Die Bergpredigt - Teil 3/5

Fred Colvin

Matthäus 5, 11-48

11 Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen! 12 Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind. 13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? Es taugt zu nichts mehr, als dass es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten wird. 14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben. 15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind. 16 So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. 17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! 18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. 19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel. 20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen! 21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht töten, wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein. 22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka!, der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr!, der wird dem höllischen Feuer verfallen sein. 23 Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, 24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe! 25 Sei deinem Widersacher bald geneigt, während du noch mit ihm auf dem Weg bist, damit der Widersacher dich nicht etwa dem Richter ausliefert und der Richter dich dem Gerichtsdiener übergibt und du ins Gefängnis geworfen wirst. 26 Wahrlich, ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Groschen bezahlt hast! 27 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht ehebrechen 28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. 29 Wenn dir aber dein rechtes Auge ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. 30 Und wenn deine rechte Hand für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab und wirf sie von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. 31 Es ist auch gesagt: »Wer sich von seiner Frau scheidet, der gebe ihr einen Scheidebrief«. 32 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, ausgenommen wegen Unzucht, der macht, dass sie die Ehe bricht. Und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe. 33 Wiederum habt ihr gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht falsch schwören; du sollst aber dem Herrn deine Schwüre halten«. 34 Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron, 35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs. 36 Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören, denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen. 37 Es sei aber eure Rede: Ja, ja! Nein, nein! Was darüber ist, das ist vom Bösen. 38 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Auge um Auge und Zahn um Zahn!« 39 Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, so biete ihm auch die andere dar; 40 und dem, der mit dir vor Gericht gehen und dein Hemd nehmen will, dem lass auch den Mantel; 41 und wenn dich jemand nötigt, eine Meile weit zu gehen, so geh mit ihm zwei. 42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der von dir borgen will! 43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, 45 damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? 47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Machen es nicht auch die Zöllner ebenso? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist!

Möge der Herr diesen, so teuren Abschnitt seines Wortes zu unserem Wohl segnen. Wir hatten an den beiden vorhergehenden Abenden gesehen, dass Jesus in dieser seiner längsten Rede, die niedergeschrieben ist, zu den Jüngern redet in der Anwesenheit der versammelten Volksmenge, die gekommen war, wegen seiner vielen Wunder. Die Seligpreisungen, acht, behandeln ganz allgemein Charaktereigenschaften zu denen Jesus den Leuten gratuliert. Eigentlich nur die ersten sieben haben mit Charakter zu tun, die achte ist irgendwie das Resultat für den Menschen, der so lebt, wie hier beschrieben ist.

Paulus hat gesagt, wer gottselig leben will, der wird verfolgt. Das ist eine Verheißung von Gott. Wenn dein Leben Jesus Christus wiederspiegelt, dann wirst du verfolgt. Aus dem Grund wurde Christus von Menschen verfolgt, sie hassten ihn, denn er war nicht von dieser Welt. Und wie könnte man mit wenigen Worten beschreiben, ein Leben, nicht von dieser Welt, als in den Seligpreisungen.

Das ist von einer ganz anderen Welt einer ganz anderen Philosophie, eine ganz andere Haltung im Leben. Ab Vers 11 andern sich die Fürwörter. Auf einmal redet er nicht allgemein über Leute, denen zu gratulieren isst, die glücklich gepriesen werden, sondern er redet ganz persönlich zu den anwesenden Jüngern. ER sagt, nicht nur „glückselig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten“, sondern „glückselig seid ihr“. Gott sei Dank. Nicht nur allgemein gesagt. Gott spricht ganz persönlich zu uns. „Glückselig IHR, wenn sie Euch schmähen und verfolgen und jedes böse Wort lügnerisch gegen Euch reden werden um meinetwillen. Glückselig seid ihr. Selig seid ihr. Was ist deine Reaktion wenn du missverstanden wirst? Das ist gar nicht so angenehm. Man möchte etwas sagen, oder durch Handeln irgendwie zum Ausdruck bringen, und man wird von den Leuten missverstanden. Das ist schwer! Eine Steigerung: wenn Leute dein Handeln oder deine Worte absichtlich verdrehen oder dir nicht vorhandene Beweggründe unterschieben. Wie fühlst du dich dann? Eine Steigerung davon: Wenn Leute dein christliches Verhalten, dass an und für sich vorbildlich ist, verspotten. Wie fühlst du dich dann? Schmähungen, Verleumdung, Verfolgung. Unsere Reaktion: freut euch und frohlocket.

Das Wort „frohlocken“ erinnert mich an Österreich, aber nicht an die Volksfeste, sondern an den Stall. Bei uns ist der Winter ziemlich streng und dann kommt der Frühling und die Schneeschmelze. Und nachdem die Kühe den ganzen Winter angebunden waren im Stall, an diesem stinkenden Ort, ohne frische Luft, an diesem feuchten, in ihrem Schweiß gebadeten Stall. Auf einmal werden die Kälber losgebunden. Sie betreten die „freie Welt“ zum ersten Mal seit Monaten. Hast du je ein Kalb gesehen, dass aus dem Stall entlassen wird? Das Kalb frohlockt. Es springt herum. Vor ein paar Jahren musste ein Kalb abgestochen werden. Es war so glücklich als es aus dem Stall kam, es sprang es so hoch, dass es sich ein Bein brach. So froh und so voll Liebe. Freut euch und frohlocket, wenn ihr geschmäht und verleumdet werdet. 1. Petrus 3 beschreibt dieses Phänomen:

1. Petrus 3, 15b-18a

Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, [und zwar] mit Sanftmut und Ehrerbietung; 16 und bewahrt ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verlästern, zuschanden werden in dem, worin sie euch als Übeltäter verleumden mögen. 17 Denn es ist besser, dass ihr für Gutes tun leidet, wenn das der Wille Gottes sein sollte, als für Böses tun. 18 Denn auch Christus hat einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten.

Unser gutes Benehmen verleumden, uns „Übeltäter“ nennen, wegen gutem Benehmen. Ich denke an ein Bergdorf in Österreich, ein hoffnungsloser Alkoholiker bekehrte sich, war dann trocken und führte ein ordentliches Leben, versorgt seine Familie und jetzt – wird er vom Priester verleumdet! Nicht, weil er mal ein Tippelbruder im Straßengraben liegend war, sondern jetzt, denn er gehört jetzt unserer „Sekte“ an. Sein gutes Benehmen wird verleumdet. Jetzt ist er ein „Übeltäter“. Es ist schwierig, ich weiß. In der Schule haben sie sich lustig über mich gemacht wegen meiner Nase. Man hat gesagt: „when the lord say´dnose‘, Fred got he say´s ‚rose‘ an he say`d: give me a big red one“ übersetzt: Als der Herr, Gott ‚Nase‘ sagte, verstand Fred ‚Rose‘ und er sagte: gib mir eine große rote. Und damals, als meine Haare noch kurz waren, redeten sie über meine Ohren. Jetzt ärgert mich ein anderes Körperteil und empfängt einen Großteil der Aufmerksamkeit, es ist wirklich kein Spaß. Aber er redet hier über Verleumdung, er sagte „um meinetwillen“.

Und auf einmal wird alles verändert um seinetwillen; seine Jünger, ausgepeitscht, bedroht, verleumdet, freuten sich, würdig geachtet zu werden, für seinen Namen zu leiden. Wir lesen, als Paulus und Silas im Gefängnis sangen, nachdem sie ausgepeitscht wurden in Philippi, dass die anderen Gefangenen zuhörten. Die Leute hörten zu, die Leute beobachten unsere Reaktion auf den Spott, auf die Verleumdung, auf die Verfolgung dieser Welt. Warum sollten wir frohlocken?

Zunächst, weil es ein Leiden ist um Christi willen und zweitens, weil wir in sehr guter Gemeinschaft sind, in Gemeinschaft mit den Propheten. Freut euch, denn sie haben auch die Propheten verfolgt. Freut euch, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln. Ein Prophetenwort für den, der um Christi willen verleumdet, verachtet, verfolgt wird. Warum meint ihr, dass die Welt auf uns so reagiert? Ganz einfach, wir sind Salz für ihre Wunden und wir sind Licht, dass die Finsternis bloß stellt. Und die Welt hasst das Licht. Denn ihre Werke sind böse.

Vers 13 Ihr seid das Salz, Vers 14 Ihr seid das Licht der Welt.

Ich habe diese drei Aussagen zusammen genommen und gruppiert in die rhetorische Struktur dieses Abschnitts, die acht Seligpreisungen, die ganz allgemein den Christus-ähnlichen Charakter beschreiben und belohnen und selig gepriesen und das Zeugnis der Untertanen in dieser Welt und Verfolgte. Das ist die Reaktion dieser Welt. Ihr seid … Weil die Fürworte verändert werden, glaube ich, dass ein neues Thema kommt.

Glückselig seid ihr; ihr seid Salz, ihr seid Licht. Dieser Abschnitt betrifft den Einzelnen.

Ein Mann vom „Bible-Institut“ sagte einmal: der Arbeiter ist Gott wesentlich wichtiger, als die Arbeit. Denn wenn der Arbeiter das ist, was Gott will, wird seine Arbeit immer stimmen. Das wollen wir betonen heute Abend, wenn es um den Einfluss des Königreiches auf uns geht, geht es in erster Linie nicht darum, was wir haben, was wir tun, sondern, was wir sind.

Wie wir gesehen haben, bei den Wundern, die irgendwie diesen großen Volksauflauf verursacht haben, die Heilung von dem Besessenen, von Epileptikern und von Gelähmten, Leuten, die die Herrschaft über ihren Geist, über ihr Gehirn, über ihren Körper verloren haben. Die Botschaft des Königreiches ist verbunden mit Macht, die Macht Gottes, deine Herrschaft wieder herzustellen über den Geist, über das Gehirn und den Körper eines Menschen. Das was der Mensch in sich als dreiteiliges Wesen ist.

Ihr seid das Salz der Erde. Es gibt 2 Verwendungen von Salz. Zunächst die Verhinderung des Verderbens, besonders in dem Zeitalter vor dem Kühlschrank, und den Geschmack einer Speise hervortreten zu lassen. Hiob 6, 5 ist dafür eine gute Stelle.

Hiob 6, 5-7

5 Schreit auch ein Wildesel auf der Grasweide, oder brüllt ein Stier, wenn er Futter hat? 6 Lässt sich etwa Fades ohne Salz essen? Oder findet man am Eiweiß irgendwelchen Geschmack? 7 Was meine Seele zu berühren verschmähte, das ist jetzt mein tägliches Brot, mir zum Ekel!

Wird Fades salzlos gegessen? Ich meine, wenn ich zum Essen eingeladen bin, dann gibt es oft „Erdäpfel“ - Kartoffeln. Dabei sollte man das Salz nicht vergessen. Sonst schmecken sie nach nichts. Das Leben kann sehr fade und sehr ermüdend sein. Sünde verspricht viel, aber Sünde ist ziemlich monoton. Auf einmal verliert Sünde ihren Reiz und lässt den Menschen leer, hungrig, durstig, besudelt und unglücklich. Menschen knien sich vor den Altären dieser Welt: Mode, Besitz, Karriere, Sport. Aber wenn du 60 Jahre alt bist, und du hast schon 500 schöne Kleider getragen, und jetzt sind diese in Rumänien oder von den Motten gefressen, oder altmodisch. Wie eine Frau, deren Mann sagte, als sie vom Einkaufen zurückkam: du hast schon 3 Schränke voll, von „nichts anzuziehen“.

500 Kleider später, 100.000 Geldscheine später, das ist ziemlich viel, du bist 60 Jahre alt, das ganze Blech auf deinem Regal, die ganzen Pokale, wenn es ein Erdbeben gibt, gibt es bei dir nur einen einzigen „Blechschaden“, aber wenn du keine Gesundheit hast?

Ich redete mit einem Mann in Südtirol – er war Spitzensportler, der hatte die erste Wildwasserschule in Deutschland, er war Skilehrer, hatte seine eigene Skischule, er ist mit dem Fahrrad jeden Bergpass in den ganzen Alpen gefahren und jetzt hat er eine Krankheit, ähnlich Multiple Sklerose, er kann nicht mehr fahren. Seine Frau war die Tage, ich fragte den Mann, welche Bedeutung sein Leben hatte. Weißt du, das wichtigste im Leben ist für meine Frau der Umfang ihrer Oberschenkel, weil sie eine Fahrradfahrerin ist. Und er erzählte mit Tränen in den Augen von all dem, was er getan hat, von all seinen Errungenschaften, wie er behinderten Kindern gefördert hat im Sport und ihnen geholfen hat, aber jetzt hat das alles keinen Sinn.

Das Leben kann ziemlich fade werden. Eine mühsame Angelegenheit. Die Welt braucht das. Auf dass das Leben schmeckt. Ich möchte dich fragen: Was lesen sie an dir ab, was lesen sie an deiner Versammlung ab? Ist dein Leben interessant? Schmeckt das Leben oder ist es fade?

Aber hauptsächlich wurde Salz dazu verwendet, das Verderben zu verhindern. Und Gläubige in dieser Welt sind zurück gelassen, um Salz zu sein. Die Anwesenheit von Gläubigen hält das Verderben zurück. Ich kann mich erinnern, an meinen früheren Beruf, ich komme zurück ins Konferenz-Zimmer, und da sind Ärzte und Pfleger, und da wird ein schmutziger Witz erzählt. Und als ich den Raum betrete, ist der schmutzige Witz vorbei.

Oder je nachdem, wer erzählt, sie sehen: o, jetzt kommt der heilige Fred, und der Witz wird ein bisschen geziert, weißt du, jetzt kommt es erst recht, oder man sagt, ah, der heilige Fred ist da, wir müssen aufpassen. Wir vertagen diese Geschichte auf später, wir wollen nicht seine jungfräulichen Ohren vergewaltigen. Das war die Reaktion auf Salz. Es war wie Salz in einer Wunde. Und selbst wenn sie schlimmer geredet haben, es war deswegen, weil sie in Wirklichkeit wussten, was sie machen ist unrecht. Salz.

Der Einfluss von Salz ist unauffällig. Unsichtbar, aber unaufhaltsam. Ich denke an Peter Reikow, ein Saalburger, ein Bergbauer, hat sich bekehrt. Als erster im ganzen Dorf hat sich ein Bergbauer bekehrt, und man hat gesagt, er hat alles der Sekte vermacht. Der Peter hat nichts mehr. Und dann kaufte Peter ein nagelneues Auto. Und dann kam das Gerücht, die Sekte habe Peter ein Auto gekauft. Und die beiden Gerüchte sind zugleich durch das Dorf gegangen.

Aber dann später kam der Bürgermeister zu Peter, wir haben hier einen Verein im Dorf, bei dem es um viel Geld geht, den Fremdenverkehrsverein. Wir brauchen einen Mann, dem wir im Bezug auf Geld vertrauen können. Wir sind überein gekommen, im Gemeinderat, du bist der Einzige. Würdest du der Obmann sein in diesem Verein? Salz.

Steve Kennedy, einer meiner zwei besten Freunde, in der Zeit als junge Gläubige, als wir drei Lastenträger waren für Gene Gibson. Steven und ich entwarfen die ersten Trainingskurse in Christentum und nachdem Gene die ersten Kurse geschrieben hatte, hat Steve alles lektoriert. Ein begabter Bruder. Auf einmal ging etwas schief in seinem Leben. Er wurde zeugungsunfähig, konnte nicht mehr mit seiner Frau schlafen. Er war ganz verzweifelt, dass er seine Männlichkeit verloren hatte. Auf einmal bekam er Schwierigkeiten mit seiner Heilsgewissheit; er hatte furchtbare Gefühlsschwankungen. Auf und ab und bin ich gerettet? Es war furchtbar mit ihm. Monate später entdeckte man bei Steve einen Gehirntumor. Und das war der Grund für diese Probleme. Es ging langsam bergab. Leider hat er sich röntgen lassen und die Verbrennungen der Röntgenstrahlen waren so schlimm, dass er nach einem Jahr ganz sehr gelitten hat, viel mehr wegen der Verbrennungen als wegen des ursprünglichen Tumors. Aber es wurde immer schlimmer, er konnte nicht mehr reden, er konnte nicht mehr essen, er konnte nicht mehr trinken,  er verlor die Funktion seiner Glieder, schließlich war in einem Hospiz, das ist eine Abteilung des Krankenhauses, wo man hoffnungslose Fälle pflegt, und versucht, ihnen die letzten Tage möglichst schön zu machen. Monatelang war er da, seine Frau machte ihm ein Plakat, wo verschiedene Bilder drauf waren, er konnte mit einer Hand deuten und ein Bild war die Bibel, und eins, dass ihm vorgelesen werden sollte. Er musste mal. Er hat verschiedene Dinge angegeben, die er tun wollte. Er konnte nicht reden, er konnte nichts tun; 34 Jahre alt. Und dann starb er.

Acht Jahre später evangelisierten Freunde von mir in der Nähe des Ortes, wo Steve gelebt hat, und einer hat dort eine Krankenschwester kennen gelernt und an der Tür mit ihr über das Evangelium geredet, und sie sagte, ja, ja, ich verstehe, ich kannte einmal einen Christ. Ich hab beobachtet, wie er starb. Sie hat bestimmt einige duzend Christen gekannt. Aber für ihre Begriffe kannte sie nur einen und das war Steve, der nicht reden konnte, der nichts tun konnte, der nur deuten konnte, aber sie sah an seinem Leben und an seinem Tod: dieser ist der einzige Christ, den ich kenne. Er war Salz der Erde. Acht Jahre später trägt das Frucht.

Ich denke an Christian und Margot von Oberösterreich, er war ein ganz wilder Trinker. Er hatte noch nicht die Möglichkeit, den Leuten in der Verwandtschaft vom Evangelium zu erzählen. Jetzt kam die erste Möglichkeit: eine Hochzeit wo all die Overstriker zusammen sind, und saufen sich alle voll. Dann waren alle ziemlich angeplätschert.

Die Schwägerin kam auf Christian und Margot zu und sie sagte, ich weiß nicht, was es ist, aber ihr habt etwas, und ich weiß nicht was es ist, aber ich will es. Erzähl mir, was das ist. Salz der Erde.

Ein bescheideneres Beispiel, ein bisschen näher von „zu Hause“. Wir waren an einer Schule im Sexualunterricht, wir wollten sehen, was sie da in der Schule machen. Wir haben einem Abend beigewohnt, wo die Biologielehrerin und die Lehrerin für Sexualkunde erzählen, was ihre Arbeit ist.

Und am Ende haben wir versucht über eine Sache zu protestieren, aber das ist dann wirklich ausgeartet in einem Gespräch. Wir haben nur den Namen unseres Kindes aufschreiben müssen und neben jeden Buchstaben eine Eigenschaft des Kindes. Die Biologielehrerin kam zu uns, sie hat schon einige Erfahrungen mit unserem Sohn. Einmal vor einer Arbeit hat er sie wohl gefragt: „Frau Professor, soll ich schreiben, was sie uns sagen, oder was die Wahrheit ist?“ „Was ich Euch sage, ist schon richtig“ Sie hat schon das Evangelium in mehrerer Hinsicht schon gehört. Jedenfalls, sie sah sich die Eigenschaftswörter unseres Sohnes an, sie sagte, ja, was ist wirklich richtig, wie wir unser Kind beschrieben haben, mit den Adjektiven, und dann sagte sie, wie haben sie den Abend über Sexunterricht gefunden? Wir sagten, wir sehen, dass wir schon mit unserm Sohn über Sittlichkeit reden müssen. Es ist kein Wort über Werte gefallen heute Abend. Wissen sie, ihr Sohn steht moralisch wesentlich höher als alle anderen Schüler. Unser Problem ist, dass wir nicht den Standard der Moral an ihm messen können; sondern wir müssen zur ganzen Klasse reden. Sein moralischer Maßstab ist wesentlich höher. Ein 13-jähriger Bub wird an der Schule von seinen Lehrern beobachtet. Er ist das Salz der Erde.

Manche Geschichten sagen, dass England, keine blutige Revolution erlebte, wie die Franzosen, weil die evangelikale Erweckung die Gesellschaft bereit gemacht hat für eine reifere Regierungsform. Die große bahnbrechende Gesetzgebung in Großbritannien war weit voraus, der Gesetzgebung auf dem Kontinent, war irgendwie auch von Christen beeinflusst. Salz.

Ein bekannter Geschichten-Schreiber Österreicher, ein Katholik, antwortete einmal auf die Frage, wieso es so viele Skandale in Österreich gibt: „weil wir keine wirkliche protestantische Reformation erlebt haben, deswegen gibt es so viele Skandale.“

Aber wenn das Salz kraftlos geworden ist, was ist die Kraft des Salzes? Das ist eine Frage, die leicht zu beantworten ist. Vergessen wir den Zusammenhang nicht, denn das ist die Kraft des Salzes: Verse 3-9:

Armut im Geiste, Trauern über Missstände im eigenen Leben, trauern über den Zustand des Volkes Gottes, über die Entweihung des Namens Gottes, echte Sanftmut, Hunger nach Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, ungeteilte Herzen, Friedensstifter, das ist Salz; Christus-ähnliche Charakter; der Charakter Christi in den Gläubigen. Wenn Salz seine Kraft verloren hat, wenn es kraftlos geworden ist – das kann heute nicht geschehen, wir haben heute Salz in einem Becher, einer Dose und es ist pures Salz.

Aber damals war Salz vermengt mit anderen Mineralien und es konnte ausgelaugt werden in einem feuchten Zimmer oder manchmal war es mit anderen Materialien verbunden, und das Salz ist tatsächlich kraftlos geworden, man konnte das Zeug nicht auf das Feld schmeißen, man konnte es nicht für die üblichen Zwecke benutzen, so hat man es auf den Weg geworfen. Und es ist allmählich zertreten worden, von den Füßen der Vorbeigehenden.

Das erinnert mich an Johannes 15, 6: Reben sind dazu da, Frucht zu bringen, eine unfruchtbare Rebe, eine Rebe, die nicht in Verbindung bleibt mit dem Weinstock…Was macht man mit einer unfruchtbaren Rebe, einer verdorrten Rebe? Man schneidet sie ab und man wirft sie ins Feuer und verbrennt sie, denn sie ist nutzlos, zu keinem anderen Zweck noch zu gebrauchen. Die Rede ist hier nicht von dem Verlorengehen eines Christen, mitnichten! Die Rede ist hier von der Nutzlosigkeit des Lebens eines Christen, der nicht in Lebensgemeinschaft mit Christus bleibt.

Was würdest du sagen, wenn ich heute Abend komme, und sage: ich hab das Heilmittel gegen Übergewicht gefunden; das ist einfach fantastisch, wie das funktioniert; in sechs Tagen bist du so schlank wie die Leute in den Modezeitschriften! Was sagst du? Arzt heile dich selbst! Sagst du! Heile dich selbst.

Wisst ihr, die Welt hat nichts als Verachtung für halbherzige Christen; nicht als Verachtung. Halbherzige Christen werden zertreten unter den Füßen der Ungläubigen. Sie kennen deine Inkonsequenz. Sie leben nicht nach deinen Grundsätzen. Aber, wenn du das nicht tust, wirst du unter ihren Füßen zertreten.

Salz wirkt im Verborgenen, das Licht darf nicht verborgen bleiben. Die Jünger sind zugleich verborgenes Salz und dargestelltes Licht. Ihr seid das Licht der Welt. Als Jesus in der Welt war, sagte er, dass er das Licht der Welt ist, Johannes 9, 5. Diese Stelle setzt die Abwesenheit des Herrn Jesu voraus. Es ist unmöglich, dass wir das Licht der Welt sind, wenn der Herr Jesus in der Welt ist. Die Bergpredigt beschreibt nicht das 1000 jährige Reich, nicht das Reich, das schon gekommen ist, sondern die Zeit, wo man in der Abwesenheit des Königs betet: dein Reich komme. Und in einer finsteren Welt haben wir die Aufgabe, da zu sein und zu leuchten. Gott will, dass alle die im Hause sind, beleuchten werden. Er hat seine Zeugen in dieser Welt zurück gelassen.

Ich habe gerade eine Evangelisation in St. Johann durchgeführt. Eine Frau aus einem sehr finsteren Tal, im geistigen und im wörtlichen Sinn; dort sind die Berge so hoch, dass die Sonne sehr früh untergeht, sie sagte an einem Abend: jetzt verstehe ich, was wir zu tun haben, jetzt verstehe ich, was Bekehrung ist, ich bereue nur eines, dass ich in diesem Tal wohne. Sie weiß, dass sie als der sechste Christ in diesem Tal, bei 6000 Einwohnern, eine sehr schwierige Aufgabe hat. Sie weiß, wie die Gottlosen in diesem Tal über Christen reden. Aber auf der anderen Seite sollte diese Frau glücklich sein über das Vorrecht, in diesem finsteren Tal ein Licht zu sein für den Herrn Jesus, das Licht in dieser Welt.

Was ist die Kraft des Lichtes? 2. Korinther 3 und 4 sagt uns: wer mit aufgedeckten Angesicht durch die Vermittlung des Heiligen Geistes das Angesicht Christi sehen werden wird, verändert von einem Grad der Herrlichkeit zum nächsten, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit durch das Wirken des Geistes.

Gott, der in der Finsternis Licht leuchten lies, hat den Lichtglanz des Evangeliums einstrahlen lassen in unserm Herzen, uns erleuchten lassen. Es ist Christus-Ähnlichkeit von Herrlichkeit zu Herrlichkeit umwandelt, immer Christus-ähnlicher, immer dem ähnlicher, den wir anschauen! Das ist die Kraft des Lichtes! Wir sind nicht die Sonne, wir sind wie ein Mond in dieser Welt, der das Licht der Sonne widerspiegelt. Lasst euer Licht leuchten, vor den Menschen, lesen wir hier, auf dass sie eure guten Werke, eure rechtschaffenen Werke, schreibt David, sehen und Gott verherrlichen. Manchmal hindert eine falsche Bescheidenheit oder eine falsche Rücksichtnahme die Wirkung des Lichtes. Wir sind bescheiden, wir sagen: was kann ich sagen oder was kann ich tun? Wir wollen nicht mit der Tür ins Haus fallen, so bauen wir eine Brücke, eine Brücke, groß genug für ein ganzes Bataillon von Soldaten, und betreten sie nicht. Das ist nicht gut. Es gibt aber auch noch andere Hindernisse. Wir lesen hier: man zündet keine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel. Ich komme aus einer Bewegung von Christen, die sagt: das Kavaliersdelikt unserer Bewegung ist Karriere! Wahrscheinlich gibt es keine Gruppe von Christen in Deutschland, wo prozentual so viele Mercedes unterwegs sind, wie in der Bewegung, mit der ich zu tun habe.

Nein, im Namen des allgemeinen Christentums und der Ablehnung von Profit – verdecken sie ihren Leuchter häufig unter einem Scheffel. Das ist ein ernstes Hindernis. Beruf, besser gesagt – Karriere. Sicherlich wollen wir einem Beruf nachgehen, wie können wir denn gute Werke überhaupt zeigen, wenn wir nicht arbeiten. Wir haben gesehen, wie wichtig das ist.

Aber häufig ist der Beruf wie ein Scheffel das das Licht dämpft und verbirgt. Markus 4, 21: Jesus sagt, niemand nimmt einen Leuchter und stellt ihn unter ein Bett! Unter ein Bett? Zunächst einmal ist das sehr gefährlich! Aber man kann schnell aus dem Bett heraus kommen, wenn man nicht vorher einschläft. Aber wie viele Leute haben ihr Zeugnis unter das „Bett der Bequemlichkeit“ gestellt? Niemand stellt sein Leuchter ins Verborgene, oder in den Keller, sagen manche Übersetzungen. Ja, es gibt den „Scheffel des Berufes oder des Handelns“, es gibt das Bett der Bequemlichkeit, und es gibt das Verborgene, den Keller der Schande. Unser Zeugnis in dieser Welt, die Auswirkung unseres Lichtes wird gedämpft dadurch, dass wir etwas zu verbergen haben, dass unseren Mund verschließt und unser Leben verdunkelt.

Der Einfluss des Christen auf seine Umgebung ist zunächst Salz. Ich denke in diesem Zusammenhang an Kolosser, Kapitel 4. Da lesen wir: wandelt in Weisheit gegenüber denen, die draußen sind. Vers 5 die gelegene Zeit auskaufend, euer Wort sei allezeit in Gnade mit Salz gewürzt, und zu wissen, wie ihr jedem einzelnen antworten sollt. Epheser 4, dem nicht identischen Zwillingsbrief, wo Paulus schreibt, kein verderbtes, kein faules Wort gehe aus eurem Mund, sondern nur, was den Hörer erbaut, was Gnade gibt. Eure Rede sei allezeit mit Gnade und Salz gewürzt. Salzig ist reden, salzig ist leben. Ein weiser Wandel und salzige Worte. Auf dass ihr wisst, wie ihr zu antworten habt, wenn Leute fragen. Fragen Leute euch über euren Glauben?

Man sagt, man kann ein Pferd zum Wasser führen, aber man kann es unmöglich zum Trinken zwingen. Egal, wie groß ein Pferd ist, du kannst es zum Trinken zwingen. Du führst es nur zuerst zum Salz-Leckstein, es kann nicht nein sagen zum Salz, und wenn es erst vom Salz geleckt hat, meinst du dann kann es nein sagen zum Wasser?

Was ist das Geheimnis von einem wirksamen Zeugnis in dieser Welt? Es ist die Kombination von Salz und Licht. Es ist die Kombination von einem salzigen Leben und salzigen Reden. Salz. Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid aber auch das Licht der Welt. Ein Gnadenwerk ist in Euch passiert und euer Wort soll gnädig sein und euer Leben eine Gnadenaufstellung. Und ihr sollt aber auch Licht sein, sagt Jesus.

Und das erinnert mich an das, was ich über den Herrn Jesus Christus selbst lese, als die Botschaft selbst, als das „Logos“ Fleisch wurde, Gottes Botschaft Fleisch wurde, was sah man? Als der unsichtbare, unermessliche Gott Fleisch wurde, Johannes staunte, er schrieb später, was wir mit unsern Augen gesehen haben, mit unseren Händen betastet haben, mit Ohren gehört haben, betreffend den Worten des Lebens, das schreiben wir euch. Wir haben gesehen, oh, wann hat er das begriffen, dass ihm gegenüber am Tisch der Fleisch gewordene Gott sich gelegt hatte? Er hatte ihn gesehen, er kannte seinen Körpergeruch, er kannte seine Kleidung und Haarfarbe, und alles hatte er vor sich, aber was hatte ihn beeindruckt? Er sagte: wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit eines Eingeborenen vom Vater.

Gnade, Salz und Wahrheit, Licht. Voll von den zwei Kardinalseigenschaften in diesem Universum, von den Säulen des moralischen Weltalls: Licht und Liebe. Er ist Licht, er ist Liebe. Und Liebe gegenüber einem unwürdigen Objekt – ist Gnade. Und das braucht die Welt. Manche haben gestern Abend gehört, was Alexander gesagt hat, als er aus Italien zurück kam. Er sagte: Ja, ich habe viel gelernt, aber, was mich beeindruckt hat, ist, wie er mich behandelt hat, wie er mit mir umgegangen ist. Das werde ich nie vergessen. Wisst ihr warum? In Bill ist einigermaßen das Wort Fleisch geworden. Und das ist das, was diese Welt braucht: du , lieber Bruder, liebe Schwester, bist der einzige Christ, den viele kennen, du bist Salz. Ist das Salz kräftig? Macht es durstig? Hält es Verderben zurück?

Du bist Licht; liebe Geschwister, wir können das Verderben dieser Welt nicht aufhalten, wenn wir selbst Kompromisse im eigenen Leben begehen. Du kannst unmöglich das Gewissen von anderen stechen, wenn du gegen dein eigenes handelst. Du kannst nicht Durst nach Gerechtigkeit anregen, wenn du deine eigene verloren hast. Du kannst nicht das Verderben der Sünde aufhalten, wenn du Sünde im eigenen Leben verborgen hast. Salz ohne Salzkraft wird nie durstig machen. Salzkraft bedeutet nichts anderes als Sein und nicht tun. Ich will dir heute sagen: egal, was deine Begabung ist, egal was dein Intelligenz-Quotient ist, ich bin hier, dir zu sagen, dass das, was du bist, Gott wesentlich wichtiger ist als das was du tust oder kannst.

Ich denke an meinen Freund Hermann, und seine Schwester Annemarie, sie ist behindert, ich glaube sie war wie ein sechsjähriges Kind, geistig, sie ist 24 Jahre alt. Da war eine Austauschschülerin aus Australien vom Gymnasium. Sie lebte im gleichen Zimmer wie die behinderte Schwester. Eines Tages sah sie, wie diese gekniet hatte, und sie fragte: was hast du gemacht und die Annemarie sagte: nix, nix. Und später kam sie mit Tränen und sagte: dich hab ich angelogen, ich habe gebetet. Diese sehr geistreiche Studentin aus Australien, ist zum Glauben gekommen, und wenn du sie heute fragst, wie sie zum Glauben gekommen ist, dann wird sie sagen, es war das Leben von Annemarie, denn sie war Salz, und sie war Licht.

Woodrow Wilson, der amerikanische Präsident während des ersten Weltkriegs, war beim Friseur, ein anderer Mann kam herein, saß im Sessel neben ihm, er hat nichts Großartiges gesagt, keinen Vortrag gehalten. Wilson war aufmerksam auf den Mann, wie er mit dem Friseur umgegangen ist, wie er mit ihm über sein Anliegen, über seine Familie, über seine Person geredet hat, wie er ihn geachtet hatte und wie er mit ihm umgegangen ist.

Und dann war der Mann fertig, er bezahlte, er ging. Und Präsident Wilson sagte: als der Mann redete schwiegen alle in dem Laden, sie hörten zu, er verlies das Geschäft, wir redeten kein Wort für einige Minuten, wir hatten den Eindruck, dass wir gerade einen sehr beeindruckenden Gottesdienst verlassen haben. Die Atmosphäre war ganz anders, das war das erste Mal, dass ich ihm begegnet bin. Er hat des Königs englisch geschändet. Er war nicht ein Mann mit viel Ausbildung, aber er war ein Mann, der einmal sagte: „Die Welt hat nie erlebt, was Gott tun kann, durch einen Menschen, der ihm ganz geweiht ist“. Und so hat er gelebt. Und ich glaube, dass das Geheimnis der Bekehrung von Hunderttausenden, wenn nicht sogar Millionen durch ihn nicht nur seine große Gabe war.

Denn die Atmosphäre in einem Friseur-Laden hat mit großer Begabung nichts zu tun, sondern mit der Ausstrahlung von Licht und der Auswirkung von Salz. Wir sind Salz, Geschwister! Sind wir Salz? Hat der Heilige Geist Raum gewonnen in unserem Leben, dieses Werk zu tun? Sind wir hungrig und durstig nach diesen Werk in unserm Leben?

Matthäus 5, 17

17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!

Oder wie wir lesen: in ganzer Fülle darzustellen. In erster Linie geht es darum: natürlich hat Christus das Gesetz vollständig erfüllt. Obwohl es nirgends ausdrücklich gesagt ist, kann man sagen, dass das Gesetz drei Abteilungen hat. Das zeremonische Gesetz, das heißt die Gesetze, die mit den Riten zu tun haben, wodurch man sich Gott nahen konnte. Das war ein Problem. Wie kann ein sündiger Mensch sich zu einem Heiligen Gott nahen? Gott musste einen Weg zeigen. Einen Weg zu Gott. Und ein guter Teil des Gesetzes beschäftigt sich damit, wie man als Sünder Gott nahe kommen kann. Und natürlich hat Christus dieses Gesetz in seinem Tod vollständig erfüllt. Als Jesus starb rissen unsichtbare Hände den Vorhang des Tempels von oben herab um den Weg symbolisch frei zu machen, auf dass Menschen Gott ohne Riten, ohne Tempel auf dieser Erde, ohne Priesterschaft auf dieser Erde, dass Menschen mit Gott in Verbindung kommen können. Wisst ihr, das ist etwas Wunderbares. Hier in diesem Freizeitheim, das ist übrigens ein ehemaliger Kuhstall. Mir wäre es nicht aufgefallen, dass es ein heiliger Boden ist, aber morgen werden wir eine sehr heilige Stunde erleben. Wir werden hier in einem ehemaligen Kuhstall das Brot brechen. Einmal beim Brot brechen in einer Halle, eine sehr schlichte Frau hat begonnen zu weinen, beim Brot brechen. Schlicht sage ich, einen Vortrag anlässlich des Papstbesuches organisiert haben, und ich sollte der Redner sein, über das Thema: „Auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen – kritische Betrachtung über das Papst-tum“ anlässlich des Papstbesuches. Elisabeth hat gesagt: Oh wie schön, dass du den Heiligen Vater willkommen heißt. Das war ein Willkommen, das wir gebraucht haben.

Jedenfalls so eine schlichte Schwester, auf einmal weint sie beim Brot brechen, und ein Bruder fragt sie: Elisabeth, was los ist und sie sagt, weißt du Felix, das größte Vorrecht in meinem Leben ist unmittelbar in die Gegenwart Gottes zu gelangen. Und Felix, wir waren da, gerade alle zusammen. Alle.

Sie versteht Versammlung besser als ich. Weil Christus das Gesetz erfüllt hat, das zeremonische Gesetz. Aber dann gab es 603 Gesetze, die zu tun hatten mit der Regierung der Nation Israels. Israel war eine Theokratie. Eine Nation unter Gottes Herrschaft. Gott sollte der König sein, und Israel hatte ein Grundgesetz oder eine Verfassung.

Und das Gesetz war das Gesetz Mose. Das war die Grundlage einer Regierung einer Nation über Gott. Aber Gott, der König kam zu der Nation und sie kreuzigten ihn. Wir brauchen nicht meinen, dass wir dieses Gesetz zu erfüllen haben. Ich meine, es steht in dem Gesetz, du sollst kein Feuer in deiner Wohnung machen am Sabbat-Tag. Das hätten wir probieren sollen, kein Feuer machen, im Januar, oder Dezember. Aber das war gemeint für eine bestimmte Zeit in Israel in einem bestimmten Land. Dieses Gesetz hat Christus erfüllt.

Und dann war es das moralische Gesetz. Und der zentrale Ausdruck des moralischen Gesetzes waren die 10 Gebote. Die Zusammenfassung der Verantwortung eines Menschen gegenüber Gott und gegenüber seinen Nächsten unter Gott. Christus hat dieses Gesetz erfüllt in seinem Leben und ist gestorben für unsere Übertretungen dieses Gesetzes am Kreuz. Aber was der Vers eigentlich meint, glaube ich, ist, dass Christus nicht gekommen ist, die moralischen Rechtsforderungen des Gesetzes durch seine Lehre herunterzuziehen, das Niveau zu senken, sondern er ist gekommen, um das Niveau oder den Inhalt des Gesetzes in ganzer Fülle darzustellen. Denn der Zusammenhang, die Rede ist von dem, der Tut und lehrt das Gesetz, oder der nicht tut, selbst das Geringste der Gesetze und lehrt andere, dass sie das nicht machen müssen. Es geht um Lehre. Und das tut Christus hier. ER zeigt uns, wie die alte Religion der Hebräer eigentlich sein sollte im Gegensatz zu der modernen Religion der Schriftgelehrten und Pharisäer.

ER sagt, wenn eure Gerechtigkeit nicht vorzüglicher ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen. Das wird einige Leute schockiert haben! Es gab ein Sprichwort zu der Zeit: Wenn zwei Menschen in den Himmel kommen, wird einer ein Schriftgelehrter sein und einer ein Pharisäer. Und Jesus sagt: wenn eure Gerechtigkeit nicht vorzüglicher ist, dann werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen. Die Gerechtigkeit der Pharisäer war gekennzeichnet von einer Betonung auf Äußerlichkeiten. Ihre äußerlichen Traditionen und Bräuche, eine Religion von Feiertagen, Zeremonien, sie verloren aber wenige Gedanken über innerliche Beweggründe, Motivation. Wenn das Äußerliche stimmte, stimmte alles. Aber Heuchelei ist kein Ersatz für Heiligung, Riten und Bräuche kein Ersatz für wirkliche Gerechtigkeit.

Zweitens waren sie wählerisch in ihrer Gerechtigkeit. Sie verzehnteten selbst die Kräuter in ihren Gärten, und vernachlässigten die wesentlichen Inhalte des Gesetzes. Sie waren wählerisch. Deswegen kam der Schriftgelehrte zu Jesus und frage: welches ist das größte Gebot? Denn viele sind damals davon ausgegangen, dass es unmöglich ist, das ganze Gesetz zu halten, so hat man debattiert, welches das wesentlichste Gebot wäre. Wenn man das Wesentlichste tut, und das war für die meisten, den Sabbat heiligen. Dann würde man bei Gott irgendwie durch kommen. Ihre Gerechtigkeit war eine modifizierte Gerechtigkeit. Sie eichten ihr Denken und ihr Leben nicht an dem Gesetz Gottes allein, sondern an den zusätzlichen jüdischen Schriften und Auslegungen des Gesetzes. Als ob ihre Glaubenskonfiguration den ursprünglichen Sinn verändern könnte durch seine Ergänzungen. Sie zogen Gottes Grundsätze auf ihr Niveau herunter durch ihre Zusätze. Paulus sagte im Römerbrief, dass sie, wie viele religiöse Menschen ihre eigene Gerechtigkeit erstellen wollten, dabei unterwarfen sie sich Gottes Gerechtigkeit nicht. Wenn wir in das Reich Gottes eingehen wollen, muss unsere Gerechtigkeit vorzüglicher sein. Nicht Äußerlichkeiten, nicht modifizierte Gerechtigkeit, und nicht wählerische Gerechtigkeit. Und Jesus zeigt in den kommenden Versen die Gerechtigkeit von der er redet. Der Kontrast zwischen der Alten Religion der Hebräer und der modernen Religion der Schriftgelehrten und Pharisäer. Sechs Fallbeispiel. Ein Kontrast mit herkömmlichen Religion. Immer wieder sagte er: Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt wurde, aber ich sage Euch. Und das ist etwas Interessantes. Was ist der Maßstab der Gerechtigkeit im Königreich der Himmel. Es ist das Wort des Königs. Und das wird Leute schockiert haben, wenn Jesus auf einmal sagt: Ich sage euch: hier ist der volle Sinn der Gerechtigkeit, und nicht, was ihr von den Schriftgelehrten gehört habt. Meine Worte sind der Maßstab, sind der moralische Maßstab des Reiches. Das wird man in der rhetorischen Struktur sehen. Was ist das Fundament eines Lebens mit Bestand? Es ist der Gehorsam der Worte Christi. Es macht den Unterschied zwischen dem Bau eines Hauses auf Sand und einem festen Fundament. Was tust du mit den Worten Christi?

In Kapitel 5, 21-26 ist die Rede von der Heiligkeit des Lebens. Mord, die erste Sünde unter Menschen. Die absichtliche Tötung eines Menschen aus persönlicher Überlegung heraus, egal, welcher Art. Die Rabbiner haben den Zusatz hinzugefügt: wer aber töten wird, wird dem Gericht verfallen sein. Dadurch haben sie das Gebot Gottes abgeschwächt. Und die Heiligkeit des Lebens herunter gezogen. Ein junger Mann kam vor kurzem zu mir und sagte: Fred, ich war schockiert von einem Buch von McDonald. Er scheint die Todesstrafe zu befürworten. Es kann nicht sein, dass Christen die Todesstrafe befürworten. Ich sagte, wo hast du das her? „Von der Bibel“.

Und dann versuchte ich ihm zu erklären, anhand von 1. Mose 10 und anhand von anderen Beispielen aus dem Alten Testament, dass die Todesstrafe Gottes Mittel war, die Heiligkeit des Lebens und die Grausamkeit von Blutvergießen vor Augen zu führen. Zeig mir eine Gesellschaft, die die Todesstrafe abgeschafft hat, und ich zeige dir eine Gesellschaft, wo man die Abtreibung bald einführt, denn sobald sie die Heiligkeit des Lebens antasten, werden sie überhaupt die Heiligkeit des Lebens in Mitleidenschaft ziehen. Jesus sagt: ich aber sage euch, Mord entspringt dem Herzen. Mehr oder weniger lehrt Christus hier, dass der Same des Mordes der Zorn ist, dass böse Sprache den Geist des Mordes beinhaltet, und dass Verwünschung die Lust nach dem Mord bedeutet. Du sagst deinem Bruder Raka, du bist schon gerichtsreif. Du verwünschst deinen Bruder, du nennst ihn nicht nur einen „Tor“, das Wort ist das Wort, das Mose benutzt hat, als er den Stein geschlagen hat, er sagte sozusagen: Du Rebell, du Gottloser, o, falle tot um (sagen wir in unserer Sprache) – du bist unterwegs zur Hölle. Es zeigt, dass Mord nicht nur in der Tat, sondern auch in Gedanken verboten ist, und Gott hasst nicht nur die Frucht, sondern die ganze hässliche Pflanze. Reden wir über Vers 43-48

Matthäus 5, 43-46

43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, 45 damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe?

Der Mafioso bringt morgens einen um, kommt nach Hause, und beim Frühstück läuft ihm seine Tochter über den Weg und er umarmt sie und küsst sie und freut sich über sie, genau wie du über deine Tochter. Der Mörder liebt seine Tochter. Natürliche Liebe ist keine Tugend. Manche Leute meinen heute, weil sie ihre Familie versorgen, im Gegensatz zu vielen in der Gesellschaft, dass sie besonders tugendhaft wären. In den kleinen Dörfern Österreichs grüßt man sich und man sagt Grüß Gott, geht es, das ist sehr freundlich. Und die Leute kommen sich auch sehr gerecht vor, weil sie Leute grüßen. Aber es gibt gewisse Leute, die nicht grüßen. Wie jeder Heide, er grüßt die Leute, die ihn grüßen, er liebt die Leute, die ihn lieben, er gibt den Leuten, die ihm geben. Christentum ist mehr. Christentum ist Liebe für Feinde, Christentum ist Beten für Feinde und Leute, die uns verfolgen, auf dass wir in dieser Welt als Söhne unseres Vaters stehen. Vers 48 ist für mich besonders interessant, denn dieser Vers hat zu tun mit dem Ziel des Lebens.

Wie etwa 33 Verse in der Bibel, sagt dieser Vers ganz deutlich, was das Ziel in diesem Leben ist. Und du hast nur ein Ziel. Oder du hast viele Ziele im Leben, aber Gott hat nur ein Ziel für dich, und das ist, dass du vollkommen wirst, wie dein Vater vollkommen ist. Das ist das, dass du eines Tages durch Gleichförmigkeit mit seinem Herrlichen Sohn der Prototyp mit der neuen Schöpfung wirst. Dass Jesus dich als einen seiner Söhne zur Herrlichkeit führt, dass du heilig bist, wie Gott heilig ist. Und ich möchte kurz reden, wie wir Christen über uns sprechen.

Beim Brot brechen vor einigen Wochen stand ein Bruder auf, und betete etwa so: „o, Gott, wir sind nur Sünder, wir sind nicht besser, als die in der Welt. Hilf uns zu sehen, dass wir einfache Sünder sind, und nicht besser als die Leute in der Welt. Was er sagen wollte ist, Gott behüte uns vor Selbstgerechtigkeit“. Wisst ihr, was ich meine? Aber Freunde, wir sind nicht Sünder, wie die Leute in der Welt. Wir sind Geheiligte. Wir sind Heilige, ich weiß das! Ich schaue nicht 45 Grad nach oben, ich hab keinen goldenen Eckzähne hinter meinem Gebiss, meistens bin ich nicht geistesabwesend, und es braucht viel Glauben, das wirklich anzunehmen, aber ich bin ein Heiliger, weißt du das? Und du auch, wenn du glaubst. Wie reden Christen über sich? Wenn du mit einem Christ redest, wird er dir viel schneller etwas sagen, über seine Unvollkommenheit, als über das Ziel seines Lebens. Was sagen die Christen? Sie fangen an, das Evangelium zu erklären, sie sollen die Verantwortung eines Menschen und seine Schuld vor Gott vor Augen führen und dann sagen sie ihm stattdessen: wir alle sündigen, einschließlich wir Christen, niemand wird vollkommen sein, diesseits des Grabes, wir machen alle Fehler, wir sündigen immer wieder. Oh, Freunde, hört auf, mit diesem törichten Reden. Wozu sind wir berufen? Wir sind dazu berufen, heilig zu sein. Dieser Vers sagt, vollkommen zu sein, wie er vollkommen ist.

Das ist unsere Berufung. Das ist unsere Orientierung. Sicherlich bin ich auch nicht vollkommen, frage meine Frau, wenn du mir nicht glaubst, aber das ist nicht mein Bekenntnis vor Menschen, dass ich nicht vollkommen bin. Meine Sehnsucht im Leben soll sein, vollkommen zu sein, wie er ist. Das ist unsere Ausrichtung. In dieser Richtung geht es lang, Freunde. Die Rede ist nicht von Selbstbetrug, Selbsttäuschung, oder Heuchelei, sondern davon, dass wir hungern nach Gerechtigkeit und Heiligung. Was meint ihr, wozu ihr berufen seid, aber ich glaube, das ist die Ausrichtung unseres Lebens.

Und wie wird Gott das in uns erfüllen? Wenn ich erzählen darf: Im Alten Testament gab es ein Gesetz, oh, Freunde, im Neuen Testament gibt es auch ein Gesetz, neun der 10 Gebote werden in Befehlsform wiederholt im Neuen Testament, nur der Sabbat nicht, den Sabbat halten ist nicht ein moralisches Gesetz. Das ist ganz einfach zu erklären: Im Alten Bund war arbeiten am Samstag Sünde. Ja. War arbeiten am Dienstag Sünde? Nein. Im Alten Bund war es Sünde, Ehe zu brechen, am Samstag. War es Sünde, Ehe zu brechen, am Dienstag? Ja, weil das ein moralisches Gesetz ist, Freunde. Ist es immer Sünde, zu arbeiten am Samstag? Was, wenn du ein Priester bist? Ein Priester arbeitet am Samstag. Das ist ein Argument von Jesus, es ist kein moralisches Gebot. Aber die anderen neun sind ein moralisches Gebot. Meint ja nicht, dass Rettung vom Gesetz, oder das dem Gesetz gestorben heißt nicht, dass wir nicht die neun Gebote halten.

Im Alten Testament aber war das Gesetz die Grundlage der Beziehung zu Gott. Niemand wurde durch das Gesetz gerettet, niemand. Es war immer aufgrund der Gnade Gottes und durch Glauben, und im Hinblick auf das vollbrachte Werk am Kreuz. Die Leute wurden sozusagen auf Kredit gerettet. Wie ich in meinem Haus lebe. Ich stehe erstens im Grundbuch, aber im Grundbuch steht auch die Wüstenrot. Die Wüstenrot wird noch die nächsten 18 Jahre im Grundbuch stehen. Aber ich lebe schon in dem Haus, auf Kredit. Und die Leute vor dem Kreuz lebten im Glauben und waren gerettet, obwohl die endgültige Bezahlung noch nicht gemacht wurde, aber mit einem wesentlichen Unterschied: Und bitte lest das nach im Römer 8, ich hab jetzt keine Zeit es zu lesen, ich möchte es nur erklären. Das Gesetz und die Beziehung eines Menschen zum Gesetz unmittelbar, war keine geeignete Grundlage, die eigentlichen Rechtsforderungen des Gesetzes zu erfüllen, denn das Gesetz war immer verbunden mit Strafe. Du übertrittst das Gesetz, du wirst bestraft, das heißt, jedesmal wenn du sündigst, sagt das Gesetz nur, du hast gesündigt. Das Gesetz befielt du sollst fliegen, aber es gibt dir keine Flügel. Es verlangt von dir einen moralischen Maßstab aber verleiht keine Kraft dazu. Es ist wie eine Heirat.

Ich bin ein sehr genauer Ehepartner, wenn du einen sehr pedantischen Ehepartner hast, ich kenne einen, er sagt seiner Frau jedes Jahr Silvester, dass sie versprechen muss, dass sie endlich mal keine Fehler macht.

und das Gesetz verlangte fehlerloses Leben, und wenn du das nicht tust, bist du unter dem Fluch des Gesetzes. Das Gesetz verurteilt dich unter dem Gesetz. Wir sind nicht unter dem Gesetz, sagt Paulus in Römer 6, wir sind unter Gnade, das heißt, wenn ich unter Sünde falle, kann ich wieder aufstehen, ohne Strafe. Denn Christus hat die Strafe getragen. Und zweitens: das Gesetz war ein geeignetes Mittel, das Problem waren Menschen. Römer 8 sagt. Das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott. Das Gesetz war nicht kraftlos, aber das Gesetz war durch das Fleisch kraftlos. Zum Beispiel: Wenn die deutsche Fußballmannschaft gegen Italien spielt, dann haben sie keine Chance, wenn ich der Torwart bin, denn die deutsche Mannschaft, so gut, wie sie ist, ist mit einem Tormann wie mir ein hoffnungsloser Fall gegen die Italiener. Sie ist kraftlos durch diesen Tormann. Seht ihr, was ich meine? Oder anders gesagt: mit einem Hebel aus Stahl kann man ganz leicht diesen Tisch heben, richtig? Aber wir brauchen nicht nur einen Hebel, um das zu bewegen, wir brauchen einen Drehpunkt. Benutzen wir vielleicht Quark, ok. Der eiserne Hebel ist kraftlos durch Quark. Das ist das Problem. Das Gesetz wäre stark genug, aber du? So hat Gott einen anderen Weg gefunden, das Gesetz auch in deinem Leben zu erfüllen. Auf dass die Rechtsforderungen des Gesetzes erfüllt werden. Gott konnte es nicht tun mit Fleisch, das dem Gesetz Unmögliche, weil es kraftlos war durch das Fleisch, tat Gott, indem er seinen eigenen Sohn, in Gleichgestalt des Fleisches und der Sünde und für die Sünde sandte. Für die Sünde ist in der Septuaginta, in dem Alten Testament, das ist der Begriff für Sündopfer. Jesus ist gekommen als Sündopfer. Er kam in einem Leib, in dem Verkehrsmittel, dass man normalerweise benutzt um zu sündigen. In Gleichgestalt des Fleisches der Sünde. Sein Fleisch war nicht sündig. Aber sein Körper war ein normaler Körper, den man normalerweise benutzt hätte, wie du und ich getan haben, zu sündigen. Und er starb in diesem Körper als Sündopfer. Er erfüllt das Gesetz. Und die Rechtsforderungen des Gesetzes werden erfüllt in denen, die nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geiste wandeln. Wisst ihr, Gott hat uns einen Partner für das Leben gegeben. Und du kannst nicht sagen, ich kann nicht aufhören, Zigaretten zu rauchen, ich kann nicht aufhören, mit Selbstbefriedigung; ich kann nicht aufhören, mit meiner verleumderischen Zunge, ich kann nicht aufhören, Alkohol zu trinken, denn obwohl dein Fleisch so schwach ist, wie Quark, wenn du gerettet bist, hast du Gottes Geist. Und Gottes Geist ist fähig, in dir, auch in dir, die Rechtsforderungen des Gesetzes zu erfüllen. Ist das nicht wunderbar? Christus kam in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde. Nicht nur das, er ist geboren von einer Frau und er hat unter dem Gesetz gelebt, auf dass er die erlöst, die unter dem Gesetz sind, auf dass sie die Sohnschaft empfangen, und sie schreien „Abba, Vater“ und sie haben eine unmittelbare Beziehung zu Gott. Ich wünsche, meine Zeit wäre nicht so kurz, heute Abend, denn das wäre wirklich ein Thema an und für sich: Die Beziehung eines Christen zum Gesetz. Aber ich möchte eines betonen: ich bin in einer Bewegung geistig groß geworden, wo man manchmal den Eindruck bekommt, das Gesetz wäre unwesentlich. Und wenn ich in manchen Ländern sehe, was aus dieser Bewegung geworden ist, dann habe ich Grund zu glauben, dass diese tatsächlich glauben, dass das Gesetz unwesentlich ist. Ich möchte euch sagen, Gott hat seinen Plan nicht aufgegeben. Er möchte Leute erziehen in Gerechtigkeit. Leute, die in ihrem Leben das erfüllen, was Jesus Christus in der Bergpredigt verkündigte, das vollkommene Gesetz, das Gesetz der Freiheit, wie Jakobus sagt. Ich rede nicht von einer Knechtschaft, verbunden mit Strafe. Ich rede von einem Gespann, von einem Menschen, geführt von dem Heiligen Geist und befähigt zu leben, gemäß den Rechtsforderungen Gottes. Und wenn du nach dem Geist lebst, wird Frucht in deinem Leben kommen, Frucht, die dem ähnlich ist, was man hier liest, und gegen das, sagt Paulus, gibt es kein Gesetz. Es gibt kein Gesetz dagegen. Das ist, was Gott will. Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. Das ist die Ausrichtung unseres Lebens.

Amen