eine Stimme[35] wurde in Rama gehört, viel Jammern, Weinen und Wehklagen: Rahel beweinte ihre Kinder, und sie wollte sich nicht trösten lassen, weil sie nicht [mehr da] sind.“ {Jer 31,15}

 

19 Als Herodes gestorben war – siehe: Ein Bote des Herrn erscheint dem Josef in Ägypten im Traum 20 und sagt: „Stehe auf. Nimm das Kindlein zu dir und seine Mutter und ziehe in das Land Israel, denn sie sind gestorben, die nach der Seele[36] des Kindleins trachteten.“

21 Und er stand auf, nahm das Kindlein zu sich und seine Mutter und kam in das Land Israel. 22 Als er aber hörte, dass Archelaus anstelle seines Vaters Herodes über Judäa herrschte[37], fürchtete er sich, dort hinzugehen. Als ihm im Traum eine ‹warnende› Weisung erteilt worden war, entwich er in die [Land]teile von Galiläa. 23 Und er kam und ließ sich nieder in einer Stadt, genannt Nazaret, auf dass das erfüllt werde, was durch die Propheten geredet wurde, dass er °‘Nazarener’ werde genannt werden.

 

3 In jenen Tagen kommt Johannes, der Täufer, verkündet in der Wüste Judäas 2 und sagt: „Tut Buße*, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht!“

3 Dieser ist es nämlich, über den von Jesaja, dem Propheten, gesprochen wurde, als er sagte: „Stimme eines Rufenden in der Wüste: ‘Bereitet den Weg des Herrn! Macht seine Pfade gerade[38]!’“ {Jes 40,3}

4 Er, Johannes, hatte seine Kleidung aus Kamelhaar und einen ledernen Gürtel um seine Lende. Seine Nahrung war Heuschrecken und wilder Honig.

5 Dann gingen ‹nach und nach› zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordans, 6 bekannten ihre Sünden und wurden von ihm im Jordan getauft.

7 Als er aber viele der Pharisäer und Sadduzäer zu seiner Taufe °kommen sah°, sagte er zu ihnen: „Schlangenbrut! Wer unterwies euch, dem bevorstehenden Zorn zu entfliehen? 8 Bringt also Frucht, die der Buße würdig ist. 9 Und meint nicht, bei euch selbst sagen [zu können]: ‘Wir haben Abraham zum Vater’, denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken. 10 Auch ist schon die Axt an die Wurzel[39] der Bäume gelegt. Jeder Baum also, der nicht edle Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. 11 Ich taufe euch in Wasser, °auf Buße ‹hin›[40]. Aber er, der nach mir kommt, ist stärker als ich, dessen Schuhe [ihm] zu tragen ich nicht wert bin. Er wird euch taufen in dem Heiligen Geist und Feuer, 12 dessen Worfschaufel[41] in seiner Hand ist, und er wird seine Tenne durchsäubern und seinen Weizen in die Scheune sammeln, aber die Spreu wird er verbrennen mit unlöschbarem Feuer.“

 

13 Dann kommt Jesus von Galiläa an den Jordan, hin zu Johannes, um von ihm getauft zu werden.

14 Aber Johannes wehrte ihm und sagte: „Ich habe nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?“

15 Aber Jesus antwortete und sagte zu ihm[42]: „Lass es jetzt [so sein], denn so gebührt es sich für uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen.“

Dann lässt er es ihm zu. 16 Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf. Und – siehe! – es wurden ihm die Himmel geöffnet, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube niederfahren und auf ihn kommen. 17 Und – siehe! – eine Stimme aus den Himmeln:

Sie sagte: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen fand[43].“

 

4 Dann wurde Jesus vom Geist hinaufgeführt in die Wüste, um von dem Teufel versucht zu werden. 2 Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn zuletzt.

3 Und es trat der Versucher zu ihm hin und sagte: „Wenn du Gottes Sohn bist, sprich, dass diese Steine Brote werden.“

4 Er antwortete und sagte: „Es ist geschrieben: ‘Nicht von Brot allein wird ein Mensch leben, sondern von jedem Wort*, das[44] durch den Mund Gottes hervorgeht.’“ {5Mo 8,3}

5 Dann nimmt ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellt ihn auf den Flügel der Tempelstätte[45].

6 Und er sagt zu ihm: „Wenn du Gottes Sohn bist, wirf dich hinab, denn es ist geschrieben: ‘Er wird seinen Boten[46] deinethalben Befehl erteilen’ und: ‘Auf Händen werden sie dich tragen[47], damit du deinen Fuß nicht etwa an einen Stein stoßest.’“ {Ps 91,11.12}

7 Jesus spricht zu ihm: „Wiederum ist geschrieben: ‘Du sollst* den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen[48].’“ {5Mo 6,16}

8 Wiederum nimmt der Teufel ihn mit sich auf einen sehr hohen Berg, und er zeigt ihm alle Königreiche der Welt und ihre Herrlichkeit.

9 Und er sagt zu ihm: „Dieses alles werde ich dir geben, wenn du niederfällst und mir huldigst.“

10 Dann sagt Jesus zu ihm: „Geh weg, Satan! – denn es ist geschrieben: ‘Du sollst* dem Herrn, deinem Gott, huldigen und ihm allein ‹den ihm zukommenden› verehrenden Dienst erweisen!’“ {Vgl. 5Mo 6,13; 10,20.}

11 Dann lässt der Teufel von ihm ab, und – siehe – [himmlische] Boten kamen herbei und dienten ihm[49].

 

12 Als Jesus hörte, dass Johannes ausgeliefert worden war, zog er sich nach Galiläa zurück. 13 Und er verließ Nazaret und kam und ließ sich nieder zu Kapernaum, das am See liegt, in den Gebieten von Sebulon[50] und Naftali[51], 14 damit erfüllt werde, was durch Jesaja, den Propheten, geredet wurde, als er sagte:

15 „Land Sebulon und Land Naftali, °Weg des Sees, [das Gebiet] jenseits des Jordans, Galiläa der Völker, 16 das Volk, das in Finsternis sitzt, hat ein großes Licht gesehen, und denen, die im Land und Schatten des Todes sitzen, Licht ist ihnen aufgegangen.“ {Vgl. Jes 8,23; 9,1.}

17 Von jener Zeit [an] begann Jesus zu verkünden und zu sagen: „Tut Buße, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht.“

 

18 Als er den See[52] von Galiläa entlang ging, sah er zwei Brüder: Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas, als sie ein großes Wurfnetz in den See warfen, denn sie waren Fischer.

19 Und er sagt zu ihnen: „Kommt her, mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen!“

20 Sie verließen sogleich die Netze und folgten ihm.

21 Und als er von dort weiterging, sah er weitere zwei Brüder: Jakobus, den [Sohn] des Zebedäus, und seinen Bruder, Johannes, im Schiff mit ihrem Vater, Zebedäus, wie sie ihre Netze instand setzten. Und er rief sie. 22 Sie verließen sogleich das Schiff und ihren Vater und folgten ihm.

 

23 Und Jesus durchzog ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und verkündete die gute Botschaft[53] vom Königreich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk. 24 Und die Kunde von ihm ging aus in das ganze Syrien. Und sie brachten hin zu ihm alle, denen es übel ging, die von mancherlei Krankheiten und Qualen befallen waren, auch dämonisch Geplagte[54] und Mondsüchtige und Gelähmte. Und er heilte sie. 25 Und es folgten ihm zahlreiche* Mengen aus Galiläa und dem Zehnstädtegebiet und ‹aus› Jerusalem und Judäa und [von] jenseits des Jordans.

 

 

5 Als er die Mengen sah, stieg er den Berg hinauf. Und als er sich gesetzt hatte, kamen seine Jünger[55] zu ihm. 2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sagte:

3 „Selige sind die, die dem Geiste nach arm sind! – weil ihnen das Königreich der Himmel gehört.

4 Selige sind die, die trauern! Sie werden nämlich getröstet[56] werden.

5 Selige sind die Sanftmütigen! – weil sie das Land[57] erben werden.

6 Selige sind die, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit! Sie werden nämlich gesättigt werden.

7 Selige sind die Barmherzigen! – weil sie Barmherzigkeit erfahren werden.

8 Selige sind die, die im Herzen rein ‹sind›[58]! – weil sie Gott sehen werden.

9 Selige sind die Friedensstifter! Sie werden nämlich Söhne Gottes genannt werden.

10 Selige sind die, die verfolgt worden sind wegen [der] Gerechtigkeit! – weil ihnen das Königreich der Himmel gehört.

11 Selige seid ihr, wenn sie euch beschimpfen und verfolgen und jedes böse Wort*[59] gegen euch reden meinetwegen, dabei [aber] lügen. 12 Freut euch und frohlockt, weil euer Lohn in den Himmeln groß ist; denn so verfolgten sie die Propheten, die vor euch [waren].

 

13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz aber fade[60] geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr[61], als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.

14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen werden. 15 Man zündet auch nicht eine Lampe an und stellt sie unter ein Getreidegefäß[62], sondern auf den Leuchter; und sie leuchtet allen, die im Haus sind. 16 So leuchte euer Licht vor den Menschen, dass sie eure edlen Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.

 

17 Meint nicht, dass ich kam, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen! Ich kam nicht aufzulösen, sondern zu erfüllen; 18 denn – wahrlich! – ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde[63] vergehen, wird auf keinen Fall ein Jota oder ein Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen sein wird! 19 Wer immer also eines dieser geringsten Gebote auflösen und die Menschen so lehren sollte, wird im Königreich der Himmel ‘ein Geringster’ genannt werden. Wer immer [sie] aber tun und lehren wird, dieser wird im Königreich der Himmel ‘ein Großer’ genannt werden; 20 denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht reichlich mehr ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr auf keinen Fall in das Königreich der Himmel eingehen.

 

21 Ihr hörtet, dass zu den Alten gesagt wurde: ‘Du sollst* nicht töten[64]! Wer irgend aber tötet, wird dem Gericht verfallen sein.’

22 Aber ich sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Grund zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer irgend aber zu seinem Bruder sagen wird: ‘Raka!’[65], wird dem Hohen Rat*[66] verfallen sein. Aber wer irgend sagen wird: ‘Törichter!’, wird [dem Gericht] verfallen sein, in die Feuerhölle*.

23 Wenn du also dabei bist, deine Gabe auf den Altar darzubringen und dich dort erinnerst, dass dein Bruder eine Sache gegen dich hat[67], 24 lass deine Gabe dort vor dem Altar und gehe hin; söhne dich zuerst aus mit deinem Bruder. Und dann komm und opfere deine Gabe.

25 Sei wohlgesinnt deinem Rechtsgegner, schnell, solange du mit ihm auf dem Weg bist, damit nicht der Rechtsgegner dich dem Richter übergebe und der Richter dich dem verantwortlichen Diener übergebe und du ins Gefängnis geworfen werden wirst. 26 Wahrlich! Ich sage dir: Du wirst auf keinen Fall von dort herauskommen, bis du den letzten Kodrantees[68] erstattet haben wirst.

 

27 Ihr hörtet, dass gesagt wurde: ‘Du sollst* nicht Ehebruch begehen.’

28 Aber ich sage euch: Jeder, der eine Frau ansieht, um ihrer zu gelüsten[69], hat schon in seinem Herzen mit ihr Ehebruch begangen.

29 Wenn dein rechtes Auge für dich ein Anstoß ‹zum Stolpern und Fallen› wird, nimm es heraus und wirf es von dir, denn es ist für dich nützlich, dass eines deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Leib in die Hölle[70] geworfen werde. 30 Und wenn deine rechte Hand für dich ein Anstoß ‹zum Stolpern und Fallen› wird, haue sie ab und wirf sie von dir, denn es ist für dich nützlich, dass eines deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.

31 Es wurde gesagt: ‘Wer immer sich von seiner Frau scheidet, gebe ihr einen Scheidebrief[71].’

32 Aber ich sage euch: Wer immer sich von seiner Frau scheidet, außer aufgrund von Unzucht[72], macht, dass sie Ehebruch begeht[73], und wer immer [die] Geschiedene heiratet, begeht Ehebruch.

 

33 Wiederum hörtet ihr, dass zu den Alten gesagt wurde: ‘Du sollst* nicht einen falschen Eid tun! Du sollst* dem Herrn deine Eide erfüllen.’

34 Aber ich sage euch: [Ihr sollt] überhaupt nicht schwören! – auch nicht beim Himmel, weil er Thron Gottes ist, 35 auch nicht bei der Erde, weil sie Schemel seiner Füße ist, auch nicht bei Jerusalem, weil sie Stadt[74] des großen Königs ist. 36 Schwöre auch nicht bei deinem Kopf! – weil du nicht ein Haar weiß oder schwarz machen kannst. 37 Euer Wort sei: Ja: Ja; Nein: Nein. Aber was über dieses hinausgeht, ist vom Bösen.

 

38 Ihr hörtet, dass gesagt wurde: ‘Auge für Auge’ und: ‘Zahn für Zahn.’ {2Mo 21,24; 3Mo 24,20}

39 Aber ich sage euch: Dem Bösen ist nicht Widerstand zu leisten, sondern wer immer dich auf deine rechte Wange schlagen wird, ihm kehre auch die andere zu. 40 Und dem, der mit dir rechten und dein Leibhemd nehmen will, überlasse auch den Mantel. 41 Und wer immer dich zu einem Dienst nötigen wird für eine Meile, mit ihm gehe zwei. 42 Dem, der dich bittet, gib, und von dem, der von dir borgen will, wende dich nicht ab.

 

43 Ihr hörtet, dass gesagt wurde: ‘Du sollst* deinen Nächsten[75] lieben’ {3Mo 19,18} ‘und deinen Feind hassen’.

44 Aber ich sage euch: Liebt eure Feinde! °Segnet[76], die euch fluchen! Tut wohl denen, die euch hassen°, und betet für die, die euch beleidigend behandeln und euch verfolgen, 45 auf dass ihr Söhne eures Vaters werdet, der in den Himmeln ist, weil er seine Sonne aufgehen lässt über Böse und Gute und regnen lässt auf Gerechte und Ungerechte; 46 denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zolleinnehmer[77] dasselbe? 47 Und wenn ihr nur eure Freunde grüßt, was tut ihr Außergewöhnliches?[78] Tun so nicht auch die Zolleinnehmer?

 

48 Seid ihr also vollkommen, gleichwie auch euer Vater, der in den Himmeln, vollkommen ist.

 

6 Gebt acht, dass ihr eure Almosen[79] nicht vor den Menschen gebt, um von ihnen angeschaut zu werden. Sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater, der in den Himmeln ist. 2 Wann immer du also ein Almosen gibst, posaune nicht vor dir her, gleichwie die Heuchler es in den Synagogen und auf den Straßen tun, damit sie von den Menschen verherrlicht werden. Wahrlich! Ich sage euch: Sie haben ‹bereits› ihren Lohn. 3 Aber du, wenn du ein Almosen gibst, soll deine Linke nicht merken, was deine Rechte tut, 4 damit dein Almosen im Verborgenen sei. Und dein Vater, der im Verborgenen zusieht, er selbst wird dir im Sichtbaren vergelten.

5 Und wann immer du betest, sollst du nicht gleichwie die Heuchler sein. Sie haben es gern, in den Synagogen und an den Straßenecken zu stehen und zu beten, damit sie vor den Menschen sichtbar sind. Wahrlich! Ich sage euch: Sie haben ihren Lohn ‹bereits› erhalten. 6 Aber du, wann immer du betest, gehe in deine Kammer, schließe die Tür und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Und dein Vater, der im Verborgenen zusieht, wird dir im Sichtbaren vergelten.

7 Wenn ihr betet, plappert nicht wie die Heidnischen, denn sie meinen, in ihrem vielen Wortemachen werden sie erhört werden. 8 Werdet ihnen also nicht gleich, denn euer Vater weiß, was ihr braucht, ehe ihr ihn bittet.

9 Betet ihr also auf diese Weise:

‘Unser Vater, der in den Himmeln [ist]:

Geheiligt werde dein Name.

10 Deine Königsherrschaft[80] komme.

Dein Wille geschehe, wie [er] im Himmel [geschieht], auch auf der Erde.

11 Unser Brot, das wir für den Tag brauchen[81], gib uns heute.

12 Und vergib uns unsere Verschuldungen, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben.

13 Und bringe uns nicht in Versuchung hinein[82], sondern befreie uns von dem Bösen[83], °weil dein das Königtum[84] ist und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit.°

Amen.’

14 Wenn ihr nämlich den Menschen ihre Übertretungen vergebt, wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. 15 Wenn ihr aber den Menschen ihre Übertretungen nicht vergebt, wird euer Vater eure Übertretungen auch nicht vergeben.

16 Wann immer ihr fastet, werdet nicht gleichwie die Heuchler, [Leute] mit finsterem Blick, denn sie entstellen ihr Angesicht, damit sie vor den Menschen sichtbar sind als Fastende. Wahrlich! Ich sage euch: Sie haben ihren Lohn ‹bereits› erhalten. 17 Aber du, wenn du fastest, salbe deinen Kopf und wasche dein Angesicht, 18 damit du nicht vor den Menschen als Fastender sichtbar bist, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist. Und dein Vater, der im Verborgenen zusieht, wird [es] dir vergelten.

 

19 Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde an, wo Motte und Fraß[85] zunichte machen und wo Diebe durchgraben und stehlen. 20 Sammelt euch aber ‹stetig› Schätze im Himmel an, wo weder Motte noch Fraß zunichte macht und wo Diebe nicht durchgraben und stehlen, 21 denn wo euer Schatz ist, dort wird auch euer Herz sein.

22 Die Lampe des Leibes ist das Auge. Wenn also dein Auge einfach[86] ist, wird dein ganzer Leib erleuchtet sein. 23 Wenn dein Auge aber böse ist, wird dein ganzer Leib dunkel sein. Wenn also das Licht in dir Dunkelheit ist, wie groß [ist] die Dunkelheit!

24 Niemand kann zwei Herren Leibeigenendienst verrichten, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird sich zu dem einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott Leibeigenendienst verrichten und dem Mammon.

25 Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um eure Seele[87], was ihr essen sollt und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr euch anziehen sollt. Ist nicht die Seele mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? 26 Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, noch ernten sie, noch sammeln sie in Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie ‹fortwährend›. Unterscheidet ihr euch nicht um vieles von ihnen? 27 Wer von euch kann dadurch, dass er sich sorgt, seiner Lebenslänge[88] eine Elle hinzufügen?

28 Und warum sorgt ihr euch um Kleidung? Achtet auf die Feldlilien[89], wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht, noch spinnen sie. 29 Ich sage euch: Nicht einmal Salomo in aller seiner Herrlichkeit umkleidete sich[90] wie eine von diesen. 30 Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute da ist und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, [wird er es] nicht viel mehr euch [tun], Kleingläubige?

31 Sorgt euch also nicht und sagt [nicht]: ‘Was sollen wir essen?’ oder: ‘Was sollen wir trinken?’ oder: ‘Womit sollen wir umkleidet werden?’ 32 (denn nach solchem allem trachten die, die von den Völkern sind)[91], denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr alles dessen bedürft. 33 Trachtet aber ‹stets› zuerst nach dem Königreich °Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dieses alles wird euch hinzugefügt werden. 34 Sorgt euch also nicht für das Morgen, denn das Morgen wird sich um das Eigene sorgen. Für den [heutigen] Tag ist sein Übel genug.

 

7 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet, 2 denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch gemessen werden.

3 Was siehst du auf den Splitter, der im Auge deines Bruders ist, nimmst aber den Balken in deinem Auge nicht wahr? 4 Oder wie wirst[92] du zu deinem Bruder sagen: ‘Lass mich den Splitter aus deinem Auge[93] entfernen’, und – siehe! – der Balken [ist] in deinem Auge? 5 Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klare Sicht haben, den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu entfernen.

 

6 Gebt das Heilige nicht den Hunden! Werft auch nicht eure Perlen vor die Schweine, damit sie sie nicht mit ihren Füßen zertreten und sich wenden und euch zerreißen.

 

7 Bittet[94], und es wird euch gegeben werden; sucht[95], und ihr werdet finden; klopft an[96], und es wird euch geöffnet werden; 8 denn jeder, der bittet[97], empfängt, und der, der sucht, findet, und dem, der anklopft, wird geöffnet werden.

9 Oder welcher Mensch ist unter euch, der, wenn sein Sohn um Brot bitten sollte, ihm einen Stein reichen wird? 10 Und wenn er um einen Fisch bitten sollte, wird er ihm eine Schlange reichen? 11 Wenn ihr also, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln [ist], Gutes geben denen, die ihn bitten?

 

12 Alles also, was immer ihr wollt, dass Menschen es euch tun sollen, auf diese Weise tut auch ihr ihnen, denn dieses ist das Gesetz und die Propheten.

 

13 Geht ein durch das enge Tor, weil das Tor weit ist und der Weg breit, der wegführt ins Verderben, und es sind viele, die durch dasselbe eingehen. 14 Wie eng ist das Tor und eingeengt der Weg, der wegführt ins Leben! Und es sind wenige, die es[98] finden.

 

15 Nehmt euch ‹stets› in Acht vor den falschen Propheten, welche in Schafskleidern zu euch kommen, im Innern aber reißende Wölfe sind. 16 An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sammelt man von Dornen [die Wein]traube oder von Disteln Feigen? 17 So bringt jeder gute Baum edle Früchte, aber der faule Baum bringt schlechte Früchte. 18 Es kann nicht ein guter Baum schlechte Früchte bringen noch ein fauler Baum edle Früchte. 19 Jeder Baum, der nicht edle Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. 20 Demnach: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.

21 Nicht jeder, der zu mir sagt: ‘Herr, Herr’, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern der, der den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.

22 Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: ‘Herr, Herr, weissagten wir nicht durch deinen Namen, und trieben wir nicht durch deinen Namen Dämonen aus, und taten wir nicht durch deinen Namen viel Kräftiges[99]?’

23 Und dann werde ich ihnen bekennen: ‘Niemals kannte ich euch[100]. Weicht von mir, die ihr das Gesetzlose[101] wirkt!’

 

24 Jeder also, der irgend auf diese meine Worte hört und sie tut, ihn werde ich vergleichen mit einem klugen Mann, welcher sein Haus auf den Felsen baute. 25 Und es kam der Regen nieder, und es kamen die Ströme, und es wehten die Winde, und sie[102] schlugen gegen jenes Haus. Und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet worden.

26 Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, wird mit einem törichten Mann verglichen werden, welcher sein Haus auf den Sand baute. 27 Und es kam der Regen nieder, und es kamen die Ströme, und es wehten die Winde, und sie schlugen gegen jenes Haus. Und es fiel. Und sein Fall war groß.“

 

28 Und es geschah, als Jesus diese Worte zu Ende geführt hatte, waren die Mengen in Erstaunen über seine Lehre, 29 denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht* hatte, und nicht wie die Schriftgelehrten.

 

 

8 Als er vom Berg niedergestiegen war, folgten ihm zahlreiche* Mengen.

2 Und – siehe – ein Aussätziger kam, huldigte ihm[103] und sagte: „Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen!“

3 Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sagte: „Ich will. Sei gereinigt!“

Und sogleich wurde sein Aussatz gereinigt.

4 Und Jesus sagt zu ihm: „Sieh, dass du es niemandem sagst, sondern gehe hin, zeige dich dem Priester und bringe die Gabe dar, die Mose anordnete – ihnen zu einem Zeugnis.“

 

5 Als er nach Kapernaum gekommen war, in [den Ort], kam ein Hauptmann zu ihm mit einem Bittruf an ihn.

6 Er sagte: „Herr, mein Knecht ist gelähmt und muss im Haus daniederliegen: Er hat furchtbare Qual.“

7 Und Jesus sagt zu ihm: „Ich komme und werde ihn heilen.“

8 Und der Hauptmann antwortete* und sagte: „Herr, ich bin nicht wert, dass du eingehst unter mein Dach, sondern sprich nur mit einem Wort, und mein Knecht wird geheilt werden, 9 denn auch ich bin ein Mensch unter Autorität[104], der ich Soldaten unter mir selbst habe, und ich sage zu diesem: ‘Geh hin!’, und er geht hin, und zu einem anderen: ‘Komm!’, und er kommt, und zu meinem leibeigenen Knecht*: ‘Mach das!’, und er macht es.“

10 Als Jesus das hörte, verwunderte er sich und sagte zu denen, die ihm folgten: „Wahrlich! Ich sage euch: Selbst in Israel habe ich nicht einen so großen Glauben gefunden.

11 Ich sage euch: Viele werden kommen vom Osten und Westen her[105] und sich mit Abraham und Isaak und Jakob im Königreich der Himmel [zu Tisch] lagern, 12 aber die Söhne des Königreiches werden hinausgeworfen werden in die Finsternis ganz draußen. Dort wird das Weinen sein und das Zähneknirschen.“

13 Und Jesus sagte zum Hauptmann: „Gehe hin! Und es geschehe dir, wie du glaubtest.“

Und in jener Stunde wurde sein Knecht geheilt.

 

14 Als Jesus in das Haus des Petrus kam, sah er dessen Schwiegermutter mit Fieber daniederliegen. 15 Und er rührte ihre Hand an, und das Fieber verließ sie. Und sie stand auf[106] und diente ihm.

16 Als es Abend geworden war, brachten sie viele dämonisch Geplagte[107] zu ihm. Und er trieb die Geister aus durch ein Wort, und er heilte alle, denen es übel ging, 17 auf dass erfüllt werde, was durch Jesaja, den Propheten, geredet wurde, als er sagte:

„Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten.“ {Jes 53,4}

 

18 Als Jesus zahlreiche* Mengen um sich sah, befahl er, zum jenseitigen Ufer abzufahren.

19 Und ein Schriftgelehrter kam heran und sagte zu ihm: „Lehrer, ich will dir folgen, wohin immer du gehst.“

20 Jesus sagt zu ihm: „Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels ‹Nester als› Wohnplätze, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt neige.“

21 Ein anderer von seinen Jüngern sagte zu ihm: „Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben.“

22 Jesus sagte zu ihm: „Folge du mir ‹weiterhin› und lass die Toten ihre Toten begraben!“

 

23 Und er stieg in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm. 24 Und – siehe! – es entstand ein großes Beben im See, sodass das Schiff von den Wellen bedeckt wurde. Aber er schlief.

25 Und die Jünger traten hinzu, weckten ihn mit den Worten: „Herr, rette uns! Wir kommen um!“

26 Und er sagt zu ihnen: „Warum seid ihr furchtsam, Kleingläubige?“

Dann stand er auf und gebot den Winden und dem See nachdrücklich. Und es entstand eine große Stille[108].

27 Aber die Menschen verwunderten sich und sagten: „Was für einer ist dieser, dass auch die Winde und der See ihm gehorchen?“

 

28 Und als er ans jenseitige Ufer kam, in das Landgebiet der Gergesener[109], begegneten ihm zwei dämonisch Geplagte, die aus den Gräbern hervorkamen; ‹sie waren› sehr gefährlich[110], sodass niemand imstande war, auf jenem Weg vorüberzugehen.

29 Und – siehe! – sie schrien und sagten: „Was haben wir mit dir zu tun[111], Jesus, Sohn Gottes? Bist du hierhergekommen, uns vor der Zeit zu quälen?“

30 Fern von ihnen war eine Herde vieler Schweine, die am Weiden ‹war›.

31 Die Dämonen redeten ihm bittend zu und sagten: „Wenn du uns austreibst, erlaube uns, in die Herde Schweine zu fahren!“[112]

32 Und er sagte zu ihnen: „Geht hin!“

Sie fuhren aus und fuhren in die Herde Schweine. Und – siehe! – die ganze Herde von Schweinen stürmte den Abhang hinab in den See, und sie starben in den Wassern. 33 Die, die [sie] weideten, flohen und meldeten, in die Stadt gelangt, alles, auch das von den dämonisch Geplagten.

34 Und – siehe! – die ganze Stadt ging hinaus, Jesus zu begegnen. Und als sie ihn sahen, redeten sie ihm bittend zu, dass er sich aus ihrem Gebiet entferne.

 

9 Und er stieg in das Schiff, setzte über und kam in seine eigene Stadt. 2 Und – siehe – man trug zu ihm hin einen Gelähmten, der auf einer Liegematte daniederlag.

Und als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: „Sei guten Mutes, Kind. Deine Sünden sind dir vergeben.“

3 Und – siehe! – etliche von den Schriftgelehrten sagten bei sich selbst: „Dieser lästert.“

4 Und als Jesus ihre Erwägungen sah, sagte er: „Warum bedenkt ihr in euren Herzen Böses? 5 – denn was ist leichter: zu sagen: ‘Deine Sünden sind vergeben’, oder zu sagen: ‘Stehe auf und gehe’?

6 Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben“, sagt er dann zu dem Gelähmten: „Stehe auf. Nimm deine Liegematte auf und gehe hin in dein Haus.“

7 Und er stand auf und ging weg in sein Haus.

8 Als die Mengen es sahen, verwunderten sie sich und verherrlichten Gott, der den Menschen solche Vollmacht gab.

 

9 Als Jesus von dort weiterging, sah er einen Menschen an der Zollstätte sitzen; er hieß Matthäus.

Und er sagt zu ihm: „Folge mir!“

Und er stand auf und folgte ihm.

10 Und es geschah, als er im Haus [zu Tisch] lag, – siehe! – da kamen viele Zolleinnehmer[113] und Sünder und lagen mit Jesus und seinen Jüngern [zu Tisch].

11 Als die Pharisäer es sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: „Weshalb isst euer Lehrer mit den Zolleinnehmern und Sündern?“

12 Jesus hörte es und sagte zu ihnen: „Nicht die Starken brauchen den Arzt, sondern die, denen es übel geht. 13 Geht hin und lernt, was das ist: ‘Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer.’ {Hos 6,6} – denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.“

 

14 Dann kommen die Jünger des Johannes zu ihm und sagen: „Weshalb fasten wir und die Pharisäer viel, aber deine Jünger fasten nicht?“

15 Und Jesus sagte zu ihnen: „Können die ‘Söhne[114] des Hochzeitssaals’[115] trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann werden sie fasten.

16 Niemand setzt ein Stück Stoff[116] von ungewalktem[117] Tuch auf ein altes Oberkleid auf, denn das Eingesetzte reißt vom Oberkleid ab, und der Riss wird schlimmer. 17 Auch tut man nicht neuen ‹frischen› Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet werden, und die Schläuche werden zerstört werden; sondern man füllt neuen ‹frischen› Wein in neuartige Schläuche, und beide bleiben erhalten.“

 

18 Während er dieses zu ihnen redete, – siehe – da kam ein Vorsteher herein und huldigte ihm[118]; und er sagte: „Meine Tochter ist soeben an [ihr] Lebensende gekommen. Komm jedoch und lege deine Hand auf sie, und sie wird leben!“

19 Jesus stand auf und folgte ihm. Auch seine Jünger [folgten].

20 Und – siehe – eine Frau, die zwölf Jahre mit einem Blutfluss behaftet war, trat von hinten herzu und rührte die Quaste seines Oberkleides an, 21 denn sie sagte bei sich selbst[119]: „Wenn ich nur sein Oberkleid anrühre, werde ich gerettet werden[120].“

22 Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: „Sei guten Mutes, Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet.“

Und von jener Stunde an war die Frau gerettet.

 

23 Und als Jesus in das Haus des Vorstehers kam und die Flötenspieler sah und die Menge, wie sie einen Tumult machte, 24 sagt er zu ihnen: „Macht euch davon, denn das Mädchen ist nicht gestorben, sondern es schläft!“

Und sie lachten ihn aus.

25 Als die Menge hinausgetan war, ging er hinein und griff sie bei der Hand. Und das Mädchen wurde erweckt[121].

26 Und die Nachricht hiervon ging aus in jenes ganze Land.

 

27 Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die ‹laut› riefen und sagten: „Erbarme dich unser, Sohn Davids!“

28 Als er ins Haus gekommen war, kamen die Blinden auf ihn zu.

Und Jesus sagt zu ihnen: „Glaubt ihr, dass ich dieses tun kann?“

Sie sagen ihm: „Ja, Herr.“

29 Dann rührte er ihre Augen an und sagte: „Euch geschehe nach eurem Glauben.“

30 Und ihre Augen wurden aufgetan.

Und Jesus verpflichtete sie mit allem Ernst und sagte: „Seht, dass niemand es erfahre!“

31 Aber sie gingen aus und verbreiteten es in jenem ganzen Land.

 

32 Und während die ausgingen, – siehe – da brachten sie einen Menschen zu ihm, einen stummen dämonisch Geplagten[122]. 33 Und als der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme.

Und die Mengen verwunderten sich und sagten: „Noch nie wurde so [etwas] in Israel gesehen!“

34 Aber die Pharisäer sagten[123]: „Er treibt die Dämonen durch den Obersten der Dämonen aus.“

 

35 Und Jesus durchzog ‹nach und nach› alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen und verkündete die gute Botschaft vom Königreich[124]. Und er heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk. 36 Aber als er die Mengen sah, wurde er von Erbarmen bewegt über sie, weil sie ermattet und verschmachtet waren, wie Schafe, die keinen Hirten haben.

37 Dann sagt er zu seinen Jüngern: „In der Tat, die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. 38 Fleht also zum Herrn der Ernte, auf dass er Arbeiter in seine Ernte hinausschaffe[125]!“

 

10 Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Vollmacht – über unreine Geister, sie auszutreiben, auch jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen.

2 Die Namen der zwölf Apostel sind diese: der erste: Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der [Sohn] des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; 3 Philippus und Bartholomäus[126]; Thomas und Matthäus, der Zolleinnehmer; Jakobus, der [Sohn] des Alphäus[127], und Lebbäus, zusätzlich Thaddäus genannt; 4 Simon, der Kananiter[128], und Judas Iskariot[129], der ihn auch auslieferte.

5 Diese Zwölf sandte Jesus aus, nachdem er ihnen Anweisung gegeben und gesagt hatte: „Geht nicht auf einen Weg derer, die von den Völkern sind, und geht nicht in eine Stadt der Samariter. 6 Geht vielmehr hin zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.

7 Wenn ihr hingeht, verkündet und sagt: ‘Das Königreich der Himmel hat sich genaht.’

8 Heilt Kranke. Reinigt Aussätzige. Weckt Tote auf. Treibt Dämonen aus.

Geschenkweise habt ihr empfangen; geschenkweise gebt. 9 Erwerbt euch nicht Gold noch Silber noch Kupfer[130] in eure Gürtel, 10 keine Tasche für den Weg noch zwei Leibhemden noch Schuhe noch Stäbe; denn der Arbeiter ist seiner Nahrung würdig.

11 In welche Stadt oder in welches Dorf auch immer ihr hineingehen mögt, erkundigt euch, wer darin würdig ist. Und bleibt dort, bis ihr hinausgeht. 12 Wenn ihr in das Haus eintretet, grüßt es. 13 Und wenn das Haus tatsächlich würdig ist, komme euer Friede auf es. Wenn es aber nicht würdig ist, kehre euer Friede zu euch zurück. 14 Und wer immer euch nicht aufnehmen noch eure Worte hören wird – geht hinaus aus jenem Haus oder jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen. 15 Wahrlich! Ich sage euch: Es wird dem Land von Sodom und Gomorra erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als jener Stadt!

 

16 Siehe: Ich sende euch wie Schafe inmitten von Wölfen. Werdet also klug wie die Schlangen und arglos[131] wie die Tauben. 17 Nehmt euch in Acht vor den Menschen, denn sie werden euch an [Gerichte des] Hohen Rates[132] ausliefern und in ihren Synagogen euch geißeln. 18 Und auch vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden meinetwegen, ihnen und den Völkern[133] zum Zeugnis.

19 Wenn sie euch ausliefern, sorgt euch nicht, wie oder was ihr reden sollt, denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden werdet[134], 20 denn nicht ihr seid es, die reden, sondern der Geist eures Vaters [ist es], der in euch redet.

21 Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode ausliefern und der Vater das Kind, und Kinder werden sich erheben gegen die Eltern und sie zu Tode bringen. 22 Und ihr werdet Gehasste sein bei allen, meines Namens wegen. Aber der, der bis zum Ende Ausdauer bewahrt haben wird, der wird gerettet[135] werden.

23 Wenn sie euch verfolgen in dieser Stadt, flieht in die andere, denn – wahrlich! – ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels keinesfalls zu Ende kommen, bis der Sohn des Menschen gekommen ist.

24 Ein Jünger[136] ist nicht über dem Lehrer und ein leibeigener Knecht nicht über seinem Herrn. 25 Es ist dem Jünger genug, dass er werde wie sein Lehrer und der leibeigene Knecht wie sein Herr. Wenn sie den Hausherrn Be-elzebul nannten, wie viel mehr seine Hausgenossen! 26 Fürchtet sie also nicht, denn es ist nichts verhüllt, das nicht enthüllt werden wird, und nichts verborgen, das nicht in Erfahrung gebracht werden wird. 27 Was ich euch sage in der Dunkelheit, sagt im Licht, und was ihr ins Ohr [gesprochen] hört, verkündet auf den Dächern! 28 Und fürchtet nicht die[137], die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können. Fürchtet vielmehr den, der sowohl Seele wie auch Leib verderben kann in der Hölle[138]. 29 Werden nicht zwei kleine Sperlinge für ein Ass[139] verkauft? Und nicht einer von ihnen wird auf die Erde fallen ohne euren Vater. 30 Aber bei euch sind auch die Haare des Hauptes alle gezählt. 31 Fürchtet euch also nicht! Ihr seid vorzüglicher als viele kleine Sperlinge.

32 Jeder also, welcher sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. 33 Aber wer irgend mich verleugnen wird vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist.

34 Meint nicht, dass ich kam, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich kam nicht, Frieden zu bringen, sondern das Schwert; 35 denn ich kam, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und eine Tochter mit ihrer Mutter und eine Schwiegertochter[140] mit ihrer Schwiegermutter. 36 Und es werden eines Menschen Feinde seine Hausgenossen sein. 37 Wer Vater oder Mutter lieber hat als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer Sohn oder Tochter lieber hat als mich, ist meiner nicht würdig. 38 Und wer nicht sein Kreuz nimmt und mir folgt – hinter mir her –, ist meiner nicht würdig. 39 Wer seine Seele[141] fand[142], wird sie verlieren; und wer seine Seele meinetwegen verlor[143], wird sie finden.

40 Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich sandte. 41 Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen[144], wird eines Propheten Lohn empfangen. Und wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen[145], wird eines Gerechten Lohn empfangen. 42 Und wer immer einem dieser Geringen[146] nur einen Becher kaltes [Getränk] zu trinken gibt auf den Jünger-Namen ‹hin›[147] – wahrlich! – ich sage euch: Er wird auf keinen Fall seinen Lohn verlieren.“

 

 

11 Und es geschah, als Jesus seine Anordnungen an seine zwölf Jünger beendet hatte, ging er von dort weiter, zu lehren und zu verkünden in ihren Städten.

 

2 Als Johannes in der Haft vom Wirken[148] des Gesalbten[149] hörte, schickte er zwei seiner Jünger 3 und sagte zu ihm: „Bist du der Kommende, oder sollten wir auf einen anderen warten?“

4 Und Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Geht hin und gebt Johannes Bericht von dem, was ihr hört und seht: 5 Blinde sehen wieder, und Lahme gehen. Aussätzige werden gereinigt, und Taube hören. Tote werden erweckt, und Armen wird gute Botschaft gesagt. 6 Und ein Seliger ist, wer irgend nicht an mir Anstoß nimmt ‹und stolpert und so zu Fall kommt›!“

7 Als die hingingen, fing Jesus an, zu den Mengen über Johannes zu sprechen: „Was gingt ihr in die Wüste hinaus [euch] anzusehen? Ein Rohr, vom Wind ins Schwanken versetzt?

8 Was sonst gingt ihr hinaus zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Oberkleidern gekleidet? Siehe: Die, die das Weiche tragen, sind in den Häusern der Könige.

9 Was sonst gingt ihr hinaus zu sehen? Einen Propheten? Ja, sage ich euch, und reichlich mehr als einen Propheten; 10 denn dieser ist es, über den geschrieben worden ist: ‘Siehe! Ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird!’ {Vgl. Mal 3,1.}

11 Wahrlich! Ich sage euch: Es ist unter von Frauen Geborenen nicht ein Größerer erweckt worden als Johannes, der Täufer. Aber der Kleinere[150] im Königreich der Himmel ist größer als er ist. 12 Von den Tagen Johannes, des Täufers, bis jetzt bricht sich das Königreich der Himmel mit Macht[151] Bahn, und die, die Gewalt[152] anlegen, raffen es an sich; 13 denn alle Propheten und das Gesetz weissagten bis Johannes[153]. 14 Und, wenn ihr es annehmen wollt, er ist Elia, der kommen soll.

15 Wer Ohren zum Hören hat, höre[154].

16 Womit werde ich dieses Geschlecht vergleichen? Es ist kleinen Kindern gleich, die auf den Marktplätzen sitzen und ihren Kameraden zurufen 17 und sagen: ‘Wir flöteten euch, und ihr tanztet nicht! Wir sangen euch Klagelieder, und ihr wehklagtet nicht!’[155] 18 – denn es kam Johannes, aß nicht und trank nicht, und sie sagen: ‘Er hat einen Dämon.’ 19 Es kam der Sohn des Menschen: Er isst und trinkt, und sie sagen: ‘Siehe! Ein Mensch, der ein Fresser ist und ein Weinsäufer, ein Freund von Zolleinnehmern und Sündern!’ Und gerechtfertigt wurde die Weisheit[156] von Seiten ihrer °Kinder.“[157]

20 Dann fing er an, den Städten, in denen die meisten seiner Krafttaten[158] geschehen waren, Vorwürfe zu machen, weil sie nicht Buße getan hatten[159]:

21 „Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida[160]! – denn, wenn in Tyrus und Sidon die Krafttaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan. 22 Doch ich sage euch: Es wird für Tyrus und Sidon erträglicher sein am Tag des Gerichts als für euch.

23 Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht wurdest: Bis zum Hades[161] wirst du hinabgestoßen werden! – denn, wenn in Sodom die Krafttaten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, es wäre geblieben bis zum heutigen Tag. 24 Doch ich sage euch: Es wird dem Land der Sodomer erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als dir.“

 

25 Zu jener Zeit antwortete Jesus und sagte: „Ich bekenne dir Lob, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dieses vor Weisen und Verständigen verbargst und es Unmündigen offenbartest*[162]. 26 Ja, Vater! – weil es so Wohlgefallen fand vor dir.“

27 „Alles wurde mir übergeben von meinem Vater, und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn und wem immer [ihn] der Sohn offenbaren[163] will.

28 Kommt her zu mir, alle, die ihr arbeitet[164] und beladen seid, und ich werde euch ausruhen lassen. 29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt[165] von mir, weil ich sanftmütig bin und von Herzen demütig, und ‘ihr werdet Rast finden für eure Seelen’, {Jer 6,16} 30 denn mein Joch ist milde[166], und meine Last ist leicht.“

 

12 Zu jener Zeit zog Jesus am Sabbat durch die Saaten. Es hungerte seine Jünger, und sie fingen an, Ähren zu rupfen und zu essen.

2 Als die Pharisäer es sahen, sagten sie zu ihm: „Siehe! Deine Jünger tun, was nicht gestattet ist, am Sabbat zu tun.“

3 Er sagte zu ihnen: „Last ihr nicht, was David tat, als ihn hungerte, ihn selbst und die mit ihm waren? 4 – wie er in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote aß, die zu essen ihm nicht gestattet war noch denen, die mit ihm waren, als nur den Priestern allein? 5 Oder last ihr nicht im Gesetz, dass am Sabbat die Priester in der Tempelstätte den Sabbat entheiligen und schuldlos sind? 6 Ich sage euch aber: Größeres als die Tempelstätte ist hier.

7 Wenn ihr aber gekannt hättet, was das heißt: ‘Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer’ {Hos 6,6}, hättet ihr nicht die Schuldlosen verurteilt; 8 denn der Sohn des Menschen ist Herr des Sabbats.“

 

9 Als er von dort weitergegangen war, kam er in ihre Synagoge. 10 Und – siehe – es war ein Mensch da, bei dem die Hand verdorrt war.

Und sie fragten ihn und sagten: „Ist es gestattet, am Sabbat zu heilen[167]?“, damit sie ihn anklagen könnten.

11 Er sagte zu ihnen: „Welcher Mensch wird unter euch sein, der ein Schaf hat und, wenn dieses an einem Sabbat in eine Grube fällt, es nicht greifen und hochbringen wird? 12 Wie viel mehr ist also ein Mensch als ein Schaf! Daher ist es an einem Sabbat gestattet, Edles zu tun[168].“

13 Dann sagt er zu dem Menschen: „Strecke deine Hand aus!“

Und er streckte sie aus, und sie wurde wiederhergestellt, gesund wie die andere.

14 Aber die Pharisäer gingen hinaus und hielten Rat gegen ihn, auf dass sie ihn umbrächten. 15 Jesus hatte Kenntnis davon, und er zog sich von dort zurück.

 

Und es folgten ihm zahlreiche* Mengen. Und er heilte sie alle. 16 Und er gebot ihnen nachdrücklich, dass sie ihn nicht bekannt machen sollten, 17 auf dass das erfüllt werde, was durch Jesaja, den Propheten, geredet wurde, als er sagte:

18 „Siehe! Mein Knecht, den ich [mir] vorzog[169], mein Geliebter[170], an dem meine Seele Wohlgefallen fand[171]! Ich werde meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Völkern [das] Recht[172] künden. 19 Er wird nicht streiten noch schreien, noch wird jemand auf den Straßen seine Stimme hören. 20 Ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen, und einen glimmenden Docht wird er nicht löschen, bis er das Recht ‹mit Kraft› hinausführe zum Sieg. 21 Und auf seinen Namen werden die von den Völkern hoffen.“ {Jes 42,1–4}

 

22 Dann wurde ein dämonisch Geplagter zu ihm gebracht, blind und stumm. Und er heilte ihn, sodass der Blinde und Stumme sowohl redete als auch sah.

23 Und alle Mengen waren erstaunt und sagten: „Ist dieser nicht der Sohn Davids?“

24 Als die Pharisäer es hörten, sagten sie: „Dieser treibt die Dämonen nicht aus, es sei denn durch Be-elzebul, den Obersten der Dämonen.“

25 Da Jesus um ihre Erwägungen wusste, sagte er zu ihnen: „Jedes Königreich, das gegen sich selbst entzweit ist, wird verwüstet. Und jede Stadt, die mit sich selbst entzweit ist, oder ein Haus, [das mit sich selbst entzweit ist,] wird nicht bestehen. 26 Und wenn der Satan[173] den Satan austreibt, wurde er gegen sich selbst entzweit. Wie wird also sein Königreich bestehen? 27 Und wenn ich die Dämonen durch Be-elzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Deswegen werden sie[174] eure Richter sein! 28 Aber wenn ich durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, dann ist das Königreich Gottes zu euch gekommen[175]. 29 Oder wie kann jemand in das Haus des Starken hineingehen und seine Geräte rauben[176], wenn er nicht zuvor den Starken gebunden hat? Dann wird er sein Haus berauben. 30 Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.

31 Deswegen sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. 32 Und wer auch immer ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen, ihm wird vergeben werden; aber wer auch immer gegen den Heiligen Geist redet[177], ihm wird nicht vergeben werden, weder in dieser Weltzeit* noch in der bevorstehenden.

33 Macht entweder den Baum edel, dann ist seine Frucht edel, oder macht den Baum faul, dann ist seine Frucht faul, denn an der Frucht kennt man den Baum.

34 Schlangenbrut! Wie könnt ihr Gutes reden, die ihr böse seid? – denn aus der Überfülle des Herzens redet der Mund. 35 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz Böses hervor.

36 Ich sage euch: Jedes müßige ‹gesprochene›[178] Wort*, was auch immer die Menschen reden, darüber werden sie am Tag des Gerichts Rechenschaft geben, 37 denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verurteilt werden.“

 

38 Dann antworteten* einige der Schriftgelehrten und Pharisäer und sagten: „Lehrer, wir wollen ein Zeichen von dir sehen.“

39 Aber er antwortete und sagte zu ihnen: „Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht trachtet nach einem Zeichen, und ein Zeichen wird ihm nicht gegeben werden als nur das Zeichen Jonas, des Propheten, 40 denn wie Jona im Bauch des großen Meerungeheuers war, drei Tage und drei Nächte, so wird der Sohn des Menschen im Herzen der Erde sein, drei Tage und drei Nächte[179].

41 Männer von Ninive[180] werden im Gericht aufstehen mit diesem Geschlecht und werden es verurteilen, weil sie Buße taten[181] auf die Verkündigung des Jona hin.

Und – siehe! – mehr als Jona ist hier.

42 Die Königin des Südens wird im Gericht auftreten mit diesem Geschlecht und wird es verurteilen, weil sie von den jenseitigen Teilen der Erde kam, die Weisheit Salomos zu hören.

Und – siehe! – mehr als Salomo ist hier.

43 Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, durchwandert er wasserlose Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht. 44 Dann sagt er: ‘Ich werde zu meinem Haus zurückkehren, von dem ich ausging.’ Und wenn er kommt, findet er es leerstehend, gefegt und geschmückt vor. 45 Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister zu sich, die böser sind als er selbst, und sie fahren ein und wohnen dort. Und es wird das Letzte jenes Menschen ‹nach und nach› schlimmer als das Erste.

So wird es auch bei diesem bösen Geschlecht sein.“

 

46 Während er noch zu den Mengen redete – siehe – die Mutter und seine Brüder standen [bereits][182] draußen und suchten, mit ihm zu reden.

47 Einer sagte zu ihm: „Siehe! Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen, mit dir zu reden.“

48 Aber er antwortete und sagte zu dem, der zu ihm redete: „Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?“

49 Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sagte: „Siehe!: Meine Mutter und meine Brüder! 50 – denn wer irgend den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist, der ist mein Bruder und [meine] Schwester und [meine] Mutter.“

 

13 An jenem Tag ging Jesus aus dem Haus weg und setzte sich an den See. 2 Und es versammelten sich zahlreiche* Mengen zu ihm hin, sodass er in das Schiff stieg und sich setzte. Und die ganze Menge stand am Ufer. 3 Und er redete vieles zu ihnen in Gleichnissen:

„Siehe!“, sagte er. „Der Sämann ging aus zu säen. 4 Als er säte, fiel das eine an den Weg hin, und es kamen die Vögel und fraßen es auf. 5 Anderes fiel auf das Felsige, wo es[183] nicht viel Erde hatte. Und es ging sogleich auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. 6 Aber als die Sonne hochstieg, wurde es versengt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. 7 Anderes fiel auf die Dornen. Und die Dornen wuchsen empor und erstickten es völlig. 8 Anderes fiel auf die edle Erde und gab Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig, etliches dreißigfältig. 9 Wer Ohren zum Hören hat, höre[184]!“

 

10 Und die Jünger traten herzu und sagten zu ihm: „Weshalb redest du zu ihnen in Gleichnissen?“

11 Er antwortete und sagte zu ihnen: „Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Königreiches der Himmel zu kennen, aber jenen ist es nicht gegeben; 12 denn wer hat, dem wird gegeben werden und in reichem Maße gewährt werden. Aber wer nicht hat, von dem wird auch genommen werden, was er hat. 13 Deswegen rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören noch vernehmen[185]. 14 Und an ihnen wird die Weissagung Jesajas erfüllt[186], die lautet:

‘Hörend werdet ihr hören und gar nicht vernehmen, und hinsehend werdet ihr hinsehen und gar nicht sehen, 15 denn das Herz dieses Volkes wurde empfindungslos, und mit den Ohren wurden sie schwerhörig, und ihre Augen verschlossen sie, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen vernehmen und umkehren möchten und ich sie heilte.’ {Jes 6,9.10 n. d. gr. Üsg.}

16 Aber selig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören, 17 denn – wahrlich! – ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte begehrten zu sehen, was ihr schaut, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

18 Ihr also, hört das Gleichnis vom Sämann: 19 Sooft jemand das Wort vom Königreich hört und nicht vernimmt[187], kommt der Böse und raubt, was in seinem Herzen gesät worden ist. Das ist der, [bei dem] an den Weg gesät wurde. 20 Der, [bei dem] auf das Felsige gesät wurde, dieser ist der, der das Wort hört und es sogleich mit Freude aufnimmt. 21 Er hat aber keine Wurzel in sich, sondern für beschränkte Zeit ist er [da]. Wenn wegen des Wortes Bedrängnis oder Verfolgung entsteht, nimmt er sogleich Anstoß ‹und stolpert›. 22 Der, [bei dem] in die Dornen gesät wurde, dieser ist der, der das Wort hört, und die Sorge der Zeit* dieser ‹Welt›[188] und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar[189]. 23 Der, [bei dem] auf die edle Erde gesät wurde, dieser ist der, der das Wort hört und vernimmt, der tatsächlich Frucht trägt, und der eine bringt[190] hundertfältig, der andere sechzigfältig, der andere dreißigfältig.“

 

24 Ein weiteres Gleichnis legte er ihnen vor und sagte: „Das Königreich der Himmel wurde mit einem Menschen verglichen, der edlen Samen auf sein Feld säte. 25 Aber während die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Lolch[191] mitten unter den Weizen und ging weg. 26 Als die Saat spross und Frucht ansetzte, dann wurde auch der Lolch sichtbar.

27 Und die leibeigenen Knechte des Hausherrn kamen herzu und sagten zu ihm: ‘Herr, hast du nicht edlen Samen auf dein Feld gesät? Woher hat er denn den Lolch?’

28 Er sagte zu ihnen: ‘Das tat ein feindlicher Mensch.’

Die leibeigenen Knechte sagten zu ihm: ‘Willst du also, dass wir hingehen und ihn zusammenlesen?’

29 Aber er sagte: ‘Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Lolchs zugleich mit ihm den Weizen mit der Wurzel ausreißt. 30 Lasst beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Lest zuerst den Lolch zusammen und bindet ihn in Bündel, damit man ihn verbrenne. Den Weizen sammelt in meine Scheune!’“

 

31 Ein weiteres Gleichnis legte er ihnen vor und sagte: „Das Königreich der Himmel ist einem Senfkorn gleich, das ein Mensch nahm und auf seinem Feld säte, 32 das in der Tat kleiner ist als alle Samen. Sobald es aber wächst, ist es größer als die Gartengewächse und wird ‹nach und nach› ein Baum[192], sodass die Vögel des Himmels kommen und sich in seinen Zweigen niederlassen.“

33 Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: „Das Königreich der Himmel ist einem Sauerteig gleich, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl ‹mengte und› verbarg, bis es ganz durchsäuert wurde.“

34 Das alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Mengen, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen, 35 auf dass das erfüllt werde, was durch den Propheten geredet wurde, als er sagte: „Ich werde meinen Mund auftun in Gleichnissen. Ich werde aussprechen, was von Gründung der Welt an verborgen war.“ {Vgl. Ps 78,2.}

36 Dann entließ Jesus die Mengen und ging in das Haus.

 

Und seine Jünger traten zu ihm und sagten: „Deute uns das Gleichnis vom Lolch des Feldes.“

37 Er antwortete und sagte zu ihnen: „Der den edlen Samen sät, ist der Sohn des Menschen. 38 Das Feld ist die Welt. Der edle Same, das sind die Söhne des Königreiches. Der Lolch sind die Söhne des Bösen. 39 Der Feind, der ihn säte, ist der Teufel. Die Ernte ist die Vollendung der Weltzeit*. Die Schnitter sind [himmlische] Boten. 40 Wie also der Lolch zusammengelesen und mit Feuer verbrannt wird, so wird es in der Vollendung dieser Weltzeit[193] sein. 41 Der Sohn des Menschen wird seine Boten aussenden, und sie werden aus seinem Königreich alle Anstöße, ‹Anlässe des Stolperns und Fallens›, und die, die das Gesetzlose[194] tun, zusammenlesen 42 und werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird das Weinen sein und das Zähneknirschen. 43 Dann werden die Gerechten hervorleuchten wie die Sonne im Königreich ihres Vaters.

Wer Ohren zum Hören hat, höre[195]!

 

44 Wiederum ist das Königreich der Himmel gleich einem verborgenen Schatz im Feld, den ein Mensch fand und verbarg. Und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenes Feld.

45 Wiederum ist das Königreich der Himmel gleich einem Menschen, einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte, 46 der, als er eine sehr kostbare Perle fand, hinging, und er hat alles verkauft, was er hatte; und er kaufte sie.

47 Wiederum ist das Königreich der Himmel gleich einem Schleppnetz, das ins Meer geworfen wurde und von allerlei Art zusammenbrachte, 48 das sie, als es gefüllt war, ans Ufer heraufzogen. Und sie setzten sich und lasen die Edlen zusammen in Gefäße, aber die Faulen warfen sie hinaus. 49 So wird es in der Vollendung der Weltzeit sein: Die [himmlischen] Boten werden ausgehen, und sie werden die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern, 50 und sie werden sie in den Feuerofen werfen: Dort wird das Weinen sein und das Zähneknirschen.“

51 Jesus sagt zu ihnen: „Habt ihr das alles verstanden?“

Sie sagen zu ihm: „Ja, Herr!“

52 Er sagte zu ihnen: „Deswegen ist jeder Schriftgelehrte, der als Jünger für das Königreich der Himmel unterrichtet wurde, gleich einem Menschen, einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.“

 

 

53 Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisse beendet hatte, begab er sich von dort weg.

 

54 Und er kam in seine Vaterstadt und lehrte sie in ihrer Synagoge, sodass sie sehr erstaunten und sagten: „Woher [hat] dieser diese Weisheit und die Kräfte? 55 Ist er nicht der Sohn des °Handwerkers? Wird nicht seine Mutter Maria genannt, und [heißen nicht] seine Brüder Jakobus und Joses und Simon und Judas? 56 Und sind nicht seine Schwestern alle bei uns? Woher also ist diesem das alles?“

57 Und sie nahmen Anstoß an ihm.

Aber Jesus sagte zu ihnen: „Ein Prophet ist nicht ohne Ehre außer in seiner Vaterstadt und in seinem Haus.“

58 Und er übte dort nicht viele Krafttaten[196] aus wegen ihres Unglaubens.

 

14 Zu jener Zeit hörte Herodes, der Vierfürst, was man von Jesus erzählte.

2 Und er sagte zu seinen Knechten: „Dieser ist Johannes, der Täufer. Der wurde von den Toten erweckt, und deswegen wirken die Kräfte in ihm.“ 3 – denn Herodes hatte Johannes gegriffen, ihn gebunden und ins Gefängnis gesetzt wegen Herodias[197], der Frau seines Bruders Philippus, 4 denn Johannes hatte ihm gesagt[198]: „Es ist dir nicht gestattet, sie zu haben.“

5 Und er hatte ihn töten wollen, fürchtete sich aber vor der Menge, weil sie ihn für einen Propheten hielten.

6 Als der Geburtstag des Herodes veranstaltet wurde, tanzte die Tochter der Herodias in der Mitte [der Gesellschaft]. Und sie gefiel dem Herodes. 7 Deshalb sagte er mit Eid zu, ihr zu geben, um was sie auch bitten würde.

8 Sie, zuvor von ihrer Mutter angestiftet, sagt: „Gib mir, hier auf einer Platte, den Kopf des Johannes, des Täufers.“

9 Und der König wurde betrübt. Aber wegen der Eide und wegen derer, die mit [zu Tisch] lagen, befahl er, er sollte ihr gegeben werden. 10 Und er schickte hin und enthauptete Johannes im Gefängnis. 11 Und sein Kopf wurde auf einer Platte gebracht und dem Mädchen gegeben. Und sie brachte [ihn] ihrer Mutter.

12 Und seine Jünger kamen herbei, hoben den Leib auf und bestatteten ihn. Und sie gingen und gaben Jesus Bericht.

13 Als Jesus es hörte, zog er sich von dort in einem Schiff zurück, für sich allein, an einen einsamen[199] Ort.

 

Als die Mengen davon hörten, folgten sie ihm zu Fuß aus den Städten. 14 Und als Jesus ausstieg, sah er eine zahlreiche Menge, und er wurde über sie von Erbarmen bewegt und heilte ihre Kranken.

15 Als es Abend geworden war, traten seine Jünger zu ihm mit den Worten: „Der Ort ist einsam, und die Stunde ist schon vorgeschritten. Entlasse die Mengen, damit sie weggehen in die Dörfer und sich Speise kaufen.“

16 Jesus sagte zu ihnen: „Sie haben nicht nötig, wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen.“

17 Aber sie sagen ihm: „Wir haben nichts hier als nur fünf Brote und zwei Fische.“

18 Er sagte: „Bringt sie mir her.“

19 Und er befahl den Mengen, sich auf das Gras zu lagern. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel und lobte. Und er brach die Brote und gab sie den Jüngern und die Jünger den Mengen. 20 Und sie aßen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf, was an Brocken übrig blieb: zwölf Handkörbe voll.

21 Die, die aßen, waren etwa fünftausend Männer – ohne Frauen und Kinder.

 

22 Und sogleich nötigte Jesus seine Jünger, in das Schiff einzusteigen und ihm ans jenseitige Ufer vorauszufahren, bis er die Mengen entlassen hätte. 23 Nachdem er die Mengen entlassen hatte, stieg er den Berg hinauf, für sich allein, um zu beten. Als es Abend geworden war, war er dort allein. 24 Aber das Schiff war schon mitten auf dem See, von den Wellen hart bedrängt, denn der Wind war ihnen entgegen. 25 In der vierten Nachtwache ging Jesus weg, hin zu ihnen; und er ging auf dem See.

26 Als die Jünger ihn über den See gehen sahen, wurden sie in Aufregung versetzt und sagten: „Es ist ein Gespenst!“ Und sie schrien vor Furcht.

27 Sogleich redete Jesus zu ihnen: „Seid guten Mutes!“, sagte er. „Ich bin’s. Fürchtet euch nicht!“

28 Petrus antwortete ihm und sagte: „Herr, wenn du es bist, befiehl mir, zu dir zu kommen über die Wasser hin.“

29 Er sagte: „Komm!“

Und Petrus stieg aus dem Schiff und ging über die Wasser, um zu Jesus hinzukommen.

30 Als er aber den starken Wind ansah, fürchtete er sich, und als er anfing zu sinken, schrie er mit den Worten: „Herr, rette mich!“

31 Sogleich streckte Jesus die Hand aus und fasste ihn.

Und er sagt zu ihm: „Kleingläubiger, im Hinblick auf was zweifeltest du?“

32 Und als sie in das Schiff gestiegen waren, legte sich der Wind. 33 Aber die im Schiff kamen und huldigten ihm.

Und sie sagten: „Wahrlich, du bist Gottes Sohn!“

 

34 Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie in das Land Genezaret[200]. 35 Und die Männer jenes Ortes erkannten ihn und sandten [Läufer] in die ganze dortige Umgegend. Und sie brachten alle, denen es übel ging, hin zu ihm. 36 Und sie redeten ihm bittend zu, dass sie nur die Quaste seines Oberkleides anrühren dürften. Und so viele ihn anrührten, wurden völlig heil gemacht[201].

 

15 Dann kommen die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem zu Jesus und sagen: 2 „Weshalb übertreten deine Jünger die Überlieferung der Ältesten? – denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot[202] essen.“

3 Er antwortete und sagte zu ihnen: „Und weshalb übertretet ihr das Gebot Gottes wegen eurer Überlieferung? 4 – denn Gott gebot und sagte: ‘Ehre ‹stets› den Vater und die Mutter!’ und: ‘Wer von Vater oder Mutter schlecht redet, soll[203] gewisslich sterben.’ {2Mo 20,12; 21,17} 5 Aber ihr sagt, wer irgend zum Vater oder zur Mutter sagen sollte: ‘Eine [Opfer]gabe [sei es], was irgend von mir dir zunutze wäre.’ 6 Und er würde[204] seinen Vater oder seine Mutter gar nicht ehren; und eurer Überlieferung wegen setztet ihr das Gebot Gottes außer Gültigkeit.

7 Heuchler! Trefflich weissagte Jesaja über euch, als er sagte: 8 ‘Dieses Volk naht sich zu mir mit seinem Munde und ehrt mich mit den Lippen, aber sein Herz ist weit entfernt von mir. 9 Vergeblich verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren.’“ {Jes 29,13}

10 Und er rief die Menge herbei und sagte zu ihnen: „Hört und vernehmt[205]! 11 Nicht das, was in den Mund eingeht, verunreinigt den Menschen, sondern das, was aus dem Mund herauskommt, das verunreinigt den Menschen.“

12 Dann traten seine Jünger hinzu und sagten zu ihm: „Weißt du, dass die Pharisäer Anstoß nahmen, als sie das Wort hörten?“

13 Er antwortete und sagte: „Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht pflanzte, wird mit der Wurzel ausgerissen werden. 14 Lasst sie! Sie sind blinde Leiter von Blinden. Wenn ein Blinder einen Blinden leitet, werden beide in die Grube fallen.“

15 Petrus antwortete und sagte zu ihm: „Deute uns dieses Gleichnis.“

16 Jesus sagte: „Seid auch ihr noch unverständig? 17 Begreift ihr noch nicht, dass alles, was in den Mund eingeht, in den Bauch gelangt und in den Abort ausgeworfen wird? 18 Aber das, was aus dem Mund ausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen, 19 denn aus dem Herzen kommen hervor böse Überlegungen, Mordtaten, Ehebrüche, Unzuchtstaten[206], Diebstähle, falsche Zeugnisse, Lästerungen. 20 Diese sind es, die den Menschen verunreinigen. Aber mit ungewaschenen Händen zu essen, verunreinigt den Menschen nicht.“

 

21 Und Jesus ging von dort weg und zog sich zurück in die [Land]teile von Tyrus und Sidon.

22 Und – siehe – eine kanaanitische Frau, die aus jenem Gebiet herkam, rief[207] zu ihm und sagte: „Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter wird übel dämonisch geplagt[208]!“

23 Aber er antwortete ihr nicht ein Wort.

Und seine Jünger traten hinzu und ersuchten ihn und sagten: „Entlasse sie, denn sie ruft ‹laut› hinter uns her!“

24 Er antwortete und sagte: „Ich bin nicht gesandt als nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.“

25 Aber sie kam und huldigte ihm und sagte: „Herr, hilf mir!“

26 Er antwortete und sagte: „Es ist nicht edel, das Brot den Kindern zu nehmen und den kleinen Hunden hinzuwerfen.“

27 Sie sagte: „Ja, Herr, denn auch die kleinen Hunde essen von den Krumen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.“

28 Dann antwortete Jesus: „O Frau“, sagte er zu ihr, „dein Glaube ist groß! Dir geschehe, wie du willst.“

Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an.

 

29 Und Jesus ging von dort weg und kam an den See von Galiläa. Und er stieg den Berg hinauf und saß dort. 30 Und es kamen zu ihm zahlreiche* Mengen, die Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere bei sich hatten, und sie legten sie ab zu den Füßen Jesu. Und er heilte sie, 31 sodass die Mengen sich verwunderten, als sie sahen, dass Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gingen und Blinde sahen. Und sie verherrlichten den Gott Israels.

32 Jesus rief seine Jünger heran und sagte: „Ich bin von Erbarmen bewegt über die Menge, weil sie schon drei Tage bei mir verharren, und sie haben nicht, was sie essen könnten. Und sie hungrig[209] entlassen will ich nicht: Sie könnten auf dem Weg ermatten.“

33 Und seine Jünger sagen zu ihm: „Woher nehmen wir in der Einöde so viele Brote, um eine so große Menge zu sättigen?“

34 Und Jesus sagt zu ihnen: „Wie viele Brote habt ihr?“

Sie sagen: „Sieben – und wenige kleine Fische.“

35 Und er befahl den Mengen, sich auf die Erde zu lagern. 36 Und er nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach und gab sie seinen Jüngern. Die Jünger [gaben] sie der Menge.

37 Und sie aßen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf, was an Brocken übrig blieb: sieben Flechtkörbe voll. 38 Die, die aßen, waren viertausend Männer ­– ohne Frauen und Kinder.

39 Und er entließ die Mengen, stieg in das Schiff und kam in das Gebiet von Magdala.

 

16 Und die Pharisäer und Sadduzäer kamen herbei und baten ihn, er möchte ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeigen – womit sie ihn versuchten[210].

2 Aber er antwortete und sagte zu ihnen: „Wenn es Abend geworden ist, sagt ihr: ‘[Es gibt] heiteres Wetter, denn der Himmel ist feuerrot’, 3 und frühmorgens: ‘Heute [gibt es] stürmisches Wetter, denn der Himmel ist feuerrot und düster.’ Heuchler! Das Angesicht des Himmels kennt ihr, um beurteilen zu [können], aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht [beurteilen]. 4 Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht trachtet nach einem Zeichen, und ein Zeichen wird ihm nicht gegeben werden als nur das Zeichen Jonas, des Propheten.“

Und er verließ sie[211] und ging weg.

 

5 Und als seine Jünger zum jenseitigen Ufer fuhren, hatten sie vergessen, Brote mitzunehmen.

6 Jesus sagte zu ihnen: „Seht euch ‹stets› vor und nehmt euch in Acht vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer.“

7 Sie überlegten bei sich selbst und sagten: „– weil wir nicht Brote mitnahmen.“

8 Aber Jesus kannte [ihre Gedanken] und sagte zu ihnen: „Was überlegt ihr bei euch selbst, dass ihr keine Brote mitgenommen habt, Kleingläubige? 9 Begreift ihr noch nicht? Erinnert ihr euch auch nicht an die fünf Brote der Fünftausend und wie viele Handkörbe ihr aufhobt 10 noch an die sieben Brote der Viertausend und wie viele Flechtkörbe ihr aufhobt? 11 Wie begreift ihr nicht, dass ich nicht von Brot zu euch sprach, [als ich sagte], euch in Acht zu nehmen vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer?“

12 Da verstanden sie, dass er nicht gesagt hatte, sich in Acht zu nehmen vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer.

 

13 Als Jesus in die [Land]teile von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er[212] seine Jünger: „Wer sagen die Menschen, dass ich, der Sohn des Menschen, sei?“

14 Sie sagten: „Einige: Johannes, der Täufer, andere aber: Elia, und andere: Jeremia oder einer der [anderen] Propheten.“

15 Er sagt zu ihnen: „Aber ihr, wer sagt ihr, dass ich sei?“

16 Simon Petrus antwortete und sagte: „Du bist der Gesalbte[213], der Sohn des lebenden Gottes.“

17 Und Jesus antwortete und sagte zu ihm: „Ein Seliger bist du, Simon Barjona[214], weil Fleisch und Blut es dir nicht offenbarten[215], sondern mein Vater, der in den Himmeln ist. 18 Und ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem[216] °Felsen werde ich meine Gemeinde bauen. Und die Pforten des Hades[217] werden sie nicht überwältigen. 19 Und ich werde dir die Schlüssel des Königreiches der Himmel geben. Und was immer du auf der Erde bindest[218], wird in den Himmeln Gebundenes sein, und was immer du auf der Erde löst[219], wird in den Himmeln Gelöstes sein.“

20 Dann gab er seinen Jüngern strenge Weisung, dass sie niemandem sagen sollten, dass er Jesus, der Gesalbte, sei.

 

21 Von der Zeit an begann Jesus, seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem hingehen und von den Ältesten und Hohen Priestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet und am dritten Tag auferweckt werden müsse.

22 Und Petrus nahm ihn zu sich und fing an, mit allem Ernst auf ihn einzureden:

Er sagte: „[Gott] sei dir barmherzig, Herr! Dieses wird[220] dir keinesfalls widerfahren!“

23 Aber er wandte sich um und sagte zu Petrus: „Gehe weg hinter mich, Satan[221]! Ein Ärgernis ‹und Anstoß›[222] bist du mir, weil du nicht das sinnst[223], was Gottes ist, sondern das, was der Menschen ist.“

24 Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Wenn jemand mir nachfolgen will, verleugne er sich selbst und hebe sein Kreuz auf und folge mir ‹beständig›, 25 denn wer irgend seine Seele[224] retten ‹und bewahren› will, wird sie verlieren, aber wer seine Seele meinetwegen verliert, wird sie finden; 26 denn was für einen Nutzen hat[225] ein Mensch, wenn er die ganze Welt gewinnen sollte, aber um seine Seele käme[226]? Oder was wird ein Mensch in Tausch geben für seine Seele[227]? 27 – denn der Sohn des Menschen kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Boten[228], und dann wird er einem jeden nach seinem Tun vergelten.

28 Wahrlich! Ich sage euch: Es gibt von denen, die hier stehen, einige, welche keinesfalls den Tod schmecken werden, bis sie den Sohn des Menschen gesehen haben, kommend in seiner Königschaft[229].“

 

17 Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und [den] Jakobus und dessen Bruder Johannes zu sich und führt sie abseits[230] auf einen hohen Berg. 2 Und er wurde vor ihnen verwandelt. Und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne. Seine Oberkleider wurden ‹glänzend› weiß wie das Licht. 3 Und – siehe! – Mose und Elia erschienen ihnen und waren mit ihm im Gespräch.

4 Petrus antwortete, und er sagte zu Jesus: „Herr, es ist schön für uns, hier zu sein. Wenn du willst, machen wir hier drei Zelthütten, eine für dich und eine für Mose und eine für Elia.“

5 Während er noch redete, – siehe – es überschattete sie eine hell erleuchtete Wolke.

Und – siehe! – eine Stimme [geschah] aus der Wolke und sagte: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen fand[231]. Hört ‹stets› auf ihn!“

6 Und als die Jünger es hörten, fielen sie nieder auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr.

7 Und Jesus trat herbei, rührte sie an und sagte: „Steht auf und fürchtet euch nicht!“

8 Als sie ihre Augen aufhoben, sahen sie niemanden als nur Jesus allein.

9 Und als sie vom Berg herabstiegen, gebot ihnen Jesus und sagte: „Sagt niemandem das Gesicht, bis der Sohn des Menschen von den Toten auferstanden ist.“

 

10 Und seine Jünger fragten ihn und sagten: „Was sagen denn die Schriftgelehrten, dass Elia zuerst kommen[232] müsse?“

11 Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „In der Tat, Elia kommt zuerst und wird alles wiederherstellen.

12 Aber ich sage euch: Elia kam schon, und sie erkannten ihn nicht, sondern taten an ihm, was immer sie wollten. Auf diese Weise wird auch der Sohn des Menschen von ihnen leiden.“

13 Dann verstanden die Jünger, dass er von Johannes, dem Täufer, zu ihnen sprach.

 

14 Und als sie hin zu der Menge kamen, kam ein Mensch zu ihm, fiel vor ihm auf die Knie 15 und sagte: „Herr, erbarme dich meines Sohnes, weil er mondsüchtig ist und in übler Weise leidet, denn oft fällt er ins Feuer und oft ins Wasser. 16 Und ich brachte ihn zu deinen Jüngern, und sie konnten ihn nicht heilen.“

17 Jesus antwortete und sagte: „O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Bis wann soll[233] ich bei euch sein? Bis wann soll ich euch ertragen? – Bringt ihn mir hierher!“

18 Und Jesus wies ihn[234] mit Strenge zurecht, und der Dämon fuhr von ihm aus. Und von jener Stunde an war der Knabe geheilt.

19 Da traten die Jünger für sich allein zu Jesus und sagten: „Weshalb konnten wir ihn nicht austreiben?“

20 Jesus sagte zu ihnen: „Wegen eures Unglaubens; denn – wahrlich – ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, werdet ihr zu diesem Berge sagen: ‘Hebe dich weg von hier dorthin!’, und er wird sich hinwegheben. Und nichts wird euch unmöglich sein. – 21 Aber diese Art fährt nicht aus als nur durch Gebet und Fasten[235].“

 

22 Als sie sich in Galiläa aufhielten, sagte Jesus zu ihnen: „Der Sohn des Menschen wird in Menschenhände ausgeliefert werden 23 und sie werden ihn töten, und am dritten Tag wird er auferweckt werden.“

Und sie wurden sehr betrübt.

 

24 Als sie nach Kapernaum kamen, traten die Einnehmer der Doppeldrachmen zu Petrus und sagten: „Zahlt euer Lehrer die Doppeldrachmen[236] nicht?“

25 Er sagt: „Ja.“

Und als er in das Haus eintrat, kam Jesus ihm zuvor:

„Was meinst du, Simon?“, sagte er. „Von wem erheben die Könige der Erde[237] Zölle oder Kopfsteuer, von ihren Söhnen oder von den anderen?“

26 Petrus sagt zu ihm: „Von den anderen.“

Jesus sagte zu ihm: „Demnach sind die Söhne frei. 27 Damit wir ihnen aber nicht einen Anstoß geben, gehe hin an den See, wirf die Angel aus und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt. Und nachdem du sein Maul aufgemacht hast, wirst du einen Stater[238] finden. Den nimm und gib ihnen für mich und dich.“

 

18 Zu jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und sagten: „Wer ist denn ein Größerer in dem Königreich der Himmel?“

2 Und Jesus rief ein Kindlein herbei, stellte es in ihre Mitte 3 und sagte: „Wahrlich! Ich sage euch: Wenn ihr euch nicht umwendet und werdet wie die Kindlein, werdet ihr auf keinen Fall in das Königreich der Himmel eingehen. 4 Wer also sich selbst demütigt wie dieses Kindlein, der ist der Größere[239] im Königreich der Himmel. 5 Und wer immer ein solches Kindlein auf meinen Namen hin aufnimmt, nimmt mich auf. 6 Aber wer immer einem dieser Kleinen, die an mich glauben, einen Fallstrick legt[240], ‹einen Anlass gibt zum Anstoßen und Fallen›, für den wäre es nützlich, dass ein Mühlstein[241] an seinen Hals gehängt und er in der Tiefe des Meeres versenkt würde.

7 Wehe der Welt wegen der Fallstricke[242]! – denn es ist notwendig[243], dass die Fallstricke kommen; doch wehe demjenigen Menschen, durch den der Fallstrick kommt!

8 Wenn deine Hand oder dein Fuß dir[244] Anlass zum Anstoßen ‹und Fallen› gibt, haue sie ab und wirf sie von dir! Es ist besser für dich, als Lahmer oder Verstümmelter in das Leben einzugehen, als mit zwei Händen oder zwei Füßen ins ewige* Feuer geworfen zu werden. 9 Und wenn dein Auge dir Anlass zum Anstoßen ‹und Fallen› gibt, nimm es heraus und wirf es von dir! Es ist besser für dich, einäugig in das Leben einzugehen, als mit zwei Augen in die Feuerhölle*[245] geworfen zu werden.

10 Seht, dass ihr nicht einen dieser Kleinen verachtet, denn ich sage euch, dass ihre Boten[246] in den Himmeln immerzu das Angesicht meines Vaters, der in den Himmeln ist, ansehen, 11 denn der Sohn des Menschen kam, das Verlorene zu retten.

12 Was meint ihr? Wenn einem Menschen hundert Schafe zuteilwerden, und eines von ihnen hätte sich verirrt, lässt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das verirrte? 13 Und wenn es geschehen sollte, dass er es fände – wahrlich – ich sage euch: Er freut sich mehr über dieses als über die neunundneunzig, die nicht verirrt waren.

14 So ist es vor eurem Vater in den Himmeln nicht der Wille, dass einer dieser Kleinen umkomme ‹und [so] verloren werde›.

 

15 Wenn dein Bruder gegen dich sündigt, gehe hin und weise ihn zurecht, allein, unter vier Augen[247]. Wenn er auf dich hört, hast du deinen Bruder gewonnen. 16 Wenn er aber nicht hört, nimm mit dir noch einen oder zwei, damit aus dem Mund von zwei oder drei Zeugen jede Sache[248] bestehe. 17 Wenn er aber auf sie nicht hört, sage es der Gemeinde. Wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hört, sei er dir wie der Heidnische und der Zolleinnehmer. 18 Wiederum: Wahrlich! Ich sage euch: Was irgend ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel Gebundenes sein. Und was irgend ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel Gelöstes sein.

19 Wiederum: Wahrlich! sage ich euch: Wenn zwei von euch sich auf der Erde einigen in Bezug auf jede Sache, die immer sie sich erbitten: Sie wird ihnen von meinem Vater, der in den Himmeln ist, zuteilwerden, 20 denn wo zwei oder drei zusammengekommen sind in[249] meinem Namen, dort bin ich in ihrer Mitte.“

 

21 Dann trat Petrus hin zu ihm und sagte: „Herr, wievielmal wird mein Bruder gegen mich sündigen, und ich soll ihm vergeben? Bis sieben Mal?“

22 Jesus sagt zu ihm: „Nicht, sage ich dir, bis sieben Mal, sondern bis siebzigmal sieben [Mal][250].

23 Deswegen wurde das Königreich der Himmel mit einem Menschen verglichen, einem König, der mit seinen leibeigenen Knechten eine Abrechnung vornehmen wollte. 24 Als er anfing abzurechnen, wurde einer zu ihm gebracht, der zehntausend Talente[251] schuldete. 25 Da er aber nicht hatte, ‹um› zu bezahlen, befahl sein Herr, ihn und seine Frau und die Kinder und alles, was irgend er hatte, zu verkaufen und Zahlung zu leisten.

26 Daraufhin fiel der leibeigene Knecht nieder, huldigte ihm und sagte: ‘Herr, erweise mir Geduld, und ich werde dir alles bezahlen!’

27 Der Herr jenes leibeigenen Knechtes wurde von Erbarmen bewegt, ließ ihn frei, und das Ausstehende[252] erließ[253] er ihm.

28 Aber jener leibeigene Knecht ging hinaus und fand einen seiner Mitknechte, der ihm hundert Denare schuldete.

Und er griff ihn, würgte [ihn] und sagte: ‘Bezahle mir, wenn du etwas schuldest!’

29 Daraufhin fiel sein Mitknecht zu seinen Füßen, rief ihn bittend an und sagte: ‘Erweise mir Geduld, und ich werde es dir bezahlen!’

30 Aber er wollte nicht, sondern ging weg und warf ihn ins Gefängnis, bis er das Geschuldete zurückgezahlt habe.

31 Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt. Und sie gingen, und genau schilderten sie ihrem Herrn alles, was geschehen war.

32 Dann rief sein Herr ihn herbei, und er sagt zu ihm: ‘Böser Knecht! Jene ganze Schuld erließ ich dir, weil du mich bittend anriefst. 33 Hätte es sich nicht auch für dich geziemt, dass du dich deines Mitknechtes erbarmtest, wie auch ich mich deiner erbarmte?’

34 Und sein Herr war zornig und übergab ihn den Folterknechten, bis er alles zurückgezahlt habe, was er ihm schuldig gewesen war.

35 Auf diese Weise wird auch mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht, ein jeder seinem Bruder, von Herzen ihre Übertretungen vergebt.“

 

 

19 Und es geschah, als Jesus diese Reden beendet hatte, begab er sich von Galiläa hinweg und kam in die Gebiete Judäas jenseits des Jordans. 2 Und es folgten ihm zahlreiche* Mengen. Und er heilte sie dort.

 

3 Und es kamen die Pharisäer zu ihm, versuchten ihn[254] und sagten zu ihm: „Ist es einem Menschen gestattet, sich aus jedem Grund von der Frau zu scheiden?“

4 Er antwortete und sagte zu ihnen: „Habt ihr nicht gelesen, dass der, der sie machte, sie von Anfang als einen Männlichen und eine Weibliche machte 5 und sagte: ‘Deswegen wird ein Mann* den Vater und die Mutter verlassen, und er wird an seine Frau gefügt werden. Und es werden die zwei zu einem Fleisch’? {1Mo 2,24 n. d. gr. Üsg.} 6 So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was also Gott zusammenfügte[255], soll ein Mensch nicht trennen.“

7 Sie sagen zu ihm: „Warum gebot Mose also, einen Scheidebrief[256] zu geben und sich von ihr zu scheiden?“

8 Er sagt zu ihnen: „Im Blick auf eure Herzenshärte erlaubte Mose es euch, euch von euren Frauen zu scheiden. Vom Anfang her war es aber nicht so geschehen. 9 Ich sage euch: Wer irgend sich von seiner Frau scheidet, außer auf Unzucht[257] hin, und eine andere heiratet, begeht Ehebruch, und der, der [die] Geschiedene heiratet, begeht Ehebruch.“

10 Seine Jünger sagen zu ihm: „Wenn die Sache des Mannes* mit der Frau so ist, ist es von keinem Vorteil zu heiraten.“

11 Er sagte zu ihnen: „Nicht alle fassen dieses Wort, sondern die, denen es gegeben ist: 12 Es gibt nämlich Eunuchen, welche von Mutterschoß so[258] geboren wurden, und es gibt Eunuchen, welche von den Menschen zu Eunuchen gemacht wurden, und es gibt Eunuchen, welche sich wegen des Königreiches der Himmel selbst zu Eunuchen machten[259]. Wer es fassen kann, fasse es.“

 

13 Dann wurden Kindlein hin zu ihm gebracht, damit er ihnen die Hände auflege und bete. Aber die Jünger schalten sie.

14 Aber Jesus sagte: „Lasst die Kindlein, und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen, denn solcher[260] ist das Königreich der Himmel.“

15 Und er legte ihnen die Hände auf und zog von dort [weiter].

 

16 Und – siehe – einer kam herbei und sagte zu ihm: „Guter Lehrer, was sollte ich Gutes tun, damit ich ewiges Leben habe?“

17 Er sagte zu ihm: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer: Gott. Willst du aber ins Leben eingehen, halte die Gebote.“

18 Er sagt zu ihm: „Was für welche?“

Jesus sagte: „Das: Du sollst* nicht töten[261]. Du sollst* nicht Ehebruch begehen. Du sollst* nicht stehlen. Du sollst* nicht falsches Zeugnis geben. 19 Ehre ‹stets› den Vater und die Mutter. {Vgl. 2Mo 20,12ff.} Und: Du sollst* deinen Nächsten[262] lieben wie dich selbst.“ {3Mo 19,18}

20 Der junge Mann sagt zu ihm: „In Bezug auf dieses alles hütete ich mich von meiner Jugend an. Was mangelt mir noch?“

21 Jesus sagte zu ihm: „Willst du vollkommen sein, gehe hin, verkaufe deine Habe und gib [den] Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Und komm her und folge mir[263]!“

22 Als der junge Mann das Wort hörte, ging er betrübt weg, denn er hatte viele Besitztümer.

23 Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Wahrlich! Ich sage euch: Schwerlich wird ein Reicher in das Königreich der Himmel eingehen. 24 Wiederum sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurchgehe, als dass ein Reicher in das Königreich Gottes eingehe.“

25 Als seine Jünger [das] hörten, erstaunten sie sehr:

„Wer kann dann gerettet werden?“, sagten sie.

26 Aber Jesus blickte sie an und sagte zu ihnen: „Bei Menschen ist das unmöglich, aber bei Gott sind alle Dinge möglich.“

27 Dann antwortete Petrus und sagte zu ihm: „Siehe! Wir verließen alles und folgten dir. Was wird uns dann sein?“

28 Jesus sagte zu ihnen: „Wahrlich! Ich sage euch: In der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzt, werdet auch ihr, die ihr mir folgtet, euch setzen auf zwölf Throne, richtend die zwölf Stämme Israels. 29 Und jeder, der meines Namens wegen Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Höfe[264] verließ, wird hundertfach empfangen und wird ewiges Leben erben.

30 Aber viele Erste werden Letzte sein und Letzte Erste [sein][265];

 

20 denn das Königreich[266] der Himmel ist gleich einem Menschen, einem Hausherrn, welcher gleich am frühen Morgen ausging, Arbeiter in seinen Weinberg einzustellen. 2 Und nachdem er sich mit den Arbeitern auf einen Denar[267] für den Tag geeinigt hatte, sandte er sie in seinen Weinberg.

3 Und als er um die dritte Stunde ausging, sah er auf dem Markt andere untätig stehen. 4 Und zu denen sagte er: ‘Geht auch ihr hin in den Weinberg, und ich werde euch geben, was recht ist.’ 5 Sie gingen hin.

Wieder ging er aus, um die sechste und um die neunte Stunde, und tat ebenso.

6 Als er aber um die elfte Stunde ausging, fand er andere untätig stehen. Und er sagt zu ihnen: ‘Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig?’

7 Sie sagen ihm: ‘Weil niemand uns einstellte.’

Er sagt zu ihnen: ‘Geht auch ihr hin in den Weinberg, und ihr werdet bekommen, was recht ist.’

8 Als es Abend geworden war, sagt der Herr des Weinberges zu seinem Verwalter: ‘Rufe die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn, angefangen von den Letzten bis hin zu den Ersten.’

9 Und als die um die elfte Stunde [Eingestellten] kamen, empfingen sie je einen Denar. 10 Aber als die Ersten kamen, meinten sie, dass sie mehr empfangen würden. Und auch sie empfingen je einen Denar.

11 Als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn 12 und sagten: ‘Diese Letzten machten eine Stunde, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir die Last des Tages und die Hitze ertrugen.’

13 Er antwortete und sagte zu einem von ihnen: ‘Gefährte, ich tue dir nicht Unrecht. Hattest du dich nicht mit mir geeinigt auf einen Denar? 14 Nimm das Deine und gehe. Ich will aber diesem Letzten geben wie auch dir. 15 Oder ist es mir nicht gestattet, mit dem Meinen zu tun, was ich will? Ist etwa dein Auge böse[268], weil ich gut bin?’

16 So werden die Letzten Erste sein und die Ersten Letzte [sein], °denn viele sind gerufen, aber wenige erwählt°.“

 

17 Und als Jesus nach Jerusalem hinaufging, nahm er die zwölf Jünger auf dem Weg abseits zu sich und sagte zu ihnen: 18 „Siehe! Wir gehen hinauf nach Jerusalem. Und der Sohn des Menschen wird den Hohen Priestern und Schriftgelehrten ausgeliefert werden. Und sie werden ihn zum Tod verurteilen. 19 Und sie werden ihn denen, die von den Völkern sind, ausliefern, [ihn] zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen. Und am dritten Tag wird er auferstehen.“

 

20 Dann kam die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm, huldigte ihm und erbat etwas von ihm.

21 Er sagte zu ihr: „Was wünschst du?“

Sie sagt zu ihm: „Sage, dass diese meine zwei Söhne, einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken, sitzen mögen in deinem Königreich.“

22 Aber Jesus antwortete und sagte: „Ihr wisst nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Becher trinken, den ich trinken werde[269], oder mit der Taufe getauft werden, mit der ich getauft werde?“

Sie sagen ihm: „Wir können es.“

23 Und er sagt zu ihnen: „In der Tat werdet ihr meinen Becher trinken, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden. Aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken zu geben, steht nicht mir zu, sondern denen, für die es von meinem Vater bereitet ist, [wird es gegeben werden].“

24 Und als die Zehn es hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder.

25 Aber Jesus rief sie heran und sagte: „Ihr wisst, dass die Erstrangigen der Völker[270] sie beherrschen und die Großen Autorität über sie ausüben. 26 Unter euch aber wird[271] es nicht so sein, sondern wer irgend unter euch groß zu werden wünscht, sei ‹stets› euer Diener, 27 und wer irgend unter euch der Erste zu sein wünscht, sei ‹stets› euer leibeigener Knecht, 28 gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, bedient zu werden, sondern zu dienen und seine Seele[272] zu geben als Lösegeld für viele.“

 

29 Und als sie von Jericho auszogen, folgte ihm eine zahlreiche Menge.

30 Und – siehe – zwei Blinde, die am Weg saßen und hörten, dass Jesus vorüberziehe, riefen ‹laut› und sagten: „Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids!“

31 Aber die Menge fuhr sie an, dass sie schweigen sollten. Aber sie riefen noch mehr:

„Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids!“

32 Und Jesus blieb stehen, rief sie und sagte: „Was wünscht ihr, dass ich für euch tun soll?“

33 Sie sagen zu ihm: „Herr, dass unsere Augen aufgetan werden!“

34 Jesus, von Erbarmen bewegt, rührte ihre Augen an. Und sogleich sahen ihre Augen wieder. Und sie folgten ihm.

 

21 Und als sie sich Jerusalem nahten und nach Bethphage[273] kamen, zum Berg der Olivenbäume hin, da sandte Jesus zwei Jünger 2 und sagte zu ihnen: „Geht hin in das Dorf, das euch gegenüberliegt; und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet [sie][274] los und bringt [sie] mir.

3 Und wenn jemand etwas zu euch sagen sollte, sollt* ihr sagen: ‘Der Herr °bedarf ihrer.’

Sogleich wird er sie[275] senden.“

4 Dieses Ganze ist geschehen, damit das erfüllt werde, was durch den Propheten geredet wurde, als er sagte: 5 „Sagt der Tochter Zion: ‘Siehe! Dein König kommt zu dir, sanftmütig und reitend auf einer Eselin und einem Fohlen, dem Jungen[276] eines Lasttieres.’“ {Sach 9,9}

6 Die Jünger gingen hin und taten so, wie Jesus ihnen angeordnet hatte, 7 brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Oberkleider auf sie, und er setzte sich auf sie.

8 Der größte Teil der Menge breitete seine Oberkleider auf dem Weg aus. Andere hieben Zweige von den Bäumen und breiteten sie auf dem Weg aus.

9 Die Mengen, die vorausgingen, und die, die folgten, riefen ‹laut›: „Hosanna[277] dem Sohn Davids! Gelobt [sei] der, der kommt im Namen des Herrn! Hosanna in den höchsten Höhen!“

10 Und als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und sagte: „Wer ist dieser?“

11 Die Mengen sagten: „Dieser ist Jesus, der Prophet, von Nazaret in Galiläa.“

 

12 Und Jesus trat in die Tempelstätte Gottes ein. Und er trieb alle hinaus, die in der Tempelstätte verkauften und kauften, und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenverkäufer stieß er um.

13 Und er sagt zu ihnen: „Es ist geschrieben: ‘Mein Haus wird genannt werden ein Haus des Gebets’. {Jes 56,7} Ihr machtet es aber zu einer Räuberhöhle.“

14 Und es kamen Blinde und Lahme in der Tempelstätte zu ihm, und er heilte sie.

15 Aber als die Hohen Priester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Knaben, die in der Tempelstätte ‹laut› riefen und sagten: „Hosanna dem Sohn Davids!“, wurden sie unwillig 16 und sagten zu ihm: „Hörst du, was diese sagen?“

Jesus sagt zu ihnen: „Ja. Last ihr nie: ‘Aus dem Munde von unmündigen ‹Kindern› und von Säuglingen richtetest du dir mächtiges [Lob] zu’?“ {Ps 8,3}

17 Und er verließ sie und ging zur Stadt hinaus nach Bethanien[278], und dort übernachtete er.

 

18 Des Morgens früh, als er in die Stadt zurückkehrte, hungerte ihn. 19 Und als er einen Feigenbaum am Weg sah, ging er auf ihn zu und fand nichts an ihm als nur Blätter.

Und er sagt zu ihm: „Nimmermehr komme Frucht von dir, in Ewigkeit*!“

Und auf der Stelle verdorrte der Feigenbaum.

 

20 Und als die Jünger es sahen, verwunderten sie sich und sagten: „Wie ist der Feigenbaum auf der Stelle verdorrt?“[279]

21 Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, werdet ihr nicht allein das mit dem Feigenbaum [Geschehene] tun, sondern auch wenn ihr zu diesem Berge sagt: ‘Hebe dich empor und wirf dich ins Meer!’[280], wird es geschehen. 22 Und alles, was irgend ihr im Gebet glaubend bittet, werdet ihr empfangen.“

 

23 Und als er in die Tempelstätte kam, traten, als er lehrte, die Hohen Priester und die Ältesten des Volkes zu ihm und sagten: „In welcher Autorität tust du diese Dinge? Und wer hat dir diese Autorität gegeben?“

24 Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Fragen werde auch ich euch ein Wort, und wenn ihr es mir sagt, werde ich euch auch sagen, in welcher Autorität ich diese Dinge tue: 25 Die Taufe des Johannes, woher war [sie], vom Himmel oder von Menschen?“

Sie überlegten bei sich selbst und sagten: „Wenn wir sagen: ‘Vom Himmel’, wird er zu uns sagen: ‘Weshalb glaubtet ihr ihm also nicht?’ 26 Wenn wir aber sagen: ‘Von Menschen’, haben wir die Menge zu fürchten, denn alle halten Johannes für einen Propheten.“

27 Und sie antworteten Jesus und sagten: „Wir wissen es nicht.“

Und er sagte zu ihnen: „So sage ich euch auch nicht, in welcher Autorität ich diese Dinge tue.

28 Aber was meint ihr? Ein Mensch hatte zwei Kinder. Und er kam zu dem ersten und sagte: ‘Kind, geh heute hin; arbeite in meinem Weinberg.’

29 Aber er antwortete und sagte: ‘Ich will nicht.’

Hernach gereute es ihn aber, und er ging hin.

30 Und er kam zu dem zweiten und sagte ebenso.

Er antwortete und sagte: ‘Ich [gehe], Herr!’ und ging nicht hin.

31 Wer von den Zweien tat den Willen des Vaters?“

Sie sagen zu ihm: „Der erste.“

Jesus sagt zu ihnen: „Wahrlich! Ich sage euch: Die Zolleinnehmer und die Huren gehen euch voran in das Königreich Gottes, 32 denn Johannes kam zu euch mit[281] dem Weg der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht. Aber die Zolleinnehmer und die Huren glaubten ihm. Euch aber, als ihr es saht, gereute es hernach nicht, um ihm zu glauben.“

 

33 „Hört ein anderes Gleichnis:

Es war ein gewisser Mensch, ein Hausherr, der einen Weinberg pflanzte und einen Zaun darum setzte und darin eine Kelter grub und einen Turm baute. Und er verpachtete ihn an Winzer und reiste außer Landes. 34 Als die bestimmte Zeit der Früchte nahte, sandte er seine leibeigenen Knechte zu den Winzern, um seine Früchte zu empfangen. 35 Und die Winzer nahmen seine Knechte[282]: Einen schlugen sie. Einen anderen töteten sie. Einen anderen steinigten sie. 36 Wieder sandte er andere Knechte, mehr als die ersten. Und sie taten ihnen ebenso.

37 Hernach sandte er seinen Sohn zu ihnen und sagte: ‘Sie werden vor meinem Sohn Achtung haben!’

38 Als aber die Winzer den Sohn sahen, sagten sie untereinander: ‘Dieser ist der Erbe. Auf! Töten wir ihn und behalten wir sein Erbe!’

39 Und sie nahmen ihn, warfen [ihn] zum Weinberg hinaus und töteten [ihn].

40 Wenn also der Herr des Weinbergs kommt, was wird er jenen Winzern tun?“

41 Sie sagen zu ihm: „Er wird jene Bösen auf üble Weise umbringen, und den Weinberg wird er an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abgeben werden zu ihren Zeiten.“

42 Jesus sagt zu ihnen: „Last ihr nie in den Schriften: ‘Der Stein, den die Bauenden verwarfen[283], dieser wurde zum Haupt[stein] der Ecke[284]. Vom Herrn her wurde er dieses[285], und es[286] ist wunderbar in unseren Augen’? {Ps 118,22.23}

43 Deswegen sage ich euch: Das Königreich Gottes wird von euch genommen werden, und es wird einem Volk gegeben werden, das seine Früchte[287] bringen wird. 44 Und der, der auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden. Aber auf wen er fällt, den wird er zermalmen.“

45 Und als die Hohen Priester und die Pharisäer seine Gleichnisse gehört hatten, merkten sie, dass er von ihnen redete. 46 Und sie suchten, ihn zu greifen, fürchteten ‹aber› die Mengen, denn die hielten ihn für einen Propheten.

 

22 Und nach der Antwort sprach Jesus wieder in Gleichnissen zu ihnen und sagte:

2 „Das Königreich der Himmel wurde mit einem Menschen verglichen, einem König, der seinem Sohn ein Hochzeitsfest machte. 3 Und er sandte seine leibeigenen Knechte, die Geladenen[288] zum Hochzeitsfest zu rufen. Und sie wollten nicht kommen.

4 Wieder sandte er Knechte[289], andere, und er sagte: ‘Sagt den Geladenen: Seht! Mein Mahl bereitete ich. Meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit. Kommt zum Hochzeitsfest!’

5 Aber sie kümmerten sich nicht darum und gingen weg, der eine aufs eigene Feld, der andere an seinen Handel. 6 Die übrigen griffen seine Knechte, misshandelten sie ‹in übermütiger Weise› und töteten sie.

7 Und als der König es hörte, war er zornig und schickte seine Truppen und brachte jene Mörder um und setzte ihre Stadt in Brand.

8 Dann sagt er zu seinen Knechten: ‘Das Hochzeitsfest ist bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig. 9 Begebt euch also auf die durchziehenden Straßen[290] und ruft[291] zum Hochzeitsfest so viele ihr findet!’

10 Jene Knechte gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle zusammen, so viele sie fanden, sowohl Böse als auch Gute. Und der Hochzeits[saal] wurde voll von solchen, die [zu Tisch] lagen.

11 Als der König hereinkam, die [zu Tisch] Liegenden zu besehen, sah er dort einen Menschen, der nicht mit einem Hochzeitskleid bekleidet war.

12 Und er sagt zu ihm: ‘Gefährte, wie kamst du hier herein, da du kein Hochzeitskleid hast?’

Aber er verstummte.

13 Dann sagte der König zu den Dienern: ‘Bindet ihm Füße und Hände. Nehmt ihn und werft [ihn] hinaus in die Finsternis draußen.’

Dort wird das Weinen sein und das Zähneknirschen.

14 Es sind nämlich viele gerufen[292] aber wenige erwählt.“[293]

15 Dann gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, auf dass sie ihn in einem Wort[294] fangen[295] könnten.

 

16 Und sie senden ihre Jünger mit den Herodianern zu ihm und sagen: „Lehrer, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und dich um niemanden kümmerst, denn du siehst nicht auf das Angesicht von Menschen[296]. 17 Sage uns also, was du meinst: Ist es gestattet, dem Kaiser Kopfsteuer zu geben, oder nicht?“

18 Da Jesus aber ihre Bosheit kannte, sagte er: „Was versucht ihr mich, Heuchler? 19 Zeigt mir die Steuermünze.“

Sie reichten ihm einen Denar.

20 Und er sagt zu ihnen: „Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift?“

21 Sie sagen ihm: „Des Kaisers.“

Dann sagt er zu ihnen: „Gebt also dem Kaiser ab, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“

22 Und als sie es hörten, verwunderten sie sich. Und sie ließen ihn und gingen weg.

 

23 An jenem Tag kamen Sadduzäer hin zu ihm, die sagen, es gebe keine Auferstehung. Und sie befragten ihn:

24 „Lehrer“, sagten sie, „Mose sagte: Wenn jemand stirbt und keine Kinder hat, soll* sein Bruder seine Frau heiraten[297] und seinem Bruder Samen erwecken[298].

25 Es waren bei uns sieben Brüder. Und der erste, nachdem er geheiratet hatte, starb, und weil er keinen Samen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder; 26 gleicherweise auch der zweite und der dritte, bis hin zu dem siebenten. 27 Zuletzt von allen starb auch die Frau. 28 In der Auferstehung also, von welchem von den Sieben wird sie die Frau sein? – denn alle hatten sie.“

29 Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Ihr irrt, weil ihr die Schriften nicht kennt[299] noch die Kraft Gottes; 30 denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Boten[300] Gottes im Himmel.

31 Was aber die Auferstehung der Toten betrifft: Last ihr nicht, was von Gott zu euch gesagt wurde: 32 ‘Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs’? {2Mo 3,6.15} Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.“

33 Und als die Mengen es hörten, erstaunten sie über seine Lehre.

 

34 Die Pharisäer hörten, dass er die Sadduzäer zum Verstummen gebracht hatte, und versammelten sich an einem gemeinsamen Ort[301].

35 Und einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, befragte ihn.

Er wollte ihn versuchen[302] und sagte: 36 „Lehrer, welches Gebot ist groß im Gesetz?“[303]

37 Jesus sagte zu ihm: „‘Du sollst* den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken.’ {5Mo 6,5} 38 Dieses ist das erste und große Gebot.

39 Ein zweites ist ihm aber gleich: ‘Du sollst* deinen Nächsten[304] lieben wie dich selbst.’ {3Mo 19,18}

40 An diesen zwei Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten.“

 

41 Als die Pharisäer versammelt waren, befragte Jesus sie.

42 Er sagte: „Was denkt ihr über den Gesalbten? Wessen Sohn ist er?“

Sie sagen zu ihm: „Davids.“

43 Er sagt zu ihnen: „Wie also nennt David ihn im Geist einen Herrn, wenn er sagt: 44 ‘Es sagte der Herr[305] zu meinem Herrn[306]: ‘Sitze zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege[307] zum Schemel deiner Füße’? {Ps 110,1}

45 Wenn David ihn also einen Herrn nennt, wie ist er sein Sohn?“

46 Und niemand konnte ihm ein Wort antworten. Auch wagte niemand von jenem Tag an, ihn noch ‹weiter› zu befragen.

 

23 Dann redete Jesus zu den Mengen und zu seinen Jüngern und sagte:

2 „Auf Moses Stuhl setzten sich die Schriftgelehrten und die Pharisäer. 3 Alles also, was sie euch sagen, dass ihr es halten sollt, haltet und tut. Aber tut nicht nach ihren Werken, denn sie sagen es und tun es nicht, 4 denn sie binden[308] schwere und schwer zu tragende Lasten und legen sie auf die Schultern der Menschen. Aber sie wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen.

5 Alle ihre Werke tun sie aber, um sich vor den Menschen beschauen zu lassen. Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten ihrer Oberkleider groß. 6 Sie haben bei den Gastmählern den ersten Platz gern und in den Synagogen die ersten Sitze 7 und die Begrüßungen auf den Märkten und [haben es gern], von den Menschen ‘Rabbi, Rabbi’ genannt zu werden.

8 Ihr aber, lasst ihr euch nicht ‘Rabbi’ nennen, denn einer ist euer Führer: der Gesalbte. Ihr alle aber seid Brüder. 9 Und nennt nicht [jemanden] auf der Erde euren Vater, denn einer ist euer Vater, der in den Himmeln. 10 Lasst euch auch nicht Führer nennen, denn einer ist euer Führer: der Gesalbte. 11 Der Größere[309] unter euch soll[310] euer Diener sein. 12 Wer sich selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden.

 

13 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! – weil ihr die Häuser der Witwen verzehrt und zum Vorwand[311] lange betet! Deswegen werdet ihr ein schwereres Gericht empfangen.

14 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! – weil ihr das Königreich der Himmel vor den Menschen verschließt, denn ihr geht nicht hinein, und die Hineingehenden[312] lasst ihr nicht hineingehen.

15 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! – weil ihr das Meer und das Trockene durchzieht, um einen zum Proselyten zu machen, und wenn er es geworden ist, macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, zweimal so viel wie ihr.

16 Wehe euch, blinde Führer! – die ihr sagt: ‘Wer beim Heiligtum schwört, das ist nichts. Aber wer bei dem Gold des Heiligtums schwört, ist verpflichtet[313].’

17 Törichte und Blinde! – was ist denn größer, das Gold oder das Heiligtum, das das Gold heiligt?

18 Und: ‘Wer bei dem Altar schwört, das ist nichts. Aber wer bei der Gabe schwören wird, die auf ihm ist, ist verpflichtet.’

19 Törichte und Blinde! – was ist denn größer, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt? 20 Wer also bei dem Altar geschworen hat, schwört bei ihm und bei allem, was auf ihm ist. 21 Und wer beim Heiligtum geschworen hat, schwört bei ihm und bei dem, der in ihm wohnt. 22 Und wer bei dem Himmel schwört, schwört bei dem Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt.

23 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! – weil ihr die Minze und den Anis[314] und den Kümmel verzehntet, und die gewichtigeren Dinge des Gesetzes habt ihr unterlassen: das Gericht und die Barmherzigkeit und die Treue[315]. Diese ‹Dinge› hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen. 24 Blinde Führer! – die ihr die Mücke aussiebt, das Kamel aber verschluckt!

25 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! – weil ihr das Äußere des Bechers und der Schüssel reinigt. Innen sind sie aber voller Raub und Ungerechtigkeit. 26 Blinder Pharisäer! Reinige zuerst das Innere des Bechers und der Schüssel, damit auch ihr Äußeres rein werde.

27 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! – weil ihr übertünchten Grabstätten gleicht, welche äußerlich schön anzusehen sind, ja, innerlich aber voll von Totengebeinen und aller Unreinigkeit. 28 Auf diese Weise scheint auch ihr den Menschen äußerlich gerecht zu sein, aber innerlich seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit[316].

29 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! – weil ihr die Grabstätten der Propheten baut und die Grabmäler der Gerechten schmückt 30 und sagt: ‘Wären wir in den Tagen unserer Väter gewesen, wären wir nicht mit ihnen Teilhaber an dem Blut der Propheten gewesen.’

31 Somit gebt ihr euch selbst Zeugnis, dass ihr Söhne derer seid, die die Propheten ermordeten. 32 Und ihr: Macht ihr das Maß eurer Väter voll! 33 Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle[317] entfliehen?

 

34 Deswegen – siehe! Ich sende zu euch hin Propheten und Weise und Schriftgelehrte, und von ihnen werdet ihr [einige] töten und kreuzigen, und [einige] von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln, und ihr werdet sie verfolgen von Stadt zu Stadt, 35 auf dass über euch komme alles gerechte, auf der Erde vergossene Blut, vom Blut Abels, des Gerechten, bis zum Blut des Zacharias, des Sohnes Barachjas[318], den ihr zwischen dem Heiligtum und dem Altar ermordetet. 36 Wahrlich! Ich sage euch: Dieses alles wird über dieses Geschlecht kommen.

37 Jerusalem, Jerusalem, die die Propheten tötet und die steinigt, die zu ihr hingesandt worden sind! Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln in der Weise, wie eine Henne ihre eigenen Küken unter die Flügel sammelt! Und ihr wolltet nicht!

38 Siehe! Euer Haus wird euch öde gelassen werden, 39 denn ich sage euch: Hinfort[319] werdet ihr mich auf keinen Fall sehen, bis ihr sagt: ‘Gelobt [sei] der, der kommt[320] im Namen des Herrn!’“

 

24 Und Jesus ging hinaus und verließ die Tempelstätte. Und seine Jünger kamen herzu, ihm die Bauwerke der Tempelstätte zu zeigen.

2 Aber Jesus sagte zu ihnen: „Seht ihr nicht auf dieses alles? Wahrlich! Ich sage euch: Keinesfalls wird hier gelassen werden Stein auf Stein, der nicht abgebrochen werden wird.“

3 Als er am Berg der Olivenbäume saß, kamen zu ihm die Jünger, [als sie] für sich alleine [waren], und sagten: „Sage uns: Wann wird das sein? Und was ist das Zeichen deiner Ankunft[321] und der Vollendung der Weltzeit*?“

4 Und Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Seht ‹stets› zu, dass nicht jemand euch irreführe, 5 denn viele werden kommen ‹unter Berufung› auf meinen Namen[322] und sagen: ‘Ich bin der Gesalbte.’ Und sie werden viele irreführen.

6 Ihr werdet ‹künftig› hören von Kriegen und Kriegsgerüchten. Seht euch ‹stets› vor! Seid nicht beunruhigt[323]! – denn es muss alles geschehen; doch ist es noch nicht das Ende, 7 denn es wird sich Volk gegen Volk erheben und Königreich gegen Königreich. Und es werden Hungersnöte und Seuchen und Beben ‹an verschiedenen Orten› sein. 8 Aber dieses alles ist der Anfang der Wehen.

9 Dann werden sie euch in Bedrängnis ausliefern und werden euch töten. Und ihr werdet von allen Völkern gehasst sein wegen meines Namens. 10 Und dann werden viele Anstoß nehmen, ‹stolpern und zu Fall kommen›, und werden einander ausliefern und einander hassen. 11 Und viele falsche Propheten werden aufstehen[324] und werden viele irreführen. 12 Und wegen der Vermehrung der Gesetzlosigkeit[325] wird die Liebe der Vielen erkalten[326]; 13 aber der, der bis zum Ende Ausdauer bewahrt haben wird, der wird gerettet werden. 14 Und diese gute Botschaft vom Königreich wird im ganzen Weltreich verkündet werden allen Völkern zum Zeugnis. Und dann wird das Ende kommen.

 

15 Wenn ihr also den Gräuel der Verwüstung[327], von dem durch Daniel, den Propheten, geredet wurde, an heiliger Stätte werdet hingestellt[328] sehen – wer liest, bedenke es! –, 16 dann sollen die, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen. 17 Der, der auf dem Dach ist, steige nicht hinab, die [Sachen] aus dem Haus zu holen. 18 Und der, der auf dem Feld ist, kehre nicht um, seine Oberkleider zu holen. 19 Wehe aber den Schwangeren und Stillenden in jenen Tagen! 20 Aber betet[329], dass[330] eure Flucht nicht im Winter geschehe noch am Sabbat; 21 denn es wird dann große Bedrängnis sein, eine solche, die seit Anfang der Welt bis jetzt nicht geschehen ist, auch keinesfalls geschehen wird.

22 Und wenn jene Tage nicht gekürzt[331] würden, würde kein Fleisch gerettet. Aber der Erwählten wegen werden jene Tage kurz gemacht werden.

23 Wenn dann jemand zu euch sagt: ‘Siehe! Hier ist der Gesalbte!’ oder: ‘Hier!’, glaubt es nicht, 24 denn es werden falsche Gesalbte[332] und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder darbieten, sodass irregeführt werden, wenn möglich, auch die Erwählten.

25 Siehe: Ich habe es euch zuvor gesagt.

26 Wenn sie also zu euch sagen: ‘Siehe! Er ist in der Wüste!’, geht nicht hinaus, ‘Siehe! In den Räumen!’, glaubt es nicht! – 27 denn gleichwie der Blitz vom Osten[333] ausfährt und bis in den Westen[334] scheint, so wird auch die Ankunft[335] des Menschensohnes sein, 28 denn[336] wo auch immer die Leiche[337] ist, da werden sich die Geier[338] sammeln.

29 Sogleich nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Lichtschein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken versetzt werden.

30 Und dann wird sichtbar werden das Zeichen des Menschensohnes am Himmel[339]. Und dann werden wehklagen[340] alle Stämme der Erde[341], und sie werden den Sohn des Menschen sehen, kommend auf den Wolken des Himmels mit viel Kraft und Herrlichkeit. 31 Und er wird mit dem großen Schall einer Posaune[342] seine Boten senden, und sie werden seine Erwählten versammeln von den vier Winden[343], von Himmelsende bis Himmelsende[344].

 

32 Von dem Feigenbaum lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, merkt ihr, dass der Sommer nahe ist. 33 So merkt auch ihr, wenn ihr dieses alles geschehen seht, dass es[345] nahe ist, vor den Türen. 34 Wahrlich! Ich sage euch: Auf keinen Fall wird dieses °Geschlecht vergehen[346], bis dieses alles geschehen sein wird. 35 Der Himmel und die Erde[347] werden vergehen, aber meine Worte vergehen auf keinen Fall[348].

 

36 Aber um jenen Tag und die Stunde weiß niemand – auch nicht die Boten der Himmel – außer meinem Vater allein.

37 Gleichwie die Tage Noahs, so wird auch die Ankunft[349] des Menschensohnes sein, 38 denn gleichwie sie in den Tagen vor der Flut waren – sie aßen[350] und tranken, heirateten und verheirateten, bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche hineinging, 39 und sie nahmen es nicht zur Kenntnis, bis die Flut kam und alle ‹hinweg›nahm[351] – so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein.

40 Dann werden zwei auf dem Felde sein: Einer wird mitgenommen und einer wird gelassen werden. 41 Zwei werden mit der Mühle am Mahlen sein: Eine wird mitgenommen und eine wird gelassen. 42 Wacht also ‹stets›, weil ihr nicht wisst, zu welcher Stunde euer Herr kommt!

43 Jenes aber nehmt zur Kenntnis: Hätte der Hausherr gewusst, in welcher Wache der Dieb komme, hätte er gewacht und nicht zugelassen, dass man sein Haus durchgrabe. 44 Deswegen werdet auch ihr bereit, weil der Sohn des Menschen zu einer Stunde kommt, zu der ihr es nicht meint.

45 Wer ist dann der treue und kluge leibeigene Knecht, den sein Herr über seine Dienerschaft einsetzte, ihnen zu rechter Zeit die Speise zu geben? 46 Ein Seliger ist jener Knecht[352], den sein Herr, wenn er gekommen ist, so tun finden wird! 47 Wahrlich! Ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe einsetzen.

48 Aber wenn jener schlechte Knecht in seinem Herzen sagen sollte: ‘Mein Herr verzieht zu kommen’ 49 und anfangen sollte, die Mitknechte zu schlagen und mit den Trunkenen zu essen und zu trinken, 50 wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, 51 und wird ihn entzweischneiden und wird [ihm] seinen Anteil geben mit den Heuchlern. Dort wird das Weinen sein und das Zähneknirschen.

 

25 Dann wird das Königreich der Himmel mit zehn Jungfrauen verglichen werden, die ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam zu begegnen. 2 Fünf von ihnen waren klug und die fünf [anderen] töricht. 3 Die, die töricht waren, nahmen ihre Lampen, nahmen aber nicht Öl mit sich. 4 Aber die Klugen nahmen Öl in ihren Gefäßen mit ihren Lampen. 5 Als der Bräutigam aber verzog, nickten alle ein und schliefen.

6 Mitten in der Nacht kam ein lauter Ruf: ‘Siehe! Der Bräutigam kommt! Geht aus, ihm zu begegnen!’

7 Dann standen alle jene Jungfrauen auf und brachten ihre Lampen in Ordnung[353].

8 Aber die Törichten sagten zu den Klugen: ‘Gebt uns von eurem Öl, weil unsere Lampen dabei sind zu verlöschen!’

9 Die Klugen antworteten und sagten: ‘Es möchte wohl nicht ausreichen für uns und für euch. Geht lieber hin zu den Verkäufern und kauft für euch selbst.’

10 Aber während sie weggingen zu kaufen, kam der Bräutigam. Und die, die bereit waren, gingen hinein mit ihm zum Hochzeitsfest. Und die Tür wurde geschlossen.

11 Hernach kommen auch die anderen Jungfrauen und sagen: ‘Herr! Herr! Öffne uns!’

12 Aber der Antwortende sagte: ‘Wahrlich! Ich sage euch: Ich weiß nicht, wer ihr seid.’

13 Wacht also ‹stets›, weil ihr nicht den Tag wisst noch die Stunde, in der der Sohn des Menschen kommt;

 

14 denn [es ist] gleichwie [bei] einem Menschen, der außer Landes reiste[354]: Er rief seine leibeigenen Knechte und übergab ihnen seine Habe. 15 Einem gab er fünf Talente[355], einem andern zwei, einem anderen eines, jedem nach dem, was er persönlich vermochte. Und sogleich reiste er außer Landes.

16 Der, der die fünf Talente bekam, ging hin und handelte mit ihnen und erwarb fünf weitere Talente. 17 Ebenso auch der mit den Zweien, auch er gewann: zwei weitere. 18 Aber der, der das eine [Talent] bekommen hatte, ging weg, grub in der Erde und verbarg das Geld seines Herrn.

19 Nach langer[356] Zeit kommt der Herr jener Knechte[357] und hält Abrechnung mit ihnen.

20 Und der, der die fünf Talente bekommen hatte, trat vor, brachte fünf weitere Talente mit und sagte: ‘Herr, fünf Talente übergabst du mir. Sieh! Fünf weitere Talente habe ich zu ihnen dazugewonnen.’

21 Sein Herr sagte zu ihm: ‘Wohl [getan], guter und treuer Knecht. Du warst über wenigem treu. Ich werde dich über vieles einsetzen. Tritt ein in die Freude deines Herrn.’

22 Der, der die zwei Talente bekommen hatte, trat vor und sagte: ‘Herr, zwei Talente übergabst du mir. Sieh! Zwei weitere Talente habe ich zu ihnen dazugewonnen.’

23 Sein Herr sagte zu ihm: ‘Wohl [getan], guter und treuer Knecht. Du warst über Wenigem treu. Ich werde dich über Vieles einsetzen. Tritt ein in die Freude deines Herrn.’

24 Auch der, der das eine Talent bekommen hatte, trat vor und sagte: ‘Herr, ich kannte dich: Du bist ein harter Mensch, erntest, wo du nicht sätest, und sammelst, wo du nicht ausstreutest. 25 Und da ich mich fürchtete, ging ich weg und verbarg dein Talent in der Erde. Sieh! Du hast [hier] das Deine.’

26 Sein Herr antwortete und sagte zu ihm: ‘Böser und säumiger Knecht! Du wusstest, dass ich ernte, wo ich nicht säte, und sammle, wo ich nicht ausstreute? 27 Du hättest also mein Geld bei den Wechslern anlegen sollen, und ich hätte bei meinem Kommen das Meine mit Zinsen zurückerhalten.’

28 ‘Nehmt ihm also das Talent ab und gebt es dem, der die zehn Talente hat, 29 denn jedem, der hat, wird gegeben werden und in reichem Maße gewährt werden, aber von dem, der nicht hat, ihm wird auch das abgenommen werden, was er hat. 30 Und den unnützen Knecht tut hinaus in die Finsternis, die ‹ganz› draußen ist. Dort wird das Weinen sein und das Zähneknirschen.’

 

31 Wenn aber der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit kommt und alle heiligen Boten mit ihm, dann wird er auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen. 32 Und es werden versammelt werden vor ihm alle aus den Völkern. Und er wird sie voneinander sondern, wie der Hirte die Schafe von den Ziegen[358] sondert. 33 Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Ziegen zu seiner Linken.

34 Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: ‘Kommt her, ihr von meinem Vater Gesegneten! Erbt das Königreich, das von Gründung der Welt an euch bereitet war, 35 denn mich hungerte, und ihr gabt mir zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir zu trinken; ich war ein Fremder, und ihr ludet mich ein[359], 36 war unbekleidet[360], und ihr umkleidetet mich[361], war krank, und ihr besuchtet mich, war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir.’

37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: ‘Herr, wann sahen wir dich hungernd und speisten dich, oder dürstend und gaben dir zu trinken? 38 Wann sahen wir dich als Fremden und luden dich ein[362] oder unbekleidet und umkleideten dich? 39 Wann sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir?’

40 Und der König wird ihnen antworten und sagen: ‘Wahrlich! Ich sage euch: In dem Maße, wie ihr es einem dieser meiner geringsten Brüder tatet, tatet ihr es mir.’

41 Dann wird er auch zu denen zur Linken [reden und] sagen: ‘Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige* Feuer, das dem Teufel und seinen Boten bereitet ist, 42 denn mich hungerte, und ihr gabt mir nicht zu essen, dürstete, und ihr gabt mir nicht zu trinken; 43 ich war ein Fremder, und ihr ludet mich nicht ein[363], unbekleidet, und ihr umkleidetet mich nicht, krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht.’

44 Dann werden auch sie antworten: ‘Herr’, werden sie sagen, ‘wann sahen wir dich hungernd oder dürstend oder als Fremden oder unbekleidet oder krank oder im Gefängnis und dienten dir nicht?’

45 Dann wird er ihnen antworten mit den Worten: ‘Wahrlich! Ich sage euch: So viel ihr einem dieser Geringsten nicht tatet, tatet ihr auch mir nicht.’

46 Und diese werden weggehen in die ewige* Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.“

 

 

26 Und es geschah, als Jesus alle diese Reden beendet hatte, sagte er zu seinen Jüngern: 2 „Ihr wisst, dass nach zwei Tagen das Passa stattfindet. Und der Sohn des Menschen wird ausgeliefert, um gekreuzigt zu werden.“

3 Dann versammelten sich die Hohen Priester und die Schriftgelehrten und die Ältesten des Volkes zum Hof[364] des Hohen Priesters, der Kajaphas hieß, 4 und sie beratschlagten miteinander, damit sie Jesus mit List griffen und töteten.

5 Sie sagten aber: „Nicht am Fest, damit nicht ein Tumult entstehe unter dem Volk.“

 

6 Als Jesus in Bethanien[365] angelangt war, im Haus Simons, des Aussätzigen, 7 trat eine Frau zu ihm heran, die ein Alabasterfläschchen mit sehr kostbarem Salböl hatte, und goss es aus auf sein Haupt, als er [zu Tisch] lag.

8 Als seine Jünger es sahen, wurden sie unwillig und sagten: „Wozu diese Vergeudung[366]? 9 – denn dieses Salböl hätte teuer verkauft und den Armen gegeben werden können.“

10 Jesus, in Kenntnis davon, sagte zu ihnen: „Was bereitet ihr der Frau Mühe? – denn sie tat ein edles Werk an mir, 11 denn die Armen habt ihr allezeit bei euch; mich habt ihr aber nicht allezeit; 12 denn als sie dieses Salböl über meinen Leib goss, tat sie es zu meinem Begräbnis. 13 Wahrlich! Ich sage euch: Wo immer diese gute Botschaft verkündet wird in der ganzen Welt, wird auch von dem geredet werden, was diese tat, zu ihrem Gedenken.“

 

14 Dann ging einer von den Zwölfen, genannt Judas Iskariot, hinweg zu den Hohen Priestern 15 und sagte: „Was wollt ihr mir geben? – und ich werde ihn euch ausliefern.“

Sie setzten ihm dreißig Silberstücke fest. 16 Und von da an suchte er ‹eine günstige› Gelegenheit, ihn auszuliefern.

 

17 Am ersten [Tag] der ungesäuerten [Brote][367] traten die Jünger zu Jesus und sagten zu ihm: „Wo willst du, dass wir dir das Passa zum Essen vorbereiten?“

18 Er sagte: „Geht in die Stadt, hin zu dem und dem und sagt zu ihm: ‘Der Lehrer sagt: Meine Zeit ist nahe. Bei dir halte ich das Passa mit meinen Jüngern.’“

19 Und die Jünger taten, wie Jesus ihnen angeordnet hatte, und bereiteten das Passa vor.

20 Als es Abend geworden war, legte er sich mit den Zwölfen [zu Tisch].

21 Und als sie aßen, sagte er: „Wahrlich! Ich sage euch: Einer von euch wird mich ‹verraten und› ausliefern.“

22 Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, zu ihm zu sagen, jeder von ihnen: „Bin ich es, Herr?“[368]

23 Er antwortete und sagte: „Der, der mit mir die Hand in die Schüssel eintauchte, der wird mich ausliefern[369]. 24 Der Sohn des Menschen geht in der Tat dahin, so wie über ihn geschrieben ist, aber wehe jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen ausgeliefert wird! Es wäre für jenen Menschen von Vorteil[370], wenn er nicht geboren worden wäre.“

25 Judas, der dabei war, ihn auszuliefern, antwortete und sagte: „Bin ich es, Rabbi?“

Er sagt zu ihm: „Du hast es gesagt.“

26 Während sie aßen, nahm Jesus das Brot, lobte, brach und gab es[371] den Jüngern und sagte: „Nehmt. Esst. Dieses ist[372] mein Leib!“

27 Und er nahm den Becher und dankte und gab ihnen mit den Worten: „Trinkt alle davon, 28 denn dieses ist mein Blut, das des neuen Bundes[373], das für viele vergossen wird, zur Vergebung der Sünden. 29 Ich sage euch: Ich werde von jetzt an auf keinen Fall mehr von diesem Erzeugnis des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, wenn ich es aufs Neue mit euch trinke im Königreich meines Vaters.“

30 Und als sie eine Hymne gesungen hatten, gingen sie hinaus Richtung Berg der Olivenbäume.

 

31 Zu der Zeit sagte Jesus zu ihnen: „In dieser Nacht werdet ihr alle an mir Anstoß nehmen, ‹stolpern und zu Fall kommen›, denn es ist geschrieben: ‘Ich werde den Hirten der Herde schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden.’ {Sach 13,7}

32 Aber nachdem ich erweckt sein werde, werde ich euch voran nach Galiläa gehen.“

33 Petrus antwortete und sagte zu ihm: „Wenn auch alle an dir Anstoß nehmen ‹und stolpern und zu Fall kommen› werden, ich werde niemals Anstoß nehmen!“

34 Jesus sagte zu ihm: „Wahrlich! Ich sage dir: In dieser Nacht, ehe ein Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“

35 Petrus sagt zu ihm: „Selbst wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich auf keinen Fall verleugnen.“

Gleicherweise sagten auch alle Jünger.

 

36 Dann kommt Jesus mit ihnen an ein Grundstück, genannt Gethsemane[374], und er sagt zu den Jüngern: „Setzt euch hier, während ich weggehe und dort bete.“

37 Und er nahm Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit sich und fing an, betrübt zu werden und geängstigt zu sein.

38 Dann sagt er zu ihnen: „Meine Seele ist sehr, sehr betrübt[375], bis zum Tod. Bleibt hier und wacht ‹anhaltend› mit mir!“

39 Und er ging ein wenig vor, fiel nieder auf sein Angesicht, betete und sagte: „Mein Vater, wenn es möglich ist, möge dieser Becher an mir[376] vorübergehen. Doch nicht wie ich will, sondern wie du [willst]!“

40 Und er kommt hin zu den Jüngern und findet sie schlafend.

Und er sagt zu Petrus: „So? Wart ihr nicht imstande, eine Stunde mit mir zu wachen? 41 Wacht und betet[377], damit[378] ihr nicht in Versuchung hineingeratet. Der Geist ist bereitwillig, ja, aber das Fleisch schwach.“

42 Wiederum, zum zweiten Mal, ging er weg und betete. Er sagte:

„Mein Vater, wenn dieser Becher nicht von mir weg vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, ‹so› geschehe dein Wille.“

43 Und er kommt und findet sie wiederum schlafend, denn ihre Augen waren beschwert. 44 Und er ließ sie, ging wieder weg und betete zum dritten Mal. Er sagte dasselbe Wort.

45 Dann kommt er hin zu seinen Jüngern und sagt zu ihnen: „Ihr schlaft vollends und ruht euch aus.“[379]

 

„Siehe! Die Stunde ist nahegekommen, und der Sohn des Menschen wird in die Hände von Sündern ausgeliefert. 46 Steht auf! Lasst uns gehen! Siehe! Der mich ‹verrät und› ausliefert, hat sich genaht.“

47 Und während er noch redete – siehe – da kam Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine zahlreiche Menge, mit Schwertern und Stöcken, von den Hohen Priestern und Ältesten des Volkes her.

48 Der, der ihn auslieferte[380], hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: „Der, den ich küsse, der ist es. Den greift!“

49 Und sogleich ging er hin zu Jesus und sagte: „Freue dich*, Rabbi!“, und küsste ihn herzlich[381].

50 Aber Jesus sagte zu ihm: „Gefährte, für was bist du da?“

Dann traten sie heran, legten die Hände an Jesus und griffen ihn.

51 Und – siehe! – einer von denen, die mit Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert heraus und schlug den leibeigenen Knecht des Hohen Priesters und hieb ihm das Ohr ab.

52 Da sagt Jesus zu ihm: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort! – denn alle, die das Schwert genommen haben, werden durchs Schwert umkommen. 53 Oder meinst du, ich kann jetzt nicht meinen Vater bittend anrufen, und er wird mir mehr als zwölf Legionen Boten[382] bereitstellen? 54 Wie sollten also die Schriften erfüllt werden, dass es so geschehen muss?“

55 In jener Stunde sagte Jesus zu den Mengen: „Wie gegen einen Räuber zogt ihr aus, mit Schwertern und Stöcken, mich festzunehmen.[383] Täglich saß ich bei euch[384] in der Tempelstätte und lehrte, und ihr grifft mich nicht. 56 Aber dieses Ganze ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden.“

Dann verließen ihn die Jünger alle und flohen.

57 Die, die Jesus gegriffen hatten, führten ihn ab, hin zu Kajaphas, dem Hohen Priester, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten zusammengekommen waren.

58 Petrus folgte ihm von ferne bis zum Hof des Hohen Priesters. Und er ging hinein und setzte sich zu den verantwortlichen Dienern, um das Ende zu sehen.

59 Die Hohen Priester und die Ältesten und der ganze Hohe Rat* suchten falsches Zeugnis gegen Jesus, auf dass sie ihn zu Tode brächten. 60 Und sie fanden keines. Auch nachdem viele falsche Zeugen herzutraten, fanden sie keines.

Hernach traten zwei falsche Zeugen herbei 61 und sagten: „Dieser sagte: ‘Ich kann das Heiligtum Gottes abbrechen und es während drei Tage wieder bauen.’“

62 Und der Hohe Priester stand auf und sagte zu ihm: „Antwortest du nichts? Was zeugen diese gegen dich?“

63 Aber Jesus schwieg.

Und der Hohe Priester antwortete und sagte zu ihm: „Ich beschwöre dich bei dem lebenden Gott, dass du uns sagst, ob du der Gesalbte[385] bist, der Sohn Gottes!“

64 Jesus sagt zu ihm: „Du hast es gesagt. Zudem sage ich euch: Hinfort [gilt][386]: Ihr werdet den Sohn des Menschen sehen, sitzend zur Rechten der Kraft und kommend auf den Wolken des Himmels.“[387]

65 Dann zerriss der Hohe Priester seine Oberkleider und sagte: „Er hat gelästert! Was brauchen wir noch Zeugen? Sieh! Nun habt ihr seine Lästerung gehört. 66 Was meint ihr?“

Sie antworteten und sagten: „Er ist des Todes schuldig!“

67 Dann spuckten sie ihm ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten.

Andere versetzten ihm Schläge ins Angesicht 68 und sagten: „Weissage uns, Gesalbter! Wer ist’s, der dich schlug?“

 

69 Aber Petrus saß draußen im Hof.

Und es trat eine gewisse Magd zu ihm hin und sagte: „Auch du warst mit Jesus, dem Galiläer.“

70 Aber er leugnete vor allen und sagte: „Ich weiß nicht, was du sagst.“

71 Als er in den Torausgang hinausgegangen war[388], sah ihn eine andere, und sie sagt zu denen, die dort waren: „Auch dieser war mit Jesus, dem Nazarener.“

72 Und wieder leugnete er, mit einem Eid: „Ich weiß nicht von dem Menschen[389]!“

73 Nach kurzem traten die Umstehenden herbei und sagten zu Petrus: „Wahrlich, auch du bist einer von ihnen, denn auch dein Reden macht dich offenkundig.“

74 Da fing er an, sich zu verwünschen und zu schwören: „Ich weiß nicht von dem Menschen!“

Und sogleich krähte ein Hahn.

75 Und Petrus erinnerte sich an das Wort*[390] Jesu, das er ihm gesagt hatte: „Ehe ein Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“

Und er ging nach draußen und weinte bitterlich.

 

27 Als es Morgen geworden war, hielten °alle Hohen Priester und Ältesten des Volkes Rat gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen. 2 Und sie banden ihn, führten ihn ab und lieferten ihn Pontius Pilatus, dem Statthalter, aus.

 

3 Als dann Judas, der ihn ausgeliefert hatte, sah, dass er verurteilt wurde, reute es ihn; und er brachte die dreißig Silberstücke den Hohen Priestern und den Ältesten zurück 4 und sagte: „Ich sündigte! Ich lieferte schuldloses Blut aus!“

Aber sie sagten: „Was geht das uns an? Sieh du [zu][391]!“

5 Und er warf die Silberstücke im Tempelheiligtum hin, zog sich zurück und ging hin und erhängte sich.

6 Die Hohen Priester nahmen die Silberstücke und sagten: „Es ist nicht gestattet, sie in den Tempelschatz zu werfen, weil es Blutgeld ist.“

7 Sie hielten Rat und kauften für ‹das Geld› das Feld des Töpfers als Begräbnisstätte für die Fremden. 8 Darum wurde jenes Feld ‘Feld des Blutes’ genannt, bis heute.

9 Dann wurde das erfüllt, was durch Jeremia, den Propheten, geredet wurde, als er sagte: „Und sie nahmen die dreißig Silberstücke, den Preis des Geschätzten, den man geschätzt hatte seitens der Söhne Israels, 10 und gaben sie für das Feld des Töpfers, wie mir der Herr angeordnet hatte.“ {Sach 11,12.13}[392]

 

11 Jesus stand ‹also› vor dem Statthalter.

Und der Statthalter befragte ihn und sprach: „Bist du der König der Juden?“

Jesus sagte zu ihm: „Du sagst es.“

12 Und als er von den Hohen Priestern und den Ältesten angeklagt wurde, antwortete er nichts.

13 Dann sagt Pilatus zu ihm: „Hörst du nicht, wie vieles sie gegen dich zeugen?“

14 Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort*, sodass sich der Statthalter sehr verwunderte.

 

15 Aber jeweils zum Fest war der Statthalter gewohnt, der Volksmenge einen Gefangenen freizulassen, den sie wollten. 16 Sie hatten zu dieser Zeit einen berüchtigten Gefangenen, genannt Barabbas[393].

17 Als sie also versammelt waren, sagte Pilatus zu ihnen: „Wen wollt ihr, dass ich euch freilasse, Barabbas oder Jesus, der ‘Gesalbter’ genannt wird?“ 18 – denn er hatte gemerkt, dass sie ihn aus Neid ausgeliefert hatten.

19 Während er auf dem Richterstuhl saß, sandte seine Frau zu ihm und sagte: „‹Habe› du nichts ‹zu schaffen› mit jenem Gerechten! – denn ich litt heute im Traum viel seinetwegen.“

20 Aber die Hohen Priester und die Ältesten überredeten die Mengen, dass sie sich den Barabbas forderten, Jesus aber umbrächten.

21 Der Statthalter antwortete und sagte zu ihnen: „Welchen von den Zweien wollt ihr, dass ich euch freilasse?“

Sie sagten: „Barabbas!“

22 Pilatus sagt zu ihnen: „Was soll ich also mit Jesus tun, der ‘Gesalbter’ genannt wird?“

Sie sagen alle zu ihm: „Er werde gekreuzigt!“

23 Der Statthalter sagte: „Was tat er denn Übles?“

Sie schrien aber über die Maßen und sagten: „Er werde gekreuzigt!“

24 Als Pilatus sah, dass es nichts nützte, sondern dass vielmehr ein Tumult entstand, nahm er Wasser und wusch sich vor der Volksmenge die Hände mit den Worten: „Ich bin schuldlos am Blut dieses Gerechten. Ihr sollt sehen[394]!“

25 Und das ganze Volk antwortete und sagte: „Sein Blut [komme] auf uns und auf unsere Kinder!“

26 Da ließ er ihnen Barabbas frei. Aber Jesus geißelte er und überlieferte er, dass er gekreuzigt werde.

 

27 Dann nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus zu sich in das Prätorium* und versammelten um ihn die ganze Truppe. 28 Und sie zogen ihn aus und legten ihm einen scharlachroten Soldatenmantel um. 29 Sie flochten von Dornen eine Krone, setzten sie auf sein Haupt und [gaben] ihm einen Rohrstock an seine Rechte; und sie beugten die Knie vor ihm, verspotteten ihn[395] und sagten: „Freue dich*, König der Juden!“

30 Und sie spuckten ihn an, nahmen den Rohrstock und schlugen ihn auf das Haupt[396]. 31 Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Soldatenmantel aus und zogen ihm seine eigenen Oberkleider an. Und sie führten ihn ab zum Kreuzigen.

 

32 Als sie hinausgingen, fanden sie einen Mann*, einen Kyrenier namens Simon. Den zwangen sie, dass er ihm das Kreuz hebe ‹und trage›. 33 Und sie kamen an eine Stätte, genannt Golgotha (die wird ‘Schädelstätte’ genannt), 34 und gaben ihm mit Galle vermischten sauren Wein zu trinken. Und als er davon gekostet hatte, wollte er nicht trinken.

35 Als sie ihn gekreuzigt hatten, warfen sie das Los und verteilten seine Oberkleider, damit das erfüllt werde, was von dem Propheten geredet wurde: „Sie verteilten meine Oberkleider unter sich; und über mein Gewand warfen sie das Los.“ {Ps 22,19}[397]

36 Und sie saßen und bewachten ihn dort.

37 Und sie befestigten oben über seinem Haupt seine geschriebene Anklage: „Dieser ist Jesus, der König der Juden.“

38 Dann werden zwei Räuber zusammen mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken.

39 Die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten den Kopf 40 und sagten: „Der du das Tempelheiligtum abbrichst und in drei Tagen baust, rette dich selbst. Wenn du Gottes Sohn bist, steige herab vom Kreuz!“

41 Gleicherweise spotteten auch die Hohen Priester mit den Schriftgelehrten und Ältesten und sagten: 42 „Andere rettete er. Sich selbst kann er nicht retten! Wenn er Israels König ist, steige er nun herab vom Kreuz, und wir werden ihm glauben. 43 Er hat sich auf Gott verlassen. Der befreie ihn nun, wenn er ihn will, denn er sagte: ‘Ich bin Gottes Sohn.’“

44 Auf dieselbe Weise schimpften gegen ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren.

45 Von der sechsten Stunde an entstand Finsternis über die ganze °Erde bis zur neunten Stunde.

46 Um die neunte Stunde rief Jesus mit großer, ‹lauter› Stimme und sagte: „Eli, Eli, lemá sabachthani?“ (Das heißt: „Mein Gott! Mein Gott! Warum[398] hast du mich verlassen?“)

47 Als einige von den dort Stehenden es hörten, sagten sie: „Der ruft den Elia.“

48 Und sogleich lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ihn mit saurem Wein, steckte ihn auf einen Rohrstab und gab ihm zu trinken.

49 Die anderen sagten: „Lass ab! Wir wollen sehen, ob Elia kommt, ihn zu retten!“

50 Jesus rief wieder mit großer, ‹lauter› Stimme und gab den Geist auf.

51 Und – siehe! – der Vorhang des Tempelheiligtums wurde zerrissen in zwei [Stücke], von oben bis unten. Und die Erde wurde erschüttert und die Felsen wurden gespalten; 52 und die Gräber wurden aufgetan. Und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden erweckt, 53 und sie gingen nach seiner Auferweckung aus den Gräbern und gingen hinein in die heilige Stadt und erschienen vielen.

54 Als der Hauptmann und die, die mit ihm Jesus bewachten, das Beben sahen und das, was geschah, fürchteten sie sich sehr und sagten: „Wahrlich, dieser war Gottes Sohn!“

55 Es waren dort auch viele Frauen, die von ferne zuschauten, welche Jesus von Galiläa her gefolgt waren und ihm gedient hatten. 56 Unter ihnen waren Maria von Magdala und Maria, des Jakobus und Joses Mutter, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.

 

57 Als es Abend geworden war, kam ein reicher Mann* von Arimathäa namens Josef, der auch selbst ein Jünger Jesu war. 58 Dieser ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, dass der Leib hergegeben werde. 59 Und Josef nahm den Leib und wickelte ihn in reines Leinentuch 60 und legte ihn in sein ganz neues Grab, das er im Felsen ausgehauen hatte. Und er wälzte einen großen Stein hin zu der Tür des Grabes und ging weg. 61 Es waren dort Maria von Magdala und die andere Maria; und sie saßen der Grabstätte gegenüber.

 

62 Am nächsten Tag, welcher nach dem Rüsttag[399] ist, versammelten sich die Hohen Priester und die Pharisäer zu Pilatus 63 und sagten: „Herr, wir wurden erinnert, dass jener Irreführer, als er noch lebte, sagte: ‘Nach drei Tagen werde ich wieder erweckt.’ 64 Gib also Befehl, dass die Grabstätte gesichert werde bis[400] zum dritten Tag, damit nicht etwa seine Jünger nachts kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: ‘Er wurde von den Toten erweckt.’ Und es wird die letzte Irreführung schlimmer sein als die erste.“

65 Pilatus sagte zu ihnen: „Ihr habt eine Wache. Geht hin. Sichert es, so gut ihr wisst.“

66 Sie gingen hin, versiegelten den Stein und sicherten die Grabstätte mit der Wache.

 

28 Nach dem Sabbat, als es zum ersten [Tag] der Woche[401] aufleuchtete, geht[402] Maria von Magdala – und die andere Maria – die Grabstätte zu beschauen. 2 Und – siehe! – es entstand ein großes Beben, denn ein Bote des Herrn fuhr vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein von der Tür weg und setzte sich darauf.[403] 3 Sein Aussehen war wie ein Blitz und sein Gewand ‹glänzend› weiß, wie Schnee. 4 Aus Furcht vor ihm erbebten die Wächter und wurden gleichsam wie Tote.

5 Der Bote antwortete und sagte zu den Frauen: „Fürchtet ihr euch nicht! – denn ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. 6 Er ist nicht hier, denn er wurde erweckt, so wie er sagte. Kommt her! Seht die Stätte, wo der Herr lag. 7 Und geht schnell hin und sagt seinen Jüngern: Er wurde von den Toten erweckt. Siehe! Er geht euch voran nach Galiläa. Dort werdet ihr ihn sehen. Siehe! Ich habe es euch gesagt.“

8 Sie gingen schnell hinaus, vom Grab weg, mit Furcht und großer Freude und liefen, seinen Jüngern Bericht zu geben.

9 Aber als sie hingingen, um seinen Jüngern Bericht zu geben – siehe! –, da kam Jesus ihnen entgegen:

„Freut euch!“* sagte er.

Sie traten heran und fassten seine Füße und huldigten ihm.

10 Dann sagt Jesus zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Geht und gebt meinen Brüdern Bericht, damit sie nach Galiläa gehen. Dort werden sie mich sehen.“

 

11 Während sie hingingen – siehe! – von der Wache kamen etliche in die Stadt und gaben den Hohen Priestern Bericht von allem, was geschehen war.

12 Und nachdem sie sich mit den Ältesten versammelt hatten und Rat gehalten hatten, gaben sie den Soldaten hinreichend Silberstücke 13 mit den Worten: „Sagt: ‘Seine Jünger kamen bei Nacht und stahlen ihn, während wir schliefen.’

14 Und falls dieses dem Statthalter zu Ohren kommt, werden wir ihn überreden und machen, dass ihr sorgenfrei seid.“

15 Sie nahmen die Silberstücke und taten, wie sie gelehrt worden waren. Und dieses Wort wurde bei den Juden verbreitet bis zum heutigen [Tag].

 

16 Die elf Jünger gingen nach Galiläa zu dem Berg, wohin Jesus sie bestellt hatte. 17 Und als sie ihn sahen, huldigten sie ihm. Sie waren aber im Zwiespalt.

18 Und Jesus kam herzu, redete zu ihnen und sagte: „Mir wurde alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. 19 Geht also hin und macht zu Jüngern alle ‹in› den Völkern[404], und tauft sie[405] auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehrt sie zu halten ‹und zu bewahren› alles, was immer ich euch gebot. Und – siehe! – ich bin bei euch alle Tage, bis zur Vollendung der Weltzeit*.“

 

Amen.

 


 

Die gute Botschaft nach Markus

 

1 Anfang der guten Botschaft von Jesus Christus[406], dem Sohn Gottes[407], 2 wie geschrieben ist in den Propheten:

„Siehe! Ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.“ {Vgl. Mal 3,1.}

3 „Stimme eines Rufenden in der Wüste[408]: ‘Bereitet den Weg des Herrn! Macht seine Pfade gerade.’“ {Vgl. Jes 40,3.}

4 Johannes trat auf[409] in der Wüste: Er taufte und verkündete eine Taufe der Buße* zur[410] °Vergebung der Sünden. 5 Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land; auch die von Jerusalem [gingen]. Und, ihre Sünden bekennend, wurden sie alle von ihm im Jordanfluss getauft. 6 Johannes war mit [einem Gewand aus] Kamelhaar bekleidet und mit einem ledernen Gürtel um seine Lenden. Und er aß Heuschrecken und wilden Honig.

7 Und er verkündete: „Nach mir kommt der, der stärker ist als ich, dessen Schuhriemen gebückt zu lösen ich nicht wert bin. 8 Ich taufte euch in Wasser, aber er wird euch im Heiligen Geist taufen.“

 

9 Und es geschah in jenen Tagen, dass Jesus von Nazaret in Galiläa kam, und er wurde von Johannes in den Jordan getauft[411]. 10 Und sogleich, als er aus dem Wasser aufstieg, sah er die Himmel sich teilen und den Geist auf ihn niederfahren gleichwie eine Taube.

11 Und es geschah eine Stimme aus den Himmeln: „Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen fand[412].“

 

12 Und sogleich treibt ihn der Geist in die Wüste hinaus. 13 Und er war dort in der Wüste vierzig Tage, wurde von dem Satan versucht und war unter den wilden Tieren. Und die [himmlischen] Boten dienten ihm.

 

14 Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, kam Jesus nach Galiläa, verkündete die gute Botschaft vom Königreich Gottes 15 und sagte: „Die Zeit ist erfüllt, und das Königreich Gottes hat sich genaht. Tut Buße[413] und glaubt[414] an die gute Botschaft[415]!“

16 Und als er den See von Galiläa entlang ging, sah er Simon und seinen Bruder Andreas, wie sie °auf dem See[416] ein Wurfnetz auswarfen, denn sie waren Fischer.

17 Und Jesus sagte zu ihnen: „Kommt her, mir nach, und ich werde machen, dass ihr Menschenfischer werdet.“

18 Und sogleich verließen sie ihre Netze und folgten ihm.

19 Und als er von dort ein wenig weiterging, sah er Jakobus, den [Sohn] des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes °und diese im Schiff, wie sie die Netze instand setzten. 20 Und sogleich rief er sie. Und sie ließen ihren Vater Zebedäus im Schiff mit den Lohnarbeitern und gingen weg, ihm nach.

 

21 Und sie gehen nach Kapernaum, in [den Ort]. Und sogleich am Sabbat ging[417] er in die Synagoge und lehrte. 22 Und sie erstaunten über seine Lehre, denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hatte, und nicht wie die Schriftgelehrten.

23 Und es war in ihrer Synagoge ein Mensch in[418] einem unreinen Geist. Und er schrie auf:

24 „Heh!“, sagte er, „Was haben wir mit dir [zu tun][419], Jesus, Nazarener? Kamst du, uns zu verderben? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes.“

25 Und Jesus schalt ihn: „Verstumme[420] und fahre aus von ihm!“, sagte er.

26 Und der unreine Geist zerrte ihn und schrie mit großer, ‹lauter› Stimme und fuhr aus von ihm.

27 Und sie erschraken alle, sodass sie untereinander disputierten:

„Was ist das?“[421] sagten sie. „Was ist das für eine neue Lehre? – weil er mit Vollmacht sogar den unreinen Geistern befiehlt und sie ihm gehorchen.“

28 Und die Kunde[422] von ihm ging sogleich aus in die ganze Umgegend von Galiläa.

 

29 Und als sie aus der Synagoge hinausgegangen waren, kamen sie gleich – mit Jakobus und Johannes – in das Haus des Simon und Andreas. 30 Aber die Schwiegermutter Simons lag fieberkrank danieder. Und sogleich sagen sie ihm von ihr. 31 Und er trat hinzu, fasste sie bei der Hand und richtete sie auf. Und das Fieber verließ sie sogleich. Und sie diente ihnen[423].

32 Als es Abend geworden und die Sonne untergegangen war, brachten sie zu ihm hin alle, denen es übel ging, auch die dämonisch Geplagten[424]. 33 Und die ganze Stadt war zur Tür hin versammelt. 34 Und er heilte viele, denen es durch mancherlei Krankheiten übel ging, und trieb viele Dämonen aus und ließ die Dämonen nicht reden, weil sie wussten, wer er war.

 

35 Und frühmorgens[425], als es noch tief in der Nacht war, stand er auf ‹und› ging hinaus. Und er ging weg an einen einsamen[426] Ort. Und dort war er am Beten. 36 Und Simon und die, die mit ihm [waren], folgten ihm.

37 Und als sie ihn finden, sagen sie zu ihm: „Alle suchen dich!“

38 Und er sagt zu ihnen: „Lasst uns in die benachbarten Landstädte[427] gehen, damit ich auch dort verkünde, denn dazu bin ich ausgegangen.“

39 Und er verkündete[428] durch ganz Galiläa in ihren Synagogen und trieb Dämonen aus.

 

40 Und es kommt zu ihm ein Aussätziger mit einem Bittruf an ihn und fällt vor ihm auf die Knie und sagt zu ihm: „Wenn du willst, kannst du mich reinigen!“

41 Jesus, von Erbarmen bewegt, streckte die Hand aus und rührte ihn an.

Und er sagt zu ihm: „Ich will! Werde gereinigt!“

42 Und sogleich, als er es gesagt hatte, wich der Aussatz von ihm, und er wurde gereinigt.

43 Und er verpflichtete ihn mit allem Ernst und wies ihn sogleich hinaus; 44 und er sagt zu ihm: „Sieh, dass du niemandem etwas sagst, sondern gehe hin, zeige dich dem Priester und bringe für deine Reinigung dar, was Mose anordnete – ihnen zu einem Zeugnis.“

45 Aber er ging hinaus und fing an, die Sache[429] viel zu verkünden und mündlich zu verbreiten, sodass er nicht mehr öffentlich in eine Stadt hineingehen konnte, sondern er war draußen an einsamen Orten, und sie kamen von überall her zu ihm hin.

 

2 Nach einigen Tagen ging er wieder nach Kapernaum, in [den Ort].

Und man hörte: „Er ist in das Haus [gegangen].“

2 Und sogleich versammelten sich viele, sodass kein Platz mehr war, auch nicht zur Tür hin. Und er redete zu ihnen das Wort.

3 Und sie kommen und bringen einen Gelähmten hin zu ihm, von Vieren getragen. 4 Und da sie wegen der Menge nicht näher zu ihm herankommen konnten, deckten sie dort, wo er war, das Dach ab. Und nachdem sie [davon etwas] herausgebrochen haben, lassen sie die Lagermatte, auf der der Gelähmte lag, herunter.

5 Als Jesus ihren Glauben sieht, sagt er zu dem Gelähmten: „Kind, deine Sünden sind dir vergeben.“

6 Aber es saßen dort etliche von den Schriftgelehrten. Die überlegten in ihren Herzen: 7 „Was redet dieser so? Lästerungen ‹sind es›! Wer kann Sünden vergeben als nur einer, Gott.“

8 Und sogleich erkannte Jesus kraft seines Geistes, dass sie so bei sich überlegten, und sagte zu ihnen: „Was überlegt ihr dieses in euren Herzen? 9 Was ist leichter? – zu dem Gelähmten zu sagen: ‘Deine Sünden sind vergeben’, oder zu sagen: ‘Stehe auf, nimm deine Lagermatte auf und gehe’?

10 Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben“, sagt er zu dem Gelähmten: 11 „Ich sage dir: Stehe auf und nimm deine Lagermatte auf und gehe hin in dein Haus!“

12 Und er stand sogleich auf, nahm die Lagermatte auf und ging in Gegenwart von allen hinaus, sodass alle erstaunt waren, Gott verherrlichten und sagten: „Noch nie haben wir so etwas gesehen!“

 

13 Und er ging wieder hinaus an den See. Und die ganze Menge kam ‹nach und nach› hin zu ihm. Und er lehrte sie[430].

14 Und als er vorüberging, sah er Levi, den [Sohn] des Alphäus, an der Zollstätte sitzen, und er sagt zu ihm: „Folge mir!“

Und er stand auf und folgte ihm.

15 Und es geschah, während er in dessen Haus [zu Tisch] lag, dass auch viele Zolleinnehmer[431] und Sünder sich mit Jesus und seinen Jüngern [zu Tisch] legten, denn es waren viele, und sie folgten ihm.

16 Als die Schriftgelehrten und die Pharisäer ihn sahen, dass er mit den Zolleinnehmern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: „Warum isst und trinkt er mit den Zolleinnehmern und Sündern?“

17 Als Jesus es hörte, sagt er zu ihnen: „Nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die, denen es übel geht. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.“

 

18 Und die Jünger des Johannes und die der Pharisäer pflegten zu fasten.

Und man kommt und sagt zu ihm: „Weshalb fasten die Jünger des Johannes und die der Pharisäer, deine Jünger fasten aber nicht?“

19 Und Jesus sagte zu ihnen: „Können die ‘Söhne[432] des Hochzeitssaals’[433] fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? Solange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten. 20 Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann, in jenen Tagen, werden sie fasten.“

21 „Und niemand setzt ein Stück Stoff[434] aus ungewalktem[435] Tuch auf ein altes Kleid. Sonst reißt das Eingesetzte [etwas] von ihm weg, das Neue vom Alten, und der Riss wird schlimmer. 22 Und niemand tut neuen ‹frischen› Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der neue ‹frische› Wein die Schläuche, und der Wein wird verschüttet werden und die Schläuche zerstört werden. Sondern neuen ‹frischen› Wein muss man in neue Schläuche tun.“

 

23 Und es geschah, dass er am Sabbat [einen Pfad] entlang durch die Saaten ging. Auch seine Jünger begannen, den Weg zu gehen, und rupften dabei die Ähren.

24 Und die Pharisäer sagten zu ihm: „Sieh! Was tun sie am Sabbat, was nicht gestattet ist!“

25 Und er sagte zu ihnen: „Last ihr nie, was David tat, als er Mangel hatte und ihn hungerte, ihn selbst und die bei ihm? 26 – wie er in das Haus Gottes hineinging zur Zeit Abjathars, des Hohen Priesters, und die Schaubrote[436] aß, die niemandem gestattet sind zu essen als nur den Priestern, und auch denen gab, die bei ihm waren?“

27 Und er sagte zu ihnen: „Der Sabbat entstand wegen des Menschen, nicht der Mensch wegen des Sabbats. 28 So[437] ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbats.“

 

3 Und er ging wieder in die Synagoge. Und es war dort ein Mensch, bei dem die Hand verdorrt war. 2 Und sie beobachteten ihn, ob er ihn am Sabbat heilen werde, damit sie ihn anklagen könnten.

3 Und er sagt zu dem Menschen, bei dem die Hand verdorrt war: „Stehe auf [und komm] in die Mitte!“

4 Und er sagt zu ihnen: „Ist es gestattet, am Sabbat Gutes zu tun oder Übles zu tun, eine Seele[438] zu retten oder zu töten?“

Aber sie schwiegen. 5 Und er blickte auf sie umher mit Zorn ‹und mit Mitleid›, tief betrübt über die Verhärtung ihres Herzens.

Und er sagt zu dem Menschen: „Strecke deine Hand aus!“

Und er streckte sie aus, und seine Hand wurde wiederhergestellt, gesund wie die andere.

6 Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten sogleich mit den Herodianern Rat gegen ihn, auf dass sie ihn umbrächten.

 

7 Und Jesus zog sich mit seinen Jüngern zurück zum See hin. Und sie folgten ihm von Galiläa und von Judäa, eine große Anzahl, 8 und von Jerusalem und von Idumäa und von jenseits des Jordans. Auch die um Tyrus und Sidon, eine große Anzahl, kamen hin zu ihm, als sie hörten, was er alles tat.

9 Und er sagte seinen Jüngern, dass ein Boot für ihn bereitgehalten werden möge – wegen der Menge, damit sie ihn nicht drängten, 10 denn er heilte viele, sodass alle, die Plagen hatten, über ihn herfielen, damit sie ihn anrührten.

11 Und wenn die unreinen Geister ihn erblickten, fielen sie vor ihm nieder und schrien und sagten: „Du bist der Sohn Gottes!“

12 Und vielfach redete er ihnen mit allem Ernst zu, ihn nicht offenbar zu machen.

 

 

13 Und er steigt den Berg hinan und ruft zu sich die, die er selbst wollte[439]. Und sie lösten sich ‹von› [den anderen und] gingen hin zu ihm. 14 Und er bestellte[440] zwölf, damit sie bei ihm seien und damit er sie aussende, zu verkünden 15 und Vollmacht zu haben, die Krankheiten zu heilen und die Dämonen auszutreiben: 16 Und er legte dem Simon den Namen Petrus bei. 17 Und Jakobus, den [Sohn] des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, [bestellte er ebenfalls] und legte ihnen die Namen „Boanerges“ bei (das ist: ‘Söhne des Donners’); – 18 und Andreas und Philippus und Bartholomäus[441] und Matthäus und Thomas und Jakobus, den [Sohn] des Alphäus[442], und Thaddäus und Simon, den Kananiter[443], 19 und Judas Iskariot[444], der ihn auch auslieferte.

 

20 Und sie kommen in ein Haus. Und wieder kommt eine Menge zusammen, sodass sie nicht einmal Brot essen können.

21 Und als seine Leute[445] es hörten, gingen sie aus, ihn zu greifen[446], denn sie sagten[447]: „Er ist außer sich.“

 

22 Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: „Er hat den Be-elzebul“ und: „Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus.“

23 Und er rief sie zu sich, und in Gleichnissen sagte er zu ihnen: „Wie kann ein Satan[448] einen Satan austreiben? 24 Und wenn ein Königreich gegen sich selbst entzweit ist, kann jenes Königreich nicht bestehen. 25 Und wenn ein Haus gegen sich selbst entzweit ist, kann jenes Haus nicht bestehen. 26 Und wenn der Satan gegen sich selbst aufgestanden und entzweit ist, kann er nicht bestehen, sondern er hat ein Ende. 27 Keiner kann in das Haus des Starken hineingehen und seine Sachen rauben, wenn er nicht zuvor den Starken gebunden hat. Dann erst wird er sein Haus berauben[449].

28 Wahrlich! Ich sage euch: Alle Sünden werden den Söhnen der Menschen vergeben werden, auch Lästerungen, welche immer sie lästern werden. 29 Aber wer irgend gegen den Heiligen Geist lästert[450], hat keine Vergebung in Ewigkeit[451], sondern ist ewigen Gerichtes schuldig.“ 30 – weil sie gesagt hatten: „Er hat einen unreinen Geist.“

 

31 Daraufhin kommen seine Brüder und seine Mutter; und sie standen draußen, sandten zu ihm und riefen ihn[452]. 32 Und es saß eine Menge rings um ihn.

Sie sagten zu ihm: „Siehe! Deine Mutter und deine Brüder und deine Schwestern[453] draußen suchen dich.“

33 Er antwortete ihnen und sagte: „Wer ist ‘meine Mutter’ oder: ‘meine Brüder’?“

34 Und er blickt umher auf die, die im Kreise um ihn sitzen, und sagt: „Sieh! Meine Mutter und meine Brüder! 35 – denn wer irgend den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und [meine] Mutter.“

 

4 Und wiederum fing er an zu lehren am See. Und es versammelte sich eine zahlreiche Menge zu ihm hin, sodass er in das Schiff stieg und auf dem See saß. Und die ganze Menge war auf dem Land, zum See hin ‹gewandt›. 2 Und er lehrte sie vieles in Gleichnissen.

Und in seinem Lehren sagte er zu ihnen: 3 „Hört zu! Siehe! Der Sämann ging aus zu säen. 4 Und es geschah: Als er säte, fiel das eine an den Weg hin, und es kamen die Vögel und fraßen es auf. 5 Anderes fiel auf das Felsige, wo es[454] nicht viel Erde hatte. Und es ging sogleich auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. 6 Aber als die Sonne hochstieg, wurde es versengt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. 7 Und anderes fiel in die Dornen. Und die Dornen wuchsen empor und erstickten es, und es gab nicht Frucht. 8 Und anderes fiel in die edle Erde und gab Frucht: Es ging auf und wuchs und trug, eines dreißigfältig, eines sechzigfältig, eines hundertfältig.“

9 Und er sagte: „Wer Ohren zum Hören hat, höre[455]!“

 

10 Als ‹es sich zutrug, dass› er für sich alleine war, befragten ihn die, die um ihn waren, zusammen mit den Zwölfen, um das Gleichnis.

11 Und er sagte zu ihnen: „Euch ist es gegeben, das Geheimnis des Königreiches Gottes zu kennen. Aber jenen, die draußen sind, geschieht alles in Gleichnissen[456], 12 damit sie ‘sehend sehen und nicht wahrnehmen und hörend hören und nicht vernehmen[457], damit sie nicht etwa umkehren’ und ihnen die Sünden vergeben würden.“ {Vgl. Jes 6,9.10.}

13 Und er sagt zu ihnen: „Wisst ihr nicht, [was] dieses Gleichnis [ist]? Und wie wollt ihr die Gleichnisse alle kennen[458]?

14 Der Sämann sät das Wort. 15 Diese sind die am Wegrand, wohin das Wort gesät wird. Und wenn sie es hören, kommt der Satan sogleich und nimmt das Wort weg, das in ihren Herzen gesät worden ist. 16 Und gleicherweise sind diese, [bei denen] auf das Felsige gesät wird: die, wenn sie das Wort hören, es sogleich mit Freude aufnehmen 17 und keine Wurzel in sich haben, sondern [nur] für beschränkte Zeit [da] sind; danach, wenn wegen des Wortes Bedrängnis oder Verfolgung entsteht, nehmen sie sogleich Anstoß ‹und stolpern›. 18 Und diese sind die, [bei denen] in die Dornen gesät wird: die, die das Wort hören, 19 und die Sorgen der Zeit* dieser ‹Welt›[459] und der Betrug des Reichtums und die Begierden nach den sonstigen Dingen kommen hinein und ersticken das Wort und es wird fruchtlos. 20 Und diese sind die, [bei denen] auf die edle Erde gesät worden ist: solche, die das Wort hören und es aufnehmen und Frucht tragen, einer dreißigfältig und einer sechzigfältig und einer hundertfältig.“

 

21 Und er sagte zu ihnen: „Kommt etwa die Lampe, damit sie unter ein Getreidegefäß[460] oder unter das Bett gestellt werde?, nicht, damit sie auf den Leuchter gestellt werde? 22 – denn es ist nicht etwas verborgen, was irgend nicht offenbar gemacht wird, noch wurde etwas geheim gehalten als nur, damit es an den Tag käme[461]. 23 Wenn jemand Ohren zum Hören hat, höre er[462]!“

24 Und er sagte zu ihnen: „Seht ‹stets darauf›, was ihr hört! Mit welchem Maß ihr messt, wird euch gemessen werden, und es wird euch hinzugefügt werden, euch, den Hörenden; 25 denn wer hat, dem wird gegeben werden; und wer nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er hat.“

 

26 Und er sagte: „Das Königreich Gottes ist so, wie wenn ein Mensch den Samen auf die Erde wirft 27 und schläft und aufsteht, Nacht und Tag, und der Same sprießt und schießt auf, er weiß selbst nicht, wie, 28 denn von selbst trägt die Erde Frucht: zuerst Grashalm, danach Ähre, danach vollen Weizen in der Ähre. 29 Wenn die Frucht sich darbietet, sendet er sogleich die Sichel, weil die Ernte da ist.“

 

30 Und er sagte: „Womit sollen wir das Königreich Gottes vergleichen? Oder in welchem Gleichnis sollen wir es gleichnishaft darstellen? 31 [Es ist] wie mit einem Senfkorn, das, wenn es auf die Erde gesät wird, kleiner ist als alle Samen, die im Land sind. 32 Und wenn es gesät ist, geht es auf und wird größer als alle Gartengewächse, und es treibt große Zweige[463], sodass sich die Vögel des Himmels in seinem Schatten niederlassen können.“

 

33 In vielen solchen Gleichnissen redete er zu ihnen das Wort, so, wie sie es zu hören vermochten. 34 Ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen. [Wenn sie] aber für sich allein [waren], löste er seinen Jüngern alles[464] auf.

 

35 Und als es an jenem Tag Abend geworden war, sagt er zu ihnen: „Lasst uns zum jenseitigen Ufer hinüberfahren.“

36 Und nachdem sie die Menge entlassen haben, nehmen sie ihn im Schiff mit sich, wie er war. Es waren auch andere Boote bei ihm[465].

37 Und es entsteht ein großer Sturmwind. Die Wellen schlugen ‹fortwährend› in das Schiff, sodass es schon dabei war, gefüllt zu werden. 38 Und er war auf dem Heck, schlief auf dem Kopfkissen.

Und sie wecken ihn ganz auf und sagen zu ihm: „Lehrer, kümmert es dich nicht, dass wir umkommen?“

39 Und als er ganz geweckt war, gebot er dem Wind nachdrücklich und sagte zu dem See: „Schweig! Verstumme!“[466]

Und der Wind legte sich, und es entstand eine große Stille[467].

40 Und er sagte zu ihnen: „Was seid ihr so furchtsam? Wieso habt ihr nicht Glauben[468]?“

41 Sie fürchteten sich mit großer Furcht und sagten zueinander: „Wer ist dieser dann, dass auch der Wind und der See ihm gehorchen?“

 

5 Und sie kamen an das jenseitige Ufer des Sees in das Landgebiet der Gadarener. 2 Und als er aus dem Schiff stieg, begegnete ihm sogleich von den Gräbern her ein Mensch in[469] einem unreinen Geist, 3 der seine Behausung in den Gräbern hatte. Und selbst mit Ketten konnte ihn keiner binden. 4 Er war nämlich oft mit Fußfesseln und mit Ketten gebunden worden, und die Ketten waren von ihm auseinandergerissen worden und die Fußfesseln zerbrochen. Und niemand vermochte ihn zu bändigen. 5 Und fortwährend, Nacht und Tag, war er auf den Bergen und in den Gräbern und schrie und zerschlug sich mit Steinen. 6 Als er Jesus von ferne sah, lief er und huldigte ihm[470].

7 Und er rief mit großer, ‹lauter› Stimme und sagte: „Was haben ich und du gemeinsam[471], Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht!“ 8 – denn er hatte zu ihm gesagt[472]: „Fahre aus, unreiner Geist, aus dem Menschen!“

9 Und er fragte ihn: „Wie ist dein Name?“

Er antwortete und sagte: „Legion ist mein Name, weil wir viele sind.“

10 Und sehr[473] redete er ihm bittend zu, dass er sie nicht aus der Gegend fortsende.

11 Es war dort am Berg eine große Herde von Schweinen, die weideten.

12 Und die Dämonen alle redeten ihm bittend zu und sagten: „Schicke uns in die Schweine, damit wir in sie hineinfahren!“

13 Und Jesus erlaubte es ihnen sogleich. Und die unreinen Geister fuhren aus und fuhren in die Schweine hinein. Und die Herde stürmte den Abhang hinab in den See; es waren etwa zweitausend. Und sie ertranken[474] im See.

14 Die Hüter der Schweine flohen und gaben in der Stadt und auf den Feldern[475] Bericht. Und sie[476] gingen aus, um zu sehen, was geschehen war. 15 Und sie kommen hin zu Jesus und sehen den dämonisch Geplagten[477] dasitzen und umkleidet und gesunden Sinnes, den, der die Legion gehabt hatte. Und sie fürchteten sich. 16 Und es erzählten ihnen die, die es gesehen hatten, wie dem dämonisch Geplagten geschehen war, und ‹das› von den Schweinen. 17 Und sie fingen an ihn aufzurufen, aus ihren Grenzen wegzugehen.

18 Und als er in das Schiff eingestiegen war, redete ihm der, der dämonisch geplagt gewesen war, bittend zu, dass er bei ihm sein dürfte.

19 Aber Jesus ließ es ihm nicht zu, sondern er sagt zu ihm: „Gehe in dein Haus zu den Deinen und gib ihnen Bericht ‹davon›, wie viel der Herr an dir getan hat und [wie er] sich deiner erbarmte.“

20 Und er ging hin und fing an, im Zehnstädtegebiet zu verkünden, wie viel Jesus an ihm getan hatte. Und alle verwunderten sich.

 

21 Und als Jesus mit dem Schiff wieder ans jenseitige Ufer hinübergefahren war, versammelte sich eine zahlreiche Menge zu ihm, und er war am See.

22 Und – siehe! – es kommt einer der Synagogenvorsteher namens Jaïrus. Und als er ihn sieht, fällt er ihm zu Füßen. 23 Und vielfach redete er ihm bittend zu:

„Mein Töchterchen liegt in den letzten [Zügen]“, sagte er. „Dass du doch kommen und ihr die Hände auflegen möchtest, dass sie gerettet werde[478]; und sie wird leben.“

24 Und er ging mit ihm weg.

 

Und eine zahlreiche Menge folgte ihm, und sie umdrängten ihn. 25 Und eine gewisse Frau, die zwölf Jahre mit einem Blutfluss [behaftet] war 26 und vieles erlitten hatte von vielen Ärzten und all ihr [Gut] ausgegeben und keinen Nutzen davon gehabt hatte, sondern vielmehr in schlimmeren [Zustand] gekommen war, 27 als sie von Jesus hörte, kam sie in der Menge von hinten her und rührte sein Oberkleid an, 28 denn sie sagte[479]: „Wenn ich auch nur seine Oberkleider anrühre, werde ich gerettet werden[480].“

29 Und sogleich vertrocknete die Quelle ihres Blutes. Und sie merkte am Leibe, dass sie von der Plage[481] geheilt war.

30 Und sogleich erkannte Jesus in sich selbst die Kraft, die von ihm ausgegangen war, und er wandte sich um in der Menge und sagte: „Wer rührte meine Oberkleider an?“

31 Und seine Jünger sagten zu ihm: „Du siehst, wie die Menge dich umdrängt, und du sagst: ‘Wer rührte mich an?’“

32 Und er blickte umher, um diejenige zu sehen, die dieses getan hatte. 33 Die Frau bekam Furcht und zitterte, da sie wusste, was an ihr geschehen war, und sie kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.

34 Aber er sagte zu ihr: „Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Gehe hin in [den] Frieden, und sei gesund von deiner Plage[482].“

 

35 Während er noch redete, kommen sie von dem Synagogenvorsteher[483] und sagen: „Deine Tochter ist gestorben. Was bemühst du den Lehrer noch?“

36 Aber Jesus hörte das Wort, das geredet wurde, und er sagt sogleich zu dem Synagogenvorsteher: „Fürchte dich nicht! Vertraue nur.“

37 Und er ließ niemanden ihn begleiten als nur Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. 38 Und er kommt in das Haus des Synagogenvorstehers. Und er sieht einen Tumult: laut Weinende und Klagende!

39 Und er geht hinein und sagt zu ihnen: „Was macht ihr einen Tumult, und [was] weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft.“

40 Und sie lachten ihn aus.

Als er aber alle hinausgetrieben hat, nimmt er den Vater des Kindes und die Mutter und die, die bei ihm waren, zu sich und geht hinein, wo das Kind lag.

41 Und er fasst die Hand des Kindes, und er sagt zu ihr: „Talitha, kumi!“ Das ist, übersetzt: „Mädchen, ich sage dir: Stehe auf!“

42 Und sogleich stand das Mädchen auf und ging. Es war nämlich zwölf Jahre alt. Und sie waren hoch erstaunt[484]. 43 Und er gab ihnen ausdrücklich strenge Weisung, dass niemand dieses erfahren solle. Und er sagte, man solle ihr zu essen geben.

 

6 Und er ging von dort hinaus und kam in seine Vaterstadt. Und es folgen ihm seine Jünger. 2 Und als der Sabbat gekommen war, fing er an, in der Synagoge zu lehren.

Und viele, die zuhörten, staunten überaus und sagten: „Woher hat dieser das? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Dass auch solche Krafttaten[485] durch seine Hände geschehen! 3 Ist dieser nicht der °Handwerker, der Sohn Marias und ein Bruder des Jakobus und des Joses und des Judas und des Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns?“

Und sie nahmen Anstoß an ihm.

4 Aber Jesus sagte zu ihnen: „Ein Prophet ist nicht ohne Ehre[486] außer in seiner Vaterstadt und unter den Verwandten und in seinem Hause.“

5 Und er konnte dort nicht eine Krafttat tun, außer dass er wenigen Schwachen die Hände auflegte und sie heilte. 6 Und er verwunderte sich wegen ihres Unglaubens.

 

 

Und er zog lehrend durch die Dörfer ringsum. 7 Und er ruft die Zwölf herbei. Und er fing an sie auszusenden, zwei und zwei, und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister. 8 Und er wies sie an, dass sie für den Weg nichts mitnehmen sollten als nur einen Stab, nicht Tasche, nicht Brot, nicht Kupfer[487] im Gürtel, 9 sondern Sandalen untergebunden.

„Und zieht nicht zwei Leibhemden an!“

10 Und er sagte zu ihnen: „Wo irgend ihr in ein Haus hineingeht, da bleibt, bis ihr von dort[488] weggeht. 11 Und welche [Leute] irgend euch nicht aufnehmen noch auf euch hören, von dort geht hinaus und schüttelt den Staub ab, der unter euren Füßen ist, ihnen zum Zeugnis. Wahrlich! Ich sage euch: Es wird am Tag des Gerichts für Sodom und Gomorra erträglicher sein als für jene Stadt!“

12 Und sie gingen aus und verkündeten, dass sie Buße tun* sollten. 13 Und sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Schwache mit Öl und heilten sie.

 

14 Und der König Herodes hörte [von ihm], denn sein Name war öffentlich bekannt geworden.

Und er sagte: „Johannes, der Täufer, wurde von den Toten erweckt, und deswegen wirken die Kräfte in ihm.“

15 Andere sagten: „Er ist Elia.“

Andere sagten: „Er ist ein Prophet, wie einer der Propheten.“

16 Als Herodes es hörte, sagte er: „Dieser ist Johannes, den ich enthauptete. Er wurde von den Toten erweckt.“ 17 – denn er, Herodes, hatte hingesandt und Johannes gegriffen und ihn gebunden im Gefängnis, wegen [der] Herodias[489], der Frau seines Bruders Philippus, weil er sie geheiratet hatte; 18 denn Johannes hatte dem Herodes gesagt[490]: „Es ist dir nicht gestattet, die Frau deines Bruders zu haben.“

19 Aber die Herodias hatte es auf ihn abgesehen und wollte ihn töten, und sie konnte nicht, 20 denn Herodes fürchtete den Johannes, da er wusste, dass er ein gerechter und heiliger Mann war. Und er schützte ihn. Und wenn er ihn gehört hatte, tat er vieles. Und er hörte ihn gern.

21 Und es kam ein gelegener Tag, als Herodes an seinem Geburtstag seinen Großen und den Befehlshabern[491] und den Ersten von Galiläa ein Mahl gab. 22 Und es kam ihre, der Herodias, Tochter herein und tanzte und gefiel dem Herodes und denen, die mit [zu Tisch] lagen. Da sagte der König zu dem Mädchen:

„Bitte mich, um was du willst, und ich werde es dir geben!“ 23 Und er schwor ihr: „Um was du mich auch bittest, ich werde es dir geben, bis zur Hälfte meines Königreiches!“

24 Und sie ging hinaus und sagte zu ihrer Mutter: „Um was soll ich bitten?“

Die sagte: „Um den Kopf des Johannes, des Täufers.“

25 Und sie ging sogleich mit Eile zum König hin und bat: „Ich will, dass du mir sofort auf einer Platte den Kopf des Johannes, des Täufers, gibst.“

26 Und [obwohl] der König sehr betrübt wurde, wollte er sie nicht zurückweisen wegen der Eide und wegen derer, die mit [zu Tisch] lagen. 27 Und sogleich sandte der König einen von der Leibwache und befahl, dass sein Haupt hereingebracht werde. Der ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis. 28 Und er brachte seinen Kopf auf einer Platte und gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.

29 Und seine Jünger hörten es, und sie kamen und hoben seine Leiche auf und legten sie in ein Grab.

 

30 Und die Apostel versammeln sich zu Jesus. Und sie gaben ihm Bericht über alles, sowohl was sie getan als auch was sie gelehrt hatten.

31 Und er sagte zu ihnen: „Kommt[492] ihr allein[493] an einen einsamen[494] Ort und ruht ein wenig“ – denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie hatten nicht einmal ‹rechte› Gelegenheit zum Essen. 32 Und sie fuhren mit dem Schiff weg zu einem einsamen Ort, [wo sie] für sich allein [wären].

 

33 Und viele sahen sie wegfahren, und sie erkannten ihn. Und sie liefen zu Fuß dorthin aus allen Städten zusammen und kamen ihnen zuvor. Und zusammen kamen sie zu ihm hin. 34 Und als Jesus ausstieg, sah er eine zahlreiche Menge. Und er war von Erbarmen bewegt über sie, weil sie wie Schafe waren, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren.

35 Und als die Stunde schon spät geworden war, kommen seine Jünger zu ihm und sagen: „Dieser Ort ist einsam[495] und die Stunde schon spät. 36 Entlasse sie, damit sie zu den umliegenden Höfen und Dörfern gehen und sich Brote kaufen, denn sie haben nichts zu essen.“

37 Aber er antwortete und sagte zu ihnen: „Gebt ihr ihnen zu essen!“

Und sie sagen zu ihm: „Sollen wir hingehen und für zweihundert Denare Brote kaufen und ihnen zu essen geben?“

38 Er sagt zu ihnen: „Wie viele Brote habt ihr? Geht hin und seht nach.“

Und als sie es in Erfahrung gebracht haben, sagen sie: „Fünf – und zwei Fische.“

39 Und er befahl ihnen, dass sie sich alle auf dem grünen Gras lagerten, Gesellschaft an Gesellschaft. 40 Und sie lagerten sich, [wie] Beet [an] Beet, zu je hundert und je fünfzig. 41 Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel, lobte und brach die Brote und gab ‹nach und nach› seinen Jüngern, damit sie [sie] ihnen vorlegten. Und die zwei Fische teilte er unter alle. 42 Und sie aßen alle und wurden gesättigt. 43 Und sie hoben auf an Brocken zwölf Handkörbe voll und von den Fischen.

44 Derer, die die Brote gegessen hatten, waren fünftausend Männer[496].

 

45 Und sogleich nötigte er seine Jünger, in das Schiff einzusteigen und an das jenseitige Ufer nach Bethsaida[497] vorauszufahren, bis er selbst die Menge entlassen hätte. 46 Und nachdem er von ihnen[498] Abschied genommen hatte, ging er hinweg auf den Berg[499], um zu beten.

47 Und als es Abend geworden war, war das Schiff in der Mitte des Sees und er allein an Land. 48 Und er sah sie, wie ihnen beim Rudern stark zugesetzt wurde, denn der Wind war ihnen entgegen. Und um die vierte Nachtwache kommt er zu ihnen hin, auf dem See gehend. Und er war willens, an ihnen vorüberzugehen. 49 Als sie ihn aber auf dem See gehen sahen, meinten sie, er sei ein Gespenst, und schrien auf, 50 denn sie sahen ihn alle und wurden in Aufregung versetzt. Und er redet sogleich mit ihnen.

Und er sagt zu ihnen: „Seid guten Mutes! Ich bin’s. Fürchtet euch nicht!“

51 Er stieg zu ihnen ins Schiff – und der Wind legte sich. Und sie waren sehr in Erstaunen, über die Maßen, und verwunderten sich, 52 denn sie waren nicht verständig geworden über den Broten, denn ihr Herz war verhärtet.

 

53 Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie in das Land Genezaret und legten an. 54 Und als sie aus dem Schiff stiegen, erkannten sie ihn sogleich 55 und liefen in jener ganzen Umgegend umher und fingen an, die, denen es übel ging, auf den Lagermatten herumzutragen, dorthin, wo sie [jeweils] hörten, dass er sei. 56 Und wo irgend er in Dörfer oder Städte oder Gehöfte ging, legten sie die Kranken auf den Marktplätzen hin und redeten ihm bittend zu, dass sie wenigstens die Quaste seines Oberkleides anrühren dürften. Und alle, so viele irgend ihn anrührten, wurden gerettet[500].

 

7 Und es versammeln sich zu ihm hin die Pharisäer und etliche von den Schriftgelehrten, die von Jerusalem gekommen waren. 2 Und als sie einige von seinen Jüngern mit unreinen – das ist: mit ungewaschenen – Händen Brot essen gesehen hatten, tadelten sie es 3 (denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, wenn sie sich nicht °‹wie vorgeschrieben› die Hände gewaschen haben, und so halten sie die Überlieferung der Ältesten fest; 4 und wenn sie vom Markt [kommen], essen sie nicht, wenn sie sich nicht gewaschen[501] haben; und vieles andere gibt es, was sie festzuhalten übernommen haben: Tauchwaschungen[502] von Bechern und Krügen und Kupfergefäßen und Liegen).

5 Sodann befragen ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: „Weshalb leben deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Ältesten, sondern essen das Brot mit ungewaschenen Händen?“

6 Er antwortete und sagte zu ihnen: „Trefflich weissagte Jesaja über euch Heuchler, wie geschrieben ist: ‘Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. 7 Vergeblich verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren’ {Vgl. Jes 29,13.}; 8 denn ihr lasst das Gebot Gottes fahren und haltet die Überlieferung der Menschen fest: Tauchwaschungen von Krügen und Bechern. Und viele andere [Dinge], ähnlich wie diese, tut ihr.“

9 Und er sagte zu ihnen: „Trefflich hebt ihr das Gebot Gottes auf, damit ihr eure Überlieferung haltet[503], 10 denn Mose sagte: ‘Ehre ‹stets› deinen Vater und die Mutter!’ {2Mo 20,12 n. d. gr. Üsg.} und: ‘Wer von Vater oder Mutter schlecht redet, soll gewisslich sterben[504]!’ {Vgl. 2Mo 21,17.} 11 Aber ihr sagt: Wenn ein Mensch zum Vater oder zur Mutter sagt: ‘Korban’ (das heißt: Gabe) ‘ist, was irgend von mir dir zunutze wäre’ – 12 und ihr lasst ihn nichts mehr für seinen Vater oder seine Mutter tun. 13 Dadurch setzt ihr das Wort Gottes mit eurer Überlieferung, die ihr überliefert habt, außer Gültigkeit. Und viele [Dinge], ähnlich wie diese, tut ihr.“

 

14 Und er rief die ganze Menge herbei und sagte zu ihnen: „Hört alle auf mich und vernehmt[505]! 15 Es gibt nichts, was von außerhalb des Menschen in ihn eingeht, das ihn verunreinigen kann, sondern was von ihm herauskommt, das ist es, was den Menschen verunreinigt.

16 Wenn jemand Ohren zum Hören hat, höre er[506]!“

17 Und als er von der Menge weg in ein Haus gegangen war, befragten ihn seine Jünger über das Gleichnis.

18 Und er sagt zu ihnen: „Seid auch ihr so unverständig? Begreift ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen eingeht, ihn nicht verunreinigen kann, 19 dass es nicht in sein Herz hineingeht, sondern in den Bauch, und es geht hinaus in den Abort? – wodurch alle Speisen gereinigt werden.“

20 Er sagte: „Das, was aus dem Menschen ausgeht, das verunreinigt den Menschen, 21 denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen hervor die schlechten Gedanken, Ehebrüche, Unzuchtstaten, Mordtaten, 22 Diebstähle, Habsucht[507], Bosheiten, List, Ausschweifung, böses Auge[508], Lästerung, Überheblichkeit, Torheit. 23 Alles dieses Böse kommt von innen hervor und verunreinigt den Menschen.“

 

24 Und von dort machte er sich auf und ging weg in das Grenzgebiet von Tyrus und Sidon.

Und er ging in ein Haus hinein und wollte, dass es niemand erfahre. Und er konnte nicht verborgen bleiben, 25 denn eine Frau hatte von ihm gehört, deren Töchterchen einen unreinen Geist hatte. Und sie kam und fiel ihm zu Füßen. 26 Die Frau war eine Griechin[509], aus Syrophönizien gebürtig. Und sie ersuchte ihn, er möchte den Dämon von ihrer Tochter austreiben.

27 Aber Jesus sagte zu ihr: „Lass zuerst die Kinder gesättigt werden, denn es ist nicht edel, das Brot den Kindern zu nehmen und den kleinen Hunden hinzuwerfen.“

28 Aber sie antwortete und sagt zu ihm: „Ja, Herr, denn auch die kleinen Hunde unter dem Tisch essen von den Krumen der Kindlein.“

29 Und er sagte zu ihr: „Wegen dieses Wortes gehe hin. Der Dämon ist von deiner Tochter ausgefahren.“

30 Und sie ging weg in ihr Haus und fand den Dämon ausgefahren und die Tochter auf das Bett geworfen.

 

31 Und er ging aus dem Grenzgebiet von Tyrus und Sidon weg und kam, mitten durch das Grenzgebiet der zehn Städte[510], wieder hin an den See von Galiläa. 32 Und sie bringen einen Tauben zu ihm, der mit Mühe redete, und sie reden ihm bittend zu, dass er ihm die Hand auflege. 33 Und er nahm ihn von der Menge ‹weg› für sich allein und legte seine Finger in seine Ohren. Und er spuckte und berührte seine Zunge.

34 Und er blickt zum Himmel, seufzt und sagt zu ihm: „Ephatha!“ Das heißt: „Werde aufgetan!“

35 Und seine Gehörorgane wurden sogleich aufgetan, und die Fessel seiner Zunge wurde gelöst, und er redete richtig. 36 Und er gab ihnen strenge Weisung, dass sie es niemandem sagen sollten. Aber soviel er selbst ihnen strenge Weisung gab, desto übermäßiger verkündeten sie es. 37 Und über die Maßen erstaunten sie[511].

„Trefflich hat er alles gemacht!“, sagten sie. „Er macht, dass sowohl die Tauben hören als auch die Stummen reden.“

 

8 In jenen Tagen, als eine sehr zahlreiche Menge da war und sie nichts zu essen hatten, ruft Jesus seine Jünger zu sich und sagt zu ihnen: 2 „Ich bin von Erbarmen bewegt über die Menge, weil sie schon drei Tage bei mir verharren, und sie haben nicht, was sie essen könnten. 3 Und wenn ich sie hungrig nach ihrem Haus entlasse, werden sie auf dem Weg ermatten, denn etliche von ihnen sind von ferne gekommen.“

4 Und seine Jünger antworteten ihm: „Woher wird jemand diese hier in der Einöde mit Broten sättigen können?“

5 Und er fragte sie: „Wie viele Brote habt ihr?“

Sie sagten: „Sieben.“

6 Und er wies die Menge an, sich auf der Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte, brach und gab ‹nach und nach› seinen Jüngern, damit sie [sie] vorlegten. Und sie legten [sie] der Menge vor. 7 Und sie hatten wenige Fischlein. Und er lobte[512] und ließ auch sie vorlegen. 8 Sie aßen und wurden gesättigt. Und man hob auf, was an Brocken übrig blieb, sieben Flechtkörbe. 9 Die, die gegessen hatten, waren etwa viertausend. Und er entließ sie.

10 Und sogleich stieg er mit seinen Jüngern in das Schiff und kam in die [Land]teile von Dalmanutha.

 

11 Und die Pharisäer gingen aus und fingen an, mit ihm zu disputieren, forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel und versuchten ihn so[513].

12 Und er seufzt in seinem Geist auf und sagt: „Was trachtet dieses Geschlecht nach einem Zeichen? Wahrlich! Ich sage euch: Wenn diesem Geschlecht ein Zeichen gegeben werden wird …!“[514]

13 Und er ließ sie, stieg wieder in das Schiff und fuhr weg ans jenseitige Ufer.

 

14 Und sie hatten vergessen, Brote mitzunehmen, und außer einem Brot hatten sie nichts bei sich im Schiff.

15 Und er gab ihnen ‹nachdrücklich› strenge Weisung: „Gebt acht!“, sagte er. „Seht euch vor vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig des Herodes.“

16 Und sie überlegten[515] miteinander und sagten: „– weil wir nicht Brote haben.“

17 Jesus merkte es, und er sagt zu ihnen: „Was überlegt[516] ihr, dass ihr keine Brote habt? Begreift ihr noch nicht? Versteht ihr nicht? Habt ihr euer Herz noch verhärtet? 18 Ihr habt Augen und seht nicht? Und ihr habt Ohren und hört nicht? Und ihr habt vergessen? 19 Als ich die fünf Brote den Fünftausend brach, wie viele Handkörbe voll Brocken hobt ihr auf?“

Sie sagen zu ihm: „Zwölf.“

20 „Als ich die sieben den Viertausend [brach], wie viele Flechtkörbe voll Brocken hobt ihr auf?“

Sie sagten: „Sieben.“

21 Und er sagte zu ihnen: „Wie versteht ihr nicht?“

 

22 Und er kommt nach Bethsaida. Und sie bringen ihm einen Blinden und reden ihm bittend zu, dass er ihn anrühre. 23 Und er nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn hinaus außerhalb des Dorfes. Und er spuckte in seine Augen, legte ihm die Hände auf und fragte ihn, ob er etwas sehe.

24 Und er konnte wieder sehen und sagte: „Ich kann die Menschen sehen, denn ich sehe solche, die wie Bäume umhergehen.“

25 Sodann legte er wiederum die Hände auf seine Augen und machte, dass er wieder sehen konnte. Und er wurde wiederhergestellt und sah alle [um sich] deutlich.

26 Und er sandte ihn zu seinem Haus und sagte: „Weder ins Dorf sollst du gehen, noch sollst du es jemandem im Dorf sagen!“

 

27 Und Jesus ging hinaus – und seine Jünger – in die Dörfer von Cäsarea Philippi.

Und auf dem Weg fragte er seine Jünger und sagte zu ihnen: „Was sagen die Menschen, wer ich sei?“

28 Sie antworteten: „Johannes, der Täufer, und andere: Elia, andere: einer der Propheten.“

29 Und er sagt zu ihnen: „Aber ihr, was sagt ihr, wer ich sei?“

Petrus antwortet und sagt zu ihm: „Du bist der Gesalbte[517].“

30 Und er redete mit allem Ernst zu ihnen, dass sie [das] niemandem über ihn sagen sollten.

 

 

31 Und er fing an, sie zu lehren, dass der Sohn des Menschen vieles leiden und verworfen werden müsse von den Ältesten und Hohen Priestern und Schriftgelehrten und dass er getötet werden und nach drei Tagen auferstehen müsse. 32 Er sagte das Wort frei heraus[518].

Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, mit allem Ernst zu ihm zu reden.

33 Aber er wandte sich um und sah seine Jünger an, redete mit Ernst zu Petrus und sagte: „Gehe weg, hinter mich, Satan[519], weil du nicht auf das sinnst[520], was Gottes ist, sondern auf das, was der Menschen ist!“

 

34 Und er rief die Menge mitsamt seinen Jüngern herzu und sagte zu ihnen: „Wer irgend mir folgen will, verleugne sich selbst und hebe sein Kreuz auf und folge mir ‹beständig›, 35 denn wer irgend seine Seele[521] retten ‹und bewahren› will, wird sie verlieren, aber wer seine Seele meinet- und der guten Botschaft wegen verliert, wird sie retten ‹und bewahren›; 36 denn was für einen Nutzen wird ein Mensch haben, wenn er die ganze Welt gewinnen sollte und um seine Seele käme[522]? 37 Oder was wird ein Mensch geben als Eintausch für seine Seele[523]? 38 – denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt in diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Boten[524].“

 

9 Und er sagte zu ihnen: „Wahrlich! Ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, welche keinesfalls den Tod schmecken werden, bis sie das Königreich Gottes gesehen haben, gekommen in Kraft[525].“

 

2 Und nach sechs Tagen nimmt Jesus Petrus und Jakobus und Johannes zu sich und führt sie für sich allein auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen verwandelt. 3 Und seine Oberkleider wurden hell glänzend, sehr weiß, wie Schnee, derart, wie ein Walker[526] auf der Erde nicht weiß machen kann. 4 Und es erschien ihnen Elia, zusammen mit Mose, und sie waren im Gespräch mit Jesus.

5 Und Petrus antwortet*, und er sagt zu Jesus: „Rabbi, es ist schön für uns, hier zu sein“, und: „Wir wollen drei Zelthütten machen, eine für dich und eine für Mose und eine für Elia.“ 6 Er wusste nämlich nicht, was er reden sollte, denn sie waren voll Furcht[527].

7 Und es kam eine Wolke auf[528], die sie überschattete.

Und es kam eine Stimme aus der Wolke: „Dieser ist mein geliebter Sohn. Hört ‹stets› auf ihn!“

8 Und plötzlich, als sie umherblickten, sahen sie niemanden mehr, sondern nur Jesus allein bei ihnen.

9 Und als sie vom Berg herabstiegen, gab er ihnen strenge Weisung, dass sie niemandem erzählen sollten, was sie gesehen hatten – erst [dann], wenn der Sohn des Menschen von den Toten auferstanden sei. 10 Und sie hielten das Wort fest und disputierten miteinander, was das heiße: „von den Toten auferstehen“.

 

11 Und sie fragten ihn und sagten: „Die Schriftgelehrten sagen, dass Elia zuerst kommen müsse.“

12 Er antwortete und sagte zu ihnen: „In der Tat, Elia kommt zuerst und stellt alle Dinge wieder her. Und wie ist geschrieben in Bezug auf den Sohn des Menschen? Dass er vieles leiden und für nichts geachtet werden soll. 13 Jedoch sage ich euch, dass auch Elia gekommen ist, und sie taten ihm, was immer sie wollten, so wie über ihn geschrieben ist.“

 

14 Und als er zu den Jüngern kam, sah er eine zahlreiche Menge um sie her und Schriftgelehrte, wie sie mit ihnen disputierten. 15 Und die ganze Menge sah ihn sogleich und wurde in außerordentliches Staunen versetzt. Und sie liefen herbei und begrüßten ihn.

16 Und er fragte die Schriftgelehrten: „Worüber disputiert ihr mit ihnen?“

17 Einer aus der Menge antwortete:

„Lehrer“, sagte er, „ich brachte meinen Sohn zu dir. Er hat einen stummen Geist. 18 Und wo immer er ihn erfasst, zerrt er ihn [zu Boden]. Und er schäumt und knirscht mit seinen Zähnen. Und er wird dürr[529]. Und ich sagte deinen Jüngern, dass sie ihn austreiben sollten, und sie vermochten es nicht.“

19 Er gibt ihm zur Antwort*: „O ungläubiges Geschlecht! Bis wann soll[530] ich bei euch[531] sein? Bis wann soll[532] ich euch ertragen? – Bringt ihn zu mir.“

20 Und sie brachten ihn hin zu ihm. Und als der Geist ihn sah, zerrte er ihn[533] sogleich. Und er fiel zur Erde, und schäumend wälzte er sich.

21 Und er befragte dessen Vater: „Wie lange Zeit ist es, dass ihm dieses geschehen ist?“

Er sagte: „Von Kindheit an. 22 Und auch warf er ihn oft ins Feuer, auch ins Wasser, um ihn umzubringen. Jedoch wenn du etwas kannst, habe Erbarmen mit uns und hilf uns!“

23 Jesus sagte zu ihm: „Das ‘Wenn du [etwas] kannst’! – Zu glauben[534] [gilt es]! Alle Dinge sind möglich dem, der glaubt[535].“

24 Und sogleich rief der Vater des Kindes ‹laut› mit Tränen und sagte: „Ich glaube[536], Herr! Hilf meinem Unglauben!“[537]

25 Als Jesus sah, dass eine Menge zusammenlief, schalt er den unreinen Geist und sagte zu ihm: „Du stummer und tauber Geist, ich befehle dir: Fahre aus von ihm! Und fahre nicht mehr in ihn hinein!“

26 Und er schrie und zerrte ihn viel[538] und fuhr aus. Und er wurde wie ein Toter, sodass viele sagten: „Er ist gestorben.“

27 Aber Jesus griff ihn bei der Hand und richtete ihn auf. Und er stand auf.

28 Und als er in ein Haus gegangen war, befragten ihn seine Jünger für sich allein: „Dass wir ihn nicht austreiben konnten?“

29 Und er sagte zu ihnen: „Diese Art kann durch nichts ausfahren als nur durch Gebet und Fasten[539].“

 

30 Und sie gingen von dort weg und zogen ‹auf Nebenwegen› durch Galiläa. Und er wollte nicht, dass es jemand erfahre, 31 denn er lehrte seine Jünger.

Und er sagte zu ihnen: „Der Sohn des Menschen wird in Menschenhände ausgeliefert, und sie werden ihn töten. Und nachdem er getötet worden ist, wird er am dritten Tag auferstehen.“

32 Aber das Wort*, ‹das er sprach›, war ihnen fremd[540], und sie fürchteten sich[541], ihn zu fragen.

 

33 Und er kam nach Kapernaum, [in den Ort] hinein.

Und als er im Haus angelangt war, fragte er sie: „Was ‹überlegtet und› bespracht ihr unterwegs miteinander?“

34 Aber sie schwiegen, denn sie hatten auf dem Weg untereinander diskutiert, wer der Größere sei.

 

35 Und er setzte sich und rief die Zwölf, und er sagt zu ihnen: „Wenn jemand Erster sein will, soll er Letzter von allen und ein Diener aller sein.“

36 Und er nahm ein kleines Kind und stellte es in ihre Mitte; und er nahm es in die Arme und sagte zu ihnen: 37 „Wer immer eines von solchen[542] Kindlein aufnimmt auf meinen Namen hin[543], nimmt mich auf. Und wer irgend mich aufnimmt, nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich sandte.“

38 Johannes antwortete ihm: „Lehrer“, sagte er, „wir sahen jemanden, der uns nicht folgt, kraft deines Namens Dämonen austreiben, und wir wehrten ihm, weil er nicht uns folgt.“

39 Aber Jesus sagte: „Wehrt ihm nicht, denn es gibt nicht einen, der aufgrund meines Namens[544] eine Krafttat tun und bald [darauf] schlecht von mir reden können wird, 40 denn wer nicht gegen euch[545] ist, ist für euch; 41 denn wer immer euch einen Becher Wasser zu trinken gibt kraft meines Namens, weil ihr des Christus[546] seid – wahrlich – ich sage euch: Er wird seinen Lohn keineswegs verlieren.

42 Und wer immer einem der Kleinen, die an mich glauben, einen Fallstrick legt[547], ‹einen Anlass zum Anstoßen und Fallen gibt›, für den wäre es von Vorteil[548], wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde.

43 Und wenn deine Hand dir Anlass zum Fallen gibt, haue sie ab. Es ist besser für dich[549], als Krüppel in das Leben einzugehen, als mit den zwei Händen weg in die Hölle* zu gehen, in das unlöschbare Feuer, 44 wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. 45 Und wenn dein Fuß dir Anlass zum Anstoßen ‹und Fallen› gibt, haue ihn ab. Es ist besser für dich, als Lahmer[550] in das Leben einzugehen, als mit den zwei Füßen in die Hölle* geworfen zu werden, in das unlöschbare Feuer, 46 wo[551] ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. 47 Und wenn dein Auge dir Anlass zum Anstoßen ‹und Fallen› gibt, wirf es weg. Es ist besser für dich, einäugig in das Königreich Gottes einzugehen, als mit zwei Augen in die Feuerhölle* geworfen zu werden, 48 wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

49 Jeder wird nämlich mit Feuer gesalzen werden, und[552] jedes Opfer wird mit Salz gesalzen werden. 50 Das Salz ist trefflich. Wenn das Salz aber salzlos geworden ist, womit werdet ihr es würzen?[553] Habt ‹stets› Salz in euch selbst[554] und haltet ‹immerzu› Frieden untereinander!“

 

10 Und er macht sich von dort auf und geht durch [das Land] jenseits des Jordans in die Gebiete °Judäas. Und wieder kommen Mengen zusammen zu ihm hin[555]. Und er lehrte sie wieder, wie er gewohnt war.

2 Und es kamen Pharisäer zu [ihm] und fragten ihn: „Ist es einem Mann gestattet, sich von der Frau zu scheiden?“ – womit sie ihn versuchten[556].

3 Er antwortete und sagte zu ihnen: „Was gebot euch Mose?“

4 Sie sagten: „Mose erlaubte, einen Scheidebrief[557] zu schreiben und sich zu scheiden.“

5 Und Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Im Blick auf eure Herzenshärte schrieb er euch dieses Gebot. 6 Aber vom Anfang der Schöpfung her machte Gott sie als einen Männlichen und eine Weibliche.

7 ‘Deswegen wird ein Mann* seinen Vater und die Mutter verlassen, und er wird an seine Frau gefügt werden. 8 Und es werden die zwei zu einem Fleisch.’ {1Mo 2,24 n. d. gr. Üsg.}

So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. 9 Was also Gott zusammenfügte[558], soll ein Mensch nicht trennen.“

10 Und im Haus befragten seine Jünger ihn nochmals hierüber.

11 Und er sagt zu ihnen: „Wer irgend sich von seiner Frau scheidet und eine andere heiratet, begeht an ihr Ehebruch. 12 Und wenn eine Frau sich von ihrem Mann scheidet und mit einem anderen verheiratet wird, begeht sie Ehebruch.“

 

13 Und sie brachten ‹nach und nach› Kindlein zu ihm hin, damit er sie anrühre. Aber die Jünger schalten die, die sie hinbrachten.

14 Als Jesus es sah, war er unwillig und sagte zu ihnen: „Lasst die Kindlein zu mir kommen und wehrt ihnen nicht, denn solcher[559] ist das Königreich Gottes. 15 Wahrlich! Ich sage euch: Wer irgend das Königreich Gottes nicht annimmt wie ein kleines Kind, wird keinesfalls in dasselbe eingehen.“

16 Und er nimmt sie in die Arme, legt ihnen die Hände auf und segnet sie.

 

17 Und als er hinausging auf den Weg, lief einer herzu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: „Guter Lehrer, was soll ich tun, damit ich ewiges Leben erbe?“

18 Jesus sagte zu ihm: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer: Gott.

19 Die Gebote weißt du: Du sollst nicht Ehebruch begehen. Du sollst nicht töten[560]. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsches Zeugnis geben. Du sollst nicht berauben. Ehre ‹stets› deinen Vater und die Mutter.“ {Vgl. 2Mo 20,12ff.}

20 Er antwortete und sagte zu ihm: „Lehrer, in Bezug auf dieses alles hütete ich mich von meiner Jugend an.“

21 Jesus blickte ihn an und liebte ihn. Und er sagte zu ihm:

„Eines mangelt dir: Gehe hin; verkaufe, was du nur hast, und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Und komm her; nimm das Kreuz auf [dich] und folge mir[561]!“

22 Aber er war tieftraurig auf dieses Wort hin und ging betrübt weg, denn er hatte viele Besitztümer.

23 Und Jesus blickt umher und sagt zu seinen Jüngern: „Wie schwer werden die, die Gelder haben, in das Königreich Gottes eingehen!“

24 Aber die Jünger waren sehr erstaunt über seine Worte.

Jesus antwortet* wieder und sagt zu ihnen: „Kinder, wie schwer ist es für die, die sich auf Gelder verlassen, in das Königreich Gottes einzugehen! 25 Leichter ist es für ein Kamel, durch das Öhr der Nadel zu gehen, als dass ein Reicher in das Königreich Gottes eingehe.“

26 Sie erstaunten über die Maßen und sagten zueinander: „Und wer kann [dann] gerettet werden?“

27 Aber Jesus blickt sie an und sagt: „Bei Menschen ist es unmöglich, jedoch nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott.“

 

28 Petrus fing an, zu ihm zu sagen: „Siehe! Wir verließen alles und folgten dir.“

29 Jesus antwortete und sagte: „Wahrlich! Ich sage euch: Es gibt nicht einen, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Höfe[562] meinetwegen und der guten Botschaft wegen verließ, 30 der nicht Hundertfaches empfinge jetzt, in dieser Zeit, Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Höfe[563] – unter Verfolgungen – und in der kommenden Weltzeit* ewiges Leben. 31 Aber viele Erste werden Letzte sein, und die Letzten [werden] Erste [sein].“

 

32 Sie waren auf dem Weg, am Hinaufgehen nach Jerusalem. Und Jesus ging vor ihnen her. Und sie waren sehr erstaunt und folgten in Furcht.

Und wieder nahm er die Zwölf zu sich und fing an, ihnen zu sagen, was ihm bevorstand: 33 „Siehe! Wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohen Priestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert werden. Und sie werden ihn zum Tod verurteilen und werden ihn denen, die von den Völkern sind, ausliefern. 34 Und sie werden ihn verspotten und ihn geißeln und ihn anspucken und ihn töten. Und am dritten Tag wird er auferstehen.“

 

35 Und es treten zu ihm Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sagen: „Lehrer, wir wünschen, dass du für uns tust, was irgend wir bitten.“

36 Er sagte zu ihnen: „Was wünscht ihr, dass ich für euch tue?“

37 Sie sagten zu ihm: „Gib uns, dass wir in deiner Herrlichkeit einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen mögen.“

38 Jesus sagte zu ihnen: „Ihr wisst nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Becher trinken, den ich trinke, und mit der Taufe getauft werden, mit der ich getauft werde?“

39 Sie sagten ihm: „Wir können es.“

Jesus sagte zu ihnen: „In der Tat werdet ihr den Becher trinken, den ich trinke, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden. 40 Aber das Sitzen zu meiner Rechten und zur Linken zu geben, steht nicht mir zu, sondern denen, für die es bereitet ist, [wird es gegeben werden].“

41 Und als die Zehn es hörten, fingen sie an, über Jakobus und Johannes unwillig zu werden.

42 Aber Jesus rief sie heran, und er sagt zu ihnen: „Ihr wisst, dass die, die als Erstrangige der Völker gelten, sie beherrschen und die Großen Autorität über sie ausüben. 43 Unter euch wird[564] es aber nicht so sein, sondern wer irgend unter euch groß zu werden wünscht, wird[565] Diener[566] von euch sein, 44 und wer irgend von euch Erster zu werden wünscht, wird leibeigener Knecht von allen sein, 45 denn auch der Sohn des Menschen kam nicht, bedient zu werden, sondern zu dienen und seine Seele[567] zu geben als Lösegeld für viele.“

 

46 Und sie kommen nach Jericho. Und als er mitsamt seinen Jüngern und einer großen Menge aus Jericho hinauszog, saß Bartimäus[568], der Blinde, der Sohn des Timäus, bettelnd am Weg.

47 Und als er hörte, dass es Jesus, der Nazarener[569], war, fing er an, ‹laut› zu rufen und zu sagen: „Sohn Davids! Jesus! Erbarme dich meiner!“

48 Und viele schalten ihn, dass er schweigen solle.

Aber er rief viel mehr: „Sohn Davids, erbarme dich meiner!“

49 Und Jesus blieb stehen und sagte, man solle ihn rufen. Und sie rufen den Blinden:

„Sei guten Mutes!“, sagen sie zu ihm. „Steh auf! Er ruft dich.“

50 Er warf sein Oberkleid von sich, stand auf und kam hin zu Jesus.

51 Und Jesus antwortet* und sagt zu ihm: „Was wünschst du, dass ich für dich tun soll?“

Der Blinde sagte zu ihm: „Rabbuni[570], dass ich wieder sehe!“

52 Jesus sagte zu ihm: „Gehe hin! Dein Glaube hat dich gerettet.“

Und sogleich sah er wieder. Und er folgte Jesus auf dem Weg.

 

 

11 Und wie sie sich Jerusalem, Bethphage[571] und Bethanien[572] nahen, gegen den Berg der Olivenbäume hin, sendet er zwei seiner Jünger aus 2 und sagt zu ihnen: „Geht hin in das Dorf, das euch gegenüberliegt. Und sogleich, wenn ihr in dasselbe hineingeht, werdet ihr ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch kein Mensch gesessen hat. Bindet es los und führt es [her].

3 Und wenn jemand zu euch sagen sollte: ‘Warum tut ihr dieses?’ sagt: ‘Der Herr °bedarf seiner.’ Und er sendet es sogleich hierher.“

4 Sie gingen weg und fanden das Fohlen an die Tür angebunden, draußen auf der Durchzugsstraße. Und sie binden es los.

5 Und einige von denen, die dort standen, sagten zu ihnen: „Was tut ihr [da], dass ihr das Fohlen losbindet?“

6 Sie sagten es ihnen so, wie Jesus geboten hatte. Und sie gaben es ihnen ab. 7 Und sie führten das Fohlen hin zu Jesus.

Und sie legten ihm ihre Oberkleider auf, und er setzte sich auf es. 8 Viele breiteten ihre Oberkleider auf den Weg. Andere hieben Zweige von den Bäumen und breiteten sie auf den Weg. 9 Und die Vorangehenden und die Nachfolgenden riefen ‹laut›:

„Hosanna!“[573] Gelobt [sei] der, der kommt im Namen des Herrn! 10 Gelobt [sei] das Königreich unseres Vaters David, das im Namen des Herrn kommt! Hosanna in den höchsten ‹Höhen›!“

11 Und Jesus zog ein in Jerusalem und in die Tempelstätte. Und als er über alles umhergeblickt hatte, ging er, da es schon späte Stunde war, mit den Zwölfen nach Bethanien hinaus.

 

12 Und als sie am folgenden Tag von Bethanien hinausgegangen waren, hungerte ihn. 13 Und er sah von ferne einen Feigenbaum, der Blätter hatte, und ging hin, ob er demzufolge[574] etwas an ihm finden werde. Und als er zu ihm kam, fand er nichts als nur Blätter, denn es war nicht die Zeit der Feigen.

14 Und Jesus antwortete und sagte zu ihm[575]: „Nimmermehr soll jemand von dir Frucht essen, in Ewigkeit!“ Und seine Jünger hörten es.

 

15 Und sie kommen nach Jerusalem. Und Jesus trat in die Tempelstätte ein und fing an, die hinauszutreiben, die in der Tempelstätte verkauften und kauften. Und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenverkäufer stieß er um. 16 Und er ließ nicht zu, dass jemand ein Gerät ‹oder Gefäß› durch die Tempelstätte trug.

17 Und er lehrte und sagte zu ihnen: „Ist nicht geschrieben: ‘Mein Haus wird genannt werden ein Haus des Gebets für alle Völker’? {Jes 56,7} Ihr machtet es aber zu einer Räuberhöhle!“

18 Und die Schriftgelehrten und die Hohen Priester hörten es und suchten, wie sie ihn umbringen könnten, denn sie fürchteten ihn, weil die ganze Menge über seine Lehre in Staunen versetzt war.

19 Und wenn es Abend wurde, pflegte er zur Stadt hinauszugehen.

 

20 Und frühmorgens, als sie vorbeigingen, sahen sie den Feigenbaum, verdorrt von den Wurzeln an.

21 Petrus erinnert sich und sagt zu ihm: „Rabbi, sieh! Der Feigenbaum, den du verfluchtest, ist verdorrt!“

22 Jesus antwortet* und sagt zu ihnen: „Habt ‹stets› Glauben °an Gott! 23 – denn: Wahrlich! Ich sage euch: Wer irgend zu diesem Berge sagt: ‘Hebe dich empor und wirf dich ins Meer!’[576] und in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass das, was er sagt, geschieht, dem wird werden, was immer er sagt. 24 Deswegen sage ich euch: Alles, was irgend ihr im Gebet bittet,[577] glaubt[578] ‹immerzu›, dass ihr empfangt[579], und es wird euch werden. 25 Und wenn ihr steht und betet, vergebt[580], wenn ihr etwas gegen jemanden habt, damit auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Übertretungen vergebe. 26 Wenn ihr aber nicht vergebt, wird euer Vater, der in den Himmeln ist, eure Übertretungen auch nicht vergeben.“[581]

 

27 Und sie kommen wieder nach Jerusalem.

Und während er in der Tempelstätte geht, kommen die Hohen Priester und die Schriftgelehrten und die Ältesten hin zu ihm 28 und sagen zu ihm: „In welcher Autorität tust du diese Dinge, und wer gab dir diese Autorität, dass du diese Dinge tust?“

29 Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Ich werde euch auch um eine Sache befragen, und [ihr] antwortet mir; und ich werde euch sagen, in welcher Autorität ich diese Dinge tue: 30 Die Taufe des Johannes, war [sie] vom Himmel oder von Menschen? Antwortet mir.“

31 Und sie überlegten[582] miteinander und sagten: „Wenn wir sagen: ‘Vom Himmel’, wird er sagen: ‘Weshalb glaubtet ihr ihm also nicht?’ 32 Jedoch wenn wir sagen: ‘Von Menschen’, –“. Sie fürchteten das Volk, denn alle hielten Johannes dafür, dass er wirklich ein Prophet war.

33 Und sie antworten und sagen zu Jesus: „Wir wissen es nicht.“

Jesus antwortet* und sagt zu ihnen: „So sage ich euch auch nicht, in welcher Autorität ich diese Dinge tue.“

 

12 Und er fing an, in Gleichnissen zu ihnen zu sagen: „Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und setzte einen Zaun herum, und er grub einen Keltertrog und baute einen Turm. Und er verpachtete ihn an Winzer und reiste außer Landes.

2 Und zur bestimmten Zeit sandte er zu den Winzern einen leibeigenen Knecht, damit er von den Winzern empfange von der Frucht des Weinbergs. 3 Aber sie nahmen ihn, schlugen ihn und sandten ihn leer fort. 4 Und wieder sandte er einen anderen leibeigenen Knecht zu ihnen. Und den bewarfen sie mit Steinen und verwundeten ihn dabei am Kopf. Und sie sandten ihn verunehrt[583] fort. 5 Und wieder sandte er einen anderen, und den töteten sie, und viele andere: Die einen schlugen sie. Die anderen töteten sie.

6 Noch einen hatte er also, seinen geliebten Sohn: Als letzten sandte er auch ihn hin zu ihnen.

Und er sagte: ‘Sie werden vor meinem Sohn Achtung haben!’

7 Aber jene Winzer sagten zueinander: ‘Dieser ist der Erbe. Auf! Töten wir ihn, und das Erbe wird unser sein.’

8 Und sie nahmen ihn, töteten ihn und warfen ihn zum Weinberg hinaus.

9 Was wird also der Herr des Weinberges tun?“

„Er wird kommen und die Winzer umbringen und wird den Weinberg anderen geben.“

10 „Last ihr nicht diese Schrift?: ‘Der Stein, den die Bauenden verwarfen[584], dieser wurde zum Haupt[stein] der Ecke[585]. 11 Vom Herrn her wurde er dieses[586], und es[587] ist wunderbar in unseren Augen.’“ {Ps 118,22.23}

12 Und sie suchten, ihn zu greifen. Und sie fürchteten die Menge, denn sie merkten, dass er das Gleichnis auf sie hin gesagt hatte. Und sie ließen ihn und gingen davon.

 

13 Und sie senden einige der Pharisäer und der Herodianer[588] zu ihm hin, damit sie ihn bei einem Wort[589] fangen könnten.

14 Sie kommen und sagen zu ihm: „Lehrer, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und dich um niemanden kümmerst, denn du siehst nicht auf das Angesicht von Menschen, sondern du lehrst in Wahrheit den Weg Gottes.

Ist es gestattet, dem Kaiser Kopfsteuer zu geben oder nicht? Sollen wir sie geben oder nicht geben?“

15 Da er aber um ihre Heuchelei wusste, sagte er zu ihnen: „Was versucht ihr mich? Bringt mir einen Denar[590], damit ich [ihn] sehe.“

16 Sie brachten [einen].

Und er sagt zu ihnen: „Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift?“

Sie sagten ihm: „Des Kaisers.“

17 Und Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Gebt dem Kaiser ab, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“

Und sie verwunderten sich über ihn.

 

18 Und es kommen Sadduzäer zu ihm hin; die sagen, es gebe keine Auferstehung. Und sie befragten ihn:

19 „Lehrer“, sagten sie, „Mose schrieb uns: Wenn jemandes Bruder stirbt und eine Frau zurücklässt und keine Kinder hinterlässt, dass sein Bruder seine Frau nehmen und seinem Bruder Samen erwecken[591] solle.

20 Es waren sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau, und als er starb, hinterließ er keinen Samen. 21 Und der zweite nahm sie und starb, und auch er hinterließ keinen Samen und der dritte ebenso. 22 Und es nahmen sie die sieben und hinterließen keinen Samen. Als Letzte von allen starb auch die Frau. 23 In der Auferstehung, wenn sie auferstehen sollen, von welchem von ihnen wird sie die Frau sein? – denn die sieben hatten sie zur Frau.“

24 Und Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Irrt ihr nicht deswegen, weil ihr die Schriften nicht kennt[592] noch die Kraft Gottes? 25 – denn wenn sie von den Toten auferstehen, heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie [die] Boten, die in den Himmeln [sind].

26 Was aber die Toten betrifft, dass sie erweckt werden: Last ihr nicht im Buch Moses, bei dem Dornstrauch, wie Gott zu ihm sagte: ‘Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs’? {2Mo 3,6.15} 27 Er ist nicht der Gott von Toten, sondern Gott von Lebenden. Ihr irrt also sehr[593].“

 

28 Und es trat einer der Schriftgelehrten hinzu, der gehört hatte, wie sie miteinander disputierten, und der wusste, dass er ihnen trefflich geantwortet hatte, und befragte ihn: „Welches Gebot ist das erste von allen?“

29 Jesus antwortete ihm: „Das erste von allen Geboten [ist]: ‘Höre, Israel! Der Herr, unser Gott, ist ein Herr, 30 und du sollst* den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Denken und aus deiner ganzen Stärke.’ {Vgl. 5Mo 6,4.5.} Dieses ist das erste Gebot.

31 Und ein zweites ist ihm gleich: ‘Du sollst* deinen Nächsten[594] lieben wie dich selbst.’ {3Mo 19,18}

Größer als diese ist kein anderes Gebot.“

32 Und der Schriftgelehrte sagte zu ihm: „Trefflich, Lehrer! Nach der Wahrheit hast du gesprochen, dass Gott einer ist, und es ist kein anderer außer ihm. 33 Und ihn zu lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Stärke und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist mehr als alle Brandopfer und Opfer.“

34 Als Jesus sah, dass er verständig geantwortet hatte, sagte er zu ihm: „Du bist nicht fern vom Königreich Gottes.“

Und es wagte niemand, ihn noch ‹weiter› zu befragen.

 

35 Und Jesus antwortete und sagte, als er in der Tempelstätte lehrte: „Wie sagen die Schriftgelehrten, dass der Gesalbte Davids Sohn ist? 36 – denn David selbst sagte in dem Heiligen Geist: ‘Es sagte der Herr[595] zu meinem Herrn[596]: Sitze zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege[597] zum Schemel deiner Füße.’ {Ps 110,1}

37 David selbst nennt ihn also einen ‘Herrn’. Und woher ist er sein Sohn?“

Und die zahlreiche Menge hörte ihn gern.

 

38 Und in seinem Lehren sagte er zu ihnen: „Seht euch ‹stets› vor vor den Schriftgelehrten, die in langen Gewändern gehen wollen und Begrüßungen auf den Marktplätzen 39 und erste Sitze in den Synagogen und erste Plätze bei den Gastmählern ‹begehren›, 40 die die Häuser der Witwen verzehren und zum Vorwand[598] lange beten. Sie werden ein schwereres Gericht empfangen.“

 

41 Und Jesus setzte sich dem Schatzkasten gegenüber und schaute zu, wie die Menge Geld in den Schatzkasten einlegte. Und viele Reiche legten viel ein. 42 Und eine kam, eine arme Witwe, und legte zwei Lepta[599] ein. (Das ist ein Kodrantees[600].)

43 Und er rief seine Jünger herbei, und er sagt zu ihnen: „Wahrlich! Ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle, die in den Schatzkasten einlegten, 44 denn alle legten von ihrem Überfluss ein, aber diese legte von ihrem Mangel alles ein, so viel sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt[601].“

 

13 Und als er aus der Tempelstätte hinausgeht, sagt einer seiner Jünger zu ihm: „Lehrer, sieh! Was für Steine und was für Bauwerke!“

2 Und Jesus antwortete und sagte zu ihm: „Siehst du diese großen Bauwerke an? Keinesfalls wird gelassen werden Stein auf Stein, der nicht abgebrochen wird.“

3 Und als er am Berg der Olivenbäume saß, der Tempelstätte gegenüber, fragten ihn, [als sie] für sich alleine [waren], Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas: 4 „Sage uns: Wann wird das sein? Und was ist das Zeichen, wann dieses alles im Begriff ist, vollendet zu werden?“

5 Jesus antwortete ihnen und begann zu reden: „Seht ‹stets› zu, dass nicht jemand euch irreführe, 6 denn viele werden kommen ‹unter Berufung› auf meinen Namen[602] und sagen: ‘Ich bin’s!’ Und sie werden viele irreführen.

7 Wenn ihr aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hört, seid nicht beunruhigt[603], denn es muss geschehen. Jedoch [ist es] noch nicht das Ende, 8 denn es wird sich Volk gegen Volk erheben und Königreich gegen Königreich. Und es werden Beben sein an ‹verschiedenen› Orten, und Hungersnöte werden sein und Störungen[604]. Diese Dinge sind die Anfänge der Wehen.

9 Aber ihr, seht euch ‹stets vor›, denn sie werden euch an Hohe Räte* ausliefern und an Synagogen, und ihr werdet geschlagen werden. Und ihr werdet vor Statthalter und Könige gestellt werden meinetwegen, ihnen zu einem Zeugnis. 10 Und allen Völkern muss zuerst die gute Botschaft verkündet werden.

11 Wenn sie euch aber hinführen, um euch auszuliefern, seid nicht im Voraus in Sorge, was ihr reden sollt. Widmet dem nicht eure Aufmerksamkeit, sondern was immer euch in jener Stunde gegeben wird, das redet, denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Heilige Geist.

12 Es wird der Bruder den Bruder zum Tode ausliefern und der Vater das Kind. Und Kinder werden gegen Eltern aufstehen und sie zu Tode bringen. 13 Und ihr werdet gehasst sein bei allen wegen meines Namens. Aber der, der bis zum Ende Ausdauer bewahrt haben wird, der wird gerettet werden.

 

14 Aber wenn ihr den Gräuel der Verwüstung[605], von dem von Daniel, dem Propheten, geredet wurde, werdet hingestellt[606] sehen, wo er nicht [stehen] sollte – wer liest, bedenke es –, dann sollen die in Judäa in die Berge fliehen. 15 Der, der auf dem Dach [ist], steige nicht hinab in das Haus, gehe auch nicht hinein, etwas aus seinem Haus zu holen. 16 Und der, der ins Feld [gegangen] ist, kehre nicht um, sein Oberkleid zu holen. 17 Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! 18 Betet[607], dass[608] eure Flucht nicht im Winter geschehe, 19 denn jene Tage werden eine Bedrängnis sein, eine solche, die seit Anfang der Schöpfung, die Gott schuf, bis jetzt nicht geschehen ist und keinesfalls geschehen wird.

20 Und wenn der Herr die Tage nicht kurz machen[609] würde, würde kein Fleisch gerettet. Jedoch der Erwählten wegen, die er erwählte, machte er die Tage kurz.

21 Wenn dann jemand zu euch sagt: ‘Siehe! Hier ist der Gesalbte!’ oder: ‘Siehe! Dort!’, glaubt es nicht, 22 denn es werden falsche Gesalbte[610] und falsche Propheten auftreten und werden Zeichen und Wunder darbieten, um irrezuführen, wenn möglich, auch die Erwählten. 23 Ihr aber, seht euch ‹stets vor›! Siehe! Ich habe euch alles zuvor gesagt.

24 Jedoch in jenen Tagen, nach jener Bedrängnis, wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Lichtschein nicht geben, 25 und die Sterne des Himmels werden herabfallen, und die Kräfte in den Himmeln werden ins Wanken versetzt werden.

26 Und dann werden sie[611] den Sohn des Menschen sehen, kommend in Wolken mit viel Kraft und Herrlichkeit. 27 Und dann wird er seine Boten senden, und er wird seine Erwählten versammeln von den vier Winden[612], vom Ende[613] der Erde bis zum Ende des Himmels.

 

28 Von dem Feigenbaum lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, merkt ihr, dass der Sommer nahe ist. 29 So merkt[614] auch ihr, sobald ihr dieses geschehen seht, dass es[615] nahe vor den Türen ist. 30 Wahrlich! Ich sage euch: Auf keinen Fall wird dieses Geschlecht[616] vergehen[617], bis dieses alles geschehen sein wird. 31 Der Himmel und die Erde[618] werden vergehen, aber meine Worte vergehen auf keinen Fall[619].

 

32 Aber um jenen Tag und die Stunde weiß niemand – auch nicht die Boten, die im Himmel sind, auch nicht der Sohn – außer dem Vater. 33 Seht euch ‹stets vor›! Wacht ‹stets› und betet ‹immerfort›, denn ihr wisst nicht, wann der Zeitpunkt ist.

34 [Es ist] wie ein Mensch, der außer Landes reiste, sein Haus verließ und seinen leibeigenen Knechten die Vollmacht gab und einem jeden seine Tätigkeit [zuwies] und dem Türhüter gebot, dass er wache. 35 Wacht also ‹stets›, denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob abends oder um Mitternacht oder um den Hahnenschrei[620] oder frühmorgens[621], 36 damit er nicht ‹etwa›, sollte er plötzlich kommen, euch schlafend finde. 37 Was ich aber euch sage, sage ich allen: Wacht ‹immerfort›!“

 

 

14 Es war nach zwei Tagen das Passa und [das Fest] der ungesäuerten [Brote][622]. Und die Hohen Priester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List greifen und töten könnten.

2 Aber sie sagten: „Nicht am Fest, damit nicht etwa ein Tumult des Volkes sein wird.“

 

3 Und als er in Bethanien war, im Haus Simons, des Aussätzigen, kam, während er [zu Tisch] lag, eine Frau, die ein Alabasterfläschchen mit Salböl von echter, sehr kostbarer Narde hatte. Und sie zerbrach das Alabasterfläschchen und goss es über sein Haupt.

4 Es waren aber einige bei sich selbst unwillig und sagten: „Wozu ist diese Vergeudung[623] des Salböls geschehen? 5 – denn dieses hätte für mehr als dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben werden können.“

Und sie fuhren sie an.

6 Aber Jesus sagte: „Lasst sie! Was bereitet ihr ihr Mühe? Sie tat ein edles Werk an mir. 7 Die Armen habt ihr nämlich allezeit bei euch, und wann immer ihr wollt, könnt ihr ihnen wohltun. Mich habt ihr aber nicht allezeit. 8 Was sie hatte, setzte sie ein[624]: Sie salbte im Voraus meinen Leib zum Begräbnis. 9 Wahrlich! Ich sage euch: Wo immer diese gute Botschaft in die ganze Welt [getragen und] verkündet werden wird, wird auch von dem geredet werden, was diese tat, zu ihrem Gedenken.“

 

10 Und Judas, der Iskariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohen Priestern, um ihn an sie ‹zu verraten und› auszuliefern. 11 Die freuten sich, als sie es hörten, und versprachen, ihm Geld zu geben. Und er suchte, wie er ihn zu gelegener Zeit ausliefern könnte.

 

12 Und am ersten Tag der ungesäuerten [Brote], als man das Passa schlachtete, sagen seine Jünger zu ihm: „Wohin willst du, dass wir gehen und Vorbereitung treffen, damit du das Passa essen kannst?“

13 Und er sendet zwei seiner Jünger und sagt zu ihnen: „Geht hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der einen Tonkrug Wasser trägt. Folgt ihm!

14 Und wo irgend er hineingehen mag, [dort] sprecht zu dem Hausherrn: ‘Der Lehrer sagt: Wo ist das Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passa essen kann?’

15 Und er selbst wird euch einen großen, mit Polstern belegten bereitstehenden Obersaal[625] zeigen. Dort bereitet für uns zu.“

16 Und seine Jünger gingen hinaus und kamen in die Stadt und fanden es so, wie er ihnen gesagt hatte. Und sie bereiteten das Passa vor.

 

17 Und als es Abend geworden war, kommt er mit den Zwölfen.

18 Und als sie [zu Tisch] lagen und aßen, sagte Jesus: „Wahrlich! Ich sage euch: Einer von euch wird mich ‹verraten und› ausliefern, [einer], der mit mir isst.“

19 Sie fingen an, betrübt zu werden und einer nach dem anderen zu ihm zu sagen: „Ich?!“, und ein anderer: „Ich?!“

20 Er antwortete und sagte zu ihnen: „Einer von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel eintaucht. 21 Der Sohn des Menschen geht dahin, ja, so wie über ihn geschrieben ist, aber wehe jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen ausgeliefert[626] wird! Es wäre für jenen Menschen besser[627], wenn er nicht geboren worden wäre.“

 

22 Und während sie aßen, nahm Jesus Brot, lobte, brach und gab ihnen und sagte: „Nehmt! Esst! Dieses ist mein[628] Leib.“

23 Und er nahm den Becher, dankte und gab ihnen. Und sie tranken alle davon.

24 Und er sagte zu ihnen: „Dieses ist[629] mein Blut, das des neuen Bundes[630], das für viele vergossen wird. 25 Wahrlich! Ich sage euch, dass ich auf keinen Fall mehr trinken werde von dem Erzeugnis des Weinstocks, bis zu jenem Tag, wenn ich es aufs Neue trinke im Königreich Gottes.“

26 Und als sie eine Hymne gesungen hatten, gingen sie hinaus Richtung Berg der Olivenbäume.

 

27 Und Jesus sagt zu ihnen: „In dieser Nacht werdet ihr alle an mir Anstoß nehmen, ‹stolpern und zu Fall kommen›, denn es ist geschrieben: ‘Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden.’ {Vgl. Sach 13,7.}

28 Nachdem ich jedoch erweckt sein werde, werde ich euch voran nach Galiläa gehen.“

29 Aber Petrus sagte zu ihm: „Wenn auch alle Anstoß nehmen werden, so doch nicht ich!“

30 Und Jesus sagt zu ihm: „Wahrlich! Ich sage dir: Du wirst heute, in dieser Nacht, ehe ein Hahn zweimal[631] kräht[632], mich dreimal verleugnen.“

31 Aber er sagte in sehr überschwänglicher Weise [noch] mehr: „Wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich auf keinen Fall verleugnen.“

Ebenso sprachen auch alle.

 

32 Und sie kommen an ein Grundstück, dessen Name Gethsemane[633] [ist], und er sagt zu seinen Jüngern: „Setzt euch hier, bis ich gebetet habe!“

33 Und er nimmt Petrus und Jakobus und Johannes zu sich. Und er fing an, sehr bestürzt und geängstigt zu sein.

34 Und er sagt zu ihnen: „Meine Seele ist sehr, sehr betrübt[634], bis zum Tod[635]. Bleibt hier und wacht[636]!“

35 Und er ging ein wenig weiter und fiel auf die Erde. Und er betete, dass[637], wenn es möglich sei, die Stunde an ihm vorübergehe.

36 Und er sagte: „Abba! Vater![638] Es ist dir alles möglich. Führe diesen Becher an mir vorüber. Doch nicht, was ich will, sondern was du [willst].“

37 Und er kommt und findet sie schlafend.

Und er sagt zu Petrus: „Simon, du schläfst? Warst du nicht imstande, eine Stunde zu wachen? 38 Wacht und betet[639], damit[640] ihr nicht in Versuchung hineingeratet! Der Geist ist bereitwillig, ja, aber das Fleisch ist schwach.“

39 Und wieder ging er weg und betete und sagte dasselbe Wort.

40 Und als er zurückkehrte, fand er sie wiederum schlafend, denn ihre Augen waren beschwert. Und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten.

41 Und er kommt zum dritten Mal.

Und er sagt zu ihnen: „Ihr schlaft vollends und ruht euch aus.“[641]

 

„Das °Erwartete ist da! Die Stunde ist gekommen. Siehe! Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder ausgeliefert. 42 Steht auf! Lasst uns gehen! Siehe! Der, der mich ‹verrät und› ausliefert, hat sich genaht.“

43 Und sogleich, während er noch redet, kommt Judas, der einer von den Zwölfen ist, und mit ihm eine zahlreiche Menge mit Schwertern und Stöcken, von den Hohen Priestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten her.

44 Der, der ihn ‹verriet und› auslieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: „Der, den ich küssen werde, er ist es. Greift ihn und führt ihn sicher ab!“

45 Und er kommt, geht sogleich hin zu ihm und sagt: „Rabbi! Rabbi!“, und er küsste ihn herzlich[642].

46 Sie legten ihre Hände an ihn und griffen ihn.

47 Aber einer, jemand von den Dabeistehenden, zog das Schwert und schlug den leibeigenen Knecht des Hohen Priesters und hieb ihm das Ohr ab.

48 Und Jesus antwortete ihnen und sagte: „Wie gegen einen Räuber zogt ihr aus, mit Schwertern und Stöcken, mich festzunehmen.[643] 49 Täglich war ich bei euch[644] in der Tempelstätte und lehrte, und ihr grifft mich nicht. Jedoch, damit die Schriften erfüllt werden –.“

50 Und sie verließen ihn alle und flohen.

51 Und einer, ein gewisser junger Mann, der ein Leinentuch um den bloßen[645] [Leib] geworfen hatte, folgte ihm. Und es greifen ihn die jungen Männer. 52 Aber er ließ das Leinentuch zurück und floh unbekleidet[646] von ihnen.

 

53 Und sie führten Jesus ab, hin zum Hohen Priester. Und es kommen bei ihm alle Hohen Priester und Ältesten und Schriftgelehrten zusammen.

54 Und Petrus folgte ihm von ferne bis hinein in den Hof des Hohen Priesters. Und er saß mit den verantwortlichen Dienern zusammen und wärmte sich, zum Licht[647] hin ‹gewandt›.

 

55 Die Hohen Priester und der ganze Hohe Rat* suchten Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen. Und sie fanden keines, 56 denn viele legten falsches Zeugnis gegen ihn ab, und die Zeugnisse waren nicht gleich.

57 Und einige standen auf, legten falsches Zeugnis gegen ihn ab und sagten:

58 „Wir hörten ihn sagen: ‘Ich werde dieses Tempelheiligtum, das mit Händen gemacht ist, abbrechen, und innerhalb von drei Tagen werde ich ein anderes, das nicht mit Händen gemacht ist, bauen.’“

59 Und auch so war ihr Zeugnis nicht gleich.

60 Und der Hohe Priester stand auf, ‹trat› in die Mitte und fragte Jesus: „Hast du keine Antwort[648] [auf] das, was diese gegen dich zeugen?“

61 Aber er schwieg und antwortete nichts.

Der Hohe Priester fragte ihn wieder und sagt zu ihm: „Bist du der Gesalbte[649], der Sohn des Gelobten?“

62 Jesus sagte: „Ich bin es. Und ihr werdet den Sohn des Menschen sehen, sitzend zur Rechten der Kraft und kommend mit den Wolken des Himmels.“[650]

63 Da zerriss der Hohe Priester seine Kleider, und er sagt: „Was haben wir noch Zeugen nötig? 64 Ihr hörtet die Lästerung. Was meint ihr?“

Sie verurteilten ihn alle: Er sei des Todes schuldig.

65 Und etliche fingen an, ihn anzuspucken und sein Angesicht zu verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: „Weissage!“[651]

Und die verantwortlichen Diener[652] versetzten ihm Schläge.

 

66 Und während Petrus unten im Hof ist, kommt eine von den Mägden des Hohen Priesters 67 und sieht Petrus sich wärmen.

Und sie blickt ihn an und sagt: „Auch du warst mit dem Nazarener Jesus.“

68 Er leugnete und sagte: „Ich weiß nicht, noch ist mir bekannt, was du sagst.“

Und er ging hinaus, nach draußen, in den Vorhof. Und ein Hahn °krähte.

69 Und als die Magd ihn wieder sah, fing sie an, zu den Dabeistehenden zu sagen: „Der ist [einer] von ihnen.“

70 Aber er leugnete wieder.

Und nach kurzem sagten wiederum die Dabeistehenden zu Petrus: „Wahrlich! Du bist einer von ihnen, denn du bist auch ein Galiläer, und dein Reden[653] ist gleich.“

71 Aber er fing an, sich zu verfluchen und zu schwören: „Ich weiß nicht [von] diesem Menschen, von dem ihr redet!“

72 Und ein Hahn krähte °zum zweiten Mal. Und Petrus erinnerte sich an das Wort* Jesu, das[654] er ihm gesagt hatte: „Ehe ein Hahn °zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen“, und bedachte es: Und er weinte.

 

15 Und sogleich, am frühen Morgen, nachdem die Hohen Priester mit den Ältesten und Schriftgelehrten und dem ganzen Hohen Rat* eine Ratssitzung gehalten und Jesus gebunden hatten, führten sie ihn ab und lieferten ihn an Pilatus aus.

2 Und Pilatus fragte ihn: „Bist du der König der Juden?“

Er antwortete und sagte zu ihm: „Du sagst es.“

3 Und die Hohen Priester klagten ihn vieler Dinge an.

4 Pilatus fragte ihn wiederum: „Antwortest du nichts?“, sagte er. „Sieh, wie vieles sie gegen dich zeugen!“

5 Aber Jesus antwortete gar nichts mehr, sodass sich Pilatus verwunderte.

 

6 Jeweils zum Fest pflegte er ihnen einen Gefangenen freizulassen, wen immer sie sich erbaten. 7 Es war [einer], Barabbas[655], mit den Mitaufrührern gefangen genommen worden, welche in dem Aufruhr einen Mord begangen hatten. 8 Und die Menge schrie hinauf und fing an, sich zu erbitten, [dass er tue], so wie er ihnen [bisher] immer zu tun pflegte.

9 Pilatus antwortete und sagte zu ihnen: „Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freilasse?“ 10 – denn er merkte ‹allmählich›, dass die Hohen Priester ihn aus Neid ausgeliefert hatten.

11 Aber die Hohen Priester wiegelten die Menge auf, dass er ihnen vielmehr den Barabbas freilassen sollte.

12 Pilatus antwortete wieder und sagte zu ihnen: „Was wollt ihr also, dass ich mit dem tue, den ihr ‘König der Juden’ nennt?“

13 Aber sie schrien wiederum: „Kreuzige ihn!“

14 Pilatus sagte zu ihnen: „Was tat er denn Übles?“

Aber sie schrien noch viel mehr: „Kreuzige ihn!“

15 Pilatus beschloss, die Menge zufriedenzustellen, und ließ ihnen Barabbas frei. Und Jesus, nachdem er ihn hatte geißeln lassen, überlieferte er, dass er gekreuzigt werde.

 

16 Die Soldaten führten ihn ab in das Innere des Palastes (das ist das Prätorium*), und sie rufen die ganze Truppe zusammen. 17 Und sie ziehen ihm Purpur an und flechten eine Dornenkrone und setzen sie ihm auf.

18 Und sie fingen an, ihn zu begrüßen: „Freue dich*, König der Juden!“

19 Und sie schlugen ihm mit einem Rohrstock auf das Haupt und spuckten ihn an, beugten die Knie und huldigten ihm. 20 Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm das Purpur aus und zogen ihm die eigenen Oberkleider an.

 

Und sie führen ihn hinaus, damit sie ihn kreuzigen. 21 Und sie zwingen einen Vorübergehenden, einen gewissen Simon, einen Kyrenier, der [gerade] von einer ländlichen Gegend[656] kam, den Vater des Alexander und des Rufus, dass er ihm sein Kreuz trage. 22 Und sie bringen ihn an die Stätte Golgotha (was übersetzt ‘Ort des Schädels’ heißt). 23 Und sie gaben ihm mit Myrrhe gewürzten Wein zu trinken, aber er nahm ihn nicht. 24 Und sie kreuzigen ihn und verteilten seine Oberkleider unter sich und werfen das Los über sie, [um zu bestimmen,] wer sich was nehmen dürfe.

25 Es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten.

26 Und die Aufschrift seiner Anklage war angeschrieben: „Der König der Juden.“

27 Und zusammen mit ihm kreuzigen sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken, 28 und es wurde die Schrift erfüllt, die sagt: „Und er wurde unter die Gesetzlosen[657] gerechnet.“ {Jes 53,12}

29 Und die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten den Kopf und sagten: „Ha! Der du das Tempelheiligtum abbrichst und in drei Tagen aufbaust, 30 rette dich selbst und steige herab vom Kreuz!“

31 Gleicherweise spotteten auch die Hohen Priester mit den Schriftgelehrten untereinander und sagten: „Andere rettete er. Sich selbst kann er nicht retten! 32 Der Gesalbte, der König Israels, steige nun herab vom Kreuz, damit wir sehen und glauben!“

Auch die, die mit ihm gekreuzigt waren, beschimpften ihn.

33 Als die sechste Stunde gekommen war, entstand Finsternis über die ganze °Erde bis zur neunten Stunde.

34 Und zur neunten Stunde rief Jesus mit großer, ‹lauter› Stimme: „Eloi! Eloi! Lemá sabachthani?“ (was übersetzt[658] heißt: „Mein Gott! Mein Gott! Warum[659] hast du mich verlassen?“)

35 Und einige von den Dabeistehenden, die es hörten, sagten: „Siehe! Er ruft Elia!“

36 Und einer lief, füllte einen Schwamm mit saurem Wein, steckte ihn auf einen Rohrstab und gab ihm zu trinken und sagte: „Lasst [das]! Wir wollen sehen, ob Elia kommt, ihn herabzunehmen!“

37 Aber Jesus entließ einen großen, ‹lauten› Ruf und hauchte aus[660].

38 Und der Vorhang des Tempelheiligtums wurde zerrissen in zwei [Stücke], von oben her bis unten.

39 Als der Centurio[661], der ihm gegenüber dabeistand, sah, dass er so rief und aushauchte, sagte er: „Wahrlich! Dieser Mensch war Gottes Sohn!“

40 Es waren [da] auch Frauen, die von ferne zuschauten. Unter ihnen waren auch Maria von Magdala und Maria, des Jakobus, des Kleinen[662], und Joses Mutter, und Salome, 41 die ihm auch, als er in Galiläa war, gefolgt waren und ihm gedient hatten, und viele andere, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren.

 

42 Und als es schon Abend geworden war – es war nämlich Rüsttag[663] (das ist der Vorsabbat) –, 43 kam Josef, der von Arimathäa, ein vornehmer Ratsherr, der auch selbst auf das Königreich Gottes wartete. Und er wagte es und ging zu Pilatus hinein und erbat sich den Leib Jesu. 44 Pilatus verwunderte sich, dass er bereits tot sei. Und er rief den Centurio herbei und fragte ihn, ob er schon lange gestorben sei. 45 Und als er es von dem Centurio erfahren hatte, schenkte er Josef den Leib. 46 Und [der] kaufte Leinentuch, nahm ihn herab, wickelte ihn in das Leinentuch und legte ihn nieder in einem Grab, das aus [dem] Felsen gehauen war. Und er wälzte einen Stein hin an die Tür des Grabes. 47 Maria von Magdala und Maria, die [Mutter] des Joses, schauten zu, wohin er gelegt wurde.

 

16 Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, [die Mutter] des Jakobus, und Salome Gewürze[664], damit sie hingingen und ihn salbten. 2 Und sie kommen sehr früh am ersten [Tag] der Woche[665] zum Grab. Die Sonne[666] war aufgegangen.

3 Und sie sagten zueinander: „Wer wird uns den Stein von der Tür des Grabes wegwälzen?“

4 Und als sie aufblicken, sehen sie, dass der Stein weggewälzt ist. Er war nämlich sehr groß. 5 Und sie gingen in das Grab hinein und sahen zur Rechten einen jungen Mann sitzen, umkleidet mit einem weißen langen Gewand, und sie waren bestürzt.

6 Aber er sagt zu ihnen: „Seid nicht bestürzt. Ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten. Er wurde erweckt. Er ist nicht hier. Sieh! – die Stätte, wo sie ihn hinlegten! 7 Geht jedoch hin. Sagt seinen Jüngern – auch Petrus –, dass er euch nach Galiläa vorausgeht. Dort werdet ihr ihn sehen, so wie er es euch sagte.“

8 Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab. Zittern und Entsetzen hatte sie [ergriffen]. Und sie sagten niemandem[667] etwas, denn sie fürchteten sich.

 

9 °Nachdem er frühmorgens am ersten [Tag] der Woche auferstanden war, erschien er zuerst der Maria von Magdala, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. 10 Jene ging hin und gab denen Bericht, die mit ihm ‹gewesen und› gekommen[668] waren und am Trauern und Weinen waren. 11 Und als jene hörten, dass er lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie nicht.

12 Nach diesem offenbarte er sich in anderer Gestalt Zweien von ihnen unterwegs, als sie ins Ländliche gingen. 13 Und jene gingen [von dort] weg und gaben Bericht den anderen. Auch jenen glaubten sie nicht.

14 Hernach offenbarte er sich ihnen, den Elfen, als sie [zu Tisch] lagen, und er machte ihnen Vorwürfe [wegen] ihres Unglaubens und ihrer Herzenshärte, dass sie denen, die ihn als den Auferweckten gesehen hatten, nicht geglaubt hatten.

15 Und er sagte zu ihnen: „Geht hin in die ganze Welt und verkündet die gute Botschaft der ganzen Schöpfung[669]! 16 Wer glaubte[670] und getauft wurde,[671] wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubte,[672] wird verurteilt werden.

17 Diese Zeichen werden denen, die glaubten, mitfolgen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, in neuen Sprachen reden, 18 Schlangen aufheben. Und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen gar keinen Schaden antun. Kranken werden sie die Hände auflegen, und es wird trefflich mit ihnen werden.“

19 Der Herr nun, nachdem er zu ihnen geredet hatte, wurde in den Himmel aufgenommen, ja[673], und er setzte sich zur Rechten Gottes. 20 Aber jene gingen aus und verkündeten überall, während der Herr mitwirkte und das Wort festmachte durch die darauf folgenden[674] Zeichen.

 

Amen.

 


 

Die gute Botschaft nach Lukas

 

1 Nachdem nun viele es unternahmen, eine Erzählung der Reihe nach wiederzugeben über die Ereignisse ‹und Angelegenheiten›, die unter uns zur Erfüllung gekommen sind, 2 so wie es uns die überlieferten, die von Anfang an Augenzeugen und °verantwortliche Diener° des Wortes wurden, 3 schien es auch mir angebracht, nachdem ich allem von Grund auf[675] mit Sorgfalt nachgegangen war, es für dich, vornehmster Theophilus, in geordneter Reihenfolge zu schreiben, 4 damit du die Zuverlässigkeit der Worte[676] erkennst, über die du unterwiesen wurdest.

 

5 Es geschah in den Tagen des Herodes, des Königs von Judäa: Es ‹war› ein gewisser Priester namens Zacharias, aus der Tagesabteilung[677] des Abia, und seine Frau war von den Töchtern Aarons, ihr Name war Elisabet. 6 Beide waren gerecht vor Gott. Sie wandelten ohne Tadel in allen Geboten und Rechtssatzungen des Herrn. 7 Und sie hatten kein Kind, deshalb, weil Elisabet unfruchtbar war; und beide waren an ihren Tagen ‹weit› vorgeschritten[678].

8 Es geschah, als er in der Ordnung seiner Tagesabteilung vor Gott den priesterlichen Dienst versah, 9 dass ihn nach der Sitte des Priesteramtes das Los traf, in das Tempelheiligtum des Herrn zu gehen, um zu räuchern. 10 Und zur Stunde des Räucherns betete das gesamte Volk draußen ‹anhaltend›. 11 Da erschien ihm ein Bote[679] des Herrn, der zur Rechten des Rauchopferaltars stand. 12 Und als Zacharias [ihn] sah, wurde er in Schrecken[680] versetzt und Furcht überfiel ihn.

13 Aber der Bote sagte zu ihm: „Fürchte dich nicht, Zacharias, weil dein Flehen erhört wurde. Und Elisabet, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären. Und du sollst* ihm den Namen Johannes geben. 14 Und er wird dir Freude und Jubel sein; und viele werden sich über seine Geburt freuen, 15 denn er wird groß sein vor dem Herrn. Und Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken. Und noch im Schoße seiner Mutter wird er mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. 16 Und viele von den Söhnen Israels wird er zur Umkehr zu dem Herrn, ihrem Gott, bringen. 17 Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft des Elia, um die Herzen von Vätern zu den Kindern zu kehren und im Unglauben Ungehorsame zur einsichtigen Gesinnung der Gerechten, um dem Herrn ein hergestelltes Volk zu bereiten.“

18 Und Zacharias sagte zu dem Boten: „Wie soll ich das [er]kennen? – denn ich bin ein alter Mann, und meine Frau ist an ihren Tagen ‹weit› vorgeschritten.“

19 Und der Bote antwortete und sagte zu ihm: „Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich wurde gesandt, zu dir zu reden und dir dieses als gute Botschaft zu sagen. 20 Und – siehe! – du wirst schweigend sein[681] und nicht reden können bis zu dem Tag, da dieses geschehen sein wird, dafür dass du nicht glaubtest meinen Worten, welche werden erfüllt werden zu ihrer Zeit.“

21 Und das Volk wartete auf Zacharias. Und sie wunderten sich, da er im Tempelheiligtum verzog. 22 Als er aber herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden. Und sie erkannten, dass er im Tempelheiligtum ein Gesicht gesehen hatte. Und er gab ihnen ‹wiederholt› Handzeichen und blieb stumm.

 

23 Und es geschah, als die Tage seines Dienstes[682] erfüllt waren, ging er weg zu seinem Haus. 24 Nach diesen Tagen empfing Elisabet, seine Frau.

Und sie zog sich selbst fünf Monate zurück[683] mit den Worten: 25 „So hat mir der Herr getan in den Tagen, in denen er darauf sah, wegzunehmen meine Schmach bei den Menschen.“

 

26 Im sechsten Monat wurde der Bote[684] Gabriel von Gott in eine Stadt Galiläas namens Nazaret gesandt, 27 zu einer Jungfrau, die einem Mann namens Josef angelobt war, aus dem °Hause Davids. Und der Name der Jungfrau war Maria.

28 Und der Bote trat ein, [trat] zu ihr hin und sagte: „Freue dich*, Begnadete![685] Der Herr [ist] mit dir, du Gesegnete unter den Frauen.“

29 Als sie ihn sah, wurde sie sehr beunruhigt über sein Wort und überlegte, was für eine Art von Gruß das wohl sei.

30 Und der Bote sagte zu ihr: „Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast bei Gott Gnade gefunden, 31 und – siehe! – du wirst im Mutterleibe empfangen und einen Sohn gebären und ihm den Namen Jesus geben. 32 Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Und Gott, der Herr, wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben. 33 Und er wird ‹als König› herrschen über das Haus Jakobs [bis] in Ewigkeit*, und seines Königreiches wird kein Ende sein.“

34 Maria sagte zu dem Boten: „Wie wird das sein, da ich einen Mann nicht kenne?“

35 Und der Bote antwortete und sagte zu ihr: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Sohn Gottes genannt werden. 36 Und – siehe! – Elisabet, deine Verwandte, auch sie hat einen Sohn empfangen in ihrem Alter. Und dieser ist der sechste Monat für sie, die unfruchtbar genannt wird, 37 weil bei Gott keine Sache[686] unmöglich sein wird.“

38 Maria sagte: „Siehe, [ich bin] die leibeigene Magd des Herrn! Es möge mir geschehen nach deinem Wort*.“

Und der Bote ging von ihr weg.

 

39 Maria machte sich in diesen Tagen auf und zog mit Eile in das Bergland, in eine Stadt Judas. 40 Und sie ging hinein in das Haus des Zacharias und grüßte die Elisabet. 41 Und es geschah, als Elisabet den Gruß der Maria hörte, hüpfte das Kleinkind in ihrem [Mutter]schoß; und Elisabet wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt.

42 Und sie rief mit großer, ‹lauter› Stimme und sagte: „Gesegnet [bist] du unter den Frauen, und gesegnet [ist] die Frucht deines [Mutter]schoßes! 43 Und woher [geschieht] mir dieses, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?, 44 denn – siehe! – wie die Stimme deines Grußes in meine Ohren kam, hüpfte das Kleinkind vor[687] Jubelfreude in meinem [Mutter]schoß. 45 Und eine Selige [ist] sie, die geglaubt hat, denn sie werden eine Erfüllung haben – die Dinge, die von dem Herrn her zu ihr geredet worden sind!“

46 Und Maria sagte: „Meine Seele macht den Herrn groß, 47 und mein Geist jubelte Gott, meinem Retter, zu, 48 weil er hinblickte auf die Niedrigkeit seiner leibeigenen Magd, denn – siehe! – von nun an[688] werden mich alle Geschlechter eine Selige nennen, 49 weil der Mächtige an mir große Dinge tat. Und heilig ist sein Name. 50 Und seine Barmherzigkeit [gilt] von Geschlecht zu Geschlecht[689] denen, die ihn fürchten.

51 Er übte Macht mit seinem Arm. Er zerstreute die, die im Denken ihres Herzens hochmütig waren. 52 Er holte Mächtige vom Thron[690] herab, und er erhöhte Niedrige. 53 Hungrige füllte er mit guten Dingen, und Reiche sandte er leer weg. 54 Er nahm sich Israels, seines Knechtes, an, um der Barmherzigkeit zu gedenken 55 – so wie er zu unseren Vätern sprach, zu Abraham und seinem Samen, – in Ewigkeit.“

56 Maria blieb etwa drei Monate bei ihr. Und sie kehrte zurück in ihr Haus.

 

57 Für Elisabet erfüllte sich die Zeit, dass sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn. 58 Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr seine Barmherzigkeit an ihr groß gemacht hatte, und sie freuten sich mit ihr.

59 Und es geschah: Am achten Tag kamen sie, das Kindlein zu beschneiden. Und sie nannten es nach dem Namen seines Vaters Zacharias.

60 Und seine Mutter antwortete: „Nein, sondern er soll Johannes genannt werden“, sagte sie.

61 Und sie sagten zu ihr: „Es gibt nicht einen in deiner Verwandtschaft, der mit diesem Namen genannt wird.“

62 Und sie gaben seinem Vater Handzeichen: wie er wolle, dass er genannt werde.

63 Und er erbat sich ein Täfelchen und schrieb die Worte: „Johannes ist sein Name.“

Und alle verwunderten sich.

64 Auf der Stelle wurde sein Mund aufgetan – und seine Zunge, und er redete und lobte Gott. 65 Und es kam Furcht über alle, die um sie her wohnten, und im ganzen Bergland von Judäa wurden alle diese Dinge[691] besprochen. 66 Und alle, die es hörten, nahmen es sich zu Herzen[692]:

„Was wird dann [wohl] dieses Kindlein sein?“, sagten sie.

Und die Hand des Herrn war mit ihm.

 

67 Und Zacharias, sein Vater, wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt und weissagte.

68 Er sagte: „Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, weil er sein Volk heimsuchte und [ihm] eine Erlösung bereitete. 69 Und er richtete uns ein Rettungshorn[693] auf im Hause Davids, seines Knechtes, 70 ‹demgemäß›, wie er redete durch den Mund seiner heiligen Propheten, die seit [Anbeginn] der Weltzeit [waren]: 71 Rettung von unseren Feinden und von der Hand aller, die uns hassen, 72 um Barmherzigkeit zu erweisen an unseren Vätern und seines heiligen Bundes zu gedenken, 73 des Eides, den er dem Abraham, unserem Vater, schwor, uns zu geben, 74 dass wir, aus der Hand unserer Feinde befreit, ohne Furcht ihm ‹den aufgetragenen› verehrenden Dienst erweisen ‹sollten› 75 in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm alle Tage unseres Lebens.

76 Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden, denn du wirst vor dem Angesicht des Herrn hergehen, seine Wege zu bereiten, 77 um seinem Volk Kenntnis des Heils zu geben in Vergebung ihrer Sünden, 78 wegen der inneren Regungen der Barmherzigkeit unseres Gottes, mit denen uns heimsuchte der Aufgang aus der höchsten Höhe, 79 um denen zu scheinen, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, und unsere Füße zu lenken auf den Weg des Friedens.“

 

80 Das Kindlein wuchs und wurde mächtig im Geist. Und er war in den einsamen[694] Gegenden bis zum Tag seines öffentlichen Auftretens vor Israel.

 

2 Es geschah in jenen Tagen, [dass] eine Verordnung vom Kaiser Augustus ausging: Das ganze Weltreich sollte eingeschrieben werden. 2 Diese Einschreibung[695], eine erste, geschah, als Kyrenius °eine führende Stellung in Syrien innehatte. 3 Und es gingen alle hin, um eingeschrieben zu werden, jeder in die eigene Stadt.

4 Auch Josef von Galiläa, aus der Stadt Nazaret, ging hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, welche Bethlehem[696] heißt, weil er aus dem Hause und dem Geschlecht[697] Davids war, 5 um sich einzuschreiben zusammen mit Maria, der ihm angetrauten[698] Frau, die [hoch]schwanger war.

6 Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren Sohn, den erstgeborenen, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in die Futterkrippe, weil im Wohnraum[699] für sie nicht Platz war.

 

8 In jener Gegend waren Hirten, die auf dem Felde wohnten und nachts bei ihrer Herde Wache hielten. 9 Und – siehe! – ein Bote[700] des Herrn ‹trat hin und› stand bei ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie. Und sie fürchteten sich sehr[701].

10 Und der Bote sagte zu ihnen: „Fürchtet euch nicht, denn – siehe! – ich sage euch eine gute Botschaft von großer Freude[702], welche dem ganzen Volk sein wird, 11 weil euch heute ein Retter geboren wurde in der Stadt Davids! Er ist der Gesalbte[703], der Herr! 12 Und dieses ist euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kleinkind finden, in Windeln gewickelt, das in einer Futterkrippe liegt.“

13 Und plötzlich war da zusammen mit dem Boten eine große Anzahl des himmlischen Heeres, die Gott pries und sagte: 14 „Ehre[704] [sei] Gott in den höchsten ‹Höhen›! – und auf der Erde Friede, in Menschen[705] [sein] °Wohlgefallen!“

15 Und es geschah, als die Boten von ihnen in den Himmel fuhren, da sagten die Männer – die Hirten – zueinander: „Lasst uns doch hindurchziehen bis nach Bethlehem und dieses Wort* sehen, ‹diese Sache›, die geschehen ist, die der Herr uns bekannt werden ließ.“

16 Und sie beeilten sich, kamen und fanden beide, Maria und Josef, und das Kleinkind, das in der Futterkrippe lag. 17 Als sie [das] gesehen hatten, gaben sie ‹überallhin› Kunde über das Wort*, das ihnen über dieses Kindlein gesagt worden war. 18 Und alle, die es hörten, verwunderten sich über das, was von den Hirten zu ihnen geredet worden war. 19 Aber Maria behielt alle diese Worte* [und] bewegte sie in ihrem Herzen.

20 Und die Hirten kehrten wieder um, verherrlichten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, dementsprechend wie zu ihnen geredet worden war.

 

21 Und als acht Tage erfüllt wurden[706], um ihn [dann] zu beschneiden, wurde ihm der Name ‘Jesus’ gegeben, der von dem Boten genannt worden war, ehe er im [Mutter]schoß empfangen worden war.

 

22 Und als sich nach dem Gesetz Moses die Tage ihrer Reinigung erfüllten, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, ‹um› ihn dem Herrn darzustellen[707] 23 (so, wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist: „Alles Männliche, das den Mutterleib durchbricht, soll dem Herrn heilig genannt werden“ {2Mo 13,2.12}) 24 und ein Opfer zu geben nach dem, was im Gesetz des Herrn gesagt ist: „ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben“. {3Mo 12,8}

25 Und – siehe – es war in Jerusalem ein Mensch namens Symeon. Und dieser Mensch war gerecht und von gewissenhafter Haltung, der auf den Trost Israels wartete. Und der Heilige Geist war auf ihm. 26 Und es war ihm von dem Heiligen Geist die Weisung erteilt worden, dass er den Tod nicht sehen werde, ehe er den Gesalbten des Herrn gesehen habe. 27 Und er kam durch den Geist[708] in die Tempelstätte. Und als die Eltern das Kindlein Jesus hereinbrachten, um mit ihm nach der Gewohnheit des Gesetzes zu tun, 28 empfing auch er ihn in seine Arme und lobte Gott und sagte:

29 „Nun entlässt du, unumschränkter Herrscher, deinen leibeigenen Knecht nach deinem Wort* in Frieden, 30 weil meine Augen dein Heil sahen, 31 das du bereitetest vor dem Angesicht aller Völker, 32 ein Licht zur Offenbarung*[709] derer, die von den Völkern sind, und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel.“

33 Josef und seine Mutter verwunderten sich über das, was über ihn geredet wurde.

34 Symeon segnete sie, und er ‹richtete sich› an Maria, seine Mutter, und sagte: „Siehe! Dieser ist zu einem Fallen und einem Aufstehen vieler in Israel gesetzt worden und zu einem Zeichen, dem widersprochen werden wird 35 (aber auch durch deine Seele wird ein Schwert[710] durchgehen), auf dass die Überlegungen aus vielen Herzen enthüllt werden.“

 

36 Und es war eine Prophetin Anna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser. Diese war an Tagen weit vorgeschritten[711], nachdem sie von ihrer Jungfrauschaft an sieben Jahre mit einem[712] Mann gelebt hatte. 37 Und sie war eine Witwe, etwa[713] vierundachtzig Jahre lang[714], die nicht von der Tempelstätte wich und mit Fasten und Flehen den aufgetragenen[715] Dienst erwies Nacht und Tag. 38 Und zu eben dieser Stunde trat sie herzu und bekannte dem Herrn ‹Lob[716]› und sprach über ihn zu allen, die in Jerusalem auf Erlösung warteten.

39 Und nachdem sie alles nach dem Gesetz des Herrn vollendet hatten[717], kehrten sie nach Galiläa zurück in ihre Stadt Nazaret.

 

40 Das Kindlein wuchs und wurde mächtig im Geist, erfüllt mit Weisheit. Und Gottes Gnade war auf ihm.

 

41 Und alljährlich pflegten seine Eltern nach Jerusalem zu ziehen – zum Passafest. 42 Und als er zwölf Jahre alt geworden war, gingen sie nach der Sitte des Festes hinauf nach Jerusalem. 43 Und als sie die Tage vollendet hatten, blieb, während sie zurückkehrten, der Knabe Jesus in Jerusalem zurück. Und Josef und seine Mutter merkten es nicht. 44 In der Meinung, er sei bei der Reisegesellschaft, kamen sie eine Tagesreise weit. Und sie suchten ihn bei den Verwandten und Bekannten. 45 Und als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem um und suchten ihn. 46 Es geschah, dass sie ihn nach drei Tagen[718] in der Tempelstätte fanden: Er saß mitten unter den Lehrern und hörte ihnen zu und befragte sie. 47 Alle, die ihn hörten, staunten über sein Verständnis und seine Antworten. 48 Und als sie ihn sahen, waren sie überrascht.

Und seine Mutter sagte zu ihm: „Kind, warum handeltest du so an uns? Siehe! Dein Vater und ich suchten dich mit Schmerzen.“

49 Und er sagte zu ihnen: „Was [ist es], dass ihr mich suchtet?[719] Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, das meines Vaters ist?“

50 Und sie, sie verstanden das Wort* nicht, das er zu ihnen redete. 51 Und er ging hinab mit ihnen und kam nach Nazaret. Und er war ihnen untergeordnet. Seine Mutter bewahrte alle diese Worte* in ihrem Herzen.

 

52 Und Jesus nahm ‹stets› zu an Weisheit und [Wachstums]reife und an Gnade bei Gott und Menschen.

 

 

3 Im fünfzehnten Jahr der Regierung[720] des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter[721] von Judäa war und Herodes[722] Vierfürst[723] von Galiläa und sein Bruder Philippus Vierfürst des ituräischen und trachonitischen Landgebietes und Lysanias Vierfürst von Abilene, 2 unter dem Hohenpriestertum von Annas und Kajaphas, geschah das Wort* Gottes zu Johannes[724], dem Sohn des Zacharias, in der Wüste. 3 Und er kam in die ganze Umgegend des Jordans und verkündete eine Taufe der Buße* zur[725] °Vergebung der Sünden, 4 wie geschrieben ist im Buch der Worte Jesajas, des Propheten, der sagt:

„Stimme eines Rufenden in der Wüste: ‘Bereitet den Weg des Herrn! Macht seine Pfade gerade[726]! 5 Jedes Tal wird ausgefüllt und jeder Berg und Hügel erniedrigt ‹und eingeebnet› werden, und das Krumme wird gerade und die holprigen [Wege] zu ebenen Wegen werden, 6 und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen.’“ {Jes 40,3–5}

7 Er sagte also zu den Mengen, die hinausgingen, von ihm getauft zu werden: „Schlangenbrut! Wer deutete euch an, dem bevorstehenden Zorn zu entfliehen? 8 Bringt also Früchte, die der Buße würdig sind, und fangt nicht an, bei euch selbst zu sagen: ‘Wir haben Abraham zum Vater’, denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken. 9 Auch ist schon die Axt an die Wurzel[727] der Bäume gelegt. Jeder Baum also, der nicht edle Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.“

10 Und die Mengen fragten ihn und sagten: „Was sollen* wir also tun?“

11 Er antwortet und sagt zu ihnen: „Wer zwei Leibhemden hat, soll dem Anteil geben, der keines hat, und wer Nahrungsmittel hat, tue gleicherweise.“

12 Es kamen auch Zolleinnehmer[728], um getauft zu werden, und sie ‹richteten sich› an ihn:

„Lehrer“, sagten sie, „was sollen* wir tun?“

13 Er sagte zu ihnen: „Zieht nicht mehr ein, als euch angeordnet worden ist.“

14 Es fragten ihn auch Soldaten und sagten: „Und wir, was sollen* wir tun?“

Und er sagte zu ihnen: „Erpresst niemanden[729]. Klagt niemanden fälschlich an und begnügt euch mit eurem Sold.“

15 Aber als das Volk in Erwartung war und alle sich in ihren Herzen über Johannes Gedanken machten, ob er nicht der Gesalbte[730] sein könnte, 16 antwortete Johannes und sagte allen: „Ich taufe euch mit Wasser, ja, aber es kommt der, der stärker ist als ich, dessen Schuhriemen zu lösen ich nicht wert bin. Er wird euch taufen in dem Heiligen Geist und Feuer. 17 Dessen Worfschaufel[731] ist in seiner Hand; und er wird seine Tenne durchsäubern und wird den Weizen in seine Scheune sammeln, aber die Spreu wird er verbrennen mit unlöschbarem Feuer.“

18 Ja, auch mit vielen anderen [Worten] rief er also das Volk auf [und] sagte ihm gute Botschaft.

 

19 Aber Herodes, der Vierfürst, der von ihm zurechtgewiesen wurde wegen der Herodias, der Frau seines Bruders, und wegen alles Bösen, das Herodes getan hatte, 20 fügte zu allem auch dieses hinzu, dass er Johannes im Gefängnis einschloss.

 

21 Es geschah, als das ganze Volk getauft wurde und Jesus getauft wurde und betete, wurde der Himmel geöffnet, 22 und der Heilige Geist stieg in leiblicher Gestalt nieder auf ihn, gleichwie eine Taube, und eine Stimme geschah aus dem Himmel, die sagte: „Du bist mein geliebter Sohn. An dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“

 

23 Und er, Jesus, war, als er anfing, °etwa dreißig[732] Jahre alt; er war (wie man meinte[733], ein Sohn Josefs) des Eli, 24 des Matthat, des Levi, des Melchi, des Janna, des Josef, 25 des Mattathias, des Amos, des Nah-um, des Esli, des Naggai, 26 des Ma-ath, des Mattathias, des Seme-i, des Josef, des Juda, 27 des Joannas, des Resa, des Serubbabel[734], des Salathiel[735], des Neri, 28 des Melchi, des Addi, des Kosam, des Elmodam, des Eer, 29 des Joses, des Elieser, des Jore-im, des Matthat, des Levi, 30 des Symeon, des Juda, des Josef, des Jonan, des Eljakim, 31 des Meleas, des Ma-inan, des Mattatha, des Nathan, des David, 32 des Jesse[736], des Obed, des Boas[737], des Salmon, des Naasson, 33 des Aminadab, des Aram, des Esrom, des Perez[738], des Juda, 34 des Jakob, des Isa-ak, des Abra-am[739], des Thara[740], des Nachor, 35 des Seruch, des Raga-u, des Phaleg[741], des Eber, des Sala, 36 des Kainan°, des Arphachsad, des Sem, des Noah, des Lamech, 37 des Mathusala, des Enoch[742], des Jared, des Malele-el, des Kainan, 38 des Enos, des Seth, des Adam, Gottes.

 

4 Jesus, voll des Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde durch den Geist in die Wüste geführt 2 ‹für› vierzig Tage, und er wurde vom Teufel versucht. Und er aß nichts in jenen Tagen, und als sie zu Ende kamen, hungerte ihn zuletzt.

3 Und der Teufel sagte zu ihm: „Wenn du Gottes Sohn bist, sage diesem Stein, dass er Brot werde.“

4 Und Jesus antwortete ihm und sagte: „Es ist geschrieben: ‘Nicht von Brot allein wird der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das von Gott ‹gesprochen ist›.’“ {5Mo 8,3}

5 Und der Teufel führte ihn hinauf auf einen hohen Berg und zeigte ihm in einem Augenblick alle Königreiche des Weltreiches.

6 Und der Teufel sagte zu ihm: „Dir werde ich alle diese Vollmacht und ihre Herrlichkeit geben, weil sie mir übergeben ist, und wem irgend ich will, gebe ich sie. 7 Wenn du also vor mir huldigst[743], wird alles dein sein.“

8 Und Jesus antwortete ihm und sagte: „Gehe weg, hinter mich, Satan! Es ist geschrieben: ‘Du sollst* dem Herrn, deinem Gott, huldigen[744] und ihm allein ‹den ihm zukommenden› verehrenden Dienst erweisen.’“ {Vgl. 5Mo 6,13; 10,20.}

9 Und er führte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf den Flügel der Tempelstätte und sagte zu ihm: „Wenn du der Sohn Gottes bist, wirf dich von hier hinab, 10 denn es ist geschrieben: ‘Er wird seinen Boten[745] deinethalben Befehl erteilen, dich zu bewahren’, 11 und: ‘Auf Händen werden sie dich tragen[746], damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest.’“ {Ps 91,11.12}

12 Und Jesus antwortete und sagte zu ihm: „Es ist gesagt: ‘Du sollst* den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen[747].’“ {5Mo 6,16}

13 Und als der Teufel mit aller Versuchung zu Ende war, stand er von ihm ab bis zu einer gelegenen Zeit. 14 Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes zurück nach Galiläa.

 

Und die Nachricht von ihm ging aus durch die ganze Umgegend hin. 15 Und er lehrte in ihren Synagogen, verherrlicht von allen. 16 Und er kam nach Nazaret, wo er aufgezogen worden war.

Und nach seiner Gewohnheit ging er am Sabbattag[748] in die Synagoge, und er stand auf, um zu lesen. 17 Und es wurde ihm das Buch[749] des Propheten Jesaja gereicht. Nachdem er das Buch aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben war:

18 „Der Geist des Herrn ist auf mir, deswegen, weil er mich salbte, den Armen gute Botschaft zu sagen. Er hat mich gesandt, zu heilen die, deren Herz zerbrochen ist, Gefangenen Erlassung zu verkünden und Blinden, dass sie wieder sehen dürfen, Zerbrochene als Freigelassene zu entsenden[750] 19 [und] zu verkünden das angenehme Jahr des Herrn.“ {Jes 61,1.2}

20 Und nachdem er das Buch zusammengerollt und dem verantwortlichen Diener zurückgegeben hatte, setzte er sich. Und aller Augen in der Synagoge waren unverwandt auf ihn gerichtet.

21 Er fing an, zu ihnen zu sagen: „Heute ist diese Schrift in euren Ohren erfüllt worden.“

22 Und alle gaben ihm Zeugnis und verwunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund ausgingen, und sie sagten: „Ist dieser nicht der Sohn Josefs?“

23 Er sagte zu ihnen: „Ihr werdet zweifelsohne dieses Gleichnis zu mir sagen: ‘Arzt, heile dich selbst! Alles, von dem wir hörten, dass es in Kapernaum geschah, tue auch hier in deiner Vaterstadt!’“

24 Aber er sagte: „Wahrlich! Ich sage euch: Kein Prophet ist angenehm[751] in seiner Vaterstadt. 25 In Wahrheit aber sage ich euch: Es gab in Israel viele Witwen in den Tagen des Elia, als der Himmel verschlossen wurde für drei Jahre und sechs Monate, als eine große Hungersnot über das ganze Land kam. 26 Und zu keiner von ihnen wurde Elia geschickt, sondern nur nach Sarepta [im Gebiet] von Sidon, hin zu einer Frau, einer Witwe. 27 Und viele Aussätzige waren zur Zeit des Propheten Elisa in Israel, und keiner von ihnen wurde gereinigt, sondern nur Naeman[752], der Syrer.“

28 Und alle in der Synagoge wurden mit Grimm erfüllt, als sie dieses hörten. 29 Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn bis zum Hochrand[753] des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. 30 Aber er ging durch ihre Mitte hindurch und zog weiter.

 

31 Und er kam hinab nach Kapernaum, einer Stadt von Galiläa, und lehrte sie am Sabbat. 32 Und sie waren in Erstaunen über seine Lehre, weil sein Wort mit Vollmacht war.

33 Und in der Synagoge war ein Mensch, der einen unreinen Geist hatte, einen Dämon[754], und er schrie auf mit großer, ‹lauter› Stimme:

34 „Heh!“, sagte er, „Was haben wir mit dir zu tun[755], Jesus, Nazarener? Kamst du, uns zu verderben? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes.“

35 Und Jesus schalt ihn und sagte: „Verstumme[756] und fahre aus von ihm!“

Und der Dämon schleuderte ihn in die Mitte; und er fuhr von ihm aus, ohne ihm Schaden angetan zu haben. 36 Und es kam Schrecken über alle.

Und sie redeten zusammen und sagten untereinander: „Was ist das für ein Wort, dass er mit Vollmacht und Kraft den unreinen Geistern befiehlt, und sie fahren aus?“

37 Und die Kunde von ihm ging aus in jeden Ort der Umgegend.

 

38 Von der Synagoge machte er sich auf und kam in das Haus Simons. Die Schwiegermutter Simons war von starkem Fieber befallen, und sie ersuchten ihn ihretwegen. 39 Und er stellte sich hin [und beugte sich] über sie, gebot dem Fieber ‹nachdrücklich›, und es verließ sie. Auf der Stelle stand sie auf und diente ihnen[757].

40 Als die Sonne unterging, brachten alle, die an mancherlei Krankheiten Leidende hatten, sie zu ihm hin. Jedem Einzelnen von ihnen legte er die Hände auf, und er heilte sie.

41 Auch fuhren Dämonen von vielen aus; die schrien und sagten: „Du bist der Gesalbte, der Sohn Gottes!“

Und er schalt sie und ließ sie nicht reden, weil sie wussten, dass er der Gesalbte war.

 

42 Als es Tag geworden war, ging er aus und zog hin an einen einsamen[758] Ort. Und die Mengen suchten ihn ‹anhaltend›, und sie gelangten[759] zu ihm. Und sie hielten ihn auf, dass er nicht von ihnen weg fortzöge.

43 Aber er sagte zu ihnen: „Auch den anderen Städten muss ich die gute Botschaft vom Königreich Gottes sagen, weil ich dazu gesandt bin.“

44 Und er verkündete ‹eine Zeitlang› in Galiläas[760] Synagogen.

 

 

5 Es geschah, als die Menge zu ihm drängte, das Wort Gottes zu hören, da stand er an dem See Genezaret. 2 Und er sah zwei Schiffe am See liegen. Die Fischer waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen ihre Netze ab. 3 Nachdem er in eines der Schiffe eingestiegen war, das Simon gehörte, ersuchte er ihn, ein wenig vom Land weg hinauszufahren. Und er setzte sich und lehrte die Mengen vom Schiff aus.

4 Als er zu reden aufgehört hatte, ‹richtete er sich› an Simon und sagte: „Fahre hinaus auf die Tiefe und lasst eure Netze zum Fang hinab!“

5 Und Simon antwortete und sagte zu ihm: „Meister, die ganze Nacht hindurch haben wir gearbeitet und nichts bekommen. Aber auf dein Wort* hin werde ich das Netz hinablassen.“

6 Und als sie das getan hatten, umschlossen sie eine große Menge Fische, und ihr Netz riss. 7 Und sie winkten den Teilhabern[761] im anderen Schiff, zu kommen und mit anzufassen. Sie kamen, und sie füllten beide Schiffe, sodass sie[762] ‹anfingen› zu sinken[763].

8 Als Simon Petrus [das] gesehen hatte, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sagte: „Geh hinaus[764], weg von mir, weil ich ein sündiger Mann bin, Herr.“ 9 – denn Schrecken hatte ihn umfasst und alle, die mit ihm waren, über dem Fischfang, den sie zusammenbekommen hatten, 10 gleicherweise auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Simons Gefährten waren.

Und Jesus sagte, zu Simon ‹gewandt›: „Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du einer sein, der Menschen fängt[765].“

11 Und nachdem sie die Schiffe ans Land gebracht hatten, verließen sie alles und folgten ihm[766].

 

12 Es geschah, als er in einer der Städte war, – siehe – [da war] ein Mann voll Aussatz. Und als er Jesus sah, fiel er nieder auf das Angesicht, bat ihn flehentlich und sagte:

„Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen!“

13 Und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sagte: „Ich will. Sei gereinigt!“ Und sogleich wich der Aussatz von ihm.

14 Und er gab ihm Anweisung, es niemandem zu sagen: „– sondern gehe hin, zeige dich dem Priester und bringe in Verbindung mit deiner Reinigung dar, so wie Mose es befahl, ihnen zu einem Zeugnis.“

 

15 Das Wort über ihn breitete sich mehr aus, und es kamen zahlreiche* Mengen zusammen, zu hören und von ihm geheilt zu werden von ihren Schwachheiten. 16 Aber er selbst pflegte die Zurückgezogenheit in den einsamen[767] Gegenden und war im Gebet.

 

17 Und es geschah an einem der Tage, da war er am Lehren. Und es saßen da Pharisäer und Gesetzeslehrer, die aus jedem Dorf von Galiläa und Judäa und aus Jerusalem gekommen waren. Und Kraft des Herrn war [da], dass er sie heilte. 18 Und – siehe – Männer, die einen auf einer Liegematte [liegenden] Menschen tragen! Der war gelähmt. Und sie suchten, ihn hineinzutragen und vor ihn zu legen. 19 Und da sie wegen der Menge nicht fanden, auf welchem [Weg] sie ihn hineinbringen sollten, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn mit dem Tragbett durch die Ziegel hinab in die Mitte vor Jesus.

20 Und als er ihren Glauben sah, sagte er zu ihm: „Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.“

21 Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu überlegen und sagten:

„Wer ist dieser, der Lästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein?“

22 Aber Jesus erkannte ihre Überlegungen, antwortete und sagte, zu ihnen ‹gewandt›: „Was überlegt ihr in euren Herzen? 23 Was ist leichter, zu sagen: ‘Dir sind deine Sünden vergeben’, oder zu sagen: ‘Stehe auf und gehe!’? 24 Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben“, sagte er zu dem Gelähmten: „Dir sage ich: Stehe auf! Nimm dein Tragbett auf und ziehe hin in dein Haus.“

25 Und auf der Stelle stand er vor ihnen auf, hob auf, worauf er gelegen hatte, und ging weg in sein Haus, Gott verherrlichend. 26 Und Entsetzen ergriff alle, und sie verherrlichten Gott.

Und sie wurden mit Furcht erfüllt und sagten: „Wir sahen heute Außerordentliches!“

27 Nach diesem ging er hinaus.

 

Und er sah sich einen Zolleinnehmer an – namens Levi, der an der Zollstätte saß.

Und er sagte zu ihm: „Folge mir!“

28 Und er ließ alles zurück, stand auf und folgte ihm.

29 Und Levi machte ihm ein großes Mahl in seinem Haus. Und es war eine zahlreiche Menge von Zolleinnehmern und anderen, die mit ihnen [zu Tisch] lagen. 30 Und es murrten ihre[768] Schriftgelehrten und die Pharisäer gegen seine Jünger[769]:

„Weshalb esst und trinkt ihr mit den Zolleinnehmern und Sündern?“, sagten sie.

31 Und Jesus ‹richtete sich› an sie, antwortete und sagte: „Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die, denen es übel geht. 32 Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.“

 

33 Sie ‹wandten sich› an ihn und sagten: „Weshalb fasten die Jünger des Johannes oft und verrichten flehentliche Bitten, gleicherweise auch die der Pharisäer, aber die deinigen essen und trinken?“

34 Er sagte zu ihnen: „Könnt ihr die ‘Söhne[770] des Hochzeitssaals’[771] zum Fasten anhalten, während der Bräutigam bei ihnen ist? 35 Es werden aber auch Tage kommen, in denen der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird; dann, in jenen Tagen, werden sie fasten.“

 

36 Auch sagte er ein Gleichnis zu ihnen: „Niemand setzt ein Stück Stoff[772] von einem neuen Kleid auf ein altes Kleid. Anderenfalls zerreißt er auch das neue, und [das Stoffstück] vom neuen stimmt nicht überein mit dem alten.

37 Und niemand tut neuen, ‹frischen› Wein in alte Schläuche. Sonst wird der neue[773] Wein die Schläuche zerreißen[774], und er selbst wird verschüttet werden, und die Schläuche werden zerstört werden. 38 Sondern neuen Wein muss man in neuartige Schläuche tun. So werden beide erhalten.

39 Und niemand, der alten getrunken hat, will sogleich neuen, denn er sagt: ‘Der alte ist bekömmlicher’.“

 

6 Es geschah am °zweiten ‘ersten Sabbat’: Er zog durch die Saaten, und seine Jünger rupften die Ähren, rieben [sie] mit den Händen und aßen.

2 Aber einige von den Pharisäern sagten zu ihnen: „Was tut ihr, was nicht gestattet ist, am Sabbat zu tun?“

3 Und Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Last ihr auch das nicht, was David tat, als ihn hungerte, ihn und die, die bei ihm waren? 4 – wie er in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote[775] nahm und aß und auch denen gab, die bei ihm waren? – [die Schaubrote], die doch nicht gestattet sind zu essen als nur den Priestern allein?“

5 Und er sagte zu ihnen: „Der Sohn des Menschen ist Herr auch des Sabbats.“

 

6 Auch an einem anderen Sabbat geschah es, dass er in die Synagoge hineinging und lehrte. Und dort war ein Mensch, dessen rechte Hand verdorrt war. 7 Aber die Schriftgelehrten und die Pharisäer beobachteten ihn, ob er am Sabbat heilen werde, damit sie eine Anklage gegen ihn fänden. 8 Aber er wusste um ihre Überlegungen.

Und er sagte zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: „Stehe [auf und stelle dich] in die Mitte!“

Und er stand auf und stellte sich [dort hin].

9 Da sagte Jesus zu ihnen: „Ich werde euch etwas fragen: Ist es gestattet, am Sabbat Gutes zu tun oder Übles zu tun, eine Seele[776] zu retten oder zu töten[777]?“

10 Und nachdem er sie sich alle ringsum angesehen hatte, sagte er zu ihm: „Strecke deine Hand aus!“

Er machte es so. Und seine Hand wurde wiederhergestellt, gesund wie die andere. 11 Aber sie wurden mit Unverstand erfüllt und besprachen miteinander, was sie wohl Jesus tun könnten.

 

12 Es geschah in diesen Tagen: Er ging hinaus ins Berg[land], um zu beten, und brachte die Nacht zu im Gebet mit Gott[778]. 13 Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu [sich]. Und er wählte von ihnen zwölf, die er auch Apostel[779] nannte: 14 Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus[780], 15 Matthäus und Thomas, Jakobus, den [Sohn] des Alphäus[781], und Simon, genannt Eiferer[782], 16 Judas, den [Sohn][783] des Jakobus, und Judas Iskariot[784], der auch zum Verräter wurde.

 

17 Und als er mit ihnen niedergestiegen war, stellte er sich auf einen ebenen Platz; auch eine Menge seiner Jünger und eine große Anzahl des Volkes [war da] von ganz Judäa und Jerusalem und von der Küste von Tyrus und Sidon, die kamen, ihn zu hören und geheilt zu werden von ihren Krankheiten, 18 auch die von unreinen Geistern Geplagten. Und sie wurden geheilt. 19 Und die ganze Menge suchte ihn anzurühren, weil eine Kraft von ihm ausging und alle heilte.

20 Und er hob seine Augen auf über seine Jünger hin und sagte:

„Selige [seid ihr] Armen: Das Königreich Gottes gehört euch. 21 Selige [seid ihr], die ihr nun hungert: Ihr werdet gesättigt werden. Selige [seid ihr], die ihr jetzt weint: Ihr werdet lachen. 22 Selige seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und wenn sie euch absondern und beschimpfen und euren Namen als böse verwerfen des Menschensohnes wegen. 23 Freut euch über jenen Tag und hüpft, denn – siehe! – euer Lohn ist groß im Himmel; denn genauso handelten ihre Väter an den Propheten.

24 Doch wehe euch, den Reichen: Ihr habt ‹bereits› euren ‹ganzen› Trost! 25 Wehe euch, die ihr satt[785] seid: Ihr werdet hungern! Wehe euch, die ihr nun lacht: Ihr werdet trauern und weinen! 26 Wehe [euch], wenn alle Menschen von euch wohl reden, denn genauso handelten ihre Väter gegenüber den falschen Propheten.

27 Euch jedoch, die ihr hört, sage ich: Liebt[786] eure Feinde. Tut wohl[787] denen, die euch hassen. 28 Segnet[788], die euch fluchen. Betet[789] für die, die euch beleidigend behandeln. 29 Dem, der dich auf die Wange schlägt, biete auch die andere dar; und dem, der dir das Oberkleid nimmt, verwehre auch das Leibhemd nicht. 30 Gib aber[790] jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück. 31 Und so, wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollten, gleicherweise tut auch ihr ihnen. 32 Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, was für Gunst fällt euch zu? – denn auch die Sünder lieben diejenigen, die sie lieben. 33 Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für Gunst fällt euch zu? – denn auch die Sünder tun dasselbe. 34 Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr es zurückzuerhalten hofft, was für Gunst fällt euch zu? – denn auch [die] Sünder leihen Sündern, um das gleiche zurückzuerhalten.

35 Vielmehr liebt[791] eure Feinde und tut Gutes[792] und leiht[793], ohne etwas zu erhoffen. Und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein – weil er freundlich ist gegen die Undankbaren und Bösen. 36 Werdet also erbarmend[794], so wie auch euer Vater erbarmend ist.

37 Und richtet nicht, und ihr werdet keinesfalls gerichtet werden. Verurteilt nicht, und ihr werdet keinesfalls verurteilt werden. Lasst frei[795], und ihr werdet freigelassen werden. 38 Gebt[796], und es wird euch gegeben werden: Ein gutes, festgedrücktes, geschütteltes, überlaufendes Maß wird man euch in euren Schoß geben; denn mit eben dem Maß, mit dem ihr zumesst, wird euch wieder zugemessen werden.“

 

39 Er sagte zu ihnen ein Gleichnis: „Kann ein Blinder einen Blinden leiten? Werden nicht beide in eine Grube fallen?

40 Ein Jünger ist nicht über seinem Lehrer. Jeder fertig Zugerüstete wird sein wie sein Lehrer.

41 Was siehst du auf den Splitter, der im Auge deines Bruders ist, aber den Balken, der im eigenen Auge ist, nimmst du nicht wahr? 42 Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: ‘Bruder, lass! Ich will den Splitter, der in deinem Auge ist, herausnehmen’, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Heuchler, nimm zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter herauszunehmen, der in deines Bruders Auge ist 43 – denn ein guter Baum bringt nicht faule Frucht, noch bringt ein fauler Baum gute Frucht, 44 denn jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht gekannt; denn von Dornengewächsen liest man nicht Feigen zusammen, noch liest man von einem Dornstrauch Trauben. 45 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz seines Herzens das Böse hervor, denn aus der Überfülle des Herzens redet sein Mund.

46 Was nennt ihr mich: ‘Herr! Herr!’ und tut nicht, was ich sage?

47 Jeder, der zu mir kommt und auf meine Worte hört und sie tut – ich werde euch zeigen, wem er gleich ist: 48 Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute: Er grub und vertiefte und legte den Grundstein auf den Felsen. Und als Hochwasser[797] kam, schlug der Strom an jenes Haus, und er vermochte es nicht ins Wanken zu bringen, denn es war auf den Felsen gegründet worden.

49 Aber der, der [meine Worte] hörte und nicht tat, ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf den Erdboden baute – ohne Grundstein –, an das der Strom schlug. Und sogleich fiel es, und der Einsturz jenes Hauses wurde groß.“

 

 

7 Nachdem er alle seine Worte* ausgerichtet [und] in die Ohren des Volkes ‹gesprochen› hatte, ging er nach Kapernaum, in den [Ort].

 

2 Aber dem leibeigenen Knecht eines gewissen Hauptmanns[798], einem, den er in Ehren hielt, ging es übel: Er lag im Sterben.

3 Der [Hauptmann] hatte von Jesus gehört und sandte Älteste der Juden zu ihm hin und ersuchte ihn, dass er käme und ‹das Leben› seines Knechtes[799] rette.

4 Sie kamen hin zu Jesus, redeten ihm inständig[800] zu und sagten: „Er ist es würdig, dass man ihm dieses erzeige[801], 5 denn er liebt unser Volk, und er baute uns die Synagoge!“

6 Jesus ging mit ihnen hin. Aber als er bereits nicht weit vom Haus entfernt war, schickte der Hauptmann Freunde hin zu ihm und sagte zu ihm: „Herr, bemühe dich nicht ‹länger›, denn ich bin es nicht wert, dass du unter mein Dach eintrittst, 7 weswegen ich mich auch nicht entsprechend würdig achtete, zu dir zu kommen, sondern sage ein Wort, und mein Knecht wird geheilt werden, 8 denn auch ich bin ein Mensch, unter Autorität verordnet, und habe Soldaten unter mir, und ich sage zu diesem: ‘Geh hin’, und er geht hin, und zu einem anderen: ‘Komm’, und er kommt, und zu meinem Knecht: ‘Mache dieses’, und er macht es.“

9 Als Jesus dieses hörte, verwunderte er sich über ihn.

Und er wandte sich an die ihm nachfolgende Menge und sagte: „Ich sage euch, selbst in Israel fand ich nicht einen so großen Glauben.“

10 Und als die, die geschickt waren, wieder in das Haus zurückkehrten, fanden sie den kranken Knecht gesund vor.

 

11 Und es geschah am nächsten ‹Tag›, dass er in Richtung einer Stadt, die Nain hieß, zog. Und es gingen mit ihm seine vielen Jünger und eine zahlreiche Menge. 12 Als er sich dem Tor der Stadt nahte, – siehe – da wurde ein Verstorbener herausgetragen, ein einziggeborener Sohn seiner Mutter, und diese war eine Witwe. Und eine große Menge aus der Stadt war bei ihr. 13 Und als der Herr sie sah, wurde er von Erbarmen bewegt über sie.

Und er sagte zu ihr: „Weine nicht!“

14 Und er trat hinzu und berührte die Bahre. Die Träger blieben stehen.

Und er sagte: „Junger Mann, ich sage dir: Stehe auf!“

15 Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden. Und er gab ihn seiner Mutter. 16 Es erfasste aber alle Furcht. Und sie verherrlichten Gott:

„Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden, und Gott suchte sein Volk heim“, sagten sie.

17 Und dieses Wort über ihn ging aus in ganz Judäa und in der ganzen Umgegend.

 

18 Dem Johannes gaben seine Jünger Bericht über dieses alles.

Und Johannes rief zwei von seinen Jüngern zu [sich] 19 und schickte sie hin zu Jesus und sagte: „Bist du der Kommende, oder warten wir auf einen anderen?“

20 Als die Männer zu ihm gekommen waren, sagten sie: „Johannes, der Täufer, hat uns zu dir hin gesandt und sagt: ‘Bist du der Kommende, oder warten wir auf einen anderen?’“

21 In derselben Stunde heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern, und vielen Blinden schenkte er das Augenlicht.

22 Und Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Geht hin und gebt Johannes Bericht von dem, was ihr saht und hörtet: dass Blinde wieder sehen, Lahme gehen, Aussätzige gereinigt werden, Taube hören, Tote erweckt werden, Armen gute Botschaft gesagt wird. 23 Und ein Seliger [ist], der nicht an mir Anstoß nimmt[802]!“

24 Als die Boten des Johannes gegangen waren, fing er an, zu den Mengen über Johannes zu sprechen: „Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen [euch] anzusehen? – Ein Rohr, vom Wind ins Schwanken versetzt? 25 Was sonst seid ihr hinausgegangen zu sehen? – Einen Menschen, mit weichen Oberkleidern bekleidet? Siehe! Die, die ihr Dasein in herrlicher Kleidung und Üppigkeit haben, sind an den königlichen [Orten]. 26 Was sonst seid ihr hinausgegangen zu sehen? – Einen Propheten? Ja, sage ich euch, und reichlich mehr als einen Propheten!

27 Dieser ist es, über den geschrieben ist: ‘Siehe! Ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.’ {Mal 3,1} 28 – denn ich sage euch: Es gibt keinen unter den von Frauen Geborenen, der ein größerer Prophet ist als Johannes, der Täufer. Aber der Kleinere[803] im Königreich Gottes ist größer als er ist. 29 Und das ganze Volk, als es [ihn] hörte, und die Zolleinnehmer rechtfertigten Gott und wurden mit der Taufe des Johannes getauft. 30 Aber die Pharisäer und die Gesetzesgelehrten lehnten den Ratschluss Gottes für sich selbst ab und wurden nicht von ihm getauft.

31 Mit wem werde ich also die Menschen dieses Geschlechts vergleichen? Und wem sind sie gleich? 32 Sie sind Kindlein gleich, die auf dem Marktplatz sitzen, und die einen rufen den anderen zu und sagen: ‘Wir flöteten euch, und ihr tanztet nicht! Wir sangen euch Klagelieder, und ihr weintet nicht!’ 33 – denn Johannes, der Täufer, ist gekommen, aß nicht Brot und trank nicht Wein, und ihr sagt: ‘Er hat einen Dämon.’ 34 Der Sohn des Menschen ist gekommen, isst und trinkt, und ihr sagt: ‘Siehe! Ein Mensch, der ein Fresser ist und ein Weintrinker, ein Freund von Zolleinnehmern und Sündern.’ 35 Und gerechtfertigt wurde die Weisheit[804] von allen ihren Kindern.“[805]

 

36 Es ersuchte ihn einer von den Pharisäern, dass er mit ihm esse. Und er ging hinein in das Haus des Pharisäers und legte sich [zu Tisch]. 37 Und – siehe – eine Frau in der Stadt, welche eine Sünderin war, brachte, da sie erfahren hatte, dass er im Haus des Pharisäers [zu Tisch] liege, ein Alabasterfläschchen mit Salböl herbei, 38 stellte sich weinend hinten bei seinen Füßen hin und fing an, mit den Tränen seine Füße zu benetzen; und mit ihrem Haupthaar wischte sie sie ab, und sie küsste seine Füße ab und salbte sie mit dem Salböl.

39 Als es der Pharisäer, der ihn geladen hatte, sah, sagte er bei sich selbst: „Wenn dieser ein Prophet wäre, würde er gemerkt haben, wer und von welcher Art die Frau sei, welche ihn anrührt: dass sie eine Sünderin ist.“

40 Jesus ‹richtete sich an ihn› und antwortete: „Simon, ich habe dir etwas zu sagen.“

Er sagt: „Lehrer, sprich.“

41 „Ein gewisser Geldverleiher hatte zwei Schuldner. Der eine schuldete fünfhundert Denare[806], der andere fünfzig. 42 Da sie aber nicht [das Nötige] hatten, um zu bezahlen, schenkte er es beiden. Sage mir: Wer von ihnen wird ihn also mehr lieben?“

43 Simon antwortete und sagte: „Ich nehme an, derjenige, dem er die größere [Summe] schenkte.“

Er sagte zu ihm: „Du urteiltest recht.“

44 Und er wandte sich zu der Frau hin und sprach zu Simon: „Siehst du diese Frau? Ich kam in dein Haus. Wasser auf meine Füße gabst du mir nicht, aber sie benetzte mit den Tränen meine Füße und wischte sie mit ihrem Haupthaar ab. 45 Einen Kuss gabst du mir nicht. Aber sie ließ, seitdem ich hereinkam, nicht ab, meine Füße zu küssen. 46 Mit Öl salbtest du mein Haupt nicht. Aber sie salbte meine Füße mit Salböl. 47 Aus diesem Grunde sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, weil sie viel liebte. Aber der, dem wenig vergeben wird, liebt wenig.“

48 Und zu ihr sagte er: „Deine Sünden sind vergeben.“

49 Und die, die mit [zu Tisch] lagen, fingen an, bei sich selbst zu sagen: „Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt?“

50 Aber an die Frau ‹sich richtend› sagte er: „Dein Glaube hat dich gerettet. Gehe hin in [den] Frieden.“

 

8 Und es geschah in der Folgezeit, da reiste er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf, wobei er verkündete und die gute Botschaft vom Königreich Gottes sagte. Und die Zwölf waren zusammen mit ihm, 2 auch einige Frauen, die geheilt waren von bösen Geistern und Schwachheiten: Maria, genannt ‘die von Magdala’, von der sieben Dämonen ausgefahren waren, 3 und Johanna, die Frau des Chuza, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, welche ihnen[807] von ihrer Habe zu dienen pflegten.

 

4 Als eine zahlreiche Menge zusammen war und [Leute] aus verschiedenen Städten zu ihm hin zogen, sagte er durch ein Gleichnis: 5 „Der Sämann ging aus, seinen Samen zu säen. Und als er säte, fiel das eine an den Weg hin[808] und wurde zertreten; und die Vögel des Himmels fraßen es auf. 6 Und anderes fiel auf den Felsen; und nachdem es gewachsen war, verdorrte es, weil es nicht Feuchtigkeit hatte. 7 Und anderes fiel inmitten der Dornen; und die Dornen wuchsen mit und erstickten es völlig. 8 Und anderes fiel in die gute Erde, und, nachdem es gewachsen war, brachte es hundertfältige Frucht.“

Als er dieses sagte, rief er: „Wer Ohren zum Hören hat, höre[809]!“

 

9 Aber seine Jünger befragten ihn und sagten: „Was mag wohl dieses Gleichnis bedeuten?“

10 Er sagte: „Euch ist gegeben, die Geheimnisse des Königreiches Gottes zu kennen, aber den anderen [ist es] in Gleichnissen [gesagt], damit sie ‘sehend nicht sehen und hörend nicht vernehmen[810].’ {Vgl. Jes 6,9.10.}

11 Dieses ist das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes. 12 Die an den Weg hin sind die, die hören. Sodann kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen weg, damit sie nicht glauben und gerettet werden. 13 Die auf dem Felsen[811] sind die, die das Wort, sobald sie es hören, mit Freude aufnehmen; und diese haben keine Wurzel; die für eine Zeit glauben und sich in der Zeit der Prüfung[812] abwenden. 14 Das, was in die Dornen fiel, sind diese, die gehört haben und, da sie in Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des ‹irdischen› Lebens wandeln, erstickt werden und es nicht zur Reife bringen. 15 Aber das in der edlen Erde, diese sind die, welche in einem edlen und guten Herzen das Wort, wenn sie es gehört haben, festhalten und in Ausdauer Frucht tragen.“

 

16 „Niemand zündet eine Lampe an und bedeckt sie mit einem Gefäß oder stellt sie unter ein Bett, sondern er stellt sie auf einen Leuchter, damit die Hereinkommenden das Licht sehen, 17 denn es gibt nicht Verborgenes, das nicht offenbar werden wird, und nicht Geheimes, das nicht bekannt werden wird und an den Tag komme[813].

18 Seht also ‹stets› zu, wie ihr hört, denn wer hat, dem wird gegeben werden, und wer nicht hat, von dem wird auch abgenommen werden, was er zu haben meint.“

 

19 Es kamen zu ihm seine Mutter und seine Brüder herbei. Und wegen der Menge konnten sie nicht mit ihm zusammentreffen. 20 Und es wurde ihm Bericht gegeben:

„Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen“, hieß es, „und sie wollen dich sehen.“

21 Aber er antwortete und sagte zu ihnen: „Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die das Wort Gottes hören[814] und es tun[815].“

 

22 Und es geschah an einem der Tage, da stieg er in ein Schiff, er und seine Jünger, und er sagte zu ihnen: „Lasst uns hinüberfahren an das jenseitige Ufer des Sees.“

Und sie fuhren ab. 23 Während sie fuhren, schlief er ein. Und es ging ein Sturmwind nieder auf den See, und ihr [Schiff] war dabei, sich zu füllen, und sie waren in Gefahr. 24 Sie traten hinzu und weckten ihn auf:

„Meister, Meister“, sagten sie, „wir kommen um!“

Er stand auf, gebot dem Wind und dem Gewoge des Wassers nachdrücklich; und sie legten sich; und es wurde eine Stille.

25 Er ‹wandte sich› zu ihnen und sagte: „Wo ist euer Glaube[816]?“

Sie fürchteten sich und verwunderten sich und sagten zueinander: „Wer ist dann dieser, dass er auch den Winden befiehlt und dem Wasser und sie ihm gehorchen?“

 

26 Und sie fuhren hinab[817] in das Landgebiet der Gadarener, welches Galiläa gegenüberliegt. 27 Als er an das Land ausstieg, kam ihm ein Mann aus der Stadt entgegen, der geraume Zeit Dämonen hatte. Und Oberkleid zog er keines an. Und er verblieb nicht in einem Haus, sondern in den Gräbern.

28 Er sah Jesus und schrie auf, fiel vor ihm nieder und sagte mit großer, ‹lauter› Stimme: „Was haben ich und du gemeinsam, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich flehentlich, quäle mich nicht!“ 29 – denn er hatte dem unreinen Geist die Anweisung gegeben[818], von dem Menschen auszufahren; denn oftmals hatte er ihn mit sich fortgerissen, und er war mit Ketten und Fußfesseln gebunden und bewacht worden, und er hatte ‹immer wieder› die Fesseln zerrissen und war ‹wiederholt› von dem Dämon in die Wüsteneien getrieben worden.

30 Jesus fragte ihn und sagte: „Wie ist dein Name?“

Er sagte: „Legion“ – weil viele Dämonen in ihn hineingefahren waren. 31 Und er redete ihm bittend zu, dass er ihnen nicht befehle, in den Abgrund[819] zu fahren.

32 Es war dort eine Herde von vielen Schweinen, die an dem Berg weideten. Und sie redeten ihm bittend zu, dass er ihnen erlaube, in jene zu fahren. Und er erlaubte es ihnen. 33 Die Dämonen fuhren von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine. Und die Herde stürmte den Abhang hinab in den See und ertrank. 34 Als die, die [sie] geweidet hatten, sahen, was geschehen [war], flohen sie und gaben Bericht in der Stadt und auf dem Land.

35 Sie[820] gingen hinaus, das Geschehene zu sehen, und kamen zu Jesus hin und fanden den Menschen, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und gesunden Sinnes, sitzend zu den Füßen Jesu. Und sie fürchteten sich. 36 Auch gaben ihnen die, die es gesehen hatten, Bericht [davon], wie der dämonisch Geplagte[821] gerettet worden war. 37 Und es ersuchte ihn die ganze Menge der Umgegend der Gadarener, von ihnen wegzugehen, weil sie von großer Furcht bedrängt wurden. Aber er stieg in das Schiff und kehrte zurück.

38 Aber der Mann, von dem die Dämonen ausgefahren waren, hatte ihn inständig gebeten, bei ihm zu sein. Aber Jesus hatte ihn entlassen und gesagt:

39 „Kehre in dein Haus zurück und erzähle, wie viel Gott an dir getan hat.“

Und er ging weg und verkündete durch die ganze Stadt hin, wie viel Jesus an ihm getan hatte.

 

40 Es geschah, als Jesus zurückkehrte, nahm ihn die Menge in Empfang, denn alle warteten auf ihn. 41 Und – siehe – es kam ein Mann, dessen Name Jaïrus [war], und der war ein Vorsteher der Synagoge. Und er fiel Jesus zu Füßen und redete ihm bittend zu, in sein Haus zu kommen, 42 weil er eine Tochter von °etwa zwölf Jahren hatte, eine Einziggeborene, und sie lag im Sterben. Während er hinging, drohte ihn die Menge [förmlich] zu ersticken.

 

43 Und eine Frau, die seit zwölf Jahren mit einem Blutfluss behaftet war, welche ihren ganzen Lebensunterhalt für Ärzte aufgebraucht hatte und von niemandem geheilt zu werden vermochte, 44 kam von hinten herzu und rührte die Quaste seines Oberkleides an. Und auf der Stelle stand ihr Blutfluss still.

45 Und Jesus sagte: „Wer ist es, der mich anrührte?“

Als es alle leugneten, sagten Petrus und die mit ihm: „Meister, die Mengen drängen und beengen dich, und du sagst: ‘Wer ist es, der mich anrührte?’“

46 Jesus sagte: „Es rührte mich jemand an, denn ich merkte, dass Kraft von mir ausging.“

47 Als die Frau aber sah, dass sie nicht verborgen blieb, kam sie zitternd, fiel vor ihm nieder und gab ihm Bericht vor dem ganzen Volk, aus welchem Grunde sie ihn angerührt hatte und wie sie auf der Stelle geheilt worden war.

48 Er sagte zu ihr: „Sei guten Mutes, Tochter. Dein Glaube hat dich gerettet. Gehe hin in [den] Frieden!“

 

49 Während er noch redet, kommt einer vom [Haus] des Synagogenvorstehers und sagt zu ihm: „Deine Tochter ist gestorben. Bemühe den Lehrer nicht.“

50 Als Jesus es hörte, antwortete er ihm und sagte: „Fürchte dich nicht. Vertraue nur, und sie wird gerettet werden.“

51 Als er in das Haus kam, ließ er niemanden hineingehen außer Petrus, Johannes und Jakobus und den Vater des Mädchens und die Mutter. 52 Es weinten und wehklagten[822] alle um sie.

Aber er sagte: „Weint nicht! Sie starb nicht, sondern sie schläft.“

53 Und sie lachten ihn aus, da sie wussten, dass sie gestorben war.

54 Aber er trieb alle hinaus, ergriff ihre Hand und rief: „Mädchen, stehe auf!“

55 Und ihr Geist kehrte zurück, und sie stand auf der Stelle auf. Und er ordnete an, dass man ihr zu essen gebe. 56 Und ihre Eltern gerieten in Staunen. Aber er wies sie an, niemandem zu sagen, was geschehen war.

 

 

9 Er rief aber seine zwölf Jünger zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und um Krankheiten zu heilen.

2 Und er sandte sie, das Königreich Gottes zu verkünden und die von Schwachheit Befallenen zu heilen, 3 und er sagte: „Nehmt nichts [mit] auf den Weg, weder Stäbe noch Tasche noch Brot noch Geld. Auch soll keiner zwei Leibhemden haben.

4 Und in welches Haus irgend ihr hineingeht, dort bleibt und von dort zieht aus[823]. 5 Und wie viele euch etwa nicht aufnehmen werden – geht weg aus jener Stadt und schüttelt den Staub ab von euren Füßen zum Zeugnis gegen sie[824].“

6 Sie gingen aus, durchzogen Dorf um Dorf, sagten überall die gute Botschaft und heilten.

 

7 Es hörte Herodes, der Vierfürst, alles das, was von ihm geschah, und er war in Verlegenheit, weil von einigen gesagt wurde, Johannes sei von den Toten erweckt worden, 8 von einigen, Elia sei erschienen, ‹von› anderen, einer von den alten Propheten sei aufgestanden.

9 Und Herodes sagte: „Johannes ließ ich enthaupten. Aber wer ist dieser, von dem ich solches höre?“

Und er suchte, ihn zu sehen.

 

10 Und als die Apostel zurückkehrten, erzählten sie ihm alles, was sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich und zog sich zurück, für sich allein, an einen einsamen[825] Ort einer Stadt, die Bethsaida[826] heißt. 11 Als es aber die Mengen merkten, folgten sie ihm. Und er nahm sie in Empfang und redete zu ihnen über das Königreich Gottes, und die, die einer Heilung ‹und Pflege›[827] bedurften, heilte er. 12 Aber der Tag fing an, sich zu neigen.

Da kamen die Zwölf herbei und sagten zu ihm: „Entlasse die Menge, damit sie weggehen zu den Dörfern und Höfen ringsum, sich ausspannen und Verköstigung finden, weil wir hier an einem einsamen Ort sind.“

13 Aber er sagte zu ihnen: „Gebt ihr ihnen zu essen.“

Sie sagten: „Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische, es sei denn, dass wir hingehen und für dieses ganze Volk Speise kaufen.“ 14 – denn es waren etwa fünftausend Männer[828].

Er sagte zu seinen Jüngern: „Lasst sie sich lagern in Lagergruppen zu je fünfzig.“

15 Und sie taten es so und ließen alle sich lagern. 16 Er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel, lobte [über] ihnen[829] und brach [sie]. Und er gab den Jüngern, damit sie der Menge vorlegten. 17 Und sie aßen und wurden alle gesättigt. Und es wurde aufgehoben, was ihnen übrig blieb an Brocken: zwölf Handkörbe [voll].

 

18 Und es geschah, als er für sich alleine betete, waren die Jünger mit ihm zusammen.

Und er fragte sie: „Wer, sagen die Mengen, dass ich sei?“

19 Sie antworteten und sagten: „‘Johannes, der Täufer’, andere: ‘Elia’, andere, dass irgendeiner der alten Propheten aufgestanden sei.“

20 Er sagte zu ihnen: „Und ihr, wer sagt ihr, dass ich sei?“

Da antwortete Petrus und sagte: „Der Gesalbte Gottes.“

21 Aber er redete ihnen mit Ernst zu und gab ihnen Anweisung, das niemandem zu sagen; 22 und er sagte: „Der Sohn des Menschen muss vieles leiden und von den Ältesten und Hohen Priestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden und am dritten Tag auferstehen.“

 

23 Er ‹richtete sich› an sie alle und sagte: „Will jemand mir nachkommen, verleugne er sich selbst und hebe täglich[830] sein Kreuz auf und folge mir, 24 denn wer irgend seine Seele[831] retten ‹und bewahren› will, wird sie verlieren. Aber wer seine Seele meinetwegen verliert, der wird sie retten ‹und bewahren›; 25 denn was für einen Nutzen hat[832] ein Mensch, wenn er die ganze Welt gewonnen, sich selbst aber verloren[833] oder sich Schaden zugefügt hat[834]? 26 – denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird der Sohn des Menschen sich schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Boten[835].

27 Ich sage euch aber in Wahrheit: Es sind einige von denen, die hier stehen, die den Tod keinesfalls schmecken werden, bis sie das Königreich Gottes gesehen haben.“

 

28 Es geschah etwa[836] acht[837] Tage nach diesen Worten, da nahm er Petrus und Johannes und Jakobus zu sich und stieg ins Berg[land], um zu beten. 29 Und während er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts ein anderes, und sein Gewand wurde weiß, strahlend. 30 Und – siehe! – zwei Männer redeten[838] zusammen mit ihm, welche Mose und Elia waren, 31 die in Herrlichkeit erschienen und von seinem Ausgang sprachen, den er in Jerusalem erfüllen sollte. 32 Aber Petrus und die, die zusammen mit ihm waren, waren vom Schlaf beschwert. Als sie aber völlig aufgewacht waren, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm standen.

33 Und es geschah, als sie[839] von ihm schieden, sagte Petrus, zu Jesus ‹gewandt›: „Meister, es ist schön für uns, hier zu sein“, und: „Wir wollen drei Zelthütten[840] machen, eine für dich und eine für Mose und eine für Elia.“ – nicht wissend, was er sagte. 34 Während er dieses sagte, kam eine Wolke auf[841] und überschattete sie. Sie fürchteten sich, als jene in die Wolke hineingingen.

35 Und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sagte: „Dieser ist mein geliebter Sohn. Hört ‹stets› auf ihn!“

36 Und während die Stimme geschah, wurde Jesus alleine gefunden.

Und sie selbst schwiegen und gaben in jenen Tagen niemandem Bericht von dem, was sie gesehen hatten.

 

37 Es geschah am folgenden Tag: Als sie vom Berg herabkamen, kam ihm eine zahlreiche Menge entgegen. 38 Und – siehe! – ein Mann schrie auf von der Menge her und sagte:

„Lehrer, ich flehe dich an! Blicke hin auf meinen Sohn! – weil er mein Einziggeborener ist. 39 Und – siehe! – ein Geist ergreift ihn, und plötzlich schreit er, und er zerrt ihn unter Schäumen, und kaum lässt er von ihm ab; dabei reibt er ihn auf. 40 Und ich flehte deine Jünger an, dass sie ihn austrieben, und sie konnten es nicht.“

41 Jesus antwortete und sagte: „O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, bis wann soll ich bei euch[842] sein und euch ertragen? Führe deinen Sohn her.“

42 Noch während er herbeikam, riss ihn der Dämon nieder und zerrte ihn zusammen. Aber Jesus schalt den unreinen Geist und heilte den Knaben und gab ihn seinem Vater zurück. 43 Alle waren sehr in Erstaunen über die Majestät Gottes.

 

Als sich alle verwunderten über alles das, was Jesus tat, ‹richtete er sich› an seine Jünger und sagte: 44 „Legt ihr diese Worte in eure Ohren[843], denn der Sohn des Menschen soll in die Hände von Menschen ausgeliefert werden.“

45 Aber sie fassten dieses Wort* nicht, und es war vor ihnen verhüllt, dass sie es nicht begriffen. Und sie fürchteten sich, ihn über dieses Wort* zu befragen.

 

46 Es kam unter ihnen eine Überlegung auf darüber, wer von ihnen wohl der Größere sei.

47 Aber Jesus sah die Überlegung ihres Herzens, nahm ein kleines Kind zu sich und stellte es neben sich selbst 48 und sagte zu ihnen: „Wer irgend dieses Kindlein auf meinen Namen hin aufnimmt, nimmt mich auf; und wer irgend mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich sandte, denn der, welcher der Kleinere[844] ist unter euch allen, der wird groß sein.“

49 Johannes antwortete und sagte: „Meister, wir sahen jemanden, der mit deinem Namen[845] Dämonen austrieb, und wehrten ihm, weil er nicht mit uns [dir] folgt.“

50 Und Jesus sagte zu ihm: „Wehrt nicht! – denn wer nicht gegen uns ist, ist für uns.“

 

 

51 Es geschah, als die Tage seiner Aufnahme sich der Erfüllung näherten, da machte er sein Angesicht fest, nach Jerusalem zu ziehen. 52 Und er sandte Boten vor seinem Angesicht her. Und sie zogen hin und kamen in ein Dorf der Samariter, um ihm [eine Unterkunft] zu bereiten. 53 Und sie nahmen ihn nicht auf, weil sein Angesicht [darauf gerichtet] war, nach Jerusalem zu ziehen.

54 Als seine Jünger Jakobus und Johannes es sahen, sagten sie: „Herr, willst du, dass wir sagen, es soll Feuer vom Himmel herabkommen und sie verzehren, wie auch Elia tat?“

55 Aber er wandte sich um, schalt sie °und sagte: „Wisst ihr nicht, welches Geistes ihr seid? – 56 denn der Sohn des Menschen kam nicht, Seelen von Menschen zu verderben, sondern zu retten.“°

Und sie zogen hin in ein anderes Dorf.

 

57 Es geschah, während sie auf dem Weg dahinzogen:

Einer sagte zu ihm: „Ich werde dir folgen, wohin du auch gehen solltest, Herr.“

58 Und Jesus sagte zu ihm: „Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Wohnplätze, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er sein Haupt neige.“

59 Er ‹wandte sich› aber an einen anderen und sagte: „Folge mir!“

Aber er sagte: „Herr, erlaube mir, zuerst hinzugehen, meinen Vater zu begraben.“

60 Jesus sagte zu ihm: „Lass die Toten, [um] ihre ‹eigenen› Toten zu begraben. Gehe du aber hin und tue das Königreich Gottes ‹weithin› kund!“

61 Es sagte auch ein anderer: „Ich werde dir folgen, Herr. Erlaube mir aber zuerst, Abschied zu nehmen von denen, die in meinem Haus sind.“

62 Aber Jesus sagte zu ihm: „Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und nach hinten blickt, ist nützlich für das Königreich Gottes.“

 

10 Nach diesem ernannte der Herr auch andere, siebzig, und sandte sie zu je Zweien vor seinem Angesicht her in jede Stadt und an jeden Ort, wohin er im Begriff war zu kommen.

2 Er sagte also ‹in einer Rede› zu ihnen: „In der Tat, die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. Fleht also zum Herrn der Ernte, auf dass er Arbeiter in seine Ernte hinaustue.

3 Geht hin! Siehe! Ich sende euch wie Lämmer inmitten von Wölfen. 4 Tragt nicht Beutel[846] noch Tasche, auch nicht Schuhe. Und grüßt niemanden auf dem Weg.

5 Zu dem Haus, in welches ihr eingehen solltet, sagt zuerst: ‘Friede diesem Hause!’

6 Und wenn dort ein Sohn des Friedens ist, wird euer Friede auf ihm ruhen (wenn aber nicht, wird er wieder auf euch zurückkehren). 7 In eben dem Haus bleibt und esst und trinkt, was von ihnen [kommt], denn der Arbeiter ist seines Lohnes würdig. Zieht nicht um von Haus zu Haus. 8 Und in der Stadt, in welche irgend ihr eingehen solltet und [in der] sie euch aufnehmen, esst, was euch vorgesetzt wird, 9 und heilt die Kranken in derselben.

Und sagt zu ihnen: ‘Das Königreich Gottes hat sich zu euch hin genaht.’

10 Aber zu der Stadt, in welche irgend ihr eingehen solltet und [in der] sie euch nicht aufnehmen, sagt, nachdem ihr auf ihre Straßen hinausgegangen seid: 11 ‘Auch den Staub, der sich uns aus eurer Stadt anhängte, wischen wir gegen euch ab. Doch dieses nehmt zur Kenntnis, dass das Königreich Gottes sich zu euch hin genaht hat.’ 12 Ich sage euch: Es wird für Sodom an jenem Tag erträglicher sein als für jene Stadt!

13 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida[847]! – denn wenn in Tyrus und Sidon die Krafttaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, längst hätten sie, in Sack und Asche gesessen[848] und Buße getan. 14 Doch es wird für Tyrus und Sidon im Gericht erträglicher sein als für euch. 15 Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht wurdest, bis zum Hades[849] wirst du hinabgestoßen werden!

16 Wer euch hört[850], hört mich. Und wer euch verwirft, verwirft mich. Aber wer mich verwirft, verwirft den, der mich sandte.“

 

17 Die Siebzig kehrten mit Freude zurück:

„Herr“, sagten sie, „auch die Dämonen unterordnen sich uns[851] in deinem Namen.“

18 Aber er sagte zu ihnen: „Ich schaute den Satan wie einen Blitz aus dem Himmel fallen. 19 Siehe! Ich gebe euch die Vollmacht, auf Schlangen und Skorpione zu treten und über alle Kraft des Feindes, und keinesfalls wird euch irgendetwas Schaden zufügen. 20 Doch nicht darüber freut euch, dass die Geister euch untergeordnet werden. Freut euch aber darüber, dass eure Namen in den Himmeln geschrieben wurden.“

21 In eben der Stunde frohlockte Jesus im Geist und sagte: „Ich bekenne dir Lob, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dieses vor Weisen und Verständigen verbargst und es Unmündigen offenbartest[852]. Ja, Vater! – weil es so vor dir ein Wohlgefallen fand.“

22 Und zu seinen Jüngern gewandt sagte er: „Alles wurde mir übergeben von meinem Vater. Und niemand hat Kenntnis, wer der Sohn ist, als nur der Vater, und wer der Vater ist, als nur der Sohn und wem immer [ihn] der Sohn offenbaren[853] will.“

23 Und er wandte sich den Jüngern gesondert zu und sagte: „Selig die Augen, die schauen, was ihr schaut! 24 – denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wünschten zu sehen, was ihr schaut, und sahen es nicht, und zu hören, was ihr hört, und hörten es nicht.“

 

25 Und – siehe – ein Gesetzesgelehrter stand auf: Er versuchte ihn und sagte: „Lehrer, was [soll] ich getan haben[854], um ewiges Leben zu erben[855]?“

26 Er sagte zu ihm: „Was ist im Gesetz geschrieben? Wie liest du?“

27 Er antwortete und sagte: „Du sollst* den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deiner ganzen Stärke und aus deinem ganzen Denken – und deinen Nächsten[856] wie dich selbst.“ {5Mo 6,5; 3Mo 19,18}

28 Er sagte zu ihm: „Du hast recht geantwortet. Tue das ‹stets›, und du wirst leben.“

29 Er wollte sich aber selbst rechtfertigen und sagte zu Jesus: „Und wer ist mein Nächster?“

30 Jesus nahm [die Frage] auf und sagte: „Ein gewisser Mensch war unterwegs von Jerusalem hinab nach Jericho. Und er fiel unter Räuber. Die zogen ihn aus, versetzten ihm Schläge, ließen ihn in dem halb toten ‹Zustand›, in dem er sich eben befand, und gingen weg.

31 Es traf sich, dass ein gewisser Priester auf jenem Weg hinabschritt. Und als er ihn gesehen hatte, ging er an der entgegengesetzten Seite vorüber. 32 Gleicherweise gelangte auch ein Levit an den Ort, und er kam und sah und ging an der entgegengesetzten Seite vorüber.

33 Aber ein gewisser Samariter, der auf der Reise war, stieß auf ihn und sah ihn und wurde von Erbarmen bewegt. 34 Und er ging hinzu, verband seine Wunden und goss Öl und Wein darauf. Er setzte ihn auf das eigene Lasttier und führte ihn in eine Herberge. Und er sorgte für ihn.

35 Und als er am anderen Tag auszog, zog er zwei Denare[857] heraus, gab sie dem Gastwirt und sagte zu ihm: ‘Sorge für ihn. Und was du etwa darüber hinaus aufwenden wirst, ich werde es dir bei meiner Rückkehr erstatten.’

36 Wer von diesen Dreien scheint dir also Nächster dessen geworden zu sein, der unter die Räuber gefallen war?“

37 Er sagte: „Der, der die Barmherzigkeit an ihm tat.“

Daraufhin sagte Jesus zu ihm: „Gehe hin und tue du gleicherweise[858].“

 

 

38 Es geschah, als sie dahinzogen, dass er in ein Dorf hineinging. Eine Frau namens Martha nahm ihn auf in ihr Haus. 39 Und diese hatte eine Schwester, genannt Maria, die sich auch zu den Füßen Jesu setzte und seinem Wort zuhörte. 40 Aber Martha ließ sich über vielem Dienen abziehen.

Sie trat hin und sagte: „Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich mit dem Dienen alleine ließ? Sage ihr also, dass sie zusammen mit mir zufasse.“

41 Aber Jesus antwortete und sagte zu ihr: „Martha, Martha: Du bist in Sorge und beunruhigst dich über vieles. 42 Aber eines ist nötig. Maria wählte das gute Teil – welches nicht von ihr genommen werden wird.“

 

11 Und es geschah, als er an einem gewissen Ort betete: Als er aufhörte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: „Herr, lehre uns zu beten, so, wie auch Johannes seine Jünger lehrte.“

2 Er sagte zu ihnen: „Wenn ihr betet, sagt:

‘Unser Vater, der in den Himmeln ist:

Geheiligt werde dein Name.

Deine Königsherrschaft[859] komme.

°Dein Wille geschehe, wie [er] im Himmel [geschieht], auch auf der Erde.

3 Unser Brot, das wir für den Tag brauchen[860], gib uns täglich.

4 Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns[861] schuldig ist.

Und bringe uns nicht in Versuchung hinein[862], °sondern befreie uns von dem Bösen[863].’“

 

5 Und er sagte zu ihnen: „Wer von euch wird einen Freund haben und um Mitternacht zu ihm hingehen? Und er würde zu ihm sagen: ‘Freund, leihe mir drei Brote, 6 da ein Freund von mir von einer Reise zu mir kam; und ich habe nichts ihm vorzusetzen.’

7 Und jener wird von innen antworten und sagen: ‘Mache mir nicht Mühe! Die Tür ist längst schon verschlossen, und meine Kindlein sind zu Bett bei mir: Ich kann nicht aufstehen, dir zu geben.’

8 Ich sage euch: Wenn er auch nicht deswegen aufstehen und ihm geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er doch, weil jener sich nicht scheute [aufdringlich zu sein], aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf.

9 Und ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an[864], und es wird euch geöffnet werden; 10 denn jeder, der bittet[865], empfängt, und der, der sucht, findet, und dem, der anklopft, wird geöffnet werden.

11 Welchen von euch, der ein Vater ist, wird der Sohn um Brot bitten, und er wird ihm einen Stein reichen? – oder auch [um] einen Fisch, wird er ihm statt des Fisches eine Schlange reichen? 12 Oder auch, wenn er um ein Ei bitten sollte, wird er ihm einen Skorpion reichen? 13 Wenn also ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel [ist], [den] Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten?“

 

14 Und er trieb einen Dämon aus, der stumm war. Nachdem der Dämon ausgefahren war, geschah es, dass der Stumme redete. Und die Mengen verwunderten sich.

15 Aber etliche von ihnen sagten: „Durch Be-elzebul, den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus.“

16 Aber andere versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel.

17 Da er aber um ihre Gedanken wusste, sagte er zu ihnen: „Jedes Königreich, das ‹einmal› mit sich selbst entzweit ist, wird ‹nach und nach› verwüstet, und Haus gegen Haus fällt[866]. 18 Wenn auch der Satan mit sich selbst entzweit ist, wie wird sein Königreich bestehen? – weil ihr sagt, ich treibe durch Be-elzebul die Dämonen aus. 19 Wenn ich aber durch Be-elzebul die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne aus? Deswegen werden sie[867] eure Richter sein. 20 Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, dann ist das Königreich Gottes zu euch gekommen.

21 Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, ist seine Habe in Frieden. 22 Sobald aber der, der stärker ist als er, über ihn kommt und ihn besiegt, nimmt er seine ganze Rüstung weg, auf die er sich verlassen hatte, und verteilt seine Beutestücke.

23 Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich. Und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.

24 Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, durchwandert er wasserlose Stätten und sucht Ruhe.

Und wenn er sie nicht findet, spricht er: ‘Ich werde zurückkehren in mein Haus, von wo ich ausging.’

25 Und wenn er kommt, findet er es gefegt und geschmückt vor. 26 Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister zu sich, die böser sind als er, und sie fahren ein und wohnen dort. Und es wird das Letzte jenes Menschen ‹nach und nach› schlimmer als das Erste.“

27 Es geschah, während er dieses sagte, erhob eine Frau aus der Menge die Stimme und sagte zu ihm: „Selig der [Mutter]schoß, der dich trug, und die Brüste, die du sogst!“

28 Aber er sagte: „In der Tat; ja.[868] Selige sind die, die das Wort Gottes hören und es befolgen!“

 

29 Als die Mengen sich ansammelten, fing er an zu sagen: „Dieses ist ein böses Geschlecht. Nach einem Zeichen trachtet es, und ein Zeichen wird ihm nicht gegeben werden als nur das Zeichen Jonas, des Propheten, 30 denn so, wie Jona ein Zeichen wurde den Niniviten, so wird es auch der Sohn des Menschen diesem Geschlecht sein.

31 Eine Königin des Südens wird im Gericht auftreten mit den Männern dieses Geschlechts und wird sie verurteilen, weil sie von den jenseitigen Teilen der Erde kam, zu hören die Weisheit Salomos. Und – siehe! – mehr als Salomo ist hier.

32 Männer von Ninive werden im Gericht aufstehen mit diesem Geschlecht und werden es verurteilen, weil sie Buße taten[869] auf die Verkündigung Jonas hin. Und – siehe! – mehr als Jona ist hier.

33 Niemand, der eine Lampe angezündet hat, stellt sie ins Verborgene oder unter ein Getreidegefäß[870], sondern auf das Lampengestell, damit die Hereinkommenden den Schein sehen. 34 Die Lampe des Leibes ist das Auge. Wenn also dein Auge einfach[871] ist, ist auch dein ganzer Leib erleuchtet. Wenn es aber böse ist, ist auch dein Leib dunkel. 35 Gib also acht[872], dass nicht das Licht in dir Dunkelheit ist. 36 Wenn also dein ganzer Leib erleuchtet ist und gar keinen dunklen Teil hat, wird er ganz erleuchtet sein, wie wenn die Lampe mit ihrem blitzenden [Schein] dich beleuchtet.“

 

37 Als er redete, ersuchte ihn ein gewisser Pharisäer, dass er bei ihm ein ‹leichtes› Mahl einnehme. Und er ging hinein und legte sich [zu Tisch]. 38 Als es der Pharisäer sah, verwunderte er sich, dass er sich nicht vor dem Mahl zuerst wusch.

39 Aber der Herr sagte zu ihm:

„Nun ihr Pharisäer: Das Äußere des Bechers und des Tellers reinigt ihr. Euer Inneres ist aber voll Raub und Bosheit. 40 Törichte! Machte nicht der, der das Äußere machte, auch das Innere? 41 Doch gebt das, was darin ist, als Almosen[873], und – siehe! – alles ist euch rein.

42 Jedoch wehe euch Pharisäern! – weil ihr die Minze und das Gewürzkraut und alles Gartengewächs verzehntet; und das Gericht[874] und die Liebe Gottes übergeht ihr. Diese Dinge sollte man tun und jene nicht lassen.

43 Wehe euch Pharisäern! – weil ihr den ersten Sitz in den Synagogen liebt und die Begrüßungen auf den Märkten.

44 Wehe euch Schriftgelehrten und Pharisäern, Heuchler! – weil ihr wie die unkenntlichen Gräber seid, und die Menschen, die darauf gehen, wissen es nicht.“

45 Einer von den Gesetzesgelehrten antwortet* ihm und sagt: „Lehrer, indem du dieses sagst, verhöhnst du auch uns.“

46 Aber er sagte: „Wehe auch euch Gesetzesgelehrten! – weil ihr die Menschen mit schwer zu tragenden Lasten belastet, und ihr selbst rührt die Lasten nicht mit einem eurer Finger an.

47 Wehe euch! – weil ihr die Grabmäler der Propheten baut, und eure Väter töteten sie. 48 Folglich legt ihr Zeugnis ab und stimmt so den Werken eurer Väter bei, weil einerseits jene sie töteten, andererseits ihr ihre Grabmäler baut.

49 Deswegen sagte auch die Weisheit Gottes: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden, und [einige] von ihnen werden sie töten und verfolgen, 50 damit von diesem Geschlecht eingefordert werde das Blut aller Propheten, das vergossen wurde von Gründung der Welt an, 51 vom Blut Abels bis zum Blut des Zacharias, der zwischen dem Altar und dem Hause umkam. Ja, ich sage euch: Es wird eingefordert werden von diesem Geschlecht.

52 Wehe euch Gesetzesgelehrten! – weil ihr den Schlüssel der Kenntnis[875] wegnahmt. Selbst gingt ihr nicht hinein, und die, die hineingingen, hindertet ihr.“

53 Als er dieses zu ihnen sagte, fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an, hart [auf ihn] einzudringen[876] und ihn über mehreres auszufragen[877]; 54 und sie lauerten ihm auf und suchten, etwas aus seinem Mund zu erhaschen, damit sie ihn anklagen könnten.

 

12 Als sich unterdessen die Menge der Zehntausenden[878] versammelt hatte, sodass sie einander traten, fing er an zu sprechen, ‹richtete sich dabei› zuerst an seine Jünger:

„Nehmt euch ‹stets› in Acht vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher ist die Heuchelei. 2 Es ist nichts verhüllt, das nicht enthüllt werden wird, und nichts verborgen, das nicht zur Kenntnis gebracht werden wird. 3 Deshalb: So vieles ihr in der Dunkelheit spracht, wird im Licht gehört werden, und das, was ihr in den Kammern ins Ohr sagtet, wird auf den Dächern verkündet werden.

4 Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und nach diesem nicht [die Möglichkeit] haben, darüber hinaus mehr zu tun. 5 Ich werde euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Vollmacht hat, in die Hölle* zu werfen. Ja, ich sage euch, diesen fürchtet!

6 Werden nicht fünf Sperlinge für zwei Ass[879] verkauft? – Und nicht einer von ihnen ist vor Gott vergessen. 7 Jedoch auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Fürchtet euch also nicht. Ihr seid vorzüglicher als viele Sperlinge.

8 Ich sage aber euch: Jeder, der irgend sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Sohn des Menschen bekennen vor den Boten[880] Gottes. 9 Aber wer mich vor den Menschen verleugnet hat[881], wird vor den Boten Gottes verleugnet werden.

10 Und jeder, der ein Wort sagen wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden. Aber dem, der gegen den Heiligen Geist lästerte[882], wird nicht vergeben werden.

11 Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Erstrangigen und [obrigkeitlichen] Autoritäten führen, sorgt euch nicht, wie ihr [etwas] oder was ihr als Verteidigung vorbringen oder was ihr sagen sollt, 12 denn der Heilige Geist wird euch in eben der Stunde lehren, was gesagt werden soll.“

 

13 Einer aus der Menge sagte zu ihm: „Lehrer, sage meinem Bruder, dass er das Erbe mit mir teile.“

14 Er sagte zu ihm: „Mensch, wer setzte mich zum Rechtsprechenden oder zum [Erb]teiler über euch ein?“

15 Zu ihnen ‹gewandt› sagte er: „Seht und hütet euch ‹stets› vor der Habsucht, weil das Leben eines [Menschen] nicht darin besteht, dass er Überfluss an Besitztum hat.“

16 Er erzählte ihnen ein Gleichnis und sagte: „Das Land eines gewissen reichen Menschen hatte gut getragen. 17 Und er überlegte in seinem Herzen:

‘Was soll ich tun’, sagte er, ‘weil ich nicht habe, wohin ich meine Früchte sammeln soll?’

18 Und er sagte: ‘Das werde ich tun: Ich werde meine Scheunen abbrechen und größere bauen und werde dorthin alle meine Erträge und meine Güter sammeln. 19 Und ich werde zu meiner Seele sagen: Seele, du hast viele Güter daliegen auf viele Jahre. Gönne dir Rast. Iss. Trink. Sei fröhlich!’

20 Aber Gott sagte zu ihm: ‘Törichter! In dieser Nacht wird deine Seele[883] von dir gefordert. Aber was du bereitetest, wessen wird es sein?’

21 So ist der, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist zu Gott [hin].“

22 Er sagte ‹und richtete sich dabei› an seine Jünger: „Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um eure Seele[884], was ihr essen sollt, noch um den Leib, was ihr anziehen sollt. 23 Die Seele ist mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung.

24 Beobachtet die Raben, dass sie weder säen noch ernten, [sie], die weder [Vorrats]kammer noch Scheune besitzen, und Gott ernährt sie ‹stets›. Um wie viel unterscheidet ihr euch von den Vögeln!

25 Wer von euch kann dadurch, dass er sich sorgt, seiner Lebenslänge eine Elle hinzufügen?[885] 26 Wenn ihr also nicht das Geringste könnt, was sorgt ihr euch um das Übrige?

27 Beobachtet die Lilien, wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht, noch spinnen sie. Ich sage euch: Nicht einmal Salomo in aller seiner Herrlichkeit umkleidete sich wie eine von diesen. 28 Wenn aber Gott auf dem Felde das Gras, das heute da ist und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr euch, Kleingläubige! 29 Auch ihr, sucht nicht, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und lasst euch nicht verunsichern, 30 denn nach solchem allem trachten die aus den Völkern der Welt. Euer Vater weiß aber, dass ihr dessen bedürft. 31 Doch sucht ‹stets› das Königreich Gottes, und dieses alles wird euch hinzugefügt werden.

32 Fürchte dich nicht, du kleine[886] Herde, weil es eures Vaters Wohlgefallen war, euch das Königreich zu geben. 33 Verkauft eure Habe und gebt Almosen[887]! Macht euch Beutel, die nicht veralten, einen nicht ausgehenden Schatz in den Himmeln, wo kein Dieb sich naht, keine Motte ihr Zerstörungswerk treibt, 34 denn wo euer Schatz ist, dort wird auch euer Herz sein.“

 

35 „Es seien eure Lenden ‹stets› umgürtet und die Lampen ‹immerfort› brennend 36 und seid ihr gleich Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er [wohl] von den Festfeierlichkeiten aufbrechen werde, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. 37 Selige sind jene leibeigenen Knechte, die der Herr bei seinem Kommen wachend finden wird! Wahrlich! Ich sage euch: Er wird sich gürten und sie sich [zu Tisch] lagern lassen und wird hinzutreten und sie bedienen. 38 Und wenn er in der zweiten Wache kommt und in der dritten Wache kommt und [sie] so findet, Selige sind jene Knechte[888]!

39 Das nehmt aber zur Kenntnis: Wenn der Hausherr gewusst hätte, zu welcher Stunde der Dieb komme, hätte er gewacht und nicht zugelassen, dass man sein Haus durchgrabe[889]. 40 Werdet also auch ihr bereit, weil der Sohn des Menschen zu einer Stunde kommt, zu der ihr es nicht meint.“

41 Petrus sagte zu ihm: „Herr, sagst du dieses Gleichnis im Blick auf uns oder auch im Blick auf alle?“

42 Der Herr sagte: „Wer ist dann also der treue und kluge Verwalter, den der Herr über seine Dienerschaft einsetzen wird, den Kostanteil zu geben zu rechter Zeit? 43 Ein Seliger ist jener Knecht, den sein Herr, wenn er gekommen ist, so tun finden wird! 44 Wahrlich! Ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe einsetzen.

45 Aber wenn jener Knecht in seinem Herzen sagen sollte: ‘Mein Herr verzieht zu kommen’, und anfangen sollte, die Knechte und Mägde zu schlagen und zu essen und zu trinken und sich zu berauschen, 46 wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn entzweischneiden und [ihm] sein Teil setzen mit den Ungläubigen ‹und Untreuen›. 47 Jener Knecht, der den Willen seines Herrn kannte und sich nicht bereitete noch nach seinem Willen ausgerichtet handelte, wird [mit] vielen [Streichen] geschlagen werden. 48 Wer ihn aber nicht kannte, aber tat, was der Streiche würdig war, wird [mit] wenigen [Streichen] geschlagen werden.

Jedem, dem viel gegeben wurde, von ihm wird viel gefordert werden, und wem man viel anvertraute, reichlicher wird man von ihm verlangen.“

 

49 „Ich kam, Feuer auf die Erde zu werfen. Und wie wünsche ich, es wäre schon angezündet worden! 50 Aber ich habe eine Taufe, mit der ich getauft werden muss, und wie werde ich bedrängt, bis sie vollzogen ist!

51 Meint ihr, dass ich herkam, Frieden zu geben auf der Erde? Nein, sage ich euch, sondern Entzweiung! 52 – denn es werden von nun an fünf in einem Hause entzweit sein: drei gegen zwei und zwei gegen drei. 53 Vater wird mit Sohn entzweit sein und Sohn mit Vater, Mutter mit Tochter und Tochter mit Mutter, Schwiegermutter mit ihrer Schwiegertochter[890] und Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.“

 

54 Er sagte aber auch zu den [Menschen]mengen: „Wenn ihr die Wolke vom [Sonnen]untergang her aufsteigen seht, sagt ihr sogleich: ‘Es kommt ein Regenguss.’ Und es geschieht so. 55 Und wenn ein Südwind weht, sagt ihr: ‘Es wird brennend warm sein.’ Und es geschieht. 56 Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels wisst ihr zu prüfen. Wieso prüft ihr aber nicht diese Zeit?

57 Warum urteilt ihr auch nicht von euch selbst aus, was recht ist? 58 – denn wenn du mit deinem Rechtsgegner zum Obersten[891] gehst, tu auf dem Weg Fleiß, von ihm loszukommen, damit er dich nicht etwa hinschleppe zum Richter und der Richter dich dem Gerichtsbeamten[892] übergebe und der Gerichtsbeamte dich ins Gefängnis werfe. 59 Ich sage dir: Du wirst auf keinen Fall von dort herauskommen, bis du auch das letzte Lepton[893] erstattet haben wirst.“

 

13 Zur selben Zeit waren etliche zugegen, die ihm Bericht gaben von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte.

2 Und Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Meint ihr, dass diese Galiläer, weil sie solches erlitten haben, vor allen Galiläern[894] zu Sündern geworden waren? 3 Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.

4 Oder jene achtzehn, auf die der Turm in Siloam fiel und sie tötete, meint ihr, dass diese vor allen Menschen[895], die in Jerusalem wohnen, Schuldige geworden waren? 5 Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle gleicherweise umkommen.“

6 Er sagte dieses Gleichnis: „Es hatte jemand einen Feigenbaum, der in seinem Weinberg gepflanzt war, und er kam und suchte an ihm Frucht und fand keine.

7 Er ‹richtete sich› an den Weingärtner und sagte: ‘Siehe! Drei Jahre komme ich und suche an diesem Feigenbaum Frucht, und ich finde keine. Haue ihn ab[896]. Wozu entkräftet er auch den Boden?’

8 Er antwortet* und sagt zu ihm: ‘Herr, lass ihn auch dieses Jahr, bis dass ich um ihn herum gegraben und ihn gedüngt habe, 9 und wenn er tatsächlich Frucht bringt, [gut], wenn aber doch nicht, haue ihn in Zukunft ab.’“

 

10 In einer der Synagogen war er am Lehren am Sabbat. 11 Und – siehe! – es war [da] eine Frau, die einen Geist der Schwachheit hatte – achtzehn Jahre! Und sie war zusammengekrümmt, ‹gebückt›, und konnte sich nicht vollständig aufrichten.

12 Als Jesus sie sah, rief er ihr zu und sagte zu ihr: „Frau, du bist gelöst von deiner Schwachheit!“ 13 Und er legte ihr die Hände auf. Und auf der Stelle wurde sie gerade gemacht. Und sie verherrlichte Gott.

14 Aber der Synagogenvorsteher, unwillig, dass Jesus am Sabbat heilte, antwortete und sagte der Menge: „Sechs Tage gibt es, an denen man zu arbeiten hat. Kommt also an diesen und lasst euch heilen und nicht am Tag des Sabbats.“

15 Da antwortete ihm der Herr und sagte: „Heuchler![897] Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder den Esel von der Krippe los und führt ihn weg und tränkt ihn? 16 Aber diese, die eine Tochter Abrahams ist, die der Satan band – siehe! – achtzehn Jahre [lang], sollte[898] nicht gelöst werden von dieser Fessel am Tag des Sabbats?“

17 Und auf diese seine Worte hin wurden alle seine Widersacher beschämt, und die ganze Menge freute sich über alles Herrliche, das durch ihn geschah.

 

18 Er sagte: „Wem ist das Königreich Gottes gleich, und womit soll ich es vergleichen? 19 Es ist einem Senfkorn gleich, das ein Mensch nahm und in seinen Garten warf. Und es wuchs und wurde zu einem großen Baum[899]. Und die Vögel des Himmels ließen sich nieder in seinen Zweigen.“

20 Und wiederum sagte er: „Womit soll ich das Königreich Gottes vergleichen? 21 Es ist gleich einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl verbarg, bis es ganz durchsäuert wurde.“

 

 

22 Und er durchzog nacheinander Städte und Dörfer, lehrte und legte den Weg zurück nach Jerusalem.

 

23 Einer sagte zu ihm: „Herr, ob es wenige sind, die gerettet werden?“

Er sagte, zu ihnen ‹gewandt›: 24 „Ringt, durch das enge Tor einzugehen, weil viele – ich sage es euch – suchen werden einzugehen und dazu nicht imstande sein werden.

25 Von da an, da der Hausherr aufgestanden sein wird und die Tür verschlossen haben wird und ihr anfangen werdet, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: ‘Herr, Herr, tu uns auf!’, und er antworten und zu euch sagen wird: ‘Ich weiß nicht von euch, woher ihr seid’, 26 dann werdet ihr anfangen zu sagen: ‘Wir aßen und tranken vor dir, und auf unseren Straßen lehrtest du.’

27 Und er wird sagen: ‘Ich sage euch: Ich weiß nicht von euch, woher ihr seid. Entfernt euch von mir, alle ihr Täter der Ungerechtigkeit!’

28 Dort wird das Weinen sein und das Zähneknirschen, wenn[900] ihr Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten im Königreich Gottes seht, euch aber hinausgeworfen. 29 Und sie werden kommen vom Aufgang und vom Untergang und von Mitternacht und vom Mittage[901] und sich [zu Tisch] lagern im Königreich Gottes. 30 Und – siehe! – es gibt Letzte, die Erste sein werden, und es gibt Erste, die Letzte sein werden.“

 

31 Am selben Tag kamen einige Pharisäer heran:

Sie sagten zu ihm: „Geh hinaus und zieh fort von hier, weil Herodes dich töten will.“

32 Und er sagte zu ihnen: „Geht hin und sagt diesem Fuchs: Siehe! Ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten [Tag] werde ich ans Ziel gebracht. 33 Doch heute und morgen und am [Tag] darauf muss ich voranziehen, weil es nicht angeht, dass ein Prophet außerhalb Jerusalems umkomme.“

34 „Jerusalem, Jerusalem, die [da] tötet die Propheten und steinigt, die hin zu ihr gesandt sind! Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln in der Weise, wie eine Henne ihre eigene Brut unter die Flügel [sammelt], und ihr wolltet nicht! 35 Siehe! Euer Haus wird euch öde gelassen werden! Ich sage euch aber: Auf keinen Fall werdet ihr mich sehen, bis [die Zeit] kommt, da ihr sagt: ‘Gelobt [sei] der, der kommt im Namen des Herrn!’“ {Ps 118,26}

 

14 Und es geschah, als er am Sabbat in das Haus eines der Obersten der Pharisäer kam, um Brot zu essen, da waren sie dabei, ihn zu beobachten. 2 Und – siehe – ein wassersüchtiger Mensch war vor ihm.

3 Und Jesus antwortete und sagte, zu den Gesetzesgelehrten und Pharisäern ‹gewandt›: „Ist es gestattet, am Sabbat zu heilen?“

4 Aber sie schwiegen. Und er nahm ihn, heilte ihn und entließ ihn.

5 Und er antwortete ihnen und sagte: „Wer unter euch, dessen Sohn oder Ochse[902] in den Brunnen fällt, wird ihn nicht sogleich herausziehen am Tag des Sabbats?“

6 Und sie waren nicht imstande, ihm darauf zu antworten.

 

7 Zu den Geladenen[903] ‹gewandt› sagte er, als er beobachtete, wie sie die ersten Plätze auswählten, ein Gleichnis[904]:

8 Er sagte zu ihnen: „Wenn du von jemandem zu einer Hochzeit geladen[905] wirst, lege dich nicht am ersten Platz [zu Tisch], damit nicht etwa ein Geehrterer als du von ihm geladen sei 9 und der, der dich und ihn lud, kommen und zu dir sagen werde: ‘Gib diesem [den] Platz!’ Und dann wirst du anfangen, mit Schande den letzten Platz einzunehmen. 10 Sondern wenn du geladen bist, gehe hin und lege dich an den letzten Platz, damit dann, wenn der, der dich lud, kommt, er zu dir sage: ‘Freund, rücke weiter herauf.’ Dann wirst du Ehre[906] haben vor denen, die mit dir [zu Tisch] liegen. 11 Jeder nämlich, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“

12 Auch zu dem, der ihn geladen hatte, sprach er:

„Wenn du ein Mahl veranstaltest, ein leichtes oder ein größeres,[907] lade nicht deine Freunde noch deine Brüder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn, damit nicht etwa auch sie dich wieder laden und dir Vergeltung zuteilwerde, 13 sondern wenn du ein Mahl mit Gästen veranstaltest, lade ein[908] Arme, Krüppel, Lahme, Blinde. 14 Und ein Seliger wirst du sein, weil sie nicht haben, dir zu vergelten, denn es wird dir vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten.“

15 Als einer von denen, die mit [zu Tisch] lagen, dieses hörte, sagte er zu ihm: „Ein Seliger [ist], der [das] Mahl essen wird im Königreich Gottes!“

16 Er sagte zu ihm: „Ein gewisser Mensch machte ein großes Mahl und lud[909] viele.

17 Und er sandte seinen leibeigenen Knecht zur Stunde des Mahls, zu den Geladenen[910] zu sagen: ‘Kommt, weil alles schon bereit ist.’

18 Und ohne Ausnahme fingen sie alle an, sich zu entschuldigen und abzusagen.

Der erste sagte zu ihm: ‘Ich kaufte ein Feld, und es ist notwendig, dass ich ausgehe und es sehe. Ich bitte dich, halte mich für entschuldigt.’

19 Und ein anderer sagte: ‘Ich kaufte fünf Joch[911] Ochsen und gehe hin, sie zu erproben. Ich ersuche dich, halte mich für entschuldigt.’

20 Und ein anderer sagte: ‘Ich heiratete eine Frau, und deswegen kann ich nicht kommen.’

21 Und jener Knecht[912] kam herbei und meldete dieses seinem Herrn.

Dann war der Gebieter des Hauses zornig und sagte zu seinem Knecht: ‘Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden hier herein.’

22 Und der Knecht sagte: ‘Herr, es ist geschehen, wie du befahlst, und es ist noch Platz.’

23 Und der Herr sagte zu dem Knecht: ‘Gehe hinaus auf die Landstraßen und [an die] Zäune und nötige sie hereinzukommen, damit sich mein Haus fülle, 24 denn ich sage euch: Nicht einer von jenen Männern, die geladen[913] waren, wird mein Mahl kosten!’“

 

25 Es zogen zahlreiche* Mengen mit ihm. Und er wandte sich um und sagte zu ihnen: 26 „Wenn jemand zu mir kommt und nicht hasst seinen Vater und die Mutter und die Frau und die Kinder und die Brüder und die Schwestern und dazu auch seine eigene Seele[914], kann er nicht mein Jünger sein; 27 und welcher nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein; 28 denn wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und berechnet den Aufwand, ob er das [Nötige] zur Ausführung habe? 29 – damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und nicht imstande ist es fertigzustellen, alle die Zuschauenden anfangen, ihn zu verspotten, 30 und sagen: ‘Dieser Mensch fing an zu bauen und war nicht imstande es fertigzustellen.’

31 Oder welcher König, der hinzieht, um mit einem anderen König zum Krieg zusammenzutreffen, setzt sich nicht zuvor hin und berät, ob er imstande ist, mit Zehntausend dem entgegenzutreten, der mit Zwanzigtausend gegen ihn kommt? 32 Wenn aber nicht, so sendet er, solange der noch fern ist, eine Gesandtschaft und ersucht um die Friedens‹bedingungen›.

33 So also kann keiner von euch, der nicht allem entsagt[915], was er hat, mein Jünger sein.

34 Das Salz ist trefflich. Wenn das Salz aber fade geworden ist, womit wird es gewürzt werden?[916] 35 Es ist weder für das Land noch für den Dünger nützlich. Man wirft es hinaus.

Wer Ohren zum Hören hat, höre[917]!“

 

15 Es nahten sich zu ihm ‹nach und nach› alle Zolleinnehmer und Sünder, ihn zu hören. 2 Und es war ein Murren unter den Pharisäern und den Schriftgelehrten. Sie sagten:

„Dieser nimmt Sünder an und isst mit ihnen.“

3 Er sagte zu ihnen[918] dieses Gleichnis: 4 „Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und ein einziges von ihnen verloren hat, lässt nicht die neunundneunzig Schafe in der Wüste zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es finde? 5 Und nachdem er es gefunden hat, legt er es auf die eigenen Schultern und freut sich.

6 Und wenn er nach Hause gekommen ist, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: ‘Freut euch mit mir, denn ich fand mein verlorenes Schaf!’

7 Ich sage euch: Auf diese Weise wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, [mehr] als über neunundneunzig Gerechte, die einer Buße nicht bedürfen.

8 Oder welche Frau, die zehn Drachmen hat, zündet nicht, wenn sie eine Drachme[919] verloren hat, eine Lampe an und fegt das Haus und sucht mit Sorgfalt, bis sie sie findet?

9 Und nachdem sie sie gefunden hat, ruft sie sich die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: ‘Freut euch mit mir, denn ich fand die Drachme, die ich verloren hatte!’

10 Auf diese Weise, sage ich euch, entsteht Freude vor den Boten[920] Gottes über einen Sünder, der Buße tut*.“

 

11 Und er sagte: „Ein gewisser Mensch hatte zwei Söhne.

12 Und der jüngere von ihnen sagte zum Vater: ‘Vater, gib mir den [mir] zufallenden Teil des Vermögens.’

Und er teilte ihnen das Gut.

13 Und nach nicht vielen Tagen nahm der jüngere Sohn alles zusammen und reiste weg in ein fernes Land. Und dort lebte er liederlich und vergeudete sein Vermögen. 14 Aber nachdem er alles aufgebraucht hatte, entstand eine große Hungersnot in jenem Land, und er fing an, Mangel zu leiden. 15 Und er ging hin und hängte sich an einen der Bürger jenes Landes. Der schickte ihn auf seine Felder, Schweine zu weiden. 16 Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen von den Schoten[921], die die Schweine fraßen. Und niemand gab ihm.

17 Als er aber zu sich selbst kam, sagte er: ‘Wie viele Lohnarbeiter meines Vaters haben Überfluss an Brot, aber ich komme um vor Hunger! 18 Ich werde aufstehen und hin zu meinem Vater ziehen und zu ihm sagen: Vater, ich sündigte gegen den Himmel und vor dir. 19 Und ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn genannt zu werden. Mache mich wie einen deiner Lohnarbeiter.’

20 Und er stand auf und ging hin zu seinem Vater.

Aber als er noch ferne war, sah ihn sein Vater und wurde von Erbarmen bewegt; und er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn herzlich.

21 Aber der Sohn sagte zu ihm: ‘Vater, ich sündigte gegen den Himmel und vor dir. Und ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn genannt zu werden.’

22 Aber der Vater ‹richtete sich› an seine leibeigenen Knechte und sagte: ‘Bringt das erste[922] lange Gewand heraus und zieht es ihm an und tut einen Ring an seine Hand und Schuhe an die Füße; 23 und bringt das gemästete Kalb, schlachtet es und lasst uns essen und fröhlich sein; 24 denn dieser mein Sohn war tot und wurde wieder lebend, und er war verloren gegangen und wurde gefunden!’

Und sie fingen an, fröhlich zu sein.

25 Aber sein älterer Sohn war auf dem Felde. Und als er kam und sich dem Haus nahte, hörte er Musikklang[923] und Reigen. 26 Und er rief einen der Knechte[924] herbei und erkundigte sich, was das sei.

27 Er sagte zu ihm: ‘Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater schlachtete das gemästete Kalb, weil er ihn bei [guter] Gesundheit wiedererhielt.’

28 Er wurde aber zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater kam also heraus und redete ihm zu.

29 Aber er antwortete und sagte zum Vater: ‘Siehe! So viele Jahre diene ich dir ‹wie ein leibeigener Knecht›, und noch nie übertrat ich ein Gebot von dir. Und noch nie gabst du mir einen Ziegenbock, damit ich mit meinen Freunden hätte fröhlich sein können. 30 Als aber dieser dein Sohn kam, der deine Güter mit Huren verzehrte, schlachtetest du ihm das gemästete Kalb.’

31 Aber er sagte zu ihm: ‘Kind, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, ist dein. 32 Fröhlich sein und sich freuen musste man, weil dieser, dein Bruder, tot war und wieder lebend wurde. Er war verloren gegangen und wurde gefunden.’“

 

16 Er ‹richtete sich› auch an seine Jünger und sagte: „Es war ein reicher Mann, der einen Verwalter hatte. Und dieser wurde bei ihm beschuldigt, dass er ‹stetig› seine Habe vergeude.

2 Und er rief ihn und sagte zu ihm: ‘Was ist dieses, das ich über dich höre? Gib Rechenschaft über deine Verwaltung, denn du wirst nicht mehr Verwalter sein können.’

3 Der Verwalter sagte bei sich selbst: ‘Was werde ich tun? – weil mein Herr die Verwaltung von mir nimmt. Zu graben bin ich nicht imstande. Zu betteln schäme ich mich. –

4 Es ist mir in den Sinn gekommen[925], was ich tun werde, damit dann, wenn ich der Verwaltung enthoben bin, sie mich in ihre Häuser aufnehmen.’

5 Und er rief jeden einzelnen von den Schuldnern seines Herrn herbei.

Und er sagte zum ersten: ‘Wie viel schuldest du meinem Herrn?’

6 Er sagte: ‘Hundert Bat[926] Öl.’

Und er sagte zu ihm: ‘Nimm deine [Schuld]schrift, setze dich und schreibe schnell: fünfzig.’

7 Danach sagte er zu einem anderen: ‘Und du, wie viel schuldest du?’

Er sagte: ‘Hundert Kor[927] Weizen.’

Und er sagt zu ihm: ‘Nimm deine [Schuld]schrift und schreibe: achtzig.’

8 Und es lobte der Herr den ungerechten Verwalter, dass er klug gehandelt hatte, – weil die Söhne dieser Weltzeit klüger sind als die Söhne des Lichts gegen das eigene[928] Geschlecht.

9 Und ich sage euch: Macht euch selbst Freunde mit dem ungerechten Mammon[929], damit ‹dann›, wenn es mit euch zu Ende gegangen ist, sie euch aufnehmen in die ewigen* Wohnungen. 10 Wer im Geringsten treu ist, ist auch im Vielen treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch im Vielen ungerecht. 11 Wenn ihr also in dem ungerechten Mammon[930] nicht treu wurdet, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen? 12 Und wenn ihr in dem Fremden nicht treu wurdet, wer wird euch das Eure geben?

13 Kein Haussklave kann zwei Herren Leibeigenendienst verrichten, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird sich zu dem einen halten und den anderen gering achten. Ihr könnt nicht Gott Leibeigenendienst verrichten und dem Mammon.“

 

14 Dieses alles hörten auch die Pharisäer, die geldliebend waren, und sie rümpften ‹verachtend die Nase› über ihn.

15 Und er sagte zu ihnen: „Ihr seid es, die sich selbst rechtfertigen vor den Menschen. Gott kennt aber eure Herzen; was nämlich bei Menschen hoch ist, ist ein Gräuel vor Gott.

16 Das Gesetz und die Propheten [reichen] bis auf Johannes. Ab dann wird das Königreich Gottes als gute Botschaft gesagt, und jeder drängt sich in es hinein.

17 Leichter ist es, dass der Himmel und die Erde[931] vergehen, als dass vom Gesetz ein Strichlein falle.

18 Jeder, der sich von seiner Frau scheidet und eine andere heiratet, begeht Ehebruch. Und jeder, der [die] vom Mann Geschiedene heiratet, begeht Ehebruch.“

 

19 „Es war ein reicher Mann, und er kleidete sich in Purpur und Byssus[932] und [lebte] täglich in Prunk und fröhlichem Feiern.

20 Aber es war ein Armer namens Lazarus, den man vor seinem Toreingang hingetan hatte; der war behaftet mit Geschwüren 21 und begehrte, sich von den Krumen zu sättigen, die vom Tisch des Reichen fielen. Es kamen[933] auch die Hunde und leckten seine Geschwüre ab.

22 Es geschah nun, dass der Arme starb. Und er wurde von den [himmlischen] Boten hinweggetragen an die Brust[934] Abrahams.

Es starb aber auch der Reiche. Und er wurde begraben.

23 Und im Hades[935], als er seine Augen aufhebt, sieht er, während er in Qualen ist, Abraham von ferne und Lazarus an seiner Brust.

24 Und er rief und sagte: ‘Vater Abraham, erbarme dich meiner und schicke Lazarus, damit er die Spitze seines Fingers in Wasser tauche und meine Zunge kühle, weil ich Pein leide in dieser Flamme!’

25 Aber Abraham sagte: ‘Kind, gedenke, dass du dein Gutes ‹in Fülle› empfingst in deinem Leben und Lazarus gleicherweise das Üble. Aber nun wird er hier getröstet[936]. Aber du leidest Pein. 26 Und zu diesem allem ist zwischen uns und euch eine große Kluft festgelegt, dass die, die von hier zu euch hinübergehen wollen, es nicht können; noch [können] die von dort zu uns herüberkommen.’

27 Aber er sagte: ‘Ich ersuche dich also, Vater, dass du ihn in das Haus meines Vaters schickst, 28 denn ich habe fünf Brüder, dass er ihnen mit Ernst Zeugnis gebe, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen!’

29 Abraham sagt zu ihm: ‘Sie haben Mose und die Propheten. Auf die sollen sie hören.’

30 Aber er sagte: ‘Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen hingeht, werden sie Buße tun*.’

31 Aber er sagte zu ihm: ‘Wenn sie nicht auf Mose und die Propheten hören, werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn einer von den Toten aufsteht.’“

 

17 Zu seinen Jüngern ‹gerichtet› sagte er: „Es ist ausgeschlossen, dass Fallstricke[937] nicht kommen. Wehe aber dem, durch den sie kommen. 2 Zuträglicher ist es ihm, wenn ein Eselsmühlstein[938] um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen wird, als dass er einem dieser Kleinen einen Fallstrick lege[939].

3 Gebt ‹stets› acht auf euch selbst! Wenn aber dein Bruder gegen dich sündigt, rede ihm mit Ernst zu, und wenn er Buße tut[940], vergib ihm. 4 Und wenn er sieben Mal am Tag gegen dich sündigt und sieben Mal am Tag umkehrt und sagt: ‘Ich tue Buße’, sollst* du ihm vergeben.“

 

5 Und die Apostel sagten zum Herrn: „Füge uns mehr Glauben hinzu.“

6 Aber der Herr sagte: „Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum sagen: ‘Werde entwurzelt und gepflanzt im Meer!’ Und er würde euch gehorchen[941].“

 

7 „Wer von euch, der einen leibeigenen Knecht hat, der pflügt oder Hirtendienst tut, wird, wenn der vom Felde hereinkommt, sogleich zu ihm sagen: ‘Komm her und lege dich [zu Tisch]?’[942] 8 – sondern wird er nicht zu ihm sagen: ‘Bereite, was ich zum Mahl haben soll, und gürte dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe, und nach diesem sollst du essen und trinken’?

9 Hat er etwa Dank* für jenen[943] Knecht[944], weil er das [ihm] Angeordnete tat? Ich meine, nicht.

10 So auch ihr, wenn ihr alles das, was euch angeordnet war, getan habt, sagt: ‘Wir sind unnütze Knechte: Wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.’“

 

 

11 Und es geschah, während er nach Jerusalem zog, dass er zwischen Samarien und Galiläa hindurchging. 12 Und als er in ein gewisses Dorf[945] einzog, begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die von ferne standen. 13 Und sie erhoben die Stimme:

„Jesus, Meister“, sagten sie, „erbarme dich unser!“

14 Und als er es[946] sah, sagte er zu ihnen: „Geht hin und zeigt euch den Priestern.“

Und es geschah, während sie hingingen, wurden sie gereinigt. 15 Aber einer von ihnen, als er sah, dass er geheilt worden war, kehrte zurück und verherrlichte Gott mit großer, ‹lauter› Stimme. 16 Und er fiel aufs Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm. Und der war ein Samariter. 17 Aber Jesus antwortete und sagte:

„Wurden nicht die Zehn gereinigt? – Die Neun, wo [sind sie]? 18 Wurde keiner gefunden, der zurückkehrte, um Gott Ehre[947] zu geben, als nur dieser, der aus einem anderen Volk [ist]?“

19 Und er sagte zu ihm: „Stehe auf und gehe hin! Dein Glaube hat dich gerettet.“

 

20 Und als er von den Pharisäern befragt wurde: „Wann kommt das Königreich Gottes?“, antwortete er ihnen und sagte: „Das Königreich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte[948], 21 noch wird man sagen: ‘Siehe, hier!’ oder: ‘Siehe, dort!’ – denn – siehe! – das Königreich Gottes ist °inmitten von euch[949].“

22 Aber zu den Jüngern ‹gerichtet› sagte er:

„Es werden Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen der Tage des Menschensohnes zu sehen, und ihr werdet [ihn] nicht sehen.

23 Und sie werden zu euch sagen: ‘Siehe, hier!’ oder: ‘Siehe, dort!’

Geht nicht hin; lauft auch nicht nach; 24 denn gleichwie der Blitz, der blitzend leuchtet von dem einen [Ende] unter dem Himmel bis zum anderen [Ende] unter dem Himmel, so wird der Sohn des Menschen sein an seinem Tag. 25 Zuerst muss er aber vieles leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht.

26 Und so, wie es in den Tagen Noahs geschah, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein: 27 Sie aßen; sie tranken; sie heirateten; sie wurden verheiratet – bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging. Und es kam die Flut und brachte alle um.

28 Gleicherweise auch [wird es sein], wie es geschah in den Tagen Lots: Sie aßen; sie tranken; sie kauften; sie verkauften; sie pflanzten; sie bauten. 29 Aber an dem Tag, an dem Lot aus Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte alle um.

30 Genauso wird es sein an dem Tag, an dem[950] der Sohn des Menschen enthüllt wird. 31 An jenem °Tag – wer auf dem Dach sein wird und seine Sachen im Haus hat, steige nicht hinab, sie zu holen. Und der auf dem Felde gleicherweise kehre nicht um zu dem, das zurückliegt[951]. 32 Denkt an Lots Frau! 33 Wer irgend seine Seele[952] zu retten ‹und zu bewahren› sucht, wird sie verlieren. Und wer irgend sie verliert, wird ihr das Leben verleihen[953].

34 Ich sage euch: In dieser Nacht werden zwei auf einem Bett sein. Der eine wird mitgenommen werden und der andere wird gelassen werden. 35 Zwei werden an derselben [Stelle] am Mahlen sein. Die eine wird mitgenommen werden und die andere wird gelassen werden.“

36 Und[954] sie antworten und sagen zu ihm: „Wo, Herr?“

Er sagte zu ihnen: „Wo der Leib ist, da werden sich die Geier[955] sammeln.“

 

18 Er sagte zu ihnen auch ein Gleichnis dahingehend, dass man allezeit beten und nicht ermatten solle:

Er sagte: 2 „In einer Stadt war ein Richter, der Gott nicht fürchtete und sich vor keinem Menschen scheute.

3 In jener Stadt war eine Witwe, und sie kam ‹wiederholt› hin zu ihm und sagte: ‘Schaffe mir Recht gegenüber meinem Rechtsgegner.’

4 Und eine Zeitlang wollte er nicht.

Mit ‹der Zeit›[956] sagte er aber bei sich selbst: ‘Wenn ich auch Gott nicht fürchte und mich vor einem Menschen nicht scheue, 5 – weil mir diese Witwe Mühe bereitet, werde ich ihr doch Recht verschaffen, damit sie nicht unablässig komme und mir ins Angesicht schlage[957].’“

6 Der Herr sagte: „Hört, was der ungerechte Richter sagt! 7 Sollte Gott aber nicht das Recht seiner Erwählten ausführen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, und ‹wird er› dabei langsam sein in Bezug auf sie?[958] 8 Ich sage euch: Er wird ihr Recht in Kürze[959] ausführen. Doch wird dann bei seinem Kommen der Sohn des Menschen auf der Erde[960] den Glauben finden?“

 

9 Er ‹richtete sich› aber an einige, die das Vertrauen auf sich selbst gesetzt hatten, dass sie gerecht seien, und die übrigen verachteten, und sagte dieses Gleichnis:

10 „Zwei Menschen gingen hinauf in die Tempelstätte zu beten, der eine ein Pharisäer und der andere ein Zolleinnehmer.

11 Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst dieses: ‘Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen Menschen: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zolleinnehmer. 12 Ich faste zweimal in der Woche. Ich verzehnte alles, soviel ich bekomme.’

13 Und der Zolleinnehmer stand von ferne und wollte nicht einmal die Augen zum Himmel aufheben, sondern schlug an seine Brust und sagte: ‘Gott, werde mir, dem Sünder, versühnt[961]!’

14 Ich sage euch: Es ging dieser gerechtfertigt in sein Haus hinab, im Gegensatz zu jenem; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, aber wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“

 

15 Sie brachten auch die Kleinkinder[962] zu ihm herzu, damit er sie anrühre. Aber als die Jünger es sahen, schalten sie sie.

16 Aber Jesus rief sie[963] herbei und sagte[964]: „Lasst die Kindlein zu mir kommen und wehrt ihnen nicht, denn solcher[965] ist das Königreich Gottes. 17 Wahrlich! Ich sage euch: Wer irgend das Königreich Gottes nicht annimmt wie ein kleines Kind, wird keinesfalls in dasselbe eingehen.“

 

18 Und es befragte ihn ein gewisser Oberster. Er sagte:

„Guter Lehrer, was [soll] ich getan haben[966], um ewiges Leben zu erben?“[967]

19 Jesus sagte zu ihm: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott. 20 Die Gebote weißt du: Du sollst nicht Ehebruch begehen. Du sollst nicht töten[968]. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsches Zeugnis geben. Ehre ‹stets› deinen Vater und deine Mutter.“ {2Mo 20,12ff}

21 Er sagte: „In Bezug auf dieses alles hütete ich mich von meiner Jugend an.“

22 Als Jesus das hörte, sagte er zu ihm: „Eines fehlt dir noch: Verkaufe alles, was du nur hast, und verteile es [den] Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Und komm her. Folge mir.“

23 Als er das hörte, wurde er sehr, sehr betrübt, denn er war sehr reich.

24 Als Jesus sah, dass er sehr, sehr betrübt geworden war, sagte er: „Wie schwer werden die, die Gelder haben, in das Königreich Gottes eingehen! 25 – denn es ist leichter, dass ein Kamel durch das Öhr einer Nadel eingehe, als dass ein Reicher in das Königreich Gottes eingehe.“

26 Es sagten aber die, die es hörten: „Und wer vermag es [dann], gerettet zu werden?“

27 Er sagte: „Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott.“

28 Und Petrus sagte: „Siehe! Wir verließen alles und folgten dir.“

29 Er sagte zu ihnen: „Wahrlich! Ich sage euch: Es gibt nicht einen, der verließ Haus oder Eltern oder Brüder oder Frau oder Kinder des Königreiches Gottes wegen, 30 der nicht auf jeden Fall Vielfältiges wiederempfinge in dieser Zeit und in der kommenden Weltzeit ewiges Leben.“

 

31 Er nahm die Zwölf zu sich, ‹richtete sich an sie› und sagte: „Siehe! Wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles ausgeführt werden, was durch die Propheten vom Sohn des Menschen geschrieben ist, 32 denn er wird denen von den Völkern ausgeliefert werden und wird verspottet und ‹in übermütiger Weise› misshandelt und angespuckt werden. 33 Und sie werden ihn geißeln und töten. Und am dritten Tag wird er auferstehen.“

34 Und sie verstanden nichts von diesem; und es war dieses Wort* vor ihnen verborgen und sie erkannten das Gesagte nicht.

 

35 Es geschah, während er sich Jericho nahte: Ein Blinder saß bettelnd am Weg. 36 Als er eine Menge durchziehen hörte, erkundigte er sich, was das sei. 37 Sie gaben ihm Bericht, dass Jesus, der Nazarener, vorübergehe.

38 Und er rief: „Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!“

39 Und die Vorangehenden schalten ihn, dass er schweigen solle.

Aber er schrie viel mehr: „Sohn Davids, erbarme dich meiner!“

40 Jesus blieb stehen und befahl, dass man ihn zu ihm führe.

Als er sich genaht hatte, fragte er ihn und sagte: 41 „Was wünschst du, dass ich für dich tue?“

Er sagte: „Herr, dass ich wieder sehe.“

42 Und Jesus sagte zu ihm: „Sei wieder sehend! Dein Glaube hat dich gerettet[969].“

43 Und auf der Stelle sah er wieder; und er folgte ihm und verherrlichte Gott. Und das ganze Volk, als es das sah, gab Gott Lob.

 

19 Und er ging hinein und zog durch Jericho hindurch. 2 Und – siehe! – [da war] ein Mann, mit Namen Zachäus[970] genannt, und der war ein Oberzolleinnehmer. Und dieser war reich. 3 Und er suchte Jesus zu sehen, wer er sei. Und er konnte nicht vor der Menge, weil er klein von Gestalt war. 4 Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, damit er ihn sehe, weil jener im Begriff war, dort durchzuziehen.

5 Und als er an den Ort kam, blickte Jesus auf, sah ihn und sagte zu ihm hin: „Zachäus, eile und steige herab, denn heute muss ich in deinem Hause bleiben!“

6 Und er stieg eilends herab und nahm ihn auf mit Freude. 7 Und als sie es sahen, murrten sie alle ‹untereinander› und sagten:

„Er ging hinein, um bei einem sündigen Mann zu Gast zu sein[971].“

8 Aber Zachäus stand und sagte, zum Herrn ‹gewandt›: „Siehe! Die Hälfte meiner Habe, Herr, gebe ich den Armen. Und wenn ich von jemandem etwas erpresste[972], gebe ich es vierfach wieder[973].“

9 Jesus sagte, zu ihm ‹gewandt›: „Heute widerfuhr diesem Hause Rettung, weil ja auch er ein Sohn Abrahams ist, 10 denn der Sohn des Menschen kam, das Verlorene zu suchen und zu retten.“

 

11 Während sie das noch im Ohr hatten[974], fügte er ein Gleichnis hinzu, weil er nahe bei Jerusalem war und sie meinten, dass unverzüglich das Königreich Gottes im Begriff sei zu erscheinen.

12 Er sagte also: „Ein Mensch von edler Herkunft zog in ein fernes Land, um für sich ein Königreich in Empfang zu nehmen und zurückzukehren.

13 Er rief zehn seiner leibeigenen Knechte und gab ihnen zehn Minen[975] und sagte zu ihnen: ‘Handelt[976], bis ich komme.’

14 Aber seine Bürger hassten ihn und sandten eine Gesandtschaft hinter ihm her und sagten: ‘Wir wollen nicht, dass dieser über uns König sei.’

15 Und es geschah, als er, nachdem er das Königreich in Empfang genommen hatte, zurückkam, sagte er, man solle diese Knechte[977], denen er das Geld gegeben hatte, zu ihm rufen, damit er erfahre, was jeder erhandelt habe.

16 Der erste kam herbei und sagte: ‘Herr, deine Mine gewann zehn Minen hinzu.’

17 Und er sagte zu ihm: ‘Wohl [getan], du guter Knecht! Weil du im Geringsten treu geworden warst, habe Vollmacht[978] über zehn Städte.’

18 Und der zweite kam und sagte: ‘Herr, deine Mine machte fünf Minen.’

19 Auch zu diesem sagte er [in ähnlicher Weise]: ‘Und du, werde du über fünf Städte [gesetzt].’

20 Und ein anderer kam und sagte: ‘Herr, sieh – deine Mine, die ich in einem Schweißtuch aufbewahrt hielt; 21 denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mensch bist: Du nimmst, was du nicht hinlegtest, und du erntest, was du nicht sätest.’

22 Er sagt zu ihm: ‘Aus deinem Munde werde ich dich richten, böser Knecht! Du wusstest: Ich bin ein strenger Mensch, der ich nehme, was ich nicht hinlegte, und ernte, was ich nicht säte. 23 Weshalb gabst du dann nicht mein Geld auf [die] Bank[979], und ich hätte es bei meinem Kommen mit Zinsen eingefordert?’

24 Und zu den Dabeistehenden sagte er: ‘Nehmt ihm die Mine ab und gebt sie dem, der die zehn Minen hat’ 25 (und sie sagten zu ihm: ‘Herr, er hat zehn Minen!’), 26 ‘denn ich sage euch: Jedem, der hat, wird gegeben werden; aber von dem, der nicht hat, von ihm wird auch das abgenommen werden, das er hat.

27 Doch jene, meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie König sei, führt her und macht sie nieder vor mir.’“

 

 

28 Und nachdem er das gesagt hatte, ging er voraus und zog hinauf nach Jerusalem. 29 Und es geschah, als er sich Bethphage[980] und Bethanien[981] nahte, gegen den Berg hin, genannt der [Berg] ‘der Olivenbäume’, sandte er zwei seiner Jünger 30 und sagte:

„Geht hin in das Dorf gegenüber, und wenn ihr hinkommt, werdet ihr darin ein Fohlen angebunden finden, auf das sich noch nie ein Mensch setzte. Bindet es los und führt es ‹her›.

31 Und wenn jemand euch fragt: ‘Weshalb bindet ihr es los?’, werdet[982] ihr zu ihm so sagen: ‘Der Herr bedarf seiner.’“

32 Die Abgesandten gingen weg und fanden es so, wie er ihnen gesagt hatte.

33 Als sie das Fohlen losmachten, sagten dessen Herren zu ihnen: „Warum bindet ihr das Fohlen los?“

34 Sie sagten: „Der Herr bedarf seiner.“

35 Und sie führten es zu Jesus. Und sie warfen ihre Oberkleider auf das Fohlen und setzten Jesus darauf. 36 Während er hinzog, breiteten sie ihre Oberkleider auf dem Weg aus.

37 °Als er [Jerusalem] näherkam, schon gegen den Abhang des Berges der Olivenbäume, fing die ganze Anzahl der Jünger mit Freude und großer, ‹lauter› Stimme an, Gott zu preisen über alle Krafttaten, die sie gesehen hatten:

38 „Gelobt [sei] der König, der kommt im Namen des Herrn!“, sagten sie. „Friede im Himmel und Herrlichkeit in den höchsten ‹Höhen›!“

39 Und etliche der Pharisäer aus der Menge richteten sich an ihn und sagten: „Lehrer, strafe deine Jünger!“

40 Und er antwortete und sagte: „Ich sage euch, wenn diese schweigen, werden die Steine schreien.“

41 Und als er näherkam und die Stadt sah, weinte er über sie.

42 Und er sagte: „Wenn doch auch du, und eben an diesem deinem Tag, zur Kenntnis genommen hättest, was zu deinem Frieden [diente]! Nun aber wurde es vor deinen Augen verborgen. 43 Es werden nämlich Tage über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall[983] um dich herumziehen und dich umzingeln und dich von allen Seiten bedrängen 44 und dich zu Boden strecken[984], [dich] und deine Kinder in dir, und sie werden in dir nicht Stein auf Stein lassen, dafür dass du die Zeit deiner Heimsuchung nicht zur Kenntnis nahmst.“

 

45 Und er ging in die Tempelstätte und fing an, die hinauszutreiben, die darin verkauften und kauften, 46 und sagte zu ihnen: „Es ist geschrieben: ‘Mein Haus ist ein Haus des Gebets.’ {Jes 56,7} Aber ihr machtet es zu einer Räuberhöhle!“

 

47 Und er lehrte täglich in der Tempelstätte. Aber die Hohen Priester und die Schriftgelehrten und die Ersten des Volkes suchten ihn umzubringen. 48 Und sie fanden nicht, was sie tun sollten, denn das ganze Volk hing ihm an und hörte [auf ihn][985].

 

20 Und es geschah an einem jener Tage, als er das Volk in der Tempelstätte lehrte und gute Botschaft sagte, da traten die Priester[986] und die Schriftgelehrten zusammen mit den Ältesten herzu 2 und ‹wandten sich› an ihn; sie sagten: „Sage uns, in welcher Autorität tust du diese Dinge? Oder wer ist es, der dir diese Autorität gab?“

3 Er antwortete und sagte zu ihnen: „Auch ich werde euch ein Wort fragen, und [ihr] sagt es mir: 4 Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen?“

5 Sie überlegten[987] miteinander und sagten: „Wenn wir sagen: ‘Vom Himmel’, wird er sagen: ‘Weshalb glaubtet ihr ihm nicht?’ 6 Wenn wir aber sagen: ‘Von Menschen’, wird uns das ganze Volk steinigen, denn es ist überzeugt, dass Johannes ein Prophet war.“

7 Und sie antworteten, sie wüssten nicht, woher.

8 Und Jesus sagte zu ihnen: „Auch ich sage euch nicht, in welcher Autorität ich diese Dinge tue.“

 

9 Aber zum Volk ‹gewandt› fing er an, dieses Gleichnis zu sagen: „Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an Winzer und verreiste für geraume Zeit außer Landes. 10 Und zur bestimmten Zeit sandte er einen leibeigenen Knecht zu den Winzern, damit sie ihm von der Frucht des Weinberges gäben. Aber die Winzer schlugen ihn und sandten ihn leer fort. 11 Und er fuhr fort und schickte einen anderen leibeigenen Knecht. Aber auch den schlugen sie und verunehrten ihn[988] und sandten ihn leer fort. 12 Und er fuhr fort und schickte einen dritten. Aber auch diesen verwundeten sie und warfen ihn hinaus.

13 Aber der Herr des Weinberges sagte: ‘Was soll ich tun? Ich werde meinen geliebten Sohn schicken. Vielleicht werden sie vor diesem Achtung haben, wenn sie ihn sehen.’

14 Aber als die Winzer ihn sahen, überlegten sie miteinander und sagten: ‘Dieser ist der Erbe! Auf! Töten wir ihn, damit das Erbe unser werde.’

15 Und sie warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und töteten [ihn].

Was wird also der Herr des Weinberges ihnen tun? 16 Er wird kommen und diese Winzer umbringen und wird den Weinberg anderen geben.“

Als sie es hörten, sagten sie: „Das sei fern!“[989]

17 Er blickte sie aber an und sagte: „Was ist also dieses, das geschrieben ist: Der Stein, ‘den die Bauenden verwarfen[990], dieser wurde zum Haupt[stein] der Ecke[991]‘? {Ps 118,22.23}

18 Jeder, der auf jenen Stein fällt, wird zerschmettert werden. Aber auf wen er fällt, den wird er zermalmen.“

19 Und die Hohen Priester und die Schriftgelehrten suchten zu eben der Stunde, Hand an ihn zu legen – und sie fürchteten das Volk –, denn sie hatten gemerkt, dass er dieses Gleichnis auf sie hin gesagt hatte.

 

20 Und sie beobachteten [ihn] und sandten Auflauernde aus, die heuchelten, dass sie selbst gerecht seien, damit sie ihn bei einem Wort ergriffen, um ihn der Obrigkeit und der Vollmacht des Statthalters auszuliefern.

21 Und sie befragten ihn und sagten: „Lehrer, wir wissen, dass du recht redest und lehrst und das Angesicht nicht annimmst[992], sondern in Wahrheit den Weg Gottes lehrst. 22 Ist es uns gestattet, dass wir dem Kaiser Steuer geben, oder nicht?“

23 Da er aber ihre Verschlagenheit bemerkte, sagte er zu ihnen: „Was versucht ihr mich? 24 Zeigt mir einen Denar[993].“

„Wessen Bild und Aufschrift hat er?“

Sie antworteten und sagten: „Des Kaisers.“

25 Er sagte zu ihnen: „Demnach gebt dem Kaiser ab, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“

26 Und sie waren nicht imstande, ihn bei einem Wort*, ‹das er› vor dem Volk ‹sprach›, zu ergreifen, und sie schwiegen, verwundert über seine Antwort.

 

27 Es kamen etliche Sadduzäer herzu. Die leugnen, dass es eine Auferstehung gebe. Sie befragten ihn:

28 „Lehrer“, sagten sie, „Mose schrieb uns, wenn jemandes Bruder, der eine Frau hätte, sterben sollte (und ‹zwar› dieser kinderlos sterben sollte)[994], dass sein Bruder die Frau nehmen und seinem Bruder Samen erwecken[995] solle.

29 Es waren also sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau und starb kinderlos. 30 Und der zweite nahm die Frau, und dieser starb kinderlos. 31 Und der dritte nahm sie. Ebenso [war es] auch ‹bei› den sieben [allen]: Sie hinterließen nicht Kinder und starben. 32 Hernach, ‹nach› allen, starb auch die Frau. 33 In der Auferstehung also, wessen Frau unter ihnen wird sie? – denn die sieben hatten sie zur Frau.“

34 Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Die Söhne dieser Weltzeit heiraten und werden verheiratet; 35 aber die, die gewürdigt wurden, jene Weltzeit und die Auferstehung von den Toten zu erlangen, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet, 36 denn sie können auch nicht mehr sterben, denn sie sind engelgleich, und sie sind Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind.

37 Aber dass die Toten erweckt werden, zeigte auch Mose an beim Dornstrauch, wie er den Herrn den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs benennt. 38 Er ist aber nicht Gott von Toten, sondern von Lebenden, denn alle leben ihm.“

39 Etliche von den Schriftgelehrten antworteten* und sagten: „Lehrer, [das] sagtest du trefflich.“

40 Und sie wagten nicht mehr, ihn [mit] irgendetwas zu befragen.

 

41 Aber er ‹richtete sich› an sie und sagte: „Wie sagen sie: ‘Der Gesalbte ist Davids Sohn’ 42 – und David selbst sagt im Buch der Psalmen:

‘Es sagte der Herr[996] zu meinem Herrn[997]: Sitze zu meiner Rechten, 43 bis ich deine Feinde lege[998] zum Schemel deiner Füße.’ {Ps 110,1} 44 David nennt ihn also ‘Herr’. Und wie ist er sein Sohn?“

 

45 Während das ganze Volk zuhörte, sagte er zu seinen Jüngern: 46 „Nehmt euch ‹stets› in Acht vor den Schriftgelehrten, die in langen Gewändern einhergehen wollen und Begrüßungen auf den Marktplätzen gerne haben und erste Sitze in den Synagogen und erste Plätze bei den Gastmählern; 47 die die Häuser der Witwen verzehren und zum Vorwand[999] lange beten. Diese werden ein schwereres Gericht[1000] empfangen.“

 

21 Als er aufblickte, sah er die Reichen ihre Gaben in den Schatzkasten einlegen. 2 Er sah aber auch eine bedürftige Witwe zwei Lepta[1001] dort einlegen.

3 Und er sagte: „Ich sage euch in Wahrheit: Diese arme Witwe legte mehr ein als alle; 4 denn alle diese legten von ihrem Überfluss[1002] zu den Gottesgaben ein, aber diese legte aus ihrer Armut ein – den ganzen Lebensunterhalt, den sie hatte[1003].“

 

5 Und als etliche von der Tempelstätte sagten, dass sie mit edlen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sagte er: 6 „Diese Dinge, die ihr ‹seht und› beschaut – es werden Tage kommen, an denen nicht gelassen werden wird Stein auf Stein, der nicht abgebrochen werden wird.“

7 Da befragten sie ihn und sagten: „Lehrer, wann wird das[1004] also sein? Und was ist das Zeichen, wann dieses im Begriff ist zu geschehen?“

8 Er sagte: „Seht ‹stets› zu, dass ihr nicht irregeführt werdet, denn viele werden kommen ‹unter Berufung› auf meinen Namen[1005] und sagen: ‘Ich bin es.’ und: ‘Der Zeitpunkt ist nahegekommen.’

Geht ihnen also nicht nach! 9 Wenn ihr aber von Kriegen und von Unordnungen ‹und Unruhen› hören werdet, lasst euch nicht erschrecken, denn es muss dieses zuerst geschehen. Jedoch ist das Ende nicht sogleich.“

10 Dann sagte er zu ihnen: „Es wird aufstehen Volk gegen Volk und Königreich gegen Königreich. 11 Auch große Beben an ‹verschiedenen› Orten und Hungersnöte und Seuchen werden sein. Auch Schreckensereignisse und große Zeichen vom Himmel wird es geben.[1006]

12 Aber vor diesem allem werden sie ihre Hände an euch legen und [euch] verfolgen: Sie werden euch an Synagogen und Gefängnisse ausliefern und vor Könige und Statthalter führen wegen meines Namens. 13 Es wird euch aber zu einem Zeugnis ausschlagen. 14 Setzt ‹es euch› also in eure Herzen hinein[1007], nicht im Voraus in Sorge zu sein, [wie ihr] euch verteidigen [sollt][1008], 15 denn ich werde euch geben Mund und Weisheit, der alle eure Gegner[1009] nicht werden widersprechen noch widerstehen können. 16 Ihr werdet aber sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden ausgeliefert werden. Und sie werden [etliche] von euch zu Tode bringen. 17 Und ihr werdet gehasst sein bei allen wegen meines Namens. 18 Und gar kein Haar von eurem Haupt soll umkommen! 19 Durch eure Ausdauer gewinnt eure Seelen[1010].

 

20 Wenn ihr aber Jerusalem von Heerestruppen[1011] umringt seht, dann habt Kenntnis, dass ihre Verwüstung nahegekommen ist. 21 Dann sollen die in Judäa in Richtung der Berge fliehen und die in ihrer[1012] Mitte daraus entweichen; und die auf dem Land[1013] sollen nicht in sie[1014] hineingehen, 22 weil das Tage der Vergeltung sind, damit erfüllt werde alles, was geschrieben ist.

23 Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen, denn es wird große Not sein im Land[1015] und Zorn in diesem Volk. 24 Und sie werden fallen durch die Schneide[1016] des Schwerts und gefangen geführt werden zu den Völkern allen. Und Jerusalem wird getreten[1017] werden von den Völkern[1018], bis [die] Zeiten der Völker erfüllt sein werden.

 

25 Und es werden Zeichen an Sonne und Mond und an Sternen sein, und auf der Erde[1019] ‹wird› Angst derer, die von den Völkern sind, ‹sein›, in Ratlosigkeit bei Tosen des Meeres und [wildem] Gewoge[1020], 26 wobei [den] Menschen die Seele ausgeht[1021] vor Furcht und ‹gespannter› Erwartung dessen, das über das Weltreich kommt; denn Kräfte der Himmel werden ins Wanken versetzt[1022] werden.

27 Und dann werden sie den Sohn des Menschen sehen, in einer Wolke kommend mit viel Kraft und Herrlichkeit.

28 Wenn dieses anfängt zu geschehen, richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, weil sich eure Erlösung naht.“

 

29 Und er sagte ihnen ein Gleichnis: „Seht den Feigenbaum und alle Bäume. 30 Wenn sie schon ausgeschlagen haben, merkt ihr von selbst, wenn ihr zuseht, dass der Sommer schon nahe ist. 31 So merkt auch ihr, wenn ihr dieses geschehen seht, dass das Königreich Gottes nahe ist. 32 Wahrlich! Ich sage euch: Auf keinen Fall wird dieses Geschlecht[1023] vergehen, bis alles geschehen sein wird. 33 Der Himmel und die Erde[1024] werden vergehen, aber meine Worte vergehen auf keinen Fall[1025].

34 Gebt aber ‹stets› acht auf euch selbst, damit eure Herzen nicht beschwert werden durch Rausch[1026] und Trunkenheit und Sorgen des ‹irdischen› Lebens und jener Tag plötzlich über euch komme[1027], 35 denn wie eine Schlinge wird er kommen über alle, die auf dem Angesicht der ganzen Erde[1028] ansässig sind. 36 Wacht also zu jeder Zeit! – flehend, damit ihr würdig geachtet werdet, dem allem, das geschehen soll, zu entfliehen und euch vor den Sohn des Menschen zu stellen ‹und vor ihm zu stehen›.“

 

37 Tagsüber war er in der Tempelstätte, lehrend, und nachts ging er hinaus und übernachtete an dem Berg, genannt [Berg] ‘der Olivenbäume’. 38 Und das ganze Volk machte sich frühmorgens auf zu ihm hin, um ihn in der Tempelstätte zu hören.

 

22 Es nahte das Fest der ungesäuerten [Brote][1029], das Passa genannt wird. 2 Und die Hohen Priester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn umbringen könnten, denn sie fürchteten das Volk. 3 Aber [der] Satan fuhr hinein in Judas, der zusätzlich Iskariot genannt wurde, der von der Zahl der Zwölf war. 4 Und er ging weg und besprach mit den Hohen Priestern und ‹Tempel›hauptleuten[1030], wie er ihn an sie ausliefern[1031] würde. 5 Und sie freuten sich und kamen überein, ihm Geld zu geben. 6 Und er war einverstanden und suchte eine gelegene Zeit, ihn an sie auszuliefern abseits der Menge.

 

7 Es kam derjenige Tag der ungesäuerten [Brote], an dem das Passa geschlachtet werden musste.

8 Und er sandte Petrus und Johannes und sagte: „Geht hin. Bereitet uns das Passa vor, damit wir essen mögen.“

9 Sie sagten zu ihm: „Wo willst du, dass wir es vorbereiten?“

10 Er sagte zu ihnen: „Siehe! Wenn ihr in die Stadt hineingeht, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Tonkrug mit Wasser trägt. Folgt ihm in das Haus, wo er hineingeht.

11 Und ihr sollt* dem Hausherrn des Hauses sagen: ‘Der Lehrer sagt dir: Wo ist das Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passa essen mag?’

12 Und jener wird euch einen großen, mit Polstern belegten Obersaal[1032] zeigen. Dort bereitet es vor.“

13 Sie gingen weg und fanden es so, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passa vor.

 

14 Und als die Stunde kam, legte er sich [zu Tisch] – und die zwölf Apostel [legten sich] zusammen mit ihm [zu Tisch].

15 Und er ‹wandte sich› an sie und sagte: „Mit ‹großer› Sehnsucht begehrte ich[1033], dieses Passa mit euch zu essen, ehe ich leide, 16 denn ich sage euch: Ich werde davon auf keinen Fall mehr essen, bis dass es erfüllt sein wird im Königreich Gottes.“

17 Und er nahm einen Becher in Empfang, dankte und sagte: „Nehmt diesen und teilt ihn unter euch 18 – denn ich sage euch: Ich werde auf keinen Fall von dem Erzeugnis des Weinstocks trinken, bis dass das Königreich Gottes gekommen ist.“

19 Und er nahm Brot, dankte, brach und gab ihnen und sagte: „Dieses ist mein[1034] Leib, der für euch gegeben wird. Das tut zu meinem Gedenken[1035]!“ 20 Ebenso [nahm er] auch den Becher nach dem Mahl und sagte: „Dieser Becher ist der neue Bund[1036] in meinem Blut, das für euch vergossen wird.

21 Doch – siehe! – die Hand dessen, der mich ausliefert, ist mit mir auf dem Tisch. 22 Und in der Tat, der Sohn des Menschen geht hin, gemäß dem, das bestimmt ist. Doch wehe jenem Menschen, durch den er ausgeliefert wird!“

23 Und sie fingen an, bei sich selbst zu disputieren, wer von ihnen es dann wohl sein möge, der im Begriff sei, dieses auszuführen.

 

24 Es entstand unter ihnen auch ein Wettstreit im Hinblick darauf, wer von ihnen für größer gelte[1037].

25 Aber er sagte zu ihnen: „Die Könige der Völker sind Herren über sie, und die, die über sie Autorität ausüben, werden Wohltäter genannt. 26 [Seid] ihr aber nicht so, sondern der Größere unter euch werde wie der Jüngere und der Führende wie der Dienende; 27 denn wer ist größer: der [zu Tisch] Liegende oder der Dienende? Nicht der [zu Tisch] Liegende? Ich bin aber in eurer Mitte wie der Dienende.

28 Ihr seid es aber, die durch [alles] mit mir geblieben sind in meinen Versuchungen[1038]. 29 Und ich vermache euch, so wie mir mein Vater vermachte, ein Königreich, 30 damit ihr esst und trinkt an meinem Tisch in meinem Königreich und sitzt auf Thronen und richtet[1039] die zwölf Stämme Israels.“

 

31 Und der Herr sagte: „Simon, Simon, siehe! Der Satan bat sich euch aus, um [euch] zu schütteln wie den Weizen. 32 Ich aber flehte für dich, damit dein Glaube nicht zu Ende gehe[1040]. Und du, nachdem du einst umgekehrt bist, festige deine Brüder.“

33 Aber er sagte zu ihm: „Herr, mit dir bin ich bereit, auch ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.“

34 Er sagte: „Ich sage dir, Petrus: [Der] Hahn wird heute keinesfalls krähen[1041], ehe du dreimal verleugnen wirst, mich zu kennen.“

 

35 Und er sagte zu ihnen: „Als ich euch sandte ohne Beutel und Tasche und Schuhe, littet ihr an etwas Mangel?“

Sie sagten: „An nichts.“

36 Er sagte also zu ihnen: „Jedoch nun: Wer einen Beutel hat, nehme ihn, gleicherweise auch eine Tasche. Und wer kein Schwert hat, verkaufe sein Oberkleid und kaufe [eines]; 37 denn ich sage euch, dass noch dieses, das geschrieben ist, an mir ausgeführt werden muss: ‘Und er wurde unter die Gesetzlosen[1042] gerechnet’ {Jes 53,12}; – denn auch das, was mich betrifft, hat ein ‹Ziel und› Ende.“

38 Sie sagten: „Herr, siehe! Hier sind zwei Schwerter.“

Aber er sagte zu ihnen: „Es ist genug.“

 

39 Und er ging hinaus; und nach der Gewohnheit zog er hin zum Berg der Olivenbäume. Es folgten ihm auch seine Jünger.

40 Als er an den Ort gekommen war, sagte er zu ihnen: „Betet ‹anhaltend›, um nicht in Versuchung hineinzugeraten.“

41 Und er riss sich von ihnen los, etwa einen Steinwurf [weit], und beugte die Knie und betete.

42 „Vater!“, sagte er. „Wenn es dein Wille ist, diesen Becher an mir vorüberzuführen –. Doch nicht mein Wille[1043], sondern der deine geschehe!“

43 Da erschien ihm ein Bote vom Himmel, der ihn stärkte. 44 Und als er in Angst ‹und Ringen› geriet, betete er inbrünstiger. Es wurde sein Schweiß wie große Blutstropfen, die auf die Erde niederfielen.[1044]

45 Und er stand auf von dem Gebet, kam hin zu den Jüngern und fand sie schlafend vor Betrübnis.

46 Und er sagte zu ihnen: „Was schlaft ihr? Steht auf und betet[1045], damit[1046] ihr nicht in Versuchung hineingeratet!“

 

47 Während er noch redete, – siehe! – eine Menge; und der, der Judas hieß, einer von den Zwölfen, ging ihnen voran. Und er nahte sich Jesus, ihn zu küssen.

48 Jesus sagte zu ihm: „Judas, lieferst du den Sohn des Menschen aus[1047] mit einem Kuss?“

49 Als die, welche um ihn [waren], sahen, was werden würde, sagten sie zu ihm: „Herr, ob wir mit dem Schwert zuschlagen sollen*?“

50 Und einer, jemand von ihnen, schlug den leibeigenen Knecht des Hohen Priesters und hieb ihm das rechte Ohr ab.

51 Aber Jesus antwortete und sagte: „Lasst sie so weit [machen]!“[1048]

Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn.

52 Jesus sagte zu denen, die gegen ihn hergekommen waren, den Hohen Priestern und Hauptleuten[1049] der Tempelstätte und Ältesten: „Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgegangen, mit Schwertern und Stöcken.[1050] 53 Als ich täglich bei euch in der Tempelstätte war, strecktet ihr nicht die Hände aus gegen mich. Aber dieses ist eure Stunde und die Vollmacht der Finsternis.“

54 Sie nahmen ihn fest und führten ihn ab. Und sie führten ihn hinein in das Haus des Hohen Priesters.

 

Aber Petrus folgte von ferne. 55 Nachdem sie in der Mitte des Hofes ein Feuer angezündet und sich zusammengesetzt hatten, setzte sich Petrus mitten unter sie.

56 Aber eine gewisse Magd sah ihn im Licht[1051] sitzen und sah ihn unverwandt an und sagte: „Auch dieser war bei ihm.“

57 Aber er verleugnete ihn. Er sagte:

 „Frau, ich weiß nicht um ihn!“[1052]

58 Und nach kurzem sah ihn ‹jemand› anderer und sagte: „Auch du bist [einer] von ihnen.“

Aber Petrus sagte: „Mensch, ich bin’s nicht!“

59 Und nach Verlauf von etwa einer Stunde[1053] behauptete ‹jemand› anderer fest und steif:

„In Wahrheit, auch dieser war bei ihm, denn er ist auch ein Galiläer.“

60 Aber Petrus sagte: „Mensch, ich weiß nicht, was du sagst!“

Und auf der Stelle[1054], während er noch redete, krähte der Hahn.

61 Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an. Und Petrus erinnerte sich an das Wort des Herrn, wie er ihm gesagt hatte: „Ehe [der] Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“

62 Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.

 

63 Und die Männer, die Jesus in Haft hielten, verspotteten und schlugen ihn. 64 Und sie verhüllten ihn und schlugen ihn ins Angesicht und befragten ihn:

„Weissage“, sagten sie, „wer ist’s, der dich schlug?“

65 Und vieles andere sagten sie lästernd gegen ihn.

 

66 Und wie es Tag wurde, wurde die Ältestenschaft des Volkes versammelt, sowohl Hohe Priester als auch Schriftgelehrte, und sie führten ihn hinauf in ihren Hohen Rat*.

67 Sie sagten: „Wenn du der Gesalbte[1055] bist, sage es uns.“

Er sagte zu ihnen: „Wenn ich es euch sage, werdet ihr mir keinesfalls glauben. 68 Wenn ich aber auch frage, antwortet ihr mir keinesfalls, noch gebt ihr [mich] frei. 69 Von nun[1056] an wird der Sohn des Menschen sitzen[1057] zur Rechten der Kraft Gottes.“

70 Sie sagten alle: „Du bist also der Sohn Gottes?“

Er sagte zu ihnen: „Ihr sagt es, dass ich es bin.“

71 Sie sagten: „Was brauchen wir noch Zeugnis? – denn wir selbst haben es aus seinem Mund gehört!“

 

23 Und die ganze Anzahl von ihnen stand auf und führte ihn zu Pilatus.

2 Und sie fingen an, ihn zu verklagen, und sagten: „Diesen fanden wir als einen, der das Volk abkehrt und wehrt, dem Kaiser Steuer zu geben, wobei er sagt, er selbst sei der Gesalbte, ein König.“

3 Pilatus befragte ihn und sagte: „Bist du der König der Juden?“

Er antwortete ihm und sagte: „Du sagst es.“

4 Pilatus ‹richtete sich› an die Hohen Priester und die Mengen und sagte: „Ich finde keine Ursache ‹für eine Verurteilung› an diesem Menschen.“

5 Aber sie wurden stärker und sagten: „Er wiegelt das Volk auf und lehrt durch ganz Judäa hin, angefangen von Galiläa bis hierher.“

6 Als Pilatus „Galiläa“ hörte, fragte er [sie], ob der Mensch ein Galiläer sei. 7 Und als er vernahm, dass er aus dem Obrigkeitsbereich des Herodes sei, schickte er ihn hin zu Herodes, der auch selbst während dieser Tage in Jerusalem war.

 

8 Herodes freute sich sehr, als er Jesus sah, denn er wünschte schon seit geraumer [Zeit], ihn zu sehen, weil er vieles über ihn gehört hatte, und er hoffte, irgendein Zeichen durch ihn geschehen zu sehen. 9 Er befragte ihn mit vielen Worten, aber er antwortete ihm nichts.

10 Da standen die Hohen Priester und die Schriftgelehrten auf. Mit anhaltender Nachdrücklichkeit klagten sie ihn an. 11 Nachdem Herodes mit seinen Kriegsleuten ihn geringschätzig behandelt und verspottet hatte, warf er ihm ein prächtiges Gewand um und schickte ihn dem Pilatus zurück. 12 An demselben Tag wurden Pilatus und Herodes Freunde miteinander; denn vorher waren sie in Feindschaft gegeneinander.

 

13 Pilatus rief die Hohen Priester und die Obersten und das Volk zusammen 14 und sagte, zu ihnen ‹gewandt›: „Ihr brachtet mir diesen Menschen als einen, der das Volk abwendig mache; und – siehe! – ich selbst verhörte ihn vor euch und fand an diesem Menschen keine Ursache ‹für eine Verurteilung›, derentwegen ihr ihn anklagt; 15 aber auch Herodes nicht, denn ich schickte euch zu ihm hin, und – siehe! – nichts des Todes Würdiges ist von ihm verübt. 16 Also werde ich ihn züchtigen und freigeben.“ 17 Jeweils am Fest war er genötigt, ihnen einen freizugeben.[1058]

18 Aber sie schrien als gesamte Masse auf und sagten: „Schaff diesen weg und gib uns Barabbas frei!“ 19 – welcher wegen eines in der Stadt geschehenen Aufruhrs und wegen Mordes ins Gefängnis geworfen war.

20 Also rief Pilatus [ihnen] wiederum zu, in dem Wunsch Jesus freizugeben. 21 Aber sie riefen ihm zu:

„Kreuzige! Kreuzige ihn!“, sagten sie.

22 Ein drittes Mal sprach er zu ihnen: „Was tat dieser denn Übles? Ich fand keine des Todes würdige Ursache an ihm. Nachdem ich ihn also gezüchtigt habe, werde ich ihn freigeben.“

23 Aber sie setzten ihm zu mit lauten Stimmen und forderten, dass er gekreuzigt werde. Und ihre und der Hohen Priester Stimmen drangen durch[1059].

24 Da entschied Pilatus, dass ihre Forderung geschehe. 25 Und er gab den wegen Aufruhrs und Mordes ins Gefängnis Geworfenen frei, den sie ‹sich› forderten. Aber Jesus übergab er ihrem Willen.

 

26 Und wie sie ihn abführten, ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der [gerade] von einer ländlichen Gegend[1060] kam, und legten ihm das Kreuz auf, es Jesus nachzutragen. 27 Es folgte ihm eine große Menge des Volkes und [eine große Anzahl] von Frauen, die sich auch ‹immer wieder› [an die Brust] schlugen und um ihn klagten.

28 Aber Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: „Töchter Jerusalems, weint nicht über mich. Doch weint[1061] über euch selbst und über eure Kinder, 29 weil – siehe! – Tage kommen, an denen man sagen wird: ‘Selige [sind] die Unfruchtbaren und [die] [Mutter]schöße, die nicht gebaren, und [die] Brüste, die nicht stillten!’

30 Dann werden sie anfangen, zu den Bergen zu sagen: ‘Fallt über uns!’ und zu den Hügeln: ‘Deckt uns!’, 31 denn wenn man dieses am grünen[1062] Holz tut, was wird am dürren werden?“

32 Zusammen mit ihm wurden auch andere zwei, Übeltäter, abgeführt, um umgebracht zu werden. 33 Und als sie weggegangen waren, ‹hin› zu der Stätte, die ‘Schädel’ genannt wird, kreuzigten sie dort ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken.

34 Aber Jesus sagte[1063]: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“[1064]

Aber sie warfen ein Los und verteilten [unter] sich seine Oberkleider.

35 Und das Volk stand und schaute zu.

Zusammen mit ihnen[1065] spotteten auch die Obersten und sagten: „Andere rettete er. Er rette sich selbst, wenn dieser der Gesalbte ist, der Erwählte Gottes!“

36 Auch die Soldaten verspotteten ihn, kamen herbei und brachten ihm sauren Wein 37 und sagten: „Wenn du der König der Juden bist, rette dich selbst!“

38 Es stand auch eine Aufschrift über ihm geschrieben in griechischer, römischer[1066] und hebräischer Schrift: „Dieser ist der König der Juden.“

39 Einer der gehenkten Übeltäter lästerte ihn[1067]: „Wenn du der Gesalbte bist, rette dich selbst und uns!“

40 Aber der andere antwortete und strafte ihn mit den Worten: „Nicht einmal du fürchtest Gott, weil du ‹ja› in demselben Gericht[1068] bist? 41 – wir allerdings gerechterweise[1069], ja, denn wir empfangen das zurück, was würdig ist dessen, was wir verübten. Aber dieser verübte nichts Unziemliches[1070].“

42 Und er sagte zu Jesus: „Gedenke meiner, Herr, wenn[1071] du kommst in deinem Königreich[1072]!“

43 Und Jesus sagte zu ihm: „Wahrlich! Ich sage dir: °Heute wirst du bei mir im Paradiese sein.“

44 Und es war etwa[1073] die sechste Stunde. Und es entstand Finsternis über die ganze °Erde bis zur neunten Stunde, 45 und die Sonne wurde verfinstert. Und der Vorhang des Tempelheiligtums wurde in der Mitte zerrissen.

46 Und nachdem Jesus mit großer, ‹lauter› Stimme gerufen hatte, sagte er: „Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist.“

Und als er dieses gesagt hatte, hauchte er aus[1074].

 

47 Aber als der Hauptmann sah, was geschehen war, verherrlichte er Gott und sagte: „Wirklich, dieser Mensch war gerecht.“

48 Und alle zu diesem Schaustück zusammengekommenen Mengen schlugen sich selbst an die Brust, als sie zuschauten ‹und sahen›, was geschehen war. Und sie kehrten[1075] zurück.

49 Es standen aber alle seine Bekannten fernab, auch die Frauen, die zusammen von Galiläa her ihm gefolgt waren, und sahen das.

 

50 Und – siehe! – ein Mann namens Josef, der ein Ratsherr war, ein guter und gerechter Mann 51 (dieser hatte ihrem Entschluss und Tun nicht beigestimmt), von Arimathäa, einer Stadt der Juden, und der auch selbst auf das Königreich Gottes wartete, 52 dieser ging hin zu Pilatus und erbat sich den Leib Jesu. 53 Und er nahm ihn ab und wickelte ihn ein in Leinentuch und legte ihn in ein steingehauenes Grab, wo noch nie jemand gelegen war. 54 Und es war Rüsttag[1076]; der Sabbat wollte anbrechen.

55 Es folgten aber Frauen, welche mit ihm aus Galiläa gekommen waren, und besahen das Grab und wie sein Leib gelegt wurde.

56 Als sie zurückgekehrt waren, bereiteten sie Gewürze[1077] zu und Salben. Und am Sabbat waren sie still nach dem Gebot.

 

24 Aber an dem ersten [Tag] der Woche[1078], sehr früh am Morgen, kamen sie zum Grab und brachten die Gewürze, die sie zubereitet hatten, [sie] und etliche zusammen mit ihnen. 2 Sie fanden aber den Stein weggewälzt vom Grab. 3 Und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht. 4 Und es geschah, während sie hierüber in Verlegenheit waren – siehe! –, da traten zwei Männer zu ihnen in strahlenden[1079] Gewändern.

5 Als sie aber in Furcht gerieten und das Angesicht zur Erde neigten, sagten sie zu ihnen: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? 6 Er ist nicht hier, sondern er wurde erweckt. Gedenkt, wie er zu euch redete, als er noch in Galiläa war, 7 als er sagte, dass der Sohn des Menschen ausgeliefert werden müsse in die Hände von sündigen Menschen und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen.“

8 Und sie dachten an seine Worte*.

9 Und sie, zurückgekehrt vom Grab, gaben von diesem allem den Elfen Bericht und den übrigen allen. 10 Es waren Maria von Magdala und Johanna und Maria, des Jakobus [Mutter], und die übrigen mit ihnen, die dieses zu den Aposteln sagten. 11 Und ihre Worte* erschienen vor ihnen wie ein Geschwätz, und sie glaubten ihnen nicht.

12 Aber Petrus stand auf und lief zum Grab. Und er beugt sich vor und sieht die Leinenbinden alleine[1080] liegen. Und sich verwundernd über das, was geschehen war, ging er weg und hin zu dem Seinigen[1081].[1082]

 

13 Und – siehe – zwei von ihnen waren am selben Tag unterwegs in ein Dorf, das sechzig Stadien[1083] von Jerusalem entfernt lag, mit Namen Emmaus. 14 Und sie waren miteinander im Gespräch über dieses alles, das sich zugetragen hatte. 15 Und es geschah, während sie im Gespräch waren und sich aussprachen[1084], da nahte er, Jesus, sich und ging mit ihnen. 16 Aber ihre Augen wurden festgehalten, sodass sie ihn nicht erkannten.

17 Er ‹richtete sich› an sie und sagte: „Was sind das für Worte, die ihr im Gehen einander zuwerft[1085], und [was] blickt ihr so kummervoll drein?“

18 Der eine, dessen Name Kleopas [war], antwortete und sagte:

„Du allein hältst dich ‹als Fremder› in Jerusalem auf und nahmst nicht die Dinge zur Kenntnis, die in diesen Tagen darin geschahen?“

19 Und er sagte zu ihnen: „Welche?“

Sie sagten ihm: „Die um Jesus, den Nazarener, der ein Prophet wurde, ein Mann mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk, 20 und wie ihn sowohl unsere Hohen Priester als auch [unsere] Obersten zum Todesurteil auslieferten[1086] und ihn kreuzigten. 21 Aber wir waren in der Hoffnung: Der ist es, der im Begriff ist, Israel zu erlösen. Jedoch zu allem diesem verbringt man indessen heute den dritten Tag, seit dieses geschah.

22 Zudem noch versetzten uns einige Frauen von uns in Staunen, die früh am Morgen zum Grab kamen 23 und, als sie seinen Leib nicht fanden, kamen und sagten, sie hätten auch ein Gesicht von [himmlischen] Boten gesehen, die sagten, er lebe. 24 Und einige von denen bei uns gingen weg zum Grab und fanden es so, wie auch die Frauen sagten. Ihn selbst aber sahen sie nicht.“

25 Und er sagte zu ihnen: „O Unverständige und im Herzen Träge, zu glauben auf [Grund von] allem, was die Propheten redeten! 26 Musste nicht der Gesalbte dieses leiden und eingehen zu seiner Herrlichkeit?“

27 Und er fing an von Mose und von allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften[1087] dar das, was ihn selbst betraf.

28 Und sie nahten sich dem Dorf, wohin sie unterwegs waren. Und er tat, als wolle er weiterziehen. 29 Und sie drangen auf ihn ein und sagten:

„Bleibe bei uns, weil es gegen Abend ist, und der Tag hat sich geneigt.“

Und er ging hinein, um zusammen mit ihnen zu bleiben. 30 Und es geschah, als er sich mit ihnen [zu Tisch] gelegt hatte: Er nahm das Brot, lobte, brach und reichte ihnen. 31 Da wurden ihnen die Augen aufgetan und sie erkannten ihn. Und er wurde unsichtbar vor ihnen[1088].

32 Und sie sagten zueinander: „Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Weg und als er uns die Schriften auftat?“

33 Und sie standen zur selben Stunde auf und kehrten nach Jerusalem zurück.

 

Und sie fanden versammelt die Elf und die bei ihnen; 34 die sagten: „Der Herr wurde wirklich erweckt! Und er erschien dem Simon!“

35 Und sie erzählten das, was auf dem Weg [geschehen war] und wie er von ihnen [er]kannt worden war beim Brechen des Brotes.

36 Während sie dieses redeten, stand Jesus selbst in ihrer Mitte.

Und er sagt zu ihnen: „Friede [sei mit] euch!“

37 Erschreckt und in Furcht geraten, meinten sie, einen Geist zu schauen.

38 Und er sagte zu ihnen: „Was seid ihr in ‹Unruhe und› Aufregung versetzt? Und weshalb steigen ‹zweifelnde› Überlegungen in euren Herzen auf? 39 Seht meine Hände und meine Füße, dass ich es bin. Betastet mich und seht, weil ein Geist nicht Fleisch und Gebein hat, so wie ihr seht[1089], dass ich habe.“

40 Und als er dieses gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Füße.

41 Als sie aber vor Freude ‹immer› noch nicht glaubten und sich verwunderten, sagte er zu ihnen: „Habt ihr etwas Essbares hier?“

42 Sie reichten ihm ein Stück gebratenen Fisch und [ein Stück] von einer Honigwabe. 43 Und er nahm und aß vor ihnen.

44 Er sagte zu ihnen: „Diese sind die Worte, die ich zu euch redete, als ich noch mit euch zusammen war: ‘Alles muss erfüllt werden, was über mich geschrieben ist im Gesetz Moses und den Propheten und den Psalmen.’“

45 Dann tat er ihnen den Denksinn auf, zu verstehen die Schriften.

 

46 Und er sagte zu ihnen: „So ist geschrieben, und so musste der Gesalbte leiden und auferstehen von den Toten am dritten Tag 47 und [muss] verkündet werden ‹unter Berufung› auf seinen Namen Buße[1090] und Vergebung der Sünden für alle in den Völkern, beginnend von Jerusalem[1091] an. 48 Ihr seid Zeugen dieser Dinge.

49 Und – siehe! – ich sende auf euch die Verheißung meines Vaters. Verbleibt[1092] ihr aber in der Stadt Jerusalem, bis ihr bekleidet wurdet mit Kraft aus der Höhe.“

 

50 Er führte sie nach draußen bis Richtung Bethanien[1093]. Und er erhob seine Hände und segnete sie. 51 Und es geschah: Während er sie segnete, schied er von ihnen und wurde in den Himmel emporgetragen.

52 Und sie huldigten ihm und kehrten mit großer Freude nach Jerusalem zurück.

53 Und sie hielten sich zu allen [Zeiten] in der Tempelstätte auf, priesen und lobten Gott.

 

Amen.

 


 

Die gute Botschaft nach Johannes

 

1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott[1094], und das Wort war Gott[1095]. 2 Das war im Anfang bei Gott. 3 Alles wurde durch es, und ohne es wurde auch nicht eines, das geworden ist. 4 In ihm war [das] Leben. Und das Leben war das Licht der Menschen.

5 Und das Licht scheint in der Dunkelheit, und die Dunkelheit °überwand es nicht[1096].

6 Es trat ein Mensch auf[1097], von Gott gesandt. Der hieß Johannes. 7 Dieser kam zum Zeugnis, um von dem Licht Zeugnis zu geben, damit alle durch ihn[1098] glaubten. 8 Er selbst war nicht das Licht, sondern er sollte von dem Licht Zeugnis geben.

9 °Es war das Licht, das wahre, das jedem Menschen leuchtet, in die Welt kommend10 Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn[1099], und die Welt kannte ihn[1100] nicht. 11 Er kam in das Eigene, und die Eigenen nahmen ihn nicht auf. 12 So viele ihn aber annahmen, denen gab er Vollmacht[1101], Gottes Kinder zu werden[1102], denen, die an seinen Namen glauben, 13 die nicht aus Geblüt[1103] noch aus Willen des Fleisches noch aus Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren[1104] wurden.

14 Und das Wort wurde Fleisch und wohnte[1105] unter uns, und wir sahen[1106] seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als eines Einziggeborenen[1107] vom Vater her, voll Gnade und Wahrheit.

 

15 Johannes legt Zeugnis von ihm ab. Und er hat ‹laut› gerufen und gesagt: „Dieser war es, von dem ich sagte: Der, der nach mir kommt, ist mir voraus geworden, weil er eher war als ich.“

16 Und aus seiner Fülle empfingen wir alle, und [zwar] Gnade über Gnade; 17 denn[1108] das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit wurden durch Jesus Christus. 18 Niemand hat Gott je gesehen. Der einziggeborene °Sohn, der zur Brust des Vaters [gewandt] ist[1109], der gab [über ihn] Aufschluss[1110].

 

19 Und dieses ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten sandten, damit sie ihn fragen sollten: „Wer bist du?“

20 Er bekannte und er leugnete nicht.

Und er bekannte: „Nicht ich[1111] bin der Gesalbte[1112].

21 Sie fragten ihn: „Was also? Bist du Elia?“

Und er sagt: „Ich bin’s nicht.“

„Bist du der Prophet?“

Er antwortete: „Nein.“

22 Da sagten sie zu ihm: „Wer bist du? – damit wir Antwort geben ‹können› denen, die uns schickten. Was sagst du von dir selbst?“

23 Er sagte: „Ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wüste: ‘Ebnet den Weg des Herrn’, gleichwie Jesaja, der Prophet, sagte.“ {Jes 40,3}

24 Und die Gesandten waren von den Pharisäern. 25 Und sie fragten ihn:

„Was taufst du also“, sagten sie zu ihm, „wenn du nicht der Gesalbte bist und nicht Elia und nicht der Prophet?“

26 Johannes antwortete ihnen und sagte: „Ich taufe in[1113] Wasser, aber mitten unter euch steht der, den ihr nicht wirklich kennt. 27 Er ist der, der nach mir kommt, der mir voraus geworden ist, dessen ich nicht würdig bin, ihm seinen Schuhriemen zu lösen.“

28 Dieses geschah zu Bethabara[1114], jenseits des Jordans, wo Johannes war und taufte[1115].

 

29 Am folgenden Tag sieht er Jesus auf sich zukommen und sagt: „Sieh! Das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt[1116]! 30 Der ist es, von dem ich sagte: ‘Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus geworden ist’, weil er eher war als ich. 31 Und ich kannte ihn ‹vordem›[1117] nicht wirklich. Jedoch damit er Israel offenbar gemacht werde, deswegen kam ich und taufte in[1118] dem Wasser.“

32 Und Johannes legte Zeugnis ab und sagte: „Ich schaute den Geist wie eine Taube vom Himmel niederkommen und auf ihm bleiben. 33 Und ich kannte ihn ‹vordem›[1119] nicht wirklich. Der jedoch, der mich schickte, in[1120] Wasser zu taufen, derjenige sagte zu mir: ‘Auf wen du sehen wirst den Geist niederkommen und auf ihm bleiben, der ist es, der im Heiligen Geist[1121] tauft.’

34 Und ich habe gesehen und Zeugnis gegeben, dass dieser der Sohn Gottes ist.“

 

35 Am folgenden Tag stand Johannes wieder [da] – und zwei seiner Jünger[1122].

36 Und er blickte zu Jesus, der da wandelte; und er sagt: „Sieh! Das Lamm Gottes!“

37 Und die zwei Jünger hörten ihn reden; und sie folgten Jesus.

38 Jesus wandte sich um und sah sie an, die ihm folgten, und er sagt zu ihnen: „Was sucht ihr?“

Sie sagten zu ihm: „Rabbi“, (was übersetzt ‘Lehrer’ heißt) „wo ist deine Bleibe?“[1123]

39 Er sagt zu ihnen: „Kommt und seht!“

Sie gingen und sahen, wo er seine Bleibe hatte[1124]. Und sie blieben[1125] bei ihm an jenem Tag. Es war um die zehnte Stunde.

 

40 Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den Zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm gefolgt waren. 41 Es findet dieser, als °Erster, den eigenen Bruder, Simon.

Und er sagt zu ihm: „Wir haben den Messias gefunden!“ Das heißt, übersetzt, ‘der Gesalbte’.

42 Und er führte ihn hin zu Jesus.

Jesus blickte ihn an und sagte: „Du bist Simon, der Sohn Jonas. Du wirst Kephas heißen.“ Das wird übersetzt mit ‘Felsstück’[1126].

 

43 Am folgenden Tag wollte er hinausgehen nach Galiläa.

Und er findet Philippus und sagt zu ihm: „Folge mir!“

44 Philippus war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus.

45 Philippus findet Nathanael und sagt zu ihm: „Den, von dem Mose in dem Gesetz schrieb und [von dem] die Propheten [schrieben], [den] haben wir gefunden, Jesus, den Sohn des Josef, von Nazaret.“

46 Und Nathanael sagte zu ihm: „Aus Nazaret kann etwas Gutes sein?“

Philippus sagt zu ihm: „Komm und sieh!“

47 Jesus sah Nathanael auf sich zukommen, und er sagt von ihm: „Sieh! Wahrlich ein Israelit, in dem kein Trug ist.“

48 Nathanael sagt zu ihm: „Woher kennst du mich?“

Jesus antwortete und sagte zu ihm: „Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.“

49 Nathanael antwortete und sagt zu ihm: „Rabbi, du bist der Sohn Gottes! Du bist der König Israels!“

50 Jesus antwortete und sagte zu ihm: „Weil ich dir sagte: ‘Ich sah dich unter dem Feigenbaum’, glaubst du? Größeres als dieses wirst du sehen.“

51 Und er sagt zu ihm: „Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Hinfort [gilt][1127]: Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen – und die Engel Gottes aufsteigend und niedersteigend auf den Sohn des Menschen.“

 

2 Und am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt, und die Mutter Jesu war dort. 2 Auch Jesus war mit seinen Jüngern zur Hochzeit geladen worden.

3 Und als der Wein ausgegangen war, ‹richtet› Jesu Mutter ‹sich› an ihn ‹und› sagt: „Sie haben keinen Wein.“

4 Jesus sagt zu ihr: „Was steht mir zu und was dir[1128], Frau[1129]? Noch ist meine Stunde nicht gekommen.“

5 Seine Mutter sagt zu den Dienern: „Was immer er euch sagen mag, tut!“

6 Dort waren gemäß der Reinigung[ssitte] der Juden sechs steinerne Wasserkrüge aufgestellt, wovon jeder zwei oder drei Maß[1130] fasste.

7 Jesus sagt zu ihnen: „Füllt die Wasserkrüge mit Wasser.“

Und sie füllten sie bis oben an.

8 Und er sagt zu ihnen: „Schöpft nun und bringt es dem Speisemeister.“

Und sie brachten es. 9 Als der Speisemeister das Wasser gekostet hatte, das Wein geworden war – und er wusste nicht, woher der war, aber die Diener, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es –, ruft der Speisemeister den Bräutigam.

10 Und er sagt zu ihm: „Jeder Mensch setzt zuerst den edlen Wein vor, und wenn man reichlich getrunken hat, dann den geringeren. Du hast den edlen Wein bis jetzt aufbewahrt.“

11 Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus zu Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.

 

12 Nach diesem ging er hinab nach Kapernaum, er und seine Mutter und seine Brüder und seine Jünger. Und dort blieben sie nicht viele Tage.

 

 

13 Und das Passa der Juden war nahe, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. 14 Und er fand in der Tempelstätte die Rinder- und Schaf- und Taubenverkäufer und die Geldwechsler sitzen. 15 Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus der Tempelstätte hinaus, auch die Schafe und die Rinder. Und die Münzen der Wechsler schüttete er aus, und die Tische warf er um.

16 Und zu den Taubenverkäufern sagte er: „Schafft diese Dinge weg von hier! Macht das Haus meines Vaters nicht zu einem Kaufhaus!“

17 Da erinnerten sich seine Jünger: „Es ist geschrieben: ‘Der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt.’“ {Ps 69,10}

18 Daraufhin erwiderten die Juden und sagten zu ihm: „Welches Zeichen zeigst du uns, dass du diese Dinge tust?“

19 Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Zerstört dieses Tempelheiligtum, und in drei Tagen werde ich es aufrichten.“

20 Daraufhin sagten die Juden: °„Sechsundvierzig Jahre wurde dieses Tempelheiligtum gebaut°, und du wirst es in drei Tagen aufrichten?“

21 Aber er sprach von dem Tempelheiligtum seines Leibes. 22 Als er nun von den Toten erweckt war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dieses gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte.

23 Als er am Passa in Jerusalem auf dem Fest war, glaubten viele an seinen Namen, da sie seine Zeichen sahen, die er tat. 24 Aber er, Jesus, vertraute sich ihnen nicht an, da er alle kannte 25 und weil er es nicht nötig hatte, dass jemand über den Menschen Zeugnis gebe, denn ihm war bekannt, was im Menschen war.

 

3 Es war aber ein Mensch von den Pharisäern – Nikodemus sein Name –, ein Oberster der Juden. 2 Dieser kam bei Nacht zu ihm.

„Rabbi“, sagte er zu ihm, „wir wissen, du bist als Lehrer von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.“

3 Jesus antwortete[1131] und sagte zu ihm: „Wahrlich! Wahrlich! Ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von Neuem geboren wird, kann er das Königreich Gottes nicht sehen.“

4 Nikodemus sagt zu ihm: „Wie kann ein Mensch, der im Greisenalter steht, geboren werden? Kann er ein zweites Mal in den Schoß seiner Mutter eingehen und geboren werden?“

5 Jesus antwortete: „Wahrlich! Wahrlich! Ich sage dir: Es sei denn, dass jemand aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Königreich Gottes eingehen. 6 Das aus dem Fleisch Geborene ist Fleisch, und das aus dem Geist Geborene ist Geist. 7 Verwundere dich nicht, weil ich dir sagte: Ihr müsst von Neuem geboren werden. 8 Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, weißt jedoch nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist [es bei] jedem, der aus dem Geist geboren ist.“

9 Nikodemus antwortete und sagte zu ihm: „Wie kann dieses geschehen?“

10 Jesus antwortete und sagte zu ihm: „Du bist der Lehrer Israels und kennst diese Dinge nicht? 11 Wahrlich! Wahrlich! Ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und wir geben Zeugnis von dem, das wir gesehen haben, und unser Zeugnis nehmt ihr nicht an. 12 Wenn ich euch Irdisches sagte und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch Himmlisches sage?

13 Und niemand ist in den Himmel aufgestiegen außer dem, der aus dem Himmel niederstieg, dem Sohn des Menschen, °der im Himmel ist°.

14 Und so, wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, 15 damit jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben gehe, sondern ewiges Leben habe; 16 denn so liebte Gott die Welt, dass er seinen einziggeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben gehe, sondern ewiges Leben habe; 17 denn Gott sandte seinen Sohn nicht in die Welt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde.

18 Der, der an ihn glaubt, wird nicht gerichtet. Aber der, der nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des einziggeborenen Sohnes Gottes. 19 Dieses ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist und die Menschen die Finsternis mehr liebten als das Licht, denn ihre Werke waren böse; 20 denn jeder, der Schlechtes tut[1132], hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht untersucht werden[1133]. 21 Aber der, der die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott gewirkt worden sind.“

 

22 Nach diesem kamen Jesus und seine Jünger in das judäische Land; und dort hielt er sich mit ihnen auf und taufte. 23 Aber auch Johannes taufte – zu Änon, nahe bei Salim, weil dort viel Wasser war. Und sie kamen dorthin und wurden getauft; 24 denn Johannes war noch nicht ins Gefängnis geworfen. 25 Da entstand von Seiten der Jünger des Johannes ein [Gespräch] mit einem Juden[1134] [um eine] Frage über die Reinigung.

26 Und sie kamen hin zu Johannes und sagten zu ihm: „Rabbi, der, der jenseits des Jordans mit dir war, dem du Zeugnis gabst, – sieh! – dieser tauft, und alle kommen hin zu ihm.“

27 Johannes antwortete und sagte: „Ein Mensch kann nichts empfangen, es sei ihm denn aus dem Himmel gegeben. 28 Ihr selbst seid meine Zeugen, dass ich sagte: ‘Ich bin nicht der Gesalbte’, sondern: ‘Ich bin vor jenem her gesandt.’ 29 Der, der die Braut hat, ist der Bräutigam. Aber der Freund des Bräutigams, der dasteht[1135] und ihn hört, freut sich sehr[1136] wegen der Stimme des Bräutigams. Diese meine Freude also ist erfüllt. 30 Er muss zunehmen, aber ich muss abnehmen.“[1137]

31 Der, der von oben kommt, ist über allem. Der, der von der Erde ‹her› ist[1138], ist von der Erde[1139], und von der Erde her spricht er. Der, der aus dem Himmel kommt, ist über allem, 32 und was er gesehen hat und hörte, von diesem gibt er Zeugnis. Und sein Zeugnis nimmt niemand an. 33 Wer sein Zeugnis annahm, besiegelte[1140], dass Gott wahrhaftig ist; 34 denn der, den Gott sandte, redet die Worte* Gottes, denn nicht nach Maß[1141] gibt Gott[1142] den Geist. 35 Der Vater liebt den Sohn, und alles hat er in seine Hand gegeben. 36 Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben. Aber wer dem Sohn nicht gehorcht[1143], wird [das] Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.

 

4 Als nun der Herr erfuhr, dass die Pharisäer gehört hatten, dass Jesus mehr Jünger mache und taufe als Johannes 2 (obwohl Jesus nicht selbst taufte, sondern seine Jünger), 3 verließ er Judäa und zog[1144] nach Galiläa.

4 Er musste aber durch Samarien reisen.

5 Er kommt also in eine Stadt Samariens, genannt Sychar, nahe bei dem Grundstück, das Jakob seinem Sohn Josef gab. 6 Dort war ein Quellbrunnen Jakobs. Jesus also, ermüdet von der Reise, saß so an dem Quellbrunnen. Es war ungefähr die sechste Stunde.

7 Eine Frau aus Samarien kommt, Wasser zu schöpfen.

Jesus sagt zu ihr: „Gib mir zu trinken“ 8 – denn seine Jünger waren weggegangen in die Stadt, um Nahrungsmittel zu kaufen.

9 Daraufhin sagt die samaritische Frau zu ihm: „Wie erbittest du, der du ein Jude bist, von mir [etwas] zu trinken, die ich eine samaritische Frau bin?“ (denn Juden °pflegen nicht gemeinsamen Gebrauch° mit Samaritern).

10 Jesus antwortete und sagte zu ihr: „Wenn du um die Gabe Gottes wüsstest und wer es ist, der zu dir sagt: ‘Gib mir zu trinken’, hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.“

11 Die Frau sagt zu ihm: „Herr, du hast kein Schöpfgefäß; auch ist der Brunnen tief. Woher hast du also das lebendige Wasser? 12 Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gab, und er selbst trank von ihm und seine Söhne, und °was auch von ihm für die Ernährung abhängig war°?“

13 Jesus antwortete und sagte zu ihr: „Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten, 14 aber wer irgend von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird gar nicht dürsten in Ewigkeit, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle von Wasser werden, das ins ewige Leben sprudelt.“

15 Die Frau sagt zu ihm: „Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürste und ich nicht hierher kommen muss, um zu schöpfen.“

16 Jesus sagt zu ihr: „Gehe hin. Rufe deinen Mann und komm hierher.“

17 Die Frau antwortete und sagte: „Ich habe keinen Mann.“

Jesus sagt zu ihr: „Zu Recht sagtest du: ‘Ich habe keinen Mann’, 18 denn fünf Männer hattest du, und der, den du nun hast, ist nicht dein[1145] Mann. Damit hast du die Wahrheit gesagt.“

19 Die Frau sagt zu ihm: „Herr, ich sehe: Du bist ein Prophet!

20 Unsere Väter beteten auf diesem Berge an[1146], und ihr sagt: ‘In Jerusalem ist der Ort, wo man anbeten[1147] soll.’“

21 Jesus sagt zu ihr: „Frau, glaube mir: Die Stunde kommt, da ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. 22 Ihr betet an, was ihr nicht wirklich kennt. Wir beten an, was wir wirklich kennen, weil das Heil von den Juden ist.

23 Es kommt jedoch eine Stunde – und sie ist nun [da], da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch sucht der Vater solche, die ihn [so] anbeten. 24 Gott ist Geist, und die, die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.“

25 Die Frau sagt zu ihm: „Ich weiß, dass der Messias kommt, der ‘Gesalbter’ genannt wird. Dann, wenn der gekommen ist, wird er uns von allem Botschaft bringen.“

26 Jesus sagt zu ihr: „Ich bin es – der, der zu dir spricht.“

27 Und unterdessen kamen seine Jünger und verwunderten sich, dass er mit einer Frau redete. Keiner allerdings sagte: „Was suchst du?“, oder: „Was redest du mit ihr?“

28 Da ließ die Frau ihren Wasserkrug stehen und ging weg in die Stadt und sagt zu den Menschen: 29 „Kommt her! Seht einen Menschen, der mir alles sagte, was ich ‹je› tat! Ist dieser nicht der Gesalbte?!“

30 Sie gingen aus der Stadt hinaus und kamen hin zu ihm.

 

31 In der Zwischenzeit ersuchten ihn die Jünger und sagten: „Rabbi, iss!“

32 Aber er sagte zu ihnen: „Ich habe eine Speise zu essen, um die ihr nicht wisst.“

33 Darauf sagten die Jünger zueinander: „Hat ihm denn jemand zu essen gebracht?“

34 Jesus sagt zu ihnen: „Meine Speise ist [die], dass ich tue den Willen dessen, der mich schickte, und sein Werk ‹bis zum Ende› ausführe.

35 Sagt ihr nicht: ‘Es sind noch vier Monate; dann kommt die Ernte’? Siehe! Ich sage euch: Hebt eure Augen auf und schaut [euch] die Felder an: Sie sind schon weiß zur Ernte! 36 Und der, der erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit der Säende und auch der Erntende sich miteinander freuen; 37 denn hierin ist der Spruch wahr: ‘Ein anderer ist der Säende und ein anderer der Erntende.’ 38 Ich sandte euch zu ernten, was ihr nicht erarbeitet hattet. Andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit hineingekommen.“

 

39 Aus jener Stadt glaubten viele von den Samaritern an ihn wegen des Wortes der Frau, die Zeugnis gab: „Er sagte mir alles, was ich ‹je› tat.“

40 Als also die Samariter zu ihm hingekommen waren, ersuchten sie ihn, bei ihnen zu bleiben. Und er blieb dort zwei Tage. 41 Und viel mehr glaubten seines Wortes wegen.

42 Und zu der Frau sagten sie: „Nicht mehr deiner Rede wegen glauben wir, denn wir haben selbst gehört und wissen, dass dieser wahrlich der Retter der Welt ist, der Gesalbte.“

 

43 Nach den zwei Tagen zog er von dort aus und ging weg nach Galiläa, 44 denn[1148] Jesus selbst gab Zeugnis: „Ein Prophet hat nicht Ehre in der eigenen Vaterstadt.“

45 Als er also nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, da sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem auf dem Fest getan hatte, denn auch sie waren auf das Fest gekommen.

46 Jesus kam also wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte.

 

Und es war ein Königlicher[1149] in Kapernaum, dessen Sohn krank war. 47 Dieser, als er hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen war, ging hin zu ihm und ersuchte ihn, dass er herabkäme und seinen Sohn heile, denn der lag im Sterben.

48 Daraufhin sagte Jesus zu ihm: „Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, werdet ihr nicht glauben.“

49 Der königliche [Beamte] sagt zu ihm: „Herr, komm herab, ehe mein Kind[1150] stirbt!“

50 Jesus sagt zu ihm: „Gehe hin. Dein Sohn lebt.“

Und der Mann* glaubte dem Wort, das Jesus ihm sagte, und er ging hin.

51 Schon während er hinabging, kamen ihm seine leibeigenen Knechte entgegen mit der Meldung: „Dein Knabe lebt!“

52 Also erkundigte er sich bei ihnen nach der Stunde, in der es mit ihm besser geworden war.

Und sie sagten zu ihm: „Gestern in der siebenten Stunde verließ ihn das Fieber.“

53 Da [er]kannte der Vater, dass es in jener Stunde war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: „Dein Sohn lebt.“ Und er glaubte, er und sein ganzes Haus.

54 Dieses wiederum, ein zweites Zeichen, tat Jesus, als er aus Judäa nach Galiläa gekommen war.

 

 

5 Nach diesem war ein Fest der Juden; und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.

2 Es gibt in Jerusalem bei dem Schaftor einen Teich, der auf Hebräisch mit dem Beinamen Bethesda[1151] genannt wird, der fünf Säulenhallen hat. 3 In diesen lag eine große Menge Kranker[1152], Blinder, Lahmer, Verdorrter, die auf die Bewegung des Wassers warteten, 4 denn von Zeit zu Zeit stieg ein [himmlischer] Bote in den Teich hernieder und brachte das Wasser zum Aufwallen. Wer also nach dem Aufwallen des Wassers als Erster hineinstieg, wurde gesund, von welcher Krankheit auch immer er einmal befallen worden war.[1153]

5 Es war dort ein gewisser Mensch, der achtunddreißig Jahre in der Erkrankung[1154] ‹zugebracht› hatte.

6 Als Jesus diesen daliegen sah (und er hatte erfahren, dass er schon viel Zeit [hinter sich] hatte), sagt er zu ihm: „Willst du gesund werden?“

7 Der Kranke antwortete ihm: „Herr, ich habe keinen Menschen, dass er mich, wenn das Wasser zum Aufwallen gebracht worden ist, in den Teich versetze! Und während ich komme, steigt ein anderer vor mir hinab!“

8 Jesus sagt zu ihm: „Stehe auf. Nimm deine Lagermatte auf und gehe.“

9 Und sogleich wurde der Mensch gesund und nahm seine Lagermatte auf und ging.

Es war aber Sabbat an jenem Tag.

10 Es sagten also die Juden zu dem Geheilten: „Es ist Sabbat! Es ist dir nicht gestattet, die Lagermatte aufzunehmen[1155].“

11 Er antwortete ihnen: „Der mich gesund machte, derjenige sagte zu mir: ‘Nimm deine Lagermatte auf und gehe.’“

12 Sie ersuchten ihn also ‹um Auskunft›: „Wer ist der Mensch, der zu dir sagte: ‘Nimm deine Lagermatte auf und gehe’?“

13 Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war, denn Jesus hatte sich entfernt, da eine Volksmenge an der Stätte war.

 

14 Nach diesem findet[1156] Jesus ihn in der Tempelstätte.

Und er sagte zu ihm: „Sieh! Du bist gesund geworden. Sündige nicht mehr, damit dir nicht etwas Schlimmeres geschehe.“

15 Der Mann* ging weg und berichtete den Juden, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. 16 Und deswegen verfolgten die Juden Jesus, und sie suchten, ihn zu töten, weil er dieses am Sabbat getan hatte.

17 Aber Jesus °antwortete ihnen: „Mein Vater ist am Wirken bis jetzt, und ich bin am Wirken.“

18 Deswegen suchten die Juden also noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht allein den Sabbat aufhob, sondern auch Gott [seinen] eigenen Vater nannte und ‹so› sich selbst Gott gleich machte.

 

19 Daraufhin antwortete Jesus und sagte zu ihnen: „Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, als nur, was er den Vater tun sieht, denn was immer der tut, diese Dinge tut gleicherweise auch der Sohn; 20 denn der Vater hat den Sohn lieb[1157]; und er zeigt ihm alles, was er selbst tut. Und er wird ihm noch größere Werke als diese zeigen, damit ihr euch wundert; 21 denn gleichwie der Vater die Toten erweckt und zum Leben bringt[1158], so macht auch der Sohn lebend, welche er will; 22 denn der Vater richtet niemanden, sondern hat alles Gericht dem Sohn gegeben, 23 damit alle den Sohn ehren, so wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt[1159], ehrt nicht den Vater, der ihn schickte.

24 Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Der, der mein Wort hört und dem glaubt, der mich schickte, hat ewiges Leben. Und er kommt nicht ins[1160] Gericht, sondern ist hinübergegangen aus dem Tod in das Leben.

25 Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Die Stunde kommt – und sie ist nun da –, da die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die, die sie gehört haben, werden leben, 26 denn gleichwie der Vater Leben in sich selbst hat, so gab er auch dem Sohn, Leben in sich selbst zu haben. 27 Und er gab ihm Vollmacht, auch Gericht auszuüben, weil er Sohn des Menschen ist.

28 Verwundert euch nicht über dieses! – weil eine Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden. 29 Und sie werden herauskommen, die, die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, aber die, die das Schlechte verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts.

30 Ich kann nichts von mir selbst aus tun. So wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, weil ich nicht meinen Willen suche, sondern den Willen des Vaters, der mich schickte. 31 Wenn ich über mich selbst Zeugnis gebe, ist mein Zeugnis nicht wahr. 32 Ein anderer ist es, der über mich Zeugnis gibt, und ich weiß, dass das Zeugnis wahr ist, das er über mich gibt.

33 Ihr habt zu Johannes hingesandt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis gegeben. 34 Von einem Menschen nehme ich nicht Zeugnis an. Dieses sage ich jedoch, damit ihr gerettet werdet. 35 Jener war die brennende und scheinende Lampe. Ihr wart willig, für eine Stunde in ihrem[1161] Licht hoch erfreut zu sein. 36 Ich habe aber ein größeres Zeugnis als das des Johannes, denn die Werke, die der Vater mir gab, damit ich sie zu Ende führe[1162], die Werke selbst, die ich tue, geben Zeugnis von mir, dass der Vater mich gesandt hat.

37 Und der Vater, der mich schickte, er selbst hat von mir Zeugnis gegeben. Weder habt ihr jemals seine Stimme gehört, noch habt ihr seine Gestalt gesehen, 38 und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch: Dem nämlich, den derjenige sandte, diesem glaubt ihr nicht. 39 Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und jene[1163] sind es, die von mir Zeugnis geben. 40 Und ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben hättet.

41 Von Menschen nehme ich nicht Ehre[1164] an, 42 sondern ich habe euch kennengelernt, dass ihr Gottes Liebe[1165] nicht in euch selbst habt. 43 Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht an. Wenn ein anderer im eigenen Namen kommt, jenen werdet ihr annehmen.

44 Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre[1166] voneinander nehmt und die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, nicht sucht? 45 Meint nicht, dass ich euch anklagen werde beim Vater. Es ist einer [da], der euch anklagt, Mose, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt, 46 denn wenn ihr Mose geglaubt hättet, hättet ihr mir geglaubt, denn jener schrieb von mir. 47 Wenn ihr aber jenes Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten* glauben?“

 

6 Danach ging Jesus weg ans jenseitige Ufer des galiläischen Sees, [nämlich des Sees] von Tiberias. 2 Und es folgte ihm eine große Menge, weil sie seine Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. 3 Jesus ging auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. 4 Es war nahe das Passa, das Fest der Juden.

5 Als Jesus also die Augen aufhob und zu Gesicht bekam, dass eine große Menge zu ihm kommt, richtet er sich an Philippus und sagt: „Woher werden wir Brote kaufen, damit diese essen können?“

6 Dieses sagte er, ihn zu prüfen, denn er selbst wusste, was er im Begriff war zu tun.

7 Philippus antwortete ihm: „Brote für zweihundert Denare[1167] reichen nicht aus für sie, damit ein jeder von ihnen auch nur ein wenig bekomme.“

8 Einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagt zu ihm: 9 „Es ist ein kleiner Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und ‹als› Zukost zwei ‹Fische› hat. Was ist dieses jedoch für so viele?“

10 Jesus sagte: „Macht, dass die Menschen Platz nehmen.“

Es gab viel Gras an dem Ort. Sie nahmen also Platz, die Männer an Zahl etwa fünftausend. 11 Jesus nahm die Brote; und als er gedankt hatte, teilte er sie den Jüngern aus; die Jünger [teilten] sie denen aus, die Platz genommen hatten, gleicherweise auch von der Zukost, so viel sie wollten.

12 Als sie satt waren, sagt er zu seinen Jüngern: „Sammelt die übrig gebliebenen Brocken, damit nichts verderbe.“

13 Also sammelten sie, und sie füllten zwölf große Tragkörbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen, die gegessen hatten, übrig blieben.

14 Als also die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sagten sie: „Dieser ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommt.“

15 Jesus merkte, dass sie im Begriff waren, zu kommen und ihn wegzureißen, damit sie ihn zum König machten, und zog sich auf den Berg zurück, er allein.

 

16 Als es Abend geworden war, waren seine Jünger an den See gegangen 17 und in das Schiff gestiegen. Und sie fuhren auf die andere Seite des Sees in Richtung Kapernaum. Und es war schon dunkel geworden, und Jesus war nicht zu ihnen gekommen. 18 Da wurde der See aufgewühlt, weil ein starker Wind wehte.

19 Nachdem sie nun etwa fünfundzwanzig bis dreißig Stadien[1168] gerudert haben, sehen sie Jesus auf dem See gehen und nahe an das Schiff gelangen. Und sie fürchteten sich.

20 Aber er sagt zu ihnen: „Ich bin’s! Fürchtet euch nicht!“

21 Da wollten sie ihn in das Schiff nehmen. Und sogleich gelangte das Schiff an das Land, wohin sie unterwegs gewesen waren.

 

22 Am folgenden Tag, als die Menge, die jenseits des Sees stand, gesehen hatte, dass dort außer jenem einen Boot, in das seine Jünger gestiegen waren, kein anderes war, und dass Jesus nicht gemeinsam mit seinen Jüngern in das Boot gestiegen war, sondern seine Jünger alleine weggefahren waren 23 (es kamen aber andere Boote aus Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen hatten, nachdem der Herr gedankt hatte), 24 – da also die Menge gesehen hatte, dass Jesus nicht da war noch seine Jünger, stiegen sie in die Schiffe und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus.

25 Und als sie ihn jenseits des Sees gefunden hatten, sagten sie zu ihm: „Rabbi, wann bist du hierher gelangt?“

26 Jesus antwortete ihnen und sagte: „Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Ihr sucht mich, nicht weil ihr Zeichen saht, sondern weil ihr von den Broten aßt und satt wurdet. 27 Wirkt nicht für[1169] die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die bleibt – ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird, denn diesen besiegelte[1170] der Vater, Gott.“

28 Darauf sagten sie zu ihm: „Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes[1171] wirken?“

29 Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Dieses ist das Werk Gottes[1172], dass ihr an den glaubt, den jener sandte.“

30 Darauf sagten sie zu ihm: „Was tust du also für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? 31 Unsere Väter aßen das Manna in der Wüste, wie geschrieben ist: ‘Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen.’“

32 Darauf sagte Jesus zu ihnen: „Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das Brot aus dem Himmel, das wahrhafte, 33 denn das Brot Gottes ist der, der aus dem Himmel niederkommt und der Welt Leben gibt.“

34 Darauf sagten sie zu ihm: „Herr, gib uns allezeit dieses Brot!“

35 Jesus sagte zu ihnen: „Ich bin das Brot des Lebens: Den, der zu mir kommt[1173], den wird gewiss nicht hungern, und den, der an mich glaubt[1174], den wird gewiss niemals dürsten. 36 Ich habe es euch jedoch gesagt, dass ihr mich auch gesehen habt und ‹doch› nicht glaubt.

37 Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und den, der zu mir kommt, den werde ich auf keinen Fall hinaustun, 38 weil ich aus dem Himmel niedergekommen bin, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich schickte. 39 Dieses ist der Wille des Vaters, der mich schickte, dass ich nichts verderben lasse von dem, was er mir gegeben hat, sondern es zur Auferstehung bringe[1175] am letzten Tag. 40 Dieses ist der Wille dessen, der mich schickte, dass jeder, der ‹auf› den Sohn schaut[1176] und an ihn glaubt[1177], ewiges Leben habe. Und ich werde ihn zur Auferstehung bringen am letzten Tag.“

41 Da murrten die Juden über ihn, weil er gesagt hatte: ‘Ich bin das Brot, das aus dem Himmel niederkam’, 42 und sagten: „Ist dieser nicht Jesus, Josefs Sohn, dessen Vater und Mutter wir ‹sehr wohl› kennen? Wie sagt er denn: ‘Ich bin aus dem Himmel niedergekommen’?“

43 Darauf antwortete Jesus und sagte zu ihnen: „Murrt nicht untereinander! 44 Niemand kann zu mir hinkommen, es sei denn, dass der Vater, der mich schickte, ihn ziehe, und ich werde ihn zur Auferstehung bringen am letzten Tag.

45 Es ist geschrieben in den Propheten: ‘Sie werden alle von Gott gelehrt sein.’ {Vgl. Jes 54,13.}

Jeder also, der vom Vater hört und gelernt hat, kommt zu mir. 46 Nicht dass jemand den Vater gesehen hätte. Nur der, der von Gott ist, der hat den Vater gesehen. 47 Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Der, der an mich glaubt, hat ewiges Leben.

48 Ich bin das Brot des Lebens. 49 Eure Väter aßen das Manna in der Wüste und starben. 50 Dieses ist das Brot, das aus dem Himmel niederkommt, damit man von ihm esse und nicht sterbe. 51 Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel niederkam. Wenn jemand von diesem Brot gegessen hat, wird er leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.“

52 Es hatten also die Juden Streit untereinander: „Wie kann dieser uns das Fleisch zu essen geben?“, sagten sie.

53 Darauf sagte Jesus zu ihnen: „Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esst und sein Blut trinkt, habt ihr nicht Leben in euch selbst. 54 Der, der mein Fleisch isst[1178] und mein Blut trinkt, hat ‹immerzu› ewiges Leben, und ich werde ihn zur Auferstehung bringen am letzten Tag, 55 denn mein Fleisch ist wahrlich Speise, und mein Blut ist wahrlich Trank. 56 Der, der mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, verbleibt[1179] in mir, und ich in ihm.

57 So wie der lebende Vater mich sandte und ich des Vaters wegen lebe, [so] auch der, der mich isst: Auch derjenige wird leben meinetwegen. 58 Dieses ist das Brot, das aus dem Himmel niederkam. Nicht wie eure Väter das Manna aßen und starben: Der, der dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.“

59 Dieses sagte er, als er in Kapernaum in der Synagoge lehrte.

 

60 Viele also von seinen Jüngern sagten, als sie es gehört hatten: „Dieses Wort ist hart. Wer kann es hören?“

61 Da Jesus in sich selbst wusste, dass seine Jünger hierüber murrten, sagte er zu ihnen: „Nehmt ihr an diesem Anstoß? 62 Und wenn ihr den Sohn des Menschen aufsteigen seht [dahin], wo er zuvor war – ? 63 Der Geist ist es, der zum Leben bringt[1180]. Das Fleisch nützt nichts. Die Worte*, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben. 64 Es sind jedoch einige unter euch, die nicht glauben.“ – denn Jesus wusste von Anfang an, welche die waren, die nicht glaubten, und wer der war, der ihn ‹verraten und› ausliefern werde.

65 Und er sagte: „Deswegen habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von meinem Vater her gegeben.“

66 Wegen dieses [Wortes] gingen viele seiner Jünger weg, zurück, und wandelten nicht mehr mit ihm.

67 Darauf sagte Jesus zu den Zwölfen: „Wollt auch ihr weggehen?“

68 Darauf antwortete ihm Simon Petrus: „Herr, zu wem werden[1181] wir weggehen? Du hast Worte* ewigen Lebens. 69 Und wir haben geglaubt und [er]kannt, dass du der Gesalbte[1182] bist, der Sohn des lebenden Gottes.“

70 Jesus antwortete ihnen: „Erwählte ich nicht euch, die Zwölf? Und einer von euch ist ein Teufel[1183].“

71 Er sprach aber von Judas, dem [Sohn] des Simon, dem Iskariot, denn dieser sollte[1184] ihn ausliefern[1185]; er war einer von den Zwölfen.

 

 

7 Und nach diesem wandelte Jesus ‹eine Zeitlang› in Galiläa, denn er wollte nicht in Judäa wandeln, weil die Juden ihn zu töten suchten.

2 Es war aber das Fest der Juden nahe, die Laubhütten[1186].

3 Da sagten seine Brüder zu ihm: „Ziehe von hier fort und gehe nach Judäa, damit auch deine Jünger deine Werke sehen, die du tust, 4 denn niemand tut etwas[1187] im Verborgenen und sucht ‹zugleich›, selber in der Öffentlichkeit zu sein. Wenn du diese Dinge tust, offenbare dich selbst der Welt“ 5 (denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn).

6 Darauf sagt Jesus zu ihnen: „Meine Zeit ist noch nicht da[1188], aber eure Zeit ist allezeit vorhanden. 7 Die Welt kann euch nicht hassen. Mich hasst sie aber, weil ich von ihr Zeugnis gebe, dass ihre Werke böse sind. 8 Geht ihr hinauf zu diesem Fest. Ich gehe noch[1189] nicht hinauf zu diesem Fest, weil meine Zeit noch nicht erfüllt ist.“

9 Nachdem er ihnen dieses gesagt hatte, blieb er in Galiläa.

 

10 Aber als seine Brüder hinaufgegangen waren, dann ging auch er hinauf zu dem Fest, nicht öffentlich, sondern gleichsam im Verborgenen.

11 Die Juden suchten ihn also auf dem Fest und sagten: „Wo ist jener?“

12 Und viel heimliches Gerede war über ihn unter den Mengen.

Die einen sagten: „Er ist gut.“

Andere sagten: „Nein, sondern er leitet die Menge in die Irre.“

13 Allerdings redete niemand offen von ihm – aus Furcht vor den Juden.

 

14 Als das Fest bereits in der Mitte war[1190], ging Jesus hinauf zur Tempelstätte und lehrte[1191].

15 Und die Juden verwunderten sich und sagten: „Wie kennt dieser ‹so gewisslich› [die] Schriften, obwohl er nicht gelehrt ist?“

16 Jesus antwortete ihnen und sagte: „Meine Lehre ist nicht meine, sondern dessen, der mich schickte. 17 Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er bezüglich der Lehre [er]kennen[1192], ob sie aus Gott ist oder ob ich von mir selbst her rede. 18 Der, der von sich selbst her redet, sucht die eigene Ehre[1193], aber der, der die Ehre dessen sucht, der ihn schickte, der ist wahrhaftig, und Ungerechtigkeit ist nicht in ihm.

19 Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und keiner von euch hält das Gesetz ein. Was sucht ihr, mich zu töten?“

20 Die Menge antwortete und sagte: „Du hast einen Dämon. Wer sucht, dich zu töten?“

21 Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Ein Werk tat ich, und ihr verwundert euch alle. 22 Deswegen hat euch Mose die Beschneidung gegeben – nicht, dass sie von Mose sei, sondern von den Vätern –, und am Sabbat beschneidet ihr einen Menschen. 23 Wenn ein Mensch an einem Sabbat die Beschneidung empfängt, damit nicht das Gesetz Moses aufgehoben werde, zürnt ihr mir, weil ich an einem Sabbat einen ganzen Menschen gesund machte? 24 Richtet nicht nach Augenschein, sondern richtet das gerechte Urteil.“

25 Hierauf sagten einige von den Jerusalemern: „Ist das nicht der, den sie zu töten suchen? 26 Und – sieh! – er redet öffentlich, und sie sagen ihm nichts. Sind vielleicht die Obersten wirklich zur Kenntnis gekommen, dass dieser in Wahrheit der Gesalbte ist? 27 Über diesen wissen wir jedoch, woher er ist. Aber der Gesalbte, wann immer er kommt, – niemand hat Kenntnis, woher er ist.“

28 Jesus rief also ‹laut›, als er in der Tempelstätte lehrte, und sagte: „Ihr wisst über mich ‹Bescheid› und wisst auch, woher ich bin[1194]. Und von mir selbst aus bin ich nicht gekommen, sondern wahrhaftig ist er, der mich schickte, der, über den ihr nicht ‹Bescheid› wisst. 29 Ich kenne ihn sehr wohl[1195], weil ich von ihm bin, und er sandte mich.“

30 Darauf suchten sie, ihn festzunehmen. Und niemand legte die Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war.

 

31 Aber viele von der Menge glaubten an ihn und sagten: „Wird wohl der Gesalbte, wenn er kommt, mehr Zeichen als diese tun, die dieser tat?“

32 Die Pharisäer hörten dieses heimliche Gerede der Menge über ihn.[1196] Und die Pharisäer und die Hohen Priester sandten Gerichtsdiener, ihn festzunehmen.

33 Da sagte Jesus: „Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch, und ich gehe weg, hin zu dem, der mich schickte. 34 Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen.“

35 Darauf sagten die Juden zueinander: „Wohin ist dieser im Begriff zu gehen, dass wir ihn nicht finden werden? Beabsichtigt er etwa, in die Zerstreuung[1197] der Griechen[1198] zu gehen und die Griechen zu lehren? 36 Was ist das für ein Wort, das er sagte: ‘Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen.’?“

 

37 °Am letzten Tag, dem großen [Tag] des Festes, stand Jesus und rief ‹laut› und sagte:

„Wenn jemanden dürstet, komme er her zu mir; und er trinke, 38 der, der an mich glaubt.“ – gemäß dem, was die Schrift sagte: „Ströme werden aus seinem Inneren[1199] fließen, [Ströme] lebendigen Wassers.“°

39 Dieses sagte er über den Geist, den die an ihn Glaubenden bekommen sollten, denn der Heilige Geist war noch nicht [da], weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.

40 Viele nun aus der Menge sagten, als sie das Wort hörten: „Dieser ist wahrlich der Prophet.“

41 Andere sagten: „Dieser ist der Gesalbte.“

Andere sagten: „Kommt denn der Gesalbte etwa aus Galiläa? 42 Sagte die Schrift nicht: Aus dem Samen Davids und aus Bethlehem, dem Dorf, wo David war, kommt der Gesalbte?“

43 Es entstand also seinetwegen eine Spaltung in der Menge. 44 Einige von ihnen wollten ihn festnehmen. Keiner legte jedoch Hand an ihn.

 

45 Da kamen die Gerichtsdiener zu den Hohen Priestern und Pharisäern; und jene sagten zu ihnen: „Weswegen habt ihr ihn nicht hergeführt?“

46 Die Gerichtsdiener antworteten: „Nie redete ein Mensch so wie dieser Mensch.“

47 Darauf antworteten ihnen die Pharisäer: „Seid ihr etwa auch irregeleitet worden? 48 Hat wohl jemand von den Obersten an ihn geglaubt oder von den Pharisäern? 49 Diese Menge jedoch, die das Gesetz nicht kennt – verflucht ist sie!“

50 Nikodemus – der bei Nacht zu ihm gekommen war, einer von ihnen – sagt zu ihnen: 51 „Richtet etwa unser Gesetz den Menschen, wenn man nicht zuvor ihn angehört und in Erfahrung gebracht hat, was er tut?“

52 Sie antworteten und sagten zu ihm: „Bist du etwa auch aus Galiläa? Forsche und sieh, dass aus Galiläa kein Prophet erstanden ist.“

53 °Und jeder ging weg in sein Haus.

 

8 Aber Jesus ging an den Berg der Olivenbäume. 2 Am frühen Morgen kam er wieder zur Tempelstätte, und alles Volk kam zu ihm. Und er setzte sich und lehrte sie.

 

3 Da führen die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau zu ihm, die beim Ehebruch ertappt worden war, stellen sie in die Mitte 4 und sagen zu ihm: „Lehrer, diese Frau ist auf frischer Tat ertappt worden, als sie Ehebruch beging. 5 Im Gesetz gebot uns Mose, dass solche gesteinigt werden sollten. Du nun, was sagst du?“

6 Dieses sagten sie, ihn zu versuchen[1200], damit sie etwas hätten, ihn anzuklagen. Aber Jesus bückte sich herab und schrieb mit dem Finger in die Erde.

7 Als sie aber dabei blieben, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: „Der von euch, der ohne Sünde ist, werfe als Erster den Stein auf sie.“

8 Und er bückte sich wieder herab und schrieb in die Erde.

9 Aber als sie [Jesu Wort] gehört hatten und vom Gewissen überführt waren, gingen sie hinaus, einer nach dem anderen, angefangen von den Älteren. Und Jesus war allein zurückgelassen – und die Frau, die in der Mitte[1201] stand.

10 Als Jesus sich aufrichtete und niemanden zu Gesicht bekam, außer der Frau, sagte er zu ihr: „Wo sind jene, deine Ankläger? Verurteilte dich niemand?“

11 Sie sagte: „Niemand, Herr.“

Jesus sagte: „Auch ich verurteile dich nicht. Gehe hin und sündige nicht weiter!“°

 

12 Darauf redete Jesus wieder zu ihnen und sagte: „Ich bin das Licht der Welt. Der, der mir folgt, wird nicht in der Dunkelheit wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

13 Da sagten die Pharisäer zu ihm: „Du gibst Zeugnis über dich selbst. Dein Zeugnis ist nicht wahr.“

14 Jesus antwortete und sagte zu ihnen: „Auch wenn ich über mich selbst Zeugnis gebe, ist mein Zeugnis wahr, weil ich weiß, woher ich kam und wohin ich gehe. Aber ihr wisst nicht wirklich, woher ich komme und wohin ich gehe. 15 Ihr urteilt nach dem Fleisch. Ich urteile über niemanden. 16 Wenn aber auch ich urteile, ist mein Urteil wahr, weil ich nicht alleine bin, sondern ich und der Vater, der mich schickte. 17 Es ist aber auch in eurem Gesetz geschrieben, dass das Zeugnis zweier Menschen wahr ist. 18 Ich bin es, der [ich] über mich selbst Zeugnis gebe, und der Vater, der mich schickte, gibt Zeugnis über mich.“

19 Darauf sagten sie zu ihm: „Wo ist dein Vater?“

Jesus antwortete: „Weder mich noch meinen Vater kennt ihr wirklich. Wenn ihr mich wirklich gekannt hättet, würdet ihr auch meinen Vater wirklich gekannt haben.“

20 Diese Worte* sprach Jesus im Schatzhaus, als er in der Tempelstätte lehrte. Und niemand nahm ihn fest, weil seine Stunde noch nicht gekommen war.

 

21 Da sagte Jesus wieder zu ihnen: „Ich gehe weg. Und ihr werdet mich suchen; und in eurer Sünde werdet ihr sterben. Wohin ich gehe, könnt ihr nicht kommen.“

22 Darauf sagten die Juden: „Wird er sich etwa selbst töten, weil er sagt: ‘Wohin ich gehe, könnt ihr nicht kommen’?“

23 Und er sagte zu ihnen: „Ihr seid von[1202] dem, das unten ist[1203]. Ich bin von dem, das oben ist[1204]. Ihr seid von dieser Welt. Ich bin nicht von dieser Welt. 24 Also sagte ich zu euch: ‘Ihr werdet in euren Sünden sterben’, denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben.“

25 Darauf sagten sie zu ihm: „Wer bist du?“

Und Jesus sagte zu ihnen: „Zum Ersten das, was ich euch auch sage. 26 Vieles habe ich über euch zu sagen und zu urteilen; der jedoch, der mich schickte, ist wahrhaftig, und ich, was ich von ihm hörte, dieses sage ich zur Welt.“

27 Sie [er]kannten nicht, dass er zu ihnen vom Vater sprach.

28 Es sagte also Jesus zu ihnen: „Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr merken, dass ich es bin. Und aus mir selbst tue ich nichts, sondern so, wie mein Vater mich lehrte, das rede ich. 29 Und der, der mich schickte, ist mit mir. Der Vater hat mich nicht alleine gelassen, weil ich allezeit das tue, was ihm gefällt.“

30 Als er das redete, glaubten viele an ihn.

 

31 Jesus sagte also zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wahrlich meine Jünger; 32 und ihr werdet die Wahrheit [er]kennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“

33 Sie antworteten ihm: „Wir sind Same Abrahams, und niemandem sind wir je versklavt gewesen. Wie sagst du: ‘Ihr sollt frei werden’?“

34 Jesus antwortete ihnen: „Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut[1205], ist ein Sklave der Sünde. 35 Der Sklave bleibt aber nicht für immer im Haus. Der Sohn bleibt für immer. 36 Wenn also der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein.

37 Ich weiß, dass ihr Abrahams Same seid. Ihr sucht jedoch, mich zu töten, weil mein Wort in euch nicht vorankommt ‹und [so] Raum gewinnt›. 38 Ich rede, was ich bei meinem Vater gesehen habe, und also tut auch ihr, was ihr bei eurem Vater gesehen habt.“

39 Sie antworteten* und sagten zu ihm: „Unser Vater ist Abraham.“

Jesus sagt zu ihnen: „Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, würdet ihr Abrahams Werke tun. 40 Aber nun sucht ihr, mich zu töten, einen Menschen, der ich die Wahrheit zu euch geredet habe, die ich bei Gott hörte. Dieses tat Abraham nicht! 41 Ihr tut eures Vaters Werke.“

Darauf sagten sie zu ihm: „Wir sind nicht aus Unzucht heraus geboren worden. Einen Vater haben wir: Gott!“

42 Daraufhin sagte Jesus zu ihnen: „Wäre Gott euer Vater, hättet ihr mich geliebt, denn von Gott ging ich aus und bin ich gekommen[1206], denn nicht von mir selbst bin ich gekommen, sondern jener sandte mich.

43 Warum kennt[1207] ihr nicht, was ich sage? – denn ihr könnt ja mein Wort nicht hören. 44 Ihr seid von dem Vater, dem Teufel, und das Begehren eures Vaters wollt ihr tun. Der war von Anfang ein Menschenmörder, und er ist nicht gestanden in der Wahrheit, weil Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, redet er aus seinem Eigenen, weil er ein Lügner ist und der Vater derselben.

45 Aber ich – weil ich die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht. 46 Wer von euch weist mir Sünde nach? Wenn ich aber Wahrheit rede, warum glaubt ihr mir nicht? 47 Wer aus[1208] Gott ist, hört die Worte* Gottes. Deswegen hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.“

48 Da antworteten die Juden und sagten zu ihm: „Sagen wir nicht zu Recht, dass du ein Samariter bist und einen Dämon hast?“

49 Jesus antwortete: „Ich habe keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr entehrt mich. 50 Aber ich suche nicht meine Ehre[1209]. Es ist der [da], der [sie] sucht und der urteilt. 51 Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Wenn jemand mein Wort hält[1210], wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit.“

52 Da sagten die Juden zu ihm: „Jetzt [er]kennen wir, dass du einen Dämon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: ‘Wenn jemand mein Wort hält, wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit.’ 53 Bist du etwa größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Auch die Propheten starben. Was machst du aus dir selbst?“

54 Jesus antwortete: „Wenn ich mich selbst verherrliche, ist meine Herrlichkeit nichts. Mein Vater ist es, der mich verherrlicht, der, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott. 55 Und ihr habt ihn nicht gekannt. Aber ich kenne ihn wirklich. Und wenn ich sagen sollte: ‘Ich kenne ihn nicht wirklich’, würde ich – euch ähnlich – ein Lügner sein. Ich kenne ihn jedoch wirklich, und sein Wort halte[1211] ich. 56 Abraham, euer Vater, war hoch erfreut, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah [ihn] und freute sich.“

57 Daraufhin sagten die Juden zu ihm: „Noch keine fünfzig Jahre bist du und hast Abraham gesehen?“

58 Jesus sagte zu ihnen: „Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.“

59 Daraufhin hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen. Aber Jesus wurde verborgen. Und er ging aus der Tempelstätte und ging durch ihre Mitte hindurch. Und auf diese Weise entwich er.

 

9 Und als er vorbeiging, sah er einen Menschen, blind von Geburt.

2 Und seine Jünger stellten ihm eine Frage:

„Rabbi“, sagten sie, „wer sündigte, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde?“

3 Jesus antwortete: „Weder dieser sündigte noch seine Eltern, sondern °damit die Werke Gottes an ihm geoffenbart würden. 4 Ich muss wirken die Werke dessen, der mich schickte, solange es Tag ist. Es kommt [die] Nacht, wann niemand wirken kann. 5 Solange ich in der Welt bin, bin ich [das] Licht der Welt.“

6 Als er dieses gesagt hatte, spuckte er auf den Boden und machte einen Lehmbrei aus dem Speichel und strich den Lehmbrei auf die Augen des Blinden.

7 Und er sagte zu ihm: „Gehe hin. Wasche dich im Teich Siloam!“[1212] – was übersetzt heißt: ‘Gesandter’.

Da ging er weg und wusch sich und kam sehend.

 

8 Die Nachbarn also und die, die ihn früher beobachtet ‹und gesehen› hatten, dass er blind war, sagten: „Ist dieser nicht der, der dasaß und bettelte?“

9 Einige sagten: „Er ist es“, aber andere: „Er ist ihm ähnlich.“

Jener sagte: „Ich bin es.“

10 Darauf sagten sie zu ihm: „Wie wurden deine Augen geöffnet?“

11 Jener antwortete und sagte: „Ein Mensch namens Jesus machte einen Lehmbrei und bestrich meine Augen und sagte zu mir: ‘Gehe hin zum Teich Siloam und wasche dich.’ Und als ich hinging und mich wusch, wurde ich sehend[1213].“

12 Da sagten sie zu ihm: „Wo ist der?“

Er sagt: „Ich weiß es nicht.“

13 Sie führen ihn zu den Pharisäern – den einst Blinden. 14 Es war aber Sabbat, als Jesus den Lehmbrei gemacht und seine Augen geöffnet hatte. 15 Wiederum fragten ihn nun auch die Pharisäer, wie er sehend[1214] geworden sei.

Er sagte zu ihnen: „Einen Lehmbrei legte er auf meine Augen, und ich wusch mich, und ich sehe.“

16 Da sagten einige von den Pharisäern: „Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält.“

Andere sagten: „Wie kann ein sündiger Mensch derartige Zeichen tun?“

Und es war eine Spaltung unter ihnen.

17 Sie sprechen wieder zu dem Blinden: „Was sagst du von ihm, weil er deine Augen öffnete?“

Er sagte: „Er ist ein Prophet.“

18 Die Juden nun glaubten nicht von ihm, dass er blind gewesen und sehend[1215] geworden war, bis sie die Eltern dessen riefen, der sehend geworden war; 19 und sie fragten sie:

„Ist dieser euer Sohn, von dem ihr sagt, dass er blind geboren wurde? Wie also sieht er jetzt?“

20 Seine Eltern antworteten ihnen und sagten: „Wir wissen, dass dieser unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde. 21 Aber wie er nun sieht, wissen wir nicht, oder wer seine Augen öffnete, wir wissen es nicht. Er ist selbst alt genug[1216]. Fragt ihn! Er wird selbst über sich reden.“

22 Dieses sagten seine Eltern, weil sie die Juden fürchteten, denn die Juden waren schon übereingekommen, dass, wenn jemand ihn als den Gesalbten* bekennen würde, er aus der Synagoge[ngemeinde] getan werden sollte.

23 Deswegen sagten seine Eltern: „Er ist alt genug. Fragt ihn!“

24 Sie riefen also zum zweiten Mal den Menschen, der blind gewesen war, und sagten zu ihm: „Gib Gott die Ehre[1217]. Wir wissen: Dieser Mensch ist ein Sünder.“

25 Darauf antwortete jener und sagte: „Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Eines weiß ich: Blind war ich. Jetzt sehe ich.“

26 Aber sie sagten wieder zu ihm: „Was machte er mit dir? Wie öffnete er deine Augen?“

27 Er antwortete ihnen: „Ich sagte es euch bereits und ihr hörtet nicht. Was wollt ihr es wieder hören? Wollt ihr ‹vielleicht› auch seine Jünger werden?“

28 Sie beschimpften ihn und sagten: „Du bist ein Jünger von jenem! Aber wir sind Moses Jünger. 29 Wir wissen, dass Gott zu Mose gesprochen hat. Aber von diesem wissen wir nicht, woher er ist.“

30 Der Mensch antwortete und sagte zu ihnen: „Hier ist allerdings verwunderlich, dass ihr nicht wisst, woher er ist, und er öffnete meine Augen!

31 Aber wir wissen, dass Gott Sünder nicht hört, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, diesen hört er. 32 Von jeher[1218] wurde nicht gehört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen öffnete. 33 Wenn dieser nicht von Gott wäre, hätte er nichts tun können.“

34 Sie antworteten* und sagten zu ihm: „Ganz in Sünden wurdest du geboren, und du lehrst uns?“

Und sie warfen ihn hinaus.

 

35 Jesus hörte, dass sie ihn hinausgeworfen hatten.

Und nachdem er ihn gefunden hatte, sagte er zu ihm: „Glaubst du an den Sohn Gottes[1219]?“

36 Jener antwortete und sagte: „Und wer ist er, Herr, damit ich an ihn glaube?“

37 Jesus sagte zu ihm: „Du hast ihn [schon] gesehen, und der, der mit dir redet, derjenige ist es.“

38 Er sprach: „Ich glaube, Herr!“, und huldigte ihm.

 

39 Und Jesus sagte: „Zum Gericht kam ich in diese Welt, damit die Nichtsehenden sehen sollten und die Sehenden blind würden.“

40 Und einige von den Pharisäern, die bei ihm waren, hörten dieses und sagten zu ihm: „Sind wir auch blind?“

41 Jesus sagte zu ihnen: „Wenn ihr blind wärt, hättet ihr nicht Sünde. Aber nun sagt ihr: ‘Wir sehen.’ Eure Sünde bleibt also.

 

10 Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Der, der nicht durch die Tür in die Hürde der Schafe eintritt, sondern anderswoher hinaufsteigt, derjenige ist ein Dieb und ein Räuber. 2 Aber der, der durch die Tür eintritt, ist der Hirte der Schafe. 3 Diesem öffnet der Türhüter; und die Schafe hören auf seine Stimme. Und die eigenen Schafe ruft er mit Namen, und er führt sie hinaus. 4 Und wenn er die eigenen Schafe hinausgetan hat, geht er ihnen voran. Und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme wirklich kennen.

5 Aber einem Fremden würden sie gar nicht folgen, sondern sie werden von ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden gar nicht kennen.“

6 Diese Bildrede redete Jesus zu ihnen, aber jene erkannten[1220] nicht, was es war, das er zu ihnen sagte.

 

7 Da sprach Jesus wieder zu ihnen: „Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe. 8 Alle, welche auch immer vor mir kamen, sind Diebe und Räuber. Die Schafe hörten jedoch nicht auf sie. 9 Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden und ein- und ausgehen und Weide finden. 10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich kam, damit sie Leben haben und es im Überfluss haben sollten.

11 Ich bin der gute[1221] Hirte. Der gute Hirte gibt seine Seele[1222] hin für die Schafe. 12 Aber der Mietling, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht. Und der Wolf raubt sie und zerstreut die Schafe. 13 Aber der Mietling flieht, weil er ein Mietling ist, und ihm liegt nichts an den Schafen.[1223]

14 Ich bin der gute Hirte. Und ich kenne die Meinen und werde von den Meinen gekannt, 15 so wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne. Und meine Seele gebe ich hin für die Schafe.

16 Und andere Schafe habe ich, die nicht aus dieser Hürde sind. Auch die muss ich führen. Und sie werden auf meine Stimme hören. Und es wird sein eine Herde, ein Hirte. 17 Deswegen liebt mich der Vater, weil ich meine Seele hingebe, damit ich sie wieder nehme. 18 Niemand nimmt sie von mir, sondern ich gebe sie hin von mir selbst aus. Ich habe Vollmacht[1224] sie hinzugeben und habe Vollmacht, sie wieder zu nehmen. Dieses Gebot bekam ich von meinem Vater.“

19 Daraufhin entstand wieder eine Spaltung unter den Juden wegen dieser Worte. 20 Viele von ihnen sagten: „Er hat einen Dämon und ist von Sinnen. Was hört ihr auf ihn?“ 21 Andere sagten: „Diese Worte* sind nicht die eines Dämonisierten. Kann ein Dämon Augen von Blinden öffnen?“

 

22 Es fand das Fest der Tempelweihe[1225] in Jerusalem statt; es war Winter.

23 Und Jesus ging in der Tempelstätte, in der Säulenhalle Salomos, 24 als die Juden ihn umringten und zu ihm sagten: „Bis wann hältst du unsere Seele hin? Wenn du der Gesalbte bist, sage es uns frei heraus!“

25 Jesus antwortete ihnen: „Ich sagte es euch und ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich in dem Namen meines Vaters tue, diese geben Zeugnis von mir. 26 Ihr glaubt jedoch nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen, so wie ich euch sagte. 27 Meine Schafe hören auf meine Stimme. Und ich kenne sie. Und sie folgen mir. 28 Und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen in Ewigkeit nicht ins Verderben. Und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. 29 Mein Vater, der [sie] mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann [sie] aus der Hand meines Vaters rauben. 30 Ich und der Vater, eins sind wir.“

31 Daraufhin hoben die Juden wieder Steine auf, dass sie ihn steinigten.

32 Jesus antwortete ihnen: „Viele edle Werke zeigte ich euch von meinem Vater her. Wegen welchen Werkes davon steinigt ihr mich?“

33 Die Juden antworteten ihm: „Wegen eines edlen Werkes steinigen wir dich nicht“, sagten sie, „sondern wegen Lästerung, und [zwar], weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst.“

34 Jesus antwortete ihnen: „Ist nicht geschrieben in eurem Gesetz: ‘Ich ‹selbst› sagte: Ihr seid Götter’? {Ps 82,6}

35 Wenn er jene Götter nannte, an welche das Wort Gottes geschah – und die Schrift kann nicht aufgehoben werden –, 36 sagt ihr von dem, den der Vater heiligte und in die Welt sandte: ‘Du lästerst!’, weil ich sagte: ‘Ich bin Gottes Sohn’? 37 Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, glaubt mir nicht. 38 Wenn ich sie aber tue, glaubt den Werken – wenn ihr schon mir nicht glaubt –, damit ihr [er]kennt und glaubt, dass der Vater in mir ist und ich in ihm [bin].“

39 Da suchten sie wieder, ihn festzunehmen. Und er entging ihrer Hand.

 

40 Und er ging wieder weg jenseits des Jordans an den Ort, wo Johannes zuerst war und taufte. Und er blieb dort.

41 Und viele kamen zu ihm und sagten: „Johannes tat kein Zeichen. Aber alles, was immer Johannes über diesen sagte, war wahr.“

42 Und viele glaubten dort an ihn.

 

 

11 Es war jemand krank, Lazarus von Bethanien, aus dem Dorf der Maria und Martha, ihrer Schwester. 2 Maria war es, die den Herrn mit Myrrhensalbe salbte und seine Füße mit ihrem Haar abwischte. Deren Bruder Lazarus war krank.

3 Die Schwestern sandten also zu ihm hin und ließen ihm sagen: „Herr, sieh, der, den du lieb hast[1226], ist krank.“

4 Als Jesus es hörte, sagte er: „Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern für die Herrlichkeit[1227] Gottes, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde.“

5 Aber Jesus liebte Martha und ihre Schwester und Lazarus. 6 Wie er also hörte, dass er krank sei, verblieb er dann noch zwei Tage an dem Ort, an dem er war.

7 Danach, nach diesem[1228], sagt er zu den Jüngern: „Lasst uns wieder nach Judäa gehen.“

8 Die Jünger sagen zu ihm: „Rabbi, eben suchten die Juden, dich zu steinigen, und du begibst dich wieder dorthin?“

9 Jesus antwortete: „Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand bei Tage wandelt, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht. 10 Wenn jemand aber bei Nacht wandelt, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.“ 11 Solches sagte er.

Und danach sagt er zu ihnen: „Lazarus, unser Freund, ist eingeschlafen. Aber ich gehe hin, damit ich ihn aus dem Schlaf wecke.“

12 Darauf sagten seine Jünger: „Herr, wenn er eingeschlafen ist, wird er gerettet werden[1229].“

13 Jesus hatte aber über seinen Tod gesprochen; sie meinten aber, dass er über das Ruhen des Schlafes spreche.

14 Also sagte Jesus ihnen dann frei heraus: „Lazarus ist gestorben. 15 Und ich bin euretwegen froh, dass ich nicht dort war, damit ihr glaubt. Lasst uns jedoch zu ihm gehen.“

16 Daraufhin sagte Thomas, genannt Zwilling, zu den Mitjüngern: „Lasst uns auch gehen, damit wir mit ihm sterben.“

 

17 Als Jesus also kam, fand er ihn schon vier Tage im Grab liegen. 18 Bethanien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien weit[1230]. 19 Und viele von den Juden waren zu denen um Martha und Maria hingekommen, damit sie sie über ihren Bruder trösteten. 20 Martha, als sie hörte, dass Jesus komme, ging ihm also entgegen. Aber Maria saß im Haus.

21 Nun sagte Martha zu Jesus: „Herr, wenn du hier gewesen wärst, wäre mein Bruder nicht verstorben. 22 Jedoch auch nun weiß ich, dass Gott dir geben wird, um was immer du Gott bitten magst.“

23 Jesus sagt zu ihr: „Dein Bruder wird auferstehen.“

24 Martha sagt zu ihm: „Ich weiß, dass er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tag.“

25 Jesus sagte zu ihr: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Der, der an mich glaubt[1231], wird leben, auch wenn er sterben sollte. 26 Und jeder, der lebt und an mich glaubt[1232], wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?“

27 Sie sagt zu ihm: „Ja, Herr. Ich habe geglaubt[1233]: Du bist der Gesalbte, der Sohn Gottes, der in die Welt kommt[1234].“

28 Und als sie dieses gesagt hatte, ging sie weg und rief heimlich ihre Schwester, Maria, mit den Worten: „Der Lehrer ist da und ruft dich.“

29 Als jene es hörte, steht sie schnell auf und kommt zu ihm.

30 Jesus war noch nicht in das Dorf gekommen, sondern er war an dem Ort, wo Martha ihm begegnet war. 31 Die Juden also, die bei ihr im Haus waren und sie trösteten, als sie Maria sahen, dass sie schnell aufstand und hinausging, folgten ihr und sagten: „Sie geht zum Grabe, damit sie dort weine.“

32 Als Maria nun dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie zu seinen Füßen und sagte zu ihm: „Herr, wenn du hier gewesen wärst, wäre er nicht gestorben – m e i n Bruder.“

33 Als Jesus sie weinen sah und die Juden, die mit ihr gekommen waren, weinen, erregte er sich im Geist. Und er erschütterte sich selbst[1235].

34 Und er sagte: „Wo habt ihr ihn hingelegt?“

Sie sagen zu ihm: „Herr, komm und sieh!“

35 Jesus kamen die Tränen[1236].

36 Da sagten die Juden: „Sieh! Wie lieb er ihn hatte!“

37 Aber einige von ihnen sagten: „Konnte dieser, der die Augen des Blinden auftat, nicht auch machen, dass dieser nicht sterbe?“

38 Jesus, der wieder in sich selbst erregt ist, kommt also zum Grabe. Es war eine Höhle[1237]; und ein Stein lag daran[1238].

39 Jesus sagt: „Nehmt den Stein weg!“

Es sagt zu ihm die Schwester des Verstorbenen, Martha: „Herr, er riecht schon, denn es sind vier Tage.“

40 Jesus sagt zu ihr: „Sagte ich dir nicht: ‘Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen’?“

41 Da nahmen sie den Stein weg [von dort], wo der Verstorbene hingelegt war.

Jesus hob die Augen empor und sagte: „Vater, ich danke dir, dass du mich hörtest. 42 Ich wusste aber, dass du mich allezeit hörst. Jedoch wegen des Volkes, das umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich sandtest.“

43 Und als er dieses gesagt hatte, rief er mit großer, ‹lauter› Stimme: „Lazarus, komm heraus!“

44 Und der Verstorbene kam heraus, an den Füßen und den Händen mit Tüchern umwickelt, und sein Angesicht war mit einem Schweißtuch umbunden.

Jesus sagt zu ihnen: „Löst ihn und lasst ihn gehen!“

45 Viele also von den Juden, die zu Maria hingekommen waren und zusahen, was Jesus tat, glaubten an ihn.

 

46 Aber einige von ihnen gingen weg zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte.

47 Daraufhin versammelten [sich] die Hohen Priester und die Pharisäer [zu] einer Ratssitzung und sagten: „Was tun wir? – weil dieser Mensch viele Zeichen tut! 48 Wenn wir ihn so fortfahren lassen, werden alle an ihn glauben! Und die Römer werden kommen und werden uns sowohl die Stätte[1239] als auch das Volk wegnehmen.“

49 Aber einer von ihnen, Kajaphas, der in jenem Jahr Hoher Priester war, sagte zu ihnen: „Ihr wisst nichts! 50 Und ihr überlegt auch nicht, dass es uns förderlich ist, dass ein Mensch zugunsten des Volkes sterbe und nicht die ganze Nation umkomme.“

51 Dieses sagte er aber nicht aus sich selbst, sondern da er jenes Jahr Hoher Priester war, weissagte er, dass Jesus für das Volk sterben sollte 52 – und nicht für das Volk allein, sondern damit er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammle.

53 Von jenem Tag an ratschlagten sie also miteinander, ihn zu töten.

54 Jesus wandelte daraufhin nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern ging von dort weg in das Landgebiet nahe bei der Wüste, in eine Stadt namens Ephraim. Und dort hielt er sich mit seinen Jüngern auf.

 

55 Es war nahe das Passa der Juden; und viele zogen vor dem Passa aus dem Landgebiet hinauf nach Jerusalem, damit sie sich reinigten[1240]. 56 Sie suchten also Jesus.

Und als sie in der Tempelstätte standen, sagten sie untereinander: „Was meint ihr? Wird er gar nicht zu dem Fest kommen?“

57 Es hatten [nämlich] die Hohen Priester und die Pharisäer Gebot gegeben, dass, wenn jemand Kenntnis habe, wo er sei, man es anzeigen solle, auf dass sie ihn festnähmen.

 

12 Sechs Tage vor dem Passa kam Jesus nun nach Bethanien, wo Lazarus war, der Verstorbene, den er von den Toten erweckt hatte.

2 (Sie[1241] machten ihm also dort ein Mahl; und Martha diente. Lazarus war einer von denen, die zusammen mit ihm [zu Tisch] lagen.

3 Da nahm Maria ein Pfund[1242] Myrrhensalbe von echter[1243], sehr teurer Narde und salbte die Füße Jesu und wischte seine Füße mit ihrem Haar ab. Und das Haus wurde von dem Geruch der Myrrhensalbe gefüllt.

4 Es sagt also einer von seinen Jüngern, Judas, [der Sohn] Simons, der Iskariot, der ihn ausliefern sollte[1244]: 5 „Weshalb wurde diese Myrrhensalbe nicht für dreihundert Denare[1245] verkauft und [der Erlös] den Armen gegeben?“

6 Dieses sagte er aber nicht, weil ihm an den Armen lag, sondern weil er ein Dieb war und den Geldbehälter hatte und das Hineingeworfene trug.

7 Jesus sagte daraufhin: „Lass sie! Für den Tag meines Begräbnisses hat sie sie aufbewahrt; 8 – denn die Armen habt ihr allezeit bei euch. Mich habt ihr aber nicht allezeit.“)

 

9 Eine große Menge von den Juden erfuhr also, dass er dort sei. Und sie kamen, nicht wegen Jesus allein, sondern damit sie auch Lazarus sähen, den er von den Toten erweckt hatte. 10 Es berieten sich aber die Hohen Priester, dass sie auch Lazarus töteten, 11 weil viele von den Juden seinetwegen hingingen und an Jesus glaubten.

 

12 Am folgenden Tag, als eine große Menge, die zu dem Fest kam, hörte, dass Jesus nach Jerusalem komme, 13 nahmen sie die Palmzweige[1246] und gingen hinaus, ihm zu begegnen, und riefen ‹laut›: „Hosanna![1247] Gelobt[1248] [sei] der, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels!“

14 Jesus hatte einen jungen Esel gefunden[1249] und setzte sich auf ihn, so wie geschrieben ist: 15 „Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe! Dein König kommt, sitzend auf dem Fohlen einer Eselin.“ {Vgl. Sach 9,9.}

16 Diese [Zusammenhänge] [er]kannten seine Jünger zunächst nicht. Als Jesus jedoch verherrlicht worden war, dann dachten sie daran, dass diese Dinge von ihm geschrieben waren und man ihm dieses getan hatte.

17 Die Menge, die bei ihm gewesen war, als er Lazarus aus dem Grabe gerufen und ihn von den Toten erweckt hatte, hatte also Zeugnis gegeben. 18 Deswegen war ihm auch die Menge[1250] entgegengegangen, weil sie gehört hatte, dass er dieses Zeichen getan hatte.

19 Da sagten die Pharisäer zueinander: „Ihr seht, dass ihr gar nichts ausrichtet. Sieh! Die Welt ist weggelaufen, hinter ihm her[1251]!“

 

20 Unter denen, die hinaufkamen, um am Fest anzubeten ‹und zu huldigen›, waren einige Griechen. 21 Diese gingen also hin zu Philippus von Bethsaida in Galiläa.

Und sie ersuchten ihn und sagten: „Herr, wir wollen Jesus sehen.“

22 Philippus kommt und sagt es Andreas. Und Andreas und Philippus wiederum sagen es Jesus.

23 Jesus antwortete ihnen und sagte: „Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde. 24 Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Es sei denn, dass das Weizenkorn in die Erde fällt und stirbt, bleibt es alleine. Aber wenn es stirbt, trägt es viel Frucht. 25 Wer seine Seele[1252] lieb hat[1253], wird sie verlieren, und wer seine Seele in dieser Welt hasst, wird sie zum ewigen Leben bewahren. 26 Wenn jemand mir dient, folge er mir. Und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Und wenn jemand mir dient, wird der Vater ihn ehren.

27 Jetzt ist meine Seele erschüttert; und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde? Deswegen jedoch bin ich in diese Stunde gekommen. 28 Vater, verherrliche deinen Namen!“

Da kam eine Stimme aus dem Himmel: „Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen.“

29 Da sagte die Menge, die dastand und zuhörte, ein Donner sei geschehen.

Andere sagten: „Ein Engel hat mit ihm geredet.“

30 Jesus antwortete und sagte: „Nicht meinetwegen ist diese Stimme geschehen, sondern euretwegen. 31 Nun ist Gericht dieser Welt.[1254] Nun wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden. 32 Und ich, wenn ich von der Erde erhöht worden bin, werde alle herziehen zu mir selbst.“

33 Mit diesen Worten deutete er ‹zeichenhaft› an, durch welchen Tod er sterben sollte.

34 Die Menge antwortete ihm: „Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Gesalbte in Ewigkeit bleibe, und wie sagst du: ‘Der Sohn des Menschen muss erhöht werden?’ Wer ist dieser, der Sohn des Menschen?“

35 Da sagte Jesus zu ihnen: „Noch eine kleine Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, damit nicht Dunkelheit euch erfasse[1255]. Und der, der in der Dunkelheit wandelt, weiß nicht, wohin er geht. 36 Solange ihr das Licht habt, glaubt[1256] an das Licht, damit ihr Söhne des Lichtes werdet.“

 

Diese Dinge redete Jesus; und er ging weg und wurde vor ihnen verborgen. 37 So viele Zeichen er nämlich vor ihnen getan hatte, – sie glaubten nicht an ihn, 38 damit das Wort des Propheten Jesaja erfüllt werde, das er sagte:

„Herr, wer hat unserer Verkündigung[1257] geglaubt? Und der Arm des Herrn, wem ist er geoffenbart[1258] worden?“ {Jes 53,1}

39 Deswegen konnten sie nicht glauben, weil wiederum Jesaja sagte: 40 „Er hat ihre Augen blind gemacht, und ihr Herz hat er verhärtet, damit sie nicht mit den Augen sähen und mit dem Herzen verständen und sie umkehrten und ich sie heilte.“ {Vgl. Jes 6.9.10.}

41 Solches sagte Jesaja, als[1259] er seine Herrlichkeit sah, und über ihn redete er.

42 Gleichwohl glaubten tatsächlich auch von den Obersten viele an ihn. Wegen der Pharisäer jedoch bekannten sie es nicht, damit sie nicht aus der Synagoge getan würden, 43 denn sie liebten die Ehre[1260] der Menschen mehr als die Ehre Gottes.

 

44 Jesus rief ‹laut› und sagte: „Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich schickte. 45 Und wer mich sieht, sieht den, der mich schickte. 46 Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt[1261], nicht in der Dunkelheit bleibe. 47 Und wenn jemand meine Worte* hört und nicht glaubt, richte ich ihn nicht, denn ich kam nicht, damit ich die Welt richte, sondern damit ich die Welt rette.

48 Wer mich verwirft[1262] und meine Worte* nicht annimmt, hat seinen Richter[1263]: Das Wort, das ich redete, das wird ihn richten am letzten Tag; 49 denn ich redete nicht von mir selbst aus, sondern der Vater, der mich schickte, er selbst gab mir Gebot, was ich sagen soll und was ich reden werde. 50 Und ich weiß, dass sein Gebot ewiges Leben ist. Was ich also rede, rede ich so, wie mir der Vater gesagt hat.“

 

 

13 Vor dem Passafest, wissend, dass seine Stunde gekommen war, dass er wegginge aus dieser Welt, hin zu dem Vater, liebte Jesus die Eigenen, die in der Welt waren – die er geliebt hatte – bis ans Ende.[1264]

2 Und als das Mahl gekommen war, als der Teufel schon dem Judas, [dem Sohne] Simons, dem Iskariot[1265], ins Herz gegeben[1266] hatte, dass er ihn ausliefere[1267], 3 steht Jesus, im Wissen, dass der Vater ihm alles in die Hände gegeben hatte und dass er von Gott ausgegangen war und zu Gott hingehe, 4 vom Mahl auf und legt die Oberkleider ab. Und er nahm ein leinenes Tuch und umgürtete sich. 5 Danach gießt er Wasser in das Waschgefäß. Und er fing an, die Füße der Jünger zu waschen und mit dem leinenen Tuch, mit dem er umgürtet war, abzutrocknen. 6 Er kommt also zu Simon Petrus.

Und der sagt zu ihm: „Herr, du wäschst meine Füße?“

7 Jesus antwortete und sagte zu ihm: „Was ich tue, weißt du jetzt nicht. Du wirst es aber nach diesem[1268] erfahren.“

8 Petrus sagt zu ihm: „In keinem Fall wirst du meine Füße waschen, in Ewigkeit [nicht]!“

Jesus antwortete ihm: „Wenn ich dich nicht wasche, hast du nicht Teil mit mir.“

9 Simon Petrus sagt zu ihm: „Herr, nicht meine Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt!“

10 Jesus sagt zu ihm: „Wer gebadet ist, hat es nicht nötig, sich zu waschen als nur die Füße, sondern er ist ganz rein. Und ihr seid rein, jedoch nicht alle“; 11 – denn er wusste um den, der dabei war, ihn auszuliefern. Deswegen sagte er: „Ihr seid nicht alle rein.“

12 Als er also ihre Füße gewaschen und seine Oberkleider genommen hatte, sagte er, als er sich wieder [zu Tisch] gelegt hatte, zu ihnen: „[Er]kennt ihr, was ich euch getan habe? 13 Ihr nennt mich ‘den Lehrer’ und ‘den Herrn’, und ihr sagt recht, denn ich bin es. 14 Wenn ich also, der Herr und der Lehrer, eure Füße gewaschen habe, seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen; 15 denn ich gab euch ein Beispiel, damit, so wie ich euch tat, auch ihr tut. 16 Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Ein leibeigener Knecht ist nicht größer als sein Herr noch ein Gesandter größer als der, der ihn schickte. 17 Wenn ihr das wisst, seid ihr Selige, wenn ihr es tut.

18 Nicht von euch allen sage ich es. Ich weiß, welche ich erwählte. Damit jedoch die Schrift erfüllt werde: ‘Der, der mit mir das Brot isst[1269], hat seine Ferse gegen mich aufgehoben.’ {Vgl. Ps 41,10.}

19 Von nun an[1270] sage ich es euch, ehe es geschieht, damit, wenn es geschieht, ihr glaubt, dass ich es bin. 20 Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Der, der aufnimmt, wenn ich einen schicken werde, nimmt mich auf. Und der, der mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich schickte.“

21 Als Jesus diese Dinge gesagt hatte, wurde er im Geist erschüttert und bezeugte und sagte: „Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Einer von euch wird mich ausliefern[1271]!“

22 Da blickten die Jünger einander an, in Verlegenheit darüber, von wem er rede. 23 Einer von seinen Jüngern lag an der Brust[1272] Jesu, der, den Jesus liebte. 24 Diesem also winkt Simon Petrus, er solle sich erkundigen, wer es sei, von dem er spreche.

25 Jener lehnt sich an die Brust Jesu und sagt zu ihm: „Herr, wer ist es?“

26 Jesus antwortet: „Der ist es, dem ich den Bissen, nachdem ich ihn eingetaucht habe, darreichen werde.“

Und er taucht den Bissen ein und gibt ihn Judas, [dem Sohn] des Simon, dem Iskariot. 27 Und nach dem Bissen fuhr dann der Satan in diesen hinein.

Jesus sagt also zu ihm: „Was du tust, tue rasch[1273].“

28 Keiner von denen, die [zu Tisch] lagen, merkte aber, für welchen Zweck er ihm dieses sagte. 29 Einige nämlich meinten, weil Judas den Geldbehälter hatte, dass Jesus zu ihm sage: „Kaufe, was wir für das Fest benötigen“, oder dass er den Armen etwas geben solle.

30 Der nahm also den Bissen und ging sogleich hinaus. Es war Nacht.

 

31 Als er hinausgegangen war, sagt Jesus: „Nun wurde der Sohn des Menschen verherrlicht; und Gott wurde verherrlicht in ihm. 32 Wenn Gott in ihm verherrlicht wurde, wird Gott ihn auch in sich selbst verherrlichen; und er wird ihn sogleich verherrlichen.

33 Kindlein[1274], noch ‹für› ein Kleines[1275] bin ich bei euch. Ihr werdet mich suchen. Und so, wie ich zu den Juden sagte, sage ich jetzt auch euch: Dorthin, wohin ich gehe, könnt ihr nicht kommen.

34 Ein neues Gebot gebe ich euch: dass[1276] ihr einander liebt; dass auch ihr einander so liebt, wie ich euch liebte. 35 An diesem werden alle merken, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“

36 Simon Petrus sagt zu ihm: „Herr, wo gehst du hin?“

Jesus antwortete ihm: „Wohin ich gehe, [dorthin] kannst du mir nun nicht folgen. Hernach wirst du mir aber folgen.“

37 Petrus sagt zu ihm: „Herr, warum kann ich dir nicht jetzt folgen? Meine Seele[1277] will ich für dich hingeben.“

38 Jesus antwortete ihm: „Deine Seele willst du für mich hingeben? Wahrlich! Wahrlich! Ich sage dir: Es wird gewisslich nicht [der] Hahn krähen, bis dass du mich dreimal verleugnet hast.

 

14 Euer[1278] Herz werde nicht erschüttert. °Vertraut auf Gott! °Und vertraut auf mich!

2 Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen[1279]. Wenn es nicht [so wäre], hätte ich es euch gesagt.[1280] Ich gehe, euch eine Stätte zu bereiten. 3 Und wenn ich gegangen bin und euch eine Stätte bereitet habe, komme ich wieder. Und ich werde euch zu mir nehmen, damit da, wo ich bin, auch ihr seid. 4 Und wohin ich gehe, wisst ihr, und den Weg wisst ihr.“

5 Thomas sagt zu ihm: „Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Und wie können wir den Weg wissen[1281]?“

6 Jesus sagt zu ihm: „Ich bin der Weg – und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt hin zum Vater, wenn nicht durch mich. 7 Wenn ihr mich gekannt hättet, hättet ihr auch meinen Vater gekannt. Und von jetzt an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.“

8 Philippus sagt zu ihm: „Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns.“

9 Jesus sagt zu ihm: „Für so lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht gekannt[1282], Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen; und wie sagst du: ‘Zeige uns den Vater’? 10 Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte*, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst. Der Vater, der in mir wohnt, er tut die Werke. 11 Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, glaubt mir wegen der Werke selbst.

12 Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Der, der an mich glaubt[1283], – die Werke, die ich tue, auch er wird sie tun; und größere als diese wird er tun, weil ich hin zu meinem Vater gehe. 13 Und was immer ihr in meinem Namen bittet, dieses werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde in dem Sohn. 14 Wenn ihr mich um etwas bittet in meinem Namen, werde ich es tun.

15 Wenn ihr mich liebt, haltet[1284] meine Gebote!

16 Und ich werde den Vater ersuchen, und er wird euch einen anderen Fürsprecher[1285] geben, damit er bei euch bleibe in Ewigkeit, 17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Aber ihr kennt ihn, weil er bei euch bleibt, und er wird in euch sein. 18 Ich lasse euch nicht als Waisen zurück. Ich komme zu euch. 19 Noch ein Kleines[1286], und die Welt sieht mich nicht mehr. Aber ihr seht mich: Weil ich lebe, werdet auch ihr leben. 20 An jenem Tag werdet ihr in Kenntnis sein, dass ich in meinem Vater [bin] und ihr in mir [seid] und ich in euch [bin].

21 Der, der meine Gebote hat und sie hält[1287], der ist es, der mich liebt. Und der, der mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden. Und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbar machen.“

22 Judas, nicht der Iskariot, sagt zu ihm: „Herr, und wie kommt es, dass[1288] du dich uns offenbar machen wirst und nicht der Welt?“

23 Jesus antwortete und sagte zu ihm: „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten[1289], und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm hin kommen und eine Wohnung[1290] bei ihm machen. 24 Wer mich nicht liebt, hält[1291] meine Worte nicht.

Und das Wort, das ihr hört, ist nicht meines, sondern das des Vaters, der mich schickte.

25 Diese Dinge habe ich zu euch geredet, während ich bei euch weile. 26 Aber der Fürsprecher, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen schicken wird, der wird euch alles lehren und wird euch an alles erinnern, was ich euch sagte.

27 Frieden lasse ich euch: Meinen Frieden gebe ich euch. Nicht so, wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht erschüttert. Es sei auch nicht furchtsam.

28 Ihr hörtet, dass ich euch sagte: ‘Ich gehe hin, und ich komme zu euch.’ Wenn ihr mich liebtet, hättet ihr euch gefreut, dass ich sagte: ‘Ich gehe hin zum Vater’, weil mein Vater größer ist als ich. 29 Und nun habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit, wenn es geschieht, ihr glaubt.

30 Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn es kommt der Fürst der Welt. Und in mir hat er nichts. 31 Jedoch, damit die Welt Kenntnis davon habe, dass ich den Vater liebe und so tue, wie mir der Vater gebot: Macht euch auf; lasst uns von hier gehen.“

 

15Ich bin der wahre Weinstock[1292], und mein Vater ist der Winzer. 2 Jeden Rebzweig an mir, der nicht Frucht trägt, ihn nimmt er weg[1293]. Und jeden, der Frucht trägt, ihn reinigt[1294] er, damit er mehr Frucht trage. 3 Ihr seid schon rein wegen des Wortes, das ich zu euch geredet habe.

4 Bleibt an mir – und ich in euch![1295] So wie der Rebzweig nicht von sich selbst Frucht tragen kann, wenn er nicht am Weinstock bleibt, so [könnt] auch ihr es nicht, wenn ihr nicht an[1296] mir bleibt.

5 Ich bin der Weinstock. Ihr seid die Rebzweige. Wer an mir bleibt und [bei wem] ich in ihm [bleibe], der trägt viel Frucht, weil ihr ohne mich[1297] nichts tun könnt. 6 Wenn jemand nicht an mir bleibt[1298], wird er, wie der Rebzweig, hinausgeworfen, und er verdorrt (und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer). Und er brennt.

7 Wenn ihr an mir bleibt und meine Worte* in euch bleiben, werdet ihr bitten, was immer ihr wollt, und es wird euch zuteilwerden. 8 Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht tragt und mir zu Jüngern werdet.[1299]

 

9 So wie der Vater mich liebte, liebte auch ich euch. Bleibt in meiner Liebe. 10 Wenn ihr meine Gebote haltet[1300], werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten[1301] habe und in seiner Liebe bleibe. 11 Dieses habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude voll werde. 12 Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt[1302], so wie ich euch liebte.

13 Größere als diese Liebe hat niemand: dass jemand seine Seele[1303] hingebe für seine Freunde. 14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was immer ich euch gebiete. 15 Ich nenne euch nicht mehr leibeigene Knechte, weil der leibeigene Knecht nicht weiß, was sein Herr tut. Euch habe ich aber Freunde genannt, weil ich alles, was ich bei meinem Vater hörte, euch zur Kenntnis gab. 16 Nicht erwähltet ihr mich, sondern ich erwählte euch und setzte euch, dass ihr hingehen und Frucht tragen solltet und eure Frucht bleibe, damit, was immer ihr den Vater in meinem Namen bitten solltet, er euch gebe.

17 Diese Dinge gebiete ich euch, dass ihr einander liebt!

 

18 Wenn die Welt euch hasst, [so] [er]kennt[1304], dass sie mich vor euch gehasst hat. 19 Wenn ihr von der Welt wärt, würde die Welt das Ihre[1305] lieb haben[1306]. Aber weil ihr nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählte, deswegen hasst euch die Welt. 20 Denkt an das Wort, das ich euch sagte: Ein leibeigener Knecht ist nicht größer als sein Herr. Verfolgten sie mich, werden sie auch euch verfolgen. – Hielten[1307] sie mein Wort, werden sie auch das eure halten[1308]. – 21 Aber dieses alles werden sie euch antun meines Namens wegen, weil sie den, der mich schickte, nicht wirklich kennen.

22 Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, hätten sie nicht Sünde[1309] gehabt. Aber nun haben sie keinen Entschuldigungsgrund für ihre Sünde. 23 Wer mich hasst, hasst auch meinen Vater. 24 Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan hat, hätten sie nicht Sünde gehabt. Nun haben sie aber mich und auch meinen Vater gesehen und auch gehasst. 25 [Es ist] jedoch [so geworden], damit das Wort erfüllt werde, das in ihrem Gesetz geschrieben ist: ‘Sie hassten mich ohne Grund.’ {Vgl. Ps 35,19; 69,5.}

26 Aber wenn der Fürsprecher[1310] gekommen ist, den ich euch vom Vater schicken werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, wird derjenige von mir Zeugnis geben. 27 Aber auch ihr legt [dann] Zeugnis ab, weil ihr von Anfang bei mir seid.

 

16 Diese Dinge habe ich zu euch geredet, damit ihr nicht Anstoß nehmt[1311]. 2 Aus den Synagogen werden sie euch tun. Es kommt jedoch eine Stunde, ‹in der es dahin kommt,› dass jeder, der euch tötet, meint, Gott einen aufgetragenen Dienst darzubringen. 3 Und dieses werden sie tun, weil sie weder den Vater kannten noch mich. 4 Ich habe jedoch diese Dinge zu euch geredet, damit ihr, wenn die Stunde gekommen ist, daran denkt, dass ich es euch sagte. Das sagte ich euch aber nicht von Anfang, weil ich bei euch war.

5 Nun gehe ich aber hin zu dem, der mich schickte; und keiner von euch fragt mich: ‘Wohin gehst du?’, 6 sondern weil ich dieses zu euch geredet habe, hat die Betrübnis euer Herz gefüllt. 7 Ich sage euch jedoch die Wahrheit: Es ist euch förderlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Fürsprecher nicht zu euch. Aber wenn ich weggegangen bin, werde ich ihn zu euch schicken.

8 Und jener, wenn er gekommen ist, wird die Welt zurechtweisen[1312] in Bezug auf Sünde und in Bezug auf Gerechtigkeit und in Bezug auf Gericht; 9 in Bezug auf Sünde, da sie nicht an mich glauben; 10 in Bezug auf Gerechtigkeit, da ich zu meinem Vater hingehe (und ihr seht mich nicht mehr); 11 in Bezug auf Gericht, da der Fürst dieser Welt gerichtet worden ist.

12 Noch vieles habe ich euch zu sagen. Ihr könnt es jedoch jetzt nicht ertragen. 13 Aber wenn jener gekommen ist, der Geist der Wahrheit, wird er euch in alle Wahrheit[1313] führen, denn er wird nicht von sich selbst aus reden, sondern was immer er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch ‹im Einzelnen› als Botschaft weitergeben. 14 Der wird mich verherrlichen, weil er von dem Meinen nehmen und euch als Botschaft weitergeben wird. 15 Alles, was immer der Vater hat, ist mein. Deswegen sagte ich: Er wird von dem Meinen nehmen und euch als Botschaft weitergeben.

16 Ein Kleines[1314], und ihr seht mich nicht[1315], und wieder ein Kleines, und ihr werdet mich sehen, weil ich weggehe, hin zum Vater.“

17 Hierauf sagten einige von seinen Jüngern zueinander: „Was ist dieses, das er zu uns sagt: ‘Ein Kleines, und ihr seht mich nicht, und wieder ein Kleines, und ihr werdet mich sehen’, und: ‘Ich gehe weg, hin zum Vater’?“

18 Sie besprachen also: „Was ist dieses Kleine, von dem er redet? Wir wissen nicht, was er sagt.“

19 Da merkte Jesus, dass sie ihn fragen wollten, und sagte zu ihnen: „Sucht ihr miteinander darüber ‹Aufschluss›, dass ich sagte: ‘Ein Kleines, und ihr seht mich nicht, und wieder ein Kleines, und ihr werdet mich sehen’? 20 Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch, ihr werdet weinen und klagen. Die Welt wird sich aber freuen. Ihr werdet aber betrübt[1316] sein. Eure Betrübnis[1317] wird jedoch zu Freude werden. 21 Eine Frau hat, wenn sie gebiert, Betrübnis, weil ihre Stunde gekommen ist. Sobald sie aber das Kindlein geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Bedrängnis, wegen der Freude, dass ein Mensch in die Welt geboren ist. 22 Und ihr habt also nun Betrübnis, ja, aber ich werde euch wieder sehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch.

23 Und mich werdet ihr an jenem Tag über nichts fragen. Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Was immer ihr den Vater in meinem Namen bittet, wird er euch geben. 24 Bis jetzt habt ihr nichts erbeten in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude eine völlige sei.

25 Dieses habe ich in Bildreden[1318] zu euch geredet. Es kommt jedoch eine Stunde, da ich nicht mehr in Bildreden zu euch reden werde, sondern ich werde euch frei heraus über den Vater Bericht geben. 26 An jenem Tag werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch[1319] ersuchen[1320] werde, 27 denn der Vater selbst hat euch lieb[1321], weil ihr mich lieb gehabt habt[1322] und geglaubt habt[1323], dass ich von Gott her ausging. 28 Ich ging aus vom Vater und bin in die Welt gekommen. Ich verlasse die Welt wieder und gehe hin zum Vater.“

29 Seine Jünger sagen zu ihm: „Sieh! Nun redest du frei heraus und sprichst [in] keinerlei Bildrede. 30 Nun wissen wir, dass du alles weißt und es nicht nötig hast, dass dich jemand frage[1324]. Daraufhin glauben wir, dass du von Gott ausgingst.“

31 Jesus antwortete ihnen: „Jetzt glaubt ihr. 32 Siehe! Es kommt eine Stunde, und sie ist nun gekommen, dass ihr zerstreut werdet, ein jeder in das Seine[1325], und mich alleine lasst. Und ich bin nicht allein, weil der Vater bei mir ist. 33 Diese Dinge habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis. Seid jedoch guten Mutes: Ich habe die Welt überwunden!“

 

17 Dieses redete Jesus.

Und er hob seine Augen auf zum Himmel und sagte: „Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich auch verherrliche, 2 so wie du ihm Vollmacht gabst über alles Fleisch, damit er ihnen ewiges Leben gebe, allem, was du ihm gegeben hast. 3 Das ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahrhaftigen Gott, kennen möchten und den, den du sandtest, Jesus Christus[1326].

4 Ich verherrlichte dich auf der Erde. Das Werk, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte, führte ich ans Ziel[1327]. 5 Und nun verherrliche mich du, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.

6 Ich offenbarte deinen Namen den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben. Und dein Wort haben sie bewahrt. 7 Nun sind sie zur Kenntnis gekommen, dass alles, was immer du mir gegeben hast, von dir her ist, 8 weil ich die Worte*, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben habe; und sie empfingen sie[1328] und kamen wahrlich zur Kenntnis, dass ich von dir ausging, und sie glaubten, dass du mich sandtest.

9 Ich ersuche [dich] für sie. Nicht für die Welt ersuche ich [dich], sondern für die[1329], die du mir gegeben hast, – weil sie dein sind. 10 Und das Meine ist alles dein, und das Deine ist mein, und ich bin in ihnen verherrlicht worden. 11 Und ich bin nicht mehr in der Welt. Und diese sind in der Welt. Und ich komme hin zu dir.

Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den[1330] du mir gegeben hast, damit sie eins seien, so wie wir [eins sind]. 12 Als ich bei ihnen war in der Welt, bewahrte ich sie[1331] in deinem Namen. Die, die du mir gegeben hast, beschützte ich. Und keiner von ihnen kam um[1332] als nur der Sohn des Verderbens[1333], damit die Schrift erfüllt werde.

13 Aber nun komme ich hin zu dir. Und dieses rede ich in der Welt, damit sie meine Freude in ihnen haben, eine völlig gewordene. 14 Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hasste sie, weil sie nicht von der Welt sind, so wie ich nicht von der Welt bin. 15 Meine Bitte ist nicht, dass du sie aus der Welt wegnehmest, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. 16 Sie sind nicht von der Welt, so wie ich nicht von der Welt bin.

17 Heilige sie in deiner Wahrheit. Dein Wort ist [die] Wahrheit. 18 So wie du mich in die Welt sandtest, sandte auch ich sie in die Welt. 19 Und für sie heilige ich mich selbst, damit auch sie Geheiligte seien in [der] Wahrheit.

20 Aber nicht für diese allein ersuche ich [dich], sondern auch für[1334] die, die durch ihr Wort an mich glauben, 21 ‹mit dem Ziel›, dass alle eins seien, so wie du, Vater, in mir und ich in dir, damit auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich sandtest.

22 Und ich, ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, damit sie eins seien, so wie wir eins sind – 23 ich in ihnen und du in mir –, damit sie zu vollendeter Einheit gebracht werden und damit die Welt [er]kenne, dass du mich sandtest und dass du sie liebtest, so wie du mich liebtest.

24 Vater, die, die du mir gegeben hast: Ich will, dass auch sie bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gabst, weil du mich liebtest vor Gründung der Welt. 25 Gerechter Vater! Und die Welt kannte dich nicht, aber ich kannte dich, und diese kamen zur Kenntnis, dass du mich sandtest. 26 Und ich tat ihnen deinen Namen kund und werde [ihn] kundtun, damit die Liebe, mit der du mich liebtest, in ihnen sei und ich in ihnen.“

 

 

18 Als Jesus dieses gesagt hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus jenseits des Winterbaches Kidron[1335], wo ein Garten war, in den er hineinging, er und seine Jünger. 2 Aber auch Judas, der dabei war, ihn auszuliefern, wusste um den Ort, weil Jesus dort oft mit seinen Jüngern zusammen war. 3 Nachdem Judas also die Truppe bekommen hatte – und Gerichtsdiener der Hohen Priester und der Pharisäer –, kommt er dahin mit Laternen und Fackeln und Waffen.

4 Jesus, der alles wusste, was über ihn kommen sollte, ging also hinaus und sagte zu ihnen: „Wen sucht ihr?“

5 Sie antworteten ihm: „Jesus, den Nazarener.“

Jesus sagt zu ihnen: „Ich bin es.“

Aber es stand auch Judas, der dabei war ihn auszuliefern, bei ihnen. 6 Als er zu ihnen sagte: „Ich bin es“, da wichen sie zurück und fielen zu Boden.

7 Da fragte er sie wiederum: „Wen sucht ihr?“

Sie sagten: „Jesus, den Nazarener.“

8 Jesus antwortete: „Ich sagte euch: ‘Ich bin es’. Wenn ihr also mich sucht, lasst diese gehen!“ 9 – damit das Wort erfüllt werde, das er gesagt hatte: „Von denen, die du mir gegeben hast, von ihnen verlor ich[1336] nicht einen.“ 10 – worauf Simon Petrus, der ein Schwert hatte, es zog und nach dem leibeigenen Knecht des Hohen Priesters schlug und ihm das rechte Ohr abhaute. Der Name des leibeigenen Knechtes war Malchus.

11 Darauf sagte Jesus zu Petrus: „Stecke dein Schwert in die Scheide! Den Becher, den der Vater mir gegeben hat, soll ich ihn nicht trinken?“

 

12 Die Truppe also und der Befehlshaber und die Gerichtsdiener der Juden nahmen Jesus fest und banden ihn 13 und führten ihn ab, zuerst hin zu Annas, denn er war Schwiegervater des Kajaphas, der Hoher Priester jenes Jahres war. 14 Es war Kajaphas, der den Juden geraten hatte: „Es ist förderlich, dass ein Mensch zugunsten des Volkes umkommt.“

 

15 Simon Petrus folgte Jesus, auch der andere Jünger. Jener Jünger war dem Hohen Priester bekannt und ging mit Jesus hinein in den Hof des Hohen Priesters. 16 Aber Petrus stand draußen bei der Tür. Da ging der andere Jünger, der dem Hohen Priester bekannt war, hinaus und sagte der Türhüterin [etwas] und führte Petrus hinein.

17 Es sagt also[1337] die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: „Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Menschen?“

Er sagt: „Ich bin’s nicht.“

18 Es standen [da] die leibeigenen Knechte und die Gerichtsdiener, die ein Kohlenfeuer gemacht hatten, weil es kalt war, und wärmten sich. Petrus war bei ihnen, stand und wärmte sich.

 

19 Der Hohe Priester befragte also Jesus über seine Jünger und über seine Lehre.

20 Jesus antwortete ihm: „Ich redete öffentlich zur Welt. Ich lehrte allezeit in der Synagoge und in der Tempelstätte, wo die Juden allezeit zusammenkommen. Und im Verborgenen redete ich nichts. 21 Was befragst du mich darüber? Befrage die, die gehört haben, darüber, was ich zu ihnen geredet habe. Sieh: Die wissen, was ich sagte.“

22 Als er das sagte, gab einer der Gerichtsdiener, der dabeistand, Jesus einen Schlag ins Angesicht und sagte: „Antwortest du so dem Hohen Priester?“

23 Jesus antwortete ihm: „Wenn ich übel redete, gib Zeugnis von dem Üblen; wenn aber recht, was schlägst du mich?“

24 Annas sandte ihn gebunden zum Hohen Priester Kajaphas.

 

25 Aber Simon Petrus stand und wärmte sich.

Da sagten sie zu ihm: „Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern?“

Der leugnete und sagte: „Ich bin’s nicht.“

26 Es sagt einer von den leibeigenen Knechten des Hohen Priesters, der ein Verwandter dessen war, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: „Sah ich dich nicht im Garten bei ihm?“

27 Darauf leugnete Petrus wieder. Und sogleich krähte [der] Hahn.

 

28 Da führen sie Jesus von Kajaphas zum Prätorium*. Es war früher Morgen. Und sie selbst gingen nicht hinein in das Prätorium, damit sie nicht verunreinigt würden, sondern das Passa[1338] essen könnten.

29 Pilatus ging also hinaus, zu ihnen hin, und sagte: „Welche Anklage bringt ihr gegen diesen Menschen vor?“

30 Sie antworteten und sagten zu ihm: „Wenn dieser nicht ein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert.“

31 Da sagte Pilatus zu ihnen: „Nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz!“

Da sagten die Juden zu ihm: „Uns ist es nicht gestattet, jemanden zu töten.“ 32 – damit das Wort Jesu erfüllt werde, das er gesagt hatte, als er andeutete, durch welchen Tod er sterben sollte.

33 Pilatus ging also wieder in das Prätorium hinein, rief Jesus und sagte zu ihm: „Bist du der König der Juden?“

34 Jesus antwortete ihm: „Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andere über mich gesagt?“

35 Pilatus antwortete: „Bin ich ein Jude?! Dein Volk und die Hohen Priester lieferten dich mir aus. Was hast du getan?“

36 Jesus antwortete: „Mein Königreich ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Königreich von dieser Welt wäre, hätten meine °verantwortlichen Diener° gekämpft[1339], damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun ist mein Königreich aber nicht von hier.“

37 Daraufhin sagte Pilatus zu ihm: „Also bist du doch ein König?“

Jesus antwortete: „Du sagst es. Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“

38 Pilatus sagt zu ihm: „Was ist Wahrheit?“

Und nachdem er dieses gesagt hatte, ging er wieder hinaus zu den Juden.

Und er sagt zu ihnen: „Ich finde keine Ursache ‹für eine Verurteilung› an ihm.

39 Ihr habt aber eine Gewohnheit, dass ich euch am Passa einen freigebe. Wollt ihr also, dass ich euch den König der Juden freigebe?“ 40 Darauf schrien wieder[1340] alle:

„Nicht diesen“, sagten sie, „sondern den Barabbas!“

Aber Barabbas war ein Räuber.

 

19 Darauf nahm dann Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln. 2 Und die Soldaten flochten von Dornen eine Krone, setzten sie ihm auf das Haupt und warfen ihm ein Purpurkleid um, 3 und sie sagten[1341]: „Freue dich,* König der Juden!“, und gaben[1342] ihm Schläge ins Angesicht.

4 Da ging Pilatus wieder nach draußen, und er sagt zu ihnen: „Sieh! Ich führe ihn heraus zu euch, damit ihr merkt, dass ich an ihm keine Ursache ‹für eine Verurteilung› finde.“

5 Daraufhin kam Jesus, der die Dornenkrone und den Purpurmantel trug, nach draußen.

Und er sagt zu ihnen: „Sieh! Der Mensch!“

6 Als ihn die Hohen Priester und die Gerichtsdiener sahen, da schrien sie und sagten: „Kreuzigen! Kreuzigen!“

Pilatus sagt zu ihnen: „Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn, denn ich finde an ihm keine Ursache!“

7 Die Juden antworteten ihm: „Wir haben ein Gesetz, und nach unserem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn machte.“

8 Als Pilatus dieses Wort hörte, da fürchtete er sich noch mehr 9 und ging wieder in das Prätorium* hinein.

Und er sagt zu Jesus: „Woher bist du?“

Aber Jesus antwortete ihm nicht.

10 Da sagt Pilatus zu ihm: „Mit mir redest du nicht? Weißt du nicht, dass ich Vollmacht[1343] habe, dich kreuzigen zu lassen, und Vollmacht habe, dich freizugeben?“

11 Jesus antwortete: „Du hättest keine Vollmacht gegen mich, wenn sie dir nicht von oben herab gegeben wäre. Deswegen hat derjenige, der mich dir auslieferte, größere Sünde.“

12 Aus diesem [Anlass] suchte Pilatus, ihn freizugeben.

Aber die Juden schrien: „Wenn du diesen freigibst, bist du nicht Freund des Kaisers! Jeder, der sich zum König macht, steht im Widerspruch zum Kaiser.“

13 Als Pilatus dieses Wort hörte, führte er Jesus nach draußen und setzte sich auf den Richterstuhl, auf einen Platz, genannt ‘Steinpflaster’[1344], auf Hebräisch: ‘Gabbatha’.

14 Es war Rüsttag[1345] des Passa[1346], etwa um die sechste Stunde.

Und er sagt zu den Juden: „Sieh! Euer König!“

15 Aber sie schrien: „Weg! Weg! Kreuzige ihn!“

Pilatus sagt zu ihnen: „Euren König werde[1347] ich kreuzigen?“

Die Hohen Priester antworteten: „Wir haben keinen König als nur den Kaiser!“

16 Dann lieferte er ihn also an sie aus, damit er gekreuzigt werde.

 

Sie übernahmen Jesus und führten ihn ab.

17 Und er trug sein Kreuz und ging hinaus nach der Stätte, genannt Schädelstätte, die auf Hebräisch ‘Golgotha’ genannt wird, 18 wo sie ihn kreuzigten und mit ihm zwei andere, auf dieser und auf jener Seite, in der Mitte Jesus.

19 Pilatus schrieb auch eine Überschrift und brachte sie am Kreuz an. Es war geschrieben:

„Jesus, der Nazarener, der König der Juden.“

20 Diese Überschrift lasen also viele von den Juden, weil die Stätte, an der Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt war, und sie war hebräisch, griechisch und römisch[1348] geschrieben.

21 Da sagten die Hohen Priester der Juden zu Pilatus: „Schreibe nicht: ‘Der König der Juden’, sondern dass jener sagte: ‘Ich bin König der Juden.’“

22 Pilatus antwortete: „Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.“

 

23 Nachdem nun die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Oberkleider (und sie machten vier Teile, für einen jeden Soldaten einen Teil) und das Unterkleid. Aber das Unterkleid war ungenäht, von oben an ganz durchgewebt.

24 Sie sagten also zueinander: „Lasst uns es nicht zerreißen, sondern lasst uns darum losen, wem es gehören soll.“ – damit die Schrift erfüllt werde, die sagt: „Sie verteilten meine Oberkleider unter sich, und über mein Gewand warfen sie das Los.“ {Ps 22,19} Diese Dinge also taten die Soldaten.

 

25 Es standen bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, des Klopas [Frau], und Maria von Magdala.

26 Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger dabeistehen, den er liebte, sagt er zu seiner Mutter: „Frau, siehe: dein Sohn!“

27 Danach sagt er zu dem Jünger: „Siehe: deine Mutter!“

Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger in das Seine[1349].

 

28 Nach diesem, da Jesus wusste: „Alles ist bereits vollbracht[1350]“, sagt er (damit die Schrift vollkommen ‹erfüllt› werde[1351]): „Mich dürstet!“

29 Es stand nun ein Gefäß voll sauren Weins da. Sie füllten einen Schwamm mit saurem Wein, steckten ihn auf einen Ysop und brachten ihn an seinen Mund.

30 Als Jesus also den sauren Wein genommen hatte, sagte er: „Vollbracht!“ Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.

 

31 Darauf ersuchten die Juden Pilatus, weil es Rüsttag war, damit nicht die Leiber am Sabbat am Kreuz blieben (denn der Tag jenes Sabbats war groß), dass ihre Schenkel gebrochen und sie abgenommen würden. 32 Also kamen die Soldaten und brachen die Schenkel des ersten und des anderen, der mit ihm gekreuzigt worden war. 33 Als sie aber auf Jesus zukamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Schenkel nicht, 34 sondern einer von den Soldaten stach mit einem Speer in seine Seite. Und sogleich kam Blut und Wasser heraus.

35 Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr; und derjenige weiß, dass er Wahres sagt, damit ihr glaubt, 36 denn diese Dinge geschahen, damit die Schrift erfüllt werde: „Es wird kein Knochen von ihm zerbrochen werden.“ {Ps 34,21; vgl. 2Mo 12,46.}

37 Und wiederum sagt eine andere Schrift: „Sie werden sehen auf den, den sie durchstachen.“ {Vgl. Sach 12,10.}

 

38 Nach diesem ersuchte Josef von Arimathäa – der ein Jünger Jesu war, aber aus Furcht vor den Juden im Verborgenen – den Pilatus, dass er den Leib Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Er kam also und nahm den Leib Jesu ab. 39 Es kam auch Nikodemus, der zuerst bei Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte ein Gemisch von Myrrhe und Aloe, etwa einhundert Pfund[1352]. 40 Sie nahmen also den Leib Jesu und banden ihn in Leinenbinden mitsamt den wohlriechenden Ölen, so wie es bei den Juden Sitte ist, für die Bestattung vorzubereiten.

41 Es war an der Stätte, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten und in dem Garten ein neues Grab, in das noch nie jemand gelegt worden war. 42 Dorthin legten sie also Jesus – wegen des Rüsttages der Juden, weil das Grab nahe war.

 

 

20 Am ersten [Tag] der Woche[1353] geht[1354] Maria, die von Magdala, früh, als es noch dunkel war, zum Grabe; und sie sieht den Stein vom Grabe weggenommen. 2 Sie läuft also und kommt hin zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, den Jesus lieb hatte[1355].

Und sie sagt zu ihnen: „Sie nahmen den Herrn weg aus dem Grabe, und wir wissen nicht, wo sie ihn hinlegten!“

3 Da ging Petrus hinaus, auch der andere Jünger, und sie begaben sich zum Grabe. 4 Die zwei liefen aber zusammen. Und der andere Jünger, schneller als Petrus, lief voraus und kam zuerst zum Grabe. 5 Und er beugt sich vor und sieht die Leinenbinden liegen. Er ging jedoch nicht hinein. 6 Darauf kommt Simon Petrus, der ihm folgte. Und er ging hinein in das Grab. Und er schaut ‹und sieht› die Leinenbinden liegen 7 und das Schweißtuch, das auf seinem Haupt gewesen war, nicht zwischen den Leinenbinden liegen, sondern getrennt, zusammengewickelt an einem ‹besonderen› Ort. 8 Dann ging nun auch der andere Jünger hinein, der zuerst zum Grabe gekommen war. Und er sah und glaubte; 9 denn sie wussten noch nicht ‹aus der› Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste. 10 Hierauf gingen die Jünger wieder weg, hin zu sich [nach Hause].

 

11 Aber Maria stand weinend draußen, zum Grabe ‹gewandt›. Wie sie also weinte, beugte sie sich vor ins Grab, 12 schaut ‹und sieht› zwei Engel in Weiß[1356] dasitzen, einen beim Haupt und einen bei den Füßen [der Stelle], wo der Leib Jesu gelegen hatte.

13 Und jene sagen zu ihr: „Frau, was weinst du?“

Sie sagt zu ihnen: „Sie nahmen meinen Herrn weg, und ich weiß nicht, wo sie ihn hinlegten.“

14 Und als sie dieses gesagt hatte, wandte sie sich zurück, ‹und› sieht Jesus dastehen; und sie wusste nicht, dass es Jesus war.

15 Jesus sagt zu ihr: „Frau, was weinst du? Wen suchst du?“

Sie, in der Meinung, es sei der Gartenhüter, sagt zu ihm: „Herr, wenn du ihn forttrugst, sage mir, wo du ihn hinlegtest, und ich, ich werde ihn holen.“

16 Jesus sagt zu ihr: „Maria!“

Sie wendet sich um und sagt zu ihm: „Rabbuni!“ (Das heißt: ‘Lehrer’.)

17 Jesus sagt zu ihr: „Halte mich nicht[1357], denn ich bin noch nicht aufgestiegen zu meinem Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern und sage zu ihnen: ‘Ich steige auf zu meinem Vater und eurem Vater und [zu] meinem Gott und eurem Gott.’“

18 Maria von Magdala geht und berichtet den Jüngern, dass sie den Herrn gesehen und er dieses zu ihr gesagt habe.

 

19 An jenem Tag, dem ersten der Woche, als es Abend war und man die Türen geschlossen hatte, wo die Jünger, aus Furcht vor den Juden, sich versammelt hatten, kam Jesus und stellte sich in die Mitte, und er sagt zu ihnen: „Friede [sei mit] euch!“

20 Und als er dieses gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da waren die Jünger froh: Sie sahen den Herrn!

21 Jesus sagte also wieder zu ihnen: „Friede [sei mit] euch! So wie der Vater mich gesandt hat, schicke ich auch euch.“

22 Und als er dieses gesagt hatte, hauchte er sie an.

Und er sagt zu ihnen: „Empfangt den[1358] Heiligen Geist! 23 Wenn ihr welchen die Sünden erlasst, werden sie ihnen erlassen. Wenn ihr [sie] welchen behaltet, sind sie ihnen behalten.“

 

24 Aber Thomas, einer von den Zwölfen, der Zwilling genannt wurde, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.

25 Es sagten ihm also die anderen Jünger: „Wir haben den Herrn gesehen.“

Aber er sagte zu ihnen: „Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meinen Finger in das Mal der Nägel tue und meine Hand in seine Seite tue, werde ich es keinesfalls glauben!“

26 Und nach acht Tagen waren seine Jünger wieder drinnen, und Thomas [war] mit ihnen. Es kommt Jesus bei verschlossenen Türen; und er stellte sich in die Mitte.

Und er sagte: „Friede [sei mit] euch!“

27 Danach sagt er zu Thomas: „Reiche deinen Finger hierher und sieh meine Hände; und reiche deine Hand her und tu sie in meine Seite; und werde nicht ungläubig[1359], sondern glaubend.“

28 Und Thomas antwortete und sagte zu ihm: „Mein Herr und mein Gott!“

29 Jesus sagt zu ihm: „Weil du mich gesehen hast, Thomas, hast du geglaubt. Selige [sind] die, die nicht gesehen und [doch] geglaubt haben.“

 

30 Andere Zeichen, ja, viele, tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht in diesem Buch geschrieben sind. 31 Aber diese sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Gesalbte[1360] ist, der Sohn Gottes, und damit ihr als Glaubende Leben habt in seinem Namen.

 

21 Nach diesem offenbarte Jesus sich wieder den Jüngern, [und zwar] am See von Tiberias. Er offenbarte sich auf diese Weise:

2 Es waren zusammen Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wurde, und Nathanael, der von Kana in Galiläa war, und die [Söhne] des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern.

Simon Petrus sagt zu ihnen: 3 „Ich gehe fischen.“

Sie sagen zu ihm: „Und wir gehen zusammen mit dir.“

Sie gingen hinaus und stiegen sogleich in das Schiff. Und in jener Nacht fingen sie nichts.

4 Als es schon früher Morgen wurde, stellte sich Jesus ans Ufer. Doch wussten die Jünger nicht, dass es Jesus war.

5 Da sagt Jesus zu ihnen: „Kindlein, habt ihr nicht etwas Zusatzkost[1361]?“

Sie antworteten ihm: „Nein.“

6 Er sagte zu ihnen: „Werft das Netz zur rechten Seite des Schiffes, und ihr werdet finden!“

Also warfen sie es. Und vor der Menge der Fische vermochten sie es nicht mehr zu ziehen.

7 Da sagt jener Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: „Es ist der Herr!“

Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er also das Oberkleid um (denn er war unbekleidet[1362]) und warf sich in den See. 8 Die anderen Jünger kamen mit dem Boot (denn sie waren nicht fern vom Land, sondern etwa zweihundert Ellen[1363] weit) ­und zogen das Netz mit den Fischen.

9 Wie sie also ans Land ausgestiegen sind, sehen sie ein Kohlenfeuer gelegt und Zukost[1364] daran liegend und Brot.

10 Jesus sagt zu ihnen: „Bringt her von der Zukost, die ihr nun fingt.“

11 Simon Petrus stieg hinauf und zog das Netz ans Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig. Und obwohl es so viele waren, riss das Netz nicht.

12 Jesus sagt zu ihnen: „Herbei! Frühstückt!“

Aber keiner der Jünger wagte es, sich bei ihm zu erkundigen: „Wer bist du?“ Sie wussten: „Es ist der Herr.“

13 Jesus kommt also und nimmt das Brot und gibt es ihnen und gleichfalls die Zukost.

14 Das war schon ein drittes Mal, dass sich Jesus seinen Jüngern offenbarte, nachdem er von den Toten erweckt war.

 

15 Als sie also gefrühstückt hatten, sagt Jesus zu Simon Petrus: „Simon, [Sohn] des Jona, liebst[1365] du mich mehr als diese[1366]?“

Er sagt zu ihm: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe[1367].“

Sagt er zu ihm: „Weide[1368] meine Lämmer[1369]!“

16 Wiederum sagt er, zum zweiten Mal, zu ihm: „Simon, [Sohn] des Jona, liebst du mich?“

Er sagt zu ihm: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.“

Sagt er zu ihm: „Sei Hirte meinen Schafen!“

17 Das dritte Mal sagt er zu ihm: „Simon, [Sohn] des Jona, hast du mich lieb?“

Petrus wurde betrübt, dass er das dritte Mal zu ihm sagte: „Hast du mich lieb?“, und sagte zu ihm: „Herr, du weißt alles. Du weißt[1370], dass ich dich lieb habe.“

Jesus sagt zu ihm: „Weide meine Schafe!

18 Wahrlich! Wahrlich! Ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und wandeltest, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich hinbringen, wohin du nicht willst.“

19 Dieses sagte er, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde.

Und als er dieses gesagt hatte, sagt er zu ihm: „Folge mir[1371]!“

20 Aber als Petrus sich umwandte, sieht er den Jünger folgen, den Jesus liebte, [den], der auch bei dem Mahl an seiner Brust[1372] [zu Tisch] gelegen war und gesagt hatte: „Herr, wer ist es, der dich ausliefert?“.

21 Als Petrus diesen sah, sagt er zu Jesus: „Herr, aber dieser – was [ist mit ihm]?“

22 Jesus sagt zu ihm: „Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was [ist es] dir[1373]? Folge du mir[1374]!“

23 Es ging also dieses[1375] Wort aus zu den Brüdern: „Jener Jünger stirbt nicht.“

Und [dabei] hatte Jesus nicht zu ihm gesagt: „Er stirbt nicht“, sondern: „Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was [ist es] dir?“

 

24 Dieser ist der Jünger, der von diesen Dingen Zeugnis gibt und sie schrieb. Und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.

25 Es gibt aber auch vieles andere, was alles Jesus tat. Wenn dieses im Einzelnen aufgeschrieben würde, meine ich, es würde selbst die Welt die Bücher nicht fassen, die geschrieben würden.

 

Amen.

 


 

 


Die Apostelgeschichte

 

1 Den ersten Bericht fasste ich ja ab über alles, o Theophilus, was Jesus begann sowohl zu tun als auch zu lehren 2 bis zu dem Tag, an dem er aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er sich erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Befehl erteilt hatte, 3 denen er auch mit vielen sicheren Kennzeichen sich selbst als Lebender darstellte, nachdem er gelitten hatte; vierzig Tage hindurch erschien er ihnen und redete über das Königreich Gottes.

 

4 Und als sie bei einem gemeinsamen Mahl zusammen waren[1376], wies er sie an, nicht von Jerusalem wegzugehen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, „die ihr von mir hörtet. 5 Johannes taufte nämlich mit Wasser, aber ihr werdet im[1377] Heiligen Geist getauft werden nach nunmehr nicht vielen Tagen.“

6 Die also, die zusammengekommen waren, fragten ihn:

„Herr, stellst du zu dieser Zeit Israel das Königreich wieder her?“

7 Er sagte zu ihnen: „Es ist nicht eure Sache, Zeiten und Zeitpunkte[1378] zu kennen, die der Vater in eigener Vollmacht festsetzte, 8 sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet Zeugen von mir sein in Jerusalem und auch in ganz Judäa und Samarien und bis ans Ende der Erde.“

 

9 Und nachdem er dieses gesagt hatte, wurde er, während sie schauten, aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn weg von ihren Augen. 10 Und als sie unverwandt zum Himmel blickten, während er dahinfuhr – siehe! –, da standen zwei Männer in weißem Gewand bei ihnen, 11 und die sagten:

„Männer, Galiläer, was steht ihr und blickt zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wurde, wird so kommen – in der Weise, wie ihr ihn in den Himmel hinfahren saht.“

12 Dann kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berge – genannt [Berg] ‘der Olivenbäume’[1379] –, der nahe bei Jerusalem ist, einen Sabbatweg[1380] entfernt.

 

13 Als sie [in die Stadt] hineingekommen waren, gingen sie hinauf in den oberen Raum, wo sie sich aufhielten[1381]: Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, [Sohn] des Alphäus, und Simon, der Eiferer[1382], und Judas, [Sohn] des Jakobus. 14 Diese alle waren mit Einmütigkeit beharrlich in Gebet und Flehen zusammen mit den Frauen, auch Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.

15 Und in diesen Tagen stand Petrus inmitten der Jünger auf – es war eine Schar von etwa hundertzwanzig Namen beisammen[1383] – und sagte:

16 „Männer, Brüder, es musste erfüllt werden diese Schrift, die der Heilige Geist durch den Mund Davids über Judas vorhersagte, der ein Wegweiser derer wurde, die Jesus festnahmen, 17 weil er zusammen mit uns gezählt war und das Los dieses Dienstes erlangte.

18 Ja, dieser erwarb also ein Grundstück vom Lohn der Ungerechtigkeit und stürzte kopfüber, barst mitten ‹entzwei›, und alle seine Eingeweide wurden ausgeschüttet. 19 Und es wurde allen Bewohnern Jerusalems bekannt, sodass jenes Grundstück in ihrer eigenen Mundart ‘Akeldama’ genannt wurde (das heißt ‘Blutgrundstück’); 20 denn im Buch der Psalmen ist geschrieben:

‘Seine Wohnstätte werde öde, und es sei niemand, der in ihr wohne’ {Vgl. Ps 69,26.}, und: ‘Seine Aufseherschaft übernehme ein anderer.’ {Ps 109,8}

21 Es muss also von den Männern, die in der ganzen Zeit mit uns gingen, in der der Herr Jesus bei uns ein- und ausging, 22 angefangen von der Taufe des Johannes bis zu dem Tag, als er von uns weg aufgenommen wurde, von diesen einer zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden.“

23 Und sie stellten zwei auf: Josef, genannt Barsabas, der zusätzlich Justus genannt wurde, und Matthias.

24 Und sie beteten und sagten[1384]: „Du, Herr, Kenner der Herzen aller, zeige [den] Einen von diesen beiden an, welchen du erwähltest, 25 das Los dieses Dienstes und Apostelamtes zu empfangen, von dem Judas abtrat, um an den [ihm] eigenen Ort zu gehen.“

26 Und sie gaben ihre Lose. Und das Los fiel auf Matthias. Und er wurde mit hinzugezählt, zusammen mit den elf Aposteln.

 

2 Und an dem Tag, als ‹die fünfzig Tage› zu Ende gingen, dem Pfingst[tag], waren alle einmütig beisammen[1385].

2 Plötzlich entstand vom Himmel her ein Sausen wie von einem gewaltigen, daherfahrenden Wind und füllte das ganze Haus, wo sie saßen. 3 Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen, die wie Feuer waren. Und er setzte sich auf einen jeden von ihnen. 4 Und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt. Und sie fingen an, in anderen Sprachen zu reden, so wie der Geist es ihnen auszusprechen gab.

5 Es waren in Jerusalem wohnhaft[1386] Juden – gewissenhafte ‹und gottesfürchtige› Männer – aus jedem der Völker unter dem Himmel. 6 Als die Stimme von diesem [Sausen] entstanden war, kam die Menge zusammen und war verwirrt, weil jeder Einzelne sie in der eigenen Mundart reden hörte.

7 Und sie waren alle in Erstaunen und Verwunderung und sagten zueinander: „Siehe! Sind nicht alle diese, die reden, Galiläer? 8 Und wie hören wir, jeder in der eigenen Mundart, in der wir geboren wurden, 9 Parther und Meder und Elamiter und Bewohner von Mesopotamien, von Judäa und auch Kappadokien, von Pontus und Asien, 10 von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und den [Land]teilen Libyens gegen Kyrene, auch die sich aufhaltenden Römer, Juden und auch Proselyten[1387], 11 Kreter und Araber? Wir hören sie in unseren Sprachen die großartigen Dinge Gottes reden.“

12 Sie waren alle in Erstaunen und Ratlosigkeit.

„Was möchte dieses sein?“, sagten sie, einer zum anderen.

13 Andere sagten im Spott: „Mit °süßem Wein sind sie angefüllt.“

 

14 Aber Petrus stellte sich hin zusammen mit den Elfen, erhob seine Stimme und sprach zu ihnen ‹weit hörbar›: „Männer, Juden und ihr alle, die ihr in Jerusalem wohnt! Dieses sollt ihr wissen, und achtet und achtet auf das, was ich sage[1388], 15 denn diese sind nicht betrunken, wie ihr wähnt – es ist ja erst die dritte Stunde des Tages –, 16 sondern dieses ist das, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist:

17 ‘Und es wird sein in den letzten Tagen, sagt Gott: Ich werde ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch. Und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure jungen Männer werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben. 18 Ja, auch auf meine leibeigenen Knechte und leibeigenen Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie werden weissagen. 19 Und ich werde Wunder oben am Himmel und Zeichen unten auf der Erde geben, Blut und Feuer und Rauchdampf. 20 Die Sonne wird in Finsternis verwandelt werden und der Mond in Blut, ehe der große und offenbar werdende Tag des Herrn kommt. 21 Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden.’ {Vgl. Joe 2,28–32 bzw. 3,1–5.}

22 Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazarener[1389], einen Mann, der von Gott euch vorgestellt ‹und beglaubigt› wurde durch Krafttaten[1390] und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr auch selbst wisst, 23 diesen, der nach Gottes festgesetztem Ratschluss und Vorkenntnis dahingegeben worden war, habt ihr genommen und umgebracht, wozu ihr die Hände von Gesetzlosen[1391] gebrauchtet, die ihn an [das Kreuz] hefteten, 24 den Gott zur Auferstehung brachte. Er löste die Wehen des Todes – entsprechend dem, dass es für ihn nicht möglich war, von demselben festgehalten zu werden; 25 denn David sagt von ihm: ‘Ich sah vor mir den Herrn [und hatte ihn] fortwährend vor Augen – weil er zu meiner Rechten ist –, damit ich nicht ins Wanken gebracht werde. 26 Deswegen war mein Herz fröhlich und frohlockte meine Zunge. Mehr ‹noch›: Auch mein Fleisch wird wohnen[1392] auf Hoffnung, 27 weil du meine Seele nicht dem °Hades[1393] überlassen wirst und deinen Heiligen[1394] nicht dahingeben wirst, Verwesung zu sehen. 28 Du hast mir Wege des Lebens kundgetan. Du wirst mich mit deinem Angesicht mit Frohsinn füllen.’ {Vgl. Ps 16,8–11.}

29 Männer, Brüder! Es sei mir gestattet, mit Freimütigkeit zu euch zu sprechen von dem Stammvater David: Er starb und wurde begraben, und sein Grab ist unter uns bis zu diesem Tag. 30 Da er also als Prophet ‹diente› und wusste, dass Gott ihm mit einem Eide geschworen hatte, aus der Frucht seiner Lenden nach dem Fleisch den Gesalbten* zur Auferstehung zu bringen, damit er auf seinem Thron sitze, 31 redete er voraussehend von der Auferstehung des Gesalbten, dass seine Seele nicht dem °Hades überlassen wurde noch sein Fleisch Verwesung sah.

32 Diesen Jesus brachte Gott zur Auferstehung, wovon wir alle Zeugen sind. 33 Nachdem er also ‹durch› die rechte Hand Gottes erhöht worden war und die Verheißung des Heiligen Geistes[1395] vom Vater empfing, goss er dieses aus, das[1396] ihr nun seht und hört; 34 denn nicht David stieg auf in die Himmel; er sagt selbst:

‘Es sagte der Herr[1397] zu meinem Herrn[1398]: Sitze zu meiner Rechten, 35 bis ich deine Feinde lege[1399] zum Schemel deiner Füße.’ {Ps 110,1}

36 Das ganze Haus Israel nehme also mit Gewissheit zur Kenntnis, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Gesalbten machte, diesen Jesus, den ihr kreuzigtet!“

 

37 Als sie [das] hörten, waren sie ins Herz getroffen, und sie ‹wandten sich› an Petrus und die anderen Apostel:

„Was sollen wir tun, Männer, Brüder?“, sagten sie.

38 Petrus sagte zu ihnen: „Tut Buße*– und jeder von euch werde °auf [die] Vergebung der Sünden ‹hin› getauft[1400] auf den Namen Jesus Christus –, und ihr werdet[1401] die Gabe des Heiligen Geistes[1402] bekommen, 39 denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.“

40 Und mit noch vielen anderen Worten bezeugte er mit Ernst und rief er auf und sagte: „Lasst euch retten von diesem krummen Geschlecht!“

41 Die also, die sein Wort ‹begrüßten und› gerne aufnahmen, wurden getauft. An jenem Tag wurden etwa dreitausend Seelen hinzugefügt.

 

42 Sie waren beharrlich ‹bei› der Unterweisung[1403] der Apostel und ‹in› der Gemeinschaft und beim Brechen des Brotes[1404] und bei den Gebeten.

43 Und es kam Furcht über jede Seele. Auch geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. 44 Alle Glaubenden pflegten beisammen[1405] zu sein und hatten alles gemeinsam. 45 Und die Besitztümer und die Güter verkauften sie[1406] und verteilten sie unter alle, je nachdem einer es bedurfte. 46 Und mit Einmütigkeit waren sie Tag für Tag beharrlich in der Tempelstätte, und in den einzelnen Häusern brachen sie das Brot[1407], nahmen dabei [ihren] Anteil an Speise in Frohlocken und Einfalt des Herzens, 47 priesen Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk. Und täglich fügte der Herr zur Gemeinde[1408] hinzu die, die gerettet wurden[1409].

 

3 Zusammen stiegen Petrus und Johannes hinauf zur Tempelstätte für die neunte Stunde, die [Stunde] des Gebets. 2 Und es wurde ein Mann herbeigebracht, der von Mutterschoß an lahm war, den man täglich an die Tür der Tempelstätte, die ‘die Schöne’ genannt wurde, hinsetzte, damit er von denen, die in die Tempelstätte gingen, ein Almosen[1410] erbitte. 3 Als dieser Petrus und Johannes sah, die dabei waren, in die Tempelstätte einzutreten, ersuchte er sie um ein Almosen. 4 Aber Petrus sah ihn unverwandt an, zusammen mit Johannes.

„Sieh uns an!“, sagte er.

5 Er achtete auf sie in der Erwartung, etwas von ihnen zu bekommen.

6 Da sagte Petrus: „Silber und Gold besitze ich nicht, aber das, was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, stehe auf und gehe!“

7 Und er fasste ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Auf der Stelle wurden seine Füße und Knöchel fest, 8 und er sprang auf. Er stand und ging. Und er ging zusammen mit ihnen in die Tempelstätte, ging und sprang und pries Gott.

9 Und alles Volk sah ihn gehen und Gott preisen. 10 Sie erkannten ihn auch, dass er der war, der für Almosen an der „Schönen Pforte“ der Tempelstätte gesessen hatte, und sie wurden mit Verwunderung und Erstaunen erfüllt über dem, was ihm geschehen war.

11 Während der geheilte Lahme sich eng zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk voll Verwunderung bei ihnen zusammen in der so genannten Säulenhalle Salomos. 12 Als Petrus das sah, antwortete er dem Volk:

„Männer, Israeliten! Was wundert ihr euch darüber, oder was blickt ihr unverwandt auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft oder Ehrfurcht[1411] bewirkt, dass dieser geht? 13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, verherrlichte seinen Knecht Jesus, den ihr ausliefertet und vor Pilatus[1412] verleugnetet, als jener urteilte, ihn freizugeben. 14 Ihr aber verleugnetet den Heiligen und Gerechten und verlangtet, dass euch ein Mann, [der] ein Mörder [war], geschenkt werde. 15 Aber den Anführer des Lebens tötetet ihr – den Gott von den Toten erweckte, wovon wir Zeugen sind. 16 Und auf den Glauben an seinen Namen ‹hin› stärkte sein Name diesen, den ihr seht und [der euch] wohlbekannt ist. Und der Glaube, der °durch ihn [wirkte]°, gab ihm diese volle Gesundheit vor euch allen.

17 Und nun, Brüder, ich weiß, dass ihr in Unwissenheit handeltet wie auch eure Obersten. 18 Aber Gott erfüllte auf diese Weise, was er durch den Mund aller seiner Propheten im Voraus kundmachte, dass der Gesalbte leiden sollte.

19 Tut also Buße und kehrt um, dass eure Sünden ausgetilgt werden, 20 damit Zeiten[1413] der Erneuerung kommen vom Angesicht des Herrn und er den euch Vorausbestimmten sende, Jesus Christus[1414], 21 den allerdings der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon Gott durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von alters her redete; 22 denn es sagte ja Mose zu den Vätern:

‘Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern aufstehen lassen. Auf den sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird.’ {Vgl. 5Mo 18,15.}

23 ‘Und es wird geschehen: Jede Seele, die nicht auf diesen Propheten hören wird, wird aus dem Volk vertilgt werden.’ {Vgl. 5Mo 18,19.}

24 Aber auch alle Propheten von Samuel und den folgenden an, so viele ihrer redeten, die brachten ebenfalls Kunde über diese Tage.

25 Ihr seid Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott mit unseren Vätern schloss, als er zu Abraham sagte: ‘In deinem Samen werden alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.’ {1Mo 22,18; 26,4}

26 Euch zuerst sandte Gott, nachdem er seinen Knecht Jesus zur Auferstehung gebracht hatte, ihn, der euch segnet in der Abwendung eines jeden von eurer Bosheit.“

 

4 Während sie zum Volk redeten, traten die Priester und der Sicherheitsverantwortliche der Tempelstätte[1415] und die Sadduzäer auf sie zu. 2 Die verdross es, dass sie das Volk lehrten und mit Jesus[1416] die Botschaft der Auferstehung der Toten verbreiteten. 3 Und sie legten Hand an sie und setzten sie ins Gefängnis bis zum folgenden Tag, denn es war bereits Abend.

4 Aber viele von denen, die das Wort gehört hatten, glaubten. Und die Zahl der Männer stieg auf etwa fünftausend.

 

5 Es geschah aber am folgenden Tag, dass ihre Obersten und Ältesten und Schriftgelehrten sich zu Jerusalem versammelten 6 und Annas, der Hohe Priester, und Kajaphas und Johannes und Alexander und alle, die aus hohepriesterlichem Geschlecht waren.

7 Und sie stellten sie in die Mitte und erkundigten sich: „In welcher Kraft oder in welchem Namen tatet ihr dieses?“

8 Dann sagte Petrus, erfüllt mit dem Heiligen Geist, zu ihnen: „Oberste des Volkes und Älteste von Israel! 9 Wenn wir heute verhört werden hinsichtlich eines guten Werkes an einem schwachen Menschen, wodurch er heil gemacht[1417] worden ist, 10 sei euch allen und allem Volk Israel kund, dass in dem Namen Jesu Christi, des Nazareners, den ihr kreuzigtet, den Gott von den Toten erweckte, durch diesen dieser vor euch gesund steht. 11 Das ist der von euch, den Bauenden, verachtete Stein, der zum Haupt[stein] der Ecke[1418] geworden ist. 12 Und es ist in keinem anderen die Rettung, denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen.“

13 Als sie die Freimütigkeit des Petrus und Johannes sahen – sie hatten auch vernommen[1419], dass sie ungelehrte Menschen waren –, staunten sie. Sie erkannten sie auch als solche, die zusammen mit Jesus gewesen waren. 14 Als sie aber den Menschen, der geheilt worden war, bei ihnen stehen sahen, hatten sie nichts, um dagegen zu reden. 15 Aber sie befahlen ihnen, aus dem Hohen Rat* abzutreten.

Und sie berieten miteinander 16 und sagten: „Was sollen wir mit diesen Menschen machen? – denn dass tatsächlich ein offenkundiges Zeichen durch sie geschehen ist, ist allen Bewohnern Jerusalems offenbar, und wir vermögen es nicht zu leugnen. 17 Damit es sich jedoch nicht unter dem Volk weiter verbreite, lasst uns sie ernstlich bedrohen, dass sie hinfort zu keinem Menschen ‹unter Berufung› auf diesen Namen reden.“

18 Und sie riefen sie und wiesen sie an, überhaupt nicht einen Laut vernehmen zu lassen noch zu lehren ‹unter Berufung› auf den Namen Jesus.

19 Aber Petrus und Johannes antworteten* und sagten zu ihnen: „Entscheidet ihr ‹selbst›, ob es in den Augen Gottes recht sei, auf euch eher zu hören als auf Gott, 20 denn es ist uns unmöglich, von dem, was wir sahen und hörten, nicht zu reden.“

21 Sie drohten ihnen aber noch weiter und ließen sie frei, weil sie keinen Weg fanden, wie sie zu bestrafen wären, wegen des Volkes, weil alle Gott verherrlichten über dem, was geschehen war; 22 denn der Mensch war über vierzig Jahre alt, an dem dieses Zeichen der Heilung geschehen war.

 

23 Nachdem sie freigelassen worden waren, kamen sie zu den Ihrigen und berichteten, was alles die Hohen Priester und die Ältesten zu ihnen gesagt hatten. 24 Sie, nachdem sie es gehört hatten, erhoben in Einmütigkeit die Stimme zu Gott und sagten:

„Unumschränkter Herrscher, du bist der Gott, der den Himmel und die Erde[1420] und das Meer und alles, was in ihnen ist, machte, 25 der durch den Mund Davids, deines Knechtes, sagte:

‘Warum empörten sich [die] Völker und unternahmen Vergebliches [die] Volksscharen? 26 Es traten an die Könige der Erde[1421], und die Obersten waren zusammengekommen[1422] [und] auf dasselbe [Ziel gerichtet], gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten’, {Ps 2,1.2} 27 denn, wahrlich, es waren zusammengekommen[1423] [in Feindschaft] gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hattest, beide, Herodes und Pontius Pilatus, zusammen mit [den] Völkern und Volksscharen Israels, 28 alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss im Voraus bestimmte, dass es geschehen sollte.

29 Und jetzt, Herr! Sieh an ihre Androhungen und gib deinen leibeigenen Knechten, mit aller Freimütigkeit dein Wort zu reden, 30 während du deine Hand zur Heilung ausstreckst und Zeichen und Wunder durch den Namen deines heiligen Knechtes[1424] Jesus geschehen.“

31 Als sie ihr Flehen beendet hatten, erbebte der Ort, an dem sie versammelt waren, und sie wurden alle erfüllt mit dem Heiligen Geist, und sie sagten das Wort Gottes mit Freimütigkeit.

 

32 Die Menge der Gläubigen[1425] war ein Herz und eine Seele. Und auch nicht einer sagte, dass etwas von dem, was ihm gehörte, sein Eigen wäre, sondern es war ihnen alles gemeinsam. 33 Und mit großer Kraft gaben die Apostel Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesus. Und große Gnade war auf ihnen allen, 34 denn es litt auch nicht jemand unter ihnen Mangel, denn die, die Eigentümer von Grundstücken oder Häusern waren, verkauften sie und brachten den Erlös des Verkauften 35 und legten ihn zu den Füßen der Apostel. Und man teilte einem jeden aus, entsprechend dem, wie er Bedarf hatte.

36 Joses, von den Aposteln zusätzlich Barnabas[1426] genannt (das heißt übersetzt: ‘Sohn des Trostes’), ein Levit, aus Zypern gebürtig, 37 besaß ein Feld, das er verkaufte; und er brachte das Geld und legte es zu den Füßen der Apostel.

 

5 Aber ein Mann namens Ananias verkaufte, zusammen mit seiner Frau Saphira, ein Gut 2 und schaffte von dem Erlös [etwas] beiseite – auch seine Frau wusste davon –, und er brachte einen gewissen Teil und legte ihn zu den Füßen der Apostel.

3 Aber Petrus sagte: „Ananias, weshalb erfüllte der Satan dein Herz, den Heiligen Geist zu belügen und von dem Erlös des Grundstückes [etwas] beiseite zu schaffen? 4 Als es [unverkauft] blieb, blieb es nicht dein [Eigentum]? Und, veräußert, war es nicht [weiter] in deiner Vollmacht? Was [war es], dass du dir diese Sache in deinem Herzen vornahmst? Du belogst nicht Menschen, sondern Gott.“

5 Als Ananias diese Worte hörte, fiel er hin und verschied.

Und es kam große Furcht über alle, die dieses hörten.

6 Die jungen Männer standen auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn.

7 Ungefähr drei Stunden später begab es sich, dass seine Frau, ohne zu wissen, was geschehen war, hereinkam.

8 Ihr antwortete Petrus: „Sage mir, ob ihr das Grundstück um so viel abgabt.“

„Ja, um so viel“, sagte sie.

9 Petrus sagte zu ihr: „Was [war der Grund], dass unter euch vereinbart wurde, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe! Die Füße derer, die deinen Mann begruben, sind an der Tür, und sie werden dich hinaustragen.“

10 Auf der Stelle fiel sie zu seinen Füßen hin und verschied. Die jungen Männer kamen herein und fanden sie tot. Und sie trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann.

11 Und es kam eine große Furcht auf die ganze Gemeinde und auf alle, die dieses hörten.

 

12 Durch die Hände der Apostel geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk (und sie waren alle einmütig in der Säulenhalle Salomos; 13 aber von den Übrigen wagte niemand, sich ihnen anzuschließen, sondern das Volk hielt große Dinge auf sie; 14 mehr Glaubende wurden aber dem Herrn hinzugefügt, Mengen von Männern und auch von Frauen), 15 sodass sie die Kranken hinaustrugen, die Straßen entlang, und auf Liegen und Lagermatten legten, damit beim Kommen des Petrus wenigstens [sein] Schatten jemanden von ihnen überschatte. 16 Es kam aber auch die Menge aus den Städten ringsum nach Jerusalem zusammen und brachte Kranke und von unreinen Geistern Geplagte, welche alle geheilt wurden.

 

17 Aber es standen auf der Hohe Priester und alle, die zusammen mit ihm waren (das ist die Sonderrichtung der Sadduzäer), und sie wurden von Eifersucht erfüllt 18 und legten ihre Hände an die Apostel und verwahrten sie im öffentlichen Gewahrsam.

19 Aber ein [himmlischer] Bote des Herrn öffnete während der Nacht die Türen des Gefängnisses, führte sie hinaus und sagte: 20 „Geht hin! Und steht in der Tempelstätte und sagt dem Volk alle Worte* dieses Lebens!“

21 Sie hörten es und gingen gegen Tagesanbruch zur Tempelstätte und lehrten.

Es trafen ‹nun› der Hohe Priester und die, die zusammen mit ihm waren, ein. Sie riefen den Hohen Rat* zusammen und die ganze Ältestenschaft der Söhne Israels und sandten zum Gefängnisgebäude, dass sie vorgeführt würden. 22 Als die °verantwortlichen Diener° eintrafen, fanden sie sie nicht im Gefängnis. Sie kehrten zurück und meldeten:

23 „Das Gefängnisgebäude fanden wir in der Tat mit aller Sicherheit verschlossen und die Wächter vor den Türen stehend. Aber als wir öffneten, fanden wir niemanden drinnen.“

24 Als sie diese Worte hörten, der Priester und der Sicherheitsverantwortliche der Tempelstätte[1427] und die Hohen Priester, waren sie in Verlegenheit über sie: Was dieses wohl werden möchte!

25 Da traf einer ein und meldete ihnen:

„Siehe! Die Männer, die ihr ins Gefängnis setztet, stehen in der Tempelstätte und lehren das Volk!“

26 Es ging dann der Sicherheitsverantwortliche zusammen mit den verantwortlichen Dienern und holte sie, nicht mit Gewalt, damit sie nicht gesteinigt würden, denn sie fürchteten das Volk.

27 Als sie sie geholt hatten, stellten sie sie im Hohen Rat dar. Und es befragte sie der Hohe Priester 28 und sagte: „Wiesen wir euch nicht mit ‹strenger› Anweisung an, nicht zu lehren ‹unter Berufung› auf diesen Namen? Und – siehe! – ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre gefüllt und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen!“

29 Petrus und die Apostel antworteten* und sagten: „Es gehört sich, sich Gott ‹als Autorität› zu fügen, mehr als den Menschen. 30 Der Gott unserer Väter erweckte Jesus, an den ihr Hand legtet: Ihr hängtet ihn an ein Holz. 31 Diesen erhöhte Gott zum Anführer und Retter durch seine rechte ‹Hand›, um Israel Buße zu geben und Vergebung der Sünden. 32 Und wir sind seine Zeugen von diesen Dingen, aber auch der Heilige Geist, den Gott denen gab, die sich ihm ‹als Autorität› fügen.“

33 Als sie das hörten, wurden sie [innerlich] entzwei gesägt, und sie berieten sich, sie umzubringen.

34 Aber einer im Hohen Rat, ein Pharisäer namens Gamaliel, ein Gesetzesgelehrter, angesehen bei allem Volk, stand auf und befahl, die Apostel für kurze Zeit hinauszutun. 35 Und er ‹richtete sich› an sie und sagte:

„Männer, Israeliten, nehmt euch in Acht bei diesen Menschen, was ihr euch anschickt zu tun; 36 denn vor diesen Tagen stand Theüdas auf und sagte von sich selbst, er sei jemand. Dem schloss sich eine Anzahl von etwa vierhundert Mann an. Er wurde umgebracht, und alle, so viele von ihm überzeugt waren, wurden zersprengt und wurden zu nichts. 37 Nach ihm trat Judas, der Galiläer, in den Tagen der Einschreibung[1428] auf und machte ansehnlich viel Volk abtrünnig hinter sich her. Auch er kam um, und alle, so viele von ihm überzeugt waren, wurden zerstreut.

38 Und nun: ‹Zum vorliegenden Fall› sage ich euch: Lasst ab von diesen Menschen und lasst sie [gewähren]! – denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen ist, wird es aufgelöst werden. 39 Aber wenn es aus Gott ist, seid ihr nicht imstande, es aufzulösen. Ihr könntet sonst auch als Gottesbekämpfer erfunden werden.“

Sie wurden von ihm überzeugt. 40 Und sie riefen die Apostel herbei, schlugen sie und wiesen sie an, nicht zu reden ‹unter Berufung› auf den Namen Jesus, und entließen sie.

41 Die zogen also ab aus der Gegenwart des Hohen Rates mit Freude, dass sie gewürdigt worden waren, für den Namen Jesu verunehrt zu werden. 42 Jeden Tag, in der Tempelstätte und von Haus zu Haus, hörten sie nicht auf, zu lehren und Jesus, den Gesalbten, als gute Botschaft zu [ver]künden.

 

6 In jenen Tagen, als die Jünger sich ‹fortwährend› mehrten, entstand ein Murren der Griechischen[1429] gegen die Hebräer[1430], weil ihre Witwen bei der täglichen Bedienung übersehen wurden.

2 Nachdem die Zwölf die Menge der Jünger zu sich gerufen hatten, sagten sie: „Es ist nicht annehmbar, dass wir das Wort Gottes unterlassen, um an Tischen zu dienen. 3 Schaut also, Brüder, nach sieben Männern aus eurer ‹Mitte› mit gutem Zeugnis, voll Heiligen Geistes und Weisheit, die wir für diesen Bedarf einsetzen werden. 4 Wir werden aber beharrlich im Gebet und im Dienst des Wortes bleiben.“

5 Und das Wort war vor der ganzen Menge angenehm. Und sie wählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochien, 6 die sie vor die Apostel stellten. Und sie beteten und legten ihnen die Hände auf.

7 Und das Wort Gottes wuchs, und die Zahl der Jünger in Jerusalem vermehrte sich sehr. Auch eine große Menge der Priester gehorchte dem Glauben.

 

 

8 Stephanus, voll Glaubens und Kraft, tat Wunder und große Zeichen im Volk.

9 Aber es traten etliche auf aus der Synagoge der so genannten Libertiner, auch der Kyrenier und der Alexandriner und von denen[1431] von Kilikien und Asien und disputierten mit Stephanus. 10 Und sie waren nicht imstande, der Weisheit und dem Geist, durch den er redete, zu widerstehen.

11 Dann stifteten sie Männer an, die sagten: „Wir haben ihn lästerliche Aussagen gegen Mose und Gott reden hören.“

12 Und sie erregten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten. Und sie traten hinzu und rissen ihn mit fort und führten ihn in den Hohen Rat*.

13 Sie stellten auch falsche Zeugen auf, die sagten: „Dieser Mensch hört nicht auf, lästerliche Aussagen zu machen gegen die heilige Stätte und das Gesetz; 14 denn wir haben ihn sagen hören: ‘Dieser Jesus, der Nazarener, wird diese Stätte zerstören und wird die Gebräuche verändern, die uns Mose überlieferte.’“

15 Und während alle, die im Hohen Rat saßen, unverwandt auf ihn blickten, sahen sie sein Angesicht, wie wenn es das Angesicht eines Engels [wäre].

 

7 Der Hohe Priester fragte: „Liegen die Dinge dann so?“

2 Er sagte: „Männer: Brüder und Väter, hört! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte.

3 Und er sagte zu ihm: ‘Gehe hinaus aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und ziehe in das Land, das ich dir zeigen werde.’ {Vgl. 1Mo 12,1.}

4 Dann zog er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran. Von dort, nach dem Tod seines Vaters, siedelte er ihn um in dieses Land, das ihr jetzt bewohnt. 5 Und er gab ihm kein Erbe darin, auch nicht einen Fußbreit, und verhieß, es ihm und seinem Samen nach ihm zum Eigentum zu geben, als er noch kein Kind hatte. 6 Aber so redete Gott:

‘Sein Same wird ein Fremdling sein in einem fremden Land – und sie werden ihn zum leibeigenen Knecht machen und misshandeln – vierhundert Jahre. 7 Und das Volk, dem sie Leibeigenendienst leisten werden, ich werde es richten’, sagte Gott. ‘Und nach diesem werden sie ausziehen und mir ‹den aufgetragenen› verehrenden Dienst tun an diesem Ort.’ {1Mo 15,13.14}

8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung. Und so wurde er der Vater* Isaaks und beschnitt ihn am achten Tage. Und Isaak [beschnitt] den Jakob und Jakob die zwölf Stammväter.

9 Und die Stammväter waren eifersüchtig auf Josef und gaben ihn ab[1432] nach Ägypten. Und Gott war mit ihm 10 und nahm ihn ‹für sich› heraus aus allen seinen Bedrängnissen und gab ihm Gunst und Weisheit vor Pharao, dem König von Ägypten. Und er setzte ihn ein zum leitenden Verantwortlichen über Ägypten­ und sein ganzes Haus.

11 Aber es kam eine Hungersnot über das ganze Land Ägypten und Kanaan und eine große Bedrängnis, und unsere Väter fanden keine Nahrungsmittel. 12 Als Jakob aber hörte, dass in Ägypten Getreide sei, sandte er unsere Väter zum ersten Mal aus. 13 Und beim zweiten Mal gab sich Josef seinen Brüdern zu erkennen, und es wurde dem Pharao das Geschlecht Josefs offenbar. 14 Josef sandte hin und ließ seinen Vater Jakob herbeirufen und die ganze Verwandtschaft, an Seelen fünfundsiebzig. 15 Und Jakob zog hinab nach Ägypten.

Und er starb, er und unsere Väter. 16 Und sie wurden übergeführt nach Sichem und in das Grab gelegt, das Abraham um einen Silberpreis von den Söhnen Emmors[1433] zu Sichem gekauft hatte.

17 So wie die Zeit der Verheißung, die Gott Abraham geschworen hatte, nahte, wuchs das Volk und vermehrte sich, 18 bis ein anderer König in Ägypten aufstand, der um Josef nicht wusste. 19 Dieser übte Arglist an unserem Geschlecht und misshandelte unsere Väter und machte, dass ihre Kleinkinder ausgesetzt wurden, damit sie nicht am Leben blieben.

20 Zu dieser Zeit wurde Mose geboren – und war Gott wohlgefällig[1434]; der wurde drei Monate im Hause [seines] Vaters aufgezogen[1435]. 21 Als er aber ausgesetzt worden war, nahm ihn die Tochter Pharaos ‹für sich› auf und zog ihn auf, sich zum Sohne. 22 Und Mose wurde erzogen ‹und unterwiesen› in aller Weisheit der Ägypter und war mächtig in Worten und in Taten.

23 Als er volle vierzig Jahre alt war, stieg [der Gedanke] in sein Herz, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu schauen. 24 Und als er sah, wie einem Unrecht geschah, leistete er Gegenwehr, erschlug den Ägypter und schaffte dem Unterdrückten Recht. 25 Er meinte, seine Brüder würden verstehen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung gäbe. Aber sie verstanden nicht.

26 Auch am folgenden Tag zeigte er sich ihnen, während sie sich stritten, und ‹wollte› sie aussöhnen zum Frieden. Er sagte: ‘Männer! Ihr seid Brüder! Was tut ihr einander Unrecht?’

27 Aber der, der dabei war, dem Nächsten Unrecht zu tun, stieß ihn weg und sagte: ‘Wer setzte dich zum Obersten und Rechtsprecher über uns ein? 28 Willst du mich etwa auf die Weise umbringen, auf die du gestern den Ägypter umbrachtest?’ {2Mo 2,14 n. d. gr. Üsg.}

29 Auf dieses Wort hin floh Mose; und er wurde ein Fremdling im Land Midian, wo er Vater* von zwei Söhnen wurde.

30 Und nach vollen vierzig Jahren erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Bote des Herrn in der Feuerflamme eines Dornbusches.

31 Mose sah es und wunderte sich über das Gesicht.

Und als er hinzutrat, es zu betrachten, geschah die Stimme des Herrn zu ihm: 32 ‘Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.’ {2Mo 3,6}

Mose, zitternd geworden, wagte nicht, es zu betrachten.

33 Der Herr sagte zu ihm: ‘Löse die Schuhe von deinen Füßen, denn der Ort, an dem du stehst, ist heiliger Boden. 34 Ich sah, [ja], ich sah die Misshandlung meines Volkes, des [Volkes] in Ägypten, und hörte ihr Seufzen und kam herab, sie ‹für mich› herauszunehmen. Und nun, auf! Ich werde dich nach Ägypten senden.’ {Vgl. 2Mo 3,5.7.8.10.}

35 Diesen Mose, den sie verleugneten, als sie sagten: ‘Wer setzte dich ein zum Obersten und Rechtsprecher?’ – diesen sandte Gott als Obersten und Erlöser durch die Hand des Engels, der ihm im Dornbusch erschienen war.

36 Dieser führte sie heraus und tat Wunder und Zeichen im Land Ägypten und am Roten Meer und vierzig Jahre in der Wüste.

37 Dieser ist der Mose, der zu den Söhnen Israels sagte: ‘Einen Propheten wird der Herr, euer Gott, euch aufstehen lassen aus euren Brüdern – wie mich. Ihn sollt ihr hören!’ {Vgl. 5Mo 18,15.}

38 Dieser ist der, der in der Gemeinde in der Wüste war[1436] mit dem Engel, der am Berge Sinai zu ihm redete, und mit unseren Vätern, der lebendige Worte entgegennahm, ‹um sie› uns zu geben, 39 dem unsere Väter nicht gehorsam werden wollten, sondern sie stießen ihn von sich und wandten sich in ihrem Herzen zurück nach Ägypten 40 [und] sagten zu Aaron: ‘Mache uns Götter, die vor uns herziehen werden, denn dieser Mose, der uns aus dem Land Ägypten herausführte, – wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist.’ {2Mo 32,1}

41 Und sie machten sich in jenen Tagen einen jungen Stier und brachten dem Götzen ein Opfer und ergötzten sich an den Werken ihrer Hände.

42 Aber Gott wandte sich ab und gab sie dahin, verehrenden Dienst zu erweisen dem Heer des Himmels, wie geschrieben ist im Buch der Propheten: ‘Brachtet ihr etwa mir Geschlachtetes und Opfer vierzig Jahre in der Wüste, Haus Israel? 43 Und ihr nahmt das Zelt des Moloch auf und den Stern eures Gottes Remphan, die Bilder, die ihr machtet, ihnen zu huldigen[1437]. Und ich werde euch umsiedeln über Babylon hinaus.’ {Vgl. Am 5,25.26.27.}

44 Das Zelt des Zeugnisses war unter unseren Vätern in der Wüste, so wie der, der zu Mose redete, angeordnet hatte, es zu machen nach dem Bild, das er gesehen hatte, 45 das unsere Väter auch, nachdem sie es übernommen hatten, mit Josua hineinführten bei der Inbesitznahme der Völker, die Gott vor dem Angesicht unserer Väter vertrieb. [Dort war es] bis zu den Tagen Davids, 46 der Gnade fand vor Gott und bat, eine Wohnung[1438] für den Gott Jakobs zu finden. 47 Aber Salomo baute ihm ein Haus.

48 Jedoch wohnt der Höchste nicht in von Händen gemachten Tempelheiligtümern, so wie der Prophet sagt: 49 ‘Der Himmel ist mein Thron und die Erde[1439] [der] Schemel meiner Füße. Was für ein Haus werdet ihr mir bauen, sagt der Herr; oder was [wird] die Stätte meiner Ruhe [sein]? 50 Machte nicht meine Hand dieses alles?’ {Jes 66,1.2}

51 Ihr Halsstarrigen und am Herzen und an den Ohren Unbeschnittenen, ihr widerstrebt immer dem Heiligen Geist, wie eure Väter, [so] auch ihr. 52 Welchen der Propheten verfolgten eure Väter nicht? Und sie töteten die, die im Voraus Kunde brachten vom Kommen des Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid, 53 die ihr das Gesetz empfingt auf Anordnungen von Engeln und nicht befolgtet.“

 

54 Als sie dieses hörten, wurden sie in ihren Herzen entzwei gesägt, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn.

55 Er war aber voll des Heiligen Geistes, blickte unverwandt auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen 56 und sagte: „Siehe! Ich schaue die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen.“

57 Aber sie schrien mit großer, ‹lauter› Stimme, hielten ihre Ohren zu und stürmten wie ein Mann auf ihn zu. 58 Und sie warfen ihn aus der Stadt und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes[1440], genannt Saulus.

59 Und sie steinigten Stephanus, der [den Herrn] anrief und sagte: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!“

60 Und er kniete nieder und rief mit großer, ‹lauter› Stimme: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“

Und als er dieses gesagt hatte, entschlief er.

 

8 Saulus hatte, zusammen mit [den anderen], Wohlgefallen an seiner Tötung.[1441]

An jenem Tag entstand eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem. Alle wurden zerstreut durch die Landgebiete von Judäa und Samarien mit Ausnahme der Apostel.

2 ­Den Stephanus bestatteten gewissenhafte[1442] Männer; und man stellte große Klage über ihn an.

3 Saulus war aber dabei, die Gemeinde zu verwüsten, drang in ein Haus um das andere ein, schleppte beide, Männer und Frauen, fort und überlieferte sie ins Gefängnis.

4 Die Zerstreuten zogen also durch [die Landgebiete] und sagten das Wort der guten Botschaft.

 

5 Philippus kam hinab in eine Stadt Samariens und verkündete ihnen den Gesalbten. 6 Und die Mengen gaben einmütig auf das von Philippus Gesagte acht, als sie es hörten und die Zeichen sahen, die er tat, 7 denn aus vielen, die unreine Geister hatten, fuhren [diese] mit großer, ‹lauter› Stimme schreiend aus. Viele Gelähmte und körperlich Behinderte wurden geheilt. 8 Und es entstand große Freude in jener Stadt.

9 Es war aber zuvor ein Mann in der Stadt gewesen namens Simon, der Zauberei getrieben und das Volk Samariens in Staunen versetzt und gesagt hatte, er selbst sei ein Großer, 10 auf den alle achteten, vom Kleinen bis zum Großen: „Dieser“, hatten sie gesagt, „ist die große Kraft Gottes!“

11 Sie hatten auf ihn geachtet, weil er sie geraume Zeit durch die Zaubereien in Staunen versetzt hatte.

12 Als sie aber Philippus glaubten, der die gute Botschaft sagte von dem, was das Königreich Gottes und den Namen Jesu Christi betraf, wurden sie getauft, beide, Männer und Frauen. 13 Auch Simon selbst glaubte, und er wurde getauft und hielt sich beharrlich zu Philippus. Als er zuschaute und ‹sah, dass› Zeichen und große Krafttaten geschahen, geriet er in Staunen.

14 Als die Apostel in Jerusalem hörten: „Samarien hat das Wort Gottes aufgenommen“, sandten sie Petrus und Johannes hin zu ihnen, 15 welche, nachdem sie hinabgekommen waren, für sie beteten, auf dass sie den Heiligen Geist bekämen; 16 denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen; sie waren allein auf den Namen des Herrn Jesus getauft. 17 Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie bekamen den Heiligen Geist.

18 Als Simon zusah ‹und beobachtete›, dass mit dem Auflegen der Hände[1443] der Apostel der Heilige Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld 19 und sagte: „Gebt auch mir diese Vollmacht, damit jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist bekomme!“

20 Aber Petrus ‹wandte sich› zu ihm und sagte: „Dein Silber samt dir fahre ins Verderben, weil du die Gabe Gottes durch Geld zu erwerben meintest. 21 Du hast nicht Teil noch Los an dieser Angelegenheit, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott. 22 Tue also Buße über diese deine Schlechtigkeit und flehe zu Gott, ob dir das Ansinnen[1444] deines Herzens dann vergeben werden wird, 23 denn ich sehe, dass du in die Galle der Bitterkeit und Fessel der Ungerechtigkeit ‹gekommen› bist.“

24 Simon antwortete und sagte: „Fleht ihr für mich zum Herrn, auf dass nichts von dem über mich komme, was ihr gesagt habt.“

25 Darauf, nachdem sie mit Ernst Zeugnis abgelegt und das Wort des Herrn geredet hatten, kehrten sie nach Jerusalem zurück und sagten [unterwegs] vielen Dörfern der Samariter die gute Botschaft.

 

26 Und ein Bote[1445] des Herrn redete zu Philippus und sagte: „Stehe auf und ziehe hin gegen Mittag[1446] zu dem Weg, der von Jerusalem nach Gaza hinabführt. Der ist einsam[1447].“

27 Und er stand auf und zog hin. Und – siehe! – ein äthiopischer Mann, ein Eunuch, ein Prominenter der Kandake, der Königin der Äthiopier, der über ihren gesamten Schatz [gesetzt] war, der nach Jerusalem gekommen war, um anzubeten ‹und zu huldigen›, 28 war auf der Rückreise und saß in seinem Wagen und war beim Lesen des Propheten Jesaja.

29 Der Geist sagte zu Philippus: „Tritt hinzu und schließe dich diesem Wagen an.“

30 Philippus lief hinzu und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen. Und er sagte: „[Er]kennst du[1448] denn auch, was du liest?“

31 Er sagte: „Wie denn könnte ich, wenn mich nicht jemand anleitete?“

Und er rief Philippus auf, aufzusteigen und neben ihm zu sitzen.

32 Die Stelle der Schrift, die er ‹gerade› las, war diese: „Wie ein Schaf wurde er zum Schlachten geführt, und wie ein Lamm vor seinem Scherer stumm ist, so tut er seinen Mund nicht auf. 33 In seiner Erniedrigung wurde sein Gericht weggenommen. Wer wird sein Geschlecht beschreiben? – weil sein Leben von der Erde weggenommen ist.“ {Jes 53,7.8 n. d. gr. Üsg.}

34 Der Eunuch antwortete dem Philippus und sagte: „Ich bitte dich sehr, über wen sagt der Prophet dieses, über sich selbst oder über einen anderen?“

35 Philippus tat seinen Mund auf, fing bei dieser Schrift an und sagte ihm die gute Botschaft: Jesus[1449].

36 Als sie dem Wege nach dahinzogen, kamen sie an ein Wasser. Und der Eunuch erklärt: „Siehe, Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden?“

37 °Philippus sagte: „Wenn du von ganzem Herzen glaubst, ist es gestattet.“

Er antwortete und sagte: „Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist.“[1450]

38 Und er befahl, den Wagen anzuhalten. Und sie stiegen beide ab in das Wasser, Philippus und auch der Eunuch. Und er taufte ihn.

39 Als sie aus dem Wasser heraufgestiegen waren, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Eunuch sah ihn nicht mehr; denn er zog seinen Weg, [und das] mit Freude.

 

40 Aber Philippus wurde zu Azootos[1451] gefunden. Und er zog hindurch und sagte die gute Botschaft allen Städten, bis er nach Cäsarea kam.

 

9 Aber Saulus, der noch Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn schnaubte, ging zum Hohen Priester 2 und erbat sich von ihm Briefe für Damaskus, an die Synagogen, auf dass, wenn er welche fände, die des Weges wären, Männer und auch Frauen, er sie gebunden nach Jerusalem führe.

3 Während er unterwegs war, begab es sich, dass er sich Damaskus nahte; und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht vom Himmel.

4 Und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die zu ihm sagte: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“

5 Er sagte: „Wer bist du, Herr?“

Der Herr sagte: °„Ich bin Jesus, den du verfolgst. 6 Stehe auf und gehe in die Stadt, und es wird dir gesagt werden, was du tun sollst!“°

7 Aber die Männer, die zusammen mit ihm auf dem Weg waren, standen sprachlos. Sie hörten[1452] die Stimme, bekamen aber niemanden zu Gesicht.

8 Saulus stand auf von der Erde. Als er seine Augen auftat, sah er niemanden. Sie leiteten ihn an der Hand und führten ihn nach Damaskus, in den [Ort]. 9 Und er war drei Tage nicht sehend und aß nicht noch trank er.

 

10 Es war in Damaskus ein gewisser Jünger namens Ananias. Und der Herr sprach zu ihm in einem Gesicht: „Ananias!“

Er sagte: „Siehe, [hier bin] ich, Herr!“

11 Und der Herr [sagte] zu ihm: „Stehe auf! Gehe hin in die Straße, die ‘Die Gerade’ genannt wird, und suche im Haus eines Judas einen namens Saulus; [er ist] von Tarsus; denn – siehe – er betet, 12 und er sah in einem Gesicht einen Mann namens Ananias, wie er eintrat und ihm die Hand auflegte, auf dass er wieder sähe.“

13 Ananias antwortete: „Herr, ich habe von vielen über diesen Mann gehört, wie viel Übles er deinen Heiligen in Jerusalem tat. 14 Und hier hat er Vollmacht von den Hohen Priestern, alle zu binden, die deinen Namen anrufen.“

15 Der Herr sagte zu ihm: „Gehe hin, weil dieser mir ein erwähltes Gefäß ist, meinen Namen vor die von den Völkern und [vor] Könige zu tragen und [vor] die Söhne Israels, 16 denn ich werde ihm zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muss.“

17 Ananias ging hin. Und er ging hinein in das Haus.

Und er legte ihm die Hände auf und sagte: „Saul, Bruder! Der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg, den du kamst, erschien, auf dass du wieder sehest und mit dem Heiligen Geist erfüllt werdest.“

18 Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und augenblicklich sah er wieder. Und er stand auf und wurde getauft. 19 Und er nahm Speise und kam zu Kräften.

 

Es geschah ‹nun›, dass Saulus einige Tage bei den Jüngern in Damaskus war.

20 Und sogleich verkündete er in den Synagogen den Gesalbten: „Dieser ist der Sohn Gottes.“

21 Aber alle, die es hörten, gerieten in Staunen und sagten: „Ist dieser nicht der, der in Jerusalem die zerstörte, die diesen Namen anriefen? Und hierher kam er zu dem Zweck, dass er sie gebunden zu den Hohen Priestern führe.“

22 Aber Saulus nahm innerlich mehr zu an Kraft und verwirrte die Juden, die in Damaskus wohnten. Dabei trug er [Belege] zusammen und wies nach: „Dieser ist der Gesalbte.“

23 Als viele Tage verflossen waren, beratschlagten die Juden, ihn umzubringen. 24 Es wurde aber dem Saulus ihr Anschlag bekannt. Und sie bewachten die Tore bei Tag und bei Nacht, auf dass sie ihn umbrächten. 25 Aber die Jünger nahmen ihn nachts und schafften ihn durch die Mauer hinab, indem sie ihn in einem Korb hinunterließen.

 

26 Als Saulus zu Jerusalem angekommen war, versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen. Und alle fürchteten ihn, da sie nicht glaubten, dass er ein Jünger sei. 27 Aber Barnabas nahm sich seiner an, führte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf dem Weg den Herrn gesehen und dass er zu ihm geredet hatte und wie er in Damaskus mit Freimütigkeit gesprochen hatte im Namen Jesu. 28 Und er war bei ihnen, ging ein und ging aus in Jerusalem und sprach mit Freimütigkeit im Namen des Herrn Jesus. 29 Und er redete und disputierte mit den Griechischen[1453].

Aber sie machten sich daran, ihn umzubringen. 30 Aber die Brüder erfuhren es, brachten ihn hinab nach Cäsarea und sandten ihn weg nach Tarsus.

 

31 Also hatten die Gemeinden durch ganz Judäa und Galiläa und Samarien hin Frieden und wurden gebaut und wandelten in der Furcht des Herrn, und sie wurden durch den Zuspruch des Heiligen Geistes vermehrt.

 

 

32 Es geschah, dass Petrus, der überall hindurchzog, auch hinabkam zu den Heiligen, die zu Lydda wohnten. 33 Er fand dort einen Menschen namens Äneas, der seit acht Jahren daniederlag auf einer Lagermatte. Er war gelähmt.

34 Und Petrus sagte zu ihm: „Äneas, es heilt dich Jesus, der Gesalbte. Stehe auf und mache dir selbst das Bett!“

Und sogleich stand er auf. 35 Und es sahen ihn alle, die zu Lydda und Scharon wohnten. Die kehrten um zum Herrn.

 

36 In Joppe war eine Jüngerin namens Tabitha, was übersetzt ‘Gazelle’[1454] heißt. Diese war voll guter Werke und voll Almosen[1455], die sie tat. 37 Es geschah aber in jenen Tagen, dass sie krank wurde und starb. Sie wuschen sie und legten sie ins Obergemach. 38 Da Lydda nahe bei Joppe war, sandten die Jünger, als sie gehört hatten, dass Petrus dort sei, zwei Männer zu ihm und riefen ihn auf: „Zögere nicht, zu uns herüberzukommen!“

39 Petrus stand auf und ging mit ihnen. Als er angekommen war, führten sie ihn hinauf in das Obergemach. Und alle Witwen traten weinend zu ihm und zeigten ihm Unter- und Oberkleider, die Dorkas gemacht hatte, während sie bei ihnen war.

40 Petrus wies alle hinaus, kniete nieder und betete.

Und er ‹wandte sich› zu dem Körper und sagte: „Tabitha, stehe auf!“

Sie tat ihre Augen auf, und als sie Petrus sah, setzte sie sich auf. 41 Er gab ihr die Hand und richtete sie [vollends] auf. Und er rief die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebend vor.

42 Und es wurde durch ganz Joppe hin bekannt; und viele glaubten an den Herrn.

43 Und es begab sich, dass er viele Tage in Joppe blieb bei einem gewissen Simon, einem Gerber.

 

10 Es war in Cäsarea ein Mann namens Kornelius, ein Hauptmann[1456] in der Truppe, die ‘Die Italische’ genannt wurde, 2 ehrfürchtig und Gott fürchtend zusammen mit seinem ganzen Hause, der dem Volk viele Almosen[1457] gab und immerzu zu Gott flehte.

3 In einem Gesicht sah er ‹deutlich› sichtbar, °etwa um die neunte Stunde des Tages, einen Boten Gottes, der zu ihm hereinkam und zu ihm sagte: „Kornelius!“

4 Er blickte ihn unverwandt an, geriet in Furcht und sagte: „Was ist, Herr?“

Er sagte zu ihm: „Deine Gebete und deine Almosen stiegen hinauf zum Gedenken vor Gott. 5 Und nun schicke Männer nach Joppe und lass holen Simon, der zusätzlich Petrus genannt wird. 6 Dieser ist zu Gast bei einem gewissen Simon, einem Gerber, dessen Haus am Meer ist.“

7 Als der Bote, der mit Kornelius geredet hatte, weggegangen war, rief er zwei von seinen Hausknechten und einen ehrfürchtigen Soldaten von denen, die beständig um ihn waren, 8 und als er ihnen alles erzählt hatte, sandte er sie nach Joppe.

 

9 Am folgenden Tag, während jene unterwegs waren und sich der Stadt nahten, stieg Petrus auf das Dach, um zu beten. [Es war] um die sechste Stunde. 10 Er wurde aber hungrig und wollte essen.

Während sie zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. 11 Und er schaut ‹und sieht› den Himmel geöffnet und einen Behälter herabkommen, etwas wie ein großes Leinentuch, das an vier Enden gebunden war und auf die Erde herabgelassen wurde, 12 in dem alle die Vierfüßler der Erde vorhanden waren und die wilden Tiere und die kriechenden [Wesen] und die Vögel des Himmels.

13 Und eine Stimme geschah zu ihm: „Stehe auf, Petrus! Schlachte und iss!“

14 Aber Petrus sagte: „Keinesfalls, Herr! – denn ich aß noch nie irgendetwas Gemeines[1458] oder Unreines.“

15 Und wieder [geschah] eine Stimme zu ihm, ein zweites Mal: „Was Gott reinigte, mache du nicht gemein!“

16 Dieses geschah dreimal. Und der Behälter wurde wieder hinaufgenommen in den Himmel.

17 Als Petrus in sich ratlos war, was das Gesicht, das er gesehen hatte, sein solle, – siehe – da standen die von Kornelius gesandten Männer, nachdem sie das Haus Simons erfragt hatten, am Toreingang. 18 Und nachdem sie sich mit der Stimme gemeldet hatten, erkundigten sie sich, ob Simon, der zusätzlich Petrus genannt werde, hier zu Gast sei.

19 Während Petrus über das Gesicht nachsann, sagte ihm der Geist: „Siehe, Männer suchen dich. 20 Stehe jedoch auf, gehe hinab und ziehe zusammen mit ihnen ohne Bedenken ‹und ohne einen Unterschied zu machen›, weil ich sie gesandt habe.“

21 Petrus ging hinab zu den Männern.

Er sagte: „Siehe, ich bin es, den ihr sucht. Was ist die Ursache, wegen der ihr da seid?“

22 Sie sagten: „Dem Hauptmann Kornelius, einem gerechten Mann und einem, der Gott fürchtet, der ein gutes Zeugnis hat beim ganzen Volk der Juden, wurde von einem heiligen Boten Weisung erteilt, dich in sein Haus holen zu lassen und Worte* von dir[1459] zu hören.“

23 Also bat er sie hereinzukommen und beherbergte sie. Am folgenden Tag ging Petrus zusammen mit ihnen fort, und etliche der Brüder von Joppe gingen zusammen mit ihm. 24 Und am Tag darauf kamen sie in Cäsarea an.

 

Kornelius hatte seine Verwandten und die nächsten Freunde zusammengerufen und erwartete sie. 25 Als Petrus dabei war hereinzukommen, begegnete ihm Kornelius, fiel ihm zu Füßen und huldigte ihm.

26 Aber Petrus richtete ihn auf und sagte: „Stehe auf! Ich bin selbst auch ein Mensch.“

27 Und während er sich mit ihm unterredete, ging er hinein, und er findet viele versammelt.

28 Da ‹richtete› er sich an sie und sagte: „Euch ist bekannt, wie es für einen jüdischen Mann unerlaubt ist, sich an einen, der anderer Abstammung ist, anzuschließen oder zu [ihm] hinzukommen. Und [nun] zeigte mir Gott, keinen Menschen gemein oder unrein zu nennen, 29 weswegen ich auch ohne Widerspruch kam, als ich geholt wurde. Ich frage also: Aus welchem Grund ließt ihr mich holen?“

30 Und Kornelius sagte: „Vor vier[1460] Tagen fastete ich bis zu dieser Stunde[1461] und betete um die neunte Stunde in meinem Haus, und – siehe! – ein Mann stand vor mir in leuchtendem Gewand, 31 und er sagt:

‘Kornelius! Dein Gebet wurde erhört, und deiner Almosen wurde gedacht vor Gott. 32 Schicke also nach Joppe und lass Simon holen, der zusätzlich Petrus genannt wird. Dieser ist zu Gast im Haus Simons, eines Gerbers, am Meer. Der wird, wenn er hergekommen ist, zu dir reden.’

33 Sofort schickte ich also nach dir, und du tatst wohl, dass du herkamst. Nun sind wir also alle hier vor Gott zugegen, alles zu hören, was dir von Gott angeordnet ist.“

34 Petrus tat den Mund auf und sagte: „In Wahrheit begreife ich, dass Gott nicht einer ist, der die Person ansieht, 35 sondern dass in jedem Volk der, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ihm angenehm ist.

36 Das Wort, das er den Söhnen Israels sandte, das die gute Botschaft des Friedens durch Jesus Christus kündet – er ist Herr von allem –, 37 wisst ihr, das Wort*, das durch ganz Judäa geschah, das nach der Taufe, die Johannes verkündete, von Galiläa her seinen Anfang nahm: 38 Jesus, der von Nazaret war, wie Gott ihn mit dem Heiligen Geist und mit Kraft salbte, der [das Land] durchzog und Gutes tat und alle heilte, die vom Teufel überwältigt waren, weil Gott mit ihm war – 39 und wir sind Zeugen von allem, was er tat, im Land der Juden und auch in Jerusalem –, den sie auch umbrachten, indem sie ihn an ein Holz hängten.

40 Diesen erweckte Gott am dritten Tage und gab, dass er sichtbar wurde, 41 nicht dem ganzen Volk, sondern den von Gott zuvor bestimmten Zeugen, uns, welche zusammen mit ihm aßen und zusammen mit ihm tranken, nachdem er von den Toten auferstanden war. 42 Und er wies uns an, dem Volk zu verkünden und mit Ernst zu bezeugen, dass er der von Gott bestimmte Richter ‹über› Lebende und Tote ist.

43 Diesem geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen Vergebung der Sünden bekommt.“

44 Noch während Petrus diese Worte* redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten. 45 Und die Gläubigen aus der Beschneidung, alle, die mit Petrus gekommen waren, staunten darüber, dass auch auf die, die von den Völkern waren,[1462] die Gabe des Heiligen Geistes[1463] ausgegossen worden war, 46 denn sie hörten sie in Sprachen[1464] reden und Gott [lobend] groß machen.

Dann antwortete Petrus: 47 „Kann jemand das Wasser verwehren, dass diese nicht getauft würden, die den Heiligen Geist bekommen haben – so, wie auch wir?“

48 Und er ordnete an, dass sie getauft würden im Namen des Herrn. Dann ersuchten sie ihn, einige Tage dazubleiben.

 

11 Es hörten die Apostel und die Brüder, die in Judäa waren, dass auch die von den Völkern das Wort Gottes aufgenommen hatten. 2 Und als Petrus nach Jerusalem hinaufkam, führten die aus der Beschneidung eine Auseinandersetzung mit ihm:

3 „Du kehrtest zu unbeschnittenen Männern ein und aßest mit ihnen“, sagten sie.

4 Aber Petrus fing an und setzte es ihnen der Reihe nach auseinander und sagte: 5 „Ich war in der Stadt Joppe im Gebet und sah in Verzückung ein Gesicht, wie ein Behälter herabkam, etwas wie ein großes Leinentuch, das an vier Enden vom Himmel herabgelassen wurde, und es kam bis zu mir. 6 Unverwandt sah ich darauf und betrachtete es, und ich sah die Vierfüßler der Erde und die wilden Tiere und die kriechenden [Wesen] und die Vögel des Himmels.

7 Und ich hörte eine Stimme, die zu mir sagte: ‘Stehe auf, Petrus! Schlachte und iss!’

8 Aber ich sagte: ‘Keinesfalls, Herr! – denn von allem Gemeinen oder Unreinen ging noch nie etwas in meinen Mund ein!’

9 Es antwortete mir aber, zum zweiten Mal [redend, die] Stimme vom Himmel: ‘Was Gott reinigte, mache du nicht gemein[1465]!’

10 Dieses geschah dreimal. Und alles wurde wieder in den Himmel hinaufgezogen.

11 Und – siehe! – sofort standen vor dem Haus, in dem ich war, drei Männer, die von Cäsarea zu mir gesandt waren. 12 Der Geist sagte mir, ich solle mit ihnen gehen, ohne Bedenken ‹und ohne einen Unterschied zu machen›. Es gingen auch diese sechs Brüder zusammen mit mir. Und wir kehrten ein in das Haus des Mannes.

13 Er gab uns Bericht, wie er den Boten in seinem Haus stehen gesehen habe und zu ihm sagen [gehört habe]: ‘Sende Männer nach Joppe und lass Simon holen, der zusätzlich Petrus genannt wird, 14 der Worte* zu dir reden wird, durch die du gerettet werden wirst, du und dein ganzes Haus.’

15 Während ich anfing zu reden, fiel der Heilige Geist auf sie gleichwie auch auf uns am Anfang.

16 Ich erinnerte mich aber an die Aussage des Herrn, wie er gesagt hatte: ‘Johannes taufte mit Wasser, aber ihr werdet im[1466] Heiligen Geist getauft werden.’

17 Wenn Gott ihnen also die gleiche Gabe wie auch uns gab, da [sie] ja an den Herrn Jesus Christus glaubten[1467], wer war ich? War ich imstande, Gott zu wehren?“

18 Als sie dieses gehört hatten, waren sie ruhig, und sie verherrlichten Gott und sagten:

„Demnach also gab ja Gott auch denen von den Völkern die Buße zum Leben.“

 

19 Die also, die durch die Bedrängnis, die um Stephanus entstanden war, zerstreut wurden, zogen durch [die Gegenden] bis Phönikien und Zypern und Antiochien und redeten das Wort zu niemandem als nur zu Juden.

20 Es waren aber etliche Männer unter ihnen, Zyprier und Kyrenier, die, als sie zu Antiochien hineinkamen, auch zu den °Griechischen redeten und ihnen als gute Botschaft den Herrn Jesus [ver]kündeten. 21 Die Hand des Herrn war mit ihnen, und eine große Zahl glaubte und kehrte um zum Herrn.

22 Es kam die Nachricht über sie der Gemeinde in Jerusalem zu Ohren. Und sie sandten Barnabas aus, hindurchzuziehen bis Antiochien, 23 der, als er kam und die Gnade Gottes sah, sich freute; und er rief sie alle auf, mit Vorsatz des Herzens am Herrn zu bleiben, 24 weil er ein guter Mann war und voll Heiligen Geistes und Glaubens. Und es wurde eine große Menge dem Herrn hinzugefügt.

25 Aber Barnabas ging nach Tarsus, Saulus ausfindig zu machen. 26 Und als er ihn fand, brachte er ihn nach Antiochien. Ein ganzes Jahr geschah es, dass sie in der Gemeinde versammelt wurden, und sie lehrten eine große [Menschen]menge. In Antiochien [war] es auch, [dass] die Jünger zuerst als „Christen“ bezeichnet wurden.

 

27 In diesen Tagen kamen von Jerusalem Propheten herab nach Antiochien. 28 Einer von ihnen, namens Agabus, stand auf und zeigte durch den Geist[1468] an, dass dem ganzen Weltreich große Hungersnot bevorstand, welche auch eintrat unter Kaiser Klaudius.

29 Da beschlossen die Jünger, dass jeder von ihnen, dementsprechend, wie es einem wohlging, den Brüdern, die in Judäa wohnten, als Dienst [etwas] schicke, 30 was sie auch taten: Sie sandten es an die Ältesten durch die Hand des Barnabas und Saulus.

 

12 Um jene Zeit legte der König Herodes[1469] Hand an, um etliche von der Gemeinde zu misshandeln. 2 Jakobus, den Bruder des Johannes, brachte er mit dem Schwert um.

3 Als er sah, dass es den Juden angenehm war, fuhr er fort und nahm auch Petrus fest (es waren aber die Tage der ungesäuerten [Brote]), 4 den er, als er ihn festgenommen hatte, vier Abteilungen von je vier Soldaten zur Bewachung übergab und ins Gefängnis setzte in der Absicht, ihn nach dem Passa dem Volk vorzuführen.

5 Petrus wurde also im Gefängnis verwahrt. Aber seitens der Gemeinde geschah intensives[1470] Gebet für ihn zu Gott.

6 Als Herodes ihn vorzuführen beabsichtigte, befand sich Petrus in jener Nacht schlafend zwischen zwei Soldaten, mit zwei Ketten gebunden, und Wächter vor der Tür bewachten das Gefängnis.

7 Und – siehe! – ein Bote des Herrn stand da, und Licht leuchtete in der Zelle. Er schlug Petrus an die Seite, weckte ihn und sagte: „Stehe unverzüglich[1471] auf!“

Und die Ketten fielen ihm von den Händen.

8 Der Bote sagte zu ihm: „Umgürte dich und binde deine Sandalen unter!“

Er machte es so.

Und er sagt zu ihm: „Wirf dein Oberkleid um und folge mir!“

9 Und er ging hinaus und folgte ihm. Und er wusste nicht, dass es Wirklichkeit war, was durch den Boten geschah. Er meinte, ein Gesicht zu sehen. 10 Sie gingen durch die erste und die zweite Wache und kamen an das eiserne Tor, das in die Stadt führte, welches sich ihnen von selbst öffnete. Und nachdem sie hinausgegangen waren, gingen sie eine Straße [weit] vor. Und sogleich schied der Bote von ihm.

11 Und als Petrus zu sich gekommen war, sagte er: „Nun weiß ich in Wahrheit, dass der Herr seinen Boten aussandte und mich ‹für sich› herausnahm ‹und mich entriss› aus der Hand des Herodes und der ganzen Erwartung des Volkes der Juden.“

12 Er besann sich und ging zum Haus Marias (der Mutter des Johannes, der zusätzlich Markus genannt wurde), wo viele versammelt waren und beteten. 13 Als Petrus an die Tür des Toreingangs klopfte, kam eine Magd namens Rhode hin, um zu horchen. 14 Und als sie die Stimme des Petrus erkannte, öffnete sie vor Freude nicht den Toreingang, sondern lief hinein und berichtete, Petrus stehe vor dem Toreingang.

15 Sie sagten zu ihr: „Du bist von Sinnen.“

Aber sie behauptete fest und steif, es sei so.

Sie sagten: „Es ist sein Engel[1472].“

16 Petrus fuhr aber fort zu klopfen. Sie öffneten – sahen ihn – und gerieten außer sich!

17 Er winkte ihnen aber mit der Hand, sie sollten schweigen, und erzählte ihnen, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis herausgeführt hatte.

Er sagte: „Berichtet dieses Jakobus und den Brüdern.“

Und er ging hinaus und zog an einen anderen Ort.

 

18 Als es Tag geworden war, war eine nicht geringe Erregung unter den Soldaten, was denn aus Petrus geworden sei. 19 Als Herodes nach ihm verlangte und ihn nicht fand, verhörte er die Wächter und befahl, sie abzuführen.

Und er ging von Judäa hinab nach Cäsarea und hielt sich dort auf.

 

20 Herodes war sehr aufgebracht gegen die Tyrer und Sidonier. Aber sie kamen einmütig hin zu ihm und baten, nachdem sie Blastus[1473], der über die Schlafkammer des Königs [gesetzt war], gewonnen hatten, um Frieden, weil ihr Land von dem des Königs ernährt wurde.

21 Am festgesetzten Tag zog Herodes königliches Gewand an, setzte sich auf die Tribüne und richtete eine öffentliche Rede an sie.

22 Da rief das Volk ‹wiederholt› aus: „Eines Gottes Stimme und nicht eines Menschen!“

23 Auf der Stelle schlug ihn ein Bote[1474] des Herrn – dafür, dass er nicht Gott die Ehre gab[1475]. Und er wurde Würmerfraß und verschied.

 

24 Aber das Wort Gottes wuchs und mehrte sich ‹immerfort›.

 

 

25 Nachdem sie den Dienst in[1476] Jerusalem verrichtet hatten, kehrten Barnabas und Saulus zurück, und sie nahmen auch Johannes mit sich, der zusätzlich Markus genannt wurde.

 

13 Es waren in Antiochien bei der [dort] bestehenden Gemeinde etliche Propheten und Lehrer: beide, Barnabas und Symeon, der Niger genannt war, und Lukius, der Kyrenier, auch Manaen, ein Pflegebruder[1477] des Vierfürsten Herodes, und Saulus.

2 Als sie dem Herrn Dienst darbrachten und fasteten, sagte der Heilige Geist: „Sondert mir nunmehr Barnabas und Saulus zu dem Werk ab, zu dem hin ich sie gerufen habe.“

3 Dann entließen sie sie, nachdem sie gefastet und gebetet und ihnen die Hände aufgelegt hatten.

 

4 Diese, nachdem sie also vom Heiligen Geist ausgeschickt waren, gingen hinab nach Seleukia und fuhren von dort zu Schiff ab nach Zypern. 5 Und in Salamis angekommen verbreiteten sie die Botschaft, das Wort Gottes, in den Synagogen der Juden. Sie hatten auch Johannes als °verantwortlichen Diener°.

6 Nachdem sie die Insel bis Paphos durchzogen hatten, fanden sie einen gewissen Zauberer, einen falschen Propheten, einen Juden, der den Namen Barjesus hatte, 7 der bei dem Prokonsul[1478] Sergius Paulus war, einem verständigen Mann. Dieser rief Barnabas und Saulus herbei und hatte Verlangen danach, das Wort Gottes zu hören. 8 Aber der Zauberer Elymas (denn so wird sein Name übersetzt) widerstand ihnen und suchte, den Prokonsul vom Glauben abzukehren.

9 Aber Saulus, der auch Paulus [hieß], war erfüllt mit dem Heiligen Geist, und er blickte ihn unverwandt an 10 und sagte: „O [du], voll aller List und aller Skrupellosigkeit, Sohn des Teufels, Feind aller Gerechtigkeit, hörst du nicht auf, zu verkehren die geraden Wege des Herrn? 11 Und nun siehe: Die Hand des Herrn [kommt] auf dich! Und du wirst blind sein, die Sonne für eine bestimmte Zeit nicht sehen.“

Auf der Stelle fiel Nebel und Dunkel auf ihn, und er ging umher und suchte solche, die ihn an der Hand leiteten. 12 Dann glaubte der Prokonsul, als er das Geschehene gesehen hatte, erstaunt über die Lehre des Herrn.

 

13 Nachdem Paulus und seine Begleiter von Paphos ausgefahren waren, kamen sie nach Perge in Pamphylien. Aber Johannes wich von ihnen und kehrte zurück nach Jerusalem.

14 Von Perge zogen sie hindurch und trafen im pisidischen Antiochien ein. Und sie gingen am Sabbattag[1479] in die Synagoge hinein und setzten sich. 15 Nach der Lesung des Gesetzes und der Propheten sandten die Synagogenvorsteher zu ihnen und ließen sagen:

„Männer, Brüder, ist in euch ein Wort des Zuspruchs an das Volk, so sagt es.“

16 Paulus stand auf, winkte mit der Hand und sagte: „Männer, Israeliten und die, die Gott fürchten, hört!

17 Der Gott dieses Volkes Israel erwählte unsere Väter und erhöhte das Volk während des Fremdaufenthaltes im Land Ägypten; und mit hoch erhobenem Arm führte er sie aus demselben heraus. 18 Und er ertrug sie mit ihrer Art eine Zeit von °etwa vierzig[1480] Jahren in der Wüste. 19 Und nachdem er sieben Völker im Land Kanaan vertilgt hatte, verteilte er ihnen ‹durchs Los› ihr Land als Erbbesitz. 20 Und nach diesem, für etwa vierhundertfünfzig Jahre, gab er Richter bis zu Samuel, dem Propheten. 21 Und von da an verlangten sie einen König. Und Gott gab ihnen Saul, Sohn des Kis, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, vierzig Jahre. 22 Und nachdem er ihn abgesetzt hatte, erweckte er ihnen David zum König, dem er auch Zeugnis gab und sagte:

‘Ich fand David, den [Sohn] Jesses[1481], einen Mann nach meinem Herzen, der allen meinen Willen tun wird.’

23 Aus dessen Samen brachte Gott[1482] für Israel, gemäß der Verheißung, Jesus als Retter, 24 nachdem Johannes, angesichts seines[1483] Auftretens, dem ganzen Volk Israel zuvor eine Taufe der Buße verkündet hatte.

25 Als Johannes der Vollendung [seines] Laufes näher kam, sagte er: ‘Wer meint ihr, dass ich sei? Nicht ich bin [derjenige], sondern – siehe! – er kommt nach mir, dessen Schuhe an den Füßen zu lösen ich nicht würdig bin.’

26 Männer, Brüder, Söhne des Geschlechtes Abrahams, und die unter euch, die Gott fürchten: Für euch wurde das Wort dieses Heils gesandt, 27 denn die in Jerusalem Wohnenden und ihre Obersten, unwissend [über] ihn[1484], hielten Gericht [über ihn] und erfüllten dabei die Stimmen der Propheten, die an jedem Sabbat gelesen werden. 28 Und ohne auch nur eine Ursache des Todes gefunden zu haben, baten sie Pilatus, dass er umgebracht werde. 29 Als sie alles vollendet hatten, was über ihn geschrieben war, nahmen sie ihn vom Holz herab und legten ihn in ein Grab. 30 Aber Gott erweckte ihn von den Toten; 31 und mehrere Tage hindurch erschien er denen, die mit ihm von Galiläa nach Jerusalem hinaufgezogen waren, welche seine Zeugen sind bei dem Volk.

32 Und wir sagen euch die gute Botschaft, die den Vätern zuteilgewordene Verheißung: 33 Gott hat diese für uns, ihre[1485] Kinder, zur Erfüllung gebracht, indem er Jesus zur Auferstehung brachte, wie auch im zweiten Psalm geschrieben ist:

‘Du bist mein Sohn. Ich habe dich heute geboren.’ {Ps 2,7}

34 Dass er ihn zur Auferstehung von den Toten brachte als einen, der hinfort nicht[1486] zur Verwesung[1487] zurückkehren sollte, hat er so gesagt: ‘Ich werde euch die heiligen Gnadenerweise Davids geben, die treuen[1488].’ {Vgl. Jes 55,3.}

35 Darum sagt er auch an anderer [Stelle]: ‘Du wirst nicht zulassen, dass dein Heiliger[1489] Verwesung sehe’ {Ps 16,10}36 denn David entschlief ja, nachdem er ‹gemäß› dem Ratschluss Gottes dem eigenen Geschlecht dienstbar gewesen war, und wurde zu seinen Vätern hinzugetan und sah Verwesung. 37 Aber der, den Gott erweckte, sah nicht Verwesung.

38 Es sei euch also kund, Männer, Brüder, dass euch durch diesen die Botschaft der Vergebung der Sünden gebracht wird, 39 und von allem, wovon ihr im[1490] Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird in diesem[1491] jeder, der glaubt, gerechtfertigt.

40 Seht also, dass nicht auf euch komme, was gesagt ist in den Propheten: 41 ‘Seht, Verächter, und verwundert euch und verschwindet, weil ich in euren Tagen ein Werk wirke, dem ihr gar nicht glauben werdet, wenn es euch jemand erzählt!’“ {Vgl. Hab 1,5.}

42 Nachdem die Juden aus der Synagoge gegangen waren, redeten die von den Völkern [ihnen] bittend zu, dass ihnen an dem folgenden Sabbat diese Worte* gesagt würden.

43 Nachdem die [Versammlung der] Synagoge aufgelöst war, folgten viele der Juden und der ehrfürchtigen Proselyten[1492] Paulus und Barnabas, welche zu ihnen redeten und ihnen Vertrauen einflößten, ‹ganz› bei der Gnade Gottes zu bleiben.

44 Am kommenden Sabbat war beinahe die ganze Stadt versammelt, das Wort Gottes zu hören. 45 Aber als die Juden die Mengen sahen, wurden sie von Eifersucht erfüllt und widersprachen mit heftigem Widerspruch und Lästerung dem von Paulus Gesagten.

46 Mit Freimütigkeit sagten Paulus und Barnabas: „Es war notwendig, euch zuerst das Wort Gottes zu sagen. Nachdem ihr es aber von euch stoßt und euch selbst des ewigen Lebens nicht würdig achtet – siehe – wir wenden uns zu denen von den Völkern, 47 denn so hat der Herr uns geboten:

‘Ich habe dich zum Licht gesetzt für die von den Völkern, damit du zur Rettung seiest bis an das Ende der Erde.’“ {Jes 49,6}

48 Als die von den Völkern es hörten, freuten sie sich und verherrlichten das Wort des Herrn. Und sie glaubten, so viele zum ewigen Leben °eingestellt waren[1493].

49 Und das Wort des Herrn wurde durch das ganze Landgebiet hindurchgetragen.

50 Aber die Juden hetzten die ehrfürchtigen und die vornehmen Frauen und die Ersten der Stadt auf und fachten eine Verfolgung an gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihren Grenzen. 51 Aber die schüttelten den Staub ihrer Füße gegen sie ab und gingen nach Ikonium. 52 Aber die Jünger wurden mit Freude und dem Heiligen Geist erfüllt.

 

14 In Ikonium geschah es, dass sie ebenfalls in die Synagoge der Juden gingen und derart redeten, dass eine große Anzahl sowohl der Juden als auch der Griechen glaubte. 2 Aber die im Unglauben ungehorsamen Juden erregten die Seelen derer von den Völkern gegen die Brüder und brachten sie zu einer bösen ‹Gesinnung› [gegen sie].

3 Sie hielten sich nun eine längere Zeit [dort] auf und redeten mit Freimütigkeit [im Vertrauen] auf den Herrn, der Zeugnis gab dem Wort seiner Gnade und gab, dass Zeichen und Wunder durch ihre Hände geschahen.

4 Aber die Menge der Stadt spaltete sich, und die einen hielten es mit den Juden, die anderen mit den Aposteln. 5 Als ein Andrang aufkam, sowohl von denen, die von den Völkern waren, als auch von den Juden zusammen mit ihren Obersten, sie zu misshandeln und zu steinigen, 6 flohen sie, als sie es merkten, nach Lystra und Derbe, Städten Lykaoniens, und in die Umgegend.

7 Und dort waren sie [am Werk], die gute Botschaft zu sagen.

8 Und ein Mann in Lystra saß [da], kraftlos in den Füßen, lahm gewesen von seiner Mutter Schoß an; er hatte noch nie gehen [können]. 9 Dieser hörte Paulus reden, der, als er ihn unverwandt anblickte und sah, dass er Glauben hatte, er könne gerettet[1494] werden, 10 mit großer, ‹lauter› Stimme sagte:

„Stell dich aufrecht hin auf deine Füße!“

Und er sprang herum und ging.

11 Als die Mengen sahen, was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre Stimme auf lykaonisch und sagten: „Die Götter sind Menschen gleich geworden und zu uns herniedergestiegen!“

12 Und sie nannten Barnabas Dios[1495] und Paulus Hermes[1496], da er es war, der das Wort führte. 13 Der Priester des Dios[tempels], der vor ihrer Stadt war, brachte Stiere und Kränze an die Toreingänge und wollte mit den [Menschen]mengen opfern. 14 Aber als die Apostel Barnabas und Paulus das hörten, zerrissen sie ihre Kleider, sprangen unter die Menge, riefen laut 15 und sagten:

„Männer, was tut ihr dieses? Auch wir sind Menschen mit gleichen Empfindungen wie ihr, und wir sagen euch die gute Botschaft, dass ihr euch von diesen nichtigen Dingen ‹abwendet und› umkehrt, hin zu dem lebenden Gott, der den Himmel und die Erde[1497] und das Meer und alles, was in ihnen ist, machte, 16 der während vergangener Geschlechter alle Völker ihre ‹eigenen› Wege gehen ließ. 17 Und doch ließ er sich selbst durchaus nicht unbezeugt: Er tat Gutes, gab euch Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten und erfüllte unsere Herzen mit Nahrung und Frohsinn.“

18 Und mit diesen Worten brachten sie mit Mühe die Mengen dazu, dass sie ihnen nicht opferten.

19 Es kamen aber aus Antiochien und Ikonium Juden herbei, und sie überredeten die Mengen. Und sie steinigten Paulus. Und sie schleppten ihn zur Stadt hinaus in der Meinung, er sei gestorben. 20 Als die Jünger ihn aber umringten, stand er auf und ging in die Stadt hinein.

Und am folgenden Tage zog er mit Barnabas aus nach Derbe.

 

21 Nachdem sie jener Stadt die gute Botschaft gesagt­ und eine beträchtliche Anzahl zu Jüngern gemacht hatten, kehrten sie wieder zurück nach Lystra und Ikonium und Antiochien, 22 festigten die Seelen der Jünger, riefen sie auf, im Glauben zu bleiben und ‹sprachen ihnen zu›: „Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Königreich Gottes eingehen.“

23 Nachdem sie ihnen in jeder Gemeinde Älteste °bestimmt[1498] hatten, wobei sie unter Fasten gebetet hatten, übergaben sie sie dem Herrn, an den sie geglaubt hatten.

24 Und sie durchzogen Pisidien und kamen nach Pamphylien. 25 Nachdem sie in Perge das Wort geredet hatten, zogen sie hinab nach Attaleia. 26 Und von dort fuhren sie zu Schiff ab nach Antiochien, von wo aus sie der Gnade Gottes übergeben worden waren zu dem Werk, das sie ausgeführt hatten.

 

27 Als sie angekommen waren und die Gemeinde versammelt hatten, berichteten sie, wie viel Gott mit ihnen getan und dass er denen von den Völkern die Tür des Glaubens aufgetan habe. 28 Dort hielten sie sich eine nicht geringe [Zeit] auf zusammen mit den Jüngern.

 

15 Und etliche kamen von Judäa herab und lehrten die Brüder: „Wenn ihr nicht beschnitten werdet nach der Sitte Moses, könnt ihr nicht gerettet werden.“

2 Als darauf Paulus und Barnabas in nicht geringe Aufregung und nicht geringes Disputieren mit ihnen gerieten, verordneten sie, dass Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen dieser Frage wegen nach Jerusalem zu den Aposteln und Ältesten hinaufgehen sollten. 3 So erhielten sie von der Gemeinde also das Geleit[1499] und durchzogen Phönizien und Samarien und erzählten von der Umkehr derer von den Völkern und machten allen Brüdern große Freude. 4 In Jerusalem eingetroffen, wurden sie von der Gemeinde und den Aposteln und den Ältesten in Empfang genommen. Und sie berichteten, wie vieles Gott mit ihnen getan hatte.

5 Aber es standen etliche von der Sonderrichtung der Pharisäer, die gläubig geworden waren, auf und sagten: „Man muss sie beschneiden und sie anweisen, das Gesetz Moses zu halten.“

6 Da kamen die Apostel und die Ältesten zusammen, um diese Sache zu untersuchen. 7 Als viel Disputieren aufkam, stand Petrus auf und ‹richtete sich› an sie und sagte:

„Männer, Brüder: Euch ist bekannt, dass von den ersten Tagen her Gott unter uns erwählte[1500], dass die von den Völkern das Wort der guten Botschaft durch meinen Mund hören und glauben sollten. 8 Und Gott, der Kenner der Herzen, legte für sie Zeugnis ab und gab ihnen den Heiligen Geist, so wie auch uns. 9 Und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen: Er reinigte ja ihre Herzen auf den Glauben hin. 10 Was versucht ihr also nun Gott, ein Joch auf den Nacken der Jünger zu legen, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten? 11 Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus gerettet zu werden, auf dieselbe Weise wie auch jene.“

12 Da schwieg die ganze Menge und hörte Barnabas und Paulus zu, die erzählten, welche Zeichen und Wunder Gott unter denen von den Völkern durch sie getan hatte.

13 Nachdem sie schwiegen, antwortete Jakobus und sagte: „Männer, Brüder: Hört mir zu. 14 Symeon erzählte, wie Gott zuerst ‹eingriff und› darauf sah, von den Völkern ein Volk auf seinen Namen[1501] zu nehmen. 15 Und hiermit stimmen die Worte der Propheten überein, so wie geschrieben ist:

16 ‘Nach diesem werde ich wiederkehren und das Zelt Davids, das gefallen ist, wieder bauen. Und seine Trümmer werde ich wieder bauen, und ich werde es wieder aufrichten, 17 auf dass die Übriggebliebenen der Menschen den Herrn ‹mit Fleiß› suchen und alle von den Völkern, sie, über die mein Name gerufen wird, sagt der Herr, der dieses alles tut.’ {Vgl. Am 9,11.12.}

18 Von Ewigkeit* her sind Gott alle seine Werke bekannt. 19 Darum ist es mein Urteil, denjenigen, die von den Völkern zu Gott umkehren, nicht Mühe zu machen, 20 sondern ihnen brieflich mitzuteilen, dass man sich enthalte von den Befleckungen durch die Götzen und von Unzucht[1502] und Ersticktem[1503] und Blut, 21 denn Mose hat von alten Geschlechtern her von Stadt zu Stadt die, die ihn verkünden, dadurch dass er an jedem Sabbat in den Synagogen gelesen wird.“

22 Dann gefiel es den Aposteln und den Ältesten zusammen mit der ganzen Versammlung, aus ihrer [Mitte] Männer zu erwählen und zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochien zu schicken: Judas, zusätzlich Barsabas[1504] genannt, und Silas, führende Männer unter den Brüdern, 23 nachdem sie Folgendes durch ihre Hand [Entsandte][1505] geschrieben hatten:

„Die Apostel und die Ältesten und die Brüder

An die Brüder von den Völkern in den Gegenden von Antiochien und Syrien und Kilikien:

Freut euch!*

24 Da wir hörten, dass etliche von uns ausgingen und euch mit Worten in Aufregung versetzten und eure Seelen aufwühlten und sagten, dass man beschnitten werden und das Gesetz halten müsse – die nicht von uns beauftragt waren –, 25 gefiel es uns, nachdem wir einmütig geworden waren, ausgewählte Männer zu euch hinzuschicken zusammen mit unseren Geliebten, Barnabas und Paulus, 26 Menschen, die ihre Seelen[1506] hingegeben haben für den Namen unseres Herrn, Jesu Christi. 27 Wir haben also Judas und Silas gesandt, die auch selbst mündlich dasselbe berichten werden; 28 denn es gefiel dem Heiligen Geist und uns, euch keine weitere Last aufzulegen außer diesen notwendigen Stücken: 29 dass man sich enthalte von dem den Götzen Geopferten und Blut und Ersticktem[1507] und Unzucht; wenn ihr euch davor in Acht nehmt, werdet ihr recht handeln. Lebt wohl!“

30 Als sie also entlassen waren, gingen sie nach Antiochien. Und sie versammelten die Menge und überreichten den Brief. 31 Als sie ihn gelesen hatten, freuten sie sich über den Trost. 32 Auch Judas und Silas – und die waren selbst Propheten – riefen mit vielen Worten die Brüder auf und festigten sie. 33 Nachdem sie [dort] einige Zeit zugebracht hatten, wurden sie von den Brüdern mit Frieden entlassen zu den Aposteln.

34 Aber Silas gefiel es, da zu bleiben.[1508]

 

35 Paulus und Barnabas hielten sich in Antiochien auf, lehrten und sagten die gute Botschaft, das Wort des Herrn, mit noch vielen anderen.

36 Nach einigen Tagen ‹wandte sich› Paulus an Barnabas und sagte:

„Wir sollten doch zurückkehren und nach unseren Brüdern schauen in allen Städten, in denen wir die Botschaft, das Wort des Herrn, verbreitet haben, [und sehen], wie es ihnen geht.“

37 Und Barnabas riet dazu, Johannes, genannt Markus, mitzunehmen. 38 Aber Paulus achtete es für angemessen, den, der sich ab Pamphylien von ihnen entfernt hatte und nicht zusammen mit ihnen ans Werk gegangen war, nicht mitzunehmen.

39 Es entstand also eine scharfe Gereiztheit, sodass sie sich voneinander trennten, worauf Barnabas Markus zu sich nahm und zu Schiff nach Zypern fuhr.

40 Aber Paulus wählte sich Silas und zog aus, von den Brüdern der Gnade Gottes übergeben. 41 Er durchzog Syrien und Kilikien und festigte die Gemeinden.

 

16 Und er kam nach Derbe und Lystra. Und – siehe – dort war ein Jünger namens Timotheus (Sohn einer gewissen jüdischen, gläubigen Frau, aber eines griechischen Vaters), 2 der ein gutes Zeugnis hatte von den Brüdern in Lystra und Ikonium. 3 Paulus wollte, dass dieser zusammen mit ihm auszöge. Und er nahm und beschnitt ihn wegen der Juden, die in jenen Orten waren, denn sie kannten alle seinen Vater, ‹wussten›, dass er ein Grieche war.

4 Als sie die Städte durchzogen, übergaben sie ihnen die von den Aposteln und den Ältesten in Jerusalem beschlossenen Verordnungen zur Beachtung ‹und Befolgung›.

5 Die Gemeinden wurden also im Glauben gefestigt und nahmen täglich an Zahl reichlich zu.

 

 

6 Nachdem ihnen von dem Heiligen Geist gewehrt wurde, das Wort in Asien zu reden, durchzogen sie das phrygische und das galatische Landgebiet[1509]. 7 Als sie gegen Mysien hin kamen, versuchten sie[1510], nach Bithynien zu reisen, und der Geist ließ es ihnen nicht zu. 8 Da zogen sie an Mysien vorbei und kamen hinab nach Troas.

9 Und in der Nacht erschien dem Paulus ein Gesicht. Ein gewisser Mann, der von Makedonien war, stand da, rief ihm zu und sagte: „Komm herüber nach Makedonien und hilf uns!“

10 Als er das Gesicht gesehen hatte, suchten wir sogleich, nach Makedonien auszuziehen, denn wir schlossen[1511], dass der Herr uns hingerufen habe, ihnen die gute Botschaft zu sagen.

11 Wir fuhren also von Troas aus und kamen in gerader Fahrt nach Samothrake und am folgenden Tag nach Neapolis, 12 von dort weiter nach Philippi, welches die erste[1512] Stadt jenes Teiles von Makedonien ist, eine Kolonie[1513].

 

In dieser Stadt hielten wir uns etliche Tage auf. 13 Am Sabbattag[1514] gingen wir vor die Stadt hinaus an einen Fluss, wo es Brauch war, Gebet zu verrichten[1515]. Wir setzten uns nieder und redeten zu den Frauen, die zusammengekommen waren. 14 Und eine gewisse Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, die Gott in Ehrfurcht hielt, hörte zu. Ihr tat der Herr das Herz ‹ganz› auf, sodass sie achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde.

15 Als sie getauft worden war und ihr Haus, redete sie uns zu und sagte: „Wenn ihr geurteilt habt, dass ich dem Herrn treu sei, kommt herein in mein Haus und bleibt.“

Und sie drang auf uns ein.

16 Aber es geschah, als wir zum Gebet hingingen, dass ein gewisses Sklavenmädchen, das einen Wahrsagegeist[1516] hatte, uns begegnete, welches ihren Herren mit Wahrsagen großen Gewinn verschaffte.

17 Sie folgte Paulus und uns nach und rief laut: „Diese Menschen sind leibeigene Knechte des höchsten Gottes, welche hier ‹die› Botschaft von einem Heilsweg verbreiten.“

18 Dieses tat sie während vieler Tage.

Aber Paulus, dem das Not machte, wandte sich um zu dem Geist und sagte: „Im Namen Jesu Christi weise ich dich an, von ihr auszufahren!“

Und zur selben Stunde fuhr er aus.

19 Aber als ihre Herren sahen, dass die Hoffnung auf ihren Gewinn ausgefahren war, nahmen sie Paulus und Silas mit, schleppten sie auf den Marktplatz vor die Obersten 20 und führten sie den Stadtrichtern zu mit den Worten: „Diese Menschen, die Juden sind, verwirren unsere Stadt 21 und verbreiten eine Botschaft von Gebräuchen, die anzunehmen oder auszuüben uns nicht gestattet ist, da wir Römer sind.“

22 Und zusammen trat die Menge gegen sie auf. Und die Stadtrichter rissen ihnen die Kleider ab und gaben Befehl, sie mit Ruten[1517] zu schlagen. 23 Nachdem sie ihnen viele Streiche verabreicht hatten, warfen sie sie ins Gefängnis und wiesen den Gefängniswärter an, sie sicher zu verwahren, 24 der sie, nachdem er solche Anweisung erhalten hatte, ins innere Gefängnis warf und ihre Füße in den Holzblock schloss.

25 Aber gegen Mitternacht beteten Paulus und Silas und lobsangen Gott. Die Gefangenen hörten ihnen zu[1518]. 26 Plötzlich entstand ein schweres Beben, sodass die Grundfesten des Gefängnisgebäudes erbebten. Auf der Stelle öffneten sich alle Türen, und die Fesseln aller lösten sich. 27 Der Gefängniswärter wurde aus dem Schlaf geweckt, und als er die Türen des Gefängnisses geöffnet sah, zog er – in der Meinung, die Gefangenen seien entflohen – das Schwert und war im Begriff, sich selbst umzubringen.

28 Aber Paulus rief mit großer, ‹lauter› Stimme und sagte:

„Tu dir selbst kein Leid[1519] an, denn wir sind alle hier!“

29 Er forderte Lichter und sprang hinein und, zitternd geworden, fiel er vor Paulus und Silas nieder.

30 Und er führte sie heraus und sagte: „Herren, was muss ich tun, damit ich gerettet werde?“

31 Sie sagten: „Glaube an[1520] den Herrn Jesus Christus, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus!“

32 Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen denen in seinem Haus. 33 Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht zu sich und wusch ihnen die Hiebwunden ab. Und er und alle die Seinen wurden auf der Stelle getauft. 34 Nachdem er sie hinauf in sein Haus geführt hatte, deckte er den Tisch. Und er frohlockte mit dem ganzen Hause, gläubig geworden an Gott.

35 Als es Tag geworden war, sandten die Stadtrichter die Gerichtsdiener[1521]:

„Lass jene Menschen frei“, sagten sie.

36 Der Gefängniswärter berichtete diese Worte dem Paulus: „Die Stadtrichter haben [die Anweisung] gesandt, dass ihr freigelassen werden sollt. Geht also nun hinaus und zieht hin in Frieden.“

37 Aber Paulus sagte zu ihnen: „Nachdem sie uns öffentlich, ohne eine [gerichtliche] Verurteilung, geschlagen hatten, [uns] Männer*, die Römer sind, warfen sie uns ins Gefängnis, und nun tun sie uns heimlich hinaus? Keineswegs! – sondern sie sollen selbst kommen und uns hinausführen.“

38 Die Gerichtsdiener berichteten diese Dinge[1522] den Stadtrichtern. Und sie fürchteten sich, als sie hörten, dass sie Römer waren. 39 Und sie kamen und redeten ihnen zu. Und sie führten sie hinaus und ersuchten sie, aus der Stadt zu gehen. 40 Sie gingen aus dem Gefängnis und gingen zur Lydia. Und sie sahen die Brüder, redeten ihnen zu und zogen fort.

 

17 Sie reisten durch Amphipolis und Apollonien und kamen nach Thessalonich, wo die Synagoge der Juden war. 2 Nach seiner Gewohnheit ging Paulus hinein zu ihnen.

Und über drei Sabbate hin sprach er zu ihnen von den Schriften her, 3 eröffnend und darlegend: „Es musste der Gesalbte leiden und auferstehen von den Toten“, und: „Dieser ist der Gesalbte, Jesus; der ist die Botschaft, die ich euch unterbreite.“

4 Und etliche von ihnen wurden überzeugt und gesellten sich zu Paulus und Silas, auch von den ehrfürchtigen Griechen eine große Menge und von den ersten Frauen nicht wenige.

5 Aber die im Unglauben ungehorsamen Juden waren eifersüchtig und nahmen etliche böse Männer von den ‹auf den öffentlichen Marktplätzen herumstehenden› Müßigen zu sich, erregten einen Volksauflauf und brachten ‹nach und nach› die Stadt in Aufruhr. Und sie traten vor das Haus Jasons und suchten sie, um sie unter das ‹versammelte› Volk zu führen. 6 Als sie sie aber nicht fanden, schleppten sie Jason und etliche Brüder vor die Stadtobersten[1523].

„Die, die das Weltreich aufgewiegelt haben“, riefen sie, „diese sind jetzt auch hier anwesend; 7 die hat Jason ins [Haus] aufgenommen. Und diese alle handeln den Verordnungen des Kaisers zuwider, sagen, ein anderer sei König, Jesus!“

8 Sie versetzten die Volksmenge und die Stadtobersten in Aufregung, als die dieses hörten. 9 Und nachdem sie von Jason und den übrigen ‹eine hinreichende› Bürgschaft[1524] genommen hatten, entließen sie sie.

10 Sogleich [brachten] die Brüder in der Nacht beide, Paulus und Silas, aus [der Stadt und] schickten sie nach Beröa, welche, als sie angekommen waren, sich zur Synagoge der Juden begaben. 11 Diese waren von edlerer Art als die in Thessalonich: Sie nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf und untersuchten täglich die Schriften, ob es sich so verhielte. 12 Es glaubten also viele von ihnen, auch von den vornehmen griechischen Frauen und von Männern nicht wenige[1525].

13 Aber als die Juden von Thessalonich erfuhren, dass von Paulus auch in Beröa die Botschaft, das Wort Gottes, verbreitet wurde, kamen sie und versetzten auch dort die Mengen in Unruhe. 14 Dann sandten die Brüder Paulus sogleich weg, dass er bis zum Meer zöge. Aber Silas und Timotheus verblieben beide dort. 15 Die, die Paulus begleiteten, brachten ihn bis nach Athen, und nachdem sie einen Befehl an Silas und Timotheus erhalten hatten, schnellstens zu ihm zu kommen, reisten sie ab.

 

16 Während Paulus in Athen auf sie wartete, wurde sein Geist in ihm gereizt, als er sah, wie die Stadt von Götzen geradezu bedeckt[1526] war. 17 Er sprach also in der Synagoge zu den Juden und den Ehrfürchtigen und auf dem Marktplatz jeden Tag, sich an solche richtend, die an ihn gerieten. 18 Etliche der Philosophen [von der Schule] der Epikureer und der Stoiker trafen mit ihm zusammen.

Und etliche sagten: „Was mag dieser Schwätzer[1527] sagen wollen?“, etliche: „Er scheint ein Verkünder fremder Gottheiten zu sein“, weil er ihnen mit Jesus und der Auferstehung die gute Botschaft sagte. 19 Und sie nahmen ihn mit und führten ihn auf den Areshügel[1528].

„Können wir erfahren“, sagten sie, „was diese neue Lehre ist, von der du sprichst? 20 – denn du bringst gewisse fremde Dinge an unsere Ohren. Wir wollen also erfahren, was dieses wohl bedeuten mag.“

21 Aber alle Athener und die sich [dort] aufhaltenden Fremden vertrieben ihre Zeit mit nichts anderem, als etwas Neueres zu reden und zu hören.

22 Paulus stellte sich hin inmitten des Areshügels und sprach:

„Männer, Athener! Nach allen [Seiten hin] sehe ich, wie sehr ihr Gottheiten verehrt, mehr [als andere][1529], 23 denn als ich durchzog und die Gegenstände eurer Verehrung anschaute, fand ich auch einen Altar mit der Inschrift: ‘Einem unbekannten Gott’. Der also, dem ihr, ohne ihn zu kennen, gute Verehrung erweist, der ist die Botschaft, die ich euch unterbreite.

24 Der Gott, der die Welt machte und alles, was darin ist, dieser, [der] Herr von Himmel und Erde ist, wohnt nicht in von Händen gemachten Heiligtümern, 25 noch wird er von Menschenhänden bedient, als bedürfe er etwas, er, der allen nach allen [Seiten hin] Leben und Odem gibt. 26 Auch machte er aus einem Blut jedes Volk der Menschen, dass sie über die ganze Fläche der Erde hin wohnen. Dabei hatte er Zeiten und Abgrenzungen ihres Wohnens angeordnet, die zuvor festgesetzt worden waren, 27 damit sie den Herrn suchten, ob sie dann wohl nach ihm tasteten und ihn fänden. Und er ist sogar da, nicht fern von einem jeden von uns, 28 denn in ihm leben wir und bewegen wir uns und sind wir[1530], wie auch einige der Dichter unter euch gesagt haben, denn wir sind auch sein Geschlecht.[1531] 29 Da wir also als Geschlecht Gottes bestehen, sollten wir nicht meinen, das Göttliche[1532] wäre Gold oder Silber oder Stein ähnlich – einem Gebilde der Kunstfertigkeit und Erwägung eines Menschen.

30 Nachdem also Gott über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen hat, weist er zu dieser Zeit alle Menschen überall an, Buße zu tun[1533], 31 weil er einen Tag festsetzte, an dem er sich anschickt, das Weltreich zu richten in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er bestimmte, und er erbrachte allen eine Beglaubigung[1534] dadurch, dass er ihn zur Auferstehung von den Toten brachte.“

32 Aber als sie von einer Auferstehung der Toten hörten, spotteten die einen.

Aber die anderen sagten: „Wir wollen dich darüber nochmals hören.“

33 Und so ging Paulus aus ihrer Mitte weg. 34 Aber einige Männer schlossen sich ihm an und glaubten, unter ihnen auch Dionysius, der Areopagit[1535], und eine Frau namens Damaris und andere zusammen mit ihnen.

 

18 Nach diesem verließ Paulus Athen und ging nach Korinth. 2 Und er traf einen Juden namens Aquila, der aus Pontus stammte und kürzlich mit seiner Frau Priskilla aus Italien gekommen war, weil Klaudius allen Juden angeordnet[1536] hatte, Rom zu verlassen. Er kam zu ihnen, 3 und weil er des gleichen Handwerks war, blieb er bei ihnen und arbeitete, denn sie waren von Handwerk Zeltmacher.

4 Jeden Sabbat sprach er in der Synagoge und überzeugte beide, Juden und Griechen. 5 Als beide, Silas und Timotheus, von Makedonien herabkamen, wurde Paulus vom Geist[1537] gedrängt[1538]: Mit Ernst bezeugte er den Juden Jesus, den Gesalbten[1539]. 6 Als sie sich aber dagegen auflehnten und lästerten, schüttelte er seine Kleider aus und sagte zu ihnen:

„Euer Blut auf euer Haupt! Ich bin rein. Von nun an werde ich hingehen zu denen von den Völkern.“

7 Und er zog aus von dort und ging in das Haus von einem namens Justus, der Gott in Ehrfurcht hielt, dessen Haus an die Synagoge stieß. 8 Aber Krispus, der Synagogenvorsteher, glaubte an den Herrn zusammen mit seinem ganzen Hause, und viele der Korinther, als sie [die Botschaft] hörten, glaubten und wurden getauft.

9 Aber der Herr sagte zu Paulus bei Nacht in einem Gesicht: „Fürchte dich nicht, sondern rede ‹weiterhin› und schweige nicht, 10 weil ich mit dir bin, und niemand wird [Hand] an dich legen, dir zu schaden, weil ich viel Volk in dieser Stadt habe.“

11 Und er war [da] ein Jahr und sechs Monate sesshaft und lehrte unter ihnen das Wort Gottes.

 

12 Aber als Gallio Prokonsul von Achaia war[1540], erhoben sich die Juden mit Einmütigkeit gegen Paulus und brachten ihn vor den Richterstuhl.

13 Sie sagten: „Dieser überredet die Menschen, dem Gesetz zuwider Gott zu verehren!“

14 Aber als Paulus sich anschickte den Mund aufzutun, sagte Gallio zu den Juden: „Wenn es also tatsächlich eine etwaige Ungerechtigkeit oder ein böses Verbrechen gewesen wäre, o Juden, hätte ich euch vernünftigerweise angenommen. 15 Ist es aber eine Frage über ein Wort[1541] und [über] Namen und Gesetz unter euch, werdet ihr selbst zusehen [müssen], denn ich habe nicht die Absicht, Richter dieser Dinge zu sein.“

16 Und er wies sie fort vom Richterstuhl. 17 Aber alle Griechen nahmen Sosthenes, den Synagogenvorsteher, mit sich und schlugen ihn vor dem Richterstuhl. Und Gallio kümmerte sich um keinen dieser ‹Vorgänge›.

 

18 Nachdem Paulus noch viele Tage dageblieben war, nahm er Abschied[1542] von den Brüdern und fuhr, nachdem er sich in Kenchreä das Haupt geschoren hatte (denn er hatte ein Gelübde gehabt), zu Schiff in Richtung Syrien. Und zusammen mit ihm [fuhren] Priskilla und Aquila. 19 Er gelangte nach Ephesus und ließ jene dort zurück. Er selbst ging in die Synagoge und sprach zu den Juden. 20 Aber als sie ihn ersuchten, auf längere Zeit bei ihnen zu bleiben, sagte er nicht zu, 21 sondern nahm Abschied von ihnen:

„Ich muss auf alle Fälle das kommende Fest zu Jerusalem halten. Ich werde aber wieder zu euch zurückkehren, so Gott will“, sagte er und fuhr aus von Ephesus.

22 Und nachdem er zu Cäsarea gelandet und hinaufgezogen war[1543] und die Gemeinde gegrüßt hatte, zog er hinab nach Antiochien.

23 Und als er eine gewisse Zeit dort zugebracht hatte, zog er aus[1544] und durchzog nacheinander das galatische und phrygische Landgebiet[1545] und festigte alle Jünger.

 

24 Es kam nach Ephesus ein gewisser Jude namens Apollos, ein Alexandrier von Geburt, ein gelehrter ‹und wortgewandter› Mann; er war ein Kräftiger in den Schriften. 25 Dieser war unterwiesen im Weg des Herrn. Und glühend im Geist redete und lehrte er genau[1546] die ‹Dinge› über den Herrn; bekannt war ihm dabei nur die Taufe des Johannes. 26 Dieser fing an, mit Freimütigkeit zu reden in der Synagoge. Nachdem Aquila und Priskilla ihn gehört hatten, nahmen sie ihn zu sich und setzten ihm den Weg Gottes mit größerer Genauigkeit auseinander.

27 Als er beabsichtigte, nach Achaia durchzuziehen, schrieben die Brüder den Jüngern und machten Mut, ihn in Empfang zu nehmen; der war, als er hinkam, denen, die geglaubt hatten, °durch die Gnade° vielfache Hilfe[1547], 28 denn mit anhaltender Nachdrücklichkeit widerlegte er gänzlich die Juden öffentlich und zeigte durch die Schriften auf, dass der Gesalbte[1548] Jesus sei.

 

19 Es geschah, während Apollos in Korinth war, dass Paulus, nachdem er die oberen [Land]teile durchzogen hatte, nach Ephesus kam.

Und er fand etliche Jünger 2 und ‹wandte sich› an sie und sagte: „Empfingt ihr den[1549] Heiligen Geist, °als ihr glaubtet?“

Sie sagten zu ihm: „Wir haben nicht einmal gehört, ob der Heilige Geist °[da] sei.“

3 Er sagte zu ihnen: „Worauf wurdet ihr denn getauft?“

Sie sagten: „Auf die Taufe des Johannes.“

4 Paulus sagte: „Johannes taufte mit einer Taufe der Buße* und sprach zum Volk, dass[1550] man an den glauben solle, der nach ihm käme, das heißt, an den Gesalbten, Jesus.“

5 Als sie das gehört hatten, wurden sie auf den Namen des Herrn Jesus getauft. 6 Und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen[1551] und weissagten. 7 Es waren insgesamt etwa zwölf Männer.

 

8 Und er ging in die Synagoge und redete mit Freimütigkeit: Drei Monate lang sprach er und [redete] überzeugend von den Dingen, die das Königreich Gottes betrafen. 9 Aber als etliche sich verhärteten[1552] und im Unglauben ungehorsam waren und vor der Menge schlecht von dem Wege redeten, entfernte er sich von ihnen, sonderte die Jünger ab und sprach in der Schule eines gewissen Tyrannus. 10 Dieses geschah zwei Jahre lang[1553], sodass alle, die in Asien wohnten, das Wort des Herrn Jesus hörten, Juden und auch Griechen. 11 Auch wirkte Gott ungewöhnliche Krafttaten durch die Hände des Paulus, 12 sodass sogar Schweißtücher oder Schürzen von seiner Haut weg auf die Kranken gebracht wurden. Und die Krankheiten verließen sie. Auch fuhren die bösen Geister aus von ihnen.

 

13 Aber es unternahmen etliche von den umherziehenden jüdischen Beschwörern[1554], auf die, die böse Geister hatten, den Namen des Herrn Jesus zu nennen:

„Wir beschwören euch“, sagten sie, „bei dem Jesus, den Paulus verkündet!“

14 (Es waren gewisse [Männer], sieben Söhne Skevas, eines Juden, eines Hohen Priesters[1555], die dieses taten.)

15 Aber der böse Geist antwortete und sagte: „Jesus kenne ich, und Paulus ist mir bekannt, aber wer seid ihr?“ 16 Und der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie los und überwältigte sie und war stark gegen sie, sodass sie unbekleidet und verwundet aus jenem Haus flohen.

17 Dieses wurde allen bekannt, die Ephesus bewohnten, Juden und auch Griechen; und es fiel Furcht auf sie alle, und der Name des Herrn Jesus wurde groß gemacht. 18 Und von denen, die glaubten, kamen[1556] viele und bekannten und berichteten ihre Taten. 19 Viele von denen, die vorwitzige ‹und fragwürdige Zauber›künste getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen. Und man rechnete ihren Wert zusammen und kam auf fünfzigtausend Silberdrachmen.

 

20 So wuchs das Wort des Herrn mit Macht und wurde stark.

 

 

21 Als dieses erfüllt war, nahm sich Paulus im Geist vor, nach einer Reise durch Makedonien und Achaia nach Jerusalem zu gehen und sagte: „Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen.“

22 Nachdem er zwei von denen, die ihm dienten, Timotheus und Erastus, nach Makedonien gesandt hatte, hielt er sich eine Zeitlang in[1557] Asien auf.

 

23 Aber es entstand um jene Zeit eine nicht geringe Unruhe um den Weg, 24 denn einer namens Demetrius, ein Silberschmied, der silberne Artemisheiligtümer machte, verschaffte den Kunstwerkern nicht geringen Erwerb; 25 die versammelte er und die mit Derartigem beschäftigten Arbeiter und sagte:

„Männer, es ist euch bekannt, dass von diesem Erwerb unser Wohlstand kommt, 26 und ihr beobachtet und hört, dass dieser Paulus nicht allein von Ephesus, sondern von fast ganz Asien eine große Menge überredete und abwandte: Er sagt, die sind keine Götter, die durch [Menschen]hände entstehen. 27 Aber es besteht nicht nur die Gefahr für uns, dass dieser Geschäftszweig in Verruf kommt, sondern auch, dass die Tempelstätte der großen Göttin Artemis[1558] für nichts gerechnet wird. Auch ihre Majestät ist dabei, gestürzt zu werden, [und sie ist] die, die ganz Asien und das Weltreich verehrt!“

28 Als sie das gehört hatten, wurden sie voll Wut; sie schrien und sagten: „Groß [ist] die Artemis der Epheser!“

29 Und die ganze Stadt wurde voll Verwirrung. Sie packten die Makedonier Gaius und Aristarchus, Reisegefährten des Paulus, und stürmten wie ein Mann in das Theater. 30 Als Paulus beabsichtigte, [dort] zum ‹versammelten› Volk hineinzugehen, ließen die Jünger ihn nicht. 31 Auch einige der Asiarchen[1559], die seine Freunde waren, schickten zu ihm hin und riefen ihn bittend auf, sich nicht in das Theater zu begeben.

32 Die einen also schrien dies, die anderen das, denn die Versammlung war in Verwirrung, und die Mehrzahl wusste nicht, aus welchem Grunde man zusammengekommen war. 33 Da zog man aus der Menge Alexander hervor, den die Juden vorschoben. Alexander winkte mit der Hand und wollte sich vor dem ‹versammelten› Volk verteidigen. 34 Aber als sie erkannt hatten, dass er ein Jude war, entstand von allen eine Stimme, und sie schrien etwa zwei Stunden lang: „Groß [ist] die Artemis der Epheser!“

35 Aber der [Stadt]schreiber beruhigte die Menge, und er spricht: „Männer, Epheser! Welcher Mensch ist denn, der nicht die Stadt der Epheser kennen würde als Tempelpflegerin der großen Göttin Artemis und ihres von Zeus[1560] gefallenen [Bildes[1561]]? 36 Da diese Dinge also unbestreitbar sind, ist es notwendig für euch, beruhigt zu sein und nichts Überstürztes zu tun, 37 denn ihr führtet diese Männer [her], die weder Tempelräuber sind noch Lästerer eurer Göttin. 38 Wenn also Demetrius und die Kunstwerker, die mit ihm zusammen sind, gegen jemanden eine Sache haben: Es werden Gerichtsversammlungen gehalten, und es gibt Statthalter[1562]; sie sollen Klage gegeneinander einreichen. 39 Wenn es aber etwa andere Dinge sind, über die ihr Gesuche habt, in der gesetzesgemäßen Versammlung wird es erledigt werden; 40 denn auch laufen wir Gefahr, bezüglich des heutigen ‹Tages› des Aufruhrs angeklagt zu werden, da kein einziger Grund vorliegt, mit dem wir diesen Zusammenlauf werden verantworten können.“

Und nachdem er dieses gesagt hatte, entließ er die Versammlung.

 

20 Nachdem der Aufruhr sich gelegt hatte, rief Paulus die Jünger zu sich, nahm Abschied von ihnen[1563] und zog aus, um nach Makedonien zu reisen. 2 Nachdem er jene [Land]teile durchzogen und sie mit vielem Wort aufgerufen hatte[1564], kam er nach Griechenland[1565]. 3 Als er [hier] drei Monate tätig gewesen war, kam er zu dem Entschluss, durch Makedonien zurückzukehren, da die Juden einen Anschlag auf ihn unternahmen, als er im Begriff war, nach Syrien hinauszufahren. 4 Es begleiteten ihn bis nach Asien Sopater, ein Beröer, von den Thessalonichern Aristarchus und Sekundus, auch Gajus, ein Derbier[1566], und Timotheus und die Asiaten Tychikus und Trophimus. 5 Diese gingen voraus und warteten auf uns in Troas. 6 Wir aber fuhren nach den Tagen der ungesäuerten [Brote] zu Schiff von Philippi ab und kamen in fünf Tagen hin zu ihnen nach Troas, wo wir sieben Tage verbrachten.

 

7 Am ersten [Tag] der Woche[1567], als die Jünger[1568] zusammengekommen waren, Brot zu brechen[1569], sprach Paulus zu ihnen, in der Absicht, am folgenden Tag abzureisen. Und er dehnte die Rede aus bis Mitternacht.

8 Es waren zahlreiche Fackeln in dem Obersaal, wo wir zusammengekommen waren. 9 Im Fenster[1570] saß ein gewisser Jugendlicher namens Eutychus, [der] ‹allmählich› in einen tiefen Schlaf sank; und, während Paulus die Ansprache[1571] in die Länge zog, wurde er vom Schlaf überwältigt und fiel von der dritten Bauebene[1572] hinab und wurde tot aufgehoben. 10 Aber Paulus ging hinab, warf sich über ihn und umfasste ihn.

Dann sagte er: „Seid nicht in Aufregung![1573] Seine Seele[1574] ist in ihm.“

11 Er ging hinauf und brach [das] Brot[1575], und nachdem er gegessen hatte, war er noch lange im Gespräch, bis Tagesanbruch, und so[1576] reiste er ab.

12 Den Knaben brachten sie lebend und waren nicht wenig getröstet.

 

13 Wir gingen voraus auf das Schiff und fuhren hinaus nach Assos; von dort an wollten wir Paulus wieder aufnehmen, denn so hatte er es angeordnet, da er vorhatte, zu Fuß zu gehen. 14 Als er zu Assos mit uns zusammentraf, nahmen wir ihn auf; und wir kamen nach Mitylene. 15 Von dort zu Schiff abgefahren gelangten wir am [Tag] darauf Chios gegenüber an. Am folgenden landeten wir zu Samos, und nachdem wir in Trogyllium geblieben waren, kamen wir am nächsten [Tag] nach Milet; 16 denn Paulus hatte entschieden, an Ephesus vorbeizufahren, damit er nicht in Asien Zeit verbringen müsste, denn er eilte, um, wenn es ihm möglich wäre, zum Tag der Pfingsten Jerusalem zu erreichen.

 

17 Von Milet schickte er nach Ephesus und ließ die Ältesten der Gemeinde herüberrufen. 18 Als sie zu ihm gekommen waren, sagte er zu ihnen:

„Es ist euch bekannt, wie ich mich vom ersten Tag an, als ich Asien betrat, die ganze Zeit unter euch verhielt, 19 dass ich dem Herrn ‹als ein leibeigener Knecht› diente mit aller Demut und vielen Tränen und Prüfungen, die mir durch die Nachstellungen der Juden widerfuhren, 20 wie ich nichts von dem, was nützlich war, zurückhielt, sodass ich es euch nicht berichtet und es euch nicht gelehrt hätte öffentlich und von Haus zu Haus, 21 wobei ich sowohl Juden als auch Griechen mit Ernst bezeugte die Buße* zu Gott hin und den Glauben an unseren Herrn, Jesus Christus.

22 Und nun – siehe – gebunden im Geist ziehe ich nach Jerusalem, ohne zu wissen, was mir dort begegnen wird, 23 außer dass der Heilige Geist von Stadt zu Stadt mit Ernst bezeugt und sagt, dass Fesseln und Bedrängnisse meiner warten. 24 Jedoch nichts [von diesen Dingen] ziehe ich in Betracht[1577], noch halte ich meine Seele[1578] als für mich teuer, wenn es gilt, meinen Lauf mit Freude zu vollenden und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfing, mit Ernst zu bezeugen die gute Botschaft der Gnade Gottes.

25 Und nun – siehe – ich weiß, dass ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle, bei denen ich umherzog und das Königreich Gottes verkündete. 26 Darum bezeuge ich euch am heutigen Tage, dass ich rein bin vom Blut aller, 27 denn ich hielt nicht zurück, sodass ich euch nicht den ganzen Ratschluss Gottes berichtet hätte.

28 Gebt also ‹stets› acht auf euch selbst und auf die ganze kleine Herde, in der der Heilige Geist euch zu Aufsehern setzte, um Hirten zu sein für die Gemeinde Gottes, die er sich durch das Blut [seines] Eigenen[1579] erwarb, 29 denn dieses weiß ich, dass nach meinem Weggehen schlimme Wölfe zu euch hineinkommen werden und die kleine Herde nicht schonen werden. 30 Auch aus euch selbst[1580] werden Männer aufstehen, die [Dinge], die verkehrt worden sind, [1581] reden werden, um die Jünger wegzuziehen hinter sich her. 31 Darum seid wachsam und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht abließ, jeden Einzelnen unter Tränen zu ermahnen.

32 Und nun, Brüder, übergebe ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das Kraft hat, euch aufzubauen und ein Erbe zu geben unter allen Geheiligten. 33 Silber oder Gold oder Kleidung begehrte ich von niemandem. 34 Euch ist selbst bekannt, dass diese Hände für meine Bedürfnisse und für meine Gefährten dienstbar waren. 35 Mit allem zeigte ich euch im Beispiel, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen[1582] und an die Worte des Herrn Jesus denken sollte – dass er sagte:

‘Ein Seliges ist es zu geben, – mehr als zu nehmen[1583].’“

36 Und nachdem er dieses gesagt hatte, beugte er die Knie zusammen mit ihnen allen und betete.

37 Da entstand viel Weinen bei allen, und sie fielen Paulus um den Hals und küssten ihn herzlich, 38 schmerzlich bewegt, am meisten über das Wort, das er gesagt hatte, sie sollten ‹künftig› sein Angesicht nicht mehr zu Gesicht bekommen.

Und sie geleiteten ihn zum Schiff.

 

21 Nachdem wir uns von ihnen losgerissen hatten und hinausgefahren waren, hielten wir geraden Kurs. Und es geschah, dass wir nach Kos kamen, am nächsten ‹Tag› nach Rhodos und von dort nach Patara. 2 Und als wir ein Schiff fanden, das nach Phönikien übersetzte, bestiegen wir es und fuhren aus. 3 Nachdem wir Zypern gesichtet und es links zurückgelassen hatten, fuhren wir Richtung Syrien und kamen nach Tyrus, denn dorthin war das Schiff zum Abladen der Fracht ‹unterwegs›.

4 Und als wir die Jünger gefunden hatten, verblieben wir dort sieben Tage. Diese sagten – durch den Geist[1584] – zu Paulus, er solle nicht hinauf nach Jerusalem gehen. 5 Als es geschah, dass wir diese Tage vollendet hatten, brachen wir auf und zogen fort, wobei sie uns alle mit Frauen und Kindern bis vor die Stadt hinaus geleiteten. Und wir knieten am Meeresstrand nieder und beteten. 6 Und als wir uns voneinander verabschiedet hatten, stiegen wir in das Schiff. Jene kehrten zurück in das Ihrige[1585].

7 Wir setzten die Schiffsreise von Tyrus fort[1586] und gelangten nach Ptolemais. Und nachdem wir die Brüder begrüßt hatten, blieben wir einen Tag bei ihnen. 8 Am folgenden Tag zogen die, die um Paulus waren, aus und kamen nach Cäsarea.

Und wir gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm. 9 Dieser hatte vier Töchter, Jungfrauen, die weissagten. 10 Als wir dort viele Tage verblieben waren, kam ein gewisser Prophet namens Agabus herab von Judäa. 11 Und er kam zu uns und nahm den Gürtel des Paulus und band seine Füße und Hände und sagte:

„Das hier spricht der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und ihn in die Hände derer, die von den Völkern sind,[1587] ausliefern.“

12 Als wir dieses gehört hatten, riefen wir und auch die Einheimischen ihn bittend[1588] auf, er möchte nicht hinaufgehen nach Jerusalem.

13 Aber Paulus antwortete: „Was macht ihr, dass ihr weint und mir das Herz zermürbt? – denn für den Namen des Herrn Jesus bin ich bereit, nicht allein gebunden zu werden, sondern auch zu sterben zu Jerusalem.“

14 Da er sich nicht überreden ließ, wurden wir still und sagten: „Der Wille des Herrn geschehe.“

 

15 Nach diesen Tagen machten wir uns reisefertig und zogen hinauf nach Jerusalem. 16 Es gingen auch einige von den Jüngern von Cäsarea mit uns; und sie führten uns zu einem gewissen Mnason, einem Zyprier und alten Jünger, bei dem wir zu Gast sein sollten.

17 Als wir nach Jerusalem gekommen waren, nahmen uns die Brüder freudig[1589] in Empfang.

18 Am folgenden Tag ging Paulus mit uns zu Jakobus. Auch alle Ältesten stellten sich ein. 19 Und nachdem er sie gegrüßt hatte, erzählte er eines nach dem anderen, was Gott unter denen von den Völkern durch seinen Dienst getan hatte. 20 Als sie es hörten, verherrlichten sie den Herrn.

Und sie sagten zu ihm: „Du beobachtest, Bruder, wie viele Zehntausende der Juden es sind, die geglaubt haben; und alle sind Eiferer für das Gesetz. 21 Sie wurden aber über dich unterrichtet, du würdest alle Juden unter den Völkern Abfall von Mose lehren [und] sagen, sie sollten ihre Kinder nicht beschneiden noch nach den Gebräuchen wandeln. 22 Was ist’s also? Jedenfalls muss eine Menge zusammenkommen[1590], denn sie werden hören, dass du gekommen bist.

23 Tu also dieses, was wir dir sagen: Es sind vier Männer bei uns, die ein Gelübde auf sich haben. 24 Diese nimm zu dir und reinige[1591] dich zusammen mit ihnen und übernimm die Ausgaben für sie, damit sie sich das Haupt kahl scheren und alle zur Kenntnis nehmen mögen, dass an dem nichts ist, wovon sie über dich unterrichtet wurden, sondern dass auch du ordentlich ‹und in Rechtschaffenheit› lebst und das Gesetz hältst[1592].

25 Was aber die von den Völkern betrifft, die geglaubt haben: Wir teilten [ihnen ja] brieflich mit und urteilten, dass sie nichts dergleichen halten sollten als nur, dass sie sich hüten sollten vor dem den Götzen Geopferten und auch vor Blut und Ersticktem und [vor] Unzucht.“

 

26 Dann nahm Paulus am folgenden Tag die Männer zu sich, wurde zusammen mit ihnen gereinigt[1593], ging in die Tempelstätte und zeigte die vollständige Erfüllung der Tage der Reinigung[1594] an – bis [nämlich] das Opfer[1595] für jeden Einzelnen von ihnen dargebracht war.

27 Als die sieben Tage im Begriff waren, vollendet zu werden, brachten die Juden aus Asien, die ihn in der Tempelstätte zu Gesicht bekommen hatten, die ganze Menge in Verwirrung und legten Hand an ihn.

28 „Männer! Israeliten!“, riefen sie laut. „Kommt zu Hilfe! Dieser ist der Mensch, der alle überall gegen das Volk und das Gesetz und diese Stätte lehrt, und überdies führte er auch Griechen in die Tempelstätte hinein und hat diese heilige Stätte gemein gemacht[1596]!“ 29 – denn sie hatten den Epheser Trophimus vorher mit ihm in der Stadt gesehen, von dem sie meinten, dass Paulus ihn in die Tempelstätte geführt hätte.

30 Es kam die ganze Stadt in Bewegung, und es entstand ein Zusammenlauf des Volkes. Und sie nahmen Paulus mit und schleppten ihn zur Tempelstätte hinaus. Und sogleich wurden die Türen geschlossen.

31 Während sie ihn zu töten suchten, kam Nachricht zum Befehlshaber[1597] der Truppe hinauf, dass ganz Jerusalem in Verwirrung sei. 32 Der nahm sofort Soldaten und Hauptmänner zu sich und lief zu ihnen hinunter. Als sie den Befehlshaber und die Soldaten sahen, hörten sie auf, Paulus zu schlagen. 33 Dann nahte sich der Befehlshaber, griff ihn und befahl, ihn mit zwei Ketten zu binden, und erkundigte sich, wer er sei und was er getan habe. 34 Die einen in der Menge riefen dieses, die anderen jenes. Da er wegen des Tumultes nichts Gewisses erfahren konnte, befahl er, ihn ins Lager[1598] zu führen.

35 Aber als er auf die Stufen kam, ereignete es sich, dass er wegen der Gewalt der Menge von den Soldaten getragen wurde, 36 denn die Volksmenge folgte nach, und sie schrien: „Weg mit ihm!“

37 Als Paulus eben in das Lager hineingebracht werden sollte, sagt er zum Befehlshaber: „Ist es mir gestattet, etwas zu dir zu sagen?“

Er sagte: „Du kennst Griechisch? 38 Dann bist du nicht der Ägypter, der vor diesen Tagen die viertausend Mann der Sikarier[1599] aufwiegelte und in die Wüste hinausführte?“

39 Paulus sagte: „Ich bin ein jüdischer Mensch, ein Tarser, von Kilikien, Bürger einer nicht unangesehenen Stadt. Ich bitte dich sehr, erlaube mir, zum Volk zu reden.“

40 Als er es erlaubt hatte, winkte Paulus, der sich auf[1600] die Stufen gestellt hatte, dem Volk mit der Hand. Nachdem ein großes Schweigen eingetreten war, rief er [ihnen] in hebräischer Mundart zu und sagte:

 

22 „Männer, Brüder und Väter! Hört von mir die Verteidigung, die ich nun an euch richte.“

2 Als sie hörten, dass er sie in der hebräischen Mundart anredete, hielten sie noch mehr Stille.

Und er spricht:

3 „Ich bin ein jüdischer Mann, ja,[1601] geboren in Tarsus in Kilikien, aufgezogen in dieser Stadt zu den Füßen Gamaliels, erzogen gemäß der Genauigkeit des väterlichen Gesetzes, war ein Eiferer für Gott – wie ihr alle es heute seid –, 4 der diesen Weg verfolgte bis zum Tod, indem ich Männer und auch Frauen band und in Gefängnisse überlieferte, 5 wie auch der Hohe Priester mir bezeugt und die ganze Ältestenschaft, von denen ich auch Briefe an die Brüder empfing und nach Damaskus zog, um auch diejenigen, die dort waren, gebunden nach Jerusalem zu führen, damit sie bestraft würden.

6 Es geschah mir aber, als ich hinzog und mich Damaskus nahte, dass um Mittag plötzlich vom Himmel her ein starkes Licht mich umstrahlte. 7 Und ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die zu mir sagte:

‘Saul, Saul! Was verfolgst du mich?’

8 Ich antwortete: ‘Wer bist du, Herr?’

Er sagte zu mir: ‘Ich bin Jesus, der Nazarener, den du verfolgst.’

9 Meine Begleiter sahen wohl das Licht und gerieten in Furcht, aber die Stimme[1602] dessen, der mit mir redete, verstanden[1603] sie nicht.

10 Ich sagte: ‘Was soll ich tun, Herr?’

Der Herr sagte zu mir: ‘Stehe auf. Gehe hin nach Damaskus, und dort wird zu dir gesprochen werden über alles, was dir zu tun verordnet ist.’

11 Da ich aber vor der Herrlichkeit jenes Lichtes nicht sehen konnte, wurde ich von denen, die mit mir waren, an der Hand geleitet und kam so nach Damaskus.

12 Ein gewisser Ananias, ein ehrfürchtiger Mann nach dem Gesetz, der ein gutes Zeugnis von allen dort wohnenden Juden hatte, 13 kam zu mir, trat heran und sagte zu mir: ‘Bruder Saul, schaue auf!’

Und ich schaute zu derselben Stunde auf zu ihm.

14 Er sagte: ‘Der Gott unserer Väter bestimmte dich im Voraus dazu, seinen Willen zu kennen und den Gerechten zu sehen und [die] Stimme aus seinem Munde zu hören, 15 dass du ihm ein Zeuge sein wirst an alle Menschen über das, was du gesehen hast und hörtest. 16 Und nun, was jetzt? Stehe auf, und lass dich taufen und lass dir deine Sünden abwaschen, nachdem du den Namen des Herrn angerufen hast[1604].’

17 Nach der Rückkehr nach Jerusalem und während ich in der Tempelstätte betete, geschah es mir, dass ich in Verzückung geriet 18 und ihn sah, der zu mir sagte: ‘Eile und gehe unverzüglich[1605] aus Jerusalem hinaus, weil sie dein Zeugnis über mich nicht annehmen werden.’

19 Und ich sagte: ‘Herr, ihnen selbst ist bekannt, dass ich die, die an dich glaubten, gefangen legte und hin und her in den Synagogen schlug. 20 Und als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, stand ich dabei und war einverstanden mit seiner Tötung und bewachte die Kleider derer, die ihn umbrachten.’

21 Und er sagte zu mir: ‘Gehe hin, weil ich dich in die Ferne aussenden werde, zu denen, die von den Völkern sind.’“

22 Sie hörten ihn an bis zu diesem Wort und erhoben ihre Stimme:

„Weg von der Erde mit einem solchen!“, sagten sie, „– denn es ist eine ungeziemende Sache, dass er lebt!“

23 Während sie schrien und die Kleider wegschleuderten und Staub in die Luft warfen, 24 befahl der Befehlshaber, ihn ins Lager zu führen, und sagte, man solle ihn mit Geißelhieben verhören, damit er erfahre, um welcher Ursache willen sie so gegen ihn schrien.

25 Als er ihn mit den Riemen ‹gespannt und› ausgestreckt hatte, ‹richtete sich› Paulus an den Hauptmann, der dastand, und sagte: „Ist es euch gestattet, einen Menschen zu geißeln, der Römer ist und nicht verurteilt?“

26 Als es der Hauptmann hörte, ging er hin, gab dem Befehlshaber Bericht und sagte: „Was hast du zu tun vor? – denn dieser Mensch ist Römer.“

27 Der Befehlshaber kam hin und sagte zu ihm: „Sage mir, bist du Römer?“

Er sagte: „Ja.“

28 Und der Befehlshaber antwortete: „Ich erwarb mir um eine große Summe dieses Bürgerrecht.“

Paulus sagte: „Ich wurde aber [so] geboren.“

29 Sogleich also ließen die von ihm ab, die ihn ‹mit Strenge› verhören sollten. Auch der Befehlshaber fürchtete sich, nachdem er erfahren hatte, dass er ein Römer sei und weil er ihn gebunden hatte.

 

30 Am folgenden Tag, in der Absicht, Gewisses [darüber] in Erfahrung zu bringen, wessen er von den Juden verklagt würde, löste er ihn von den Fesseln und befahl, dass die Hohen Priester und ihr ganzer Hoher Rat* kommen sollten. Und er führte Paulus herab und stellte [ihn] vor sie.

23 Paulus blickte den Hohen Rat unverwandt an und sagte: „Männer, Brüder! Ich habe mit allem guten Gewissen meinen Lebenswandel für Gott geführt bis auf diesen Tag.“

2 Der Hohe Priester Ananias befahl denen, die bei ihm standen, ihn auf den Mund zu schlagen.

3 Dann sagte Paulus zu ihm: „Gott wird dich schlagen, übertünchte Wand:[1606] Du sitzest und richtest mich nach dem Gesetz, und wider das Gesetz gibst du Befehl, mich zu schlagen?“

4 Aber die Dabeistehenden sagten: „Den Hohen Priester Gottes schmähst du?“

5 Paulus sagte: „Ich wusste nicht, Brüder, dass es der Hohe Priester sei, denn es ist geschrieben: ‘Von einem Oberen deines Volkes sollst du nicht schlecht reden.’“ {Vgl. 2Mo 22,27.}

6 Da dem Paulus bekannt war, dass der eine Teil von den Sadduzäern war, der andere von den Pharisäern, rief er laut im Hohen Rat:

„Männer! Brüder! Ich bin ein Pharisäer, Sohn eines Pharisäers. Über die Hoffnung und Auferstehung der Toten werde ich gerichtet!“

7 Als er dieses geredet hatte, entstand Aufruhr der Pharisäer und der Sadduzäer, und die Menge spaltete sich, 8 denn die Sadduzäer sagen: „Eine Auferstehung gibt es nicht, auch nicht Engel und Geist“, aber die Pharisäer bekennen beides.

9 Es kam zu einem lauten Rufen, und die Schriftgelehrten des pharisäischen Teils traten auf ‹und suchten›, [die Sache] durchzukämpfen:

„Wir finden nichts Schlimmes an diesem Menschen“, sagten sie. „Wenn aber ein Geist zu ihm redete oder ein Engel, lasst uns nicht gegen Gott kämpfen!“

10 Da es zu einem großen Aufruhr wurde, gab der Befehlshaber – von Sorge ergriffen, Paulus könnte von ihnen zerrissen werden, – der Truppe Befehl, herunterzukommen, ihn mit Gewalt aus ihrer Mitte zu entfernen[1607] und in das Lager zu führen.

 

11 In der folgenden Nacht trat der Herr zu ihm und sagte: „Sei guten Mutes, Paulus, denn wie du die Dinge, die mich betreffen, zu Jerusalem mit Ernst bezeugtest, so musst du auch zu Rom Zeugnis geben.“

 

12 Als es Tag geworden war, rotteten sich etliche von den Juden zusammen und verfluchten sich und sagten, sie würden weder essen noch trinken, bis sie Paulus getötet hätten. 13 Es waren mehr als vierzig, die diese Verschwörung gemacht hatten.

14 Diese gingen hin zu den Hohen Priestern und den Ältesten und sagten: „Mit Fluch[1608] verfluchten wir uns, nichts zu essen[1609], bis wir Paulus getötet hätten. 15 Werdet ihr nun also zusammen mit dem Hohen Rat* bei dem Befehlshaber vorstellig [mit der Bitte], dass er ihn morgen zu euch herunterführe, als wolltet ihr seine Sache genauer untersuchen[1610]! Wir aber sind bereit, bevor er nahekommt, ihn umzubringen.“

16 Als aber der Sohn der Schwester des Paulus von der Nachstellung hörte, begab er sich hin, ging in das Lager hinein und gab dem Paulus Bericht.

17 Paulus rief einen von den Hauptmännern zu sich und sagte: „Diesen Jugendlichen führe hin zum Befehlshaber, denn er hat ihm etwas zu berichten.“

18 Der nahm ihn also zu sich, führte ihn zum Befehlshaber, und er sagt: „Der Gefangene Paulus rief mich herbei und ersuchte mich, diesen Jugendlichen zu dir zu führen, da er dir etwas zu sagen habe.“

19 Der Befehlshaber nahm ihn bei der Hand, zog sich mit ihm abseits zurück und erkundigte sich: „Was ist es, das du mir zu berichten hast?“

20 Er sagte: „Die Juden kamen überein, dich zu ersuchen, dass du Paulus morgen hinabbringest in den Hohen Rat, als wollten sie etwas Genaueres über ihn erfahren. 21 Du also, lass dich nicht von ihnen überzeugen, denn es lauern ihm mehr als vierzig Männer von ihnen auf, die sich verfluchten, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn umgebracht hätten; und nun sind sie bereit und erwarten die Zusage von dir.“

22 Der Befehlshaber entließ also den Jugendlichen und wies ihn an, niemandem gegenüber auszusagen, „dass du mir dieses offenbar machtest.“

23 Und er rief zwei der Hauptmänner herbei und sagte: „Macht zweihundert Soldaten bereit, dass sie bis Cäsarea ziehen, und siebzig Reiter und zweihundert Speerschützen[1611], von der dritten Stunde der Nacht an.“ 24 Sie sollten auch Lasttiere bereithalten, dass sie den Paulus daraufsetzten und ihn bewahrt zu dem Statthalter Felix[1612] hindurchbrächten, 25 nachdem er einen Brief folgenden Inhalts geschrieben hatte:

26 „Klaudius Lysias

Dem mächtigsten Statthalter Felix:

Freue dich!*

27 Dieser Mann wurde von den Juden festgenommen und war daran, von ihnen umgebracht zu werden. Zusammen mit der Truppe schritt ich ein und nahm ihn heraus. Ich hatte nämlich erfahren, dass er Römer sei. 28 In der Absicht, die Ursache in Erfahrung zu bringen, wegen der sie ihn anklagten, führte ich ihn in ihren Hohen Rat hinab 29 und fand, dass er wegen Fragen ihres Gesetzes angeklagt war, aber keine des Todes oder der Fesseln werte Anklage auf sich lasten hatte. 30 Nachdem mir aber eröffnet worden war, dass von den Juden ein Anschlag gegen den Mann im Werk sei, schickte ich ihn sofort zu dir und befahl auch den Anklägern, das gegen ihn Vorliegende vor dir auszusagen.

Lebe wohl!“

31 Die Soldaten übernahmen Paulus also gemäß ihren Anordnungen und führten ihn bei Nacht nach Antipatris. 32 Am folgenden Tag ließen sie die Reiter mit ihm weiterziehen und kehrten in das Lager zurück. 33 Und als diese nach Cäsarea hineingekommen waren und dem Statthalter den Brief abgegeben hatten, stellten sie ihm auch Paulus vor.

34 Nachdem der Statthalter gelesen und gefragt hatte, aus welcher Provinz er sei, und nachdem er erfahren hatte, dass er aus Kilikien sei, 35 sagte er: „Ich werde dich anhören, sobald sich auch deine Ankläger eingestellt haben.“

Und er gab Befehl, ihn in dem Prätorium* des Herodes[1613] zu verwahren.

 

24 Nach fünf Tagen kam der Hohe Priester Ananias hinunter mit den Ältesten und einem gewissen Redner[1614] Tertyllus, und sie wurden bei dem Statthalter vorstellig gegen Paulus.

2 Als er gerufen worden war, begann Tertyllus die Anklage und sagte:

„Da wir viel Frieden durch dich erlangen und Verbesserungen diesem Volk zuteilwerden durch deine Fürsorge, 3 nehmen wir das allseits und überall, mächtigster Felix, mit aller Dankbarkeit an.

4 Damit ich dich aber nicht weiter aufhalte, richte ich die Bitte [an dich], du wollest uns mit der dir eigenen Geneigtheit in der Kürze [an]hören, 5 denn wir befanden diesen Mann als eine Pest und als einen, der Aufruhr erregt unter allen Juden, die über das Weltreich hin wohnen, und als einen Anführer der Sonderrichtung der Nazarener, 6 der auch versuchte, die Tempelstätte zu entheiligen. Ihn griffen wir auch, und nach unserem Gesetz wollten wir ihn richten. 7 Es kam aber der Befehlshaber Lysias herbei und nahm ihn mit großer Gewalt aus unseren Händen weg 8 mit dem Befehl, dass seine Ankläger zu dir kommen sollten. Von ihm wirst du, wenn du selbst [ihn] verhört hast, Erkenntnis erhalten können über alles dieses, dessen wir ihn anklagen.“

9 Auch die Juden stimmten dem bei, erklärten, dieses verhalte sich so.

10 Paulus antwortete, nachdem ihm der Statthalter das Zeichen zum Reden gegeben hatte:

„Da mir bekannt ist, dass du seit vielen Jahren für dieses Volk Richter bist, verteidige ich mich [umso] zuversichtlicher hinsichtlich meiner Sache, 11 wobei du erfahren kannst, dass es nicht mehr als zwölf Tage sind, seit ich hinaufging, um in Jerusalem anzubeten ‹und zu huldigen›. 12 Und weder in der Tempelstätte fanden sie mich ‹bei einer Auseinandersetzung› mit jemandem Gespräche führend oder beim Verursachen eines Volksandrangs noch in den Synagogen noch in der Stadt. 13 Auch können sie die Dinge nicht beweisen, wegen derer sie mich nun anklagen.

14 Dieses bekenne ich dir aber, dass ich gemäß dem Wege, den sie eine Sonderrichtung nennen, so dem Gott ‹unserer› Väter ‹den aufgetragenen und› verehrenden Dienst tue und allem glaube, was durch das Gesetz und die Propheten hindurch geschrieben ist, 15 und die Hoffnung zu Gott habe, die diese selbst auch hegen, dass eine Auferstehung der Toten bevorsteht, sowohl Gerechter als auch Ungerechter. 16 Deswegen übe ich mich darin, im Hinblick auf Gott und die Menschen zu allen [Zeiten] ein unverletztes Gewissen zu haben.

17 Nach mehreren Jahren kam ich her, um Almosen[1615] zu bringen für mein Volk und Darbringungen[1616], 18 bei welchen [Tätigkeiten] sie mich – nicht mit einer Menge, auch nicht mit Aufruhr – gereinigt[1617] in der Tempelstätte fanden: 19 gewisse Juden aus Asien, die hier vor dir gegenwärtig sein und Klage führen müssten, wenn sie etwas gegen mich hätten. 20 Oder diese selbst sollen sagen, ob sie irgendein Unrecht fanden, als ich vor dem Hohen Rat* stand, 21 es sei denn wegen des einen Ausrufes, den ich tat, als ich unter ihnen stand: ‘Wegen der Auferstehung der Toten werde ich heute von euch gerichtet.’“

22 Nachdem Felix dieses ‹alles› gehört hatte, verwies er sie auf einen späteren Zeitpunkt – er wusste ‹nämlich› recht genau um den Weg – und sagte:

„Sobald der Befehlshaber Lysias herabkommt, will ich eure Sachen untersuchen[1618]“, 23 und er ordnete dem Hauptmann an, dass er Paulus in Gewahrsam halte und [er] Erleichterung bekäme und dass er keinem der Seinen wehren solle, ihm Dienste zu leisten oder zu ihm zu kommen.

 

24 Nach einigen Tagen kam Felix herbei mit Drusilla, seiner Frau, die eine Jüdin war, und ließ Paulus holen und hörte ihn über den Glauben an Christus.

25 Als er aber über Gerechtigkeit und Selbstbeherrschung und das bevorstehende Gericht sprach, geriet Felix in Furcht und antwortete: „Für nun gehe hin. Wenn ich aber gelegene Zeit bekomme, werde ich dich rufen lassen.“ 26 Zugleich hoffte er auch, dass ihm von Paulus Geld gegeben werde, dass er ihn losgäbe.

Darum ließ er ihn auch öfter holen und war im Gespräch mit ihm.

27 Als aber zwei Jahre verflossen waren, bekam Felix den Porkius Festus zum Nachfolger. Und da Felix sich die Juden zu Dank* verpflichten wollte, hinterließ er Paulus gebunden.

 

25 Als also Festus die Provinz[1619] angetreten hatte, ging er nach drei Tagen von Cäsarea hinauf nach Jerusalem. 2 Der Hohe Priester und die Ersten der Juden wurden bei ihm vorstellig gegen Paulus, riefen ihn auf 3 und erbaten sich eine Gunst gegen ihn, dass er ihn nach Jerusalem holen ließe. Sie planten dabei einen Hinterhalt, um ihn auf dem Weg umzubringen. 4 Festus antwortete daraufhin, Paulus werde in Cäsarea verwahrt. Er selbst sei im Begriff in Kürze abzureisen.

5 „Die Ermächtigten unter euch“, spricht er, „sollen – nachdem sie zusammen[1620] hinabgereist sind – ihn anklagen, wenn an diesem Mann etwas[1621] ist.“

6 Nachdem er mehr als zehn Tage bei ihnen verbracht hatte, ging er nach Cäsarea hinab. Und am folgenden Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und gab Befehl, Paulus vorzuführen. 7 Als er hergekommen war, stellten sich die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, um ihn und brachten viele und schwere Beschuldigungen gegen Paulus vor, die sie nicht zu beweisen vermochten, 8 während er sich verteidigte:

„Weder gegen das Gesetz der Juden noch gegen die Tempelstätte noch gegen den Kaiser sündigte ich irgendetwas.“

9 Festus wollte sich aber die Juden zu Dank* verpflichten, antwortete ‹daher› dem Paulus mit den Worten: „Willst du nach Jerusalem hinaufgehen, um dort über diese Dinge vor mir gerichtet zu werden?“

10 Aber Paulus sagte: „Ich stehe vor dem Richterstuhl des Kaisers, wo ich gerichtet werden muss – den Juden tat ich kein Unrecht, wie auch du sehr wohl weißt, 11 – denn wenn ich etwas des Todes Würdiges begangen habe, weigere ich mich nicht zu sterben; wenn aber nichts [an dem] ist, dessen diese mich anklagen, kann niemand mich ihnen aus Gefälligkeit preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser.“

12 Dann, nachdem er sich mit dem Rat besprochen hatte, antwortete Festus: „Auf den Kaiser hast du dich berufen. Zum Kaiser sollst du gehen.“

 

13 Als einige Tage vergangen waren, kamen der König Agrippa[1622] und Bernike nach Cäsarea, Festus zu grüßen. 14 Als sie mehrere Tage dort verbracht hatten, legte Festus dem König die Sache des Paulus vor und sagte:

„Ein gewisser Mann ist von Felix als Gefangener zurückgelassen worden, 15 bezüglich dessen, als ich nach Jerusalem kam, die Hohen Priester und die Ältesten der Juden vorstellig wurden und sich ein Urteil gegen ihn erbaten. 16 Diesen antwortete ich, dass die Römer nicht die Sitte hätten, irgendeinen Menschen aus Gefälligkeit dem Verderben preiszugeben, ehe der Angeklagte die Ankläger Angesicht gegen Angesicht vor sich gehabt und Gelegenheit erhalten habe, sich wegen der Anklage zu verteidigen.

17 Nachdem sie also zusammen[1623] hierhergekommen waren, machte ich keinen Aufschub, setzte mich am nächsten ‹Tag› auf den Richterstuhl und gab Befehl, den Mann vorzuführen, 18 über den, als die Ankläger auftraten, sie keinerlei Beschuldigung vorbrachten, die ich vermutete. 19 Sie hatten aber einige Fragen gegen ihn bezüglich der eigenen Religion[1624] und bezüglich eines gewissen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe. 20 Da ich mich aber auf die Untersuchung dieser [Punkte] nicht verstand, sagte ich, ob er nach Jerusalem ziehen und dort über diese Dinge sich richten lassen wolle. 21 Da sich Paulus aber darauf berief, für die Untersuchung ‹und Entscheidung› des ‘Ehrwürdigen’[1625] verwahrt zu werden, gab ich Befehl, ihn zu verwahren, bis ich ihn zum Kaiser schicken würde.“

22 Agrippa sagte zu Festus: „Ich wünschte, auch selbst den Menschen zu hören.“

Er sagte: „Morgen sollst du ihn hören.“

 

23 Am folgenden Tag also kamen Agrippa und Bernike mit viel Gepränge und traten in den Verhörsaal ein mit den Befehlshabern und den angesehensten Männern der Stadt. Und nachdem Festus Befehl gegeben hatte, wurde Paulus vorgeführt.

24 Und Festus spricht: „König Agrippa und alle mit uns anwesenden Männer! Ihr seht [hier] diesen, um den mich die ganze Menge der Juden anging, sowohl in Jerusalem als auch hier, wobei sie riefen, er dürfe nicht mehr leben. 25 Da ich aber begriff, dass er nichts des Todes Würdiges getan hatte und dieser selbst sich auf den ‘Ehrwürdigen’[1626] berief, entschied ich mich, ihn zu schicken, 26 – über den ich etwas Feststehendes dem Herrn nicht zu schreiben habe. Darum führte ich ihn vor euch und besonders vor dich, König Agrippa, auf dass ich nach geschehener Voruntersuchung erhalte, was ich schreiben soll, 27 denn es erscheint mir unvernünftig, einen Gefangenen zu schicken und nicht auch die gegen ihn [vorliegenden] Beschuldigungen anzugeben.“

 

26 Agrippa sagte zu Paulus: „Es ist dir erlaubt, für dich selbst zu reden.“

Dann streckte Paulus die Hand aus und verteidigte sich:

2 „Ich schätze mich glücklich, mich vor dir, König Agrippa, heute verteidigen zu dürfen betreffs alles dessen, wessen ich von den Juden angeklagt werde, 3 besonders da du ein Kenner aller Gebräuche und auch [umstrittenen] Fragen bei den Juden bist. Darum bitte ich dich sehr, mich in Geduld anzuhören.

4 Meine Lebensweise nun, von Jugend an, die von Anfang unter meinem Volk und in Jerusalem geschah, haben alle Juden gewusst, 5 da sie mich von der ersten Zeit her kannten – wenn sie es bezeugen wollen –, dass ich nach der strengsten[1627] Sonderrichtung unserer Frömmigkeitserweisung lebte: als Pharisäer. 6 Und nun stehe ich und werde gerichtet aufgrund der Hoffnung auf die von Gott an unsere Väter geschehene Verheißung, 7 zu der unser Zwölfstämmevolk, Nacht und Tag mit Inbrunst[1628] ‹den aufgetragenen› Dienst tuend, zu gelangen hofft. Wegen dieser Hoffnung, König Agrippa, werde ich von den Juden angeklagt.

8 Warum wird es bei euch als unglaublich erachtet, wenn Gott Tote erweckt?

9 Ich freilich meinte also bei mir selbst, gegen den Namen Jesu, des Nazareners, viel Feindseliges tun zu müssen, 10 was ich auch in Jerusalem tat. Und viele der Heiligen schloss ich in Gefängnisse ein, nachdem ich von den Hohen Priestern die Vollmacht empfangen hatte, und wenn sie umgebracht wurden, gab ich meine Stimme dazu. 11 Und in allen Synagogen züchtigte ich sie oftmals und setzte sie unter Druck, um sie zum Lästern zu bringen.

Über die Maßen gegen sie rasend, verfolgte ich sie sogar bis in die auswärtigen Städte. 12 Hiermit [beschäftigt] zog ich mit Vollmacht und Befugnis seitens der Hohen Priester auch nach Damaskus, 13 als ich mitten am Tage auf dem Weg, Majestät[1629], vom Himmel her ein Licht sah, das den Glanz der Sonne übertraf, das mich und die, die mit mir zogen, umstrahlte.

14 Und als wir alle zur Erde gefallen waren, hörte ich eine Stimme reden und in hebräischer Mundart zu mir sagen: ‘Saul, Saul! Was verfolgst du mich? Hart ist es für dich, gegen Stacheln auszuschlagen.’

15 Ich sagte: ‘Herr, wer bist du?’

Er sagte: ‘Ich bin Jesus, den du verfolgst. 16 Stehe jedoch auf und stelle dich auf deine Füße, denn hierzu erschien ich dir, dich im Voraus zu bestellen zum °verantwortlichen Diener° und Zeugen dessen, was du sahst, und auch dessen, [in dem] ich mich dir zeigen werde[1630] 17 – wobei ich dich ‹für mich› herausnehme aus dem Volk und [aus] denen von den Völkern, zu denen ich dich sende, 18 zu öffnen ihre Augen, dass sie umkehren von der Finsternis zum Licht und aus der Obrigkeit des Satans zu Gott [und] dass sie Vergebung der Sünden bekommen und ein Erblos unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt worden sind.’

19 Daher, König Agrippa, wurde ich nicht im Unglauben ungehorsam dem himmlischen Gesicht, 20 sondern denen in Damaskus zuerst und in Jerusalem und über das ganze Landgebiet Judäas hin und denen, die von den Völkern sind, brachte ich Kunde, sie sollten Buße tun und umkehren zu Gott und Werke tun, die der Buße würdig seien.

21 Deshalb nahmen mich die Juden in der Tempelstätte fest und versuchten, Hand an mich zu legen. 22 Da mir also von Gott Hilfe widerfahren ist, stehe ich bis auf diesen Tag und bezeuge[1631] vor Geringen und Großen und sage nichts anderes, als was beide, die Propheten und Mose, sagten, dass es geschehen werde, 23 dass der Gesalbte ein Leidender [sein werde], dass er als Erster aus der Auferstehung der Toten dem Volk und denen von den Völkern die Botschaft des Lichts verbreiten werde.“

24 Als er sich in dieser Weise verteidigte, sagte Festus mit großer, ‹lauter› Stimme: „Du bist von Sinnen, Paulus! Die viele Schriftgelehrsamkeit[1632] bringt dich um den Verstand.“

25 Aber er sagt: „Ich bin nicht von Sinnen, mächtigster Festus, sondern ich spreche Worte* der Wahrheit und des gesunden Sinnes aus, 26 denn der König weiß über diese Dinge Bescheid. Auch an ihn richte ich meine freimütige Rede, denn ich bin überzeugt, dass ihm nichts davon verborgen ist; denn dieses ist nicht in einem Winkel geschehen.

27 Glaubst du, König Agrippa, den Propheten?

Ich weiß, dass du glaubst.“

28 Agrippa sagte zu Paulus: „Nur wenig, und du überzeugst mich, ein Christ zu werden.“

29 Paulus sagte: „Ich wünschte zu Gott – es fehle an wenig oder an viel –, dass nicht allein du, sondern auch alle, die mich heute hören, von solcher Art würden, wie auch ich bin, ausgenommen diese Fesseln.“

30 Und als er dieses gesagt hatte, stand der König auf, ebenso der Statthalter, auch Bernike und die, die bei ihnen saßen. 31 Und sie zogen sich zurück und redeten miteinander:

 „Dieser Mensch“, sagten sie, „tut nichts, was des Todes oder der Fesseln wert ist.“

32 Agrippa sprach zu Festus: „Es hätte dieser Mensch freigelassen werden können, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte.“

 

27 Als beschlossen war, dass wir zu Schiff nach Italien abfahren sollten, übergaben sie Paulus und auch gewisse andere Gefangene einem Hauptmann namens Julius von der Truppeneinheit[1633] des ‘Ehrwürdigen’[1634]. 2 Wir bestiegen ein Schiff aus Adramyttium, das die Plätze längs Asien anlaufen sollte, und fuhren hinaus. Zusammen mit uns war Aristarchus, ein Makedonier aus Thessalonich.

3 Am anderen [Tag] legten wir zu Sidon an. Und Julius, der im Umgang mit Paulus menschenfreundlich war, erlaubte ihm, zu den Freunden zu gehen, ihre Fürsorge zu genießen.

4 Und nachdem wir von dort hinausgefahren waren, fuhren wir unter Zypern hin, weil die Winde entgegen waren. 5 Als wir das Meer längs Kilikien und Pamphylien durchfahren hatten, kamen wir hinab nach Myra in Lykien. 6 Und dort fand der Hauptmann ein alexandrinisches Schiff, das nach Italien fuhr, und ließ uns in dasselbe einsteigen.

7 Als wir aber viele Tage langsam fuhren und mit Mühe in die Nähe von Knidos gelangten, fuhren wir, da uns der Wind nicht heranließ, unter Kreta hin gegen Salmone. 8 Mit Mühe fuhren wir daran entlang und kamen an einen gewissen Ort, genannt ‘Schöne Häfen’, in dessen Nähe die Stadt Lasaia war.

9 Nachdem aber geraume Zeit verflossen und die Schifffahrt schon unsicher war, weil auch das Fasten[1635] schon vorüber war, riet[1636] Paulus 10 und sagte zu ihnen: „Männer, ich nehme wahr, dass die Fahrt mit Unheil und viel Schaden, nicht allein bezüglich der Ladung und des Schiffes, sondern auch bezüglich unserer Seelen, vor sich gehen wird.“

11 Aber der Hauptmann schenkte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr Glauben als dem, was Paulus sagte. 12 Da der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, rieten die meisten dazu, auch von dort auszufahren, ob sie etwa nach Phönix gelangen und überwintern könnten, einem Hafen von Kreta[1637], der gegen Südwesten und gegen Nordwesten sieht. 13 Als der Südwind sanft wehte, meinten sie, ihre Absicht[1638] erreicht zu haben, lichteten die Anker und fuhren nahe an Kreta hin.

14 Aber nicht lange danach stürzte von ihr[1639] ein Sturmwind herab, Euroklydoon[1640] genannt. 15 Als das Schiff mit fortgerissen wurde und dem Wind nicht die Stirn bieten konnte, gaben wir es preis und ließen uns treiben. 16 Als wir unter einer kleinen Insel, Klauda genannt, hinliefen, waren wir [nur] mit Mühe imstande, uns des Rettungsbootes zu bemächtigen. 17 Nachdem sie dieses hinaufgezogen hatten, wandten sie Hilfsmaßnahmen[1641] an und untergürteten das Schiff. Und da sie fürchteten, sie könnten etwa in die Syrte[1642] verschlagen werden, ließen sie das Takelwerk hernieder und trieben so dahin. 18 Da wir aber sehr vom Sturm bedrängt wurden, unternahmen sie am folgenden ‹Tag› einen Hinauswurf [von Schiffsladung], 19 und am dritten Tag warfen wir eigenhändig das Schiffsgerät fort. 20 Da aber viele Tage lang weder die Sonne noch Sterne schienen und ein nicht geringer Sturm uns bedrängte, wurde ‹allmählich› alle noch übrige Hoffnung, dass wir gerettet würden, weggenommen.

21 Und da man lange Zeit ohne Speise geblieben war, stellte Paulus sich dann mitten unter sie hin und sagte:

„In der Tat, o Männer, man hätte sich mir fügen sollen darin, nicht von Kreta auszufahren, und hätte sich dieses Unheil und diesen Schaden ersparen [können].

22 Und jetzt rate ich euch, guten Mutes zu sein, denn es wird – außer dem [Verlust] des Schiffes – keinerlei Verlust einer Seele[1643] unter euch stattfinden, 23 denn in dieser Nacht trat zu mir ein Bote des Gottes, dessen ich bin, dem ich auch verehrend diene, 24 und sagte:

‘Fürchte dich nicht, Paulus. Du musst vor den Kaiser treten, und – siehe! – Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir im Schiff fahren.’

25 Darum seid guten Mutes, Männer, denn ich glaube Gott, dass es so sein wird, nach der Weise, wie zu mir geredet worden ist. 26 Wir müssen aber auf irgendeine Insel verschlagen werden.“

27 Als die vierzehnte Nacht gekommen war, während wir in der Adria umhergetrieben wurden, vermuteten die Schiffsleute um die Mitte der Nacht, dass sich ihnen Land nähere. 28 Und als sie das Senkblei auswarfen, fanden sie zwanzig Klafter[1644]. Nachdem sie ein wenig weitergefahren waren und das Senkblei wieder ausgeworfen hatten, fanden sie fünfzehn Klafter. 29 Und da sie fürchteten, sie könnten irgendwie auf felsige Stellen verschlagen werden, warfen wir vom Heck vier Anker aus und wünschten, dass es Tag würde.

30 Als aber [welche] von den Schiffsleuten aus dem Schiff zu fliehen suchten und das [Rettungs]boot ins Meer ließen unter dem Vorwand, vom Vorderschiff Anker auswerfen zu wollen, 31 sagte Paulus zum Hauptmann und zu den Soldaten: „Wenn diese nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.“

32 Dann hieben die Soldaten die Taue des [Rettungs]bootes ab und ließen es hinausfallen.

33 Bis es sich anschickte, Tag zu werden, rief Paulus alle auf, Nahrung einzunehmen und sagte: „Heute [ist es] der vierzehnte Tag, [dass] ihr wartet und ohne Speise [geblieben] seid und nichts zu euch genommen habt. 34 Darum rufe ich euch auf, Speise [zu euch] zu nehmen, denn dieses gereicht zu eurer Rettung; denn keinem von euch wird ein Haar vom Haupt fallen.“

35 Nachdem er dieses gesagt und Brot genommen hatte, dankte er Gott vor allen, brach es und begann zu essen. 36 Es wurden alle guten Mutes und nahmen selbst auch Nahrung zu sich. 37 Wir waren in dem Schiff, alle Seelen, zweihundertsechsundsiebzig. 38 Nachdem sie sich mit Nahrung gesättigt hatten, warfen sie das Getreide ins Meer und erleichterten ‹so› das Schiff.

39 Als es Tag geworden war, erkannten sie das Land nicht. Sie bemerkten aber eine Bucht, die einen Strand hatte; auf den beabsichtigten sie, wenn möglich, das Schiff zutreiben zu lassen. 40 Und sie machten rings die Anker los und ließen sie ins Meer. Zugleich machten sie die Haltetaue der Steuerruder los, hissten das Vordersegel und hielten im wehenden Wind auf den Strand zu. 41 Als sie an eine Landzunge gerieten, ließen sie das Schiff auflaufen. Und so saß einerseits der Bug fest und blieb unbeweglich, das Heck andererseits wurde von der Gewalt der Wellen zerschellt.

42 Seitens der Soldaten wurde Rat gehalten, dass sie die Gefangenen töteten, damit nicht irgendwer fortschwimmen und entfliehen möchte. 43 Aber der Hauptmann, der Paulus hindurchretten wollte, hinderte sie an dem Vorhaben und gab Befehl, dass die, die schwimmen konnten, sich zuerst hinabstürzen und sich ans Land begeben sollten 44 und die übrigen teils auf Brettern, teils auf irgendwelchen ‹Teilen› vom Schiff. Und so geschah es, dass alle hindurchgerettet und ans Land [gebracht] wurden.

 

28 Und nachdem wir hindurchgerettet waren, erfuhren wir dann, dass die Insel Melite[1645] heiße. 2 Die Fremden[1646] erwiesen uns eine nicht gewöhnliche Menschenfreundlichkeit, denn sie zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle zu sich – wegen des eingetretenen Regens und wegen der Kälte.

3 Als Paulus einen Haufen Reisig zusammenraffte und auf das Feuer legte, kam infolge der Hitze eine Giftschlange heraus und biss sich an seiner Hand fest.

4 Als die Fremden das Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie zueinander: „Zweifellos ist dieser Mensch ein Mörder, den die Dike[1647], obschon er aus dem Meer heraus- ‹und hindurch›gerettet worden ist, nicht leben lässt.“

5 Er schüttelte daraufhin das Tier ins Feuer und erlitt nichts Schlimmes. 6 Sie erwarteten aber, dass er eine Entzündung bekommen oder plötzlich tot niederfallen werde. Als sie aber lange warteten und schauten ‹und sahen›, dass nichts Ungewöhnliches an ihm geschah, schlugen sie [in ihrer Meinung] um und sagten, er sei ein Gott.

7 In der Umgebung jenes Ortes befanden sich Grundstücke des Ersten der Insel, namens Publius, der uns bei sich aufnahm und auf freundliche Weise drei Tage lang zu Gast hatte.

8 Es geschah aber, dass der Vater des Publius von Fieber und Ruhr befallen daniederlag. Zu dem ging Paulus hin und betete, legte ihm die Hände auf und heilte ihn. 9 Als dieses also geschehen war, kamen auch die übrigen auf der Insel, die Krankheiten hatten, herbei und wurden geheilt. 10 Sie erwiesen uns auch viele Ehren, und als wir hinausfuhren, gaben sie uns mit, was für unseren Bedarf war.

 

11 Nach drei Monaten fuhren wir in einem Schiff aus, das auf der Insel überwintert hatte, einem alexandrinischen, mit dem Zeichen der Dioskuren[1648] versehen. 12 Und nachdem wir in Syrakus eingelaufen waren, blieben wir drei Tage da. 13 Von dort fuhren wir in einem Bogen und gelangten nach Regium. Und als nach einem Tag sich Südwind erhob, kamen wir am zweiten Tag [bis] nach Puteoli. 14 Dort fanden wir Brüder und wurden aufgerufen[1649], sieben Tage bei ihnen zu bleiben.

Und so kamen wir nach Rom.

15 Und von dort kamen die Brüder, als sie über uns gehört hatten, heraus bis Forum Appii und Tres Tabernae[1650], uns zu begegnen. Als Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste Mut.

16 Als wir nach Rom gekommen waren, übergab der Hauptmann die Gefangenen dem Lagerkommandanten. Aber es wurde Paulus erlaubt, mit dem ihn bewachenden Soldaten für sich zu bleiben.

 

17 Es geschah nach drei Tagen, dass Paulus diejenigen, die die Ersten der Juden[1651] waren, zusammenrief. Als sie zusammengekommen waren, ‹richtete er sich› an sie und sagte:

„Männer, Brüder! Ich, der ich nichts gegen das Volk oder gegen die väterlichen Gebräuche tat, wurde als Gefangener von Jerusalem aus in die Hände der Römer überliefert, 18 die mich, nachdem sie mich verhört hatten, freilassen wollten, weil keine todeswürdige Schuld an mir war. 19 Aber als die Juden widersprachen, war ich genötigt, mich auf den Kaiser zu berufen, nicht, als ob ich mein Volk wegen irgendetwas anzuklagen hätte. 20 Dieser Ursache wegen also rief ich euch herbei, euch zu sehen und zu euch zu reden; denn wegen der Hoffnung Israels trage ich diese °Kette.“

21 Sie sagten zu ihm: „Wir empfingen weder Schreiben über dich von Judäa noch kam irgendeiner von den Brüdern her und berichtete oder redete über dich etwas Böses. 22 Wir achten es aber für angemessen, von dir zu hören, ‹was du denkst und› wie du gesinnt bist; denn von dieser Sonderrichtung ist uns bekannt, dass ihr überall widersprochen wird.“

23 Nachdem sie ihm einen Tag bestimmt hatten, kamen sie in [noch] größerer Zahl hin zu ihm in die Unterkunft. Denen setzte er auseinander und bezeugte mit Ernst das Königreich Gottes und suchte vom Gesetz Moses und auch von den Propheten her sie von dem zu überzeugen, was Jesus betraf, von der Frühe bis zum Abend. 24 Und die einen wurden ‹nach und nach› von dem Gesagten überzeugt[1652]. Die anderen glaubten nicht[1653].

25 Als sie aber unter sich uneins waren, gingen sie weg, nachdem Paulus die eine Aussage gemacht hatte: „Trefflich redete der Heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu unseren Vätern, 26 als er sagte:

‘Gehe hin zu diesem Volk und sprich: Hörend werdet ihr hören und gar nicht vernehmen[1654], und hinsehend werdet ihr hinsehen und gar nicht wahrnehmen, 27 denn das Herz dieses Volkes wurde empfindungslos, und mit den Ohren wurden sie schwerhörig, und ihre Augen verschlossen sie, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen vernehmen und umkehren möchten und ich sie heilte.’ {Vgl. Jes 6,9.10.}

28 Es sei euch also kund, dass das Heil Gottes denen, die von den Völkern sind, gesandt wurde. Die werden auch hören.“

29 Nachdem er dieses gesagt hatte, gingen die Juden weg, wobei sie viel Disput unter sich hatten.

 

30 Paulus blieb zwei ganze Jahre in der eigenen Mietwohnung und empfing alle, die zu ihm hereinkamen; 31 mit aller Freimütigkeit verkündete er das Königreich Gottes und lehrte die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betrafen, ungehindert.

 


 

 


Der Römerbrief

 

1 Paulus, leibeigener Knecht Jesu Christi, gerufener Apostel, abgesondert für die gute Botschaft Gottes, 2 die er zuvor durch seine Propheten in heiligen Schriften verhieß 3 und seinen Sohn betrifft, der ‹geboren› wurde aus dem Samen Davids nach dem Fleisch, 4 der mit ‹und infolge› [seiner] Totenauferstehung herausgestellt wurde als Sohn Gottes in Kraft nach dem Geist der Heiligkeit, Jesus Christus, unseren Herrn, 5 durch den wir Gnade und Apostelschaft empfingen zum Gehorsam des Glaubens für seinen Namen[1655] unter allen, die von den Völkern sind, 6 unter denen auch ihr seid, Gerufene Jesu Christi –

 

7 Allen Geliebten Gottes, die in Rom sind, den gerufenen Heiligen[1656]:

 

Gnade ‹sei› euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

 

8 Zuerst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus euer aller wegen, dass in der ganzen Welt Kunde von eurem Glauben verbreitet wird, 9 denn Gott ist mein Zeuge, dem ich verehrenden Dienst leiste[1657] in[1658] meinem Geist in der guten Botschaft seines Sohnes[1659], wie ich ohne Aufhören euer gedenke, 10 allezeit bei meinen Gebeten flehe, ob es mir wohl endlich einmal durch Gottes Willen vergönnt sein möchte, zu euch zu kommen, 11 denn mich verlangt, euch zu sehen, damit ich euch geistliche Gnadengabe mitteile, euch zu festigen; 12 das heißt aber, Zuspruch mitzuempfangen unter euch durch den in ‹uns› gemeinsam ‹vorhandenen› Glauben, den euren und den meinen.

13 Ich will aber nicht, dass ihr in Unkenntnis darüber seid, Brüder, dass ich mir oftmals vornahm, zu euch zu kommen (und bis heute verhindert wurde), damit ich auch unter euch etwas Frucht habe so wie auch unter den Übrigen derer, die von den Völkern sind[1660]. 14 Griechen und auch Nichtgriechen[1661], Weisen und auch Ungebildeten bin ich ein Schuldner.

15 Dementsprechend ist bei mir Bereitschaft, ‹ja, ein Drang,› auch euch, denen in Rom, die gute Botschaft zu sagen, 16 denn ich schäme mich nicht der guten Botschaft des Christus, denn sie ist Kraft Gottes zur Rettung einem jeden, der glaubt, dem Juden zuerst, und auch dem Griechen, 17 denn die Gerechtigkeit Gottes wird darin enthüllt: aus Glauben zu Glauben, so wie geschrieben ist: „Der Gerechte wird aus Glauben leben“ {Vgl. Hab 2,4.};

 

18 denn es wird enthüllt[1662] Gottes Zorn vom Himmel über alle Ehrfurchtslosigkeit* und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit in[1663] Ungerechtigkeit niederhalten, 19 – aus dem Grunde, dass das von Gott °Kennbare[1664] unter ihnen offenbar ist, denn Gott offenbarte es ihnen, 20 denn sein unsichtbares [Wesen][1665] wird von der Erschaffung der Welt her an dem Gemachten mit dem Denksinn geschaut, seine immerwährende Kraft und auch [seine] Göttlichkeit[1666], sodass sie keine Entschuldigung[1667] haben, 21 aus dem Grunde, dass sie, ‹obwohl› sie Gott kannten, ihn nicht als Gott verherrlichten noch ihm dankten, sondern in ihren Überlegungen auf eitlen Wahn verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde; 22 dabei gaben sie vor, Weise zu sein, und wurden zu Törichten, 23 und sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit einem Bild, einer Ähnlichkeit vom vergänglichen Menschen[1668] und von Vögeln und von Vierfüßlern und von kriechenden ‹Tieren›.

24 Darum auch gab Gott sie in den Gelüsten ihrer Herzen dahin in die Unreinheit, dass sie ihre Leiber untereinander verunehrten, 25 sie, die die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Erschaffenen Ehrerbietung und verehrenden Dienst erwiesen anstatt[1669] dem Erschaffenden, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen.

26 Deswegen gab Gott sie dahin in schändliche Leidenschaften, denn es vertauschten ihre weiblichen ‹Personen› den natürlichen Umgang mit dem unnatürlichen, 27 und auch gleicherweise verließen die männlichen ‹Personen› den natürlichen Umgang mit der weiblichen ‹Person› und entbrannten in ihrer Wollust zueinander, führten ‹dabei› – Männliche mit Männlichen – Schändliches aus und empfingen ‹so› den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst.

28 Und gleichwie sie es nicht für gut fanden, Gott in Erkenntnis zu haben, gab Gott sie dahin in einen verwerflichen[1670] Denksinn, zu tun, was sich nicht geziemt, 29 [als Menschen] erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, [mit] Unzucht, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit; [als Menschen] voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke; [als] Flüsterer[1671], 30 [als] solche, die üble Nachrede betreiben, [als] Gott-Hassende, Freche[1672], Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, [den] Eltern Ungehorsame; 31 [als] Unverständige, Treulose, ohne natürliche Zuneigung, Unversöhnliche, Unbarmherzige, 32 die, nachdem sie das von Gott geforderte Gerechte[1673] erkannt haben, dass die, die solches tun, des Todes würdig sind, es nicht allein ausüben, sondern auch Wohlgefallen haben an denen, die es tun.

 

2 Darum bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, jeder, der richtet, denn worin du den anderen richtest, verurteilst du dich selbst, denn du, der du richtest, tust dasselbe. 2 Aber wir wissen, dass das Gericht Gottes nach Wahrheit ist über die, die solches tun. 3 Rechnest du aber damit, o Mensch, der du die richtest, die solches tun, und dasselbe verübst, dass du dem Gericht Gottes entfliehen werdest? 4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Freundlichkeit und [seiner] Zurückhaltung[1674] und [seiner] Geduld, nicht wissend, dass die Freundlichkeit Gottes dich zur Buße* leitet?

5 Nach deiner Störrigkeit und deinem unbußfertigen Herzen häufst du dir selbst Zorn auf – am Tag des Zorns und der Offenbarung[1675] des gerechten Gerichtes Gottes, 6 der einem jeden vergelten wird nach seinen Werken: 7 denen, die mit Ausdauer in gutem Werk Herrlichkeit und Ehre und Unverweslichkeit suchen, mit ewigem Leben, 8 aber denen, die aus der Streitsucht sind und der Wahrheit im Unglauben nicht gehorchen, der Ungerechtigkeit aber gehorchen, mit Grimm und Zorn. 9 Bedrängnis und Angst auf jede Seele des Menschen, die das Böse ausführt, eines Juden – [auf sie] zuerst – und auch eines Griechen, 10 aber Herrlichkeit und Ehre und Friede [sei auf] jedem, der das Gute wirkt, einem Juden – [auf ihm] zuerst – und auch einem Griechen! 11 – denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott, 12 denn so viele ohne Gesetz sündigten, werden auch ohne Gesetz ins Verderben gehen, und so viele im Gesetz sündigten, werden durch das Gesetz gerichtet werden 13 (denn nicht die Hörer des Gesetzes sind vor Gott gerecht, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden, 14 denn wenn[1676] die, die von den Völkern sind, die das Gesetz nicht haben, von Natur ‹aus› das vom Gesetz ‹Geforderte› tun, sind diese, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, 15 welche das Werk[1677] des Gesetzes, geschrieben in ihren Herzen, aufweisen, indem[1678] ihr Gewissen mitbezeugt und indem zwischen ihnen wechselweise die Gedankenurteile sich anklagen oder auch entschuldigen[1679]) 16 an [dem] Tag, an dem Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird gemäß meiner guten Botschaft.

 

17 Sieh, du wirst Jude genannt und ruhst auf dem Gesetz und rühmst dich Gottes 18 und kennst den Willen und prüfst, was das Vorzüglichere sei, da du aus dem Gesetz unterrichtet wirst, 19 bist auch überzeugt, du selbst seiest ein Leiter der Blinden, ein Licht derer, die in Finsternis sind, 20 ein Erzieher der Törichten, ein Lehrer der Unmündigen, der die Form der Kenntnis und der Wahrheit im Gesetz besitzt.

21 Der du also einen anderen lehrst, du lehrst dich selbst nicht? Der du verkündest, man solle nicht stehlen, du stiehlst? 22 Der du sagst, man solle nicht Ehebruch begehen, du begehst Ehebruch? Der du Götzen verabscheust, du vergreifst dich am Heiligen? 23 Du, der du dich des Gesetzes rühmst, du verunehrst Gott durch Übertretung des Gesetzes? 24 – denn durch euch [kommt es, dass] der Name Gottes unter denen, die von den Völkern sind, gelästert wird, so wie geschrieben ist; 25 denn Beschneidung ist wohl nützlich – wenn du das Gesetz tust; wenn du aber ein Übertreter des Gesetzes bist, ist deine Beschneidung Unbeschnittenheit geworden.

26 Wenn also die Unbeschnittenheit das Gerechte des Gesetzes[1680] befolgt, wird nicht ihre Unbeschnittenheit für Beschneidung gerechnet werden 27 und die Unbeschnittenheit von Natur, die das Gesetz ausführt, dich richten, der du bei geschriebenem [Gesetz] und Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist? 28 – denn nicht der[1681], der es im Sichtbaren ist, ist Jude, noch ist die, die es im Sichtbaren ist, im Fleisch, Beschneidung, 29 sondern der, der es im Verborgenen ist, ist Jude, und Beschneidung ist die des Herzens, im Geist, nicht im geschriebenen [Gesetz]. Eines solchen Lob ist nicht von Menschen, sondern von Gott.

 

3 Was ist also der Vorteil des Juden oder was der Nutzen der Beschneidung? 2 Viel, in jeder Hinsicht – denn ihnen wurden, vor allem, die Worte Gottes anvertraut.

3 Was denn, wenn etliche untreu wurden[1682]? Wird nicht ihre Untreue[1683] die Treue[1684] Gottes aufheben? 4 Das sei fern! Lass Gott als wahrhaftig [herausgestellt] werden, jeden Menschen aber als Lügner, so wie geschrieben ist:

„Auf dass du gerechtfertigt werdest in deinen Worten und siegest, wenn du gerichtet wirst[1685].“ {Ps 51,6 n. d. gr. Üsg.}

5 Wenn unsere Ungerechtigkeit aber Gottes Gerechtigkeit hervorhebt, was werden wir sagen? Ist Gott ungerecht, der Zorn auferlegt? (Ich rede nach Menschen[weise].) 6 Das sei fern! Wie wird denn Gott die Welt richten?[1686] 7 – denn wenn die Wahrheit Gottes durch meine Lüge reicher wurde zu seiner Verherrlichung, warum werde ich auch noch als Sünder gerichtet, 8 und [warum] nicht [sagen], wie wir gelästert werden und wie etliche behaupten, dass wir sprechen: „Lasst uns Übles tun, damit Gutes komme“? – deren Gericht gerecht ist.

 

9 Was also? Haben wir etwas voraus? Ganz und gar nichts! – denn wir beschuldigten vorhin Juden und auch Griechen, dass sie alle unter der Sünde seien, 10 so wie geschrieben ist:

Es ist kein Gerechter, auch nicht einer. 11 Es ist kein Verständiger. Es ist kein nach Gott Suchender. 12 Alle wichen ab. Sie wurden alle zusammen untauglich. Es ist kein Freundlichkeit Übender; es ist nicht so viel wie einer.“ {Vgl. Ps 14,1–3; 53,2–4.}

13 „Ihre Kehle ist ein offenes Grab. Mit ihren Zungen waren sie trügerisch.“ {Vgl. Ps 5,10; 14,3 gr. Üsg.}[1687]

„Otterngift ist unter ihren Lippen.“ {Ps 140,4}

14 „Deren Mund voll von Fluchen und Bitterkeit ist.“ {Vgl. Ps 10,7.}

15 „Ihre Füße sind schnell, Blut zu vergießen. 16 Verwüstung und Elend sind auf ihren Wegen, 17 und den Weg des Friedens kannten sie nicht.“ {Vgl. Jes 59,7.8.}

18 „Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen.“ {Vgl. Ps 36,2.}

19 Aber wir wissen: Alles, was auch immer das Gesetz sagt, spricht es für die, die im Gesetz sind, damit jeder Mund gestopft werde und die gesamte Welt unter das gerechte ‹Gerichtsurteil› vor Gott komme. 20 Darum: Aus Werken des Gesetzes wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden, denn durch das Gesetz entsteht Erkenntnis der Sünde.

 

 

21 Nun ist aber, ohne Gesetz, Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten, 22 Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus – für alle und auf alle, die glauben; denn es ist kein Unterschied, 23 denn alle sündigten, und sie reichen nicht an die Herrlichkeit Gottes heran[1688]; 24 sie werden geschenkweise gerechtfertigt ‹durch› seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist, 25 den Gott ‹sich› hinstellte als Sühnung[1689] durch den Glauben – durch sein Blut – zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Hinweggehens über die zuvor geschehenen Sünden 26 in der Zurückhaltung[1690] Gottes, im Blick auf die Erweisung seiner Gerechtigkeit in der gegenwärtigen Zeit, damit er gerecht sei und den rechtfertige, der aus Glauben an Jesus ‹ist›.[1691]

27 Wo bleibt also das Rühmen? Es wurde ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? – das der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. 28 Wir rechnen also, dass ein Mensch ‹durch› Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes.

29 [Ist er] Gott allein der Juden? – nicht auch derer, die von den Völkern sind? Ja, auch derer, die von den Völkern sind, 30 da es doch ein Gott ist, der rechtfertigen wird die Beschneidung aus Glauben und die Unbeschnittenheit durch den Glauben.

31 Beseitigen wir also das Gesetz durch den Glauben? Auf keinen Fall, sondern wir richten das Gesetz auf.

 

4 Was sollen wir also sagen, was Abraham, unser Vater, gefunden habe nach dem Fleisch? 2 – denn wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt wurde, hat er Ruhm, jedoch nicht bei Gott, 3 denn was sagt die Schrift?

„Abraham glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet[1692].“ {1Mo 15,6 n. d. gr. Üsg.}

4 Aber dem, der arbeitet[1693], wird der Lohn nicht nach Gnade[1694] gerechnet, sondern nach Schuldigkeit. 5 Aber dem, der nicht arbeitet, aber an den glaubt, der den Ehrfurchtslosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet, 6 gleichwie auch David die Seligkeit des Menschen ausspricht, dem Gott Gerechtigkeit unabhängig von Werken anrechnet:

7 „Selige sind die, deren Gesetzwidrigkeiten[1695] vergeben und deren Sünden bedeckt wurden. 8 Ein Seliger ist der Mann, dem der Herr Sünde nicht anrechnet.“ {Ps 32,1.2}

9 Diese Seligkeit also, [°kommt sie] auf die Beschneidung oder auch auf die Unbeschnittenheit? – denn wir sagen, dass der Glaube dem Abraham zur Gerechtigkeit gerechnet wurde. 10 Wie also wurde er [ihm zur Gerechtigkeit] gerechnet – als er in der Beschneidung war oder in der Unbeschnittenheit? Nicht in der Beschneidung, sondern in der Unbeschnittenheit.

11 Und er empfing ein Zeichen, [nämlich] die Beschneidung, ein Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, ‹den er› in der Unbeschnittenheit ‹hatte›, um Vater aller zu sein, die in der Unbeschnittenheit glauben, damit auch ihnen die Gerechtigkeit angerechnet werde, 12 und Vater der Beschneidung[1696], — für die, die nicht allein aus der Beschneidung [sind][1697], sondern die sich auch ausrichten nach[1698] den Fußspuren des Glaubens unseres Vaters Abraham, ‹den er› in der Unbeschnittenheit ‹hatte›;

13 denn nicht durch Gesetz [wurde] Abraham oder seinem Samen die Verheißung [zuteil], dass er der Erbe der Welt sein sollte, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens; 14 denn wenn die vom Gesetz Erben sind, ist der Glaube nichtig[1699] gemacht und die Verheißung aufgehoben, 15 denn das Gesetz bewirkt Zorn, denn wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung.

16 Deswegen ist es aus Glauben, damit es nach Gnade sei, damit die Verheißung dem ganzen Samen fest sei, nicht allein dem vom Gesetz, sondern auch dem vom Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist 17 (so wie geschrieben ist: „Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht“ {1Mo 17,5}) vor dem, dem er glaubte – Gott, der die Toten zum Leben bringt[1700] und das Nichtseiende ruft wie Seiendes –, 18 der entgegen Hoffnung[1701] auf Hoffnung[1702] glaubte, um ein Vater vieler Völker zu werden, nach dem, was gesagt ist: „So wird dein Same sein.“ {1Mo 15,5}

19 Und nicht schwach im Glauben, beachtete er nicht den eigenen schon erstorbenen Leib – er war etwa hundertjährig – noch das Absterben des Mutterleibes der Sara. 20 Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde innerlich kräftig im Glauben, gab Gott die Ehre[1703] 21 und hatte volle Gewissheit: „Was er verheißen hat, ist er auch imstande zu tun.“

22 Darum wurde es ihm auch gerechnet zur Gerechtigkeit.

23 Es wurde aber nicht allein seinetwegen geschrieben, dass es ihm zugerechnet wurde, 24 sondern auch unseretwegen, denen es zugerechnet werden soll, denen, die an den glauben[1704], der Jesus, unseren Herrn, von den Toten erweckte, 25 [den], der unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen erweckt wurde.

 

5 Sind wir also gerechtfertigt aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott[1705] durch unseren Herrn, Jesus Christus, 2 durch den wir auch, ‹durch› den Glauben, den Zutritt bekommen haben in diese Gnade, in der wir stehen. Und wir rühmen uns aufgrund der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes[1706].

3 Aber nicht nur das, sondern auch in den Bedrängnissen rühmen wir uns, da wir wissen: Bedrängnis bewirkt Ausdauer, 4 Ausdauer aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung. 5 Die Hoffnung lässt aber nicht zuschanden werden, weil die Liebe Gottes in unseren Herzen ausgegossen worden ist durch den Heiligen Geist, der uns gegeben wurde; 6 denn als wir noch schwach waren, starb Christus zur rechten[1707] Zeit für Ehrfurchtslose; 7 denn es wird schwerlich jemand für einen Gerechten sterben; denn für den Guten wagt es jemand eventuell sogar zu sterben; 8 aber Gott erweist seine Liebe zu uns damit, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren.

9 Viel mehr werden wir also, nachdem wir nun gerechtfertigt worden sind in seinem Blut, durch ihn gerettet werden vom Zorn, 10 denn wenn wir, als wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, werden wir viel mehr, nachdem wir versöhnt worden sind, gerettet werden durch sein Leben[1708].

11 Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch in Gott durch unseren Herrn, Jesus Christus, durch den wir nun die Versöhnung empfingen.

 

12 Deswegen, geradeso wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt hineinkam und durch die Sünde der Tod, so drang auch der Tod zu allen Menschen durch – °aufgrund dessen, dass° sie alle sündigten[1709], 13 denn bis zum Gesetz war die Sünde ‹wohl› in der Welt; aber Sünde wird nicht angerechnet[1710], wo nicht Gesetz ist; 14 jedoch herrschte der Tod ‹wie ein König› von Adam bis Mose auch über die, die nicht mit gleicher[1711] Übertretung gesündigt hatten wie Adam, der ein Gegenbild des Kommenden ist; 15 jedoch nicht wie der Fehltritt, so auch die Gnadengabe: denn wenn durch den Fehltritt des Einen die Vielen starben, [so] war viel mehr die Gnade Gottes – und die Gabe in Gnade, die [Gabe] des einen Menschen, Jesus Christus – überreich gegen die Vielen; 16 und nicht wie durch [den] Einen, der sündigte, ist die Gabe: denn auf der einen Seite [führte] das Urteil aus dem einen [Fehltritt] zur Verurteilung, auf der anderen die Gnadengabe aus vielen Fehltritten zum Rechtfertigungsurteil; 17 denn wenn infolge des Fehltrittes des Einen der Tod durch den Einen ‹als König› herrschte, werden viel mehr die, die das Übermaß der Gnade und des Gerechtigkeitsgeschenkes empfangen, im Leben ‹als Könige› herrschen durch den Einen: Jesus Christus;

18 also dann: Wie es durch einen Fehltritt zu einer Verurteilung für alle Menschen [kam], so auch durch die eine gerechte [Handlung] zu einer Rechtfertigung des Lebens für alle Menschen, 19 denn geradeso wie durch das Nichtgehorchen des einen Menschen die Vielen zu Sündern gemacht wurden, so werden auch durch das Gehorchen des Einen die Vielen zu Gerechten gemacht werden.

20 Das Gesetz kam aber daneben hinzu, damit der Fehltritt zunehme. Aber wo die Sünde zunahm, da wurde die Gnade überreich, 21 damit geradeso, wie die Sünde ‹als König› herrschte im Tode, so auch die Gnade ‹als König› herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn.

 

 

6 Was werden wir also sagen? Werden wir ‹bei› der Sünde verbleiben, damit die Gnade zunehme? 2 Das sei fern! Wie werden wir, die wir der Sünde starben, noch in ihr leben?

3 Oder seid ihr in Unkenntnis [dessen], dass so viele [von uns], die wir °auf[1712] Christus Jesus getauft wurden, °auf seinen Tod getauft wurden? 4 Wir wurden also zusammen mit ihm begraben durch die Taufe °auf den Tod, damit, gleichwie Christus von den Toten erweckt wurde durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandelten, 5 denn wenn wir Zusammengewachsene geworden sind ‹in› der Gleichheit seines Todes, werden wir es[1713] aber bestimmt auch sein [in der] der Auferstehung, 6 von diesem in Kenntnis, dass unser alter Mensch zusammen mit [ihm] gekreuzigt wurde, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, ‹damit› wir der Sünde nicht länger Leibeigenendienst zu leisten hätten; 7 denn wer starb, ist gerechtfertigt worden von der Sünde[1714].

8 Wenn wir aber zusammen mit Christus starben, glauben wir, dass wir auch zusammen mit ihm leben werden, 9 in dem Wissen, dass Christus, von den Toten erweckt, nicht mehr stirbt; der Tod ist nicht mehr Herr über ihn; 10 denn was er starb, starb er der Sünde, ein ‹für alle› Mal; was er aber lebt, lebt er Gott.[1715]

11 So auch ihr. Rechnet euch selbst ‹stets› als solche, die für die Sünde tot sind, andererseits als solche, die Gott leben, [und zwar] in Christus Jesus, unserem Herrn. 12 Lasst also die Sünde nicht König sein in eurem sterblichen Leibe, um in seinen Lüsten ihr zu gehorchen. 13 Stellt auch nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Waffen[1716] der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Lebende aus den Toten[1717], und [stellt] eure Glieder als Waffen der Gerechtigkeit Gott [zur Verfügung]; 14 denn die Sünde wird nicht Herr sein über euch, denn ihr seid nicht unter [dem] Gesetz, sondern unter [der] Gnade.

 

15 Was also? Werden wir sündigen, weil wir nicht unter [dem] Gesetz sind, sondern unter [der] Gnade? Das sei fern! 16 Wisst ihr nicht, dass, wem ihr euch als leibeigene Knechte zum Gehorchen zur Verfügung stellt, ihr dessen leibeigene Knechte seid, dem ihr gehorcht, ob [Knechte] der Sünde zum Tode oder [Knechte] des Gehorchens zur Gerechtigkeit? 17 Aber Gott sei Dank*, dass ihr Knechte[1718] der Sünde wart[1719], aber von Herzen gehorchtet dem Muster der Lehre, dem ihr übergeben wurdet. 18 Nachdem ihr aber von der Sünde frei gemacht wurdet, wurdet ihr der Gerechtigkeit als Knechte dienstbar.

19 Ich spreche auf menschliche Weise wegen der Schwachheit eures Fleisches; denn so, wie ihr eure Glieder als leibeigene Knechte zur Verfügung stelltet der Unreinigkeit und der Gesetzwidrigkeit[1720] zur Gesetzwidrigkeit, so stellt nun eure Glieder als leibeigene Knechte zur Verfügung der Gerechtigkeit zur Heiligung[1721], 20 denn als ihr Knechte der Sünde wart, wart ihr frei ‹von› der Gerechtigkeit.

21 Was hattet ihr damals also für Frucht? – [Dinge], über die ihr euch nun schämt, denn das Ende derjenigen ist der Tod. 22 Nun aber, von der Sünde frei gemacht, aber Gott zu leibeigenen Knechten geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligung, als Ende[1722] aber ewiges Leben; 23 denn der Lohn der Sünde ist Tod, aber die Gnadengabe Gottes ist ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.

 

7 Seid ihr darüber in Unkenntnis, Brüder – denn ich rede zu solchen, die [das] Gesetz kennen, – dass das Gesetz über den Menschen Herr ist, solange er lebt? 2 – denn die dem Manne unterstellte Frau ist mittels des Gesetzes an den lebenden Mann gebunden. Sollte der Mann aber sterben, ist sie dem Gesetz des Mannes[1723] enthoben. 3 Dann wird sie also, während der Mann lebt, als Ehebrecherin bezeichnet werden, wenn sie einem anderen Manne ‹zu eigen› wird. Sollte der Mann aber sterben, ist sie vom Gesetz frei, sodass sie nicht eine Ehebrecherin ist, wenn sie einem anderen Manne ‹zu eigen› wird.

4 Und so, meine Brüder, [ist es] auch bei euch: Ihr wurdet tot dem Gesetz durch den Leib des Christus, um eines anderen zu werden, dessen, der von den Toten erweckt wurde, damit wir Gott Frucht brächten; 5 denn als wir im Fleisch waren, wirkten der Sünden Leidenschaften, die durch das Gesetz [aufkamen], in unseren Gliedern, um dem Tode Frucht zu bringen. 6 Aber nun wurden wir dem Gesetz enthoben, da wir [in dem] starben, in dem wir festgehalten wurden; und so sollten wir Leibeigenendienst tun im Neuen, im Geist[1724], und nicht im Älteren, im geschriebenen [Gesetz][1725].

 

7 Was werden wir also sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei fern! [Es ist] anders: Die Sünde kannte ich nicht als nur durchs Gesetz; denn auch der Lust wäre ich mir nicht bewusst gewesen, wenn nicht das Gesetz gesagt hätte: „Du sollst* dich nicht gelüsten lassen!“ {2Mo 20,17}

8 Aber nachdem die Sünde einen Anlass hatte durch das Gebot, bewirkte sie in mir jede Lust; denn ohne [das] Gesetz [war] die Sünde tot. 9 Ich lebte aber einst ohne [das] Gesetz. Aber als das Gebot gekommen war, lebte die Sünde auf. 10 Aber ich starb. Und das Gebot zum Leben, dieses erwies sich mir als eines zum Tode; 11 denn die Sünde nahm einen Anlass durch das Gebot, betrog mich gänzlich und tötete mich durch dasselbe. 12 Somit ist das Gesetz heilig, ja, und das Gebot ist heilig und gerecht und gut.

13 Ist also ein Gutes mir zum Tode geworden? Das sei fern! – sondern [es war] die Sünde – damit sie als Sünde offenbar würde –, indem sie durch das Gute mir den Tod bewirkte, damit durch das Gebot die Sünde überaus sündig würde; 14 denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist – ich aber, ich bin[1726] fleischlich, unter die Sünde verkauft; 15 denn was ich ausführe, kenne ich nicht[1727]; denn nicht, was ich will, dieses tue ich, sondern was ich hasse, dieses übe ich aus. 16 Wenn ich aber das, was ich nicht will, [wenn ich] dieses ausübe, stimme ich dem Gesetz bei, dass es edel ist.

17 Aber nun führe nicht länger ich es aus, sondern die in mir wohnende Sünde; 18 denn ich weiß, dass in mir, das heißt, in meinem Fleisch, Gutes nicht wohnt, denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Ausführen des Edlen finde ich nicht; 19 denn nicht das Gute, das ich will, übe ich aus, sondern das Schlechte, das ich nicht will, dieses tue ich. 20 Wenn ich aber das, was ich nicht will, [wenn ich] dieses ausübe, führe nicht länger ich es aus, sondern die in mir wohnende Sünde.

21 So finde ich dann bei mir das Gesetz, dass bei mir, der ich das Edle ausüben will, das Schlechte vorhanden ist, 22 denn ich habe Freude am Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen, 23 aber ich sehe ein anderes[1728] Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meines Denksinnes Krieg führt und mich zu einem Gefangenen des Gesetzes der Sünde macht, das in meinen Gliedern ist.

24 Ich elender Mensch! Wer wird mich befreien aus diesem Leibe des Todes?

25 Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Dann leiste also ich, ich selbst, Leibeigenendienst, ja, mit dem Denksinn dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleisch dem Gesetz der Sünde.

 

8 Es ist dann nun gar keine Verurteilung für die, die in Christus Jesus sind, °die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist°, 2 denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus machte mich frei von dem Gesetz der Sünde und des Todes; 3 denn was dem Gesetz nicht möglich war[1729] – es war ja schwach durch das Fleisch –, [das machte] Gott [möglich]: ‹Er› schickte seinen ‹eigenen› Sohn in der Ähnlichkeit[1730] des Fleisches der Sünde und ‹als das Opfer› für Sünde[1731] und verurteilte die Sünde im Fleisch, 4 damit das Gerechte[1732] des Gesetzes in uns erfüllt werde, die wir nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist; 5 denn die, die nach dem Fleisch sind, sinnen auf das[1733], was des Fleisches ist, aber die, die nach dem Geist sind, auf das, was des Geistes ist, 6 denn das Sinnen des Fleisches ist Tod, (das Sinnen des Geistes aber Leben und Friede), 7 weil nämlich das Sinnen des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist, denn es ist dem Gesetz Gottes nicht untertänig, denn es vermag [das] auch gar nicht.

8 Die, die im Fleisch sind, vermögen nicht, Gott zu gefallen. 9 Ihr aber, ihr seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, unter der Voraussetzung[1734], dass Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, ist dieser nicht sein. 10 Aber wenn Christus in euch ist, ist der Leib tot – wegen [der] Sünde –, andererseits der Geist Leben – wegen [der] Gerechtigkeit. 11 Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten erweckte, in euch wohnt, wird der, der Christus von den Toten erweckte, auch eure sterblichen Leiber zum Leben bringen[1735] wegen seines in euch wohnenden Geistes.

12 Dann sind wir also, Brüder, Schuldner – nicht dem Fleisch, um nach dem Fleisch zu leben, 13 denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, seid ihr im Begriff zu sterben. Wenn ihr aber ‹durch den› Geist die Handlungen des Leibes tötet, werdet ihr leben[1736], 14 denn so viele von Gottes Geist geleitet werden, diese sind Söhne[1737] Gottes, 15 denn ihr empfingt nicht einen Geist der leibeigenen Knechtschaft, [der] wiederum [Anlass] zur Furcht [gäbe], sondern ihr empfingt einen Geist der Sohnesstellung[1738], in welchem wir rufen: „Abba!“ Vater![1739] 16 Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind.

 

17 Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, ja, Erben Gottes und Miterben Christi, unter der Voraussetzung[1740], dass wir mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden, 18 denn ich rechne, dass die Leiden der jetzigen Zeit kein entsprechendes Gewicht[1741] haben [im Verhältnis] zu der kommenden Herrlichkeit, die uns[1742] enthüllt werden wird, 19 denn das sehnsüchtige Harren der Schöpfung[1743] wartet sehnsüchtiglich auf die Enthüllung der Söhne Gottes, 20 denn der Nichtigkeit wurde die Schöpfung unterstellt (nicht von sich aus, sondern durch den[1744], der sie unterstellte) auf Hoffnung, 21 weil auch sie selbst, die Schöpfung, von der Versklavung an die Verderblichkeit frei gemacht werden wird in die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes; 22 denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Wehen liegt bis jetzt; 23 aber nicht nur [das], sondern auch wir selbst, als solche, die wir die Erstlingsgabe, den Geist[1745], haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, während wir auf die Sohnesstellung warten, die Erlösung unseres Leibes, 24 denn ‹auf› Hoffnung wurden wir gerettet. Aber eine Hoffnung, die man sieht, ist nicht Hoffnung, denn warum erhofft man noch, was man sieht? 25 Wenn wir aber auf das hoffen, das wir nicht sehen, warten wir darauf mit Ausdauer.

26 Aber ebenso auch nimmt sich der Geist unserer Schwachheiten mit an[1746], denn was wir beten sollten, gemäß dem, was erforderlich wäre, wissen wir nicht. Der Geist selbst jedoch verwendet sich für uns[1747] ‹in› ungesprochenen[1748] Seufzern[1749]. 27 Aber der, der die Herzen erforscht, weiß, was das Sinnen des Geistes ist, weil er sich Gott gemäß für die Heiligen verwendet.

28 Wir wissen aber: Den Gott Liebenden wirkt alles zusammen zum Guten, denen, die nach einem Vorsatz Gerufene sind, 29 weil er die, die er im Voraus kannte, auch im Voraus bestimmte, seinem Ebenbild, dem Sohn[1750], gleichgestaltet zu sein, sodass er Erstgeborener unter vielen Brüdern sei. 30 Aber welche er im Voraus bestimmte, diese rief er auch, und welche er rief, diese rechtfertigte er auch. Aber welche er rechtfertigte, diese verherrlichte er auch.

 

31 Was werden wir also zu diesem sagen? Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns? 32 Der sogar des eigenen Sohnes nicht schonte, sondern für uns alle ihn dahingab, wie wird er uns zusammen mit ihm nicht auch alles ‹in Gnade› schenken? 33 Wer wird Anklage erheben gegen Erwählte Gottes? Gott [ist der], der rechtfertigt! 34 Wer verurteilt? Christus [ist es], der starb; mehr, der auch erweckt wurde, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet.

35 Was wird uns trennen von der Liebe des Christus? Bedrängnis oder Einengung oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? 36 – so wie geschrieben ist:

„Deinetwegen werden wir getötet den ganzen Tag. Als Schlachtschafe wurden wir gerechnet.“ {Ps 44,23}

37 In diesem allem jedoch sind wir überlegene Sieger durch den, der uns liebte! 38 – denn ich bin überzeugt[1751], dass weder Tod noch Leben noch [himmlische] Boten noch Erstrangige noch Kräfte noch Gegenwärtiges noch Bevorstehendes 39 noch Hohes noch Tiefes noch etwas sonstiges Erschaffenes uns wird trennen können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

 

 

9 Ich sage die Wahrheit in Christus; ich lüge nicht; mein Gewissen bezeugt es zusammen mit mir im Heiligen Geist: 2 Ich bin in großer Betrübnis und habe unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen, 3 denn ich wünschte, ich selbst wäre ein Verbannter[1752], von dem Christus [getrennt], für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch, 4 welche Israeliten sind, deren die Sohnesstellung ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der aufgetragene Dienst und die Verheißungen, 5 deren die Väter sind und aus denen, nach dem Fleisch, der Christus[1753] ist, der über allem ist; Gott gelobt in Ewigkeit![1754] Amen.

6 [Das heißt] aber nicht, dass das Wort Gottes hinfällig geworden wäre, denn nicht alle, die aus Israel sind, sind Israel, 7 noch sind alle Kinder, weil sie Abrahams Same sind, sondern: „in Isaak wird dir ein Same genannt werden.“ {1Mo 21,12} 8 Das heißt, es sind nicht die Kinder des Fleisches, die Kinder Gottes sind, sondern die Kinder der Verheißung werden als Same gerechnet, 9 denn dieses ist ein Wort der Verheißung:

„Um diese Zeit werde ich kommen, und Sara wird einen Sohn haben.“ {Vgl. 1Mo 18,10.14.}

10 Aber nicht nur [hier ist es so], sondern auch als Rebekka schwanger war von einem, von Isaak, unserem Vater, [war es so], 11 denn als sie noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Schlechtes getan hatten – damit der Vorsatz Gottes nach Erwählung bestehen bliebe, nicht aus Werken, sondern aus dem Rufenden – 12 wurde zu ihr gesagt:

„Der Größere wird dem Kleineren Leibeigenendienst leisten“ {1Mo 25,23}, 13 so wie geschrieben ist:

„Jakob liebte ich, aber Esau hasste ich[1755].“ {Mal 1,2.3}

14 Was werden wir also sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei fern! 15 – denn er sagt zu Mose:

„Ich werde barmherzig sein, gegen wen immer ich barmherzig sein werde, und werde mich erbarmen, über wen immer ich mich erbarmen werde.“ {2Mo 33,19}

16 Dann ist es also nicht [eine Sache] des Wollenden noch des Laufenden, sondern des barmherzig seienden Gottes, 17 denn die Schrift sagt zu Pharao:

„Eben hierzu stellte ich dich auf[1756], dass ich meine Kraft an dir erzeige und dass mein Name ‹weithin› kundgetan werde auf der ganzen Erde.“ {2Mo 9,16}

18 Dann ist er also barmherzig, gegen wen er will, und er verhärtet, wen er will.

19 Du wirst hieraufhin zu mir sagen: „Warum tadelt er noch? – denn wer hat seinem Vorhaben[1757] widerstanden?“

20 So?! Wer, o Mensch, bist du, dass du Gott entgegnest?

Wird etwa das Geformte zu dem Formenden sagen: „Warum machtest du mich so?“

21 Oder hat der Töpfer nicht Vollmacht[1758] über den Ton, aus derselben Masse ein Gefäß zur Ehre und ein anderes zur Unehre zu machen? 22 Wenn aber Gott, da er [seinen] Zorn erzeigen und seine Kraft kennen lassen wollte, in viel Geduld die Gefäße des Zorns, die fürs Verderben fertig geworden waren, ertrug? – 23 und [wenn er dieses tat], damit er kennen lasse den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Barmherzigkeit, die er im Voraus zu Herrlichkeit bereitete, 24 an uns, die er auch rief, nicht nur von den Juden, sondern auch von den Völkern? 25 – wie er auch in Hosea sagt:

„Ich werde Nicht-Mein-Volk ‘mein Volk’ nennen und die Nicht-Geliebte ‘Geliebte’“ {Vgl. Hos 2,25.} 26 und: „Es wird geschehen an dem Ort, an dem zu ihnen gesagt wurde: ‘Ihr seid nicht mein Volk’, dort werden sie ‘Söhne des lebenden Gottes’ genannt werden.“ {Hos 2,1}

27 Aber Jesaja ruft aus über Israel: „Wäre die Zahl der Söhne Israels wie der Sand des Meeres, der Überrest[1759] wird gerettet werden, 28 denn [er ist] einer, der [das] Wort[1760] ganz zu Ende führt und rasch[1761] abschließt in Gerechtigkeit, denn der Herr wird [das] Wort als ein rasch abgeschlossenes[1762] auf der Erde[1763] vollführen.“ {Vgl. Jes 10,22.23.}

29 Und [es ist] so, wie Jesaja zuvor sagte: „Wenn der Herr der Heere uns nicht Samen übrig gelassen hätte, wären wir wie Sodom geworden und Gomorra gleich geworden.“ {Jes 1,9}

 

30 Was werden wir also sagen? Die von den Völkern, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, erlangten Gerechtigkeit, eine Gerechtigkeit aber, die aus Glauben ist; 31 aber Israel, einem Gesetz der Gerechtigkeit nachstrebend, gelangte nicht zu einem Gesetz der Gerechtigkeit. 32 Weshalb nicht? Weil es nicht aus Glauben geschah, sondern als aus Gesetzeswerken, denn sie stießen sich an dem Stein des Stolperns, 33 so wie geschrieben ist:

„Siehe! Ich lege in Zion einen Stein des Stolperns und einen Fels des Ärgernisses ‹und Anstoßens›, und jeder, der an ihn glaubt[1764], wird nicht zuschanden werden.“ {Vgl. Jes 8,14; 28,16.}

 

10 Brüder, das Wohlgefallen meines Herzens und wofür [ich] zu Gott für Israel flehe, ‹das› ist [ihre] Rettung[1765], 2 denn ich gebe ihnen Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben, jedoch nicht nach Erkenntnis, 3 denn als solche, die die Gerechtigkeit Gottes nicht kannten und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachteten, unterordneten sie sich nicht der Gerechtigkeit Gottes, 4 denn ‹Ziel und› Ende des Gesetzes ist Christus – zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt, 5 denn Mose schreibt von der Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz [kommt]:

„Der Mensch, der diese Dinge getan hat, wird durch sie leben.“ {Vgl. 3Mo 18,5.}

6 Aber die Gerechtigkeit, die aus Glauben [kommt], spricht so: „Sage nicht in deinem Herzen: ‘Wer wird in den Himmel aufsteigen?’ {Vgl. 5Mo 30,12.} (das heißt, Christus herabzuholen) 7 oder: ‘Wer wird in den Abgrund hinabsteigen?’ {Vgl. 5Mo 30,13.} (das heißt, Christus von den Toten heraufzuholen).“

8 Was sagt sie andererseits?

„Das Wort* ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen.“ {5Mo 30,14}

Das ist das Wort* des Glaubens[1766], das wir verkünden, 9 nämlich: Wenn du mit deinem Munde Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten erweckte, wirst du gerettet werden; 10 denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit; mit dem Munde wird bekannt zur Rettung; 11 denn die Schrift sagt:

„Jeder, der an ihn glaubt[1767], wird nicht zuschanden werden“ {Jes 28,16}, 12 denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn derselbe Herr aller ist reich für alle, die ihn anrufen, 13 denn „jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden“. {Joe 3,5 bzw. 2,32}

14 Wie also sollen sie anrufen den, an den sie nicht glaubten? Wie sollen sie aber ‹an einen› glauben, von dem sie nicht hörten? Wie sollen sie aber hören ohne Verkünder? 15 Wie sollen sie aber verkünden, wenn sie nicht gesandt werden? – so, wie geschrieben ist:

„Wie schön [sind] die Füße derer, die Frieden künden[1768], [die Füße] derer, die die guten Dinge künden!“ {Jes 52,7}

16 Nicht alle jedoch gehorchten der guten Botschaft, denn Jesaja sagt: „Herr, wer glaubte unser Gehörtes[1769]?“ {Jes 53,1}

17 Demnach ist der Glaube aus dem Gehörten. Das Gehörte ist aber durch das von Gott ‹gesprochene› Wort*.

18 Jedoch sage ich: Sie haben nicht gehört? Doch, ja!:

„In jeden ‹Teil› der Erde ging ihre Stimme hinaus, und zu den Enden des Weltreiches [gingen] ihre Worte*.“ {Ps 19,5}

19 Jedoch sage ich: Israel hat nicht verstanden?

Als Erster sagt Mose: „Ich werde euch zur Eifersucht reizen über ein Nichtvolk. Über ein unverständiges Volk werde ich euch erzürnen.“ {Vgl. 5Mo 32,21.}

20 Aber Jesaja erkühnt sich und sagt: „Ich wurde gefunden von denen, die mich nicht suchten. Ich wurde offenbar denen, die nicht nach mir fragten.“ {Vgl. Jes 65,1.}

21 Zu Israel sagt er aber: „Den ganzen Tag streckte ich meine Hände aus zu einem im Unglauben ungehorsamen und einem widersprechenden Volk.“ {Jes 65,2}

 

11 Ich sage also: Verstieß Gott sein Volk? Das sei fern! – denn auch ich bin ein Israelit aus dem Samen Abrahams, vom Stamm Benjamin. 2 Gott verstieß sein Volk nicht, das er im Voraus kannte. Oder wisst ihr nicht, was die Schrift bei Elia[1770] sagt? – wie er vor Gott auftritt gegen Israel?

3 „Herr“, sagt er, „sie töteten deine Propheten, gruben deine Altäre ab, und ich blieb alleine übrig, und sie trachten nach meiner Seele.“ {Vgl. 1Kön 19,10.14.}

4 Aber was sagt ihm die göttliche Antwort?

„Ich ließ mir übrig bleiben siebentausend Mann, die ‹vor› der Baal[1771] das Knie nicht beugten.“ {1Kön 19,18}

5 So ist also auch in der jetzigen Zeit ein Überrest nach [der] Wahl der Gnade entstanden. 6 Wenn aber durch Gnade, [ist es] nicht mehr aus Werken. Sonst wird die Gnade nicht mehr Gnade. Wenn aber aus Werken, ist es nicht mehr Gnade. Sonst ist das Werk nicht mehr Werk.

7 Was ist also [zu sagen]? Wonach Israel trachtet, das erreichte es nicht. Aber die Erwählung erreichte es. Die Übrigen wurden verhärtet, 8 so wie geschrieben ist: Gott „gab ihnen einen Schlafgeist“ {Jes 29,10}, „Augen, die nicht sehen, und Ohren, die nicht hören – bis zum heutigen Tag.“ {Vgl. 5Mo 29,3.}

9 Und David sagt: „Es werde ihr Tisch zur Schlinge und zum Fallstrick und zum Anstoß und zur Vergeltung. 10 Verfinstert seien ihre Augen, um nicht zu sehen. Und ihren Rücken beuge immerzu.“ {Vgl. Ps 69,23.24.}

 

11 Ich sage also: Stießen sie an, damit sie fallen ‹und liegen bleiben› sollten? Das sei fern! Sondern durch ihren Fehltritt ist das Heil zu denen [gekommen], die von den Völkern sind, „um sie zur Eifersucht zu reizen.“ 12 Wenn aber ihr Fehltritt Reichtum der Welt ‹ist› und ihr °Schade Reichtum derer, die von den Völkern sind, wie viel mehr ihre °Fülle[1772]? 13 – denn euch, die ihr von den Völkern seid, sage ich: Insofern ich [ja] der Apostel derer bin, die von den Völkern sind, verherrliche ich meinen Dienst, 14 ob ich auf irgendeine Weise [die, die] mein Fleisch [sind], „zur Eifersucht reizen“ und etliche aus ihnen retten möge, 15 denn wenn ihre Verwerfung Versöhnung der Welt ‹ist›, was ‹ist› [ihre] Annahme[1773] anderes als Leben aus [den] Toten?

16 Wenn der Erstling heilig[1774] ist, ist es auch die Teigmasse, und wenn die Wurzel mitsamt Stamm[1775] heilig ist, sind es auch die Zweige. 17 Wenn aber einige der Zweige ausgebrochen wurden und du, der du °ein [Zweig vom] Wilden Ölbaum° warst, unter sie eingepfropft und Mitteilhaber der Wurzel und des Stammes und der Fettigkeit des Ölbaums wurdest, 18 rühme dich nicht gegen die Zweige. Wenn du dich aber gegen sie rühmst: Nicht trägst du die Wurzel und den Stamm, sondern die Wurzel mitsamt Stamm trägt dich.

19 Du wirst hieraufhin sagen: „[Die] Zweige wurden ausgebrochen, damit ich eingepfropft würde.“

20 Recht. Durch den Unglauben [kam es, dass] sie ausgebrochen wurden. Du stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich, 21 denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht schonte, [bedenke,] dass er auch dich nicht schonen wird! 22 Sieh also die Freundlichkeit und die Strenge Gottes: gegen die, die fielen, Strenge; gegen dich Freundlichkeit, wenn du an der Freundlichkeit bleibst. Sonst wirst auch du abgeschnitten werden.

23 Aber auch jene, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden, denn Gott vermag sie wieder einzupfropfen; 24 denn wenn du von dem von Natur Wilden Ölbaum abgeschnitten und wider die Natur in einen edlen Ölbaum eingepfropft wurdest, wie viel mehr werden diese, die natürlichen [Zweige], in den eigenen Ölbaum eingepfropft werden;

25 denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit ihr euch nicht selbst klug dünkt: Verhärtung ist Israel zu einem Teil widerfahren[1776], bis die Fülle[1777] derer, die von den Völkern sind,[1778] eingegangen ist. 26 Und so wird das ganze Israel gerettet werden; – wie geschrieben ist: „Es wird aus Zion kommen der Befreier, und er wird ehrfurchtsloses Wesen von Jakob abwenden. 27 Und dieses ist ihnen der Bund von mir“, {Jes 59,20.21} „wenn ich weggenommen haben werde ihre Sünden.“

28 Ja, gemäß der guten Botschaft sind sie Feinde, euretwegen. Gemäß der Erwählung sind sie aber Geliebte, der Väter wegen, 29 denn unbereubar sind die Gnadengaben und das Rufen Gottes, 30 denn gleichwie auch ihr einst im Unglauben Gott nicht gehorchtet, nun aber Barmherzigkeit erfuhrt ‹über› ihrem[1779] Ungehorsam[1780], 31 so waren auch diese nun im Unglauben ungehorsam zugunsten eurer Barmherzigkeit, damit auch sie Barmherzigkeit erfahren möchten, 32 denn Gott schloss alle zusammen ein in den Ungehorsam, damit er allen Barmherzigkeit widerfahren lasse.

 

33 O die Tiefe des Reichtums, der Weisheit und auch der Kenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Urteile und unaufspürbar seine Wege; 34 denn „wer kannte den Sinn des Herrn, oder wer wurde sein Mitberater?“ {Jes 40,13} 35 oder „wer gab ihm zuvor, und es wäre ihm zu vergelten?“ {Vgl. Hi 41,3.} 36 – denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm ‹gebührt› die Herrlichkeit[1781] in Ewigkeit! Amen.

 

 

12 Ich rufe euch also auf, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber als ein Opfer[1782] darzubieten, ein lebendes, heiliges, Gott wohlangenehmes, euer folgerichtiger[1783] aufgetragener Dienst[1784], 2 und formt euch nicht[1785] nach dieser Welt[1786], sondern werdet umgestaltet[1787] durch Erneuerung eures Denksinnes, um zu prüfen, was der Wille Gottes sei, der gute und angenehme und vollkommene, 3 denn ich sage einem jeden unter euch durch die Gnade, die mir gegeben wurde, dass er [sich] nicht für hoch halte, nicht mehr [von sich halte], als zu halten sich gebührt, sondern dass er darauf bedacht sei, eine gesunde Haltung einzunehmen[1788], wie Gott einem jeden ein Maß des Vertrauens[1789] zuteilte, 4 denn gleichwie wir an einem Leibe viele Glieder haben, nicht aber alle Glieder dieselbe Verrichtung, 5 so sind wir, die Vielen, ein Leib in Christus, als einzelne aber Glieder voneinander, 6 und haben Gnadengaben, verschieden nach der uns gegebenen Gnade: wenn Weissagen, [so habe man die gesunde Haltung][1790] gemäß dem entsprechenden Verhältnis des Vertrauens[1791], 7 wenn Dienen[1792], [sei es so] im Dienen, wenn es der Lehrende ist, im Lehren, 8 wenn es der Aufrufende[1793] ist, im Aufrufen[1794]; der Mitteilende[1795] [habe sie] in der Einfalt, der Vorstehende im Fleiß, der Barmherzigkeit Übende in der Freudigkeit.

 

9 Die Liebe sei ungeheuchelt; dabei[1796] seid solche, die das Böse verabscheuen, dem Guten anhangen, 10 in der Bruderliebe einander zugetan sind, in der Ehrerbietung einer dem anderen [mit gutem Beispiel] vorangehen[1797], 11 im Fleiß nicht säumig sind, im Geist brennend, °dem Herrn Leibeigenendienst leisten°, 12 in der Hoffnung sich freuen, bei Bedrängnis Ausdauer bewahren, im Gebet beharrlich sind, 13 an den Nöten der Heiligen Anteil nehmen, der Gastfreundschaft nachjagen.

14 Segnet, die euch verfolgen[1798]. Segnet[1799] und verflucht nicht. 15 _Toc315794871Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden; 16 habt dabei[1800] ‹in der Begegnung› mit einander dieselbe Gesinnung und sinnt nicht auf die hohen Dinge, sondern lasst euch mit denen mitführen, die niedrig sind; werdet nicht solche, die bei sich selbst klug sind; 17 vergeltet dabei niemandem Böses mit Bösem; seid für das, was edel ist, vorsorglich vor ‹den Augen› aller Menschen; 18 wenn möglich, soviel an euch liegt, habt mit allen Menschen Frieden; 19 rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn, denn es ist geschrieben:

„‘Die Vergeltung ist meine [Sache]; ich werde vergelten’, sagt der Herr.“ {5Mo 32,35}

20 Also: „Wenn deinen Feind hungert, speise ihn; wenn ihn dürstet, gib ihm zu trinken; denn wenn du dieses tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt häufen.“ {Spr 25,21.22 n. d. gr. Üsg.}

21 Lasse dich nicht von dem Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten.

 

13 Jede Seele unterordne sich [den] übergeordneten Autoritäten[1801], denn es ist keine Autorität außer von Gott; die vorhandenen Autoritäten sind von Gott verordnet. 2 Daher: Wer sich der Autorität widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; aber die, die widerstehen, werden ein Gerichtsurteil über sich bringen; 3 denn die an erster Stelle Stehenden sind nicht ‹ein Anlass zur› Furcht für gute Werke, sondern für böse. Willst du dich nicht vor der Autorität fürchten? Tue das Gute, und du wirst Lob von ihr haben, 4 denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, fürchte dich, denn sie trägt das Schwert nicht ohne Grund, denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zum Zorn[1802] für den, der Böses tut.

5 Darum ist es notwendig, sich zu unterordnen, nicht allein wegen des Zorns[1803], sondern auch wegen des Gewissens; 6 denn deswegen entrichtet ihr auch Steuern, denn sie sind Dienstleistende Gottes, die eben hierzu anhaltend beschäftigt sind. 7 Gebt also allen das Geschuldete: die Steuer, dem die Steuer ‹gebührt›, den Zoll, dem der Zoll, die Furcht, dem die Furcht, die Ehre, dem die Ehre ‹gebührt›.

 

8 Schuldet niemandem irgendetwas als nur, einander zu lieben, denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt, 9 denn das:

„Du sollst* nicht Ehebruch begehen. Du sollst* nicht töten[1804]. Du sollst* nicht stehlen. °Du sollst* nicht falsches Zeugnis geben.[1805] Du sollst* dich nicht gelüsten lassen.“ {Vgl. 2Mo 20,13–17.} – und wenn es ein anderes Gebot gibt – ist in diesem Wort zusammengefasst, nämlich:

„Du sollst* deinen Nächsten[1806] lieben wie dich selbst!“ {3Mo 19,18}

10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Die Liebe ist also die Fülle[1807] des Gesetzes.

 

11 Und dieses, da ihr über die Zeit ‹Bescheid› wisst, dass die Stunde schon ‹da› ist, da wir bereits aus dem Schlaf erwacht sein sollten, denn nun ist unsere Rettung näher als da wir glaubten! 12 Die Nacht ist weit vorgerückt und der Tag hat sich genaht. Lasst uns also die Werke der Dunkelheit ablegen und die Waffen[1808] des Lichts anziehen. 13 Wie am Tage lasst uns wandeln, mit Anstand, nicht in Schlemmereien[1809] und in Trinkgelagen, nicht in Beischläfereien und in Ausschweifungen, nicht in Streit und Eifersucht, 14 sondern zieht den Herrn Jesus Christus an[1810] und trefft ‹gedanklich› nicht Vorkehrungen für das Fleisch, sodass Lüste erregt werden.[1811]

 

14 Den Schwachen im Glauben nehmt an[1812] – nicht um Auseinandersetzungen über unterschiedliche Meinungen [zu führen]. 2 Einer glaubt, alles essen [zu dürfen]. Aber der Schwache isst Gemüse. 3 Wer isst, verachte nicht den, der nicht isst; und wer nicht isst, urteile nicht über den, der isst, denn Gott nahm ihn an. 4 Wer bist du, der du über einen fremden Hausknecht[1813] urteilst? Er steht oder fällt [vor] dem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden, denn Gott vermag, ihn aufrecht zu halten.

5 Der eine urteilt, ein Tag sei vor einem [anderen] Tag. Der andere aber urteilt, jeder Tag [sei gleich]. Ein jeder habe im eigenen Denksinn volle Gewissheit. 6 Wer den Tag beobachtet, beobachtet ihn dem Herrn. Und wer nicht den Tag beobachtet, beobachtet ihn dem Herrn nicht. Und wer isst, isst dem Herrn, denn er dankt Gott. Und wer nicht isst, isst dem Herrn nicht und dankt Gott; 7 denn keiner von uns lebt sich selbst und keiner stirbt sich selbst; 8 denn beides: wenn wir leben, leben wir dem Herrn, und auch wenn wir sterben, sterben wir dem Herrn. Also: Wenn wir leben und auch wenn wir sterben, sind wir des Herrn; 9 denn hierzu auch starb Christus und stand auf und lebte [wieder], damit er über Tote und auch Lebende Herr sei.

10 Du aber, was urteilst du über deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? – denn wir werden alle vor dem Richterstuhl des °Christus stehen, 11 denn es ist geschrieben:

„‘[So wahr] ich lebe’, sagt der Herr, ‘mir wird jedes Knie sich beugen, und jede Zunge wird Gott Lob bekennen.’“ {Jes 45,23}

12 Dann wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. 13 Lasst uns also nicht mehr übereinander urteilen, sondern urteilt lieber dieses: dem Bruder nicht einen Anlass ‹zum Stolpern› in den Weg zu legen oder einen Fallstrick.

14 Ich weiß und bin überzeugt in dem Herrn Jesus, dass nichts in sich selbst gemein[1814] ist; nur dem, der etwas für gemein rechnet, ist es gemein. 15 Aber wenn dein Bruder wegen einer Speise verletzt wird, wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Verdirb nicht mit deiner Speise denjenigen, für den Christus starb. 16 Lasst also euer Gutes nicht verlästert werden, 17 denn das Königreich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist; 18 denn wer in diesen Dingen Christus Leibeigenendienst leistet, ist Gott wohlgefällig und [vor] Menschen ein Bewährter. 19 Dann lasst uns also dem nachstreben, was des Friedens ist, und dem, was der gegenseitigen Erbauung [dient]. 20 Zerstöre nicht einer Speise wegen das Werk Gottes.

Alles ist rein. Jedoch ist es böse für den Menschen, der mit Anstoßnehmen [davon] isst ‹und so zu Fall kommt›. 21 Es ist edel, kein Fleisch zu essen noch Wein zu trinken noch [etwas zu tun], bei dem dein Bruder sich stößt oder es ihm zum Fallstrick wird oder er schwach ist. 22 Hast du Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott. Ein Seliger ist, wer über sich selbst nicht urteilt in dem, was er gutheißt. 23 Wer aber zweifelt, wenn er isst, ist verurteilt[1815], weil es nicht aus Glauben [geschah]. Alles, was nicht aus Glauben ist, ist Sünde.[1816]

 

15 Aber wir, die Starken[1817], sind es schuldig, die Schwachheiten der Kraftlosen zu tragen und uns nicht selbst zu gefallen. 2 Ein jeder von uns gefalle dem Nächsten zum Guten, zur Erbauung, 3 denn auch der Christus gefiel nicht sich selbst, sondern [es war] so, wie geschrieben ist: „Die Beschimpfungen derer, die dich beschimpften, fielen auf mich“ {Ps 69,10}, 4 denn soviel zuvor geschrieben wurde, zu unserer Belehrung wurde es ‹alles› zuvor geschrieben, damit wir durch die Ausdauer und den Trost der Schriften Hoffnung hätten.

5 Aber der Gott der Ausdauer und des Trostes gebe euch, gleichgesinnt zu sein untereinander Christus Jesus gemäß, 6 damit ihr in einmütiger Weise mit einem Mund den Gott und Vater unseres Herrn, Jesu Christi, verherrlicht. 7 Darum nehmt einander ‹vorbehaltlos› an°, so wie auch der Christus euch ‹vorbehaltlos› annahm zu Gottes Verherrlichung.

 

8 Aber ich sage: Jesus Christus ist ein Diener geworden der Beschneidung für die Wahrhaftigkeit Gottes, um die Verheißungen der Väter zu bestätigen, 9 aber die aus den Völkern, dass sie Gott verherrlichen für Barmherzigkeit, so wie geschrieben ist:

„Deswegen werde ich dir Lob bekennen unter denen, die von den Völkern sind, und deinem Namen werde ich lobsingen.“ {Ps 18,50}

10 Und wiederum sagt er: „Seid fröhlich, die ihr von den Völkern seid, mit seinem Volk“ {5Mo 32,43}, 11 und wiederum:

„Preist den Herrn, alle, die ihr von den Völkern seid, und preist ihn, alle Völker.“ {Ps 117,1}

12 Und wiederum sagt Jesaja: „Es wird sein … die Wurzel[1818] Jesses[1819] und der, der aufsteht, um über die, die von den Völkern sind, zu herrschen. Auf ihn werden die, die von den Völkern sind, hoffen.“ {Jes 11,10 n. d. gr. Üsg.}

13 Aber der Gott der Hoffnung fülle euch, auf [euer] Glauben hin[1820], mit aller Freude und [allem] Frieden dahin, dass ihr überreich seid an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes.

 

 

14 Aber auch von mir selbst [aus] bin ich euch bezüglich überzeugt, meine Brüder, dass auch ihr selbst voller Gütigkeit seid, erfüllt mit allerlei Kenntnis, auch imstande, einander zu ermahnen. 15 Aber ich bin kühner[1821] [gewesen, wenn] ich euch [jetzt] schrieb, Brüder, (zum Teil als einer, der euch erinnert hat) wegen der Gnade, die mir von Gott gegeben wurde, 16 um ein Dienstleistender Jesu Christi zu sein für die, die von den Völkern sind, und priesterlich zu wirken an der guten Botschaft Gottes, damit die Weihegabe, [nämlich] die, die von den Völkern sind,[1822] eine wohlangenehme werde, geheiligt im Heiligen Geist.

17 Ich habe also etwas zum Rühmen in Christus Jesus in dem, was Gott betrifft, 18 denn ich werde nicht wagen, von etwas zu reden, das nicht Christus durch mich bewirkte zum Gehorsam derer, die von den Völkern sind, mittels Wort und Werk, 19 in der Kraft von Zeichen und Wundern, in der Kraft des Geistes Gottes, sodass ich von Jerusalem an und in einem Umkreis bis Illyrien die gute Botschaft von dem Christus ganz ausrichtete, 20 so aber, dass es mein Streben ist, die gute Botschaft zu sagen, nicht, wo Christus [bereits] genannt war, damit ich nicht auf fremdem Grund[1823] baute, 21 sondern, wie geschrieben ist:

„Die, denen nicht über ihn berichtet war, werden sehen; und die, die nicht gehört haben, werden verstehen.“ {Jes 52,15 n. d. gr. Üsg.}

22 Darum wurde ich auch vielmals verhindert, zu euch zu kommen. 23 Nun aber, da ich in diesen Gegenden keinen Raum mehr habe und seit vielen Jahren eine Sehnsucht habe, zu euch zu kommen, 24 werde ich, wenn es [so weit] ist, dass ich nach Spanien reise, zu euch kommen, denn ich hoffe, auf der Durchreise euch zu Gesicht zu bekommen und von euch dorthin weitergeleitet[1824] zu werden, wenn ich mich zuvor an euch einigermaßen gesättigt habe.

25 Aber nun reise ich nach Jerusalem in einem Dienst für die Heiligen, 26 denn es gefiel Makedonien und Achaia wohl, eine gewisse Beisteuer, ‹ein [Zeichen der] Gemeinschaft›, zu leisten für die Armen unter den Heiligen, die in Jerusalem sind; 27 denn es gefiel ihnen – und sie sind ihre Schuldner, denn wenn die, die von den Völkern sind, an ihren geistlichen [Gütern] teilhatten, sind sie schuldig, ihnen auch in den fleischlichen [Gütern][1825] Dienst zu leisten. 28 Nachdem ich also diese [Aufgabe] zu Ende geführt und ihnen diese Frucht besiegelt habe, werde ich ab[reisen und] über euch nach Spanien ziehen. 29 Aber ich weiß, wenn ich zu euch komme, dass ich in der Segensfülle der guten Botschaft des Christus kommen werde.

30 Ich rufe euch aber auf, Brüder, durch unseren Herrn, Jesus Christus, und durch die Liebe des Geistes, zusammen mit mir zu ringen in Gebeten für mich zu Gott, 31 damit ich befreit werde von den im Unglauben Ungehorsamen in Judäa und damit mein Dienst[1826], der für Jerusalem ist, den Heiligen wohlangenehm werde, 32 damit ich mit Freude zu euch komme durch den Willen Gottes und zusammen mit euch erquickt werde.

33 Der Gott des Friedens [sei mit] euch allen. Amen.

 

16 Ich empfehle euch unsere Schwester Phöbe, die eine Dienerin[1827] der Gemeinde zu Kenchreä ist, 2 damit ihr sie ‹bei euch› aufnehmt im Herrn, wie es Heiligen geziemt, und ihr beisteht, in welcher Sache sie etwa euer bedarf, denn auch sie ist vielen eine Beschützerin gewesen, auch mir selbst.

3 Grüßt Priska[1828] und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus, 4 – sie, die für meine Seele[1829] ihren Nacken hinhielten, denen nicht allein ich danke, sondern auch alle Gemeinden derer, die von den Völkern sind, 5 – und [grüßt auch] die Gemeinde in ihrem Haus.

Grüßt Epänetus, meinen Geliebten, der eine[1830] Erstlingsfrucht Achaias ist für Christus.

6 Grüßt Maria, sie, die viel für uns arbeitete.

7 Grüßt Andronikus und °Junias[1831], meine Verwandten und meine Mitkriegsgefangenen. Sie sind solche, die sich auszeichnen unter den Aposteln[1832], und waren vor mir in Christus.

8 Grüßt Amplias, meinen Geliebten im Herrn.

9 Grüßt Urbanus, unseren Mitarbeiter in Christus, und Stachys, meinen Geliebten.

10 Grüßt Apelles, den in Christus Bewährten.

Grüßt die von Aristobulus.

11 Grüßt Herodion, meinen Verwandten.

Grüßt die von Narzissus, die im Herrn sind.

12 Grüßt Tryphäna und Tryphosa, die im Herrn arbeiten.

Grüßt Persis, die Geliebte, die viel arbeitete im Herrn.

13 Grüßt Rufus, den Erwählten im Herrn, und seine und meine Mutter.

14 Grüßt Asynkretus, Phlegon, Hermas, Patrobas, Hermes und die Brüder, die mit ihnen zusammen sind.

15 Grüßt Philologus und Julia, Nereus und seine Schwester, auch Olympas und alle Heiligen, die mit ihnen zusammen sind.

16 Grüßt einander mit einem heiligen °Kuss.

Es grüßen euch die Gemeinden des Christus.

 

17 Ich rufe euch aber auf, Brüder, acht zu geben auf die, die Zwiespalt anrichten und Fallstricke legen entgegen[1833] der Lehre, die ihr lerntet[1834], und wendet euch von ihnen ab, 18 denn solche tun nicht Leibeigenendienst unserem Herrn, Jesus Christus, sondern ihrem eigenen Bauch, und durch freundlich ‹klingende› und schöne Worte betrügen sie gänzlich die Herzen der Arglosen. 19 Euer Gehorsam ist nämlich überall bekannt geworden. Ich freue mich also über das bei euch [Geschehene], will aber, dass ihr weise seid, was das Gute, und unvermischt, was das Böse betrifft.

20 Aber der Gott des Friedens wird den Satan in Kürze[1835] unter euren Füßen niedermachen.

Die Gnade unseres Herrn, Jesu Christi, [sei] mit euch.

 

21 Es grüßen euch Timotheus, mein Mitarbeiter, und Lukius und Jason und Sosipater, meine Verwandten.

22 Ich, Tertius[1836], der den Brief geschrieben hat, grüße euch im Herrn.

23 Es grüßt euch Gaius, mein und der ganzen Gemeinde Gastgeber.

Es grüßt euch Erastus, der Stadtschatzmeister[1837], und Quartus[1838], der Bruder.

24 Die Gnade unseres Herrn, Jesu Christi, [sei] mit euch allen. Amen.[1839]

 

25 Dem, der euch zu festigen vermag nach meiner guten Botschaft und der Verkündigung von Jesus Christus, entsprechend der Enthüllung des Geheimnisses, das in unausdenkbaren Zeiten[1840] verschwiegen geblieben war, 26 nun aber geoffenbart worden und durch prophetische Schriften, nach ‹ausdrücklichem› Befehl des ewigen Gottes, allen, die von den Völkern sind, zum Glaubensgehorsam zur Kenntnis gegeben ist, 27 dem allein weisen Gott, dem in Ewigkeit die Herrlichkeit[1841] ‹gebührt›, [sei] durch Jesus Christus ein Amen.[1842]

 


 

Der 1. Korintherbrief

 

1 Paulus, gerufener Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Sosthenes, der Bruder –

 

2 Der Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, [den] Geheiligten in Christus Jesus, gerufenen Heiligen, zusammen mit allen, die den Namen unseres Herrn, Jesu Christi, anrufen, an jedem Ort, [an] ihrem und auch [an] unserem[1843]:

 

3 Gnade ‹sei› euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

 

4 Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus gegeben wurde, 5 dass ihr in ihm in allem reich gemacht wurdet, in allem Wort und aller Kenntnis, 6 so wie das Zeugnis des Christus unter euch gefestigt wurde, 7 sodass ihr in keiner Gnadengabe Mangel habt, während ihr wartet auf die Enthüllung unseres Herrn, Jesu Christi, 8 der euch auch festigen wird bis ans Ende als [solche, die dann] Nichtanzuklagende [sind] am Tag unseres Herrn, Jesu Christi. 9 Treu ist Gott, von dem ihr gerufen wurdet in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.

 

10 Ich rufe euch aber auf, Brüder, durch den Namen[1844] unseres Herrn, Jesu Christi, dass[1845] ihr alle dasselbe sagt und nicht Spaltungen unter euch seien, ihr aber zurechtgebracht sein mögt in demselben Sinn [des Denkens] und in derselben Auffassung, 11 denn es wurde mir von denen ‹um› Chloe in Bezug auf euch angezeigt, meine Brüder, dass Streitereien unter euch seien. 12 Ich spreche [von] diesem: dass ein jeder von euch sagt[1846]: „Ich bin des Paulus“, „Ich des Apollos“, „Ich des Kephas“, „Ich des Christus“.

13 Ist der Christus aufgeteilt worden? Wurde Paulus für euch gekreuzigt? Oder wurdet ihr auf den Namen des Paulus getauft? 14 Ich danke Gott, dass ich keinen von euch taufte, außer Krispus und Gaius, 15 damit nicht jemand sage, ich hätte auf meinen Namen getauft; 16 aber auch das Haus des Stephanas taufte ich; sonst weiß ich nicht, ob ich noch jemanden taufte; 17 denn Christus sandte mich nicht zu taufen, sondern die gute Botschaft zu sagen, nicht in Redeweisheit, damit nicht das Kreuz des Christus nichtig gemacht würde, 18 denn das Wort vom Kreuz ist Torheit denen, die ins Verderben gehen; uns aber, die gerettet werden, ist es Kraft Gottes; 19 denn es ist geschrieben:

„Ich werde die Weisheit der Weisen vernichten[1847] und den Verstand der Verständigen hinwegtun.“ {Vgl. Jes 29,14.}

20 Wo ist der Weise, wo der Schriftgelehrte, wo der Disputierer dieser Weltzeit*? Machte Gott nicht die Weisheit dieser Welt zur Torheit? 21 – denn da, in der Weisheit Gottes, die Welt Gott nicht durch Weisheit kannte, gefiel es Gott wohl, die Glaubenden zu retten durch die Torheit der Verkündigung, 22 da Juden nach einem Zeichen fragen und Griechen Weisheit suchen; 23 aber wir verkünden Christus, den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis ‹und Anstoß›, den Griechen eine Torheit, 24 denen aber, die Gerufene sind, Juden und auch Griechen, Christus [als] Gottes Kraft und Gottes Weisheit, 25 weil das Törichte Gottes weiser ist als die Menschen und weil das Schwache Gottes stärker ist als die Menschen; 26 denn ihr seht[1848] euer Gerufensein[1849], Brüder, dass nicht viele Weise nach dem Fleisch [da sind], nicht viele mit Können, nicht viele von Geburt Vornehme; 27 sondern das Törichte der Welt erwählte sich Gott, damit er die Weisen zuschanden mache, und das Schwache der Welt erwählte sich Gott, damit er das Starke zuschanden mache, 28 und das von Geburt Niedrige der Welt und das Verachtete erwählte sich Gott und was nicht [etwas] ist, damit er das, was [etwas] ist, zunichte mache[1850], 29 dass sich kein Fleisch vor Gott rühme. 30 Aber aus ihm ist es, dass ihr in Christus Jesus seid, der uns Weisheit wurde von Gott, auch Gerechtigkeit und Geheiligtsein und Erlösung, 31 damit [es] so [sei], wie geschrieben ist:

„Wer rühmt, rühme sich im Herrn.“ {Vgl. Jer 9,23.}

 

2 Und ich, als ich zu euch gekommen war, Brüder, kam nicht mit überragender Rede oder Weisheit, als ich euch die Botschaft brachte, das Zeugnis Gottes, 2 denn ich entschied, unter euch nichts zu wissen als nur Jesus Christus und diesen als Gekreuzigten. 3 Und ich, in Schwachheit und in Furcht und mit vielem Zittern kam ich zu euch, 4 und mein Wort und meine Verkündigung [bestanden] nicht in überzeugenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung [des] Geistes und [der] Kraft, 5 damit euer Glaube nicht in der Weisheit der Menschen sei, sondern in der Kraft Gottes.

6 Weisheit reden wir aber unter Reifen, eine Weisheit, die aber nicht eine dieser Weltzeit* ist, noch eine der Erstrangigen dieser Weltzeit – die ausgeschaltet werden –, 7 sondern wir reden Weisheit Gottes in einem Geheimnis, die verborgene, die Gott vor den Weltzeiten vorherbestimmte zu unserer Herrlichkeit, 8 die keiner der Erstrangigen dieser Weltzeit gekannt hat (denn hätten sie sie gekannt, hätten sie nicht den Herrn der Herrlichkeit gekreuzigt), 9 sondern so wie geschrieben ist: „Was das Auge nicht sah“ und das Ohr nicht hörte und nicht in das Herz eines Menschen kam, was Gott bereitete denen, die ihn lieben. {Vgl. Jes 64,3; gr. Üsg.: Jes 64,4}

10 Aber uns enthüllte Gott [sie] durch seinen Geist, denn der Geist erkundet alles, auch die Tiefen Gottes, 11 denn wer [unter den] Menschen weiß, was des Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was Gottes ist, als nur der Geist Gottes. 12 Aber wir empfingen nicht den Geist der Welt, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die uns von Gott ‹in Gnade› geschenkten Dinge wirklich kennen ‹sollten›, 13 die wir auch reden, nicht mit Worten gelehrt von menschlicher Weisheit, sondern mit [solchen] gelehrt vom Heiligen Geist: °Geistlichem passen wir Geistliches an.

14 Aber der seelische Mensch nimmt die Dinge des Geistes Gottes nicht auf, denn sie sind ihm Torheit, und er vermag [sie] nicht zu kennen, weil sie geistlich beurteilt werden; 15 aber der Geistliche beurteilt alles; er selbst wird aber von niemandem beurteilt; 16 denn wer kannte [je] den Denksinn des Herrn? Wer wird ihn unterweisen? Wir aber haben den Denksinn Christi.

 

3 Und ich, Brüder, konnte zu euch nicht als zu Geistlichen reden, sondern als zu Fleischlichen, als zu unmündigen ‹Kindern› in Christus. 2 Milch gab ich euch zu trinken und nicht ‹feste› Speise, denn ihr konntet es noch nicht [vertragen].

Jedoch auch jetzt könnt ihr es nicht, 3 denn ihr seid noch Fleischliche, denn wo Eifersucht und Streit und Entzweiung[1851] unter euch sind, seid ihr nicht Fleischliche? – und ihr wandelt nach Menschen[weise]; 4 denn wenn einer sagt: „Ich bin des Paulus“, ein anderer: „Ich des Apollos“, seid ihr nicht Fleischliche?

5 Wer ist also Paulus, wer Apollos? Doch nur Diener, durch die ihr glaubtet, und [das], wie der Herr es jedem gab. 6 Ich pflanzte. Apollos bewässerte. Gott jedoch ließ wachsen; 7 – sodass weder der Pflanzende etwas ist noch der Bewässernde, sondern Gott, der wachsen lässt. 8 Der Pflanzende und der Bewässernde sind eins. Aber jeder wird [seinen] eigenen Lohn bekommen nach der eigenen Arbeit; 9 denn wir sind Gottes Mitarbeiter. Ihr seid Gottes Ackerfeld, Gottes Bau.

10 Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben wurde, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt, aber ein anderer baut darauf. Ein jeder sehe zu, wie er darauf baut; 11 denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der liegt. Der ist Jesus Christus. 12 Wenn jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh aufbaut, 13 wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird es deutlich machen, weil es in Feuer enthüllt werden wird, und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer prüfen. 14 Wenn jemandes Werk bleibt, das er darauf baute, wird er Lohn bekommen. 15 Wenn jemandes Werk verbrennen wird, wird er Schaden leiden, aber er selbst wird gerettet werden, aber so wie durchs Feuer.

16 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempelheiligtum seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 17 Wenn jemand das Tempelheiligtum Gottes verdirbt, wird Gott ihn verderben, denn das Tempelheiligtum Gottes ist heilig, welches ihr seid.

 

18 Niemand betrüge sich selbst. Wenn jemand unter euch meint, weise zu sein in dieser Weltzeit*, werde er ein Törichter, damit er weise werde, 19 denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott, denn es ist geschrieben: „Er fängt die Weisen in ihrer Verschlagenheit“ {Hi 5,13}, 20 und wieder: „Der Herr kennt die Überlegungen der Weisen, dass sie nichtig[1852] sind“ {Ps 94,11}; 21 sodass niemand sich der Menschen rühmen sollte, denn alles ist euer: 22 Ob Paulus, ob Apollos, ob Kephas, ob die Welt, ob Leben, ob Tod, ob Gegenwärtiges, ob Bevorstehendes – alles ist euer. 23 Aber ihr seid Christi, und Christus ist Gottes.

 

4 So erachte man uns: als °verantwortliche Diener° Christi und Verwalter der Geheimnisse Gottes. 2 Des Weiteren: Es wird bei Verwaltern gesucht, dass einer treu erfunden werde.

3 Mir ist es aber das Geringste, dass ich von euch beurteilt werde oder von einem menschlichen Tage[1853]. Andererseits auch fälle ich nicht selbst ein Urteil über mich, 4 denn ich bin mir selbst nichts bewusst. Damit bin ich jedoch nicht gerechtfertigt. Aber der, der ein Urteil über mich fällt, ist der Herr.

5 Daher: Beurteilt nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das Verborgene der Dunkelheit ans Licht bringen wird und die Entschlüsse der Herzen offenbaren wird, und dann wird einem jeden von Gott das Lob zuteilwerden.

6 Diese Dinge, Brüder, habe ich euretwegen auf mich selbst und Apollos übertragen, damit ihr an uns lernen möchtet, nicht über das, was geschrieben ist, hinaus zu sinnen, damit [man] nicht aufgebläht sei, der eine zugunsten des einen gegen den anderen, 7 denn wer macht bei dir einen Unterschied?[1854] Was hast du, das du nicht bekamst? Wenn du es aber bekamst, was rühmst du dich, als ob du es nicht bekommen hättest?

 

8 Ihr seid schon gesättigt. Ihr seid schon bereichert. Ihr herrschtet ‹königlich› ohne uns. Und wäre es doch so, dass ihr ‹königlich› herrschtet! – damit auch wir mit euch ‹königlich› herrschten; 9 denn ich denke, dass Gott uns, die Apostel, als Letzte zur Schau stellte, als zum Tode Bestimmte, weil wir [vor] der Welt – [vor] Engeln und [vor] Menschen – ein Schauspiel wurden. 10 Wir sind Törichte Christi wegen, aber ihr seid Kluge in Christus. Wir sind Schwache, aber ihr seid Starke, ihr Herrliche, aber wir sind ohne Ehre.

11 Bis zur gegenwärtigen Stunde leiden wir Hunger und Durst und sind unbekleidet[1855], und wir werden mit Fäusten geschlagen und sind Heimatlose 12 und arbeiten, wirken mit den eigenen Händen. Geschmäht segnen wir. Verfolgt ertragen wir es. 13 Gelästert geben wir Zuspruch. Wie Kehricht der Welt sind wir geworden, abgewischter Schmutz aller – bis jetzt.

 

14 Nicht um euch zu beschämen, schreibe ich dieses, sondern als meine geliebten Kinder ermahne ich [euch]; 15 denn solltet ihr zehntausend Beaufsichtiger[1856] in Christus haben, so doch nicht viele Väter, denn in Christus Jesus wurde ich mit der guten Botschaft euer Vater*. 16 Ich rufe euch also auf: Werdet meine Nachahmer!

17 Deswegen schickte ich Timotheus zu euch, der mein geliebtes und treues Kind im Herrn ist, der euch erinnern wird an meine Wege, die in Christus sind, so wie ich überall in jeder Gemeinde lehre.

18 Etliche wurden aufgebläht, wie wenn ich nicht zu euch käme. 19 Ich werde aber bald[1857] zu euch kommen, wenn der Herr will, und werde erfahren, nicht das Wort der Aufgeblähten, sondern die Kraft; 20 denn das Königreich Gottes [besteht] nicht in Wort, sondern in Kraft. 21 Was wollt ihr? Soll ich mit der Rute zu euch kommen oder in Liebe und im Geist der Sanftmut?

 

 

5 Überhaupt hört man von Unzucht[1858] unter euch – und solcher Unzucht, die nicht einmal unter denen, die von den Völkern sind, genannt wird, dass nämlich jemand des Vaters Frau habe. 2 Und ihr seid aufgebläht und trauertet nicht vielmehr, damit der, der diese Tat beging, aus eurer Mitte entfernt würde; 3 denn ich meinerseits, als abwesend im Leibe, aber gegenwärtig im Geist, habe bereits als gegenwärtig das Urteil über den, der auf solche Weise dieses ausübte, gefällt: 4 im Namen unseres Herrn, Jesu Christi, wenn ihr und mein Geist zusammengekommen sind, zusammen mit der Kraft unseres Herrn, Jesu Christi, 5 den Betreffenden dem Satan zu übergeben zum Verderben des Fleisches, damit der Geist am Tag des Herrn Jesus gerettet werde.

6 Euer Rühmen ist nicht gut. Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig säuert? 7 Fegt also den alten Sauerteig aus, damit ihr ein frischer Teig seid, demgemäß wie[1859] ihr ungesäuert seid, denn auch unser Passa wurde für uns geopfert: Christus; 8 daher sollten wir das Fest nicht mit altem Sauerteig feiern, nicht mit Sauerteig der Schlechtigkeit und des Bösen, sondern mit dem ungesäuerten [Brot] der Lauterkeit und der Wahrheit.

9 Ich schrieb euch in dem Brief, nicht mit Unzüchtigen Umgang zu pflegen – 10 und ‹zwar› nicht ganz und gar, mit den Unzüchtigen dieser Welt oder mit den Habsüchtigen oder Räuberischen oder Götzendienern, denn dann müsstet ihr aus der Welt hinausgehen.

11 Aber nun schreibe[1860] ich euch, nicht Umgang zu pflegen, wenn jemand als Bruder bezeichnet wird und ein Unzüchtiger oder Habsüchtiger oder Götzendiener oder Schmäher[1861] oder sich Berauschender oder ein Räuberischer ist, mit einem solchen nicht einmal zu essen; 12 denn was [gehen] mich auch die [an], die außerhalb sind, [sie] zu richten? Richtet ihr nicht die, die drinnen sind? 13 Aber die, die außerhalb sind, richtet Gott. Und entfernt ihr den Bösen aus eurer ‹Mitte›!

 

6 Wagt jemand von euch es, wenn er eine Sache gegen einen anderen hat, vor den Ungerechten gerichtet zu werden und nicht vor den Heiligen? 2 Wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn die Welt von euch gerichtet wird, seid ihr der kleinsten Gerichte[1862] unwürdig? 3 Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden? Wie viel mehr die ‹Angelegenheiten› des ‹irdischen› Lebens! 4 Wenn ihr also ‹Angelegenheiten› des ‹irdischen› Lebens zu richten habt, die in der Gemeinde Geringgeschätzten, setzt [doch] die ein!° 5 Zur Beschämung sage ich es euch.

[Ist es] so, dass unter euch nicht ein Weiser ist, nicht einer, der zwischen Brüdern entscheiden könnte? 6 – sondern Bruder geht mit Bruder zum Gericht, und das vor Ungläubigen?[1863]

7 Also: Es ist überhaupt schon ein Schaden unter euch, dass ihr Gerichtsverfahren miteinander führt. Weshalb lasst ihr euch nicht lieber Unrecht tun? Weshalb lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen? 8 Dagegen übt ihr Unrecht und Übervorteilung, und das an Brüdern!

9 Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Königreich Gottes nicht erben werden? Werdet nicht irregeleitet! Weder Unzüchtige[1864] noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Lüstlinge[1865] noch Homosexuelle[1866] 10 noch Diebe noch Habsüchtige noch sich Berauschende noch Schmäher[1867] noch Räuberische werden das Königreich Gottes erben.

11 Und dieses waren etliche von euch. Ihr wurdet jedoch gewaschen! Ihr wurdet jedoch geheiligt! Ihr wurdet jedoch gerechtfertigt! – in dem[1868] Namen des Herrn Jesus und in dem[1869] Geist unseres Gottes.

 

12 Alles ist mir gestattet; jedoch ist nicht alles förderlich. Alles ist mir gestattet[1870]; ich werde mich jedoch nicht unter die Macht[1871] von etwas bringen lassen. 13 Die Speisen für den Bauch und der Bauch für die Speisen, aber Gott wird diesen wie jene zunichte machen[1872]. Der Leib ist aber nicht für die Unzucht, sondern für den Herrn – und der Herr für den Leib. 14 Aber Gott erweckte den Herrn und wird auch uns auferwecken durch seine Kraft.

15 Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder des Christus sind? Werde ich also die Glieder des Christus hernehmen und zu Gliedern einer Unzüchtigen[1873] machen? Das sei fern! 16 Oder wisst ihr nicht, dass der, der mit einer Unzüchtigen vereinigt wird[1874], ein Leib [mit ihr] ist? – denn „es werden“, sagt er, „die zwei zu einem Fleisch“. {1Mo 2,24 n. d. gr. Üsg.} 17 Aber wer mit dem Herrn vereinigt wird[1875], ist ein Geist [mit ihm].

18 Flieht ‹stets› die Unzucht[1876]! Jede Sünde, die etwa ein Mensch tat, ist außerhalb des Leibes. Aber der, der Unzucht begeht, sündigt gegen den eigenen Leib. 19 Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempelheiligtum des Heiligen Geistes ist, der in euch ist, den[1877] ihr von Gott habt, und [dass] ihr euch nicht selbst gehört? 20 – denn ihr wurdet um einen ‹hohen› Preis erkauft. Verherrlicht dann Gott in eurem Leib und in eurem Geist, welche Gottes sind.

 

 

7 Was die Punkte betrifft, [über] die ihr mir schriebt:

Es ist gut für einen Mann*, eine Frau nicht zu berühren. 2 Aber wegen der Unzucht habe jeder seine eigene Frau, und jede [Frau] habe [ihren] eigenen Mann.

3 Der Mann leiste der Frau die schuldige Wohlgesinnung und die Frau gleicherweise dem Mann. 4 Die Frau hat nicht Vollmacht über den eigenen Leib, sondern der Mann, und gleicherweise hat der Mann nicht Vollmacht über den eigenen Leib, sondern die Frau. 5 Entzieht euch einander nicht, außer nach Übereinkunft für eine bestimmte Zeit, damit ihr Muße zum Fasten und zum Beten habt und wieder zusammenkommt, damit der Satan euch nicht versuche wegen eurer Unenthaltsamkeit.

6 Aber dieses sage ich als Zugeständnis, nicht als ‹ausdrücklichen› Befehl, 7 denn ich wünsche, alle Menschen wären wie auch ich selbst. Jeder hat jedoch eine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so.

8 Ich sage aber zu den Unverheirateten und den Witwen: Es ist für sie gut, wenn sie bleiben wie auch ich. 9 Sind sie aber nicht ihrer selbst mächtig, sollen sie heiraten, denn es ist besser zu heiraten als zu glühen.

10 Aber die Verheirateten weise ich an – nicht ich, sondern der Herr –, dass eine Frau sich nicht vom Mann trenne 11 (wenn sie sich aber auch getrennt haben sollte, bleibe sie unverheiratet oder versöhne sich mit dem Mann), und dass der Mann die Frau nicht verlasse ‹oder verstoße›.

12 Aber den anderen sage ich, nicht der Herr: Wenn etwa ein Bruder eine ungläubige Frau hat und sie einverstanden ist, bei ihm zu wohnen, verlasse ‹oder verstoße› er sie nicht; 13 und eine Frau, die einen ungläubigen Mann hat, und er ist einverstanden, bei ihr zu wohnen, verlasse ‹oder verstoße› ihn nicht; 14 denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Mann. Im anderen Fall wären eure Kinder unrein. Nun aber sind sie heilig[1878]. 15 Wenn sich der Ungläubige aber trennt ‹und sich getrennt hält›, trenne er sich ‹und halte sich getrennt›; der Bruder oder die Schwester ist in solchen [Fällen] nicht ‹wie ein Leibeigener› gebunden – in Frieden hat uns Gott gerufen –, 16 denn was weißt du, Frau, ob du den Mann retten wirst, oder was weißt du, Mann, ob du die Frau retten wirst?

 

17 Nur, wie Gott einem jeden zuteilte, wie der Herr einen jeden gerufen hat, so wandle er. Und so ordne ich es in allen Gemeinden an. 18 Wurde jemand als Beschnittener gerufen, werde er nicht „unbeschnitten“. Wurde jemand in unbeschnittenem Zustand gerufen, lasse er sich nicht beschneiden. 19 Beschnittensein ist nichts, und Unbeschnittensein ist nichts, sondern das Halten der Gebote Gottes. 20 Jeder bleibe in dem Ruf[1879], in dem er gerufen wurde.

21 Wurdest du als leibeigener Knecht gerufen? Lass es dich nicht kümmern. Hast du jedoch auch die Möglichkeit, frei zu werden, nutze sie lieber; 22 denn der im Herrn gerufene Knecht[1880] ist ein Freigelassener des Herrn. Desgleichen auch ist der gerufene Freie ein leibeigener Knecht Christi. 23 Ihr seid um einen Preis[1881] erkauft. Werdet nicht Knechte[1882] von Menschen. 24 Jeder, worin er gerufen wurde, Brüder, darin bleibe er vor Gott.

 

25 Was aber die Jungfrauen betrifft, habe ich nicht einen ‹ausdrücklichen› Befehl des Herrn. Ich gebe aber ein Urteil ab als einer, der vom Herrn die Barmherzigkeit erfuhr, treu zu sein. 26 Ich halte dieses also für gut, wegen der bevorstehenden[1883] Not, dass es für einen Menschen gut ist, so zu sein: 27 Bist du an eine Frau gebunden? Suche nicht, gelöst zu werden. Bist du von einer Frau gelöst? Suche nicht eine Frau. 28 Wenn du aber auch geheiratet haben solltest, sündigtest du nicht. Und wenn die Jungfrau geheiratet haben sollte, sündigte sie nicht. Solche werden aber Bedrängnis ‹im› Fleisch haben. Ich verschone euch aber.[1884]

29 Dieses sage ich, Brüder: Die Zeit[1885] ist bemessen[1886]. Für die noch bleibende gilt, dass auch die, die Frauen haben, wie solche seien, die keine haben, 30 und die, die weinen, wie solche, die nicht weinen, und die, die sich freuen, wie solche, die sich nicht freuen, und die, die kaufen, wie solche, die nicht besitzen, 31 und die, die diese Welt gebrauchen, wie solche, die nicht völligen Gebrauch [von ihr] machen, denn die Gestalt[1887] dieser Welt ist am Vergehen.

32 Ich will aber, dass ihr ohne Sorge seid. Der Unverheiratete sorgt für die Dinge des Herrn, wie er dem Herrn gefalle. 33 Aber der Verheiratete sorgt für die Dinge der Welt, wie er der Frau gefalle. 34 Unterschiedlich sind die Frau und die Jungfrau: Die Unverheiratete sorgt für die Dinge des Herrn, damit sie heilig sei am Leib und auch am Geist. Aber die Verheiratete sorgt für die Dinge der Welt, wie sie dem Mann gefalle.

35 Dieses sage ich aber zu eurem Nutzen, nicht, damit ich eine Schlinge über euch werfe, sondern um zu fördern, was sich geziemt, und [damit] ihr unabgelenkt für den Herrn da seid.

36 Meint aber jemand, er handle ungeziemend an seiner Jungfrau, wenn sie über die Reife hinauskommt, und es so geschehen muss, der tue, was er will. Er sündigt nicht. Mögen sie heiraten. 37 Aber der, der im Herzen fest steht und keine Notwendigkeit hat, aber Vollmacht über den eigenen Willen und dieses in seinem Herzen beschlossen hat, seine Jungfrau zu behalten, der tut wohl. 38 Somit tut auch der wohl, der [sie] °zur Ehe gibt. Aber der, der [sie] nicht °zur Ehe gibt, tut besser.

39 Eine Frau ist gesetzlich gebunden, solange ihr Mann lebt. Aber wenn der Mann entschlief, ist sie frei, verheiratet zu werden mit wem sie will – nur im Herrn. 40 Eine Seligere aber ist sie, nach meinem Urteil, wenn sie so bleibt.

Aber auch ich meine, den Geist Gottes zu haben.

 

 

8 Was das den Götzen Geopferte betrifft, wissen wir: Wir alle haben °Kenntnis.

Die Kenntnis bläht auf, aber die Liebe baut [auf]. 2 Wenn jemand meint, etwas zu °wissen, hat er noch nichts gekannt, so wie er es kennen sollte. 3 Aber wenn jemand Gott liebt, der ist von ihm gekannt.

4 Was also das Essen dessen betrifft, was den Götzen geopfert ist: Wir wissen, dass ein Götze nichts ist in der Welt und dass außer dem Einen kein anderer Gott ist, 5 denn wenn es auch so genannte Götter gibt, ob im Himmel oder auf der Erde (wie es ja viele Götter und viele Herren gibt), 6 ist jedoch für uns ein Gott, der Vater, von dem alles ist, und wir sind für ihn; und es ist ein Herr, Jesus Christus, durch den alles ist, und wir sind durch ihn.

 

7 Es ist jedoch die Kenntnis nicht in allen. Etliche ‹mit› einem Gewissen, [das] bis jetzt an den Götzen [gebunden ist], essen [das Fleisch] als einem Götzen geopfert, und ihr Gewissen, weil es schwach ist, wird befleckt. 8 Aber Speise empfiehlt uns nicht bei Gott, denn weder sind wir, wenn wir essen, im Vorteil, noch sind wir, wenn wir nicht essen, geringer.

9 Seht euch aber vor[1888], dass dieses euer Recht nicht denen, die schwach sind, ein Anstoß werde, ‹wodurch sie zu Fall kämen›, 10 denn wenn jemand dich, der du Kenntnis hast, im Götzentempel [zu Tisch] liegen sieht, wird nicht sein Gewissen, weil es schwach ist, dahin [auf]gebaut werden, das den Götzen Geopferte zu essen? 11 Und der Bruder, der schwach ist, wird über deiner Kenntnis zerstört werden – dessentwegen Christus starb! 12 Indem ihr aber auf diese Weise gegen die Brüder sündigt und ihr Gewissen, das schwach ist, schlagt ‹und verwundet›, sündigt ihr gegen Christus.

13 Daher, wenn Speise meinem Bruder einen Fallstrick legt[1889], will ich in Ewigkeit gar kein Fleisch essen, damit ich meinem Bruder nicht einen Fallstrick lege[1890].

 

9 Bin ich nicht ein Apostel? Bin ich nicht frei? Habe ich nicht Jesus Christus, unseren Herrn, gesehen? Seid nicht ihr mein Werk im Herrn? 2 Wenn ich für andere nicht ein Apostel bin, bin ich es jedoch zweifelsohne für euch, denn das Siegel meiner Apostelschaft seid ihr im Herrn.

3 Meine Verteidigung denen ‹gegenüber›, die mich beurteilen, ist diese: 4 Haben wir nicht Berechtigung, zu essen und zu trinken? 5 Haben wir nicht Berechtigung, eine Schwester als Frau ‹mit› umherzuführen wie auch die anderen Apostel und die Brüder des Herrn, auch Kephas? 6 Oder haben nur ich und Barnabas keine Berechtigung, nicht zu arbeiten?

7 Wer dient als Soldat je auf eigene Kosten? Wer legt einen Weinberg an und isst nicht von dessen Frucht? Oder wer ist Hirte einer Herde und genießt nicht von der Milch der Herde?

8 Rede ich dieses nach Menschen[weise]? Oder sagt nicht das Gesetz dieses auch? 9 – denn im Gesetz Moses ist geschrieben:

„Einem dreschenden Rind sollst* du nicht das Maul verschließen[1891]!“ {5Mo 25,4}

Kümmert sich Gott um Rinder? 10 Oder sagt er es [nicht] ganz und gar unseretwegen? – denn unseretwegen wurde es geschrieben: ‘Auf Hoffnung sollte der Pflügende pflügen, und der Dreschende [sollte] auf die Hoffnung [hin dreschen], seiner Hoffnung teilhaftig zu werden.’

11 Wenn wir euch das Geistliche[1892] säten, [ist es] ein Großes, wenn wir euer Fleischliches[1893] ernten werden? 12 Wenn andere der Vollmacht[1894] über euch teilhaftig sind, [sollten] wir es nicht viel mehr [sein]? Wir machten jedoch von dieser Vollmacht[1895] nicht Gebrauch, sondern wir ertragen alles, damit wir der guten Botschaft des Christus kein Hindernis geben.

13 Wisst ihr nicht, dass die, die mit den Dingen der Tempelstätte beschäftigt sind, aus der Tempelstätte essen, [und] dass die, die den Altar bedienen, zusammen am Altar Anteil haben? 14 So ordnete der Herr auch an, dass die, die die gute Botschaft verbreiten, von der guten Botschaft leben sollten. 15 Ich machte aber von keinem dieser Dinge Gebrauch.

Nicht habe ich dieses geschrieben, damit es so mit mir werden sollte, denn besser ist es für mich, lieber zu sterben, als dass jemand mein Rühmen nichtig mache, 16 denn wenn ich die gute Botschaft sage, steht mir das Rühmen nicht zu, denn die Notwendigkeit ist mir auferlegt: Wehe mir, wenn ich die gute Botschaft nicht sagen sollte! 17 – denn wenn ich es von mir aus[1896] tue, habe ich einen Lohn, wenn nicht von mir aus, – mit einer Verwalterschaft bin ich betraut!

18 Was also ist mein Lohn? Dass ich, wenn ich die gute Botschaft sage, unentgeltlich die gute Botschaft des Christus darlegen werde, um von meiner Vollmacht in der guten Botschaft nicht vollen Gebrauch zu machen; 19 denn als einer, der frei von allen ist, machte ich mich allen zum leibeigenen Knecht, damit ich eine größere Zahl[1897] gewinne. 20 Und ich wurde den Juden wie ein Jude, damit ich [die] Juden gewinne, denen unter [dem] Gesetz wie unter [dem] Gesetz, damit ich die unter [dem] Gesetz gewinne, 21 denen ohne Gesetz wie ohne Gesetz (wobei ich nicht ohne Gesetz bin Gott ‹gegenüber›, sondern innerhalb eines Gesetzes Christus ‹gegenüber›), damit ich die ohne Gesetz gewinne. 22 Ich wurde den Schwachen wie ein Schwacher, damit ich die Schwachen gewinne. Allen bin ich alles geworden, damit ich auf alle Fälle etliche rette. 23 Dieses tue ich der guten Botschaft wegen, damit ich ihr Mitteilhabender werde.

24 Wisst ihr nicht, dass die, die in der Rennbahn laufen, alle laufen, aber einer den Preis bekommt? Lauft so, dass ihr [ihn] erlangt. 25 Jeder Wettkämpfer übt in allem Selbstbeherrschung. Nun [tun] jene es, damit sie einen vergänglichen Kranz[1898] bekommen, aber wir, [damit wir] einen unvergänglichen [bekommen].

26 Ich laufe daher so: nicht wie ein Ungewisser. So führe ich einen Faustkampf: nicht wie einer, der die Luft schlägt, 27 sondern ich behandle meinen Leib mit Gewalt[1899] und mache ihn zu einem leibeigenen Knecht, um nicht, nachdem ich anderen verkündet habe, selbst verwerflich zu werden[1900].

 

10 Ich will nicht, dass ihr [darüber] in Unkenntnis seid, Brüder, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle durch das Meer hindurchgingen 2 und alle auf Mose getauft wurden – in der Wolke und in dem Meer – 3 und alle dieselbe geistliche Speise aßen 4 und alle denselben geistlichen Trank tranken, denn sie tranken von einem geistlichen Felsen, der [mit]folgte[1901]. Der Fels war der Christus.

5 An dem größeren Teil von ihnen jedoch hatte Gott nicht Wohlgefallen, denn sie wurden in der Wüste niedergestreckt. 6 Aber diese Dinge wurden Vorbilder für uns, damit wir nicht Begehrer schlechter Dinge seien, so wie auch jene begehrten. 7 Werdet auch nicht Götzendiener, so wie etliche von ihnen, wie geschrieben ist:

„Das Volk setzte sich, zu essen und zu trinken, und sie standen auf, zu spielen.“ {2Mo 32,6}

8 Noch sollten wir Unzucht begehen, so wie etliche von ihnen Unzucht begingen, und es fielen an einem Tag dreiundzwanzigtausend. 9 Noch sollten wir Christus versuchen, so wie etliche von ihnen [ihn] versuchten und durch die Schlangen umkamen. 10 Murrt auch nicht – so wie etliche von ihnen murrten und durch den Vertilger umkamen.

11 Alle diese Dinge widerfuhren jenen als Vorbilder. Sie wurden aufgezeichnet zu unserer Ermahnung, zu denen die Enden der Weltzeiten[1902] gelangten.

12 Daher: Wer meint zu stehen, sehe zu, dass er nicht falle. 13 Keine Versuchung hat euch erfasst als nur eine menschliche. Aber Gott ist treu, der euch nicht über euer Können ‹hinaus› versuchen lassen wird, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, sodass ihr sie werdet ertragen können.

 

14 Darum, meine Geliebten, flieht den Götzendienst. 15 Ich spreche als zu Verständigen. Beurteilt ihr, was ich sage.

16 Der Becher des Lobens, [über] dem wir loben, ist[1903] er nicht ein Teilhaben an[1904] dem Blut des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht ein Teilhaben an dem Leib des Christus? 17 – weil es ein Brot [ist], wir, die Vielen, ein Leib sind, denn wir alle sind des einen Brotes teilhaftig.

18 Seht auf das Israel nach dem Fleisch: Sind nicht die, die die Opfer essen, Teilhabende an dem Altar[1905]? 19 Was sage ich also? Dass ein Götze etwas sei oder dass das den Götzen Geopferte etwas sei? 20 Sondern was die, die von den Völkern sind, opfern, opfern sie den Dämonen und nicht Gott. Ich will nicht, dass ihr Teilhabende mit den Dämonen werdet[1906]. 21 Ihr könnt nicht [aus dem] Becher des Herrn trinken und [aus dem] Becher der Dämonen. Ihr könnt nicht am Tisch des Herrn und am Tisch der Dämonen teilhaben. 22 Oder fordern wir den Herrn zur Eifersucht heraus? Sind wir stärker als er?

 

23 Alles ist mir gestattet; es ist jedoch nicht alles förderlich. Alles ist mir gestattet;[1907] es baut jedoch nicht alles. 24 Keiner suche das Seine, sondern jeder das des anderen.

25 Alles, was auf dem Markt verkauft wird, esst, ohne wegen des Gewissens nachzufragen, 26 denn „des Herrn ist die Erde und ihre Fülle.“ {Ps 24,1} 27 Wenn aber jemand von den Ungläubigen euch einlädt und ihr wollt hingehen, esst alles, was euch vorgesetzt wird, ohne wegen des Gewissens nachzufragen.

28 Aber wenn jemand zu euch sagt: „Dieses ist einem Götzen Geopfertes“, esst es nicht – wegen desjenigen, der es anzeigte, und wegen des Gewissens; denn „des Herrn ist die Erde und ihre Fülle.“ {Ps 24,1} 29 „Wegen des Gewissens“, sage ich: nicht des eigenen, sondern des anderen; denn wozu wird meine Freiheit vom Gewissen eines anderen gerichtet?[1908] 30 Wenn ich mit Dank* teilhabe, warum werde ich gelästert für das, wofür ich danke?

31 Ob ihr also esst oder trinkt oder was ihr [auch] tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes. 32 Werdet unanstößig sowohl für Juden als auch für Griechen und für die Gemeinde Gottes, 33 so, wie auch ich in allem allen zu Gefallen bin: Ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den der Vielen, damit sie gerettet werden.

11 Werdet meine Nachahmer, so wie auch ich Christi [Nachahmer werde].

 

 

2 Ich lobe euch, Brüder, dass ihr in allem meiner gedenkt; und die Überlieferungen haltet ihr fest, so wie ich sie euch überlieferte.

3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt einer Frau der Mann, Christi Haupt Gott.

4 Jeder Mann, der, wenn er betet oder weissagt, [etwas] auf dem Haupt hat, beschämt sein Haupt, 5 aber jede Frau, die unbedeckten Hauptes betet oder weissagt, beschämt ihr Haupt, denn es ist ein und dasselbe, wie wenn sie kahlgeschoren ist; 6 denn wenn eine Frau nicht bedeckt ist, schere sie sich auch. Wenn es aber für eine Frau schändlich ist, sich zu scheren oder kahlgeschoren zu werden, bedecke sie sich; 7 denn der Mann sollte sich das Haupt nicht bedecken, da er Gottes Ebenbild und Herrlichkeit ist; aber die Frau ist des Mannes Herrlichkeit; 8 denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau vom Manne; 9 denn der Mann wurde auch nicht wegen der Frau geschaffen, sondern die Frau wegen des Mannes. 10 Deswegen hat die Frau Vollmacht[1909]* auf dem Haupt zu haben – wegen der Engel.

11 Doch im Herrn ist weder der Mann ohne die Frau [etwas] noch die Frau ohne den Mann; 12 denn ebenso wie die Frau vom Manne ist, so ist auch der Mann durch die Frau; aber alles von Gott.

13 Urteilt bei euch selbst: Geziemt es sich, dass eine Frau unbedeckt zu Gott betet? 14 Oder lehrt euch nicht die Natur selbst, dass, wenn ein Mann langes Haar [trägt], es eine Unehre für ihn ist? – 15 aber wenn eine Frau langes Haar [trägt], es eine Herrlichkeit für sie ist? – weil das lange Haar ihr als eine umhüllende [Bekleidung][1910] gegeben ist. 16 Wenn aber jemand meint, rechthaberisch zu sein: Wir haben eine solche Gewohnheit nicht, die Gemeinden Gottes auch nicht.

 

17 Während ich dieses anweise, lobe ich nicht, dass ihr nicht zum Besseren, sondern zum Schlimmeren zusammenkommt, 18 denn erstens höre ich: Wenn ihr zusammenkommt in [der] Gemeinde[1911], sind Spaltungen unter euch vorhanden. Und zum Teil glaube ich es; 19 denn es müssen auch Parteiungen unter euch sein, damit unter euch die Bewährten offenbar werden.

20 Wenn ihr also am selben [Ort][1912] zusammenkommt, geschieht es nicht, um das Herrnmahl zu essen, 21 denn ein jeder nimmt beim Essen das eigene Mahl vorweg, und der eine ist hungrig, der andere trunken. 22 Habt ihr denn nicht Häuser fürs Essen und Trinken? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt die, die nichts haben?

Was soll ich euch sagen? Soll ich euch in diesem loben? Ich lobe nicht.

 

23 Ich bekam nämlich vom Herrn, was ich euch auch überlieferte, dass der Herr Jesus in der Nacht, in der er ‹verraten und› ausgeliefert wurde, Brot nahm 24 und, nachdem er gedankt hatte, es °brach und sagte:

„Nehmt. Esst. Das ist mein Leib, der für euch gebrochen° wird. Dieses tut zu meinem Gedenken.“

25 Ebenso [nahm er] auch den Becher nach dem Mahl und sagte: „Dieser Becher ist der neue Bund in meinem Blut. Dieses tut, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedenken“ – 26 denn sooft ihr dieses Brot esst und diesen Becher trinkt[1913], verbreitet ihr die Kunde vom Tod des Herrn, bis er kommt.

27 Daher: Wer irgend auf unwürdige Weise dieses Brot isst oder den Becher des Herrn trinkt, wird schuldig sein am Leib und am Blut des Herrn. 28 Es prüfe ein Mensch sich selbst, und so[1914] esse er von dem Brot und trinke er von dem Becher; 29 denn wer auf unwürdige Weise isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst ein Strafurteil: Er unterscheidet nicht den Leib des Herrn.

30 Deswegen sind viele Schwache und Kränkliche unter euch, und viele sind entschlafen; 31 denn wenn wir uns selbst ‹in wahrer Weise› beurteilten, würden wir nicht ein Strafurteil bekommen. 32 Bekommen wir aber ein Strafurteil, werden wir vom Herrn gezüchtigt, damit wir nicht mitsamt der Welt verurteilt werden.

33 Daher, meine Brüder, wenn ihr zum Essen zusammenkommt, wartet aufeinander. 34 Hungert jemanden, so esse er zu Hause – damit ihr nicht zum Gericht[1915] zusammenkommt.

Das Übrige werde ich anordnen, wann immer ich kommen mag.

 

12 Was aber die Geistlichen[1916] betrifft, will ich nicht, Brüder, dass ihr in Unkenntnis seid.

2 Ihr wisst, dass ihr, als ihr von den Völkern wart, weggeführt wurdet zu den stummen Götzen hin, so wie ihr geführt wurdet.

3 Darum setze ich euch in Kenntnis: Niemand, wenn er im Geist Gottes redet, sagt, dass Jesus verflucht sei, und niemand kann[1917] sagen, Jesus sei Herr, als nur im Heiligen Geist.

4 Es sind verschiedene Gnadengaben, aber es ist derselbe Geist. 5 Auch sind es verschiedene Dienste, und es ist derselbe Herr. 6 Und es sind verschiedene Wirkungen, aber es ist derselbe Gott, der alles in allen wirkt.

7 Einem jeden wird die Offenbarung des Geistes zur Förderung gegeben, 8 denn dem einen wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben, einem anderen ein Wort der Kenntnis nach demselben Geist, 9 einem weiteren Glauben in demselben Geist, einem anderen aber Gnadengaben des Heilens[1918] in demselben Geist, 10 einem anderen Kraftwirkungen, einem anderen Weissagung, einem anderen, Geister[1919] zu unterscheiden, einem weiteren Sprachenarten, einem anderen [das] Übersetzen der Sprachen.

11 Dieses alles wirkt ein und derselbe Geist, und er teilt jedem einzeln zu, so wie er will; 12 denn gleichwie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des einen Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind, so ist auch der Christus, 13 denn auch in einem Geist[1920] wurden wir alle in einen Leib getauft, seien wir Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und wir wurden alle °in einen Geist [hinein] getränkt°, 14 denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele [Glieder].

15 Wenn der Fuß sagen sollte: „Ich bin keine Hand; ich gehöre nicht zum Leib“, gehört er deswegen nicht zum Leib? 16 Und wenn das Ohr sagen sollte: „Ich bin kein Auge; ich gehöre nicht zum Leib“, gehört es deswegen nicht zum Leib? 17 Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo wäre das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo wäre der Geruchssinn?

18 Nun hat Gott aber die Glieder, jedes einzelne von ihnen, am Leib so gesetzt, wie er wollte. 19 Wenn aber alles ein Glied wäre, wo wäre der Leib? 20 Nun sind es aber fürwahr viele Glieder, aber es ist ein Leib. 21 Ein Auge kann nicht zur Hand sagen: „Ich brauche dich nicht“, oder wieder das Haupt zu den Füßen: „Ich brauche euch nicht“, 22 sondern vielmehr: Die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, sind notwendig, 23 und die, die uns die weniger ehrbaren [Glieder] des Leibes zu sein scheinen, diese umgeben wir mit reichlicherer Ehre, und [so] haben unsere nichtanständigen desto reichlichere Wohlanständigkeit; 24 aber unsere wohlanständigen bedürfen dessen nicht.

Gott setzte jedoch den Leib zusammen, wobei er dem dürftigen [Glied] reichlichere Ehre gab, 25 damit nicht ein Zwiespalt im Leibe sei, sondern die Glieder dieselbe Sorge füreinander trügen. 26 Und wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied verherrlicht wird, freuen sich alle Glieder mit.

27 Ihr seid aber Leib des Christus[1921] und im Besonderen Glieder. 28 Und Gott setzte in der Gemeinde im Einzelnen erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, nach dem Kraftwirkungen, danach Gnadengaben des Heilens, Hilfeleistungen, Lenkungen, Arten von Sprachen. 29 Sind alle Apostel? alle Propheten? alle Lehrer? alle Kraftwirkende? 30 Haben alle Gnadengaben des Heilens? Reden alle ‹in› Sprachen? Übersetzen alle?[1922] 31 Seid aber eifrig ‹bemüht› um die ‘besseren’ Gnadengaben.[1923]

Und einen noch weit vortrefflicheren Weg zeige ich euch.

 

13 Wenn ich ‹in› Sprachen der Menschen und der Engel spräche, aber nicht Liebe hätte, wäre ich tönendes[1924] Erz geworden oder eine gellende Schelle. 2 Und wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüsste und alle Kenntnis hätte, und wenn ich allen Glauben hätte, sodass auch Berge zu versetzen [mir möglich wäre], aber nicht Liebe hätte, wäre ich nichts. 3 Und wenn ich meine ganze Habe in Form von Speise austeilte, und wenn ich meinen Leib hergäbe, damit ich verbrannt würde, aber nicht Liebe hätte, nützte es mir nichts.

4 Die Liebe ist geduldig, ist freundlich. Die Liebe neidet nicht. Die Liebe tut nicht groß, ist nicht aufgebläht, 5 gebärdet sich nicht in unanständiger Weise, sucht nicht das Ihre, ist nicht schnell gereizt, rechnet das Böse nicht an, 6 freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, freut sich aber mit der Wahrheit. 7 Sie deckt alles zu, glaubt alles, hofft alles, erduldet alles.

8 Die Liebe fällt niemals dahin. Aber ob es Weissagungen [sind], sie werden weggetan werden, ob Sprachen, sie werden ‹von› sich ‹aus› aufhören, ob es Kenntnis [ist], sie wird weggetan werden, 9 denn stückweise[1925] kennen wir[1926], und stückweise weissagen wir. 10 Wann immer aber das Vollendete gekommen sein wird, dann wird das Stückweise[1927] weggetan werden.

11 Als ich ein unmündiges ‹Kind› war, redete ich wie ein unmündiges ‹Kind›, war ich gesinnt wie ein unmündiges ‹Kind›, rechnete ich wie ein unmündiges ‹Kind›; als ich aber ein Mann wurde, tat ich das Kindische[1928] weg; 12 denn jetzt sehen wir durch einen Spiegel, in undeutlichem [Umriss], dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt kenne ich stückweise[1929]; dann werde ich aber erkennen, so wie auch ich erkannt wurde.

13 Nun[1930] bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe – diese drei. Größer[1931] aber unter diesen ist die Liebe.

 

14 Jagt[1932] der Liebe nach. Seid eifrig ‹bemüht› um die Geistlichen[1933], am meisten aber, dass ihr weissagt, 2 denn der, der ‹in› einer Sprache redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott, denn niemand versteht[1934] [sein Reden]. ‹Durch› den Geist redet er Geheimnisse[1935]. 3 Aber der Weissagende redet zu Menschen – ‹zur› Erbauung und ‹zum› Aufruf und ‹zum› tröstlichen Zuspruch. 4 Der ‹in› einer Sprache[1936] Redende baut sich selbst, aber der Weissagende baut die Gemeinde.

5 Ich wünsche, dass ihr alle ‹in› Sprachen redet, aber mehr, dass ihr weissagt, denn der Weissagende ist größer als der Sprachenredner – wenn er nicht übersetzt, damit die Gemeinde Erbauung empfange.

6 Nun, Brüder, wenn ich zu euch komme und ‹in› Sprachen rede, was werde ich euch nützen, wenn ich weder in Offenbarung[1937] zu euch rede noch in Kenntnis noch in Weissagung noch in Lehre?

7 Auch Lebloses, das einen Laut [von sich] gibt, sei es Flöte oder Harfe, wenn sie nicht unterschiedliche Töne geben, wie soll man das Flöten oder das Harfen kennen? 8 Und wenn eine Posaune einen unbestimmten Ton gibt, wer wird sich zum Kampf rüsten? 9 So auch ihr, wenn ihr durch die Sprache nicht eine verständliche Rede gebt, wie soll man [er]kennen, was geredet wird? – denn ihr werdet in die Luft reden. 10 So viele Arten von Lauten sind wohl in der Welt, und keiner von ihnen ist ohne [seinen eigenen] Ton. 11 Wenn ich also nicht um die Kraft[1938] des Lautes weiß, werde ich dem Redenden ein Fremder[1939] sein, und der Redende [wird] für mich ein Fremder [sein].

12 So auch ihr, da ihr um Geister[1940] eifrig ‹bemüht› seid, sucht, zur Erbauung der Gemeinde reich zu sein. 13 Darum: Der ‹in› einer Sprache Redende bete, dass er übersetzen möge; 14 denn wenn ich mittels einer Sprache bete, betet mein Geist, aber mein Denksinn ist ohne Frucht[1941].

15 Wie ist es also? Ich werde beten mit dem Geist[1942]. Ich werde aber auch beten mit dem Denksinn[1943]. Ich werde lobsingen mit dem Geist. Ich werde aber auch lobsingen mit dem Denksinn.

16 Wie sonst soll, wenn du mit dem Geist lobst, der, der die Stelle des Unkundigen einnimmt, das Amen auf dein Danken sprechen, da er nicht weiß, was du sagst? – 17 denn dein Danken ist ja schön; der andere wird jedoch nicht gebaut.

18 Ich danke meinem Gott, dass ich mehr ‹in› Sprachen rede als ihr alle. 19 In der Versammlung ‹der Gemeinde› jedoch will ich ‹eher› fünf Worte durch meinen Denksinn reden, damit ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in einer Sprache.

20 Brüder, werdet nicht Kinder am Verstand, sondern an Bosheit seid Kleinkinder. Am Verstand werdet aber Reife.

21 Im Gesetz ist geschrieben: „In fremden Sprachen und mit fremden Lippen werde ich zu diesem Volk reden. Und auch so werden sie nicht auf mich hören, sagt der Herr.“ {Vgl. Jes 28,11.12.}

22 Somit sind die Sprachen zum Zeichen – nicht den Glaubenden, sondern den Ungläubigen, aber die Weissagung nicht den Ungläubigen, sondern den Glaubenden.

23 Wenn also die ganze Gemeinde am selben [Ort] zusammenkäme, und alle redeten ‹in› Sprachen, [und] es kämen Unkundige oder Ungläubige herein, würden sie nicht sagen, ihr wärt von Sinnen? 24 Wenn aber alle weissagten, und es käme irgendein Ungläubiger oder Unkundiger herein, würde er von allen aufgedeckt ‹und gestraft›, von allen beurteilt. 25 Und so würde das Verborgene seines Herzens offenbar, und so würde er auf sein Angesicht fallen und Gott huldigen, kundtuend, dass Gott wirklich unter euch sei.

 

26 Wie ist es also, Brüder? Wann immer ihr zusammenkommt, hat jeder von euch [etwas]: Er hat einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache, hat eine Offenbarung*, hat eine Übersetzung. Alles geschehe ‹stets› zur Erbauung[1944]. 27 Und wenn jemand ‹in› einer Sprache[1945] redet, [seien es] je zwei, höchstens drei, und der Reihe nach und einer übersetze. 28 Ist aber kein Übersetzer da, schweige er in der Versammlung ‹der Gemeinde›, rede aber für sich selbst und zu Gott.

29 Propheten sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen. 30 Aber wenn einem anderen, der sitzt, [etwas] enthüllt wird, schweige der erste; 31 denn ihr könnt alle einzeln weissagen, damit alle lernen und alle aufgerufen werden ‹und Zuspruch erfahren›. 32 Und die Geister der Propheten sind den Propheten untergeordnet, 33 denn nicht von Unordnung[1946] ist er Gott, sondern von Frieden.

34 Wie[1947] in allen Gemeinden der Heiligen sollen eure Frauen in den Versammlungen ‹der Gemeinde› schweigen, denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern [sie haben] in Unterordnung zu sein, so wie auch das Gesetz sagt. 35 Wenn sie etwas zu lernen wünschen, sollen sie zu Hause die eigenen Männer fragen, denn es ist für Frauen schändlich, in der Versammlung ‹der Gemeinde› zu reden.

 

36 Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist es zu euch allein gelangt?

37 Meint jemand, ein Prophet oder Geistlicher zu sein, erkenne er die Dinge, die ich euch schreibe, dass sie Gebote des Herrn sind! 38 Ist jemand in Unkenntnis, sei er in Unkenntnis.

39 Daher, Brüder, seid eifrig zum Weissagen und dem Reden ‹in› Sprachen wehrt nicht. 40 Alles geschehe mit Anstand, ‹in geziemender Weise›, und ordnungsgemäß.

 

 

15 Ich setze euch in Kenntnis, Brüder, über das Evangelium, das ich euch als gute Botschaft sagte, das ihr auch übernahmt, in dem ihr auch steht, 2 durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr festhaltet, welcherlei Wort ich euch als gute Botschaft sagte, es sei denn, dass ihr vergebens glaubtet,[1948] 3 denn ich überlieferte euch in erster Linie das, was ich auch übernommen hatte: dass Christus für unsere Sünden starb nach den Schriften 4 und dass er begraben wurde und dass er am dritten Tag erweckt wurde nach den Schriften 5 und dass er Kephas erschien, danach den Zwölfen. 6 Nach dem erschien er über fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt am Leben sind; aber etliche sind auch entschlafen. 7 Nach dem erschien er Jakobus, danach allen Aposteln.

8 Als Letztem aber von allen, gleich einer unzeitigen Geburt, erschien er auch mir, 9 denn ich bin der Geringste der Apostel, der ich nicht tauge, Apostel genannt zu werden, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgte. 10 Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und seine Gnade, die er an mir [erwies], ist nicht vergeblich geworden, sondern ich arbeitete mehr als sie alle; nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir.

11 Ob also ich oder jene: So verkünden wir, und so glaubtet ihr.

 

12 Aber wenn Christus verkündet wird, dass er von den Toten erweckt worden ist, wie sagen etliche unter euch: „Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht.“?

13 Wenn es aber eine Auferstehung der Toten nicht gibt, ist auch Christus nicht erweckt worden. 14 Wenn Christus aber nicht erweckt worden ist, dann ist unsere Verkündigung vergeblich, vergeblich aber auch euer Glaube.

15 Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes erfunden, weil wir von Gott Zeugnis ablegten, dass er Christus erweckte, den er nicht erweckte, wenn tatsächlich Tote nicht erweckt werden, 16 denn wenn Tote nicht erweckt werden, ist auch Christus nicht erweckt worden. 17 Wenn Christus aber nicht erweckt worden ist, ist euer Glaube nichtig, [und] ihr seid noch in euren Sünden. 18 Dann sind auch die, die in Christus entschliefen, verloren[1949]. 19 Wenn wir solche sind, die nur in diesem Leben in Christus Hoffnung haben, sind wir beklagenswerter als alle Menschen.

 

20 Nun ist aber Christus von den Toten erweckt worden – Erstling der Entschlafenen wurde er; 21 denn da durch einen Menschen der Tod ‹ist›, ‹ist› auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten, 22 denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle zum Leben gebracht werden[1950], 23 aber jeder in der eigenen Abteilung: der Erstling Christus, nach dem die, die Christus gehören, bei seiner Ankunft[1951]. 24 Danach [ist] das Ende, wenn er das Königreich dem Gott und Vater übergeben haben wird, wenn er weggetan haben wird alles Erstrangige, alle Autorität und Kraft; 25 denn er muss ‹als König› herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße getan haben wird – 26 der letzte Feind, der weggetan wird, ist der Tod –, 27 denn: „Alles unterordnete er [ihm und tat es] unter seine Füße.“ {Ps 8,7} Wenn es aber heißt: „Alles ist untergeordnet“, ist es offenkundig, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterordnete. 28 Wenn[1952] ihm aber alles untergeordnet sein wird, dann wird auch der Sohn selbst dem untergeordnet sein, der ihm alles unterordnete, damit Gott alles[1953] in allem[1954] sei.

 

29 Was werden sonst die tun, °die für die Toten getauft werden°, wenn überhaupt Tote nicht erweckt werden? Warum auch werden sie für die Toten getauft? 30 Warum stehen auch wir stündlich in Gefahr? 31 Täglich sterbe ich – ja, [so gewiss] unser Ruhm [ist], den ich in Christus Jesus, unserem Herrn, habe! 32 Wenn ich in Ephesus nach Menschen[weise] mit wilden Tieren kämpfte, was nützt es mir, wenn Tote nicht erweckt werden? Wir ‹dürften› essen und trinken, denn morgen sterben wir!

33 Werdet nicht irregeleitet! Schlechte Gesellschaften verderben gute Gewohnheiten.

34 Erwacht zu rechter Nüchternheit und sündigt nicht, denn etliche sind ‹über› Gott in Unkenntnis. Zu eurer Beschämung sage ich es.

 

35 Es wird jedoch jemand sagen: „Wie werden die Toten erweckt? Mit welchem Leib kommen sie?“

36 Törichter! Was du säst, wird nicht zum Leben gebracht[1955], wenn es nicht stirbt. 37 Und was du säst – nicht den Leib, der werden soll, säst du, sondern ein bloßes Korn, etwa von Weizen oder von einem der anderen [Körner]. 38 Aber Gott gibt ihm einen Leib demgemäß, wie er wollte, und jedem der Samen den eigenen Leib.

39 Nicht alles Fleisch ist dasselbe Fleisch, sondern [es ist] ein anderes das Fleisch der Menschen, ein anderes das Fleisch der Tiere, ein anderes das der Fische, ein anderes das der Vögel. 40 Und [es sind] himmlische Körper und irdische Körper. [Es ist] jedoch eine andere die Herrlichkeit der himmlischen, eine andere die der irdischen. 41 [Es ist] eine andere die Herrlichkeit der Sonne und eine andere die Herrlichkeit des Mondes und eine andere die Herrlichkeit der Sterne, denn Stern unterscheidet sich von Stern an Herrlichkeit.

42 So ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Verweslichkeit[1956]. Es wird erweckt in Unverweslichkeit. 43 Es wird gesät in Unehre. Es wird erweckt in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit. Es wird erweckt in Kraft. 44 Es wird gesät ein seelischer Leib. Es wird erweckt ein geistlicher Leib. Es gibt einen seelischen Leib, und es gibt einen geistlichen Leib.

45 So ist es auch geschrieben: „Es wurde“ der erste Mensch, Adam, „zu einer lebenden Seele.“ {1Mo 2,7} Der letzte Adam [wurde] zu einem Leben verleihenden[1957] Geist. 46 Das Geistliche ist jedoch nicht zuerst, sondern das Seelische. Nach dem ist das Geistliche. 47 Der erste Mensch ist von der Erde, erdig. Der zweite Mensch ist der Herr aus dem Himmel. 48 Welcherart der Erdige ist, solcherart sind auch die Erdigen. Und welcherart der Himmlische ist, solcherart sind auch die Himmlischen. 49 Und so wie wir das Bild des Erdigen trugen, werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen.

50 Aber dieses sage ich, Brüder: Fleisch und Blut können das Königreich Gottes nicht erben, noch erbt die Verweslichkeit die Unverweslichkeit.

 

51 Siehe! Ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen. Aber wir werden alle verwandelt[1958] werden – 52 in einem Nu[1959], in einem Augenblick, bei der letzten Posaune[1960], denn es wird posaunen, und die Toten werden erweckt werden [als] Unverwesliche, und wir werden verwandelt werden; 53 denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche muss Unsterblichkeit anziehen.

54 Aber wenn dieses Verwesliche Unverweslichkeit angezogen haben wird und dieses Sterbliche Unsterblichkeit angezogen haben wird, dann wird das Wort geschehen, das geschrieben ist: „Verschlungen ist der Tod in Sieg[1961].“ {Vgl. Jes 25,8.}

55 „Wo, Tod, ist dein Stachel, wo, Hades[1962], dein Sieg?“ {Vgl. Hos 13,14.}

56 Der Stachel des Todes ist die Sünde, die Kraft der Sünde das Gesetz. 57 Aber Dank* sei Gott, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn, Jesus Christus!

58 Daher, meine geliebten Brüder: Werdet fest, solche, die nicht ins Wanken zu bringen sind, ‹und› nehmt allezeit zu in dem Werk des Herrn, wissend, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.

 

 

16 Was die Sammlung für die Heiligen betrifft: Wie ich den Gemeinden von Galatien anordnete, so macht auch ihr es. 2 Jeweils am ersten [Tag] der Woche[1963] lege jeder von euch bei sich ‹zurück› und sammle an, was immer etwa er an Gedeihen gehabt haben mag, damit nicht dann, wenn ich komme, Sammlungen stattfinden. 3 Wenn ich angekommen bin, werde ich diejenigen, die ihr als bewährt erachtet, mit Briefen schicken, eure Gnade, ‹eure Liebesgabe,› weiterzutragen nach Jerusalem; 4 aber wenn es angemessen ist, dass auch ich hinziehe, sollen sie zusammen mit mir ziehen.

 

5 Ich werde zu euch kommen, wenn ich durch Makedonien gereist bin, denn durch Makedonien reise ich. 6 Bei euch werde ich vielleicht bleiben oder auch überwintern, damit ihr mich ‹entsendet und› geleitet[1964], wohin immer ich ziehe, 7 denn ich will euch jetzt nicht im Vorbeigehen sehen, aber ich hoffe, etliche Zeit bei euch zu verbleiben, wenn der Herr es erlaubt. 8 Aber ich werde in Ephesus bleiben bis Pfingsten, 9 denn eine große und wirksame Tür ist mir geöffnet worden. Und es sind viele Gegner.

10 Wenn Timotheus kommt, seht zu, dass er ohne Furcht zu euch hin komme ‹und bei euch sei›, denn er tut das Werk des Herrn wie auch ich. 11 Niemand schätze ihn also gering! ‹Entsendet und› geleitet[1965] ihn in Frieden, damit er zu mir komme, denn ich erwarte ihn mit den Brüdern.

12 Was den Bruder Apollos betrifft: Viel rief ich ihn auf, dass er zu euch hingehe mit den Brüdern, aber es war ganz und gar nicht °[sein] Wille, dass er nun gehe. Aber er wird kommen, wenn er eine gute Gelegenheit hat.

 

13 Seid ‹stets› wachsam. Steht fest im Glauben. Seid mannhaft. Werdet stark[1966]. 14 Alles, [was] ihr [tut],[1967] geschehe[1968] in Liebe.

15 Ich rufe euch auf, Brüder – ihr wisst um das Haus des Stephanas, dass es eine[1969] Erstlingsfrucht Achaias war, und sie verordneten sich selbst zum Dienst an den Heiligen –, 16 dass auch ihr euch solchen unterordnet und jedem, der zusammen [mit uns] wirkt und arbeitet.

17 Ich freue mich über die Ankunft[1970] von Stephanas und Fortunatus und Achaikus, weil diese den Mangel an eurer [Gegenwart] auffüllten[1971], 18 denn sie erfrischten meinen Geist und euren[1972]. Erkennt also solche an.

 

19 Es grüßen euch die Gemeinden Asiens. Es grüßen euch im Herrn vielmals Aquila und Priskilla zusammen mit der Gemeinde in ihrem Haus! 20 Alle Brüder grüßen euch.

Grüßt einander mit einem heiligen °Kuss.

21 Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand.

22 Wenn jemand den Herrn Jesus Christus nicht lieb hat[1973], sei er verflucht!

„Maranatha!“

23 Die Gnade des Herrn Jesus Christus [sei] mit euch! 24 Meine Liebe [sei] mit euch allen in Christus Jesus.

 

Amen.

 


 

Der 2. Korintherbrief

 

1 Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Timotheus, der Bruder –

 

Der Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, zusammen mit allen Heiligen, die in ganz Achaia sind:

 

2 Gnade ‹sei› euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

 

3 °Gelobt sei der Gott °und Vater unseres Herrn, Jesu Christi, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes, 4 der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in aller Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst getröstet werden von Gott, 5 weil demgemäß wie die Leiden Christi reichlich auf uns überströmen, so auch unser Trost durch Christus reichlich auf uns überströmt; 6 werden wir bedrängt, ‹geschieht es also› zu eurem Trost und ‹eurer› Rettung, die gewirkt werden im geduldigen Ertragen eben der Leiden, die auch wir leiden; werden wir getröstet, ‹geschieht es› zu eurem Trost und ‹eurer› Rettung, 7 und unsere Hoffnung ist fest für euch, wissen wir doch, dass gleichwie ihr der Leiden teilhaftig seid, so auch des Trostes;

8 denn wir wollen nicht, dass ihr in Unkenntnis seid, Brüder, über unsere Bedrängnis, die uns in Asien widerfuhr, dass wir über das Maß hinaus, über [unsere] Kraft, beschwert wurden, sodass wir auch am Leben verzweifelten. 9 Jedoch haben wir selbst das Todesurteil[1974] in uns selbst gehabt, damit wir uns nicht auf uns selbst verlassen möchten, sondern auf Gott, der die Toten erweckt, 10 der uns von einem so großen Tode befreite und befreit, auf den wir unsere Hoffnung gesetzt haben, dass er uns auch fernerhin befreien wird, 11 wobei auch ihr, mit Flehen für uns, uns unterstützt, zusammen ‹mit uns wirkt›, damit aus vielen Angesichtern[1975] unseretwegen gedankt werde für die Gnadengabe, die uns durch viele [zuteilgeworden ist];

12 denn unser Rühmen ist dieses, das Zeugnis unseres Gewissens, dass wir in Einfalt und Lauterkeit Gottes, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in [der] Gnade Gottes unser Leben führten in der Welt, in reicherem Maße aber euch gegenüber, 13 denn wir schreiben euch nichts anderes, als was ihr °lest oder auch erkennt. Aber ich hoffe, dass ihr auch bis ans Ende erkennen werdet, 14 so wie ihr uns auch – in gewissem Maße – erkanntet, dass wir euer Ruhm sind, gleichwie auch ihr der unsere seid an dem Tag des Herrn Jesus.

15 Und in diesem Vertrauen nahm ich mir vor, zuerst zu euch zu kommen, damit ihr eine zweite Gnade hättet, 16 und über euch nach Makedonien hindurchzuziehen und von Makedonien wieder zu euch zu kommen und mich von euch auf die Reise nach Judäa bringen zu lassen.

17 Als ich mir also dieses vornahm, bediente ich mich dann etwa der Leichtfertigkeit? Oder das, was ich mir vornehme, nehme ich mir das nach dem Fleisch vor, damit bei mir das „Ja, Ja“ ‹zugleich› auch das „Nein, Nein“ sei? 18 Aber Gott ist treu, sodass unser Wort an euch nicht Ja und Nein wurde, 19 denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns verkündet wurde – durch mich und Silvanus und Timotheus –, wurde nicht Ja und Nein, sondern es ist in ihm ein Ja geworden, 20 denn so viele der Verheißungen Gottes sind, in ihm [ist] das Ja, und in ihm [ist] das Amen, Gott zur Verherrlichung durch uns.

21 Aber der, der uns zusammen mit euch in Christus hinein festigt und uns salbte, ist Gott, 22 der uns auch versiegelte und das Angeld, den Geist,[1976] in unseren Herzen[1977] gab.

23 Ich rufe aber Gott zum Zeugen für meine Seele an, dass ich, um euch zu schonen, noch nicht nach Korinth kam. 24 Nicht dass wir Herren über euren Glauben sind, sondern wir sind Mitarbeiter an eurer Freude. Ihr steht nämlich durch den Glauben.

 

2 Ich traf bei mir selbst diese Entscheidung, nicht wieder mit Betrüben zu euch zu kommen, 2 denn wenn ich euch betrübe, wer ist es, der mich froh macht, wenn nicht der, der durch mich betrübt wird? 3 Und eben dieses habe ich euch geschrieben, damit ich nicht, wenn ich komme, Betrübnis habe von denen, deren ich mich freuen sollte, wobei ich Vertrauen zu euch allen habe, dass meine Freude die euer aller ist; 4 denn aus vieler Bedrängnis und Herzensangst habe ich euch geschrieben mit vielen Tränen, nicht damit ihr betrübt werden sollt, sondern damit ihr die Liebe kennt, die ich in besonders hohem Maße zu euch habe.

5 Aber wenn jemand betrübt hat, hat er nicht mich betrübt, sondern, in gewissem Maße (damit ich nicht zu viel sage[1978]) euch alle. 6 Hinreichend ist solchem diese Strafe, die von der Mehrzahl [erteilt wurde], 7 sodass ihr umgekehrter Weise lieber ‹gnädiglich› vergeben und aufrichten[1979] solltet, damit solcher nicht in übermäßiger Betrübnis verschlungen werde; 8 weshalb ich euch aufrufe, ihn der Liebe zu vergewissern[1980]; 9 denn darum habe ich auch geschrieben, damit ich eure Bewährung kennen möchte, ob ihr in jeder Beziehung gehorsam seid. 10 Wem ihr aber etwas vergebt[1981], [dem vergebe] ich auch, denn auch ich, wenn ich etwas vergeben habe, [habe es] dem, dem ich vergeben habe, euretwegen [getan] im Angesicht Christi, 11 damit wir nicht von dem Satan übervorteilt werden, denn seine Gedanken sind uns nicht unbekannt.

 

12 Aber als ich nach Troas gekommen war für die gute Botschaft Christi und mir im[1982] Herrn eine Tür geöffnet worden war, 13 hatte[1983] ich keine Ruhe[1984] in meinem Geist, als ich meinen Bruder Titus nicht fand, sondern ging, nachdem ich von ihnen Abschied genommen[1985] hatte, nach Makedonien.

14 Gott sei aber Dank*, der uns allezeit im Triumphzug führt[1986] in Christus und den Duft seiner Kenntnis an jedem Ort durch uns offenbart, 15 weil wir ein angenehmer Duft Christi sind für Gott – unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die ins Verderben gehen: 16 den einen ein Duft des Todes zum Tode, aber den anderen ein Duft des Lebens zum Leben.

Und wer ist hierzu tauglich? 17 – denn wir sind nicht wie die Vielen, die das Wort Gottes behandeln wie unehrliche Händler, sondern wie [Menschen] aus Lauterkeit sind wir, wie [Menschen] aus Gott. Vor dem Angesicht Gottes reden wir in Christus.

 

3 Fangen wir wieder an, uns selbst zu empfehlen? – Es sei denn, wir bedürfen, wie etliche, empfehlender Briefe an euch oder empfehlender [Briefe] von euch. 2 Unser Brief seid ihr, [der] eingeschrieben ‹steht› in unseren Herzen, [der] gekannt und gelesen wird von allen Menschen, 3 ist [doch] ‹in Bezug auf› euch offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid, durch uns bedient, eingeschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebenden Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf Tafeln, [die] fleischerne Herzen [sind][1987].

4 Aber solches Vertrauen haben wir zu Gott durch Christus; 5 nicht dass wir von uns selbst aus tauglich sind, um uns etwas anzurechnen, als [käme es] aus uns selbst, sondern unsere Tauglichkeit ist von Gott, 6 der auch uns tauglich machte, Diener zu sein eines neuen Bundes, nicht des [Gesetzes]schreibens, sondern des Geistes, denn das [Gesetzes]schreiben tötet, aber der Geist bringt zum Leben[1988].

7 Aber wenn der Dienst des Todes, der mit Buchstaben in Steinen eingraviert war, in Herrlichkeit entstand, sodass die Söhne Israels das Angesicht Moses nicht unverwandt anschauen konnten wegen der Herrlichkeit seines Angesichtes, einer schwindenden, 8 wie wird nicht der Dienst des Geistes [noch] mehr in Herrlichkeit sein? – 9 denn wenn der Dienst der Verurteilung Herrlichkeit [war], viel mehr ist der Dienst der Gerechtigkeit überreich an Herrlichkeit! 10 – denn auch das Verherrlichte ist, in dieser Beziehung, nicht verherrlicht worden[1989], wegen der übertrefflichen Herrlichkeit, 11 denn wenn das Schwindende durch Herrlichkeit entstand, viel mehr ist das Bleibende in Herrlichkeit.

 

12 Da wir also eine solche Hoffnung haben, gebrauchen wir viel Freimütigkeit 13 und [handeln] nicht gleichwie Mose, der einen Schleier auf sein Angesicht tat zu dem ‹Zweck›, dass die Söhne Israels nicht unverwandt sähen auf das Ende des Schwindenden. 14 Ihre Gedanken wurden jedoch verhärtet, denn bis auf den heutigen Tag bleibt beim Lesen des alten Bundes derselbe Schleier nicht weggezogen, der, der in Christus schwindet, 15 sondern bis auf den heutigen Tag liegt, wenn Mose gelesen wird, der Schleier auf ihrem Herzen. 16 Wann immer es aber zum Herrn hin °umkehrt,[1990] wird der Schleier weggenommen. 17 Aber der Herr ist der Geist. Wo aber der Geist des Herrn ist, dort ist Freiheit.

18 Wir aber, alle, °schauen mit entschleiertem Angesicht in einem Spiegel die Herrlichkeit des Herrn und werden in dasselbe Bild umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit gleichwie vom Herrn her, dem Geist.

 

4 Deswegen, als solche, die diesen Dienst haben – so wie uns Barmherzigkeit widerfuhr –, ermatten wir nicht, 2 sondern wir sagten ab den schändlichen Heimlichkeiten, wandelten nicht in Verschlagenheit, noch fälschten wir das Wort Gottes, sondern mittels Offenbarung der Wahrheit empfahlen wir uns selbst jedem Gewissen der Menschen vor Gott.

3 Wenn unsere gute Botschaft aber auch verschleiert ist, ist sie in denen verschleiert, die ins Verderben gehen, 4 in denen der Gott dieser Weltzeit* die Gedanken der Ungläubigen verblendete, sodass ihnen nicht aufleuchtet das helle Licht der guten Botschaft von der Herrlichkeit Christi, der Gottes Ebenbild ist; 5 denn wir verkünden nicht uns selbst, sondern Christus Jesus als Herrn, uns selbst aber als eure leibeigenen Knechte, Jesu wegen, 6 weil Gott, der aus der Finsternis Licht scheinen hieß, [es ist], der in unseren Herzen schien, um leuchten zu lassen die Kenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.

7 Aber wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die Übertrefflichkeit der Kraft sei Gottes und nicht aus uns – 8 in allem, als Bedrängte, jedoch nicht in Beengung erdrückt, als Ratlose, jedoch nicht verzweifelt, 9 als Verfolgte, jedoch nicht verlassen, als Niedergeworfene, jedoch nicht umkommend, 10 allezeit das Sterben des Herrn Jesu im Leibe umhertragend, damit auch das Leben Jesu in unserem Leibe geoffenbart werde, 11 denn wir, die wir leben, werden ohne Aufhören dem Tod ausgeliefert Jesu wegen, damit auch das Leben Jesu in unserem sterblichen Fleische geoffenbart werde. 12 Somit wirkt einerseits der Tod in uns, andererseits das Leben in euch.

13 Da wir aber denselben Geist des Glaubens haben (nach dem, das geschrieben ist: „Ich glaubte. Darum redete ich.“ {Ps 116,10 n. d. gr. Üsg.}), glauben auch wir. Darum reden wir auch, 14 da wir wissen, dass der, der den Herrn Jesus erweckte, auch uns durch Jesus erwecken und zusammen mit euch darstellen wird; 15 denn es ist alles euretwegen, damit die Gnade, überreich geworden durch die Mehrheit, Dank überströmen lasse zur Verherrlichung Gottes.

16 Darum ermatten wir nicht, sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, wird jedoch der innere Tag für Tag erneuert, 17 denn das gegenwärtige Leichte, unsere Bedrängnis, bewirkt im Übermaß[1991] bis zum Übermaß[1992] ein ewiges Gewicht an Herrlichkeit für uns, 18 die wir nicht auf das achten, was man sieht, sondern auf das, was man nicht sieht; denn das, was man sieht, ist zeitlich[1993], aber das, was man nicht sieht, ewig*;

5 denn[1994] wir wissen, dass, wenn unsere Erdenwohnung, ein Zelt, abgebrochen wird, wir einen Bau von Gott haben, eine Wohnung, nicht mit Händen gemacht, eine ewige in den Himmeln; 2 denn in dieser seufzen wir, ja, uns danach sehnend, mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet zu werden, 3 so wahr wir ja doch als Bekleidete und nicht als Unbekleidete werden erfunden werden; 4 denn auch wir, die wir im Zelt sind, seufzen – als Beschwerte –, wollen wir doch nicht entkleidet, sondern überkleidet werden, damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben. 5 Aber der, der ‹uns zum Gegenstand seines Wirkens machte und› uns zu eben diesem bereitete, ist Gott, der uns auch das Angeld, den Geist,[1995] gab, 6 sodass[1996] wir also allezeit guten Mutes sind und wissen: Sind wir im Leibe daheim, wohnen wir in der Fremde, ‹ferne› von dem Herrn 7 (denn durch Glauben wandeln wir, nicht durch Schauen), 8 sind aber guten Mutes und haben lieber Wohlgefallen, in der [anderen] Fremde zu sein, außerhalb des Leibes, und daheim zu sein bei dem Herrn[1997].

 

9 Infolgedessen ist es unser Streben, solche zu sein, die ihm wohlgefällig sind, sei es daheim, sei es nicht daheim; 10 denn wir müssen alle offenbar gemacht werden vor dem Richterstuhl des Christus, damit ein jeder das ‹als Ertrag› erhalte, wohin sein Tun im Leibe führte, es sei Gutes oder Schlechtes.

11 Da wir also um die Furcht des Herrn wissen, überzeugen wir Menschen; Gott sind wir aber offenbar gemacht.

Ich hoffe aber, auch in eurem Gewissen offenbar gemacht worden zu sein; 12 denn nicht wieder empfehlen wir uns selbst euch, sondern wir geben euch Anlass, von uns zu rühmen, damit ihr es denen entgegenhalten könnt, die sich des Äußeren rühmen, aber nicht des Herzens; 13 denn waren wir außer uns, [so waren wir es] für Gott; sind wir gesunden Sinnes, [so sind wir es] für euch; 14 denn die Liebe des Christus drängt uns, nachdem wir zu diesem Urteil gelangt sind: Wenn einer für alle starb, dann starben alle. 15 Und er starb für alle, damit die, die leben, nicht länger sich selbst leben sollten, sondern dem, der für sie starb und erweckt wurde. 16 Somit kennen ‹und beurteilen›[1998] wir von nun an niemanden nach dem Fleisch. Auch wenn wir Christus nach dem Fleisch[1999] gekannt[2000] haben, kennen wir [ihn] nun jedoch nicht mehr [so][2001].

17 Somit, wenn einer in Christus ‹ist›, [ist er] neue Schöpfung[2002]. Das Alte verging. Siehe, alles ist neu geworden! 18 – alles aber aus Gott, der uns durch Jesus Christus mit sich selbst versöhnte und uns den Dienst der Versöhnung gab, 19 wie ja denn Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, ihnen ihre Übertretungen bei sich nicht in Rechnung stellend; und er legte in uns[2003] das Wort von der Versöhnung.

20 Wir sind also Botschafter für Christus, [und zwar] so, dass Gott durch uns aufruft. Wir flehen an Christi Statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! 21 – denn den, der Sünde nicht kannte, machte er für uns zur Sünde, ‹zum Sündopfer›, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.

 

 

6 Aber als Mitwirkende rufen wir euch ebenfalls auf, die ‹dargebotene› Gnade Gottes nicht vergebens entgegenzunehmen, 2 denn er sagt: „Zur angenehmen Zeit erhörte ich dich, und am Tag des Heils eilte ich dir zur Hilfe“ {Jes 49,8 n. d. gr. Üsg.} (seht, jetzt ist ‘angenehme Zeit’; seht, jetzt ist ‘Tag des Heils’); 3 wobei wir keinerlei Anstoß[2004] geben, damit der Dienst nicht in üble Nachrede komme, 4 sondern in allem weisen wir uns aus als Diener Gottes: in viel Ausdauer – unter Druck, in Nöten, in Ängsten, 5 unter Schlägen, in Gefängnissen, in Aufruhr, in Arbeiten ‹und Mühen›, in Wachen, in Fasten; 6 in Reinheit, in Kenntnis, in Geduld, in Freundlichkeit, im Heiligen Geist, in ungeheuchelter Liebe, 7 mit dem Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes, durch die Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken; 8 durch Herrlichkeit und Unehre, durch böses Gerücht und gutes Gerücht, als ‘Irreführende’ und Wahrhaftige, 9 als Unbekannte und ‹Wohl›erkannte, als Sterbende, und – siehe! – wir leben, als Gezüchtigte und nicht Getötete, 10 als Betrübte, aber immer sich Freuende, als Arme, aber viele reich Machende, als nichts Habende und alles Besitzende.

 

11 Unser Mund hat sich zu euch aufgetan[2005], Korinther! Unser Herz ist weit geworden.[2006] 12 Ihr seid nicht eingeengt in uns. Ihr seid aber eingeengt in eurem Innern. 13 Belohnt uns mit Gleichem. (Ich rede wie zu Kindern.) Werdet auch ihr weit!

 

14 Werdet nicht ungleich eingespannt[2007] mit Ungläubigen, denn welche Gemeinsamkeit haben Gerechtigkeit und Gesetzwidrigkeit[2008]? Welche Gemeinschaft [kennt] Licht in Richtung Finsternis? 15 Welchen Zusammenklang [hat] Christus in Richtung Beliar[2009]? Oder was hat ein Gläubiger gemeinsam mit einem Ungläubigen? 16 Wie stimmt ein Tempelheiligtum Gottes mit Götzen überein? – denn ihr seid [ein] Tempelheiligtum des lebenden Gottes[2010], so wie Gott sagte:

„Ich werde in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mir [das] Volk sein.“ {Vgl. 3Mo 26,11.12; Hes 37,27.}

17 Darum „kommt aus ihrer Mitte heraus und sondert euch ab, sagt der Herr, und rührt nicht Unreines an“ {Vgl. Jes 52,11.}, „und ich werde euch Einlass gewähren“, {Vgl. Hes 20,34 n. d. gr. Üsg.} 18 und „ich werde euch [ein] Vater sein, und ihr werdet mir Söhne und Töchter sein“, {Vgl. 2Sam 7,14; Jes 56,5.} „sagt der Herr, der Machthaber über alles.“ {Vgl. 2Sam 7,8 n. d. gr. Üsg.}

7 Da wir also diese Verheißungen haben, Geliebte, sollten wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes und Heiligkeit vervollkommnen[2011] in der Furcht Gottes.

 

2 ‹Nehmt uns auf und› gebt uns Raum! Wir haben niemandem Unrecht getan. Wir haben niemanden ‹verführt [und so]› verdorben. Wir haben niemanden übervorteilt. 3 Nicht um zu verurteilen, sage ich es, denn ich habe zuvor gesagt, dass ihr in unseren Herzen seid – zum Mitsterben und zum Mitleben.

4 Groß ist mein Freimut gegen euch, groß mein Rühmen eurethalben. Ich bin mit Trost erfüllt. Ich bin überreich an Freude bei aller unserer Bedrängnis; 5 denn auch als wir nach Makedonien kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe[2012], sondern in jeder Weise waren wir bedrängt: Äußerlich [waren] Kämpfe, innerlich Befürchtungen. 6 Der jedoch, der die Gebeugten tröstet, Gott, der tröstete uns durch die Ankunft[2013] des Titus, 7 nicht allein aber durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, womit er getröstet wurde in Bezug auf euch: Er berichtete von eurer Sehnsucht, eurem Wehklagen, eurem Eifer für mich, sodass ich mich umso mehr freute, 8 denn wenn ich euch auch durch den Brief betrübte, reut es mich nicht, wenn es mich auch reute, denn ich sehe, dass jener Brief euch betrübte, wenn auch nur für eine Stunde.

9 Jetzt freue ich mich, nicht dass ihr betrübt wurdet, sondern dass ihr betrübt wurdet zur Buße, denn ihr wurdet Gott gemäß betrübt, damit ihr in nichts Schaden von uns erlittet, 10 denn die Gott gemäße Betrübnis bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil, aber die Betrübnis der Welt bewirkt den Tod; 11 denn – siehe! – eben dieses, dass ihr Gott gemäß betrübt wurdet, wie viel Fleiß hat es bei euch bewirkt, sogar Verteidigung, sogar Unwillen, sogar Furcht, sogar Sehnsucht, sogar Eifer, sogar Vergeltung. Ihr habt euch in allem ausgewiesen, ‹gezeigt›, dass ihr in der Sache rein seid. 12 Wenn ich euch dann auch schrieb, ‹geschah es› nicht um dessentwillen, der Unrecht tat, noch um dessentwillen, der Unrecht erlitt, sondern deswegen, dass euer Fleiß für uns bei euch offenbar gemacht werde vor Gott.

13 Deswegen sind wir getröstet worden auf euren Trost [hin]. Aber noch viel mehr freuten wir uns über die Freude des Titus, weil sein Geist durch euch alle erfrischt worden ist, 14 weil ich, wenn ich in etwas ihm gegenüber zu euren Gunsten gerühmt habe, nicht beschämt worden bin, sondern wie wir euch alles in Wahrheit sagten, so wurde auch unser Rühmen vor Titus Wahrheit; 15 und sein Inneres ist in noch reichlicherem Maße euch zugetan: Er erinnert sich an euer aller Gehorsam und daran, wie ihr ihn mit Furcht und Zittern aufnahmt. 16 Ich freue mich, dass ich in allem zuversichtlich bin bei euch.

 

 

8 Wir setzen euch aber in Kenntnis, Brüder, über die Gnade Gottes, die in den Gemeinden Makedoniens gegeben worden ist, 2 dass in viel Prüfung durch Bedrängnis ihre überreiche Freude und ihre tiefe Armut in den Reichtum ihrer Freigebigkeit überfloss, 3 weil sie nach Vermögen – ich bezeuge es: und über Vermögen – Bereitwilligkeit zeigten, 4 und sie baten uns flehentlich mit vielem Zureden, um die Gnade[2014] und die Gemeinschaft[2015] am Dienst für die Heiligen. 5 Und [es war] nicht [nur] so, wie wir es hofften, sondern sie gaben sich selbst, zuerst dem Herrn – und uns, durch den Willen Gottes –, 6 sodass wir Titus zuredeten, damit er auch diese Gnade, so wie er zuvor begonnen hatte, so bei euch auch zu Ende führe, 7 jedoch – gleichwie ihr in allem reich seid, in Glauben und Wort und Kenntnis und allerlei Fleiß und der von euch ausgegangenen Liebe, [die wir] in uns [wahrnehmen] – damit ihr auch in dieser Gnade[2016] reich sein mögt. 8 [Wenn] ich [so] spreche, [ist es] nicht auf Art eines ‹ausdrücklichen› Befehls, sondern ich benutze den Fleiß der anderen als Anlass und prüfe die Echtheit eurer Liebe, 9 denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn, Jesu Christi, dass er euretwegen arm wurde, [er], der reich war, damit ihr durch seine Armut reich würdet.

10 Und ich gebe in dieser Sache ein Gutachten, denn dieses ist euch förderlich, die ihr nicht allein das Tun, sondern auch das Wollen zuvor anfingt im vorigen Jahr. 11 Nun aber vollbringt auch das Tun, auf dass, gleichwie die Bereitwilligkeit des Wollens, so auch das Vollbringen [da sei] – aus dem, was ihr habt, 12 denn wenn die Bereitwilligkeit vorhanden ist, ist einer wohlangenehm gemäß dem, was er haben mag, nicht gemäß dem, was er nicht hat; 13 denn nicht, damit andere Erleichterung haben, ihr aber Bedrängnis, [sage ich dieses,] sondern aus [dem Anliegen] der Gleichheit: 14 In der jetzigen Zeit kommt euer Überfluss dem Mangel jener zugute, auf dass auch jener Überfluss eurem Mangel zugute komme, auf welche Weise Gleichheit eintreten soll, 15 so wie geschrieben ist:

„Wer viel [sammelte], hatte nicht Überfluss, und wer wenig [sammelte], hatte nicht Mangel.“ {2Mo 16,18}

16 Gott sei aber Dank*, der denselben Fleiß für euch[2017] gibt – im Herzen des Titus: 17 Er begrüßte den Aufruf ‹und nahm ihn an›; zum anderen, da er so sehr fleißig war, kam er aus eigenem Antrieb zu euch. 18 Zusammen mit ihm schickten wir aber den Bruder, dessen Lob in der guten Botschaft durch alle Gemeinden [verbreitet ist]. 19 Nicht allein [das], sondern er ist auch von den Gemeinden bestimmt worden als unser Mitreisender zusammen mit dieser Gnade[2018], die von uns bedient wird zur Verherrlichung des Herrn selbst und [zum Zeichen] eurer Bereitwilligkeit, 20 wobei wir dieses [zu] vermeiden [suchen], dass jemand uns in üble Nachrede bringe[2019] bei dieser reichen Gabe, die von uns bedient wird[2020], 21 [und] sind also vorsorglich für das, was edel ist, nicht nur vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen. 22 Wir schickten zusammen mit ihnen unseren Bruder, der sich uns oft in vielen Dingen als fleißig erwies, sich jetzt aber als [noch] viel fleißiger [erwiesen hat] durch das große Vertrauen zu euch. 23 Wenn es ‹nun› Titus betrifft: Er ist mein Mitteilhaber [im Dienst] und, in Bezug auf euch, ein Mitarbeiter, oder [wenn es] unsere Brüder betrifft: Sie sind Gesandte[2021] der Gemeinden, eine Herrlichkeit Christi.

24 Liefert also den Beweis eurer Liebe und [für die Berechtigung] unseres Rühmens über euch vor ihnen und vor ‹den Augen› der Gemeinden;[2022]

 

9 denn was den Dienst für die Heiligen betrifft, ist es in der Tat überflüssig für mich, euch zu schreiben, 2 denn ich weiß um eure Geneigtheit[2023], derer ich mich eurethalben bei den Makedoniern rühme, dass „Achaia seit vorigem Jahr bereit gewesen ist“; und der von euch ausgegangene Eifer hat die Mehrheit angereizt. 3 Aber ich schickte die Brüder, damit nicht unser Rühmen über euch in dieser Beziehung nichtig würde, damit ihr, entsprechend dem, wie ich [wiederholt] sagte, bereit sein möchtet, 4 damit nicht etwa, wenn die Makedonier mit mir kommen und euch unvorbereitet fänden, wir – um nicht zu sagen „ihr“ – mit diesem zuversichtlichen Rühmen zuschanden würden. 5 Ich hielt es also für nötig, die Brüder aufzurufen, dass sie zu euch vorausziehen und diesen euren zuvor angekündigten Segen vorher zubereiten möchten, dass dieser so bereit sei: als Segen und nicht gleichsam als [Gegenstand der] Habsucht.

 

6 Aber dieses [sage ich]: Wer spärlich sät, wird auch spärlich ernten, und wer mit Segen sät, wird mit Segen ernten. 7 Jeder [mache es] so, wie er es sich im Herzen vornimmt, nicht mit Betrübnis oder aus Zwang, denn Gott liebt einen fröhlichen Geber. 8 Aber Gott vermag euch alle Gnade in reichem Maße ‹zukommen zu lassen›, damit ihr in jeder Hinsicht allezeit an allem genug habt und ‹so› reich seid für jedes gute Werk, 9 so wie geschrieben ist:

„Er streute aus. Er gab den Bedürftigen. Seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit.“ {Ps 112,9}

10 Aber der, der Samen darreicht dem Sämann und Brot zur Speise, er reiche dar und vermehre eure Saat und lasse wachsen die Erträge eurer Gerechtigkeit, 11 ‹so dass› ihr in jeder [Hinsicht] reich gemacht werdet zu aller Freigebigkeit, welche einen Gott durch uns ‹gegebenen› Dank bewirkt; 12 der Dienst dieser [freiwilligen] Dienstleistung ist nämlich nicht nur ein Auffüllen der Mängel der Heiligen, sondern auch reich durch vielen Dank an Gott, 13 wobei sie, veranlasst durch die Bewährung, die sich in diesem Dienst zeigt, Gott verherrlichen über eure Unterordnung im Bekenntnis zur guten Botschaft des Christus und über [eure] Großzügigkeit im Teilhabenlassen – gegen sie und gegen alle –,[2024] 14 auch ‹in› ihrem Flehen für euch [Gott verherrlichen], [in welchem] sie sich nach euch sehnen wegen der überragenden Gnade Gottes an euch.

 

15 Aber Gott sei Dank* für seine unbeschreibliche Gabe!

 

 

10 Aber ich selbst, Paulus, rufe euch auf durch die Sanftmut und Milde Christi, der ich, dem Angesicht nach, bescheiden unter euch bin, wenn abwesend aber kühn gegen euch. 2 Es ist aber meine flehende Bitte, dass ich als Anwesender nicht kühn sein [muss] mit der überzeugten Haltung, mit welcher ich rechne ‹und gedenke›, entschlossen zu sein gegen etliche, die rechnen, ‹und uns [als solche] einschätzen›, dass wir nach dem Fleisch wandeln, 3 denn [obgleich] wir im Fleisch wandeln, führen wir Krieg nicht nach dem Fleisch, 4 denn die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich, sondern kräftig ‹durch› [und für][2025] Gott zum Abreißen von Festungen. 5 Dabei stürzen wir Vernunftschlüsse und jede Höhe, die sich gegen die Kenntnis Gottes erhebt, und nehmen jeden Gedanken gefangen in den Gehorsam Christi[2026] 6 und sind in Bereitschaft, alles Nichtgehorchen zu rächen, wenn euer Gehorsam vollständig gemacht worden ist.

7 Seht ihr auf die Dinge, wie sie sich dem Angesicht nach zeigen? Wenn jemand von sich selbst überzeugt ist, er sei Christi, soll er wieder rechnen ‹und› von sich selbst her dieses ‹bedenken›: So, wie er Christi ist, so sind auch wir Christi; 8 denn wenn auch mein Rühmen über unsere Autorität, die der Herr uns gab, etwas reichlicher wird – zum Bauen und nicht, um euch ‘abzureißen’ –, werde ich nicht beschämt werden, 9 damit es nicht scheint, als wolle ich euch irgendwie schrecken durch die Briefe; 10 man sagt nämlich: „Die Briefe sind gewichtig und stark, die leibliche Gegenwart* [ist] aber schwach und die Rede verachtenswert.“ 11 Ein solcher rechne ‹und bedenke› dieses: Welcherart wir, wenn abwesend, im Wort durch Briefe sind, solcherart [werden wir] auch mit der Tat [sein], wenn anwesend; 12 denn wir wagen es nicht, uns selbst zu etlichen von denen zu zählen, die sich selbst empfehlen, oder uns mit ihnen zu vergleichen; die jedoch, die sich an sich selbst messen und sich mit sich selbst vergleichen, sind nicht verständig.

 

13 Aber wir werden uns nicht ins Maßlose rühmen, sondern nach dem Maß des zugemessenen [Bereiches[2027]], den der Gott des Maßes uns zumaß, auch bis zu euch zu gelangen; 14 denn wir strecken uns selbst nicht zu weit aus[2028] – als solche, die nicht zu euch hinreichten, denn wir gelangten auch bis zu euch mit der guten Botschaft des Christus –; 15 wir rühmen uns nicht ins Maßlose in den Arbeiten anderer; wir haben aber Hoffnung, wenn euer Glaube ‹weiterhin› wächst, dass wir unter euch in unserem zugemessenen [Bereich] ins überreiche Maß groß gemacht werden, 16 um die gute Botschaft in die [Gebiete] zu tragen, [die] jenseits von euch [liegen], und uns nicht ‹innerhalb› des zugemessenen [Wirkungsbereiches] anderer zu rühmen – an dem, was [dort schon von anderen] fertig[gestellt] ist.[2029]

17 Wer rühmt, rühme sich im Herrn! – 18 denn nicht der, der sich selbst empfiehlt, der ist bewährt, sondern der, den der Herr empfiehlt.

 

11 Ich wollte, ihr ertrügt von mir eine kleine Torheit[2030]. Doch ertragt ihr mich auch, 2 denn ich eifere um euch mit der Eifersucht Gottes, denn ich verlobte euch einem Manne, um euch als eine reine ‹und keusche› Jungfrau dem Christus darzustellen. 3 Ich fürchte aber, es möchten etwa, wie die Schlange in ihrer Verschlagenheit Eva ‹gänzlich› betrog, so eure Gedanken verderbt werden, weg‹gezogen› von der Einfalt gegen Christus; 4 denn wenn der, der kommt, einen anderen Jesus verkündet, den wir nicht verkündeten, oder ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfingt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht annahmt – °fein ertrugt ihr es[2031]!

5 Ich rechne nämlich, in nichts hinter den ‘sehr hohen Aposteln’ zurückzustehen. 6 Wenn ich auch ein Gewöhnlicher in der Rede bin, so doch nicht in [der] Kenntnis, sondern in allen Dingen bin ich euch gegenüber in allem offenbar gemacht worden.

7 Oder beging ich Sünde – als ich mich selbst demütigte, damit ihr erhöht würdet –, weil ich euch ohne Entgelt das Evangelium als gute Botschaft sagte? 8 Andere Gemeinden ‘erleichterte ich um einiges’, als ich Lohn nahm für den Dienst an euch. 9 Und als ich bei euch zugegen war und in Mangel geriet, fiel ich niemandem zur Last, denn meinen Mangel füllten die Brüder aus, die von Makedonien kamen. Und in allem hielt ich mich selbst euch unbeschwerlich. Und ich werde [mich so] halten.

10 Es ist [die] Wahrheit Christi in mir: Dieses Rühmen soll in Bezug auf mich nicht verstummen in den Gegenden Achaias. 11 Warum? Weil ich euch nicht liebe? Gott weiß es. 12 Aber was ich tue, werde ich auch tun, damit ich abschneide die Gelegenheit derer, die eine Gelegenheit wünschen, damit in dem, womit sie sich rühmen, sie so erfunden werden mögen wie auch wir; 13 denn solche sind falsche Apostel, trügerische Arbeiter: Sie verwandeln sich in ‘Apostel Christi’. 14 Und es ist nicht verwunderlich, denn der Satan selbst verwandelt sich in einen ‘Engel des Lichts’. 15 Es ist also nicht ein Großes, wenn auch seine Diener sich als ‘Diener der Gerechtigkeit’ verwandeln, deren Ende nach ihren Werken sein wird.

 

16 Ich sage wieder: Keiner meine, ich sei ein Törichter; wenn aber doch, nehmt mich wenigstens wie einen Törichten an, damit ich auch ein wenig rühme.

17 Was ich rede[2032], rede ich nicht dem Herrn gemäß, sondern wie in Torheit, in dieser ‹festen› Zuversicht des Rühmens. 18 Da viele sich nach dem Fleisch rühmen, werde auch ich rühmen, 19 denn ihr ertragt die Törichten gerne, da ihr klug seid; 20 denn ihr ertragt es, wenn jemand euch versklavt, wenn jemand euch aufzehrt, wenn jemand nimmt[2033], wenn jemand sich erhebt, wenn jemand euch ins Angesicht schlägt. 21 Nach Unehre[2034] sage ich es, dass wir da schwach waren.

Worin jemand sich wagt[2035] (ich spreche in Torheit), wage ich mich auch. 22 Hebräer sind sie? Ich auch. Israeliten sind sie? Ich auch. Same Abrahams sind sie? Ich auch. 23 Diener Christi sind sie? Ich rede wie von Sinnen: Ich [bin es] noch mehr – in Arbeiten reichlicher, in Schlägen über die Maßen, in Gefangenschaften reichlicher, in Todes‹situationen›[2036] oft. 24 Fünfmal bekam ich von Juden die Vierzig-weniger-Eins[2037]. 25 Dreimal wurde ich mit Ruten gepeitscht. Einmal wurde ich gesteinigt. Dreimal erlitt ich Schiffbruch. Eine Nacht und einen Tag verbrachte ich über der Meerestiefe. 26 Ich war oft auf Reisen, in Gefahren auf Flüssen, in Gefahren von Räubern, in Gefahren von [meinem] Volk[2038], in Gefahren von denen, die von den Völkern sind, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern, 27 in Arbeit und Mühe, in häufigem Wachen[2039], in Hunger und Durst, in häufigem Fasten, in Kälte und Blöße; 28 abgesehen von dem Sonstigen [ist da] das mir täglich sich Aufdrängende: die Sorge für alle Gemeinden.

29 Wer ist schwach und ich bin nicht schwach? Wem wird ein Fallstrick[2040] gelegt, und ich brenne nicht? 30 Wenn man rühmen soll, werde ich mich meiner Schwachheit rühmen. 31 Der Gott und Vater unseres Herrn, Jesu Christi, der gelobt ist in Ewigkeit, weiß, dass ich nicht lüge.

32 In Damaskus bewachte der Landpfleger[2041] des Königs Aretas die Stadt der Damaszener: Er wollte mich festnehmen. 33 Und durch ein Türchen ließ man mich in einem Korb durch die Mauer hinunter, und ich entkam seinen Händen.

 

12 Zu rühmen ist mir tatsächlich nicht förderlich – denn ich werde [nun] zu Gesichten und Offenbarungen[2042] des Herrn kommen.

2 Ich weiß um einen Menschen in Christus, [es war] vor vierzehn Jahren (ob er im Leibe war, weiß ich nicht, ob außerhalb des Leibes, ich weiß es nicht; Gott weiß es), entrückt wurde solcher bis zum dritten Himmel. 3 Und ich weiß von solchem Menschen (ob er im Leibe oder außerhalb des Leibes war, weiß ich nicht; Gott weiß es), 4 dass er entrückt wurde ins Paradies und unaussprechliche Aussagen hörte, [Dinge] die einem Menschen zu sprechen nicht gestattet sind.

5 Über einen solchen werde ich mich rühmen, aber über mich selbst werde ich mich nicht rühmen, es sei denn in meinen Schwachheiten; 6 denn wollte ich mich rühmen, wäre ich nicht ein Törichter, denn ich würde die Wahrheit sagen. Aber ich verzichte, damit nicht jemand mich höher erachte, als was er an mir sieht oder irgend durch mich hört.

7 Und damit ich mich nicht aufgrund der außerordentlichen Offenbarungen[2043] überhebe, wurde mir ein Dorn ins Fleisch gegeben, ein Bote des Satans, damit er mir Faustschläge erteile, damit ich mich nicht überhebe. 8 Diesbezüglich rief ich den Herrn dreimal bittend an, dass er[2044] von mir ablasse.

9 Und er sagte zu mir: „Es genügt dir meine Gnade, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen gemacht.“

Also will ich nur zu gerne mich lieber meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus über mir ‹und um mich› wohne. 10 Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an übermütiger Misshandlung, an Nöten, an Verfolgungen, an Schwierigkeiten[2045] für Christus, denn wenn ich schwach bin, dann bin ich kräftig.

 

11 Ich bin töricht geworden [mit meinem] Rühmen. Ihr habt mich genötigt, denn ich hätte von euch empfohlen werden sollen, denn in nichts stand ich hinter den ‘sehr hohen Aposteln’ zurück, wenn ich auch nichts bin. 12 Die Zeichen[2046] des Apostels wurden ja unter euch in aller Ausdauer bewirkt, in Zeichen und Wundern und Krafttaten; 13 denn was ist es, das euch geringer sein ließ als die anderen Gemeinden? – es sei denn, dass ich selbst euch nicht zur Last fiel. Vergebt mir[2047] diese ‘Ungerechtigkeit’!

14 Siehe, ein drittes Mal bin ich bereit, zu euch zu kommen, und ich werde euch nicht zur Last fallen, denn ich suche nicht das Eure, sondern euch, denn es sollten nicht die Kinder für die Eltern aufsparen, sondern die Eltern für die Kinder. 15 Ich werde aber nur zu gerne ausgeben und gänzlich ausgegeben werden für eure Seelen, auch wenn ich, während ich euch reichlicher liebe, weniger geliebt werde.

16 Sei es so. Ich wurde euch nicht eine Last, sondern als ein Schlauer fing ich euch mit List. 17 [Von] denen, die ich zu euch gesandt habe, [war es auch nur] einer, durch den ich euch übervorteilte?

18 Ich rief Titus auf und sandte den Bruder mit. Übervorteilte Titus euch? Wandelten wir nicht in demselben Geist, in denselben Fußspuren?

 

19 Wiederum: Meint ihr, wir verteidigen uns vor euch? Vor dem Angesicht Gottes reden wir in Christus. Aber alles, Geliebte, [soll] dazu [dienen], dass ihr gebaut werdet; 20 denn ich fürchte, ich möchte bei meinem Kommen euch nicht so finden, wie ich wünsche, und von euch nicht so gefunden werden, wie ihr wünscht, möchte Streitereien, Eifersüchtigkeiten, Unwillen[2048], Rechthabereien, üble Nachreden, Flüsterungen, Aufgeblasenheiten, Unruhen vorfinden 21 [und dass] bei meinem Wiederkommen mein Gott mich bei euch demütigen wird und ich trauern werde über viele, die zuvor sündigten und nicht Buße taten über die Unreinigkeit und Unzucht und Zügellosigkeit, die sie verübten.

 

13 Dieses ist das dritte Mal, dass ich zu euch komme. Durch zweier oder dreier Zeugen Mund wird jede Sache[2049] bestätigt werden. 2 Ich habe im Voraus angesagt und sage [nun] zuvor wie [damals, als ich] zum zweiten Mal gegenwärtig [war], (und nun abwesend schreibe ich denen, die zuvor gesündigt haben, und allen anderen), dass, wenn ich zum wiederholten Male komme, ich nicht schonen werde; 3 ihr sucht nämlich einen Beweis ‹dafür›, dass Christus in mir redet – der gegen euch nicht schwach ist, sondern er ist stark unter euch, 4 denn wenn er auch in Schwachheit gekreuzigt wurde, lebt er jedoch aus [der] Kraft Gottes; denn auch wir sind schwach in ihm; wir werden jedoch zusammen mit ihm aus [der] Kraft Gottes leben – für euch.

 

5 Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid. Stellt euch selbst unter Beweis. Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? – es sei denn, ihr seid ‹Unbewährte und› Verwerfliche. 6 Aber ich hoffe, ihr werdet davon in Kenntnis sein, dass wir nicht ‹Unbewährte und› Verwerfliche sind.

7 Ich wünsche ‹und bete› zu Gott, dass ihr nichts Übles tut – nicht, damit wir als Bewährte[2050] erscheinen, sondern damit ihr das Gute tut, wir aber wie ‹Unbewährte und› Verwerfliche[2051] seien, 8 denn wir vermögen nicht etwas gegen die Wahrheit, sondern für die Wahrheit, 9 denn wir freuen uns, wenn wir schwach sind, ihr aber kräftig seid.

Auch dieses wünschen wir, ‹und wir beten dafür›: eure Zurechtbringung. 10 Deswegen schreibe ich als Abwesender dieses, damit ich als Gegenwärtiger nicht mit Strenge vorgehe[n muss] gemäß der Autorität, die der Herr mir gab – zum Bauen und nicht zum Abreißen.

 

 

11 Was das Gebliebene ‹betrifft›, Brüder: Freut euch. Werdet zurechtgerückt. Lasst euch aufrufen. Seid auf dasselbe bedacht. Seid ‹stets› im Frieden. Und der Gott der Liebe und [des] Friedens wird mit euch sein.

12 Grüßt einander mit einem heiligen °Kuss.

Alle Heiligen grüßen euch.

13 Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes [seien] mit euch allen.

 

Amen.

 


 


Der Galaterbrief

 

1 Paulus, Apostel – nicht von Menschen her noch durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, den Vater, der ihn von den Toten erweckte, 2 und alle Brüder, die mit mir zusammen sind –

 

Den Gemeinden Galatiens:

 

3 Gnade ‹sei› euch ‹zuteil› und Friede von Gott, dem Vater, und unserem Herrn, Jesus Christus, 4 dem, der sich selbst für unsere Sünden gab, damit er uns ‹für sich› herausnehme aus der gegenwärtigen bösen Weltzeit* nach dem Willen unseres Gottes und Vaters, 5 dem die Herrlichkeit ‹gebührt› in ‹alle› Ewigkeit[2052]. Amen.

 

6 Mich wundert, dass ihr so schnell wegbewegt werdet von dem, der euch in [der][2053] Gnade Christi rief, hin zu einem anderen[2054] „Evangelium“, 7 welches nicht ‹noch› ein anderes[2055] ist; nur sind da etliche, die euch verwirren und das Evangelium[2056] Christi verkehren wollen.

8 Jedoch wenn auch wir oder ein Bote aus dem Himmel euch ein „Evangelium“ sagen sollte, das verschieden wäre von dem Evangelium, das wir euch sagten, sei er verflucht.

9 Wie wir zuvor gesagt haben, sage ich auch jetzt wieder: Wenn jemand euch ein „Evangelium“ sagt, das verschieden ist von dem, das ihr annahmt, sei er verflucht!

10 Hole ich mir denn jetzt die Zustimmung der Menschen oder Gottes? – oder suche ich, Menschen zu gefallen? – denn wenn ich noch Menschen gefiele, wäre ich nicht Christi leibeigener Knecht.

 

11 Ich setze euch aber in Kenntnis, Brüder: Das Evangelium, das von mir als gute Botschaft gesagt wurde, es ist nicht nach Menschen, 12 denn ich empfing es nicht von einem Menschen, noch wurde ich gelehrt[2057], sondern durch Offenbarung[2058] Jesu Christi [empfing ich es]; 13 denn ihr hörtet von meiner einstigen Lebensweise im Judentum, dass ich die Gemeinde Gottes über die Maßen verfolgte[2059] und zerschlug 14 und im Judentum Fortschritte machte über viele Altersgenossen in meinem Geschlecht hinaus, und ich war im Übermaß ein Eiferer für die Überlieferungen meiner Väter[2060].

15 Aber als es Gott, der mich von Mutterschoß an[2061] absonderte und mich durch seine Gnade rief, für gut hielt, 16 seinen Sohn in mir zu enthüllen, damit ich ihn als gute Botschaft unter denen, die von den Völkern sind, [ver]künde, beriet ich mich nicht sogleich mit Fleisch und Blut, 17 noch ging ich hinauf nach Jerusalem, hin zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich ging weg nach Arabien und kehrte wieder nach Damaskus zurück.

18 Nach dem, nach drei Jahren, ging ich hinauf nach Jerusalem, um mit Petrus Bekanntschaft zu machen, und ich blieb fünfzehn Tage bei ihm. 19 Aber einen anderen von den Aposteln sah ich nicht – außer Jakobus, den Bruder des Herrn.

20 Was ich euch schreibe – siehe! – vor Gott [sage ich es]: Ich lüge nicht!

21 Nach dem kam ich in die Gegenden von Syrien und Kilikien. 22 Ich war aber den Gemeinden Judäas, die in Christus sind, dem Angesicht nach unbekannt.

23 Sie hörten nur: „Der, der uns einst verfolgte, sagt nun die gute Botschaft, den Glauben, den er einst zerschlug.“ 24 Und sie verherrlichten Gott an mir.

 

2 Nach dem, vierzehn Jahre später, ging ich wieder hinauf nach Jerusalem – mit Barnabas – und nahm auch Titus mit. 2 Ich ging aber aufgrund einer Offenbarung[2062] hinauf und legte ihnen die gute Botschaft, die ich unter denen, die von den Völkern sind, verkünde, vor, den Angesehenen aber für sich allein[2063], – °ob ich ‹denn› etwa umsonst liefe oder gelaufen wäre° 3 (jedoch nicht einmal Titus, der mich begleitete, wurde, obwohl er Grieche war, genötigt, beschnitten zu werden), 4 wegen der nebenher eingeführten falschen Brüder, welche nebenher hereingekommen waren, um unsere Freiheit, die wir in Christus Jesus haben, auszukundschaften, damit sie uns in Versklavung brächten, 5 denen wir auch nicht für eine Stunde nachgaben, uns [ihnen] zu unterordnen, damit die Wahrheit der guten Botschaft bei euch bliebe.

6 Aber von denen, die dafür angesehen waren, etwas zu sein – was immer sie auch waren, macht für mich keinen Unterschied; Gott nimmt das Äußere eines Menschen nicht an – mir nämlich haben die Angesehenen keine Auflagen gemacht[2064]; 7 sondern im Gegenteil, nachdem sie gesehen hatten, dass ich mit der guten Botschaft der Unbeschnittenheit betraut war, so wie Petrus mit der der Beschneidung 8 (denn der, der in Petrus für eine Apostelschaft der Beschneidung wirkte, wirkte auch in mir für [eine Apostelschaft] derer, die von den Völkern sind), 9 und nachdem sie die Gnade zur Kenntnis nahmen, die mir gegeben worden war – Jakobus, Kephas und Johannes, die dafür angesehen waren, Pfeiler zu sein –, gaben sie mir und Barnabas die rechte ‹Hand› der Gemeinschaft, damit wir für die, die von den Völkern sind, [da wären], aber sie für die Beschneidung, 10 nur dass wir der Armen gedächten, was ich mich auch mit Fleiß[2065] bemühte zu tun.

 

11 Aber als Petrus nach Antiochien kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, weil er schuldig geworden war; 12 denn bevor etliche von Jakobus kamen, hatte er mit denen, die von den Völkern waren, gegessen. Aber als sie kamen, zog er sich zurück und sonderte sich selbst ab, da er sich vor denen, die aus der Beschneidung waren, fürchtete. 13 Und zusammen mit ihm heuchelten auch die übrigen Juden, sodass auch Barnabas durch ihr Heucheln mit fortgerissen wurde.

14 Als ich jedoch sah, dass sie nicht auf dem richtigen ‹und geraden› Weg gingen mit Blick auf die Wahrheit der guten Botschaft, sagte ich zu Petrus vor allen: Wenn[2066] du, der du ein Jude bist, wie die, die von den Völkern sind, lebst[2067] und nicht jüdisch, was nötigst du die, die von den Völkern sind, nach Art der Juden zu ‹leben›?

15 Wir, die wir von Natur aus Juden sind und nicht Sünder aus denen von den Völkern, 16 die wir wissen, dass ein Mensch nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern durch Glauben an Jesus Christus, auch wir glaubten an Christus Jesus, damit wir gerechtfertigt würden – aus Glauben an Christus und nicht aus Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt wird. 17 Wenn aber, während wir suchten, in Christus gerechtfertigt zu werden, auch wir selbst als Sünder[2068] erfunden °wurden, ist dann Christus ein Diener[2069] der Sünde? Das sei fern! – 18 denn wenn ich dieses, was ich niederriss, wieder aufbaue, stelle ich mich selbst als Übertreter hin; 19 denn durch das Gesetz starb ich dem Gesetz, damit ich ‹für› Gott lebe.

Mit Christus zusammen bin ich gekreuzigt worden. 20 Aber ich lebe – nicht mehr ich: Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt lebe im Fleisch, lebe ich im Glauben, ‹im Vertrauen› °auf den Sohn Gottes, der mich liebte und sich selbst für mich hingab.

21 Ich mache die Gnade Gottes nicht ungültig, denn wenn Gerechtigkeit durch Gesetz kommt, dann starb Christus umsonst.

 

 

3 O unverständige Galater! Wer bezauberte euch, von der Wahrheit nicht überzeugt zu sein ‹und ihr nicht zu gehorchen›? – vor deren Augen Jesus Christus als Gekreuzigter unter euch gezeichnet wurde.

2 Dieses allein begehre ich von euch zu erfahren: Empfingt ihr den Geist aus Gesetzeswerken oder aus [dem] Hören[2070] des Glaubens? 3 So unverständig seid ihr? Nachdem ihr im Geist anfingt, werdet ihr nun im Fleisch ans Ziel gebracht[2071]?

4 Littet ihr so vieles vergebens? – wenn es tatsächlich vergebens war.

5 °Er also, der euch den Geist darreichte[2072] und Krafttaten[2073] unter euch wirkte, [tat er dieses] aus Gesetzeswerken oder aus [dem] Hören[2074] des Glaubens? 6 – so wie Abraham Gott glaubte, „und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.“ {1Mo 15,6 n. d. gr. Üsg.}

7 Dann nehmt zur Kenntnis: Die, die aus Glauben sind, diese sind Söhne Abrahams.

8 Da die Schrift voraussah, dass Gott aus Glauben die, die von den Völkern sind, rechtfertigt, sagte sie dem Abraham die gute Botschaft im Voraus: „In dir werden alle Völker gesegnet werden.“ {1Mo 12,3}

9 Somit werden die, die aus Glauben sind, zusammen mit dem glaubenden Abraham gesegnet; 10 denn so viele aus Gesetzeswerken sind, sind unter einem Fluch, denn es ist geschrieben:

„Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben ist, es zu tun.“ {Vgl. 5Mo 27,26 n. d. gr. Üsg.}

11 Dass im Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenkundig, weil „der Gerechte aus Glauben leben wird“. {Vgl. Hab 2,4.}

12 Aber das Gesetz ist nicht aus Glauben, sondern: „Der Mensch, der diese Dinge tat, wird durch sie leben.“ {Vgl. 3Mo 18,5.}

13 Christus kaufte uns frei vom Fluch des Gesetzes, da er an unserer Statt ein Fluch wurde (denn es ist geschrieben: „Verflucht [ist] jeder, der an einem Holz hängt“) {Vgl. 5Mo 21,23.}, 14 damit denen, die von den Völkern sind, der Segen Abrahams zuteilwerde in Christus Jesus, damit wir die Verheißung des Geistes empfingen durch den Glauben.

 

15 Brüder, nach Menschen[weise] spreche ich: Auch eines Menschen Bund, der gültig gemacht[2075] wurde, lehnt niemand ab, und niemand verordnet [etwas] dazu. 16 Aber dem Abraham wurden die Verheißungen zugesprochen und seinem Samen. Er sagt nicht: „und den Samen“, als [ob es sich] auf viele [beziehe], sondern als auf einen, „und deinem Samen“: Der ist Christus.

17 Aber dieses sage ich: Einen Bund, der von Gott auf Christus im Voraus gültig gemacht war, macht ein Gesetz, das vierhundertdreißig Jahre danach kam, nicht ungültig, um die Verheißung außer Kraft zu setzen, 18 denn wenn das Erbe aus Gesetz [kommt], [ist es] nicht mehr aus Verheißung. Aber dem Abraham schenkte Gott es durch Verheißung.

19 Was [ist es] also [um] das Gesetz? Der Übertretungen wegen wurde es hinzugefügt (bis der Same käme, dem die Verheißung galt), angeordnet durch Engel in der Hand eines Mittlers. 20 Aber der Mittler[2076] ist nicht [Mittler] von einem. Gott ist aber einer.

21 Ist das Gesetz also gegen die Verheißungen Gottes? Das sei fern! – denn wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, das die Kraft besessen hätte, Leben zu verleihen[2077], wäre es wirklich so, dass die Gerechtigkeit aus dem Gesetz käme. 22 Die Schrift schloss jedoch alles unter die Sünde zusammen, damit die Verheißung aus Glauben an Jesus Christus gegeben würde den Glaubenden. 23 Aber bevor der Glaube kam, wurden wir unter [dem] Gesetz in Verwahrung gehalten, zusammen eingeschlossen auf den Glauben hin, der enthüllt werden sollte. 24 Somit ist das Gesetz unser Beaufsichtiger[2078] geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden.

25 Aber nachdem der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Beaufsichtiger, 26 denn ihr seid alle Söhne Gottes durch den Glauben in Christus Jesus[2079], 27 denn so viele [ihr] °auf Christus getauft wurdet, ihr zogt Christus an. 28 Es ist [da] nicht Jude noch Grieche; es ist nicht Sklave noch Freier; es ist nicht männlich und weiblich; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.

29 Aber wenn ihr des Christus seid, dann seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.

 

4 Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in nichts von einem Leibeigenen, obwohl er Herr von allem ist, 2 sondern er steht unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Zeit[2080].

3 So waren auch wir, als wir unmündig waren, den Elementen[2081] der Welt als Leibeigene unterworfen. 4 Aber als die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn aus, geworden aus einer Frau, geworden[2082] unter Gesetz, 5 damit er die unter [dem] Gesetz freikaufte, damit wir die Sohnesstellung[2083] empfingen[2084].

6 Dass[2085] ihr aber Söhne seid [kommt daher]: Gott sandte den Geist seines Sohnes aus in eure Herzen, der ruft: „Abba!“ Vater!

7 So bist du nicht länger Leibeigener, sondern Sohn; wenn aber Sohn, so auch Erbe Gottes durch Christus.

8 Damals jedoch, als ihr Gott nicht wirklich kanntet, wart ihr denen als leibeigene Knechte unterworfen, die von Natur[2086] nicht Götter sind. 9 Nun aber, nachdem ihr Gott erkanntet[2087], viel mehr noch: von Gott erkannt[2088] wurdet, wie wendet ihr euch wieder um zu den schwachen und ärmlichen Elementen, denen ihr wieder von neuem als leibeigene Knechte unterworfen zu sein wünscht?

10 Ihr beobachtet Tage und Monate und bestimmte Zeiten und Jahre. 11 Ich fürchte um euch, dass ich vergebens für euch gearbeitet haben möchte.

12 Werdet, wie ich [bin], weil auch ich so [wurde] wie ihr. Ich flehe euch an, Brüder! Ihr tatet mir kein Unrecht.

13 Aber ihr wisst, dass in Schwachheit des Fleisches ich euch beim ersten Mal die gute Botschaft sagte, 14 und meine Prüfung in meinem Fleisch verachtetet ihr nicht, noch verschmähtet ihr sie, sondern wie einen [himmlischen] Boten Gottes nahmt ihr mich auf, wie Christus Jesus.

15 Was war also eure Seligkeit? – denn ich bezeuge euch, dass ihr, wenn es möglich gewesen wäre, eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet. 16 Bin ich mit dem, dass ich euch mit [der] Wahrheit begegnet bin, euer Feind geworden?

17 Sie eifern nicht im Guten um euch, sondern wollen euch ausschließen, damit ihr um sie eifert. 18 Aber gut ist es, in einer guten Sache allezeit eifrig zu sein und nicht allein während meiner Anwesenheit bei euch. 19 Meine Kindlein, um die ich wieder Geburtsschmerzen habe, bis Christus in euch gestaltet worden ist! 20 Ich wollte jetzt bei euch anwesend sein und meine Stimme wandeln, weil ich um euch in Verlegenheit bin.[2089]

 

21 Sagt mir, ihr, die ihr unter [dem] Gesetz sein wollt, hört ihr nicht das Gesetz? 22 – denn es ist geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der leibeigenen Magd und einen von der Freien. 23 Der jedoch, der von der leibeigenen Magd war, ist nach dem Fleisch geboren, aber der, der von der Freien war, durch die Verheißung, 24 welches als Bild dient, denn diese sind zwei Bündnisse. Der eine Bund ist der, der vom Berg Sinai ist, der Versklavung erzeugt, welcher Hagar ist, 25 denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien. Er entspricht dem gegenwärtigen Jerusalem: Sie ist mit ihren Kindern in Versklavung.

26 Aber das obige Jerusalem ist frei, welches unser aller Mutter ist, 27 denn es ist geschrieben: „Sei fröhlich, Unfruchtbare, die du nicht gebierst. Brich in Jubel aus und rufe, die du keine Geburtsschmerzen [zu leiden] hast, weil zahlreich die Kinder der Einsamen sind, mehr als derjenigen, die den Mann hat.“ {Jes 54,1}

28 Aber wir, Brüder, sind nach [der Art] Isaaks Kinder der Verheißung. 29 Jedoch gleichwie damals der, der nach dem Fleisch geboren war, den verfolgte, der es nach dem Geist war, so ist es auch nun. 30 Was sagt jedoch die Schrift?

„Tue hinaus die leibeigene Magd und ihren Sohn, denn auf keinen Fall darf der Sohn der leibeigenen Magd mit dem Sohn der Freien erben!“ {1Mo 21,10}

31 Dann, Brüder, sind wir [also] nicht Kinder einer leibeigenen Magd, sondern der Freien.

 

 

5 In[2090] der Freiheit also, zu der Christus uns frei machte, steht! Und lasst euch nicht wieder in einem Joch der Versklavung festhalten.

2 Sieh! Ich, Paulus, sage euch: Wenn ihr beschnitten werdet, wird euch Christus überhaupt nichts nützen. 3 Ich bezeuge wiederum einem jeden Menschen, der beschnitten wird: Er ist schuldig, das ganze Gesetz zu tun.

4 Ihr wurdet beseitigt, von dem Christus weg‹getan›, so viele ihr im[2091] Gesetz gerechtfertigt werdet[2092]; ihr fielt aus der Gnade; 5 denn wir, durch den Geist [und] aus Glauben warten wir ‹mit Geduld› auf die Hoffnung der Gerechtigkeit[2093]; 6 denn in Christus Jesus vermag weder Beschneidung noch Unbeschnittenheit etwas, sondern Glaube, der durch Liebe wirkt.

7 Ihr lieft trefflich. Wer schnitt euch ab[2094], dass ihr von der Wahrheit nicht [mehr] überzeugt seid ‹und ihr nicht gehorcht›? 8 Das Überzeugtsein[2095] ist nicht von dem, der euch ruft. 9 Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig.

10 Ich bin in Bezug auf euch überzeugt in dem Herrn, dass ihr nicht anders gesinnt sein werdet. Wer euch aber verwirrt, wird das Urteil tragen, wer er auch sei.

11 Aber ich, Brüder, wenn ich noch Beschneidung verkünde, was werde ich noch verfolgt? Dann ist das Kreuz als Ärgernis ‹und Anstoß›[2096] beseitigt.

12 Ich wollte, sie würden auch abgeschnitten werden[2097], [sie], die euch aufwiegeln[2098];

13 – denn ihr wurdet im Blick auf Freiheit gerufen, Brüder!

Allein lasst die Freiheit nicht zu einem Anlass für das Fleisch ‹werden›, sondern durch die Liebe leistet einander Leibeigenendienst, 14 denn das ganze Gesetz wird in dem einen Wort erfüllt: „Du sollst* deinen Nächsten[2099] lieben wie dich selbst!“ {3Mo 19,18}

15 Wenn ihr einander aber beißt und verzehrt, seht zu, dass ihr nicht voneinander vertilgt werdet.

 

16 Aber ich sage: Wandelt durch [den] Geist[2100], und ihr werdet keinesfalls die Lust[2101] [des] Fleisches ausführen; 17 denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und den Geist gegen das Fleisch. Diese widerstreben einander, dass ihr nicht, was irgend ihr wollt, dieses tut. 18 Wenn ihr aber vom Geist[2102] geleitet werdet, seid ihr nicht unter [dem] Gesetz.

19 Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welcher Art sind: Ehebruch, Unzucht[2103], Unreinheit, Zügellosigkeit, 20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streitereien, Eifersucht, Unwille[2104], Rechthabereien, Zwietracht, Parteiungen, Neid, Mordtaten, 21 Trunkenheiten, Schlemmereien[2105] und dergleichen, wovon ich euch voraussage, so wie ich auch zuvor sagte: Die, die solches verüben, werden das Königreich Gottes nicht erben.

22 Aber die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube[2106], 23 Sanftmut, Selbstbeherrschung[2107]. Gegen solche ist ‹das› Gesetz nicht.[2108]

 

24 Aber die, die des Christus sind, kreuzigten das Fleisch mit den Leidenschaften und Begierden. 25 Wenn wir durch [den] Geist[2109] leben, sollen wir uns auch durch [den] Geist ausrichten. 26 Werden wir nicht solche, die auf leere Herrlichkeit[2110] aus sind, die einander herausfordern, die einander beneiden!

 

6 Brüder, wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt würde, ihr, die Geistlichen, helft einem solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht[2111]; und achte dabei auf dich selbst, dass nicht auch du versucht werdest.

2 Tragt[2112] einer des anderen Lasten und erfüllt auf diese Weise das Gesetz des Christus; 3 denn wenn jemand meint, etwas zu sein, und ist doch nichts, betrügt er sich selbst. 4 Ein jeder prüfe aber ‹stets› sein eigenes Werk, und dann wird er im Blick auf sich allein den Ruhm haben und nicht im Blick auf den anderen, 5 denn ein jeder wird[2113] seine eigene Bürde tragen.

6 Wer im Wort unterrichtet wird, gebe dem, der ihn unterrichtet, an allem Guten Anteil.

7 Werdet nicht irregeleitet; Gott lässt sich nicht spotten; denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten, 8 weil der, der seinem[2114] eigenen Fleisch sät, vom Fleisch Verderben ernten wird, aber der, der dem Geist sät, vom Geist ewiges Leben ernten wird.

9 Lasst uns aber im Tun des Edlen nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten. 10 Dann lasst uns also, wie wir Gelegenheit[2115] haben, das Gute wirken gegen alle, am meisten aber gegen die Hausangehörigen des Glaubens.

 

 

11 Seht, mit welchen großen Buchstaben ich euch mit eigener Hand geschrieben habe.

12 So viele im Fleisch wohl angesehen sein wollen, diese nötigen euch, beschnitten zu werden, nur damit sie nicht für das Kreuz[2116] Christi verfolgt werden, 13 denn die, die beschnitten sind[2117], befolgen selbst nicht das Gesetz, sondern sie wollen, dass ihr beschnitten werdet, damit sie sich an eurem Fleisch rühmen können.

14 Von mir sei es aber ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn, Jesu Christi, durch das mir die Welt gekreuzigt worden ist und ich der Welt ‹gekreuzigt worden bin›; 15 denn in Christus Jesus vermag weder Beschneidung noch Unbeschnittenheit etwas, sondern [da ist] neue Schöpfung[2118]. 16 Und so viele sich nach dieser Regel ausrichten werden, Friede ‹komme› auf sie und Barmherzigkeit – °und auf das Israel Gottes!

17 In Zukunft bereite mir niemand Arbeit, denn ich trage die Malzeichen des Herrn Jesus an meinem Leibe.

18 Die Gnade unseres Herrn, Jesu Christi, [sei] mit eurem Geist, Brüder.

 

Amen.

 


 

 


Der Epheserbrief

 

1 Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes –

 

Den °Heiligen, die in Ephesus sind, und °Treuen in Christus Jesus:

 

2 Gnade ‹sei› euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

 

3 Gelobt[2119] sei der Gott und Vater unseres Herrn, Jesu Christi, der uns in Christus[2120] mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen ‹Bereichen› segnete,

4 entsprechend dem, dass er uns vor Gründung der Welt in ihm ‹sich› erwählte, dass wir seien heilig und tadellos vor ihm[2121] °in Liebe°; 5 er bestimmte uns ‹nämlich› im Voraus für sich – zu Sohnesstellung[2122] durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens 6 zum Lob der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadete[2123] in dem Geliebten,

7 in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Übertretungen, nach dem Reichtum seiner Gnade, 8 die er zu uns überfließen ließ in aller Weisheit und Klugheit; 9 er setzte uns ‹nämlich› in Kenntnis über das Geheimnis seines Willens nach seinem Wohlgefallen, das er sich bei sich selbst vornahm – 10 im Hinblick auf die Verwaltung der Fülle der Zeiten, ‹um› in Christus alles ‹für sich› wieder unter ein Haupt zu fassen, sowohl das in den Himmeln als auch das auf der Erde – in ihm, 11 in dem wir auch zu einem Erbe kamen[2124], die wir im Voraus bestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach seinem Willensentschluss wirkt, 12 damit wir zum Lob seiner Herrlichkeit seien, die wir im Voraus in dem Christus gehofft haben,

13 in dem auch ihr, die ihr gehört hattet das Wort der Wahrheit[2125], die gute Botschaft eurer Rettung, in dem[2126] ihr, die ihr auch geglaubt hattet[2127], versiegelt wurdet mit dem Heiligen Geist der Verheißung, 14 der das Angeld unseres Erbes ist zur Erlösung des erworbenen Eigentums, zum Lob seiner Herrlichkeit.

 

15 Deswegen, nachdem ich von dem Glauben unter euch °im Herrn Jesus und der Liebe zu allen Heiligen hörte, 16 lasse ich auch nicht ab, für euch zu danken und euer bei meinen Gebeten zu gedenken, 17 damit der Gott unseres Herrn, Jesu Christi, der Vater der Herrlichkeit, euch Geist [der] Weisheit und [der] Offenbarung[2128] gebe im Erkennen seiner ‹selbst›, 18 wobei die Augen eures Herzens[2129] erleuchtet seien, um zu wissen, welches die Hoffnung seines Rufes °und welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen 19 und welches die überschwängliche Größe seiner Kraft für uns, die Glaubenden, ist, nach der Wirkung der Macht seiner Stärke, 20 die[2130] er in dem Christus wirkte; den weckte er ‹nämlich› von den Toten, und er setzte ihn zu seiner Rechten in den himmlischen ‹Bereichen› 21 über alles Erstrangige und [alle] Autorität und Kraft und Herrschaft hinaus und jeden Namen, der genannt wird, nicht allein in dieser Weltzeit*, sondern auch in der bevorstehenden, 22 und er unterordnete alles unter seine Füße; und er gab ihn, Haupt über alles, der Gemeinde, 23 welche sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen füllt;

2 auch euch[2131], die ihr tot wart in den Übertretungen und Sünden, 2 in denen ihr einst wandeltet, ‹ausgerichtet› nach der Zeit dieser Welt[2132], nach dem Fürsten des Machtbereiches der Luft, dem Geist, der nun in den Söhnen des Ungehorsams[2133] wirkt, 3 unter denen auch wir alle einst unser Leben führten in den Lüsten unseres Fleisches, wobei wir den Willen des Fleisches und des Denkens[2134] taten[2135]. Und wir waren von Natur Kinder des Zorns wie auch die anderen[2136].

 

4 Aber Gott, der reich war an Barmherzigkeit, brachte, wegen seiner vielen Liebe, mit der er uns liebte, 5 auch uns, die wir tot in Übertretungen waren, zum Leben[2137] – zusammen mit dem Christus. Durch Gnade seid ihr gerettet. 6 Und er erweckte uns zusammen mit ihm und setzte uns[2138] zusammen mit ihm in den himmlischen ‹Bereichen› in Christus Jesus, 7 damit er in den kommenden Weltzeiten* zur Schau stellte den unermesslichen Reichtum seiner Gnade in Freundlichkeit gegen uns in Christus Jesus; 8 denn ‹durch› die Gnade seid ihr gerettet, durch den Glauben, und °dieses[2139] nicht aus euch – Gottes Gabe ist es –, 9 nicht aus Werken, damit nicht jemand sich rühme, 10 denn sein Gebilde[2140] sind wir, in Christus Jesus erschaffen zu guten Werken, die Gott zuvor bereitete, damit wir in ihnen wandeln sollten.

 

11 Darum denkt daran, dass ihr einst, die ihr im Fleisch von den Völkern wart, „Unbeschnittenheit“ genannt von denen, die „Beschneidung“ genannt werden, [eine Beschneidung, die] am Fleisch mit der Hand geschieht –, 12 dass ihr zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen von der Bürgerschaft Israels und Fremde den Bündnissen der Verheißung, keine Hoffnung hattet und ohne Gott in der Welt [wart].

13 Nun aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst „fern“ wart, „nahe“ geworden durch das Blut des Christus, 14 denn er ist unser Friede, er, der die beiden eins machte und die Scheidewand des Zauns[2141] auflöste, 15 die Feindschaft, [und zwar] in seinem Fleisch, indem er das Gesetz mit dessen in Satzungen [gefassten] Geboten[2142] außer Kraft setzte, damit er die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen schaffe und ‹so› Frieden stifte 16 und die beiden in einem Leibe ganz mit Gott versöhne – durch das Kreuz, da er durch dasselbe[2143] die Feindschaft tötete.

17 Und er kam und kündete ‹als gute Botschaft› Frieden, euch, den Fernen, und den Nahen, 18 weil durch ihn wir beide in einem Geist den Zutritt hin zum Vater haben.

19 Dann seid ihr also nicht mehr Fremde und Ausländer, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausangehörige Gottes, 20 aufgebaut auf dem Fundament der Apostel und Propheten, wobei Jesus Christus selbst der Haupt-Eckstein[2144] ist, 21 in dem der ganze Bau, ‹während er› zusammengefügt ‹wird›, wächst zu einem heiligen Tempelheiligtum im Herrn, 22 in dem auch ihr mitgebaut werdet zu einer Wohnstätte Gottes im Geist.

 

3 Aus diesem Grunde [ist es, dass] ich, Paulus, Gebundener Christi Jesu für euch, die von den Völkern 2 (wenn[2145] ihr nämlich von der Verwaltung der Gnade Gottes gehört habt, die mir für euch gegeben wurde, 3 dass er mir das Geheimnis durch Offenbarung[2146] kundtat, so wie ich zuvor in kurzen Zügen geschrieben habe, 4 woran ihr, wenn ihr es lest, mein Verständnis in dem Geheimnis des Christus bemerken könnt, 5 das in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht zur Kenntnis gebracht wurde, wie es nun seinen heiligen Aposteln und Propheten im Geist enthüllt wurde, 6 dass die von den Völkern Miterben und ein Mitleib[2147] und Mitteilhabende seiner Verheißung seien in dem Christus durch die gute Botschaft, 7 deren Diener ich wurde nach der Gabe der Gnade Gottes, die[2148] mir gegeben worden war gemäß der Wirkung seiner Kraft; 8 mir – geringer als der Geringste von allen Heiligen – wurde diese Gnade gegeben, unter denen, die von den Völkern sind, die gute Botschaft von dem unausforschlichen Reichtum Christi zu sagen 9 und alle [darüber] zu erleuchten, was die Verwaltung[2149] des Geheimnisses sei, das von Ewigkeit her*[2150] in Gott verborgen gewesen ist, der alles °durch Jesus Christus schuf, 10 damit nun den Erstrangigen und Autoritäten in den himmlischen ‹Bereichen› durch die Gemeinde die sehr mannigfaltige Weisheit Gottes kund würde 11 nach dem Vorsatz der Ewigkeit*, den er verwirklichte in Christus Jesus, unserem Herrn, 12 in dem wir die Freimütigkeit und den Zutritt in Zuversicht haben durch den Glauben an ihn, 13 °weshalb ich [euch] bitte, nicht mutlos zu werden° in meinen Bedrängnissen für euch, welche eure Herrlichkeit sind),

 

14 aus diesem Grunde [ist es, dass] ich meine Knie beuge vor dem Vater unseres Herrn, Jesu Christi, 15 von dem her[2151] alles in den Himmeln und auf der Erde, das einen gemeinsamen Vater hat, benannt wird, 16 damit er euch gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, mit Kraft zuzunehmen an Macht durch seinen Geist in den inneren Menschen ‹hinein›, 17 Christus wohnen zu lassen[2152] in euren Herzen durch den Glauben — ‹als solche, die› in Liebe gewurzelt und gegründet worden ‹sind› —, 18 damit ihr völlig imstande seid, zusammen mit allen Heiligen zu erfassen[2153], welches die Breite und Länge und Tiefe und Höhe ist, 19 und zu kennen die Liebe des Christus, die die Kenntnis übersteigt, damit ihr gefüllt werdet zu aller Fülle Gottes.

20 Dem, der über alles hinaus zu tun vermag, überaus mehr als das, was wir bitten oder begreifen, nach der Kraft, die in uns wirkt, 21 ihm ‹gebührt› die Herrlichkeit[2154] in der Gemeinde in[2155] Christus Jesus zu allen Geschlechtern ‹aller› Ewigkeit[2156]. Amen.

 

 

4 Ich rufe euch also auf, ich, der Gebundene im Herrn, [in einer Weise] zu wandeln, die würdig ist des Rufes[2157], mit dem ihr gerufen wurdet, 2 mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld, wobei ihr einander in Liebe ertragt 3 und euch dabei mit Fleiß[2158] bemüht, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens.

4 Ein Leib [ist es] und ein Geist, entsprechend dem, dass ihr auch gerufen wurdet in einer Hoffnung eures Rufes, 5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, 6 ein Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in uns[2159] allen [ist].

 

7 Aber jedem Einzelnen von uns wurde die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe Christi.

8 Darum sagt er: „Als er in die Höhe aufgestiegen war, führte er Gefangenschaft gefangen und gab den Menschen Gaben.“ {Vgl. Ps 68,19.}

9 Aber das: „Er stieg auf“, was ist es anderes, als dass er zuerst auch niederstieg zu den niederen[2160] Teilen, zur Erde[2161]? 10 Der, der niederstieg, ist derselbe, der auch aufstieg über alle Himmel, damit er alles fülle.

11 Und er selbst gab, die einen zu Aposteln, andere zu Propheten, andere zu Evangelisten, andere zu Hirten und Lehrern, 12 zum Zweck der Zurüstung der Heiligen zum Werk des Dienstes, zum Bauen des Leibes des Christus, 13 bis wir alle hingelangen mögen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu einem erwachsenen Manne, zum Größenmaß der Fülle des Christus, 14 damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin und her geworfen und von jedem Wind der Lehre umhergetrieben durch die Betrügerei der Menschen, durch Verschlagenheit, hin zu mit List ersonnenem Irrweg, 15 als solche aber, die wahrhaftig sind in Liebe, in allem wachsen mögen zu ihm, der das Haupt ist, der Christus, 16 von dem aus der ganze Leib, wohl zusammengefügt und zusammengeschlossen durch jedes versorgende Gelenk[2162], entsprechend dem Wirken[2163] eines jeden Teiles in [dem ihm zugemessenen] Maß, das Wachstum des Leibes zustande bringt, sodass er sich selbst baut[2164] – in Liebe.

 

17 Dieses sage ich also und bezeuge ich in dem Herrn: ‹Ihr habt› nicht mehr so zu wandeln, wie auch die anderen[2165], die von den Völkern sind, wandeln, in der Nichtigkeit ihres Denksinnes, 18 die im Denken[2166] verfinstert und dem Leben Gottes entfremdet sind wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens, 19 welche sich abgestumpft haben und sich selbst der Ausschweifung hingaben zur Ausübung jeder Unreinheit in Habsucht.

20 Aber so lerntet ihr den Christus nicht[2167], 21 wenn ihr wirklich ihn hörtet und in ihm gelehrt wurdet – wie ja Wahrheit in Jesus ist –, 22 abzulegen, was die frühere Lebensführung betrifft, den alten Menschen, der dabei ist, zugrunde zu gehen, infolge der trügenden Lüste, 23 aber erneuert zu werden[2168] am Geist eures Denksinnes 24 und den neuen Menschen anzuziehen, der nach Gott geschaffen wurde in Gerechtigkeit und Heiligkeit[2169] der Wahrheit[2170].

 

25 Darum, da ihr die Lüge ablegtet, redet Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten, weil wir Glieder voneinander sind.

26 °Zürnt – und sündigt nicht.° Die Sonne gehe nicht unter über eurer Erzürnung[2171]. 27 Und gebt nicht Raum dem Teufel.

28 Der Stehlende stehle nicht mehr; vielmehr arbeite er und erwirke mit den Händen das Gute, damit er etwas habe, dem Bedürftigen mitzugeben.

29 Kein faules Wort gehe aus eurem Mund hervor, nur eines, das gut ist zur Erbauung nach Bedarf, damit es den Hörern Gnade[2172] gebe.

30 Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt wurdet auf den Tag der Erlösung.

31 Alle Bitterkeit und [aller] Unwille[2173] und Zorn und [alles] Geschrei und [alle] Lästerung sei von euch weggetan samt aller Bosheit. 32 Werdet aber freundlich zueinander, feinfühlig; vergebt euch dabei untereinander ‹in gnädiger Weise›, so wie ja auch Gott °uns in Christus ‹in gnädiger Weise› vergab.

 

5 Werdet also Nachahmer Gottes wie[2174] geliebte Kinder 2 und wandelt in der Liebe, so wie auch der Christus uns liebte und sich selbst für uns dahingab als eine Weihegabe und ein Opfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch.

3 Aber Unzucht und alle Unreinigkeit oder Habsucht werde bei euch nicht einmal genannt, so wie es sich für Heilige geziemt, 4 auch Schändlichkeit und albernes Gerede und Witzelei, was nicht angebracht ist, sondern vielmehr Dank; 5 denn von diesem seid in Kenntnis, dass kein Unzüchtiger[2175] oder Unreiner oder Habsüchtiger – er ist ein Götzendiener – Erbteil hat im Königreich Christi und Gottes. 6 Niemand betrüge euch mit leeren Worten, denn wegen dieser Dinge kommt der Zorn Gottes auf die Söhne des Ungehorsams[2176].

7 Werdet also nicht ihre Mitteilhabenden, 8 denn ihr wart einst Finsternis; nun aber [seid ihr] Licht im Herrn. Wandelt ‹stets› wie Kinder des Lichts 9 (denn die Frucht des Geistes[2177] besteht in aller Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit) 10 und prüft dabei, was dem Herrn angenehm ist. 11 Und seid nicht mitbeteiligt an den unfruchtbaren Werken der Finsternis; vielmehr aber deckt [sie] auch auf ‹und weist zurecht›; 12 denn was heimlich von ihnen geschieht, ist schändlich auch [nur] zu sagen. 13 Das alles wird aber geoffenbart, wenn es vom Licht aufgedeckt ‹und zurechtgewiesen› wird, denn alles, was offenbar gemacht wird, ist Licht[2178].

14 Darum sagt er: „Wache auf, Schläfer, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten.“

15 Seht also ‹stets› zu, wie ihr mit Sorgfalt wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, 16 und ‹als solche› kauft die gelegene Zeit aus, weil die Tage böse sind. 17 Deswegen werdet nicht töricht, sondern solche, die verstehen, was der Wille des Herrn ist.

18 Und werdet nicht an Wein berauscht, in dem ein heilloses Wesen liegt, sondern werdet ‹stets› im[2179] °Geist erfüllt[2180] 19 und redet zu euch untereinander in Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern; singt und spielt dem Herrn in euren Herzen 20 und dankt dem Gott und Vater allezeit für alles[2181] in dem Namen unseres Herrn, Jesu Christi, 21 und unterordnet euch einer dem anderen in der Furcht Christi.

 

22 Frauen, werdet den eigenen Männern untergeordnet wie dem Herrn, 23 weil der Mann das Haupt der Frau ist, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde. Und er ist der Retter des Leibes. 24 °Geradeso jedoch wie die Gemeinde dem Christus untergeordnet wird, so [sollen] auch die Frauen den eigenen Männern [untergeordnet werden[2182]] in allem.

25 Männer, liebt[2183] eure Frauen, so wie ja auch der Christus die Gemeinde liebte und sich selbst für sie hingab, 26 damit er sie, nachdem er sie durch das Wasserbad im Wort* gereinigt hatte, heilige, 27 damit er sie sich selbst darstelle als die herrliche Gemeinde, die nicht einen Flecken oder eine Runzel habe oder etwas Ähnliches, sondern damit sie heilig sei und tadellos.

28 In dieser Weise haben die Männer ihre Frauen zu lieben, wie ihre Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst, 29 denn niemand hasste je sein Fleisch, sondern er nährt und pflegt es – so wie auch der Herr die Gemeinde, 30 weil wir Glieder seines Leibes sind, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. 31 Deswegen wird ein Mann* seinen Vater und [seine] Mutter verlassen, und er wird an seine Frau gefügt werden. Und es werden die zwei zu einem Fleisch. {1Mo 2,24} 32 Dieses Geheimnis ist groß, aber ich spreche in Bezug auf Christus und in Bezug auf die Gemeinde.

33 Dennoch: Auch jeder Einzelne von euch liebe seine Frau in der Weise, wie er sich selbst [liebt]; aber die Frau – dass sie den Mann fürchte!

 

6 Kinder, seid euren Eltern gehorsam in dem Herrn, denn das ist recht.

2 „Ehre ‹stets› deinen Vater und [deine] Mutter;“ das ist das erste Gebot mit einer Verheißung: 3 „damit es dir wohlgehe und du lange Zeit auf der Erde[2184] sein wirst.“ {2Mo 20,12 n. d. gr. Üsg.}

4 Und Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Erziehung und Ermahnung des Herrn.

5 Leibeigene Knechte, gehorcht[2185] [euren] Herren nach dem Fleisch mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens – wie dem Christus; 6 nicht mit Augendienerei als Menschengefällige, sondern als leibeigene Knechte des Christus, die den Willen Gottes von Herzen[2186] tun. 7 Leistet Leibeigenendienst[2187] mit gutem Willen, als dem Herrn und nicht den Menschen, 8 in dem Wissen, dass ein jeder, wenn er etwas Gutes tut, dieses vom Herrn ‹für sich› als Ertrag erhalten wird[2188], er sei Knecht oder Freier.

9 Und die Herren: Tut dasselbe gegen sie und lasst das Drohen, wissend, dass auch euer eigener Herr in den Himmeln ist, und bei ihm gibt es kein Ansehen der Person.

 

10 Zu dem, was [noch zu schreiben] geblieben ist, °meine Brüder°:

Werdet innerlich gekräftigt in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke.

11 Zieht die volle Rüstung Gottes an[2189], damit ihr gegen die listigen Vorgehensweisen des Teufels stehen könnt, 12 weil bei uns der Kampf[2190] nicht gegen Blut und Fleisch ist, sondern gegen die Erstrangigen, gegen die Autoritäten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit*, gegen die geistlichen ‹Wesen› der Bosheit in den himmlischen ‹Bereichen›. 13 Nehmt deswegen die volle Rüstung Gottes auf, damit ihr imstande seid, am bösen Tage zu widerstehen und, nachdem ihr alles ausgerichtet habt, zu stehen.

14 Steht also, eure Lenden mit Wahrheit umgürtet und den Brustpanzer der Gerechtigkeit angezogen 15 und die Schuhe an den Füßen gebunden[2191] in der ‹festen› °Bereitschaft der guten Botschaft des Friedens[2192]16 zu dem allem den Schild des Glaubens aufgenommen, an dem ihr alle brennenden Geschosse des Bösen werdet löschen können, 17 und nehmt ‹in Empfang› den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das das Wort* Gottes ist;

18 ‹und› betet dabei zu allen Zeiten im Geist mit allem Gebet und Flehen; seid zu diesem selben ‹Zweck› wachsam mit allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen, 19 auch für mich, damit mir bei Auftun meines Mundes [das] Wort gegeben werde, mit Freimütigkeit bekannt zu machen das Geheimnis, die gute Botschaft, 20 für die ich ein Botschafter bin in einer °Kette, damit ich in ihr freimütig bin zu reden, wie ich soll.

 

 

21 Aber damit auch ihr um meine Angelegenheiten wisst [und um das], was ich tue, wird euch Tychikus, der geliebte Bruder und treue Diener im Herrn, von allem in Kenntnis setzen, 22 den ich eben deshalb zu euch geschickt habe, damit ihr erfahrt, wie es um uns steht, und er euren Herzen Zuspruch gebe[2193].

23 Friede den Brüdern und Liebe, mit Glauben, von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. 24 Die Gnade [sei] mit allen, die unseren Herrn, Jesus Christus, lieben mit unverderblicher [Liebe].

 

Amen.

 

 


 

Der Philipperbrief

 

1 Paulus und Timotheus, leibeigene Knechte Jesu Christi –

 

Allen Heiligen in Christus Jesus, die in Philippi sind, zusammen mit den Aufsehern und Dienern[2194]:

 

2 Gnade ‹sei› euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

 

3 Ich danke meinem Gott bei dem ganzen Gedenken an euch – 4 allezeit, in allem meinem Flehen für euch alle, und tue das Flehen mit Freude; 5 [ich danke ihm] wegen eurer Gemeinschaft für die gute Botschaft vom ersten Tag bis jetzt, 6 von eben diesem überzeugt, dass der, der unter[2195] euch ein gutes Werk anfing, es ‹ganz› zum Ziel führen wird bis zum Tag Christi Jesu, 7 so wie es recht für mich ist, dieser Gesinnung zu sein im Blick auf euch alle, weil ich euch im Herzen habe; in meinen Fesseln und auch [bei] der Verteidigung und Bekräftigung der guten Botschaft seid ihr ‹ja› alle Teilhabende an der Gnade – zusammen mit mir; 8 denn Gott ist mein Zeuge, wie mich nach euch allen verlangt mit dem Herzen[2196] Jesu Christi.

9 Und um dieses bitte ich, dass eure Liebe noch mehr und mehr °in Erkenntnis und allem Wahrnehmen reich werde, 10 [damit] ihr prüfen ‹und unterscheiden› mögt, was vorzuziehen sei, damit ihr für den Tag Christi durchleuchtet seid und fleckenlos, ‹unversehrt›, 11 voll von Früchten der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus [erwachsen], zur Verherrlichung und zum Lob Gottes.

 

12 Aber ich will euch in Kenntnis setzen, Brüder, dass es durch meine Umstände mehr zum Vorstoßen der guten Botschaft gekommen ist, 13 sodass meine Fesseln offenbar geworden sind ‹als Fesseln› in Christus, [und zwar] im ganzen Prätorium* und bei den übrigen allen, 14 und die Mehrzahl der Brüder, da sie im Herrn Vertrauen haben ‹durch› meine Fesseln, es umso kühner wagt, das Wort ohne Furcht zu sagen.

15 Fürwahr, etliche verkünden den Christus auch aus Neid und Streit, aber etliche [tun es] auch aus guter Gesinnung. 16 Die einen verbreiten die Botschaft, den Christus, aus Streitsucht, nicht [aus] reinen [Beweggründen], meinen dabei, meinen Fesseln Bedrängnis hinzuzufügen, 17 die anderen aber aus Liebe, wissend, dass ich [hier] zur Verteidigung der guten Botschaft hingestellt bin.

18 Was denn? Gleichwohl wird in jeder Weise, sei es zum Vorwand oder in Wahrheit, Christus als Botschaft verbreitet! Und in diesem freue ich mich; ja, ich werde mich auch freuen; 19 denn ich weiß, dass dieses mir zum Heil[2197] ausgehen wird durch euer Flehen und die Handreichung des Geistes Jesu Christi 20 gemäß meiner sehnsüchtigen Erwartung und Hoffnung, dass ich in nichts werde beschämt werden, sondern in aller Freimütigkeit, wie [bisher] immer, so auch nun, Christus groß gemacht werden wird an meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod; 21 denn zu leben ist für mich Christus, und zu sterben Gewinn. 22 Wenn es aber im Fleisch zu leben [gilt], [bedeutet] dieses für mich Frucht des Wirkens. Und was ich vorziehen[2198] soll, weiß ich nicht[2199], 23 ich werde aber von beidem bedrängt, habe ‹starke› Lust abzuscheiden und bei[2200] Christus zu sein, was um vieles besser wäre, 24 aber weiter im Fleisch zu bleiben ist nötiger euretwegen.

25 Und da ich von diesem überzeugt bin, weiß ich, dass ich bleiben werde – und zugleich bei euch allen bleiben werde – zu eurem Fortschritt und ‹eurer› Freude des Glaubens, 26 damit euer Rühmen an mir in Christus Jesus reich sei durch mein Wiederkommen zu euch[2201].

 

 

27 Allein: Führt den Lebenswandel ‹als Glieder eines Gemeinwesens›[2202] [in einer Weise, die] der guten Botschaft des Christus würdig ist[2203], damit, ob ich komme und euch sehe oder abwesend bin, ich euch bezüglich höre, dass ihr fest steht in einem Geist, mit einer Seele zusammen ringt ‹und kämpft› in dem Glauben an die gute Botschaft[2204] 28 und euch in nichts einschüchtern lasst von den Gegnern, was ihnen ein Anzeichen des Verderbens ist, euch aber des Heils, und dieses von Gott, 29 weil[2205] es euch ‹in Gnade› geschenkt wurde – für Christus –, nicht nur das Glauben an ihn, sondern auch das Leiden für ihn[2206], 30 wobei ihr dasselbe Ringen habt, derart wie ihr es in mir saht und nun hört, [dass es] in mir [ist].

 

2 Gibt es also irgend[welchen] Aufruf ‹und Trost› in Christus, gibt es tröstlichen Zuspruch der Liebe, gibt es Gemeinschaft des Geistes, gibt es Herzlichkeiten und Erbarmungen, 2 ‹so› macht meine Freude völlig damit, dass ihr derselben Gesinnung seid, indem ihr dieselbe Liebe habt, in der Seele Verbundene seid, auf eines bedacht seid, 3 nichts nach Streitsucht oder leerer Ruhmsucht [bedenkt], sondern in einer demütigen Gesinnung einer den anderen höher achtet als sich selbst. 4 Jeder gebe acht nicht auf das Eigene, sondern jeder auch auf das der anderen; 5 5 denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus [vorhandene], 6 der, in [der] Gestalt Gottes seiend, es nicht als ein An-sich-zu-Reißendes erachtete, Gott gleich[2207] zu sein, 7 sondern sich selbst entäußerte, indem er [die] Gestalt eines leibeigenen Knechtes annahm; in Gleichheit[2208] [der] Menschen geworden 8 und in [der] äußeren Erscheinung als Mensch erfunden erniedrigte er sich selbst – er wurde gehorsam[2209] bis zum Tod, zum Tod an einem Kreuz.

9 Darum erhöhte Gott ihn auch über die Maßen und gab ihm ‹aus Gnaden›[2210] [den] Namen, der über allen Namen ist, 10 damit in dem Namen Jesu sich alle Knie beugen, derer im Himmel und derer auf der Erde und derer unter der Erde, 11 und jede Zunge das Bekenntnis zum Ausdruck bringe, dass Jesus Christus Herr sei, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.

 

12 Daher, meine Geliebten, so wie ihr allezeit gehorchtet, °bringt, nicht nur wie [damals] in meiner Anwesenheit*[2211], sondern nun viel mehr in meiner Abwesenheit, mit Furcht und Zittern eure eigene Rettung zuwege[2212], 13 denn es ist Gott, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken zugunsten des Wohlgefallens[2213].

14 Tut alles ohne Murren und Bedenken[2214], 15 damit ihr untadelig werdet und frei von unlauterer Beimischung als Gottes untadelige Kinder mitten in einem krummen und verkehrten Geschlecht, in dem ihr offenbar seid wie Lichter in der Welt, 16 darhaltend[2215] das Wort des Lebens, für mich ein Anlass des Rühmens im Blick auf den Tag Christi, dass ich nicht vergebens[2216] gelaufen bin noch vergebens gearbeitet habe.

17 Sollte ich jedoch auch ‹wie ein Trankopfer› ausgegossen werden über dem Opfer und [der] Dienstleistung[2217] eures Glaubens, [so] freue ich mich und freue mich zusammen mit euch allen. 18 Freut auch ihr euch – und freut euch zusammen mit mir.

 

 

19 Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, Timotheus bald zu euch zu schicken, damit auch ich guten Mutes sei, wenn ich eure Umstände erfahren habe; 20 denn ich habe niemanden, der so eingestellt ist, der sich mit echter Sorge eurer Umstände annehmen wird, 21 denn sie suchen alle das Ihre, nicht das, was Christi Jesu ist. 22 Aber seine Bewährung kennt ihr, dass er, wie ein Kind für den Vater, zusammen mit mir Leibeigenendienst tat für die gute Botschaft. 23 Diesen hoffe ich also sofort zu schicken, wenn ich in meinen Angelegenheiten weitersehe.

24 Ich bin aber überzeugt in dem Herrn, dass ich selbst auch bald kommen werde.

25 Ich erachtete es aber für nötig, Epaphroditus, meinen Bruder und Mitwirkenden und Mitstreiter, aber euren Gesandten und Dienstleistenden meines Bedarfs, zu euch zu schicken, 26 da er sich nach euch allen sehnte und sehr bekümmert war, weil ihr gehört hattet, dass er krank war; 27 denn er war auch krank – dem Tode nahe. Gott war ihm jedoch barmherzig, aber nicht nur ihm, sondern auch mir, damit ich nicht Betrübnis auf Betrübnis haben müsse. 28 Umso eiliger also habe ich ihn geschickt[2218], damit, wenn ihr ihn wieder seht, ihr euch freut – und ich umso unbetrübter bin. 29 Nehmt ihn also bei euch auf im Herrn mit aller Freude und haltet solche in Ehren, 30 weil er wegen des Werkes Christi dem Tode sehr nahe kam, weil er seine Seele[2219] gering achtete, damit er auffülle euren Mangel an Dienstleistung für mich.

 

 

3 Zu dem, was [noch zu schreiben] geblieben ist, meine Brüder:

Freut euch im Herrn. Dasselbe euch zu schreiben, ist mir nicht lästig; euch [macht es] aber sicher, ‹damit ihr nicht stolpert›[2220].

2 Seht auf die Hunde; seht auf die bösen Arbeiter; seht auf die Zerschneidung; 3 denn wir sind die Beschneidung, die wir im Geist Gottes in Verehrung dienen[2221] und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertraut haben, 4 wiewohl auch ich Vertrauen auf Fleisch haben [könnte]. Wenn ein anderer meint, [Grund zu haben], auf Fleisch zu vertrauen, ich mehr: 5 Beschneidung am achten Tage; aus dem Geschlecht Israels, dem Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern; nach dem Gesetz ein Pharisäer; 6 nach [dem] Eifer ein Verfolger der Gemeinde; nach [der] Gerechtigkeit im Gesetz untadelig geworden.

7 Das jedoch, was auch immer mir Gewinn war, dieses habe ich Christi wegen für Verlust ‹und Schaden› geachtet; 8 ja, und mehr: Ich bin dabei, alles für Verlust ‹und Schaden› zu achten wegen des übertreffenden Vorzuges, Christus Jesus zu kennen, meinen Herrn, dessentwegen ich alles verlor, und ich achte es dafür, Unrat zu sein, damit ich Christus gewinne 9 und in ihm erfunden werde, ‹in welchem Falle› ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz wäre, sondern die, die durch den Glauben an Christus ist, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens, 10 – um ihn zu kennen[2222] und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, ‹in denen› ich seinem Tode gleichförmig gemacht werde, 11 ob ich wohl zur Herausauferstehung[2223] von den Toten gelangen möchte.

12 Nicht [also],[2224] dass ich es schon erlangte oder vollendet bin. Ich jage aber nach, ob ich auch ergreifen möge, daraufhin, dass[2225] ich auch ergriffen wurde von Christus Jesus. 13 Brüder, ich selbst halte mich nicht dafür, ergriffen zu haben. Aber eines [gilt]: Während ich das vergesse, was hinten liegt, mich ausstrecke nach dem, das vorne liegt, 14 jage ich dem Ziel entgegen – [es geht] um den Siegespreis des [nach] oben [ergehenden] Rufes Gottes[2226] in Christus Jesus.

 

15 So viele also [von uns], die reif[2227] sind, lasst uns diese Gesinnung haben. Und wenn ihr in etwas anders gesinnt seid, wird Gott euch auch dieses enthüllen. 16 Doch wozu wir gelangten, nach demselben Maßstab [hat man] sich auszurichten, derselben Gesinnung [hat man] zu sein.

17 Werdet zusammen meine Nachahmer, Brüder, und achtet ‹stets› auf die, die auf diese Weise wandeln, so, wie ihr uns als Vorbild habt, 18 denn viele wandeln – von denen ich euch oft sagte, von denen ich nun aber auch weinend sage: Feinde des Kreuzes Christi [sind sie], 19 deren Ende Verderben, deren Gott der Bauch und bei denen die Herrlichkeit in ihrer Schande ist, die auf Irdisches sinnen; 20 denn unsere bürgerliche Heimat[2228] hat ihren Bestand in den Himmeln, von woher[2229] wir auch einen Retter erwarten, den Herrn Jesus Christus, 21 der unseren Leib der Niedrigkeit umwandeln wird, damit er seinem Leibe der Herrlichkeit gleichgestaltet wird, nach dem Wirken seiner Kraft, mit der er auch alles sich selbst zu unterordnen vermag.

 

 

4 Daher, meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und mein [Sieges]kranz: Auf diese Weise steht fest im Herrn, Geliebte.

2 Euodia rufe ich auf, und Syntyche rufe ich auf, derselben Gesinnung zu sein im Herrn. 3 °Ja, ich ersuche auch dich, echter Syzygos, ‹Mitziehender am Joch›, nimm dich ihrer an, die in der guten Botschaft mit mir kämpften – samt Klement und den Übrigen, die mit mir wirkten, deren Namen im Buch des Lebens stehen.

4 Freut euch im Herrn allezeit. Ich werde es wieder sagen: Freut euch.

5 Eure Milde lasst alle Menschen erfahren.

Der Herr ist nahe.

6 Sorgt euch um nichts, sondern in allem macht durch Gebet und Flehen eure Bitten zu Gott hin bekannt mit Dank, 7 und der Friede Gottes, der alle Denkfähigkeit übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in Gewahrsam halten in Christus Jesus.

 

8 Zu dem, was [noch zu schreiben] geblieben ist, Brüder: So viel als wahr ist, so viel als ehrwürdig, so viel als gerecht, so viel als rein, so viel als lieblich, so viel als wohllautend, ist es eine Lobenswertigkeit und ist es zu preisen – diese Dinge bedenkt[2230]. 9 Was ihr auch lerntet und übernahmt und hörtet und an mir saht, das tut. Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.

 

 

10 Ich war höchst erfreut im Herrn, dass ihr schon wieder einmal rüstig wurdet, meiner bedacht zu sein; ihr wart auch ‹stets› darauf bedacht, aber es fehlte euch die Gelegenheit. 11 Nicht dass ich von Mangel spreche, denn meinerseits habe ich gelernt, in dem, worin ich bin, zufrieden[2231] zu sein. 12 Ich weiß, [was es heißt,] erniedrigt zu werden, und ich weiß, [was es heißt,] reich zu sein. In jede [Lage] und in alle [Lagen] bin ich eingeweiht, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl reich zu sein als auch Mangel zu leiden. 13 Ich bin stark für alles in dem, der mich ‹stets› innerlich kräftigt, Christus[2232].

14 Doch ihr tatet wohl, indem ihr mit Anteil nahmt an meiner Bedrängnis. 15 [Ihr] Philipper wisst auch, dass im Anfang der guten Botschaft, als ich von Makedonien wegging, keine Gemeinde mit mir Gemeinschaft hatte auf Rechnung des Gebens und Nehmens, außer ihr allein, 16 °weil ihr auch, [als ich] in Thessalonich [war], einmal und zweimal[2233] für meinen Bedarf schicktet; 17 nicht dass ich die Gabe suche, sondern ich suche die Frucht, die reich wird für eure Rechnung. 18 Ich habe aber von allem da, ‹genug und› reichlich, bin aufgefüllt worden, nachdem ich von Epaphroditus die [Gaben] von euch empfing, einen Duft von Wohlgeruch, ein willkommenes Opfer, Gott angenehm. 19 Aber mein Gott wird bis zur Fülle alles geben, was ihr benötigt, nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.

20 Aber unserem Gott und Vater ‹gebührt› die Herrlichkeit in ‹alle› Ewigkeit. Amen.

21 Grüßt jeden Heiligen in Christus Jesus.

Die Brüder, die bei mir sind, grüßen euch. 22 Alle Heiligen grüßen euch, am meisten die aus dem Haus des Kaisers.

23 Die Gnade des Herrn, Jesu Christi, [sei] mit euch allen.

 

Amen.

 


 

Der Kolosserbrief

 

1 Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Timotheus, der Bruder –

 

2 Den Heiligen und °treuen Brüdern in Christus in °Kolassä[2234]:

 

Gnade ‹sei› euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

 

3 Wir danken allezeit dem Gott und Vater unseres Herrn, Jesu Christi, wenn wir für euch beten, 4 nachdem wir gehört haben von eurem Glauben °in Christus Jesus und der Liebe, die [ihr] zu allen Heiligen [habt], 5 [und wir tun es] wegen der Hoffnung, die euch in den Himmeln hinterlegt ist, von der ihr zuvor hörtet im Wort der Wahrheit der guten Botschaft[2235], 6 die zu euch kam ‹und gegenwärtig wurde›, so wie auch in aller Welt, und sie trägt ‹von sich aus›[2236] Frucht und wächst[2237], so wie auch unter euch von dem Tage an, als ihr [sie] hörtet und die Gnade Gottes in Wahrheit erkanntet, 7 so wie ihr °auch lerntet von Epaphras, unserem geliebten leibeigenen Mitknecht, der ein treuer Diener des Christus ist zu eurem ‹Wohl›, 8 der uns auch eure Liebe im Geist darlegte.

 

9 Deswegen hören wir auch nicht auf, seit dem Tag, da wir es hörten, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller [geistlichen] Weisheit und [allem] geistlichen Verstehen, 10 damit ihr [in einer Weise] wandelt, [die] des Herrn würdig [ist], zu allem Gefallen, indem ihr in jedem guten Werk Frucht bringt und °in die Erkenntnis Gottes ‹hinein›° wachst, 11 in aller Kraft nach der Macht seiner Herrlichkeit gekräftigt werdet zu aller Ausdauer und Geduld mit Freude 12 [und] dem Vater dankt[2238], der uns tauglich machte für das, ‹was unser› Teil ‹sein wird›, das Erblos der Heiligen im Licht[2239], 13 der uns befreite aus der Obrigkeit der Finsternis und uns versetzte in das Königreich des Sohnes seiner Liebe,

14 in dem wir die Erlösung haben[2240], die Vergebung der Sünden, 15 der das Ebenbild des unsichtbaren Gottes ist, Erstgeborener [der] ganzen Schöpfung, 16 weil in ihm alles geschaffen wurde, das in den Himmeln und das auf der Erde ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne, seien es Herrschaften, seien es Erstrangige, seien es Autoritäten – alles ist durch ihn und für ihn geschaffen; 17 und er ist vor allem; und alles besteht in ihm; 18 und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde, der der Anfang ist, Erstgeborener von den Toten, damit er in allem der Erste würde, 19 weil es der ganzen Fülle[2241] wohlgefiel, in ihm zu wohnen[2242] 20 und[2243] durch ihn alles mit ihm selbst ganz[2244] zu °versöhnen (nachdem er Frieden gestiftet hatte durch das Blut seines Kreuzes), durch ihn, sei es das auf der Erde, sei es das in den Himmeln.

21 Und euch, die ihr einst entfremdet wart und Feinde in ‹der Grundeinstellung› [eures] Denkens, in den bösen Werken, 22 versöhnte er nun aber ganz in dem Leibe seines Fleisches durch den Tod, ‹um› euch darzustellen als Heilige und Tadellose und Nichtanzuklagende[2245] vor seinem Angesicht, 23 wenn ihr wirklich im Glauben bleibt, gegründet und gefestigt, und nicht abbewegt werdet von der Hoffnung der guten Botschaft, die ihr hörtet, die verkündet wurde in der ganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist, deren Diener ich, Paulus, wurde.

 

24 Nun bin ich froh in den Leiden für euch, und ich fülle vertretend auf, was noch fehlt von der Bedrängnis Christi in meinem Fleisch für seinen Leib, der die Gemeinde ist,[2246] 25 deren Diener ich wurde nach der Verwalterschaft Gottes, die mir für euch gegeben ist, das Wort Gottes ganz auszurichten[2247], 26 das Geheimnis, das seit Weltzeiten* und Geschlechtern verborgen gewesen ist, nun aber geoffenbart wurde seinen Heiligen, 27 denen Gott bekannt machen wollte, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses sei unter denen, die von den Völkern sind, welcher[2248] ist Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit; 28 er ist die Botschaft, die wir verbreiten, wobei wir jeden Menschen mahnen und jeden Menschen in aller Weisheit lehren, damit wir jeden Menschen darstellen als vollendeten[2249] in Christus Jesus, 29 woraufhin ich auch arbeite, wobei ich ringe gemäß seinem Wirken, das in mir wirkt in Kraft;

 

 

2 denn ich will, dass ihr wisst, welches große Ringen ich habe um euch und die in Laodizea und so viele mich von Angesicht im Fleisch nicht gesehen haben, 2 damit ihre Herzen aufgerichtet[2250] werden, [die Herzen] derer, die zusammengeschlossen[2251] wurden in Liebe und zu allem Reichtum eines Verstehens, [das] zu vollem Maß [gebracht ist][2252], zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, des Vaters, und des Christus, 3 in dem verborgen sind alle Schätze der Weisheit und der Kenntnis.

4 Ich sage dieses, damit nicht jemand euch überliste mit überzeugenden Worten; 5 denn wenn ich auch im Fleisch abwesend bin, im Geist bin ich dennoch zusammen mit euch, freue ich mich und schaue ich eure Ordnung und den festen ‹Zustand› eures Glaubens an Christus.

 

6 Wie ihr also Christus Jesus, den Herrn, annahmt, wandelt in ihm 7 als solche, die gewurzelt sind und die aufgebaut werden in ihm und ‹gestärkt und› gefestigt werden im Glauben, so wie ihr gelehrt wurdet, überfließend in demselben von Dank!

8 Seht zu, dass nicht jemand sein wird, der euch als Beute [einfängt und] wegführt durch die Philosophie und leeren Betrug, nach der Überlieferung von Menschen, nach den Elementen[2253] der Welt und nicht nach Christus, 9 weil in ihm [in] leiblicher [Gestalt] die ganze Fülle der Gottheit wohnt, 10 und ihr seid ‹vollständig und› erfüllt in ihm, der das Haupt ist alles Erstrangigen und [aller] Autorität, 11 in dem ihr auch beschnitten wurdet mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschah, im Entfernen des Leibes der Sünden des Fleisches[2254], in der Beschneidung Christi 12 (ihr wurdet ja zusammen mit ihm begraben in der Taufe), in dem ihr auch zusammen mit [ihm] erweckt wurdet durch den Glauben an das Wirken Gottes, der ihn von den Toten erweckte.

13 Auch euch, die ihr tot wart in den Übertretungen und der Unbeschnittenheit eures Fleisches, brachte er zum Leben[2255] zusammen mit ihm; er vergab uns ‹nämlich› ‹gnädiglich› alle Übertretungen; 14 das gegen uns [lautende] Schreiben ‹mit seinen› Bestimmungen, das uns entgegenstand, hatte er ‹nämlich› ausgelöscht, und er hat es aus der Mitte weggenommen, da er es ans Kreuz nagelte; 15 den Erstrangigen und Autoritäten hatte er ‹seinetwegen› ‹alles› abgenommen, [und er hatte sie] ausgezogen [und] stellte [sie] in Freimut ‹öffentlich› zur Schau; an ihm hatte er ‹über› sie triumphiert.

 

16 Es richte euch also nicht jemand in [Sachen] Speise oder Trank oder in Bezug auf ein Fest oder einen Neumond oder Sabbate, 17 die alle Schatten sind der künftigen Dinge; der Körper aber ist Christi.

18 Lasst euch von niemandem den Sieg aberkennen[2256], der [einen] selbstgewählten [Weg geht] in einer Niedrigkeitsgesinnung[2257] und [in] einer Frömmigkeitserweisung der Engel[2258], der sich – vergebens – in Dinge begibt, die er nicht gesehen hat, der aufgeblasen ist von dem Denksinn seines Fleisches 19 und der sich nicht °hält an das Haupt, von dem aus der ganze Leib, durch die Gelenke[2259] und Bänder versorgt und zusammengeschlossen, ‹in› dem Wachstum Gottes[2260] wächst.

20 Wenn ihr zusammen mit dem Christus den Elementen der Welt starbt, was lasst ihr euch, wie in der Welt Lebende, Satzungen auferlegen?: 21 „Fasse nicht, koste nicht[2261], berühre nicht“ 22 – Dinge, die alle durch den Gebrauch der Verderbnis [anheimfallen] – nach menschlichen Vorschriften und Lehren, 23 welche [den] Ruf von Weisheit haben in einer vorgegebenen[2262] Frömmigkeitserweisung, ja, und in einer Niedrigkeitsgesinnung[2263] und [in] schonungsloser Behandlung des Leibes; [sie sind aber] nicht von [irgend]welchem Wert, [dienen nur] zur Befriedigung des Fleisches.

 

 

3 Wenn ihr also zusammen mit Christus erweckt wurdet, sucht das, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. 2 Sinnt auf das[2264], was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist, 3 denn ihr starbt, und euer Leben ist verborgen worden zusammen mit Christus in Gott. 4 Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart werden wird, dann werdet auch ihr zusammen mit ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit.

5 °Tötet also eure Glieder, die auf der Erde sind: Unzucht[2265], Unreinigkeit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht – sie ist Götzendienst; 6 dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams[2266], 7 unter denen auch ihr einst wandeltet, als ihr in diesen Dingen lebtet.

8 Legt ihr nun auch alles ‹von euch› ab: Zorn, Unwille[2267], Bosheit, Lästerung, schändliches Reden aus eurem Munde – 9 belügt nicht einander –, da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen[2268] 10 und den neuen angezogen habt, der zur Erkenntnis erneuert wird[2269] nach dem Ebenbilde dessen, der ihn schuf[2270], 11 wo nicht ist Grieche und Jude, Beschneidung und Unbeschnittenheit, Nichtgrieche[2271], Skythe, leibeigener Knecht, Freier, sondern alles und in allen Christus.

12 Zieht also an[2272] als Erwählte Gottes, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld, 13 einander ertragend und euch gegenseitig ‹in gnädiger Weise› vergebend, wenn jemand eine Klage gegen einen hat: So, wie der Christus euch ‹in gnädiger Weise› vergab, so [tut] auch ihr es.

14 Über dieses alles [zieht] die Liebe [an], die das Band der Vollkommenheit ist.

15 Und der Friede Gottes walte wie ein Kampfrichter[2273] in euren Herzen, zu dem[2274] ihr auch gerufen wurdet in einem Leibe.

Und werdet dankbar.

16 Das Wort des Christus wohne reichlich in ‹und unter› euch: indem ihr euch ‹untereinander› in aller Weisheit lehrt und mahnt, [auch] mittels Psalmen und Lobgesänge und geistlicher Lieder, singend in Gnade[2275], dem Herrn, in eurem Herzen.

17 Und alles, was immer ihr tut, in Wort oder in Werk, [tut] alles im Namen des Herrn Jesus. Dankt dabei dem Gott und Vater durch ihn.

 

18 Frauen, werdet den eigenen Männern untergeordnet[2276], wie es sich geziemt im Herrn.

19 Männer, liebt[2277] [eure] Frauen und werdet nicht bitter gegen sie.

20 Kinder, seid den Eltern gehorsam in allem, denn dieses ist wohlgefällig im Herrn.

21 Väter, reizt eure Kinder nicht, damit sie nicht mutlos ‹und unwillig› werden.

22 Leibeigene Knechte, gehorcht[2278] in allem [euren] Herren nach dem Fleisch, nicht in Augendienerei, als Menschengefällige, sondern in Einfalt des Herzens, und fürchtet Gott. 23 Und alles, was immer ihr tut, verrichtet von Herzen[2279], als dem Herrn und nicht Menschen, 24 wissend, dass ihr vom Herrn die Vergeltung, das Erbe[2280], empfangen werdet[2281], denn ihr leistet Leibeigenendienst dem Herrn, Christus; 25 aber der, der Unrecht tut, wird zurückbekommen, was er Unrechtes tat; und es gilt kein Ansehen der Person.

4 Die Herren: Gewährt den leibeigenen Knechten was gerecht und was gleich ist, in dem Wissen, dass auch ihr einen Herrn in den Himmeln habt.

 

2 Seid beharrlich im Gebet [und seid] wachsam darin mit Danken 3 und betet zugleich auch für uns, damit Gott uns eine Tür des Wortes öffne, das Geheimnis des Christus zu sagen (weswegen ich auch gefesselt worden bin), 4 damit ich es offenbare, wie ich reden soll.

5 Wandelt in Weisheit gegen die, die außerhalb sind; kauft dabei die gelegene Zeit aus. 6 Euer Wort sei allezeit in Gnade [gesprochen], mit Salz gewürzt, um zu wissen, wie ihr einem jeden antworten sollt.

 

 

7 Über alles, was mich angeht, wird Tychikus euch in Kenntnis setzen, der geliebte Bruder und treue Diener und leibeigene Mitknecht im Herrn, 8 den ich eben deshalb zu euch geschickt habe[2282], damit er eure Umstände erfahre und euren Herzen Zuspruch gebe[2283], 9 zusammen mit Onesimus, dem treuen und geliebten Bruder, der einer von euch ist. Sie werden euch über alles hier in Kenntnis setzen.

10 Es grüßt euch Aristarchus, mein Mitkriegsgefangener, auch Markus, der Vetter des Barnabas, hinsichtlich dessen ihr Befehle erhieltet, – wenn er zu euch kommt, nehmt ihn auf – 11 und Jesus, genannt Justus, die aus der Beschneidung sind, diese allein, Mitarbeiter für das Königreich Gottes, welche mir ein rechter Trost waren.

12 Es grüßt euch Epaphras, der einer von euch ist, ein leibeigener Knecht Christi, der allezeit für euch in Gebeten ringt, damit ihr steht als Reife und Vervollständigte in allem Willen Gottes, 13 denn ich gebe ihm das Zeugnis, dass er viel Eifer für euch hat und für die in Laodizea und die in Hierapolis.

14 Es grüßen euch Lukas, der geliebte Arzt, und Demas.

15 Grüßt die Brüder in Laodizea, auch Nymphas und die Gemeinde in seinem Haus.

16 Und wenn der Brief bei euch gelesen ist, sorgt dafür, dass er auch in der Gemeinde der Laodizeer gelesen werde und dass auch ihr den aus Laodizea lest.

17 Und sagt Archippus: „Sieh[2284] auf den Dienst, den du im Herrn übernahmst[2285], damit du ihn ganz ausrichtest.“

18 Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Denkt[2286] an meine Fesseln.

Die Gnade [sei] mit euch.

 

Amen.

 


 

Der 1. Thessalonicherbrief

 

1 Paulus und Silvanus und Timotheus –

 

Der Gemeinde der Thessalonicher in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus:

 

Gnade ‹sei› euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

 

2 Wir danken Gott allezeit für euch alle[2287], gedenken euer bei unseren Gebeten, 3 erinnern uns dabei ohne Aufhören an euer Werk des Glaubens und [eure] Arbeit der Liebe und Ausdauer der Hoffnung auf unseren Herrn, Jesus Christus, vor unserem Gott und Vater, 4 wissen wir ja, Brüder, von Gott Geliebte, um eure Erwählung, 5 dass unsere gute Botschaft nicht in Wort allein zu euch kam, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geist und in viel ‹und› voller Gewissheit, so wie ihr wisst, welcherart wir unter euch wurden euretwegen.

6 Und ihr seid unsere und des Herrn Nachahmer geworden, nachdem ihr das Wort unter viel Bedrängnis aufgenommen hattet mit Freude des Heiligen Geistes, 7 sodass ihr Vorbilder wurdet allen Gläubigen in Makedonien und Achaia, 8 denn von euch aus ist das Wort des Herrn erschollen, nicht allein im [Gebiet] Makedonien und Achaia, sondern auch an jedem Ort ist [Kunde von] eurem Glauben, der zu Gott [gerichtet ist], ausgegangen, sodass wir es nicht nötig haben, etwas zu sagen, 9 denn sie berichten selbst von uns, welchen Eingang wir bei euch hatten und wie ihr zu Gott von den Götzenbildern umkehrtet, um einem lebenden und wahren Gott Leibeigenendienst zu leisten 10 und seinen Sohn von den Himmeln zu erwarten, den er von den Toten erweckte, Jesus, unseren Befreier vom kommenden Zorn;

 

2 denn ihr wisst selbst, Brüder, um unseren Eingang bei euch, dass er nicht vergebens gewesen ist, 2 sondern, nachdem wir zuvor in Philippi gelitten hatten und misshandelt worden waren, wie ihr wisst, waren wir freimütig in unserem Gott, unter vielem Ringen euch die gute Botschaft Gottes zu sagen; 3 denn unser Aufruf entspringt nicht einer Verirrung noch Unreinem, auch nicht einer [böswilligen] List, 4 sondern so, wie wir von Gott für tauglich erfunden worden sind, mit der guten Botschaft betraut zu werden, so reden wir, nicht als solche, die Menschen gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft, 5 denn auch zu keiner Zeit waren wir solche, die mit einschmeichelndem Wort umgehen, wie ihr wisst, noch mit versteckter Habsucht – Gott ist Zeuge –, 6 noch suchten wir Ehre von Menschen, weder von euch noch von anderen (als Apostel Christi hätten wir das Gewicht unserer Stellung spüren lassen können), 7 sondern wir wurden schonend ‹und zart› in eurer Mitte, wie eine stillende Mutter die eigenen Kinder pflegt.

8 So verlangte uns sehnlich nach euch. Dabei gefiel es uns wohl, nicht nur die gute Botschaft Gottes mit euch zu teilen, sondern auch unsere Seelen[2288], weil ihr uns zu Geliebten geworden seid; 9 denn ihr erinnert euch, Brüder, unserer Arbeit und Mühe: Während wir bei Nacht und bei Tag am Werk waren, um nicht jemandem von euch zur Last zu fallen, verkündeten wir euch die gute Botschaft Gottes.

10 Ihr seid Zeugen, und Gott, wie heilig[2289] und gerecht und untadelig wir bei euch, den Glaubenden, wurden, 11 gleichwie ihr wisst, wie wir einen jeden von euch, wie ein Vater die eigenen Kinder, aufriefen und ermutigten und euch bezeugten, 12 dass ihr [in einer Weise] wandeln solltet, die würdig sei des Gottes, der euch ruft zu seinem ‹eigenen› Königreich und [seiner] Herrlichkeit.

13 Deswegen danken wir auch ‹unsererseits› Gott ohne Aufhören, dass ihr, als ihr das durch uns gehörte Wort Gottes angenommen hattet, nicht Menschenwort ‹in euch› aufnahmt, sondern, so wie es in Wahrheit ist, Gottes Wort, das in euch, den Glaubenden, auch wirkt; 14 denn ihr wurdet, Brüder, Nachahmer der Gemeinden Gottes, die in Judäa sind in Christus Jesus, weil auch ihr dasselbe[2290] erlittet von den eigenen Stammesleuten, so, wie sie es von den Juden [erlitten], 15 die auch den Herrn töteten, Jesus, – und die eigenen Propheten – und uns verfolgten und Gott nicht gefallen und allen Menschen Gegner sind, 16 uns hindern, zu denen, die von den Völkern sind, zu reden, damit sie gerettet werden, womit sie[2291] allezeit ihre Sünden zur Fülle bringen. Aber der Zorn ist auf sie gekommen[2292], um ein Ende [zu machen].

 

17 Aber wir, Brüder, nachdem wir euer für eine kleine[2293] Zeit beraubt waren, dem Angesicht nach, nicht nach dem Herzen, bemühten uns umso mehr mit Fleiß[2294], in großem Verlangen[2295], euer Angesicht zu sehen. 18 Darum wollten wir auch zu euch kommen – ich, Paulus, ja, einmal und ein zweites Mal –, und der Satan hinderte uns; 19 denn was ist unsere Hoffnung oder Freude oder [unser] Kranz des Rühmens? Seid nicht auch ihr es vor unserem Herrn, Jesus, bei seiner Ankunft[2296]? 20 – denn ihr seid unsere Herrlichkeit und Freude.

 

3 Darum, da wir es nicht länger ertrugen, gefiel es uns, in Athen allein gelassen zu werden, 2 und wir schickten Timotheus, unseren Bruder und Gottes Diener und unseren Mitarbeiter an der guten Botschaft des Christus, euch zu festigen und euch zuzureden in Betreff eures Glaubens, 3 [damit auch] nicht einer wankend gemacht werde in diesen Bedrängnissen, denn ihr wisst selbst, dass wir dazu gesetzt sind, 4 denn auch als wir bei euch waren, sagten wir euch zuvor, dass wir Bedrängnis erfahren würden, so, wie es auch geschehen ist, und ihr wisst es.

5 Deswegen, da ich es auch nicht länger ertrug, schickte ich [ihn], um euren Glauben zu erfahren, ob nicht der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit vergeblich geworden sei. 6 Aber jetzt, da Timotheus von euch zu uns gekommen ist und uns die gute Botschaft von eurem Glauben und eurer Liebe gebracht hat und dass ihr uns allezeit in gutem Andenken habt und euch sehr verlangt, uns zu sehen, gleichwie auch uns euch – 7 deswegen, Brüder, wurden wir auch in aller unserer Bedrängnis und Not getröstet über euch durch euren Glauben, 8 weil wir nun leben, wenn ihr feststeht im Herrn; 9 denn was für einen Dank können wir Gott für euch[2297] bringen für all die Freude, mit der wir uns euretwegen freuen vor unserem Gott? 10 Bei Nacht und bei Tag flehen wir ja aufs Allerdringlichste, euer Angesicht sehen [zu dürfen] und zurechtrücken [zu dürfen], was an eurem Glauben mangelt.

 

11 Aber er selbst, unser Gott und Vater und unser Herr, Jesus Christus, lenke unseren Weg zu euch.

12 Aber euch mache der Herr reich und überfließend in der Liebe zueinander und zu allen (gleichwie auch wir sie zu euch haben) 13 zur Festigung eurer Herzen, sodass sie untadelig in Heiligkeit sind vor dem Angesicht unseres Gottes und Vaters bei der Ankunft unseres Herrn, Jesu Christi, mit allen seinen Heiligen.

 

 

4 Zu dem also, was [noch zu schreiben] geblieben ist, Brüder: Wir ersuchen euch und rufen auf im Herrn Jesus, so wie ihr von uns [Anleitung] empfingt, wie ihr zu wandeln und Gott angenehm zu sein habt, damit ihr in reicherem Maße zunehmen möchtet, 2 denn ihr wisst, welche Anweisungen wir euch durch den Herrn Jesus gaben, 3 denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung[2298], dass ihr euch der Unzucht[2299] enthaltet, 4 dass jeder von euch wisse, das eigene Gefäß in Heiligung[2300] und Ehre zu gewinnen 5 (nicht in leidenschaftlicher Lust gleichwie auch die, die von den Völkern sind, die Gott nicht wirklich kennen[2301]), 6 dass er nicht zu weit gehe und seinen Bruder übervorteile in der Sache, weil der Herr Rächer über dieses alles ist, so wie wir euch auch zuvor sagten und ernstlich bezeugten, 7 denn Gott rief uns nicht zu Unreinigkeit, sondern in Heiligung[2302].

8 Gewiss ist denn also: Wer beiseite setzt, setzt nicht einen Menschen beiseite, sondern Gott, der auch seinen Heiligen Geist in euch gab.

 

9 Was die Bruderliebe betrifft, habt ihr nicht nötig, dass euch darüber geschrieben werde, denn ihr seid selbst von Gott gelehrt, einander zu lieben, 10 denn das tut ihr auch gegen alle Brüder, die in ganz Makedonien sind. Wir rufen euch aber auf, Brüder, darin in reicherem Maße zuzunehmen 11 und dass es euer Streben ist, stille zu sein und die eigenen Angelegenheiten zu besorgen und mit euren eigenen Händen zu wirken, so wie wir euch anwiesen, 12 damit ihr einen wohlanständigen Wandel führt gegenüber denen, die außerhalb sind, und ihr von niemandem abhängig seid.

 

13 Wir wollen[2303] aber nicht, dass ihr in Unkenntnis seid, Brüder, in Bezug auf die Entschlafenen, damit ihr nicht auch traurig seid, so wie die anderen[2304], die nicht eine Hoffnung haben, 14 denn wenn wir glauben, dass Jesus starb und auferstand, ebenso wird Gott auch, durch Jesus, die Entschlafenen zusammen mit ihm führen, 15 denn das sagen wir euch in einem Wort[2305] des Herrn: Wir, die Lebenden, die ‹bis› zur Ankunft[2306] des Herrn dableiben, werden den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen, 16 weil er selbst, der Herr, mit einem Befehlsruf, mit der Stimme eines Erzengels[2307] und mit einer Posaune Gottes vom Himmel niederfahren wird, und zuerst werden die Toten[2308] in Christus auferstehen. 17 Nach dem werden wir, die Lebenden, die dableiben, zusammen[2309] mit ihnen in Wolken in die Luft entrückt[2310] werden, dem Herrn zu begegnen. Und so werden wir allezeit zusammen mit dem Herrn sein.

18 Daher: Ruft einander auf ‹und sprecht einander zu›[2311] mit diesen Worten.

 

5 Was aber die Zeiten und die Zeitpunkte[2312] betrifft, Brüder, habt ihr nicht nötig, dass euch geschrieben werde, 2 denn ihr wisst selbst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht; 3 denn wenn sie sagen: „Friede und Sicherheit“, dann kommt ihnen plötzliches Verderben, wie die Wehen [über] eine schwangere Frau [kommen]; und sie werden auf keinen Fall entfliehen.

4 Aber ihr, Brüder, seid nicht in Dunkelheit, sodass der Tag euch wie ein Dieb überfalle. 5 Ihr seid alle Söhne des Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören nicht der Nacht noch der Dunkelheit. 6 Dann lasst uns also nicht auch schlafen wie die anderen[2313], sondern lasst uns wachen und nüchtern sein, 7 denn die, die schlafen, schlafen des Nachts, und die Betrunkenen sind des Nachts betrunken. 8 Wir sind aber des Tages [und][2314] sollen nüchtern sein als solche, die angezogen haben den Brustpanzer des Glaubens und der Liebe und als Helm die Hoffnung des Heils, 9 weil Gott uns nicht zum Zorn setzte, sondern um in den Besitz des Heils zu kommen durch unseren Herrn, Jesus Christus, 10 der für uns starb, damit, ob wir wachen oder schlafen sollten, wir zusammen[2315] mit ihm leben möchten.

11 Darum ruft einander auf[2316] und einer baue den anderen, so wie ihr auch tut.

 

12 Wir ersuchen euch aber, Brüder, wisst die [zu schätzen], die an euch arbeiten und euch im Herrn vorstehen und euch ermahnen, 13 und haltet sie mit Liebe in sehr hoher Achtung ihres Werkes wegen. Habt Frieden unter euch.

14 Wir rufen euch aber auf, Brüder: Ermahnt die Unordentlichen. Tröstet[2317] die Kleinmütigen. Nehmt euch der Schwachen an. Seid geduldig mit allen. 15 Seht, dass niemand jemandem Böses mit Bösem vergelte, sondern strebt allezeit dem Guten nach – gegen einander und gegen alle.

16 Freut euch allezeit. 17 Lasst nicht ab zu beten. 18 In allem dankt, denn dieses ist Gottes Wille in Christus Jesus für euch. 19 Den Geist dämpft nicht[2318]. 20 Weissagungen verachtet nicht. 21 Prüft alles. Das Gute haltet fest. 22 Von jeder Gestalt des Bösen haltet Abstand.

23 Aber er selbst, der Gott des Friedens, heilige euch gänzlich, und euer [Wesen] – der Geist und die Seele und der Leib – sei bei der Ankunft[2319] unseres Herrn, Jesu Christi, so bewahrt, dass es ganz ‹und heil› ist und ohne Tadel. 24 Treu ist der euch Rufende, der es auch tun wird.

 

 

25 Brüder, betet für uns.

26 Grüßt die Brüder alle mit einem heiligen °Kuss.

27 Ich beschwöre euch bei dem Herrn[2320], den Brief vor allen heiligen Brüdern lesen zu lassen.

28 Die Gnade unseres Herrn, Jesu Christi, [sei] mit euch.

 

Amen.

 


 

Der 2. Thessalonicherbrief

 

1 Paulus und Silvanus und Timotheus –

 

Der Gemeinde der Thessalonicher in Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus:

 

2 Gnade ‹sei› euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

 

3 Wir sind es schuldig, Brüder, Gott allezeit für euch[2321] zu danken, so wie es angemessen ist, weil euer Glaube in hohem Maße wächst und die Liebe eines jeden von euch allen zueinander in reichem Maße vorhanden ist, 4 sodass wir selbst uns euer rühmen in den Gemeinden Gottes wegen eurer Ausdauer und [eures] Glaubens in allen euren Verfolgungen und den Bedrängnissen, die ihr ertragt, 5 (ein Anzeichen des gerechten Gerichtes Gottes) ‹mit dem Endziel›, dass ihr würdig geachtet werdet des Königreiches Gottes, für das[2322] ihr auch leidet, 6 insofern es ja bei Gott gerecht ist, denen, die euch bedrängen, mit Bedrängung zu vergelten 7 und euch, die ihr bedrängt werdet, mit Ruhe[2323] – samt uns – bei der Enthüllung des Herrn Jesus vom Himmel samt den [himmlischen] Boten seiner Kraft, 8 in flammendem Feuer, wenn er gerechte ‹Vergeltung› gibt denen, °die Gott nicht wirklich kennen[2324], die der guten Botschaft unseres Herrn, Jesu Christi, nicht gehorchen,° 9 welche ‹gerechte› Strafe erleiden werden, ewiges* Verderben von[2325] dem Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke, 10 wenn er an jenem Tage[2326] kommen wird, verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert zu werden in allen, die geglaubt haben (weil unser Zeugnis an euch geglaubt wurde), 11 wohingehend[2327] wir auch allezeit für euch[2328] beten, damit unser Gott euch des Rufes würdig erachte und zur Erfüllung bringe alles Wohlgefallen an Gütigkeit und [alles] Werk des Glaubens in Kraft, 12 auf dass der Name unseres Herrn, Jesu Christi, in euch verherrlicht werde und ihr in ihm, gemäß der Gnade unseres Gottes und °[des] Herrn[2329], Jesu Christi.

 

 

2 Wir ersuchen euch aber, Brüder, betreffs der Ankunft unseres Herrn, Jesu Christi, und unseres Versammeltwerdens[2330] zu ihm, 2 euch im Denksinn nicht schnell erschüttern zu lassen[2331] noch in Unruhe versetzen zu lassen[2332], weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als von uns[2333], als sei der Tag des Christus[2334] da. 3 Niemand täusche euch in irgendeiner Weise, denn[2335], wenn nicht zuerst der °Abfall ‹und Aufstand› gekommen und der Mensch der Sünde enthüllt worden ist, der Sohn des Verderbens, 4 der widerstrebt und sich erhebt über[2336] alles, was ‘Gott’ oder ‘Verehrungswürdiges’ heißt, sodass er selbst sich als Gott in das Tempelheiligtum Gottes setzt, ‹damit› anzeigend, dass er selbst Gott sei, –[2337] 5 Erinnert ihr euch nicht, dass ich euch dieses sagte, als ich noch bei euch war? 6 Und ihr wisst nun, was [ihn] zurückhält, dass °er enthüllt werde zu seinem ‹eigenen› Zeitpunkt; 7 °denn das Geheimnis der Gesetzwidrigkeit ist bereits am Wirken, nur [ist] der, der jetzt zurückhält, bis er sich aus der Mitte begeben hat;[2338] 8 und dann wird enthüllt werden der Gesetzwidrige[2339], den der Herr durch den Hauch seines Mundes vertilgen und durch die Erscheinung seiner Ankunft unwirksam machen wird, 9 [ihn], dessen Ankunft nach dem Wirken des Satans ist in aller lügenhaften Kraft und [mit allen lügenhaften] Zeichen und Wundern 10 und in allem Betrug der Ungerechtigkeit unter denen, die ins Verderben gehen, dafür, dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen dazu, dass sie gerettet würden.

11 Deswegen wird Gott ihnen eine wirksame Irreführung schicken, sodass sie der Lüge glauben, 12 damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht glaubten, sondern an der Ungerechtigkeit Wohlgefallen hatten.

 

13 Aber wir sind es schuldig, vom Herrn geliebte Brüder, Gott für euch[2340] allezeit zu danken, dass Gott sich von Anfang euch zum Heil °wählte ‹und nahm› in Heiligung[2341] des Geistes[2342] und Glauben der Wahrheit[2343], 14 wozu[2344] er euch durch unsere gute Botschaft rief, um die Herrlichkeit unseres Herrn, Jesu Christi, zu erlangen.

15 Steht dann also fest, Brüder, und haltet die Überlieferungen fest, die ihr gelehrt wurdet, sei es durch Wort, sei es durch Brief von uns.

16 Aber unser Herr selbst, Jesus Christus, und unser Gott und Vater, der uns liebte und in Gnade ewigen Trost und gute Hoffnung gab, 17 richte eure Herzen auf[2345] und festige euch in jedem guten Wort und Werk.

 

 

3 Zu dem, was [noch zu schreiben] geblieben ist: Betet, Brüder, für uns, damit das Wort des Herrn laufe und verherrlicht werde, so wie [es] auch zu euch hin [lief und verherrlicht wurde], 2 und damit wir befreit werden von den verkehrten und bösen Menschen, denn nicht aller ist der Glaube. 3 Treu[2346] ist aber der Herr, der euch festigen und vor dem Bösen beschützen wird.

4 Wir vertrauen aber im Herrn [im Blick] auf euch, dass ihr das, was wir euch anweisen, sowohl tut als auch tun werdet. 5 Aber der Herr lenke eure Herzen zu der Liebe Gottes[2347] und zum ‹ausdauernden› Erdulden ‹in Bezug auf› Christus[2348].

 

6 Wir weisen euch aber an, Brüder, im Namen unseres Herrn, Jesu Christi, euch von jedem Bruder zurückzuziehen, der in unordentlicher Weise wandelt und nicht nach der Überlieferung, die man von uns empfing, 7 denn ihr selbst wisst, wie man uns nachahmen soll, weil wir unter euch nicht unordentlich waren, 8 noch aßen wir ohne Entgelt Brot von jemandem, sondern es war mit Arbeit und Mühe: Bei Nacht und bei Tag waren wir am Werk, um nicht jemandem von euch eine Last zu sein 9 – nicht, dass wir nicht die Berechtigung [dazu] hätten, sondern damit wir uns selbst euch als Vorbild geben könnten, uns nachzuahmen; 10 denn auch, als wir bei euch waren, gaben wir euch diese Anweisung: Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen 11 – denn wir hören, dass etliche unter euch in unordentlicher Weise wandeln, nichts arbeiten, sondern vielgeschäftig sind ‹und Überflüssiges treiben›[2349]. 12 Solche weisen wir an und rufen wir durch unseren Herrn, Jesus Christus, auf, dass sie mit stillem Wesen arbeiten und ihr eigenes Brot essen.

13 Ihr aber, Brüder, ermattet nicht im Tun des Edlen.

14 Wenn jemand unserem Wort mittels Brief nicht gehorcht, merkt euch diesen und habt nicht Umgang mit ihm, damit er dazu gebracht werde, in sich zu gehen, 15 und betrachtet ihn nicht als einen Feind, sondern ermahnt ihn als einen Bruder.

 

 

16 Aber der Herr des Friedens selbst gebe euch den Frieden durch alles ‹hindurch›[2350] und in aller Weise. Der Herr [sei] mit euch allen.

17 Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Das ist das Zeichen in jedem Brief: So schreibe ich.

18 Die Gnade unseres Herrn, Jesu Christi, [sei] mit euch allen.

 

Amen.

 

 


 

Der 1. Timotheusbrief

 

1 Paulus, Apostel Jesu Christi nach ‹ausdrücklichem› Befehl Gottes, unseres Retters, und des Herrn Jesus Christus, unserer Hoffnung

 

2 Timotheus, [meinem] echten Kind im Glauben:

 

Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, unserem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn,

3 so wie ich, als ich nach Makedonien zog, dich aufrief, in Ephesus zu bleiben, damit du einige anweisen möchtest, nicht Anderes zu lehren 4 noch auf Fabeleien[2351] und unendliche[2352] Geschlechtsregister zu achten ‹und sich ihnen zu widmen›, was mehr zu Infragestellungen ‹und [strittigen] Untersuchungen› beiträgt als zur Verwalterschaft Gottes, die im Glauben [wahrgenommen wird].

5 Das Ziel der Anweisung[2353] ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben, 6 von welchen ‹Dingen› etliche, da sie ‹das Ziel› verfehlten, weggewendet wurden zu ‹irrigem und› nichtigem Wortemachen, 7 wollen Gesetzeslehrer sein und begreifen weder was sie sagen noch das, worüber sie so feste Behauptungen machen.

8 Aber wir wissen, dass das Gesetz edel ist, wenn einer es gebraucht, wie es dem Gesetz entspricht, 9 und weiß, dass für einen Gerechten [das] Gesetz nicht eingeführt ist – für Gesetzwidrige[2354] aber und solche, die sich nicht unterordnen, Ehrfurchtslose und Sünder, Unheilige[2355] und Profane[2356], Vaterschläger und Mutterschläger, Mörder, 10 Unzüchtige[2357], Homosexuelle[2358], solche, die Menschen in Knechtschaft führen, Lügner, Meineidige und wenn sonst etwas der gesunden Lehre zuwider ist, 11 nach der guten Botschaft der Herrlichkeit des seligen Gottes, mit der ich betraut wurde.

 

12 Und ich bin dem dankbar*, der mich innerlich kräftigte, Christus Jesus, unserem Herrn, dass er mich treu erachtete [und] in den Dienst stellte, 13 der ich zuvor ein Lästerer und Verfolger und überheblicher Gewalttäter war. Mir wurde jedoch Barmherzigkeit zuteil, weil ich es in Unkenntnis tat, im Unglauben.

14 Über die Maßen groß wurde aber die Gnade unseres Herrn mit Glauben[2359] und Liebe, die in Christus Jesus ist.

15 Treu ist das Wort und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt kam, Sünder zu retten, unter denen ich Erster[2360] bin. 16 Mir widerfuhr jedoch deswegen Barmherzigkeit, damit Jesus Christus an mir als Erstem alle Geduld erzeige zu einem Muster[2361] für die, die ‹künftig› an ihn glauben würden zum ewigen Leben.

17 Aber dem König der Ewigkeit, dem unverweslichen, unsichtbaren, allein weisen Gott, ‹gebühren› Ehre und Herrlichkeit in ‹alle› Ewigkeit. Amen.

 

18 Diese Anweisung vertraue ich dir an, Kind Timotheus, gemäß den vorangehenden Weissagungen über dich, damit du in ihnen den edlen Kampf kämpfen[2362] möchtest, 19 Glauben haben und ein gutes Gewissen, das etliche von sich stießen und am Glauben Schiffbruch erlitten, 20 unter denen Hymenäus ist, auch Alexander, die ich dem Satan übergab, damit sie durch Zucht unterwiesen würden, nicht zu lästern.

 

 

2 Vor allem lege ich dir nahe[2363]: Lass[2364] Flehen, Gebete, Fürbitten, Dank für alle Menschen dargebracht werden, 2 für Könige und alle, die in höherer Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller rechten Ehrfurcht[2365] und Ehrbarkeit, 3 denn dieses ist edel und angenehm vor Gott, unserem Retter, 4 der will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen; 5 denn einer ist Gott und einer ist Mittler ‹zwischen› Gott und Menschen, ein Mensch: Christus Jesus, 6 der sich selbst als stellvertretendes Lösegeld für alle gab – das Zeugnis zu ‹seinen› eigenen bestimmten Zeiten, 7 zu dem[2366] ich gesetzt wurde als Verkünder und Apostel (ich sage die Wahrheit in Christus; ich lüge nicht), als Lehrer derer, die von den Völkern sind, in Glauben[2367] und Wahrheit.

 

8 Es ist also mein Wille, dass die Männer an jedem Ort beten, dabei heilige[2368] Hände aufheben ohne Zorn und Bedenken[2369], 9 ebenso auch, dass die Frauen sich selbst in schicklichem[2370] Kleide ‹und Betragen›[2371] schmücken, verbunden mit Zurückhaltung[2372] und einem gesunden Sinn ‹und Züchtigkeit›, nicht in Flechtwerk oder Gold oder Perlen oder kostspieliger Kleidung, 10 sondern – was Frauen ziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen – durch gute Werke.

11 Eine Frau lerne in Stille, in aller Unterordnung. 12 Einer Frau erlaube ich nicht zu lehren noch über den Mann zu bestimmen[2373], sondern [sie hat] in der Stille zu sein, 13 denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva, 14 und Adam wurde nicht betrogen; aber die Frau, nachdem sie betrogen worden war, ist in Übertretung geraten. 15 Sie[2374] wird aber ‹bewahrt und› gerettet werden im °Gebären[2375], wenn sie[2376] bleiben in Glauben[2377] und Liebe und Heiligung[2378], verbunden mit einem gesunden Sinn[2379] ‹und Züchtigkeit›.

 

3 Treu ist das Wort: Wenn jemand sich nach einer Aufseherschaft ausstreckt, begehrt er eine vortreffliche Tätigkeit[2380]. 2 Der Aufseher hat also untadelig zu sein, Mann einer[2381] Frau, nüchtern, gesunden Sinnes[2382], sittsam, gastfrei, lehrfähig, 3 nicht einer, der sich lange beim Wein aufhält, nicht ein Schläger, nicht auf schändlichen Vorteil aus, sondern milde, nicht streitsüchtig, frei von Geldliebe, 4 einer, der dem eigenen Hause in trefflicher Weise vorsteht, der seine Kinder mit aller Würde in Unterordnung hält 5 (wenn jemand dem eigenen Hause nicht vorzustehen weiß, wie wird er für eine Gemeinde Gottes sorgen?), 6 nicht ein Neubekehrter, damit er nicht aufgeblasen werde und in das Urteil des Teufels falle. 7 Er muss aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen, die außerhalb sind, damit er nicht in Schmach ‹und Beschimpfung› falle und in die Schlinge des Teufels.

 

8 Ebenso die Diener[2383]: [Sie sollen] ehrbar [sein], nicht doppelzüngig, nicht vielem Wein ergeben, nicht auf schändlichen Vorteil aus, 9 [sollen] das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen halten[2384]. 10 Und diese sollen zuerst erprobt werden. Danach sollen sie dienen, wenn sie Nichtanzuklagende[2385] sind.

11 Ebenso [sollen] die Frauen ehrbar [sein], nicht verleumderisch, [sollen] nüchtern [sein], treu in allem.

12 Diener sollen Männer einer Frau sein, Kindern und dem eigenen Hause in trefflicher Weise vorstehen; 13 denn die, die in trefflicher Weise dienten, erwerben sich selbst eine edle Stufe und viel Freimütigkeit im Glauben, der in Christus Jesus ist.

 

14 Solches schreibe ich dir in der Hoffnung, schneller[2386] zu dir zu kommen, 15 falls ich aber verziehe, damit du weißt, wie man sich zu verhalten hat im Hause Gottes, welches die Gemeinde des lebenden Gottes ist, Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit. 16 Und groß ist – das ist übereinstimmendes Bekenntnis – das Geheimnis der rechten Ehrfurcht[2387]: °Gott wurde geoffenbart[2388] im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, gesehen von [den] Boten, verkündet unter[2389] [den] Völkern, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit.

 

 

4 Aber der Geist sagt ausdrücklich, dass in künftigen Zeiten[2390] etliche vom Glauben Abstand nehmen werden[2391], dabei auf irreführende Geister und Lehren von Dämonen achten[2392], 2 in [der] Heuchelei von Lügenrednern, die im eigenen Gewissen gebrandmarkt sind, 3 die wehren zu heiraten, [fordern], sich von Speisen zu enthalten, die Gott für die, die glauben und die Wahrheit erkannt haben, schuf zum Einnehmen mit Dank, 4 weil alles von Gott Geschaffene trefflich und nichts verwerflich ist, wenn es mit Dank empfangen wird, 5 denn es wird durch Gottes Wort und das Bitten geheiligt.

6 Wenn du dieses den Brüdern als Grundlage vorlegst, wirst du ein edler Diener Jesu Christi sein, genährt ‹und auferzogen› ‹durch› die Worte des Glaubens und der edlen Lehre, der du gefolgt bist.

 

7 Aber die profanen[2393] und altweiberhaften Fabeleien[2394] weise ab.

Übe dich selbst ‹mit Ernst› hin zur rechten Ehrfurcht[2395]; 8 denn die leibliche ‹ernstliche› Übung ist zu wenigem nützlich, aber die rechte Ehrfurcht ist zu allem nützlich, da sie die Verheißung des Lebens hat, des jetzigen und des bevorstehenden. 9 Treu ist das Wort und aller Annahme wert, 10 denn dafür arbeiten wir auch und werden geschmäht, weil wir die Hoffnung auf einen lebenden Gott gesetzt haben, der der Retter aller Menschen ist, allermeist der Gläubigen.

11 Solches weise an und lehre.

12 Niemand verachte deine Jugend, sondern werde[2396] ein Vorbild der Gläubigen im Wort, in der Lebensführung, in der Liebe, im Geist, im Glauben[2397], in der Reinheit[2398]. 13 Bis ich komme, widme dich dem Lesen, dem Aufrufen, dem Lehren. 14 Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir, die dir gegeben wurde durch Weissagung[2399] mit Händeauflegen der Ältestenschaft.

15 Diesen [Anliegen] widme deine Aufmerksamkeit – sei in ihnen –, damit dein Fortschritt in allem[2400] offenkundig sei; 16 habe ‹stets› acht auf dich selbst und auf die Lehre; bleibe ‹beharrlich› bei ihnen; denn indem du dieses tust, wirst du sowohl dich selbst bewahren ‹und retten› als auch die, die dich hören.

 

 

5 Einen Älteren fahre nicht in harter Weise an, sondern rede ihm zu wie einem Vater; Jüngeren [rede zu] wie Brüdern, 2 älteren ‹Frauen› wie Müttern, jüngeren wie Schwestern, in aller Reinheit[2401].

 

3 Ehre[2402] die Witwen, die wirkliche Witwen sind. 4 Hat eine Witwe aber Kinder oder Enkel, sollen sie zuerst lernen, dem eigenen Hause rechte Ehrfurcht[2403] zu erweisen und den Eltern Empfangenes zu vergelten, denn das ist angenehm[2404] vor Gott. 5 Die wirkliche und vereinsamte Witwe hat ihre Hoffnung auf Gott ‹gesetzt› und verharrt in Flehen und in Gebeten bei Nacht und bei Tag. 6 Aber die dem Genuss ergebene lebt und ist gestorben[2405].

7 Und dieses weise an, damit sie untadelig seien. 8 Wenn aber jemand für die Seinen, und allermeist die Hausangehörigen[2406], nicht sorgt, hat er den Glauben verleugnet, und er ist schlimmer als ein Ungläubiger.

9 Als Witwe werde in die Liste[2407] aufgenommen eine, die nicht weniger als sechzig Jahre [alt] geworden ist, eines[2408] Mannes Frau [war], 10 ein Zeugnis edler Werke hat, wenn sie Kinder aufzog, wenn sie gegen Fremde gastfrei war, wenn sie die Füße der Heiligen wusch, wenn sie Bedrängten aus der Not half, wenn sie jedem guten Werk nachkam.

11 Jüngere Witwen weise ab, denn wenn sie dem Christus zuwider[2409] übermütig werden[2410], dann wollen sie heiraten 12 [und] haben [das] Urteil, dass sie die erste Treue brachen[2411]. 13 Zugleich aber auch lernen sie, Müßige [zu sein], gehen als solche umher zu den Häusern, aber nicht nur Müßige, sondern auch Geschwätzige und auf fragwürdige Weise Beschäftigte, reden Dinge, die sich nicht gehören.

14 Es ist also mein Wille, dass die jüngeren [Witwen] heiraten, Kinder gebären, den Haushalt leiten, dem Gegner keinen Anlass zu schimpflicher Nachrede geben, 15 denn schon sind etliche abgewichen, dem Satan nach.

16 Wenn jemand – ein Gläubiger (oder eine Gläubige) – Witwen hat, soll er ihnen aus der Not helfen; und man lasse sie nicht der Gemeinde zur Last fallen, damit sie denen aus der Not helfe, die wirkliche Witwen sind.

 

 

17 Die Ältesten, die in trefflicher Weise vorstehen, sollen doppelter Ehre wertgeachtet werden[2412], am meisten die, die in Wort und Lehre arbeiten, 18 denn die Schrift sagt:

„Einem dreschenden Rind sollst* du nicht das Maul verschließen[2413]!“ {5Mo 25,4} und: „Der Arbeiter ist seines Lohnes würdig.“ {Lk 10,7}

19 Gegen einen Ältesten nimm keine Anklage an, außer auf Aussage von zwei oder drei Zeugen. 20 Die, die sündigen, weise zurecht vor allen, damit auch die anderen Furcht haben.

 

21 Ich bezeuge mit Ernst vor dem °Gott und Herrn[2414], Jesus Christus, und den erwählten Boten[2415], dass du diese [Anweisungen] ohne Vorurteil bewahrst ‹und einhältst› und nichts aus Zuneigung tust.

22 °Lege niemandem schnell Hände auf; noch mache dich fremder Sünden teilhaftig. Halte dich selbst rein ‹und keusch›. 23 Trinke nicht länger Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein wegen deines Magens und deiner häufigen Schwächezustände.

24 Die Sünden etlicher Menschen sind zuvor offenbar und gehen ihnen zum Gericht voran[2416]. Etlichen folgen sie aber auch nach.[2417] 25 Ebenso sind auch die edlen Werke offensichtlich, und die, mit denen es sich anders verhält, können nicht verborgen werden.

 

6 So viele als leibeigene Knechte unter dem Joch sind, sollen die eigenen [über sie] verfügenden Herren aller Ehre wert halten, damit nicht der Name Gottes und die Lehre gelästert wird. 2 Die, die gläubige [über sie] verfügende Herren haben, sollen sie nicht, weil sie Brüder sind, verachten, sondern [desto] lieber Leibeigenendienst tun, weil sie Gläubige und Geliebte sind, die die Wohltat wiederempfangen. Diese Dinge lehre und dazu rufe auf.

 

 

3 Wenn jemand anderes lehrt und nicht einverstanden ist mit den gesunden Worten, denen unseres Herrn, Jesu Christi, und der Lehre, die der rechten Ehrfurcht[2418] entspricht ‹und zu ihr führt›, 4 ist er aufgeblasen[2419], kennt er sich in nichts aus[2420], sondern er krankt an [strittigen] Untersuchungen und Wortstreitigkeiten, woraus Neid, Streit, Lästerungen, böser Argwohn entstehen, 5 [und] nutzlose Beschäftigungen von Menschen, deren Denksinn verderbt ist und die der Wahrheit beraubt sind, die der Meinung sind, die rechte Ehrfurcht sei eine [Quelle des] Gewinns[2421]. Von solchen halte dich fern.

 

6 Aber es ist die rechte Ehrfurcht – mit Genügsamkeit – eine große [Quelle des] Gewinns, 7 denn wir brachten nichts in die Welt hinein; offenkundig ist, dass wir auch nicht etwas hinausnehmen können. 8 Haben wir die Mittel, uns zu nähren und zu bedecken, werden wir an denen genug haben.

9 Aber die, die reich werden wollen, fallen in Versuchung und eine Schlinge und viele sinnlose und schädliche Lüste, welche die Menschen in Ruin und Untergang versenken; 10 denn eine Wurzel aller Übel ist die Geldliebe. Etliche, die sich nach ihr ausstreckten, wurden ‹haltlos› irregeleitet, vom Glauben weg, und fügten sich selbst viele Schmerzensstiche zu.

 

11 Aber du, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge! Jage Gerechtigkeit nach, rechter Ehrfurcht[2422], Glauben[2423], Liebe, Ausdauer, Sanftmut. 12 Kämpfe den edlen Kampf[2424] des Glaubens. Ergreife das ewige Leben, zu dem du auch gerufen wurdest und ‹für das du› das edle Bekenntnis vor vielen Zeugen bekanntest.

13 Vor Gott, der ‹stets› allem das Leben verleiht[2425], und Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das edle Bekenntnis bezeugte, weise ich dich an, 14 das Gebot fleckenlos und untadelig zu halten bis zur Erscheinung unseres Herrn, Jesu Christi, 15 die zu ‹seinen› eigenen bestimmten Zeiten zeigen wird der selige und alleinige Kraftinhaber[2426], der König der ‹königlich› Regierenden und Herr der Herrschenden, 16 der allein Unsterblichkeit hat und in einem unzugänglichen Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann, dem Ehre und ewige Macht ‹gebühren›. Amen.

 

17 Die Reichen in der jetzigen Weltzeit* weise an, nicht hochmütig zu sein noch auf die Ungewissheit des Reichtums zu hoffen – sondern in dem lebenden Gott, der uns ‹stets› alles reichlich zum Genuss darreicht –, 18 Gutes zu wirken, reich zu sein an edlen Werken, freigebig zu sein, Anteil ‹nehmend und› gebend, 19 wobei sie für sich selbst ein edles Grundvermögen[2427] für das Künftige[2428] anlegen, damit sie das ewige Leben ergreifen.

 

 

20 O Timotheus, verwahre ‹und wache über› das Anvertraute; meide dabei ‹stets› das profane[2429], leere[2430] Gerede und [die] Gegenaufstellungen der fälschlicherweise [so] genannten ‘Kenntnis’[2431]; 21 einige bekannten sich zu ihr[2432], verfehlten dabei, hinsichtlich des Glaubens, das Ziel.

Die Gnade [sei] mit dir[2433].

 

Amen.

 


 

Der 2. Timotheusbrief

 

1 Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes gemäß der Verheißung des Lebens, das in Christus Jesus ist

 

2 Timotheus, [dem] geliebten Kind:

 

Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn.

 

3 Ich bin Gott dankbar*, dem ich von den Voreltern her mit reinem Gewissen in Verehrung diene, wie ich ohne Aufhören – bei Nacht und bei Tag – deiner gedenke in meinem Flehen[2434], 4 voll Sehnsucht, dich zu sehen – eingedenk deiner Tränen –, damit ich mit Freude erfüllt werde, 5 [und] ich halte fest die Erinnerung an den ungeheuchelten Glauben, der in dir ist, welcher zuvor deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike innewohnte; überzeugt bin ich, dass er auch dir ‹innewohnt›.

 

6 Aus diesem Grunde erinnere ich dich daran, ‹weiterhin› [das Feuer] der Gnadengabe Gottes, die ‹in Verbindung› mit dem Auflegen[2435] meiner Hände in dir ist, zu °fachen[2436], 7 denn Gott gab uns nicht einen Geist des Zagens, sondern der Kraft und der Liebe und eines gesunden Sinnes ‹mit Zucht›.

8 Schäme dich also nicht des Zeugnisses unseres Herrn, auch nicht meiner, der ich sein Gebundener bin, sondern erleide mit das Üble für die gute Botschaft gemäß der Kraft Gottes, 9 der uns rettete und mit einem heiligen Ruf rief, nicht nach unseren Werken, sondern nach eigenem Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor allen °Weltzeiten gegeben wurde, 10 nun aber offenbar gemacht wurde durch die Erscheinung unseres Retters, Jesu Christi, der den Tod außer Wirksamkeit setzte und Leben und Unverderblichkeit ans Licht brachte durch die gute Botschaft, 11 für die ich als Verkündiger und Apostel und Lehrer derer, die von den Völkern sind, eingesetzt wurde, 12 aus welchem Grunde ich auch dieses leide. Ich schäme mich jedoch nicht, denn ich weiß, wem ich geglaubt habe, und bin überzeugt: Er vermag °mein Anvertrautes für jenen Tag zu verwahren.

13 Halte fest ‹und halte dar› das Muster gesunder Worte, die du bei mir hörtest. [Tu es] im Glauben[2437] und in der Liebe, die in Christus Jesus ist. 14 Das edle Anvertraute verwahre durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt.

15 Das weißt du, dass sich von mir wandten alle, die in Asien sind, unter denen Phygellus ist, auch Hermogenes. 16 Der Herr erweise Barmherzigkeit dem Hause des Onesiphorus, weil er mich oft erquickte und sich meiner Kette nicht schämte, 17 sondern als er in Rom ankam, suchte er mich mit außergewöhnlichem Fleiß, und er fand [mich]. 18 Der Herr gebe ihm, dass er Barmherzigkeit finde vom Herrn an jenem Tage. Und wie viel er in Ephesus diente, ist dir besser bekannt.

 

 

2 Du also, mein Kind, werde innerlich gekräftigt in der Gnade, die in Christus Jesus ist.

2 Und was du von mir hörtest im Beisein vieler Zeugen, das vertraue treuen Menschen an, solchen, die tauglich sein werden, auch andere zu lehren.

3 Erleide du also das Üble wie ein edler Soldat Jesu Christi. 4 Keiner, der Soldatendienst tut, verwickelt sich in Angelegenheiten ‹dieses› Lebens, damit er dem, der ihn in den Soldatendienst aufnahm, gefalle. 5 Und auch, wenn jemand sich an einem Wettkampf beteiligt, wird er nicht ‹mit dem Siegeskranz› gekrönt, wenn er nicht nach den Regeln kämpft.

6 Es soll der Ackerbauer, der arbeitet, zuerst von den Früchten Anteil bekommen.

7 Bedenke, was ich sage. Der Herr gebe dir denn Verständnis in allem.

8 Halte im Gedächtnis Jesus Christus, erweckt von den Toten, aus Davids Samen, gemäß meiner guten Botschaft, 9 in der ich Übles erleide bis zu Fesseln wie ein Verbrecher. Das Wort Gottes ist jedoch nicht gefesselt.

10 Deswegen erdulde ich ‹mit Ausdauer› alles – der Erwählten wegen, damit auch sie das Heil erlangen, das in Christus Jesus ist, mit ewiger Herrlichkeit.

11 Treu ist das Wort; denn wenn wir mitstarben, werden wir auch mitleben. 12 Erdulden wir ‹mit Ausdauer›, werden wir auch ‹als Könige› mitherrschen. Verleugnen wir, wird auch er uns verleugnen. 13 Sind wir untreu, bleibt er treu. Er kann sich selbst nicht verleugnen.

 

 

14 An diese Dinge erinnere und bezeuge dabei mit Ernst vor dem Herrn [mit der Bitte], nicht mit Worten zu streiten, was zu nichts nütze ist; [es dient] zur Zerstörung der Hörer.

15 Sei fleißig [darum] bemüht, dich selbst Gott als bewährt zu erweisen, als ein Arbeiter, der sich nicht schämt, der das Wort der Wahrheit in rechter Weise teilt[2438].

16 Dem profanen[2439] und leeren[2440] Gerede gehe aus dem Weg, denn die, [die so reden], werden zu mehr Ehrfurchtslosigkeit* fortschreiten; 17 und ihr Wort wird um sich fressen[2441] wie eine krebsartige Krankheit. Von ihnen ist Hymenäus, auch Philetus, 18 welche von der Wahrheit ‹und so› vom Ziel abirrten und sagen, die Auferstehung sei schon geschehen, und sie bringen den Glauben etlicher zum Umsturz.

19 Gleichwohl gilt: Der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: „Der Herr kannte die, die sein sind“ {Vgl. 4Mo 16,5 n. d. gr. Üsg.}, und: „Jeder, der den Namen des Herrn[2442] nennt[2443], nehme Abstand von Ungerechtigkeit.“

20 In einem großen Hause sind nicht nur goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und tönerne, und zwar einige zur Ehre, einige zur Unehre. 21 Wenn also jemand sich selbst von diesen ‹ganz› gereinigt haben wird, wird er ein Gefäß zur Ehre sein, [eines, das] geheiligt worden ist und dem Herrn, der [über die Gefäße] verfügt, gut brauchbar, zu jedem guten Werk bereitet.

22 Fliehe[2444] die jugendlichen Lüste! Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden jage nach[2445] – mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen.

23 Auf törichte und zuchtlose [strittige] Untersuchungen[2446] lasse dich nicht ein, wissend, dass sie Streitigkeiten erzeugen. 24 Ein leibeigener Knecht des Herrn soll nicht streiten, sondern gegen alle milde sein, lehrfähig, Böses mit Geduld ertragen, 25 in Sanftmut die, die sich dagegenstellen, in Zucht nehmen, ob Gott ihnen etwa Buße[2447] gebe zur Erkenntnis[2448] der Wahrheit 26 und sie wieder nüchtern werden aus der Schlinge des Teufels, von dem sie ‹lebend› gefangen genommen worden sind, ihm zu Willen [zu sein].

 

 

3 Nimm dieses zur Kenntnis, dass sich in [den] letzten Tagen schwere Zeiten einstellen werden, 2 denn die Menschen werden sich selbst lieben, Geld lieben, Prahler [sein], hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig[2449], 3 ohne natürliche Zuneigung, unversöhnlich, Verleumder, ohnmächtig ‹sich selbst zu beherrschen›, grausam, werden das Gute nicht lieben, 4 Verräter [sein], rücksichtslos[2450], aufgeblasen[2451], werden mehr das Vergnügen lieben als dass sie Gott lieben, 5 dabei eine Form von rechter Ehrfurcht[2452] haben, ihre Kraft aber verleugnet haben.

Und von diesen wende dich ab; 6 denn zu diesen gehören die, die sich in die Wohnungen schleichen und ‹gewisse› leichtfertige ‹und törichte› Frauen gefangen nehmen, die mit Sünden überhäuft sind, von mancherlei Lüsten umgetrieben, 7 die allezeit lernen und nie zur Erkenntnis[2453] der Wahrheit kommen können.

8 Gleicherweise aber wie Jannes und Jambres Mose widerstanden, so widerstehen auch diese der Wahrheit; [es sind] Menschen ‹gänzlich› verderbten Denksinnes, unbewährt[2454], was den Glauben betrifft. 9 Sie werden jedoch nicht weitere Fortschritte machen, denn ihr Unverstand wird allen offensichtlich sein, wie er es auch bei jenen wurde.

 

10 Aber du bist ‹mit Aufmerksamkeit› gefolgt meiner Lehre, ‹meiner› Lebensweise, ‹meinem› Vorsatz, ‹meinem› Glauben[2455], ‹meiner› Geduld, ‹meiner› Liebe, ‹meiner› Ausdauer, 11 ‹meinen› Verfolgungen, ‹meinen› Leiden, wie sie mir in Antiochien, in Ikonium, in Lystra widerfuhren. Derartige Verfolgungen ertrug ich; und aus allen befreite mich der Herr.

12 Und auch alle, die in rechter Ehrfurcht[2456] leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden. 13 Aber böse Menschen und Betrüger werden zu Schlimmerem fortschreiten, werden irreleiten und irregeleitet werden.

14 Aber du, bleibe du in dem, was du lerntest und wovon du überzeugt wurdest, in dem Wissen, bei wem du lerntest, 15 und weil du von Kindheit an[2457] die Heiligen Schriften wirklich kennst, die dich weise zu machen vermögen zum Heil[2458] durch Glauben, der in Christus Jesus ist.

16 Alle Schrift ist gottgehaucht und nützlich zum Lehren, zum Überführen, zum Zurechtweisen[2459], zur Erziehung in Gerechtigkeit, 17 damit der Mensch Gottes gerüstet ‹und funktionstüchtig› sei, zu jedem guten Werk wohl ausgerüstet ‹und funktionstüchtig gemacht›.

 

 

4 Ich ‹persönlich› bezeuge also mit Ernst vor Gott und dem Herrn Jesus Christus, der im Begriff steht, Lebende und Tote zu richten, bei[2460] seiner Erscheinung und seiner Königschaft[2461]: 2 Verkünde das Wort! Stehe bereit[2462] – zu gelegener Zeit, zu ungelegener Zeit. Überführe, strafe[2463]. Rufe auf mit aller Geduld und [mit] Lehren, 3 denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen werden, sondern nach ihren eigenen Lüsten sich selbst Lehrer anhäufen werden, um sich die Ohren kitzeln zu lassen[2464], 4 und sie werden das Ohr von der Wahrheit abwenden und zu den Fabeleien[2465] hingewendet werden[2466].

5 Aber du, sei du ‹stets› nüchtern in allen Dingen. Erleide das Üble. Tue das Werk eines Evangelisten. Richte deinen Dienst in vollem Maße aus; 6 denn ich werde schon als Trankopfer ausgegossen, und die Zeit meines Abscheidens steht bevor.

7 Ich habe den edlen Kampf gekämpft[2467]. Ich habe den Lauf vollendet. Ich habe den Glauben[2468] bewahrt. 8 Hinfort liegt der [Sieges]kranz der Gerechtigkeit für mich aufbewahrt, den der Herr, der gerechte Richter, mir an jenem Tage zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung geliebt haben[2469].

 

9 Sei fleißig ‹und beeile dich›, bald[2470] zu mir zu kommen, 10 denn Demas liebte die jetzige Weltzeit* und verließ mich, und er ging nach Thessalonich, Kreskes nach Galatien, Titus nach Dalmatien. 11 Lukas allein ist bei mir. Nimm Markus zu dir und bringe [ihn] mit dir, [wenn du] selbst [kommst], denn er ist mir gut brauchbar zum Dienst.

12 Tychikus sandte ich nach Ephesus.

13 Den Mantel, den ich in Troas bei Karpus zurückließ, bringe, wenn du kommst, und die Bücher, vor allem die Pergamente.

14 Alexander, der Schmied, erzeigte mir viel Übles. Der Herr vergelte ihm nach seinen Werken. 15 Vor ihm hüte auch du dich, denn er hat unseren Worten sehr widerstanden.

16 Bei meiner ersten Verteidigung kam niemand, um zusammen mit mir zu sein ‹und mir beizustehen›, sondern alle verließen mich. Es werde ihnen nicht angerechnet. 17 Aber der Herr stand mir bei und kräftigte mich innerlich, damit durch mich die Verkündigung in vollem Maße ausgerichtet werde und alle, die von den Völkern sind, hörten. Und ich wurde aus dem Rachen des Löwen befreit.

18 Und der Herr wird mich von jedem bösen Werk befreien und mich bewahren ‹und retten› für sein himmlisches Königreich, [er], dem die Herrlichkeit ‹gebührt› in ‹alle› Ewigkeit. Amen.

19 Grüße Priska[2471] und Aquila und das Haus des Onesiphorus.

20 Erastus blieb in Korinth. Trophimus ließ ich krank in Milet zurück.

21 Sei fleißig ‹und beeile dich›, vor dem Winter zu kommen.

Es grüßen dich Eubulus, Pudens, Linus, Klaudia und alle Brüder.

22 Der Herr Jesus Christus [sei] mit deinem Geist. Die Gnade [sei] mit euch.

 

Amen.

 


 

Der Titusbrief

 

1 Paulus, leibeigener Knecht Gottes, aber Apostel Jesu Christi °für den Glauben der Erwählten Gottes und die Erkenntnis der Wahrheit, die zur rechten Ehrfurcht[2472] ‹führt›, 2 auf Hoffnung ewigen Lebens, das der untrügliche Gott vor allen °Weltzeiten verhieß; 3 aber er offenbarte sein Wort zu ‹seinen› eigenen bestimmten Zeiten in Verkündigung, mit der ich betraut wurde nach ‹ausdrücklichem› Befehl Gottes, unseres Retters –

 

4 Titus, [meinem] echten Kind nach dem gemeinsamen Glauben:

 

Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus, unserem Retter.

 

5 Aus diesem Grunde ließ ich dich in Kreta zurück, damit du fortfahren möchtest, das Fehlende zu ordnen, und von Stadt zu Stadt[2473] Älteste einsetzen möchtest, wie ich dir anordnete: 6 wenn einer ein Nichtanzuklagender ist, Mann einer[2474] Frau, Kinder hat, die °treu sind, nicht unter Anklage [stehen wegen] eines heillosen Wesens oder [weil sie sich] nicht unterordnen; 7 denn es hat der Aufseher als Hausverwalter Gottes ein Nichtanzuklagender zu sein: nicht selbstgefällig, nicht zornmütig, nicht dem Wein hingegeben, nicht ein Schläger, nicht einer, der auf schändlichen Vorteil aus ist, 8 sondern gastfrei, das Gute liebend, gesunden Sinnes ‹und züchtig›, gerecht, heilig[2475], einer, der sich beherrscht, 9 einer, der sich an das treue Wort der Lehre hält, damit er in der gesunden Lehre aufrufen ‹und Zuspruch geben› und auch die Widersprechenden zurechtweisen kann; 10 denn es sind viele – und [sie sind] solche, die sich nicht unterordnen – eitle Schwätzer und den Sinn Irreleitende[2476] (vor allem die aus der Beschneidung), 11 denen man den Mund schließen muss, die ganze Häuser zu Fall bringen und schändlichem Vorteil zuliebe lehren, was man nicht [lehren] sollte[2477].

 

12 Einer aus ihnen, ihr eigener Prophet, sagte: „Kreter sind gewohnheitsmäßige[2478] Lügner, üble Tiere, faule Bäuche!“

13 Dieses Zeugnis ist wahr. Aus diesem Grunde weise sie mit Schärfe zurecht, damit sie im Glauben gesund seien, 14 nicht achtgeben auf jüdische Fabeleien[2479] und Gebote von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden.

15 Alles ist den Reinen rein. Aber den Befleckten und Ungläubigen ist nichts rein, sondern befleckt ist ihr Denksinn und auch ihr Gewissen. 16 Sie bekennen, Gott wirklich zu kennen.[2480] Aber mit den Taten verleugnen sie [ihn]. Sie sind ‹nämlich› verabscheuungswürdig und im Unglauben ungehorsam und zu jedem guten Werk unbewährt[2481].

 

 

2 Rede du aber, was der gesunden Lehre ziemt: 2 zu den alten Männern, dass sie nüchtern seien, ehrbar, gesunden Sinnes ‹und züchtig›, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Ausdauer; 3 zu den alten Frauen ebenso, [dass sie] in einem Verhalten [seien], wie es Geweihten geziemt, [dass sie] nicht verleumderisch [seien], nicht vielem Wein versklavt, Lehrerinnen des Edlen, 4 damit sie den jungen Frauen zu gesundem Sinn ‹und Zucht› verhelfen, sodass sie [ihre] Männer lieben, [ihre] Kinder lieben, 5 gesunden Sinnes ‹und züchtig› sind, ‹keusch und› rein, Wächterinnen [ihrer] Häuser[2482], gut, den eigenen Männern untergeordnet, damit das Wort Gottes nicht gelästert werde[2483].

6 Die °jüngeren Männer rufe ebenso auf, gesunden Sinnes ‹und züchtig› zu sein; 7 dabei erweise dich selbst in jeder Hinsicht als Vorbild edler Werke; im Lehren [erweise] Unverfälschtheit, Ehrbarkeit, Unverdorbenheit, 8 gesunde, nicht zu verurteilende Rede, damit der Gegner beschämt werde, da er nichts Schlechtes über uns zu sagen hätte.

9 Die leibeigenen Knechte [rufe auf], sich den eigenen Herren, die [über sie] verfügen, zu unterordnen, in allem wohlangenehm zu sein, indem sie nicht widersprechen, 10 nichts unterschlagen, sondern alle gute Treue erweisen, damit sie die Lehre Gottes, unseres[2484] Retters, in allem zieren; 11 °denn es erschien die Gnade Gottes, die allen Menschen Heil bringt, 12 °uns erziehend, damit wir dem ehrfurchtslosen Wesen und den weltlichen Lüsten absagen und mit gesundem Sinn ‹und Zucht› und in Gerechtigkeit und mit rechter Ehrfurcht in der jetzigen Weltzeit* leben sollten, 13 dabei erwarten [sollten] die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters°: Jesus Christus, 14 der sich selbst für uns gab, damit er uns von aller Gesetzwidrigkeit[2485] erlöse und sich selbst ein erlesenes Volk[2486] reinige, das eifrig sei für edle Werke.

15 Dieses rede! Und rufe auf! Und weise zurecht – mit allem fordernden ‹Nachdruck›. Niemand missachte dich![2487]

 

3 Erinnere[2488] sie, sich denen, die in erster Stellung sind, und Autoritäten[2489] zu unterordnen, sich ihnen zu fügen, zu jedem guten Werk bereit zu sein, 2 niemanden zu lästern, nicht zänkisch zu sein, milde [zu sein und] alle Sanftmut gegen jedermann zu erweisen; 3 denn einst waren auch wir unverständig, im Unglauben ungehorsam, irregeleitet, dienten ‹wie Sklaven› mancherlei Lüsten und Genüssen, führten das Dasein in Schlechtigkeit und Neid, [waren] Gegenstand des Abscheus [und] hassten einander.

4 Aber als die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters, erschien – 5 nicht aufgrund von Werken, die wir in Gerechtigkeit getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit, rettete er uns durch °Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes[2490], 6 den er durch Jesus Christus, unseren Retter, reichlich auf uns ausgoss, 7 damit wir, [durch] die Gnade desselben gerechtfertigt[2491], Erben würden gemäß der Hoffnung des ewigen Lebens.

 

8 Treu ist das Wort, und in Betreff dieser [Punkte] ist es mein Wille, dass du sie fest ‹und kräftig› vertrittst, damit die, die das Vertrauen auf Gott gesetzt haben, darauf bedacht seien, sich edler Werke anzunehmen ‹und sie auszuführen›. Diese Dinge sind edel und den Menschen nützlich.

9 Aber von törichten, [strittigen] Untersuchungen und Geschlechtsregistern und Streitigkeiten und Gezänk um Dinge, die das Gesetz betreffen, stehe ab, denn sie sind unnütz und nichtig, ‹wertlos›.

10 Einen Menschen, der eine Sonderrichtung vertritt, meide nach einer und einer zweiten Ermahnung 11 in dem Wissen, dass ein solcher ‹ganz› verkehrt ist und am Sündigen ist, durch sich selbst verurteilt.

 

 

12 Wenn ich Artemas zu dir schicke oder Tychikus, befleißige dich, zu mir nach Nikopolis zu kommen, denn ich habe beschlossen, dort zu überwintern. 13 Sei fleißig ‹und beeile dich›, Zenas, den Gesetzesgelehrten, und Apollos ‹fürsorglich› abzufertigen, damit es ihnen an nichts fehle.

14 Es sollen aber auch die Unsrigen lernen, sich – für die notwendigen Bedürfnisse – edler Werke anzunehmen ‹und sie auszuführen›, damit sie nicht ohne Frucht seien.

15 Alle, die bei mir sind, grüßen dich.

Grüße die, die uns im Glauben lieb haben[2492].

Die Gnade [sei] mit euch allen.

 

Amen.

 


 

Der Philemonbrief

 

Paulus, Gebundener Christi Jesu, und Timotheus, der Bruder –

 

Philemon, dem Geliebten und unserem Mitarbeiter, 2 und Apphia, der Geliebten, und Archippus, unserem Mitstreiter, und der Gemeinde in deinem Haus:

 

3 Gnade ‹sei› euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

 

4 Ich danke meinem Gott allezeit, ‹wenn ich› bei meinen Gebeten deiner gedenke, 5 °da ich höre von deiner Liebe für alle Heiligen und ‹deinem› Glauben, den du zum Herrn Jesus hast[2493]6 so [bete ich]: auf dass die Gemeinschaft deines Glaubens wirksam werde im Erkennen ‹und Anerkennen› alles Guten, das in uns[2494] [vorhanden ist und bewirkt wird][2495] zu Christus Jesus [hin][2496]; 7 denn viel Dankbarkeit* und Trost haben wir über deine Liebe, weil die Heiligen durch dich, Bruder, innerlich erfrischt worden sind.

8 Darum, obschon ich in Christus viel Freimütigkeit habe, dir das, [was] angebracht [ist], anzuordnen, 9 rufe ich wegen der Liebe lieber auf – als ein solcher, der ich bin, ein betagter Paulus, nun aber auch ein Gebundener Jesu Christi. 10 Ich rufe dich auf betreffs meines Kindes, dessen Vater* ich in meinen Fesseln wurde, Onesimus, 11 vormals dir unbrauchbar, nun aber dir und mir gut brauchbar, den ich zurückschicke. 12 Nimm du ihn, der mein Innerstes ist, zu ‹dir› hin[2497], 13 den ich für mich selbst zu behalten beabsichtigte, damit er für dich mir diente in den Fesseln der guten Botschaft.

14 Aber ohne deine Meinung[2498] wollte ich nichts tun, damit deine gute [Tat] nicht gleichsam aus Nötigung geschehe, sondern freiwillig, 15 denn vielleicht wurde er deswegen getrennt für die kurze Zeit, damit du ihn auf ewig zurückhabest – 16 nicht länger als leibeigenen Knecht, sondern über einen leibeigenen Knecht hinaus: als geliebten Bruder, am meisten mir, wie viel mehr aber dir, beides: im Fleisch und im Herrn.

17 Wenn du mich also für deinen Mitteilhabenden[2499] hältst, nimm ihn zu ‹dir› hin wie mich. 18 Wenn er dir aber irgendein Unrecht tat oder dir [etwas] schuldig ist, stelle das mir in Rechnung. 19 Ich, Paulus, habe es mit meiner Hand geschrieben. Ich werde bezahlen – damit ich dir nicht sage, dass du auch dich selbst mir schuldest[2500]. 20 Ja, Bruder, möge ich von dir einen Vorteil haben im Herrn, ‹eine Freude›. Erfrische mein Innerstes im Herrn.

21 Überzeugt von deinem Gehorsam habe ich dir geschrieben, wissend, dass du sogar über das hinaus, was ich sage, tun wirst.

 

22 Zugleich bereite mir auch eine Unterkunft, denn ich hoffe, ich werde durch eure Gebete euch geschenkt werden.

23 Es grüßen dich Epaphras, mein Mitkriegsgefangener in Christus Jesus, 24 Markus, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter.

25 Die Gnade unseres Herrn, Jesu Christi, [sei] mit eurem Geist.

 

Amen.


 

Der Hebräerbrief

 

1 Nachdem Gott zu alter Zeit vielmals und auf viele Weisen zu den Vätern geredet hatte durch die Propheten[2501], 2 redete er in diesen °Tagen, den letzten[2502], zu uns °im Sohn[2503], den er zum Erben von allem einsetzte, durch den er auch die Welten ‹mit ihren Zeiten› machte[2504], 3 welcher – als der, der die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens ist und auch alle Dinge mit dem Wort* seiner Kraft trägt, – sich setzte, nachdem er durch sich selbst die Reinigung [von] unseren Sünden vollzogen hatte, zur Rechten der Majestät in den Höhen, 4 da er um so viel besser als die Engel geworden war, als er einen vorzüglicheren Namen, der sie überragt, geerbt hat; 5 denn zu welchem der Engel sagte er jemals:

„Du bist mein Sohn. Ich habe dich heute geboren[2505]“? {Ps 2,7}

Und wiederum [heißt es]: „Ich werde ihm Vater sein, und er wird mir Sohn sein.“ {2Sam 7,14; 1Chr 17,13}

6 °Wenn er aber, andererseits,[2506] den Erstgeborenen in das Weltreich einführt, sagt er: „Und es sollen ihm huldigen alle Engel Gottes.“ {5Mo 32,43 n. d. gr. Üsg.}

7 Und einerseits sagt er in Bezug auf die Engel: „Der seine Engel zu Winden macht und seine Dienstleistenden zu einer Feuerflamme“ {Ps 104,4}, 8 in Bezug auf den Sohn aber: „Dein Thron, Gott, [besteht] in ‹alle› Ewigkeit. Ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Königreiches. 9 Du liebtest Gerechtigkeit und hasstest Gesetzwidrigkeit[2507]. Deswegen, Gott, salbte dein Gott dich mit Öl des Frohlockens ‹im Vorzug› vor[2508] deinen Gefährten“ {Ps 45,7.8}; 10 und: „Du, Herr, gründetest am Anfang[2509] die Erde. Und die Himmel sind Werke deiner Hände. 11 Sie werden vergehen, aber du bleibst. Und sie alle werden alt werden wie ein Kleid, 12 und du wirst sie wie ein umhüllendes [Kleidungsstück] aufrollen, und sie werden gewechselt[2510] werden. Aber du bist derselbe, und deine Jahre werden kein Ende nehmen.“ {Vgl. Ps 102,26–28 n. d. gr. Üsg.}

13 In Bezug auf welchen der Engel hat er jemals gesagt: „Sitze zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege[2511] zum Schemel deiner Füße“ {Ps 110,1}? 14 Sind sie nicht alle dienstleistende Geister, die zum Dienst ausgesandt werden derer wegen, die im Begriff sind, das Heil zu erben?

 

2 Deswegen haben wir umso mehr auf das zu achten, was wir hörten, damit wir nicht etwa [am Ziel] vorbeitreiben, 2 denn wenn das durch Engel geredete Wort festgemacht[2512] wurde und jede Übertretung und jeder Ungehorsam gerechte Vergeltung empfing, 3 wie werden wir entrinnen, wenn wir ein derart großes Heil missachten? – welches seinen Anfang in der Verkündigung durch den Herrn nahm und [im Weitergeben] an uns von denen festgemacht[2513] wurde, die [ihn] gehört hatten, 4 wobei Gott mit dazu[2514] Zeugnis gab mit Zeichen und auch Wundern und mancherlei Kraftwirkungen und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen; 5 denn nicht Engeln unterordnete er das bevorstehende Weltreich, von dem wir reden.

 

6 Es bezeugte aber mit Ernst jemand an einer Stelle und sagte: „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, oder der Sohn des Menschen, dass du nach ihm schaust? 7 Du ließest ihn ein wenig ‹und für kurze Zeit› geringer werden als die Engel. Mit Herrlichkeit und Ehre kröntest du ihn[2515]. 8 Alles unterordnetest du [ihm und tatst es] unter seine Füße“ {Ps 8,5–7 n. d. gr. Üsg.}; denn indem er ihm alles unterordnete, ließ er nichts, das ihm nicht untergeordnet [wäre]. Nun sehen wir aber noch nicht ihm alles untergeordnet.

9 Wir sehen aber den, der ein wenig[2516] geringer als die Engel gemacht wurde, auf dass er durch die Gnade Gottes für jeden den Tod schmeckte[2517], Jesus, wegen ‹und mittels› des Todesleidens mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt, 10 denn es ziemte ihm, um deswillen alle Dinge sind und durch den alle Dinge sind, – er brachte ja viele Söhne zur Herrlichkeit – den Anführer ihres Heils[2518] durch Leiden hindurch zum Ziel zu bringen, 11 denn beide, der, der heiligt, und die, die geheiligt werden, sind alle von einem, aus welchem Grunde er sich nicht schämt, sie Brüder zu nennen, 12 wenn er sagt:

„Ich werde deinen Namen meinen Brüdern ‹lobend› künden. Inmitten der Gemeinde werde ich dir lobsingen“ {Ps 22,23}, 13 und [wenn er] wiederum [sagt]: „Ich werde das Vertrauen auf ihn setzen“[2519], und wiederum: „Siehe, ich und die Kinder, die Gott mir gab!“ {Jes 8,17.18}

14 Da also ‘die Kinder’ Fleisches und Blutes teilhaftig geworden sind, nahm auch er °in gleicher ‹und uns nahekommender› Weise° an denselben teil, damit er durch den Tod den außer Wirksamkeit setzte, der die Macht des Todes hatte, das heißt, den Teufel, 15 und alle die losmachte, so viele ‹in› Todesfurcht das ganze Leben hindurch einer Sklaverei verfallen waren; 16 denn sicherlich nicht Engel ergreift er ‹und nimmt er an sich›, sondern ‘Samen Abrahams’ ergreift er ‹und nimmt er an sich›, 17 weswegen es notwendig war, in allem den Brüdern gleichgemacht zu werden, damit er barmherzig und ein treuer Hoher Priester würde in Bezug auf das, was Gott betraf, um zu sühnen die Sünden des Volkes, 18 denn insofern er selbst als ein Geprüfter gelitten hat, kann er denen, die geprüft werden, helfen.

 

3 Deswegen, heilige Brüder, Teilhabende am himmlischen Ruf: Beachtet[2520] den Gesandten[2521] und Hohen Priester unseres Bekenntnisses, Jesus Christus, 2 der treu war dem, der ihn [dazu][2522] machte, wie auch Mose in seinem ganzen Haus, 3 denn größerer Herrlichkeit als Mose ist er gewürdigt in dem Maße wie der, der [ein Haus] bereitete, mehr Ehre hat als das Haus, 4 denn jedes Haus wird von jemandem bereitet. Aber der, der alles bereitete, ist Gott. 5 Und Mose war treu in seinem ganzen Haus als Bediener, zum Zeugnis von dem, das zu reden war[2523], 6 aber Christus als Sohn über seinem Haus, dessen Haus wir sind, wenn wir nur die Freimütigkeit und das Rühmen der Hoffnung als einer festen ‹und bestätigten› bis zum Ende[2524] festhalten.

7 Darum, so wie der Heilige Geist sagt: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, 8 verhärtet nicht eure Herzen, wie es in der Herausforderung am Tag der Versuchung in der Wüste [geschah], 9 wo eure Väter mich versuchten, mich auf die Probe stellten, und meine Werke sahen vierzig Jahre. 10 Darum war ich entrüstet über jenes Geschlecht und sagte:

‘Immerzu irren sie im Herzen; sie kannten nicht meine Wege. 11 So schwor ich in meinem Zorn: Wenn[2525] sie in meine Ruhe eingehen werden!’“ {Vgl. Ps 95,7–11.}

12 Seht zu, Brüder, dass nicht etwa in jemandem von euch ein böses Herz des Unglaubens sein wird, im Abfall vom lebenden Gott ‹begriffen›, 13 sondern ruft euch ‹untereinander› auf, jeden Tag, solange es „Heute“ heißt, damit niemand von euch verhärtet werde ‹durch› den Betrug der Sünde, 14 denn wir sind Teilhabende des Christus geworden, wenn wir nur die anfängliche sichere °Grundlage[2526] ‹als› eine feste ‹und bestätigte› bis zum Ende[2527] festhalten, 15 während gesagt wird: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht eure Herzen, wie es in der Herausforderung [geschah]“, 16 °denn es forderten [ihn] welche heraus, nachdem sie [seine Stimme] gehört hatten, jedoch nicht alle, die durch Mose aus Ägypten herauskamen.

17 Aber über welche war er entrüstet vierzig Jahre? War es nicht über die, die sündigten, deren Leiber in der Wüste fielen? 18 Welchen schwor er, sie würden nicht in seine Ruhe eingehen, wenn nicht denen, die im Unglauben ungehorsam waren? 19 Und wir sehen, dass sie nicht eingehen konnten wegen des Unglaubens.

 

4 Fürchten wir uns also, damit nicht etwa, während eine Verheißung, in seine Ruhe einzugehen, noch übrig gelassen ist, jemand von euch erscheint als einer, der zurückgeblieben ist[2528], 2 denn auch uns ist gute Botschaft gesagt worden gleichwie jenen; jedoch nützte das gehörte Wort jenen nicht, da es bei den Hörern nicht mit dem Glauben vermengt worden war; 3 denn wir, die glaubten, gehen in die Ruhe ein, so wie er gesagt hat: „So schwor ich in meinem Zorn: Wenn[2529] sie in meine Ruhe eingehen werden!“ {Ps 95,11} – obgleich die Werke mit Gründung der Welt geschehen waren, 4 denn er hat an einer Stelle über den siebenten [Tag] so gesprochen: „Und Gott ruhte am siebenten Tage ‹und ließ ab› von allen seinen Werken“ {1Mo 2,2}, 5 und an dieser wieder: „Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden!“ –

6 Da es also für etliche übrig bleibt, in sie einzugehen, und die, denen vormals gute Botschaft gesagt wurde, [des] ungläubigen Ungehorsams[2530] wegen nicht eingingen, 7 bestimmt er wieder einen gewissen Tag: „Heute“, wenn er nach einer solchen langen Zeit in David[2531] spricht, so wie es gesagt ist: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht eure Herzen“ {Ps 95,7.8}; 8 denn wenn Josua sie zur Ruhe gebracht hätte, hätte er nicht danach von einem anderen Tag gesprochen.

9 Dann bleibt dem Volk Gottes eine Sabbatruhe übrig, 10 denn der, der in seine Ruhe einging, auch er kam zur Ruhe von seinen Werken, gleichwie Gott von den eigenen.

11 Seien wir also fleißig[2532], einzugehen in jene Ruhe, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des ungläubigen Ungehorsams[2533] falle, 12 denn lebend ist das Wort Gottes und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es fährt durch bis zur Teilung der Seele und auch des Geistes[2534], der Gelenke und auch des Markes, und urteilt über Erwägungen und Vorstellungen[2535] des Herzens. 13 Und es ist kein Geschöpf unsichtbar vor ihm: Es ist alles bloß und aufgedeckt für seine Augen; ihm [schulden] wir Rechenschaft[2536].

 

14 Da wir also einen großen Hohen Priester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, lasst uns das Bekenntnis festhalten, 15 denn wir haben nicht einen Hohen Priester, der nicht mitempfinden könnte mit unseren Schwachheiten; er ist einer, der in allem versucht[2537] worden ist [und] auf gleiche Weise, Sünde ausgenommen; 16 lasst uns also mit Freimütigkeit[2538] hinzutreten[2539] zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden für rechtzeitige Hilfe;

 

 

5 denn jeder Hohe Priester [wird] aus [der Reihe von] Menschen genommen [und] wird für Menschen bestellt in den Dingen, die Gott betreffen, damit er darbringe beides, Gaben und Opfer für Sünden, 2 als einer, der in rechtem Maße Nachsicht zu haben vermag mit den Unwissenden und Irrenden, da auch er selbst mit Schwachheit angetan ‹und behaftet› ist. 3 Und wegen dieser muss er, wie für das Volk so auch für sich selbst, ‹Opfer› darbringen für Sünden. 4 Und es nimmt einer nicht sich selbst die Ehre, sondern der von Gott Gerufene [erhält sie], ganz so wie auch Aaron.

5 So verherrlichte auch der Christus[2540] nicht sich selbst, Hoher Priester zu werden, sondern der [verherrlichte ihn], der zu ihm sagte: „Du bist mein Sohn. Ich habe dich heute geboren“ {Ps 2,7}, 6 so wie er auch an anderer Stelle sagt: „Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks“ {Ps 110,4 n. d. gr. Üsg.}, 7 der – indem er in den Tagen seines Fleisches beides, Flehen und Bitten, mit starkem, ‹lautem› Rufen und Tränen dem darbrachte, der ihn vom Tode zu retten vermochte, und erhört wurde wegen seiner gewissenhaften Einstellung –, 8 obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam lernte[2541], 9 und, zum Ziel gebracht[2542], wurde er allen, die ihm gehorchen, Urheber eines ewigen Heils, 10 feierlich angeredet von Gott als Hoher Priester nach der Ordnung Melchisedeks,

 

11 über den wir ein reichhaltiges Wort haben, und [darüber] zu sprechen [und] es zu erklären, ist schwer, da ihr zum Hören ‹und Verstehen› träge geworden seid, 12 denn der Zeit nach solltet ihr Lehrer sein, und ihr habt wieder nötig, dass euch gelehrt wird, was die anfänglichen Elemente[2543] der Worte Gottes sind, und seid solche geworden, die Milch brauchen und nicht feste Speise, 13 denn jeder, der Milch einnimmt, ist unerfahren im Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein unmündiges ‹Kind›. 14 Aber für Reife ist die feste Speise, die aufgrund von Gewöhnung ‹ernsthaft› geübte Sinne haben zur Unterscheidung sowohl des Edlen[2544] als auch des Schlechten[2545].

6 Lassen wir darum das Anfangswort des Christus und begeben wir uns hin zur Reife; legen wir somit nicht wieder einen Grund [mit] Buße über tote Werke[2546] und [mit] Glauben an Gott, 2 [mit] der Lehre von Tauchwaschungen[2547], auch vom Händeauflegen, auch von der Auferstehung der Toten und vom ewigen Gericht.

3 Und dieses wollen wir tun, wenn Gott es nur erlaubt, 4 denn es ist unmöglich, die, die einmal erleuchtet wurden, auch die himmlische Gabe schmeckten[2548] und Teilhabende des Heiligen Geistes wurden 5 und das edle Wort* Gottes sowie die Kräfte[2549] der bevorstehenden Weltzeit* schmeckten[2550], 6 und abfielen, wieder zur Buße[2551] zu erneuern, ‹als solche›, °die[2552] sich selbst den Sohn Gottes wieder ans Kreuz schlagen und ihn an den Pranger stellen; 7 denn Land[2553], das den Regen, der sich oftmals darüber ergoss, trank und nützliches Pflanzengewächs hervorbringt für die, derentwegen es auch bearbeitet wird, wird des Segens von Gott teilhaftig, 8 aber wenn es Dornen und Disteln trägt, [ist] es verwerflich und [dem] Fluch nahe, dessen Ende zum Verbrennen [führt].

 

9 Wir sind aber euch bezüglich, Geliebte, von Besserem überzeugt und von dem, das mit dem Heil ‹zu tun› hat, wenn wir auch so sprechen, 10 denn Gott ist nicht ungerecht, euer Werk zu vergessen und die Arbeit der Liebe, die ihr seinem Namen erwieset: Ihr dientet – und dient – den Heiligen.

11 Wir begehren aber, dass jeder von euch denselben Fleiß beweise – hin zur vollen Gewissheit der Hoffnung, bis zum Ende[2554], 12 damit ihr nicht träge werdet, aber Nachahmer derer, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen erben; 13 denn als Gott Abraham Verheißung gab, schwor er, da er nicht [die Möglichkeit] hatte, bei einem Größeren zu schwören, bei sich selbst 14 und sagte: „Wahrlich! Reichlich werde ich dich segnen, und sehr werde ich dich mehren“ {Vgl. 1Mo 22,17.}, 15 und auf diese Weise erlangte er, indem er geduldig war, die Verheißung; 16 denn Menschen schwören ja bei einem Größeren, und der Eid – zur Bestätigung – ist ihnen ein Ende allen Widerspruchs, 17 weshalb Gott, da er den Erben der Verheißung auf nachdrücklichere Weise die Unverrückbarkeit seines Ratschlusses zeigen wollte, mit einem Eide ins Mittel trat[2555], 18 damit wir durch zwei unverrückbare Dinge[2556], bei denen es Gott unmöglich war zu lügen, einen starken Trost hätten, die wir flüchteten ‹und Zuflucht nahmen›, um die vorgelegte Hoffnung[2557] zu ergreifen ‹und festzuhalten›, 19 welche wir als einen Anker der Seele haben, einen sicheren und auch festen und der in das Innere, [hinter] den Vorhang, hineingeht, 20 wo als Vorläufer für uns hineinging Jesus, nach der Ordnung Melchisedeks Hoher Priester geworden in Ewigkeit;

 

7 denn dieser Melchisedek (König von Salem, Priester Gottes, des Höchsten, der Abraham begegnete, als dieser zurückkehrte, nachdem er die Könige geschlagen hatte, und der ihn segnete, 2 dem Abraham auch ein Zehntel von allem zuteilte, der, erstens, übersetzt, ‘König der Gerechtigkeit’ ist, dann aber auch König von Salem, das heißt, ‘König des Friedens’, 3 ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister, nicht Anfang der Tage noch Ende des Lebens hat, aber dem Sohn Gottes ähnlich gemacht ist) bleibt Priester für immer.

4 Schaut aber, wie groß dieser ist, dem Abraham, der Stammvater[2558], ein Zehntel der Beute gab; 5 und die, die von den Söhnen Levis sind, die die Priesterschaft empfangen, haben das Gebot, nach dem Gesetz, den Zehnten von den Leuten zu nehmen, das heißt, von ihren Brüdern, wiewohl sie aus den Lenden Abrahams hervorgegangen sind, 6 aber er, dessen Geschlechtsregister nicht von ihnen abgeleitet wird, hat von Abraham den Zehnten genommen.

Und er hat den, der die Verheißungen hatte, gesegnet. 7 Aber es ist ohne allen Widerspruch: Der Geringere wird vom Besseren gesegnet.

8 Und hier empfangen Menschen, die hinsterben, den Zehnten; dort [empfängt ihn] aber einer, dem bezeugt wird, dass er lebt. 9 Und es wurde sozusagen über Abraham auch von Levi, der den Zehnten empfängt, der Zehnte genommen, 10 denn er war noch in den Lenden des Vorvaters[2559], als Melchisedek ihm begegnete.

11 Wenn also tatsächlich die Vollkommenheit durch das levitische Priestertum käme (denn das Volk war auf es hin mit dem Gesetz versehen worden), welcher Bedarf [hätte dann] noch [bestanden], einen anderen als Priester auftreten zu lassen nach der Ordnung Melchisedeks, anstatt [einen] nach der Ordnung Aarons zu ernennen? 12 – denn mit der Veränderung[2560] des Priestertums geschieht notwendigerweise auch eine Veränderung des Gesetzes, 13 denn der, auf den hin dieses gesagt wird, hat an einem anderen Stamm teil, von dem keiner den Altar bedient hat, 14 denn es ist offensichtlich, dass unser Herr aus Juda entsprossen ist, in Bezug auf welchen Stamm Mose nichts über ein Priestertum sagte.

15 Und es[2561] ist noch umso reichlicher deutlich, wenn nach der Ähnlichkeit Melchisedeks ein anderer Priester aufsteht, 16 der es nicht nach einem Gesetz eines fleischlichen Gebotes geworden ist, sondern nach der Kraft eines unauflöslichen Lebens, 17 denn er bezeugt: „Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks“ {Ps 110,4 n. d. gr. Üsg.}; 18 denn es geschieht einerseits ein Aufheben des vorausgehenden Gebotes, wegen seiner Schwachheit und Unnützlichkeit 19 (denn das Gesetz brachte nichts zur Vollendung), andererseits eine Einführung einer besseren Hoffnung, durch die wir zu Gott nahen.

20 Und insofern es nicht ohne Eidschwur [geschah] (denn die sind ohne Eidschwur Priester geworden, 21 aber er mit einem Eidschwur durch den, der zu ihm spricht: „Der Herr schwor, und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks“), 22 insofern ist Jesus Bürge eines besseren Bundes geworden.

23 Und sie sind viele, die Priester geworden sind, weil sie durch den Tod gehindert waren zu bleiben, 24 aber er hat, wegen seines Bleibens in Ewigkeit, das Priestertum als ein unveränderliches.

25 Deshalb vermag er auch bis aufs Völligste zu retten die, die durch ihn zu Gott hinzutreten: Er lebt die ganze Zeit, um sich für sie zu verwenden; 26 denn ein solcher Hoher Priester ziemte uns[2562]: heilig[2563], frei vom Bösen, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher geworden als die Himmel, 27 der es nicht täglich nötig hat, wie die Hohen Priester, zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen, sodann für die des Volkes, denn dieses tat er ein ‹für alle› Mal: Er brachte sich ja selbst dar [als Opfer]; 28 denn das Gesetz bestellt Menschen zu Hohen Priestern, die Schwachheit haben, aber das Wort der Eidesleistung, das [erst] nach dem Gesetz [kommt], [den] Sohn[2564], der auf ewig vollendet[2565] ist.

 

8 Haupt[gedanke] über dem, das [hier] gesagt wird, [ist]: Wir haben einen solchen Hohen Priester, der sich setzte zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln, 2 einen Dienstleistenden des Heiligsten[2566] und[2567] des wahren Zeltes, das der Herr aufstellte und nicht ein Mensch; 3 denn jeder Hohe Priester wird bestellt, um Gaben und Opfer darzubringen, weshalb es notwendig war, dass auch dieser etwas darzubringen habe; 4 denn wenn er in der Tat auf der Erde wäre, wäre er kein Priester, da es die Priester gibt, die nach dem Gesetz die Gaben darbringen, 5 welche ‹in der bildhaften› Darstellung und ‹in dem› Schatten der himmlischen Dinge den [ihnen] aufgetragenen Dienst tun entsprechend der Weisung, die Mose erhielt, als er daranging, das Zelt zu erstellen, denn: „Siehe zu“, sagt er, „dass du alles machst nach dem Bild, das dir auf dem Berg gezeigt wurde.“ {Vgl. 2Mo 25,40.}

 

6 Nun hat er aber einen um so viel vorzüglicheren Dienst[2568] erlangt, als er auch Mittler eines besseren Bundes ist, welcher [Bund] auf bessere Verheißungen hin eingesetzt[2569] worden ist; 7 denn wenn jener, der erste, frei von Tadel wäre, würde nicht Platz gesucht für einen zweiten, 8 denn tadelnd sagt er zu ihnen:

„Siehe! Tage kommen, sagt der Herr, da werde ich[2570] für das Haus Israel und für das Haus Juda einen neuen Bund abschließen[2571], 9 nicht dem Bund entsprechend, den ich [mit] ihren Vätern machte an dem Tag, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten zu führen, weil sie nicht blieben in meinem Bund, und ich achtete ihrer nicht, sagt der Herr, 10 weil dieser der Bund ist, den ich mit dem Hause Israel schließen[2572] werde nach jenen Tagen, sagt der Herr: Ich gebe meine Gesetze in ihr Denken, und auf ihre Herzen werde ich sie schreiben. Und ich werde ihnen zum Gott sein, und sie werden mir zum Volk sein. 11 Und es wird keiner seinen Mitbürger lehren und keiner seinen Bruder und sagen: ‘[Er]kenne den Herrn!’, weil alle mich wirklich kennen werden, vom Kleinen unter ihnen bis zum Großen unter ihnen, 12 weil ich ihren Ungerechtigkeiten [gegenüber] barmherzig sein werde, und ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten[2573] gedenke ich nicht mehr.“ {Vgl. Jer 31,31–34.}

13 In der Aussage: „einen neuen“, hat er den ersten zu einem alten gemacht. Aber was alt und altersschwach wird,[2574] ist dem Verschwinden nahe.

 

9 Es hatte also auch der erste [Bund][2575] Verordnungen [des] aufgetragenen Dienstes und das Heiligtum, ein weltliches; 2 denn es wurde ein Zelt bereitet, das erste[2576], in dem der Leuchter war, auch der Tisch und die Schaubrote[2577], welches „das Heilige“[2578] genannt wird, 3 nach[2579] dem zweiten Vorhang aber ein Zelt, das „das [Aller]heiligste“[2580] genannt wird, 4 das den goldenen °Räucher‹gegenstand›[2581] hatte und die Lade des Bundes, die rundum mit Gold bedeckt war, in der der goldene Krug war, der das Manna hatte, und der Stab Aarons, der gesprosst hatte, und die Tafeln des Bundes, 5 oben über ihr die Cherubim der Herrlichkeit, die den Sühnedeckel überschatteten, über welche Dinge nun nicht zu reden ist im Einzelnen.

6 Nachdem dieses so bereitet ist, betreten die Priester zu allen [Zeiten] das erste Zelt und verrichten die [ihnen] aufgetragenen Dienste, 7 aber in das zweite [Zelt] geht einmal im Jahr alleine der Hohe Priester, nicht ohne Blut, das er darbringt für sich selbst und des Volkes [Sünden der] Unwissenheit, 8 womit der Heilige Geist dieses deutlich macht, dass der Weg ins Heiligste[2582] noch nicht offenbar gemacht ist, während das erste Zelt noch Bestand hat, 9 welches ein Gleichnis ist für die vorliegende Zeit[2583], gemäß der Gaben und auch Opfer dargebracht werden, die den, der den aufgetragenen Dienst tut, dem Gewissen nach[2584] nicht zum Ziel[2585] bringen können; 10 [sie beziehen sich] lediglich auf Speisen und Getränke und verschiedene Tauchwaschungen und[2586] [auf] Verordnungen des Fleisches, auferlegt bis auf die Zeit des Ins-Rechte-Bringens[2587].

11 Aber Christus, gekommen als Hoher Priester der bevorstehenden guten Dinge, [ging ein] vermittels des größeren und vollkommeneren Zeltes, eines nicht mit Händen gemachten, das heißt, nicht von dieser Schöpfung, 12 noch vermittels Blutes von Ziegenböcken und Kälbern, aber vermittels des eigenen Blutes; ein ‹für alle› Mal ging er ein in das Heiligste[2588], nachdem er eine ewige Erlösung zuwege gebracht[2589] hatte; 13 denn wenn das Blut von Stieren und Ziegenböcken und die Asche eines Rindes, auf Verunreinigte gesprengt, zur Reinheit des Fleisches heiligt, 14 wie viel mehr wird das Blut des Christus, der durch einen ewigen Geist sich selbst ohne Tadel Gott darbrachte, euer Gewissen reinigen von toten Werken, dem lebenden Gott [den ihm] gebührenden Dienst zu tun.

 

15 Und deswegen ist er Mittler eines neuen Bundes, auf dass, nachdem ein Tod geschehen war zur Erlösung ‹von› den Übertretungen unter dem ersten Bund, die, die gerufen worden sind, die Verheißung des ewigen Erbes[2590] empfangen möchten; 16 denn wo ein °Bund [vorliegt], ist es notwendig, dass [der] Tod des sich Verbündenden [von einem Opfer] getragen wird[2591], 17 denn ein °Bund wird über toten [Opfern] bestätigt, da er niemals in Kraft tritt, wenn der sich Verbündende ‘lebt’[2592]; 18 daher auch der erste [Bund] nicht ohne Blut ‹bestätigt und› geweiht worden ist, 19 denn nachdem von Mose dem Gesetz entsprechend jedes Gebot dem ganzen Volk gesagt war, nahm er das Blut der Kälber und Ziegenböcke mit Wasser und Scharlachwolle und Ysop und besprengte sowohl das Buch selbst als auch das ganze Volk und sagte:

20 „Dieses ist das Blut des Bundes, dem Gott euch verpflichtete[2593].“ {2Mo 24,8}

21 Auch das Zelt und alle Geräte des Dienstes besprengte er in gleicher Weise mit dem Blut. 22 Und fast alles wird mit Blut gereinigt, dem Gesetz entsprechend, und ohne Blutvergießen geschieht nicht Vergebung.

 

23 [Es war] also notwendig, dass die ‹bildhaften› Darstellungen der Dinge, die in den Himmeln sind, durch solche [Mittel] gereinigt werden [sollten], die himmlischen selbst aber durch bessere Opfer als diese, 24 denn nicht in ein von Händen gemachtes Heiligstes[2594] ging der Christus ein, ein entsprechendes Abbild des wahren, sondern in den Himmel selbst, um nun vor dem Angesicht Gottes offenbar zu werden zu unseren Gunsten, 25 auch nicht damit er sich selbst oftmals darbringe, gleichwie der Hohe Priester alljährlich in das Heiligste[2595] eingeht mit fremdem Blut[2596], 26 da es [in dem Fall] für ihn nötig gewesen wäre, oftmals zu leiden – seit Gründung der Welt. Aber nun ist er einmal gegen die Vollendung der Weltzeiten [hin][2597] offenbar geworden, um durch das Selbstopfer Sünde wegzutun. 27 Und insofern es dem Menschen auferlegt ist, einmal zu sterben, nach diesem aber Gericht [stattfindet], 28 so wird auch der Christus, nachdem er einmal dargebracht wurde, um die Sünden vieler zu tragen, ein zweites Mal ohne Sünde gesehen werden[2598] zum Heil denen, die auf ihn warten;

10 denn da das Gesetz einen Schatten der bevorstehenden guten Dinge hat, nicht das Ebenbild der Dinge selbst [ist], kann es niemals die Hinzutretenden mit denselben Opfern, die sie alljährlich immerfort darbringen, zum Ziel[2599] bringen. 2 Hätten sonst die Darbringungen nicht aufgehört, weil die, die den aufgetragenen Dienst taten, einmal gereinigt, kein Gewissen[2600] mehr von Sünden gehabt hätten? 3 In diesen ist jedoch alljährlich ein Erinnern an Sünden, 4 denn es ist unmöglich, dass Blut von Stieren und Ziegenböcken Sünden hinwegnimmt.

5 Darum sagt er, wenn er in die Welt kommt: „Opfer und Dargebrachtes wolltest du nicht. Einen Leib richtetest du mir zu. 6 An Brandopfern und [Opfern] für Sünde hattest du nicht Wohlgefallen.

7 Dann sagte ich: ‘Siehe! Ich komme (in einer Buchrolle ist über mich geschrieben), deinen Willen, Gott, zu tun.’“ {Vgl. Ps 40,7–9.}

8 Wenn er oben sagt: „Opfer und Dargebrachtes und Brandopfer und [Opfer] für Sünde wolltest du nicht, noch hattest du Wohlgefallen [daran]“, welche dem Gesetz entsprechend dargebracht werden, 9 dann: „Siehe! Ich komme, deinen Willen, Gott, zu tun“, ‹so› hebt er das Erste auf, damit er das Zweite hinstelle ‹und einsetze›, 10 in welchem Willen wir Geheiligte sind[2601] – durch das Darbringen des Leibes Jesu Christi ein ‹für alle› Mal.

11 Und jeder Priester steht und leistet den Dienst Tag für Tag und bringt dieselben Opfer vielmals dar, welche niemals imstande sind, Sünden ‹wirklich› wegzunehmen.

12 Aber er, nachdem er ein Opfer für Sünden dargebracht hatte, °setzte sich für immer° zur Rechten Gottes, 13 im Weiteren darauf wartend, ‹dass und› bis seine Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt werden; 14 denn mit einer Darbringung hat er für immer zum Ziel[2602] gebracht die, die geheiligt werden.

15 Es bezeugt uns [das] aber auch der Heilige Geist, denn nachdem er zuvor gesagt hatte: 16 „Dieser ist der Bund, mit dem ich mich nach jenen Tagen ‹mit› ihnen verbünden werde, sagt der Herr, wobei ich meine Gesetze in ihre Herzen geben werde, und in ihr Denken werde ich sie schreiben“ {Vgl. Jer 31,33.}, [sagt er]: 17 „Und ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten[2603] gedenke ich nicht mehr.“ {Vgl. Jer 31,34.}

18 Wo aber eine Vergebung dieser ist, ist nicht länger Darbringen eines Opfers für Sünde.

 

 

19 Da wir also, Brüder, Freimütigkeit[2604] haben zum Eingang in das Heiligste[2605] durch das Blut Jesu 20 auf einem neuen[2606] und lebenden Weg, den er uns weihte[2607], durch den Vorhang, das heißt, sein Fleisch, 21 und einen großen Priester über das Haus Gottes, 22 lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Zuversicht des Glaubens, die Herzen ‘besprengt [und so los] von einem bösen Gewissen und ‘den Leib gewaschen mit reinem Wasser’.

23 Lasst uns festhalten das Bekenntnis der Hoffnung als ein nicht wankendes, denn der, der verhieß, ist treu; 24 und lasst uns einander beachten[2608], um anzuspornen[2609] zur Liebe und zu edlen Werken, 25 dabei unser Zusammenkommen nicht aufgeben, so wie es bei etlichen Sitte ist, sondern aufrufen ‹und aufrichten›, und das um so viel mehr, als ihr den Tag herannahen seht, 26 denn wenn wir vorsätzlich[2610] sündigen[2611], nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, bleibt kein[2612] Opfer für Sünden mehr übrig, 27 aber ein gar furchtbares Erwarten des Gerichts und ein Eifer des Feuers, das im Begriff ist, die Widersacher zu fressen.

28 Setzt jemand das Gesetz Moses beiseite, stirbt er ohne Erbarmungen auf zwei oder drei Zeugen hin. 29 Wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird der wertgeachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen trat und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt war, für gemein achtete[2613] und den Geist der Gnade schmählich misshandelte? 30 – denn wir wissen um den, der sagte: „‘Die Vergeltung ist meine [Sache]; ich werde vergelten’, sagt der Herr“ {5Mo 32,35}, und wieder: „Der Herr wird sein Volk richten.“ {5Mo 32,36; Ps 135,14}

31 Furchtbar ist es, in die Hände des lebenden Gottes zu fallen!

32 Erinnert euch aber an die früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden wart, viel Leidenskampf erduldetet, 33 einesteils indem ihr zum Schauspiel wurdet in Beschimpfungen und auch Bedrängnissen, anderenteils indem ihr in Gemeinschaft tratet mit denen, die es auf diese Weise erlebten, 34 denn auch mit meinen Fesseln[2614] hattet ihr Mitleid; und den Raub eures Besitzes nahmt ihr mit Freude hin in Kenntnis dessen, dass ihr bei euch selbst ein besseres Gut in den Himmeln hattet[2615] – und ein bleibendes.

35 Werft also eure Freimütigkeit[2616] nicht weg, welche eine große Belohnung hat, 36 denn ihr habt Ausdauer nötig, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung[2617] davontragt[2618], 37 denn noch ein Weniges, wie sehr, wie sehr [Weniges]! Der, der kommt,[2619] wird kommen; und er wird nicht verziehen[2620]. {Vgl. Hab 2,3.} 38 „Aber der Gerechte wird vom Glauben her leben.“[2621] {Vgl. Hab 2,4M.} Und „wenn °er zurückweicht, hat meine Seele nicht Wohlgefallen an ihm.“ {Hab 2,4A n. d. gr. Üsg.}

39 Aber wir sind nicht des Zurückweichens zum Verderben, sondern des Glaubens zum Gewinnen der Seele ‹als Besitz›.

 

11 Es ist der Glaube aber die standhafte Zuversicht, ‹die feste Gewissheit› des Gehofften[2622], das Überführtsein[2623] von Dingen, die nicht gesehen werden, 2 denn in diesem[2624] wurde den Alten[2625] Zeugnis abgelegt.

3 ‹Im› Glauben °nehmen wir ‹mit dem Denksinn› wahr°, dass die Welten ‹mit ihren Zeiten› durch Wort* Gottes bereitet worden sind, sodass das Gesehene nicht aus dem, was in Erscheinung tritt,[2626] geworden ist.

4 ‹Im› Glauben brachte Abel Gott ein Opfer dar, das mehr war als Kains, durch welchen ihm bezeugt wurde, ein Gerechter zu sein, da Gott Zeugnis über seine Gaben ablegte. Und durch ihn[2627] redet er noch – nachdem er gestorben ist.

5 ‹Im› Glauben wurde Henoch versetzt[2628], sodass er den Tod nicht sah, und er wurde nicht gefunden, weil Gott ihn versetzte, denn vor seiner Versetzung ist ihm bezeugt worden, Gott wohlgefallen zu haben. 6 Aber ohne Glauben ist es unmöglich, wohlzugefallen, denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn ‹mit Fleiß› suchen, ein Vergelter wird.

7 ‹Im› Glauben bereitete Noah, als ihm ‹Warnung und› Weisung erteilt war über Dinge, die noch nicht gesehen wurden, in gewissenhafter Einstellung eine Arche zu zur Rettung seines Hauses, durch welchen[2629] er die Welt verurteilte, und er wurde Erbe der Gerechtigkeit, die des Glaubens ist.

8 ‹Im› Glauben gehorchte Abraham, als er gerufen wurde, auszuziehen an den Ort, den er als ein Erbe empfangen sollte. Und er zog aus – und wusste nicht, wohin er ging.

9 ‹Im› Glauben hielt er sich ‹als Fremder› auf im Land der Verheißung wie in einem fremden; er wohnte ja in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; 10 denn er erwartete die Stadt, die die Grundfesten hat, deren Architekt und Erbauer Gott ist.

11 ‹Im› Glauben erhielt °auch Sara selbst° Kraft zur Grundlegung eines Samens[2630], und über die Zeit des [entsprechenden] Alters hinaus gebar sie, da sie den Verheißenden für treu erachtete, 12 weshalb auch von Einem[2631] – und das von einem Erstorbenen – [Nachkommen] geboren wurden so zahlreich wie die Sterne des Himmels und wie der unzählbare Sand, der am Ufer des Meeres [liegt].

13 [Als Menschen] des Glaubens starben diese alle: Sie hatten die Verheißungen nicht empfangen, sondern sie aus der Ferne °gesehen und hatten sie gegrüßt und hatten bekannt, dass sie Fremde und sich vorübergehend Aufhaltende waren auf der Erde[2632], 14 denn die, die solches sagen, machen offenbar, dass sie [das] Vaterland suchen. 15 Und wenn sie [dabei] an jenes gedacht hätten, von dem sie ausgezogen waren, hätten sie Zeit ‹und Gelegenheit› gehabt umzukehren. 16 Nun haben sie sich aber nach einem besseren ausgestreckt, das heißt, nach einem himmlischen, weshalb Gott sich ihrer nicht schämt, ihr Gott genannt zu werden, denn er bereitete ihnen eine Stadt.

17 ‹Im› Glauben hat Abraham, als er auf die Probe gestellt wurde, Isaak dargebracht, und er brachte den Einziggeborenen dar, er, der die Verheißungen in Empfang genommen hatte, 18 zu dem gesagt worden war: „In Isaak wird dir ein Same genannt werden“ {1Mo 21,12}: 19 Er rechnete: „Gott kann auch von den Toten erwecken“ – von woher er ihn auch gleichnishaft zurückerhielt.

20 ‹Im› Glauben segnete Isaak den Jakob und den Esau bezüglich bevorstehender ‹Dinge›.

21 ‹Im› Glauben segnete Jakob im Sterben jeden der Söhne Josefs. Und[2633] er beugte sich und huldigte über das Obere seines Stabes hin[2634].

22 ‹Im› Glauben dachte Josef am Ende [seines Lebens] an den Auszug der Söhne Israels und erteilte Befehl bezüglich seiner Gebeine.

23 ‹Im› Glauben wurde Mose, als er geboren war, drei Monate von seinen Eltern versteckt, weil sie sahen, dass es ein feines[2635] Kind war, und sie fürchteten[2636] nicht die Verordnung des Königs.

24 ‹Im› Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, Sohn der Tochter Pharaos genannt zu werden: 25 Er hatte es ‹nämlich› vorgezogen, lieber Übles zu erleiden zusammen mit dem Volk Gottes, als für beschränkte Zeit den Genuss der Sünde zu haben. 26 Für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens hatte er erachtet die Schmach Christi, denn er sah weg ‹und hin› auf die Vergeltung.

27 ‹Im› Glauben °verließ er Ägypten – er hatte den Grimm des Königs nicht gefürchtet; denn er hielt stand, als sähe er den Unsichtbaren.

28 ‹Im› Glauben hat er das Passa vollzogen und das Bestreichen mit Blut, damit der, der die Erstgeburt umbrachte, sie nicht antaste.

29 ‹Im› Glauben zogen sie wie auf dem Trockenen durch das Rote Meer, von dem die Ägypter verschlungen wurden, als sie den Versuch machten.

30 ‹Im› Glauben fielen die Mauern Jerichos, nachdem sie sieben Tage umzogen worden waren.

31 ‹Im› Glauben wurde die Hure Rahab, nachdem sie die Kundschafter mit Frieden aufgenommen hatte, nicht zusammen mit denen umgebracht, die im Unglauben ungehorsam waren.

32 Und was sage ich noch? – denn die Zeit würde mir nicht reichen zu erzählen von Gideon, Barak und auch Simson und Jefta, David und auch Samuel und den Propheten, 33 die durch Glauben Königreiche überwanden, Gerechtigkeit bewirkten, Verheißungen erlangten, Löwenmäuler verschlossen, 34 Feuerskraft löschten, der Schneide des Schwerts entkamen, von Schwachheit zu ‹innerer› Kraft kamen, im Kampf Starke wurden, Armeen von Fremden zum Weichen brachten. 35 Frauen erhielten ihre Toten durch Auferstehung.

Aber andere wurden gefoltert, da sie, um eine bessere Auferstehung zu erlangen, die Erlösung[2637] nicht annahmen. 36 Andere nahmen Prüfung an: Spott und Geißel, mehr noch: Fesseln und Gefängnis. 37 Sie wurden gesteinigt, zersägt, versucht, starben durch Ermorden mit dem Schwert. Sie zogen umher in Schafpelzen, in Ziegenfellen, als Mangel Leidende, als Bedrängte, als übel Behandelte 38 (derer die Welt nicht wert war), irrten [umher] in Wüsten und auf Berggegenden und in Höhlen und in Erdlöchern.

39 Und diese alle, nachdem ihnen aufgrund des Glaubens[2638] Zeugnis abgelegt worden war, trugen die Verheißung nicht davon[2639], 40 da Gott in Bezug auf uns etwas Besseres zuvor ersehen hatte, damit sie nicht ohne uns zum Ziel gebracht würden[2640].

 

12 Ja, so lasst denn also auch uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen haben, die uns umgibt, nach Ablegen alles Beschwerenden und der Sünde, die [einen] so leicht umstrickt, mit Ausdauer laufen in dem Wettkampf, der vor uns liegt, 2 dabei hinwegsehen auf Jesus, des Glaubens Anführer und Vollender, der °für die Freude, die vor ihm lag, das Kreuz erduldete – die Schande hatte er verachtet; und er hat sich gesetzt zur Rechten des Thrones Gottes; 3 denn betrachtet wohl den, der so großes Widersprechen von Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und dabei in euren Seelen ermattet.

4 In dem Ringen mit der Sünde habt ihr noch nicht bis aufs Blut widerstanden. 5 Und ihr habt ganz vergessen den Aufruf, welchen er an euch richtet, ‹wenn er zu euch› als zu Söhnen spricht: „Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn; ermatte auch nicht[2641], wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst, 6 denn wen der Herr liebt, den nimmt er in Zucht, und er geißelt jeden Sohn, den er aufnimmt.“ {Spr 3,11.12 n. d. gr. Üsg.}

7 [Was] ihr erduldet, [ist] zur Züchtigung.[2642] Gott behandelt euch wie Söhne, denn wer ist [der] Sohn, den der Vater nicht in Zucht nimmt[2643]? 8 Seid ihr aber ohne Züchtigung, derer sie alle Teilhabende geworden sind, dann seid ihr ja Uneheliche und nicht Söhne.

9 Sodann hatten wir Väter unseres Fleisches, die uns züchtigten[2644], und wir erwiesen [ihnen] Achtung. Werden wir nicht viel mehr dem Vater der Geister untergeordnet sein[2645] und leben[2646]? 10 – denn jene freilich züchtigten [uns] für wenige Tage nach ihrem Gutdünken, aber er [züchtigt uns] zum Nutzen: damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. 11 Alle Züchtigung scheint für die Gegenwart nicht Freude zu sein, sondern Betrübnis. Hernach liefert sie aber eine friedsame Frucht an Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt[2647] sind.

 

12 Darum richtet die erschlafften Hände wieder auf und die ermatteten Knie 13 und macht euren Füßen gerade Bahn, damit das Lahme nicht abgewandt, sondern vielmehr geheilt werde.

14 Jagt mit allen dem Frieden nach, auch der Heiligung[2648], ohne die[2649] niemand den Herrn sehen wird, 15 und haltet dabei Aufsicht, dass nicht jemand von der Gnade Gottes abkomme ‹und hinter ihr zurückbleibe›[2650], dass nicht etwa irgendeine ‹giftige› Wurzel der Bitterkeit emporwachse und Schwierigkeit bereite und viele durch diese verunreinigt werden, 16 dass nicht irgendein Unzüchtiger[2651] da sei oder ein Unheiliger[2652] wie Esau, der für ein Essen seine Erstgeburt[2653] weggab, 17 °denn ihr wisst, dass er auch nachher, als er den Segen empfangen[2654] wollte, abgelehnt wurde, denn er fand nicht Raum der Sinnesänderung, obwohl er ihn mit Tränen ‹ernsthaft› suchte;

18 denn ihr seid nicht hingekommen zu einem berührbaren Berg und einem angezündeten Feuer und einer dicken Wolke und Finsternis und starkem Wind 19 und [zu] Posaunenschall und einer Stimme von Worten*, bei der die Zuhörer für sich erbaten, es möchte nicht weiter ein Wort an sie gerichtet werden, 20 denn sie ertrugen nicht das Aufgetragene: „Und wenn ein Tier den Berg antasten sollte, soll es gesteinigt[2655] werden“; 21 und so furchterregend war die Erscheinung, dass Mose sagte: „Ich bin ‹voll› Angst“ {5Mo 9,19 n. d. gr. Üsg.} „und in Zittern“;

22 sondern ihr seid hingekommen zum Berg Zion und zur Stadt des lebenden Gottes, einem himmlischen Jerusalem, und zu Zehntausenden von [himmlischen] Boten, 23 einer großen Festversammlung, und zu einer Gemeinde von Erstgeborenen, in den Himmeln eingetragen, und zu Gott, dem Richter aller, und zu den Geistern [der] am Ziel angekommenen[2656] Gerechten 24 und zu Jesus, Mittler eines neuen[2657] Bundes, und zu dem gesprengten Blut, das Besseres redet als Abel.

25 Seht zu, dass ihr nicht den abweist, der redet, denn wenn jene nicht entkamen, die den abwiesen, der auf der Erde Weisung ‹und Warnung› gab, wie viel mehr [werden] wir [nicht entkommen], wenn wir uns von dem abwenden, der es von den Himmeln her [tut], 26 dessen Stimme damals die Erde[2658] erschütterte.

Nun aber hat er verheißen und gesagt: „Noch einmal erschüttere ich“, nicht nur „die Erde“, sondern auch „den Himmel.“ {Hag 2,6}

27 Das „Noch einmal“ zeigt die Beseitigung[2659] dessen, das erschüttert wird[2660], an als eines Gemachten[2661], damit das, das nicht erschüttert wird[2662], bleibe.

28 Darum, da wir ein unerschütterliches Königreich in Empfang nehmen, lasst uns Gnade haben, durch die wir Gott in [einer ihm] angenehmen Weise [den] gebührenden Dienst verrichten – mit Scheu und gewissenhafter, ‹ehrfürchtiger› Haltung, 29 denn auch ‹ist› unser Gott „ein verzehrendes Feuer“ {5Mo 4,24}.

 

 

13 Die Bruderliebe bleibe.

2 Vergesst nicht die Gastfreundschaft, denn dadurch beherbergten etliche, ohne es zu merken, Engel[2663].

3 Denkt an die Gebundenen wie Mitgebundene, an die übel Behandelten als solche, die auch selbst im Leibe sind.

4 Ehrenhaft [ist und sei] die Ehe bei allen und das Bett unbefleckt. Aber die Unzüchtigen[2664] und die Ehebrecher wird Gott richten.

5 Die [Lebens]weise sei ohne Geldliebe; begnügt euch mit dem Vorhandenen; denn er hat gesagt: „Ich werde dich nicht verlassen, auch nicht dich im Stich lassen“ {Jos 1,5}, 6 sodass wir guten Mutes sagen können: „Der Herr ist mir ein Helfer“ und: „Ich werde mich nicht fürchten. Was soll ein Mensch mir tun?“ {Ps 118,6 n. d. gr. Üsg.}

 

7 Denkt an eure Leitenden, die, welche euch das Wort Gottes sagten. Schaut euch den Ausgang ihrer Lebensführung an und ahmt [ihren] Glauben[2665] nach. 8 Jesus Christus ist gestern und heute derselbe – und in Ewigkeit.

9 Lasst euch nicht durch mancherlei[2666] und fremde Lehren wegführen, denn gut [ist es, wenn] das Herz ‹durch› Gnade gefestigt wird – nicht ‹durch› Speisen, in denen kein Nutzen lag für die, die [mit ihnen] umgingen. 10 Wir haben einen Altar, von dem zu essen keine Berechtigung haben, die dem Zelt den aufgetragenen Dienst tun; 11 denn von den Tieren, deren Blut durch den Hohen Priester [als Opfer] für Sünde in das Heiligste[2667] hineingetragen wird, von diesen werden die Körper außerhalb des Heerlagers verbrannt, 12 weshalb auch Jesus, damit er durch das eigene Blut das Volk heilige, außerhalb des Tores litt.

13 So lasst uns nun zu ihm hinausgehen, außerhalb des Heerlagers, und seine Schmach tragen, 14 denn wir haben hier nicht eine bleibende Stadt, sondern die kommende[2668] suchen wir.

15 Durch ihn lasst uns also in allem ‹und allezeit› Gott ein Lobopfer darbringen. Dieses ist die Frucht der Lippen, die seinem Namen Lob bekennen. 16 Das Wohltun und das Teilhabenlassen[2669] vergesst nicht, denn solche Opfer sind Gott wohlangenehm.

17 Gehorcht ‹im Vertrauen›[2670] euren Leitenden und fügt euch, denn sie wachen über eure Seelen als solche, die Rechenschaft geben werden, damit sie dieses mit Freude tun mögen und nicht mit Seufzen, denn das wäre für euch [wie] ein unbelohnter Einsatz[2671].

 

18 Betet für uns! (– denn wir sind überzeugt, dass wir ein gutes Gewissen haben: In allem wollen wir uns wohl verhalten.) 19 Umso mehr rufe ich [euch] auf, dieses zu tun, damit ich euch schneller[2672] wiederhergestellt werde.

20 Aber der Gott des Friedens, der von den Toten heraufführte den großen ‘Hirten der Schafe’ durch das Blut eines ewigen Bundes, Jesus, unseren Herrn, 21 mache euch heil ‹und tüchtig› in jedem guten Werk, seinen Willen zu tun, und tue das vor ihm Wohlangenehme in euch durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit ‹gebührt› in ‹alle› Ewigkeit! Amen.

22 Ich rufe euch aber auf, Brüder, lasst euch das Wort des Aufrufes gefallen; ich habe euch ja auch mit wenigen [Worten] geschrieben.

23 Nehmt zur Kenntnis, dass der Bruder Timotheus entlassen[2673] worden ist, mit dem, wenn er schneller[2674] kommen sollte, ich euch sehen werde.

24 Grüßt alle eure Leitenden, auch alle Heiligen!

Die aus Italien grüßen euch.

25 Die Gnade [sei] mit euch allen.

 

Amen.

 


 

Der Jakobusbrief

 

1 Jakobus, leibeigener Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus –

 

Den zwölf Stämmen in der Zerstreuung:

Freut euch!*

 

2 Als lauter Freude achtet es, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Prüfungen[2675] geratet. 3 Nehmt dabei zur Kenntnis, dass eure Erprobung des Glaubens Ausdauer bewirkt. 4 Es soll aber die Ausdauer ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und ‹in jedem Teilbereich› ganz seid und in nichts Mangel habt. 5 Wenn es jemandem unter euch an Weisheit mangelt, erbitte er [sie] von Gott, der allen mit Einfalt gibt und nicht Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden. 6 Er bitte aber im Glauben[2676] und zweifle dabei in keiner Weise, denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und ‹hin und her› geblasen wird, 7 denn ein solcher Mensch meine nicht, dass er etwas vom Herrn empfangen werde. 8 Ein Mann mit „zwei Seelen“[2677] [ist] unbeständig in allen seinen Wegen.

9 Der niedrig gestellte Bruder rühme sich in seiner Hoheit, 10 der reiche in seiner Niedrigkeit, weil er, wie eine Blume des Grases, vergehen wird; 11 denn „die Sonne ging auf zusammen mit dem heißen Wind und verdorrte das Gras, und seine Blume fiel ab, und die Schönheit ihres Aussehens verging.“ Auf diese Weise wird auch der Reiche in seinen Wegen verwelken.

12 Ein Seliger ist der Mann, der in der Prüfung[2678] Ausdauer bewahrt, weil er, nachdem er sich bewährt hat, den [Sieges]kranz des Lebens[2679] empfangen wird, den der Herr denen verhieß, die ihn lieben.

 

13 Niemand sage, wenn er versucht wird: „Ich werde von Gott her versucht“, denn Gott ist unversuchbar im Bösen[2680]. Und er selbst versucht niemanden. 14 Ein jeder wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust weggezogen und gelockt wird. 15 Danach, wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie Sünde. Die Sünde, wenn sie vollendet geworden[2681] ist, gebiert Tod. 16 Werdet nicht irregeleitet, meine geliebten Brüder.

17 Jede gute Bescherung und jede vollkommene Gabe ist von oben, kommt herab vom Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch wechselndes Schattenwerfen. 18 Nach seinem Willen gebar er uns durch das Wort der Wahrheit, damit wir eine Art Erstlingsfrüchte seiner Geschöpfe seien.

19 Daher[2682], meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn, 20 denn eines Mannes Zorn bewirkt nicht Gerechtigkeit Gottes; 21 deshalb, als solche, die abgelegt haben allen Schmutz und [alles] Überfließen von Schlechtigkeit, nehmt in Sanftmut in euch auf das eingepflanzte Wort, das Kraft hat, eure Seelen zu retten.

22 Werdet aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen; 23 wenn nämlich jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, gleicht dieser einem Mann, der sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet, 24 denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat sogleich vergessen, wie er war. 25 Aber wer in das vollkommene Gesetz hineinspähte, das der Freiheit, und bei [dieser Haltung] blieb, wenn dieser nicht ein vergesslicher Hörer wurde, sondern ein Täter des Werkes[2683], wird dieser ein Seliger sein in seinem Tun.

26 Wenn jemand unter euch meint, fromm zu sein, dabei seine Zunge nicht im Zaum hält, sondern sein Herz betrügt, dessen Frömmigkeitserweisung ist nichtig, ‹wertlos›. 27 Frömmigkeitserweisung, rein und unbefleckt bei dem Gott und Vater, ist diese: Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen [und] sich selbst von der Welt fleckenlos zu bewahren.

 

 

2 Meine Brüder, habt den Glauben an unseren Herrn, Jesus Christus, [den Herrn] der Herrlichkeit, nicht mit Ansehen der Person;

2 denn wenn in eure Synagoge, ‹eure Zusammenkunft›, ein Mann mit goldenen Fingerringen hereingekommen sein sollte, in prächtigem Gewand, es wäre aber auch ein Armer in unsauberem Gewand hereingekommen, 3 und ihr hättet auf den, der das prächtige Gewand trug, gesehen und zu ihm gesagt: „Sitze du hier schön ‹angenehm›!“, und zu dem Armen gesagt: „Stehe du dort“, oder: „Setze du dich hierher, unten ‹an› meinen Fußschemel“ – 4 hättet ihr da nicht in euch selbst einen Unterschied gemacht und wärt Richter geworden ‹mit› bösen Überlegungen?

5 Hört, meine geliebten Brüder: Erwählte sich Gott nicht die Armen °der Welt [als] Reiche im Glauben und [als] Erben des Königreiches, das er denen verhieß, die ihn lieben? 6 Aber ihr verunehrtet den Armen.

Unterdrücken euch nicht die Reichen, und ziehen nicht sie euch vor die Gerichte? 7 Lästern nicht sie den edlen[2684] Namen, der auf euch gerufen wurde?

8 Wenn ihr tatsächlich das königliche Gesetz ausführt nach der Schrift: „Du sollst* deinen Nächsten[2685] lieben wie dich selbst“ {3Mo 19,18}, tut ihr wohl. 9 Wenn ihr aber die Person anseht, begeht ihr Sünde und werdet vom Gesetz erwiesen als Übertreter, 10 denn wer das ganze Gesetz ‹bewahren und› halten, aber in einem [Gebot] fehlen wird, ist in allem schuldig geworden, 11 denn der, der sagte: „Du sollst[2686] nicht Ehebruch begehen“, {2Mo 20,14} sagte auch: „Du sollst nicht töten[2687].“ {2Mo 20,13} Wenn du nicht Ehebruch begehst, aber tötest, bist du ein Gesetzesübertreter geworden.

12 So redet und so handelt – als solche, die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen 13 (denn das Gericht ist unbarmherzig gegen den, der nicht Barmherzigkeit übte): es[2688] lässt Barmherzigkeit triumphieren über Gericht°.

 

14 Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, aber nicht Werke hat? Kann etwa der Glaube ihn retten?[2689] 15 Wenn ein Bruder oder eine Schwester unbekleidet[2690] wäre und der täglichen Nahrung entbehrte 16 und jemand von euch zu ihnen sagte: „Geht hin in Frieden! Wärmt euch und werdet gesättigt“, ihr gäbt ihnen aber nicht, was der Leib braucht, was nützt es? 17 So auch der Glaube: Wenn er nicht Werke hat, ist er in Bezug auf sich selbst tot[2691].

18 Es wird jedoch jemand sagen:[2692] Du hast Glauben, und ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben °aus deinen Werken, und ich werde dir aus meinen Werken meinen Glauben zeigen. 19 Du glaubst, dass Gott einer ist. Du tust wohl. Auch die Dämonen glauben – und schaudern. 20 Willst du aber zur Kenntnis nehmen, o leerer[2693] Mensch, dass der Glaube ohne die Werke tot ist?

21 Wurde nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt, als er Isaak, seinen Sohn, auf dem Altar geopfert hatte? 22 Du siehst, dass der Glaube mit seinen Werken zusammenwirkte und durch die Werke der Glaube vollendet wurde, 23 und die Schrift wurde erfüllt, die sagt:

„Abraham glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet“ {1Mo 15,6 n. d. gr. Üsg.}, und er wurde „Freund Gottes“ genannt.

24 Demnach seht ihr, dass ein Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein.

25 Wurde nicht gleicherweise auch Rahab, die Hure, aus Werken gerechtfertigt, als sie die Boten aufgenommen[2694] und auf einem anderen Weg hinausgelassen hatte? –

26 denn so, wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne die Werke tot.

 

 

3 Werdet nicht viele [von euch] Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein größeres Urteil empfangen werden; 2 denn wir alle straucheln ‹in› vielem. Wenn jemand nicht im Wort strauchelt[2695], ist dieser ein vollkommener Mann, imstande, auch den ganzen Leib im Zaum zu halten.

3 Siehe, den Pferden legen wir Zäume ins Maul, damit sie uns gehorchen, und wir lenken ihren ganzen Leib. 4 Siehe, auch die Schiffe, die so groß sind und von heftigen Winden getrieben werden, werden durch ein sehr kleines Steuerruder gelenkt, wohin irgend der Druck des Steuermannes es will.

5 So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich großer Dinge.

Siehe, ein kleines Feuer – welch einen großen Wald zündet es an! 6 Auch die Zunge ist ein Feuer; als die Welt des Unrechts steht sie da unter unseren Gliedern: Sie befleckt den ganzen Leib und setzt in Flammen das Rad der Geburt, ‹den Lauf des Lebens›, und wird in Flammen gesetzt von der Hölle; 7 denn jede Natur, der wilden Tiere und auch der Vögel, der kriechenden ‹Tiere› und auch der Meerwesen, wird gebändigt und ist gebändigt worden von der menschlichen Natur, 8 aber die Zunge vermag keiner der Menschen zu bändigen, ein ungehaltenes[2696] Übel, voll todbringenden Giftes.

9 Mit ihr loben ‹und segnen›[2697] wir den Gott und Vater, und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die in der Ähnlichkeit Gottes entstanden[2698] sind. 10 Aus demselben Mund geht Lob – ‹Segen› – und Fluch hervor. Meine Brüder, dieses sollte so nicht geschehen. 11 Sprudelt eine Quelle aus derselben Öffnung Süßes und Bitteres? 12 Vermag etwa, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven zu tragen oder ein Weinstock Feigen? So vermag keine Quelle salziges und süßes Wasser zu geben.

 

13 Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige aus dem edlen Verhalten seine Werke in Sanftmut der Weisheit. 14 Aber wenn ihr bittere Eifersucht und Streitsucht in euren Herzen habt, rühmt euch nicht gegen die Wahrheit und lügt nicht gegen sie.

15 Dieses ist nicht die Weisheit, die von oben herniederkommt, sondern eine irdische, seelische und dämonische; 16 denn wo Eifersucht und Streitsucht sind, da ist ein Durcheinander und jedes schlechte Tun.

17 Aber die Weisheit, die von oben ist, ist zuerst rein, dann friedlich, milde, nachgiebig, voll von Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch und ungeheuchelt.

18 Aber die Frucht der Gerechtigkeit wird in Frieden gesät denen, die Frieden machen.

 

 

4 Woher sind Kämpfe und Streitigkeiten unter euch? – nicht daher: von euren Begehrlichkeiten[2699], die kämpfen[2700] in euren Gliedern? 2 Ihr begehrt und habt nicht. Ihr mordet und eifert und könnt nicht erlangen. Ihr streitet und führt Krieg. Aber ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet. 3 Ihr bittet und empfangt nicht, weil euer Bitten übel ist: [Ihr bittet], damit ihr es in euren Begehrlichkeiten verbraucht.

4 Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft Gottes ist? Wer immer also Freund der Welt sein will[2701], stellt sich als Feind Gottes hin. 5 °Oder meint ihr, die Schrift mache leere Worte[2702]? Mit Eifersucht verlangt ihn nach dem Geist, der Wohnung in uns aufnahm.°

6 Aber er gibt Gnade, die größer ist, weswegen er sagt: Gott „widersetzt sich den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ {Spr 3,34 n. d. gr. Üsg.}

7 Seid also Gott untergeordnet. Widersteht dem Teufel, und er wird von euch fliehen. 8 Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen. Die Hände seien gesäubert, Sünder, und die Herzen seien gereinigt ‹und [gott]geweiht›, „[ihr mit] zwei Seelen“[2703]! 9 Seid elend und trauert und weint! Euer Lachen werde in Trauer verändert und [eure] Freude in Niedergeschlagenheit. 10 Demütigt euch vor dem Herrn, und er wird euch erhöhen.

 

 

11 Redet nicht gegeneinander, Brüder. Wer gegen den Bruder redet und seinen Bruder richtet, redet gegen das Gesetz und richtet das Gesetz. Aber wenn du das Gesetz richtest, bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter. 12 Einer ist der Gesetzgeber, der zu retten und zu verderben vermag. Du aber, wer bist du, der du den anderen richtest?

 

13 Aufgemerkt nun! – ihr, die ihr sagt: „Heute und morgen wollen wir in die und die Stadt gehen und dort ein Jahr tätig sein und Handel treiben und Gewinn machen“, 14 – die ihr nicht wisst, was morgen sein wird (denn was ist euer Leben? – denn es ist ein Dampf, der eine kleine [Weile] erscheint, und dann aber verschwindet) 15 – statt dass ihr sagt: „Wenn der Herr es will“, und: „Sollten wir leben, werden wir auch dieses oder jenes tun.“ 16 Nun aber rühmt ihr euch in euren Großtuereien. Alles solches Rühmen ist böse.

17 Wer also um Edles, das es zu tun gilt, weiß und es nicht tut, dem ist es Sünde.

 

5 Aufgemerkt nun, [ihr] Reichen! Weint ‹und› heult auf über euer Elend, das über euch kommt! 2 Euer Reichtum ist verfault, und eure Kleider sind mottenfräßig geworden. 3 Euer Gold und Silber ist vom Rost zerfressen, und ihr Rost[2704] wird euch zum Zeugnis sein, und [Gift] wird euer Fleisch fressen, wie Feuer. Schätze häuftet ihr an in [den] letzten Tagen!

4 Siehe! Der Lohn eurer Arbeiter, die eure Felder ernteten, der von euch vorenthalten worden ist, schreit; und die Hilferufe der Erntenden sind in die Ohren des Herrn der Heere eingegangen. 5 Ihr lebtet in Üppigkeit[2705] auf der Erde[2706], und ‹eure Lebensweise war› verschwenderisch. Ihr mästetet eure Herzen wie am Schlachttage. 6 Ihr verurteiltet den Gerechten. Ihr ermordetet ihn. Er widersetzt sich euch nicht.

 

7 Seid also geduldig, Brüder, bis zur Ankunft[2707] des Herrn. Siehe! Der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde, [wartet] mit Geduld auf sie, bis sie den Früh- und den Spätregen bekommen hat. 8 Habt auch ihr Geduld und festigt eure Herzen, weil die Ankunft des Herrn nahegekommen ist.

 

9 Seufzt nicht gegeneinander, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet. Siehe! Der Richter steht vor der Tür. 10 Zu einem Beispiel von Erleiden des Üblen und der Geduld, meine Brüder, nehmt die Propheten, die im Namen des Herrn redeten. 11 Siehe, wir nennen die, die ‹mit Ausdauer› erdulden, Selige. Vom ‹ausdauernden› Erdulden Hiobs hörtet ihr, und das Ende des Herrn[2708] saht ihr, dass der Herr sehr mitfühlend[2709] ist und ein Erbarmer.

 

12 Vor allem aber, meine Brüder, schwört nicht, weder bei dem Himmel noch bei der Erde noch mit irgendeinem anderen Eid. Es soll euer Ja ein Ja sein und euer Nein ein Nein, damit ihr nicht in Heuchelei[2710] fallt.

 

13 Erleidet jemand unter euch Übles? Er bete.

Ist jemand guten Mutes? Er singe Psalmen.

14 Ist jemand unter euch krank? Er rufe die Ältesten der Gemeinde zu sich, und sie sollen, nachdem sie ihn im Namen des Herrn mit Öl gesalbt haben, über ihm ‹und für ihn› beten. 15 Und das Gebet[2711] des Glaubens wird den Schwerkranken[2712] retten[2713]; und der Herr wird ihn aufrichten. Und wenn er einer ist, der Sünden begangen hatte, wird ihm vergeben werden.

16 Bekennt einer dem anderen die Übertretungen und betet füreinander, auf dass ihr geheilt werdet. Viel vermag das Flehen eines Gerechten; es ‹wird› sich als wirksam ‹erweisen›.[2714]

17 Elia war ein Mensch geartet wie wir, mit gleichen Empfindungen, und er betete ‹und› betete[2715], ‹dass› es nicht regne. Und es regnete drei Jahre und sechs Monate nicht auf der Erde[2716]. 18 Und wieder betete er, und der Himmel gab Regen, und die Erde ließ ihre Frucht sprießen.

 

19 Brüder, wenn einer unter euch von der Wahrheit weg irregeleitet wird und einer ihn zur Umkehr bringt, 20 nehme er zur Kenntnis, dass der, der einen Sünder von seinem Irrweg zur Umkehr brachte, eine Seele vom Tod retten und eine Menge Sünden bedecken wird.

 


 

Der 1. Petrusbrief

 

1 Petrus, Apostel Jesu Christi –

 

°[Den] erwählten Fremden[2717] der Zerstreuung ‹in› Pontus, Galatien, Kappadokien, Asien und Bithynien, 2 [den erwählten Fremden] °gemäß Vorkenntnis[2718] Gottes, des Vaters, °in Heiligung des Geistes[2719], zu Gehorsam[2720] und °[zu] Besprengung mit [dem] Blut Jesu Christi:

 

Gnade ‹sei› euch ‹zuteil› und Friede [werde euch] vermehrt.[2721]

 

3 Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn, Jesu Christi, der uns nach seiner vielen Barmherzigkeit °wiedergebar zu einer Hoffnung, einer lebenden, durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten 4 zu einem unverderblichen, unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das in den Himmeln aufgehoben ist für euch[2722], 5 die wir in der Kraft Gottes durch Glauben bewahrt werden für die Rettung, die bereit ist, enthüllt zu werden in der letzten Zeit, 6 °worüber ihr hoch erfreut seid°, die ihr jetzt für eine geringe [Zeit], wenn es sein soll, betrübt seid[2723] in mancherlei Prüfungen, 7 damit die Erprobung[2724] eures Glaubens, [der] viel kostbarer [ist] als Gold, das vergeht, aber durch Feuer erprobt[2725] wird, sich[2726] erweise zu Preis, Ehre und Herrlichkeit in der Enthüllung Jesu Christi 8 (den ihr nicht ‹gesehen und› gekannt° habt ‹aber› liebt, den ihr jetzt nicht schaut, [an den] ihr aber glaubt, [auf den] ihr euch freut mit hoher, unaussprechlicher und verherrlichter Freude), 9 das Ziel eures Glaubens °davontragend[2727], die Rettung der Seelen, 10 bezüglich welcher Rettung Propheten gründlich suchten und forschten, welche weissagten von der Gnade gegen euch, 11 forschend, auf °welche oder welche Art Zeit der Geist Christi hindeutete, der in ihnen war, der die Leiden, die auf Christus [kommen sollten], und die darauf folgenden Herrlichkeiten zuvor bezeugte, 12 denen enthüllt wurde, dass sie nicht sich selbst zu Diensten standen, aber euch[2728], mit dem, was euch nun als Botschaft weitergegeben wurde – durch die, die euch die gute Botschaft sagten durch den vom Himmel entsandten Heiligen Geist –, Dinge, in die auch [himmlische] Boten hineinzuspähen begehren.

 

 

13 °Deshalb als solche, die die Lenden eures Denkens umgürtet haben, und als Nüchterne setzt eure Hoffnung[2729] ‹gezielt und› vollkommen auf die Gnade, die euch gebracht wird in der Enthüllung Jesu Christi, 14 [und], als gehorsame Kinder, formt euch nicht[2730] nach dem Schema der früheren Lüste, [denen ihr] in eurer Unkenntnis [dientet], 15 sondern wie der, der euch rief, heilig [ist], °werdet auch selbst heilig in aller Lebensführung, 16 weil geschrieben ist:

„Werdet° heilig, weil ich heilig bin.“ {3Mo 11,44.45}

17 Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person nach eines jeden Werk richtet, führt euer Leben in der Zeit, in der ihr wie Ausländer in der Fremde wohnhaft seid, in Furcht, 18 in dem Wissen, dass ihr nicht mit Verderblichem, mit Silber oder Gold, erlöst wurdet von eurer nichtigen, von den Vätern überlieferten Lebensführung, 19 sondern mit kostbarem Blut als eines Lammes ohne Tadel und ohne Flecken, [dem Blut] des Christus*, 20 der im Voraus gekannt war, vor Gründung der Welt, aber auf die letzten Zeiten [zu] geoffenbart wurde euretwegen, 21 die ihr durch ihn an Gott glaubt, der ihn von den Toten erweckte und ihm Herrlichkeit gab, °sodass euer Glaube zugleich Hoffnung auf Gott sein ‹darf›.

22 Als solche, die [ihr] durch den Geist[2731] eure Seelen im Gehorchen der Wahrheit gereinigt[2732] habt zu ungeheuchelter Bruderliebe, liebt einander aus reinem Herzen mit spannkräftiger [Liebe][2733], 23 als solche, die [ihr] wiedergeboren worden seid – nicht aus verderblichem Samen, sondern aus unverderblichem, durch das lebende und in Ewigkeit bleibende Wort Gottes, 24 weil alles Fleisch wie Gras ist und alle Herrlichkeit des Menschen wie die Blume des Grases: Das Gras verdorrte, und seine Blume fiel ab – 25 aber das Wort* des Herrn bleibt in Ewigkeit. {Vgl. Jes 40,6–8.}

Dieses ist das Wort*, das euch als gute Botschaft gesagt wurde.

 

2 Als solche, die also abgelegt haben[2734] alle Schlechtigkeit[2735] und allen Trug und [alle] Heucheleien und Beneidungen und alle üblen Nachreden, 2 seid begierig wie neugeborene Kinder nach der unverfälschten °Milch des Wortes, damit ihr durch sie wachst[2736], 3 wenn ihr ‹wirklich› schmecktet, dass der Herr freundlich ist, 4 zu dem °hinkommend, einem lebenden Stein, von Menschen abgelehnt ‹und verworfen›, ja, aber bei Gott erwählt, kostbar, 5 auch ihr selbst als lebende Steine gebaut werdet[2737]: ein geistliches Haus, eine heilige Priesterschaft, um darzubringen geistliche Opfer, die Gott angenehm sind durch Jesus Christus, 6 weswegen in der Schrift enthalten ist: „Siehe, ich lege in Zion einen Eckstein[2738], einen erwählten, kostbaren, und der, der an ihn glaubt[2739], wird keineswegs zuschanden werden.“ {Jes 28,16}

7 Euch also, den Glaubenden, [ist er] die Kostbarkeit. Aber den im Unglauben Ungehorsamen wurde dieser Stein, den die Bauenden verwarfen[2740], zu einem Haupt[stein] der Ecke, 8 und ein Stein des Stolperns [wurde er] und ein Fels des Ärgernisses[2741] [denen], die als im Unglauben Ungehorsame sich am Wort stoßen, ‹stolpern und fallen›, wozu sie auch gesetzt wurden.

9 Aber ihr seid ein erwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliges Volk, eine Volksschar zu einem erworbenen Eigentum, auf dass ihr kund werden lassen solltet die lobenswerten Wesenszüge dessen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht rief, 10 die ihr einst „Nicht-Volk“ wart, aber nun Gottes Volk seid, die ihr „nicht Barmherzigkeit“ {Hos 1,8.9} empfangen hattet, nun aber Barmherzigkeit empfingt.

 

 

11 Geliebte, ich rufe euch auf als ‘Ausländer’ und ‹sich vorübergehend aufhaltende› Fremde: Enthaltet euch ‹stets› der fleischlichen Lüste – sie kämpfen[2742] gegen die Seele – 12 ‹und› habt eine edle Lebensführung unter denen von den Völkern, damit sie da, wo sie gegen euch reden wie ‹gegen› Übeltäter[2743], aufgrund der edlen Werke, die sie gesehen haben, Gott verherrlichen am Tag der Heimsuchung.

13 Seid also untergeordnet aller menschlichen Einrichtung des Herrn wegen, 14 sei es dem König als dem Übergeordneten oder den Statthaltern als denen, die durch ihn geschickt wurden zum Rechtsvollzug über[2744] Übeltäter, aber zum Lob derer, die Gutes tun, 15 weil es so Gottes Wille ist, [durch] Gutestun die Unkenntnis der törichten Menschen zum Verstummen zu bringen – 16 als Freie und nicht als solche, die die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit haben, sondern als leibeigene Knechte Gottes; 17 ehrt alle; liebt die Bruderschaft; fürchtet Gott; ehrt den König;

18 die Hausknechte in aller Furcht sich unterordnend den [über sie] verfügenden Herren, nicht allein den guten und milden, sondern auch den krummen[2745], 19 denn das ist Gnade[2746], wenn jemand wegen eines an Gott ‹gebundenen› Gewissens[2747] Betrübnisse ‹und Verletzungen› erträgt und dabei ungerechterweise leidet; 20 denn was für ein Ruf[2748] ist das, wenn ihr sündigt und [deswegen] ‹mit Fäusten› geschlagen werdet und es ‹mit Ausdauer› erdulden werdet? Wenn ihr jedoch Gutes tut und leidet, und es ‹mit Ausdauer› erdulden werdet, das ist Gnade bei Gott, 21 denn hierzu wurdet ihr gerufen, weil auch Christus für uns litt, wobei er euch ein vorgezeichnetes ‹Muster› hinterließ, damit ihr auf seinen Fußspuren folgen möchtet, 22 der keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Munde gefunden, 23 der, als er geschmäht wurde, nicht wiederschmähte, als er litt, nicht drohte, es aber dem übergab, der in Gerechtigkeit richtet, 24 der in[2749] seinem Leibe unsere Sünden selber auf °das Holz hinauftrug, damit wir, den Sünden entledigt[2750], der Gerechtigkeit leben möchten, durch dessen Wunde ihr geheilt wurdet; 25 denn ihr wart wie irrende Schafe; ihr seid jedoch nun zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen;

 

3 gleicherweise[2751] sollen die Frauen sich den eigenen Männern unterordnen, damit auch, wenn etliche dem Wort im Unglauben ungehorsam sind, sie durch [ihrer] Frauen Lebensführung ohne Wort gewonnen werden, 2 wenn sie eure in Furcht geführte reine[2752] Lebensführung beobachtet haben, 3 deren Schmuck nicht der äußere sei – Haarflechten und Goldumhängen oder Kleideranziehen –, 4 sondern der verborgene Mensch des Herzens[2753] in dem Unverderblichen des sanften und stillen Geistes, der vor Gott von hohem Wert ist; 5 denn so schmückten sich auch einst die heiligen Frauen, die auf Gott hofften und sich den eigenen Männern unterordneten, 6 wie Sara dem Abraham gehorchte und ihn „Herr“ nannte, deren Kinder ihr wurdet als solche, die Gutes tun und nicht fürchten irgendeinen Schrecken[2754];

7 gleicherweise die Männer: Wohnt der Kenntnis entsprechend mit dem weiblichen Gefäß als dem schwächeren zusammen und erteilt ihm Ehre[2755] als die ihr auch Miterben seid der Gnade des Lebens, sodass eure Gebete nicht abgeschnitten werden;

 

8 schließlich[2756], [seid] alle gleichgesinnt, mitleidig, brüderlich liebend[2757], herzlich ‹und feinfühlig›[2758], freundlich gesinnt 9 und vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Schimpfwort mit Schimpfwort – im Gegenteil: Segnet[2759], in dem Wissen, dass ihr hierzu gerufen wurdet, damit ihr Segen erbt; 10 denn wer [das] Leben lieben und gute Tage sehen will, bringe seine Zunge dazu, vom Bösen zu lassen, und seine Lippen, dass sie nicht Trug reden. 11 Er biege ab vom Bösen und tue Gutes. Er suche Frieden und jage ihm nach –, 12 weil „des Herrn Augen auf die Gerechten [gerichtet sind] und seine Ohren zu ihrem Flehen. Aber das Angesicht des Herrn ist auf die [gerichtet], die Böses tun.“ {Ps 34,16.17 n. d. gr. Üsg.}

13 Und wer ist es, der euch schaden wird, wenn ihr Nachahmer des Guten werdet? 14 Wenn ihr jedoch auch wegen Gerechtigkeit zu leiden habt – Selige [seid ihr]! Ihre Furcht[2760] fürchtet nicht. Lasst euch auch nicht in Unruhe versetzen.

15 Den Herrn aber, Gott[2761], heiligt in euren Herzen.

Seid immer bereit zu einer Verteidigung[2762] vor jedem, der Rechenschaft fordert[2763] bezüglich der Hoffnung in euch, [und das] mit Sanftmut und Furcht! 16 Und habt ein gutes Gewissen, damit die, die eure gute Lebensführung in Christus verunglimpfen, in dem Reden gegen euch als [vorgebliche] Übeltäter[2764] beschämt werden, 17 denn es ist besser, wenn Gottes Wille es [so haben] will, dass ihr für Gutestun leidet als für Bösestun, 18 weil auch Christus ein ‹für alle› Mal für Sünden litt, ein Gerechter für Ungerechte, damit er euch zu Gott hinführe; er wurde nämlich, einerseits, zu Tode gebracht ‹am› Fleisch[2765], andererseits zum Leben gebracht[2766] ‹durch› den Geist, 19 °in dem er auch hinging und den ‹sich› in Gewahrsam ‹befindenden› Geistern verkündete, 20 die im Unglauben ungehorsam waren, einst, als die Geduld Gottes am Warten war in den Tagen Noahs°, während eine Arche zubereitet wurde, in die wenige, das heißt, acht Seelen, hinein[gingen und] hindurchgerettet wurden durch Wasser, 21 welches[2767] [als] Abbild nun auch uns °rettet ‹und bewahrt›, [als] Taufe, nicht ein Entfernen des Schmutzes am Fleisch, sondern eine °verpflichtende Erklärung eines guten Gewissens, an Gott [gerichtet], – durch die Auferstehung Jesu Christi; 22 der ist zur Rechten Gottes, nachdem er in den Himmel gegangen ist ‹und› [himmlische] Boten und Autoritäten und Kräfte ihm untergeordnet worden sind.

 

 

4 Nachdem also Christus für °uns am Fleisch litt, wappnet auch ihr euch mit der selben Denkweise (weil der, der im Fleisch litt, mit Sünde abgeschlossen hat[2768]), 2 um die noch verbleibende Zeit im Fleisch nicht mehr den Lüsten der Menschen zu leben, sondern dem Willen Gottes; 3 denn es ist uns genug, die vergangene Zeit ‹dieses› Lebens den Willen derer, die von den Völkern sind, ausgeführt zu haben, als man sich erging in Ausschweifungen, Lüsten, übermäßigem Trinken von Wein, Schlemmereien[2769], Trinkgelagen und sittenlosen Götzendiensten, 4 wobei es sie befremdet, dass ihr nicht [mit ihnen] zusammen in denselben Erguss eines heillosen Wesens lauft, [sodass] sie lästern, 5 [sie], die dem Rechenschaft geben werden, der in Bereitschaft steht, Lebende und Tote[2770] zu richten; 6 denn zu diesem [Zweck] auch wurde [den] Toten gute Botschaft gesagt, dass sie ‹zwar› den Menschen gemäß[2771] am Fleisch gerichtet würden, aber Gott gemäß im Geist leben sollten.

 

7 Aber das Ende aller Dinge[2772] ist nahegekommen.

Seid also gesunden Sinnes ‹und züchtig› und seid nüchtern für die Gebete. 8 Dabei habt vor allem zu euch ‹untereinander› eine spannkräftige Liebe[2773] (weil Liebe eine Menge von Sünden verdecken wird) 9 als solche, die gastfreundlich gegeneinander sind ohne Murren[2774] 10 und wobei [ihr], jeder so, wie er eine Gnadengabe empfing, euch damit dient – wie edle Hausverwalter der mannigfaltigen Gnade Gottes: 11 wenn jemand redet, [tue er es] als [einer, der] Worte Gottes [spricht], wenn jemand dient, [sei es] als [einer, der es] aus der Stärkung [tut], die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus, dem in ‹alle› Ewigkeit die Herrlichkeit und die Macht ‹gebühren›. Amen.

 

12 Geliebte, lasst euch den Brand, der unter euch zur Prüfung entstanden ist, nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges, 13 sondern so[2775], wie ihr der Leiden des Christus[2776] teilhaftig seid, freut euch, damit ihr auch in der Enthüllung seiner Herrlichkeit euch jubelnd freuen mögt.

14 Wenn ihr im Namen des Christus, ‹des Gesalbten›, geschmäht werdet, [seid ihr] Selige, weil der Geist – der [Geist] der Herrlichkeit und Gottes – auf euch ruht; °bei ihnen wird er[2777] gelästert, bei euch aber verherrlicht°; 15 es leide nämlich keiner von euch als Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als ein Aufseher fremder Angelegenheiten. 16 Wenn [er] aber als Christ[2778] [leidet], schäme er sich nicht, verherrliche aber Gott in diesem, das ihm zuteilwurde, 17 weil der Zeitpunkt [da ist], an dem Gericht beginnen sollte, [anfangend] beim Hause Gottes; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die der guten Botschaft Gottes im Unglauben ungehorsam sind? 18 Und „wenn der Gerechte mit Mühe gerettet wird, wo wird der Ehrfurchtslose und Sünder erscheinen?“ {Spr 11,31 n. d. gr. Üsg.}

19 Daher sollen auch die, die nach dem Willen Gottes leiden, [ihm] als einem treuen Schöpfer ihre Seelen anvertrauen, [und dieses] im Gutestun.

 

 

5 Die Ältesten[2779] unter euch rufe ich auf, der ich ein Mitältester und ein Zeuge der Leiden des Christus bin, auch ein Teilhabender an der Herrlichkeit, die im Begriff steht, enthüllt zu werden: 2 Seid Hirten für die kleine Herde Gottes bei euch und übt Aufsicht – nicht gezwungenermaßen, sondern freiwilligerweise, nicht um schändlichen Vorteil, sondern aus freien Stücken, 3 nicht als solche, die über die [ihnen zugewiesenen] Losanteile[2780] herrschen, sondern als solche, die Vorbilder der kleinen Herde werden. 4 Und ist der Oberste Hirte offenbar geworden, so werdet ihr den unverwelklichen [Sieges]kranz der Herrlichkeit[2781] davontragen[2782].

5 Gleicherweise die Jüngeren: Seid den Ältesten[2783] untergeordnet.

Werdet alle einander untergeordnet und bindet euch eine demütige Gesinnung um[2784], weil Gott „sich Hochmütigen widersetzt, aber Demütigen Gnade gibt“. {Spr 3,34 n. d. gr. Üsg.} 6 Lasst euch also demütigen unter der mächtigen Hand Gottes (damit er euch erhöhe zu rechter Zeit), 7 nachdem ihr eure ganze Sorge auf ihn abgeworfen habt, weil ihm an euch gelegen ist[2785].

8 Seid nüchtern [und] wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht jemanden, [den] er verschlingen [kann]. 9 Dem widersteht, fest ‹durch› den Glauben, wissend, dass eurer Bruderschaft in der Welt dasselbe an Leiden auferlegt ist[2786].

10 Aber der Gott aller Gnade, der euch[2787] zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus rief, er selbst mache euch, nachdem ihr für eine geringe [Zeit] gelitten habt, heil ‹und tüchtig›; er festige, stärke, gründe [euch].

11 Ihm ‹gebühren› die Herrlichkeit[2788] und die Macht in ‹alle› Ewigkeit!* Amen.

 

 

12 Durch Silvanus, der euch ein treuer Bruder ist, wie ich erachte, habe ich in kurzer Form geschrieben, aufgerufen und feierlich bezeugt, dass dieses die wahre Gnade Gottes ist, in die ihr getreten seid ‹und in der ihr steht›.

13 Es grüßt euch die Miterwählte in Babylon – und Markus, mein Sohn.

14 Grüßt einander mit dem °Kuss [edelster] Liebe.

Friede [sei mit] euch allen, die [ihr] in Christus Jesus [seid].

 

Amen.

 


 

Der 2. Petrusbrief

 

1 Symeon Petrus, leibeigener Knecht und Apostel Jesu Christi –

 

Denen, die in der Gerechtigkeit unseres Gottes und °Retters[2789], Jesu Christi, ‹mit› uns das Los eines gleich kostbaren Glaubens zugeteilt bekamen[2790]:

 

2 Gnade ‹sei› euch ‹zuteil› und Friede [werde euch] vermehrt[2791] – in Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn,

3 [demgemäß] wie seine göttliche Kraft uns alles das gegeben hat, was zum Leben und [zur] rechten Ehrfurcht[2792] [dient], durch die Erkenntnis dessen, der uns rief durch [seine] Herrlichkeit und [sein] lobenswertes Wesen, 4 durch welche[2793] er uns die größten und kostbaren Verheißungen gegeben hat, damit ihr durch diese Teilhaber [der] göttlichen Natur würdet, nachdem ihr der Verdorbenheit in der Welt entflohen wart, [einer Verdorbenheit] in Lust.

 

5 Gerade [aus] diesem selben [Grunde] bringt aber auch allen Fleiß auf und reicht dar in eurem Glauben lobenswertes Wesen, im lobenswerten Wesen die Kenntnis, 6 in der Kenntnis die Selbstbeherrschung, in der Selbstbeherrschung die Ausdauer, in der Ausdauer die rechte Ehrfurcht[2794], 7 in der rechten Ehrfurcht die brüderliche Liebe, in der brüderlichen Liebe die [edelste] Liebe, 8 denn ‹wenn› diese bei euch vorhanden sind und in reichem Maße, stellen sie [euch] nicht als Untätige hin noch als Unfruchtbare in Bezug auf die Erkenntnis unseres Herrn, Jesu Christi; 9 denn der, bei dem diese nicht vorhanden sind, ist blind, °‹denn› er verschließt die Augen; er brachte nämlich in Vergessenheit° die Reinigung von seinen alten Sünden.

10 Deshalb, Brüder, seid fleißig ‹und beeilt euch› umso mehr, euer Gerufensein und [eure] Erwählung fest zu machen, denn im Tun dieser [Dinge] werdet ihr keinesfalls je straucheln ‹und zu Fall kommen›, 11 denn so wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang in das ewige* Königreich unseres Herrn und Retters, Jesu Christi;

 

12 weshalb ich es nicht unterlassen werde, euch immer an diese [Dinge] zu erinnern, obwohl ihr sie wisst und gefestigt worden seid in der Wahrheit, die kam ‹und [nun] da ist›. 13 Ich halte es aber für recht, solange ich in dieser Zeltwohnung bin, euch durch Erinnern ganz wachzurufen, 14 in dem Wissen, dass das Ablegen meiner Zeltwohnung bald da ist[2795], wie auch unser Herr, Jesus Christus, mir deutlich machte. 15 Ich werde aber mit Fleiß[2796] [darum] bemüht sein, [dass] ihr auch jederzeit nach meinem Ausgang[2797] imstande seid, diese [Dinge] in Erinnerung zu bringen;

 

16 denn wir waren nicht mit Klugheit ersonnenen Fabeleien[2798] gefolgt, als wir euch Kenntnis gaben von der Kraft und Ankunft unseres Herrn, Jesu Christi, sondern wir waren Augenzeugen gewesen von dessen Majestät, 17 denn er erhielt von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als eine solche Stimme von der majestätischen Herrlichkeit zu ihm getragen wurde: „Dieser ist mein geliebter Sohn, zu dem mein Wohlgefallen ging.“

18 Und diese Stimme, die aus dem Himmel zu ihm getragen wurde, hörten wir, als wir zusammen mit ihm auf dem heiligen Berg waren.

19 Und wir haben fester das prophetische Wort, und ihr tut wohl daran, darauf zu achten wie auf eine Lampe, die an einem düsteren Ort scheint, bis der Tag anbricht und in euren Herzen der Morgenstern[2799] aufstrahlt; 20 nehmt dabei zuerst dieses zur Kenntnis, dass keine Weissagung der Schrift aus eigener Deutung entsteht, 21 denn nicht ‹durch› den Willen eines Menschen wurde einst Weissagung hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist getragen[2800] sprachen heilige Menschen Gottes.

 

 

2 Aber es entstanden auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die zerstörerische Sonderrichtungen nebenher einführen werden und den unumschränkten Herrscher, der sie kaufte, verleugnen werden [und] sich selbst einen baldigen[2801] Untergang zuziehen. 2 Und viele werden [sich] nach ihren Ausschweifungen[2802] ausrichten ‹und diesen› folgen, derentwegen der Weg der Wahrheit gelästert werden wird, 3 und in Habsucht werden sie mit ‹wohl›geformten Worten euch ausbeuten, [sie], für die das Gericht von alters her nicht untätig ist, und ihr Verderben schlummert nicht;

4 denn wenn Gott [himmlische] Boten, die sündigten, nicht verschonte, sondern sie in den Tartaros verwies und Stricken der Finsternis übergab (als solche, die für das Gericht aufbewahrt werden), 5 und die ursprüngliche Welt nicht verschonte, sondern Noah, als Achten, einen Verkündiger der Gerechtigkeit, bewahrte, als er die Flut über die Welt der Ehrfurchtslosen hatte kommen lassen, 6 und die Städte Sodom und Gomorra mit einem Umsturz verurteilte – sie wurden ja eingeäschert –, [womit] er künftigen Ehrfurchtslosen ein Beispiel setzte, 7 und den gerechten Lot befreite, der geplagt wurde von der ausschweifenden Lebensweise der Unsittlichen 8 (denn mit [dem, was] er anblickte und hörte, mit ihren gesetzlosen[2803] Taten, quälte der Gerechte, der unter ihnen wohnte, Tag für Tag [seine] gerechte Seele): 9 ‹so› weiß der Herr [Menschen] rechter Ehrfurcht[2804] aus der Prüfung zu befreien, Ungerechte aber auf den Tag des Gerichts zur Bestrafung aufzubewahren, 10 aber vor allem die, die in befleckender Lust hinter Fleisch hergehen und Herrschaft verachten. Verwegene [sind sie], Eigenwillige, erzittern nicht, Herrlichkeiten[2805] zu lästern, 11 während [himmlische] Boten, die an Stärke und Kraft größer sind, ein lästerndes Urteil gegen sie beim Herrn nicht vorbringen.

12 Aber diese [sind] wie unvernünftige Tiere, [die als] Naturwesen zum Fang und Umkommen geboren [sind]; sie lästern in Dingen, in denen sie unverständig sind, [und] werden in ihrem Verderben gänzlich umkommen: 13 ‹Sie› bringen sich den Lohn der Ungerechtigkeit ein, halten für Vergnügen das Schwelgen am Tage[2806], [sind] ‹Schmutz›flecken und Schandmale, schwelgen in ihren Betrügereien, wenn sie mit euch an festlichen Essen teilnehmen, 14 haben Augen voll Ehebruchs[2807] und sind pausenlos bei der Sünde, locken ungefestigte Seelen, haben ein in Habsucht[2808] geübtes Herz, [sind] Kinder des Fluches.

15 Sie verließen den geraden Weg und gingen irre: Sie gingen ‹nämlich› dem Weg Bileams nach, des Sohnes Bosors, der einen Lohn der Ungerechtigkeit liebte. 16 Er wurde aber gestraft ‹wegen› seiner Gesetzlosigkeit. Ein stummes Lasttier, das eine Menschenstimme vernehmen ließ, wehrte dem widersinnigen [Vorhaben] des Propheten.

17 Diese sind Quellen ohne Wasser, Wolken vom Sturmwind getrieben, denen das Dunkel der Finsternis auf ewig aufbewahrt ist, 18 denn mit inhaltsloser aufgeschwollener ‹Rede› locken sie mit Fleischeslust und Zügellosigkeiten die an, die in der Tat denen entflohen waren, die ihr Leben im Irrtum führten, 19 und sie versprechen ihnen Freiheit, während sie selbst Sklaven der Verderbnis sind, denn von wem jemand überwältigt worden ist, diesem ist er auch versklavt; 20 denn wenn sie, nachdem sie im Erkennen des Herrn und Retters, Jesu Christi, den Befleckungen der Welt entflohen waren, aber wieder durch diese verstrickt und ‹dadurch› überwältigt werden, ist für sie das Letzte schlimmer geworden als das Erste, 21 denn es wäre für sie besser, den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt zu haben, als sich, nachdem sie ihn erkannt hatten, umgewandt zu haben von dem heiligen Gebot, das ihnen übergeben war. 22 Es ist aber bei ihnen das eingetroffen, ‹was› die wahre Bildrede [sagt] ‹von einem› Hund, der sich umwandte zum eigenen Gespei, und ‹von einer› Sau, die sich badete und [dann umwandte] zum Wälzen im Schlamm.

 

 

3 Diesen bereits zweiten Brief schreibe ich euch, Geliebte: Mit ihnen[2809] erinnere ich [euch und] rufe ich euer lauteres Denken ganz wach, 2 zu gedenken der Worte*, die von den heiligen Propheten zuvor gesprochen wurden, und des von euren[2810] Aposteln [aufgetragenen] Gebotes des Herrn und Retters.

3 Nehmt dabei zuerst dieses zur Kenntnis, dass zur letzten [Zeit] der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten leben 4 und sagen: „Wo ist die Verheißung seiner Ankunft[2811]? – denn seit die Väter entschliefen, bleibt ‹durchweg› alles so, ‹wie es› vom Anfang der Schöpfung ‹an› [war]“; 5 es ist ihnen nämlich willentlich verborgen, dass [die] Himmel von alters her waren und [die] Erde aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte – durch das Wort Gottes –, 6 durch welche [Wasser] die damalige Welt, von Wassern überflutet, zugrunde ging.

7 Aber die jetzigen Himmel und die [jetzige] Erde[2812] werden durch sein Wort aufgespart: Fürs Feuer werden sie bewahrt auf den Tag des Gerichts und des Verderbens der ehrfurchtslosen Menschen.

8 Aber dieses Eine soll euch nicht verborgen sein, Geliebte, dass ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre [ist] und tausend Jahre wie ein Tag [sind]. 9 Der Herr ist nicht säumig mit der Verheißung, wie etliche es für eine Saumseligkeit achten, sondern er hat Geduld mit uns[2813]: Er will nicht[2814], dass welche ins Verderben gehen, sondern dass alle Raum zur Buße* haben.

10 Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht, an dem die Himmel mit ‹Sausen und› Krachen vergehen werden; die Elemente* werden brennend sich auflösen, und die Erde und die Werke auf ihr[2815] werden verbrannt[2816] werden.

 

 

11 Da also dieses alles aufgelöst wird, welcher Art und Herkunft solltet ihr sein! – in heiliger Lebensführung und rechter Ehrfurcht[2817], 12 als solche, die erwarten und ereilen die Ankunft des Tages Gottes: Mit ihm[2818] werden die Himmel brennend aufgelöst werden und die Elemente* brennend vor glühender Hitze schmelzen. 13 Wir erwarten aber nach seiner Verheißung ‹ganz› neue Himmel und eine ‹ganz› neue Erde[2819], in denen Gerechtigkeit wohnt.

14 Darum, Geliebte, als solche, die dieses erwarten, seid fleißig ‹und beeilt euch›, fleckenlos und frei von Tadel von ihm in Frieden gefunden zu werden, 15 und die Geduld unseres Herrn erachtet als Heil, so wie auch unser geliebter Bruder Paulus nach der ihm gegebenen Weisheit euch schrieb, 16 wie auch in allen Briefen, wenn er in ihnen über diese Dinge spricht, unter welchen einiges schwer zu verstehen ist, was solche, die ungelehrt und ungefestigt sind, verdrehen, wie [sie es] auch [mit] den anderen Schriften [tun] – zu ihrem eigenen Verderben.

17 Ihr also, Geliebte, als solche, die im Voraus Kenntnis haben, seid auf der Hut, damit ihr nicht als solche, die ‹durch› den Irrtum der Unsittlichen zusammen [mit ihnen] weggeführt wurden, aus der eigenen Festigkeit fallt.

18 Wachst aber in[2820] Gnade und Kenntnis unseres Herrn und Retters, Jesu Christi.

Ihm ‹gebührt› die Herrlichkeit jetzt und [bis] in den Tag der Ewigkeit.

 

Amen.

 


 

 

 


Der 1. Johannesbrief

 

1 Das, das von Anfang war, das wir gehört haben, das wir mit unseren Augen gesehen haben, das wir anschauten und unsere Hände betasteten, – betreffend das Wort des Lebens, 2 und das Leben wurde geoffenbart, und wir haben gesehen und bezeugen und berichten euch[2821]: das ewige Leben, das bei dem Vater[2822] war und uns geoffenbart wurde, – 3 das, das wir gesehen und gehört haben, berichten wir euch[2823], damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn, Jesus Christus. 4 Und dieses schreiben wir euch, damit unsere Freude voll sei.

 

5 Und dieses ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch berichten: Gott ist Licht, und in ihm ist gar keine Dunkelheit.

6 Wenn wir sagen, wir haben Gemeinschaft mit ihm, und wir wandeln in der Dunkelheit, lügen wir und tun nicht die Wahrheit. 7 Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde.

8 Wenn wir sagen, wir haben nicht Sünde, leiten wir uns selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns. 9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.

10 Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, machen wir ihn zu einem Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.

 

2 Meine Kindlein, dieses schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt[2824]. Und wenn jemand sündigt[2825], haben wir einen Fürsprecher vor dem Vater, Jesus Christus, einen Gerechten. 2 Und der ist [die] Sühnung für unsere Sünden, aber nicht allein für die unseren, sondern auch für die ganze Welt.

3 Und an diesem merken wir, dass wir ihn kennengelernt haben: wenn wir seine Gebote halten[2826].

4 Wer sagt: „Ich habe ihn kennengelernt“, und hält[2827] seine Gebote nicht, ist ein Lügner, und in diesem ist die Wahrheit nicht. 5 Aber wer irgend sein Wort hält, in diesem ist wahrlich die Liebe Gottes zum Ziel[2828] gekommen. An diesem merken wir, dass wir in ihm sind.

6 Wer sagt, er bleibe[2829] in ihm, ist es schuldig, auch selbst in der Weise zu wandeln, wie er wandelte.

7 Brüder, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang hattet. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang hörtet. 8 Wiederum schreibe ich euch ein neues Gebot, [etwas], das wahr ist in ihm und in euch, weil die Dunkelheit am Vergehen ist, und das wahrhaftige Licht scheint bereits.

9 Wer sagt, er sei im Licht, und hasst[2830] seinen Bruder, ist bis jetzt in der Dunkelheit. 10 Wer seinen Bruder liebt[2831], bleibt[2832] im Licht, und in ihm ist nicht ein Fallstrick, ‹ein Anlass zum Stolpern›.

11 Wer aber seinen Bruder hasst[2833], ist in der Dunkelheit und wandelt in der Dunkelheit und weiß nicht, wohin er geht, weil die Dunkelheit seine Augen blind machte.

 

 

12 Ich schreibe euch, Kindlein[2834], weil euch die Sünden vergeben sind wegen seines Namens.

13 Ich schreibe euch, Väter, weil ihr den kennengelernt habt, der von Anfang ist.

Ich schreibe euch, junge Männer, weil ihr den Bösen überwunden habt.

14 Ich schreibe euch, kleine Kinder, weil ihr den Vater kennengelernt habt.

Ich habe euch, Väter, geschrieben[2835], weil ihr den kennengelernt habt, der von Anfang ist.

Ich habe euch, junge Männer, geschrieben, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt[2836] und ihr den Bösen überwunden habt.

15 Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters[2837] nicht in ihm, 16 weil alles, was in der Welt ist – die Lust des Fleisches und die Lust der Augen und das Großtun ‹dieses› Lebens – nicht aus dem Vater ist, sondern es ist aus der Welt. 17 Und die Welt ist am Vergehen und ihre Lust, aber wer den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.

18 Kleine Kinder, es ist [die] letzte Stunde. Und demgemäß wie ihr hörtet, dass [der][2838] °Antichristus kommt, sind jetzt sogar viele Antichristusse gekommen[2839], woran wir merken, dass es [die] letzte Stunde ist. 19 Von uns gingen sie aus. Sie waren jedoch nicht von uns; denn wären sie von uns gewesen, wären sie gewisslich bei uns geblieben. [Es geschah] jedoch, damit offenbar gemacht würde, dass nicht alle von uns sind.

20 Und ihr, ihr habt eine Salbung von dem Heiligen, und ihr wisst alles. 21 Ich habe euch nicht geschrieben, weil ihr die Wahrheit nicht wüsstet, sondern weil ihr sie wisst und weil jede Lüge nicht aus der Wahrheit ist.

22 Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Gesalbte[2840] ist? Der ist der Antichristus, der den Vater und den Sohn leugnet. 23 Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht.

24 Ihr also, das, was ihr von Anfang hörtet, bleibe in euch. Wenn das in euch bleibt, was ihr von Anfang hörtet, werdet auch ihr in dem Sohn und in dem Vater bleiben. 25 Und das ist die Verheißung, die er uns verhieß: das ewige Leben.

26 Solches habe ich euch geschrieben hinsichtlich derer, die euch in die Irre leiten.

27 Und ihr, die Salbung, die ihr von ihm empfingt, bleibt in euch, und ihr habt nicht ‹stets› nötig, dass jemand euch lehre, sondern wie eben die Salbung euch über alles lehrt und wahr ist und nicht Lüge ist und so, wie sie euch lehrte, werdet[2841] ihr in ihm bleiben.

28 Und nun, Kindlein, bleibt in ihm, damit, wenn er geoffenbart wird, wir Freimütigkeit haben und nicht von ihm ‹weg› beschämt werden bei seiner Ankunft[2842].

 

 

29 Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, nehmt zur Kenntnis, dass jeder, der die Gerechtigkeit tut, ein aus ihm Geborener ist.

3 Seht, welche Liebe der Vater uns gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollten°.

Deswegen kennt die Welt uns nicht, weil sie ihn nicht gekannt hat.

2 Geliebte, wir sind nun Kinder Gottes. Und noch wurde nicht offenbar, was wir sein werden. Aber wir wissen: Wenn er offenbar wird[2843], werden wir ihm gleich sein, weil wir ihn sehen werden, so wie er ist. 3 Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt ‹und weiht›[2844] sich selbst[2845], so wie er rein ‹und geweiht›[2846] ist.

4 Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzwidrigkeit[2847]. Und die Sünde ist die Gesetzwidrigkeit. 5 Und ihr wisst, dass er geoffenbart wurde, damit er unsere Sünden wegnehme. Und es ist in ihm nicht Sünde. 6 Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht[2848].

Jeder, der sündigt[2849], hat ihn nicht gesehen noch ihn kennengelernt.

7 Kindlein, niemand leite euch in die Irre. Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, so wie er[2850] gerecht ist.

8 Wer die Sünde tut[2851], ist aus dem Teufel, weil der Teufel von Anfang an sündigt. Hierzu wurde der Sohn Gottes geoffenbart, damit er die Werke des Teufels auflöse. 9 Jeder aus Gott Geborene tut nicht Sünde[2852], weil sein Same in ihm bleibt; und er kann nicht sündigen[2853], weil er aus Gott geboren worden ist.

10 An diesem sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels. Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut[2854], ist nicht aus Gott, und wer nicht seinen Bruder liebt[2855], 11 weil diese die Botschaft ist, die ihr von Anfang hörtet: dass wir einander lieben sollten. 12 Nicht so wie Kain: Aus dem Bösen war er, und er erschlug[2856] seinen Bruder. Und warum erschlug er ihn? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht.

13 Verwundert euch nicht, meine Brüder, wenn die Welt euch hasst. 14 Wir wissen, dass wir aus dem Tode zum Leben gelangt sind, weil wir die Brüder lieben. Wer den Bruder nicht liebt[2857], weilt im Tode.

15 Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder. Und ihr wisst, dass kein Menschenmörder ewiges Leben hat. ‹Es› weilt[2858] ‹nicht› in ihm. 16 An diesem haben wir die Liebe [er]kannt, dass er seine Seele[2859] für uns hinlegte, und wir sind es schuldig, die Seele für die Brüder hinzulegen. 17 Aber wer die Lebensgüter der Welt hat, und er sieht seinen Bruder Bedarf haben und verschließt sein Inneres vor ihm, wie weilt[2860] die Liebe Gottes in ihm?

18 Meine Kindlein, lieben wir nicht mit Wort noch mit der Zunge, sondern in Werk und in Wahrheit!

19 Und an diesem merken wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und vor ihm werden wir unsere Herzen überzeugen, 20 °nämlich: dass, weswegen auch immer unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles kennt. 21 Geliebte, wenn unser Herz uns nicht anschuldigt, haben wir Freimütigkeit zu Gott, 22 und was immer wir bitten, bekommen wir von ihm, weil wir ‹solche sind, die› seine Gebote halten[2861] und tun, was vor ihm angenehm ist. 23 Und dieses ist sein Gebot, dass wir an den Namen seines Sohnes, Jesu Christi, glauben und einander lieben, so wie er [uns] Gebot gab. 24 Und wer seine Gebote hält[2862], weilt[2863] in ihm und er in ihm.

Und an diesem merken wir, dass er in uns weilt, aus dem Geist, den er uns gab.

 

 

4 Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft[2864] die Geister, ob sie aus Gott sind, weil viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen sind.

2 An diesem [er]kennt ihr[2865] den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus als [den] Gesalbten, im Fleisch gekommen, bekennt, ist aus Gott, 3 und jeder Geist, der nicht Jesus als [den] Gesalbten, im Fleisch gekommen, bekennt, ist nicht aus Gott. Und dieser ist der des Antichristus, [von] welchem [Geist] ihr hörtet, dass er kommt. Und er ist jetzt schon in der Welt.

4 Ihr seid aus Gott, Kindlein, und habt sie überwunden, weil der, der in euch ist, größer ist, als der, der in der Welt ist. 5 Sie sind aus der Welt. Deswegen reden sie aus der Welt, und die Welt hört sie. 6 Wir sind aus Gott. Wer Gott kennt, hört uns. Wer nicht aus Gott ist, hört uns nicht. Aus diesem kennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist der Verirrung.

 

 

7 Geliebte, lieben wir einander, weil die Liebe aus Gott ist, und jeder, der liebt[2866], ist aus Gott geboren worden und kennt Gott. 8 Wer nicht liebt[2867], hat Gott nicht kennengelernt[2868], weil Gott Liebe ist.

9 In diesem wurde die Liebe Gottes unter uns geoffenbart, dass Gott seinen einziggeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn lebten. 10 Nicht dass wir Gott liebten, sondern dass er uns liebte und seinen Sohn sandte als Sühnung für unsere Sünden.

11 Geliebte, wenn Gott uns so liebte, sind auch wir es schuldig, einander zu lieben. 12 Niemand hat Gott je angeschaut. Wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns zum Ziel[2869] gekommen. 13 An diesem [er]kennen wir, dass wir in ihm bleiben[2870] und er in uns [bleibt[2871]]: dass er uns von seinem Geist gegeben hat.

14 Und wir haben angeschaut[2872] und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt. 15 Wer irgend bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in ihm bleibt[2873] Gott und er in Gott. 16 Und wir haben die Liebe gekannt, die Gott unter[2874] uns hat, und haben geglaubt[2875]. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt[2876], bleibt in Gott und Gott in ihm.

17 In diesem ist die Liebe mit uns zum Ziel[2877] gekommen, damit[2878] wir am Tag des Gerichts Freimütigkeit haben mögen: weil, so wie er[2879] ist, auch wir in dieser Welt sind.

Furcht[2880] ist nicht in der Liebe, 18 sondern die zum Ziel[2881] gekommene Liebe treibt die Furcht aus, weil Furcht [es mit] Strafe [zu tun] hat. Aber wer sich fürchtet, ist in der Liebe nicht zum Ziel gebracht worden.

19 Wir lieben ihn, weil er uns zuerst liebte. 20 Wenn jemand sagt: „Ich liebe Gott“, und er hasst seinen Bruder, ist er ein Lügner; denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, wie kann er Gott lieben, den er nicht gesehen hat? 21 Und dieses Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll.

 

 

5 Jeder, der glaubt, dass Jesus der Gesalbte ist, ist aus Gott geboren worden, und jeder, der den liebt, der ihn gebar, liebt auch den, der aus ihm geboren worden ist. 2 An diesem merken wir, dass wir die Kinder Gottes lieben: wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten[2882]; 3 denn das ist die Liebe zu Gott[2883]: [Sie geht dahin], dass wir seine Gebote halten[2884], und seine Gebote sind nicht eine Last, 4 weil alles, was aus Gott geboren worden ist, die Welt überwindet. Und dieses ist der Sieg, der die Welt überwand: unser Glaube. 5 Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?

6 Dieser ist der, der durch Wasser und Blut kam, Jesus, [der] Gesalbte; nicht in dem Wasser allein, sondern in dem Wasser und dem Blut.

Und der Geist ist der Bezeugende, weil der Geist die Wahrheit ist, 7 °weil drei es sind, die Bezeugende [sind]: 8 der Geist und das Wasser und das Blut, und die drei sind vereint.[2885]

9 Wenn das Zeugnis der Menschen wir [gewohnt sind] anzunehmen – das Zeugnis Gottes ist größer, weil dieses das Zeugnis Gottes ist, das er über seinen Sohn abgelegt hat. 10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich. Wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn abgelegt hat.

11 Und dieses ist das Zeugnis: Gott gab uns ewiges Leben, und dieses Leben ist in seinem Sohn. 12 Wer den Sohn hat, hat das Leben. Wer den Sohn Gottes nicht hat, hat nicht das Leben.

13 Dieses habe ich euch geschrieben, °die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt°, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, °und damit ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt°.

14 Und dieses ist die Freimütigkeit, die wir zu ihm haben: Wenn wir nach seinem Willen um etwas bitten, hört er uns. 15 Und wenn wir wissen, dass er uns hört – um was wir auch bitten –, wissen wir, dass wir die Bitten haben, die wir von ihm erbeten haben.

16 Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht – eine Sünde nicht zum Tode hin –, soll er bitten, und er wird ihm Leben geben, ‹solchen›, die nicht zum Tode hin sündigen. Es gibt Sünde hin zum Tode. Nicht von solcher sage ich, dass man bitten[2886] soll.

17 Jede Ungerechtigkeit ist Sünde. Und es gibt Sünde, die nicht zum Tode hin ist.

18 Wir wissen, dass jeder aus Gott Geborene nicht sündigt[2887], sondern der, der aus Gott geboren wurde, bewahrt sich selbst, und der Böse tastet ihn nicht an. 19 Wir wissen, dass wir aus Gott sind, und die ganze Welt liegt in dem Bösen. 20 Aber wir wissen, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns ein Denken ‹und Verständnis› gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen kennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn, Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und [das] ewige Leben.

 

21 Kindlein, hütet euch selbst vor[2888] den Götzen.

 

Amen.


 

 

Der 2. Johannesbrief

 

Der Ältere[2889]

 

Der erwählten[2890] Herrin und ihren Kindern, die ich in [der] Wahrheit liebe (und nicht allein ich, sondern auch alle, die die Wahrheit kennengelernt haben) 2 wegen der Wahrheit, die unter[2891] uns bleibt und auf ewig bei uns sein wird.

 

3 Es werden mit uns sein Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und von dem Herrn Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, in [der] Wahrheit und [der] Liebe.

 

4 Ich habe mich sehr gefreut[2892], weil ich unter deinen Kindern ‹solche› gefunden habe, die in [der] Wahrheit wandeln, so wie wir vom Vater Gebot empfingen.

5 Und nun ersuche ich dich, Herrin, – nicht, als [wäre es] ein neues Gebot, schreibe ich dir, sondern das, das wir von Anfang hatten: dass wir einander lieben.

6 Und dieses ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln sollen. Dieses ist das Gebot, so wie ihr es von Anfang hörtet, dass ihr darin wandeln sollt, 7 weil viele Irreführende in die Welt hingegangen sind, die nicht Jesus als [den] Gesalbten, kommend im Fleisch, bekennen: Das ist der Irreführende und der Antichristus.

8 Seht ‹stets› auf euch selbst, damit wir nicht verlieren, was wir erwirkten, sondern vollen Lohn erhalten. 9 Jeder, der [das Gebot] übertritt und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht. Wer in der Lehre des Christus bleibt, dieser hat sowohl den Vater als auch den Sohn. 10 Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, nehmt ihn nicht in die Wohnung und sagt ihm nicht: „Freue dich*!“[2893], 11 denn wer ihm „Freue dich!“ sagt[2894], nimmt teil an seinen bösen Werken.

 

12 Da ich euch vieles zu schreiben habe, wollte ich es nicht mit Papyrus[2895] und Tinte [tun], sondern ich hoffe, zu euch zu kommen und [von] Mund zu Mund zu reden, damit unsere Freude völlig sei.

13 Die Kinder deiner erwählten Schwester grüßen dich.

 

Amen.

 

Der 3. Johannesbrief

 

Der Ältere[2896]

Gaius, dem Geliebten, den ich in [der] Wahrheit liebe.

 

2 Geliebter, ich wünsche[2897], dass es dir in allen Dingen wohlgehe und du gesund seiest, so wie es deiner Seele wohlgeht; 3 denn ich freute mich sehr, als die Brüder kamen und von deiner Wahrheit Zeugnis gaben, so wie du in [der] Wahrheit wandelst. 4 Eine größere Freude habe ich nicht als die, dass ich von meinen Kindern höre, dass sie in [der] Wahrheit wandeln.

5 Geliebter, in Treue handelst du, was immer das Werk war, an den Brüdern und an den Gästen. 6 Vor der ‹versammelten› Gemeinde[2898] gaben sie Zeugnis von deiner Liebe. Du wirst wohltun, wenn du sie auf eine Weise, die Gottes würdig ist, ‹fürsorglich› abfertigst[2899], 7 denn für den Namen zogen sie aus und nahmen nichts von den Heiden. 8 Wir also sind es schuldig, solche aufzunehmen, damit wir Mitwirkende mit der Wahrheit werden.

9 Ich schrieb der Gemeinde. Diotrephes jedoch, der gerne der Erste von ihnen sein will, nimmt uns nicht an. 10 Deswegen werde ich, wenn ich komme, seine Werke in Erinnerung bringen, die er tut: Mit bösen Worten schwatzt er ‹gegen› uns, und damit begnügt er sich nicht; er selbst nimmt die Brüder nicht an, und zudem hindert er die [daran], die es wollen, und er stößt sie aus der ‹versammelten› Gemeinde.

11 Geliebter, ahme nicht das Üble nach, sondern das Gute. Der, der Gutes tut[2900], ist aus Gott; der, der das Üble tut[2901], hat Gott nicht gesehen.

12 Demetrius wird von allen Zeugnis gegeben und von der Wahrheit selbst. Und auch wir geben [ihm] Zeugnis, und ihr wisst, dass unser Zeugnis wahr ist.

 

13 Vieles hätte ich zu schreiben. Ich will dir jedoch nicht mit Tinte und Schreibrohr[2902] schreiben. 14 Ich hoffe aber, sogleich dich zu sehen, und wir werden [von] Mund zu Mund reden.

15 Friede dir!

Es grüßen dich die Freunde.

Grüße die Freunde mit Namen.

 


 

 

Der Judasbrief

 

Judas, leibeigener Knecht Jesu Christi, Bruder des Jakobus –

 

Den in Gott, dem Vater, geheiligten und ‹durch› Jesus Christus bewahrten Gerufenen:

 

2 Barmherzigkeit ‹sei› euch ‹zuteil› und Friede, und Liebe [möge euch] vermehrt [werden].[2903]

 

3 Geliebte, als ich mich mit allem Fleiß daran machte, euch über das gemeinsame Heil zu schreiben, hielt ich es für eine Notwendigkeit, euch in einem Schreiben aufzurufen, mit Ernst zu ringen für den Glauben, der den Heiligen einmal übergeben worden ist;

4 denn gewisse Menschen schlichen nebenein, die für dieses Urteil längst aufgeschrieben wurden: Ehrfurchtslose, die die Gnade unseres Gottes in Zügellosigkeit verkehren und unseren alleinigen unumschränkten Herrscher-Gott und [den] °Herrn[2904], Jesus Christus, verleugnen.

5 Ich beabsichtige, euch zu erinnern, die ihr dieses einmal gewusst habt, dass der Herr, nachdem er das Volk aus dem Land Ägypten gerettet hatte, beim zweiten Mal die, die nicht glaubten, umbrachte, 6 dass er auch die [himmlischen] Boten, die ihren ersten Stand nicht bewahrten, sondern die eigene Behausung zurückließen, für das Gericht des großen Tages mit immerwährenden Fesseln verwahrt hat, von Finsternis bedeckt, 7 wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die die Unzucht bis aufs Äußerste trieben und weg hinter anderem Fleisch hergingen, in ähnlicher Weise wie °diese[2905] als Beispiel vorliegen und die ‹gerechte› Strafe eines ewigen* Feuers erleiden.

8 Gleichwohl [handeln] in gleicher Weise auch diese Träumer: Einerseits beflecken sie Fleisch, andererseits verwerfen sie Herrschaft und lästern Herrlichkeiten[2906]. 9 Aber der Erzengel[2907] Michael, als er mit dem Teufel in Streit geriet und mit ihm eine Auseinandersetzung hatte über den Leib Moses, wagte nicht, ein lästerndes Urteil zu fällen, sondern sagte: „Der Herr strafe dich!“

10 Aber diese lästern über das, was sie nicht wirklich kennen, ‹was es auch sei›. Auf was immer sie sich (wie die unvernünftigen Tiere) von Natur aus verstehen, in diesen Dingen gehen sie zugrunde.

11 Wehe ihnen! – denn: den Weg Kains schlugen sie ein, und für Lohn ergossen sie sich[2908] dem Abirren Bileams, und ‹mit› dem Widerspruch Koras gerieten sie ins Verderben.

12 Diese sind verborgene Klippen[2909] bei euren Liebesmahlen[2910], schmausen ohne Furcht mit und weiden sich selbst, [sind] Wolken ohne Wasser, von Winden weggetragen, spätherbstliche Bäume ohne Frucht, zweimal abgestorben, entwurzelt, 13 wilde Wellen des Meeres, die ihre eigene Schande ausschäumen, wandernde Sterne[2911], denen das Dunkel der Finsternis [bis] in die Ewigkeit aufbehalten ist.

14 Aber auch Henoch, siebenter von Adam, weissagte in Bezug auf diese mit den Worten: „Siehe! Es kam der Herr in‹mitten› seiner heiligen Zehntausenden[2912], 15 um über alle Gericht zu halten und alle ihre Ehrfurchtslosen zu strafen wegen aller ihrer ehrfurchtslosen Werke, mit denen sie sich in ehrfurchtsloser Weise vergingen, und wegen alles Harten, das ehrfurchtslose Sünder gegen ihn redeten.“

16 Diese sind Murrende, ‹solche›, die mit ihrem Schicksal hadern, die nach ihren Lüsten wandeln; und ihr Mund redet aufgeschwollene [Worte], und des Vorteils wegen schmeicheln sie ins Angesicht.

 

17 Aber ihr, Geliebte, gedenkt der Worte*, die zuvor von den Aposteln unseres Herrn, Jesu Christi, gesprochen wurden, 18 dass sie euch ‹wiederholt› sagten: In der letzten Zeit werden Spötter auftreten, die nach ihren eigenen ehrfurchtslosen Lüsten wandeln werden. 19 Diese sind die Lostrennenden[2913], Seelische[2914], die den Geist nicht haben[2915].

20 Aber ihr, Geliebte, indem ihr euch selbst aufbaut mittels eures heiligsten Glaubens [und] im Heiligen Geist betet[2916], 21 bewahrt euch selbst in der Liebe Gottes und wartet[2917] auf die Barmherzigkeit unseres Herrn, Jesu Christi, zum ewigen Leben. 22 Und der einen erbarmt euch – macht einen Unterschied; 23 andere rettet mit Furcht: Reißt sie aus dem Feuer! Hasst dabei sogar das vom Fleisch befleckte Gewand.

 

24 Aber dem, der euch ohne Straucheln zu behüten vermag und ohne Tadel mit hoher Freude vor das Angesicht seiner Herrlichkeit zu stellen [vermag], 25 dem allein weisen Gott, unserem Retter, ‹gebühren› Herrlichkeit und Majestät, Macht und Autorität – nun und auch in ‹alle› Ewigkeit.

 

Amen.


 

Die Offenbarung

 

1 Offenbarung[2918] Jesu Christi, die Gott ihm gab, seinen leibeigenen Knechten zu zeigen, was in Kürze[2919] geschehen muss. Und er sandte [sie] durch seinen [himmlischen] °Boten [und] übermittelte [sie][2920] seinem leibeigenen Knecht Johannes, 2 der das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi[2921] bezeugte, alles, was er sah.

3 Ein Seliger ist der, der liest, und [Selige sind] die, die hören die Worte der Weissagung und bewahren, was darin geschrieben ist, denn die Zeit[2922] ist nahe!

 

4 Johannes

 

Den sieben Gemeinden, die in Asien sind:

 

Gnade ‹sei› euch ‹zuteil› und Friede von Gott – der ist[2923] und der war und der kommt – und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, 5 und von Jesus Christus – der treue Zeuge, der Erstgeborene der Toten und der Fürst über die Könige der Erde[2924].

Dem, der uns liebt[2925] und uns durch sein Blut von unseren Sünden wusch[2926], – 6 und er machte uns zu einem °Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater – ihm ‹gebühren› die Herrlichkeit und die Macht in ‹alle› Ewigkeit*. Amen.

 

7 Siehe! Er kommt mit den Wolken. Und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, die ihn durchstachen. Und es werden ‹sich an die Brust schlagen und› wehklagen um ihn alle Stämme der Erde[2927]. Ja. Amen.

8 „Ich bin das Alpha und das Omega[2928], sagt der Herr, °Gott, der, der ist, und der, der war, und der Kommende, der Machthaber über alles.

 

9 Ich, Johannes, der °euer Bruder ist und Mitteilhabender an der Bedrängnis und am Königreich und am ausdauernden Erdulden in Christus Jesus, ich war auf der Insel, die Patmos genannt wird, wegen des Wortes Gottes und wegen des Zeugnisses Jesu Christi. 10 An dem Tag, der [dem] Herrn gehört, wurde ich [einer, der] im Geist [war].[2929]

Und ich hörte hinter mir eine große, ‹laute› Stimme wie die einer Posaune[2930], 11 die sagte: „Was du siehst, schreibe in ein Buch[2931] und verschicke [es] an die sieben °Gemeinden, nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamon und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea.“

12 Und ich wandte mich um, die Stimme zu sehen, die mit mir redete.

Und als ich mich umgewandt hatte, sah ich sieben goldene Leuchter 13 und inmitten der sieben Leuchter einen gleich [dem] Sohn eines Menschen, bekleidet mit einem bis zu den Füßen reichenden Gewand und an der Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel. 14 Sein Haupt und sein Haar waren weiß wie weiße Wolle, wie Schnee. Und seine Augen waren wie eine Feuerflamme. 15 Und seine Füße waren gleich Golderz[2932], als glühten sie im Ofen. Und seine Stimme war wie das Rauschen vieler Wasser. 16 Und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand. Und aus seinem Mund ging ein scharfes, zweischneidiges ‹heftiges› Schwert[2933] hervor. Und sein Angesicht war wie die Sonne, wenn sie scheint in ihrer Kraft.

17 Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie ein Toter.

Und er legte seine Rechte auf mich und sagte[2934]:

„Fürchte dich nicht. Ich bin der Erste und der Letzte 18 und der Lebende. Ich war[2935] tot, und – siehe! – ich lebe in ‹alle› Ewigkeit. Amen. Und ich habe die Schlüssel des Todes und des Hades[2936].

19 Schreibe nun, was du gesehen hast und was ist und was nach diesem im Begriff ist zu geschehen.

20 [Was] das Geheimnis der sieben Sterne [betrifft], derer, [die] du auf meiner Rechten sahst, und die sieben goldenen Leuchter: Die sieben Sterne sind Boten der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind sieben Gemeinden.“

 

2 „Dem Boten der Gemeinde °in Ephesus° schreibe: Das sagt der, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt:

2 Ich weiß um deine Werke und deine Arbeit und deine Ausdauer und dass du Üble nicht ertragen kannst. Und du prüftest[2937] die, die behaupten, Apostel zu sein, und es nicht sind, und fandst, dass sie Lügner waren. 3 Und du hast Ausdauer, und du ertrugst wegen meines Namens und bist nicht müde geworden[2938].

4 Ich habe jedoch gegen dich, dass du deine erste Liebe verließest. 5 Denke also daran, wovon du gefallen bist, und tue Buße* und tue die ersten Werke. Wenn [du es] aber nicht [tust], komme ich dir bald[2939]. Und ich werde deinen Leuchter von seiner Stelle ‹weg›rücken, wenn du nicht Buße tust.

6 Dieses jedoch hast du, dass du die Werke der Nikolaiten hasst, die auch ich hasse.

7 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Dem, der überwindet, ihm werde ich zu essen geben vom Baum des Lebens, der in der Mitte des Paradieses Gottes ist.

 

8 Dem Boten der Gemeinde in Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, der ein Toter wurde und lebte[2940]:

9 Ich weiß um deine Werke und deine Bedrängnis und deine Armut – du bist aber reich – und um die Lästerung von Seiten derer, die von sich selbst sagen, sie seien Juden, und sie sind es nicht, sondern [sind] eine Synagoge des Satans. 10 Fürchte nicht die Leiden, die auf dich zukommen. Siehe, der Teufel ist daran, [einige] von euch ins Gefängnis zu werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet zehn Tage Bedrängnis haben. Werde treu bis zum Tod, und ich werde dir den Kranz[2941] des Lebens[2942] geben.

11 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Dem, der überwindet, wird keinesfalls von dem zweiten Tod Schaden zugefügt werden.

 

12 Dem Boten der Gemeinde in Pergamon schreibe: Das sagt der, der das scharfe, zweischneidige ‹heftige› Schwert hat:

13 Ich weiß um deine Werke und wo du wohnst, da, wo der Thron des Satans ist; und du hältst fest an meinem Namen, und du verleugnetest nicht den Glauben an mich in den Tagen, in denen Antipas mein treuer Zeuge war, der bei euch getötet wurde, da, wo der Satan wohnt.

14 Ich habe jedoch Weniges gegen dich: Du hast dort [solche], die an der Lehre Bileams festhalten, der den Balak lehrte, einen Anlass ‹zum Stolpern und Fallen› vor die Söhne Israels zu werfen, ‹um› Götzenopfer zu essen und Unzucht zu begehen. 15 In dieser Weise hast auch du solche, die in gleicher Weise die Lehre der Nikolaiten festhalten[2943]. 16 Tue also Buße. Wenn [du es] aber nicht [tust], komme ich dir bald, und ich werde Krieg mit ihnen führen mit dem ‹heftigen› Schwert meines Mundes.

17 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Dem, der überwindet, ihm werde ich zu essen geben von dem verborgenen Manna. Und ich werde ihm einen kleinen weißen Stein geben, und auf den kleinen Stein wird ein neuer Name geschrieben worden sein, den niemand °wirklich kennt° außer dem, der ihn empfängt.

 

18 Und dem Boten der Gemeinde in Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der seine Augen hat wie eine Feuerflamme, und seine Füße sind gleich Golderz[2944]:

19 Ich weiß um deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben[2945] und deinen Dienst und deine Ausdauer und deine Werke, und °deine letzten Werke [sind]° mehr als die ersten.

20 Ich habe jedoch °gegen dich: Du gewährst der Frau[2946] Isebel, die sich eine Prophetin nennt, °und sie lehrt und leitet meine leibeigenen Knechte in die Irre°, Unzucht zu begehen und Götzenopfer zu essen. 21 Und ich gab ihr Zeit, damit sie Buße tue, und sie will nicht Buße tun von ihrer Unzucht. 22 Siehe, ich werfe sie in ein Bett und die, die mit ihr Ehebruch begehen, in große Bedrängnis, wenn sie nicht Buße tun von ihren Werken; 23 und ihre[2947] Kinder werde ich töten mit Tod[2948]. Und alle Gemeinden werden darüber in Kenntnis sein, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht. Und ich werde jedem von euch nach euren Werken geben.

24 Euch aber sage ich, °den übrigen, die in Thyatira sind, so viele diese Lehre nicht haben, die ‘die Tiefen des Satans’, wie sie sagen, nicht [er]kannten[2949]: Ich lege keine andere Last auf euch; 25 nur, was ihr habt, haltet fest, bis ich komme.

26 Sowohl dem, der überwindet, wie auch dem, der meine Werke bis ans Ende bewahrt, werde ich Vollmacht geben über die Völker[2950], 27 und er wird Hirte über sie sein mit einem eisernen Stab – wie die Töpfergefäße werden sie zerbrochen werden –, wie auch ich von meinem Vater empfangen habe. 28 Und ich werde ihm den Morgenstern geben. 29 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“

 

3 „Und dem Boten der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt der, der die °sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich weiß um deine Werke, dass du den Namen hast, dass du lebst, und bist tot. 2 Werde ein Wachender und festige das Übrige, das im Begriff steht zu sterben[2951], denn ich habe deine Werke nicht als vollkommen[2952] gefunden vor meinem Gott. 3 Denke also daran, wie du empfangen und gehört hast, und bewahre es und tue Buße. Wenn du also nicht wachen wirst, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht in Kenntnis sein, um welche Stunde ich über dich kommen werde.

4 Aber du hast [einige] wenige Namen in Sardes, die ihre Kleider nicht befleckten; und sie werden mit mir wandeln in Weiß[2953], weil sie würdig sind.

5 Der, der überwindet, der wird mit weißen Kleidern umkleidet werden, und ich werde seinen Namen nicht[2954] löschen aus dem Buch des Lebens und werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Boten[2955].

6 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt.

 

7 Und dem Boten der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, und niemand wird schließen, und schließt, und niemand wird öffnen: 8 Ich weiß um deine Werke. Siehe! Ich habe vor dir eine geöffnete Tür gegeben (die niemand zu schließen vermag), weil du eine kleine Kraft hast und mein Wort bewahrtest und meinen Namen nicht verleugnetest.

9 Siehe: Ich gebe aus der Synagoge des Satans die, die von sich selbst sagen, sie seien Juden, und sie sind es nicht, sondern sie lügen – siehe: Ich werde veranlassen, dass sie kommen und vor deinen Füßen huldigen und zur Kenntnis nehmen, dass ich dich liebte. 10 Weil du das Wort meiner Ausdauer[2956] bewahrtest, werde ich dich auch bewahren vor[2957] der Stunde der Prüfung[2958], die im Begriff ist, über das ganze Weltreich zu kommen, um die zu prüfen, die auf der Erde wohnen. 11 Ich komme bald. Halte fest, was du hast, damit niemand deinen Kranz[2959] nehme.

12 Der, der überwindet, ihn werde ich zu einem Pfeiler im Tempelheiligtum meines Gottes machen, und er wird nicht mehr daraus hinausgehen, und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalems, die aus dem Himmel von meinem Gott niederfährt, und meinen neuen Namen. 13 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt.

 

14 Und dem Boten der Gemeinde °in Laodizea° schreibe: Das sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang[2960] der Schöpfung Gottes: 15 Ich weiß um deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist. Dass du doch kalt oder heiß wärst! 16 So [wie es jetzt ist], weil du lau bist und weder heiß noch kalt, bin ich im Begriff, dich aus meinem Munde zu speien, 17 weil du sagst: ‘Ich bin reich und bin reich geworden und habe keinen Bedarf’, und nicht weißt, dass du der Elende bist und erbärmlich und arm und blind und bloß[2961]. 18 Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, damit du reich seiest, und weiße Kleider, damit du umkleidet seiest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, damit du deine Augen salbest, damit du sehest. 19 Ich, so viele ich lieb habe[2962], strafe und züchtige[2963] ich. Sei also eifrig und tue Buße.

20 Siehe: Ich habe mich vor die Tür gestellt und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören und die Tür öffnen wird, werde ich zu ihm hineingehen und mit ihm Mahl halten und er mit mir.

21 Der, der überwindet, ihm werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwand und mich zu meinem Vater auf seinem[2964] Thron setzte. 22 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“

 

 

4 Nach diesem sah ich, und – siehe! – eine Tür, geöffnet, im Himmel[2965].

Und die erste Stimme, die ich zu mir reden gehört hatte wie [die] einer Posaune, sagte: „Steige auf hierher, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss.“

2 Und sogleich wurde ich [einer, der] im Geist [war].

Und – siehe! – ein Thron, im Himmel aufgestellt, und auf dem Thron saß Einer. 3 Und der Sitzende war von Ansehen gleich einem Jaspisstein[2966] und einem Sardisstein. Und ein Regenbogen war rings um den Thron, von Ansehen gleich einem Smaragd.

4 Und rings um den Thron [waren] vierundzwanzig Throne und auf den Thronen die vierundzwanzig Ältesten, sitzend, umkleidet mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern °[waren] goldene Kränze[2967].

5 Und aus dem Thron gehen hervor Blitze und °Stimmen und Donner°. Und sieben Feuerfackeln brennen vor dem Thron, die die sieben Geister Gottes sind.

6 Und vor dem Thron war ein ‹wie Glas› durchsichtiges Meer, gleich Kristall.

Und inmitten des Thrones und rings um den Thron waren vier lebende Wesen, voll überdeckt mit Augen vorne und hinten. 7 Und das erste lebende Wesen glich einem Löwen und das zweite lebende Wesen einem Kalb[2968], und das dritte lebende Wesen hatte das Angesicht eines Menschen, und das vierte lebende Wesen glich einem fliegenden Adler. 8 Und die vier lebenden Wesen – sie hatten, jedes einzelne, sechs Flügel – waren ringsherum und innen voll überdeckt mit Augen.

Und Tag und Nacht sagen sie ohne Pause: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott, der Machthaber über alles, der war und der ist und der kommt.“

9 Und wenn die lebenden Wesen Herrlichkeit und Ehre und Dank geben werden dem, der auf dem Thron sitzt, der in ‹alle› Ewigkeit lebt, 10 werden die vierundzwanzig Ältesten niederfallen vor dem, der auf dem Thron sitzt.

Und sie werden dem, der in ‹alle› Ewigkeit lebt, huldigen und ihre Kränze[2969] vor dem Thron niederwerfen und sagen: 11 „Würdig bist du, °unser Herr und Gott, der Heilige°, zu empfangen die Herrlichkeit[2970] und die Ehre und die Kraft, weil du alle Dinge schufst, und wegen deines Willens[2971] waren sie [da][2972] und wurden sie geschaffen.“

 

5 Und ich sah auf der rechten [Hand] dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch[2973], innen und auf der Rückseite beschrieben, versiegelt mit sieben Siegeln.

2 Und ich sah einen Boten, einen starken: Mit einer großen, ‹lauten› Stimme rief er aus: „Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu lösen?“

3 Und nicht einer im Himmel noch auf der Erde noch unter der Erde vermochte das Buch zu öffnen noch auch es anzusehen[2974]. 4 Und ich, ich weinte viel, weil nicht einer für würdig befunden wurde, das Buch zu öffnen noch es anzusehen.

5 Und einer von den Ältesten sagt zu mir: „Weine nicht! Siehe! Der Löwe überwand, der, der aus dem Stamm Juda ist, die Wurzel[2975] Davids, um das Buch zu öffnen und seine sieben Siegel zu lösen.“

6 Und ich sah in der Mitte des Thrones[2976] und der vier lebenden Wesen und in der Mitte der Ältesten [war] ein Lamm; es stand; wie geschlachtet [sah es aus]; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, die die sieben Geister Gottes sind, die ausgesandt worden sind zur ganzen Erde. 7 Und er kam; und genommen hat er [das Buch] aus der rechten [Hand] dessen, der auf dem Thron sitzt.

8 Und als er das Buch nahm, fielen die vier lebenden Wesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder; und sie hatten, ein jeder, eine Harfe und goldene Schalen, gefüllt mit Räucherwerk, welche[2977] die Gebete der Heiligen sind.

9 Und sie singen[2978] ein neues Lied, [dessen Worte] lauten: „Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen, weil du geschlachtet wurdest und uns[2979] für Gott erkauftest mit deinem Blut – aus jedem Stamm und [jeder] Sprache und Volksschar und [jedem] Volk – 10 und du machtest sie[2980] zu Königen und Priestern für unseren Gott, und sie werden ‹als Könige› herrschen auf der Erde[2981].“

11 Und ich sah, und ich hörte die Stimme vieler Boten um den Thron her und [die Stimme] der lebenden Wesen und der Ältesten; und ihre Zahl war Zehntausende mal Zehntausende und Tausende mal Tausende, 12 die sagten mit großer, ‹lauter› Stimme: „Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu nehmen die Kraft – und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Lob!“

13 Und jedes Geschöpf, das in dem Himmel und auf der Erde[2982] und unter der Erde und auf dem Meer ist – was es [an Orten] gibt, und alles, was in ihnen ist –, hörte ich sagen: „Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm ‹gebühren› in ‹alle› Ewigkeit das Lob und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht!“

14 Und die vier lebenden Wesen sagten: „Amen!“

Und die °Ältesten fielen nieder und huldigten.

 

6 Und ich sah, wie das Lamm eines der sieben Siegel öffnete, und ich hörte eines der vier lebenden Wesen wie mit einer Stimme eines Donners sagen: „Komm und sieh!“

2 Und ich sah, und – siehe! – ein weißes Pferd, und der, der darauf saß, hatte einen Bogen. Und es wurde ihm ein Kranz[2983] gegeben, und er ging aus, siegend und um zu siegen.

3 Und als er das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite lebende Wesen sagen: „Komm!“

4 Und es ging ein anderes Pferd aus, ein feuerrotes. Und dem, der darauf saß, ihm wurde gegeben, den Frieden von der Erde[2984] zu nehmen, damit sie einander hinschlachteten[2985]. Und es wurde ihm ein großes Schwert gegeben.

5 Und als er das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte lebende Wesen sagen: „Komm und sieh!“

Und ich sah, und – siehe! – ein schwarzes Pferd, und der, der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand.

6 Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier lebenden Wesen, die sagte: „Ein Maß[2986] Weizen für einen Denar[2987] und drei Maß Gerste für einen Denar! Und schädige nicht das Öl und den Wein.“

7 Und als er das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten lebenden Wesens sagen: „Komm und sieh!“

8 Und ich sah, und – siehe! – ein fahles Pferd, und der Name dessen, der darauf saß, war: Der Tod. Und der Hades[2988] folgte ihm. Und es wurde ihm Vollmacht gegeben, zu töten ein Viertel der Erde[2989] mit ‹heftigem› Schwert, mit Hungersnot, mit [Seuchen]tod[2990] und durch die ‹wilden› Tiere der Erde[2991].

9 Und als er das fünfte Siegel öffnete, sah ich am Fuß[2992] des Altars die Seelen derer, die hingeschlachtet[2993] worden waren wegen des Wortes Gottes und wegen des Zeugnisses, das sie hatten.

10 Und sie riefen mit großer, ‹lauter› Stimme und sagten: „Bis wann, unumschränkter Herrscher, Heiliger und Wahrhaftiger, richtest du nicht und rächst du nicht unser Blut [und forderst es] von denen, die auf der Erde wohnen?“

11 Und es °wurde ihnen einem jeden ein weißes Gewand gegeben°. Und es wurde zu ihnen gesagt, dass sie noch eine kurze Zeit ruhen sollten, bis auch ihre leibeigenen Mitknechte und ihre Brüder vollzählig würden, die im Begriff sind, getötet zu werden eben wie sie.

12 Und ich sah, als er das sechste Siegel öffnete, und es entstand ein großes Beben, und die Sonne wurde schwarz wie ein aus Haaren gemachter Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, 13 und die Sterne des Himmels fielen zur Erde, wie ein Feigenbaum, von einem großen Winde geschüttelt, seine Winterfeigen abwirft. 14 Und der Himmel wich wie eine Buchrolle, die aufgerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden von ihren Stellen gerückt.

15 Und die Könige der Erde[2994] und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Starken und alle Leibeigenen und alle Freien verbargen sich in die Höhlen und in die Felsen der Berge.

16 Und sie sagen zu den Bergen und zu den Felsen: „Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes, 17 weil der große Tag seines Zorns gekommen ist. Und wer vermag zu stehen?“

 

7 Und nach diesem sah ich vier Boten an den vier Ecken des Landes stehen, die die vier Winde des Landes zurückhielten, damit kein Wind wehe über das Land noch über das Meer noch über irgendeinen Baum. 2 Und ich sah einen anderen Boten, aufsteigend vom Aufgang der Sonne her, der [das] Siegel des lebenden Gottes hatte.

Und er rief mit großer, ‹lauter› Stimme zu den vier Boten, ihnen, denen es gegeben war, das Land und das Meer zu schädigen, 3 und sagte: „Schädigt nicht das Land noch das Meer noch die Bäume, bis wir die leibeigenen Knechte unseres Gottes an ihrer Stirn versiegelt haben!“

4 Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: einhundertvierundvierzigtausend Versiegelte aus allen Stämmen der Söhne Israels: 5 aus dem Stamm Juda zwölftausend Versiegelte, aus dem Stamm Ruben zwölftausend, aus dem Stamm Gad zwölftausend, 6 aus dem Stamm Asser zwölftausend, aus dem Stamm Naftali[2995] zwölftausend, aus dem Stamm Manasse zwölftausend, 7 aus dem Stamm Symeon zwölftausend, aus dem Stamm Levi zwölftausend, aus dem Stamm Issachar zwölftausend, 8 aus dem Stamm Sebulon[2996] zwölftausend, aus dem Stamm Josef zwölftausend, aus dem Stamm Benjamin zwölftausend Versiegelte.

 

9 Nach diesem sah ich und – siehe! – eine zahlreiche Menge, sie, die nicht einer zählen konnte, aus jedem Volk und [allen] Stämmen, Volksscharen und Sprachen; sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm, umkleidet mit weißen, langen Gewändern und [mit] Palmen in ihren Händen. 10 Und sie rufen mit großer, ‹lauter› Stimme die Worte: „Das Heil unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm!“

11 Und alle Boten ‹hatten sich hingestellt und› standen um den Thron und die Ältesten und die vier lebenden Wesen; und sie fielen nieder auf ihre Angesichter vor dem Thron und huldigten Gott 12 und sagten: „Amen! Das Lob und die Herrlichkeit und die Weisheit und der Dank und die Ehre und die Kraft und die Stärke ‹gebühren› unserem Gott in ‹alle› Ewigkeit! Amen!“

13 Und es antwortete einer der Ältesten und sagte zu mir: „Diese, die mit den langen, weißen Gewändern umkleidet sind, wer sind sie, und woher kamen sie?“

14 Und ich sagte zu ihm: „Mein Herr, du weißt es.“

Und er sagte zu mir: „Diese sind es, die aus der großen Bedrängnis kommen, und sie wuschen ihre Gewänder, und sie machten sie weiß durch das Blut des Lammes. 15 Deswegen sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm in Verehrung Tag und Nacht in seinem Tempelheiligtum. Und der, der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen ‹und um sie› ein Wohnzelt haben[2997]. 16 Es wird sie nicht mehr hungern; und es wird sie nicht mehr dürsten; und es wird nicht die Sonne auf sie fallen, auch nicht irgendeine Hitze, 17 weil das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, ein Hirte für sie sein wird und sie zu lebendigen Wasserquellen führen wird. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“

 

8 Und als er das siebente Siegel öffnete, trat im Himmel ein Schweigen ein von etwa einer halben Stunde.

 

2 Und ich sah die sieben Boten, die sich vor Gott gestellt haben. Und es wurden ihnen sieben Posaunen[2998] gegeben. 3 Und ein anderer Bote kam. Und er wurde an den Altar gestellt. Er hatte ein goldenes [spezielles] Räuchergefäß. Und es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, damit er es zu den Gebeten aller Heiligen gäbe auf den goldenen Altar, der vor dem Thron ist. 4 Und der Rauch des Räucherwerks, [das] zu den Gebeten der Heiligen [getan war], stieg auf vor Gott aus der Hand des Boten.

5 Und der Bote nahm das [spezielle] Räuchergefäß, [nahm es] von dem Feuer auf dem Altar und füllte es, und er warf es auf das Land. Und es geschahen Donner und Stimmen und Blitze und ein Beben.

 

6 Und die sieben Boten, die die sieben Posaunen hatten, machten sich bereit, damit sie posaunten.

7 Und der erste posaunte. Und es entstand Hagel und Feuer vermengt mit Blut*, und es wurde auf das Land[2999] geworfen. Und ein Drittel des Landes wurde verbrannt,[3000] und ein Drittel der Bäume wurde verbrannt, und alles grüne Gras wurde verbrannt.

8 Und der zweite Bote posaunte. Und [etwas] wie ein großer brennender Berg wurde ins Meer geworfen. Und ein Drittel des Meeres wurde zu Blut. 9 Und es starb ein Drittel der Geschöpfe im Meer[3001], die Seelen[3002] hatten. Und ein Drittel der Schiffe wurde ‹völlig› zerstört.

10 Und der dritte Bote posaunte. Und es fiel ein großer Stern aus dem Himmel. Der brannte wie eine Fackel. Und er fiel auf ein Drittel der Flüsse und auf die Wasserquellen. 11 Und der Name des Sterns lautet: „Wermut“. Und es wurde ein Drittel der Wasser zu Wermut. Und viele von den Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter gemacht waren.

12 Und der vierte Bote posaunte. Und es wurde geschlagen ein Drittel der Sonne und ein Drittel des Mondes und ein Drittel der Sterne, damit ein Drittel von ihnen verfinstert würde und der Tag zu seinem Drittel nicht scheine und die Nacht desgleichen.

13 Und ich sah und hörte einen ‹einzelnen› Adler; der flog inmitten des Himmels und sagte mit großer, ‹lauter› Stimme: „Wehe! Wehe! Wehe – denen, die auf der Erde wohnen, wegen der übrigen Posaunenstimmen der drei Boten, die im Begriff sind zu posaunen!“

 

9 Und der fünfte Bote posaunte. Und ich sah einen Stern, der vom Himmel zur Erde[3003] gefallen war. Und es wurde ihm der Schlüssel zum Schlund des Abgrundes gegeben. 2 Und er öffnete den Schlund des Abgrundes. Und Rauch stieg auf aus dem Schlund wie der Rauch eines großen Ofens. Und die Sonne und die Luft wurden von dem Rauch des Schlundes verfinstert.

3 Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken hervor auf das Land. Und es wurde ihnen Vollmacht[3004] gegeben, wie die Skorpione der Erde Vollmacht haben.

4 Und es wurde zu ihnen gesagt, dass sie nicht schädigen sollten das Gras des Landes noch alles Grüne noch irgendeinen Baum, ‹sondern› nur die Menschen, welche nicht das Siegel Gottes auf ihren Stirnen haben. 5 Und es wurde ihnen gegeben, dass sie sie nicht töteten, sondern dass sie fünf Monate gequält würden. Und ihre Qual war wie eine Qual von einem Skorpion, wenn er einen Menschen sticht.

6 Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und ihn nicht finden, und sie werden zu sterben begehren, und der Tod wird von ihnen fliehen.

7 Und die Gestalten der Heuschrecken glichen zum Kampf gerüsteten Pferden. Und auf ihren Köpfen [war etwas] wie Kränze von Gold. Und ihre Angesichter waren wie Angesichter von Menschen. 8 Und sie hatten Haar wie Frauenhaar. Und ihre Zähne waren wie die von Löwen. 9 Und sie hatten Brustpanzer wie eiserne Brustpanzer. Und das Getöse ihrer Flügel war wie das Getöse von Wagen vieler Pferde, die in den Kampf laufen. 10 Und sie haben Schwänze – gleich Skorpionen – und Stacheln. Und in ihren Schwänzen haben sie Vollmacht, den Menschen fünf Monate [lang] Schaden zuzufügen. 11 Sie haben über sich einen König, den Boten des Abgrundes. Sein Name ist auf Hebräisch „Abaddoon“, und im Griechischen hat er den Namen „Apollyoon“[3005].

12 Das erste Wehe ging vorüber. Siehe! Es kommen noch zwei Wehe nach diesem.

 

13 Und der sechste Bote posaunte. Und ich hörte eine Stimme, eine aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott ist.

14 Sie sagte zu dem sechsten Boten, der die Posaune hatte: „Löse die vier Boten, die am großen Fluss Euphrat gebunden sind.“

15 Und die vier Boten wurden gelöst, die bereit gemacht sind für die Stunde und [den] Tag und [den] Monat und [das] Jahr, damit sie ein Drittel der Menschen töteten.

16 Und die Zahl der Reitertruppen war zweimal zehntausendmal zehntausend; ich hörte ihre Zahl. 17 Und so [gestaltet] sah ich in dem Gesicht die Pferde und die, die auf ihnen saßen: Sie hatten feuerfarbene und hyazinthenfarbene und schwefelfarbene Brustpanzer. Und die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe, und aus ihren Maul gehen Feuer, Rauch und Schwefel hervor. 18 Von diesen drei Plagen wurde ein Drittel der Menschen getötet, von dem Feuer und von dem Rauch und von dem Schwefel, die aus ihrem Maul hervorgingen, 19 denn °die Vollmacht der Pferde ist in ihrem Maul und in ihren Schwänzen°, und[3006] ihre Schwänze sind wie Schlangen, haben Köpfe, und mit ihnen richten sie Schaden an.

20 Und die übrigen der Menschen, die nicht durch diese Plagen getötet wurden, taten nicht Buße über die Werke ihrer Hände, dass sie nicht huldigten den Dämonen und den goldenen und den silbernen und den ehernen und den steinernen und den hölzernen Götzen, die weder sehen noch hören noch gehen können. 21 Und sie taten nicht Buße über ihre Mordtaten noch über ihre Zaubereien noch über ihre Unzuchtstaten noch über ihre Diebstähle.

 

10 Und ich sah einen anderen Boten, einen starken, aus dem Himmel niedersteigen, umkleidet mit einer Wolke, und ein Regenbogen [war] auf seinem Haupt, und sein Angesicht [war] wie die Sonne und seine Füße wie Feuersäulen. 2 Und er hatte in seiner Hand ein geöffnetes Büchlein. Und er stellte seinen rechten Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde[3007], 3 und er rief mit einer großen, ‹lauten› Stimme, wie ein Löwe brüllt. Und als er gerufen hatte, redeten die sieben Donner [mit] ihren ‹eigenen› Stimmen. 4 Und als die sieben Donner° geredet hatten, schickte ich mich an zu schreiben.

Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die sagte: „Versiegle, was die sieben Donner redeten, und schreibe dieses nicht.“

5 Und der Bote, den ich auf dem Meer und auf der Erde stehen sah, erhob seine rechte Hand zum Himmel 6 und schwor bei dem, der in ‹alle› Ewigkeit lebt, der den Himmel schuf und was darin ist und die Erde[3008] und was darin ist und das Meer und was darin ist: „Es wird nicht noch ein Zeitabschnitt sein, 7 sondern mit den Tagen der Stimme des siebenten Boten, wenn er sich anschickt zu posaunen, wird auch vollendet sein[3009] das Geheimnis Gottes, wie er es seinen ‹eigenen› leibeigenen Knechten, den Propheten, als gute Botschaft sagte!“

8 Und die Stimme, die ich aus dem Himmel gehört hatte, redete wieder mit mir und sagte: „Gehe hin. Nimm das geöffnete Büchlein in der Hand des Boten, der auf dem Meer und auf der Erde steht.“

9 Und ich ging weg, hin zu dem Boten, und sagte zu ihm, er möge mir das Büchlein geben.

Und er sagte zu mir: „Nimm – und iss es auf, und es wird deinen Bauch bitter machen. In deinem Munde jedoch wird es süß sein wie Honig.“

10 Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Boten und aß es auf. Und es war in meinem Mund süß wie Honig. Und als ich es aß, wurde es in meinem Bauch bitter.

11 Und man sagt zu mir: „Du musst wieder weissagen – über Volksscharen und Völker und Sprachen und viele Könige.“

 

11 Und es wurde mir ein Rohr gegeben, das einem Stabe glich, °und [einer] sagte°: Stehe[3010] auf und miss das Tempelheiligtum Gottes aus und den Altar und die, die darin anbeten[3011]. 2 Und den Hof, der °außerhalb des Tempelheiligtums ist, schließe aus und miss ihn nicht, weil er denen von den Völkern gegeben wurde. Und die heilige Stadt werden sie °treten[3012] zweiundvierzig Monate lang.

3 Und ich werde meinen zwei Zeugen [Auftrag und Vollmacht] geben, und sie werden tausendzweihundertsechzig Tage weissagen, mit Sacktuch umkleidet. 4 Diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen. 5 Und wenn jemand ihnen Schaden zufügen will, geht Feuer aus ihrem Mund hervor und verzehrt ihre Feinde. Und wenn jemand ihnen Schaden zufügen will, muss er auf diese Weise getötet werden. 6 Diese haben Vollmacht, den Himmel zu verschließen, damit kein Regen falle in den Tagen ihres Weissagens. Und sie haben Vollmacht über die Gewässer, sie in Blut zu verwandeln, und [Vollmacht], das Land mit jeder[3013] Plage zu schlagen, so oft, wie sie wollen.

7 Und wenn sie mit ihrem Zeugnis fertig sein werden, ‹dann› wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigende, mit ihnen Krieg führen und sie überwinden und sie töten. 8 Und ihr Leichnam wird auf der Straße der großen Stadt liegen, die in geistlicher [Hinsicht] ‘Sodom’ und ‘Ägypten’ heißt, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde. 9 Und [Menschen] aus den Volksscharen und Stämmen und Sprachen und Völkern werden ihren Leichnam sehen drei Tage und einen halben Tag lang. Und sie werden nicht zulassen, dass ihre Leichname ins Grab gelegt werden. 10 Und die, die auf der Erde[3014] wohnen, freuen sich über sie und werden ‹fröhlich› feiern und sich gegenseitig Geschenke schicken, weil diese, die zwei Propheten, die quälten, die auf der Erde wohnten.

11 Und nach den drei Tagen und dem halben [Tag] kam von Gott der Geist des Lebens ‹auf und› in sie, und sie stellten sich auf ihre Füße. Und große Furcht fiel auf die, die sie schauten. 12 Und sie hörten eine große, ‹laute› Stimme aus dem Himmel zu ihnen sagen:

„Steigt auf hierher!“

Und sie stiegen auf in den Himmel in der Wolke. Und ihre Feinde schauten sie. 13 Und an jenem Tag geschah ein großes Beben, und der zehnte Teil der Stadt fiel, und siebentausend Menschennamen wurden in dem Beben getötet. Und die übrigen gerieten in Furcht und gaben dem Gott des Himmels Ehre[3015].

 

14 Das zweite Wehe ging vorüber. Siehe! Das dritte Wehe kommt bald[3016].

 

15 Und der siebente Bote posaunte.

Und es geschahen große, ‹laute› Stimmen in dem Himmel, die sagten: „Die Königsherrschaft der Welt ist unseres Herrn und seines Gesalbten geworden, und er wird ‹als König› herrschen in ‹alle› Ewigkeit.“

16 Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor dem Thron Gottes saßen, fielen nieder auf ihr Angesicht und huldigten Gott 17 und sagten: „Wir danken dir, Herr, Gott, Machthaber über alles, – der, der ist und der, der war –, weil du deine große Kraft an dich genommen hast, und du herrschtest ‹als König›[3017]. 18 Und die Völker[3018] waren zornig, und dein Zorn ist gekommen[3019] und die Zeit[3020] der Toten, gerichtet zu werden und zu geben den Lohn deinen leibeigenen Knechten, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und die zu verderben, die die Erde[3021] verderben.“

 

 

19 Und geöffnet wurde das Tempelheiligtum Gottes in dem Himmel, und es wurde gesehen die Lade seines Bundes in seinem Tempelheiligtum. Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und Beben und großer Hagel.

 

12 Und ein großes Zeichen erschien im Himmel: eine Frau, umkleidet mit der Sonne, der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt ein Kranz[3022] von zwölf Sternen. 2 Und sie war schwanger und schrie auf, hatte Wehen und quälte sich, um zu gebären.

3 Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel und – siehe! – ein großer, feuerroter Drache, der sieben Köpfe und zehn Hörner hatte und sieben Diademe[3023] auf seinen Köpfen. 4 Sein Schwanz fegt ein Drittel der Sterne des Himmels weg. Und er warf sie zur Erde[3024].

Und der Drache stellte sich vor die Frau, die im Begriff war zu gebären, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße.

5 Und sie gebar einen Sohn, einen Männlichen[3025], der im Begriff ist, allen Völkern ein Hirte zu sein mit einem eisernen Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt[3026], hin zu Gott und zu seinem Thron.

6 Und die Frau floh in die Wüste, wo sie eine von Gott bereitete Stätte hat, damit man sie dort ernähre tausendzweihundertsechzig Tage.

7 Und es entstand ein Kampf im Himmel. Michael und seine Boten hatten gegen den Drachen zu kämpfen. Und der Drache kämpfte – und seine Boten. 8 Und er behielt nicht die Oberhand.[3027] Und es wurde nicht mehr eine Stätte für ihn im Himmel gefunden. 9 Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, genannt „Teufel“ und „Satan“, der das ganze Weltreich in die Irre leitet; geworfen wurde er zur Erde, und seine Boten wurden mit ihm geworfen.

10 Und ich hörte eine große, ‹laute› Stimme im Himmel sagen: „Jetzt ist das Heil und die Kraft und die Königsherrschaft unseres Gottes geworden[3028] und die Autorität seines Gesalbten, weil der Verkläger unserer Brüder niedergeworfen ist, der sie verklagte vor unserem Gott Tag und Nacht. 11 Und sie überwanden ihn kraft des Blutes des Lammes und kraft des Wortes ihres Zeugnisses und liebten nicht ihre Seele[3029] bis zum Tod.

12 Deswegen seid fröhlich[3030], [ihr] Himmel, und die, die in ihnen die Wohnung haben[3031]!

°Wehe der Erde[3032] und dem Meer – weil der Teufel zu euch hin niederstieg mit großem Grimm, wissend, dass er wenig Zeit hat!“

13 Und als der Drache sah, dass er zur Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Männlichen geboren hatte. 14 Und der Frau wurden [die] zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste an ihre Stätte flöge, dorthin, wo sie ernährt wird für eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit, weg vom Angesicht der Schlange. 15 Und die Schlange warf aus ihrem Maul Wasser wie einen Strom hinter der Frau her, damit sie vom Strom weggeschwemmt werde. 16 Und die Erde kam der Frau zu Hilfe. Und die Erde öffnete ihren Mund und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Maul warf.

17 Und der Drache war zornig über die Frau.

Und er ging weg, Krieg zu führen mit den Übrigen ihres Samens, ‹denen›, die die Gebote Gottes halten[3033] und das Zeugnis °Jesu haben.

 

18 Und ich stand auf dem Sand des Meeres.

13 Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen; zehn Hörner und sieben Köpfe hatte es und auf seinen Hörnern zehn Diademe und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung. 2 Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther; und seine Füße waren wie die eines Bären und sein Maul[3034] wie das eines Löwen. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Vollmacht.

3 Und [ich sah] einen seiner Köpfe wie zu Tode geschlachtet. Und seine Todeswunde wurde geheilt. Und die ganze Erde[3035] staunte hinter dem Tier her. 4 Und sie huldigten dem Drachen, der dem Tier die Vollmacht gegeben hatte; und sie huldigten dem Tier und sagten: „Wer ist dem Tier gleich?[3036] Wer vermag mit ihm zu kämpfen?“

5 Und es wurde ihm ein Mund gegeben, der Großes redete und Lästerung. Und es wurde ihm Vollmacht gegeben, zu schalten und zu walten zweiundvierzig Monate lang. 6 Und es öffnete seinen Mund zur Lästerung gegen Gott, seinen Namen zu lästern und seine Wohnung [und] die, die im Himmel die Wohnung haben[3037]. 7 Und es wurde ihm gegeben, Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu überwinden. Und es wurde ihm Vollmacht gegeben über jeden Stamm und [jede] Volksschar und [jede] Sprache und [jedes] Volk. 8 Und es werden ihm huldigen alle, die auf der Erde[3038] wohnen, deren Namen nicht geschrieben sind in dem Lebensbuch des geschlachteten Lammes von Gründung der Welt an[3039].

9 Wenn jemand ein Ohr hat, höre er. 10 Wenn jemand in die Gefangenschaft führt, geht er in die Gefangenschaft. Wenn jemand mit dem Schwert töten wird, muss er mit dem Schwert getötet werden. Hier ist die Ausdauer[3040] und der Glaube[3041] der Heiligen.

 

11 Und ich sah ein anderes Tier aufsteigen – aus dem Land[3042]. Und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamm und redete wie ein Drache. 12 Und es übt alle Vollmacht des ersten Tieres vor ihm aus, und es veranlasst, dass die Erde und [zwar] die, die auf ihr wohnen[3043], dem ersten Tier huldigen, dessen Todeswunde geheilt wurde. 13 Und es tut große Zeichen, sodass es auch Feuer aus dem Himmel zur Erde niederkommen lässt vor den Menschen.

14 Und es leitet die, die auf der Erde wohnen, in die Irre kraft der Zeichen, die vor dem Tier zu tun ihm gegeben wurden, und sagt denen, die auf der Erde wohnen, sie sollen dem Tier, das die Wunde von dem Schwert hatte und [wieder] lebte, ein Bild machen. 15 Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres Geist zu verleihen, damit das Bild des Tieres auch spreche und mache, dass getötet würden, so viele dem Bild des Tieres nicht huldigten. 16 Und es handelt ‹mit dem Ziel›, dass alle, die Kleinen und die Großen und die Reichen und die Armen und die Freien und die Leibeigenen, [dass] °sie sich ein Malzeichen[3044] auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirn geben° 17 und dass niemand kaufen oder verkaufen könne, wenn er nicht das Malzeichen habe: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.

18 Hier ist die Weisheit. Wer den Denksinn[3045] hat, berechne die Zahl des Tieres, denn sie ist eines Menschen Zahl! Und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.

 

14 Und ich sah, und – siehe! – das Lamm: Es stand auf dem Berg Zion – und mit ihm [waren] einhundertvierundvierzigtausend, die °seinen Namen und den Namen seines Vaters° an ihren Stirnen geschrieben trugen. 2 Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und das Rollen eines großen, ‹lauten› Donners. Und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfensängern, die auf ihren Harfen spielten.

3 Und sie singen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier lebenden Wesen und den Ältesten. Und niemand konnte das Lied lernen als nur die einhundertvierundvierzigtausend, die von der Erde erkauft sind. 4 Diese sind es, die mit Frauen nicht befleckt wurden, denn sie sind Jungfräuliche. Diese sind es, die dem Lamm folgen, wo immer es hingeht. Diese wurden aus den Menschen erkauft als Erstlinge Gott und dem Lamm. 5 Und es wurde in ihrem Mund nicht Lüge gefunden, denn sie sind ohne Tadel°.

 

6 Und ich sah einen Boten; der flog inmitten des Himmels[3046]. Er hatte eine ewige gute Botschaft, um sie denen zu [ver]künden[3047], die auf der Erde wohnen, und[3048] jedem Volk und [jedem] Stamm und [jeder] Sprache und Volksschar.

7 Mit großer, ‹lauter› Stimme sagte er: „Fürchtet Gott und gebt ihm Ehre[3049], weil die Stunde seines Gerichtes gekommen ist! Und huldigt dem, der den Himmel und die Erde[3050] machte und das Meer und die Wasserquellen.“

8 Und ein anderer, °zweiter Bote folgte und sagte: „Gefallen, gefallen ist Babylon, °die Große! – weil sie mit dem Wein der Leidenschaft ihrer Hurerei[3051] alle Völker getränkt hat!“

9 Und ein °anderer, dritter Bote folgte ihnen und sagte mit großer, ‹lauter› Stimme: „Wenn jemand dem Tier und seinem Bild huldigt und [das] Malzeichen annimmt an seine Stirn oder an seine Hand, 10 wird auch er von dem Wein des Grimmes Gottes trinken, der unvermischt in dem Becher seines Zorns eingeschenkt ist. Und er wird mit Feuer und Schwefel gequält werden vor dem Angesicht der heiligen Boten und des Lammes.

11 Und der Rauch ihrer Qual steigt auf in ‹alle› Ewigkeit, und sie haben keine Pause Tag und Nacht, die dem Tier und seinem Bild huldigen, und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt.

12 Hier ist die Ausdauer der Heiligen; [hier sind] die, die die Gebote Gottes halten[3052] und den Glauben an Jesus[3053] [bewahren].“

13 Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die sagte: „Schreibe: Selige sind die Toten, die im Herrn sterben, von jetzt an! Ja, sagt der Geist, – damit sie ruhen von ihren Arbeiten ‹und Mühen›. Aber ihre Werke ‹begleiten sie und› kommen ihnen nach.“

 

14 Und ich sah, und – siehe! – eine weiße Wolke! Und auf der Wolke saß Einer – gleich [dem] Sohn eines Menschen. Auf seinem Haupt hatte er einen goldenen Kranz[3054] und in seiner Hand eine scharfe Sichel.

15 Und ein anderer Bote kam aus dem Tempelheiligtum hervor und rief dem, der auf der Wolke saß, mit großer, ‹lauter› Stimme zu: „Schicke deine Sichel [aus] und ernte, weil die Stunde des Erntens° gekommen ist, weil die Ernte des Landes[3055] ‹überreif und› dürre geworden ist.“

16 Und der, der auf der Wolke saß, legte seine Sichel an das Land. Und das Land wurde geerntet.

17 Und ein anderer Bote kam aus dem Tempelheiligtum hervor, das im Himmel ist, und auch er hatte eine scharfe Sichel.

18 Und ein anderer Bote, der Vollmacht über das Feuer hatte, kam aus dem Altar hervor.

Und er rief dem, der die scharfe Sichel hatte, mit großem, ‹lautem› Ruf zu und sagte: „Schicke deine scharfe Sichel [aus] und lies die °Trauben des Weinstocks des Landes[3056], weil seine Beeren reif wurden.“

19 Und der Bote legte seine Sichel an das Land und las [die Trauben] am Weinstock des Landes und warf sie in die große Kelter des Grimmes Gottes. 20 Und die Kelter wurde außerhalb der Stadt getreten. Und Blut ging aus der Kelter hervor bis an die Zäume der Pferde, tausendsechshundert Stadien[3057] weit.

 

15 Und ich sah ein anderes Zeichen im Himmel, groß und wunderbar: sieben Boten, die sieben Plagen hatten, die letzten, weil mit ihnen der Grimm Gottes vollendet wurde.

2 Und ich sah [etwas] wie ein ‹wie Glas› durchsichtiges Meer, mit Feuer vermengt, und [ich sah] die Überwinder vom Tier her und vom Bild her und von der Zahl seines Namens an dem ‹wie Glas› durchsichtigen Meer stehen – Harfen Gottes hatten sie.

3 Und sie singen das Lied Moses, des leibeigenen Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sagen: „Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Machthaber über alles. Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, König °der Völker[3058]. 4 Wer, Herr, sollte dich nicht fürchten und deinen Namen verherrlichen? – weil [du] allein heilig [bist], weil alle Völker[3059] kommen werden und vor dir huldigen werden, weil deine Rechte[3060] geoffenbart wurden.“

 

5 Und nach diesem sah ich: Und geöffnet wurde das Tempelheiligtum in dem Himmel, die Zeltwohnung des Zeugnisses[3061]. 6 Und es kamen hervor aus dem Tempelheiligtum die sieben Boten, die die sieben Plagen hatten, bekleidet mit reinem, glänzendem Leinen und um die Brust gegürtet mit goldenen Gurten.

7 Und eines der vier lebenden Wesen gab den sieben Boten sieben goldene Schalen, die gefüllt waren von dem Grimm des Gottes, der in ‹alle› Ewigkeit lebt. 8 Und das Tempelheiligtum wurde gefüllt mit Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft. Und niemand konnte in das Tempelheiligtum eintreten, bis die sieben Plagen der sieben Boten vollendet waren.

 

16 Und ich hörte eine große, ‹laute› Stimme aus dem Tempelheiligtum, die zu den sieben Boten sagte: „Geht hin und schüttet die sieben Schalen des Grimmes Gottes aus – hin zum Land[3062].“

2 Und der erste ging weg und schüttete seine Schale aus – hin zum Land. Und es entstand ein schlimmes und böses Geschwür an den Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten und die seinem Bild huldigten.

3 Und der zweite Bote schüttete seine Schale aus in das °Meer. Und es entstand Blut wie [das] eines Toten, und jede lebende Seele[3063] im Meer starb.

4 Und der dritte schüttete seine Schale aus in die Flüsse und in die Wasserquellen. Und es entstand Blut.

5 Und ich hörte den Boten der Wasser sagen: „Gerecht °bist du, der du bist und der du warst und der Heilige[3064] bist, weil du diese Gerichte vollstrecktest, 6 weil sie das Blut von Heiligen und Propheten ausschütteten; und Blut gabst du ihnen zu trinken. °Sie sind es wert!“

7 °Und ich hörte den Altar[3065] sagen°: „Ja, Herr, Gott, Machthaber über alles: Wahrhaftig und gerecht sind deine Gerichte.“

8 Und der vierte Bote schüttete seine Schale aus auf die Sonne. Und es wurde ihr gegeben, die Menschen mit Feuer zu versengen. 9 Und die Menschen wurden versengt von großer Hitze. Und die Menschen lästerten den Namen Gottes, der über diese Plagen Vollmacht hat, und sie taten nicht Buße, ihm Herrlichkeit zu geben[3066].

10 Und der fünfte schüttete seine Schale aus auf den Thron des Tieres. Und sein Königreich wurde finster. Und sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerz 11 und lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre, und sie taten nicht Buße über ihre Werke.

12 Und der sechste schüttete seine Schale aus auf den großen Fluss, den Euphrat. Und sein Wasser wurde ausgetrocknet, damit bereitet würde der Weg der Könige vom Aufgang der Sonne her.

13 Und ich sah aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Mund[3067] des falschen Propheten drei unreine Geister [kommen], die Fröschen glichen, 14 denn sie sind Dämonengeister, die Zeichen tun, [Dämonengeister,] die zu den Königen des ganzen Weltreiches ausgehen, sie zu versammeln zum Krieg jenes großen Tages Gottes, des Machthabers über alles.

15 „Siehe, ich komme wie ein Dieb. Ein Seliger ist der, der wacht und seine Kleider bewahrt! – damit er nicht als Entblößter umhergehe und man seine Scham sehe.“

16 Und er versammelte sie an den Ort, der auf Hebräisch ‘Harmageddoon’[3068] heißt.

17 Und der siebente schüttete seine Schale aus auf die Luft.

Und es kam eine große, ‹laute› Stimme vom Tempelheiligtum des Himmels her, vom Thron her, die sagte: „Es ist geschehen!“

18 Und es geschahen Blitze und Donner und Stimmen; und ein großes Beben geschah, desgleichen nicht geschehen ist, seitdem es Menschen auf der Erde gab, solch ein Beben, so groß. 19 Und die große Stadt wurde in drei Teile geteilt. Und die Städte der Völker[3069] fielen. Und Babylon, die Große, ihrer wurde gedacht vor Gott, ihr den Weinbecher des Grimms seines Zorns zu geben. 20 Und jede Insel entfloh, und Berge wurden nicht gefunden.

21 Und große Hagelbrocken, wie ein Talent[3070] schwer, kommen nieder aus dem Himmel auf die Menschen. Und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, weil seine Plage überaus groß ist.

 

 

17 Und es kam einer der sieben Boten, die die sieben Schalen hatten, und er sprach mit mir und sagte:

„Komm! Ich werde dir das Gericht[3071] über die große Hure zeigen, die an den vielen Wassern sitzt, 2 mit der die Könige der Erde[3072] Hurerei trieben, und die, die auf der Erde[3073] wohnen, wurden trunken vom Wein ihrer Hurerei.“

3 Und er trug mich im Geist fort in eine Wüste. Und ich sah eine Frau, sitzend auf einem scharlachroten Tier, [das] voll Namen der Lästerung [war]; es hatte sieben Köpfe und zehn Hörner. 4 Und die Frau °war umkleidet mit Purpur und Scharlach und voll behängt mit Gold und Edelgestein und Perlen, und sie° hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll von den Gräueln und der Unreinigkeit ihrer Hurerei. 5 Und an ihre Stirn war ein Name geschrieben worden, ein Geheimnis: „Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde[3074]“. 6 Und ich sah die Frau trunken vom Blut der Heiligen, vom Blut der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich, als ich sie sah, mit großer Verwunderung.

7 Und der Bote sagte zu mir: „Weshalb verwunderst du dich? Ich werde dir das Geheimnis der Frau sagen und des Tieres, das sie trägt, das die sieben Köpfe und die zehn Hörner hat.

8 Das Tier, das du sahst, war und ist nicht und ist im Begriff, aus dem Abgrund aufzusteigen und ins Verderben zu gehen. Und die, die auf der Erde wohnen, deren Namen nicht geschrieben sind in das Buch des Lebens von Gründung der Welt an, werden sich verwundern, wenn sie das Tier sehen, dass es war und nicht ist °und da sein wird°.

9 Hier ist der Verstand[3075], der Weisheit hat: Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt. Und sie sind sieben Könige: 10 Die fünf fielen, und der eine ist. Der andere kam noch nicht. Und wenn er gekommen ist, muss er ein Weniges bleiben.

11 Und das Tier, das war und nicht ist, es selbst ist auch ein achter, und er ist von den sieben, und ins Verderben geht er fort.

12 Und die zehn Hörner, die du sahst, sind zehn Könige, welche noch nicht ein Königreich bekamen; sie bekommen jedoch Vollmacht wie Könige eine Stunde mit dem Tier. 13 Diese haben eine Meinung ‹und Absicht› und geben °ihre Kraft und Vollmacht dem Tier. 14 Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie überwinden, weil es Herr der Herren und König der Könige ist, und die, die mit ihm sind, sind Gerufene und Erwählte und Treue.“

15 Und er sagt zu mir: „Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, sind Volksscharen und Volksmengen und Völker und Sprachen. 16 Und die zehn Hörner, die du sahst, °und das Tier°, diese werden die Hure hassen, und verwüstet werden sie sie machen und nackt, und sie werden ihr Fleisch fressen und sie mit Feuer verbrennen, 17 denn Gott gab in ihre Herzen, seine Meinung ‹und Absicht› durchzuführen und eine Meinung ‹und Absicht› auszuführen und ihre Königsherrschaft dem Tier zu geben, bis die Worte*[3076] Gottes vollendet würden.

18 Und die Frau, die du sahst, ist die große Stadt, die die Königsherrschaft über die Könige der Erde[3077] hat.“

 

18 Und nach diesem sah ich einen anderen Boten aus dem Himmel niedersteigen, der große Vollmacht hatte. Und die Erde[3078] wurde erleuchtet von seiner Herrlichkeit.

2 Und er rief mit starker Stimme und sagte: „Sie fiel! Sie fiel! Babylon, die Große! Und sie wurde eine Behausung von Dämonen und ein °Schlupfwinkel jedes unreinen Geistes und ein °Schlupfwinkel jedes unreinen und gehassten Vogels. 3 Vom Wein der Leidenschaft ihrer Hurerei haben nämlich alle Völker[3079] getrunken. Und die Könige der Erde[3080] trieben Hurerei mit ihr, und die Kaufleute der Erde[3081] wurden reich aus der Kraft ihrer Üppigkeit.“

4 Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen:

„Geh aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt, 5 °weil ihre Sünden bis zum Himmel aufgetürmt wurden°, und Gott gedachte ihrer Ungerechtigkeiten.

6 Vergeltet ihr, wie auch sie °euch vergalt, und verdoppelt ihr auf das Doppelte nach ihren Werken. In dem Becher, in dem sie mischte, mischt ihr das Doppelte[3082].

7 Wie viel sie sich verherrlichte und in Üppigkeit lebte, so viel Qual und Trauer gebt ihr, weil sie in ihrem Herzen sagt: ‘Ich sitze als Königin, und eine Verlassene, ‹eine Witwe›, bin ich nicht, und Trauer werde ich auf keinen Fall sehen.’

8 Deswegen werden ihre Plagen an einem Tag kommen: Tod und Trauer und Hungersnot, und mit Feuer wird sie verbrannt werden, weil der Herr stark ist, Gott, der sie richtete.

 

9 Und es werden um sie weinen und wehklagen[3083] die Könige der Erde, die mit ihr Hurerei trieben und in Üppigkeit lebten, wenn sie den Rauch ihres Brandes sehen 10 und aus Furcht vor ihrer Qual von ferne stehen und sagen:

‘Wehe! Wehe! Die große Stadt, Babylon,

die starke Stadt! –

weil in einer Stunde dein Gericht kam.’

11 Und die Kaufleute der Erde werden weinen und über sie trauern, weil niemand mehr ihre Ware kauft, 12 Ware von Gold und Silber und Edelgestein und Perlen und Byssus[3084] und Purpur und Seide und Scharlach; und alles Thujaholz; und jedes Gerät von Elfenbein und jedes Gerät von höchst kostbarem Holz und von Erz und Eisen und Marmor; 13 und Zimt und Räucherwerk und Salbe und [spezielles] Harzerzeugnis[3085] und Wein und Öl und Weizengrieß und Weizen und Schafe und Vieh[3086]; und [Fracht] von Pferden und von Wagen und von Leibern; und Menschenseelen. 14 Und die Herbstfrüchte, die Lust deiner Seele, sind von dir gewichen, und alles Niedliche[3087] und Prächtige ist dir verloren gegangen, und du wirst es nicht mehr finden.

15 Die Kaufleute, [die] mit diesen Dingen [Handel trieben], die an ihr reich wurden, werden aus Furcht vor ihrer Qual von ferne stehen, weinen und trauern 16 und sagen:

‘Wehe! Wehe! Die große Stadt! –

die umkleidet war mit Byssusstoff[3088]

und Purpur und Scharlach

und übergoldet mit Gold

und [bedeckt] mit Edelgestein und Perlen! –

17 weil in einer Stunde der so große Reichtum verwüstet wurde.’

Und jeder Steuermann und alle, die zur See fahren,[3089] und die Seeleute und so viele auf dem Meer beschäftigt waren, standen von ferne 18 und riefen ‹laut›, als sie den Rauch ihres Brandes sahen, und sagten: ‘Welche [Stadt] ist gleich der großen Stadt?’

19 Und sie warfen Staub auf ihre Köpfe und riefen ‹laut› unter Weinen und Trauern und sagten:

‘Wehe! Wehe! Die große Stadt! –

in der alle, die Schiffe auf dem Meer hatten,

reich wurden von ihrer Kostbarkeit –,

weil sie in einer Stunde verwüstet wurde.’

 

20 Sei fröhlich ‹und feiere› über sie, [du] Himmel! Und [ihr] Heiligen und [ihr] Apostel und [ihr] Propheten: [Seid fröhlich!], weil Gott euer Gericht[3090] an ihr vollzog.“

 

21 Und ein starker Bote hob einen Stein auf, [der] wie ein großer Mühlstein [war], und warf ihn ins Meer und sagte:

„So wird Babylon, die große Stadt,

mit Gewalt niedergeworfen

und nicht mehr gefunden werden.

22 Und die Stimme[3091] der Harfensänger

und Musiker und Flötenspieler und Trompeter[3092]

wird nicht mehr in dir gehört werden,

und ein Künstler irgendwelcher Kunst

wird nicht mehr in dir gefunden werden,

und das Geräusch des Mühlsteins

wird nicht mehr in dir gehört werden,

23 und das Licht einer Lampe

wird nicht mehr in dir scheinen,

und die Stimme des Bräutigams und der Braut

wird nicht mehr in dir gehört werden,

weil deine Kaufleute die Großen der Erde waren

[und] weil durch deine Zauberei

alle Völker[3093] in die Irre geleitet wurden.

24 Und in ihr wurde Blut von Propheten und Heiligen gefunden, und [zwar] von allen denen, die auf der Erde[3094] hingeschlachtet[3095] wurden.“

 

19 Und nach diesen Dingen hörte ich [etwas] wie eine große, ‹laute› Stimme einer zahlreichen Menge im Himmel, die[3096] sagte: „Halleluja! Das Heil und die Kraft und die Herrlichkeit [sind] unseres Gottes! 2 – weil seine Gerichte wahrhaftig und gerecht sind, weil er die große Hure richtete, die mit ihrer Hurerei die Erde[3097] verderbte, und er rächte das Blut seiner leibeigenen Knechte, [forderte es] von ihrer Hand.“

3 Und ein zweites Mal haben sie gesagt: „Halleluja! Und ihr Rauch steigt auf in ‹alle› Ewigkeit.“

4 Und es fielen nieder die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebenden Wesen und huldigten Gott, der auf dem Thron sitzt, und sagten: „Amen! Halleluja!“

5 Und es kam eine Stimme aus dem Thron, die sagte: „Preist unseren Gott, alle seine leibeigenen Knechte und ihr, die ihr ihn fürchtet, die Kleinen und die Großen!“

6 Und ich hörte [etwas] wie die Stimme einer zahlreichen Menge und wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Rollen starker Donner:

Die [Stimmen] sagten: „Halleluja, weil der Herr, unser Gott, der Machthaber über alles, ‹als König› herrschte[3098]! 7 Lasst uns froh sein und lasst uns jubeln und ihm [den Ruhm der] Herrlichkeit geben, weil die Hochzeit des Lammes gekommen ist, und seine Frau machte sich selbst bereit.“

8 Und es wurde ihr gegeben, dass sie umkleidet werde mit glänzendem und reinem Byssusstoff[3099], denn der Byssusstoff ist die Gerechtsprechung[3100] der Heiligen.

9 Und er sagte zu mir: „Schreibe: Selige sind die zum Hochzeitsmahl des Lammes Gerufenen!“

Und er sagt zu mir: „Diese sind die wahrhaftigen Worte Gottes.“

10 Und ich fiel nieder vor seinen Füßen, ihm zu huldigen. Und er sagt zu mir: „Sieh [dich vor! Tu es] nicht! Ich bin ein leibeigener Knecht zusammen mit dir und deinen Brüdern, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! ‹Huldige ihm›! – denn das Zeugnis Jesu ist der Geist[3101] der Weissagung.“

 

 

11 Und ich sah den Himmel geöffnet, und – siehe! – ein weißes Pferd, und der, der darauf saß, hieß: Der Treue und der Wahrhaftige. Und in Gerechtigkeit richtet er und führt er Krieg. 12 Seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Diademe; einen geschriebenen Namen trägt er, den keiner weiß als nur er selbst; 13 und umkleidet ist er mit einem in Blut getauchten Gewand. Und sein Name heißt: Das Wort Gottes. 14 Und ihm folgten auf weißen Pferden die Heere, die im Himmel [sind], bekleidet mit weißem, reinem Byssusstoff[3102].

15 Und aus seinem Munde geht ein scharfes, zweischneidiges ‹heftiges› Schwert[3103] hervor, damit er mit ihm die Völker schlage. Und er wird ihnen ein Hirte mit einem eisernen Stabe sein. Und er tritt die Weinkelter des Grimms und des Zorns Gottes, des Machthabers über alles. 16 Und er hat auf seinem Gewand und auf seinem Schenkel einen geschriebenen Namen: König der Könige und Herr der Herren.

 

17 Und ich sah einen Boten in der Sonne stehen. Und er rief mit großer, ‹lauter› Stimme und sagte zu allen Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen: „Kommt und sammelt euch zum großen Mahl Gottes, 18 damit ihr fressen mögt Fleisch von Königen und Fleisch von Obersten und Fleisch von Starken und Fleisch von Pferden und von denen, die auf ihnen sitzen, und Fleisch von allen, sowohl von Freien als auch von Leibeigenen, sowohl von Kleinen als auch von Großen!“

 

19 Und ich sah das Tier und die Könige der Erde[3104] und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd sitzt, und mit seinem Heer. 20 Und das Tier wurde gefasst und der falsche Prophet, der mit ihm war, der die Zeichen vor ihm tat, mit denen er die in die Irre leitete, die das Malzeichen des Tieres empfingen und die seinem Bild huldigten. Als Lebende wurden die beiden geworfen in den Feuersee, der mit Schwefel brennt.

21 Und die übrigen wurden getötet mit dem ‹heftigen› Schwert dessen, der auf dem Pferd sitzt, [dem Schwert], das aus seinem Munde hervorging. Und alle Vögel wurden gesättigt von ihrem Fleisch.

 

20 Und ich sah einen Boten aus dem Himmel niedersteigen; er hatte den Schlüssel des Abgrundes und auf seiner Hand eine große Kette. 2 Und er griff den Drachen, die alte Schlange – es ist der Teufel und der Satan – und band ihn für tausend Jahre, 3 und er warf ihn in den Abgrund und schloss °zu und versiegelte über ihm, damit er die Völker[3105] nicht länger in die Irre leite, bis die tausend Jahre zu Ende seien. Und nach diesen muss er für eine kurze Zeit freigelassen werden.

 

4 Und ich sah Throne – und sie saßen auf ihnen, und Gericht[3106] wurde ihnen gegeben – und die Seelen derer, die wegen des Zeugnisses Jesu und wegen des Wortes Gottes enthauptet worden waren, und die, die[3107] nicht dem Tier noch seinem Bild gehuldigt hatten und nicht das Malzeichen auf ihre Stirn empfangen hatten oder auf ihre Hand. Und sie lebten[3108] und herrschten ‹als Könige› mit dem Gesalbten die tausend Jahre. 5 (Aber die übrigen Toten lebten nicht[3109], bis die tausend Jahre beendet waren.)

Diese ist die erste Auferstehung. 6 Ein Seliger und ein Heiliger [ist] der, der Teil hat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Vollmacht, sondern sie werden Priester Gottes und des Gesalbten sein, und sie werden ‹als Könige› herrschen mit ihm tausend Jahre.

7 Und wenn die tausend Jahre beendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis freigelassen werden. 8 Und er wird ausgehen, um in die Irre zu leiten die Völker, die an den vier Ecken des Landes ‹sind›, den Goog und den Magoog, um sie zum Krieg zu sammeln, deren Zahl wie der Sand des Meeres ist.

9 Und sie stiegen auf die breite Ebene des Landes hinauf und umzingelten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt.

Und es kam Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie. 10 Und der Teufel, der sie in die Irre leitete,[3110] wurde geworfen in den Feuer- und Schwefelsee, wo auch das Tier und der falsche Prophet [waren]. Und sie werden gequält werden Tag und Nacht in ‹alle› Ewigkeit.

 

11 Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß, vor dessen Angesicht die Erde[3111] und der Himmel flohen, und eine Stätte für sie wurde nicht gefunden. 12 Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen; sie standen vor dem °Thron. Und es wurden Bücher geöffnet. Und ein anderes Buch wurde geöffnet, das das [Buch] des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken.

13 Und das Meer gab die Toten her, die darin waren. Und der Tod und der Hades[3112] gaben die Toten her, die in ihnen waren, und sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken. 14 Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dieser ist der zweite Tod, der Feuersee.

15 Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens geschrieben gefunden wurde, wurde er in den Feuersee geworfen.

 

21 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde[3113], denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen. Und das Meer ist nicht mehr.

2 °Und die heilige Stadt, ein neues Jerusalem, sah ich° aus dem Himmel niederkommen von Gott, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.

3 Und ich hörte eine große, ‹laute› Stimme aus dem Himmel, die sagte: „Siehe! Die Zeltwohnung Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen ‹sein› Wohnzelt haben[3114], und sie werden seine Volksscharen[3115] sein, und er selbst, Gott, wird bei ihnen sein. 4 Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen. Und der Tod wird nicht mehr sein noch Trauer noch Geschrei, noch wird es je mehr Schmerz geben, weil das Erste vergangen ist.“

5 Und der, der auf dem Thron sitzt, sagte: „Siehe! Ich mache alles neu.“

Und er sagt zu mir: „Schreibe, weil diese Worte wahrhaftig und treu sind.“

6 Und er sagte zu mir: „Es ist geschehen.[3116] Ich bin das Alpha und das Omega[3117], der Anfang und das Ende. Ich werde dem Dürstenden von der Quelle des Wassers des Lebens geben – kostenlos. 7 Der, der überwindet, wird dieses erben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir °Sohn sein.

8 Aber den Feiglingen und Ungläubigen und Gräulichen[3118] und Mördern und Unzüchtigen[3119] und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern wird ihr Teil im See[3120] sein, der mit Feuer und Schwefel brennt. Das ist [der] zweite Tod.“

 

 

9 Und es °kam einer der sieben Boten, die die sieben Schalen hatten, voll der sieben letzten Plagen, und er sprach mit mir und sagte:

„Komm! Ich werde dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes.“

10 Und er trug mich im Geist fort auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, wie sie niederkam aus dem Himmel von Gott. 11 Und sie hatte die Herrlichkeit Gottes. Ihr Lichtglanz war einem höchst kostbaren Stein gleich, wie einem kristallenen Jaspisstein[3121].

12 Sie hatte eine große und hohe Mauer, hatte zwölf Toreingänge und auf[3122] den Toreingängen zwölf Engel, und Namen darauf geschrieben (es sind die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels), 13 vom Aufgang[3123] her drei Toreingänge und von Mitternacht her drei Toreingänge und vom Mittag her drei Toreingänge und vom Untergang her drei Toreingänge. 14 Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen [die] °zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.

15 Und der, der mit mir sprach, hatte ein Maß, ein goldenes Rohr, damit er die Stadt und ihre Toreingänge und ihre Mauer messe. 16 Und die Stadt ist im Viereck angelegt: Ihre Länge ist so viel, wie viel auch ihre Breite [ist]. Und er maß die Stadt mit dem Rohr auf zwölftausend Stadien[3124]. Ihre Länge und Breite und Höhe sind gleich. 17 Und er maß ihre Mauer: einhundertvierundvierzig Ellen, eines Menschen Maß; das ist [das] des [himmlischen] Boten.

18 Und der Baustoff ihrer Mauer war Jaspis, und die Stadt war reines goldenes [Material], gleich reinem Glas. 19 Die Fundamente der Stadtmauer waren mit jeglichem kostbaren Stein verziert, das erste Fundament mit einem Jaspis, das zweite mit einem Saphir, das dritte mit einem Chalzedon, das vierte mit einem Smaragd, 20 das fünfte mit einem Sardonyx, das sechste mit einem Sardis, das siebente mit einem Chrysolith, das achte mit einem Beryll, das neunte mit einem Topas, das zehnte mit einem Chrysopras, das elfte mit einem Hyazinth, das zwölfte mit einem Amethyst. 21 Und die zwölf Toreingänge [waren] zwölf Perlen. Jeder der Toreingänge war jeweils aus einer Perle; und die Straße der Stadt [war] reines goldenes [Material], durchsichtig wie Glas.

22 Und ein Tempelheiligtum sah ich nicht in ihr, denn der Herr, Gott, der Machthaber über alles, ist ihr Tempelheiligtum – und das Lamm. 23 Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, damit sie ihr scheinen, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtete sie; und ihre Leuchte ist das Lamm.

24 Und die °Völker[3125] werden wandeln durch ihr Licht. Und die Könige der Erde bringen ihre Herrlichkeit und [ihre] Ehre in sie[3126]. 25 Und ihre Toreingänge werden des Tages nicht geschlossen werden, denn es wird dort keine Nacht sein. 26 Und sie werden die Herrlichkeit und die Ehre[3127] der Völker[3128] in sie bringen. 27 Und auf keinen Fall wird eingehen irgendetwas Verunreinigendes und was Gräuel verübt und Lüge. Nur die, die in dem Buch des Lebens des Lammes geschrieben sind, [werden eingehen].

 

22 Und er zeigte mir einen reinen Fluss von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der ausging vom Thron Gottes und des Lammes. 2 Inmitten ihrer Straße[3129] und des Flusses, von beiden Seiten her, [war der] Baum des Lebens[3130], der zwölf Früchte[3131] brachte; jeden einzelnen Monat lieferte er seine Frucht. Und die Blätter des Baumes [dienten] zur Pflege ‹und zum Wohl› der Völker.

3 Und jeglicher Fluch wird nicht mehr sein.

Und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein. Und seine leibeigenen Knechte werden ihm verehrenden Dienst tun. 4 Und sie werden sein Angesicht sehen. Und sein Name wird an ihrer Stirn sein.

5 Und Nacht wird dort nicht sein. Und sie bedürfen keiner Lampe noch des Lichtes einer Sonne, weil der Herr, Gott, [über] ihnen leuchtet. Und sie werden ‹als Könige› herrschen in ‹alle› Ewigkeit.

 

 

6 Und er sagt[3132] zu mir: „Diese Worte sind treu und wahrhaftig. Und der Herr, der Gott der Geister der Propheten, sandte seinen [himmlischen] Boten, um seinen leibeigenen Knechten zu zeigen, was in Kürze[3133] geschehen muss.“

7 „Und siehe! Ich[3134] komme bald[3135]. Ein Seliger ist der, der die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt[3136].“

8 Und ich, Johannes, [war] der, der dieses hörte und sah. Und als ich gehört und gesehen hatte, fiel ich nieder, um zu huldigen vor den Füßen des Boten, der mir dieses zeigte. 9 Und er sagt zu mir: „Sieh [dich vor! Tu es] nicht! °Ich bin ein leibeigener Knecht zusammen mit dir und deinen Brüdern, den Propheten, und denen, die die Worte dieses Buches bewahren[3137]. Bete Gott an! ‹Huldige ihm›!“

 

10 Und er sagt zu mir: „Versiegle nicht die Worte der Weissagung dieses Buches, denn die Zeit[3138] ist nahe.

11 Wer ungerecht [ist], sei fernerhin ungerecht, und wer unsauber [ist], werde fernerhin unsauber gemacht[3139]. Und wer gerecht [ist], werde fernerhin gerechtfertigt, und wer heilig [ist], werde fernerhin geheiligt.

12 Siehe! Ich komme bald, und mein Lohn ist bei mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk sein wird.

13 Ich bin das Alpha und das Omega[3140], der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.

14 Selige sind die, die seine Gebote tun[3141]! – damit ihr Anrecht sein wird an dem Baum des Lebens und sie eingehen durch die Toreingänge in die Stadt.

15 Draußen sind die Hunde, die Zauberer, die Unzüchtigen, die Mörder, die Götzendiener und jeder, der Lüge[3142] lieb hat und übt[3143].

16 Ich, Jesus, schickte meinen [himmlischen] Boten, euch diese Dinge zu bezeugen für die Gemeinden. Ich bin die Wurzel und der Spross Davids, der helle Morgenstern.“

17 Und der Geist und die Braut sagen: „Komm!“

Und wer es hört, der sage: „Komm!“

Und wen dürstet, der komme. Wer will, der nehme das Wasser des Lebens – kostenlos!

18 Ich bezeuge es jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu diesen Dingen[3144] hinzufügt, wird Gott ihm zufügen die Plagen, von denen in diesem Buch geschrieben ist. 19 Und wenn jemand von den Worten des Buches dieser Weissagung wegnimmt, wird Gott seinen Teil wegnehmen von dem Baum[3145] des Lebens und aus der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben ist.

20 Der, der diese Dinge bezeugt, sagt: „Ja, ich komme bald.“

Amen! Ja! Komm, Herr Jesus!

 

21 Die Gnade des Herrn, Jesu Christi, [sei] °mit allen Heiligen.

 

Amen.

 



[1] o.: des Ursprungs; der Entstehung; „Schriftstück der Herkunft“ dürfte sich auf das erste Kapitel beziehen, vielleicht auch noch auf das zweite.

[2] eigtl.: Dabids

[3] eigtl.: Abraams

[4] Das Wort im Gt. (gennan) kann „zeugen“, „erzeugen“, „gebären“ und „Vater werden“ bedeuten. Es ist verwandt mit dem gr. Zeitwort ginesthai (werden, entstehen). In diesem Geschlechtsregister ist „zeugte“ als Üsg. jedoch nicht angebracht, da es sich nicht in jedem Fall um eine unmittelbare Vaterschaft handelt.

[5] eigtl.: Phares

[6] o.: Seras

[7] o.: Hezrons

[8] eigtl.: Booz

[9] eigtl.: Jessa-is; d. i.: Isais

[10] eigtl.: Ezekias

[11] eigtl.: Jechonias

[12] o.: Versetzung; d. h.: Umsiedlung; so a. i. Folg.

[13] o.: durch Babylon (i. S. v.: durch die Babylonier); w.: Babylons

[14] o.: Schealthi-els

[15] eigtl.: Zorobabels

[16] gr. christos, heb. maschiach (Messias), dt. Gesalbter; gemeint ist der im AT geweissagte, mit dem göttlichen Geist begabte, d. h., gesalbte, Priesterkönig (Ps 2,2; 110,1.4; Sach 6,13).

[17] o.: Der Ursprung; o.: die Entstehung

[18] d. h.: verlief auf diese Weise.

[19] Die Verlobung war bereits die juristische Verpflichtung zu lebenslänglicher Treue, in einem gewissen Sinne der erste Teil der Eheschließung, daher auch das starke Wort „scheiden“ bzw. „entlassen“ im nächsten Vers.

[20] o.: an den Pranger stellen; eigtl.: zu einem [warnenden] Exempel machen

[21] o.: sie heimlich zu entlassen.

[22] d. h.: ein himmlischer Bote, ein Engel. Das Gr. kennt kein besonderes Wort für Engel. Für diese Wesen verwendet es den allgemeinen Ausdruck „Bote“.

[23] o.: wirst; das Futur wird in manchen Fällen i. S. e. Befehls gebraucht.

[24] vom heb. Jeshua (Kurzform für Jehoschua); bed.: „Jahweh ist Rettung“, „Jahweh rettet“.

[25] d. h.: jeden einzelnen von seinen

[26] o.: er lernte sie nicht kennen [in geschlechtlicher Hinsicht]

[27] Der gr. Name ist hergeleitet v. heb. Beth-Lechem, „Haus des Brotes“.

[28] Das sind Mitglieder einer babylonischen Klasse von Weisen, die für außergewöhnliche Einsichten (unter anderem im Zusammenhang mit Traum- und Sterndeutung) bekannt waren. Die Tradition von „drei Königen“ scheint ohne sichere Basis zu sein. (Nach Haubeck und von Siebenthal, Neuer sprachlicher Schlüssel.)

[29] Das gr. Wort bedeutet: ein Aufgehen, Aufgang. Bezog man sich auf eine geographische Gegend, so wurde es, wie hier, in der Mehrzahl gebraucht. In den Versen 2 und 9 steht es in der Einzahl. Siehe D. A. Carson, Matthew, S. 89, und Haubeck und von Siebenthal zur Stelle.

[30] S. zu V. 1.

[31] D. s. der Hohe Priester, die Oberhäupter der 24 Priesterfamilien (1Chr 24; 36,14A; Esr 8,24) und alle männlichen Mitglieder der hohepriesterlichen Familien.

[32] gr. christos, heb. maschiach (Messias), dt. Gesalbter; lat. Christus

[33] S. zu V. 1.

[34] Der Bevölkerungszahl entsprechend könnten es etwa ein Dutzend gewesen sein.

[35] o.: ein Geschrei

[36] d. h.: nach dem Leben

[37] Archelaus erbte zwar den Thron des Herodes, doch ohne „König“ zu sein. Er herrschte auch nur über Samaria, Judäa und Idumäa und erhielt von Augustus, dem Kaiser, nur den Titel „Ethnarch“. Daher die Üsg.: „herrschte“, nicht: „war König“.

[38] o.: ebnet seine Pfade.

[39] o.: an den Stamm [nahe der Wurzel]; das Wort bezieht sich auf beides.

[40] o.: im Hinblick auf [erfolgte] Buße; s. Üsgsk. im Ergänzungsband.

[41] D. i. eine Schaufel, mit der man das Getreide zur Reinigung von Spreu und Staub gegen den Wind warf.

[42] eigtl.: an ihn ‹sich richtend›

[43] i. S. v.: an dem ich [seit je] Wohlgefallen hatte [und habe].

[44] o.: von jedem Ausspruch, der

[45] Welcher Teil des Tempelgebäudes genau gemeint ist, ist unklar.

[46] d. h.: seinen himmlischen Boten; das Gr. kennt kein besonderes Wort für Engel.

[47] o.: hebend tragen

[48] o.: nicht herausfordern.

[49] eigtl. im fortgesetzten Sinne zu verstehen: „dienten ihm ‹des Längeren›“.

[50] eigtl.: Zabuloon

[51] eigtl.: Nephthaleim

[52] Das Wort im Gt. wird sonst auch für „Meer“ gebraucht.

[53] o.: das Evangelium; gr. eu-aggelion. Das Wort setzt sich zusammen aus eu („gut“) und aggellein („Botschaft sagen, bringen“). Das eu vor einem Vokal wurde im Gr. als „ef“ ausgesprochen, und bei zwei „gg“ nacheinander wird das erste wie „n“ gesprochen; daher: ef-angelion.

[54] w.: Dämonisierte; das Wort bezeichnet Menschen, die in irgendeiner Weise von Dämonen stark beeinflusst werden; „Besessene“ wäre zu spezifisch.

[55] o.: seine Schüler; seine Lernenden; vgl. die Prophetenschüler, z. B. 2Kön 2,3.

[56] und aufgerichtet (Dieses Zeitwort wird a. a. O. häufig auch mit „aufrufen“ übersetzt.)

[57] „die Erde“ i. S. v.: „das Land“; vgl. Ps 37,9.11.22.29.34.

[58] o.: die hinsichtlich ihres Herzens Reinen.

[59] o.: jegliche böse Sache

[60] o.: geschmacklos; kraftlos; schal

[61] eigtl.: Es hat zu nichts mehr Stärke

[62] gr. modion; d. i. ein Gefäß mit knapp 9 Litern Inhalt.

[63] o.: das Land; vgl. Jes 1,2; 51,6-8.

[64] eigtl.: morden; so a. i. Folg.

[65] d. h.: Hohlkopf

[66] o.: dem Synedrium; hier: den Lokalgerichten des Hohen Rats

[67] d. h.: begründeter Weise bzw. zu Recht etwas gegen dich hat; s. V. 22A.

[68] d. h. übersetzt: „Viertel-Ass“; gr. kodrantees, d. i. eine Gräzisierung des lat. quadrans; kleinste röm. Münze.

[69] Starke Wahrscheinlichkeit hat die Üsg.: um sie zum Lüsten zu reizen

[70] w.: gehenna; urspr. heb.: gee-ben-hinnom; Tal des Sohnes Hinnoms (Jos 15,8.18; u. a.) südl. von Jerusalem, wo unter Ahas und Manasse Kinderopfer dargebracht wurden; das Tal galt als Stätte des künftigen Gerichts (Jer 7,32; 19,6f); später: Bez. für den Aufenthalt (beginnend mit dem Tod) der von Gott Verurteilten, den ewigen Feuersee (nach der in Offb 20,11ff beschriebenen Verurteilung) einschließend.

[71] eigtl.: eine Abstandsschrift.

[72] d. h.: außerehelicher Geschlechtsverbindung; das kann auch den Ehebruch einschließen.

[73] o.: dass mit ihr Ehebruch begangen wird

[74] Das Fehlen des Artikels fällt auf; ebenso bei „Schemel“.

[75] eigtl.: Nahen

[76] d. h.: Betet um Leben Förderndes für die

[77] o.: Steuereinnehmer

[78] eigtl.: was über [das übliche Maß] Hinausgehende tut ihr?

[79] o. entsprechend dem ursprünglichen Sinngehalt im Gr.: Spenden des Erbarmens; o.: [Zeichen] des Mitleids; in dem gr. Begriff, der dem Dt. zugrunde liegt, steckt das Wort „Erbarmen“.

[80] o.: Dein Königreich

[81] d. h. wahrsch.: für den ‹kommenden› Tag; o.: Unser Brot – das, was zum Dasein gehört; o.: Unser Brot, das für den kommenden Tag benötigte; nach Sanders, „Unser Brot – [alles] das, was wir für den ‹kommenden› Tag [zum Leben] brauchen“ (O. Sanders, „Maßstäbe, die herausfordern“, S. 88); die Bed. des gr. Wortes ist nicht ganz klar.

[82] i. S. v.: Und gib uns der Versuchung nicht preis

[83] d. h.: von Sünde und Satan und allem, das mit ihnen in die Welt gekommen ist.

[84] o.: die Königsherrschaft; o.: das Königreich

[85] o.: Verzehren; gemeint sind weitere fressende Insekten und sonstige zersetzende Elemente.

[86] o.: ungeteilt; d. h.: im rechten Zustand; so, dass man nicht doppelt sieht; o.: auf eines ausgerichtet

[87] d. h.: um euer Leben; so a. i. Folg.

[88] o.: Größe; vgl. Simpson, „Words worth weighing“.

[89] und lernt von ihnen

[90] Man legte die Kleidung – z. B. einen Mantel – um sich herum.

[91] Runde Klammern bezeichnen eine Einfügung; sie gehören zum biblischen Text.

[92] o.: kannst

[93] eigtl.: von deinem Auge weg

[94] i. S. v.: Bittet immer wieder; o.: Bittet stetig; der gr. Impv. Präs. drückt üblicherweise eine fortdauernde o. wiederholte Handlung aus; so a. i. Folg.

[95] i. S. v.: sucht unermüdlich bzw. anhaltend

[96] i. S. v.: klopft beständig bzw. stets aufs Neue an

[97] d. h.: so bittet (näml. anhaltend); so a. im Folg.; d. h., so sucht bzw. so anklopft

[98] Im Gt. steht hier das Bezug nehmende persönliche Fürwort „sie“, das sich auf „Tor“, „Weg“ oder „Leben“, die im Gr. alle weiblich sind, beziehen könnte. Es entscheiden jedoch V. 13A (dia tees stenees) u. V. 13E (di’ autees) für „das Tor“.

[99] o.: Krafttaten

[100] d. h.: Es gab in eurem Leben nie einen Zeitpunkt, an dem ich euch kennenlernte, auch dann nicht, als ihr „Großes“ tatet.

[101] o.: Ungesetzliche

[102] d. s. die drei genannten Elemente

[103] o.: erzeigte ihm fußfällige Verehrung

[104] o.: Vollmacht

[105] eigtl.: vom [Sonnen]aufgang und -untergang her

[106] o.: sie wurde aufgerichtet

[107] eigtl.: Dämonisierte; das Wort bezeichnet Menschen, die in irgendeiner Weise von Dämonen stark beeinflusst werden; „Besessene“ wäre zu spezifisch.

[108] d. h.: See- und Windstille.

[109] so nach dem textus receptus (t. r.) und dem Byzantinischen Text mit der großen Mehrheit der gr. Hss; auch von den lateinischen Übersetzungen schon sehr früh bezeugt. Wenige Hss (Codices B, C u. vier weitere) haben: „Gadarener“.

[110] und schwierig (d. h.: bösartig)

[111] o.: Was ist uns und dir gemeinsam; eigtl.: Was uns und dir

[112] eigtl.: erlaube uns, wegzugehen [und] in die Herde Schweine [zu fahren].

[113] o.: Steuereinnehmer

[114] D. s. hier die begleitenden Freunde des Bräutigams.

[115] o.: des Brautgemachs; o.: des Hochzeitshauses

[116] d. h.: ein Flickstück

[117] d. h.: frisch vom Webstuhl kommendem, neuem; („walken“ bed.: Fasern miteinander verfilzen)

[118] o.: erzeigte ihm fußfällige Verehrung; das gr. Impf. kann eine fortgesetzte oder wiederholte Handlung ausdrücken.

[119] eigtl.: denn sie hatte ‹fortwährend› bei sich selbst gesagt; das Zeitwort steht im gr. Impf.

[120] nämlich von der Krankheit; so auch in V. 22.

[121] und richtete sich auf.

[122] eigtl.: Dämonisierten; das Wort im Gt. bezeichnet eine starke dämonische Beeinflussung.

[123] o.: sagten ‹mit Bestimmtheit›

[124] w.: des Königreiches.

[125] gr: ekballein. Die eigentliche Bedeutung des Wortes wäre „auswerfen“; es hat aber auch eine mildere. Man könnte „hinaustun“ schreiben, aber angesichts des Zustandes der Ernte dürfte ein Wort wie „hinausdrängen“ am Platz sein.

[126] eigtl.: Bar-Tholomäus, d. i.: Sohn des Tholomäus

[127] eigtl.: den des Alphäus; ein Beispiel für den Gebrauch des Wesfalls zur Bezeichnung eines Bruders kennt man nicht: Siehe Godet zur Stelle.

[128] aram.: kan’an „Eiferer“ (gr. dseelootees, Zelot), Mitglied einer jüd. Gruppierung, die aktiven Widerstand gegen die Römer leistete.

[129] wahrsch. vom Heb.: der Mann von Kerioth (bei Hebron)

[130] d. h.: Münzen; sie waren aus Kupfer.

[131] o.: frei von unlauterer Beimischung; w.: unvermischt

[132] o.: an das Synedrium (oberste jüdische Instanz in allen religiösen und zivilen Angelegenheiten; oberstes Gericht; hier wohl Lokalgerichte des Hohen Rats)

[133] o.: denen von den Völkern

[134] o.: sollt

[135] o.: ‹bewahrt und› gerettet

[136] d. h.: Schüler; o.: Lernender

[137] eigtl.: werdet nicht in Furcht gebracht von denen

[138] w.: gehenna; urspr. heb.: gee-ben-hinnom; Tal des Sohnes Hinnoms (Jos 15,8.18; u. a.) südl. von Jerusalem, wo unter Ahas und Manasse Kinderopfer dargebracht wurden; das Tal galt als Stätte des künftigen Gerichts (Jer 7,32; 19,6f); später: Bez. für den Aufenthalt (beginnend mit dem Tod) der von Gott Verurteilten, den ewigen Feuersee (nach der in Offb 20,11ff beschriebenen Verurteilung) einschließend.

[139] Ein Assarion war eine Kupfermünze von geringem Wert. Der Tageslohn eines Arbeiters war 16 Assaria (= 1 Drachme).

[140] o.: Braut des Sohnes; o.: junge Frau; so Alexander Bruce (bei Nicoll) sowie Menge u. Güthling.

[141] d. h.: sein Leben

[142] d. h.: an jenem Tage gefunden haben wird

[143] d. h.: an jenem Tage verloren haben wird

[144] eigtl.: auf den Namen eines Propheten hin

[145] eigtl.: auf den Namen eines Gerechten hin; vgl. Mt 25,37.46.

[146] o.: Kleinen

[147] i. S. v.: weil er den Jünger-Namen trägt; also: weil er ein Jünger ist; vgl. Mk 9,41.

[148] o.: von den Werken bzw. Tätigkeiten

[149] gr. christos, heb. maschiach (Messias), dt. Gesalbter; lat. Christus

[150] o.: der Kleinste

[151] o.: [guter] Gewalt, o.: starker Energie

[152] d. h.: [gute] Gewalt

[153] d. h.: bis einschließlich Johannes.

[154] eigtl.: höre ‹immerfort›; o.: höre ‹intensiv›.

[155] eigtl.: schlugt euch nicht [an die Brust].

[156] d. h.: die göttliche Weisheit stellte sich als gerecht heraus.

[157] d. h.: das zeigt sich an ihren Kindern und wird von ihnen bestätigt.

[158] o.: Kräfte; so a. V. 21.23.

[159] o.: anderen Sinnes geworden waren; umgedacht hatten; so a. i. Folg.

[160] d. h.: Haus der Fischerei

[161] Hades ist eine Wiedergabe des heb. scheol; gemeint ist der Bereich der Toten (ob gerettet oder verloren).

[162] eigtl.: enthülltest

[163] eigtl.: enthüllen

[164] o.: schwere Arbeit leistet; euch bis zum Ermüden plagt; das gr. Wort kann auch „ermüdet sein“ bedeuten; vgl. Joh 4,6.

[165] d. h.: lernt, wie Jünger lernen

[166] o.: sanft; d. h.: es drückt nicht

[167] o.: ‹wiederholt› zu heilen; der Inf. Präs. kann eine wiederholte Handlung ausdrücken.

[168] o.: Gutes zu tun.

[169] Das gr. Wort hat eine große Bandbreite an Bedeutung. Als Übersetzung von Jes 42,1 könnte es noch zusätzlich heißen: „den ich fasste und aufrecht hielt“.

[170] An dieser Stelle steht im heb. Text von Jes 42,1: bechiri, d. i.: „mein Erwählter“; Matthäus übersetzte „mein Geliebter“, weil „geliebt“ synonym für „erwählt“ verwendet werden kann.

[171] i. S. v.: an dem meine Seele [seit je] Wohlgefallen hatte [und hat].

[172] o.: Gericht; so a. V. 20.

[173] vom Heb. für „Gegner“

[174] d. h.: eure Söhne

[175] o.: dann ist die Königsherrschaft Gottes zu euch gelangt.

[176] o.: plündern; eigtl.: „durchrauben“ i. S. v. „durchweg alles rauben“; so a. i. Folg.

[177] o.: geredet haben wird; geredet haben mag; die griech. Form des Zeitworts kann man so auffassen, dass hier im Rückblick, also vom Standpunkt der Ewigkeit aus, gesprochen wird. Vgl. Mk 3,29. Lk 12,10.

[178] o.: unnütze; leere; eines, das nichts bringt

[179] „Ein Tag und eine Nacht“ war ein terminus technicus für einen 24-stündigen Tag. Ein Bruchteil eines solchen Tages konnte ebenfalls jeweils so bezeichnet werden; vgl. Apg 10,30 i. V. m. 10,9.23.24.

[180] eigtl.: Männer, Niniviten

[181] o.: anderen Sinnes wurden; o.: umdachten

[182] Das gr. Imperfekt könnte andeuten, dass sie bereits ‹eine Zeitlang› draußen standen.

[183] d. h.: das Saatkorn

[184] i. S. v.: höre immerfort; o.: höre intensiv.

[185] und verstehen; so a. V. 14.15.

[186] eigtl.: vollends erfüllt; vollendet

[187] und versteht; so a. V. 23.

[188] o.: die Sorge dieser Weltzeit

[189] o.: geschieht ohne Frucht.

[190] w.: macht

[191] D. i. eine getreideähnliche Grasgattung, u. a. mit der giftigen Sorte des Taumellolchs.

[192] Es handelt sich um den Schwarzen Senf, eine einjährige Pflanze mit holzigem Stamm, die sehr schnell aufschießt und eine Höhe von 2,5 m bis 3 m erreicht.

[193] o.: dieses Äons; s. Üsgsk. im Ergänzungsband.

[194] o.: Ungesetzliche

[195] i. S. v.: höre immerfort; o.: höre intensiv; der gr. Impv. Präs. kann eine fortwährende, wiederholte oder intensivierte Handlung zum Ausdruck bringen.

[196] o.: Kräfte

[197] D. i. die Enkelin von Herodes dem Großen, die Nichte von Herodes Antipas. Bevor sie in inzestuöser Verbindung (vgl. 3Mo 18,16; 20,21) Antipas’ Frau wurde, war sie die Frau von Antipas’ Halbbruder Herodes Philippus.

[198] Das Impf. deutet an, dass es mehrere Male gewesen sein könnte, oder auch, dass es in eindrücklicher Weise geschah.

[199] und öden; so a. V. 15.

[200] eigtl.: Genneessaret

[201] o.: gerettet (von der Krankheit).

[202] d. h. a.: Speise

[203] o.: soll mit dem Tode endigen

[204] o.: wird

[205] und versteht.

[206] o.: außereheliche Geschlechtsverbindungen

[207] d. h.: rief ‹wiederholt›; o.: rief ‹inständig›. Das gr. Impf. kann wiederholte oder intensivierte Handlung andeuten.

[208] eigtl.: übel dämonisiert.

[209] eigtl.: fastend; d. h., ohne dass sie gegessen haben

[210] o.: und ihn auf die Probe stellten.

[211] o.: ließ sie ‹stehen›

[212] evtl.: befragte er ‹wiederholt›; o.: befragte er ‹mit Nachdruck›

[213] gr. christos, heb. maschiach (Messias); lat. Christus

[214] d. h.: Sohn des Jona

[215] eigtl.: enthüllten

[216] o.: im Anschluss an diesen

[217] Hades ist eine Wiedergabe des heb. scheol; das Wort findet in dem Bereich Anwendung, der mit dem Tod einsetzt; gemeint ist der Bereich (und Zustand), in dem sich Verstorbene (ob gerettet oder verloren) befinden.

[218] o.: für verbindlich erklärst; o.: verpflichtest (nämlich: auf die göttlich geoffenbarte Wahrheit; mit dem Schlüssel werden verkehrte Heilsauffassungen verboten und rechte bejaht.)

[219] o.: für nicht verbindlich erklärst

[220] vmtl. i. S. e. Befehls: soll

[221] D. i. ein heb. Wort, das „Gegner“ bzw. „Widersacher“ bedeutet.

[222] o.: Ein Anlass zum Stolpern ‹und Fallen›

[223] o.: auf das bedacht bist

[224] d. h.: sein Leben

[225] o.: hat ‹auf Dauer›

[226] eigtl.: aber an seiner Seele ‹Verlust und› Schaden nähme; o.: seine Seele einbüßte.

[227] d. h.: für sein Leben

[228] Das Gr. kennt kein besonderes Wort für Engel.

[229] o.: in seinem Königreich.

[230] o.: für sich allein

[231] i. S. v.: an dem ich [seit je] Wohlgefallen hatte [und habe].

[232] o.: gekommen sein

[233] o.: werde (so die Grundbedeutung); so a. i. Folg.

[234] d. h.: den Dämon

[235] Dieser Vers wird von der überwiegenden Mehrheit der gr. Hss (einschließlich alter Hss ab dem 4. Jhdt.) bezeugt.

[236] D. i. ein Zweidrachmenstück (2 Tageslöhne eines Arbeiters).

[237] o.: des Landes

[238] D. i. ein Vierdrachmenstück.

[239] Der Komparativ kann auch i. S. v. „der Größte“ zu verstehen sein.

[240] o.: zu einem Fallstrick wird

[241] eigtl.: ein Eselsmühlstein; d. i. ein Mühlstein, den ein Esel dreht.

[242] o.: wegen der Anlässe zum Anstoßen und Fallen.

[243] i. S. v.: unausweichlich

[244] möglicherw. ist zu ergänzen: ‹wiederholt›; o.: ‹fortgesetzt›; ebenso in V. 9.

[245] eigtl.: in die Hölle des Feuers

[246] o.: Engel

[247] w.: zwischen dir und ihm allein.

[248] o.: jede Aussage

[249] eis hier im statischen Sinne: „in meinem Namen“ (nicht: „zu meinem Namen hin“)

[250] o.: siebenundsiebzig [Mal]; vgl. 1Mo 4,24 n. d. gr. Üsg.

[251] Eine unvorstellbare Summe; 1 Talent (6000 Drachmen bzw. Denare), insgesamt 60 Millionen Tagesverdienste, ca. 200 000 Jahresverdienste.

[252] Das Wort wird auch für ein Darlehen gebraucht.

[253] o.: vergab; dasselbe Wort wie V. 35

[254] o.: stellten ihn auf die Probe

[255] eigtl.: zusammenjochte

[256] eigtl.: eine Abstandsschrift

[257] d. h.: auf außereheliche Geschlechtsverbindung hin; das kann auch den Ehebruch einschließen.

[258] d. h.: zeugungsunfähig

[259] d. h.: durch Verzicht auf die Ehe und daher auf jegliche Ausübung ihrer Sexualität.

[260] o.: derer, die von solcher Art sind

[261] eigtl.: morden; so a. i. Folg.

[262] eigtl.: Nahen

[263] o.: folge mir ‹beständig›.

[264] und Felder

[265] Die Wortstellung lässt „viele“ auf beide Gruppen beziehen.

[266] o.: die Königsherrschaft

[267] D. i. der übliche Tageslohn für Tagesarbeiter.

[268] d. h.: hier: neidisch; vgl. Mk 7,21. Das „böse Auge“ steht für „Neid“.

[269] o.: zu trinken im Begriff bin

[270] o.: derer, die von den Völkern sind

[271] Das Futur könnte hier i. S. e. Befehls gebraucht sein: soll

[272] d. h.: sein Leben

[273] bed.: Haus der unreifen Feigen

[274] d. h.: sie beide

[275] d. h.: die Eselin und das Fohlen

[276] eigtl.: dem Sohn

[277] Heb. für „Hilf doch!“; d. i. ein aus Ps 118,25 stammender, bei den Juden zur liturgischen Formel gewordener Hilferuf an Gott, der schließlich auch als Lobpreis verwendet wurde.

[278] d. h.: Haus des Elends

[279] oder Ausrufezeichen; es könnte sich auch um einen erstaunten Ausruf handeln.

[280] o.: Sei entfernt und ins Meer geworfen!

[281] o.: in

[282] eigtl.: leibeigenen Knechte; so a. i. Folg.

[283] d. h.: nach erfolgter Prüfung ablehnten und für unbrauchbar erklärten.

[284] d. h.: zu dem den Bau bestimmenden, an der äußeren Ecke liegenden Stein.

[285] o.: dieser; d. h., der Hauptstein

[286] o.: er; d. h., der Hauptstein

[287] d. h.: die des Königreiches

[288] Das Wort im Gt. kann „Geladene“ wie „Gerufene“ bed.; ebenso V. 4.8; vgl. V. 14.

[289] eigtl.: leibeigene Knechte; so a. i. Folg.

[290] o.: auf die Ausgänge der [städtischen] Straßen, d. h.: an die Stellen, an denen die aus der Stadt führenden Straßen die Stadt verlassen

[291] o.: ladet

[292] d. h.: geladen

[293] o.: Viele nämlich sind Gerufene, wenige aber Erwählte. V. 23 wird von der überwiegenden Mehrheit der gr. Hss (und von alten Übersetzungen ab dem 4. Jhdt.) bezeugt. (Einige Codices sowie ein Teil der alten Üsgn. haben ihn nicht.)

[294] o.: in der Rede

[295] eigtl.: ‹wie mit einer Schlinge› fangen

[296] d. h.: dir geht es nicht um das Ansehen der Person.

[297] o.: mit seiner Frau die Schwagerehe eingehen

[298] d. h.: wie aus dem Tode aufstehen lassen.

[299] eigtl.: nicht wirklich kennt

[300] Das Gr. kennt kein besonderes Wort für Engel.

[301] o.: versammelten sie sich mit der gemeinsamen Absicht.

[302] o.: auf die Probe stellen

[303] o.: Nach welchem Grundsatz ist ein Gebot im Gesetz als ein großes einzustufen? o.: Welches Gebot im Gesetz ist an Bedeutsamkeit groß bzw. das große?

[304] eigtl.: Nahen

[305] Im heb. AT ist damit Jahweh gemeint; in der gr. Üsg. steht statt Jahweh: kürios (Herr).

[306] im heb. AT: adoni (mein Herr); hier werden also zwei verschiedene heb. Begriffe mit demselben gr. Wort übersetzt.

[307] o.: gelegt habe

[308] Evtl. ist dieses im formalen Sinne zu nehmen: „bindend, verpflichtend machen“, wie in Mt 16,19; vgl. France zur Stelle.

[309] auch i. S. v.: Der Größte

[310] eigtl.: wird; das Futur wird hier i. S. e. Befehls gebraucht.

[311] d. h.: zum Schein, um über das eigentliche Wesen hinwegzutäuschen

[312] o.: die, die hineingehen wollen

[313] o.: schuldet [die Einhaltung]; so a. V. 18.

[314] o.: Dill

[315] o.: den Glauben.

[316] o.: Ungesetzlichkeit

[317] w.: gehenna; urspr. heb.: gee-ben-hinnom; Tal des Sohnes Hinnoms (Jos 15,8.18; u. a.); das Tal galt als Stätte des künftigen Gerichts (Jer 7,32; 19,6f).

[318] o.: des Sohnes Bar-Ahias; d. h.: des Sohnes des Sohnes des Ahia

[319] Das gr. ap arti besagt, dass nun ein Zeitpunkt gesetzt ist, der prophetischen Charakter hat: Das Angesagte wird zu seiner Zeit eintreten.

[320] möglicherw.: gekommen ist; vgl. die parallele Form in 2Joh 7.

[321] o.: deines Auftretens; o.: deines Ankommens; das Wort parousia bed. a. Kommen; Gegenwart.

[322] o.: werden kommen mit meinem Namen

[323] o.: Lasst euch nicht aus der Fassung bringen.

[324] eigtl.: werden erweckt werden

[325] o.: Ungesetzlichkeit

[326] o.: kalt gemacht worden sein

[327] o.: die verwüstende Abscheulichkeit

[328] Der t. r. nach Stephanus hat für „hingestellt“ ein sächliches Partizip (hestos). Der Byz. Text (wie auch der t. r. nach Elzevir) hat ein männliches Partizip (hestoos). Das männliche Partizip könnte anzeigen, das durch to bdelügma tees ereemoosseoos Bezeichnete als personhaft zu verstehen (BDR §134–6). (Vgl. Haubeck u. von Siebenthal, Neuer sprachlicher Schlüssel, bei Mk 13,14.) „Personhaft“ bed. entweder eine einzelne Person oder eine Schar von Personen, z. B. ein Heer; vgl. die Parallele bei Lk 21,20.

[329] o.: Betet ‹fortwährend›; o.: betet ‹inständig›; gr. Impf. zur Andeutung von andauernder Handlung bzw. von Nachdrücklichkeit

[330] o.: dahingehend, dass

[331] o.: kurz gehalten; d. h.: vorgesehen, dass sie nur kurze Dauer währen sollten

[332] o.: Messiasse; Christusse

[333] eigtl.: Aufgang [der Sonne]

[334] eigtl.: Untergang [der Sonne]; Grundbedeutung: eintauchen (näml. ins Mittelmeer, die westl. Begrenzung Israels).

[335] o.: das Auftreten

[336] Das Wort „denn“ wird vom textus receptus (t. r.) und der überwiegenden Mehrheit aller gr. Hss (und von alten Übersetzungen ab dem 4. Jhdt.) bezeugt.

[337] eigtl.: das Hingefallene; das Wort wird allg. für das im Tode Umgefallene gebraucht, ohne anzudeuten, wie lange her es war. („Aas“ wäre zu bestimmt.)

[338] Das Wort für „Geier“ ist das allgemeine für die Vogelfamilie, zu der Adler und Geier beide gehören. Von den beiden ist es der Geier, der Totes frisst. Vom Zusammenhang her wird hier der Geier gemeint sein, der an einer Leiche mehr Interesse hat als ein Adler.

[339] o.: das Zeichen, nämlich der Sohn des Menschen, am Himmel.

[340] und sich an die Brust schlagen

[341] o.: des Landes

[342] Das Wort bed. urspr. „Horn“.

[343] d. h.: Windrichtungen

[344] eigtl.: von den äußersten Enden der Himmel bis zu ihren äußersten Enden; d. h.: von einem Himmelsende bis zum anderen.

[345] o.: er

[346] eigtl.: vergangen sein

[347] a.: das Land; vgl. Jes 1,2; 51,6-8.

[348] eigtl.: werden auf keinen Fall vergangen sein.

[349] o.: das Auftreten, so a. i. Folg.

[350] Das Wort kann a. „kauen“ bed.; so a. Joh 6,54.56-58; 13,18.

[351] eigtl.: ‹aufhob und› nahm

[352] eigtl.: leibeigene Knecht; so a. i. Folg.

[353] o.: machten sich daran, ihre Öllämpchen in Ordnung zu bringen; o.: schmückten (i. S. v.: putzten) ihre Öllämpchen.

[354] apodeemoon kann auch einfach „verreiste“ oder „verließ die Heimat“ bedeuten, aber da in diesem Fall die Himmelfahrt im Hintergrund liegt, empfiehlt sich die obige Wiedergabe.

[355] 1 Talent = 6 000 Drachmen; das entspricht etwa 20 Jahresverdiensten eines Tagelöhners.

[356] eigtl.: viel

[357] eigtl.: leibeigenen Knechte; so a. i. Folg.

[358] Das Wort im Gt. kann sich, je nach Zusammenhang, auf Ziegen oder auf Böcke (seien sie Schafs- oder Ziegenböcke) beziehen. Wegen des Temperaturwechsels wurde das Kleinvieh oft für die Nacht nach Art, nicht nach Geschlecht, geteilt, um die Ziegen, die sensibleren Tiere, zu schützen. Hier wird lediglich das Teilen als solches verglichen, nicht dessen Zweck, die „Ziegen“ zu schützen.

[359] o.: wart mit mir zusammen; a.: leistetet mir Gesellschaft

[360] o.: spärlich bekleidet; so a. i. Folg.

[361] d. h.: mit einem Mantel oder einem Oberkleid

[362] o.: waren [mit dir] zusammen; a.: leisteten dir Gesellschaft

[363] o.: wart nicht mit mir zusammen; a.: leistetet mir nicht Gesellschaft

[364] Hier ist wohl das ganze Gebäude einschließlich des offenen Hofes gemeint.

[365] bed.: Haus des Elends

[366] w.: dieses Umkommen.

[367] d. h.: des Festes der ungesäuerten Brote, der sieben Festtage, in denen Sauerteig nicht verwendet werden durfte.

[368] Die Frage, schwer genau wiederzugeben, erwartet eine verneinende Antwort. So a. V. 25.

[369] eigtl.: ‹verraten und› ausliefern; so a. i. Folg.

[370] eigtl.: gut; trefflich; schön

[371] o.: gab es ‹nach und nach›

[372] Zum Gebrauch von „ist“ i. S. v. „bedeutet“ vgl. Lk 8,9E; 22,20; Joh 10,6; 16,17; Apg 10,17; 17,20E; 1Kor 10,16; Gal 4,25.

[373] o.: der neuen Bundesstiftung

[374] heb. für: Ölkelter

[375] eigtl.: überbetrübt

[376] eigtl.: von mir weg

[377] o.: betet ‹fortwährend›; o.: betet ‹inständig›; gr. Impf. zur Andeutung von andauernder Handlung bzw. von Nachdrücklichkeit

[378] o.: dahingehend, dass; im Falle der Üsg. im Text sind „wachen und beten“ die Mittel, um nicht in Versuchung zu geraten; im Falle der Fn. ist „nicht in Versuchung geraten“ ein Gebetsanliegen. (Im Lichte von Lk 22,40 ist wohl das Erste vorzuziehen.)

[379] Die Aussage kann auch als Imperativ aufgefasst werden: Schlaft vollends (o.: weiter) und ruht euch aus.

[380] eigtl.: ‹verriet und› auslieferte

[381] d. h.: Der Kuss, nicht er, war herzlich.

[382] d. h.: himmlischer Boten; o.: Engel

[383] Der Satz könnte evtl. auch als Frage aufzufassen sein.

[384] o.: euch zugewandt

[385] gr. christos, heb. maschiach (Messias), der gesalbte, geweissagte Priesterkönig (Ps 2,2; 110,1.4)

[386] Das gr. ap arti besagt offensichtlich nicht, dass das Angesagte ab diesem Zeitpunkt unausgesetzt stattfinden soll, sondern dass nun ein Zeitpunkt gesetzt ist, der prophetischen Charakter hat: Das Angesagte wird zu seiner Zeit eintreten; hier: „Ab diesem Zeitpunkt wird zu seiner Zeit Folgendes eintreten: Ihr werdet den Sohn des Menschen sitzen sehen …“

[387] o.: … werdet den Sohn des Menschen sehen als den zur Rechten der Kraft Sitzenden und als den auf den Wolken des Himmels Kommenden.

[388] Vgl. den Üsgsk. zu Mk 14,68.72 im Ergänzungsband.

[389] und kenne ihn nicht.

[390] o.: den Ausspruch

[391] eigtl.: Du wirst [zu]sehen; i. S. v.: Sieh du zu, wie du das verantwortest; das Futur kann auch i. S. e. Aufforderung als „Du sollst“ verstanden werden.

[392] Zur Bibelstellenangabe: Der Bibelteil Nebiim, „Die Propheten“, aus dem zit. wird, wurde auch nach dem längsten Buch im Bibelteil benannt, in diesem Fall „Jeremia“; vgl. V. 9.

[393] o.: Bar-Abbas; bed.: Sohn des Abbas.

[394] wie V. 4

[395] o.: verspotteten ihn ‹ausgiebig›; gr. Impf. für wiederholte, fortwährende o. intensivierte Handlung; so a. i. Folg.

[396] o.: schlugen ‹fortwährend› auf sein Haupt.

[397] so n. dem t. r. und einigen gr. Hss ab dem 9. Jhdt. (gestützt von alten lat. Hss). In den meisten überlieferten gr. Hss ist der Vers kürzer: „Als sie ihn gekreuzigt hatten, warfen sie das Los und verteilten seine Oberkleider“. Die Mehrheitstextausgabe von Robinson & Pierpont hat den kürzeren Text.

[398] o.: Wozu; o.: Weshalb

[399] d. h.: der Tag der Zurüstung; d. i. der Freitag, an dem alles für den Sabbat, an dem nicht gearbeitet werden durfte, vorzubereiten war.

[400] d. h.: bis einschließlich

[401] eigtl.: zum ersten [Tag] in Bezug auf den Sabbat (d. h.: vom Sabbat an gerechnet); d. i.: zum Sonntag

[402] Das gr. Zeitwort kann „kommen“ oder „gehen“ bedeuten. Vgl. z. B. Mt 21,19; Mk 11,13; 16,1; Lk 15,20

[403] o.: Und – siehe! – es war ein großes Beben geschehen, denn ein Bote des Herrn war vom Himmel herabgefahren und hinzugetreten und hatte den Stein von der Tür weggewälzt und sich daraufgesetzt.

[404] o.: alle [Menschen] von den Völkern; gemeint sind die einzelnen Menschen unter allen Völkern, einschließlich Israel, vgl. Mk 16,15.

[405] d. h.: die Jünger, bzw. die Einzelnen von den Völkern, die zu Jüngern geworden sind

[406] d. h.: dem Gesalbten (gr. christos); dem Messias (heb.: maschiach); gemeint ist der im AT geweissagte, mit dem göttlichen Geist begabte (d. h.: gesalbte) Priesterkönig (Ps 2,2; 110,1.4).

[407] Dieser Titel („dem Sohn Gottes“) ist von der überwältigenden Mehrheit alter gr. Handschriften und Übersetzungen bezeugt. (Er fehlt in nur vier gr. Hss, näml. in einer Korrektur des Codex Sinaiticus, sowie in Hss aus dem 9., 11. und 12. Jhdt.)

[408] o.: Einöde; so a. V. 4.

[409] eigtl.: wurde; o.: ereignete sich

[410] o.: auf

[411] i. S. v.: getaucht.

[412] i. S. v.: an dem ich [seit je] Wohlgefallen hatte [und habe].

[413] o.: Lebt in einer Haltung der Sinnesänderung; o.: Ändert ‹stets› euren Sinn ‹und denkt um›.

[414] o.: glaubt ‹fortwährend›

[415] eigtl.: in der guten Botschaft; wohl i. S. v.: unter dem Einfluss bzw. in der Begegnung mit der guten Botschaft; so die ursprüngliche Bedeutung des gr. en, nach Lenski, der Deissmann (Die neutestamentliche Formel „in Christo Jesu“) und andere Grammatiker zitiert.

[416] evtl.: am bzw. beim See

[417] gr. Impf. für wiederholte Handlung; ebenso bei „lehrte“.

[418] Die Verwendung der gr. Präposition en (Grundbed.: „in“) fällt auf.

[419] o.: Was ist uns und dir gemeinsam; w.: Was [ist] uns und dir.

[420] eigtl.: Werde stumm gemacht

[421] o.: Was hat das zu bedeuten?

[422] eigtl. das Gehörte; d. h.: das ins Gehör Gelangte

[423] o.: diente ihnen ‹anhaltend›.

[424] eigtl.: Dämonisierten; die Üsg. „Besessenen“ i. S. e. völligen Beherrschtseins wäre zu spezifisch.

[425] d. h. vmtl.: um die Zeit der letzten Nachtwache, etwa zwischen 3 und 6 Uhr morgens.

[426] und öden; so a. V. 45.

[427] Gemeint sind offene Kleinstädte, die verfassungsmäßig nur die Stellung von Dörfern hatten.

[428] im Gr. Impf.: er verkündete fortwährend o. immer wieder o. für eine Zeitlang

[429] o.: das Wort

[430] o.: lehrte sie ‹fortgesetzt›.

[431] o.: Steuereinnehmer

[432] d. h. in diesem Fall: die begleitenden Freunde des Bräutigams

[433] o.: des Brautgemachs; o.: des Hochzeitshauses

[434] d. h.: ein Flickstück; o.: ein Aufsatzstück

[435] d. h.: frisch vom Webstuhl kommendem, neuem; („walken“ bed.: Fasern miteinander verfilzen)

[436] eigtl.: Brote des Vorlegens

[437] o.: Demnach; das Nachfolgende ist die Schlussfolgerung aus dem Vorangehenden.

[438] d. h.: ein Leben

[439] Hier steht im Gt. Imperfekt. Also: ‹für längere Zeit› wollte; bzw.: ‹seit längerer Zeit› wollte.

[440] eigtl.: er machte

[441] eigtl.: Bar-Tholomäus, bed.: Sohn des Tholomäus

[442] eigtl.: den des Alphäus; ein Beispiel für den Gebrauch des Wesfalls zur Bezeichnung eines Bruders kennt man nicht: Siehe Godet zur Stelle.

[443] vom aram.: kan’an, „Eiferer“ (gr. dseelootees, Zelot, Lk. 6,15; Apg 1,13), nach Louw u. Nida (in: Bibleworks) einer, der sich für nationale Unabhängigkeit einsetzte; vielleicht: ein Mitglied einer jüd. Gruppierung, die aktiven Widerstand gegen die Römer leistete. In beiden Fällen wird das seine Vergangenheit betroffen haben.

[444] wahrsch. vom Heb.: der Mann von Kerioth (bei Hebron)

[445] eigtl.: die von bzw. neben ihm; in übertragenem Sinn aber auch mit der obigen Bedeutung.

[446] o.: sich seiner zu bemächtigen; o.: ihm zu wehren

[447] o.: man sagte

[448] d. h.: „Gegner“; das Wort stammt aus dem Heb.

[449] eigtl.: durchrauben; i. S. v. völlig ausrauben; gänzlich plündern.

[450] o.: gelästert haben wird; die griech. Form des Zeitworts kann man so auffassen, dass hier im Rückblick, also vom Standpunkt der Ewigkeit aus, gesprochen wird. Vgl. Mt 12,32; Lk 12,10.

[451] eigtl.: in die Weltzeit; d. h.: nie; vgl. Lk 12,10.

[452] i. S. v.: [ließen] ihn rufen.

[453] so n. dem Byz. T.; beim t. r. fehlt „und deine Schwestern“.

[454] d. h.: das Saatkorn

[455] i. S. v.: höre immerfort; o.: höre intensiv

[456] o.: wird alles in Gleichnissen zuteil.

[457] und verstehen

[458] i. S. v.: verstehen.

[459] o.: die Sorgen dieser Weltzeit

[460] gr. modion; d. i. ein Gefäß mit knapp 9 Litern Inhalt.

[461] eigtl.: ins Offenbare käme.

[462] i. S. v.: höre er immerfort; o.: höre er intensiv.

[463] Es handelt sich um den Schwarzen Senf, eine einjährige Pflanze mit holzigem Stamm, die sehr schnell aufschießt und eine Höhe von 2,5 m bis 3 m erreicht.

[464] d. h.: alles Vergleichende; alle Vergleichungen

[465] d. h.: bei dem Schiff.

[466] eigtl.: Werde stumm gemacht ‹und bleibe so›!

[467] d. h.: eine See- und Windstille.

[468] o.: Vertrauen

[469] Die Verwendung der gr. Präposition en (Grundbed.: „in“) fällt auf.

[470] o.: und verehrte ihn fußfällig; dasselbe Wort wird für „anbeten“ gebraucht.

[471] eigtl.: Was [ist] mir und dir gemein.

[472] im Gt. intensivierendes Impf.: hatte ‹mit Nachdruck› zu ihm gesagt; so a. V. 10.

[473] eigtl.: viel; a. i. S. v. vielfach

[474] eigtl.: erstickten

[475] und Höfen

[476] d. h.: die Bewohner

[477] eigtl.: den Dämonisierten

[478] nämlich von der Krankheit

[479] o.: sagte ‹wiederholt›; o.: sagte ‹nachdrücklich› (evtl. i. S. v. „mit festem Glauben“); gr. Impf.

[480] nämlich von der Krankheit; so a. V. 34.

[481] eigtl.: Geißel

[482] eigtl.: deiner Geißel.

[483] d. h.: von seinem Haus

[484] eigtl.: erstaunt mit großem Erstaunen; ein Hebraismus, mit der Bedeutung: „sie gerieten in überaus großes Erstaunen“.

[485] o.: Kräfte

[486] o.: ungeehrt; unwert geachtet

[487] d. h.: Münzen; sie waren aus Kupfer.

[488] d. h.: von diesem Ort

[489] D. i. die Enkelin von Herodes dem Großen, die Nichte von Herodes Antipas. Bevor sie in inzestuöser Verbindung (vgl. 3Mo 18,16; 20,21) Antipas’ Frau wurde, war sie die Frau von Antipas’ Halbbruder Herodes Philippus.

[490] o.: ‹wiederholt› gesagt; o.: ‹nachdrücklich› gesagt; das Impf. kann wiederholte Handlung o. Nachdrücklichkeit andeuten.

[491] eigtl.: Chiliarchen; d. s. Anführer von Tausendschaften bzw. Befehlshaber von Kohorten.

[492] eigtl.: Herbei!

[493] eigtl.: selbst

[494] und öden; so a. i. Folg.

[495] und öde

[496] d. h.: fünftausend, wenn man nur die Männer zählte; vgl. Mt 14,21.

[497] bed.: Haus der Fischerei

[498] d. h.: von der Menge

[499] o.: den Berg hinan; o.: in den Bergbereich

[500] nämlich von ihren Krankheiten.

[501] eigtl.: getaucht; im Gr. dasselbe Wort wie für „taufen“.

[502] eigtl.: [Unter]tauchungen; d. h., zeremonielle Waschungen; im Gr. ein ähnliches Wort wie für „Taufe“; so a. V. 8; Heb 6,2; 9,10.

[503] und bewahrt

[504] w.: mit dem Tode endigen.

[505] und versteht.

[506] i. S. v.: höre er immerfort; o.: höre er intensiv. Der Vers 16 wird von fast allen gr. Handschriften und der gesamten lat. und syr. Überlieferung bezeugt. (Wenige gr. Hss u. ein Teil der sahidischen und bohairischen Überlieferung haben ihn nicht.)

[507] im Gt. in der Mehrzahl; vmtl. i. S. v.: Taten aufgrund von Habsucht

[508] d. h.: Neid; vgl. Mt 20,15.

[509] d. h.: eine gr. sprechende Nichtjüdin

[510] gr. dekapolis; d. i. das Zehnstädtegebiet jenseits des Jordans; so a. Mk 5,20.

[511] d. h.: die, die ihn reden hörten.

[512] d. h., er sprach Lob, sagte Dank.

[513] o.: stellten ihn so auf die Probe; o.: wobei sie ihn auf die Probe stellten; w.: ihn auf die Probe stellend.

[514] D. i. ein Hebraismus: Der erste Teil einer hebräischen Schwurformel wird gesagt, der zweite Teil verschwiegen; der Satz bedeutet also eine sehr starke Verneinung, hier etwa: „Diesem Geschlecht wird mit großer Sicherheit kein Zeichen gegeben werden!“

[515] und besprachen das

[516] und besprecht

[517] gr. christos, heb. maschiach (Messias), dt. Gesalbter; lat. Christus.

[518] o.: in aller Offenheit

[519] D. i. heb. für „Gegner“, „Widersacher“.

[520] o.: auf das bedacht bist

[521] d. h.: sein Leben; so a. i. Folg.

[522] eigtl.: aber an seiner Seele ‹Verlust und› Schaden nähme; o.: seine Seele einbüßte.

[523] o.: als ‹Gegenwert in› Tausch für seine Seele (d. h.: für sein Leben).

[524] Das Gr. kennt kein besonderes Wort für Engel.

[525] o.: bis sie das in Kraft gekommene Königreich Gottes gesehen haben.

[526] o.: Bleicher; das gr. Wort bezeichnet einen Handwerker im Altertum, der Stoffe walkte (Tuchfasern miteinander verfilzte), reinigte und bleichte.

[527] eigtl.: außer [sich vor] Furcht.

[528] eigtl.: es geschah eine Wolke

[529] o.: abgezehrt; doch in diesem Zusammenhang, wo momentane Phänomene genannt werden, könnte es auch bedeuten: „Er wird wie ein dürrer Stock“, d. h.: starr.

[530] eigtl.: werde; das Futur wird vmtl. i. S. e. Gebotes verstanden; so a. i. Folg.

[531] o.: bei euch ‹und euch zugewandt›

[532] eigtl.: werde

[533] o.: schüttelte ihn (d. h.: den Sohn) in Krämpfen

[534] d. h.: Zu vertrauen

[535] o.: dem Vertrauenden.

[536] o.: vertraue

[537] o.: Komm meinem Unglauben [wohl i. S. v.: meinem Mangel an Vertrauen] zu Hilfe!

[538] o.: schüttelte ihn heftig in Krämpfen

[539] Die Wörter „und Fasten“ werden von allen gr. Hss außer drei (dem Sinaiticus, dem Vaticanus und der Majuskel-Hss 274 aus dem 5. Jhdt.) bezeugt – einschließlich vom Chester Beatty-Papyrus P45 aus dem 3. Jhdt. und von den alten lat., syr. und kopt. Übersetzungen.

[540] eigtl.: kannten sie nicht

[541] o.: fürchteten sich ‹für längere Zeit›; gr. Impf.

[542] o.: ein so geartetes

[543] o.: aufgrund meines Namens

[544] o.: unter Anrufung meines Namens; o.: unter Berufung auf meinen Namen

[545] so die überwiegende Mehrheit der gr. Hss sowie die bekannten syrischen und ein Teil der bohairischen Übersetzungen. (Eine Reihe alter Hss sowie die kopt. Übersetzungen und die sinaitisch-syrische bezeugen: „wer nicht gegen uns ist, ist für uns“.)

[546] gr. christos, heb.: maschiach, der Messias; gemeint ist der im AT geweissagte, gesalbte (d. h.: mit dem göttlichen Geist begabte) Priesterkönig (Ps 2,2; 110,1.4).

[547] o.: zu einem Fallstrick wird

[548] o.: trefflicher

[549] eigtl.: Es ist dir trefflich; so a. i. V. 45.46

[550] o.: körperlich behinderter

[551] Die Verse 44 und 46 werden von mehr als 95% der gr. Hss bezeugt. (Eine Reihe alter Hss sowie die kopt. Übersetzungen und die sinaitisch-syrische haben „wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt“ beide Male nicht.)

[552] Der Satzteil „und jedes Opfer wird mit Salz gesalzen werden“ ist von mehr als 95% der gr. Hss bezeugt.

[553] d. h.: womit werdet ihr ihm die Würze wieder geben?

[554] o.: unter euch; untereinander

[555] o.: kommen sie in Scharen zusammen zu ihm.

[556] o.: auf die Probe stellten.

[557] eigtl.: eine Abstandsschrift

[558] eigtl.: zusammenjochte

[559] o.: denen, die von solcher Art sind

[560] eigtl.: morden; so a. i. Folg.

[561] o.: folge mir ‹beständig›.

[562] oder Felder

[563] und Felder

[564] Das gr. Futur ist hier wohl i. S. e. Befehls zu verstehen.

[565] d. h.: soll; so a. in V. 44

[566] gr. diakonos

[567] d. h.: sein Leben; sich selbst

[568] o.: Bar-Timäus; bed.: Sohn des Timäus

[569] eigtl.: Nazooräer; das Wort ist verwandt mit Nazaret. Nazooraios wird im NT offenbar als Synonym für Nazareenos gebraucht. Daher: „Nazarener, aus Nazaret (kommend)“. S. Üsgsk. zu Mt 2,23 im Ergänzungsband.

[570] d. h.: „Mein Meister“

[571] bed.: Haus der unreifen Feigen

[572] bed.: Haus des Elends

[573] Heb. für „Hilf doch!“; d. i. ein aus Ps 118,25 stammender, bei den Juden zur liturgischen Formel gewordener Hilferuf an Gott, der schließlich auch als Lobpreis verwendet wurde.

[574] d. h.: nämlich aufgrund der Blätter, die zumindest das Vorhandensein von Frühfeigen wahrscheinlich machten, eine essbare Reifeform lange vor der eigtl. Frucht, der Spätfeige; s. Rienecker, Bibellexikon.

[575] d. h.: zu dem Feigenbaum, der mit seinen Blättern vorhandene Frucht angekündigt hatte.

[576] o.: Sei entfernt und ins Meer geworfen! (Das Gr. lässt beide Übersetzungen zu.)

[577] o.: Um was irgend ihr ‹beständig› bittet, wenn ihr betet

[578] o.: vertraut

[579] Es sollte hier nicht heißen: „empfangen habt“ (so vereinzelte Hss). Der Ausdruck „empfangt“ (Präsens) ist von mehr als 95% der gr. Hss bezeugt. (Einige Hss und die lat. Überlieferung haben: „empfangen werdet“.)

[580] o.: vergebt ‹stets›; das gr. Impf. kann eine wiederholte Handlung andeuten.

[581] V. 26 ist von der überwältigenden Mehrheit der gr. Hss und von den lateinischen sowie z. T. von den syrischen und bohairischen Übersetzungen bezeugt. (Vereinzelte gr. Hss lassen den Vers aus.)

[582] und besprachen [sich]

[583] o.: verächtlich behandelt

[584] d. h.: nach erfolgter Prüfung ablehnten und für unbrauchbar erklärten

[585] d. h.: zu dem den Bau bestimmenden, an der äußeren Ecke liegenden Stein.

[586] d. h.: das Haupt der Ecke

[587] o.: er

[588] D. i. eine jüd. Minderheit, die die herodianische Herrschaft unterstützte und als römerfreundlich galt.

[589] o.: in der Rede

[590] D. i. eine röm. Münze, deren Wert etwa dem Tageslohn eines Arbeiters entsprach.

[591] d. h.: wie aus dem Tode erwecken (eigtl.: herauserwecken)

[592] eigtl.: nicht wirklich kennt

[593] eigtl.: viel

[594] eigtl.: Nahen

[595] Im heb. AT ist damit Jahweh gemeint; in der gr. Üsg. steht statt Jahweh: kürios (Herr).

[596] im heb. AT: adoni (mein Herr); hier werden also zwei verschiedene heb. Begriffe mit demselben gr. Wort übersetzt.

[597] o.: gelegt habe

[598] d. h.: zum Schein, um über ihr eigentliches Wesen hinwegzutäuschen

[599] Ein Lepton (1/128 einer Drachme) war die kleinste heb. Kupfermünze.

[600] d. h. übersetzt: „Viertel-Ass“; gr. kodrantees, d. i. eine Gräzisierung des lat. quadrans; kleinste röm. Münze.

[601] o.: alle ‹Güter› ihres irdischen Lebens; ihr ganzes irdisches Leben.

[602] o.: werden kommen mit meinem Namen

[603] o.: lasst euch nicht aus der Fassung bringen

[604] d. h.: Störungen der gewohnten Ordnung; o.: Bestürzungen; Beunruhigungen.

[605] o.: die verwüstende Abscheulichkeit

[606] Der t. r. hat für „hingestellt“ ein sächliches Partizip (hestos), der Byz. T. ein männliches (hestoos). Manche Hss (Sinaiticus, Vaticanus u.a.) haben ein männliches Partizip im Akkusativ (hesteekota). Das männliche Partizip könnte anzeigen, das durch to bdelügma tees ereemooseoos Bezeichnete als personhaft zu verstehen (BDR §134–6). Vgl. Haubeck u. von Siebenthal, Neuer sprachlicher Schlüssel, z. St.) „Personhaft“ bed. entweder eine einzelne Person oder eine Schar von Personen, z. B. ein Heer (vgl. die Parallele bei Lk 21,20).

[607] o.: Betet ‹fortwährend›; o.: betet ‹inständig›; gr. Impf. zur Andeutung von andauernder Handlung bzw. von Nachdrücklichkeit.

[608] o.: dahingehend, dass

[609] o.: kurz halten; d. h.: von Vornherein bestimmen, dass sie nur von kurzer Dauer sein sollen.

[610] o.: Christusse; o.: Messiasse

[611] o.: wird man

[612] d. h.: Windrichtungen

[613] o.: [fernen] Rand

[614] Das Zeitwort kann auch als Imperativ aufgefasst werden.

[615] o.: er

[616] D. i. jenes ehebrecherische Geschlecht der jüdischen Zeitgenossen Jesu; s. Üsgsk. zu Mt 24,34.

[617] eigtl.: vergangen sein

[618] o.: das Land; vgl. Jes 1,2; 51,6-8.

[619] eigtl.: werden auf keinen Fall vergangen sein.

[620] d. h.: zur Zeit der dritten Nachtwache; d. h.: zwischen 24 und 3 Uhr.

[621] d. h. hier: zur Zeit der vierten Nachtwache; d. h.: zwischen 3 und 6 Uhr.

[622] D. s. die sieben Festtage, in denen Sauerteig nicht verwendet werden durfte.

[623] eigtl.: dieses Umkommen

[624] und sie handelte.

[625] D. i. ein Raum in einem Obergeschoss.

[626] eigtl.: ‹verraten und› ausgeliefert

[627] eigtl.: gut; trefflich; schön

[628] d. h.: steht für meinen; zum Gebrauch von „ist“ i. S. v. „bedeutet“ vgl. Lk 8,9E; 22,20; Joh 10,6; 16,17; Apg 10,17; 17,20E; 1Kor 10,16; Gal 4,25.

[629] i. S. v.: steht für

[630] o.: der neuen Bundesstiftung

[631] Von der überwiegenden Mehrheit der Hss wird das Wort „zweimal“ klar bezeugt. Gemäß Nestle-Aland (Apparat zum gr. Neuen Testament) lassen C[2], Aleph (Codex Sinaiticus), D, W und „wenige“ (nicht mehr als sieben von 1700 gr. Handschriften; vgl. Pickering) das Wort „zweimal“ aus. Der traditionelle Text ist also bestens bezeugt.

[632] eigtl.: [seine] Stimme ertönen lässt

[633] heb. für: Ölkelter

[634] eigtl.: überbetrübt

[635] d. h.: sie leidet großen Schmerz bis zum Tod.

[636] o.: wacht ‹anhaltend›.

[637] o.: dahingehend, dass

[638] Nach Lenski ist „Vater!“ die Üsg. des Markus für die Leser.

[639] o.: betet ‹fortwährend›; o.: betet ‹inständig›; gr. Impf. (andauernde Handlung bzw. Nachdrücklichkeit andeutend)

[640] o.: dahingehend, dass; im Falle der Üsg. im Text sind „wachen und beten“ die Mittel, um nicht in Versuchung zu geraten; im Falle der Fn. ist „nicht in Versuchung geraten“ ein Gebetsanliegen. (Im Lichte von Lk 22,40 ist wohl das Erste vorzuziehen.)

[641] Die Aussage kann auch als Imperativ aufgefasst werden: Schlaft vollends und ruht euch aus!

[642] Der Kuss, nicht er, war herzlich.

[643] Der Satz könnte evtl. auch als Frage aufzufassen sein.

[644] eigtl.: euch zugewandt

[645] Vom Gt. ist unklar, ob ganz oder relativ bloß; aber (vom neutestamentlichen Zusammenhang her) vmtl.: relativ bloß, näml. nur mit der Leibwäsche bekleidet.

[646] S. zu V. 51.

[647] d. h.: zum Feuerschein

[648] eigtl.: „Nicht antwortest du etwas“

[649] gr. christos, heb. maschiach (Messias), der gesalbte, geweissagte Priesterkönig (Ps 2,2; 110,1.4).

[650] o.: Und ihr werdet den Sohn des Menschen sehen als den zur Rechten der Kraft Sitzenden und als den mit den Wolken des Himmels Kommenden.

[651] i. S. v.: Gib an, wer es war!

[652] o.: die Gerichtsdiener; so a. V. 54.

[653] d. h. wahrsch.: deine Aussprache

[654] o.: den Ausspruch Jesu, den

[655] o.: Bar-Abbas; bed.: Sohn des Abbas

[656] d. h.: nicht notwendigerweise vom Felde; agros kann „Feld“ (o.: Gehöft; Hof) oder einfach „Land; Länderei“ bedeuten.

[657] o.: Ungesetzlichen; der V. 28 wird von der überwältigenden Mehrheit der gr. Hss unterstützt.

[658] d. h.: aus dem Aramäischen

[659] o.: Im Hinblick auf was; o.: In was hinein

[660] näml. den Geist.

[661] D. i. ein röm. Hauptmann, der über hundert Soldaten gesetzt war.

[662] o.: Jüngeren

[663] d. h.: der Tag der Zurüstung; d. i. der Freitag, an dem alles für den Sabbat, an dem nicht gearbeitet werden durfte, vorzubereiten war.

[664] o.: wohlriechende Öle

[665] eigtl.: des ersten [Tages] in Bezug auf den Sabbat (d. h.: vom Sabbat an gezählt); d. i.: des Sonntags

[666] Während „Sonnenaufgang“ heute das erste Sichtbarwerden der Sonne am Horizont bedeutet, wird dieser Begriff in der Schrift bereits vom Tagesanbruch, der ja durch die Sonne veranlasst wird, gebraucht; vgl. Ri 9,33; Ps 104,22; die anderen Evangelienberichte; J. Wenham: „Easter Enigma“, S. 81. Dazu kommt, dass es beim Verlassen der Wohnung noch dunkel sein konnte, bei Ankunft am Grab schon hell: Je näher man zum Äquator kommt, je schneller verläuft die Dämmerungszeit.

[667] d. h.: zunächst niemandem

[668] d. h.: nach Jerusalem

[669] d. h. hier: der ganzen Menschheit.

[670] o.: geglaubt haben wird; der Herr nimmt den Standpunkt der Ewigkeit ein und blickt gleichsam zurück.

[671] eigtl.: der geglaubt Habende und Getaufte

[672] eigtl.: Aber der nicht geglaubt Habende

[673] Die gr. Partikel men betont die feststehende Tatsache.

[674] o.: die begleitenden

[675] und von Anfang an

[676] o.: Reden

[677] D. i. eine der 24 Priestergruppen, die im wöchentlichen Turnus (zweimal pro Jahr) den Tempeldienst versahen. Vgl. 1Chr 24,7–19.

[678] o.: in vorgerücktem Alter.

[679] Das Gr. kennt kein besonderes Wort für Engel.

[680] und Unruhe

[681] Nach V. 62 scheint dieses die Taubheit eingeschlossen zu haben.

[682] Das Wort im Grundtext spricht von einem „Dienst aus freien Stücken“.

[683] o.: verbarg sich fünf Monate

[684] d. h.: der himmlische Bote; der Engel

[685] eigtl.: in Gnaden Beschenkte; das Gr. meint jemanden, dem besondere Gunst erwiesen wurde.

[686] evtl.: kein Wort

[687] eigtl.: in

[688] d. h.: in Zukunft

[689] eigtl.: für die [Dauer der] Geschlechter der Geschlechter; d. h.: solange Menschengeschlechter geboren werden

[690] w.: von [den] Thronen

[691] o.: Worte; o.: Aussagen

[692] o.: wurden nachdenklich; w.: setzten es ‹fest› in ihrem Herzen.

[693] o.: ein Horn, das Rettung (o.: Heil) wirkt; d. h.: einen starken Retter

[694] und öden

[695] d. h.: Volkszählung, verbunden mit einer Vermögenseinschätzung für steuerliche Zwecke

[696] Der gr. Name ist hergeleitet vom heb. Beth-Lechem, d. h.: Haus des Brotes.

[697] o.: der Familie; o.: dem Familienstamm; eigtl.: der Vaterschaft

[698] Die Verlobung, erwähnt in Mt 1,18 und Lk 1,27, war so bindend, dass sie Ehe schließenden Charakter hatte, weshalb Josef in Mt 1,19 Marias Mann und Maria dort in V. 20 seine Frau genannt wird. Sie schloss jedoch das eheliche Zusammenleben aus. Das gr. Wort, das „angetrauten“ zugrunde liegt, bedeutet aber auch „verehelicht“. Dieser Sinn ist hier angebracht, da die Heirat (vgl. Mt 25), genannt ‘die Heimholung’, nach Mt 1,24 stattgefunden hatte, wenn auch, verständlicherweise, in relativer Stille, ohne große Feierlichkeiten. Nach jüdischer Sitte, schreibt Edersheim, wäre es auch nicht denkbar gewesen, als verlobtes und unverheiratetes Paar zusammen zu reisen.

[699] d. h.: im Hauptraum des Absteigequartiers (das ein Gasthaus oder – wahrscheinlicher – ein Privathaus gewesen sein kann; es soll in den Häusern damals Seitenräume für Nutztiere gegeben haben.)

[700] d. h.: ein himmlischer Bote

[701] eigtl.: fürchteten eine große Furcht; ein Hebraismus (eine Angleichung des gr. Wortlauts an die heb. Ausdrucksweise).

[702] d. h.: der Inhalt der guten Botschaft, die ich euch sage, ist: große Freude.

[703] gr. christos, heb. maschiach (Messias), dt. Gesalbter; lat. Christus

[704] und Herrlichkeit

[705] o.: bei Menschen; o.: [den] Menschen

[706] d. h.: am 8. Tage, nicht am 9. Gemäß jüdischer Inklusivzählweise wird der angebrochene Tag als ganzer gerechnet.

[707] d. h.: um ihn [als den Erstgeborenen] durch Loskauf (2Mo 13,13; 4Mo 18,15.16) dem Herrn zu heiligen.

[708] o.: im Geist

[709] eigtl.: Enthüllung

[710] gr. hromphaia; d. i. das große, zweihändig geführte Langschwert.

[711] o.: in weit vorgerücktem Alter

[712] d. h.: ihrem

[713] d. h.: genau vierundachtzig Jahre lang; Ozanne weist darauf hin, dass bei geschichtlichen Zeitangaben Lukas gerne das Wort „ungefähr“ („etwa“) gebraucht. Ramsay teilt uns mit, dass es im Griechischen Brauch sei, sich so auszudrücken und dass es keinerlei Zweifel an der Richtigkeit der Angaben zeige. S. Üsgsk. zu Lk 3,23.

[714] Die Üsg. „eine Witwe von etwa vierundachtzig Jahren“ passt weniger. Sonst wiederholt Lk das Alter: Erst lässt man ihn sagen, sie sei hochbetagt, dann lässt man ihn ihr Alter angeben. Die Angaben sind klar: Sie wird jung geheiratet haben, lebte 7 Jahre mit ihrem Mann, dann 84 Jahre als Witwe. Sie dürfte mindestens 104 gewesen sein.

[715] und verehrenden

[716] den ihm gebührenden Dank und Preis

[717] Diese Formulierung schließt nicht die Zeit aus, die sie anschließend in Bethlehem und danach in Ägypten (Mt 2) verbrachten. Vgl. Apg 9,26; Gal 1,17.18.

[718] d. h.: am dritten Tag (jüd. Zählweise)

[719] i. S. v. „Was? Ihr suchtet mich?“ Das gr. Wort für „Was“ wird oft mit „Warum“ übersetzt. Hier darf es jedoch nicht so wiedergegeben werden, da Jesus nicht nach dem Grund fragt. Was ihn verwundert, ist grundsätzlich die Tatsache, dass sie ihn gesucht haben und nicht wussten, dass der Bereich seines eigentlichen Vaters dasjenige war, das ihn so sehr anzog und seine Gedanken beschäftigte.

[720] o.: Führung

[721] o.: Führer; hier i. S. v. Präfekt, nicht als Prokurator

[722] D. i. Herodes Antipas, Sohn Herodes des Großen, 4 v. Chr. - 39 n. Chr. Vierfürst von Galiläa und Peräa.

[723] o.: Tetrarch; von tetrarchountos; urspr.: Titel eines Fürsten, der über den vierten Teil eines Reiches regierte; später (so a. hier) allgemein: Fürst geringerer Bedeutung

[724] eigtl.: Joannes

[725] o.: auf

[726] o.: ebnet seine Pfade.

[727] o.: an den Stamm nahe der Wurzel; o.: an die Wurzel und an den Stamm; das gr. Wort kann (nach Menge u. Güthling) auch den Stamm beinhalten.

[728] o.: Steuereinnehmer

[729] eigtl.: durchschüttelt niemanden; das Wort bed., jem. durch Androhung von Gewalt einzuschüchtern (eigtl.: zum Zittern zu bringen) und auf diese Weise von ihm Geld (oder anderes) zu erpressen (Thayer’s Greek Lexicon). Hier also i. S. v.: erpresst ‹und beraubt› niemanden.

[730] gr. christos, heb. maschiach (Messias)

[731] D. i. e. Schaufel, mit der man das Getreide zur Reinigung von Spreu u. Staub gegen den Wind warf.

[732] Er war genau dreißig Jahre alt; s. zu Lk 2,37 u. Üsgsk.

[733] Gemeint ist: Man meinte, er sei ein Sohn Josefs, und er war es auch, aber in einem anderen Sinne als gedacht: S. zu Lk 1,34.35 u. Üsgsk. zu Lk 2,5. Gäbe Lukas die Genealogie von Josef (und nicht die von Maria) wieder, würde Lk sagen wollen: „Jesus war, wie man meinte, ein Sohn Josefs“. Welch einen Wert sollte eine solche Genealogie haben? Vgl. zur Stelle: R. C. H. Lenski, The Interpretation of St. Luke’s Gospel.

[734] eigtl.: Zorobabel

[735] o.: Schealthi-el

[736] eigtl.: Jessa-i; d. i.: Isai

[737] eigtl.: Boos

[738] eigtl.: Phares

[739] o.: Abraham

[740] o.: Terach

[741] o.: Peleg

[742] o.: Henoch

[743] o.: mir fußfällig Verehrung erzeigst; vor mir anbetest

[744] o.: den Herrn, deinen Gott, anbeten

[745] d. h.: seinen himmlischen Boten

[746] o.: hebend tragen

[747] o.: nicht herausfordern.

[748] eigtl.: am Tag der Sabbate (o.: der Ruhen)

[749] gr. biblion, ursprünglich Verkleinerungsform, später synonym für biblos (Schrift, Buch, oft in Form einer Rolle) oder büblos (Papyrus).

[750] o.: Zerbrochene ‹freizugeben und› abzusenden

[751] d. h.: willkommen; wohlwollend angenommen

[752] eigtl.: Neh-eman

[753] D. i. eine Felsklippe mit Überhängen.

[754] eigtl.: einen Geist eines unreinen Dämons; der Wesfall könnte i. S. d. Gleichsetzung aufzufassen sein.

[755] o.: Was ist uns und dir gemeinsam; w.: Was uns und dir

[756] eigtl.: Werde stumm gemacht

[757] o.: diente ihnen ‹anhaltend›.

[758] und öden

[759] eigtl.: kamen bis

[760] so mit dem Byz. T. u. der großen Mehrheit der gr. Hss. Würde man hier (gemäß Aleph, B, C, L, 019, Q u. einiger Minuskeln) „Judäas“ lesen, könnte ein unnötiger Widerspruch zu Mk 1,35–39 entstehen.

[761] hier vmtl.: Teilhabern an derselben Tätigkeit; d. h., Fischerkollegen; viell. waren sie auch gemeinsame Besitzer der Boote und Fanggeräte.

[762] d. h.: die Schiffe

[763] o.: zu sinken ‹drohten›.

[764] vmtl.: aus dem Boot

[765] eigtl.: lebend fängt (wie 2Tim 2,26).

[766] o.: ließen sie alles [bewusst] zurück (im Gt. steht ein Aorist Partizip) und folgten ihm; daher: … folgten sie ihm, nachdem sie alles zurückgelassen hatten.

[767] und öden

[768] Das dürfte sich auf die Pharisäer beziehen. Sowohl sie als auch die Sadduzäer hatten ihre Parteischriftgelehrten.

[769] o.: Schüler (vgl. die Prophetenschüler, z. B. 2Kön 2,3); so a. i. Folg.

[770] d. h. (in diesem Fall), die begleitenden Freunde des Bräutigams; a.: die (in diesem Fall aus mehreren Personen bestehende) Braut; vgl. Joh 3,29.

[771] o.: des Brautgemachs; o.: des Hochzeitshauses

[772] d. h.: ein Flickstück

[773] und frische; so a. i. Folg.

[774] o.: zum Platzen bringen

[775] eigtl.: die Brote der Ausstellung bzw. Zur-Schau-Stellung

[776] o.: ein Leben

[777] i. S. v.: umkommen zu lassen.

[778] eigtl.: im Gebet Gottes. Normalerweise würde man diesen Wesfall als Wenfall (Gen. des Objekts) übersetzen: Gebet zu Gott. Die obige Formulierung ist jedoch ungewöhnlich, daher als Wesfall ernst zu nehmen; „mit Gott“ dürfte sie am besten wiedergeben.

[779] o.: Sendboten; o.: Gesandte

[780] o.: Bar Tholomäus; bed.: Sohn des Tholomäus

[781] eigtl.: den des Alphäus; ein Beispiel für den Gebrauch des Wesfalls zur Bezeichnung eines Bruders kennt man nicht: Siehe Godet zur Stelle.

[782] o.: der Zelot (gr. dseelootees); vmtl. ehem. Anhänger der Zelotenpartei, einer jüd. Gruppierung, die aktiven Widerstand gegen die Römer leistete.

[783] S. zu V. 15.

[784] wahrsch. vom Heb.: der Mann von Kerioth (bei Hebron)

[785] eigtl.: angefüllt

[786] i. S. v.: Liebt stets

[787] i. S. v.: Tut stets wohl

[788] i. S. v.: Segnet immerfort

[789] i. S. v.: Betet immer wieder

[790] o.: Gib aber ‹stets›

[791] o.: liebt ‹stets›

[792] o.: tut ‹fortwährend› Gutes

[793] o.: leiht ‹wiederholt›

[794] o.: Werdet also ‹stetig› erbarmend

[795] Es geht um eine fortdauernde Lebenshaltung des Nicht-Richtens, Nicht-Verurteilens und Freilassens.

[796] o.: Gebt ‹immer wieder› bzw. ‹fortdauernd›

[797] o.: eine Überschwemmung

[798] eigtl.: Centurio; d. i. ein Anführer einer Hundertschaft.

[799] eigtl.: seines leibeigenen Knechtes; entsprechend a. i. Folg.

[800] o.: eifrig; mit Fleiß

[801] w.: gewähre

[802] erg.: und stolpert und so zu Fall kommt.

[803] o.: der Kleinste

[804] d. h.: die göttliche Weisheit stellte sich als gerecht heraus.

[805] d. h.: die gerechte Weisheit Gottes zeigt sich an allen ihren Kindern und wird von ihnen bestätigt.

[806] Ein Denar entsprach dem Tageslohn eines Arbeiters.

[807] t. r. u. and. Hss: ihm

[808] o.: den Weg entlang

[809] i. S. v.: höre immerfort; o.: höre intensiv.

[810] und verstehen.

[811] d. h.: die, bei denen auf dem Felsen gesät wurde

[812] o.: Versuchung

[813] eigtl.: ins Offenbare komme.

[814] i. S. v.: immerfort hören; das gr. Ptzp. Präs. deutet auf eine fortwährende Handlung hin; so a. i. Folg.

[815] o.: ‹fortwährend› tun.

[816] o.: euer Vertrauen

[817] vmtl. südwärts

[818] o.: ‹mit Nachdruck› Anweisung gegeben; das gr. Impf. kann auf eine intensivierte Handlung hindeuten.

[819] gr. abüssos; urspr.: Urflut; bodenlose Tiefe; gemeint ist wohl ein Aufenthaltsort für gottfeindliche Mächte (vgl. Offb 11,7), hier möglicherw. i. S. e. Gefängnisses für ungehorsame Geister; vgl. Offb 9,2.11; 20,3. In Röm 10,7 – wie in Ps 71,20 – wird abüssos auf den Bereich der Toten bezogen.

[820] d. h.: die Bewohner

[821] eigtl.: der Dämonisierte

[822] o.: schlugen sich an die Brust

[823] o.: zieht ‹wiederholt› aus (vmtl. solange sie am Ort weilen).

[824] d. h.: gegen die Bewohner; im Gt. Mehrzahl.

[825] und öden; so a. i. Folg.

[826] d. h.: Haus der Fischerei

[827] gr. therapeia; vgl. den dt. Begriff „Therapie“.

[828] d. h.: fünftausend, wenn man nur die Männer zählte; vgl. Mt 14,21.

[829] o.: lobte in Bezug auf sie (Wenfall der Beziehung); d. h., er sprach Lob über ihnen, sagte Dank dafür.

[830] so der t. r. u. viele. Hss; im Byz. T. fehlt „täglich“.

[831] d. h.: sein Leben

[832] o.: hat ‹auf Dauer›

[833] o.: sich selbst ins Verderben gebracht

[834] o.: aber an sich selbst Schaden genommen hat (Man nimmt hier den Standpunkt der Ewigkeit ein und blickt gleichsam zurück.)

[835] d. h.: seinen himmlischen Boten; das Gr. kennt keinen besonderen Begriff für „Engel“.

[836] S. Üsgsk. zu Lk 3,23.

[837] Möglicherweise zählt Lk den 1. und den letzten Tag hinzu, während Mt und Mk es nicht tun.

[838] o.: redeten ‹eine Zeitlang›; gr. Impf.

[839] d. h.: die zwei Männer, näml. Mose und Elia.

[840] o.: zeltartige Hütten

[841] eigtl.: geschah eine Wolke

[842] eigtl.: zu euch hin gewandt

[843] d. h.: beherzigt, was ich euch nun sage

[844] o.: der Kleinste

[845] o.: unter Anrufung deines Namens; o.: unter Berufung auf deinen Namen

[846] vmtl.: Geldbeutel

[847] bed.: Haus der Fischerei

[848] Diese Stellung nahm man dabei näml. ein; vgl. Est 4,3; Hi 2,8; Jon 3,6 u. Lange zu Mt 11,22.

[849] d. h.: bis zum Bereich der Toten

[850] d. h.: euch zuhört; o.: auf euch hört

[851] o.: werden uns untergeordnet

[852] eigtl.: enthülltest.

[853] eigtl.: enthüllen

[854] i. S. v.: Was ist es, das ich getan haben muss (Man nimmt hier den Standpunkt der Ewigkeit ein und blickt gleichsam zurück.)

[855] eigtl.: was getan habend werde ich ewiges Leben erben?

[856] eigtl.: Nahen

[857] Ein Denar entsprach dem Tageslohn eines Arbeiters.

[858] i. S. v.: tue du stets gleicherweise; der Impv. Präs. drückt eine lang andauernde Handlung aus.

[859] o.: dein Königreich

[860] d. h. wahrsch.: für den kommenden Tag; o.: Unser Brot – das, was zum Dasein gehört; o.: Unser Brot, das für den kommenden Tag benötigte; nach Sanders, „Unser Brot – [alles] das, was wir für den ‹kommenden› Tag [zum Leben] brauchen“ (O. Sanders, „Maßstäbe, die herausfordern“, S. 88); die Bed. des gr. Wortes ist nicht ganz klar.

[861] d. h.: uns gegenüber

[862] i. S. v.: gib uns der Versuchung nicht preis

[863] d. h.: von Sünde und Satan und allem, was mit ihnen in die Welt gekommen ist.

[864] i. S. v.: Bittet immer wieder … sucht unermüdlich …; klopft beständig (o.: stets aufs Neue) an.

[865] d. h.: so bittet; entsprechend im Folg.: d. h., so sucht bzw. so anklopft

[866] d. h., wenn Haus gegen Haus ist (d. h.: wenn ein Haus gegen sich selbst gerichtet [und daher entzweit] ist), fällt es.

[867] d. h.: eure Söhne

[868] Die Antwort ist zugleich bejahend und berichtigend; bejahend, was die Formulierung betrifft, und berichtigend, was die vmtl. dahinter stehenden Gedanken der Frau bezüglich der Ursache angeht.

[869] o.: anderen Sinnes wurden; umdachten

[870] gr. modion; d. i. ein Gefäß mit knapp 9 Litern Inhalt.

[871] o.: ungeteilt; d. h.: im rechten Zustand; so, dass man nicht doppelt sieht; o.: auf eines ausgerichtet

[872] o.: Schau also ‹stetig› darauf

[873] o. entsprechend dem ursprünglichen Sinngehalt im Gr.: Spenden des Erbarmens; o.: [Zeichen] des Mitleids; in dem gr. Begriff, der dem dt. zugrunde liegt, steckt das Wort „Erbarmen“.

[874] o.: die Rechtsausübung

[875] o.: den Schlüssel, [nämlich] die Kenntnis (Wesfall i. S. d. Gleichsetzung); Keil: „Die Erkenntnis ist der Schlüssel.“

[876] o.: ihm hart zuzusetzen; o.: ihm sehr zu grollen

[877] o.: über mehrere Dinge ihm Worte aus dem Mund zu erjagen; o.: ihn über immer neue Fragen auszufragen

[878] Oosterzee: „Es besteht kein tatsächlicher Grund, selbst die Anführung der Myriaden für hyperbolisch zu halten.“

[879] D. i. eine Münze von sehr geringem Wert (daher sprichwörtlich verwendet); deutsch etwa: Groschen bzw. Cent.

[880] d. h.: von den himmlischen Boten

[881] Der Herr nimmt hier den Standpunkt der Ewigkeit ein und blickt gleichsam zurück.

[882] S. zu V. 9.

[883] d. h.: dein Leben

[884] d. h.: euer Leben

[885] d. h.: seine Lebenszeit (wenn im Längenmaß gemessen) um eine „Elle“ verlängern.

[886] Im Gt. gebraucht Jesus den Artikel, um seine Herde zu kennzeichnen: die kleine …

[887] o. entsprechend dem ursprünglichen Sinngehalt im Gr.: Spenden des Erbarmens; o.: [Zeichen] des Mitleids; in dem gr. Begriff, der dem dt. zugrunde liegt, steckt das Wort „Erbarmen“.

[888] eigtl.: leibeigenen Knechte; entsprechend a. i. Folg.

[889] d. h.: in sein Haus einbreche.

[890] o.: Braut [des Sohnes]

[891] o.: obersten Stadtbeamten, Stadtvorstand; Archonten; der Archont war ein Mitglied der örtlichen Behörde u. a. mit richterlichen Befugnissen.

[892] o.: Schergen

[893] Ein Lepton (1/128 einer Drachme) war die kleinste heb. Kupfermünze.

[894] i. S. v.: mehr als alle Galiläer

[895] i. S. v.: mehr als alle [anderen] Menschen

[896] und nimm ihn heraus; so a. i. Folg.

[897] Das Wort steht (in den meisten Hss) in der Mehrzahl.

[898] o.: musste

[899] Es handelt sich um den Schwarzen Senf, eine einjährige Pflanze mit holzigem Stamm, die sehr schnell aufschießt und eine Höhe von 2,5 m bis 3 m erreicht.

[900] eigtl.: wann

[901] d. h.: vom Osten und Westen und vom Norden und Süden

[902] t. r. u. and. Hss: Esel oder Ochse

[903] Das Wort im Gt. kann „Geladene“ wie „Gerufene“ bed.; so a. i. Folg.

[904] d. h.: in Gleichnisform

[905] o.: gerufen; so a. i. Folg.

[906] eigtl.: Herrlichkeit

[907] o.: Wenn du ein ‹leichtes› Mahl (Das Wort bezeichnet ein kleines Mahl, wie das Frühstück oder das Mittagessen im Vorderen Orient.) veranstaltest oder ein Gastmahl (Das Wort bezeichnet das Hauptmahl des Tages.)

[908] o.: rufe

[909] o.: rief

[910] o.: Gerufenen

[911] vmtl. i. S. v.: Paar

[912] eigtl.: leibeigene Knecht; so a. i. Folg.

[913] o.: gerufen

[914] d. h.: sein eigenes Leben

[915] o.: der nicht Abschied nimmt von allem

[916] d. h.: womit kann ihm die Würze wieder gegeben werden?

[917] i. S. v.: höre immerfort; o.: höre intensiv.

[918] eigtl.: zu ihnen ‹gewandt›; o.: an sie ‹sich richtend›

[919] D. i. eine gr. Silbermünze im Wert eines Denars, der wiederum dem Tageslohn eines Arbeiters entsprach.

[920] o.: Engeln

[921] d. h.: von den Früchten des Johannisbrotbaumes

[922] d. h.: das beste

[923] eigtl.: einen Zusammenklang

[924] o.: Knaben

[925] eigtl.: Ich [er]kannte

[926] D. i. ein Hohlmaß; 1 Bat = ca. 22–36 Liter.

[927] D. i. ein Trockenhohlmaß; 1 Kor = ca. 220–360 l; 1 Kor Weizen kann ca. 275 kg wiegen.

[928] d. h.: im Umgang mit ihrem eigenen

[929] d. h.: Besitz (heb. bzw. aram.: mamona)

[930] eigtl.: mit dem Mammon der Ungerechtigkeit; d. h.: mit dem Mammon, an dem ja Ungerechtigkeit „klebt“.

[931] o.: das Land; vgl. Jes 1,2; 51,6-8.

[932] Die Bezeichnung kann sich sowohl auf Leinen als auch auf Baumwolle beziehen. Hier könnte feines Leinen gemeint sein.

[933] i. S. v.: kamen mehrmals o. für längere Zeit; im Gr. Impf.

[934] o.: in den Schoß bzw. an den „Gewandbausch“; auch formelhaft für den Ehrenplatz bei einem Festmahl; vgl. Joh 1,18; 13,22.

[935] Hades ist eine Wiedergabe des heb. scheol; das Wort findet in dem Bereich Anwendung, der mit dem Tod einsetzt; gemeint ist der Bereich (und Zustand), in dem sich Verstorbene (ob gerettet oder verloren) befinden, auch deren Grab.

[936] o.: wird ihm gut zugeredet.

[937] o.: die Anlässe zum Anstoßen und Fallen

[938] D. i. ein Mühlstein, den ein Esel dreht.

[939] o.: einen Anlass gebe zum Anstoßen und Fallen; o.: zu einem Fallstrick werde.

[940] o.: den Sinn ändert, [grundsätzlich] umdenkt

[941] o.: hätte euch gehorcht.

[942] evtl.: wird … sagen: ‘Komm sogleich her und lege dich [zu Tisch]’?

[943] o.: eine Dankschuld bei jenem

[944] eigtl.: leibeigenen Knecht; so a. i. Folg.

[945] wohl auf der galiläischen Seite der Grenze; vgl. V. 16.

[946] o.: [sie]

[947] eigtl.: Herrlichkeit

[948] o.: dass man es an äußeren Anzeichen erkennen könnte; eigtl.: … kommt nicht unter Beobachtung; i. S. v.: kommt nicht mit äußeren Phänomenen, die Beobachtung zulassen.

[949] o.: mitten unter euch; nicht: in euch; die Worte sind nicht zu den gläubigen Hörern, sondern zu den Pharisäern gesagt; hier also i. S. v.: in eurer Mitte ist das Königreich Gottes da (näml. in der Person Jesu und seiner Jünger).

[950] i. S. v.: zu jener Zeit, in der

[951] o.: wende sich nicht um nach hinten.

[952] d. h.: sein Leben

[953] o.: wird ihr zu Leben verhelfen; o.: wird machen, dass sie am Leben bleibt; das gr. Wort (dsoo-ogonein) ist nicht verwandt mit dem Wort für Seele (psüchee).

[954] Im überlieferten gr. Text von 1550 (d. h., in der Ausgabe von Stephanus) fügt sich dieser Vers (mit den meisten gr. Hss) an V. 35 an. In den späteren Ausgaben des überlieferten Textes – in der von Beza und in der von Elzevier – ist an V. 35 zusätzlich folgender Text angefügt: „Zwei werden im Felde sein; der eine wird mitgenommen werden und der andere wird gelassen werden.“

[955] Das Wort für „Geier“ ist das allgemeine für die Vogelfamilie, zu der Adler und Geier beide gehören. Von den beiden ist es der Geier, der Totes frisst. Vom Zusammenhang her wird hier der Geier gemeint sein, der an einer Leiche mehr Interesse hat als ein Adler.

[956] eigtl.: Nach diesem

[957] w.: unter das Auge schlage; übertragen: mich fertig mache.

[958] o.: und ‹sollte er› betreffs ihrer lange hinziehen?; o.: und ‹sollte er› dabei langsam sein [mit seiner Hilfe] für sie?

[959] o.: ohne Verzug; o.: mit Schnelligkeit

[960] o.: im Land

[961] Nicht: „Sei mir gnädig“ (bzw. „Erbarme dich meiner“; „Versöhne mich“). Es wird ein Opfer zur Versühnung bzw. Sühnung vorausgesetzt: Daher etwa: „Möge meine Schuld [durch das entsprechende Opfer] gesühnt [und mir auf dieser Basis vergeben] werden!“

[962] o.: Säuglinge; gemeint sind Kinder, die an der Brust ernährt wurden – oft einige Jahre lang, daher in V. 16 „Kindlein“ (gr. paidia) genannt.

[963] Das sind vom gr. Pronomen her die Kleinkinder; die Mütter waren dabei natürlicherweise eingeschlossen.

[964] d. h.: zu den Jüngern und allen anderen

[965] o.: derer, die von solcher Art sind

[966] i. S. v.: was ist es, das ich getan haben muss (Man nimmt hier den Standpunkt der Ewigkeit ein und blickt gleichsam zurück.)

[967] eigtl.: was getan habend werde ich ewiges Leben erben?

[968] eigtl.: morden

[969] näml. von der Blindheit.

[970] o.: Zakchajus

[971] o.: sich auszuspannen.

[972] gr. sükophantein; das Wort bed. auch: falsch anklagen; durch falsche Anklage nehmen.

[973] o.: erstatte ich es vierfach; vgl. 2Mo 21,37; 2Sam 12,6.

[974] eigtl.: Als sie das hörten

[975] Eine Mine ist ein Sechzigstel eines Talents; 1 Mine = 100 Drachmen (o. Denare); 10 Minen verdiente ein Arbeiter für 1000 Tage Arbeit.

[976] o.: Macht Geschäfte

[977] eigtl.: leibeigenen Knechte; so a. i. Folg.

[978] w.: sei einer, der Vollmacht hat

[979] eigtl.: auf den Tisch (d. i.: den Tisch der Wechsler bzw. Verleiher)

[980] bed.: Haus der unreifen Feigen

[981] bed.: Haus des Elends

[982] o.: sollt

[983] o.: Pfahlwall

[984] o.: dem Erdboden gleichmachen

[985] o.: hing ‹fortwährend› hörend an ihm.

[986] t. r. u. einige Hss: die Hohen Priester

[987] und besprachen

[988] o.: behandelten ihn verächtlich

[989] eigtl.: „Möge das nicht geschehen!“

[990] d. h.: nach erfolgter Prüfung ablehnten und für unbrauchbar erklärten

[991] d. h.: zu dem den Bau bestimmenden an der äußeren Ecke liegenden Stein.

[992] d. h.: nicht Rücksicht nimmst auf ein Angesicht

[993] D. i. eine röm. Münze, deren Wert etwa dem Tageslohn eines Arbeiters entsprach.

[994] Worte in runden Klammern gehören zum biblischen Text.

[995] d. h.: wie aus dem Tode erwecken

[996] Im heb. AT ist damit Jahweh gemeint; in der gr. Üsg. steht statt Jahweh: kürios (Herr).

[997] im heb. AT: adoni (mein Herr); hier werden also zwei verschiedene heb. Begriffe mit demselben gr. Wort übersetzt.

[998] o.: gelegt habe

[999] d. h.: zum Schein (um über ihr eigentliches Wesen hinwegzutäuschen)

[1000] o.: ein härteres (eigtl.: übermäßigeres) Strafurteil

[1001] Das Lepton ist die kleinste heb. Kupfermünze.

[1002] o.: von dem, was sie übrig hatten

[1003] o.: alle Güter ihres irdischen Lebens; o.: ihr ganzes irdisches Leben.

[1004] eigtl.: werden diese Dinge

[1005] o.: mit meinem Namen

[1006] o.: Und Furcht erregende Geschehnisse, auch große Zeichen vom Himmel wird es geben.

[1007] d. h.: Nehmt euch also vor in euren Herzen

[1008] o.: nicht im Voraus Sorge zu tragen, euch zu verteidigen.

[1009] o.: alle, die mit euch im Streit liegen; o.: alle, die gegen euch sind.

[1010] eigtl.: gewinnt euch [bzw.: gewinnt für euch] eure Seelen (d. h.: euer Leben).

[1011] o.: Heerlagern; gelagerten Heeren

[1012] d. h.: Jerusalems

[1013] o.: auf dem Feld; in ländlichem Gebiet

[1014] d. h.: in die Stadt

[1015] o.: auf der Erde (im begrenzten Sinne); so a. i. Folg.

[1016] eigtl.: den Mund

[1017] o.: zertreten

[1018] o.: von den Heiden; so a. i. Folg.

[1019] möglicherw. im begrenzten Sinne: im Land; s. V. 23.

[1020] o.: vor den tobenden Wogen

[1021] o.: während die Menschen verschmachten; o.: wobei die Menschen die Seele (d. h.: das Leben) aushauchen

[1022] o.: erschüttert; ins Wanken gebracht

[1023] d. h.: jenes ehebrecherische Geschlecht; jene Generation; s. Üsgsk. zu Mt 24,34.

[1024] o.: das Land; vgl. Jes 1,2; 51,6-8.

[1025] eigtl.: werden auf keinen Fall vergangen sein.

[1026] o.: Taumel; o.: Schlemmerei

[1027] o.: sich über euch stelle

[1028] o.: des ganzen Landes

[1029] Gemeint sind die sieben Festtage, in denen Sauerteig nicht verwendet werden durfte.

[1030] d. h.: mit den Offizieren der Tempelwache; o.: mit den [militärischen] Sicherheitsverantwortlichen

[1031] eigtl.: ‹verraten und› ausliefern; so a. i. Folg.

[1032] d. h.: einen Raum im Obergeschoss

[1033] eigtl.: mit Begehren begehrte ich; d. i. ein Hebraismus, der Verstärkung ausdrückt.

[1034] d. h.: steht für meinen; zum Gebrauch von „ist“ i. S. v. „bedeutet“ vgl. Lk 8,9E; 22,20; Joh 10,6; 16,17; Apg 10,17; 17,20E; 1Kor 10,16; Gal 4,25.

[1035] o.: zur Erinnerung an mich.

[1036] d. h.: steht für den neuen Bund (bzw.: die neue Bundesstiftung)

[1037] o.: wer von ihnen größer [als die anderen] zu sein scheine (o.: für den Größeren zu halten sei).

[1038] o.: Prüfungen

[1039] eigtl.: sitzt …, richtend

[1040] o.: ein Ende nehme.

[1041] eigtl.: seine Stimme von sich geben

[1042] o.: Ungesetzlichen

[1043] i. S. v.: Wunsch

[1044] Die V. 43.44 werden von der überwältigenden Mehrheit der gr. Handschriften bezeugt.

[1045] i. S. v.: betet fortwährend; o. i. S. v.: betet inständig; gr. Impf. zur Andeutung von andauernder Handlung bzw. von Nachdrücklichkeit

[1046] o.: dahingehend, dass; im Falle der Üsg. im Text ist „beten“ das Mittel, um nicht in Versuchung zu geraten; im Falle der Fn. ist „nicht in Versuchung geraten“ ein Gebetsanliegen. (Im Lichte von V. 40 ist wohl das Erste vorzuziehen.)

[1047] o.: Verrätst du den Sohn des Menschen

[1048] eigtl.: Lasst sie bis ‹zu› diesem!

[1049] d. h.: den Offizieren der Tempelwache; o.: den [militärischen] Sicherheitsverantwortlichen

[1050] Der Satz könnte evtl. auch als Frage aufzufassen sein.

[1051] eigtl.: zum Licht hin

[1052] o.: Ich weiß nicht, wer er ist!

[1053] S. Üsgsk. zu Mk 14,68.72.

[1054] d. h.: unmittelbar

[1055] gr. christos, heb. maschiach (Messias), dt. Gesalbter; lat. Christus

[1056] Dieses schließt offensichtlich sein gegenwärtiges Leiden sowie die darauf folgende Verherrlichung als Zeitpunkt ein.

[1057] eigtl.: wird sitzend sein; o.: wird einer sein, der sitzt

[1058] V. 17 wird von der großen Mehrheit der gr. Handschriften (ab dem 4. Jhdt.) und von den lat. Üsgn. bestens bezeugt.

[1059] o.: hatten ‹allmählich› die Oberhand.

[1060] d. h.: nicht notwendigerweise vom Feld; agros kann „Feld“ („Gehöft; Hof“) oder einfach „Land“ bzw. „Länderei“ bedeuten.

[1061] o.: Doch weint und weint; o.: Doch weint ‹fortwährend›

[1062] o.: feuchten; wasserhaltigen

[1063] o.: sagte ‹wiederholt›; o.: sagte ‹nachdrücklich›; gr. Impf., intensivierte Handlung bzw. Nachdrücklichkeit andeutend.

[1064] V. 34 wird von der überwältigenden Mehrheit der gr. Hss reichlich bezeugt.

[1065] so die überwiegende Mehrheit der gr. Hss. In einigen Hss (8 Majuskeln und 4 Minuskeln) fehlt „zusammen mit ihnen“.

[1066] d. i. lateinischer

[1067] o.: lästerte ihn ‹mehrfach› bzw. ‹des Längeren›.

[1068] o.: in derselben Verurteilung

[1069] o.: mit Recht; o.: zu Recht

[1070] eigtl.: nichts, das nicht am Platz gewesen wäre.

[1071] im zeitlichen Sinne: dann, wenn

[1072] o.: in deiner Königsherrschaft; in deinem Königtum.

[1073] S. Üsgsk. zu Lk 3,23.

[1074] näml. den Geist.

[1075] o.: kehrten ‹allmählich›

[1076] d. h.: der Tag der Zurüstung; d. i. der Freitag, an dem alles für den Sabbat, an dem nicht gearbeitet werden durfte, vorzubereiten war.

[1077] o.: wohlriechende Öle; so a. i. Folg.

[1078] eigtl.: in Bezug auf den Sabbat (d. h.: vom Sabbat an gezählt)

[1079] o.: aufblitzenden

[1080] d. h.: ohne Leichnam

[1081] d. h.: zu seiner gegenwärtigen Bleibe.

[1082] o.: Und er ging weg, bei sich staunend über das Geschehene.

[1083] Ein Stadion ist ca. 185 m; insges. also ca. 11 km.

[1084] eigtl.: disputierten

[1085] d. h.: miteinander diskutiert

[1086] o.: zum Tode verurteilten

[1087] „Schriften“ war die offizielle Bezeichnung des dritten Teiles des AT neben dem „Gesetz“ und den „Propheten“.

[1088] eigtl.: von ihnen weg.

[1089] o.: beobachtet

[1090] o.: Sinnesänderung; Umdenken [und daraus resultierendes Handeln]

[1091] Der gr. Begriff für „Völker“ (ethnee) schließt hier also Israel ein, wogegen der Begriff ansonsten sehr häufig alle anderen Völker im Gegensatz zu Israel bezeichnet.

[1092] eigtl.: Sitzt

[1093] Die Himmelfahrt fand vom Ölberg aus statt, nicht in unmittelbarer Nähe Bethaniens. Lukas formuliert hier: ‘bis bei’ (‘bis nach’; gr. heoos pros). Eine Untersuchung des Wegverlaufes in dieser Zeit lehrt, dass man auf dem Ölberg an eine Weggabelung kam, wobei der eine Weg die Abzweigung nach Bethanien bildete. Möglicherweise will Lukas 24,50 sagen, dass sie bis zur Abzweigung ‘Bethanien’ gingen.

[1094] pros i. S. v. „bei“: s. Mt 13,56; o.: war zu Gott hin

[1095] gr. theos (ohne Artikel) ist vorangestellt, steht an betonter Stelle; „Gott“ ist Prädikatsnomen von „Gott sein“; viell. i. S. v.: Und göttlich war das Wort; bzw.: Und ‹was› Gott ‹war›, [so] war das Wort.

[1096] o.: bezwang es nicht; löschte es nicht aus; fasste es nicht; hielt es nicht auf; hielt es nicht [vom Leuchten] ab.

[1097] eigtl.: Es wurde ein Mensch; o.: es geschah ein Mensch; vgl. das atl. „es geschah“.

[1098] o.: durch es; s. 8,12; 9,5; 12,46.

[1099] o.: Es war in der Welt …, … wurde durch es

[1100] im Gt. ein männliches Fürwort; vgl. V. 1.

[1101] o.: [das] Recht

[1102] Der gr. Inf. Aor. („zu werden“) ist nicht progressiv (fortschreitend) oder durativ (als fortwährend andauernde Handlung) aufzufassen, so auch hier nicht.

[1103] d. h.: nicht aufgrund ihrer Abstammung; o.: nicht durch natürliche Geburt; o.: nicht durch Blut[sverwandtschaft]

[1104] Das Wort kann a. „gezeugt“ bed; so a. i. Folg.

[1105] eigtl.: zeltete. Das gr. Wort ruft das atl. Zeltheiligtum Gottes vor dem Tempelbau, das „Zelt der Begegnung“, in Erinnerung; ebenso in Offb 7,15; 12,12; 13,6; 21,3.

[1106] eigtl.: schauten; schauten ‹und sahen›

[1107] o.: Einziggezeugten; so a. i. Folg.

[1108] eigtl.: weil; das Begründungswort am Anfang von V. 17 bezieht sich auf die zwei nachfolgenden selbstständigen Sätze, die beide Grund für die Aussage von V. 16 sind.

[1109] D. i. ein Bild vom Ehrenplatz beim Essen; vgl. Schlatter u. 13,23.

[1110] o.: der machte [ihn] kund.

[1111] Der Täufer gebraucht des Öfteren das betonte Ich, und zwar im Gegensatz zu dem, den er als Zeuge erhöht.

[1112] gr. christos, heb. maschiach (Messias), dt. Gesalbter; lat. Christus; der gesalbte Priesterkönig (Ps 2,2; 110,1.4).

[1113] o.: mit

[1114] t. r. (u. a. Hss): Bethabara (bed.: „Haus der Furt“); byz. T. (u. der Großteil der gr. Hss): Bethanien

[1115] eigtl.: wo Johannes taufend [tätig] war.

[1116] o.: aufnimmt; o.: aufhebt ‹und wegträgt›.

[1117] im Gt.: Aor. im Sinne des Plusquamperfekts

[1118] o.: mit

[1119] im Gt.: Aor. im Sinne des Plusquamperfekts

[1120] o.: mit

[1121] o.: mit Heiligem Geist

[1122] o.: Schüler (vgl. Prophetenschüler, 2Kön 2,3); so a. i. Folg.

[1123] o.: wo wohnst du; wo weilst du; wo hältst du dich auf?

[1124] o.: wo er wohnte (o.: weilte; sich aufhielt).

[1125] Das gr. Wort für „bleiben“ kann auch ein „Wohnen“ meinen. Für „bleiben“ (V. 39) u. „weilen“ (V. 38) steht im Gt. dasselbe gr. Wort.

[1126] gr. petros

[1127] Das gr. ap’ arti besagt offensichtlich nicht, dass das Angesagte ab diesem Zeitpunkt unausgesetzt stattfinden soll, sondern dass nun ein Zeitpunkt gesetzt ist, der prophetischen Charakter hat: Das Angesagte wird zu seiner Zeit eintreten.

[1128] genauer: „Was [ist] mir und dir?“; ein Hebraismus, dessen Bedeutung, je nach Zusammenhang, verschieden sein kann; in diesem Fall wird auf die jeweiligen Kompetenzen hingewiesen, die nun, nachdem Jesus den öffentlichen Dienst angetreten hat, bestehen.

[1129] D. i. eine übliche, höfliche, auch Verständnis zeigende Anrede.

[1130] Ein Maß ist 39 l.

[1131] Das gr. Wort für „antworten“ bedeutet, auf eine Frage oder auch auf eine Situation zu reagieren. Die Bedeutung des Sprechens ist nicht notwendigerweise in dem Begriff eingeschlossen. Daher kann das Gefüge apokritheis eipen („indem er antwortete, sagte er“; o.: „er antwortete und sagte“) auch wiedergegeben werden mit Wendungen wie: „er gab zur Antwort“ o.: „Als Antwort [auf die Frage oder auf eine gewisse Situation] sagte er“.

[1132] d. h.: im fortwährenden Sinne tut

[1133] erg.: und – nach erfolgter Untersuchung und Überführung – getadelt bzw. gerügt [weil als böse erwiesen] werden.

[1134] t. r. u. einige Hss: mit [einigen] Juden

[1135] eigtl.: der ‹sich hingestellt hat und› dasteht

[1136] w.: freut sich mit Freude; ein Hebraismus (eine Angleichung des gr. Wortlauts an die heb. Ausdrucksweise)

[1137] Wie weit die Rede des Täufers geht, ist unklar.

[1138] o.: stammt

[1139] i. S. v.: ist (o.: stammt) ‹der Art nach› von der Erde.

[1140] d. h.: bestätigte

[1141] o.: nicht bemessen

[1142] i. S. v.: gibt Gott in diesem Fall (d. h., dem Sohn)

[1143] o.: sich [ihm] nicht im Gehorsam fügt

[1144] t. r. u. einige Hss: zog wieder

[1145] Das Wort „dein“ steht im Gt. an betonter Stelle.

[1146] o.: huldigten auf diesem Berge

[1147] o.: huldigen; so a. i. Folg.

[1148] Das Wort im Gt. ist das übliche für „denn“ und sollte auch hier so übersetzt werden; s. a. Godet u. Lenski.

[1149] hier wahrsch. ein Offizier bzw. ein Beamter des Königs (Herodes)

[1150] eigtl.: Kindlein

[1151] o.: Beth-Hesda; bed.: Haus der Barmherzigkeit.

[1152] o.: Schwacher

[1153] Der Nebensatz „die auf die Bewegung des Wassers warteten“ und der gesamte V. 4 werden in manchen Bibeln weggelassen. Sie sind aber Teil des traditionellen überlieferten Textes und auch sonst bestens bezeugt. Folgende gr. Hss haben V. 3E und V. 4 nicht: P66, P75, Aleph, B, C, D, W, 33, 157.

[1154] o.: Schwäche

[1155] und zu tragen.

[1156] Das Wort kann a. „begegnen; treffen“ bed.

[1157] eigtl.: liebt den Sohn ‹wie einen Freund›

[1158] o.: lebend macht

[1159] o.: ‹fortwährend› ehrt

[1160] Im Gt. steht kein Artikel vor „Gericht“.

[1161] evtl.: seinem; das Pronomen bezieht sich jedoch wohl auf die Lampe (die im Gr. ebenfalls maskulin ist), nicht auf Johannes.

[1162] o.: zum Ziel bringe; vgl. 17,4.

[1163] d. i.: die Schriften

[1164] o.: Herrlichkeit

[1165] erg.: und die Liebe zu Gott

[1166] o.: Herrlichkeit; so a. i. Folg.

[1167] Ein Denar entsprach dem Tageslohn eines Arbeiters.

[1168] Ein Stadion ist ca. 185 m; also ca. 5,5 km.

[1169] i. S. v.: Müht euch nicht um

[1170] o.: beglaubigte

[1171] d. h.: die von Gott geforderten bzw. gebotenen Werke

[1172] i. S. v.: das von Gott geforderte bzw. gebotene Werk; vgl. V. 28.

[1173] o.: Den, der ‹fortdauernd› zu mir hinkommt; eigtl.: Den zu mir Hinkommenden

[1174] o.: den, der ‹fortdauernd› an mich glaubt; eigtl.: den an mich Glaubenden

[1175] i. S. v.: es erwecke; so a. V. 40.44.54.

[1176] o.: jeder, der seinen Blick auf den Sohn gerichtet hält; eigtl.: jeder auf den Sohn Schauende

[1177] o.: ‹fortwährend› an ihn glaubt; eigtl.: jeder an ihn Glaubende; so a. V. 47.

[1178] Das Wort in den V. 54.56.57.58 kann a. „kauen“ bed.

[1179] i. S. v.: bleibt und wohnt; o.: bleibt wohnen

[1180] o.: Leben verleiht; lebend macht.

[1181] i. S. v.: sollten

[1182] gr. christos, heb. maschiach (Messias), dt. Gesalbter; lat. Christus

[1183] d. h.: Gegner; das Wort bed. nicht „Durcheinanderbringer“.

[1184] d. h.: künftig; nicht im Sinne einer Pflicht oder Determination (Bestimmung)

[1185] o.: verraten

[1186] eigtl.: das Zeltaufbauen; d. h.: die Errichtung der zeltartigen Laubhütten.

[1187] d. h.: etwas Bedeutendes

[1188] o.: gekommen

[1189] Das Wörtlein „noch“ steht in 95 % der Handschriften. Einige gr. Hss (Aleph, D, K, M, Pi und 7 Minuskeln) lassen „noch“ aus, wodurch unnötigerweise der Eindruck entstehen kann, Jesus hätte sich selbst widersprochen. Das zweite, hier folgende „noch“ (V. 8E: „weil meine Zeit noch nicht erfüllt ist“) ist durch sämtliche Hss gesichert, wodurch auch die Richtigkeit des Byz. Textes in Bezug auf das erste „noch“ bestätigt wird.

[1190] d. h.: als die Festwoche halb verflossen war; w.: als bereits Festmitte war

[1191] eigtl.: war am Lehren; war lehrend [tätig]; lehrte ‹fortgesetzt›; lehrte ‹stetig›.

[1192] o.: erfahren

[1193] o.: Herrlichkeit; so a. i. Folg.

[1194] D. i. möglicherw. eine Frage mit Ausrufezeichen, in welchem Fall das folgende „Und“ wohl im Sinne eines „Und ‹doch›“ gebraucht ist. Vgl. 8,14.

[1195] o.: wirklich

[1196] eigtl.: hörten die Menge dieses über ihn murmeln.

[1197] hier speziell: zu den im Ausland wohnenden, griechisch sprechenden Juden.

[1198] o.: griechisch Sprechenden

[1199] eigtl.: Bauch

[1200] o.: zu prüfen; auf die Probe zu stellen

[1201] Der Ausdruck betont die Abwesenheit der eben noch Umstehenden. Die „Mitte“ ist der Platz dessen, der zur Verantwortung gezogen wird; vgl. Apg 4,7; 25,7.

[1202] o.: aus; so a. i. Folg.

[1203] eigtl.: von den unteren [Dingen].

[1204] eigtl.: von den oberen [Dingen].

[1205] d. h.: im fortdauernden Sinne tut; das gr. Ptzp. Präs. kann eine fortgesetzte oder wiederholte Handlung andeuten.

[1206] und bin ich da

[1207] evtl. auch i. S. v.: versteht

[1208] i. S. v.: Wer von Gott her ist; mit dem gr. ek (aus; von) ist die innere Richtung gemeint, das, wovon man bestimmt ist; das Gefüge scheint von Einfluss zu sprechen, von Beziehung, nicht von Wiedergeburt; ebenso am Ende des Verses: „weil ihr nicht von Gott her seid“.

[1209] o.: Herrlichkeit; o.: Verherrlichung.

[1210] und bewahrt; so a. V. 52.

[1211] und bewahre

[1212] heb.: Schiloach, ein aus der Gihon-Quelle gespeister Teich in Jerusalem

[1213] o.: aufblickend bzw. hinblickend; evtl.: wieder sehend (denn die Erblindung könnte im Mutterleib oder bei der Geburt stattgefunden haben).

[1214] S. zu V. 11.

[1215] S. zu V. 11.

[1216] eigtl.: er hat das Alter; ebenso V. 23.

[1217] eigtl.: Herrlichkeit; o.: [den Ruhm der] Herrlichkeit

[1218] eigtl.: Seit [Anbeginn] der Weltzeit

[1219] „Gottes“ wird von der überwältigenden Mehrheit der Hss bezeugt.

[1220] evtl. auch i. S. v.: verstanden

[1221] Gt.: ho kalos (der edle; der vortreffliche); so a. i. Folg. u. V. 14.

[1222] „Seele“ i. S. v.: Leben; so a. i. Folg.

[1223] o.: weil er ein Mietling ist und sich um die Schafe nicht kümmert.

[1224] o.: Berechtigung; o.: Autorität

[1225] eigtl.: Fest der „Erneuerung“; d. i.: das „Chanukka“-Fest; es wurde gefeiert zur Erinnerung an die Wiedereinweihung des Tempels am 25. Kislev (Dezember) des Jahres 164 v. Chr. nach seiner Entweihung durch Antiochus IV. Epiphanes; es gehörte also nicht zur ursprünglichen mosaischen Festordnung.

[1226] eigtl.: den du ‹wie einen Freund› liebst

[1227] o.: Verherrlichung

[1228] Die doppelte Betonung des Abgelaufenseins der zwei Tage fällt auf.

[1229] näml. von der Krankheit; o.: wird er bewahrt werden (nämlich vor dem Sterben).

[1230] d. i.: etwa 2,5 - 3 km weit.

[1231] eigtl.: Der an mich Glaubende ‹im fortwährenden Sinn›

[1232] eigtl.: Und jeder Lebende und an mich Glaubende

[1233] und glaube

[1234] o.: der in die Welt Kommende.

[1235] i. S. v.: er versetzte sich in Erschütterung; eigtl.: er schütterte sich. (Vgl. Lange.)

[1236] Für „kamen die Tränen“ steht im Gt. ein anderes Wort als für „weinen“ in V. 33.

[1237] d. h.: eine Grabhöhle, ein Felsengrab

[1238] d. h.: sie war mit dem Stein verschlossen.

[1239] Das dürfte sich auf den Tempel beziehen; vgl. Jer 7,14; Apg 6,14.

[1240] d. h.: kultisch reinigten; weihten.

[1241] V. 9 schließt sich chronologisch an V. 1 an. Die V. 2–8 müssen als Einschub betrachtet werden. Die Salbung in Bethanien (V. 2–8), die nach Aussage der Synoptiker Matthäus und Markus erst am Mittwoch geschah (Mk 14,3; Mt 26,2.6), wird von Johannes hier vorgezogen. Johannes sagt nicht, dass die Salbung an jenem Sonntag geschah. Im Deutschen ist es daher angemessen, hier eine Klammer zu setzen.

[1242] Ein röm. Pfund ist 327 g.

[1243] evtl.: reiner; die Bedeutung ist umstritten.

[1244] o.: verraten sollte; „sollte“, d. h.: künftig; nicht im Sinne einer Pflicht; eine mögliche Bedeutung wäre auch „der nahe daran war ihn auszuliefern“, denn in Mt 26,6–16 wird der Verrat des Judas als Folge dieser Salbung beschrieben.

[1245] Das war der Arbeiterlohn etwa eines Jahres.

[1246] D. s. die Zweige der Dattelpalmen.

[1247] D. i. ein aus Ps 118,25 stammender, bei den Juden zur liturgischen Formel gewordener Hilferuf an Gott (heb. für „Hilf doch!“), der schließlich auch als Lobpreis verwendet wurde.

[1248] o.: Gesegnet

[1249] o.: vorgefunden

[1250] d. h.: die zum Fest gekommene Menge aus V. 12

[1251] eigtl.: Die Welt ist hinter ihm her weggegangen.

[1252] d. h.: sein Leben; so a. i. Folg.

[1253] o.: gerne hat; ‹wie einen Freund› liebt

[1254] o.: Nun ‹geschieht› Gericht dieser Welt; dass der Artikel bei „Gericht“ fehlt, ist auffällig. Man kann auch übersetzen: „Nun ‹ergeht› ein Gericht über diese Welt.“

[1255] erg.: und euch in ihre Gewalt bringe.

[1256] o.: glaubt ‹fortwährend›

[1257] o.: dem von uns Gehörten; o.: dem von uns zu Hörenden

[1258] eigtl.: enthüllt

[1259] so d. Byz. T. u. t. r. mit der Mehrheit der gr. Hss; n. einer Reihe alter gr. Hss.: weil

[1260] eigtl.: die Herrlichkeit; wie in V. 41; so a. V. 43E.

[1261] eigtl.: der an mich Glaubende; o.: der, der ‹fortwährend› an mich glaubt

[1262] o.: ‹fortwährend› verwirft

[1263] eigtl.: den, der (o.: das, was) ihn richtet.

[1264] V. 1 würde, wenn man die Partizipien beibehielte, folgendermaßen aussehen: „Vor dem Passafest, Jesus, wissend, dass seine Stunde gekommen war, dass er wegginge aus dieser Welt, hin zu dem Vater, – die Eigenen, die in der Welt waren, geliebt habend, liebte sie bis ans Ende (o.: bis zum Ziel; o.: bis zum Äußersten).“

[1265] wahrsch. vom Heb.: der Mann von Kerioth (bei Hebron)

[1266] o.: geworfen

[1267] o.: verrate

[1268] eigtl.: nach diesen Dingen, o.: nach diesen Ereignissen

[1269] Das Wort kann a. „kauen“ bed.

[1270] viell.: Schon jetzt

[1271] o.: verraten.

[1272] o.: am Gewandbausch; auch formelhaft für den Ehrenplatz bei einem Festmahl; vgl. Joh 1,18.

[1273] o.: schneller; d. h.: schneller noch als du ursprünglich vorhattest.

[1274] Nur an dieser Stelle verwendet der Herr den Ausdruck „Kindlein“ (gr. teknia); Paulus nur in Gal 4,19; Johannes in 1Joh 2,1.12.28; 3,7.18; 4,4; 5,21.

[1275] i. S. v.: noch kurze Zeit

[1276] eigtl.: dahin[gehend], dass; o.: mit dem Ziel, dass

[1277] d. h.: Mein Leben

[1278] Diese Verse sind schwierig zu üsn. Schon vom Satzbau her gibt es verschiedene Möglichkeiten, vom Zusammenhang her dem Sinn nach etwas weniger. Keine Üsg. ist ohne Schwierigkeiten; die vorliegende Lösung ist viell. mit den wenigsten verbunden.

[1279] o.: Bleibestätten; hier steht im Gt. dasselbe Wort wie in V. 23.

[1280] so n. d. Byz. T. und der Mehrheit der gr. Hss; d. h.: dann wäre meine bisherige Lehre entsprechend anders gewesen, sehr viel anders.

[1281] In seiner Frage denkt Thomas an eine Sache. Jesus hatte aber an seine Person gedacht, als er seine Aussage in V. 4 machte. Daraus ist zu schließen, dass Jesus eher von einem Kennen als von einem Wissen spricht; vgl. V. 7.

[1282] o.: kennengelernt

[1283] o.: Wer ‹fortwährend› an mich glaubt; w.: Der an mich Glaubende; das Ptzp. Präs. kann eine fortdauernde oder wiederholte Handlung zum Ausdruck bringen.

[1284] und bewahrt

[1285] o.: Helfer; o.: Beistand; vom urspr. Wortsinn her: einer, den man (insbesondere auch als Rechtsbeistand) „herzuruft“; so auch in V. 26.

[1286] d. h.: Noch eine kurze Zeit

[1287] und bewahrt

[1288] eigtl.: was ist geworden (o.: geschehen), dass

[1289] und bewahren

[1290] o.: Bleibestätte; hier steht im Gt. dasselbe Wort wie in V. 2.

[1291] und bewahrt

[1292] o.: Rebstock

[1293] Das Wort im Gt. bedeutet (1.) heben: hochheben; aufheben; in die Höhe heben; fassen; (2.) nehmen: ‹aufheben und› wegtragen; fortschaffen; wegnehmen; ‹mit sich› tragen; mitnehmen; beseitigen (auch ohne, dass ein Aufheben deutliche Voraussetzung sein müsste). Gemäß V. 6 ist es hier im zweiten Sinne zu verstehen.

[1294] D. i. ein Ausdruck, der für Beschneiden verwendet wurde; der Rebzweig wurde „gesäubert“ von unerwünschtem Gewächs.

[1295] „An“ u. „in“ üsn. dasselbe gr. Wort en. Der zweite Satz ist ein unvollständiger und dürfte eigentlich im Deutschen so nicht stehen bleiben. Es ist jedoch nicht klar, ob er indikativisch (was wahrscheinlicher sein dürfte) oder imperativisch gemeint war. Im zweiten Fall müsste es heißen: „und bleibe ich in euch!“ (o.: „möge ich in euch bleiben!“; d. h.: lebt so, dass ich in euch bleibe!), was immer noch ein Befehl an die Jünger wäre, nicht ein Befehl Jesu an sich selbst. Im ersten Fall müsste es aber heißen: „und ich bleibe in euch“; und die zwei Sätze müssten in diesem Fall durch ein Komma getrennt werden. Vorsichtshalber haben wir sie durch einen Gedankenstrich getrennt.

[1296] und in; so a. i. Folg.

[1297] eigtl.: getrennt von mir

[1298] d. h.: im fortgesetzten Sinne nicht an ‹und in› mir bleibt

[1299] i. S. v.: und euch als meine Jünger erweist.

[1300] und bewahrt

[1301] und bewahrt

[1302] o.: damit ihr einander liebt; so a. V. 17.

[1303] d. h.: sein Leben

[1304] Das Zeitwort kann auch indikativisch aufgefasst werden: „seid ihr in Kenntnis davon“.

[1305] eigtl.: das Eigene

[1306] i. S. v.: würde die Welt euch – als das zu ihr Gehörende – wohl gernhaben

[1307] und bewahrten

[1308] und bewahren.

[1309] d. i. hier: Sündenschuld (so auch in V. 24)

[1310] o.: Helfer; o.: Beistand; vom urspr. Wortsinn her: einer, den man „herzuruft“, insbesondere als Rechtsbeistand

[1311] und stolpert und zu Fall kommt.

[1312] o.: wird der Welt Nachweise erbringen

[1313] d. i.: in die Wahrheit in ihrem ganzen Umfang

[1314] d. h.: Noch eine kurze Zeit

[1315] o.: und ihr habt mich nicht mehr vor Augen

[1316] o.: in Schmerz versetzt

[1317] o.: Euer Schmerz; so a. i. Folg.

[1318] d. h.: in bildlichen Sprüchen und Beispielen

[1319] o.: euch bezüglich

[1320] o.: fragen; dasselbe Wort wie in V. 19 u. 23.

[1321] eigtl.: liebt euch ‹wie ein Freund›

[1322] o.: „weil ihr eure Liebe ‹und freundschaftliche Zuneigung› auf mich gerichtet habt ‹und mich nun mit Zuneigung liebt›“; dieses ist der Inhalt des gr. Perfekts.

[1323] o.: und euer Vertrauen darauf gesetzt habt ‹und nun vertraut›; o.: zu der Überzeugung gekommen seid

[1324] o.: belehrend frage bzw. befrage.

[1325] d. h.: in seine Heimat; in sein Zuhause

[1326] Dieses ist wahrscheinlich der erste Gebrauch von „christos“ als Name und der erste Gebrauch des vollen Namens „Jesus Christus“, und zwar seitens des Herrn selbst, worin die Apostel ihm dann gefolgt sind.

[1327] o.: brachte ich zur Vollendung; führte ich zu Ende.

[1328] o.: nahmen sie (d. h.: die von Jesus gesprochenen Worte) auf

[1329] Das dreimalige „für“ in diesem Vers heißt eigtl.: betreffs; in Bezug auf.

[1330] t. r. u. einige Hss: die

[1331] o.: bewahrte ich sie stets (o.: fortwährend); gr. Impf., fortgesetzte o. wiederholte Handlung andeutend

[1332] o.: keiner … verdarb; bzw.: keiner … verdarb sich

[1333] o.: Umkommens

[1334] eigtl.: in Bezug auf

[1335] Das am Ostrand Jerusalems vor dem Olivenberg gelegene Bachbett des Kidrons (d. i. das Kidrontal) führte nur im Winter fließendes Wasser.

[1336] o.: ließ ich umkommen

[1337] S. Üsgsk. zu Mk 14,68.72.

[1338] Der Begriff Passa wurde nicht nur auf das Passalamm des 14. Nisan angewendet, sondern auf alle Opferfeiern der Passawoche (vgl. Apg 12,4 i. V. m. V. 3), auch auf das chagiga, ein festliches Opfermahl, das am ersten Festtage der Passawoche unmittelbar nach dem Morgengottesdienst geopfert u. während des Tages gegessen wurde. (Vgl. Edersheim, „The Life and Times“.) An dieses chagiga dürfte hier gedacht sein. Vgl. Mt 26,17ff; Mk 14,12ff; Lk 22,7ff.

[1339] o.: gerungen

[1340] Das vorherige Schreien erwähnen die anderen Evangelien. Vgl. vor allem Mk 15,8.

[1341] Das Impf. kann eine wiederholte Handlung ausdrücken.

[1342] gr. Impf. (wiederholte Handlung)

[1343] o.: Autorität; Handlungsgewalt

[1344] Das gr. Wort kann auch „Mosaiken“ bezeichnen.

[1345] d. h.: der Tag der Zurüstung; d. i. der Freitag, an dem alles für den Sabbat, an dem nicht gearbeitet werden durfte, vorzubereiten war.

[1346] d. h.: der Passawoche; das Fest der „Ungesäuerten Brote“ wurde auch „Passa“ genannt. Vgl. Apg 12,3.4. „Rüsttag des Passa“, weil er der Freitag der Passawoche war.

[1347] o.: soll

[1348] d. i.: lateinisch

[1349] i. S. v.: in den eigenen Privatbereich; o.: in sein Zuhause.

[1350] o.: zum Ziel gebracht; zu Ende geführt

[1351] o.: vollständig [ausgeführt] werde.

[1352] Das sind insges. ca. 32,7 kg.

[1353] eigtl.: in Bezug auf den Sabbat (d. h.: vom Sabbat an gerechnet)

[1354] Das gr. Zeitwort kann „kommen“ oder „gehen“ bedeuten. Vgl. z. B. Mt 21,19; Mk 11,13; 16,1; Lk 15,20.

[1355] eigtl.: ‹wie einen Freund› liebte.

[1356] eigtl.: in weißen [Gewändern]; im Gt. Mehrzahl

[1357] i. S. v. Hafte (o.: Klammere) dich nicht an mich; o.: Halte mich nicht länger fest.

[1358] Im Gt. fehlt der Artikel, was nicht unüblich ist. Dass „Heiliger Geist“ ohne Artikel von den Auswirkungen des Geistes spräche, verneinen Griechischkenner. Was Jesus hier ankündigt, ist mehr als ein allgemeiner heiliger Geist, mehr als ein Engel, mehr als der Geist der Jünger selbst. Hier ist von keinem anderen als dem Geist Gottes die Rede. Und da wird im Deutschen der Artikel erwartet. (Vgl. die Kommentare von Leon Morris u. Don Carson zur Stelle.)

[1359] eigtl.: unglaubend

[1360] gr. christos, heb. maschiach (Messias), lat. Christus; der geweissagte gesalbte Priesterkönig (Ps 2,2; 110,1.4).

[1361] hier: Fische als Zuspeise zum Brot

[1362] d. h.: ohne Obergewand; nur das Untergewand tragend

[1363] Das sind ca. 90–100 m.

[1364] Es war höchstwahrscheinlich Fisch.

[1365] Der Herr verwendet die ersten beiden Male (V. 15A u. 16A) das Wort agapan, das „‹aufopfernd› lieben“ bed. kann.

[1366] d. h.: als diese mich lieben; vgl. Mk 14,29.

[1367] Petrus verwendet das Wort philein, das freundschaftliche Liebe bzw. Zuneigung bedeutet; ebenso in V. 16M und dreimal in V. 17.

[1368] Der Impv. ist im fortwährenden Sinn gemeint; so a. in V. 16E u. 17E.

[1369] eigtl.: Lämmlein; außerhalb der Offb kommt diese Verkleinerungsform von „Lamm“ nur hier vor.

[1370] eigtl.: bist in Kenntnis; o.: [er]kennst

[1371] i. S. v.: Folge mir stets.

[1372] o.: gegen seine Brust hin

[1373] eigtl.: was zu dir hin?; o.: was [bedeutet es] für dich?; o.: was geht es dich an?

[1374] o.: Folge du mir stets.

[1375] Das Demonstrativpronomen „dieses“ bezieht sich auf das Folgende, nicht auf das eben Gesagte.

[1376] Zur Übersetzung des gr. ssünalidsomenos notiert Longenecker (zur Stelle in Expositor’s Bible Commentary): „Die Wiedergabe ‚zusammen versammelt’ ist oft vermutet worden, bleibt aber unbewiesen… Das Wort wird in Pseudo-Clementine Homilies 13.4 und Recognitions 7.2 für das Mahl gebraucht, das man am Abend einnahm.“

[1377] o.: mit dem

[1378] o.: bestimmte (o.: festgelegte) Zeiten

[1379] D. i. der „Ölberg“.

[1380] D. i. die Wegstrecke, die (von den selbst gemachten Regeln her) einem Juden am Sabbat zu gehen erlaubt war, ca. 850–1000 m (d. h.: 2000 Ellen; abgeleitet von 2Mo 16,29; 4Mo 3,1–8; Jos 3,4).

[1381] eigtl.: „wohnhaft waren“; d. h., in dieser Zeit; vgl. Lk 24,53.

[1382] o.: der Zelot (gr. dseelootees); vmtl. ein ehemaliger Anhänger der Zelotenpartei, einer jüd. Gruppierung, die aktiven Widerstand gegen die Römer leistete.

[1383] o.: an demselben [Ort]

[1384] w.: Und gebetet habend sagten sie

[1385] o.: an demselben [Ort].

[1386] Das Wort im Gt. kennt eine gewisse Weite, kann solche einschließen, die dort schon immer wohnten, dann solche, die dort sesshaft geworden waren, auch solche, die für die Festtage da wohnten.

[1387] d. h.: zum Judentum Übergetretene

[1388] eigtl.: auf meine Aussagen bzw. auf meine Worte, die ich sage

[1389] eigtl.: Nazooräer; s. Üsgsk. zu Mt 2,23.

[1390] eigtl.: Kräfte

[1391] o.: Ungesetzlichen

[1392] eigtl.: zelten; hier i. S. v.: sich zur Ruhe setzen

[1393] Hades ist eine Wiedergabe des heb. scheol; das Wort findet in dem Bereich Anwendung, der mit dem Tode einsetzt; gemeint ist der Bereich (und Zustand), in dem sich Verstorbene (ob gerettet oder verloren) befinden, auch deren Grab.

[1394] o.: Frommen; d. i.: den im Wesen Reinen und Heiligen; d. h., er war von Gott aus oder von der Natur her ohne jegliche Verunreinigung, daher gut, gefällig.

[1395] d. h.: die [Erfüllung der] Verheißung: den Heiligen Geist; der Wesfall ist i. S. e. Gleichsetzung aufzufassen: die Verheißung, [nämlich] den Heiligen Geist

[1396] o.: diesen, den (d. i.: den Heiligen Geist)

[1397] Im heb. AT ist damit Jahweh gemeint; in der gr. Üsg. steht statt Jahweh: kürios (Herr).

[1398] im heb. AT: adoni (mein Herr); hier werden also zwei verschiedene heb. Begriffe mit demselben gr. Wort übersetzt.

[1399] o.: gelegt habe

[1400] o.: lasse sich taufen; toleratives Passiv

[1401] and.: Tut Buße – und jeder von euch werde getauft auf den Namen Jesu Christi  – zur Vergebung der Sünden, und ihr werdet …

[1402] o.: als Gabe den Heiligen Geist; der Wesfall kann i. S. e. Gleichsetzung verstanden werden: die Gabe, [nämlich] den Heiligen Geist.

[1403] o.: Lehre

[1404] D. i. eine in Israel übliche Bezeichnung für eine Mahlzeit (die üblicherweise mit Brechen des Brotes begann).

[1405] o.: an demselben [Ort]

[1406] o.: verkauften sie ‹nach und nach›; das Impf. kann wiederholte oder länger andauernde Handlung andeuten.

[1407] D. i. eine übliche Bezeichnung für eine Mahlzeit.

[1408] Die Fügung „zur Gemeinde“ wird von der überwiegenden Mehrheit der gr. Hss bezeugt. (Sie fehlt in 7 Hss: Aleph, A, B, C, und in den Minuskeln 81 u. 1175 und wahrscheinlich in P74.)

[1409] eigtl.: die Gerettetwerdenden; d. h.: während sie gerettet wurden, war Gott der Handelnde, und im Akt der Rettung tat er sie zur Gemeinde hinzu.

[1410] o. entsprechend dem urspr. Sinngehalt im Gr.: eine Spende des Erbarmens; o.: ein [Zeichen] des Mitleids; in dem gr. Begriff, der dem dt. zugrunde liegt, steckt das Wort „Erbarmen“.

[1411] o.: Frömmigkeit

[1412] o.: vor Pilatus’ Angesicht

[1413] o.: bestimmte (o.: festgelegte) Zeiten

[1414] o.: Jesus, [den] Gesalbten; gr. christos, heb.: maschiach, der Messias; der im AT geweissagte, gesalbte (d. h.: mit dem göttlichen Geist begabte) Priesterkönig (Ps 2,2; 110,1.4; Sach 6,13).

[1415] D. i. der Offizier der Tempelwache; der Verantwortliche der Tempelpolizei.

[1416] o.: an Jesus; d. h.: mittels [der Auferstehung] Jesu; unter Hinweis auf Jesus

[1417] eigtl.: gerettet; nämlich von seiner Krankheit

[1418] d. h.: zu dem [den Bau] bestimmenden, an der äußeren Ecke liegenden Stein

[1419] erg.: und es war ihnen klar

[1420] „Erde“ (bzw. „Land“) steht im Gegensatz zum „Meer“.

[1421] i. S. v.: des Landes; Ps 2,1.2.

[1422] eigtl.: waren zusammengeführt bzw. waren zusammengeführt worden; so a. V. 27.

[1423] o.: waren zusammengezogen; eigtl.: waren zusammengeführt [worden].

[1424] gr. pais (zum Unterschied von douloi, leibeigene Knechte in V. 29)

[1425] eigtl.: derer, die glaubten

[1426] o.: Bar-Nabas; bed.: Sohn des Nabas

[1427] D. i. der Offizier der Tempelwache; der Verantwortliche der Tempelpolizei.

[1428] d. h.: der Volkszählung

[1429] d. i.: der Juden, die vorzugsweise Griechisch sprachen

[1430] d. i.: die Juden, die vorzugsweise Aramäisch oder Hebräisch sprachen

[1431] Es ist unklar, ob dieses sich auf „etliche“ oder auf „Synagoge“ beziehen soll.

[1432] Das Wort im Gt. ist i. S. e. Verkaufs bzw. Tausches zu verstehen.

[1433] o.: Hemors

[1434] o.: war ‹in den Augen› Gottes anmutig, fein, schön, edel, stattlich (w.: städtisch).

[1435] eigtl.: ernährt ‹und aufgezogen›.

[1436] eigtl.: geschah; o.: wurde; daher: in ‹Gemeinschaft› trat; o.: verkehrte

[1437] und sie anzubeten.

[1438] w.: ein Zelt

[1439] o.: das Land

[1440] eigtl.: eines Jugendlichen; die Bezeichnung „Jugendlicher“ ist im gr. Sinne zu verstehen, d. h.: ein Mann bis zum Alter von 40 Jahren.

[1441] eigtl.: war Wohlgefallen habend; d. h.: in dieser Haltung verharrte er. Das gr. Ptzp. Präs. beschreibt eine andauernde Handlung. S. Lenski.

[1442] und gottesfürchtige

[1443] o.: in Verbindung mit dem Auflegen der Hände; o.: unter der Händeauflegung; die gr. Präposition dia (w.: „durch“) drückt den begleitenden Umstand aus; so a. 1Tim 4,14 u. 2Tim 1,6; vgl. Röm 2,27 („bei“); 8,25 („mit“; so a. 14,20; 2Kor 2,4; Hebr 13,22; 2Joh 12 u. 3Joh 13); vgl. 1Tim 2,15 („im“ bzw. „beim“) u. 2Tim 2,2 („im Beisein von“).

[1444] o.: der Einfall; die Absicht

[1445] d. h.: ein himmlischer Bote

[1446] d. h.: Süden

[1447] und öde.

[1448] i. S. v.: Verstehst du

[1449] d. h.: die Botschaft war eine Person: Jesus.

[1450] so n. d. t. r.; n. dem Byz. Text lautet der ganze V. 37: „Philippus sagte: ’Wenn du von ganzem Herzen glaubst, ist es gestattet.‘“

[1451] D. i. Asdod.

[1452] Die Spannung zwischen Apg 9,7 u. 22,9 lässt sich nach Haubeck u. von Siebenthal am ehesten im Lichte des Wortgebrauchs von phoonee (Stimme) u. akouein (hören) auflösen: phoonee bezeichnet je nach Zusammenhang auch die Äußerung, den Ausspruch, wobei die akustische (so in 9,7) oder die inhaltliche Seite (so in 22,9) gemeint sein kann; akouein wird auch i. S. v. „verstehen“, „mitbekommen“ gebraucht. Des Paulus Begleiter sahen zwar das Licht, aber die Stimme (den Ausspruch, die Äußerung) Jesu vernahmen sie nicht – i. S. v. „verstanden sie nicht“ (22,9); d. h., sie hörten zwar die Stimme, doch nur als Geräusch (9,7); was gesagt wurde, bekamen sie nicht mit. Vgl. Haubeck und von Siebenthal, Neuer sprachlicher Schlüssel, Bd. 1, S. 826.

[1453] d. h.: mit gr. sprechenden Juden.

[1454] gr. Dorkas

[1455] o. entsprechend dem urspr. Sinngehalt im Gr.: Spenden des Erbarmens; Zeichen des Mitleids; in dem gr. Begriff, der dem dt. zugrunde liegt, steckt das Wort „Erbarmen“.

[1456] D. i. ein Anführer einer Hundertschaft.

[1457] o.: Spenden des Erbarmens

[1458] d. h.: im eigtl. Sinn des Wortes: allgemein den Menschen außerhalb Israels zur Speise Gegebenes

[1459] o.: von dir gesprochene Dinge

[1460] n. jüd. – inklusiver – Zählweise vier; jeder angebrochene Tag wurde als ganzer gerechnet; vgl. Apg 10,9.23.24.

[1461] d. h.: Tageszeit

[1462] o.: auf die Heiden; so a. i. Folg.

[1463] o.: als Gabe der Heilige Geist; der Wesfall kann i. S. e. Gleichsetzung verstanden werden: die Gabe, [nämlich] den Heiligen Geist, denn nach V. 44 war es er, der auf sie ausgegossen wurde; vgl. Apg 2,38.

[1464] d. h.: in Fremdsprachen, die sie nicht gelernt hatten

[1465] S. zu Apg 10,14.

[1466] o.: mit dem

[1467] gr. hoos kai heemin pistsasin: „wie auch uns Glaubenden“; (nicht: „als wir glaubten“, weil es für die bereits vor Pfingsten an Jesus Glaubenden nicht zutreffen würde); d. h.: „die Glaubenden“ sind die von den Völkern; der Glaube an Christus ist also der Grund für die Gabe.

[1468] o.: auf Veranlassung des Geistes hin

[1469] Herodes Agrippa I. (gestorben 44 n. Chr.; Apg 12,23) war ein Enkel des Herodes des Großen.

[1470] und nachhaltiges

[1471] eigtl.: in Kürze

[1472] o.: sein Bote; viell. a. i. S. v. „sein Geist“.

[1473] Blastus war der Schatzmeister.

[1474] d. h.: ein Engel

[1475] o.: verherrlichte

[1476] o.: für; gr. eis

[1477] Das Wort im Gt. bezeichnet jemanden, der zusammen mit jemandem aufgezogen wurde, entweder als Pflegebruder oder als Freund.

[1478] D. i. der Statthalter einer röm. Provinz, der zugleich Senatsmitglied war.

[1479] eigtl.: am Tag der Sabbate (o.: der Ruhen)

[1480] d. i. wahrsch.: genau vierzig; vgl. 2Mo 16,35; 4Mo 14,33.34; 5Mo 2,7; 8,2.4; 29,4; Jos 5,6; Neh 9,21; Ps 95,10; Am 2,10; 5,25.

[1481] eigtl.: Jessa-is; d. i.: Isais

[1482] o.: führte Gott herauf

[1483] d. i.: Jesu

[1484] o.: [über] es; o.: in Bezug auf dieses [Wort]

[1485] Das Pronomen „ihre“ bezieht sich auf „Väter“.

[1486] nicht: „nicht mehr“, da er ja überhaupt nicht Verwesung erfuhr; vgl. Apg 2,27–31.

[1487] o.: zum Vergehen

[1488] d. h.: die unverbrüchlichen (zuverlässigen), dem David verheißenen Gnadenerweise.

[1489] o.: Frommer; d. h.: dein im Wesen Reiner und Heiliger; d. h., er war von Gott aus oder von der Natur her ohne jegliche Verunreinigung, daher gut, gefällig.

[1490] o.: durch das

[1491] o.: durch diesen

[1492] Das sind zum Judentum Übergetretene.

[1493] o.: disponiert, gerichtet, gestimmt, geordnet, gesetzt, empfänglich gemacht waren; vgl. V. 46; s. Üsgsk. im Ergänzungsband.

[1494] nämlich von seiner Krankheit

[1495] Die (röm. bzw. gr.) Götternamen Jupiter, Zeus und Dios sind austauschbar.

[1496] D. i. eine gr. Gottheit; sie entsprach dem röm. Merkur, dem so genannten Götterboten.

[1497] „Erde“ (bzw. „Land“) steht im Gegensatz zum „Meer“.

[1498] eigtl.: durch Ausstrecken der Hände (näml.: des Paulus u. Barnabas) bestellt (o.: ernannt; eingesetzt)

[1499] Möglicherw. schloss dieses ein fürsorgliches Ausrüsten für die Reise ein; vgl. Tit 3,13; 3Joh 6.

[1500] o.: plante; der Ausdruck im Gt. ist an dieser Stelle ausnahmsweise intransitiv.

[1501] o.: ein Volk, [genannt] nach seinem Namen; d. h., ein Volk für seinen Namen zu nehmen und seinen Namen als „Familiennamen“ zu tragen und so sein Volk sein zu lassen; so auch V. 17; 5Mo 28,10; Jes 43,6.7; 63,19; Jer 14,9; 15,16.

[1502] d. h.: außerehelicher Geschlechtsverbindung

[1503] S. zu V. 29.

[1504] eigtl.: Bar-Sabas, d. h.: Sohn des Sabas

[1505] Vgl. Lechler bei J. P. Lange; Haarbeck u. von Siebenthal; Menge; Elberfelder.

[1506] d. h.: ihr Leben

[1507] d. h.: von dem Fleisch von Tieren, die ohne Ausfließenlassen des Blutes getötet worden waren; vgl. 3Mo 17,13; 5Mo 12,16.

[1508] so n. dem t. r. u. einem Teil der gr. Hss u. alten Üsgn. Der V. wird vom byz. Mehrheitstext nicht bezeugt.

[1509] Nach Ramsay typisches Gr., näml. zwei Beschreibungen nur eines Gebietes: das phrygische Gebiet Galatiens.

[1510] o.: versuchten sie ‹mehrfach›; gr. Impf. mit Andeutung einer wiederholten Handlung.

[1511] Das Wort im Gt. kann bedeuten: „Wir trugen [Argumente und Gedanken] zusammen und kamen [dann] zu dem Schluss“.

[1512] o.: erstrangige; i. S. v.: bedeutendste

[1513] d. h.: eine Siedlung, in der röm. Militärveteranen lebten und die besondere Vorrechte (z. B. Steuerbefreiung) genoss.

[1514] eigtl.: am Tag der Sabbate (o.: der Ruhen)

[1515] An Orten, wo es weniger als zehn jüd. Männer gab, gab es keine Synagoge.

[1516] eigtl.: Pythongeist; Pytho heißt die Gegend, in der die Stadt Delphi mit dem Tempel und Orakel des delphischen Apollo lag. Pythia hieß die Apollopriesterin, die in Delphi Orakelsprüche erteilte.

[1517] o.: Stäben

[1518] Das Impf im Gt. drückt aus, dass das Zuhören anhaltend bzw. für eine längere Zeit geschah.

[1519] eigtl.: nichts Übles

[1520] o.: Vertraue auf; das gr. Wort pisteuein kann „glauben“ oder „vertrauen“ bedeuten.

[1521] o.: Stabsträger; Rutenträger (lat. lictores); Diener vor allem der höheren röm. Magistrate (hier der Kolonialprätoren); sie trugen die fasces (Rutenbündel mit dem Richtbeil als Zeichen der Amtsgewalt) den Magistraten voran, begleiteten sie bei ihren Dienstgängen und führten in ihrem Auftrag Verhaftungen und Bestrafungen durch.

[1522] o.: Worte; o.: Aussagen

[1523] o.: Stadtpräfekten; das waren die Mitglieder der obersten Behörde makedonischer Städte.

[1524] eigtl.: das Hinlängliche, d. h.: eine Kaution

[1525] o. viell.: von den vornehmen griechischen Frauen und Männern nicht wenige.

[1526] o.: ‹voll› von Götzen ‹und geprägt von Götzendienst›; o.: mit Götzen[bildern] gefüllt und auf Götzen hin ausgerichtet; Athen konnte man als wahren „Wald von Götzenbildern“ bezeichnen. Vgl. Haubeck und von Siebenthal, Sprachl. Schlüssel.

[1527] Das Wort im Gt. bedeutete urspr. „einer, der Samenkörner aufliest“; hier mit übertragener Bedeutung: Aufsauger ‹von Worten›; Schwätzer; vgl. Elberfelder Studienbibel mit Sprachschlüssel.

[1528] gr. areios pagos; der Areopag-Rat war eine regelmäßig tagende Versammlung, die höchste richterliche und politische Instanz des röm. Athens; so hieß aber auch, so hier, der Ort, wo seit alter Zeit Recht gesprochen wurde; er wurde nach dem Kriegsgott Ares (röm.: Mars) benannt.

[1529] eigtl. heißt es: „wie sehr ihr gottheitsfürchtender seid“ o.: „wie sehr ihr Gottheiten mehr verehrend seid“. Das gr. Wort meint eigentlich das Fürchten „göttlicher“ Geister. Auch das Wort „Dämonen“ wird davon abgeleitet. Vgl. a. 25,19.

[1530] Vgl. Epimenides, 6. Jhdt. v. Chr.

[1531] Aratus (3. Jhdt. v. Chr.): Phaenomena 5 und Kleanthes (304–233): Zeushymnus 4

[1532] o.: das göttliche ‹Wesen›; die Gottheit

[1533] o.: eine Sinnesänderung, ein Umdenken, vorzunehmen

[1534] und Bestätigung der Zuverlässigkeit davon

[1535] d. h.: Mitglied des Areopag-Rats; s. zu V. 19.

[1536] Das Edikt geschah im 9. Jahr der Regierung des röm. Kaisers Klaudius, also zwischen dem 25. 1. 49 und dem 25. 1. 50 n. Chr.

[1537] so n. dem Byz. T. und der großen Mehrheit der gr. Hss. Nach einigen alten Hss (Papyrus 74; Sinaticus; Vaticanus; Bezae [Codex D] und Laudianus [Codex E] u. wenige andere): „durch das Wort“.

[1538] evtl.: ‹wiederholt› gedrängt; o.: ‹nachhaltig› gedrängt; gr. Impf.

[1539] o.: als den Gesalbten.

[1540] Gallio war Prokonsul höchstwahrscheinlich vom 1. Juli 51 bis Ende Juni 52 n. Chr.

[1541] evtl. i. S. v.: eine Idee

[1542] o.: machte er sich los

[1543] d. h.: nach Jerusalem

[1544] o.: zog er weiter

[1545] Nach Ramsay sind die zwei als ein politisches Gebiet zu betrachten.

[1546] d. h.: es gelang ihm, genau zu sein im Lehren der Dinge

[1547] und ein großer Beistand

[1548] gr. christos, heb. maschiach (Messias), lat. Christus

[1549] Im Gt. steht in V. 2 zweimal bei „Hl. Geist“ kein Artikel. Aber die Verwendung des Artikels im Dt. entspricht in vielen Fällen nicht der im Gr. Wo er im Gr. steht bzw. fehlt, kann er umgekehrt im Dt. fehlen bzw. stehen. Das kommt z. B. bei den Gottesbezeichnungen vor.

[1550] o.: mit dem Ziel, dass; o.: damit

[1551] d. h.: in Fremdsprachen, die sie nicht gelernt hatten

[1552] Durch die Zeitform des Impf. wird im Gr. eine länger andauernde Handlung angedeutet.

[1553] vmtl. im Jahre 53 u. 54 n. Chr.

[1554] Es können alle drei Wörter als Hauptwörter aufgefasst werden; versch. Übersetzer fassen manche Wörter als Eigenschaftswörter auf.

[1555] d. h.: eines Mitgliedes der hohepriesterlichen Familie

[1556] o.: kamen ‹nach und nach› bzw. ‹fortwährend›

[1557] eigtl.: gegen … hin; o.: hier und dort in

[1558] gr. „Göttin“ der Jagd; lat. diana

[1559] Das waren oberste Beamte der röm. Provinz Asien.

[1560] i. S. v.: vom Himmel; w.: von Dios. Die Götternamen Jupiter, Zeus und Dios sind austauschbar.

[1561] D. i. das aus Vorzeiten stammende Götterbild der Artemis.

[1562] d. h.: Prokonsuln, durch die eine dem röm. Senat unterstellte Provinz regiert wurde.

[1563] wahrsch. mit einem Abschiedswort u. anschließender Umarmung, was der gr. Ausdruck beinhalten kann.

[1564] und ihnen Zuspruch gegeben hatte

[1565] Hellas; hier Bezeichnung der röm. Provinz Achaia, deren Hauptstadt Korinth war.

[1566] d. h.: einer von Derbe

[1567] eigtl.: in Bezug auf den Sabbat (d. h.: vom Sabbat an gerechnet); d. i.: am Sonntag.

[1568] so mit der überwiegenden Mehrheit der gr. Hss. Eine Anzahl der gr. Hss (Aleph, A, B, D, E, Psi und mindestens 14 Minuskeln) hat „wir“ anstatt „die Jünger“.

[1569] „Brot brechen“ war eine damals übliche Bezeichnung für „eine Mahlzeit einnehmen“; man begann die Mahlzeiten mit dem Brechen von Brot.

[1570] Dieses konnte bis zum Fußboden reichen und zum Innenhof hin offen sein.

[1571] o.: Darlegung; o.: Erörterung

[1572] d. h.: vom zweiten Stockwerk

[1573] o.: Macht keinen Lärm!

[1574] d. h.: sein Leben

[1575] d. h.: nahm eine Mahlzeit ein; s. zu V. 7.

[1576] d. h. also, ohne geschlafen zu haben

[1577] eigtl.: nichts trage ich in die Rechnung ein

[1578] d. h.: mein Leben

[1579] so der Byz. Text; n. dem t. r.: durch sein eigenes Blut

[1580] d. h.: aus eurer Mitte

[1581] Das Wort im Gt. ist ein Partizip im Pf.; w.: verkehrt worden Seiendes

[1582] o.: ‹immer wieder› annehmen

[1583] o.: zu empfangen.

[1584] o.: auf eine Geistesmitteilung hin; d. h., aufgrund einer Weissagung, die durch den Heiligen Geist von einem Propheten gesprochen war (woraufhin allzu menschliche Schlussfolgerungen gezogen wurden).

[1585] d. h.: nach Hause.

[1586] andere übersetzen: „vollendeten …“; das gr. Wort kann beides bedeuten, „vollenden“ o. „fortsetzen“; vom Zusammenhang her passt wahrsch. „fortsetzen“ besser; s. dazu Lenski.

[1587] o.: in die Hände der Heiden

[1588] o.: ‹wiederholt› bittend

[1589] und gerne

[1590] i. S. v.: muss damit gerechnet werden, dass eine Menge zusammenkommt

[1591] und weihe

[1592] o.: dass du auch selbst im Einklang mit dem Gesetz wandelst und es befolgst; w.: dass du auch selbst ordentlich wandelst, als einer, der das Gesetz befolgt (o.: beobachtet; hält).

[1593] und geweiht

[1594] und Weihung

[1595] eigtl.: die Darbringung

[1596] d. h.: allgemein – also auch für Menschen außerhalb Israels – zugänglich gemacht und daher verunreinigt.

[1597] eigtl.: Chiliarchen; d. i. der Anführer einer Tausendschaft, der Befehlshaber einer Kohorte.

[1598] o.: ins befestigte Lager, d. h., in die Kaserne; hier ist ein Gebäudebereich der Burg Antonia gemeint.

[1599] Das waren bewaffnete Terroristen, radikale jüd. Nationalisten (erbitterte Feinde der prorömischen Juden), die in der Amtszeit des Felix (52–59 n. Chr.) aktiv zu werden begannen; u. a. mischten sie sich während der jüd. Festzeiten unter die Menge und erdolchten ihre Opfer meuchlings.

[1600] vmtl.: oben auf

[1601] eigtl.: Ich, ja, ich bin ein Mann, ein Jude

[1602] d. h.: den Ausspruch; die Äußerung; vgl. nachfolgende Anm.

[1603] Das Wort im Gt. bedeutet sowohl „hören“ als auch „verstehen“; hier ist der zweite Sinn gemeint (z. B. a. in 1Mo 11,7). S. Fn. zu 9,7.

[1604] o.: da du … angerufen hast; w. angerufen habend den Namen des Herrn; das Aor. Ptzp. schafft eine kausale bzw. temporale Verbindung zw. Sündenabwaschung u. Anrufen.

[1605] eigtl.: in Kürze; o.: mit Schnelligkeit

[1606] Im Gt. beginnt der nächste Satz mit einem „und“, das hier wohl den Sinn von „das heißt“ hat. Wir haben dafür einen Doppelpunkt gesetzt.

[1607] o.: ihn aus ihrer Mitte zu reißen; im Gt. steht das Wort, das auch für „rauben“, „entrücken“ verwendet wird.

[1608] o.: Feierlich; o.: ganz entschieden; es handelt sich wahrsch. um einen Hebraismus, der durch diese Art von Verdoppelung die Aussage intensivieren will.

[1609] i. S. v.: nichts Genießbares zu uns zu nehmen

[1610] und entscheiden.

[1611] d. h.: Leichtbewaffnete

[1612] Antonius Felix war von 52–59 n. Chr. Statthalter von Judäa.

[1613] Der von Herodes dem Großen erbaute Palast war zu jener Zeit der Amtssitz des Statthalters der Provinz Judäa.

[1614] a. i. S. v.: Anwalt

[1615] o. entsprechend dem urspr. Sinngehalt im Gr.: Spenden des Erbarmens; o.: [Zeichen] des Mitleids; in dem gr. Begriff, der dem dt. zugrunde liegt, steckt das Wort „Erbarmen“.

[1616] d. h.: Opfer für Gott

[1617] und geweiht

[1618] und entscheiden

[1619] d. h.: die Statthalterschaft in der Provinz; Festus wurde im Jahre 59 n. Chr. römischer Statthalter von Judäa.

[1620] vmtl.: zusammen mit mir

[1621] d. h.: etwas Unrechtes, eine Schuld

[1622] Herodes Agrippa II., Sohn des Agrippa I.; König von Chalkis und über ein Gebiet um Cäsarea Philippi im Norden Palästinas; er lebte in inzestuöser Verbindung mit seiner Schwester Bernike.

[1623] vmtl.: zusammen mit mir; vgl. V. 5

[1624] eigtl.: bezüglich des Fürchtens göttlicher Geister (o.: der Geisterverehrung); das Wort bringt den Begriff „Religion“ vom Standpunkt des heidnischen Römers aus gesehen zum Ausdruck; vgl. Apg 17,22.

[1625] o.: des Augustus; verehrende Bezeichnung für einen Kaiser, so a. V. 25.

[1626] o.: den Augustus; s. V. 21.

[1627] und genauesten

[1628] und emsig

[1629] eigtl.: König

[1630] eigtl.: in dem ich von dir werde gesehen werden

[1631] o.: werde zum Zeugen gemacht

[1632] eigtl.: das viele Geschriebene

[1633] gr. speira: eine Einheit von sehr verschiedener Größe

[1634] o.: des Augustus; s. 25,21.

[1635] D. i. die jüdische Fastenzeit, näml. das Herbstfasten am Versöhnungstag; im hier vorliegenden Jahr 59 n. Chr. vmtl. am 5. Oktober.

[1636] „riet“ steht im Impf.; diese Zeitform legt nahe, dass Paulus den Rat ‹wiederholt› gab; das gr. Impf. kann aber auch Intensität bzw. Nachdrücklichkeit andeuten.

[1637] o.: einem Hafen für Kreta (in Richtung Kreta)

[1638] d. h.: die Voraussetzungen hinsichtlich ihrer Absicht

[1639] d. h.: von der Insel Kreta

[1640] lat. Euraquilo, d. h.: der Nordostwind

[1641] o.: Hilfsmittel

[1642] Das ist die „Große Syrte“, eine Bucht an der nordafrikanischen Küste (heute: Golf von Bengasi).

[1643] d. h.: eines Lebens

[1644] Ein Klafter ist 1,85 m.

[1645] Nach neueren Forschungsergebnissen sollte diese Insel nicht mit Malta verwechselt werden. Vgl. H. Warnecke, „War Paulus wirklich auf Malta?“

[1646] Das gr. Wort bezieht sich auf nicht gr. sprechende Bewohner und ist etymologisch der Ursprung des Wortes „Barbaren“.

[1647] D. i. die Göttin der Vergeltung, die Rachegöttin.

[1648] Das sind die Zwillingsbrüder Kastor und Polydeukes, Söhne des Zeus (Dios), die als Helfer in der Not (bes. in der Seenot) galten; deren Bild, geschnitzt oder gemalt, war am Vorderteil des Schiffes angebracht.

[1649] o.: ermutigt

[1650] d. h.: die drei Tavernen

[1651] In Rom sollen damals 50 000 Juden gelebt haben.

[1652] und glaubten.

[1653] o.: glaubten ‹weiterhin› nicht; im Gt. Impf., fortdauernde Handlung andeutend.

[1654] und verstehen; so a. V. 27.

[1655] o.: zugunsten bzw. zum Ruhm seines Namens

[1656] eigtl.: Allen den in Rom befindlichen Geliebten Gottes, Gerufenen, Heiligen. (Es ist nicht ohne Bedeutung, dass in dieser Anrede nicht von „Gemeinde“ die Rede ist.)

[1657] eigtl.: ‹den schuldigen und› verehrenden Dienst

[1658] o.: mit

[1659] o.: von seinem Sohn

[1660] o.: wie auch unter den übrigen Heiden.

[1661] o.: Fremden, gr. barbaroi; d. s. solche, die der Kultur u. Sprache nach weder gr. noch röm. sind.

[1662] i. S. v.: anhaltend enthüllt

[1663] o.: durch

[1664] o. evtl.: das von (bzw.: über) Gott Gekannte

[1665] d. h.: das Unsichtbare an ihm

[1666] D. i. hier nicht zu verwechseln mit lediglicher Gottähnlichkeit; das Wort im Gt. bezieht sich auf die in Erscheinung tretenden Anzeichen von Gottheit.

[1667] d. h.: keine Antwort zur Verteidigung

[1668] w.: in (o.: mit) der Ähnlichkeit des Abbildes des vergänglichen Menschen; der Wesfall „des Abbildes“ ist hier wohl i. S. d. Gleichsetzung aufzufassen.

[1669] eigtl. vor; nebst; an … vorbei

[1670] o.: nicht gutzuheißenden; unbewährten

[1671] d. h.: heimliche Verleumder

[1672] eigtl.: Freche mit Gewalttätigkeit

[1673] o.: die Rechtsforderung Gottes; o.: Gottes Recht und Urteil

[1674] o.: [seines] Ansichhaltens; [seiner] Nachsicht

[1675] eigtl.: Enthüllung

[1676] eigtl.: wann

[1677] o.: die Verrichtung; das Geschäft; das Tun

[1678] o.: wobei; während; zumal

[1679] d. h.: sie beweisen damit, dass die Verrichtung des Gesetzes in ihren Herzen aufgeschrieben ist; ihr Gewissen bezeugt es mit, und die Gedankenurteile klagen sich untereinander an oder entschuldigen sich auch.

[1680] Das Wort steht im Gt. in der Mehrzahl; man könnte auch üsn.: die Rechtsforderungen des Gesetzes

[1681] d. h.: der Jude (s. 2,17; 3,1); so a. V. 29.

[1682] und nicht glaubten.

[1683] und ihr Unglaube

[1684] und Glaubwürdigkeit

[1685] o.: wenn man mir dir rechtet.

[1686] d. h.: Wie sonst wird Gott die Welt richten können?

[1687] Die gr. Üsg. von Ps 14,3 enthält – mit geringfügigen Unterschieden – die V. 13–18.

[1688] „Herrlichkeit Gottes“ ist hier sein herrliches sittliches Wesen als Maßstab, dem man nicht entspricht.

[1689] gr. hilasteerion, dasselbe Wort wie in Hebr 9,5 u. 2Mo 25,17–22. n. d. gr. Üsg, nicht aber dasselbe wie in 1Joh 2,2; 4,10.

[1690] o.: in dem Ansichhalten

[1691] eigtl.: um gerecht zu sein und zu rechtfertigen den aus Glauben an Jesus [Seienden] (d. h.: den, der an Jesus glaubt)

[1692] Mit der Vorsilbe „an“ ist in diesem Kapitel mit Vorsicht umzugehen. Dass es bei dem Wort „rechnen“ auch um ein Anrechnen gehen kann, macht in der Tat V. 6 klar, aber dort wird nicht der Glaube, sondern die Gerechtigkeit angerechnet. Es ist nämlich nicht der Glaube die Gerechtigkeit. Es ist das Anliegen des Apostels zu zeigen, dass der Glaube das Mittel dazu ist.

[1693] i. S. v.: Werke tut; eigtl.: „werkelt“; so a. V. 5.

[1694] d. h.: als ein Gefallen

[1695] o.: Ungesetzlichkeiten; o.: Gesetzlosigkeiten

[1696] d. i.: der wahren; vgl. Röm 2,28.29; Phil 3,3.

[1697] d. h.: die nicht nur zur Beschneidung gehören

[1698] o.: die auch Aufstellung nehmen (o.: Position beziehen) in

[1699] o.: fruchtlos; leer

[1700] o.: lebend macht

[1701] d. h.: entgegen dem, was menschlich gesehen zu erwarten war

[1702] d. h.: gestützt auf das, was verheißen und darum zu erwarten war

[1703] eigtl.: Herrlichkeit

[1704] o.: auf den vertrauen

[1705] eigtl.: zu Gott

[1706] o.: aufgrund der Hoffnung, [nämlich] der Herrlichkeit Gottes.

[1707] o.: zu der [von Gott] bestimmten

[1708] erg.: und kraft der Verbundenheit mit seinem Leben; w.: in seinem Leben.

[1709] näml. in und mit der Sünde Adams

[1710] i. S. v.: wird nicht als Übertretung des geoffenbarten Willens Gottes in Rechnung gestellt

[1711] o.: mit einer gleichartigen

[1712] Im ganzen Text bis zu V. 10 sieht der Apostel zurück auf das Christusereignis, weshalb „auf“, eine häufige Wiedergabe von eis, das geeignete Wort ist, eigtl. sogar die einzige Möglichkeit, um dem Text gerecht zu werden; so auch in V. 4. Siehe Üsgsk.

[1713] d. h.: Zusammengewachsene

[1714] eigtl.: gerechtfertigt – weg von der Sünde; die Wendung ist eine juristische. Sobald der Verurteilte die Strafe bezahlt hat, ist er gerechtfertigt, d. h. frei.

[1715] o.: denn als er starb, starb er der Sünde ein für alle Mal; aber sein Leben lebt er für Gott.

[1716] Zu dieser Zeit in der Geschichte der gr. Sprache wurde dieses Wort i. S. v. „Waffen“ gebraucht, nicht i. S. v. „Werkzeuge“. (S. Kittel; Bd. 5.)

[1717] i. S. v.: als Lebende, die aus den Toten hervorgegangen sind

[1718] eigtl.: leibeigene Knechte; so a. V. 18 u. V. 20.

[1719] d. h.: dass diese Tatsache der Vergangenheit angehört

[1720] o.: Ungesetzlichkeit; o.: Gesetzlosigkeit; so a. i. Folg.

[1721] nicht: im Geheiligtsein; so a. V. 22.

[1722] o.: Ziel

[1723] d. h.: dem Gesetz, das den Mann betrifft; dem Gesetz, das sie an den Mann bindet

[1724] eigtl.: im Neuen des Geistes; der gr. Wesfall wird oft i. S. d. Gleichsetzung gebraucht.

[1725] o.: in der Schrift; o.: in der Vorschrift (näml.: des mosaischen Gesetzes).

[1726] Die Erzählung ist in die Gegenwartsform übergegangen.

[1727] d. h.: es ist mir fremd; ich bejahe es nicht.

[1728] o.: andersartiges

[1729] w.: das Unmögliche des Gesetzes; o.: was das Gesetz nicht vermochte

[1730] o.: Gleichheit; das Wort im Gt. (homoiosünee) bedeutet nicht notwendigerweise „Gleichheit in allem“. Was gemeint ist, muss jeweils aus dem Zusammenhang erschlossen werden.

[1731] Vgl. 3Mo 4,33; 14,19; 4Mo 8,8; Ps 40,7.

[1732] wohl i. S. v.: das geforderte Gerechte; o.: das gerechte Wesen

[1733] o.: richten die Gedanken auf das

[1734] Von der gr. Präposition eiper kann nicht ohne weiteres entnommen werden, ob die Bedingung, die folgt, erfüllt ist oder nicht. Dasselbe gilt für V. 17.

[1735] o.: lebend machen

[1736] o.: werdet ihr ‹dazu beitragen, dass ihr› lebt; so könnte man übersetzen, weil im Gt. das gr. Wort für „leben“ in der Sichform steht.

[1737] Der Apostel gebraucht hier bewusst nicht das Wort „Kinder“. Vgl. V. 15; Gal 4,1–7 u. Anm. zu Röm 8,15.

[1738] Das Wort darf nicht mit Adoption verwechselt werden; es bedeutet Einsetzung in die Vorrechte und in die Verantwortung eines erwachsenen Sohnes im Unterschied zu der Stellung des unreifen bzw. unerwachsenen Sohnes, die der eines Sklaven ähnlich war; vgl. Gal 4,1ff.

[1739] „Abba!“ [Das heißt:] „Vater!“

[1740] S. zu V. 9.

[1741] o.: keinen entsprechenden Wert

[1742] Das Gr. hat hier eine Präposition („zu“), die jedoch im Dt. nicht notwendig ist. Umgekehrt kann es vorkommen, dass im Dt. in manchem Fall eine Präposition notwendig ist, wo das Gr. keine hat.

[1743] evtl.: der (menschlichen) Kreatur (Mk 16,15)

[1744] d. h.: es ist dem zuzuschreiben

[1745] Der Wesfall im Gt. „die Erstlingsgabe des Geistes“ muss hier wohl im Sinne der Gleichsetzung verstanden werden.

[1746] d. h.: nimmt sich der Geist ‹an unserer Statt› unserer Schwachheiten mit an

[1747] o.: setzt sich zu unseren Gunsten für uns ein; so auch in V. 27.

[1748] o.: ‹mit› ungesprochenen (evtl. a.: unaussprechbaren)

[1749] die möglicherweise der Geist Gottes in den Herzen (V. 27), in denen er wohnt, bewirkt, wenn er sich in den Gläubigen für sie verwendet (o. einsetzt).

[1750] Der Wesfall im Gt. „dem Ebenbild seines Sohnes“ ist wohl i. S. d. Gleichsetzung zu verstehen.

[1751] Das gr. Perfekt bedeutet: ich bin überzeugt worden und bin nun überzeugt; d. h., ich bin zu der Überzeugung gekommen.

[1752] Das gr. anathema ist ein Hauptwort; ein Verbannter ist jemand unter dem Fluch, jemand, der auf dem Weg zum Tod ist.

[1753] gr. christos, heb.: maschiach, der Messias; gemeint ist der im AT geweissagte, gesalbte (d. h.: mit dem göttlichen Geist begabte) Priesterkönig (Ps 2,2; 110,1.4).

[1754] o.: …, Gott gelobt in Ewigkeit.

[1755] o.: von Esau nahm ich Abstand; das Wort „hassen“ ist, wie in der Bibel häufig, nicht im emotionellen Sinne zu verstehen; vgl. Lk 14,26; 1Mo 29,31; 5Mo 21,15.

[1756] i. S. v.: ließ ich dich stehen ‹und am Leben›; ließ ich dich – ‹lebend› – stehen; eigtl.: erweckte ich dich

[1757] o.: Entschluss; o.: Ratschluss

[1758] o.: das Recht

[1759] i. S. v.: nur der Überrest

[1760] o.: die [verheißene] Sache

[1761] o.: abrupt; so a. i. Folg.

[1762] o.: der Herr wird eine rasch erledigte Sache (o.: eine abrupte summarische Abrechnung, näml. das angekündigte Gerichtswort) …

[1763] „Erde“ möglicherw. im begrenzten Sinne: im Lande

[1764] o.: auf ihn vertraut

[1765] w.: das Wohlgefallen meines Herzens und die zu Gott gerichtete Bitte für Israel ist auf [ihr] Heil hin (i. S. v.: hat ihre Rettung zum Ziel).

[1766] o.: das Wort vom Glauben

[1767] o.: auf ihn vertraut

[1768] eigtl.: ‹als gute Botschaft› künden; so a. i. Folg.

[1769] Aus zwei Gründen ist „Gehörtes“ wohl vorzuziehen: 1) um den Zusammenhang zu wahren, denn in den V. 14–18 geht es immer wieder um das Hören; 2) „Verkündigung“ wäre zu einseitig, denn erstens spricht nicht nur der Prophet bzw. der Apostel, und zum anderen „hört“ nicht nur die Menge, sondern auch der Bote, und zwar dann, wenn Gott ihm die Botschaft gibt (V. 16A.17E). Das Bild im Text ist also folgendes: Gott spricht; der Gottesbote alten und neuen Bundes hört; er sagt es dem Volk; dieses darf hören und glauben, was aber allzu viele nicht tun.

[1770] d. h.: in der Geschichte des Elia

[1771] „Baal“ kann mit dem männlichen oder auch mit dem weiblichen Artikel vorkommen. Hier steht der weibliche. Eigentlich ist das Wort männlich, aber die Juden nannten diesen abscheulichen Götzen in ihrer Sprache boscheth (Schande), ein Wort weiblichen Geschlechts, und im Gr. ais-chünee (Schande), ebenfalls weiblich. In 1Kön 18,25 gibt die gr. Üsg. des AT den heb. Ausdruck mit propheetais tees ais-chünees (Propheten der Schande) statt „Propheten des Baal“ wieder. Obwohl im heb. Text „Baal“ geschrieben stand, sprach man beim Vorlesen die weibliche Entsprechung boscheth (Schande; Scheusal) aus.

[1772] d. h.: ihre Heilsfülle; ihr Gewinn (im Gegensatz zu „Verlust“ bzw. „Schade“, V. 12A)

[1773] i. S. v.: ihr Angenommenwerden (durch Gott); ihr Willkommenheißen (von Seiten Gottes)

[1774] i. S. v.: abgesondert; vom ersten Teig, gemacht aus den Körnern der Erstlingsähre, wurde ein Teil abgesondert und für den Herrn gebacken als Webeopfer bzw. Schwingopfer, das die ganze Teigmasse heiligte. Die Heiligkeit des ersten Teiges lag in seinem Abgesondertsein für den Herrn und darin, dass er ihn annahm. S. Lenski.

[1775] Vgl. Menge u. Güthling.

[1776] Das Perfekt drückt ergänzend aus: … und widerfährt ihm; das gr. Perfekt deutet das Verhärtet-Werden als eine fortgesetzte, progressive Handlung an.

[1777] pleerooma (Fülle) ist in den seltensten Fällen eine „Vollzahl“, vielmehr meistens (wie hier) eine „große Menge“.

[1778] o.: die Heidenfülle; die große Menge derer aus den Heiden; Paulus spricht von seiner Heidenmission (V. 13).

[1779] o.: bei ihrem; durch ihren (im Gr. bloßer Dativ)

[1780] Das gr. Wort drückt aus, dass ihr Ungehorsam in Unglauben besteht, bzw. dass ihr Unglaube ein Akt des Ungehorsams ist. Ebenso in V. 32.

[1781] o.: der [Ruhm der] Herrlichkeit

[1782] „Schlachtopfer“ wäre zu eng. Das Vorkommnis des gr. Wortes in der Literatur zeigt, dass es nicht nur von Geschlachtetem gebraucht wurde. (Vgl. im NT: Apg 7,42; Phil 2,7; 4,18; Hebr 11,4; 13,15.16; 1Petr 2,5.) Hier geht es auch um ein „lebendes“ Opfer.

[1783] o.: angemessener

[1784] o.: schuldiger Dienst; gr. latreia

[1785] o.: gestaltet euch nicht gleich (w.: zusammen mit); das Wort im Gt. kommt von „gestalten“; „formen“ sowie „zusammen“; der Sinn ist: Formt euer Leben nicht so, dass es (…) gleicht; passt euch nicht (…) an.

[1786] o.: dieser Weltzeit; diesem Äon; der Zeit dieser Welt (gr. aioon)

[1787] Impv. Präs.: werdet ‹stets› umgestaltet; o.: lasst euch ‹stets› umgestalten.

[1788] o.: gesunden Sinnes und züchtig zu sein

[1789] o.: Glaubens

[1790] Vgl. V. 3. Die V. 1–8 sind ein Satz.

[1791] o.: Glaubens

[1792] gr. diakonia

[1793] und Zusprechende

[1794] und Zusprechen

[1795] d. h.: Gebende

[1796] Die V. 9–13 sind ein Satz.

[1797] Vgl. Phil 2,3.

[1798] Im Gt. steht dasselbe Wort wie für „nachjagen“ in V. 13.

[1799] evtl.: Segnet ‹immer wieder›

[1800] Die V. 15–19 sind ein Satz.

[1801] Das gr. Wort exousia kann „Autorität“, „Vollmacht“, „Obrigkeit“, „Handlungsgewalt“ bed.

[1802] a. i. S. v.: zur Ausübung von Zorn in Form von Strafe

[1803] d. h.: wegen der Strafe

[1804] eigtl.: morden

[1805] so der t. r. u. viele Hss; die Mehrheitstextausgabe (n. der byz. Textform) von Robinson & Pierpont hat diesen Satz nicht.

[1806] eigtl.: Nahen

[1807] o.: die Summe dessen, was das Gesetz fordert, sodann die Entsprechung dieser Forderung

[1808] Zu dieser Zeit in der Geschichte der gr. Sprache wurde dieses Wort i. S. v. „Waffen“ gebraucht, nicht i. S. v. „Werkzeuge“. (S. Kittel; Bd. 5.)

[1809] o.: in Schmausereien; o.: in ausgelassenem Feiern

[1810] eigtl.: zieht ‹euch› … an

[1811] w.: für Gelüste; hin zu Begierden.

[1812] i. S. v.: nehmt vorbehaltlos an; so a. Röm 14,3; 15,7.

[1813] d. h.: über den Hausknecht eines anderen

[1814] o.: unheilig

[1815] im Gr. Perfekt: ist verurteilt worden und ist es nun; i. S. v.: hat sich bereits verurteilt.

[1816] Bei einem großen Teil der gr. Hss und der syrisch-harklensischen Überlieferung stehen die Verse von 16,25–27 hier im Anschluss an 14,23. Ebenso in der Mehrheitstextausgabe von Robinson & Pierpont.

[1817] eigtl.: die Kräftigen

[1818] d. h.: die Wurzel mitsamt Stamm; so die Bedeutung des Wortes im Gt.

[1819] eigtl.: Jessa-is; d. i.: Isais

[1820] o.: in dem Vertrauen; d. h.: im Zuge des Ausübens von Vertrauen; o.: während ihr [ihm gegenüber] Vertrauen ausübt.

[1821] i. S. v.: ziemlich kühn

[1822] Der Wesfall im Gt. („die Weihegabe der Völker“ bzw. „Heiden“) muss hier wohl i. S. d. Gleichsetzung verstanden werden.

[1823] d. h.: auf eines anderen Grund

[1824] Möglicherw. schloss dieses ein fürsorgliches Ausstatten für die Reise ein.

[1825] D. s. die, die mit dem äußeren Menschen zu tun haben, also die irdischen.

[1826] gr. diakonia

[1827] gr. diakonon; das Wort ist hier nicht i. S. e. Amtes zu verstehen; vgl. Mt 20,26; 23,11.

[1828] Dass sie zuerst genannt wird, gehört zur damaligen Gepflogenheit, nach Ramsay. Sie dürfte übrigens eine nichtjüdische Römerin gewesen sein.

[1829] d. h.: mein Leben

[1830] Zu den ersten, die sich in Achaia bekehrten, gehörten auch die vom Haus des Stephanas (1Kor 16,15).

[1831] o.: Junia; s. Üsgsk. im Ergänzungsband.

[1832] o.: unter den Gesandten; es könnte ein größerer Kreis von Gesandten bzw. Aposteln Christi gemeint sein.

[1833] o.: verschieden von; abweichend von

[1834] o.: ‹wie Jünger› lerntet

[1835] o.: ohne Verzug; o.: mit Schnelligkeit

[1836] vom lat. tertius, d. h.: der Dritte; d. i. wahrsch. ein Sklavenname.

[1837] o.: Stadtverwalter

[1838] vom lat. quartus, d. h.: der Vierte; wahrsch. ein Sklavenname.

[1839] V. 24 ist an dieser Stelle von der überwiegenden Mehrheit gr. Hss bezeugt.

[1840] eigtl.: äonischen [weltzeitlichen] Zeiten; d. h.: in den Zeitabschnitten der Weltzeiten, d. h.: zu allen Zeiten bisher

[1841] o.: der [Ruhm der] Herrlichkeit

[1842] Der Satz bleibt ohne das Amen unvollständig. Für diesen wichtigsten Brief des NT ist dieses Amen („So ist es und so sei es!“) ein geeigneter Abschluss. – Die Verse 25–27 stehen im t. r. und in einigen alten Majuskelhandschriften (P61, Aleph, B, C, D), einigen Minuskelhandschriften sowie in den lateinischen u. koptischen Übersetzungen und der syrischen Peschitta hier am Ende des Römerbriefes. In der Mehrheit der gr. Hss und nach der syrisch-harklensischen Überlieferung stehen sie nach Röm 14,23 (bezeichnet als: 14,24–26).

[1843] viell. aber, obwohl die Wortstellung es weniger wahrscheinlich macht: an jedem Ort, ihres und auch unseres [Herrn]

[1844] o.: kraft des Namens; o.: bei dem Namen

[1845] o.: damit; mit dem Ziel, dass

[1846] d. h., dass jeder etwas anderes sagt

[1847] o.: verderben

[1848] o.: denn seht …!

[1849] D. i. die göttliche Handlung, die der Umkehr zu Christus vorausgeht; nicht zu verwechseln mit unserem Begriff „Berufung“.

[1850] o.: außer Kraft setze

[1851] im Gt. Mehrzahl

[1852] und wertlos

[1853] i. S. v.: Untersuchungsgericht

[1854] o.: wer räumt dir einen Vorrang ein?

[1855] d. h.: es fehlt uns an hinreichender Kleidung.

[1856] Der paidagoogos war meist ein Sklave, der die Kinder beaufsichtigte.

[1857] o.: unverzüglich; o.: schnell

[1858] d. h.: außerehelicher Geschlechtsverbindung

[1859] o.: entsprechend ‹der Tatsache›, dass

[1860] Im Gt. steht das Wort in der Vergangenheitsform; wenn der Brief gelesen wird, ist das Schreiben ja auch Vergangenheit. Da es sich um den gegenwärtigen Brief handelt, verwendet man im Deutschen die Gegenwartsform.

[1861] o.: einer, der schimpfliche Nachrede betreibt

[1862] o.: der geringsten Rechtssachen

[1863] Dieser Satz könnte auch als Aussagesatz formuliert werden.

[1864] o.: solche, die außereheliche Geschlechtsverbindung haben; so a. i. Folg.

[1865] d. h.: Männer, die sich sexuell missbrauchen lassen

[1866] w.: Männer, die Männlichen beischlafen; o.: Männer, die bei Männlichen liegen

[1867] o.: solche, die schimpfliche Nachrede betreiben

[1868] o.: durch den

[1869] o.: durch den

[1870] Diesen zweimal vorkommenden Satz in Anführungsstrichen zu setzen, als zitiere Paulus die Korinther, ändert nicht viel, denn mit dem folgenden „jedoch“ stimmt er dem zu.

[1871] eigtl.: Autorität; Vollmacht

[1872] o.: wegtun; o.: unwirksam machen

[1873] o.: Hure; so a. i. Folg.

[1874] o.: sich vereinigt

[1875] o.: wer sich mit dem Herrn vereinigt; o.: wer dem Herrn anhangt

[1876] d. h.: jegliche außereheliche Geschlechtsverbindung

[1877] „den“ ist im Gt. auf den Heiligen Geist bezogen.

[1878] Die Begriffe „geheiligt“ und „heilig“ werden hier im eigtl. Sinne des Wortes gebraucht, stehen im Kontrast zu „unrein“.

[1879] Die weiteren Sätze machen klar, was der Apostel hiermit meint. Dort, wo der Ruf des Evangeliums zur Umkehr einen erreichte, hat man zunächst zu bleiben – ausgenommen natürlich Sünde. S. a. zu 1Kor 1,26.

[1880] eigtl.: leibeigene Knecht

[1881] i. S. v.: um einen hohen Preis

[1882] eigtl.: leibeigene Knechte

[1883] o.: vorhandenen

[1884] o. i. S. v.: Ich erspare euch das aber.

[1885] o.: Die Frist; o.: Die [von Gott] bestimmte Zeit

[1886] eigtl.: zusammengedrängt.

[1887] o.: das System; o.: das Schema; die Form

[1888] o.: Seht euch aber ‹beständig› vor

[1889] o.: ein Anstoß ist

[1890] o.: ein Anstoß, ‹ein Anlass zum Stolpern und Fallen› bin.

[1891] o.: einen Maulkorb anlegen.

[1892] Im Gt. steht die Mehrzahl.

[1893] im Gt. Mehrzahl

[1894] o.: [dieses] Rechtes

[1895] o.: diesem Recht

[1896] d. h.: aus freiem Entschluss

[1897] i. S. v.: eine möglichst große Zahl; möglichst viele

[1898] o.: eine vergängliche Krone; o.: einen vergänglichen Siegeskranz ‹als Krone›

[1899] o.: ich verschlage meinen Leib ‹wie ein Faustkämpfer, der seinen Gegner pausenlos anfährt›; die Bilder dürften den isthmischen Spielen zu Korinth entnommen sein. (Das Wort hüpoopiadsein im Gt. bedeutet eigtl.: „ins Angesicht schlagen“; w.: „unter das Auge schlagen“.)

[1900] erg.: weil ich die Probe nicht bestanden hätte.

[1901] i. S. v.: der sie begleitete.

[1902] Die alttestamentliche „Weltzeit“ (der atl. Äon; die sinaitische Tempelära) kann in der Hl. Schrift auch als eine Folge von mehreren „Äonen“ (Weltzeiten) betrachtet werden, vgl. Hebr 9,26; s. Üsgsk.

[1903] i. S. v.: „bedeutet“; ebenso im 2. Satz des Verses.

[1904] o.: Gemeinschaft mit; so a. im 2. Satz des Verses.

[1905] o.: Gemeinschaft-Habende mit dem Altar

[1906] o.: solche werdet, die mit den Dämonen Gemeinschaft haben.

[1907] Diesen zweimal vorkommenden Satz in Anführungsstrichen zu setzen, als zitiere Paulus die Korinther, ändert nicht viel, denn mit dem folgenden „jedoch“ stimmt er dem zu.

[1908] i. S. v.: denn zu welchem Zweck [sollte ich riskieren, dass] meine Freiheit gerichtet (i. S. v.: verurteilt) werde von dem Gewissen eines anderen?

[1909] i. S. v.: ein [Zeichen der] Vollmacht; die Ergänzung in Eckklammern muss angebracht werden, wie in 2Mo 13,9; 4Mo 6,19; 5Mo 22,14–20.

[1910] o.: als eine Umhüllung; gr. peribolaion; Grundbed.: etw., das man sich umwirft; gr. peri (um … herum) u. ballein (werfen); nicht: anstelle einer Kopfbedeckung

[1911] d. h.: in der Versammlung der Gemeinde; der Begriff „Gemeinde“ ist nicht nach heutigem denominationellen Verständnis aufzufassen.

[1912] o.: zu eben diesem

[1913] d. h.: von diesem Becher trinkt; so a. i. Folg.

[1914] o.: auf diese Weise

[1915] o.: zum Strafurteil

[1916] d. h.: die geistlichen Dinge (nicht: Geistesgaben); die Gebiete die Geistlichen und die Gnadengaben (nicht: Geistesgaben) sind nicht deckungsgleich; aber sie überschneiden sich, was im Folgenden zum Ausdruck kommt.

[1917] Wenn ein Hebraismus vorliegt, könnte es heißen: und so kann niemand

[1918] eigtl.: Gnadengaben [der] Heilungen bzw. Gnadengaben von Heilungen; so a. V. 28.

[1919] eigtl.: Unterscheidungen von Geistern (o.: von Geisteswirkungen; s. zu 1Kor 14,12.)

[1920] o.: durch einen Geist

[1921] nicht: „ein Leib des Christus“ und nicht: „der Leib des Christus“; „Leib des Christus“ ist Prädikatsnomen; die Korintherchristen sind wesensmäßig „Leib des Christus“.

[1922] Auf diese Fragen wird vom Gr. her ein „Nein“ erwartet.

[1923] o.: Ihr seid aber eifrig ‹bemüht› um die besseren Gnadengaben.

[1924] o.: ein Getöse machendes

[1925] eigtl.: aus Stück; o.: aus [einem] Teil; d. h.: in einer stückweisen bzw. bruchstückhaften Art und Weise

[1926] d. h.: bekommen wir Kenntnis

[1927] eigtl.: das aus [dem] Teil

[1928] d. h.: das Wesen und Verhalten des unmündigen Kindes

[1929] d. h.: in einer stückweisen Art bzw. bruchstückhaften Weise

[1930] i. S. v.: Jetzt; vgl. V. 8.

[1931] o.: Die größte

[1932] Jagt ‹stets›; im Gt. Impv. Präs. (fortwährende Handlung)

[1933] d. h.: die geistlichen Dinge bzw. Wirkungen; s. 1Kor 12,1.

[1934] Das Wort im Gt. bedeutet in erster Linie „hören“ aber auch „verstehen“. Hier ist der zweite Sinn gemeint.

[1935] Inhalte, die den anderen (weil sie die Sprache nicht verstehen) „Geheimnisse“ sind.

[1936] d. h.: in einer ungelernten Fremdsprache; so a. i. Folg.

[1937] eigtl.: Enthüllung

[1938] hier i. S. v.: Aussagekraft

[1939] o.: Nichtgrieche, gr. barbaros; d. i. jem., der der Kultur u. Sprache nach weder gr. noch röm. ist.

[1940] hier i. S. v.: Geisteswirkungen

[1941] „ohne Frucht“, nicht: „untätig“; im Licht v. V. 16.17 ist zu erg.: „für den anderen“.

[1942] i. S. v.: mit Worten, die unter Wirkung des Hl. Geistes in fremder Sprache gesprochen sind.

[1943] i. S. v.: mit Worten, die durch den Denksinn in verständlicher Sprache vorgebracht sind.

[1944] die Präposition im Gt. deutet die Richtung an; d. h.: alles geschehe in Richtung (o.: mit dem Ziel der) Erbauung.

[1945] d. h.: in einer ungelernten, fremden

[1946] und Tumult

[1947] Die Verszählung bzw. Verseinteilung in verschiedenen Üsgn. weicht hier voneinander ab. Außerdem werden die V. 34.35 bei drei gr. Hss (D, F, G) hinter V. 40 nachgestellt. Die übrigen Hss jedoch haben alle die Verse so, wie sie in den Bibeln angeführt sind.

[1948] o.: …; wenn nicht, so hättet ihr vergebens (eigtl.: ohne Grund und Erfolg) geglaubt; o.: andernfalls hättet ihr erfolglos geglaubt.

[1949] o.: Dann gingen auch die, …, ins Verderben.

[1950] o.: lebend gemacht werden

[1951] gr. parousia; bed. a.: Gegenwart; Kommen; Auftreten.

[1952] eigtl.: Wann; sobald

[1953] Im Gt. trägt das Wort den Artikel.

[1954] o.: in allen

[1955] o.: lebend gemacht

[1956] o.: Verderblichkeit

[1957] o.: lebend machenden

[1958] Das Wort kann auch „austauschen“ bed.; der Sinn: Es wird … ein Wechsel bzw. Austausch vollzogen werden.

[1959] eigtl.: in einem Unteilbaren; d. h.: in einer unteilbaren Zeitspanne

[1960] Das Wort bed. urspr. „Horn“.

[1961] o.: in den Sieg; gr. eis nikos.

[1962] Hades ist eine Wiedergabe des heb. scheol; gemeint ist der Bereich der Toten (ob gerettet oder verloren).

[1963] eigtl.: in Bezug auf den Sabbat (d. h.: am ersten Tag, vom Sabbat an gerechnet; d. i.: am Sonntag)

[1964] Möglicherw. schloss dieses ein fürsorgliches Ausstatten für die Reise ein.

[1965] S. zu V. 6.

[1966] eigtl.: An Macht nehmt zu; d. h., an innerer Macht; vgl. Eph 3,16.

[1967] w.: Euer Alles

[1968] i. S. v.: geschehe ‹fortwährend›; gr. Impv. Präs.

[1969] Zu den ersten, die sich in Achaia bekehrten, gehörte auch Epänetus (Röm 16,5M).

[1970] o.: das Kommen; gr. parousia

[1971] i. S. v.: erstatteten

[1972] eigtl.: sie waren wie eine „‹erfrischende› Pause“ für meinen Geist – und für euren.

[1973] o.: gernhat ‹wie einen Freund›

[1974] eigtl.: die Antwort des Todes; d. h.: den Tod (bzw. das Todesurteil) als Antwort (auf die vorausgesetzte Frage: Wie wird es jetzt weitergehen?)

[1975] wohl i. S. v.: Personen

[1976] o.: als Angeld den Geist. Der Wesfall im Gt., „das Angeld des Geistes“, muss hier wohl im Sinne der Gleichsetzung verstanden werden.

[1977] Im Gt. en mit Dativ zur Ortsbezeichnung.

[1978] und belaste

[1979] o.: ermutigen; o.: Zuspruch geben

[1980] o.: Liebe zu ihm [hin] zu bekräftigen; o.: ihm gegenüber Liebe zu beschließen (bzw. walten zu lassen).

[1981] o.: ‹gnädiglich› vergebt; so a. i. Folg.

[1982] o.: vom

[1983] o.: erlangte

[1984] eigtl.: Entspannung

[1985] o.: mich von ihnen losgemacht

[1986] Der Ausdruck ist etwas schwierig; evtl.: der allezeit über uns triumphiert.

[1987] o.: auf Tafeln [bestehend] aus fleischernen Herzen.

[1988] o.: macht lebend.

[1989] o.: … ist, in dieser Beziehung, nicht verherrlicht

[1990] o.: Wann es (o.: man; einer; o.: er) sich zum Herrn umgewandt haben wird; s. Üsgsk. im Ergänzungsband.

[1991] o.: auf übermäßige Weise

[1992] o.: bis zum übermäßigen Ausmaß

[1993] o.: für eine begrenzte Zeit; s. 2Kor 5,1.

[1994] Die V. 1–4 scheinen als ein Nebensatz 4,18 fortzusetzen.

[1995] o.: als Angeld den Geist. Der Wesfall im Gt. „das Angeld des Geistes“ muss hier wohl im Sinne der Gleichsetzung verstanden werden.

[1996] Weder mit V. 6 noch mit V. 8 scheint ein neuer Satz zu beginnen.

[1997] gr. pros ton kürion; das bed. eigtl.: „bei dem Herrn ‹und ihm zugewandt›“.

[1998] gr. oidamen, von: eidenai (wissen; wirklich kennen)

[1999] Nicht das Kennen war nach dem Fleisch, sondern der Christus.

[2000] gr. egnookamen, von: ginooskein (kennen; Kenntnis haben)

[2001] d. h.: nicht mehr nach dem Fleisch.

[2002] nicht: „ist er eine neue Schöpfung“ und nicht: „ist er die neue Schöpfung“; „neue Schöpfung“ ist Prädikatsnomen (wie 1Kor 12,27); daher: ist er ‹wesensmäßig› neue Schöpfung; i. S. v.: ist er Teil der neuen Schöpfung.

[2003] „uns“ ist hier Dativ, beantwortet die Frage: in wem?

[2004] d. h.: Anlass zum Stolpern

[2005] Das Perfekt drückt ergänzend aus: … und ist nun offen zu euch

[2006] wohl i. S. v.: wir haben [euch] unser Herz weit geöffnet.

[2007] o.: Lasst euch nicht in ein ungleiches Joch spannen

[2008] o.: Ungesetzlichkeit; o.: Gesetzlosigkeit.

[2009] D. i. vmtl. eine Bezeichnung für den Teufel; vgl. a. Ps 18,5.

[2010] Im Gr. steht kein Artikel; es kann sich daher auch um eine Wesensbezeichnung handeln: „ihr seid“ (dem Wesen nach) „Tempelheiligtum des lebenden Gottes“ (wie 1Kor 12,27).

[2011] o.: vollenden; zu Ende führen; zur Vollendung bringen

[2012] eigtl.: Entspannung

[2013] gr. parousia; bed. a.: Gegenwart; Kommen; Auftreten

[2014] d. h.: Gunsterweisung; o.: Liebeserweisung (denn Gnade ist ein Ausdruck der Liebe.)

[2015] d. h.: Beteiligung

[2016] d. h.: in dieser Liebesgabe

[2017] i. S. v.: denselben Eifer für euch [wie ich ihn habe]

[2018] d. h.: mit dieser Liebesgabe

[2019] o.: verdächtige

[2020] o.: bei diesem Ausmaß, das von uns besorgt wurde

[2021] Das ist dasselbe gr. Wort, das für „Apostel“ gebraucht wird; Apostel sind eigtl. Gesandte.

[2022] eigtl.: Erbringt also ihnen gegenüber den Erweis eurer Liebe und unsers Rühmens über euch vor dem Angesicht der Gemeinden.

[2023] o.: eure Bereitwilligkeit; euren guten Willen

[2024] o: … und über eure Bereitschaft, ihnen und allen [anderen] so großzügig zu helfen; der Sinn des Verses: „Weil ihr euch in diesem Dienst bewährt, verherrlichen sie Gott dafür, dass ihr euer Bekenntnis zur guten Botschaft des Christus so ernst nehmt und eure Verbundenheit mit ihnen und allen anderen auf eine so großzügige und uneigennützige Weise zum Ausdruck bringt.“

[2025] Vgl. aber auch Hoffmann u. Siebenthal. Wahrsch. will der gr. Dativ aber einen volleren Gedanken ausdrücken: Der Kampf ist Gottes. Wir sind aktiv an ihm beteiligt. Er wird „durch“ ihn „für“ ihn gekämpft.

[2026] d. h.: in den Gehorsam gegenüber Christus

[2027] o.: Wirkungskreises, Arbeitsgebietes (gr. kanon, „etwas Abgemessenes“)

[2028] o.: überdehnen uns nicht

[2029] d. h.: und nicht in dem Wirkungsbereich anderer ‹zu arbeiten› und uns einer Arbeit zu rühmen, die andere dort schon vor uns getan haben.

[2030] o.: Unbesonnenheit.

[2031] evtl.: ertrugt ihr es ‹wiederholt› bzw. ‹immer wieder›.

[2032] d. h.: jetzt rede; o.: im Folgenden rede

[2033] d. h. vmtl.: sich [von euch etwas] nimmt; o.: sich [aus euch einen] Vorteil nimmt

[2034] o.: Unehre entsprechend; o.: In Verunehrung; o.: Zur Schande

[2035] d. h.: sich zu rühmen wagt

[2036] Im Gt. steht hier das Wort für „Tod“ in der Mehrzahl.

[2037] d. h.: neununddreißig Streiche

[2038] eigtl.: Geschlecht

[2039] d. h.: in Zeiten, in denen ich [freiwillig und unfreiwillig] auf Schlaf zu verzichten hatte

[2040] o.: ein Anlass zum Anstoßen ‹und Fallen›

[2041] gr. ho ethnarchees; w.: der Erste (o.: Oberste) des Volkes

[2042] eigtl.: Enthüllungen

[2043] w.: bezüglich des Außerordentlichen der Enthüllungen

[2044] d. i.: der Bote

[2045] und Engpässen

[2046] i. S. v.: Kennzeichen

[2047] eigtl.: vergebt mir in Gnade; o.: vergebt mir in gnädiger Weise

[2048] im Gt. Mehrzahl

[2049] o.: jede Aussage

[2050] o.: Gutzuheißende

[2051] o.: Nichtgutzuheißende

[2052] eigtl.: in die Weltzeiten der Weltzeiten.

[2053] nicht die; das en [in] im Gt. verlangt hier den Dativ.

[2054] d. h.: zu einem Evangelium, das ein andersartiges ist; das im Gt. hier gebrauchte Wort kann bedeuten: „andersartig“; „von fremder Art“.

[2055] d. h.: es gibt kein anderes; das im Gt. hier gebrauchte Wort kann bedeuten: „anders, [aber doch] von gleicher Art“.

[2056] d. h.: die gute Botschaft

[2057] d. h.: von Menschen gelehrt

[2058] eigtl.: Enthüllung

[2059] o.: ‹fortgesetzt› verfolgte; gr. Impf., fortgesetzte Handlung andeutend

[2060] eigtl.: für meine väterlichen Überlieferungen.

[2061] w.: vom Schoß meiner Mutter an

[2062] eigtl.: Enthüllung

[2063] d. h.: in gesonderter Zusammenkunft

[2064] w.: nichts hinzugefügt

[2065] und Eile

[2066] Hier wird auf Anführungsstriche verzichtet, da nicht klar ist, wie weit das Zitat geht.

[2067] d. h.: nach Art und Sitte der Nichtjuden lebst

[2068] als „Sünder“ wie die Heiden (V. 15)

[2069] i. S. v.: Förderer

[2070] d. h.: aus der Verkündigung

[2071] o.: vollendet

[2072] Vergangenheit, dem Tempus des Zusammenhangs angepasst; so Zerwick; s. Üsgsk.

[2073] o.: Kräfte

[2074] d. h.: aus der Verkündigung

[2075] d. h.: rechtsgültig bestätigt; ebenso V. 17

[2076] Hier ist „der Mittler“ vmtl. allgemein zu verstehen: „ein Mittler“.

[2077] o.: zum Leben zu bringen; lebend zu machen

[2078] gr. paidagoogos, meist ein Sklave, der die Kinder beaufsichtigte

[2079] Die Präposition „in“ verlangt hier den Wemfall. Früher hätte man geschrieben: „in Christo Jesu“. Nach V. 25 handelt es sich um solche, die nun in Christus Jesus sind. Sie üben einen Glauben, der in ihm Platz genommen hat, und sind und bleiben so Söhne Gottes.

[2080] o.: dem vom Vater festgesetzten Zeitpunkt.

[2081] Gemeint sind die elementaren Dinge, das ABC, die Anfangsdinge bzw. Grundbausteine, die grundlegenden Prinzipien o. Komponenten. Im NT können damit die äußerlichen religiösen Dinge diesseitiger Gottesverehrung gemeint sein.

[2082] d. h.: gestellt; gekommen

[2083] nicht: Adoption, sondern Einsetzung in die Vorrechte und in die Verantwortung eines erwachsenen Sohnes – im Unterschied zu der Stellung des unreifen bzw. unerwachsenen Sohnes, die der eines Sklaven ähnlich war.

[2084] und zwar als eindeutigen Besitz.

[2085] Zur Üsg. mit zielführendem „dass“ statt mit begründendem „weil“ vgl. Apg 13,34.

[2086] i. S. v.: im Wesen; ihrer natürlichen Wesensart nach

[2087] o.: kanntet; kennenlerntet

[2088] o.: gekannt

[2089] o.: weil ich nicht weiß, wie ich mit euch dran bin.

[2090] o.: Zu

[2091] o.: durch das

[2092] evtl. a.: werden wollt; zu werden versucht

[2093] Der Wesfall darf auch i. S. e. Gleichsetzung aufgefasst werden: auf die Hoffnung (d. h.: auf das Hoffnungsgut), [nämlich] die Gerechtigkeit.

[2094] und hielt euch an

[2095] o.: Überzeugen; Überreden; im Gt. sprachlich verwandt mit „im Vertrauen gehorchen“; mit anderen Worten, ihr Überzeugtsein steht in direktem Gegensatz zu dem, was sie aus Überzeugung tun sollten.

[2096] o.: das Kreuz als Anlass zum Stolpern ‹und Fallen› (Wesfall i. S. d. Gleichsetzung); o.: das Ärgernis des Kreuzes; o.: der Anstoß des Kreuzes

[2097] o.: sie würden sich auch verschneiden ‹lassen›

[2098] o.: verstören; verwirren

[2099] eigtl.: Nahen

[2100] o.: mittels des Geistes; kraft des Geistes

[2101] o.: so werdet ihr keinesfalls das Begehren …

[2102] o.: durch den Geist; mittels des Geistes; kraft des Geistes

[2103] d. h.: jegliche außereheliche Geschlechtsverbindung

[2104] o.: Grimm

[2105] o.: Schmausereien, d. h.: ausgelassenes Feiern

[2106] o.: Treue

[2107] o.: Enthaltsamkeit (d. i.: Zurückhaltung von Emotionen, Begierden, Trieben, Impulsen)

[2108] o.: Gegen diese ist kein Gesetz; o.: Derartige [Dinge] haben ‹das› Gesetz nicht gegen sich.

[2109] o.: mittels des Geistes; kraft des Geistes; so a. i. Folg.

[2110] o.: leeren Ruhm

[2111] eigtl.: rückt einen solchen … zurecht

[2112] i. S. v.: Tragt ‹stets›; o.: Tragt ‹immer wieder›; das gr. Impv. Präs. drückt eine fortdauernde bzw. länger andauernde o. sich wiederholende Handlung aus.

[2113] o.: soll

[2114] Im Gt. steht ein zwar einfaches Fürwort [in etw. hinein säen], das jedoch verschieden übersetzt werden kann und an dieser Stelle wiederzugeben schwierig ist, will man nicht ein Missverständnis hervorrufen. Der Dativ ist nicht angenehmes Deutsch, hier aber wohl die neutralste Lösung.

[2115] o.: gelegene Zeit

[2116] o.: infolge des Kreuzes

[2117] t. r. u. and. Hss: beschnitten werden

[2118] nicht: „eine neue Schöpfung“ und nicht: „die neue Schöpfung“; sondern: „da ist wesensmäßig neue Schöpfung“.

[2119] Das gr. Wort ist dasselbe wie für „segnen“ am Ende des Verses.

[2120] Der Byz. T. und die t. r.-Ausgabe von Elzevir sowie fast alle gr. Hss (gestützt von allen alten Übersetzungen) haben en christoo („in Christus“). Nur die Stephanus- und Beza-Ausgabe des t. r. hat den bloßen Dativ (was man mit „durch Christus“ üsn. könnte).

[2121] o.: dass wir als Heilige und Tadellose vor seinem Angesicht seien

[2122] nicht: Adoption, sondern Einsetzung in die Vorrechte und in die Verantwortung eines erwachsenen Sohnes im Unterschied zu der Stellung des unreifen bzw. unerwachsenen Sohnes, die der eines Sklaven ähnlich war; vgl. Gal 4,1ff.

[2123] i. S. v.: in Gnade beschenkte

[2124] Im AT wurde den einzelnen Stämmen ihr jeweiliges Erbteil durch Los zugeteilt; Paulus verwendet dieses Wort hier; w.: in dem wir auch belost wurden (d. h.: das Los des Erbteils erhielten), als solche, die wir [dazu] im Voraus bestimmt waren …; die Üsg. „in dem wir zu einem Erbteil gemacht wurden“ ist vom Gr. her auch möglich.

[2125] eigtl.: als solche, die gehört hatten das Wort der Wahrheit …; auch möglich ist die Üsg.: als ihr gehört hattet das Wort der Wahrheit …; das Ptzp. im Aorist drückt Voraussetzung aus; d. h., Voraussetzung für die Versiegelung war das Hören und Glauben; das heißt nicht (wie auch in Apg 1,8 nicht), dass ein Zeitraum dazwischen liegen muss.

[2126] Der Bezug ist Christus, wie V. 13A.

[2127] o.: als solche, die auch geglaubt hatten; a. möglich ist die Üsg.: als ihr auch geglaubt hattet

[2128] eigtl.: Geist von Weisheit und Enthüllung; d. h.: Weisheit und Enthüllung durch [Wirkung] des Geistes

[2129] so n. dem Byz. T. und fast allen gr. Hss und allen alten Übersetzungen. (Nach dem t. r. und wenigen Kirchenvätern: „die Augen eures Denkens“.)

[2130] „die“ geht mit Wahrscheinlichkeit auf „Wirkung“ zurück.

[2131] Hiermit beginnt nicht ein neuer Satz, sondern der Satz, der in 1,15 begann, wird hier fortgesetzt, wahrsch. anknüpfend an 1,20M: den weckte er von den Toten, … auch euch

[2132] eigtl.: nach der Weltzeit (o.: dem Äon; gr. aioon) dieser Welt

[2133] Das gr. Wort drückt aus, dass ihr Ungehorsam in Unglauben besteht, bzw. dass ihr Unglaube ein Akt des Ungehorsams ist.

[2134] o.: der Denkart; der Gedanken; der Summe des Denkens; im Gr. Mehrzahl.

[2135] o.: ‹fortwährend› taten.

[2136] eigtl.: die Gebliebenen, d. h.: die, die in der Welt, aus der die Leser herausgekommen waren, geblieben waren.

[2137] o.: machte … auch uns lebend

[2138] o.: ließ uns mitsitzen; ließ uns Platz nehmen

[2139] „dieses“, d. h., das Gerettetsein durch die Gnade; s. Üsgsk.

[2140] eigtl.: sein Gemachtes; gr. poieema (Vgl. das engl. poem.)

[2141] o.: die Scheidewand, [nämlich] den Zaun

[2142] w.: das Gesetz der Gebote in Satzungen

[2143] o.: durch sich; o.: in sich; eigtl.: ‘in ihm’, was sich wegen des maskulinen Genus im Gr. sowohl auf ihn selbst als auch auf das Kreuz beziehen lässt.

[2144] D. i. der den Bau bestimmende Eckstein.

[2145] Die V. 1–19 sind im Gt. ein Satz, die V. 2–13 eine Klammer innerhalb dieses Satzes. V. 14 setzt V. 1 fort.

[2146] eigtl.: Enthüllung

[2147] o.: Miteinverleibte; d. h.: ein gemeinsamer Leib

[2148] „die“ bezieht sich auf „die Gabe der Gnade“.

[2149] so nach dem Byz. T. und fast allen überlieferten Hss. (n. dem t. r.: „Gemeinschaft“)

[2150] eigtl.: von den Weltzeiten [her]

[2151] n. Ewald (bei Zahn): Das ek („von … her“) kann hier nur besagen, dass Gott als Urheber der Namengebung erscheint, und das onomadsetai („benannt wird“) bedeutet demgemäß, dass jedes Geschlecht von Gott her seinen (Sonder-)Namen empfängt.

[2152] Die V. 16.17A sind die Grundanliegen, die V. 17M–19A die weiterführenden.

[2153] eigtl.: zu erfassen ‹und [euch] zu eigen zu machen›

[2154] o.: der [Ruhm der] Herrlichkeit

[2155] o.: durch

[2156] eigtl.: der Weltzeit der Weltzeiten.

[2157] o.: die dem Ruf entspricht

[2158] und Eile (In dem Wort „Fleiß“ schwingt das Moment der Eile mit.)

[2159] so mit dem Byz. T. und den meisten gr. Hss sowie der lat. u. syr. Überlieferung. Nach dem t. r. und wenigen gr. (9 Minuskeln): „in euch allen“. (Einige alte gr. Hss und die kopt. Übersetzungen sowie Marcion, Hieronymus und Augustinus haben: „in allen“.)

[2160] o.: den weiter unten liegenden

[2161] Im Gt. eigtl. Wesfall: „zu den niederen Teilen der Erde“; wohl i. S. d. Gleichsetzung: „zu den niederen Teilen, ‹nämlich› zur Erde“.

[2162] o.: durch jede darreichende Verbindungsstelle

[2163] o.: entsprechend der Tätigkeit

[2164] eigtl.: zum Bauen seiner selbst

[2165] eigtl.: die Gebliebenen, d. h.: die, die in der Welt, aus der die Leser herausgekommen waren, geblieben waren

[2166] o.: in der Denkart

[2167] so im Gt.; sie hatten, sagt der Apostel, eine Person gelernt. Das ist mehr als ein Kennenlernen.

[2168] im Gt. Inf. Präs.; daher i. S. v.: stets erneuert zu werden

[2169] o.: Reinheit

[2170] „der Wahrheit“ ist wohl ebenfalls mit „Gerechtigkeit“ zu verbinden.

[2171] o.: Lasst eure Erzürnung nicht bis nach Sonnenuntergang andauern.

[2172] d. h., etwas Wohltuendes; etwas, wofür man dankbar sein kann

[2173] o.: Grimm

[2174] o.: als

[2175] d. h.: keiner, der sich der außerehelichen Geschlechtsverbindung hingibt

[2176] Das gr. Wort drückt aus, dass ihr Ungehorsam in Unglauben besteht, bzw. dass ihr Unglaube ein Akt des Ungehorsams ist.

[2177] so n. d. überwiegenden Mehrheit der Hss und der syrisch-harklensischen Üsg. (Eine Reihe von gr. Hss, die lat. Überlieferung sowie die syr. Peschitta und die kopt. Üsgn. haben: „die Frucht des Lichts“.)

[2178] d. h.: ist hell; ist beleuchtet; s. V. 14.

[2179] o.: mit dem

[2180] o.: lasst euch ‹immer wieder› (o.: ‹fortwährend›) erfüllen durch den Geist; s. Üsgsk. im Ergänzungsband.

[2181] o.: nehmt allezeit alles zum Anlass zu danken dem Gott und Vater

[2182] näml. vom Herrn

[2183] i. S. v.: liebt fortwährend; der gr. Impv. Präs. deutet üblicherweise eine andauernde oder wiederholte Handlung an.

[2184] o.: im Land

[2185] i. S. v.: gehorcht stets

[2186] eigtl.: aus [der] Seele

[2187] o.: Verrichtet den Dienst des leibeigenen Knechtes

[2188] o. etw. freier übersetzt: dass ein jeder für das Gute, das er tut, von dem Herrn [Lohn] zurückerhalten wird

[2189] eigtl.: Zieht ‹euch› … an

[2190] o.: das Ringen

[2191] eigtl.: die Füße beschuht habend

[2192] o.: in der festen Kampfbereitschaft in und mit der guten Botschaft des Friedens

[2193] o.: eure Herzen aufrichte.

[2194] Im Gt. diakonois; vom gr. diakonos wird das dt. Wort „Diakon“ abgeleitet.

[2195] und in

[2196] eigtl.: in (bzw. mit) dem Innern

[2197] o.: zur Rettung

[2198] o.: wählen

[2199] i. S. v.: kann ich nicht sagen

[2200] eigtl.: zusammen mit

[2201] eigtl.: durch meine erneute Ankunft zu ‹und Gegenwart bei› euch; gr. dia tees emees parousias palin pros hümas.

[2202] Gemäß 3,20 ist das himmlische Gemeinwesen gemeint.

[2203] o.: die der guten Botschaft des Christus entspricht

[2204] w.: in dem Glauben der guten Botschaft; der Wesfall ist hier wohl als Gen. des Objekts aufzufassen.

[2205] „weil“ begründet nicht V. 28E, sondern V. 27.28 als Ganzes.

[2206] Das zweimalige „für“ heißt hier: „zu seinen Gunsten“, „seinetwegen“.

[2207] gr. isos: gleich; übereinstimmend

[2208] Das Wort im Gt. (homoios) bedeutet nicht notwendigerweise „gleich in allem“; es kann in anderen Zusammenhängen „ähnlich“ bedeuten; vgl. Hebr 4,15.

[2209] eigtl.: gehorsam geworden

[2210] eigtl.: schenkte ihm ‹in Gnade› (i. S. v.: begnadete ihn damit)

[2211] gr. parousia; bed. a.: Ankunft u. Gegenwart; Kommen; Auftreten.

[2212] o.: erwirkt eure Rettung (d. h.: euer zukünftiges Heil); i. S. v.: lebt so, dass ihr am Ziel ankommt

[2213] d. h. vmtl.: zugunsten seines Wohlgefallens; d. h.: damit (o.: sodass) ihr ihm wohlgefallt.

[2214] o.: zweifelnde Überlegungen; o.: unwillige Überlegungen

[2215] „darhalten“ i. S. v. „hinhalten“, wie man nachts eine Fackel vor sich hält

[2216] o.: ins Leere; so a. i. Folg.

[2217] Die beiden Begriffe „Opfer“ und „Dienstleistung“ werden hier als eine Einheit betrachtet; der Artikel für beide Ausdrücke steht im Gt. nur einmal.

[2218] eigtl.: schickte ich ihn (Vergangenheitsform des Briefschreibens); Epaphroditus war wohl der Überbringer dieses Briefes.

[2219] d. h.: sein Leben

[2220] o.: sicher, ‹so dass ihr nicht zu Fall kommt›; das gr. Wort für „sicher“ (asphalees) ist verwandt mit dem Zeitwort sphallomai: zu Fall kommen, stürzen, stolpern, straucheln, wanken.

[2221] so n. dem Byz. T. und der Mehrheit der gr. Hss. Nach dem t. r., einem Teil der gr. Hss und einem Teil der lat. u. syr. Überlieferung: die wir im Geist Gott in Verehrung dienen.

[2222] Der Apostel scheint hiermit wieder den Gedanken aufzugreifen, der nach „Christus Jesus zu kennen, meinen Herrn“, (V. 8) unterbrochen wurde.

[2223] o.: Aus-Auferstehung; das Hauptwort kommt nur hier vor; das Zeitwort kommt in Mk 12,19 u. Lk 20,28 (mit der Bed. „erwecken“) u. in Apg 15,5 (Bed.: „aufstehen“) vor.

[2224] Mit V. 12 will Paulus wohl nicht einen falschen Eindruck berichtigen. Das wäre ja auch nicht nötig, denn er hat klar genug gesagt, dass er noch unterwegs ist und nicht am Ziel. Lenski: „Er wendet kein Missverständnis ab.“ Er fasst zusammen, und die Verse 13 u. 14 intensivieren es.

[2225] o.: weil

[2226] Der Wesfall kann auch als Wesfall der Gleichsetzung aufgefasst werden: [es geht] um den Siegespreis, [um] den [nach] oben [ergehenden] Ruf Gottes.

[2227] Der gr. Begriff teleios kann sowohl „reif“ als auch „vollkommen“ bedeuten. Hier jedoch geht es nicht um die Vollkommenheit in der Vollendung, sondern um eine Reife im geistlichen Wachstum.

[2228] eigtl.: unser Gemeinwesen

[2229] Das Wort steht im Gt. in der Einzahl; es bezieht sich auf „bürgerliche Heimat“.

[2230] lasst diese Dinge euch beschäftigen.

[2231] o.: genügsam (weil man sich begnügen darf)

[2232] „Christus“ wird von der überwältigenden Mehrheit der gr. Hss, sowie von der syr. Überlieferung und bei Hieronymus bezeugt. „Christus“ fehlt bei einigen gr. Hss sowie in den lat. und kopt. Üsgn.

[2233] evtl.: und zum zweiten Mal

[2234] Ein Teil der gr. Handschriften sowie die syrische und bohairische Überlieferung bezeugen „Kolassä“, so wie der überlieferte Text. Der vertrautere Name „Kolossä“ wird von einem Teil der gr. Hss sowie von der sahidischen Üsg. bezeugt. Die Mehrheitstextausgabe von Robinson & Pierpont hat „Kolassä“.

[2235] o.: im Wort der Wahrheit, [nämlich] der guten Botschaft; der Wesfall ist wohl i. S. d. Gleichsetzung aufzufassen.

[2236] o.: ‹für sich›

[2237] bei t. r. u. and. Hss fehlen: „und wächst“

[2238] eigtl.: dem Vater dankend

[2239] eigtl.: für das Teil des Erbloses der Heiligen im Licht

[2240] t. r. u. and. Hss haben zusätzlich: „durch sein Blut“.

[2241] hier ein Synonym für die Person Gottes

[2242] o.: denn es war das Wohlgefallen (d. h.: Gottes Wohlgefallen), die ganze Fülle in ihm wohnen zu lassen

[2243] „Es beschloss die ganze Fülle [nämlich Gott], in ihm [dem Sohn der Liebe] zu wohnen und durch ihn alles mit ihm selbst [mit Gott] zu versöhnen.“ Diese Üsg. ist die einfachste und empfiehlt sich von vornherein formell am meisten. Es ist nicht nötig, ein Subjekt zu ergänzen („Gott“ wird seit V. 13 nicht mehr als Subjekt genannt) oder einen AcI (Akkusativ mit Infinitiv) anzunehmen; eudokein kommt bei Paulus nie mit AcI vor, auch sonst im NT nicht. (Vgl. Ewald, bei Zahn, und Lenski.) Dass die Fülle (Gottes) auch in V. 20 Subjekt wird, sollte keine Schwierigkeit sein, da die göttliche Fülle in Gott personifiziert ist.

[2244] o. evtl.: wieder; so a. V. 22.

[2245] o.: Nicht-Zurückzurufende

[2246] Der Sinn der schwierigen Formulierung im Gt. scheint folgender zu sein: Christus hat für jeden ein Maß an Leiden für ihn bestimmt. Solches Leiden wird stellvertretend für Christus gelitten. Paulus vertritt in seinem Leiden Christus, nicht die Gemeinde (in 2Kor 1,3–5 nennt er „unsere“ Bedrängnis „Leiden Christi“), und füllt auf, was noch fehlt von dem Maß an Leiden und Bedrängnissen, die Christus für ihn bestimmt hat.

[2247] Gt.: pleeroosai: erfüllen, voll machen, gänzlich entfalten nach Inhalt und Absicht.

[2248] näml.: welcher Reichtum

[2249] und am Ziel angekommenen

[2250] o.: aufgerichtet ‹und ermuntert›; das Wort im Gt. bed. u. a.: aufrufen; Zuspruch geben; [bittend] zureden; ermutigen; trösten; ermuntern; aufrichten.

[2251] Das Wort im Gt. bed. in erster Linie das Zusammenbringen bzw. Zusammenschließen von Personen oder Gegenständen. Es wird auch vom Zusammenbringen u. Zusammenschließen von Gedanken gebraucht i. S. v. „schlussfolgern“ o. sogar „lehren“, besonders im Hinblick auf den heb. AT-Text. Vgl. Apg 9,22. Die Bed. „lehren“ ist hier nicht ganz ausgeschlossen: „die Herzen derer, die gelehrt wurden“, dürfte aber die weniger wahrscheinliche sein.

[2252] o.: zu allem Reichtum des im Vollmaß vorhandenen Verständnisses

[2253] Gemeint sind die elementaren Dinge, das ABC, die Anfangsdinge bzw. Grundbausteine, die grundlegenden Prinzipien o. Komponenten. Im NT können damit die äußerlichen religiösen Dinge diesseitiger (alttestamentlicher) Gottesverehrung gemeint sein.

[2254] o.: im Entfernen des Leibes der Sünden, [nämlich] des Fleisches; der Wesfall kann im Sinne einer Gleichsetzung aufgefasst werden.

[2255] o.: machte er lebend

[2256] o.: Lasst niemanden ‹als Kampfrichter gegen euch entscheiden und› euch den Sieg aberkennen

[2257] o.: in einem Sich-unten-Halten; in einem Sich-gering-Halten; in einer [Art] „Demut“

[2258] vmtl.: in einer vermeintlich engelähnlichen Frömmigkeit; o.: in einer gegen Engel erwiesenen Frömmigkeit

[2259] o.: Verbindungsstellen

[2260] wohl i. S. v.: in dem Wachstum, das Gottes ist, bzw. in dem von Gott gewirkten, gelenkten o. bestimmten Wachstum

[2261] o.: iss nicht; das Wort kann „kosten“, „schmecken“ o. „essen“ bedeuten; vgl. Apg 10,10; 20,11; 23,14.

[2262] o.: willentlichen

[2263] o.: in einem Sich-unten-Halten; in einem Sich-gering-Halten; in einer [Art] „Demut“

[2264] i. S. v.: eure Gedanken seien ‹stets› auf das gerichtet; gr. Impv. Präs., fortgesetzte oder wiederholte Handlung andeutend.

[2265] d. h.: jegliche außereheliche Geschlechtsverbindung

[2266] Das gr. Wort drückt aus, dass ihr Ungehorsam in Unglauben besteht, bzw. dass ihr Unglaube ein Akt des Ungehorsams ist.

[2267] o.: Grimm

[2268] o.: von euch getan

[2269] i. S. v.: stetig erneuert wird; gr. Ptzp. Präs.

[2270] Es scheint, dass die Gefüge „zur Erkenntnis“ und „nach dem Ebenbilde“ parallel stehen zu „erneuert wird“.

[2271] o.: Fremder, gr. barbaros; d. i.: jem., der der Kultur u. Sprache nach weder gr. noch röm. ist.

[2272] eigtl.: Zieht ‹euch› also an

[2273] im Gt. dasselbe Wort wie in Kol 2,18, aber ohne die Vorsilbe kata- („gegen“); s. die Anm. dort.

[2274] Bezug nehmend auf „Friede“

[2275] o.: mit Gnade; o.: mit Anmut

[2276] o.: unterordnet euch ‹stets› den eigenen Männern

[2277] i. S. v.: liebt fortwährend; gr. Impv. Präs.

[2278] i. S. v.: gehorcht stets

[2279] w.: aus [der] Seele

[2280] eigtl.: die Vergeltung des Erbes; der Wesfall ist hier i. S. d. Gleichsetzung aufzufassen: „die Vergeltung, [nämlich] das Erbe“.

[2281] und zwar als eindeutigen Besitz

[2282] eigtl.: schickte (Vergangenheitsform des Briefschreibens); Tychikus war wohl der Überbringer dieses Briefes.

[2283] o.: eure Herzen aufrichte ‹und ermuntere› (o. ermutige ‹und tröste›)

[2284] i. S. v.: Sieh fortwährend; gr. Impv. Präs.; s. zu Kol 3,5.

[2285] o.: empfingst

[2286] i. S. v.: Denkt fortwährend; gr. Impv. Präs.

[2287] eigtl.: betreffs euer aller; o.: in Bezug auf euch alle

[2288] d. h.: unser Leben

[2289] und rein

[2290] o.: diese Dinge

[2291] d. h.: die Juden (V. 14)

[2292] o.: auf sie gelangt; über sie hereingebrochen; der Aorist ist hier wohl als proleptischer („futurischer“) Aorist zu verstehen. (Vgl. Siebenthal, Schlüssel.)

[2293] eigtl.: für eine Stunde Zeit; o.: für die Zeit einer Stunde

[2294] und Eile

[2295] eigtl.: mit viel Verlangen

[2296] gr. parousia; bed. a.: Gegenwart; Kommen; Auftreten.

[2297] o.: euch bezüglich

[2298] eigtl.: euer Geheiligtwerden und -sein

[2299] d. h.: der außerehelichen Geschlechtsverbindung; das Wort kann auch den Ehebruch einschließen.

[2300] eigtl.: in Geheiligtwerden und -sein

[2301] d. h.: für die Gott fremd ist

[2302] eigtl.: in Geheiligtwerden und -sein.

[2303] t. r. u. einige Hss: Ich will

[2304] eigtl.: die Gebliebenen; die, die [in der Welt bzw. im Unglauben] geblieben sind

[2305] i. S. v.: als ein Wort

[2306] gr. parousia; bed. a.: Gegenwart; Kommen; Auftreten.

[2307] d. h.: eines erstrangigen [Himmels]boten

[2308] Gemeint sind die Verstorbenen in Christus. Vgl. 1Petr 4,6.

[2309] o.: gemeinsam; o.: zugleich

[2310] Das Wort kann auch bed.: raffen; rasch ergreifen; an sich reißen; wegreißen; rauben.

[2311] o.: Tröstet einander; o.: Richtet einander auf

[2312] o.: bestimmten Zeiten; o.: festgelegten Zeiten

[2313] eigtl.: die Gebliebenen; s. zu 4,13.

[2314] o.: Wir aber, da wir des Tages sind; w.: Wir aber, als des Tages Seiende

[2315] o.: gemeinsam; o.: zugleich

[2316] i. S. v.: ruft einander fortwährend (bzw.: immer wieder) auf; der gr. Impv. Präs. deutet eine fortdauernde Handlung an; so a. bei „baue“.

[2317] o.: Ermuntert; ermutigt

[2318] a. i. S. v.: unterdrückt nicht (nicht: „löscht nicht“).

[2319] gr. parousia; Gegenwart; Kommen; Auftreten; so a. i. Folg.

[2320] o.: verpflichte euch auf den Herrn

[2321] o.: euch bezüglich

[2322] d. h.: wegen dessen

[2323] eigtl.: mit Entspannung

[2324] o.: denen, für die Gott fremd ist

[2325] eigtl.: weg von; so a. i. Folg.

[2326] „an jenem Tage“ wird im gr. Text am Ende von V. 10 angehängt; es könnte daher auch lauten: „wenn er kommen wird, an jenem Tage verherrlicht zu werden und …“

[2327] o.: im Hinblick worauf

[2328] o.: euch bezüglich

[2329] o.: und Herrn

[2330] o.: unseres Eingesammeltwerdens

[2331] o.: ins Wanken bringen zu lassen; o.: aus der Fassung bringen zu lassen

[2332] o.: erregt zu werden; o.: beunruhigt zu werden

[2333] d. h.: als käme er von uns

[2334] Die Mehrheit (etwa 70 %) der überlieferten gr. Hss stimmt mit dem t. r. und der byz. Textform überein („des Christus“, tou christou); die Lesart tou küriou („des Herrn“) bezeugen einige alte gr. Hss (Sinaiticus, Vaticanus, D* und sechs weitere Majuskeln) und mindestens zehn Minuskeln sowie die altlateinische Üsg., die Vulgata u. die syrische u. koptische Überlieferung.

[2335] eigtl.: weil

[2336] o. viell.: gegen

[2337] Der Satz bricht hier ab.

[2338] etwas wörtlicher: denn das Geheimnis ist bereits am Wirken, [das] der Gesetzwidrigkeit, nur der jetzt Zurückhaltende, bis er aus [der] Mitte geworden (bzw.: entstanden) ist (o.: … bis er mitten hervorgekommen ist).

[2339] o.: der Gesetzlose

[2340] o.: euch bezüglich

[2341] eigtl.: in Geheiligtwerden und -sein

[2342] wohl i. S. v.: in Heiligung durch den Geist (Genitiv des Objekts)

[2343] o.: durch Glauben an die Wahrheit

[2344] wohl i. S. v.: zu welchen beiden; gemeint sind wahrsch. die Heiligung und das Glauben, die von einer und derselben Präposition (gr. en, dt.: in) beherrscht sind.

[2345] o.: ermutige eure Herzen; das Wort im Gt. bedeutet u. a.: aufrufen, Zuspruch geben, ‹bittend› zureden, ermutigen, trösten, ermuntern, aufrichten.

[2346] Das hier mit „treu“ übersetzte gr. Adj. pistos gehört zu demselben Wortfeld wie das mit „Glaube“ übersetzte gr. Substantiv pistis, z. B. gerade zuvor in V. 2E.

[2347] d. h.: zu der von Gott ausgehenden und zu der an Gott gerichteten Liebe

[2348] o.: zum Darunterbleiben (o. Durchhalten) des Christus.

[2349] eigtl.: herumarbeiten; im Gr. ein Wortspiel zu „arbeiten“, V. 11M.

[2350] o.: fortwährend; immerzu

[2351] o.: Mythen

[2352] i. S. v.: bei denen man nie zu Ende kommt

[2353] o.: des Auftrages; vgl. V. 3.

[2354] o.: Ungesetzliche; o.: Gesetzlose

[2355] und Verkehrte

[2356] o.: Entweihende; Ungöttliche; o.: solche, denen nichts heilig ist

[2357] d. h.: solche, die sich außerehelicher Geschlechtsverbindung hingeben

[2358] eigtl.: Männer, die Männlichen beischlafen; Männer, die bei Männlichen liegen

[2359] o.: mit Treue

[2360] o.: ein Erster

[2361] o.: Vorbild

[2362] o.: den edlen Soldatendienst tun

[2363] o.: rufe ich dich auf

[2364] o.: Es sollen

[2365] o.: in aller Frömmigkeit

[2366] d. h.: zu welchem Zeugnis

[2367] o.: in Treue

[2368] und reine

[2369] o.: zweifelnde bzw. unwillige Überlegungen

[2370] o.: bescheidenem, sittsamem; ordentlichem; wie 3,2.

[2371] Das gr. katastolee ist die äußere Haltung, die sich auch in der Kleidung zeigt.

[2372] Das gr. Wort kann auch „Schamhaftigkeit, Scheu, Sittsamkeit, Bescheidenheit“ bedeuten.

[2373] o.: über den Mann [sich hinwegsetzend] eigenmächtig zu handeln

[2374] d. h.: die Frau als solche; die Gesamtheit der Frauen wird hier als Kollektiv aufgefasst und daher in der Einzahl bezeichnet.

[2375] o.: in Verbindung mit dem Gebären; o.: in [ihrer Aufgabe] des Gebärens; die gr. Präposition dia (oft mit „durch“ übersetzt) drückt den begleitenden Umstand aus; s. Üsgsk.; s. a. zu 2Tim 1,6.

[2376] d. h.: die Frauen; sie werden hier als einzelne Individuen genannt und daher in der Mehrzahl bezeichnet.

[2377] o.: in Treue

[2378] eigtl.: in dem Geheiligtwerden und -sein

[2379] o.: mit Besonnenheit

[2380] o.: eine edle Wirksamkeit.

[2381] d. h.: nur einer; im Gt. ein Zahlwort; ebenso in V. 12.

[2382] und züchtig

[2383] gr. diakonoi; davon wird das dt. Wort „Diakone“ abgeleitet; ebenso V. 12.

[2384] Grundbedeutung: haben

[2385] d. h.: solche, bei denen nichts vorhanden ist, dessen man sie [zurecht] anklagen könnte

[2386] Im Gt. eine Betonung: „sehr bald“; möglich ist auch: „schneller“ (als es im Moment möglich scheint)

[2387] o.: der Frömmigkeit

[2388] o.: sichtbar gemacht

[2389] o.: in

[2390] o.: in späteren Zeiten; in Zeiten, die folgen

[2391] o.: sich abwenden werden

[2392] und sich ihnen widmen

[2393] o.: ungöttlichen; entweihenden; unheiligen

[2394] o.: Mythen

[2395] o.: zur Frömmigkeit

[2396] o.: werde ‹mehr und mehr›

[2397] o.: in der Treue

[2398] o.: in der Keuschheit.

[2399] eigtl.: unter Weissagung; in Verbindung mit Weissagung; gr. dia propheeteias; die gr. Präposition dia (durch) drückt den begleitenden Umstand aus; so a. Apg 8,18 u. 2Tim 1,6; s. Anm. dort.

[2400] o.: unter allen

[2401] o.: in aller Keuschheit.

[2402] „ehren“ beinhaltet auch das finanzielle Unterhalten; daher i. S. v.: Ehre […], indem du auch danach siehst, dass sie ihren Lebensunterhalt bekommen.

[2403] o.: Frömmigkeit

[2404] t. r. und and. Hss: edel und angenehm

[2405] eigtl.: ist lebendig gestorben.

[2406] a. i. S. v.: die Mitglieder seiner Familie

[2407] D. i. wohl eine Liste von speziellen dienenden Witwen.

[2408] d. h.: nur eines; im Gt. ein Zahlwort

[2409] o.: gegen Christus

[2410] o.: ungezügelt ‹und üppig› werden ‹und die auf sich genommenen Einschränkungen ablegen›; i. S. v.: sinnlichen Regungen nachgeben ‹und innerlich unzufrieden werden›

[2411] o.: und kommen unter ein Urteil, weil sie das erste (d. h.: das anfängliche) Treue‹gelöbnis› verwarfen.

[2412] d. h.: auch in Bezug auf ihren Lebensunterhalt

[2413] o.: einen Maulkorb anlegen.

[2414] o. evtl.: vor Gott und dem Herrn

[2415] d. h.: den erwählten himmlischen Boten

[2416] i. S. v.: laufen ihnen gleichsam als Vorboten zum Gericht voran.

[2417] i. S. v.: Bei etlichen werden sie nachher offenbar.

[2418] o.: der Frömmigkeit; so a. in den V. 5 u. 6.

[2419] eigtl.: benebelt; in Rauch gehüllt

[2420] o.: weiß über nichts Bescheid

[2421] o.: eine Erwerbsquelle.

[2422] o.: nach Frömmigkeit

[2423] o.: Treue

[2424] Das gr. Wort für „Kampf“ (agoona) bzw. „kämpfen“ (agoonidsesthai) bed. auch „Ringen“ (Phil 1,30; Kol 2,1; 2Tim 4,7; Hebr 12,1) bzw. „ringen“ (Lk 13,24; Kol 1,29; 4,12; 2Tim 4,7).

[2425] o.: der alle zum Leben bringt; o.: der alle lebend macht

[2426] a. i. S. v.: Machthaber

[2427] eigtl.: Fundament

[2428] o.: das Bevorstehende

[2429] o.: entweihende; o.: ungöttliche; o.: unheilige

[2430] und ergebnislose

[2431] gr. gnoosis; hiermit ist möglicherweise eine judaistische Form der dann im 2. Jahrhundert n. Chr. weit verbreiteten heidnischen Irrlehre namens „Gnosis“ gemeint.

[2432] und vertraten sie

[2433] „mit dir“ ist von der überwältigenden Mehrheit der gr. Hss bezeugt.

[2434] im Gt. steht hier die Mehrzahl: in meinen flehenden ‹Gebeten›

[2435] o.: unter der Auflegung; die gr. Präposition dia drückt den begleitenden Umstand aus; so a. Apg 8,18 u. 1Tim 4,14; vgl. Röm 2,27 („bei“); 8,25 („mit“; so a. 14,20; 2Kor 2,4; Hebr 13,22; 2Joh 12 u. 3Joh 13); vgl. 1Tim 2,15 („im“ bzw. „beim“) u. 2Tim 2,2 („im Beisein von“).

[2436] i. S. v.: zu verstärken; zu nähren

[2437] o.: in Treue

[2438] eigtl.: richtig schneidet; o.: in gerader Richtung bahnt; d. h. vmtl.: in unverfälschter Form zuteilt.

[2439] o.: entweihenden; o.: ungöttlichen; o.: unheiligen

[2440] und ergebnislosen

[2441] eigtl.: eine Weide haben

[2442] so n. d. Byz. T. und fast allen Hss; der t. r. bezeugt „Christi“.

[2443] o.: ‹beständig› bzw. ‹im fortwährenden Sinne› nennt; d. h.: im Mund führt

[2444] Impv. Präs. zur Betonung fortdauernder Handlung

[2445] i. S. v.: jage stets nach

[2446] o.: und auf Untersuchungen, die nicht im Zeichen der Erziehung stehen

[2447] o.: Sinnesänderung; Umdenken

[2448] und Anerkennung

[2449] und verkehrt

[2450] und leichtsinnig

[2451] eigtl.: benebelt; im Text hier im übertragenen Sinn

[2452] o.: von Frömmigkeit

[2453] und Anerkennung

[2454] und verwerflich

[2455] o.: ‹meiner› Treue

[2456] o.: in Frömmigkeit

[2457] eigtl.: vom Säugling[salter] an; das dauerte in damaliger Zeit länger als heute.

[2458] o.: die Kraft haben dir [die] Weisheit zu verleihen, [die] zum Heil [führt]

[2459] o.: Zurechtbringen

[2460] o.: im Rahmen

[2461] o.: seinem Königreich

[2462] o.: Tritt auf; o.: Sei zur Stelle

[2463] o.: rede mit Ernst [auf sie] ein; o.: weise mit Ernst zurecht.

[2464] w.: das Gehör[organ] sich kitzeln lassend

[2465] o.: Mythen

[2466] o.: sich hinwenden; o.: sich hinwenden lassen.

[2467] eigtl.: das edle Ringen gerungen.

[2468] o.: die Treue

[2469] Man nimmt hier den Standpunkt der Ewigkeit ein und blickt gleichsam zurück.

[2470] o.: unverzüglich; schnell

[2471] Dass sie zuerst genannt wird, gehört zur damaligen Gepflogenheit, nach Ramsay.

[2472] o.: zur Frömmigkeit

[2473] Der Text sagt nicht: „in jeder“.

[2474] im Gt. ein Zahlwort

[2475] und rein

[2476] o.: Sinntäuschende

[2477] o.: was sich nicht gehört; o.: was man nicht [lehren] darf.

[2478] Das Wort im Gt. bedeutet nicht: „unausgesetzt; unaufhörlich“.

[2479] o.: Mythen

[2480] o.: Sie bekennen, Bescheid zu wissen über Gott.

[2481] i. S. v.: nicht gutzuheißen; verwerflich.

[2482] und Familien

[2483] o.: in Verruf komme.

[2484] so n. d. Byz. T. sowie der überwiegenden Mehrheit der Hss. Der t.-r. (n. Stephanus) bezeugt: „eures“.

[2485] o.: Ungesetzlichkeit; o.: Gesetzlosigkeit

[2486] o.: ein Eigentumsvolk; in der gr. Üsg. von 2Mo 19,5; 5Mo 7,6; 14,2 und 26,18 steht derselbe Ausdruck.

[2487] Die gr. Zeitwörter stehen im Impv. Präs. und betonen eine fortdauernde Handlung.

[2488] Impv. Präs., fortdauernde o. wiederholte Handlung andeutend

[2489] o.: Gewalten; Mächten; Obrigkeiten

[2490] Der Wesfall „des Heiligen Geistes“ ist hier als Gen. des Objekts aufzufassen, also: „durch Erneuerung kraft des Heiligen Geistes“ bzw. „durch eine Erneuerung, [die] durch den Heiligen Geist [geschieht]“.

[2491] o.: damit wir als solche, die durch die Gnade desselben gerechtfertigt wurden

[2492] eigtl.: als Freunde lieben.

[2493] o.: da ich höre von deiner Liebe und von [deiner] Treue, die du zu dem Herrn Jesus und zu all den Heiligen hast

[2494] o.: unter uns; t. r. u. einige Hss: in/unter euch

[2495] hier wohl i. S. v.: alles Gute, das Gott dabei ist, in euch zu vollführen; vgl. Hebr 13,21.

[2496] Vgl. Eph 4,15.

[2497] Das gr. proslambanomai ist mehr als ein Aufnehmen. Hier wird ein herzliches Zu-sich-Nehmen erwartet.

[2498] und Entscheidung

[2499] o.: einen, der eins mit dir ist in Gemeinschaft; vgl. V. 6.

[2500] o.: dass du dich sogar selbst mir verdankst.

[2501] o.: in den Propheten

[2502] o.: in diesen Tagen, die die letzten [sind]; eigtl.: in der Letztzeit dieser Tage; s. Üsgsk. im Ergänzungsband.

[2503] o.: durch einen, [der] Sohn [ist]; s. Üsgsk.

[2504] Für die räumliche Bed. von aioon (Äon; Weltzeit) siehe Kittel, Bd. 1.

[2505] Das Gr. erlaubt beides, „geboren” und „gezeugt”. Ps 2,7 wurde in der Auferstehung Christi erfüllt: Apg 13,33; vgl. Offb 1,5.18; Röm 1,4.

[2506] o.: wiederum; s. Üsgsk.

[2507] o.: Ungesetzlichkeit; o.: Gesetzlosigkeit

[2508] o.: im Gegensatz zu

[2509] o.: zuerst; o.: vormals

[2510] Das Wort kann „austauschen; ‹ver›ändern; ‹ver›wandeln“ bed., wie Hebr 7,12; 12,27; vgl. Apg 6,14. Röm 1,23; 1Kor 15,51.52; Gal 4,20.

[2511] o.: gelegt habe

[2512] o.: in feste Geltung gesetzt; bestätigt

[2513] o.: bestätigt

[2514] d. h.: zusätzlich ‹gemeinsam› mit [ihnen] Zeugnis gab

[2515] t. r. u. einige Hss bezeugen zusätzlich: …, und du setztest ihn über die Werke deiner Hände.

[2516] Die Formulierung im Gr. kann auch bed.: für kurze ‹Zeit›

[2517] Der Nebensatz „auf dass er durch die Gnade Gottes für jeden den Tod schmeckte“ steht im Gt. am Ende des V. 9. Der Verfasser hatte ihn nachgestellt. Inhaltlich muss er an „geringer … gemacht“ anschließen. Die Nachstellung könnte man im Dt. auch durch Bilden eines neuen Satzes darstellen: „Wir sehen aber den, der ein wenig geringer als die Engel gemacht wurde, Jesus, wegen ‹und mittels› des Todesleidens mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt; er sollte ja durch Gottes Gnade für alle den Tod schmecken.“

[2518] tees sooteerias kann als Gen. der Richtung aufgefasst werden: den Anführer zu ihrem Heil hin; d. h., den, der [sie] zu ihrem Heil hin anführt (bzw.: anführte).

[2519] eigtl.: Ich werde einer sein, der das Vertrauen ‹stets› auf ihn setzt.

[2520] o.: Wendet eure Aufmerksamkeit auf (Das gr. Wort meint ein denkendes Betrachten.)

[2521] o.: den Apostel

[2522] Vgl. 5,4.5.

[2523] o.: der Dinge, die zu reden waren

[2524] o.: bis zum Ziel

[2525] Diese heb. Schwurformel deutet ihren sehr stark verneinenden Inhalt sprachlich nur an; man könnte sie im Deutschen hier etwa so übersetzen: „Sie werden mit großer Sicherheit nicht in meine Ruhe eingehen!“ Ebenso in 4,3.5.

[2526] o.: den anfänglichen Gewissheitsgrund; i. S. v.: das feste Fundament, das wir am Anfang hatten

[2527] o.: bis zum Ziel

[2528] d. h.: dass sich bei niemandem von euch herausstellt, dass er zurückgeblieben ist.

[2529] S. zu Hebr 3,11.

[2530] o.: des Ungehorsams im Unglauben; so auch in V. 11. Das griech. Wort drückt aus, dass der Ungehorsam in Unglauben besteht, bzw. dass der Unglaube ein Akt des Ungehorsams ist.

[2531] i. S. v.: in den Schriften Davids; o.: durch David

[2532] und beeilen wir uns

[2533] o.: des Ungehorsams im Unglauben; s. zu V. 6.

[2534] d. h.: bis zur Trennung (o.: völligen Zerlegung; Bloßlegung) von sowohl Seele als auch Geist

[2535] o.: Gesinnungen

[2536] o.: ihm haben wir Rede [und Antwort] zu stehen; o.: ihm sind wir ein[e] [Ant]wort schuldig.

[2537] o.: geprüft

[2538] und Zutrauen

[2539] Der Präs. Konj. deutet eine wiederholte Handlung an.

[2540] gr. christos, heb.: maschiach, der Messias; gemeint ist der im AT geweissagte, gesalbte (d. h.: mit dem göttlichen Geist begabte) Priesterkönig (Ps 2,2; 110,1.4; Sach 6,13).

[2541] i. S. v.: mit Gehorsam vertraut wurde; das Gehorsam-Sein kennenlernte

[2542] o.: vollendet worden

[2543] Gemeint sind die elementaren Dinge, das ABC, die Anfangsdinge bzw. Grundbausteine, die grundlegenden Prinzipien o. Komponenten. Im NT können damit die äußerlichen religiösen Dinge diesseitiger Gottesverehrung gemeint sein.

[2544] und Guten

[2545] und Bösen.

[2546] o.: [mit] Sinnesänderung [und Abkehr] von toten Werken

[2547] Das entsprechende gr. Wort (baptismos) bezieht sich nicht auf jedes beliebige Waschen, sondern auf eine im Gesetz vorgeschriebene spezielle Form davon. Josephus (Ant. 18,5,2) gebraucht es auch für die Taufe des Christusvorläufers Johannes.

[2548] i. S. v.: erfuhren; das gr. Wort bed. auch „essen“, „Genießbares zu sich nehmen“; vgl. Apg 10,10; 20,11 und 23,14; so a. V. 5.

[2549] o.: Kraftwirkungen

[2550] S. zu V. 4.

[2551] o.: zur Sinnesänderung; zum Umdenken

[2552] o.: ‹solche seiend›, die; s. Üsgsk. im Ergänzungsband.

[2553] ohne Artikel; hier „Erde“ im begrenzten Sinn: Land, Boden

[2554] d. h.: bis zum Ziel

[2555] o.: mit einem Eide sich verbürgte

[2556] o.: zwei unverrückbare [Tat]sachen (Verheißung und Eid)

[2557] d. i.: die Hoffnung, die vor [uns] liegt

[2558] Im Gr. patriarchees, von patria (väterliches Geschlecht) und archein (Erster sein)

[2559] w.: Vaters; das Wort wird auch i. S. v. „Vorvater“ gebraucht.

[2560] o.: mit dem Austauschen (wie in Hebr 12,27); so a. i. Folg.

[2561] o.: sie; näml. die Veränderung des Priestertums, V. 12.

[2562] o.: passte zu uns; tat uns Not; kommt uns zu; stand uns wohl an; war angemessen für uns.

[2563] und rein in sich

[2564] o.: einen, der Sohn ist; vgl. Hebr 1,2.

[2565] o.: zur Vollendung gebracht; o.: zum Ziel gekommen

[2566] im Gt. „der Heiligen“, was sich nach Hebr 9,12.24.25; 10,19 u. 13,11 auf das Allerheiligste bezieht.

[2567] „und“ hier wohl, wie oft in der Schrift, im Sinne von „das heißt“

[2568] Das Wort im Gt. spricht von einem „Dienst aus freien Stücken“.

[2569] o.: gesetzlich verordnet

[2570] Die Wendung „Es kommen Tage, …, und ich werde …“ ist ein Hebraismus; im Dt.: Es kommen Tage, …, da werde ich …

[2571] o.: vollenden

[2572] eigtl.: mit dem ich mich mit dem Hause Israel verbünden werde

[2573] o.: Ungesetzlichkeiten

[2574] w.: das Altwerdende und Alternde

[2575] t. r. u. and. Hss: das erste Zelt

[2576] d. i.: das vordere; so a. V. 6. u. 8.

[2577] eigtl.: das Präsentieren der Brote

[2578] eigtl.: die Heiligen; i. S. v.: die heiligen Dinge bzw. Bereiche; hier Bezeichnung für das vordere Heiligtum.

[2579] o.: hinter

[2580] im Gt.: „[die] Heiligen der Heiligen“, eine Bezeichnung für das Allerheiligste.

[2581] wohl i. S. v. „Räucheraltar“; s. Üsgsk. im Ergänzungsband.

[2582] w.: der Weg der Heiligen (i. S. v.: der heiligen Dinge bzw. Bereiche); gemeint ist: der Weg ins Allerheiligste.

[2583] D. i. die für den Verfasser gegenwärtige, in der das Schattenhafte, dessen Ende nahe war (Hebr 8,13), noch bestand; die Zeit also, in der die alttestamentlichen Opfer dargebracht wurden (bis zum Jahr 70 n. Chr. also).

[2584] o.: was das Gewissen anbelangt

[2585] und zur Vollendung

[2586] o.: …, und ‹zwar›; o.: …, das heißt, …

[2587] o.: bis zur Zeit [der] richtigen [und neuen] Ordnung.

[2588] w.: in die Heiligen; i. S. v.: in die heiligen Dinge bzw. Bereiche (Bez. für das Allerheiligste)

[2589] o.: für sich ausfindig gemacht; o.: sich verschafft; das Wort im Gt. steht im Medium.

[2590] Wesfall der Gleichsetzung; d. h.: die Verheißung (i. S. v.: das Verheißungsgut), nämlich das ewige Erbe.

[2591] i. S. v.: stellvertretend auf sich genommen bzw. erbracht wird; vgl. a. Ps 32,1.

[2592] Da die Tieropfer den Tod des Bundesschließenden darstellen, bedeutet „wenn der sich Verbündende lebt“ hier: „wenn sein Tod nicht getragen wird (o.: stellvertretend auf sich genommen wird, V. 16)“, d. h., „wenn kein ‹stellvertretendes› Opfer für den sich Verbündenden dargebracht wird“.

[2593] o.: den Gott euch verordnete.

[2594] im Gt.: in … gemachte Heilige; o.: in … gemachte heilige [Bereiche]“ (Bez. für das Allerheiligste)

[2595] im Gt.: in die Heiligen; i. S. v.: in die heiligen Bereiche (o.: Dinge)

[2596] d. h.: mit Blut eines anderen [Lebewesens]

[2597] d. h.: auf die Vollendung des jetzigen Äons (bzw.: des jetzigen Zeitalters; der jetzigen Weltzeit) hin; die alttestamentliche „Weltzeit“ (der atl. Äon; die sinaitische Tempelära) kann in der Hl. Schrift auch als eine Folge von mehreren „Äonen“ (Weltzeiten) betrachtet werden; vgl. Hebr 1,2; 11,3; 1Kor 10,11.

[2598] o.: erscheinen

[2599] und zur Vollendung

[2600] Vgl. Hebr 9,9.14.

[2601] „wir sind“ ist betont.

[2602] und zur Vollendung; vgl. Hebr 9,9.

[2603] o.: Ungesetzlichkeiten

[2604] o.: Zutrauen; o.: Zuversicht

[2605] o.: in die heiligen [Bereiche]; d. h.: in das Allerheiligste

[2606] o.: frischen

[2607] erg.: und zum Gebrauch übergab

[2608] Das gr. Wort meint ein denkendes Zuwenden der Aufmerksamkeit.

[2609] und anzureizen

[2610] o.: bewusst; o.: willentlich; gemäß 4Mo 15,30.31: mit erhobener Hand, d. h.: in voller Absicht

[2611] o.: ‹weiterhin› [bewusst] in Sünde leben

[2612] d. h.: kein weiteres

[2613] o.: ‹nach Überlegung› für gemein (d. h.: für unrein; für gewöhnlich) achtete

[2614] „mit meinen Fesseln“ n. dem Byz. T. u. t. r., gestützt von der großen Mehrheit der gr. Hss. Wenige Hss haben „mit den Gefangenen“.

[2615] etwas wörtlicher.: „in Kenntnis seiend, bei euch selbst ein besseres Gut in den Himmeln zu haben“

[2616] o.: eure Zuversicht; o.: euer Zutrauen

[2617] i. S. v.: das Verheißene

[2618] Das Wort bedeutet meist: etwas ‹für sich› als Ertrag erhalten.

[2619] w.: der Kommende; das gr. Ptzp. Präs. verstärkt den Eindruck der zeitlichen Nähe; der nachfolgende Satz ebenso.

[2620] o.: nicht lange ausbleiben; sich nicht Zeit lassen; [sein Kommen] nicht lange hinauszögern.

[2621] o.: Aber der aus Glauben Gerechte wird leben.

[2622] o.: ein zuversichtliches Beharren auf dem, was man hofft

[2623] o.: das Überzeugtsein

[2624] o.: durch diesen

[2625] eigtl.: den Älteren

[2626] d. h.: nicht aus mit äußeren Sinnen Wahrnehmbarem

[2627] d. i.: durch den Glauben; so der gr. Text.

[2628] näml.: in den Himmel

[2629] näml.: durch welchen Glauben

[2630] o.: … erhielt auch Sara selbst Kraft, eine Nachkommenschaft zu begründen; s. Üsgsk. im Ergänzungsband.

[2631] d. h.: von einem einzigen Manne

[2632] o.: im Lande

[2633] Segnen (V. 21A) und Beugen bzw. Huldigen (V. 21M) waren zwei zeitlich getrennte Handlungen.

[2634] o.: auf das obere Ende seines Stabes [gestützt].

[2635] o.: anmutiges; eigtl.: städtisches; d. h.: fein, wie man in der Stadt war (bei dem Kleinkind im übertragenen Sinne zu verstehen).

[2636] d. h.: in ihrem Handeln

[2637] d. h.: die (ihnen angebotene) Befreiung von ihrer Lage; vgl. die apokryphen Bücher 2Makkabäer 7,24; 4Makkabäer 8,4–14.

[2638] o.: durch den Glauben

[2639] d. h.: erhielten deren Erfüllung nicht; das Wort kann bedeuten: „etwas ‹für sich› erhalten“.

[2640] o.: vollendet würden; zur Vollendung kämen.

[2641] erg.: und lass es dir nicht zu viel werden

[2642] o.: Erduldet (o.: Haltet standhaft aus) zur Züchtigung (o.: Erziehung)!

[2643] und erzieht; entsprechend a. i. Folg.

[2644] und erzogen

[2645] o.: Sollen wir uns nicht viel mehr dem Vater der Geister unterordnen

[2646] evtl. ein Hebraismus: damit wir leben

[2647] eigtl.: ‹ernstlich› geübt

[2648] eigtl.: dem Geheiligtwerden

[2649] Im Gt. steht „die“ in der Einzahl.

[2650] o.: die Gnade Gottes versäume ‹und sie ihm fehle›

[2651] d. h.: einer, der sich außerehelicher Geschlechtsverbindung hingibt

[2652] o.: einer, der außerhalb des Heiligen ist; o.: einer, der entweiht; ein Ungöttlicher; einer, dem nichts heilig ist; eigtl: ein profaner Mensch

[2653] i. S. v.: sein Erstgeburtsrecht; im gr. Gt. steht das Wort in der Mehrzahl.

[2654] o.: den Segen erben

[2655] so n. dem Byz. T. u. den meisten gr. Hss; t. r.: „gesteinigt oder mittels Pfeil erschossen“ (wie 2Mo 19,13).

[2656] o.: der vollendeten; der zur Vollendung ‹und ans Ziel› gebrachten

[2657] o.: frischen

[2658] „Erde“ hier im begrenzten Sinn, wie V. 25; so a. i. Folg.

[2659] o.: die Veränderung; das Austauschen; das Verwandeln; wie in Hebr 1,12; 7,12.

[2660] eigtl.: des Erschüttert-Werdenden; o.: der erschüttert werdenden [Dinge]

[2661] Zu dem „Gemachten“ vgl. 9,11.24; 8,2; Mk 14,58; Apg 7,48.

[2662] o.: das nicht Erschütterliche

[2663] Das Wort bed. eigtl. „Boten“; hier sind himmlische gemeint.

[2664] o.: solche, die außereheliche Geschlechtsverbindung haben

[2665] und [ihre] Treue

[2666] o.: verschiedenartige

[2667] w.: in die Heiligen; d. h.: in die heiligen [Bereiche]; gemeint ist das Allerheiligste.

[2668] o.: die bevorstehende

[2669] im Gr. ein Genitiv: Der Wohltätigkeit und des Teilhabenlassens

[2670] o.: Folgt …; das Wort kann a. bed.: glauben; sich überzeugen lassen; sich überreden lassen.

[2671] Das gr. Wort kann ansonsten auch bed.: „nicht von Vorteil“. In welchem Fall könnten diese Hirten an jenem Tag „seufzen“? – Wenn trotz treuen Dienstes ihrerseits einige der ihnen Anvertrauten dort fehlen würden; oder, wenn die Prüfung (s. 1Kor 3,12–15) bei einigen schlecht ausfiele und deren sämtliches Werk in Rauch aufginge. Dann wäre der Einsatz des betreffenden Christen umsonst gewesen, also ein „unbelohnter Einsatz“.

[2672] o.: bald; a. i. S. v.: möglichst bald

[2673] entweder i. S. v. „freigelassen“ oder i. S. v. „entsandt; verabschiedet“

[2674] o.: bald

[2675] im Gt. vom selben Wort wie das Zeitwort in V. 13.

[2676] o.: im Vertrauen

[2677] d. h.: mit geteiltem Herzen

[2678] o.: Versuchung

[2679] Der Wesfall kann hier i. S. d. Gleichsetzung aufgefasst werden: die Krone, ‹nämlich› das Leben; d. h.: als Krone (o.: als Siegeskranz) das Leben

[2680] o.: zu Bösem; o.: in bzw. zu bösen ‹Dingen›; im Gt. Mehrzahl.

[2681] o.: reif geworden; ausgereift

[2682] so mit der überwältigenden Mehrheit der gr. Hss. Die Codices B, Alef, C, haben: „Ihr wisst“.

[2683] d. h.: des Werkes, das vom Wort verlangt war, also das des gehorsam tätigen Glaubens.

[2684] o.: schönen

[2685] eigtl.: Nahen

[2686] Hier (wie im Folg.) wird nicht die Zukunftsform, sondern der Konjunktiv Aorist gebraucht, um den Befehl auszudrücken.

[2687] eigtl.: morden; so a. i. Folg.

[2688] d. i.: das Gesetz der Freiheit

[2689] Die Frage erfordert eine verneinende Antwort; der Glaube ist in dem Fall kein wirklicher.

[2690] o.: kleidungsbedürftig; d. h.: ohne Oberkleid

[2691] d. h.: steht er in Bezug auf sich selbst als Toter da; o.: ist er gemäß eigener [Beweisführung] tot; o.: ist er sich selbst zufolge tot; o.: ist er nach dem eigenen [Verhalten] als leblos [zu erklären]; o.: hat er sich selbst bloßgestellt ‹und als solcher sein eigenes Urteil gesprochen›.

[2692] Es ist hier unklar, wo die Anführungsstriche, die die wörtliche Rede abschließen, zu setzen sind. (Eine gute Darstellung der Gedanken des Textes findet sich bei August Dächsel, s. Lit.)

[2693] o.: eitler; o.: nichtiger

[2694] und untergebracht

[2695] o.: zu Fall kommt

[2696] o.: unzähmbares

[2697] Im Gt. wird das Wort verwendet, das auch für „segnen“ gebraucht wird; mit dem Wortpaar „segnen“ – „fluchen“ liegt im Gt. hier also ein Wortspiel vor.

[2698] o.: geworden; i. S. v.: gemacht worden

[2699] o.: von eurem Verlangen [nach Genuss]; das Wort im Gt. steht in der Mehrzahl; so a. V. 3.

[2700] eigtl.: ‹wie Soldaten› kämpfen

[2701] o.: die Willensabsicht hat (o.: beabsichtigt; den Entschluss fasst), Freund der Welt zu sein

[2702] eigtl.: die Schrift rede leer (o.: umsonst).

[2703] d. h.: mit geteiltem Herzen.

[2704] Das Wort im Gt. wird sowohl für Rost als auch für Gift gebraucht; siehe den nächsten Satzteil.

[2705] o.: pflegtet den feinen Geschmack

[2706] o.: im Lande

[2707] gr. parousia; bed. a.: Gegenwart; Kommen; Auftreten.

[2708] o.: den [ihm] vom Herrn [bereiteten] Abschluss bzw. Ausgang (näml. der Sache); telos kann Ende, Abschluss, Ausgang, Ziel bed.

[2709] o.: voll von viel innigem Mitleid; o.: voll herzlicher Gefühle; das gr. Wort setzt sich zusammen aus „viel“ u. „Eingeweide“.

[2710] Die alternative Lesart hüpo krisin (unter Gericht; o.: unter ein Gericht) wird nur von wenigen Hss gestützt.

[2711] eigtl.: das wünschende Gebet; das Einstehen

[2712] o.: den Daniederliegenden; o.: den Ermüdeten; den Ermatteten

[2713] näml. von der Krankheit; bzw.: bewahren (vor dem Sterben)

[2714] o.: Stark in seiner Auswirkung ist das Flehen eines Gerechten; d. h.: es vermag viel auszurichten; es bleibt nicht ohne Wirkung.

[2715] eigtl.: er betete mit Gebet (D. i. ein Hebraismus, der die Intensität oder Nachdrücklichkeit einer Handlung zum Ausdruck bringt.)

[2716] „auf der Erde“ im begrenzten Sinne: im Lande.

[2717] eigtl.: sich vorübergehend Aufhaltenden

[2718] o.: gemäß einem Zuvorkennen

[2719] o.: in Heiligung durch den Geist

[2720] Im Gt. steht vor „Gehorsam“ und vor „Besprengung“ kein Artikel.

[2721] o.: Gnade und Friede mögen euch ‹zuteil und› vermehrt werden; w.: Gnade euch und Friede werde vermehrt.

[2722] so der Byz. T. u. die große Mehrheit der Hss; t. r.: für uns

[2723] w.: in Betrübnis versetzt wurdet ‹und nun betrübt seid›

[2724] eigtl.: die Erprobung ‹und Bewährung›; o.: die Erprobtheit ‹und Bewährtheit›

[2725] eigtl.: erprobt ‹und bewährt›

[2726] d. h.: die Erprobung

[2727] o.: ‹für euch› erlangend

[2728] so der Byz. T.; t. r.: uns

[2729] o.: Deshalb, nachdem ihr euch die Lenden eures Denkens umgürtet habt, [und als] Nüchterne setzt eure Hoffnung …; eigtl.: Deshalb, umgürtet habend die Lenden eures Denkens, nüchtern seiend, hofft

[2730] eigtl.: euch nicht formend

[2731] so der Byz. T., der t. r. und die Mehrheit der gr. Hss; in einer Reihe von gr. Hss fehlt „durch den Geist“.

[2732] und geweiht

[2733] o.: beständig ‹und innig›; eigtl.: liebt einander in einer sich [nach dem anderen] ausstreckenden Weise

[2734] eigtl.: „Abgelegt habend alle Schlechtigkeit … seid begierig wie …“; der Hauptsatz in diesem längeren (V. 1–6) zusammengestellten Satz ist der Befehl anfangs V. 2: „seid begierig“; V. 1 beginnt im gr. Gt. mit einem Partizip, das aber Befehlskraft hat.

[2735] o.: alles üble Wesen

[2736] so n. d. Byz. T. und dem t. r. Eine Reihe von gr. Hss hat: „damit ihr durch sie wachst zum Heil“.

[2737] Es kann auch heißen: lasst auch ihr selbst euch als lebende Steine bauen

[2738] d. h.: einen den Bau bestimmenden Eckstein

[2739] o.: auf ihn vertraut

[2740] d. h.: nach erfolgter Prüfung ablehnten und für unbrauchbar erklärten

[2741] o.: Anstoßens

[2742] eigtl.: sie kämpfen ‹wie Soldaten›

[2743] o.: wo sie euch als Übeltäter verleumden

[2744] o.: zur Vergeltung gegen; viell. auch: um [Bedrückten] Recht zu verschaffen gegen

[2745] o.: verkehrten

[2746] i. S. v.: etwas Angenehmes; so a. V. 20.

[2747] o.: wegen eines Gewissens, das Gottes ist; o.: wegen eines Gewissens, das Gott zugeordnet ist; eigtl.: wegen [des] Gottesgewissens; vgl. die grammatische Konstruktion in Kol 2,19.

[2748] o.: Ruhm

[2749] gr. en; die Partikel zeigt, welch großes Opfer der Herr brachte; vgl. 2Kor 5,21.

[2750] w.: den Sünden weg geworden

[2751] Vgl. 2,13.18.

[2752] erg.: und [gott]geweihte; o.: und keusche

[2753] o.: der verborgene Mensch, [nämlich] das Herz; der gr. Wesfall kann als gleichsetzender (erklärender) Wesfall aufgefasst werden; so a. i. Folg.

[2754] o.: irgendeine Schrecken auslösende Sache

[2755] o.: Wertschätzung

[2756] d. h.: nebst dem Bisherigen; o.: in Richtung auf das Ziel

[2757] o.: von Bruderliebe gekennzeichnet

[2758] o.: herzlich ‹und innig›; o.: voll inniger Herzlichkeit; das gr. Wort setzt sich zusammen aus „wohl“ u. „Eingeweide“.

[2759] „Segnen“ bed. „Gutes zusagen“; in solchen Zusammenhängen ist es ein Bitten um das, was Leben fördert.

[2760] d. h.: Ihre furchterregende Art

[2761] so n. d. Byz. T., dem t. r. und der Mehrheit der gr. Hss; eine Reihe von alten Hss u. die alten Üsgn. (altlateinisch, syrisch, koptisch) haben „Christus“.

[2762] o.: Antwort

[2763] o.: der ein Wort fordert (o.: erbittet)

[2764] o.: in dem, worin sie euch als Übeltäter verleumden

[2765] o.: in Bezug auf [das] Fleisch

[2766] o.: lebend gemacht

[2767] d. h.: welches Wasser

[2768] o.: ‹für sich› ein Ende gemacht hat mit Sünde; o.: der ist mit der Sünde zu Ende (vgl. Calwer Handbuch).

[2769] o.: in Schmausereien; o.: in ausgelassenem Feiern

[2770] o.: Verstorbene (D. i. nach Lenski und Liddell & Scott die eigentliche Bedeutung von nekroi.)

[2771] o.: nach Art der Menschen

[2772] eigtl.: von allem

[2773] o.: habt … die beständige ‹und innige› Liebe; w.: die sich [nach dem anderen] ausstreckende Liebe habend

[2774] Das Wort steht im Gt. in der Mehrzahl.

[2775] Das „so“ weist hier sowohl auf den Grund als auch auf das Maß des Leidens hin.

[2776] o.: des Gesalbten

[2777] d. h.: der Name des Christus, des Gesalbten

[2778] d. h.: als zum Gesalbten Gehörender; gr: christianos; die Nachsilbe „-ianoi“ bezeichnet Zugehörige zu einer Person (o.: zu einem Haushalt). In der lateinischen Stadt Antiochien (Syrien) hatte man begonnen, zum Christus bekehrte Nichtisraeliten christianoi zu nennen. Vgl. Apg 11,26.

[2779] o.: die Älteren

[2780] Zum Wortbild vgl. Jos 14,1.2.

[2781] o.: den unverwelklichen Siegeskranz, [nämlich] die Herrlichkeit; der Wesfall kann i. S. d. Gleichsetzung aufgefasst werden.

[2782] o.: [als Lohn] erstattet bekommen.

[2783] Es könnte auch „den Älteren“ heißen, aber das Wort „Gleicherweise“ ordnet den Vers dem vorangehenden Abschnitt zu.

[2784] vmtl.: bindet euch ‹in Sklavendienstbereitschaft› eine demütige Gesinnung um.

[2785] o.: weil er sich um euch kümmert.

[2786] o.: wissend, dass sich ebendieselben Leiden an euer Bruderschaft in der Welt vollziehen.

[2787] so der Byz. T.; t. r.: uns

[2788] o.: [der Ruhm der] Herrlichkeit

[2789] o.: und [des] Retters

[2790] eigtl.: einen gleich kostbaren Glauben als Los bekamen.

[2791] o.: Gnade und Friede mögen euch ‹zuteil und› vermehrt werden; w.: Gnade euch und Friede werde vermehrt.

[2792] o.: [zur] Frömmigkeit

[2793] Mehrzahl, d. h.: durch Herrlichkeit und Lobenswertigkeit

[2794] o.: die Frömmigkeit

[2795] i. S. v.: unverzüglich da ist; nahe bevorsteht

[2796] und Eile

[2797] eigtl.: Auszug (gr. exodos), nämlich aus der „Zeltwohnung“ (V. 14)

[2798] o.: Mythen

[2799] o.: Lichtträger

[2800] Im Gt. steht hier dasselbe Wort wie bei „hervorgebracht“, nur in anderer Form. Es hat hier die Bed. „geführt“. Der gr. Ausdruck wurde gebraucht von Segelschiffen, die vom Wind geführt („getragen“) wurden.

[2801] o.: unverzüglichen; schnellen

[2802] so der Byz. T.; t. r.: nach [ihren] zerstörerischen Wegen

[2803] o.: gesetzwidrigen; ungesetzlichen

[2804] o.: rechter Frömmigkeit

[2805] o.: Verehrte

[2806] o.: halten es für ein Vergnügen, am Tag den feinen Geschmack zu pflegen; o.: halten es für ein Vergnügen, am Tag in schwelgerischer Üppigkeit ‹und in Luxus› zu leben

[2807] eigtl.: voll [Begier] nach einer Ehebrecherin

[2808] „Habsucht“ steht in der Mehrzahl.

[2809] d. h.: Mit ihnen beiden

[2810] so n. dem Byz. T. Der t. r., gestützt von wenigen gr. Hss, hat: „unseren“.

[2811] gr. parousia; bed. a.: Gegenwart; Kommen; Auftreten.

[2812] Das Wort für „Erde“ ist im Gr. dasselbe wie für „Land“.

[2813] so n. dem Byz. T. und t. r. mit dem überwiegenden Teil der gr. Hss. Vereinzelte Hss haben: „mit euch“.

[2814] o.: es ist nicht seine Absicht

[2815] o.: das Land und die Werke darauf

[2816] so mit dem t. r. und dem Mehr der gr. Hss; einige gr. Hss bezeugen: „gefunden werden“.

[2817] o.: und in Frömmigkeit

[2818] Die gr. Präposition dia drückt hier den begleitenden Umstand aus (wie 2Kor 2,4; 1Tim 2,15 u. a.).

[2819] o.: ein ‹ganz› neues Land

[2820] o.: durch

[2821] o.: geben euch in Botschaft (d. h.: in Form von Botschaft) weiter

[2822] und ihm zugewandt

[2823] o.: geben wir euch in Botschaft weiter

[2824] o.: damit es nicht vorkommt, dass ihr sündigt; die Zeitform des gr. Zeitworts drückt eine punktuelle, einmalige Handlung aus.

[2825] o.: wenn es vorkommt, dass jemand sündigt

[2826] und bewahren.

[2827] und bewahrt; so a. V. 5.

[2828] und zur Vollendung

[2829] i. S. v.: bleibe ‹fortwährend›

[2830] eigtl.: hasst ‹im fortdauernden Sinne›

[2831] eigtl.: ‹im fortdauernden Sinne› liebt; w.: Der seinen Bruder ‹beständig› Liebende …

[2832] a. i. S. v.: wohnt

[2833] eigtl.: ‹im fortdauernden Sinne› hasst; w.: Der seinen Bruder Hassende …

[2834] Johannes verwendet den Ausdruck „Kindlein“ (gr. teknia) nur in 1Joh 2,1.12.28; 3,7.18; 4,4 und 5,21; der Herr Jesus verwendet ihn nur in Joh 13,33, Paulus nur in Gal 4,19.

[2835] d. h.: ‹das Bisherige› geschrieben

[2836] o.: weilt

[2837] d. h.: die vom Vater ausgehende und die an den Vater gerichtete Liebe

[2838] Im Gt. fehlt der bestimmte Artikel; a. bei „letzte Stunde“.

[2839] eigtl.: geworden; d. h.: aufgetreten

[2840] o.: der Christus

[2841] o.: sollt; Futur i. S. e. Befehls

[2842] gr. parousia; bed. a.: Gegenwart; Kommen; Auftreten.

[2843] o.: wenn es geoffenbart worden ist

[2844] o.: heiligt

[2845] erg.: immer wieder (o.: fortwährend)

[2846] o.: heilig

[2847] o.: Ungesetzlichkeit; o.: Gesetzlosigkeit; so a. i. Folg.

[2848] hier wohl i. S. v.: sündigt nicht ‹im fortdauernden Sinne›; das gr. Präs. kann eine fortwährende o. wiederholte Handlung ausdrücken.

[2849] eigtl.: der ‹im fortdauernden Sinne› sündigt

[2850] eigtl.: jener

[2851] eigtl.: ‹im fortdauernden Sinne› tut

[2852] o.: lebt nicht in Sünde; das gr. Präs. kann eine fortwährende o. wiederholte Handlung ausdrücken; so a. i. Folg.

[2853] im Gr. Inf. Präs. mit durativem Aspekt; daher i. S. v.: im fortwährenden Sinne sündigen; o.: in Sünde leben

[2854] eigtl.: ‹im fortwährenden Sinne› tut

[2855] eigtl.: ‹im fortwährenden Sinne› liebt

[2856] eigtl.: schlachtete; schächtete; so a. i. Folg.

[2857] eigtl.: ‹im fortdauernden Sinne› liebt

[2858] o.: bleibt

[2859] d. h.: sein Leben; so a. i. Folg.

[2860] o.: bleibt

[2861] und bewahren

[2862] und bewahrt

[2863] o.: bleibt

[2864] Der Impv. Präs. zeigt u. a. an, dass die Prüfung eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt.

[2865] n. and. byz. Hss: erkennt man

[2866] eigtl.: ‹im fortdauernden Sinne› liebt

[2867] eigtl.: ‹im fortdauernden Sinne› liebt

[2868] eigtl.: kannte Gott nicht

[2869] und zur Vollendung

[2870] o.: weilen

[2871] o.: weilt

[2872] d. h.: ihn angeschaut; i. S. v.: wir sind Augenzeugen

[2873] o.: weilt

[2874] viell.: zu

[2875] o.: unser Vertrauen ‹darauf› gesetzt.

[2876] o.: weilt; wohnt

[2877] und zur Vollendung

[2878] o.: dass

[2879] o.: jener

[2880] „Furcht“ hier i. S. v. „Angst“

[2881] und zur Vollendung

[2882] und bewahren

[2883] und aus Gott

[2884] und bewahren

[2885] o.: auf eins [gerichtet]; so mit fast allen Hss; t. r.: „weil drei es sind, die im Himmel Bezeugende [sind]: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins; 8 und drei sind es, die auf der Erde Bezeugende [sind]: der Geist und das Wasser und das Blut, und die drei sind auf das eine ‹gerichtet› (o.: und die drei sind vereint).“ S. Üsgsk. im Ergänzungsband.

[2886] eigtl.: [im Gebet Gott] ersuchen

[2887] eigtl.: nicht ‹im fortdauernden Sinne› sündigt

[2888] und enthaltet euch von

[2889] viell.: Der Älteste

[2890] Das ist ein Ausdruck der herzlichen Wertschätzung.

[2891] o.: in

[2892] Der Satz steht im Gt. in der Vergangenheitsform. Des Zusammenhanges wegen wird hier im Dt. die vollendete Gegenwartsform gebraucht.

[2893] d. h.: einen Gruß, wie: „Freue dich!“

[2894] d. h.: einen Gruß sagt

[2895] gr. chartees; das eigentliche Papier kam erst später aus China.

[2896] viell.: Der Älteste

[2897] und bete

[2898] o.: der ‹Versammlung der› Gemeinde

[2899] o.: [für die Weiterreise] ausrüstest

[2900] eigtl.: ‹fortwährend› Gutes tut

[2901] eigtl.: ‹im fortwährenden Sinne› tut

[2902] D. i. ein Griffel aus Schilfrohr.

[2903] o.: Barmherzigkeit und Friede und Liebe mögen euch ‹zuteil und› vermehrt werden; w.: Barmherzigkeit euch und Friede und Liebe werde vermehrt.

[2904] o.: und Herrn

[2905] d. h.: wie die zuvor genannten zwei Beispiele, die Israeliten, „die nicht glaubten“ (V. 5), und „die himmlischen Boten“ (V. 6); für alternative Übersetzungsmöglichkeiten siehe den Üsgsk. im Ergänzungsband.

[2906] o.: Verehrte

[2907] d. h.: der erstrangige [Himmels]bote; gr. archanggelos: arch- (erstrangig); anggelos (Bote)

[2908] d. h.: gaben sie sich völlig hin

[2909] o.: Riffe

[2910] o.: in bzw. bei euren Liebeserweisungen

[2911] Gr. asteeres planeetai; von planeetai ist das dt. Wort „Planet“ abgeleitet. Früher nannte man sie „Wandelsterne“ im Gegensatz zu „Fixsternen“. Es geht um Sterne, die ständig den Ort ändern, weshalb sie zur Orientierung (z. B. in der Seefahrt) untauglich waren.

[2912] o.: Myriaden; o.: unzähligen Tausenden

[2913] o.: die Zerspalter; d. h.: die, die Spaltungen hervorrufen bzw. Trennungen verursachen

[2914] o.: Sinnesmenschen; gr. psüchikoi; vgl. 1Kor 2,14; 15,44.46; Jak 3,15.

[2915] w.: den Geist nicht Habende.

[2916] o.: ‹beständig› betet; das gr. Präs. Ptzp. kann fortgesetzte o. wiederholte Handlung ausdrücken.

[2917] o.: wartet ‹mit Erwarten›; o.: lebt in der Erwartung; eigtl.: ‹fortwährend› erwartend

[2918] eigtl.: Enthüllung

[2919] o.: ohne Verzug; o.: mit Schnelligkeit

[2920] o.: tat [sie] durch Zeichen kund

[2921] o.: betreffs Jesus Christus

[2922] o.: der Zeitpunkt; o.: die ‹bestimmte› Zeit

[2923] Der Relativsatz ist als undeklinierbarer Eigenname zu betrachten, ein Hinweis auf den Gottesnamen Jahweh.

[2924] o.: des Landes; vgl. Ps 2,2 u. Apg 4,26.27.

[2925] so der Byz. T. und viele gr. Hss; t. r.: „der uns liebte“

[2926] so der Byz. T. und viele gr. Hss. Einige gr. Hss haben: „von unseren Sünden erlöste“

[2927] o.: des Landes; vgl. Sach 12,10–14.

[2928] Der Herr bezieht sich auf den ersten und letzten Buchstaben des gr. Alphabets. Im Deutschen wäre hier „A und Z“ angebracht.

[2929] w.: Ich wurde im Geist am Herrentag.

[2930] Das Wort bed. urspr. „Horn“.

[2931] gr. biblion, ursprünglich Verkleinerungsform, später ein Synonym für biblos (Schrift, Buch, oft in Form einer Rolle) oder büblos (Papyrus)

[2932] o.: Kupfererz; o.: Bronze (Kupferlegierung vor allem mit Zinn und überwiegendem Kupferanteil); o.: Messing (Kupfer-Zink-Legierung mit überwiegendem Kupferanteil)

[2933] gr. hromphaia; d. i. das große, zweihändig geführte Langschwert mit gebogener Klinge, das von den Thrakern benutzt wurde; so a. 19,15.21; 1,16; 2,12.16; 6,8; Lk 2,35.

[2934] Die hier beginnende Rede des Herrn geht bis zum Ende von K. 3.

[2935] eigtl.: wurde tot; i. S. v.: wurde tot gemacht; wurde getötet

[2936] Hades (gr. hadees) ist eine Wiedergabe des heb. scheol; gemeint ist der Bereich der Toten (ob gerettet oder verloren); scheol bzw. hadees kann synonym für „Tod“ gebraucht werden.

[2937] eigtl.: prüftest ‹dir› (o.: ‹für dich›); im Gt. eine Mediumform (Sichform)

[2938] o.: hast nicht aufgegeben.

[2939] o.: unverzüglich; schnell; so a. i. Folg.

[2940] Die Verbform ist möglicherw. ingressiv (d. h., den Anfangspunkt eines länger andauernden Geschehens betonend) zu verstehen: „lebend wurde“.

[2941] o.: den Siegeskranz

[2942] Der Wesfall kann hier (wie Jak 1,12) als Genitiv der Gleichsetzung aufgefasst werden: den Kranz, [nämlich] das Leben; d. h.: als Krone (o.: als Siegeskranz) das Leben

[2943] so der größere Teil des Byz. Textes. Nach dem t. r.: „… welche die Lehre der Nikolaiten festhalten, was ich hasse“. Nach einigen gr. Hss: „welche die Lehre der Nikolaiten festhalten, die ich hasse“ („die“ auf „Lehre“ bezogen).

[2944] S. zu 1,15.

[2945] o.: deine Treue

[2946] n. vielen gr. Hss: deiner Frau

[2947] d. h.: Isebels

[2948] Der Ausdruck kann ein Hebraismus sein und in dem Fall in etwa „gewisslich töten“ bedeuten; oder: „durch eine Seuche töten“ bzw. „durch [Seuchen-] Tod töten“; s. zu Offb 6,8.

[2949] o.: kennenlernten

[2950] o.: über die Heiden (d. h.: die, die von den Völkern sind)

[2951] so der t. r. Eine Reihe gr. Hss hat: „das im Begriff stand zu sterben“; n. d. Byz. T.: „das du im Begriffe warst hinauszuwerfen“.

[2952] und aufgefüllt

[2953] o.: in weißen [Gewändern]; im Gt. Mehrzahl.

[2954] im Gt. eine starke Verneinung; i. S. v.: niemals; gar nicht; so a. V. 12.

[2955] d. h.: Engeln

[2956] evtl.: das Wort, das zur Ausdauer ‹und Standhaftigkeit› aufruft

[2957] gr. ek (eigtl.: aus, von); nicht im zeitlichen Sinne; s. Joh 17,15.

[2958] o.: Versuchung

[2959] o.: deinen Siegeskranz; deine Krone

[2960] o.: der Ursprung; die Ursache; das ursächliche Prinzip

[2961] und unbekleidet; d. h.: ohne Obergewand; nur das Untergewand tragend; vgl. das verwandte Wort „Blöße“ in 3,18.

[2962] o.: welche ich ‹wie ein Freund› liebe; o.: zu welchen ich freundschaftliche Zuneigung habe

[2963] und erziehe

[2964] Der Gt. fordert hier den 3. Fall.

[2965] Der stichwortartige Stil, wobei oft das Zeitwort fehlt, fällt auf; so a. i. Folg.

[2966] o.: Opal; o.: Diamant; s. zu Offb 21,11.

[2967] o.: Siegeskränze; Kronen

[2968] o.: einem jungen Stier

[2969] o.: Siegeskränze; Kronen

[2970] o.: [den Ruhm der] Herrlichkeit

[2971] d. h.: weil dein Wille es wollte, und für deinen Willen

[2972] So n. d. Byz. T. Der t. r. hat: sind sie [da]

[2973] gr. biblion, ursprünglich Verkleinerungsform, später synonym für biblos (Schrift, Buch, oft in Form einer Rolle) oder büblos (Papyrus).

[2974] o.: genauer anzusehen; o.: einzusehen.

[2975] Das Wort im Gt. kann sowohl „Wurzel“ als auch „Wurzelspross“ (der aus dem Wurzelstock eines Baumes aufsprossende Schössling) bedeuten; beides trifft in diesem Falle zu.

[2976] D. i. wohl ein Hebraismus i. S. v.: „zwischen dem Thron und den vier lebenden Wesen“ einerseits „und den Ältesten" andererseits.

[2977] „welche“ bezieht sich im Gr. auf die mit Räucherwerk gefüllten Schalen.

[2978] Wer, wird nicht gesagt.

[2979] so fast alle gr. Hss. (Das sind 232 von den 251 Hss, die den Text enthalten und keine Lücke an dieser Stelle aufweisen.) Das Wort „uns“ fehlt in einer einzigen Hs (Alexandrinus); 4 (evtl. 5) Minuskelhandschriften haben „für unseren Gott“; 14 haben „und uns erkauftest“ (ohne: „für Gott“). (M. Lembke; unveröffentlichte Studie.)

[2980] so n. dem Byz. T. Der Wechsel von der 1. (V. 9) zur 3. Person (V. 10) ist verständlich; in V. 10 wird von der Gesamtschar gesprochen. (Der t. r., die Vulgata Clementina und die sahidische Überlieferung haben: „und uns machtest …, und wir werden …“.)

[2981] o.: über das Land; o.: im Land; vgl. Mt 5,5; Ps 37,9.11.22.29.34; Jes 65,17.

[2982] „Erde“ (bzw. „Land“) steht im Gegensatz zum „Meer“.

[2983] o.: ein Siegeskranz; eine Krone

[2984] o.: vom Land; gr. gee

[2985] o.: ‹auf gewaltsame Weise› töteten.

[2986] gr. choinix; d. i. ein Getreidemaß, etwa die Ration für einen Tag: ca. 1,1 Liter.

[2987] Ein Denar entsprach dem Tageslohn eines Arbeiters.

[2988] Hades (gr. hadees) ist eine Wiedergabe des heb. scheol; das Wort findet in dem Bereich Anwendung, der mit dem Tode einsetzt; gemeint ist der Bereich (und Zustand), in dem sich Verstorbene (ob gerettet oder verloren) befinden, auch deren Grab. Manchmal werden scheol bzw. hadees in der Bedeutung „Tod“ gebraucht (z. B. 1Kor 15,55; Hos 13,14; Jes 28,15.18; 38,18).

[2989] o.: ein Viertel vom Land

[2990] eigtl.: Tod; hier Tod durch Seuchen bzw. Pest; vgl. die gr. Üsg. von 2Mo 5,3; 9,3.15; vgl. Hos 13,14. In der gr. Üsg. wurde mehr als 30-mal das heb. Wort für „Pest" mit „Tod“ (gr. thanatos) wiedergegeben.

[2991] o.: des Landes; Hes 5,17; 14,21; Jer 15,3.

[2992] Vgl. 3Mo 4,7.

[2993] o.: ‹auf gewaltsame Weise› getötet

[2994] o.: des Landes; vgl. Ps 2,1.2; Apg 4,26.27.

[2995] eigtl.: Nephthaleim

[2996] eigtl.: Sabuloon

[2997] eigtl.: wird über ihnen ‹und um sie› zelten; das hier verwendete gr. Wort ruft das atl. Zeltheiligtum Gottes (vor dem Tempelbau), das „Zelt der Begegnung“, in Erinnerung; ebenso in Offb 12,12; 13,6; 21,3.

[2998] o.: Trompeten; das Wort bed. urspr. „Hörner“; so a. i. Folg.

[2999] gr. gee; das Wort bezeichnet oft das Festland (im Gegensatz zum Meer; V. 8).

[3000] so der Byz. T.; im t. r.: fehlt „Und ein Drittel der Erde wurde verbrannt“.

[3001] „Meer“ kann auch eine „Meereszunge“, einen Meerstreifen an der Küste oder das Meereswasser entlang der Küste bezeichnen; vgl. Jes 11,15; Dan 11,18 (gr. Üsg. Ausgabe v. Rahlfs).

[3002] d. h.: Leben

[3003] o.: zu Boden; o.: auf das Land

[3004] i. S. v.: Handlungsgewalt

[3005] abaddoon und apollüoon bed. beide dasselbe: Zerstörer.

[3006] eigtl.: denn; das zweimalige gar („denn“, am Anfang und in der Mitte des Verses) scheint eine Doppelbegründung zu sein, wie sie im Gr. manchmal vorkommen kann, z. B. Jak 4,14; vgl. Offb 15,4; 18,23.

[3007] o.: auf das Land („Erde“ steht im Gegensatz zum „Meer“.)

[3008] o.: das Land (Gegensatz zum „Meer“)

[3009] o.: zu Ende geführt sein

[3010] Es ist nicht klar, wie weit das Zitat, das mit diesem Wort beginnt, reicht, mindestens bis V. 3E, evtl. V. 7E.

[3011] o.: huldigen; fußfällig verehren.

[3012] o.: zertreten; zertrampeln; o.: auf die heilige Stadt werden sie treten; vgl. Lk 21,24.

[3013] o.: jeder ‹Art von›

[3014] o.: im Land; so a. i. Folg.

[3015] und Herrlichkeit.

[3016] o.: unverzüglich; schnell.

[3017] Der Aorist kann ingressiv (d. h.: den Anfangspunkt betonend) zu verstehen sein: „du hast die Königsherrschaft angetreten“ o. „du bist zur Königsherrschaft gelangt“.

[3018] o.: Heiden; so a. i. Folg.

[3019] im Gt.: kam

[3020] o.: der Zeitpunkt; die ‹bestimmte› Zeit

[3021] o.: das Land; i. S. v.: die Bevölkerung des Landes; s. Offb 19,2.

[3022] o.: eine Krone; o.: [als Krone] ein Siegeskranz

[3023] D. s. königliche Kopfbänder oder königliche Kronen.

[3024] o.: auf das Land; zu Boden (Dan 8,10).

[3025] Vgl. Jes 66,7.

[3026] o.: weggerafft

[3027] eigtl.: er vermochte nicht[s].

[3028] i. S. v.: gekommen

[3029] d. h.: ihr Leben

[3030] und feiert

[3031] eigtl.: zelten; s. zu Offb 13,6.

[3032] o.: dem Land (Gegensatz zum „Meer“); so a. i. Folg.

[3033] und bewahren

[3034] Für Mund (V. 5) und Maul (V. 2) steht im Gt. dasselbe Wort.

[3035] o.: das ganze Land (Vgl. „alle Welt“; Joh 12,19.)

[3036] o.: Wer ist dem Tier gewachsen?

[3037] eigtl.: zelten; die hier verwendeten gr. Wörter für „Wohnung“ und „Wohnung haben“ bzw. „zelten“ rufen das atl. Zeltheiligtum Gottes (vor dem Tempelbau), das „Zelt der Begegnung“, in Erinnerung.

[3038] o.: im Land

[3039] Gemäß Offb 17,8 dürfte sich das Gefüge „von Gründung der Welt an“ auf „geschrieben“ beziehen.

[3040] o.: das Verharren; das Darunterbleiben

[3041] o.: die Treue

[3042] „Land“ (gr. gee; a.: „Erde“) im Gegensatz zum „Meer“ (V. 1).

[3043] o.: das Land (V. 11) und die, die darin wohnen; so a. i. Folg.

[3044] o.: ein Zeichen (Abdruck; charagma), das z. B. eingeprägt, eingraviert o. eingedrückt ist; Grundbed.: Gepräge; bei einigen gr. Hss steht das Wort in der Mehrzahl.

[3045] o.: den Verstand; o.: die Denkfähigkeit

[3046] d. h.: hoch oben am Himmel; am Zenit des Himmels.

[3047] w.: „evangelisieren“

[3048] gr. kai (und) kann auch „und zwar“ bed.

[3049] und Herrlichkeit

[3050] o.: das Land (Gegensatz zum „Meer“)

[3051] o.: Unzucht; gemeint ist jegliche außerehelicher Geschlechtsverbindung; so a. i. Folg.

[3052] und bewahren

[3053] o.: die Treue zu Jesus; der Wesfall im Gt. (w.: „die Treue Jesu“ bzw.: „der Glaube Jesu“) ist hier wohl als Gen. des Objekts aufzufassen.

[3054] o.: einen goldenen Siegeskranz; eine goldene Krone

[3055] o.: der Erde“; so a. i. Folg.

[3056] Vgl. Ps 80,9.15; Jes 5,1–7; Jer 2,21; Hos 10,1.

[3057] Ein Stadion ist ca. 185 m; hier also 296 km.

[3058] o.: der Heiden.

[3059] o.: alle Heiden; alle, die von den Völkern sind

[3060] o.: deine richterlichen Entscheidungen ‹und gerechten [Straf]urteile›; o.: gerechten Taten; Rechtstaten

[3061] w.: das Tempelheiligtum der Zeltwohnung des Zeugnisses; der Wesfall „der Zeltwohnung des Zeugnisses“ ist wohl als Gen. der Gleichsetzung aufzufassen; das „Zeugnis“ ist das Gesetz.

[3062] o.: hin zur Erde; „Erde“ hier u. im Folg. im begrenzten Sinn.

[3063] d. h.: jedes Lebewesen

[3064] o.: der Fromme; d. h.: der im Wesen Reine und Heilige

[3065] o. evtl.: seitens des Altars

[3066] o.: ihm [den Ruhm der] Herrlichkeit zu geben.

[3067] Für „Mund“ und „Maul“ steht im Gt. dasselbe Wort.

[3068] d. h.: „Berg von Megiddo“; Megiddo ist eine Stadt in der Jesreel-Ebene (Ri 5,19; 1Kön 4,12; 2Kön 9,27; 23,29; 2Chr 35,22; Sach 12,11).

[3069] o.: der Heiden

[3070] Ein heb. Talent ist ca. 36–40 kg; ein babylonisches Talent ist ca. 28–36 kg.

[3071] o.: das Urteil ‹samt Vollstreckung›

[3072] o.: des Landes; vgl. Ps 2,1.2; Apg 4,26.27.

[3073] o.: im Land; so a. V. 8.

[3074] o.: des Landes.

[3075] o.: der Denksinn

[3076] o.: Aussprüche

[3077] o.: des Landes; Ps 2,1.2; Apg 4,26.27

[3078] o.: das Land

[3079] o.: alle Heiden; alle, die von den Völkern sind

[3080] o.: des Landes; so a. V.9.

[3081] o.: des Landes; so a. V. 11.23.

[3082] eigtl.: mischt ihr doppelt; möglicherw.: mischt ihr ein Doppel, d. h.: ebenso viel

[3083] o.: sich an die Brust schlagen

[3084] Die Bezeichnung kann sich sowohl auf Leinen als auch auf Baumwolle beziehen. Hier könnte feines Leinen gemeint sein.

[3085] und Weihrauch

[3086] d. h.: Kleinvieh (Schafe, Ziegen) und Großvieh (Rinder)

[3087] o.: Kostbare; Köstliche

[3088] S. zu V. 12.

[3089] o. evtl.: alle Küstenschiffer

[3090] o.: für euch das Urteil

[3091] und der Klang

[3092] o.: Posaunenbläser

[3093] o.: alle Heiden; o.: alle, die von den Völkern sind

[3094] o.: im Land; Mt 23,34.35; Lk 13,34

[3095] o.: ‹auf gewaltsame Weise› getötet

[3096] d. h.: die Menge

[3097] o.: das Land; i. S. v.: die Bevölkerung des Landes; Lk 11,49-51; Offb 11,18.

[3098] Der gr. Aorist kann ingressiv (d. h.: den Anfangspunkt betonend) verstanden werden: „die Königsherrschaft antrat“ o. „zur Königsherrschaft gelangte“.

[3099] S. zu 18,12.

[3100] Das Wort steht im Gt. in der Mehrzahl, viell. wegen der Mehrzahl des Wortes „Heilige“. Möglich wäre auch die Übersetzung, die aber nicht missverstanden werden darf (s. Jes 54,17E): „sind die gerechten Handlungen“.

[3101] viell. i. S. v.: der „Odem“; die „Seele“ (das entscheidende Element)

[3102] S. zu 18,12.

[3103] gr. hromphaia; d. i. das große, zweihändig geführte Langschwert mit gebogener Klinge, das von den Thrakern benutzt wurde; es hatte besonders vom Pferd aus eine vernichtende Wirkung; so a. 19,21; 1,16; 2,12.16; 6,8; Lk 2,35.

[3104] o.: die Könige des Landes

[3105] o.: die Heiden; die, die von den Völkern sind

[3106] i. S. v.: richterliche Entscheidungsautorität

[3107] o. es könnte sich auch um dieselbe Gruppe handeln, evtl. auch einschränkend zu verstehen sein i. S. v. „und zwar die, die“.

[3108] Der Aorist kann ingressiv (d. h.: den Anfangspunkt betonend) gemeint sein: „und sie wurden lebend“.

[3109] gr. edseesan: „lebten nicht“; oder, wenn der Aor. ingressiv aufgefasst wird: „wurden nicht lebend“; so der Byz. T. und die meisten Hss. Der t. r. und vereinzelte späte Hss haben anedseesan („lebten nicht wieder“); andere vereinzelte Hss haben ouk anesteesan („standen nicht auf“).

[3110] eigtl.: der sie in die Irre leitende Teufel; „leitende“ (Präs. Ptzp.) mit länger andauernder Bedeutung.

[3111] o.: das Land

[3112] Hades ist eine Wiedergabe des heb. scheol; gemeint ist der Bereich der Toten (ob gerettet oder verloren).

[3113] „Erde“ (bzw. „Land“) steht im Gegensatz zum „Meer“; hier i. S. v.: ein neues Land; s. Offb 5,10; Mt 5,5; Ps 37,9.11.22.29.34; Jes 65,17.

[3114] eigtl.: zelten; „zelten“ („Wohnzelt haben“) ruft das atl. Zeltheiligtum Gottes, das „Zelt der Begegnung“, in Erinnerung.

[3115] o.: seine Volksschar; s. Üsgsk. im Ergänzungsband.

[3116] so n. dem t. r.; n. and. Hss.: „Sie (d. i.: diese Dinge o. Worte) sind geschehen.“; n. d. Byz. T. u. and. Hss.: „Ich bin geworden (o. geschehen).“

[3117] Alpha ist der erste und Omega der letzte Buchstabe des gr. Alphabets; entsprechend im Dt.: „A und Z“.

[3118] o.: den Verabscheuungswürdigen; d. h.: denen, die sich mit abscheulichen Dingen abgeben oder die Gräuel verüben; o.: den zu Gräuel Gewordenen.

[3119] o.: solchen, die außereheliche Geschlechtsverbindung haben

[3120] o.: Sumpf

[3121] In der Antike war der Name Jaspis (gr. iaspis) nicht beschränkt auf den wenig wertvollen Quarzstein, der heute so heißt. Der Stein hier ist vergleichbar mit einem Opal oder Diamant (s. W. Bauer; vgl. auch die Üsgn. von Schmoller, Bruns, David H. Stern, die Neue evangelistische Üsg. u. die Neue Genfer Üsg.).

[3122] o.: an; bei

[3123] d. h.: Osten; entsprechend i. Folg.: Norden; Süden; Westen

[3124] Ein Stadion ist ca. 185 m; insgesamt also 2220 km.

[3125] so n. allen bekannten überlieferten gr. Hss. (Der t. r. hat: „die Völker derer, die gerettet werden“; eine Minuskel-Hs hat eine ähnliche Version.)

[3126] n. dem Byz. T.: Und die Könige der Erde bringen (o.: tragen) ihm (d. i.: Gott o. dem Lamm) [die] Herrlichkeit und Ehre der Völker in sie hinein.

[3127] o.: die Wertgüter

[3128] o.: der Heiden; derer, die von den Völkern sind

[3129] d. h.: inmitten der Straße der Stadt (21,21)

[3130] eigtl.: [war] Holz des Lebens („Baum“ bzw. „Holz“ ist kollektive Einzahl; s. zu Hes 47,7.12.)

[3131] o.: Fruchtarten

[3132] Gegenwart (wie V. 9.10.17.20); so der Byz. T.

[3133] o.: ohne Verzug; mit Schnelligkeit; in Bälde

[3134] Möglicherweise ist es der in V. 6 sprechende Engel, der hier immer noch spricht, aber den Herrn Jesus zitiert.

[3135] o.: unverzüglich; schnell; so a. V.12 u. 20.

[3136] und hält.

[3137] und halten.

[3138] o.: der Zeitpunkt, die ‹bestimmte› Zeit

[3139] o.: lasse sich fernerhin unsauber machen (o. beflecken).

[3140] S. zu 21,6.

[3141] d. h.: fortwährend tun; das gr. Ptzp. Präs. kann eine andauernde Handlung ausdrücken. Diesen Text haben fast alle gr. Hss sowie die syr. u. bohairischen Üsgn. Vereinzelte gr. Hss, eine Vulgata-Version und die sahidische Üsg. haben: „Selige sind die, die ihre Gewänder waschen“.

[3142] o.: [die] Lüge

[3143] d. h.: im fortwährenden Sinne tut; im Gt. Präs. Ptzp.

[3144] d. h.: zu diesen Worten, zu dem Gesagten

[3145] so der Byz. T.; der t. r. (mit der koptisch-bohairischen u. arab. sowie Teilen der lat. Überlieferung) hat: Buch.