Hans Peter Royer - ID 7281 - Keiner ist wie Du... - Teil 2/3 - ...der Grosses mit mir vorhat

Pfingsttagung am 18.05.2002 in Bobengrün

 

Johannes 1, 45-50      Johannes 14, 7-12     Apostelgeschichte 2, 1      Markus 6, 13     Galater 5, 22

 

Das Thema für den heutigen Abend ist "Der Großes mit mir vorhat". Und die Bibelstelle, die wir beschrieben haben, ist im Johannes Kapitel 1, wo ich ein paar Verse vorlesen möchte. Und daraus dann einfach ein ganz persönliches Wort heute Abend sprechen möchte. Was ich heute Abend sage, steht nicht in dem Buch oder so, habe ich auch keine Predigt darüber gehört, sondern von meinem Leben, der Großes mit uns vorhat.

 

Im Johannes Kapitel 1, Vers 45, ist die Geschichte über die Berufung der ersten Jünger. Da lesen wir Folgendes:

45 Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose in dem Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesus, den Sohn des Josef, von Nazareth.

46 Und Nathanael sprach zu ihm: Aus Nazareth kann etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh!

47 Jesus sah den Nathanael zu sich kommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem kein Trug ist!

48 Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.

49 Nathanael antwortete und sprach: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels. 50 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Weil ich dir gesagt habe: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du? Du wirst Größeres als dieses sehen.

 

Nathanael hat gesagt: Was kann von da oben Gutes kommen. Letzte Woche habe ich auch bei einer Konferenz gesprochen, weiter oben im Norden. Da hat einer gesagt: Da kommt einer von Österreich, gibt es da auch was Gutes? Also, das haben sie von mir auch schon manchmal gesagt.

 

Aber auf jeden Fall beim Nathanael, der hat gesagt: Was kommt da Gutes. Und Jesus sagte zu ihm: Nathanael, du wirst noch viel Größeres als dieses sehen. Interessanterweise 3 Jahre später, hier hat der Philippus den Nathanael geholt, 3 Jahre später sagt Jesus zu Philippus fast genau dasselbe. Philippus war ein langsamer Denker, das könnte mein Vorfahre sein. Und er hat Gott sei Dank die Fragen gestellt, die ich mich nicht traue zu fragen.

 

Er war 3 Jahre bei Jesus, 18 Stunden hat er jeden Tag Jesus erlebt, jeden Tag mit Jesus zusammengelebt. Und dann hat Jesus gesagt im Johannes Kapitel 14, Vers 7:

7 Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen; und von jetzt an erkennt ihr ihn und habt den Vater gesehen. - Und jetzt kommt der Philippus.

8 Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und das genügt uns.

9 Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich schon bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Und wie kannst du sagen: Zeige uns den Vater?

Und dann sagt Jesus zu Philippus im Vers 12:

12 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und er wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe.

Jesus sagt zu Nathanael: Nathanael, du wirst noch viel Größeres sehen. Und jetzt sagt er zu  Philippus: Philipus, ihr werdet noch viel Größeres tun, als ich getan habe.

 

Und heute Abend möchte ich mir ein bisschen Zeit nehmen.

1. Was sind die größeren Dinge, die wir sehen werden und die wir tun werden?

2. Wie können wir größere Dinge als Jesus tun, wie geht das?

 

Bevor ich das das tue, möchte ich aber etwas persönliches sagen. Ich bin jetzt 40 Jahre alt, der Johannes hat gesagt, ich bin noch nicht so alt, stimmt auch. Aber ich bin schon ziemlich alt. Als ich 15 Jahre alt war, habe ich mein Leben Jesus gegeben. Seitdem ist er mit mir unterwegs, ich mit ihm. Als ich so Teenager war, dass ich Sünder war, das habe ich damals gewusst. Dazu hatte ich Geschwister, die haben mir das klar gesagt und auch meine Eltern. Und als ich 15 Jahre alt war, wusste ich bereits, ich bin nicht so perfekt, wie ich sein sollte. Das war nicht schwierig zu entdecken.

 

Und so habe ich dann auch Jesus angenommen. Ich habe gedacht, ein bisserl Hilfe brauche ich, in den Himmel will ich auch mal kommen und so habe ich mit 15 mein Leben Jesus gegeben. Damit war meine Vergangenheit abgesichert. Meine Sünden waren alle vergeben und meine Zukunft war auch okay. Ich komme einmal in den Himmel. Und alles war ich dafür tun muss in der Zwischenzeit, ist ein paar gute Dinge für Gott tun.

 

Was tun so Christen?

Ich habe mich ein bisserl umgeschaut, was die so tun. Ein paar von denen gehen in die Kirche, außer das Wetter ist ganz schön. Die Besseren, die gehen dann schon in den Bibelkreis oder Gebetskreis. Es sind dann schon die Guten. Die ganz Guten, die machen sogar Jugendkreis und die super Wiedergeborenen, die machen am Sonntag den Kindergottesdienst. Ich habe gedacht, das kann doch nicht so schwierig sein, so ein super Wiedergeborener zu sein, das schaffe ich auf jeden Fall: So ein bisserl Kirche gehen, ein paar gute Dinge tun, Jugendkreis auch nicht schlecht. Da gab es ein paar hübsche Mädchen, die haben mir gefallen. Es war nicht so schwierig, dahin zu gehen. Und Kindergottesdienst werde ich auch noch schaffen.

 

Und wisst ihr, anfangs habe ich geglaubt, Christsein ist eigentlich einfach. Ich meine, wer die paar Dinge nicht hinbringt, der schafft ja überhaupt nichts.

 

Und meine erste Erkenntnis war, Christsein ist leicht. Jünger Jesu zu sein ist leicht.

Ich habe dann einen großen Fehler begangen. Ich habe nämlich angefangen, die Bibel zu lesen. Und in der Bibel habe ich gelesen, Dinge zum Beispiel, wie:

v  Du musst Jesus nachfolgen, zu musst etwas opfern. Wir sollten Dinge aufgeben. Du sollst Gebote halten.

 

Und wisst ihr, was ich erkannt habe? Für mich gab es damals 2 Arten von Christen.

v  Das sind die normalen Christen. Die leben so wie jeder Nichtchrist. Aber sie sagen halt, sie glauben an Jesus.

v  Und dann gab es noch die Extremen. Das sind dann Pfarrer und Missionare. Und die normalen Christen, die gelangweilt sind, werden auch extrem. Die lesen dann etwas mehr und machen ein paar Dinge mehr.

 

Und ich habe mir dann gedacht, aber extrem will ich ja gar nicht sein. Aber wisst ihr was, dann habe ich die Bibel gelesen und erkannt: Petrus war auch ein bisschen extrem, der Paulus war auch ein bisschen extrem. Und ich habe erkannt, Jesus erwartet von mir, dass ich auch ein bisschen extrem bin. Und wisst ihr, was ich festgestellt habe?

 

Das war die Erkenntnis Nummer Zwei.

v  Christsein ist nicht einfach. Christsein ist unheimlich schwer, wenn du es wirklich ernst nimmst.

 

Ich habe dann einen zweiten Fehler gemacht.

Ich habe begonnen, die Bibel nicht nur zu lesen, sondern sie zu studieren, und ich habe mich entschlossen.

Ich habe den Entschluss gefasst, nämlich, dass das Wort Gottes die Autorität ist

in allen Sachen des Lebens und des Glaubens.

Und wisst ihr, was ich dann beim Studieren herausgefunden habe. Da steht zum Beispiel drinnen:

Ich soll Gott lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzer Kraft

und meinen Nächsten wie mich selbst.

 

Da steht drinnen, ich soll meinen Nachbarn lieben. Ich habe gesagt: Herr, wenn du mir ein paar neue gibst, dann probiere ich es, aber mit denen nicht. Aber dann steht blöderweise drinnen, ich soll meine Feinde lieben. Ja, wer bleibt dann noch übrig, den ich nicht lieben soll? Ich soll mein Kreuz auf mich nehmen, was immer das bedeutet.

 

Aber wisst ihr, was ich als Drittes erkannt habe?

Christsein ist nicht einfach. Ich habe auch erkannt, Christsein ist nicht schwer.

v  Ich habe erkannt, Christsein ist unmöglich. Ich schaffe es nicht.

 

Als ich 19 Jahre alt war - ich habe zuerst Automechaniker gelernt, war dann im Bundesheer - als ich 19 Jahre alt war habe ich das Handtuch geworfen. Ich habe gesagt, ich schaffe das nicht. Ich wollte kein Heuchler sein. Am Samstag in der Jugendgruppe habe ich ganz wie ein Christ, ein extremer Christ, geredet und Montag war alles anders. Ich habe gesagt, ich bin ja schizophren. Und dieses Leben wollte ich nicht, ich wollte ehrlich sein, ich wollte wenigstens ehrlich zugeben. ich schaffe es nicht.

 

Und so habe ich, als ich so 19 war, den Stecker gezogen und gesagt: Ich höre mit dem Christsein auf. Ich schaffe es ja sowieso nicht. Wisst ihr übrigens, der Punkt ist, wo viele Christen aufgeben, wo Christen Jesus Christus den Rücken kehren und sich eine neue Theologie zurechtlegen, weil sie es nicht mehr schaffen. Sie brennen aus, sie halten dieses Christsein nicht mehr aus. Und ich verstehe das sehr gut.

 

Das Schöne ist, dass, wenn ein Christ zu dem Punkt kommt und sagt: Das ist unmöglich, dieses Wort, das zu halten. Das schafft kein Mensch. Herr, ich kann es nicht. Dann ist es, wo Gott sagt: Halleluja! Jetzt hast du was kapiert. Nämlich das, was jeder Christ kapieren muss.

v  Und dank lieber Christen und dank vor allem der Gnade Gottes habe ich zurückgefunden.

 

Und ich habe noch etwas erkannt, nämlich Erkenntnis Nummer Vier.

Christsein ist nicht einfach. Es ist auch nicht schwer, es ist unmöglich. Das ist teilweise richtig. Aber ich habe noch etwas erkannt:

v  Es ist spannend.

Und wisst ihr, warum? Weil ich gelernt habe:

v  Ich muss es nicht aus eigener Kraft leben, sondern es ist Christus, der mein Leben lebt.

 

Das Thema für heute ist: Gott hat Großes mit dir vor. Und Gott hat tatsächlich Großes mit uns vor. So wie mit Nathanael, wie mit Philippus und auch mit mir. Ich bin höchstens ein kleiner Botenjunge und doch tut Gott Dinge. Am meisten hat mir Philippus geholfen. Ich möchte euch ein bisschen erklären, was ich mit meinem Zeugnis meine.

 

Im Johannes 14, Vers 10 sagt Jesus zu diesem Philippus:

10 Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir wohnt oder in mir bleibt, der tut seine Werke.

Jesus sagt hier Philippus Folgendes. Philippus, du hast den Vater noch nie gesehen in mir. Weißt du, wo der Vater wohnt? Der Vater, Abba, der in mir wohnt, er wohnt in mir. Und dieser Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke. Mit anderen Worten, Jesus sagt: Von mir selbst tue ich gar nichts. Ich kann nichts tun. Das sagt Jesus achtmal glaube ich im Johannesevangelium. Ich tue nichts aus mir selbst.

Ich habe nichts aus mir selbst getan, sagt Jesus, sondern der Vater, der in mir lebt, der tut seine Werke.

 

Jesus hat gesagt, ich rede kein Wort aus mir selbst. Ich höre, was mein Vater redet. Und so wie er redet, das sage auch ich. Es ist der Vater in mir, der redet und der wirkt. Mit anderen Worten, es wohnt jemand in mir. Oder ganz graphisch ausgedrückt: Jesus sagt, ich bin schwanger. Es wohnt jemand in mir, mein Vater.

 

Ich habe eine ganz liebe Frau, die Hannelore. Die konnte leider nicht mitkommen. Wir haben 3 Kinder. Und ich kann mich gut erinnern, als die Kinder noch im Bauch drinnen waren, die haben manchmal so mit dem Fuß gestoßen, mit der Hand. Das schaut ja ganz nett aus, wenn so ein bisserl ein Hügel rauskommt. Aber Hannelore hat auch gesagt, als ich gesagt habe, warum bewegst du dich dauernd, ich mache gar nichts. Das ist das, was in mir drinnen ist.

 

Der, der in mir drinnen ist, sagt Jesus, der tut seine Werke. Ich bin schwanger. Und darum sagt Jesus, wer mich sieht, der sieht den Vater, denn der Vater in mir der tut seine Werke.

Jedes Mal, wenn Jesus jemand geheilt hat, hat der Vater es getan durch Jesus.

Die Jünger haben das nicht kapiert. Sie haben nur Bahnhof verstanden.

 

Aber 50 Tage später zu Pfingsten, das feiern wir jetzt, zu Pfingsten wurde das Geheimnis von Jesus das Geheimnis der Jünger. Simon Petrus, ich nehme den jetzt, noch einen anderen, über den werden wir morgen noch mehr reden. Der Petrus ist mir irgendwie sympathisch, weil er war ein interessanter Kerl, sagen wir es mal so.

 

Er hat immer dann geredet, wenn er nicht gefragt war. Er war vorlaut. Er hat Jesus belehrt. Er hatte manchmal gute Ansätze, aber wenig Durchhaltevermögen. Und er hatte einen großen Mund. Nach der Auferstehung Jesu hat er sich gefürchtet, als er Jesus sah. Als er Jesus getroffen hat, den Auferstandenen, das hat sein Leben auch nicht tief verändert. Er ging trotzdem fischen, obwohl Jesus auferstanden war.

 

Aber zu Pfingsten geschah etwas. Da erfüllte sich das Geheimnis, was Jesus ihnen gesagt hat. Ich lese nur ein paar Verse aus Apostelgeschichte. Da lesen wir Folgendes, Apostelgeschichte Kapitel 2, Vers 1:

1 Und als der Tag des Pfingstfestes erfüllt war, waren sie alle an einem Ort beisammen.

2 Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen.

3 Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden Einzelnen von ihnen.

4 Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, so wie der Geist es ihnen gab.

Und dann ist Petrus, dieser Feigling, dieses Großmaul, ist er rausgegangen und hat in einer Sprache geredet. Und die Leute sagten: Schaut euch mal diese Jünger an, alle besoffen um 9 Uhr am Vormittag Und Petrus hat sich umgedreht und hat gesagt: Weißt du was, lieber Mann, ich bin nicht besoffen.

 

Er wollte eigentlich nur erklären, warum er nicht besoffen war. Und 3 000 haben sich bekehrt. Und er hat da die erste sinnvolle Predigt gehalten und 3 000 wurden gläubig an Jesus. Was hat Petrus getan? Gar nichts besonderes, er hat 10 Minuten gepredigt. Er hat etwas erlebt der Petrus. Nicht ich muss für Jesus arbeiten, Jesus lebt in mir und er tut es.

 

Ich mähe eigentlich meistens den Rasen, jetzt hat das meine Frau übernommen. Weil ich kaum zu Hause bin, mäht sie ihn meistens. Aber früher habe ausschließlich ich gemäht. Und da habe ich dann so einen Rasenmäher gekauft, den kennt ihr, mit so einem Hebel. Den muss man betätigen und dann drehen sich die Räder von selbst, selbstfahrend heißt das. Das ist ganz angenehm. Und meine Frau sagte: Hans Peter, du fährst jetzt wieder eine Woche weg, sag mir, wie der neue Rasenmäher geht. Ich habe gesagt, das ist ein selbstfahrender. Meine Frau ist ein technisches Genie. Sie hat jetzt verstanden und geglaubt, selbstfahrend, der fährt irgendwie von selbst. Wir haben da nicht näher drüber geredet.

 

Aber auf jeden Fall, sie hat etwas ganz Wunderbares erwartet von dem neuen Rasenmäher. Sie hat ihn auch gestartet usw. Und der ist zweimal so schwer wie der alte. Und die hat ihn herumgeschoben und hat geschwitzt. Und hat sich gedacht: So ein blödes Ding, der alte war zweimal so gut, der war längst nicht so schwer, der ging wesentlich besser. Und sie hat ihn herumgeschoben wie wild und ist fast verzweifelt. Aber dann ist sie versehentlich an diesen Hebel gekommen und dann war sie waagerecht in der Luft und er hat sie herumgezogen durch den Garten. Da hat sie ein Erlebnis gehabt, nämlich für eine Zeitlang hat sie im Schweiße ihres Angesichts diesen Rasenmäher selbst geschoben, bis sie erkannt hat, der fährt von alleine. Ich muss nur nachgeben und ihn ein bisserl lenken.

 

Wisst ihr was, dieses Erlebnis hatte Petrus zu Pfingsten. Petrus hat für 3 Jahre den Rasenmäher geschoben. Er hat für 3 Jahre sein Bestes für Jesus gegeben und hat immer versagt. Und plötzlich hat er gemerkt, da ist jemand, der in mir lebt.

v  Darum hat Jesus gesagt: Meine lieben Jünger, es ist zu eurem Besten , wenn ich weggehe. Denn wenn ich weggehe, dann schicke ich den Heiligen Geist, damit er dann in euch das vollbringt, was der Vater in mir tut.

 

Es gibt unter den Jugendlichen ein schönes Lied jetzt. Kennt ihr das, das heißt: Jesus lives in my house. Kennt das jemand von euch? Mit gefällt dieses Lied. Jesus lebt in meinem Haus - und wisst ihr was das Wunderbare ist?

v  Jesus hat gesagt: Ich gehe hin und ich werde eine Wohnung für euch bauen.

 

Wisst ihr, was wir inzwischen tun können, während Jesus eine Wohnung für uns baut im Himmel?

v  Wir sollten eine Wohnung für ihn bauen hier auf Erden - und das ist unser Leib.

 

Er möchte in uns wohnen. Er sagt: Wer mich liebt, zu dem werden mein Vater und ich kommen und wir werden Wohnung in euch machen. Jesus lives in my house. Wenn du gläubig bist, dann wohnt jemand in dir. Und dieser Jemand möchte nichts anderes als leben. Das ist Christsein.

 

Jesus wird 33 Jahre und hat als Mensch gelebt. Wo war sein Vater, ja er war im Himmel, aber er war auch in Jesus. Jesus Christus heute, wo wohnt er? Ja, wir wissen, er sitzt zur Rechten Gottes. Aber er wohnt auch in jedem Gläubigen. Christus in uns lesen wir dutzende Male im Neuen Testament. Und Jesus hat gesagt: Meine lieben Jünger, genauso wie der Vater mich gesandt hat, genauso sende ich nun euch.

 

Mit anderen Worten: Auf dieselbe Art und Weise, wie mein Leben funktioniert hat, auf dieselbe Art und Weise funktioniert dein Leben, wenn du mich in dir hast.

 

Ich bin früher Skirennen gefahren. Ich war nie gut, aber ich bin trotzdem gefahren, so Bauernrennen, nichts Großes, kein Weltcup oder so. In unseren Bezirken landesweit bin ich so mitgefahren. Und ich hatte einen Freund, mit dem ich immer fahren bin, der Willi. Willi war ziemlich gut. Und bei jedem Rennen, wo wir waren, Willi war meistens Zweiter oder Dritter. Wenn Willi Zweiter war, war ich Zehnter. Wenn Willi Zehnter war, war ich Dreißigster. Wenn Willi Dreißigster war, war ich Neunzigster. Es war immer dasselbe. Wir haben miteinander trainiert, wir haben die Ski miteinander geschliffen, miteinander gewachst, alles gemeinsam. Er war Fünfter, ich war Fünfzehnter.

 

Eines Tages habe ich mir gedacht, das Problem liegt daran, er hat einen grünen Atomic ARC und ich hatte einen schwarzen Kneissl. Ich habe gedacht, dass ist das Problem. Ihr werdet es nicht glauben, an diesem Weihnachten, ich war da glaube ich 15, 16 Jahre alt, bekam ich von meinen Eltern zu Weihnachten einen grünen Atomic ARC. Es ist ein Weihnachtsgeschenk, dass ich nie vergesse, denn das war über drüber. Und da habe ich gedacht, jetzt ist es soweit - grüner Atomic ARC, die selbe Länge wie der Willi, dieselbe Steifheit, alles dasselbe.

 

Wir haben miteinander trainiert. Wir haben miteinander gewachst, sind zum nächsten Rennen gefahren. Willi wurde Dritter und ratet mal, was ich wurde, ich wurde Zehnter. Wenn ich jetzt zurückschaue, wisst ihr, was ich gelernt habe? Nicht der grüne Atomic ARC hat das Rennen gewonnen, sondern Willi hat das Rennen gewonnen. Nicht der grüne Atomic ARC erhielt den Siegespreis, sondern Willi erhielt den Siegespreis. Und der Applaus galt auch nicht dem grünen Atomic ARC, sondern auch der Applaus galt dem Willi.

 

Und wisst ihr was, genauso ist es mit Christus. Christus ist der Skiläufer, du und ich, wir sind der Ski. Alles, was Christus braucht, ist eine Wohnung, ein Ski, auf dem er fahren kann, ein Tennisschläger, mit dem er spielen kann. Er braucht ein Haus, in dem er wohnt. Einen Jünger, in dem er leben kann, damit er das tun kann, was wir nicht können. Und das bedeutet Jüngerschaft. Darum sagt Jesus: Ihr werdet noch viel Größeres sehen als dieses.

 

Und noch ein Letztes. Was sind die größeren Werke, die wir tun werden? Wovon spricht Jesus? Ihr werdet dasselbe tun und ihr werdet Größeres tun als ich. Wenn du so denkst wie ich, dann denkst du in erster Linie an spektakuläre Dinge, Wunderheilungen, Dämonenaustreibungen, Totenauferweckungen. Nun, das sind große Dinge, gebe ich zu. Aber davon hat Jesus nicht gesprochen, das weiß ich ganz genau.

 

Wisst ihr warum? Dämonenaustreibungen, Wunderheilungen waren nämlich für die Jünger nichts Neues. Das haben sie schon immer gemacht. Wir lesen im Markus Kapitel 6, Vers 13:

13 Die Jünger trieben viele Dämonen aus, sie salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.

Dämonenaustreibung, Krankenheilung war für die Jünger nichts Neues, das haben sie sowieso gemacht.

 

Aber Jesus hat gesagt. Ihr werdet Größeres tun als dieses. Was ist das Größere? Was sind die größeren Werke? Die sind beschrieben im Galater Kapitel 5, Vers 22:

22 Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, 23 Sanftmut.

Das ist viel größer. Wisst ihr, was das größere Werk ist:

v  wenn du nach Hause kommst und deine Eltern liebst.

Ein größeres Werk ist:

v  wenn du dem vergeben kannst, für den du nur Hass empfindest.

 

Denn das konnten die Jünger nicht. Das haben sie bis Pfingsten nie geschafft. Und Jesus hat gesagt: Ihr werdet Größeres tun.

v  Wenn durch deine Liebe und Güte Menschen aufmerksam werden und Seelen dabei gerettet werden, das ist das Größte.

 

Das sind die größeren Werke, die Jesus vollbringen möchte. Ich möchte heute so schließen. Wir machen morgen weiter. 10 Jahre meines Christenlebens habe ich versucht, von ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzer Kraft für Jesus zu leben. Und es hat mich fertig gemacht. Ich habe es nicht geschafft.

 

Was sind die größeren Werke?

v  Wenn wir lernen, Jesus Herr sein zu lassen im Leben.

 

Und wisst ihr was? Heute bin ich der Leiter von einer Bibelschule und ich unterrichte ungefähr 30 Wochen im Jahr auf der ganzen Welt. Aber das ist gar nicht wichtig. Wisst ihr, was ich wirklich sagen kann heute? Das kann ich von Herzen sagen.

v  Ich freue mich, zu Jesus zu gehören. Ich freue mich, Christ zu sein.

Und ich sage das von Herzen einem jeden Menschen. Aber das ist nicht, weil ich so ein toller Christ wäre. Ich bin oberflächlich, auch mein Gebetsleben oft, lieblos, alles Mögliche. Und doch, wenn ich wieder daran denke, nicht ich für ihn, sondern es ist Christus. Mit ihm in Verbindung leben, mit ihm in Liebe leben, von ihm abhängig leben. Dann geschieht das Wunder, es kommt Freude auf, es kommt Leben auf.

 

Und Jesus hat gesagt: Ich will euch Leben geben, ich will es euch im Überfluss geben. Und das wünsche ich uns auch für diese Pfingsttagung. Das wir dieses Leben wieder ein Stück näher kennenlernen. Christus in uns, das ist Jüngerschaft und das ist, wo Christenleben Freude macht.

 

Lieber himmlischer Vater,

es gäbe so viele Dinge zu sagen über dich. Es ist so phantastisch, dass wir dich Vater nennen dürfen durch unseren Herrn Jesus. Der uns den Weg bereitet hat in eine Gemeinschaft, die wir uns nur erträumen können, in die Gemeinschaft mit Gott, dem Allmächtigen. Und Herr, du wohnst in uns.

 

So oft glauben wir es nicht. So oft leben wir, als ob wir völlig allein wären. So oft leben wir, als ob unsere eigene Kraft das Einzige ist, was wir hätten. Herr vergib uns und lehre uns, so wie Nathanael, so wie Philippus, dich in uns  zu sehen. Herr, so oft geht es uns wie Philippus, der den Vater in dir nicht erkannte, erkennen wir dich in uns nicht, erkennen wir Christus im Gläubigen nicht.

 

Und wir versuchen, ein Leben zu produzieren, das nur du leben kannst. Und Herr, ich danke dir für die Freiheit, dass das nie dein Plan war. Dein Plan war immer, dass du gemeinsam mit uns dein Leben lebst. Und Herr, dieses Leben ist so spannend, menschlich unmöglich. Doch aus deiner Kraft wird es so spannend, weil wir nie wissen, was du morgen vorhast. Weil wir nie wissen, was du übermorgen schon wieder vorbereitet hast.

 

Es ist so spannend mit dir zu leben:

o   Wie du uns befähigst, aus deiner Kraft Menschen zu lieben, die wir gar nicht leiden können.

o   Wie du uns befähigst, für unseren Feind zu beten.

o   Wie du uns befähigst, freundlich zu sein, da, wo es keinen Grund dafür gibt; wo du uns Geduld schenkst, die wir selber nicht haben.

 

Herr, das ist Leben aus dir. Und das sind die großen Dinge, Herr. Und dafür bete ich, für mein eigenes Leben und für all die lieben Menschen, die hier sind an diesem Wochenende, Vater. Mögest du uns mit deiner Gegenwart so erfüllen, das wir aus der heraus leben lernen. Das ist mein Gebet, in Jesu Namen, Amen.