Hans
Peter Royer
Morgenandacht
für junge Männer über 2. Korinther 5, 1-10
01.06.1998
Wir
wollen kurz beten und schauen dann ins Wort. Danke Vater für diesen
wunderschönen Morgen! Danke Herr, dass deine Liebe neu ist jeden Morgen, dass
wir nie auf die Liebe von gestern angewiesen sind, sondern eine neue Liebe
erleben dürfen, weil du lebendig bist. Danke für die Zeit mit einander in
deinem Wort. Danke, dass wir den Tag so beginnen dürfen. Mögest du zu uns
reden, uns zurüsten und ausrüsten und eine Freude geben an dir. Herr, ein Leben
mit dir ist Freude! Manchmal schwer, aber Freude! So bete ich, dass du wirklich
zu uns sprichst, unser Herz öffnest und munter machst, Herr, für das, was du zu
sagen hast. Amen!
Heute
Morgen möchte ich reden über ernste Dinge. Ich hab zum Beispiel ein Problem –
das muss ich euch sagen. Du wirst sagen, du hast mehrere Probleme. Aber, ein
von meinen Problemen ist: Ich tue mich schwer über oberflächliche Dinge zu
reden. Zum Beispiel zu Hause, wenn ich mit den
Studenten am Mittagstisch sitze, da tue ich mich ein bisschen schwer
über das Alltägliche zu reden. Das ist jetzt nicht positiv und nicht negativ,
das ist einfach so. Ich rede gerne über wesentliche Dinge. Meine Frau, die
redet manchmal gerne über normale Dinge. Wenn ich mit ihr ausgehe, dann stelle
ich ein Frage, dann weiß sie schon: „Ah, das habe ich befürchtet. Jetzt muss
ich schon wieder denken, wenn ich mit dir rede.“. Das ist nicht immer positiv.
Manchmal ist ein oberflächliches Gespräch der Einstieg für ein tieferes Gespräch.
Aber: Da tue ich mich ein bisschen schwer. Ich stelle allgemein fest, wenn ich
– mit den Studenten hab ich natürlich am meisten zu tun. Die sind so zwischen
18 und 30 Jahre alt. Mit dem Alter habe ich am meisten zu tun. Und manchmal
frustriert es mich ein bisschen, dass man kaum oder selten über was Ordentliches
reden kann. Ein Freund hat auch mal zu mir gesagt: „Mich frustriert es. Ich
kann mit kaum jemand über wesentliche Dinge reden.“. Ich hab mich oft gefragt,
warum sich Menschen so enthusiastisch und aufgeregt über bedeutungslose Dinge
unterhalten können – zum Beispiel Fußball – und warum – ja wirklich, sei mal
ehrlich. Fußball ist ja ganz nett und bei mir ist es das Skifahren. Fußball
interessiert mich überhaupt nicht – mich interessiert halt Ski fahren. Aber
weder das Ski fahren, noch Fußball beeinflusst dein Leben all zu sehr. Ob er
jetzt ein Tor schießt oder nicht, macht deine Freundschaft nicht kaputt und
nicht ganz. Das beeinflusst dein Leben kaum, aber es ist unwahrscheinlich, wenn
ich Leuten zuhöre – oder Amerikaner über Basketball. Ist ganz egal, wo du –
oder die Australier über Surfen. Ganz egal, wo du wohnst, sie haben halt was Verschiedenes.
Ist eigentlich unwesentlich, aber die können stundenlang diskutieren – streiten
sich. Hab dir gehört, als vor Jahren die Deutschen die Weltmeisterschaft knapp
verloren haben oder was weiß ich. Und da hat ein Junge gelacht und der Vater
hat ihn umgebracht. Das war damals in den Medien. Der war so aufgeregt – dass
er noch drüber lacht. Aber, das sind doch eigentlich unwesentliche Dinge. Und
es ist manchmal unglaublich, wenn man über wesentliche Dinge sprechen möchte –
da kommt kaum Enthusiasmus auf oder das schiebt man wieder bei Seite. Was ich
in dieser Zeit tun möchte: Ich möchte über wesentliche Dinge sprechen und zwar:
Im zweiten Korintherbrief, da sind wir ja schon drinnen dieses Wochenende,
schreibt Paulus: „Es ist eine Tatsache, dass wir sterben müssen.“. Darüber
schreibt, wir werdens dann durchlesen. Es ist
interessant: Versuch mal mit deinem Arbeitskollegen oder mit deinem
Schulkollegen über Tod und über Sterben zu sprechen. Weißt du, was du
feststellst? Sie wechseln schnell das Thema. Die Leute wollen nicht drüber
reden oder sie werden nervös. Bei meinem Schwiegervater darf ich das Wort
sterben noch nicht mal erwähnen, weil er glaubt, ich will ihn schon im Grab
sehen. Menschen haben Angst vorm Sterben. Und dann redet man gar nicht drüber,
das legt man bei Seite. Wenn man über Sterben spricht, dann spricht man
hauptsächlich über die, die bereits gestorben sind, aber man spricht ganz
selten über den eigenen Tod. Und eins weiß ich von dir, wenn ich auch sonst
nichts weiß: Du stirbst, falls du es nicht gewusst hast. Es ist nur eine Frage
der Zeit. Entweder heute, nächste Woche, in zehn Jahren oder in 30 Jahren. Der
Unterschied ist 30 Jahre, mehr nicht. Du stirbst! Hast du schon mal drüber
nachgedacht? Ich war letztes Jahr im September in Rio. Genau als ich unten war,
ist die Mutter einer Mitarbeiterin gestorben. Das war die ärmste Schicht. Die
haben in Favelas, das sind so die Slums. Die
Begräbnisse sind wild da unten. Das war fantastisch, hab noch nie so was
gesehen. Im Sarg hat sie schon gelegen, so ein Holzsarg haben sie gehabt auf so
einem klapprigen Wagen. Haben sie auf den Friedhof geschoben. Am Anfang sind
die Marmorgräber, das sind die Reichen. Dann kommst du weiter hinten, da wird’s
immer schlechter und schlechter und ganz hinten ist so eine Erdwiese. Und da
haben zwei gerade noch rumgehackt, so ein bisschen ein Loch gegraben, den Sarg reingetreten - so mit den Füßen - zugedrehten und das war’s.
Innerhalb von 24 Stunden alles vorbei. Dann bin ich nach Hause gefahren und da
ist bei uns auch gerade jemand gestorben. Und bei uns spielt die ganze Ortskapelle, der Kameradschaftsbund und alles Mögliche ist
dabei - 100e Leute. Man hat Totenwache – 3 Tage ist der Tote immer aufgebahrt
zu Hause. Und da kommen halt die Leute und so weiter. Ich will nicht sagen,
dass das eine besser ist, als das andere, aber wisst
ihr, was manchmal ganz witzig ist? Was die Leute so sagen, wenn sie vor dem
Sarg stehen. Habt ihr schon mal Grabreden gehört? Das ist manchmal fantastisch.
Bei uns – der Obmann vom Kameradschaftsbund hat reingeschaut und gesagt:
„Lieber Hans, so ist es, wenn es aus ist.“. Derselbe hat gesagt: „Liebe Rosa,
du bist immer auf Ausflüge mitgefahren, aber das geht jetzt
nicht
mehr, jetzt schon gar nicht mehr.“. Das ist bei uns im Ort die Grabrede. Jetzt
nicht mehr, aber bis vor ein paar Jahren waren die Särge immer offen – da hast
du dann den Toten gesehen. Und wenn die Leute am Sarg stehen wissen sie nicht,
was sie sagen sollen. Die sagen zum Beispiel: „Der schaut eigentlich gut aus.“.
Dann sagst du: „Er ging auch regelmäßig joggen, darum schaut er so gut aus.“.
Was ich damit sagen möchte: Wir tun uns unheimlich schwer mit dem Tod
umzugehen. Wir wissen nicht, was wir tun sollen und dann kommen solche
Bemerkungen, weil wir einfach nicht wissen, wie wir mit dem Tod umgehen
sollten. Ich weiß nicht, ob von dir schon mal ein guter Freund gestorben ist,
so wie gestern in dem Film. Wie ist es dir dabei gegangen, als du vor dem Sarg
standest, als du mit anderen Leuten redetest? Man weiß nicht, was man sagen
soll. Wir vermeiden wo wir nur können die Realität, dass wir einmal sterben
müssen. Ist euch schon mal ein Versicherungsvertreter begegnet, der
Lebensversicherungen verkaufen wollte. Ist hier ein Versicherungsvertreter? Die
verkaufen ja immer diese Lebensversicherungen. Mir läuft schon ein paar Jahre
lang einer nach. Ich habe eine andere, aber er will mir noch eine andrehen.
Wisst ihr, was interessant ist, was die immer sagen? Die sagen: „Hans Peter, du
musst schon mal nachdenken. Du musst eine Versicherung haben, falls die etwas
passiert.“. Weißt du was? Die Sprechen immer von „falls“. Das ist Blödsinn.
Dann musst du zu ihm sagen: „Das Problem ist nicht falls es passiert, sondern
die Frage ist wann es passiert.“. Die reden immer von „falls“. Es wird
wahrscheinlich nicht so sein, aber falls es passiert, dann brauchst du eine
Lebensversicherung. Das ist Blödsinn – es passiert. Die Frage ist nur – dann
kannst du den Versicherungsvertreter fragen: „Was hast du für eine Versicherung
da oben? Weißt du, wo du bist?“. Dann geht er wieder. Irgendwie glauben wir
immer, dass alle Menschen sterben müssen, nur ich nicht. Vor allem, wenn man so
18, 19, 20 ist – da glaubt man, man stirbt sowieso nie. Das ist Blödsinn, du
stirbst. Hast du schon mal drüber nachgedacht? Das sind wesentliche Dinge! Im Psalm
90, 12 lesen wir: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass
wir klug werden.“. Möchtest du ein kluges Köpfchen sein? Dann denk mal
drüber nach: Du stirbst, das ist so! Ein Nachbar von mir – er hatte Krebs. Er
ist vor zwei, drei Wochen gestorben, den hatte ich öfter besucht, hab ihm auch
von Jesus erzählt und mit ihm gebetet. Er hatte Krebs gehabt und war abgemagert
bis auf so 40 Kilo, aber die Hand alleine war bestimmt so 14 Kilo – die war so
dick – und da hing ein blaues Geschwür raus. Es war Krebs. Was mich beeindruckt
hat bei – Richard hat er geheißen – mit dem konnte ich über die wesentlichen
Dinge reden, denn er wusste: Er stirbt. Er ist 45 Jahre alt gewesen. Er hat das
ganze Leben neben mir gewohnt. Mit ihm konnte ich das ganze Leben nie
ordentlich, vernünftig über was Wesentliches reden. Erst die letzten drei
Monate hab ich gut mit ihm reden können, weil er wusste: Er stirbt! Im 2.
Korinther 5, 1-5 lesen wir folgendes – da sagt der Apostel Paulus: „Das
wissen wir: Wenn unser Leib einmal zerfallen wird wie eine baufällige Hütte,
werden wir einen neuen Leib erhalten, ein festes Haus, das nicht von Menschen
errichtet ist. Gott hält es im Himmel für uns bereit, ein Haus, das ewig
bleibt. Voller Verlangen sehnen wir uns danach, den neuen Leib anzuziehen wie
ein Kleid, ohne dass wir vorher sterben müssen. Solange wir in unserem
natürlichen Leib leben,“ - dieses Stück Fleisch
hier - „fürchten wir uns vor dem Tod.
Es wäre uns viel lieber, wir brauchten nicht zu sterben, sondern konnten
einfach in das neue Leben überwechseln, damit alles Vergängliche vom Leben
überwunden wird. Darauf hat uns Gott vorbereitet, indem er uns als sicheres
Pfand dafür schon jetzt den Heiligen Geist gab.“(Hoffnung für alle). Dieses
irdische Zelthaus, dieses Stück Fleisch hier, das ist nur vorübergehend. Das
wirst du wieder abgeben und dann bekommst du ein neues Zelt, einen neuen Leib,
einen neuen Körper. Das Problem, das wir heute haben ist, dass wir glauben,
dass dieser Leib das einzige ist was wir haben, dass dieser Leib das einzige
ist worauf es ankommt. Aber: Das ist falsch! Warum investieren wir soviel
Energie in dieses Stück Fleisch und warum investieren wir so wenig Energie in
unser ewiges Wohlbefinden? Wisst ihr warum? Weil wir nicht wirklich glauben,
dass dieser Körper vergeht. Wir glauben: Wir sterben nicht. Hypothetisch wissen
wir es schon, aber wir rechnen nie damit und darum schieben wir es hinaus. Da
ist eine Geschichte die heißt „der größte Narr“. Ich lese sie euch vor: „In
alter Zeit war es Sitte, dass sich vornehme Leute zu ihrem Vergnügen Hofnarren
oder Spaßmacher hielten. So hatte einst ein Graf einen Narren. Er überreichte diesem einen Narrenstab mit
den Worten: „Behalte ihn solange, bis dir jemand begegnet, der dich an Dummheit
noch übertrifft. Dem kannst du diesen Stab weitergeben.“. Einige Jahre später wurde der Graf schwer
krank. Als der Narr hörte, dass sein Herr bald sterben müsse besuchte er ihn
und fragte: „Graf, wohin führt dich dein Weg?“. „Weit, weit fort.“, erwiderte
der Graf. „Ja, und wann wirst du wieder
kommen – in einem Monat?“, wollte der Narr wissen. „Nein“, gab der Graf
kleinlaut zurück. „Ja, in einem Jahr vielleicht?“. „Nein, auch nicht in einem
Jahr!“. „Ja, wann denn – etwa niemals?“, forschte der Narr weiter. „Niemals!“,
bestätigte der Todkranke. „Und was für Vorbereitungen hast du für deine lange
Abreise getroffen?“. „Gar keine“, musste der Graf zugeben. „Was, du gehst für
immer fort und bist ganz unvorbereitet?“, wunderte sich der Narr, „Hier, nimm
meinen Narrenstab, denn eine solch große Dummheit habe ich nie begangen.““.
Weißt du, wir tun gut daran uns vorzubereiten, denn du stirbst! Ich sterbe!
Paulus spricht hier ganz offen über das irdische Zelt und über das himmlische
Haus, das wir einmal bekommen werden. Und so wie dieser Leib optimal geschaffen
ist für dieses Leben auf dieser Erde, so wird der himmlische Leib optimal
geschaffen sein für unser Leben im Himmel. Aber wir haben wieder einen Leib.
Ich darf dir sagen, wir werden nicht rumfliegen als
wilde Geister, wir werden einen Leib haben. Sogar eine neue Erde, einen neuen
Himmel. Es gibt sogar eine neue Erde – Offenbarung 21. Bin froh, dass wir da
nicht irgendwo rumschwirren. Der Paulus schreibt hier: „In diesem irdischen Haus seufzen wir
beschwert“. Wir seufzen, solange wir in diesem Körper sind. Kennst du Leute auf
dieser Erde die seufzen? Kennst du Leute, die beschwert sind? Kennst du Leute,
die sich in diesem Leben und diesem Leib betrogen fühlen, die sich nach einem
besseren Leben sehnen? Und du wirst sagen: „Ja natürlich!“. Die Welt ist voll
solcher Menschen, die beladen sind, die beschwert sind. Aber das ist normal,
denn dieses irdische Leben wird den Menschen niemals zufrieden stellen. Es ist
nur eine Durchgangsstation! Es ist nicht das Endziel! Dein Leben hier ist nur
Durchgang, nicht mehr. Du stirbst! Wie versuchen in diesem Leben die Erfüllung
zu bekommen und du wirst sie nie bekommen. Zum Beispiel: Du gehst in ein
Konzert von irgendwelchen Wilden, die rumhüpfen und schreien. Ich mein, es gibt
ja auch ganz Nette. Wisst ihr, ich hab Countrymusic gern. Du gehst zum Beispiel
zu einem Konzert und das Konzert, diese Gruppe, die Band faszinieren dich. Zwei
Stundenlang bist du fast in Trance, weil das ist deine Gruppe,
deine Musik. Und dann nach zwei Stunden verschwinden sie von der Bühne. Und
dann klatscht du bis dich Hände wund werden, das heißt: Zugabe. Und dann kommen
die noch mal, weil du mehr willst. Das was dich befriedigt – du willst mehr
davon. Dann machen sie eine Zugabe und verschwinden. Dann gehst du raus und
kaufst dir noch eine CD und im Auto spielst du noch die CD. Und dann bist du zu
Hause und bist wieder unbefriedigt. Wisst ihr warum? Die Dinge, die dich in
diesem Leben befriedigen, werden dich immer unzufrieden lassen, weil du immer
mehr davon willst – immer mehr. Und: Wir bekommenes nicht. Ich gehe gerne Ski
fahren. Wenn’s so ein Tag ist – mit Pulverschnee und die Sonne auch draußen –
wunderbar. Noch mal rauf mit Lift und noch mal und am nächsten Tag will man
wieder und – und dann ist der Schnee nicht mehr so gut. Du bekommst nicht mehr mehr. Wisst ihr: Wir wollen immer mehr von den Dingen, die
uns befriedigen und genau diese Dinge halten uns unzufrieden, weil wir nicht
mehr bekommen. Und wisst ihr, warum das so ist? Weil du und ich nicht für hier
geschaffen sind, sondern für dort! Die Erfüllung wirst du hier niemals
bekommen, sondern nur dort! Und wir müssen im Lichte der Ewigkeit hier und
heute leben lernen. Ich weiß, dass wenn ich dieses Stück Fleisch abgebe, ich
ein neues bekomme. Warum weiß ich das? Im 2. Korinther 5, 6-8 hat Paulus
geschrieben: „Deshalb sind wir jederzeit zuversichtlich, auch wenn wir Gott
in unserem irdischen Leib noch nicht unmittelbar nahe sein können. Jetzt
glauben wir an ihn, auch wenn wir ihn noch nicht sehen können. Aber wir rechnen
fest damit und würden am liebsten diesen Leib verlassen, um endlich ganz beim
Herrn zu sein.“. Ich bin früher viel unterwegs gewesen. Halbes Jahr
meistens – Australien, USA, Kanada – als Skilehrer. Nach einem halben Jahr –
oder auch jetzt bin ich im Jahr ungefähr
vier Monate unterwegs – auf Reisedienst. Wisst ihr, was schön ist? Wenn man so
nach ein paar Wochen oder Monaten nach Hause kommt. Wenn ich rauffahre in die Ramsau, dann
sehe ich Hannelore und die Kinder. Endlich zu Hause! Und wisst ihr, Paulus sagt
hier: „Ich möchte endlich nach Hause.“. Es ist schon interessant: Warum sind
wir so fixiert auf dieses Leben hier und warum sind wir so unwahrscheinlich
naiv, wenn es zu den wesentlichen Dingen des Lebens kommt? Zum Beispiel:
Sterben. Da sind wir so naiv, so dumm. Wir tun so, als ob es nicht da wäre,
aber es wird dich einholen. Wir müssen lernen uns mit wesentlichen Dingen des
Lebens auseinander zu setzen. Und er sagt in 2. Korinther 5, 5: „Darauf hat
uns Gott vorbereitet, indem er uns als sicheres Pfand dafür schon jetzt den
Heiligen Geist gab.“. Wie viele von euch sind verheiratet? O ja, einige.
Das Jahr, bevor du heiratest, machst du eine Verlobung. Bei uns gibt man den
Verlobungsring auf die linke Hand und ein Jahr später, oder wann auch immer du
heiratest, auf die rechte Hand. Ist das in Deutschland auch so? Umgekehrt? Ich
glaube in Amerika ist das umgekehrt – erst rechts, dann links. Wisst ihr, was
Paulus hier sagt? Jetzt haben wir den Verlobungsring – den haben wir jetzt,
aber die Hochzeit, die kommt erst. Das Eigentliche, die Substanz – das kommt
erst. Jetzt haben wir als Unterpfand den Verlobungsring, den Heiligen Geist,
der bereits in uns wohnt. Wir haben bereits einen Vorgeschmack, aber noch nicht
das letzte. Und dann sagt er in 2.
Korinther 5, 9: „Aber ganz gleich, ob wir nun bei ihm sind oder noch auf
dieser Erde leben, es kommt nur darauf
an, alles zu tun, was Gott gefällt.“ (Hoffnung für alle) Wisst ihr, was der
Sinn unseres Lebens ist? Gott zu gefallen! Der einzige Grund, warum du und ich
hier in dieser Welt, in diesem Stück Fleisch heute leben ist, um Gott zu
gefallen! Warum gehen wir zur Arbeit? Warum schauen wir auf Frauen und Kinder?
Warum schaffen wir redlich? Nur um eines Grundes willen, um Gott zu gefallen!
Das ist der Grund dafür. Und dann in 2. Korinther 5, 10 sagt der Apostel Paulus
- und bitte, nehmt es ernst, das ist ein wesentliches Ding, was ich jetzt
vorlese: „Denn einmal werden wir uns alle vor Jesus Christus als unserem
Richter verantworten müssen. Dann wird jeder das bekommen, was er für sein Tun
auf dieser Erde verdient hat, mag es nun gut oder schlecht gewesen sein.“ (Hoffnung
für alle). Es ist eine Tatsache, wenn du stirbst – du wirst sterben, ein Frage
der Zeit – dann musst du dich verantworten! Habe vorvorgestern, am Tag bevor
ich kam, Rechnungsprüfung gehabt - ich bin so was, wie der Geschäftsführer. Der
Verein kommt einmal im Jahr rein und prüft die ganzen Bücher. Und ich kann das
Jahr über Geld bei Seite schaffen – merkt niemand, bis zur Kassenprüfung. Du
kannst hier auf Erden alles Mögliche tun – merkt niemand, bis du vor Jesus
Christus stehst, vor dem Richterstuhl Christi! Und das ist Realität, das ist
wesentlich – du wirst vor dem Richterstuhl Christi stehen und ich auch! Wir
lesen in Johannes 5, 24: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort
hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht
ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.“(Elberfelder).
Hier steht: Wenn du an Jesus glaubst, wenn deine Sünden vergeben sind, kommst
du nicht ins Gericht. Das klingt jetzt, wie ein Widerspruch. Wir haben hier
gelesen – Paulus sagt wir - Paulus was ein Christ, glaube ich zumindest mal –
Paulus sagt in 2. Korinther 5, 10 : „Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar
werden, ...“ (Elberfelder). Ja, ich hab gedacht, wir kommen nicht ins Gericht?
Es gibt zwei verschiedene Gerichte. Das eine Gericht, für die Menschen, die den
Herrn Jesus Christus abgelehnt haben, die ihn nicht ernst genommen haben, die
werden gerichtet für ihre Sünde! Wenn du ein Kind Gottes bist, wenn du zu Jesus
gehörst, wirst du nicht mehr gerichtet für deine Sünde, die ist bereits
gerichtet. Weißt du wo? Am Kreuz von Golghata, sind
all deine Sünden gerichtet worden! Da hat Gott seinen Zorn ausgelassen und die
Sünden wurden bezahlt – voll! Aber weißt du wofür du dich – und ich –
verantworten musst? Für unsere Taten!
Nicht für unsere Sünden, aber für unsere Taten. Und, es kann sein, dass
wir die Gnade missbrauchen. In 1. Korinther 3 lesen wir von Christen, die die
Gnade missbraucht haben, die der Herr ihnen geschenkt hat. In 1. Korinther 3,
11 steht: „Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt
ist, welcher ist Jesus Christus.“. Wenn du Christ bist, dann ist der Grund
gelegt – das Fundament liegt, einen anderen Grund kann niemand legen. Du bist
gerettet allein aus Gnade durch das, was Jesus getan hat. Dann steht in 1. Korinther 3, 12-14: „Wenn aber jemand
auf den Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, so wird das
Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird es klarmachen, weil er in
Feuer geoffenbart wird. Und wie das Werk eines jeden beschaffen ist, das wird
das Feuer erweisen. Wenn jemandes Werk bleiben wird, das es darauf gebaut hat,
so wird er Lohn empfangen; wenn jemandes Werk verbrennen wird, so wird er
Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer.“.
Ja, du wirst gerettet, denn die Sünden sind bezahlt, aber du verlierst die
Belohnung! Wenn wir in den Himmel kommen – das ist so wie eine Waschanlage mit
Autos, nur das es nicht mit Wasser ist, sondern mit Feuer. Und ich glaub, so
mancher, wie ich, der glaubt er hat viel getan, der wird durchgehen und zum
Schluss bleibt gar nichts übrig. Und vielleicht manche alte Frau, die ihr Leben
lang gebetet hat, die aber keiner bemerkt hat kommt raus mit viel viel Gold. Gott wird beurteilen, welche Werke aus ihm sind
und welche Werke nur aus uns kommen. Das Bild der Belohnung: Das frustriert und
verwirrt viele Menschen. Wir haben da ein paar Kronen und ein paar haben kleine
Kronen und ein paar sitzen da ganz unten ohne Krone. Weißt du, was ich glaube,
was die Belohnung ist? Das steht nicht in der Bibel, aber das ist das, was mir
geholfen hat. Angenommen: Zum Beispiel bin ich ein absoluter Ignorant, was
Kunst anbelangt – so Malereien und so weiter. Ich schaue ein Bild an und sage
schön oder nicht schön – viel mehr kann ich nicht daraus entnehmen. Angenommen
einer von euch ist jetzt ein wahrer Künstler, ein Hundertwasser-Fan oder was
auch immer. Und wir zwei gehen ich eine Ausstellung und da kommen wir rein und
da ist dieses Bild von Hundertwasser und es ist gewaltig. Ich schau das Bild an
und sag: „Ja, nicht schlecht. Wo ist das Nächste?“ und gehe weiter. Und du kommst rein und bist ein absoluter
Liebhaber. Du stehst vor dem Bild, siehst jedes Detail, fällst fast in Trance
und nach drei Stunden gehst du langsam weiter. Du und ich, wir beide haben
dieses Bild genossen – mir hat es auch gefallen. Ich weiß nicht, wie viel du es genossen hast
und du weißt nicht, wie wenig ich es genossen hab. Aber das Maß, wie lieb du
Kunst hast, wird bestimmen, wie sehr du dieses Gemälde genießt. Und ich glaube,
wenn wir einmal vor dem Herrn Jesus stehen, da werden einige vor dem Herrn
Jesus stehen und sagen: „Danke Herr Jesus, dass du für mich gestorben bist, wo
ist der Kaffee?“. Und einige werden vor Jesus stehen und können nicht mehr
weggehen, weil sie ihren Herrn sehen, für den sie gelebt haben, den sie lieb
haben, der ihr Leben ist. Ich glaube, das ist die Belohnung. Das Maß wie sehr
du von der Gegenwart Jesu überwältigt sein wirst oder
auch nicht. Aber, wir müssen alle vor den Richterstuhl Christi. Das ist
Realität! Und wisst ihr, was mein Gebet ist? Paulus schreibt in 2. Korinther 6,
1 : „Als Mitarbeiter aber ermahnen wir auch, dass
ihr die Gnade Gottes nicht vergeblich empfangt. “. Ich habe so das Gefühl,
das viele Christen die Gnade vergeblich empfangen. Ja, sie haben Gnade
empfangen, aber vergeblich, denn sie versäumen für den Herrn ganz zu geben,
ganz da zu sein, ihr Leben ihm zu verschreiben. Ok, ist die bewusst, dass du nicht
für hier, sondern für dort geschaffen bist? Ist dir bewusst, dass du sterben
wirst, dass du diese Hütte abgeben wirst? Verstehst du jetzt, warum wir in
diesem Leib so beschwert sind und seufzen? Weil wir nicht für hier gemacht
sind! Und verstehst du jetzt, warum dich die Dinge dieser Welt niemals
befriedigen können und niemals befriedigen werden? Weil du nicht für hier
gemacht bist! Und, hast du gewusst, dass du dich einmal vor dem Schöpfer dieser
Welt verantworten musst? Liebe Freunde, das sind wesentliche Ding! Wir tun gut
daran, zu lernen über wesentliche Dinge des Lebens zu reden.
Lasst
uns noch beten:
Himmlischer
Vater, ich danke dir so für dein klares Wort in der heiligen Schrift! Ich danke
dir, wenn wir von Hoffnung sprechen, von Gewissheit sprechen, weil wir wissen,
wem wir geglaubt haben. Und danke Vater, dass wir wissen, wenn wir diesen Leib,
dieses Zelt abgeben, wir einen neuen Leib erhalten. Einen Leib, optimal gemacht
für das Leben dort bei dir, so wie jetzt dieser Leib gemacht ist für dieses
Leben hier, und da. Ich danke dir für beides! Ich danke dir so für dieses
Leben, das wir hier haben dürfen, denn wenn wir heute überleben, so leben wir
aus deiner Kraft! Und wenn wir heute sterben – fantastisch, dann sind wir bei
dir! Herr, danke dass du dem Tod den Stachel genommen hast, dass der Tod keine
Macht mehr hat und dass er uns nur hinüberbringt in eine glorreiche Zukunft!
Herr, ich bete, dass auch ich und diese jungen Leute hier lernen über diese
wesentlichen Dinge nachzudenken, darüber zu reden, sich ins Bewusstsein rufen,
damit wir Frieden haben können – über Leben und über Sterben. Herr, du bist der
Herr über beides. Danke, dass wir dich kennen dürfen! Amen!