7. Bibelkurs                                                                                                                                            BK  7

 

 

 

 

            CHRISTUS  ist größer  als die meisten Christen denken.

 

 

Christus ist das Zentrum der Geschichte (wir rechnen die Jahreszahlen nach Christus! Die amerikanischen Christen sagen: „History is HIS Story“). ER ist auch die Mitte unseres Glaubens und die Schlüsselfigur des Universums. ER ist das Herzstück der Offenbarung Gottes. Christus ist das WORT, das der Allmächtige an die Menschheit richtete und damit Seine Gedanken und Pläne offen-barte.

In der Bibel gibt es einige Abschnitte, die die gewaltige Größe und Einmaligkeit Jesu sehr klar herausstellen. Der bekannteste steht Philipper 2, 5-11, als „Christus-Hymnus“ bekannt („Ein jeglicher sei gesinnt wie Jesus Christus auch war...“). Es gibt noch einige Kapitel in der Bibel mit Christus-Hymnen, die weniger bekannt aber doch auch sehr wichtig sind. - Es kann uns eine große Hilfe für unseren Glauben sein, zu wissen, wer Christus wirklich ist. Und wir sollten IHN auch entsprechend Seiner Würde und Größe angemessen ehren.

 

I.    Im Epheser-Brief:  Kap. 1, 15-23.

 

          Der Apostel betet in diesem Kapitel darum, dass die Christen die Herrlichkeit Christi erkennen. Das ist ihm sehr wichtig, darum ist es ihm ein tägliches Gebet. - Auffallend ist im Epheserbrief, dass einige Superlative besonders häufig vorkommen: überschwänglich (3x), reich (3x), unausforschlich, alles übertreffend - und ähnliche Ausdrücke. - Obwohl Paulus ein Gefangener in Rom ist, an einen römischen Soldaten mit Handschellen gefesselt, hat er dennoch eine großartige Perspektive         ... von der Vergangenheit: Er ist  „von Gott erwählt

          ... von der Gegenwart: eine himmlische Kraft Gottes erfüllt ihn

          ... von der Zukunft:  er erwartet eine herrliche Vollendung.

Das führt Paulus immer wieder zum Lobpreis, macht ihn froh und treibt ihn dazu, Gott gehorsam zu leben.  ð  Wie klein sind dagegen unsere Horizonte, - wie wenig ist unser Herz von einer großen Vision erfüllt - und wie sehr ist unser Denken ständig mit irdischen Problemen und Sorgen belastet. Es ist nötig, dass unsere Augen und unser Herz erleuchtet werden, um die große Dimension der göttlichen Tatsachen zu erkennen und uns mit ihnen zu beschäftigen. Darum betet hier Paulus.

 

Paulus betet, dass wir  wissen (Luther: erkennen), wie groß die göttlichen Wahrheiten sind:

 

1.  „Wie reich die Herrlichkeit Seines Erbes für die Heiligen ist - und zu welcher Hoffnung wir von

     Gott berufen sind“ (Vers 18). - Paulus lenkt also zuerst seinen Blick auf die Zukunft der Christen, die die Apostelbriefe und die Offenbarung des Johannes in den herrlichsten Farben beschreiben. In der Regel werden die Menschen beim Gedanken an die Zukunft von Ängsten beschlichen. Gewissheit und Zuversicht begegnet uns bei diesem Thema selten. Paulus sagt: Durch Christus haben wir eine großartige Zukunft vor uns. Wir erhalten ein großes Erbe. Wenn wir Gotteskinder sind, dann sind wir Miterben Christi (Römer 8, 17). Wenn so mancher das Wort „Erbschaft“ hört, dann schlägt sein Herz höher, weil er eine persönliche Bereicherung wittert und sich eine Überraschung ausrechnet. Wieviel größer ist unser himmlisches Erbe, das uns sicher ist - und das auch unsere Phantasie beflügeln sollte.

2.  „Wie überschwänglich groß Seine Kraft an uns ist...mit der Gott Christus von den Toten auferweckt hat.“ (V.19+20) - Alle Welt  möchte Kraft haben - und Kraft nach außen zeigen. Paulus sagt: Gott hat Seine Kraft in zwei Bereichen demonstriert, wo die Menschen machtlos sind: beim Bösen und beim Tod. Der Kreuzestod Jesu und Seine Auferstehung waren der große öffentliche Akt Gottes, mit dem ER Seine Kraft bewiesen hat. Paulus hat ein langes Kapitel im 1. Korintherbrief (Kap. 15) verwendet, um die Wichtigkeit der Auferstehung Jesu den Christen tief ins Herz zu schreiben. Diese Kraft Gottes, die die Welt und die Wissenschaft nicht kennt (denn welches medizinische Institut betreibt die Wiederbelebung von Leichnamen?), die bei der Auferstehung Jesu am Werk war, - dieselbe Kraft ist auch bei den Christen wirksam. Das sagt Paulus hier. ð[GH1]  Wie mutig und zuversichtlich sollte uns das machen!

 

3.  „Christus sitzt zur rechten Hand Gottes(V.20) - das ist der Platz des Siegers. Das bedeutet:    Christus ist „die rechte Hand“ des Allmächtigen. ER steuert das Universum (mit allen Sternen          und Galaxien) und die Erde (mit allen Menschen und Völkern).

 

4.  „Christus herrscht über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat - auch in der zukünftigen Welt ... alles hat ER unter Seine Füße getan.“ (V.21+22)
Ob es Dämonen sind oder Orkane, ob Revolutionen oder Forschungslaboratorien - alles wird von Christus beherrscht. Mit „Reiche, Macht, Herrschaft“ sind auch die Bereiche der finsteren Mächte gemeint (alles, was mit Okkultismus, Spiritismus und Satanismus zusammenhängt). Es gibt also keinen Winkel des Universums, der Jesu Herrschaftsbereich ausgeklammert wäre. Das gilt auch für „zukünftige Zeiten“, - für das, was alles noch auf uns zukommen wird. Paulus bezieht sich hier auf den berühmten Psalm 110, das im Neuen Testament am häufigsten - 23 mal! - zitierte Kapitel aus dem Alten Testament. Dieser Psalm spricht prophetisch von der großen Herrschermacht Jesu. Er beginnt: „Jahwe spricht zu Christus: Setze dich zu meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde zum Schemel Deiner Füße mache!“ Zwei Mal heißt es in diesem Psalm von Christus: „ER wird zerschmettern...“

 

5.  Gott hat „Christus gesetzt zum Haupt über alles(V.22)  d.h.: über die Gemeinde und über das      Universum. - In Vers 10 heißt es: „Es wird alles zusammengefasst in Christus, was im Himmel   und auf Erden ist.“ - In Christus ist also eine ungeheure Machtfülle vereinigt. Die uns bekannten             Kräfte einer Atombombe, eines Taifuns, eines Erdbebens sind ein Pappenstil gegenüber der Kraft,   die Jesus besitzt. Paulus geht es in diesem Abschnitt sehr darum, dass die Christen in Ephesus     nicht nur an die Macht Jesu glauben sondern auch wissen (V.18: erkennen = wissen!), welche Bereiche das sind, die alle Jesus unterstellt sind und wie das alles miteinander zusammenhängt.

     Wissen ist für Paulus die Leiter, auf der der Glaube noch höher steigt. (John Stott) Wissen und      Glauben gehören zusammen, - sie sind in der Bibel niemals Gegensätze. Das Wissen um diese       gewaltigen Wahrheiten soll aber nicht Theorie bleiben sondern in der Erfahrung der Christen le-       bendig werden. „Die Sätze des Apostels sind wie Blitz und Donnerschläge, die allen Stolz des            Menschen niederschlagen sollen“ sagt Calvin. - So zieht Paulus im selben Brief etwas später (in   Kap. 3) aus allem die Konsequenzen, indem er sagt: „Gott kann viel, viel mehr tun als wir im Gebet        von Ihm erbitten, wir können uns das in Gedanken gar nicht ausmalen. So groß ist            Seine Kraft.“   (Epheser 3, 20) - Und im 6. Kapitel spricht er von der Kraft Christi, mit der wir auch den Teufel über-           winden können (in der sog. „Waffenrüstung“ Epheser 6, 10-20). - Diese praktischen Anwendungen    beziehen sich auf die großen Aussagen hier über Jesu unbegrenzte Macht im Kosmos.

 

II.  In Philipper 2, 5-11.

 

     In diesem berühmten Abschnitt (den man auswendig können sollte!) spricht Paulus von der Demut und von der Herrlichkeit Jesu. Diese Verse waren ursprünglich eine Hymne, die oft in den Gottes-diensten gesungen wurde. Christus war für die Gemeinde der Mittelpunkt ihres Glaubens. Darum haben sie Ihn in ihren Liedern gerühmt. Zwei Drittel von Philipper  2  beschreiben die Demut Jesu.

Jesu Demut: w   ER bestand nicht auf Seinem Vorrecht, Gott gleich zu sein.

·      ER verzichtete auf Seine Gottgleichheit und wurde rechtlos wie ein Sklave

·      ER wurde wie jeder andere Mensch geboren

·      ER lebte als Mensch unter Menschen - doch ohne Sünde

·      ER erniedrigte sich selbst (war arm, ohne Haus und Hof, führte ein Wanderleben )

·      ER lebte in völligem Gehorsam gegen Seinen Vater im Himmel

·      ER starb den Tod eines Verbrechers am Kreuz - für unsere Sünden

Jesu Hoheit: w   Darum hat Ihn Gott verherrlicht (=erhöht)

·      und hat Ihm einen Namen (=Vollmacht) gegeben, der über allen Namen steht.

·      Alle müssen einst ihre Knie vor Jesus beugen

·      Alle werden bekennen müssen: Jesus Christus ist wirklich der Größte, - ER ist der

     HERR - und das alles zur Ehre Gottes des Vaters!

Im Philipperbrief hebt Paulus noch einmal (in Kap.3, 8) die Größe Jesu ganz stark hervor. Er hält die „überschwängliche Erkenntnis Christus Jesu, seines HErrn“ für so großartig und überwältigend, dass alles Bisherige in seinem Leben verblasst: seine hohe Bildung, seine Leistungen, sein großer religiöser Eifer, seine moralische Untadeligkeit - das alles hält er für „Dreck“ im Vergleich zu Jesus, in dem seine kühnsten Träume erfüllt wurden. Er hat nur einen Wunsch: immer enger mit Jesus verbunden zu werden, IHM gleichgestaltet zu werden, die Kraft Seiner Auferstehung zu erfahren - um das herrliche Ziel zu erlangen: den Siegespreis gewinnen, nämlich das Leben in Gottes Herrlichkeit. Dorthin hat uns Jesus den Weg gebahnt (Philipper 3, 8-14). Unsere Republik (= das Bürgerrecht) ist der Himmel. - Ist das nicht eine großartige Vision? - Durch Jesus wird sie Wirklichkeit.

 

III. Kolosser  1, 15-23.  Christus ist größer als alles!

 

     Paulus schreibt den Brief an die Christen in Kolossä, weil dort eine große Gefahr aufgetaucht war. Irrlehrer gewannen immer mehr Einfluss. Sie hatten Nebendinge zu Hauptsachen gemacht, die Christus zunehmend an den Rand drängten. Sie meinten, dass sie allein das ganz Große hätten: das Kosmische, das Weltumspannende, den Einblick in höhere Welten und geheimnisvolle Kräfte, Mythologie, Astrologie, Geheimlehren und okkulte Praktiken. Vieles von dem fasst man heute mit dem Namen Esoterik zusammen, die heute immer mehr Anhänger findet (pro Jahr werden in Deutschland - 1997 - für Esoterik-Literatur ca. 18 Milliarden DM ausgegeben, so viel, wie die evang. und kath. Kirchensteuer zusammen ausmachen. Die Bücher über den „Mondrythmus“ sind Bestseller geworden!).  Angesichts dieser Überfremdung des Evangeliums hat Paulus im Kolosserbrief vor allem e i n  Anliegen: Er will Jesus groß machen. Jesus ist größer als alles! Der Apostel gibt Jesus den beherrschen-den Platz im Zentrum des Kosmos, der Schöpfung und der Heilsgeschichte.

     Nachdem heutzutage die Verführungskünste des Teufels zunehmen, wie das die Apostel für die Endzeit voraussagen, wird es immer notwendiger, auf die Mitte unserer Botschaft hinzuweisen - auf Christus. Die Verführung durch Irrlehren ist nach der Bibel gefährlicher als die Verfolgungszeit. Wir erleben heute eine stärker werdende Verzerrung und Vermischung des Evangeliums - mit anderen Religionen, mit östlicher Mystik. Es gibt dagegen kein besseres Rezept als das, welches Paulus den Kolossern ans Herz legt: die überragende Größe Jesu herausstellen!

     Im ersten und zweiten Kapitel des Kolosser-Briefes bringt Paulus eine ganze Serie von Thesen, die wie sonst nirgends die gesamte Größe Jesu klar umreißen. Den Kolossern, die von fremden Ideen begeistert waren, will Paulus Jesus als die faszinierendste Gestalt der Geschichte vor Augen malen.

 

1.  Christus - der Mittelpunkt der Schöpfung.  (Vers 16)

                   „In Christus ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare              

                   und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder                                        Gewalten. Es ist alles durch IHN und zu IHM geschaffen.“

Christus ist gleichsam der Mittelpunkt der Schöpfung. Weil durch Ihn alles geschaffen ist, darum gehört Ihm auch alles. Wo Leben ist, wo sich Materie befindet - es stammt alles von Christus und steuert auf ein Ziel zu, auf Christus. - Jedes Blümchen im Wald blüht durch Jesus - und blüht für Jesus. Von daher bekommt der Psalm 148 seinen Sinn, in dem die Schöpfung aufgerufen wird, den Schöpfer zu loben:

                   „Lobet IHN, Sonne und Mond! Lobet IHN, alle leuchtenden Sterne!

                   Lobet den HERREN, ihr großen Fische, Feuer, Hagel, Schnee und Nebel, ihr Berge

                   und alle Hügel, ihr Tiere und alles Vieh, Gewürm und Vögel, ihr Könige und alle Völker,                       Fürsten und alle Richter, Jünglinge und Jungfrauen, Alte mit den Jungen:

                   die sollen loben den Namen des HERRN, denn Sein Name allein ist hoch!“

Alle Energie kommt von Christus. ER beherrscht den Kosmos: die Galaxien, die Parlamente, die Regierungen. Kein Name, keine Kraft ist von Seiner Machtsphäre ausgeschlossen. - Und das gilt für ewige Zeiten! - Wenn von der Schöpfung die Rede ist, dann sollte nicht nur von der Natur sondern auch vom Architekten des Weltalls, vom Schöpfer und von Christus gesprochen werden. - Der Ausdruck „Mächte“ stammt aus der römischen Militärsprache. Damit bezeichnete man die Marschkolonnen, die im Gleichschritt aufmarschierten.

 

2.  „Christus ist  v o r  allem - und es besteht alles in IHM.“  (= Vers 17)

              Es ist heute viel von der Erhaltung und Bewahrung der Schöpfung die Rede. In der Ökologie und bei Greenpeace ist das ein großes Thema. Dass unsere Erde weiterbesteht, das haben wir vor allem Christus zu verdanken, heißt es hier in Vers 17. Das ganze All besteht nur,

weil Jesus es noch zu Seinen Plänen und Zielen braucht. Christus ist die Kraft, die alles zusammenhält, - ohne  IHN bricht alles auseinander. ER ist der Oberste von Anfang an - und ER bleibt der Höchste bis zum Ende. Alles, was Rang und Namen hat, kommt nach IHM. ER ist die absolute Spitze - im Weltall, in der jenseitigen Welt, unter Menschen und Völkern.

 

3.  In Christus wohnt alle Fülle(Vers 18+19)

 

              „ER ist der Erstgeborene von den Toten) (= der erste Tote, der wieder lebendig wurde     

              und ewig lebt), damit ER in allem der Erste sei ... In IHM sollte alle Fülle wohnen.“           Die Menschen wollen immer m e h r  haben: mehr Abwechslung, mehr Freude, mehr Spannung, mehr Kraft, mehr vom Leben, mehr Abenteuer, mehrt Geld, mehr Freizeit ... Manche suchen das Mehr auch in anderen Religionen, in Weisheiten aus dem Fernen Osten, in Gedanken großer Geister. Paulus sagt: Die Fülle aller göttlichen Kräfte, die Summe alles erdenkbar Guten und Schönen ist in Christus zu finden. Wer Christus hat, hat wirklich alles. Neben IHM gibt es nichts Wichtiges mehr zu entdecken. Wer Christus beiseite lässt, bleibt ein armer Mensch, der das Wesentliche verpasst hat.

 

4.  Durch Christus geschieht die Versöhnung.  (Vers 20)

 

                   „Gott hat durch Christus alles mit sich versöhnt, auf Erden und im Himmel,

                   in dem ER Frieden machte durch Sein Blut am Kreuz.“ (V.20)

     Das griechische Wort für „versöhnen“ bedeutet im Grundsinn: „etwas wieder in die gehörige Ordnung bringen“. - Der Versöhnungstod Jesu am Kreuz hat weltumfassende Bedeutung: der ganze Kosmos, das ganze Leben eines Menschen wird durch IHN in Ordnung gebracht. Der Friede mit dem Schöpfer wird wiederhergestellt. Der Kreuzestod Jesu hat eine viel umfassendere Wirkung als wir gemeinhin denken. Darum kehrt auch durch die Vergebung ein so tiefer Friede ins Herze ein.

 

5.  Das große Geheimnis:  Christus in euch.

 

                   „Der Reichtum des göttlichen Geheimnisses lautet: Christus in euch, die Hoffnung der                      Herrlichkeit.“ - „In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.

                   Gott machte einen Triumph in Christus über alle Mächte und Gewalten.“ (2, 3+15)

 

E. Peterson übersetzt: „Du brauchst kein Teleskop, kein Mikroskop und kein Horoskop, um das letzte Geheimnis zu finden. Wenn du zu Christus kommst, dann hast du die totale Fülle von allem.“ - Beim Stichwort „Triumph“ denkt Paulus an die Triumphzüge in Rom, wenn ein Feldherr siegreich von einer Schlacht heimkehrte. Bedingung für diesen Triumphzug war: der Feldherr musste persönlich in den ersten Reihen mitgekämpft haben, er musste Neuland erobert haben, er musste den Gegner vernichtend geschlagen haben und genügend Gefangene als Beweis seines Sieges mit sich führen. - In viel höherem Sinn trifft das auf den Sieg Christi zu.

 

IV. Im  Hebräerbrief.

 

     Der Apostel schreibt in diesem Brief an Christen, die sehr bedrängt wurden und in der Gefahr          standen, müde zu werden und aufzugeben. Ihnen will er helfen, indem er Jesus Christus in Seiner          Größe und Hoheit beschreibt. Das soll ihr Vertrauen stärken und sie ermutigen.

     „Christus ist höher als alle“ - das ist das Thema des Briefes in den ersten zehn Kapiteln.

 

·      Christus ist höher als die Engel (Kap.1+2)

·      Christus ist höher als Mose (Kap.3)

·      Christus ist höher als Josua (Kap 4.), der dem Volk die Ruhe und das Land brachte.

·      Christus ist höher als Aaron, der der erste Hohepriester war (Kap.5)

·      Christus ist der wahre Hohepriester (Kap. 5-10)

 

     Auf dieser Grundlage ermahnt der Apostel mehrmals die Christen, festzuhalten: am Vertrauen        (Hebräer 3, 6), an der Hoffnung (Hebräer 10, 23 + Hebräer 6, 11), an der Zuversicht (Hebräer 3, 14), am Bekenntnis (Hebräer 4, 14), an der Geduld (Hebräer 10, 36), am Vertrauen (Hebräer 10, 35), am Gebet (Hebräer 10, 19+25). - Fast jeder Abschnitt des Briefes endet mit einer Mahnung, doch fest bei Jesus zu bleiben. Wer die wahre Größe Jesu erkannt hat              und bei IHM bleibt, der steht fest in den Stürmen des Lebens.

 

V.  Psalm 2 und Psalm 110.                                                                                                                

 

     Diese beiden Psalmen sind die 2 Psalmen, die am häufigsten im Neuen Testament zitiert werden    (12 mal und 23 mal). Sie beschreiben sehr klar die große Herrschermacht Jesu. Christus wird alle             Seine Feinde zerschmettern und als König des Universums regieren.

 

VI.               Die Offenbarung des Johannes.

 

     In der Offenbarung, dem letzten Buch der Bibel, dominiert Christus vom Anfang bis zum Schluss als          der große Sieger über den Satan und alle bösen Mächte. In sieben Visionen wird die Macht und   Majestät Jesu in farbigen Bildern wie in einem gewaltigen Triumphlied geschildert.

 

·      Offenbarung 1     Die erste Vision: Christus mit Augen wie Feuerflammen, - Seine

                                             Stimme wie großes Wasserrauschen, - Sein Angesicht wie die Sonne,

                                             aus Seinem Munde ein zweischneidiges Schwert

·       Offenbarung 5     Das Lamm auf dem Thron. Es kann das Buch mit den 7 Siegeln öffnen 

·      Offenbarung 12   Die Geburt des Sohnes, der die Völker weiden soll

·      Offenbarung 14, 1-5       Die 144000 vor dem Thron des Lammes - singen ein neues Lied

·      Offenbarung 14, 14-16   Christus mit Krone und Sichel auf den Wolken: die Ernte ist reif!

·      Offenbarung 19   Christus, der Reiter auf dem weißen Pferd. IHM folgt das Heer

                                             des Himmels auf weißen Pferden. Seine Namen: KÖNIG aller Könige

                                             und HERR aller Herren - Das WORT Gottes

·      Offenbarung 21+22        Christus in der Mitte des himmlischen Jerusalems. ER ist der

                                             Bräutigam beim himmlischen Hochzeitsfest, die Gemeinde ist

                                             die Braut. Christus (= der „helle Morgenstern“) kommt wieder:

                                             „Siehe, ICH komme bald!“

 

VII. Die Folgerungen aus der einmaligen Größe Jesu:

 

Wenn Christus so groß ist, - wenn auf vielfältige Weise und auch so häufig in der Bibel Seine Macht und Größe so klar hervorgehoben wird, dann bedeutet das für die Christen sehr viel:

 

1.  ...  dann sollten wir IHM volles Vertrauen entgegenbringen

2.  ...  dann sollten wir IHM auch Unmögliches zutrauen 

3.  ...  dann können wir uns auf Seine Versprechungen (= Verheißungen) absolut verlassen.

                        Sie gehen alle in Erfüllung. Keine einzige wird ausbleiben oder nicht erfüllt werden.                         4.  ...  dann wird Seine Liebe uns nur das Beste zukommen lassen                                                               5.  ...     dann wird Seine Weisheit uns immer den besten Weg führen

              6.  ...  dann sollten wir unsere Hoffnung nie aufgeben. Sie gründet sich auf Christus,

          der unser Fels ist und der nie wankt.

7.  ...  dann wird ER auf unsere Gebete hin immer handeln. ER ist ein dynamischer Gott

          und ein HERR voller Kraft. Kein einziges Gebet bleibt unbeantwortet.

8.  ...  dann sollten wir vor unseren Bitten IHN genügend preisen und ehren

9.  ...  dann sollte Christus die Mitte unserer Verkündigung sein

            10.  ...  dann wird am Ende der Wege Gottes immer Herrlichkeit sein, - so wie auch die

                        Bibel mit einem großartigen Finale endet!

 

              Herrlichkeit, preist Seine Herrlichkeit. Jesus Christus sei Lob und Ehre gebracht!

              Herrlichkeit, Herrschaft und Heiligkeit fließen vom Thron von Gottes Sohn in Seiner Macht!

               Darum auf! Lobet den höchsten Namen: JESUS. ER allein wird König sein für alle Zeit.                           Herrlichkeit, preist Seine Herrlichkeit. JESUS ist HERR, keiner als ER. Betet IHN an!

 

                        (aus dem international viel gesungenen Lied: „Majesty, worship His Majesty...“)

    

 

29. Nov. 1997                                                                                               Pfr. Gerhard Hägel, Bobengrün


 [GH1]