35. Bibelkurs                                                                                                                              BK 35

 

 

  Das Gebet - das lebensnotwendige Atmen der Christen

 

Das Gebet gibt es in allen Religionen. Wer nicht betet, steht eigentlich abseits der großen Mehrheit der Menschen. Es ist, als ob es die Seele eines Menschen ahnt, dass sie Kontakt braucht mit ihrem Schöpfer. Als wir Kinder waren, fiel es uns nicht schwer, zu beten. - „HERR, hilf mir!“ - dieses Gebet kam uns unschwer über die Lippen. Aber dann kamen Zeiten, wo wir misstrauisch wurden. Es tauchten Zweifel auf, wir erlebten Schicksalsschläge, Enttäuschungen. Das Gebet wurde aufgegeben. Woran lag das? Der Grund liegt meist bei uns selbst oder bei sog. „Freunden“ - oder es sind die Lügen des Teufels. Wenn wir älter werden, brauchen wir theologische Begleitung, um das Gebet richtig zu verstehen und Schwierigkeiten zu überwinden.

Gebet hat mit Gott zu tun. Und das ist der erste Fehler: wir beschäftigen uns zu wenig mit Gott und zu viel mit den Problemen des Gebets. Wir machen uns Gedanken über unsere religiösen Gefühle, über unsere geistlichen Fortschritte oder Rückschritte. Aber wir sollten uns primär auf Gott konzentrieren. ER muss der Brennpunkt sein, um den unsere Gedanken kreisen und an dem wir unsere Vorstellungen korrigieren. - Bei dem Thema GEBET sollen nun hier die göttlichen Prinzipien aufgezeigt werden, die uns Gott in der Bibel offenbart hat.

 

1.  Die wahre Bedeutung des Gebets.

·      Gebetslosigkeit ist eine große Sünde. Es ist, wie wenn zwei Menschen, die zusammengehören, nicht mehr miteinander reden. Der Mensch ist nach der Bibel das Ebenbild Gottes. Er ist der Partner Gottes, Sein Gesprächspartner. Gott hat den Menschen die Sprache gegeben. Sie ist ein Geschenk des Schöpfers. Die Sprache zu verwenden, um mit dem zu reden, der mir die Sprache gegeben hat - das ist eigentlich das Natürlichste. Die höchste Verwendung der Sprache ist es, wenn wir mit dem Allmächtigen reden. So war es ursprünglich gedacht. Wenn wir also nicht beten, dann lassen wir Gott unbeachtet beiseite stehen, wie wenn ER uns nichts zu sagen hätte. Wir sprechen über tausenderlei Dinge, über Wichtiges und Unwichtiges, Interessantes und Belangloses. Das geschieht jeden Tag. Aber mit dem, der uns die Gabe der Sprache gegeben hat, reden wir nicht. Ist das nicht unnormal? Deshalb ist Gebetslosigkeit eine große Sünde.

 

·      In großer Not wird oft gebetet. - „Not lehrt Beten“ - ein Sprichwort, das nicht die ganze Wahrheit sagt, denn manche lernten in der Not auch fluchen. Das erste, was wir von Hiob in seiner verzweifelten Lage hören, sind Fluchworte (Hiob 3). Wenn unsere Notrufe nicht so beantwortet werden, wie wir es möchten, dann beginnen wir zu zweifeln. In solchen Augenblicken sollten wir anfangen, über Gott nachzudenken. Gott ist viel größer als wir denken. Seine Kraft und Seine Barmherzigkeit übersteigen weit unsere Vorstellungen. Gottes Verweigerungen sind manchmal die besten Antworten auf unsere Gebete, - weil Er mehr weiß und mehr überblickt als wir. - Wenn ein Schreiner zwei Bretter zusammen leimen will, dann presst er sie unter Druck zusammen. In ähnlicher Weise möchte Gott in Drucksituationen in unserem Leben erreichen, dass wir mit Gott enger zusammenwachsen. - Durch Druck entstehen auch die schönsten Kristalle in der Natur. Gott macht seine Juwelen unter Menschen in ähnlicher Weise.

 

·       Beten heißt: mit Gott zusammenarbeiten. In der Bibel wird von Anfang an Gott als ein handelnder Gott geschildert. Das erste, was wir im ersten Kapitel der Bibel von Gott erfahren, ist, dass Gott arbeitet. „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde...“ Unser Gott ist ein dynamischer Gott. Gott sprach - und das Universum war da, lediglich durch das Sprechen Gottes. Das soll uns daran erinnern, dass im göttlichen WORT gewaltige Kräfte stecken. Gott arbeitet durch das WORT. - Wenn wir beten, dann gelangen wir in den Kraftbereich des WORTES. - Beten ist Antwort auf das Reden Gottes. Das WORT verbreitet nicht nur Weisheit, es malt uns keine Träume aus sondern es verdichtet sich zu Kraft und Seine Konsequenzen sind eine Tat. JESUS wird in der Bibel DAS WORT genannt. Wo ER auftrat, merkten die Menschen, dass Kraft von Ihm ausgeht. - Durch das Gebet haben wir die Chance, Gottes Eingreifen zu veranlassen. Gottes Energien wirken auf verschiedene Weise: sie können verändern, bewahren, ermutigen, trösten, beruhigen, - sie können auch ganz Neues schaffen. Durch das Gebet erhalten wir Verbindung mit dem größten Kraftzentrum des Universums.

 

·      Gott gibt uns Unterstützung im Gebet. - Christus selbst, nachdem Er am Kreuz unsere Erlösung vollbracht hat, nahm seinen Platz auf dem Himmelsthron ein und setzt Seine Arbeit für uns fort: ER betet für uns, ER ist unser Fürsprecher (Hebräer 7, 25 + 9, 24; Römer 8, 34; 1. Johannes 2, 1). Außerdem hat ER uns den Heiligen Geist geschickt, der uns ebenfalls Seine Hilfe beim Beten gibt, wenn wir nicht mehr weiter wissen (Römer 8, 26-27). Deshalb können wir also Großes von unseren Gebeten erwarten, weil wir nicht allein vor den Thron des Allmächtigen treten sondern allerhöchste Unterstützung an unserer Seite haben. Das sollte unsere Zuversicht beim Beten verstärken! Deshalb haben die Beter auch ein viel besseres Unterscheidungsvermögen als gottlose Menschen, weil sie Erleuchtung von oben bekommen. Betende Menschen rechnen auch viel mehr mit Überraschungen, weil sie wissen, was ihr Gott kann.

 

·      Wir wenden uns im Gebet an den Schöpfer des Alls. - Dadurch erhalten wir Verbindung mit der obersten Instanz des Universums, mit dem „Chef“ der Welt-Kraftzentrale. Im Alten Testament gibt es viele Hinweise auf die Schöpfung. Die meisten befinden sich in den Psalmen, - über 30 an der Zahl. Das bestätigt, dass die Beter der Psalmen bei ihren Gebeten sich oft den Schöpfer vorstellten, - den Gott, der kreativ ist und Großes zustande bringt. Die Wallfahrtspsalmen (120-134), die bei den Wallfahrten nach Jerusalem vom Volk gesungen wurden, beginnen und schließen mit dem ermutigenden Ruf: „Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde geschaffen hat.“ (Psalm 121+134, und Psalm 124, 8) Die Winde sind Gottes Boten, heißt es in den Psalmen, die Feuer sind Seine Diener, Kriege und Umwälzungen sind Seine Instrumente. Unsere Wissenschaftler bringen es nicht einmal fertig, einen Apfelkern herzustellen - welches Potential an Macht und Intelligenz ist erst bei dem, der Milliarden Sterne und auch im Mikrokosmos Großartiges ins Dasein gerufen hat! Durch das Gebet bekommen wir Einfluss auf das Geschehen im Universum. Weil wir einen großen Gott haben, deshalb dürfen wir auch Großes bei unseren Gebeten erwarten. - Paulus wusste das, darum schreibt er im Epheserbrief: „Gott kann Außergewöhnliches tun, ER kann mehr tun als wir erbitten und auch so Großes, dass wir mit unserem Verstand gar nicht mehr mitkommen.“ (Epheser 3, 20) Gott hat Seine Strategie in allen Bereichen der Welt.

 

·      Unaufhörliches Beten ist in der Bibel etwas ganz Normales. Wenn Menschen das als absurd bezeichnen, dann sollte uns das nicht wundern. Denn Christsein ist in vielerlei Hinsicht sehr unnormal. Das Johannes-Evangelium beginnt mit den Worten: „Im Anfang war das WORT, und

das WORT war bei Gott“ (wörtlich: „...war zu Gott hingewendet“ - griechisch: „pros ton theon“).

Das bedeutet: ein Christ ist ein Mensch, der Jesus aufgenommen hat, - das heißt: er hat das WORT in sich aufgenommen. Und dieses WORT will sich ständig zu Gott hinwenden, weil Gott selbst das WORT ist. WORT und Gott gehören also eng zusammen. Deshalb ist es etwas ganz Normales, wenn Christen mit ihrem Gott immer Gesprächsverbundenheit haben. Wenn Beten das Atmen der Seele genannt wird, dann unterstreicht der Vergleich diese Wahrheit, denn wir atmen ja auch unaufhörlich. Es ist auch nicht verwunderlich, dass der Apostel Paulus 20 mal in seinen Briefen erwähnt, dass er „allezeit“, „Tag und Nacht“, „ohne Unterlass“ betet. (Im Anhang sind diese 20 Stellen aufgelistet). Es ist eigentlich kein großes Kunststück, unablässig zu beten. Denn weltlich denkende Menschen tun es auf ihre Weise ebenso. Irgendetwas beschäftigt sie Tag und Nacht: „Wie steigern wir den Gewinn?“ - „Wie können wir es uns noch schöner machen?“ - „Wo könnte ich mehr verdienen?“ Der große schottische Theologe P.T.Forsyth (gest. 1921) hat es prägnant formuliert: „Unaufhörliches Beten ( = von Wünschen erfüllt sein) - das gibt es bei allen Menschen. Die Frage ist nur: Betest du in Richtung Babylon oder in Richtung Jerusalem?“ (in seinem Buch „The Soul of Prayer“ - das beste theologische Werk über das Gebet, erschienen 1916, heute noch erhältlich: Paternoster Press ISBN 0 85364 860 3, England, 2Pds)

·      Beten ist ein Ringen mit Gott. Die Bibel redet davon häufiger als die meisten denken:  

    Jakob, der eine Nacht im Gebet mit Gott ringt und dann einen neuen Namen erhält. 1. Mose32

    Mose, der zwei Mal sich durch inständiges Gebet für das sündige Israel einsetzt und damit 

       eine Vernichtung Israels verhindert (2. Mose 32 - Goldenes Kalb; 4. Mose14 - Kundschafter)

    Abraham kämpft im Gebet um das gottlose Sodom und Gomorra (1. Mose 18)

    Hiob ringt in langen Gesprächen (35 Kapitel) mit seinem Gott um Klarheit

    die Witwe in Lukas 18 bestürmt einen hartherzigen Richter, um Recht zu bekommen

    Paulus kämpft lange Zeit (vermutlich 14 Jahre) im Gebet wegen des „Pfahls im Fleisch“        

    JESUS - sein Gebetskampf im Garten Gethsemane. ER betete in einer Agonie unter Tränen.

    die kanaanäische Frau. Jesus hat sie 3 mal abgewiesen und dann doch erhört. (Matthäus 15)

 

Das Gebet ist nicht nur eine Meditation oder eine innige Gemeinschaft sondern oft ein leidenschaftliches Ringen. Erst da entfaltet es seine große Kraft. Jesus selbst hat uns im Garten Gethsemane ein großes Vorbild dafür gegeben. Es hat bei Ihm eines dreimaligen Anlaufs bedurft, bis Er sagte: „Vater, Dein Wille geschehe!“ Wir sagen oft zu früh „Dein Wille geschehe“ und sind zu schnell bereit, eine Situation als von Gott gegeben hinzunehmen. Oft ist das mehr ein Zeichen von Trägheit oder mangelnder Bereitschaft, einen Kampf bis zum Ende zu kämpfen. Kierkegaard sagt: „Der wahre Beter streitet im Gebet und siegt dadurch, dass Gott siegt.“ Christus betont mehr den ausdauernden Kampf als „sich seinem Schicksal ergeben“. Auf dem Ringen liegt oft ein größerer Segen als auf dem erreichten Ziel. Die Trägheit im Glauben richtet oft mehr Schaden an als offenbare Sünden. Gute Früchte brauchen Zeit. Ein Apfel wird nicht über Nacht reif. Treffend formuliert es Forsyth am Schluss seines Buches: „Wirf dich in Seine Arme, aber nicht um gestreichelt zu werden sondern um mit IHM zu ringen. ER liebt solchen heiligen Krieg. Er hebt dich von der Erde in himmlische Bereiche.“

 

2.  Anbetung ist ein wichtiger Teil des Gebets.
Die Welt ist eigentlich zur Verherrlichung Gottes geschaffen worden. Als Gott sein Schöpfungs-werk beendet hatte, heißt es am Schluss: „... und siehe: es war sehr gut.“ Was sehr gut ist, das muss gelobt werden. Deshalb ist z.B. der Psalm 148 nichts anderes als ein Aufruf an die ganze Schöpfung, den Schöpfer zu preisen. Da werden alle aufgefordert zum Lobpreis Gottes: die Himmel, die Engel, die Sterne, die Meere, die Stürme, die Berge, die Zedern, die Vögel, die Würmer - und auch alle Könige und Fürsten. - Man muss sich schon etwas Zeit nehmen, um die wahre Größe und Herrlichkeit Gottes zu erfassen. Seine Kraft wird am Sternenhimmel deutlich (denn je-der Stern ist ein fliegendes Kernkraftwerk von immensen Ausmaßen). Seine Weisheit erkennen wir in den Wundern der Natur. Seine Liebe zu uns erreicht ihren Höhepunkt am Kreuz von Golgatha, wo ER Seinen Sohn zu unserer Erlösung opferte. Das alles sollte immer wieder unser Herz und unsere Gedankenwelt erschüttern. - Bei Ehrungen großer Persönlichkeiten wird immer eine Laudatio gehalten, der große Beachtung geschenkt wird. Wir sollten öfter eine Laudatio auf unseren HERRN halten und sie müsste viel länger und begeisternder sein als jede irdische! - Wenn Georg Müller, der Leiter des großen Waisenhauses in Bristol, am Morgen betete (er hat nie Bettelbriefe geschrieben!), dann meditierte er erst lange Zeit über die große Macht und Liebe seines Gottes, bevor er seine Bitten für die 2000 Waisenkinder vor Gott brachte.

    

3.  Gott danken.

Der Dank soll einen wichtigen Platz im Gebet einnehmen. Undankbare Menschen sind meist auch unzufriedene und freudlose Menschen. Der Apostel mahnt: „Saget Dank allezeit und für alles...“ (Epheser 5, 20) Wir haben zu danken für Irdisches und Himmlisches, für kleine und für große Dinge. Bezzel’s Lieblingswort war: „Wer Dank opfert, der preiset Mich und da ist der Weg, dass ICH ihm zeige das Heil Gottes.“ (Psalm 50, 23) Wir sollen Gott danken für Sein WORT, das uns täglich den Weg zeigt und Kraft gibt, - für die Erlösung, die Christus am Kreuz für uns erwirkt hat, - für die Taten Gottes in der Bibel, in der Gemeinde Jesu und auch in unserem Leben. - Wir sollten auch nicht vergessen, Gott zu danken, was andere von Ihm empfangen haben.

 

4.  Reue und Buße.

Man darf es nicht versäumen, im täglichen Gebet auch immer wieder sich persönlich zu prüfen im Spiegel des Gotteswortes. Wir neigen dazu, die Fehler der anderen deutlicher zu sehen als die eigenen. Darum ist die Bitte am Schluss von Psalm 139 sehr wichtig: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin und leite mich auf ewigem Wege.“ Wenn wir uns innerlich reinigen, dann können die göttlichen Kräfte besser durch uns hindurch zu anderen strömen. So wie das tägliche Händewaschen sollte die tägliche innere Prüfung etwas Selbstverständliches für uns sein.

 

5. Bitte und Fürbitte

Wir dürfen - wie der Apostel schreibt - alle unsere Sorgen und Nöte vor Gott bringen, auch die kleinsten Dinge, aber doch immer in einer gewissen Ehrfurcht. - Bei der Fürbitte für andere dürfen wir nicht vergessen, dass das immer ein geistlicher Kampf ist. Diese Unterstützung brauchen vor allem die Menschen, die im Reich Gottes Aufgaben haben: Pfarrer, Missionare, Mit-arbeiter, Evangelisten, Jugendleiter; wir sollten aber auch für unsere Verwandten beten, für die Politiker, für die Medien. Für diese Aufgaben ist es hilfreich, sich ein Gebetsbüchlein anzulegen, in dem wir alle Namen und Ereignisse aufzeichnen. Wir dürfen nicht „kleinkariert“ denken. Gottes Macht reicht überall hin. Die Lieblingspsalmen der Christen im ersten Jahrhundert (das von Verfolgungen gekennzeichnet war) waren Psalm 2 und Psalm 110. In beiden ist die große Macht Jesu beschrieben. Dieser Macht vertrauten sie bei ihren Gebeten und glaubten fest, dass Jesus die antichristlichen Mächte im römischen Weltreich besiegen wird - was dann auch geschah. - Im Blick auf Medien und Politik dürfen wir nicht sagen: „Die machen ja doch, was sie wollen.“ Auch in diesen Bereichen wird auf Gebete hin Gott eingreifen. Gebete beeinflussen den Weltlauf mehr als die Zivilisation, weil der Allmächtige mit Seinem unsichtbaren starken Arm lenkt und regiert. - In Offenbarung 8 werden die Gebete der Gläubigen von einem Engel mit einem goldenen Räuchergefäß zum Altar Gottes gebracht. Dasselbe eben entleerte Räuchergefäß füllt nun der Engel mit Feuer und schüttet das hinunter auf die Erde, so dass dort Erdbeben, Blitze und Donner geschehen. Das ist die Auswirkung der Gebete der Heiligen! - Von den dramatischen Auswirkungen berichtet die Presse, von den wirklichen Ursachen erfährt die Öffentlichkeit nichts. Dieses „Hintergrundwissen“ ist nur Gläubigen zugänglich.

 

6.  Die Psalmen helfen uns sehr beim Beten.

Die Psalmen sind durch Jahrhunderte das fleißig benutzte Gebetbuch der Christenheit gewesen, - auch für die frommen Juden, die heute noch dutzendweise Psalmen auswendig können. Jesus hat in seinen schwersten Stunden am Kreuz Psalm 22 und Psalm 31 gebetet. Die Psalmen sind das am häufigsten zitierte Buch des Alten Testaments im Neuen Testament. Zitieren kann man nur, was man auswendig kann - ein Beweis dafür, dass die ersten Christen in den Psalmen sehr zuhause waren. In der anglikanischen Kirche in England ist es heute noch Tradition, dass die Gemeindeglieder (nicht bloß die Pfarrer!) einmal im Monat den ganzen Psalter durchbeten, das sind also 5 Psalmen pro Tag. Wer das praktiziert, wird bald merken, dass er tatsächlich großen inneren Gewinn erhält, - warum? Luther sagt: Die Psalmen bringen alle Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens zum Ausdruck. Wer mehrere Psalmen in einem Zug liest, wird sehr wahrscheinlich einen Vers dabei finden, der genau in seine Lebenssituation hineinpasst - wo also Gott ihn direkt anredet. Und es ist schon ein besonderes Erlebnis, von Gott persönlich angesprochen zu werden - entweder durch eine Ermutigung oder durch eine Warnung. - Ein bedeutender Theo-loge, der selbst ein fleißiger Beter ist, hat es in die schlichten Worte gefasst: „Beten lernen kann man am besten mit den Psalmen.“ - Als in der Urgemeinde in Jerusalem die Verfolgung begann und die ersten Apostel eingesperrt wurden, versammelten sich die Gläubigen zum Gebet - und das Gebet begann mit Psalm 2. Gott antwortete mit einem Erdbeben. (Apostelgeschichte 4)

 

7.  Niemals zweifeln!

Der Apostel Jakobus (ein Bruder Jesu) galt als ein großer Beter in Jerusalem. In seinem Brief lesen wir am Anfang eine bedeutsame Warnung. Er schreibt: „Wenn jemand betet, dann soll er in festem Glauben und großer Zuversicht beten und nicht im Geringsten zweifeln. Denn ein Zweifler soll nicht denken, dass er etwas vom HERRN empfangen werde.“ In der Bibel gibt es viele Verheißungen, in denen Gott fest verspricht, Gebete zu erhören: „Bittet, so wird euch gegeben! Klopft an, dann wird euch aufgetan!“ (Matthäus 7, 7) „Was ihr bitten werden in Meinem Namen, sagt Jesus, das will Ich tun.“ (Johannes 14, 13) Jedes Gebet wird erhört (weil es Gott versprochen hat), nur erhört es Gott oft anders und zu einer anderen Zeit als wir gedacht hatten. Aber Gott will Seinen Kindern immer nur das Beste geben (Römer 8, 28). Deshalb sind Beter immer zuversichtlich.

 

 

14. Juli 2001                                                                                           Pfr. Gerhard Hägel, Bobengrün

 


 

         Unaufhörliches Beten  

                                        (20 mal in den Briefen des Apostels Paulus erwähnt!)

 

  1. „Wir danken Gott allezeit für euch alle und gedenken euer in unserem Gebet und denken        

    ohne Unterlass vor Gott, unserem Vater, an euer Werk im Glauben und an eure Arbeit in         

    der Liebe und an eure Geduld in der Hoffnung auf unsern HERRN Jesus Christus.“          1. Thess.1, 2+3

2. „Und darum danken wir auch Gott ohne Unterlass dafür, dass ihr das Wort der göttlichen     Predigt, das ihr von uns empfangen habt, nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern           als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das in euch wirkt, die ihr glaubt.“                                                                       1. Thess. 2, 13

3.  „Wir bitten Tag und Nacht inständig, dass wir euch von Angesicht sehen, um zu             ergänzen, was an eurem Glauben noch fehlt.“                                                                                                  1. Thess. 3, 10

4. „Betet ohne Unterlass!“                                                                                             1. Thess. 5, 16

 

5.  „Wir müssen Gott allezeit für euch danken, liebe Brüder, wie sich’s gebührt. Denn                 euer Glaube wächst sehr und eure gegenseitige Liebe nimmt zu bei euch allen.“                                                 2. Thess. 1, 3

6.  „Deshalb beten wir auch allezeit für euch, dass unser Gott euch würdig mache der             Berufung und vollende alles Wohlgefallen am Guten und das Werk des Glaubens ...“                                              2. Thess. 1, 11

7.  Wir aber müssen Gott allezeit für euch danken, vom HERRN geliebte Brüder, dass               Gott euch als erste zur Seligkeit erwählt hat in der Heiligung durch den Geist...“                                              2. Thess. 2, 1           

8.  „Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch                   gegeben ist in Christus Jesus.“                                                                                                                                1. Korinther 1, 4

  9. „Denn Gott ist mein Zeuge, dem ich diene...dass ich ohne Unterlass euer gedenke..“       Römer 1, 9   

10. „Ich flehe allezeit in meinem Gebet, ob sich’s wohl fügen möchte durch Gottes                 

   Willen, dass ich zu euch komme.“                                                                                   Römer 1, 10

11. „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet!“                          Römer 12, 12

 

12.   „Ich höre nicht auf, zu danken für euch und gedenke euer in meinem Gebet...“          Epheser 1, 1                        

13. „Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit            

    im Gebet für alle Heiligen und für mich, dass mir das Wort gegeben werde...“                 Epheser 6, 18                                                                                                                                                                   

14. „Wir danken Gott, dem Vater unseres HERRN Jesus Christus, allezeit,                             

    wenn wir für euch beten...“                                                                                         Kolosser 1, 3

15. „Darum lassen wir auch von dem Tag an, an dem wir’s gehört haben, nicht ab, für euch         

   zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens...“          Kolosser 1, 9           

16. „Seid beharrlich im Gebet und wacht in ihm mit Danksagung!“                                    Kolosser 4, 2

17. „Es grüßt euch Epaphras .... der allezeit in seinen Gebeten für euch ringt...“                Kolosser 4, 12

18. „Ich danke meinem Gott, sooft ich euer gedenke, was ich allezeit tue                             

   in allen meinen Gebeten für euch alle, und ich tue das Gebet mit Freuden...“                  Philipper 1, 3+4

                           

19. „Ich danke Gott, dem ich diene ... wenn ich ohne Unterlass deiner gedenke                      

   in meinem Gebet, Tag und Nacht.“  (Paulus betet für Timotheus)                                      2. Timotheus 1, 3     

 

20. „Ich danke meinem Gott allezeit, wenn ich deiner gedenke in meinen Gebeten.“           Philemon 4

 

In den Evangelien (und Apostelgeschichte):

 

1. Jesus sagt: „Seid allezeit wach und betet, dass ihr stark werdet, zu entfliehen diesem allem,    

   was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn!“ Lukas 21, 36 (Endzeitrede Jesu)

2. Jesus sagte ihnen ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und nicht nachlassen sollten ...          

   Gott wird Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu Ihm Tag und Nacht rufen...“ Lukas 18, 1+7

3. „Aber die Gemeinde betete ohne Aufhören für ihn (Petrus im Gefängnis) zu Gott.“ Apostelgeschichte 12, 5

                                                                                                                                                                                                                                                                                  

Statistik:        „allezeit“                       9 mal                                                               

(Paulusbriefe)   „ohne Unterlass“     4 mal

                „beharrlich“                        3 mal

                „nicht aufhören“                2 mal

„Tag und Nacht“                2 mal

 

Bobengrün 30.4.2010  Pfr. Gerhard Hägel

 

 

Gott lässt sich von Gebeten beeinflussen  (Offenbarung 8, 1-5)

 

In der Offenbarung im 8. Kapitel finden wir bei der Öffnung des siebenten Siegels einen aufschlussreichen Abschnitt über das Gebet: einem Engel wird ein goldenes Räuchergefäß gegeben. Damit bringt er die Gebete der Gläubigen vor den goldenen Altar Gottes. „Mit dem Rauch (der sie von Unreinheit reinigt) steigen die Gebete der Heiligen hinauf zu Gott. Dann nimmt der Engel dasselbe Räuchergefäß und füllt es mit Feuer und schüttet es hinunter auf die Erde. Und auf der Erde geschehen plötzlich Donner und Stimmen und Blitze und Erdbeben.“ Die Gebete, die zum Himmel aufstiegen (kein Journalist hat darüber auch nur eine Zeile geschrieben!), kehrten mit ungeheurer Gewalt zur Erde zurück. – Gebet kommt vom Himmel zurück und schaltet sich in die Geschichte auf Erden ein mit unkalkulierbaren Auswirkungen. Unsere Erde wird täglich davon erschüttert.

Eugene Peterson/Vancouver schreibt (in seinem Buch „Reversed Thunder“) in der Auslegung dazu übers Gebet: „Diese Vision gibt den Christen Gewissheit über das Kraftpotential des Gebets. Gebet bedeutet Zugang zu der Schaltstelle, wo das Zentrum aller göttlichen Aktionen sich befindet. Alle anderen wichtigen Persönlichkeiten oder Kraftzentren sind drittrangig. Menschen, die beten, werden nicht von den Dämonen der Macht und der Medien verführt. Sie wenden den Machtgötzen dieser Welt den Rücken zu und vertrauen sich in Ehrfurcht und Hin-gabe dem Allmächtigen an. Sie sind es, die die Welt bewegen. – Gebet entdeckt, dass alle Nöte und Probleme irgendwie zusammenhängen und bei dem Einen zusammenlaufen, der in großer Meisterschaft mit allen Nöten fertig wird. Die Welt erscheint oft wie ein Tollhaus. Aber Gott hat alle Fäden souverän in der Hand. – Am Anfang dieses Abschnitts (Offenbarung 8, 1) heißt es:    <... und es entstand eine Stille im Himmel etwa eine halbe Stunde lang ...>, - eine Stille, weil Gott zuhören will. ER spricht nicht nur zu uns, ER will uns auch anhören. Sein Zuhören ist ein noch größeres Wunder als Sein Reden zu uns. Man findet selten jemand, der uns aufmerksam und geduldig zuhört. Es ist selten, dass sich jemand Zeit für uns nimmt, um unser Gestotter und Gestammel, unser wirres Durcheinanderreden und unverständliches Seufzen anzuhören – und zwar so, dass jede Silbe und jede Nuance unserer Äußerungen verstanden wir. Wir werden von Gott total ernst genommen. Wir spüren: alles, was wir sagen oder fühlen, hält Gott für äußerst wichtig. Es tut uns sehr wohl, wenn wir jemand vor uns haben, der mit angespannter Aufmerksamkeit uns zuhört. Und das tut Gott! – Große Stille im Himmel, eine halbe Stunde lang: weil Gott zuhört. Alles, was aus unserem Herzen kommt, - alles Flüstern, Seufzen und Stöhnen will Gott anhören. Der ganze Himmel muss still sein. Die gewaltigen Stimmen der Engel verstummen, die schmetternden Posaunen werden niedergelegt, der tausendstimmige Chor um den Thron Gottes schweigt – weil Gott zuhören will: <Psst! Psst! Es will jemand beten! Christopher Robin will beten!> Gott lässt die Ältesten um den Thron und die Engel still sein. Kein einziges Wort unserer Gebete soll verloren gehen. Die ersten Christen, zu denen Johannes auf der Insel Patmos in der Verbannung und seine Gemeinde gehören, waren der festen Überzeugung, dass ihr Rufen zu Gott gehört wird und erhört wird. – Unter demselben Altar, an dem die Gebete zu Gott aufsteigen, liegen die Seelen der Märtyrer (Offenbarung 6, 9-11), die immer wieder gebetet haben: <Wie lange, HERR...?> Solche Gebete sind schon oft zum Himmel gestiegen. Die Antwort steht jetzt bevor. Gott lässt Sein Werk nie unvollendet. Wenn wir auf Erhörung warten müssen, dann ist das nicht eine Verzögerungstaktik, - dass man uns vielleicht vergessen hätte, - dann wäre das Warten unerträglich. Während wir warten, werden wichtige Sachen unternommen. Während der Stille im Himmel werden Aktionen vorbereitet. Die Gebete werden nicht einfach auf dem Altar wie Akten gestapelt, - sie werden mit dem Gottesfeuer vermischt und wieder zur Erde zurück-geschickt. Gebet ist viel mehr eine äußere als eine innere Angelegenheit. Es ist das Praktischste, was man tun kann. Gebet ist nicht ein mystisches Entfliehen sondern ein historisches Engagement, ein Eingreifen in geschichtliche Ereignisse. – Die sechs kräftigen Posaunen-Signale der Engel, die dann folgen (ab Offenbarung 8, 6) sind ein deutliches Zeichen, dass Gott mit Sicherheit und kraftvoll auf Gebete antwortet. – Pascal sagte: <Gebet ist die Art und Weise Gottes, den Menschen die Würde zu geben, Veränderungen auf der Welt zu bewirken.>“

    Der englische Historiker Herbert Butterfield, Prof. für Neue Geschichte an der Universität Cambridge (ein Christ, gest. 1979) schreibt: „Ich bin überzeugt, dass das Gebet der Christen der bedeutendste Faktor ist bei der Gestaltung der Geschichte der Menschheit, - wirksamer als Kriege, Diplomatie, Technik und Kunst“. „Die Wende in Deutschland 1989 war ein Erfolg der Gebete der Christen“ sagte Pfr.Führer, Leipzig (an der Nicolaikirche) auf einer Historikertagung 1999 (10. Jubiläum) auf Schloss Elmau (bei Mittenwald).


 

 

Einzelbeter in der Bibel

                        - durch die Gott Großes wirkte -

 

1.     Abraham betet ganz allein für Sodom und Gomorra (1. Mose 18). Er hätte mit seinem Gebet bewirken 

   können, dass diese überaus sündigen Städte von dem Gericht Gottes verschont bleiben, wenn wenigstens zehn Gläubige in diesen Städten gewesen wären. – Ein einzelner Gottesmensch kann mit seinem

   Gebet das Schicksal einer gottlosen Stadt wenden.

 

2.  Jakob ringt eine Nacht im Gebet mit Gott und bittet um Gottes Hilfe in großer Lebensgefahr (1. Mose 32).

   Er gibt nicht auf – bis die Morgenröte anbricht. Dieser Gebetskampf wird zu einer Wende in seinem

   Leben. Jakob erlebt einen inneren Zerbruch – aber Gott schenkt ihm einen großen Segen und einen

   neuen Namen: Israel. Das bedeutet für Jakob eine neue, eine ewige Perspektive.

З.  Mose wendet sich zwei Mal in schicksalsschwerer Stunde im Gebet an seinen Gott, um die bereits 

   von Gott beschlossene Vernichtung des Volkes Israel zu verhindern:

   w Israels Götzendienst beim „Goldenen Kalb“ (2. Mose 32). Gott wollte Israel vernichten und mit Mose ein

     neues Volk beginnen (V.10). Moses Gebet (40 Tage lang) bewirkt, dass „Gott das Unheil gereut,

     das ER Israel zugedacht hatte“. (Vers14)

   w Israels Versagen bei der Rückkehr der Kundschafter (4. Mose14). Weil Israel kein Gottvertrauen 

     hatte (im Blick auf die Einnahme des Gelobten Landes), ist Gott sehr zornig und will das Volk Israel

     vertilgen. Allein durch das Gebet des Mose (40 Tage lang) vergibt Gott diese schwere Sünde (V.20).

     Moses Gebet bewirkt zwei Mal, dass ein ganzes Volk, Israel, von dem Gericht Gottes verschont wird.

   w Vier Mal wird berichtet, dass Mose 40 Tage auf dem Sinai mit Jahwe verbrachte – das ist eine lange 

     Zeit des Gebets, des Gesprächs mit Gott: 5. Mose 9, 9.18.25 und 10, 9.

   w Mose bewirkt beim Auszug aus Ägypten (2. Mose 7-10) durch sein Gebet die Beendigung von vier der

     zehn Plagen (2. Frösche, 3. Stechmücken, 7. Hagel, 8. Heuschrecken) und die zweimalige Bereitschaft des Pharao zur Buße (die er nicht durchhielt – bei der 7. und 8. Plage). -- Mose hat als einzelner Beter Großes für sein Volk erreicht.

      wMose betet auf einem Berg, unterstützt von Aaron und Hur, um den Sieg über die dämonische Welt  

     der Amalekiter durch Josua zu erringen. Hier wird durch Gebet eine teuflische Macht überwunden

     (2. Mose 17). - Amalek war ein Nachkomme Esaus; der König Saul sollte das Gericht Gottes an Amalek

     vollziehen, war aber ungehorsam und scheiterte dadurch (1. Samuel 15). Der Letzte dieses Volkes war

     Haman, der die Vernichtung des Volkes Israel plante (Ester 3, 1) und schließlich am Galgen endete.

4.  Hanna bittet im Gebet Gott jahrelang – unter Tränen - um einen Sohn. Nach der Geburt gibt sie ihm 

   einen Namen, der ständig an die Erhörung ihres Gebets erinnert: Samuel =vom HERRN erbeten“.

   Ihr Gebet wird später zum Muster für das Gebet der Maria (das „Magnificat“), als sie Gott lobte, weil

   sie den Sohn Gottes zur Welt bringen darf. (Lukas 1)

5.  Samuel ist – wie Mose – ein treuer Beter für sein Volk. Im Blick auf die Philister bitten sie ihn: „Lass

   nicht ab, für uns zu schreien zu dem Herrn.“ (1. Samuel 7) Nach dem Versagen Sauls „schrie Samuel zum

   Herrn die ganze Nacht.“ (1. Samuel 15). In seinem Abschiedswort sagt er: „Es sei ferne von mir, das ich

   davon abließe, für euch zu beten.“ (1. Samuel 12)

6.  Nehemia schickte ein Stoßgebet zum Himmel – und Gott bewegte das Herz des Perserkönigs Artaxerxes, so dass er Nehemia eine große Unterstützung für den Mauerbau in Jerusalem zusagte. (Nehemia2)

7.  David erlebt in Ziklag (1. Samuel 30) einen Tiefpunkt seines Lebens; durch einen Überfall der Amalekiter

   verlieren sie alles, seine eigenen Leute wollen ihn steinigen. David geht allein in der Stille ins Gebet 

   und empfängt dadurch Stärkung von seinem Gott. (Vers 6)

8.  Elia betet allein auf dem Berg Karmel im Wettstreit mit dem Beten der 450 Baalspriester und erlebt

   eine großartige Erhörung: Feuer vom Himmel durch sein Gebet! (1. Könige18). ? Elia betete, „dass es 

   nicht regnen sollte und es regnete nicht drei Jahre und sechs Monate“ (Jakobus5, 17). Und er betete noch

   einmal, da regnete es. – Elia hat also durch sein Gebet 3 ½ Jahre lang das Wetter bestimmt.

9.  Der König Hiskia geht, als Jerusalem 701 v.Chr. vor der Einnahme durch die Assyrer unter Sanherib

   stand, in seiner höchsten Not in den Tempel und betet. Am nächsten Morgen liegen 185.000 Assyrer

   tot vor den Toren Jerusalems. (Jesaja 36+37) Gott hat sein Gebet sehr schnell erhört.

10. Daniel bewirkt als Beter Großes im babylonischen Weltreich. Er gestaltet durch seine Gebete die

   Politik des Königs Nebukadnezar und erhält von Gott im Gebet einen Blick in die Zukunftspläne 

   Gottes für Jahrhunderte, ja sogar bis ans Ende der Geschichte der Menschheit.

11. Jesus betete immer allein – auf einem Berg, in der Wüste, in der Nacht, im Garten Gethsemane. ER

   war in ständiger Gebetsverbindung mit Seinem Vater. Sein längstes Gebet ist das Gebet für Seine 

   Jünger (Johannes 17). Jetzt noch – auf dem Thron des Vaters – betet ER für alle, die zu Ihm gehören.

   (Hebräer 7, 25).                                                                        

                                                                                                                                             Pfr. Gerh. Hägel, Bobengrün – April 2005