Aus dem Buch: Die Lehre
von Gott von Herbert Jantzen
Vor der Jordanüberquerung sagte Josua: "Israels Gott ist ein
Lebender." (Jos. 3,10)
1. Sa. 17,26: "Wer ist der Philister, dieser Unbeschnittene, daß er
höhnt die Schlachtreihen des lebendigen Gottes?" (Schmoller)
Ps. 18,47: "Jahwe lebt."
Ps. 94,9
Ps. 115,2-7: Kontrast mit toten Götzen.
Matth. 16,16: Petrus erkannte: "Du bist der Christus, der Sohn des
lebenden Gottes."
Apg. 14,15: "Männer, was tut ihr dieses? Auch wir sind Menschen von
gleicher Beschaffenheit mit euch, die euch die Heilsbotschaft bringen, euch zu
bekehren von diesen nichtigen zu dem lebenden Gott, welcher den Himmel und die
Erde und das Meer und alles, was darinnen ist, machte." (Schmoller)
1. Thess. 1,9: Christen dienen dem lebenden Gott - im Gegensatz zu den
toten Götzen.
1. Joh. 5,20: "Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige
Leben."
Wäre ein Gott ohne Leben ein Gott? Im Gegensatz zu den Göttern der Religionen
ist der Gott der Bibel ein Lebender. Die Bibel bezeichnet die anderen Götter
als tot bzw. als Götzen.
23mal bezeugt Gott von sich: So wahr ich lebe! 43mal beteuern andere von
ihm: So wahr Jahwe lebt!
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts sind Stimmen laut geworden, die
versuchen, auch den Gott der Bibel für tot zu erklären. So sind zahlreiche
Bücher erschienen, die vom Tode Gottes sprechen. Eine
"Gott-ist-tot-Theologie" hat sich verbreitet.
Heinrich Epp schreibt:
Die Idee vom "Tode Gottes" bringt
verheerende Folgen mit sich:
(1) Der Mensch sieht sich im Mittelpunkt des
Daseins und ist somit auch mit seinen Problemen sich selbst überlassen. Der
Mensch will frei über sich selbst bestimmen können. Nicht Gott fragt mehr den
Menschen: "Adam, wo bist du?", sondern der Mensch fragt: "Gott,
wo bist du?" Gott muß sich nun vor dem Menschen verantworten. Der Mensch
muß nun mit seinem Leben selbst zurechtkommen.
(2) Man hat einen unwirklichen Gott und eine
gottlose Wirklichkeit. Es wird nicht mehr mit Gott gerechnet. Der Mensch
ist der "große Macher".
(3) Man hat ein falsches Weltbild. Die
Wirklichkeit wird auf das Diesseits begrenzt. Mit einer jenseitigen Welt und
deren Einwirken in unser Dasein rechnet man nicht.
(4) Weitere Folgen sind: Autoritätsverlust,
Maßstablosigkeit, Orientierungslosigkeit, Angst, Anarchie, Chaos u. a. m.
Obwohl sich die Gesetzlosigkeit immer mehr breit
macht, hört das Fragen nach dem Übersinnlichen nicht auf, denn der Mensch ist
auf Gott hin angelegt und kann ohne einen Gott nicht auskommen. Dieses läßt
sich an der Ausbreitung von Sekten, falschen Religionen, Okkultismus und
Ähnlichem deutlich beobachten.[1]
Gott selbst ist das Leben, d. h.
er hat das Leben von Natur aus und von Ewigkeit her in sich.
Joh. 8,58: "Jesus sagte zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:
Bevor Abraham wurde, bin ich."
Joh. 14,6: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand
kommt hin zum Vater, wenn nicht durch mich."
Er ist selbstexistierend und unabhängig von Lebensquellen. Er braucht also
im Gegensatz zu uns Menschen das Leben nicht erst von einer anderen Person oder
Quelle zu empfangen.
Dan. 4,31; 1. Tim. 1,17; 6,16
Weil Gott ein Lebender ist, ist er auch an Leben interessiert (Ps. 9,10).
Er ist die Quelle lebendigen Wassers (Jer. 17,13). Er teilt sein Leben mit -
gibt es im Tod seines Sohnes, gibt es im Leben des Auferstandenen. Und der, der
Leben gibt, erhält es auch (Jes. 51,1.2).
Neh. 9,6: "Du bist es, Jahwe, du allein, du hast gemacht den Himmel,
den Himmel der Himmel und ihr ganzes Herr, die Erde und alles, was darauf ist,
die Meere und alles, was darin ist. Und du belebst alles dieses, und das Heer
des Himmels beugt sich vor dir." (Schmoller)
Ps. 9,10: "Jahwe wird eine Zuflucht sein dem Unterdrückten, eine
Zuflucht jederzeit in der Not."
Ps. 36.10: "Bei dir ist die Quelle des Lebens."
Ps. 81,2: Gott ist Israels Stärke, als Leben.
Ps. 84,3: Der schmachtende Mensch streckt sich nach dem lebenden Gott aus.
(Vgl. Ps. 94,9).
Ps. 104,27-30: "Sie alle warten auf dich, daß du ihnen Speise gebest
zu seiner Zeit. Du gibst ihnen, sie sammeln; du tust auf deine Hand, sie
sättigen sich des Guten. Du birgst dein Antlitz, sie werden erschreckt; du
ziehst ein ihren Odem, sie verscheiden, und kehren in ihren Staub zurück. Du
lässest aus deinen Odem, sie werden geschaffen, und du erneuerst das Angesicht
des Erdbodens." (Schmoller)
Jes. 51,1.2: "Hört auf mich, ihr, die ihr der Gerechtigkeit nachjagt,
die ihr Jahwe sucht: Richtet euren Blick auf den Felsen, aus dem ihr gehauen
wurdet, und zu der Brunnenhöhle, aus der ihr gegraben wurdet. Seht auf Abraham,
euren Vater, (und auf Sara, die euch geboren hat), wie ich ihn als einen
gerufen habe und ihn gesegnet und ihn gemehrt."
Joh. 17,2.3: "So wie du ihm Vollmacht gabst über alles Fleisch, damit
er allen, die du ihm gegeben hast, diesen er ewiges Leben gebe. Dieses ist aber
das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, kennen möchten und Jesus
Christus, den du sandtest.
1. Tim. 6,17: "Den Reichen in der jetzigen Weltzeit weise an, nicht
hochmütig zu sein, noch auf die Ungewißheit des Reichtums zu hoffen, - sondern
im lebenden Gott, der uns stets alles
reichlich zum Genuß darreicht."
Joh. 4,24: "Gott ist Geist."
"Geist" heißt nicht: ohne Substanz, sondern es bedeutet
geistliche Substanz.
Gottes Geistsein schließt folgendes ein:
Jesus erklärt: "Ein Geist hat nicht Fleisch und Gebein." (Luk.
24,39)
Da wir Menschen geistig sind, können wir ein geistiges Wesen kennen (1.
Kor. 2,14-16). Da wir in unserer Kenntnis und in unserem Denken beschränkt sind
(1. Kor. 13,12; Jes. 55,8.9), können wir den unendlichen Geist nicht völlig kennen.
Geist und Materie sind zwar verbindbar, wie im Wesen des Menschen, jedoch
nicht verquickbar. Geist ist nicht Materie, und Materie ist nicht Geist. Ist
aber Gott nicht materiell, so stoßen wir auf zwei Fragen:
.I. Wie
ist es mit den Stellen, die Gott menschliche Art zuschreiben?
Die Schrift spricht z. B. von Gottes Augen, Ohren,
Herz, Händen, Füßen usw. Solche Übertragungen menschlicher Art bezeichnet man
mit dem Fremdwort Anthropomorphismen.
Meint man, die Anthropomorphismen wörtlich nehmen
zu müssen, dann sei daran erinnert: Redewendungen, die im übertragenen Sinne
aufzufassen sind, sind genau so wahr wie direkte Rede. Erlaubt man nicht die
übertragene Redefigur (d.h.: Will man die übertragenen Redefigur wörtlich
auffassen), dann kommt man nicht nur in Konflikt mit einem großen Teil der
menschlichen Sprache, sondern auch mit der Bibel selbst.
Anthropomorphismen besagen nicht, daß Gott
menschlich wäre. Samuel erinnert Saul: "Der Beständige Israels ist nicht
ein Mensch" (1. Sam. 15,29), und Jesaja erklärt: "Die Ägypter sind
Menschen und nicht Gott" (Jes. 31,3). Auch sind die Anthropomorphismen
nicht so aufzufassen, daß Gott eine menschenentsprechende Form hätte; denn (1) Gott wird nicht nur als Mensch beschrieben:
Gott ist ein Fels (Jes.26,4); Jesus ist Brot (Joh. 6,50); (2) auch Menschen
werden mit anderem verglichen: Sie werden Schafe genannt (Joh. 10,27). Sie
haben unter Umständen Flügel (Jes. 40,31). Israel wird als ein Wurm bezeichnet
(Jes, 41,14). Eine Braut ist eine Stadt (Off.21,9.10). (3) Auch andere Worte
aus dem Umgang mit Gott sind zweifelsohne geistig, in übertragenem Sinn,
aufzufassen (Joh. 6,54.55; Jes, 40,12).
.II. Die
Gestaltfrage
Verwandt mit dem obigen ist die Frage nach der
Gestalt Gottes. Ist er eine Burg (2. Sam.22,2)? Hat er Fittiche bzw. Flügel
(Ps. 91,1.2)? Wirft er einen Schatten (Ps. 91,1)? Hat Gott einen Schirm (Ps.
91,1)? Sind es nur seine Füße, die die Erde berühren (Apg. 7,49)?
Ist Gott leiblich?
Von den "Bild"-Stellen her kann nicht
gesagt werden, daß Gott leibliche Gestalt hätte. Die Geistigkeit, Unendlichkeit
und Allgegenwart Gottes sprechen dagegen. Der Leib des erhöhten Christus ist
nicht Bestandteil seines Gottseins, sondern seines Menschseins.
Hat Gott Form? Dagegen könnte seine Unendlichkeit
und Allgegenwart sprechen, nicht aber notwendigerweise seine Geistigkeit, denn
es ist nicht anzunehmen, daß Engel und abgeschiedene Geister der Menschen
formlos sind.
.I.
Grundsätzliches
Wenn Gott Geist ist, heißt das ferner, daß er -
heute - für unser irdisches Auge nicht sichtbar ist. Dieses dürfen wir bei den
anthropomorphischen Ausdrücken nicht vergessen.
Die Tatsache der Unsichtbarkeit Gottes kommt in
folgenden Bibelstellen zum Ausdruck: 2. Mose 33,20; Joh. 1,18; Röm. 1,20; Kol.
1,15; 1. Ti. 1,17; 6,16; Hebr. 11,27; 1. Joh. 4,12.20.
.II.
Einschränkungen
Die Aussage, daß Gott unsichtbar sei, bedarf
jedoch einer Erklärung, da sie im scheinbaren Widerspruch zu Stellen steht, die
vom Gottschauen sprechen: 2. Mose 24,9-11; Hiob 42,5; Jes. 6,1; Amos 9,1.
·
Wenn Gott unsichtbar
ist, heißt das nicht, daß z. B. andere Wesen, die auch Geist sind, ihn nicht
sehen können. Jesus erklärt in Matth. 18,10: "Seht, daß ihr nicht einen
dieser Kleinen verachtet, denn ich sage euch, daß ihre Engel in den Himmeln immerzu
das Angesicht meines Vaters, der in den Himmeln ist, ansehen."
·
Daß wir Gott nicht
sehen, heißt auch nicht, daß wir ihn nie
sehen werden. Folgende Schriftstellen deuten ein anderes an: Ps. 17,15; Matth.
5,8; Off. 22,4.
·
Gottes sogenannte
Unsichtbarkeit schließt auch nicht aus, daß wir ihn jetzt nicht im Geiste sehen
können: 1. Joh. 3,6.
·
Ausgeschlossen ist
auch nicht, daß seine Herrlichkeit nicht geschaut werden kann: 2. Mose
33,18-23; 34,5-8.
·
Ausgeschlossen ist
auch nicht, daß man seine Offenbarung in leiblicher Gestalt nicht gesehen hat:
1. Mose 16,7-14: Hagar
1. Mose 18: Abraham
1. Mose 22,30: Jakob:
Pniel
Ri. 6,11-23: Gideon
Ri. 13,2-28: Eltern
Simsons
Joh. 1,32: Der
Täufer sieht den Heiligen Geist bei der Taufe Jesu.
Joh. 14,7.9: Jesus
Christus
Folgerung: Wir Menschen können jetzt mit unserem
physischen Auge sein eigentliches Wesen nicht sehen.
.III.
Die Folge:
Gottes Unsichtbarkeit fordert vom Menschen eine
ernste praktische Konsequenz:
5. Mose 4,15-19.23.24: "So nehmt eure Seelen
wohl in acht, denn ihr habt an dem Tage, an dem Jahwe aus dem Feuer auf dem
Horeb mit euch redete, keine Gestalt gesehen, damit ihr nicht verderblich
handelt und euch ein Bild macht, eine Gestalt irgendeiner Bildsäule, Abbild
eines männlichen oder weiblichen Wesens, Abbild irgend eines Tieres, das auf
der Erde ist, Abbild irgend eines geflügelten Vogels, welcher am Himmel fliegt,
Abbild von irgend etwas, das auf der Erde kriecht, Abbild irgend eines Fisches,
der im Wasser ist unter der Erde; und daß du deine Augen nicht erhebest gen
Himmel und die Sonne sehest und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des
Himmels, und lassest dich verführen und fallest vor ihnen nieder, dienst ihnen,
welche Jahwe, euer Gott, allen Völkern unter dem ganzen Himmel zugeteilt hat.“
V. 23.24: „Habt acht auf euch, daß ihr nicht vergeßt des Bundes Jahwes, eures
Gottes, den er mit euch geschlossen hat, und euch ein Gottesbild macht, eine
Gestalt von irgend etwas, worüber Jahwe, dein Gott, dir Befehl gegeben hat,
denn Jahwe, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifernder Gott."
Das Verlangen nach einem greifbaren, Fleisch
gewordenen Gott findet an Jesus Christus seine Befriedigung. Aber selbst Bilder
von Christus verlieren bald ihre Kraft. Luther sagte: "Wenn ich ein Bild
von Christus in meinem Herzen habe, warum nicht eins auf Leinwand?" Wir
antworten: Weil das Bild in unserem Herzen veränderungs- und verbesserungsfähig
ist, so wie wir selbst uns ändern und verbessert werden. Das Bild auf der
Leinwand ist fest und bindet an Vorstellungen, die alt werden und aus denen wir
herauswachsen sollten.[2]
Zu sagen, daß Gott Geist ist, heißt nicht, daß er ohne Seele wäre. (3. Mose
26,11; Hebr. 10,38). Übrigens können die Begriffe Geist und Seele in der
Schrift auswechselbar verwendet werden.
Zudem spricht die Schrift oft von Gottes Empfindungen. Der treue Knecht
geht ein in seines "Herrn Freude". (Matth. 25,21) Unsere Sünden
betrüben ihn oder sind ihm ein Ekel, ein Greuel.
Beginnen wir in unserem Denken beim Menschen, dann ist es schwer,
Persönlichkeit bei Gott zu definieren. Nicht der Menschhat vollkommene
Persönlichkeit, sondern Gott; die Persönlichkeit des Menschen ist unvollkommen.
Nicht ist Gott ein verherrlichter Mensch, sondern der Mensch ist Ebenbild
Gottes. Ludwig Feuerbach sagte: "Der Mensch schuf Gott nach seinem
Bilde"1), die Bibel sagt: Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde
(1. Mose 1,27). Wirkliche Persönlichkeit liegt also im letzten Sinne beim
absoluten Gott, der aber vom menschlichen Standpunkt aus nur relativ
beschrieben werden kann.
1)
Feuerbach, Ludwig: steht auf seinem Denkmal in Nürnberg. Im RGG II, S.
880, heißt es: "Anknüpfend an einen von Schleiermacher geäußerten
Gedanken, daß der Mensch das Göttliche nach seinem Ebenbilde geschaffen habe,
erklärt er [Feuerbach] in seinem Hauptwerk 'Das Wesen des Christentums' (1841) den Inhalt aller Religion für
'Schöpfung des subjektiven Menschengeistes', für Traumgestalten oder
'personifizierte Wünsche', und begann damit die alles psychologisch ableitende
'Verwandlung und Auflösung der Theologie in die Anthropologie."
Persönlichkeit schließt mindestens dreierlei ein: das Denkvermögen, das
Empfinden, der Wille. Diese drei sind im Menschen vorhanden aber begrenzt.
Insofern der Mensch im Bilde Gottes steht, ähnelt Gott ihm und besitzt dieser
ebenfalls diese drei Züge. Insofern das Urbild Gott unbegrenzt ist, sind sie
bei Gott nicht völlig zu erfassen.
Von Gottes Denkvermögen sprechen z. B. folgende Stellen: 1. Mose 18,19; 2.
Mose 3,7; Apg. 15,18; 1. Kor. 2,7ff;
von seinem Empfinden sprechen 1. Mose 6,6; Ps. 103,8-14; Joh. 3,16;
von seinem Willen sprechen 1. Mose 3,15; Ps. 115,3; Joh. 6,38.
Bei einer Persönlichkeit schließt der Denkbereich Selbstbewußtsein und der
Wille Selbstbestimmung ein. Auch diese Eigenschaften schreibt die Schrift Gott
zu: 2. Mose 3,14; Hi. 23,13; Jes. 45,5; Röm. 11,33-35; 1. Kor. 2,10; Eph. 1,11;
Hebr. 6,17.18.
Je mehr wir die Bezeichnungen Gottes verstehen und auf unser Leben
anwenden, um so mehr werden wir ihn verherrlichen und uns seiner erfreuen
können.
a. Über die Namen Gottes im
Allgemeinen
Ein Name Gottes steht für seine Person und sein Wesen.
Ps. 20,2.6.8: "Text fehlt noch.;
Joh. 17,6: "Text fehlt noch.
Sein Handeln bezeugt, ist Hinweis auf, seinen Namen.
Jes. 52,6: "Text fehlt noch.
Somit wird Gottes Name eine Garantie für Vertrauen.
Ps. 9,11: "Darum vertrauen auf dich, die deinen Namen kennen";
Ps. 109,21: "Test fehlt noch.
Daher ist auch mit höchstem Respekt mit Gottes Namen umzugehen.
Jes. 52,5: "Text fehlt noch.;
Mal. 3,16: "Text fehlt noch.
Jesus lehrt zu beten: "Dein Name werde geheiligt" (Matth. 6,9).
D. h.: Ihm soll ein ganz besonderer Platz eingeräumt werden.
Heinrich Epp schreibt:
Namen spielen in der Bibel eine weit wichtigere
Rolle als heute, weil sie einen direkten Bezug auf den Namensträger nehmen und
ihn beschreiben. So entsprechen auch die Namen Gottes seinem Wesen.
Wir können über Gott nur das wissen, was er uns
selbst über sich geoffenbart hat. Ein Teil seiner Selbstoffenbarung sind seine
Namen, die er uns in seinem Wort kundtut. Da Gott nicht durch einen einzigen
Namen völlig erkannt werden kann, finden wir in der Bibel viele Gottesnamen.
Jeder dieser Namen zeigt nur eine Seite oder einen Charakterzug Gottes. Durch
jeden dieser Namen bekommen wir ein Stückchen Gotteserkenntnis, um uns in jeder
Lage und Not des Lebens stärken und trösten zu können.
Daß die Autoren der Bibel viele verschiedene
Gottesnamen gebrauchen, ist keine Wortspielerei, auch nicht bloße Stilfrage,
sondern eine sinnvolle Bekundung der Person Gottes. So finden wir z. B. in Ps.
18,1-3 zehn verschiedene Gottesnamen, die zum Ausdruck bringen, was Gott für
den Psalmisten alles ist und bedeutet. In Ps. 62 finden wir neun und in Ps. 144
acht verschiedene Namen für Gott. Solche Namensunterscheidung ist keineswegs
ein Produkt des Zufalls, sondern sie sind sorgfältig ausgewählt und angewandt.
Daher ist ein Studium der verschiedenen Namen Gottes sinnvoll und hilfreich für
das geistliche Wachstum.
Die Namen Gottes beschreiben uns die Größe und
Vielseitigkeit seiner Person und seiner Taten. In etwa 2000 Bibelversen ist von
etwa 30 Charakterzügen Gottes die Rede. Seine Namen beschreiben nicht nur sein
Wesen, seine Handlungen und seine Absichten mit den Menschen, sondern zeigen
auch, welche Bedeutung sie für die Menschheit haben, für die Gläubigen wie für
die Ungläubigen.[3]
Abraham Meister schreibt dazu:
Die Namen [...], welche Gott selbst erwählt, um
sich selbst seinem Volk zu erkennen zu geben, sind nicht mit irgendwelchen
menschlichen Schwächen oder Schranken behaftet; sie sind ein Teil der
Selbstoffenbarung, durch welche er in besonderen Zeiten und auf verschiedene
Weisen sein Volk in die Erkenntnis von ihm leiten will. Von Gott, wie er selbst
wirklich ist, in seiner Absolutheit und unvergleichbaren Majestät, können wir
nichts aus uns selbst erkennen. [...] Die göttlichen Namen verbreiten und
strahlen das Licht der himmlischen Wahrheit aus und übertragen auf Menschen
ihren Glanz; wenn sie in unserem Bereich des Inneren Eingang finden, leuchten
sie für immer. Jeder für Gott ursprünglich gegebene Name ist sozusagen eine
frische und dauerhafte Offenbarung seiner Natur. In dem einen und dem anderen
Titel wird uns ein Einblick in seine unaussprechliche Herrlichkeit gewährt.[4]
Heinrich Epp weiter:
In den Namen Gottes zeigt sich die Würde, der
Ruhm, die Herrlichkeit und der heilige Charakter des Schöpfers Himmels und der
Erde.
Der Name Gottes bedeutet für die Gerechten Schutz,
Festigkeit und Sicherheit angesichts der verschiedenen Gefahren des Lebens.
Spr. 18,10: "Der Name des Herrn ist eine feste Burg; der Gerechte läuft
dahin und wird beschirmt." Fühlt der Gläubige sich im Leben durch
irgendwelche Umstände bedroht, braucht er nur den Namen des Herrn anzurufen und
sein ganzes Vertrauen auf Jahwe zu setzen, und schon kann er ruhig und mit
aller Gelassenheit den Gefahren des Lebens begegnen.
Der Name des Herrn ist ein Objekt des menschlichen
Verlangens. Jes. 26,8: "Nach deinem Namen und nach deinem Lobpreis ging
das Verlangen der Seele." - Erst durch die persönliche Beziehung zu diesem
Namen ist das Innerste des Menschen völlig gestillt.
Im Namen des Herrn bestehen unser Heil und unsere
Glückseligkeit. Röm. 10,13: "Wer den Namen des Herrn wird anrufen, soll
gerettet werden." Apg. 4,12: "denn auch kein anderer Name unter dem
Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir errettet werden müssen."
Durch den Namen des Herrn bekommen wir
Sündenvergebung. 1. Joh. 2,12: "Ich schreibe euch, Kinder, weil euch die
Sünden vergeben sind um seines Namens willen."
Im Namen des Herrn werden Menschen gesegnet. 4.
Mose 6,27: "Und so sollen sie meinen Namen auf die Söhne Israels legen,
und ich werde sie segnen."
Im Namen des Herrn werden Krankheiten geheilt.
Apg. 3,6: "Im Namen Jesu Christi stehe auf und wandle!" [...]
Alles, was wir im Namen des Herrn bitten, wird uns
von Gott zuteil. Joh. 14,13: "Was ihr bitten werdet in meinem Namen, das
werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn."
Der Name Jesu steht über allen Namen, und in
seinem Namen werden sich alle Knie beugen. (Phil. 2,9-11)
Der Name des Herrn ist der einzig wahre und
würdige Gegenstand menschlicher Verehrung und Anbetung. (Ps. 7,18; 8,2; 29,2;
69,31; 72,19; 145,1.21 u. a.) Ps. 113,1-3: "Lobt, ihr Knechte Jahwes, lobt
den Namen Jahwes. Es sei gesegnet der Name Jahwes von jetzt an bis in Ewigkeit;
vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobt der Name Jahwes."
Das Bedürfnis anzubeten haben alle Menschen. Erst
wenn ein Mensch zur Anbetung des Namens des lebendigen Gottes vorstößt, ist er
glücklich und in seinem Inneren gestillt, denn darin besteht der Sinn und die
Erfüllung des menschlichen Daseins.[5]
b. Die Hauptnamen Gottes
Adonai
"Adon" heißt "Meister, Herr".
"Adonai" heißt "mein Herr". Diese Bezeichnung für Gott wird
hauptsächlich von seinen Knechten als Anrede verwendet. (2. Mose 4,10) Damit
wird zum Ausdruck gebracht, daß Gott derjenige ist, der Macht, Gewalt und
Autorität hat. Wer Gott so anredet, bringt nicht allein die Anerkennung der
göttlichen Hoheit zum Ausdruck, sondern auch das Bewußtsein der besonderen
Angehörigkeit zu Gott, das Bewußtsein, daß man unter Gottes Leitung und Schutz
steht. Es ist nicht ein Ausdruck der Furcht, sondern vielmehr des Vertrauens,
der Geborgenheit und Ergebenheit.[6]
Wenn Gott Herr ist, will er auch ganz persönlich Herr sein. In Ps. 37,31
heißt es: "das Gesetz seines
(kursiv) Gottes". Der Gerechte von V. 30 darf Gott also seinen Gott nennen, denn er hat ihn als seinen Herrn anerkannt und will seinen
Willen tun, er hat seine Gebote auswendig gelernt.
Dieser Name weist auch auf Gott als Besitzer von allem hin. (Ps. 24,1;
50,12; 89,11)
El
El ist im Alten Testament ein häufig verwendeter
Name für Gott (über 200 mal) und bedeutet "Stärke, Kraft". El ist ein
alter Eigenname Gottes. Er wird verwendet, wenn Gottes Hoheit und Erhabenheit
im Vergleich zu den Menschen herausgestellt werden sollen (Jes. 31,3; Ez. 28,9;
4. Mose 23,19 u. a.). Dieser Name bringt das Gottsein Gottes zum Ausdruck.
El kommt in der Bibel in sehr vielen verschiedenen
Verbindungen mit anderen Namen vor, deren einige wir uns noch im folgenden
näher ansehen wollen.[7]
Elohim
Elohim ist die Mehrzahlform von El oder Eloah und
wird in die meisten Sprachen einfach mit "Gott" übersetzt. Dieser Name
kommt in der hebräischen Bibel 2570mal (nach meiner ComputerKonkordanz 2603mal,
TJ) vor.
Schon in den ersten Versen der Bibel findet dieser
Gottesname eine mehrfache Verwendung. Er steht oft in Verbindung mit Jahwe.
Daher ist Jahwe allein Gott (5. Mose 4,35; 7,9; 1. Kön. 18,21).[8]
Zur Bedeutung des Plurals von "Elohim" schreibt Professor Dr.
Samuel Külling zu 1. Mose 1,1:
Das Fehlen
des Artikels bedeutet, daß "Elohim" die Bedeutung eines Eigennamens bekommen hat. Das Wort steht in der Mehrzahl, was aber nicht auf einen Rest
von Polytheismus (Mehrgottglaube) schließen läßt. Daß das Tätigkeitswort "bara" in der Einzahl steht, beweist, daß der
eine wahre Gott gemeint ist. (Ausnahme: "Elohim" mit Verb im
Plural: 1. Mose 20,13; Adjektiv im Plural: Jos. 24,19; sonst Elohim mit Verb im
Plural, wenn "himmlische Wesen" oder "andere Götter"
gemeint sind: 2. Mose 12,12; 20,23).[9]
Heinrich Epp schreibt weiter:
In der Bibel wird Elohim als der Höchste, der
Ewige, der Allmächtige und der Schöpfer des Universums beschrieben. Er ist es,
dem alle Macht und die größte Kraft gehören. Die Schöpfung zeugt von dieser
uneingeschränkten und unbegrenzten Macht Gottes, die aus dem Nichts alles
schaffen kann.
Dieses soll uns als seine Kinder besonders
zuversichtlich machen. Elohim stehen Möglichkeiten zur Verfügung, von denen wir
überhaupt nichts ahnen. Er kann auch dann helfen, wenn für uns alles
aussichtslos erscheint. Er kann als Elohim Wunder tun. Er kann aus Nichts
Großes machen, kann bei Null beginnen.
Zu beachten ist, daß auch die heidnischen Götter
in der Bibel Elohim genannt werden. Doch sind damit nicht wirkliche Götter
gemeint. Die Bibel identifiziert sie deutlich als Nichtse, als menschliche
Erfindungen, als Werke menschlicher Hände (Jes. 2,8; 10,10; 31,7; Jer. 10,1ff;
Ez. 30,13), die nicht reden, noch den Menschen helfen können. Sie müssen mit
Nägeln befestigt werden, damit sie nicht wackeln. "Sie sind wie
Vogelscheuchen im Gurkenfeld und reden nicht; sie müssen getragen werden, denn
sie gehen nicht." (Jer. 10,4.5).[10]
Jahwe
Jahwe wird meistens mit "Herr"
übersetzt. Es ist der besondere Name des Bundesgottes, der insbesondere seit
der Erlösung Israels aus Ägypten enthüllt wurde. Jahwe ist der, der Leben ist
und unabhängig von allen sein Dasein hat, der ist, war und immer derselbe sein
wird. Er ist der allezeit gleichbleibende und treue Gott, der zu seinem
Wort und den Verheißungen steht. Er ist der Zuverlässige, dem man sich
anvertrauen darf und soll, denn in ihm haben wir einen ewigen Felsen (Jes.
26,4).
In 2. Mose offenbart sich Jahwe besonders als der
Erlöser- und Bundesgott. Er erlöst von Sünde und Not. (Vgl. auch Joel 3,5; Ps.
103,1-4; Micha 7,17-19.)
Aus Ehrfurcht und Angst, den Namen des Herrn zu
mißbrauchen, wagten die Juden zur Zeit Jesu nicht, diesen Gottesnamen
auszusprechen. Sie ersetzten ihn mit Adonai (Herr).
Der Name Jahwe erscheint in verschiedenen
Zusammensetzungen:
·
Jahwe Jireh (= Jahwe
ersieht) (1. Mose 22,14)
·
Jahwe Rapheka (=
Jahwe, dein Arzt) (2. Mose 15,26)
·
Jahwe Nissi (=
Jahwe, mein Panier) (2. Mose 17,15)
·
Jahwe Schalom (=
Jahwe ist Friede) (Ri. 6,24)
·
Jahwe Zebaoth (=
Jahwe der Heerscharen) (1. Sam.
1,3-11)
·
u. a. m.[11]
Eigentlich geht die Bedeutung dieses Namens in drei Richtungen:
1. "Ich bin, der ich
bin"
Der Sinn ist: "Es gibt kein Wort irgendwelcher Sprache, das mich als
Name ausführlich bezeichnen könnte. Ich bin unausforschlich."
Diesen Aspekt hat man in Israel nach der babylonischen Gefangenschaft so
stark betont, daß man den Namen mit der Zeit nicht mehr aussprach. Das ist bis
heute so geblieben. Man schrieb ihn zwar noch, aber las dann "mein
Herr", das hebräische Wort "Adonai". Daher kommt das heutige
"HERR". Mit der Zeit wurden die beiden Namen, Jahwe und Adonai,
vermengt, so daß "Jehovah" daraus entstand.
2. "Ich bin da - für euch"
So scheint es die Bibel auch zu verstehen. Nicht nur ist Gott groß, weit
weg, unausforschlich. Er ist auch nahe, stellt sich uns zur Verfügung und sagt:
"Genießt mich!", "Schmeckt und seht, wie freundlich Jahwe
ist!" (Ps. 34,9)
Darum gibt Gott sich im Alten Testament bestimmte Zusatznamen, die dieses
zum Ausdruck bringen, wie: "Ich bin
dein Panier", "Ich bin dein Arzt", "Ich bin dein
Friede" usw. Im Neuen Testament stellt sich Jesus dem
alttestamentlichen Jahwe - "Ich bin" - gleich und setzt die Serie
fort: Er proklamiert:
Ich bin das Brot des Lebens.
Ich bin das Licht der Welt.
Ich bin die Tür zum Himmel.
Ich bin der Weg.
Ich bin die Wahrheit.
Ich bin die Auferstehung.
Ich bin das Leben.
Ehe Abraham war, bin ich.
Ich bin (Jesus von Nazareth).
3. Ich bin der Ewige
Der Name Jahwe schließt auch den Ewigkeitscharakter ein. Wohl deshalb gibt
die französische Bibelübersetzung Jahwe mit " Ewiger" wieder.
4. Zusammenfassung
Fassen wir nun diese Gedanken zusammen, so können wir sagen: Gott ist der
ewige Ich-bin, der sein unausforschlich reiches Wesen zu allen Zeiten
Menschenkindern zur Verfügung stellt.
Jah
Eine Abkürzung für Jahwe ist "Jah".
Besonders häufig wird diese Abkürzung in den poetischen Stücken (z. B. den
Psalmen) verwendet mit der Aufforderung, den Herrn zu preisen (Hallelujah
= „Preist Jah").
Viele Personennamen sind von Jah abgeleitet oder
sind mit Jah verbunden (Jesaja, Jeremia, u. a.)[12]
c. Eigenschaftsnamen
·
Kenner aller Herzen
(Apg. 1,24)
·
Der Furchtbare (Ps.
76,12)
·
Der Mächtige Jakobs
(1. Mose 49,24)
·
Der Hirte (1.Mose
49,24)
·
Der Allmächtige (1.
Mose 49,25)
·
Gott-Held (2. Mose
17; Ps. 24; Jes. 9,5)
·
Herrlichkeit (1.
Sam. 15,29; 1. Chr. 29,11; Ps. 18,1.2)
·
Gott der Ausdauer
(Röm. 15,5)
·
Gott der Ermutigung
(Röm. 15,5)
·
Gott der Hoffnung
(Röm. 15,13)
·
Gott des Friedens
(Hebr. 13,20; Röm. 16,20).
El-Chai
Dieser Name kommt in der Bibel nicht so oft vor
und heißt übersetzt "der lebendige Gott". Gott ist der Lebendige im
Vergleich zu jenen Geschöpfen, die mit Vergänglichkeit und Sterblichkeit
behaftet sind (Jes. 31,3; 40,5.6).
Er ist nicht nur selbst lebendig, sondern auch die
Quelle des Lebens (Ps. 36,10) und der Lebensspender. Wahres und echtes Leben
gibt es nur bei und von Gott. Als "lebendiger Gott" wirkt er in der
Menschheitsgeschichte und schenkt Heil und Leben den Menschen, damit er als
El-Chai erkannt wird (Jos. 3,10; Jer. 10,9.10).
Gott offenbart sich als der Lebendige in seinem
Wort, das wiederum diese göttliche Eigenschaft trägt (Joh. 6,63) und Leben
wirken kann (Joh. 6,68).
Der lebendige Gott der Bibel, El-Chai, wird den
heidnischen Götzen gegenübergestellt, die nichts von sich offenbaren, die
nichts zu tun vermögen, die keine Gebete erhören und den Menschen nicht helfen
können. (Vgl. 5. Mo. 32,37-39). Die heidnischen Götter sind Nichtse (3, Mose
19,4; 26,1), sind tote Steine, Hölzer u. ä. Der Gottesname El-Chai dagegen ist
ein Schrecken für die Unbußfertigen und ein Trost für die bei ihm Hilfe
Suchenden. In Zeiten der Krankheit und angesichts des Todes durfte dieser Name
Gottes für die Christen von besonderer Bedeutung sein.
El-Elion
El Elion heißt "Gott der Höchste".
Dieser Name bezeichnet die Stellung des Gottes der Bibel im Vergleich zu
anderen Göttern. Der Name El-Elion hebt Gott über alles hoch empor. Seine
Erhabenheit übertrifft alles Existierende (Ps. 83,19). Er ist der unnahbar Hohe
und Erhabene.
Dieser Name kommt in der Bibel 36mal vor, zuerst
in der Geschichte Melchisedeks, des Priesters und Königs von Salem (1. Mose
14,17-24). Er segnet Abraham im Namen dieses Gottes und Abraham nennt ihn den
Schöpfer Himmels und der Erde. Er ist also nicht der hohe und erhabene Gott,
der in der Verborgenheit verbleibt und mit uns und unserer Welt nichts zu tun
hat (nach der deistischen Vorstellung), sondern der Gott, der die Welt
geschaffen hat und sie bis ins Kleinste regiert.
In Jes. 14,12ff beschreibt der Prophet, wie der
babylonische Weltherrscher (dahinter wohl auch Satan zu sehen ist) seinen Thron
über alle Sterne und Wolken erheben und dem El-Elion gleich sein will, aber zur
Erde und in die Scheol gestürzt wird, in die tiefe Grube. Der Name El-Elion
gebührt nur dem Schöpfer Himmels und der Erde.
El-Elion ist es, der die Landesgrenzen der
Heidenvölker festsetzt (5. Mose 32,8). "Gott ist der Höchste" läßt
seine Stimme erschallen (2. Sam. 22,14; Ps. 18,14). Er steht über den
Naturgewalten und regiert sie seinem Willen gemäß. David bezeugt, auf der
Flucht vor Saul von El-Elion gerettet worden zu sein (Ps. 7,18; 57,3). Darum
besingt er ihn (Ps. 9,3). Könige erhalten Festigkeit für ihr Amt durch die
Gnade des Höchsten, wenn sie sich in Demut von ihm abhängig wissen (Ps. 21,8).
Jeremia, der in einer dunklen Zeit lebt, tröstet
sich damit, daß Gott der Höchste alles sieht und richtet. Alles geschieht vor
dem Angesicht des Höchsten, Gutes und Böses, und er schaut nicht tatenlos zu.
Glück und Unglück kommen nicht durch Zufall, sondern sind vom Höchsten bestimmt
und verordnet (Klagel. 3,35-38).
Im Danielbuch nennt Nebukadnezar die Freunde
Daniels nach ihrer Rettung aus dem Feuerofen "Knechte des höchsten
Gottes" (Dan. 3,26). Und Daniel sagt, daß El-Elion derjenige ist, der alle
Königreiche der Menschen beherrscht, der die eigentliche Geschichte macht (Dan.
5,18ff). Seinen Heiligen übergibt er auch das Königreich (Dan. 7,18) und das
Gericht (Dan. 7,22). El-Elion ist und bleibt der Herr der Geschichte, der die
ganze Weltgeschichte bis ans Ende leiten und regieren wird; ihm wird nichts
entgehen.
Dieser Tatbestand ist in unseren Tagen wohl
besonders bedeutsam, wenn man an die Weltprobleme (ökumenische, ökologische,
politische, militärische usw.) denkt. Als Kinder des höchsten Gottes können wir
getrost und gelassen sein, auch wenn andere von Angst geplagt werden.
Im NT offenbart sich Jesus als Sohn des
Allerhöchsten (Luk. 8,28; Mark. 5,7). Stephanus bezeugt in seiner
Verteidigungsrede, daß der Höchste nicht in Tempeln, von Menschen gemacht,
wohnt (Apg. 7,48). Und die Wahrsagerin nennt Paulus mit seinen Begleitern
"Knechte des Allerhöchsten" (Apg. 16,17).
Eloah
Das ist der Name des rechten und einzig wahren
Gottes (Jes. 44,8; Ps. 18,32). Er kommt im Alten Testament 57mal vor, meistens
in den poetischen Stücken. Er bedeutet übersetzt "Furcht, Schrecken".
Demnach ist Eloah eine schreckenerregende Macht für alle diejenigen, die ihn
nicht auf ihrer Seite haben, die feindlich ihm gegenüber stehen.
Israel weiß, daß es außer Jahwe, seinem Gott,
keinen anderen gibt. Daher heißt es in Ps. 18,32: "Denn wer ist Eloah
außer Jahwe?" Jahwe, der Gott Israels, ist der einzige Gott, der würdig
ist, den Namen Eloah zu tragen.
Daß wir heute Eloah kennen, ihn anbeten und ihm
dienen dürfen, ist von besonderer Bedeutung, wenn man bedenkt, daß so viele
Menschen dieses Vorrecht nicht haben. Sie tappen blind in der Dunkelheit der
Welt herum und verbeugen sich vor irgendwelchen selbstgemachten Götzen, die
doch keine Götter sind.[13]
El-Olam
Das ist der Name des "ewigen Gottes".
Abraham rief nach der Auseinandersetzung mit Abimelech wegen der Wasserbrunnen
in Be-erschewa den Namen des El-Olam an (1. Mose 21,33).
El-Olam ist nicht nur der ewiglich Seiende,
sondern auch der ewiglich Lebende. Olam heißt übersetzt "ewig, immer und
ewig, von Alters her, immer". Olam umfaßt alle Vergangenheit und Zukunft.
Dieser ewige Gott steht über allen Zeiten der
Weltgeschichte. Er ist und bleibt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und er hat mit der
Geschichte einen ewigen Plan, den er als ewiger Gott unabänderlich zum Ziel
führen wird.
Unser menschliches Leben ist zeitlich begrenzt und
dem gegenüber nur eine Sache des Augenblicks. Durch die Beziehung zum ewigen
Gott bekommt unser Leben Ewigkeitscharakter. D. h.: Wenn Menschen Christus als
ihren persönlichen Retter annehmen, bekommen sie ewiges Leben vom ewigen Gott.
Alles, was Menschen aus der Beziehung zum ewigen Gott und für ihn tun, bekommt
ebenso Ewigkeitscharakter. Deshalb sollen Christen alles, was sie machen, für
den Herrn und nicht für Menschen tun. (Vgl. Kol. 3,17.23). Damit wirken sie
Frucht für die Ewigkeit. Alles, was nicht aus Gott und nicht für Gott getan
wird, ist vergänglich und somit auch wertlos.
El-Schaddai
El-Schaddai ist der "allmächtige Gott"
oder der "allgenügsame Gott". Dieser Name bringt die Liebe Gottes
gegen seine Geschöpfe in besonderer Weise zum Ausdruck.
"Schaddai" ist eine Ableitung von einem
Wort, das in der Bibel für "Mutterbrust" verwendet wird. Demnach ist
El-Schaddai für seine Geschöpfe das, was die (allgenügsame) Mutterbrust für ein
kleines Kind ist. In ihm finden wir Liebe und Geborgenheit. In ihm haben wir
Trost und volles Genüge. In diesem Namen Gottes kommt die Fülle und der
Reichtum seiner Gnade zum Ausdruck. Er ist voller Güte und Barmherzigkeit. Er
versteht unsere Nöte und Bedürfnisse, und er allein ist in der Lage als
"allgenügsamer Gott", das zu geben, was wir bedürfen.
Zum ersten Mal sagt Gott selbst zu Abraham: "Ich
bin El-Schaddai. Wandle vor mir und sei fromm." (1. Mose 17,1).[14]
Vater
1. Kor. 8,6: "Jedoch gibt es für uns einen Gott, den Vater, von dem alles ist, und wir sind für ihn. Und
es ist ein Herr, Jesus Christus,
durch den alles ist, und wir sind durch ihn." Gott verleiht Leben durch
Erschaffung und Rettung. Auf diese Weise wird er Vater von Menschen.
Mal. 1,6; 2,10: "Ist nicht ein Vater für uns alle? Hat nicht ein Gott
uns erschaffen? Warum sollten wir treulos handeln, einer an seinem Bruder, zu
entheiligen den Bund unserer Väter?" (Vgl. Luk. 3,38).
Diese Bezeichnung für Gott kommt nur wenige Male
im Alten Testament (weniger als 20mal) aber fast 200mal im Neuen Testament vor.
Gott wird der Vater aller genannt. Es gäbe im
Himmel und auf Erden keine Vaterschaft, wenn es nicht Gott, den Vater, gäbe
(Eph. 3,15).
Mit diesem Gottesnamen verbindet sich nicht nur
der Gedanke der Erhabenheit und Autorität, sondern auch der Lebensgemeinschaft,
der eine Zeugung und Geburt verausgehen. Als Schöpfer ist Gott Vater aller
Geschöpfe. Außerdem beinhaltet der Begriff "Vater" Liebe, Güte und
Fürsorge.
In der Bibel wird Gott Vater aller Menschen
genannt (Mal. 2,10; 1. Kor. 8,6). Damit ist zum Ausruck gebracht, daß alle
Menschen ihren Ursprung in Gott haben, daß sie für ihn da sind und daß er für
sie alle sorgt (Matth. 5,45-58; 6,4.6.18.32; 7,9ff). Insbesondere ist er Vater
der Waisen (Ps. 68,6). Weiter wird Gott Vater seines erwählten Volkes Israel
genannt, und Israel ist sein erstgeborener Sohn (2. Mose 4,22; Jes. 63,16; 46.7;
Jer. 3,4.19; 31,9; Röm. 9,4). Damit ist die besondere Fürsorge Gottes für
Israel zum Ausdruck gebracht.
In einem ganz besonderen Sinne ist Jesus Gottes
Sohn und Gott sein Vater (Joh. 1,18; 3,16; 5,18.37; 10,33 u. a.). Für die
Wiedergeborenen ist Gott auf Grund der Glaubensverbindung mit Christus der
geistliche Vater (Röm. 8,14f), und die Gläubigen sind nicht nur Kinder Gottes,
sondern auch Gottes Erben und Miterben Christi, was von den übrigen Menschen
nicht gesagt wird. Gott ist zwar ihr Schöpfer-Vater, und er sorgt für sie Zeit
ihres Lebens, doch sind sie nicht Erben (des ewigen Lebens und des Reiches
Gottes), solange sie im Unglauben verharren.
Gott ist nicht nur ein Vater der materiellen,
sondern auch der immateriellen Wesen. So wird er in Hebr. 12,9 "Vater der
Geister " genannt.
In 2. Kor. 1,3 wird Gott "Vater der
Erbarmungen" genannt, ein Ausdruck, der sein Vatersein charakterisiert. Er
ist auch ein "gerechter Vater" (Joh. 17,25) und ein "heiliger
Vater" (Joh. 17,11). Als solcher kann er keine Gemeinschaft mit einem
ungerechten und unheiligen Wesen haben.
Die Ausdrücke "himmlischer Vater" oder
"Vater im Himmel" (Matth. 5,16.45.48; 4,1.9 u. a.) bezeichnen den
Ort, wo Gott als "Vater der Herrlichkeit" (Eph. 1,17) thront. Jakobus
nennt Gott "Vater der Lichter", um seine völlige Reinheit zum
Ausdruck zu bringen (Jak. 1,17).[15]
Abba
"Abba" kommt vom hebräischen
"Ab" = Vater. "Abba" ist ein Ausdruck der Inbrunst des
Kindschaftsgefühls, eines vertrauten kindlichen Vater-Kind-Verhältnisses. Jesus
rief in seiner schwersten Not in Gethsemane seinen himmlischen Vater so an
(Mark. 14,36). Im Neuen Testament ist es eine speziell christliche Vateranrede
(Röm. 8,16). Das ist unser großes Vorrecht, von dem wir fleißig Gebrauch machen
sollen zur Ehre unseres Vaters.[16]
Gott als Lehrer: "Gut und
gerade ist Jahwe. Darum unterweist er die Sünder in dem Wege. Der Mann, der
Jahwe fürchtet, wer ist er? Ihn unterweist er in dem Weg, den er wählen soll.
Das Geheimnis Jahwes, seine vertraute
Mitteilung, ist für die, die ihn fürchten, und seinen Bund läßt er sie
wissen." (Ps. 25,8.12.14. Siehe auch Ps. 119,26.27.171.)
d. Einige Bildnamen
·
Licht (2. Sam.
22,29; Ps. 27,1; Jes. 10,17; Joh. 8,12; Off.1,16; 23)
·
Sonne und Schild
(Ps. 84,12)
·
Heiligtum (Jes.
8,13.14; Ez. 11,16)
·
Wohnung: 5. Moses
33,27; Ps. 9,10; Ps 18,3; Ps. 27,4.5; Ps. 57,2; Ps. 61,5; Ps. 71,3; Ps. 91,1.2;
Ps. 94,22; Jes. 25,4; Jes. 32,2: "Und ein Mann wird wie ein Bergungsort
sein vor dem Wind und ein Schirm gegen das Ungewitter, wie Wasserbäche in einer
dürren Gegend, wie der Schatten eines mächtigen Felsens in einem ermüdeten
Lande." Dieser Vers dürfte eine Verheißung auf Jesus Christus sein.
·
Berg
Berge sind in Zeiten der Gefahren ein besonderer
Schutz für Bedrohte. "Berg" - ein Ausdruck für Dauerhaftigkeit, Sicherheit,
Schutz und Zuverlässigkeit - das ist unser Gott für die, die ihr Vertrauen auf
ihn setzen und ihr (Lebens-)Haus auf ihn bauen.[17]
·
Fels (1. Sam. 2,2)
Ps. 18,2: " Jahwe ist mein Fels." Dieses ist eine Metapher, ein
gedrängter Vergleich: Gott wird mit einem Felsten verglichen.
Wo liegt der
Vergleich? Was ist Gott für den dichter? Es gibt maehrere Möglichkeiten:
Wer schon einmal in
Israel war, dürfte festgestellt haben, daß Felsen dort keine Rarität sind. Es
gibt zwei Arten von Felsen: solche, die beweglich sind, die wir auch Steine
nennen, und solche, die fest sind, die eigentlichen Felsen, die man zwar
sprengen kann, sonst aber als unbeweglich gelten.
Der Psalmist dachte
wohl an die zweite Art, als er seinen Gott mit einem Felsen verglich.
In welchem Sinne
aber geschah denn dieser Vergleich? Es gibt mehrere Möglichkeiten.
(1) Gott ist ein
Fels in dem Sinne, daß er ein tragendes Fundament ist. Gott als Fels ist ein
fester Gott, und er macht die fest, die auf ihn vertrauen. (Ps. 92,13-16; vgl.
5. Mose 32,4; Jes. 28,16; Röm. 9,33; ferner Ps. 40,3; Matth. 7,24; 16,18; 1.
Kor. 3,10.11; Eph. 2,20; 1. Petr. 2,6-8.)
(2) Gott ist Fels in
dem Sinne, daß er Quelle des Lebens ist (Jes. 51,1.2; 5. Mose 32,18). Israels
Herkunft liegt im Übernatürlichen. Zweimal tut Gott ein Wunder in den Ehen der
Vorväter. Auch unsere Herkunft liegt im Übernatürlichen. Auch bei uns hat Gott
zweimal in seiner Macht eingegriffen. Unsere Herkunft ist nämlich auf die
Auferstehung Jesu Christi sowie auf sein Handeln in unserem Leben zurückzuführen.
Gott will, daß man das nicht vergißt. Mit Paulus dürfen wir sprechen: "Ich
bin, was ich bin durch die Gnade Gottes." Dafür sollte man nie aufhören,
ihn zu loben. Man kann hier aber auch an die Erhaltung des Lebens denken. (Ps.
81,17; 1. Kor. 10,4) (Ab hier
korrigiere ich die Punkte nach dem Komma nicht mehr, TJ. M.E. muss nach einer
Klammer oder vor einer Endklammer ein Punkt stehen, inbesondere bei einer Reihe
von Bibelstellen! Ansonsten läuft man Gefahr, dass die Bibelstelle/n
irrtümlicherweise zum nächsten Satz gerechnet werden.)
(3) Gott ist ein
Fels in dem Sinne, daß er unser Schutz ist. (Ps. 18,3; 61,3.4; 62,3.7-9; Jes.
32,2)
Zusammenfassend:
Gott ist ein Fels, weil er ein tragendes Fundament, die Quelle unseres Lebens
und unser Schutz ist. Im Grunde ist das Bild vom Felsen verwandt mit einem
anderen, noch bekannteren Gottesbild: Ps. 23,1. Jesus: "der gute", d.
h. der treue Hirte. So ist er unser Fundament, auch unsere Quelle, unser
Schutz. Nun will Gott, daß wir seien wie er: Verläßliche Hirten füreinander,
die Leben nähren und schützen.
Wenn der Mensch kein Bild von Gott machen darf, so darf Gott jedoch von
sich selbst ein Bild schaffen. Das tut er im Lauf der Geschichte einige Male
und zwar in Menschengestalt.
Als erstes wird Adam im Bilde Gottes geschaffen. (1. Mose 1,27) Er ist der
erste Mensch. (1. Kor. 15,45) Zu ihm gehören seine Nachkommen als Menschheit.
Der erste Mensch kennt zwei Phasen. In der ersten ist er ein vollkommenes Bild.
(1. Mose 1,31) Dann wird er durch die Sünde verstümmelt, ist aber immer noch
Bild Gottes. (1. Mose 9,6; Jak. 3,9)
Das zweite Bild Gottes in Menschengestalt ist Jesus Christus. (Joh. 1,14)
Er ist der zweite Mensch. (1. Kor. 15,47) Auch er wird verstümmelt. (Jes.
52,14) Das geschieht, weil er unsere Sünde trägt (Jes. 53,2-6) und als letzter
Adam (1. Kor. 15,45) durch seinen stellvertretenden Tod mit der ersten
Menschheit Schluß macht. (2. Kor. 5,14) Der zweite Mensch verhüllt und enthüllt
Gott zugleich. (Joh. 1,14; 14,8.9)
Das dritte Bild im Menschen ist einmal der einzelne Christ (2. Kor. 5,17;
Eph. 4,24), dann aber auch das ganze erlöste Volk Gottes als neue Menschheit.
(Eph. 2,15)
Die Sonne ist ein glühender Gasball von riesigen
Ausmaßen. Ihr Durchmesser beträgt 1.392.000 km; das ist fast das vierfache der
Entfernung Erde - Mond. Würde man 109 Erdkugeln wie auf einer Perlenschnur
aufreihen, käme man damit auf gerade diese Strecke. Und in ihrem Volumen
könnten 1.306.000 Erdkugeln untergebracht werden.
Befände sich die Erdkugel in der Mitte der Sonne,
dann würde sich der Mond, der die Erde mit einem Abstand von 384.000 km
umkreist, auf seiner Bahn noch weit innerhalb der Sonne befinden, da sein
Abstand von der Erde nur gut die Hälfte des Radius der Sonne, 350.000 km,
beträgt.
Die Masse (das Gewicht) der Sonne ist 333.000mal
so groß wie die der Erde. Damit bietet sie 99,87 % der Masse des gesamten
Sonnensystems auf - alle Planeten mit ihren Monden sowie alle Kometen teilen
sich den Rest von 0,13 %. So kann man fast sagen: Die Sonne ist das
Sonnensystem.
[...]
Die Sonne ist eigentlich ein verhältnismäßig
unscheinbarer Himmelskörper im Weltraum.
Es gibt bedeutend größere Sterne (wie z. B. Cephei
mit einem 2300fachen Sonnenradius, in dem unser gesamtes Sonnensysten bis zur
Umlaufbahn des Saturn Platz hätte, oder der Doppelstern Alpha Herkules mit
seinem Begleiter, der mit seiner Gashülle einen ca. 180.000fachen
Sonnendurchmesser aufweist). Und der Stern Eta Carina z. B. leuchtet ca.
4.000.000mal heller als die Sonne.
Zeugt es nicht von einer unbeschreiblichen
Bescheidenheit unseres Herrn, wenn er als Schöpfer von mindestens 1025
Sternen (= 10.000.000.000.000.000.000.000.000 Sterne - die bis heute im
beobachtbaren Teil des Universums ermittelte Gesamtzahl der Sterne) bereit ist,
sich mit dieser für ihn winzigen Sonne zu vergleichen - nur damit wir Menschen
etwas von seiner Größe erahnen können?
Wenn wir nur den Vergleich mit Eta Carina nehmen
würden, dann können wir sagen, daß sich der Herr bereits allein mit seinem
Sonnen-Vergleich "millionenfach" erniedrigt hat. Er hätte ja durchaus
statt Sonne einen zigfach helleren und größeren Himmelskörper für die Erde
einsetzen können - in entsprechend größerem Abstand - um sich dann mit diesem
helleren und gewaltigeren Himmelskörper vergleichen zu können. Doch um uns
nahezukommen, hat er sich klein gemacht.
Wie groß ist aber diese seine Bereitschaft zur
Erniedrigung angesichts der Tatsache, daß er ja "mit seinem Finger"
(Ps. 8,3) bzw. durch das Wort seiner Macht (Ps. 33,9; Joh. 1,1.3) insgesamt
unzählige Sterne von für uns im wahrsten Sinne des Wortes unermeßlicher Größe
geschaffen hat, dazu noch die gesamte unsichtbare Welt mit ihren Myriaden von
Engeln (Kol. 1,16)! Erahnen wir, wie wenig wir von der wahren Größe unseres
Herrn verstehen?![18]
In Off. 19,10 heißt es: "Und ich fiel nieder vor seinen Füßen, ihn
anzubeten. Und er sagte zu mir: "Sieh zu! Tu es nicht! Ich bin wie du ein
leibeigener Knecht und wie deine Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott
an!" Zu dieser Stelle bemerkt Mag. Hellmuth Frey:
Was dem Apostel hier bestätigt wird, ist so groß,
daß er beim Vernehmen vor Gottes heiliger Majestät selbst zu stehen meint und
vor dem, der ihm die Botschaft bringt, niederfällt, um ihn anzubeten. Der Engel
aber macht ihm Gottes Majestät noch größer, indem er die Anbetung brüsk ablehnt
und sich mit Johannes und seinen "Brüdern", den Propheten und
Aposteln, das heißt mit sterblichen Menschen, in eine Linie stellt vor Gott. So
groß ist Gott und sein Abstand von allem Erschaffenen, daß die unendlichen Abstände zwischen Himmel
und Erde, Engeln
und Menschen zu
nichts zusammenschmelzen vor
seiner Erhabenheit über alles, was ist.[19]
Salomo baut Gott einen herrlichen Tempel, erkennt aber, daß kein Haus ihn
fassen kann. (1. Kö. 8,27) Sein Vater sang in seinen Lobliedern: "Groß ist
Jahwe und hoch zu loben, und seine Größe ist unausforschlich." (Ps. 145,3)
Wenn Paulus den Athenern die gute Botschaft bringt (Apg. 17,24-31), ist die
Größe Gottes sein Thema. Die Größe Gottes ist in jeder Hinsicht eine
unendliche, die vom Menschen zwar nicht zu fassen ist, ihn aber in Gott zur
Ruhe kommen läßt. Als endlicher Punkt hat er in Gott einen unendlichen
Bezugspunkt.
Gott ist groß. Doch wohnt er in den Herzen seiner Kinder, Herzen, für die
er jedoch viel zu groß ist. Vielleicht ist es deshalb, daß der Apostel in Eph.
3,19 schreibt: "... ihr gefüllt werdet in
alle Fülle Gottes".
Weitere Stellen: Ps. 104; Pred. 5,1.2; Jes. 66,12; Nah. 1,2-8.
Die Größe Gottes kommt zum Ausdruck in den drei Eigenschaften Allgegenwart,
Allwissenheit und Allmacht. Die klassische biblische Darstellung dieser
Eigenschaften Gottes haben wir in Ps. 139: 1-6: Allwissenheit; 7-12:
Allgegenwart; 13-18: Allmacht.
Damit ist gemeint, daß er sich selbst wie alles andere genau kennt und
alles weiß, ob tatsächlich oder möglich, in Vergangenheit, Gegenwart oder
Zukunft liegend. Ferner kennt er vollkommen und von aller Ewigkeit her. Gott
kennt sofort, simultan; er kennt erschöpfend und wahrhaftiglich. Auch kennt er
die besten Mittel, seine Zwecke zu erreichen, worin er sich als der Allweise
erweist.
Schriftstellen:
1. Sam. 2,3b: "Jahwe ist ein Gott, der weiß, und seine Taten sind
gewogen."
Hiob 34,21,22: "Seine Augen sehen auf eines jeden Weg, und alle seine
Tritte sieht er. Da ist nicht Finsternis und nicht tiefes Dunkel, daß sich
daselbst verbergen können Übeltäter."
Spr. 5,21: "Klar vor Jahwes Auge sind eines Menschen Wege, und alle seine
Geleise bahnt er." (Schmoller)
Spr. 15,3.11: "Allerorten sind Jahwes Augen und schauen auf Böse und
Gute. Totenbereich und Abgrund sind vor Jahwe, um wieviel mehr die Herzen der
Menschenkinder."
Jes, 46,10; Jer. 23,23.24: "Bin ich denn nur Gott in der Nähe, sagt
Jahwe, und nicht auch Gott in der Ferne? Kann sich jemand so heimlich
verbergen, daß ich ihn nicht sehe? sagt Jahwe. Erfülle ich nicht den Himmel und
die Erde? sagt Jahwe."
Röm. 11,33: "O die Tiefe des Reichtums, der Weisheit und auch der
Kenntnis Gottes! Wie unausforschlich sind seine Urteile und unaufspürbar seine
Wege."
Hebr. 4,13: "Und es ist kein Geschöpf verborgen vor ihm. Alles ist
vielmehr bloß und aufgedeckt für seine Augen, dem wir Rede zu stehen haben.
" (Schmoller)
.I. Gott
kennt sich selbst -
und nur er. Der Mensch weiß nicht alles, kennt
sich selbst nicht völlig, geschweige denn Gott. Matth. 11,27: "Niemand
erkennt den Vater als nur der Sohn." 1. Kor. 2,11: "Niemand weiß, was
in Gott ist, als der Geist Gottes." Vater, Sohn und Geist kennen einander
vollkommen.
.II.
Gott kennt das Daseiende -
·
die leblose
Schöpfung: Ps. 147,4: "Der bestimmt eine Zahl den Sternen, und alle
benennt er mit Namen." (Schmoller)[20]
·
die Kreatur: Matth.
10,29.30: "Kauft man nicht Sperlinge um ein Aß? Und keiner von ihnen wird
auf die Erde fallen ohne euren Vater. Bei euch aber sind auch die Haare des
Hauptes alle gezählt." (Schmoller)
·
die Menschen:
(1) ihre Werke: Ps. 33,13-15
(2) ihr Inneres: 1. Kö. 8,39: "So wollest du
hören im Himmel, der Stätte deiner Wohnung, und verzeihen und tun und geben
einem jeden nach all seinem Wandel, wie du sein Herz kennest - denn du kennst
allein das Herz aller Menschenkinder." (Schmoller);
Ps. 94,11; 139,1-4; Matth. 9,4; Luk. 16,15M?????
Joh. 2,25: "Weil Er es nicht nötig hatte, daß
jemand über einen Menschen Zeugnis gäbe, denn Er kannte selbst, was im Menschen
war."
Joh. 21,17
Apg. 15,8
1. Kor. 3,20: "Der Herr erkennt die Gedanken
der Weisen, daß sie eitel sind." (Schmoller)
Hebr. 4,13
1. Joh. 3,20
(3) ihre Bedürfnisse: Matth. 6,8.32: " Stellt euch ihnen also nicht gleich, denn
euer Vater weiß, was ihr braucht, bevor ihr ihn bittet."
32. "Denn nach diesem allen trachten die
Heiden; denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr des alles bedürfet."
(Schmoller)
.III.
Gott kennt das Mögliche.
Matth. 11,21.23: "Wehe dir, Chorazin, wehe
dir, Bethsaida! denn wenn in Tyrus und Sidon geschehen wären die Krafttaten,
die bei euch geschehen, längst wären sie in Sack und Asche anderen Sinnes
geworden. Und du, Kapernaum, du wirst doch nicht bis zum Himmel erhöht werden?
bis zur Unterwelt wirst du hinabgeführt werden; denn wenn in Sodom geschehen
wären die Krafttaten, welche bei dir geschehen sind, es wäre geblieben bis zum
heutigen Tage." (Schmoller)
Luk. 22,67.68: "Er sprach aber zu ihnen: Wenn
ich es euch sage, so glaubt ihr sicher nicht! Wenn ich aber frage, so antwortet
ihr mir nicht." (Schmoller)
Siehe auch: 5. Mo. 32,26.27; 1. Sa. 23,10-12.
.IV.
Gott kennt die Zukunft.
·
Allgemeine
Geschichte: Jes. 46,9.10; Dan. 2,28: "Aber es ist ein Gott im Himmel, der
Geheimnisse offenbart, und er tut dem Könige Nebukadnezar kund, was sein wird
in der Folge der Zeiten. Dein Traum und Gesichte deines Hauptes auf deinem
Lager waren diese." (Schmoller); Matth. 24.25; Apg. 15,18.
·
Israels Geschichte:
5. Mose 31,20.21; 32,8.
·
Persische
Geschichte: Jes. 44,26-45.
·
Was man mit dem
Messias tun werde: Apg. 2,23; 3,18: "Gott aber erfüllte, was er
vorausverkündigte durch den Mund aller Propheten, daß sein Christus leiden würde."
(Schmoller); Off. 13,8.
Es gilt allerdings, Vorherwissen und
Vorherbestimmung zu unterscheiden. Das zweite liegt nicht notwendigerweise
schon im ersten.
.V. Gott
hat Weisheitskenntnis.
Eine besondere Form nimmt die Allwissenheit Gottes
an in seiner Weisheit.
·
Von Gottes Weisheit
spricht die Heilige Schrift: Hi 12,13; 38,27.36; Jer. 10,7; Dan. 2,20.
·
Sie zeigt sich in
der Schöpfung: Ps. 104,24; 139,15-17; Spr. 3,19.
·
Im Umgang mit der
Menschheit: Röm. 11,33.
·
Sie ist einzig: Röm.
16,27; 1. Kor. 1,25; 1. Tim. 1,17; Jud. 25. Wenn nur Gott weise ist, ist es
keiner von uns, und wir sind ganz auf ihn angewiesen, um unseren Weg zu finden.
Man vergleiche Jes. 53,6.
·
In Christus
geoffenbart: Jes. 11,2; 52,6; Luk. 2,40; Matth. 13,54; 1. Kor. 1,24; Kol. 2,3.
·
Im Heilsprodukt, der
Gemeinde, geoffenbart: 1. Kor. 1,30; 2,7; 2,13.16; Eph. 3,8-11.
Weisheit besteht aus Wissen und zwei zusätzlichen
Komponenten. Die eine ist die Einbeziehung eines Zieles oder Zwecks. Aber um
dieses Ziel zu erreichen, muß gehandelt werden. Weisheit ist also Wissen, das
nicht ohne Ziel und Tat gedacht werden kann.
Weisheit ist sodann ein Wertbegriff. Sie hat es
mit Gutem zu tun. Weisheit ist nämlich Wissen um ein gutes Ziel und um einen
guten Weg dorthin. Höchste Weisheit ist das Wissen um das beste Ziel und den
besten Weg, es zu erreichen. Die Weisheit Gottes ist somit gegründet in seiner
Heiligkeit und Gerechtigkeit. Wenn es heißt, Gott allein ist weise, dann
deshalb, weil nur Gott wirklich gut ist.
In der Weisheit hängt das Gute mit dem Handeln
zusammen. Gottes Weisheit hat mit gutem Handeln zu tun. Vgl. Ps. 23: "Er
leitet mich auf rechten Wegen." Gottes Weisheit setzt also auch
Sachkenntnis voraus.
Was Gott weiß, hat er nicht von anderen Personen oder mit Hilfe von
sachlichen Mitteln erfahren. Sein Wissen ist unmittelbar. Gott weiß auch genau,
nicht vage oder unbestimmt. Das folgt schon daraus, daß er alles weiß.
Das Zukünftige weiß Gott auf einem von zwei Wegen: Passiverweise weiß Gott
z. B. das Böse (Ps. 139,1-4; Off. 3,15). Aktiverweise kennt Gott das, das er
selbst in die Wege leitet, was er selbst bestimmt: Amos 3,2; Gal. 4,9.
Gott behält sein Wissen. Er vergißt nicht. Oder doch? Ändert Gott seinen
Sinn?
In Matth. 24,22 muß es nicht heißen "kürzer" machen, sondern es
kann heißen: "kurz halten", weil die Zeit von Anfang an kurz gedacht
war.
Wie verhält es sich mit der Verhandlung von Abraham bezüglich der Zahl der
Gerechten in Sodom und Gomorra? Hatte Gott die Absicht, diese Städte zu
zerstören? Wie hätte er gehandelt, wenn sich tatsächlich 50, 40 oder 10
Gerechte darin gefunden hätten? - Gott
wußte genau, daß es keine handvoll Gerechte in der Stadt gab. Abraham wußte es
aber nicht und tat Fürbitte. Dabei sagt Jahwe ihm, was er getan hätte, wenn es
zehn oder mehr gewesen wären. Natürlich wäre die ganze Geschichte dann anders
verlaufen.
Gott soll wegen seiner Weisheit und seines Wissens geehrt werden. (Röm.
1,21;11,33) Seine Weisheit soll nicht in Frage gestellt werden. (Röm. 9,19-21)
Gottes Wissen und Weisheit dienen zum Trost der Gerechten:
Ps. 17,1-3; 51,19; Jes. 57,15; 66,2; Mal. 3,16; Matth. 6,32; Neh. 1,7:
"Er kennt die, die auf ihn vertrauen, ist eine Festung am Tage der
Not.".
Gottes Wissen und Weisheit dienen zur Warnung von Sündern:
2. Mose 14,24; Ps. 139,12; Jes. 41,22.23; Jer. 23,16.
Damit ist seine räumliche Unbegrenztheit in Bezug auf seine Geschöpfe
gemeint. Die Immensität Gottes ist der Grund seiner Allgegenwart: Weil er groß
im "Raume" ist, deshalb kann er allgegenwärtig sein. Es muß aber
beachtet werden, daß Gott größer ist, als der geschaffene Raum.
Gott ist in der ganzen Schöpfung und auch über sie hinaus. Er kann zur
gleichen Zeit nah und fern sein. (Ps. 139,7-17; Jer. 23,23.24; Off. 3,20)
Die Gegenwart Gottes bedeutet auch, daß er handelt. Sein Handeln kann
sowohl aufbauend und helfend als auch zertörend, richtend sein. (Ps. 14,5)
Aufbauendes, positives Handeln:
·
1. Mose 39,3.23:
"Gott war mit ihm." Das heißt nicht nur, daß Gott bei Josef war,
sondern auch, daß er zu seinen Gunsten gehandelt hat.
·
Ps. 23,4: "Auch
wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du
bist bei mir. Dein Stock und Stab, sie trösten mich."
·
Jes. 41,10: "Fürchte
dich nicht, denn ich bin bei dir.
Sieh nicht um dich, denn ich bin dein Gott. Ich habe dich stark gemacht. Ja,
ich habe dir geholfen. Ja, ich stützte dich mit der Rechten meiner
Gerechtigkeit."
·
Jes. 63,11
·
Jer. 1,8: "Text
fehlt noch.
·
2. Kö. 2,14
Gott ist, wo man ihn fürchtet (Ps. 34,8) und wo man ihm die Treue hält.
(Ps. 101,6) In besonderer Weise wohnt Gott in und unter den Seinen: 1. Kor.
14,25; Gal. 2,20; Kol. 1,27. Seine Nähe ist von Alters her eine Ermutigung zum
Gebet gewesen. (5. Mose 4,7) Gottes Gegenwart ist zudem ein Beweggrund für
Gehorsam. (5. Mose 4,6.7)
Der Gedanke an die Gegenwart Gottes demütigt und erhebt zugleich. Für den
Unglauben ist er ständige Warnung und Hemmnis.
Nach Ri. 16,20 ist es möglich, daß man sich nicht dessen bewußt ist, wenn
Gott nicht mit uns ist. Aus dem selben Grunde könnte es sein, daß wir uns nicht
immer dessen bewußt sind, wenn Gott mit uns ist. Auf jeden Fall sollten wir
nicht erwarten, die Gegenwart Gottes zu spüren. In besonderer Weise ist Gott
gegenwärtig in seiner Gemeinde. Sie ist seine Wohnung: 1. Kor. 14,25; Gal.
2,20; Eph. 2,21.22; Kol. 1,27.
Hiermit ist gemeint, daß er alles zu tun vermag, was er tun will: Ps.
115,3; 135,6; Dan. 4,31.32.
Gottes Wille entspricht seinem Wesen. Zu sagen, daß Gott tun kann, was er
will, heißt, daß er alles tun kann, was mit seiner Vollkommenheit in Einklang
steht. Vom absoluten Standpunkt gesehen, gibt es einiges, das Gott nicht tun
kann, nämlich etwas, das seinem Wesen zuwiderliefe:
·
Gott kann sich
selbst nicht verleugnen: 2. Tim. 2,13
·
Er kann die Sünde
nicht tolerieren: Hab. 1,13
·
Er kann nicht lügen:
Hebr. 6,18
·
Er kann nicht
versucht werden, Böses zu tun: Jak. 1,13
·
Es ist auch nicht zu
erwarten, daß Gott einen materiellen Geist schaffen wird oder einen
Quadratkreis oder einen so großen Stein, den er selbst nicht mehr heben könnte.
·
Gott kann sich nicht
verändern. Er ist unveränderlich ewig.
Auch aus dem Grunde, daß es nicht seinem Plan entspricht, tut Gott nicht
alles, was er könnte, z. B. alle Not
beheben. Das Maß, in dem er es tut, muß ihm überlassen bleiben. Gottes Allmacht
ist immer größer als sein mächtiges Handeln. Allmacht gleicht nicht
vollständigem Vollzug der Allmacht. Gott kann alles tun, was er will, aber er
will nicht alles tun, was er kann. Er hat Macht über seine Macht. Er ist frei -
so frei, daß er die Macht hat, sich zu beschränken. Gott hat sich durch den
relativ freien Willen seiner Geschöpfe beschränkt. Er verhinderte nicht die
Entstehung der Sünde. Er rettet mittels Gewalt, aber er vergewaltigt nicht.
Die Allmacht Gottes hat verschiedenartige Bedeutung für seine Geschöpfe.
Für den mit Gott Versöhnten ist diese Wahrheit Grund zum Vertrauen und zur Ruhe
(Jes. 45,11-13; 46,4; Jer. 32,16-44; Apg. 4,24-31).
Weil Gott Macht hat über unsere Umstände (1. Thess. 3,11), kann er helfen
und retten: Ps. 25,5: "Du, du bist der Gott meines Heils." Vgl.: Jak.
4,12; Hebr. 11,17-19; 2. Kor. 1,8-11.
Man darf sich auch auf die Kraft Gottes in seiner Schöpfung berufen. (Ap. 4,24)
Zu Jes. 41,10 ("Ich stärke dich") schreibt Spurgeon:
Wenn wir zum Arbeiten oder Leiden berufen werden,
überschlagen wir unsere Kraft. Dabei erscheint sie uns oft kleiner, als wir
denken, daß sie sein müßte. Aber seien wir nicht mutlos! Wir haben alle das
Wort: "Ich stärke dich." Gott hat eine allmächtige Stärke; er kann uns seine Stärke mitteilen, und er
verheißt, daß er es tun wird. Er will die Nahrung unserer Seele und Gesundheit
unseres Herzens sein. Es ist gar nicht auszusprechen, wieviel Kraft Gott einem
Menschen geben kann. Kommt aber die göttliche Kraft, so hört die menschliche
Schwäche auf, ein Hindernis zu sein.[21]
Versprochen hat Gott, uns auf geistlicher Ebene zu helfen. Er hat sich
nicht verpflichtet, auf materieller Ebene zu helfen. Hier ist alles persönliche
Führung. Dennoch wissen wir: Solange Gott eines seiner Kinder auf der Erde
beläßt, wird er für es sorgen, doch so, wie er will.
Gott kann das Gerettete bewahren: Judas 24; 2. Tim. 1,12; Eph. 3,20; Rö.
8,38.39; Hebr. 7,25; Joh.1 0,29; Apg. 20,32; Röm. 14,4; Hebr. 2,18.
Ungläubige haben großen Grund zur Furcht (Ps. 99,1; Off, 6,15-17). Dämonen
zittern (Jak. 2,19; Matth. 8,29). Eines Tages wird sich jedes Knie vor ihm
beugen (Phil. 2,10; Ps. 22,30).
Ps. 25,8: "Gut und gerade ist Jahwe. Darum unterweist er die Sünder in
dem Wege."
Nah. 1,7: "Gütig ist Jahwe, eine Festung am Tage der Not, und er kennt
die, die auf ihn vertrauen."
Das Wesen Jahwes ist erfreuend für den Menschen (Ps. 37,4: "Habe deine Lust an Jahwe.")
Mose erklärt: Das Werk Gottes ist
vollkommen (5. Mose 32,4),
David: Der Weg Gottes ist
vollkommen (Ps. 18,31),
Paulus: Der Wille Gottes ist
vollkommen (Röm. 12,2),
Jesus: Der Vater im Himmel ist
vollkommen (Matth. 5,48).
Gott
macht keine Fehler
Erscheinen meines Gottes Wege mir seltsam,
rätselhaft und schwer,
und geh'n die Wünsche, die ich hege, still unter
in der Sorgen Meer,
will trübend schwer der Tag verrinnen, der mir nur
Schmerz und Qual gebracht
dann will ich mich auf eins besinnen: daß Gott nie
einen Fehler macht!
Wenn über ungelöste Fragen mein Herz
verzweiflungsvoll erbebt,
an Gottes Liebe will verzagen, weil sich der
Unverstand erhebt,
dann darf ich all mein müdes Sehnen in Gottes
Rechte legen sacht,
und dieses sprechen unter Tränen: daß Gott nie
einen Fehler macht!
Drum still, mein Herz, und laß vergehen, was
irdisch und vergänglich heißt.
Im Lichte droben wirst du sehen, daß gut die Wege,
die Er weist.
Und müßtest du dein Liebstes missen, ja, gings durch
kalte, finstere Nacht,
halt fest an diesem sel'gen Wissen: daß Gott nie
einen Fehler macht!
Gottes Charaktereigenschaften können alle unter dem einen Wort
Vollkommenheit zusammengefaßt werden. Dann können sie in zwei
Haupteigenschaften aufgeteilt werden: Heiligkeit und Liebe, wie es der Psalmist
z. B. tut: Ps. 92,12-15; 116,5. Im Folgenden geht es um diese zwei großen Züge
Gottes.
Vollkommen ist Gott in seiner Heiligkeit.
3. Mose 11,44,45: "Denn ich bin Jahwe, euer Gott, und ihr sollt euch
heiligen und heilig sein, denn ich bin heilig, und ihr sollt euch nicht
verunreinigen mit irgend einem Gewimmel, das auf der Erde kriecht. Denn ich bin
Jahwe, der euch heraufgeführt hat aus dem Lande Ägypten, um euer Gott zu sein;
und ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig." (Schmoller)
Jes. 65,5: "Bleib für dich, komm nicht her zu mir, denn ich bin für dich heilig! - Diese sind Rauch in meiner Nase, brennendes Feuer jeden Tag." (Schmoller)
Aus der Heiligkeit entwickeln sich drei Affekte:
Zorn, Eifersucht und Reue. Wo nämlich diese Heiligkeit beharrlichen Widerstand
findet auf Seiten des Sünders, da reagiert sie, ohne freilich sich in ihr
Gegenteil umzusetzen und ihr Wesen aufzugeben; sie wird, erstens, zum Zorn; das
Licht der Heiligkeit wird zum Feuer des Zorns. [...] Will der Mensch nicht
hören, so muß er fühlen, Gott muß den Sünder statt ihn anzuziehen, von sich
fern halten; statt ihn zu locken, schweigt er, ja stößt ihn ab.
So heißt es beim Propheten Habakuk 1,13: "Zu
rein sind Gottes Augen, um Böses anzuschauen"; das Böse beleidigt ihn; es
muß ihm aus den Augen. Ähnlich sagt der Psalmist: "Wer böse ist, der kann
nicht bei Gott wohnen." (Ps. 5,5) Und in Jes. 33,14 fragen die
erschrockenen Sünder: "Welcher unter uns will wohnen bei einem
verzehrenden Feuer? Wer ist unter uns, der bei der verzehrenden Hitze bleiben
möge?" Also auf dieser Stufe der Erweisung der Heiligkeit wird dieselbe
zum Zorne. [...]
Zweitens: Ja, sofern die sündigen Menschsen Gottes
besonderes Eigentum sind, wie Israel es war, nimmt die Heiligkeit ferner den
Charakter der heiligen Eifersucht an: 2. Mo. 20,5; 5. Mo. 31,29; 32,16; Jos.
24,19; Hebr. 10,27. [...]
Drittens: Und wenn der Mensch sich nicht bekehren
will, so steigert sich die Heiligkeit Gottes zur Reue darüber, daß der Mensch
überhaupt geschaffen wurde. (1. Mo. 6,6.7) Er hebt wieder auf, was er zuerst
geschaffen - aber mit heiliger Entrüstung. Diese Entrüstung über die Feinde ist
an dem Höhegrad ihres Widerstandes gegen Gott zu bemessen - das Äußerste
geschieht von Seiten Gottes, weil jene des Äußerste gewagt. Die Sintflut war
ein solcher Ausfluß der Reue Gottes. Der Ausdruck Reue gibt wieder, was dabei
in der göttlichen Natur vorgeht.[22]
.I. Der
Begriff Heiligkeit
Folgende Schriftstellen sind einige Beispiele vom
biblischen Gebrauch des Wortes:
2. Mose 19,6: Zusonderung, Zuordnung
2. Mose 19,10: Absonderung, Trennung, Reinigung
2. Mose 28,1: Aussonderung und Zuordnung; V. 2: Heilige
Kleider sind Zeichen davon.
2. Mose 28,36: Gott geweiht
2. Mose 29,32-34: Ab- und Zusonderung
2. Mose 35,20: Artikel wechseln den Eigentümer, kommen vom
profanen zum geweihten Gebrauch.
2. Mose 40,9-11: Handlung im Zeichen der
Zuordnung, der Weihung
3. Mose 10,8-11: unheilig und heilig = profan und
geweiht
Nach einer Zuordnung bestimmt Gott, ob es zum
Gebrauch aufgehoben oder vernichtet werden soll (Luther: in den Bann getan).
.II. Die
Heiligkeit Gottes
3. Mose 19,1-4
5. Mo. 32,4: "Der Fels ist er. Vollkommen ist
sein Tun, denn Recht sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue ist er, ohne
Falsch und Abweichung, gerecht und gerade."
Jos. 24,19
1. Sam. 2,2: "Keiner ist heilig wie Jahwe;
denn keiner ist außer dir, und kein Fels wie unser Gott!" (Schmoller)
1. Sam. 6,20
Ps. 22,4: "Und du bist doch der Heilige, der
da thront über Israels Lobgesängen!" (Schmoller)
Jes. 6,3-7
Ez. 39,7: "Und meinen heiligen Namen will ich
kund tun in meinem Volke Israel, und will meinen heiligen Namen nicht mehr
entweihen lassen, sondern die Völker sollen erkennen, daß ich Jahwe bin, der
Heilige in Israel." (Schmoller)
Hab. 1,12: "Bist du nicht von alters her
Jahwe, mein Gott, mein Heiliger? Wir werden nicht sterben. Jahwe, zur Strafe
hast du ihn bestellt, und, o Fels, zur Züchtigung ihn geordnet."
(Schmoller)
Jes. 1,4
Jes. 12,6
Jes. 43,3.14.15
Jes. 54,5
Hos. 11,9
Gottes Heiligkeit ist sein Selbst-Zugeordnetsein.
Gott der Heilige ist Vater des Heiligen und der Gegenständlichkeit. In Bezug
auf seine Schöpfung kann man sagen, Gott ist in dreifachem Sinne heilig:
räumlich: abgesondert von der Schöpfung,
qualitativ: höher als die Schöpfung, und
moralisch: abgesondert vom Bösen.
Gott ist heilig in Sein und Handlung.
Die Heiligkeit Gottes kam im Alten Testament zum
Ausdruck in den Schranken um den Berg Sinai (2. Mose 19,12; 13,21-25), in der
Aufteilung des Hauses der Begegnung in einen heiligen und einen allerheiligsten
Teil (2. Mose 26,33; 1. Kö. 6,16), durch die vorgeschriebenen Opfer der
Gottesbegegnung (3. Mose 1-7), in der Einrichtung einer besonderen
Priesterschaft, die vermittelte zwischen Gott und Menschen (3. Mose 8-10), in
den detaillierten Reinigungsvorschriften (3. Mose 11-15), durch die Feste
Israels (3. Mose 23), durch die Absonderung Israels im Land (4. Mose 23,9; 5.
Mose 33,28). Die Heiligkeit Gottes wird auch im Neuen Testament betont (Joh.
17,11; Hebr. 12,10; 1. Petr. 1,15.16; Off, 4,8).
.I.
Zwischen Gott und dem Sünder herrscht eine Kluft.
Jes. 59,1.2: "Siehe, Jahwes Hand ist nicht zu
kurz, um zu helfen, und sein Ohr nicht zu stumpf, um zu hören, sondern eure
Verschuldungen sind eine Scheidewand geworden zwischen euch und eurem Gott, und
eure Sünden haben sein Angesicht verhüllt vor euch, daß er nicht hört."
(Schmoller)
Hab. 1,13: "Der du zu rein bist von Augen, um
Böses zu sehen, und der du auf Unheil zu schauen nicht vermagst: Warum willst
du die Räuber schauen, schweigen, wenn der Gottlose verschlingt den, der
gerechter ist als er?"
Nicht nur ist der Sünder Gott entfremdet, sondern
dieses nur, weil Gott von ihm entfremdet ist. Dieses muß betont werden: Die
Heiligkeit Gottes ist die Grundlage für die Not des Menschen. Der Mensch trägt
die Schuld, aber die resultierende Kluft
liegt nicht im Menschen begründet, sondern in der Heiligkeit Gottes. Die
Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch ist unterbrochen und in der Folge
unmöglich geworden.
.II.
Eine Annäherung an Gott ist nur durch den Einsatz eines anderen möglich.
Aus der Heiligkeit Gottes folgt, daß eine
Annäherung Gottes seitens des sündigen Menschen nur durch die Leistung eines
anderen möglich ist. Weder besitzt der sündige Mensch die notwendige
Heiligkeit, um Gott zu begegnen, noch vermag er sie zu erringen. Christus aber
ist gekommen und hat solchen Zugang ermöglicht. (Röm. 5,2; Eph. 2,18; Hebr. 10,19.20)
Der Grund für die Notwendigkeit einer Versöhnung ist in der Heiligkeit Gottes
zu suchen. Was seine Heiligkeit forderte, brachte seine Liebe zuwege. (1. Petr.
3,18)
.III.
Wer sich Gott nähert, sollte es mit Scheu und Furcht tun.
Jes. 8,13: "Jahwe der Heerscharen, ihn haltet
heilig, und er soll eure Furcht sein, und er euer Schrecken." (Schmoller)
Hebr. 12,28.29: "Darum, da wir ein
unerschütterliches Königreich überkommen, lasset uns Dank sagen, durch welchen
wir Gott dienen auf ihm wohlgefällige Weise, mit Furcht und Angst. Denn es ist
auch unser Gott ein verzehrendes Feuer." (Schmoller)
Eine richtige Auffassung von der Heiligkeit Gottes
führt zu einer richtigen Auffassung von der Sünde. Davon sind Hiob (40,3-5) und
Jesaja (6,5-7) treffende Beispiele. Demütigung, Reue, Bekenntnis gehen aus
einer biblischen Schau von der Heiligkeit Gottes hervor.
Die Psalmisten schrieben oft unter Tränen, die
Propheten konnten nicht verbergen, wie schwer es ihnen ums Herz war, und der
Apostel Paulus brach in seiner ansonsten frohen Epistel an die Philipper in
Tränen aus, als er an die vielen Menschen dachte, die Feinde des Kreuzes
Christi waren und deren Ende das Verderben war. Jene Christen, die die Welt zum
Erzittern brachten, waren durchweg von Kummer und Schmerzen gezeichnet,
Menschen, deren Zeugnis aus überschwerem Herzen kam. In Tränen liegt allein
noch keine Kraft, doch Tränen und Kraft sind in der Gemeinde des Erstgeborenen
eng miteinander verbunden.[23]
An dieser Stelle werden die meisten von uns noch zu lernen haben. Ps.
34,12: "Kommt, Söhne. Hört mir zu. Ich werde euch die Furcht des Herrn
lehren."
.I.
Allgemeines zur Gerechtigkeit Gottes
Ps. 11,7: "Gerecht ist Jahwe, der
Gerechtigkeit Freund; wer redlich ist, darf sein Antlitz schauen."
(Schmoller)
Ps. 89,15: "Recht und Gerechtigkeit ist der
Grund deines Thrones."
Ps. 92,15.16: " Im Alter werden sie noch
sprossen. Sie bleiben voller Saft und grünen, kundzutun, daß der Herr
aufrichtig ist, mein Fels und Hort, und es ist keine Ungerechtigkeit in
ihm."
Jes. 61,8: "Denn ich, Jahwe, liebe das Recht,
hasse frevelhaften Raub und gebe ihnen den Lohn gewissenhaft und schließe einen
ewigen Bund mit ihnen." (Schmoller)
Die Wahrheit, daß Gott die Gerechtigkeit seines Volkes
sei, wurde bereits von Jeremia gelehrt: Jer. 33,16.
2. Tim. 4,8: "Hinfort liegt die Krone der
Gerechtigkeit für mich bereit, welche der Herr mir an jenem Tage zuerkennen
wird, der gerechte Richter, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine
Erscheinung geliebt haben."
Jak. 5,4: "Merkt es! Der Lohn eurer Arbeiter,
die eure Äcker ernteten, der von euch vorenthalten worden ist, schreit, und die
Hilferufe der Erntenden sind in die Ohren des Herrn der Heere
eingegangen."
Daß Gott selbst die Gerechtigkeit seines Volkes
ist, ist eine Wahrheit, die bereits von den alten Propheten gelehrt wurde: Jer.
33,16: "In selbigen Tagen wird Juda beglückt sein und Jerusalem sicher
wohnen, und also wird man sie nennen: Jahwe unsere Gerechtigkeit." (Schmoller)
.II.
Gerechtigkeit und Gesetz
Gerechtigkeit ist heiliges Verhalten gemessen an
einer Norm.
Wenn Gott im Bereich der Menschen seine
Gerechtigkeit zur Ausübung bringt, tut er zweierlei: Er verordnet, und er setzt
durch, was er verordnet. Hier sprechen wir von seiner Gesetzgebung und der
Handhabung seines Gesetzes.
Gott erläßt Gesetz. Dabei ist er selbst der
Maßstab. Der Ort der Gesetzgebung ist ein zweifacher: das Gewissen (Röm. 2,15) und eine in
Worte gefaßte Mitteilung. Der Inhalt des Gesetzes ist ebenfalls ein
zweifacher: Vorschriften und Folgen, wenn diese nicht eingehalten
werden. Dieser Aspekt ist wichtig für die Lehre von Jesus Christus.
Gott ist sodann der Vollzieher des Gesetzes, das
er erlassen hat. Gehorsam kann belohnt werden (5. Mose 7,9.12.13; Matth. 25,21;
Röm. 6,7; Hebr. 11,26). Ungehorsam wird in jedem Fall bestraft (1. Mose 2,17;
2. Mose 34,7; Ez. 18,4; Röm. 1,32; 6,8.9; 2. Thess. 1,8), auch wenn die Strafe
gnädiglich für eine Zeit hinausgeschoben wird. In seiner Handhabung des Gesetzes
zeigt sich Gott gerecht, z. B. in seiner Entscheidung, ob der Täter oder ein
Stellvertreter bestraft wird. Die Strafe kann also persönlich oder
stellvertretend empfangen werden, im zweiten Fall wiederum unter vollständigen
Gerechtigkeitsbedingungen. Gott ist gerecht im Freisprechen wie im Verurteilen.
.I.
Grundsätzliches
Gottes Wahrhaftigkeit ist ebenfalls ein Ausdruck
seiner Heiligkeit. Hiermit ist gemeint, daß seine Erkenntnis, seine Aussagen
und Darstellungen immer der Wirklichkeit entsprechen. Die Wahrhaftigkeit Gottes
ist die Grundlage aller Erkenntnis und aller Vertrauensbeziehungen zu ihm.
Die Schrift legt Wert darauf zu sagen, daß Gott
völlig echt und wahr ist (1. Joh. 5,20; Joh. 3,33). Und er ist der einzig
Wahre: Andere Götter müssen sich früher oder später als unecht herausstellen,
und Menschen gibt es weder göttliche noch wahrhaftige (Jer. 10,10-16).
Gottes Wahrhaftigkeit kommt darin zum Ausdruck,
daß er sein Wort hält. 5. Mose 7,9: "Und so erkenne, daß Jahwe, dein Gott,
der Gott ist, der treue Gott, der Bund und Gnade bewahrt denen, die ihn lieben
und sein Gebot halten, bis in tausend Geschlechter." (Schmoller)
Jos. 23,14: "Und siehe, ich gehe heute den
Weg der ganzen Erde. Und ihr müßt erkennen mit eurem ganzen Herzen und mit
eurer ganzen Seele, daß nicht ein Wort gefehlt hat von allem dem Guten, das
Jahwe, euer Gott, euch versprochen hat. Es ist euch alles widerfahren, und
nichts ist ausgeblieben."
Gott kann nicht lügen: 1. Sam. 15,29: "Und
auch trügt der Beständige Israels nicht, und er bereut nicht, denn er ist nicht
ein Mensch, daß er bereuen sollte."
Jes. 25,1: "Jahwe, mein Gott, bist du; ich will dich erheben, deinen Namen preisen, denn du hast Wunder vollführt, Ratschläge von fern her, Wahrhaftigkeit, Wahrheit."
(Schmoller)
Joh. 10,35: "Wenn er jene Götter nannte, an
welche das Wort Gottes gelangte - und die Schrift kann nicht aufgehoben werden
- ..."
Weitere Stellen: Röm. 3,4; 2. Tim. 2,13, Hebr.
6,18.
Parallel zu dieser Wahrheit liegt die andere, daß
er den Seinen die Treue hält. Ps. 36,6: "Jahwe, an den Himmel reicht deine
Huld, deine Treue bis zu den Wolken." (Schmoller) Vgl. 1. Kor. 1,9; 2.
Thess. 3,3. In der Treue Gottes kommen seine Heiligkeit und seine Liebe
zugleich zum Ausdruck.
Unwahrhaftigkeit und Heiligkeit schließen einander
aus. Wahrhaftigkeit heißt bei Gott, daß er sich selbst und seinem Wort treu
bleibt.
In seinem Bemühen, Menschen von seiner
Wahrhaftigkeit zu überzeugen, kann Gott das Bekräftigungsmittel gebrauchen. 1.
Mose 22,16-18; 2. Mose 17,16: "Die Hand zum Throne Jahs; Krieg hat Jahwe
gegen Amalek von Geschlecht zu Geschlecht!" (Schmoller) Siehe auch: Jes.
45,23; Luk. 1,73; Hebr. 6,13-18.
.II.
Probleme
.A. Die
Teilwahrheit
Ob eine Teilwahrheit als Unwahrheit oder Wahrheit
zu gelten hat, dürfte von ihrer Beziehung zum übrigen Teil abhängen, ob die
Gesamtheit dadurch entstellt wird oder nicht. Wenn Menno Simons z. B. vom
Kutschersitz in den Wagenraum ruft: "Ist Menno Simons im Wagen?" und
die Antwort dann an die Gendarmerie - die gerade ihn sucht - weitergibt:
"Sie sagen: Er ist nicht hier", so hat der Verfolger nicht erfahren,
was er erfahren wollte, aber niemand hat die Unwahrheit gesagt.
.B. Die
Reue
Das Hauptproblem beim Thema Wahrhaftigkeit Gottes
ist das seiner Reue. Es gibt Stellen, die besagen, daß Gott keine Reue kennt
(4. Mose 23,19; 1. Sa. 15,29; Ps. 110,4). Andere Stellen sagen, es könnte ihn
wohl reuen (1. Mose 6,6; 2. Mose 32,14; 2. Sa. 24,16; Jer. 18,8; Joel 2,13;
Jona 3,10). Gott selbst ist ewig, einer und unveränderlich. Die Schöpfung, die
durch diesen Ewigen, den Konstanten, entstanden ist, ist ein Neues, ein Anderes
und etwas sich dauernd Veränderndes, das Variable. Nun ist es möglich für den
Unveränderlichen, eine Beziehung zum Veränderlichen zu haben und zwar, weil er beweglich genug ist, mit dem
Gechichtlichen umgehen zu können. Gott wird fertig mit dem Neuaufkommenden. Er
ist der Urvater des Neuen. Auch mit dem Bösen, das aufkommt, wird er fertig.
Gott agiert in seiner Schöpfung und reagiert auf
Veränderung - beides seinem unveränderllichen Wesen entsprechend. Und was
einmal geoffenbart wurde, muß nicht immer wieder wiederholt werden. Wenn er z.
B. gesagt hat, daß er barmherzig ist, darf man das festhalten, auch wenn er
Drohungen ausspricht. Gott muß nicht jedes Mal die ganze Wahrheit über sich
selbst sagen, um wahrhaftig zu sein. Er kann es sich auch leisten, das eine Mal
die Seite seiner Heiligkeit zu zeigen, das andere Mal die Seite seiner Liebe.
Gottes Reue ist die menschliche Bezeichnung für
seine Beweglichkeit, wenn er auf reumütige Menschen reagiert, die ihn an seine
unveränderliche Barmherzigkeit erinnerten. Seine Reue entspricht seiner letzten
Reuelosigkeit. Gott muß es jedoch überlassen werden, welche Seite er jeweils
zeigen will, seine Liebe oder seine Heiligkeit.
Übrigens ist die Reuemöglichkeit Gottes der Grund
für die Reuemöglichkeit des Menschen. Die Sinnesänderung des Menschen setzt die
Sinnesänderung Gottes voraus.
Zu diesem Thema schreibt Abraham Meister:
Immer ist es eine Änderung des göttlichen Verfahrens
mit Rücksicht auf das Tun, die Sünde und die Sinnesänderung der Menschen. Von
Gottes Reue kann keine Rede sein, wenn er die verhängte Strafe ausführt.
Allgemein ist Reue von Gott ausgeschlossen, weil er nicht ein Mensch ist. Die
Harmonie beider Gedankengänge kann in den Satz zusammengefaßt werden:
"Gott ändert nach dem Verhalten der Menschen sein Denken, eine Änderung
des göttlichen Heilsplanes und Heilswillens ist ausgeschlossen.
[...]
Gott bleibt in seinen Ratschlüssen und im Urgrunde
seiner Vollkommenheit unwandelbar.
[...]
Gott empfindet Schmerz, wenn seine heilige Liebe
zurückgestoßen wird. Das göttliche Gericht und die göttliche Reue ist die
äußere und die innere Seite ein und derselben Tatsache. Die Wahrheit, daß
der Sünder, der verlorengeht, besser nie geboren wäre, erklärt die andere
Wahrheit, daß es Gott reut, ihn ins Dasein gerufen zu haben. Der göttliche
Zornesschmerz und Zorneswille sind nur Momente des ewigen Erlösungsplanes, der
sich in der Zeitgeschichte offenbart und selbst durch das Gericht Wirklichkeit
wird. Der biblische Bericht enthüllt, welche Empfindung das Zorngericht, das
dem ewigen Liebesrat dienen muß, im Herzen Gottes hervorbringt.[24]
(Ich
habe diese Sätze unterstrichen, weil es hier etwas nach Allversöhnung riecht;
unser Gespräch am 4. April 1998.)??????????????????????
Im hebräischen Wort für Reue liegt eigentlich der Gedanke des Mitgefühls.
Findet es Anwendung auf die Beziehung zu anderen, kann das bedeuten:
"Erbarmen haben", "Mitleid haben". Von da ist es nur ein
Schritt zur Bedeutung "trösten", trösten aus und mit Mitleid. Das
Wort findet weitere Anwendung bei einem selbst, wo es auch dann um ein Leiden
geht, dieses Mal um ein "Leid tragen". Solches Leidtragen kann ja
auch auf den Denk- und Entscheidungsprozeß Einfluß nehmen. Von da kommt die
Übersetzung "Reue". Aber nun kann man verstehen, daß es sich nicht
eigentlich um einen Gesinnungswandel handelt, bzw. handeln muß. Man darf
nämlich den Ausgangspunkt nicht aus dem Auge verlieren: das innerliche Leiden.
So kann in Jer. 15,6 übersetzt werden: "Ich habe genug des
Erbarmenhabens", was von einer göttlichen Grenze der Geduld spricht.
5. Mose 6,15: "Denn ein eifernder Gott ist Jahwe, dein Gott, in deiner
Mitte, daß nicht entbrenne der Zorn Jahwes, deines Gottes, über dich und er
dich vertilge von der Oberfläche des Erdbodens weg." (Schmoller)
Nebst seiner Heiligkeit ist Gottes Vollkommenheit in seiner Liebe zu sehen.
Einige Bibelstellen, die von der Liebe Gottes sprechen: 5. Mose 7,7.8.13;
Matth. 3,17; Joh. 3,16; 14,23.31.
Zweimal in wenigen Versen sagt der Apostel: "Gott ist Liebe." (1.
Joh. 4,8.16) Die Liebe Gottes ist jene Seite seines Charakters, nach welcher er
ewiglich bewogen wird, sich mitzuteilen.[25] Diese Liebe kann durchaus emotional sein. Gott
fühlt. Doch macht ihn das nicht deshalb passiv, als würde er von Einwirkungen
abhängig sein. Die Emotionalität der Liebe Gottes macht ihn auch nicht
wandelbar.
Jedoch ist Gottes Liebe nicht ausschließlich emotional. Sie ist auch
rational; umfaßt seinen Verstand. Ferner kann sie auch nicht von seiner
Heiligkeit und Wahrheit getrennt werden. Gott geht nie aus Liebe Kompromisse
ein; seine Wahrhaftigkeit leidet nie durch seine Liebe, und diese
beeinträchtigt nie seine Heiligkeit. Ausgeführt wird die Liebe Gottes in freier
Wahl.
Gottes Liebe ruft zur Gegenliebe und bewirkt sie auch. (Ps. 116,1; Joh.
13,34; 2. Kor. 5,14; 1. Joh. 4,19)
Auch die Liebe Gottes enthält, ähnlich wie seine Heiligkeit, Eigenschaften,
die diese zum Ausdruck kommen lassen.
Beim Wohlwollen Gottes wird an seine
Mildherzigkeit, seine Freundlichkeit, sein Empfinden für seine Kreatur gedacht.
Es ist darauf zurückzuführen, daß die Kreatur sein Werk ist, an dem er Gefallen
hat. Als er es schuf, hieß es: "Er sah, daß es gut war", und insofern
es noch, trotz der Sünde, die hinzugekommen ist und die er haßt, als sein Werk
zu erkennen ist, sieht er mit Wohlwollen darauf herab. Sein Werk als sein Werk
kann er nicht hassen.
Gottes Wohlwollen zeigt sich in seiner Fürsorge
für seine Kreatur und zwar den Bedürfnissen und Verhältnissen der einzelnen
jeweils entsprechend (Ps. 134,15.16; Matth. 6,25-33; Apg. 14,17: auf alle
Menschen; Matth. 5,45: über Gute und Böse; 1. Petr. 5,7: "nachdem ihr eure
ganze Sorge auf ihn abgeworfen habt, weil ihm an euch gelegen ist.").
Zum Ausdruck kommt die Liebe Gottes auch in seiner
Barmherzigkeit. Diese ist seine Liebe zum Niedrigen. Im Grunde ist sie
"Geneigtheit".
Die Ausübung der Barmherzigkeit Gottes geschieht
in freier Wahl, nach eigenem Ermessen und Wohlgefallen. Die Freiheit in der
Barmherzigkeit gehört zu ihrem Wesen. Nähme man sie weg, so hätten wir keine
Barmherzigkeit mehr. Verpflichtende Barmherzigkeit gibt es nicht. Das heißt
jedoch nicht, daß Gott sich selbst nicht verpflichtet, unter von ihm bestimmten
Voraussetzungen barmherzig zu sein. Aber in diesem Fall zeigt sich seine
Barmherzigkeit bereits in seiner Bereitschaft und die Freiheit in so einer
Bestimmung. Sagen wir, Gott wird in gewissen Umständen barmherzig sein, so
können wir es nur auf Grund seiner Selbstoffenbarung, welche heute in der
Schrift vorliegt.
2. Mose 20,6; Jes. 54,8; 55,7; Luk. 1,50.72; Röm.
11,32; Eph. 2,4.5; 1. Thess. 1,4; Jak. 5,11.
.A. Der
Begriff der Gnade Gottes
Auf einem Lesezettel las ich einmal: "Gnade
erfährt man immer in der Qualität eines Sünders." - Bischof Jensen. Wer
dieser Geistliche war, wurde nicht näher mitgeteilt, aber die Aussage
interessierte mich. Mit der Zeit habe ich festgestellt: Das Wort
"immer" sollte durch "oft" ersetzt werden - nicht nur, weil
der sündlose Jesus-Jüngling sie nach Luk. 2 erfährt, sondern auch weil wir
alle, nachdem uns vergeben wurde, sie als Hilfe erfahren. (2. Kor. 12,9)
Was ist denn eigentlich Gnade?
In etymologischer Hinsicht ist das griechische
Wort für Gnade das, was Freude verursacht. Gnade ist eine "günstige
Einstellung", "freundliche Gesinnung", Verhalten, das freudig
stimmt. "Gunst" wäre eine mögliche Übersetzung, doch ist dieser
Begriff in unserem Sprachgebrauch zu sehr passiv im Vergleich zum biblischen
Verständnis von Gnade. Sie ist seine Gunst, die er seinem personellen Geschöpf
zeigt. Man könnte wohl sagen: "Gnade ist handelnde oder schenkende
Freundlichkeit Menschen gegenüber."
Die Gnade ist ein Ausdruck der Liebe Gottes (2.
Kor .8,7-9; Eph. 2,4.5). Sie ist Gottes Kraft geoffenbart mit Liebe. Und doch
ist auch eine ästhetische Qualität enthalten, denn Gnade ist das Angenehme, das
Anmutende, das Wohltuende - ob bei Gott oder beim Menschen.
Gnade in einem ungetrübten Verhältnis ist
Freundlichkeit, Annehmen, Schätzen, Bewahren, Schenken, wie z. B. bei Jesus:
Luk. 2,40.52.
.B. Die
Beschreibung der Gnade Gottes
.1. Sie
ist frei.
Wie bei der Barmherzigkeit, so geschieht auch die
Ausübung der Gnade nach freier Wahl. Nur wo Gott die Umstände seiner Gnade
offenbart hat, können wir sie voraussagen.
Gottes Gnade zum Reuigen schließt zwei Dinge aus,
(die im Grunde dasselbe sind): den Verdienst des Menschen (Röm. 4,4; Röm.
11,5.6; 2. Kor. 1,12; Eph. 2,9); die Verpflichtung Gottes durch den Menschen
(Röm. 9,15-18).
Daher steht die Gnade auch dem Gesetz gegenüber.
Sie widerspricht nicht dem Gesetz. Sie geht nur weiter. (Joh. 1,17; Röm. 6,14)
In der Gnade hat Gott es mit dem Menschen zu tun. Er handelt zu seinen Gunsten.
Doch wird sie ihm nicht aufgezwungen; sie kann abgelehnt werden. (Eph. 2,18;
Joh. 1,16) Sie hat also ungezwungenen Charakter sowohl im Blick auf den
Empfänger als auf den Geber. Gnade kann sogar vergeblich empfangen werden. (2.
Kor. 6,1; 1. Kor. 15,10)
.2. Sie
ist vergebend.
Gnade, in einem getrübten Verhältnis geoffenbart, ist unverdiente Gunst. Sie
unterscheidet sich an dieser Stelle von Barmherzigkeit, indem der Schuldaspekt
hinzukommt. Beim Gegenstand der unverdienten Gunst handelt es sich um ein
Gott-verschuldetes Wesen, nicht nur um einen Notleidenden. Gott ist übrigens
der einzige, der solche Schuld in Gnade tilgen kann. Er tut es auch gern. Jes.
43,25: "Ich, ich tilge selbst deine Vergehungen um meinetwillen, und
deiner Sünden gedenke ich nicht mehr." (Schmoller)
Die vergebende Gnade ist immer notwendig (2. Petr.
3,18). Sie soll das letzte Wort unseres Lebens sein: "Das ist das Erbe der
Knechte Jahwes, und ihre Gerechtigkeit ist von mir, sagt Jahwe." (Jes.
54,17) Der reuige Mensch ist der besondere Gegenstand der Gnade Gottes auch in
Röm. 9.
.3. Sie
ist befähigend.
Gnade zum Dienst: 1. Kor. 15,10; Eph. 3,7.8; 4,7.
Gnade zum Ausharren unter Druck: 2. Kor. 12,9.10;
Hebr. 4,16; 13,8; Jak. 4,6, vgl. 1. Petr. 5,6.
.4. Sie
ist verpflichtend.
3. Mose 19,36.37: "Richtige Waage, richtige
Gewichtsstücke, richtiges Getreide und Flüssigkeitsmaß sollt ihr führen: Ich
bin der Herr, euer Gott, der euch aus dem Lande Ägypten weggeführt hat. So
beobachtet denn alle meine Satzungen und alle meine Gebote und handelt nach
ihnen: Ich bin der Herr!" (Menge)
Hos. 12,7; Micha 6,8; 1. Kor. 15,10; 2. Kor. 6,1;
Tit. 2,11.12
.C. Die
Geschichte der Gnade Gottes
Gnade ist einerseits Geschichte: Vergebung und
Gerechtigkeit (Rechtfertigung). Andererseits ist sie aber auch Verheißung. Der
uns wohlgesonnene Gott stellt eine Hoffnung in Aussicht.
.1. Die
Verheißung der Gnade in der Ewigkeit
2. Tim. 1,9: "Der uns rettete und mit einem
heiligen Ruf rief, nicht nach unseren Werken, sondern nach eigenem Vorsatz und
der Gnade, die uns in Christus Jesus vor weltlichen (besser: ewigen od.:
Äonen-) Zeiten gegeben wurde."
Von "vorlaufender Gnade" spricht die
Schrift meines Wissens nicht. Die Liebe Gottes zum Menschen vor und außerhalb
des Erlösungsstandes heißt Güte und Barmherzigkeit.
.2. Im
Messias verkörpert
Es war Gottes Gnade, die den Retter in die Welt
brachte. 2. Tim. 1,10; Ti. 2,11: "Es erschien die Gnade Gottes, die
Rettung ist für alle Menschen."
.3. In
der persönlichen Heilswende
Röm. 3,24; Gal. 3,24; Eph. 1,6-8; 2,4.5.8:
"Aber Gott, der reich an Erbarmen ist, machte - wegen seiner großen Liebe,
mit der er uns liebte, - auch uns, die wir tot waren in unseren Übertretungen,
zusammen mit Christus lebendig. Durch Gnade seid ihr Gerettete. ... Denn durch
Gnade seid ihr Gerettete, durch den Glauben, und dieses nicht aus euch - Gottes
Gabe ist es."; 1. Petr. 1,10.13.
.4. Im
Leben des Gläubigen
Gal. 2,20.21; Röm. 5,2; Grüße der Briefe
Es ist Gottes Gnade, die uns lehrt, ein heiliges
Leben zu führen (Titus 2,11.12a). Sie lehrt, was das Gesetz lehrte, tut, was
das Gesetz nicht tun konnte. Es ist Gottes Gnade, die uns befähigt, Gott zu
dienen und ihm treu zu bleiben: 1. Kor. 15,10; 2. Kor. 12,9; Eph. 4,7ff; 2.
Tim. 2,1; 1. Petr. 4,10.
.5.
Gnade in der Vollendung
1. Petr. 1,13: "Darum, nachdem ihr die Lenden
eures Denkens umgürtet habt, /und als/ Nüchterne, hofft gezielt und vollkommen
auf die Gnade, die euch gebracht wird in der Enthüllung Jesu Christi."
Hebr. 12,15: "indem ihr darauf achtet, daß
nicht jemand den Rücken kehre der Gnade Gottes, daß nicht eine Wurzel der
Bitterkeit emporwachsend Beschwerde verursache und durch dieselbe befleckt
werden die vielen." (Schmoller)
Eph. 2,7: "damit er in den kommenden
Weltzeiten den unermeßlichen Reichtum seiner Gnade in Freundlichkeit gegen uns
in Christus Jesus zur Schau stelle."
.6.
Gottes Gnade kennt Grenzen.
.a. Die
"räumliche" Grenze
Der Raum der Gnade Gottes ist Gott selbst, und man
erfährt sie vom Dreieinigen ganz persönlich. (Röm. 1,7) Sie ist nicht ein Gut,
das uns durch Mittel zugeführt würde. So wird in der Schrift auch nicht von
Gnadenmitteln gesprochen. Auch zwischen Gnade und Leistung liegt eine Grenze.
(Röm. 4,4.16; 6,14.15; Gal. 5,4) Zuteil wird Gottes Gnade dem Vertrauenden, der
zum Liebenden geworden ist. (Röm. 5,2; Eph. 2,8; 6,24)
Dem Vorangehenden entspricht, daß sie sich nur im
Raum der Wahrheit aufhält. (1. Petr. 5,12)
.b. Die
zeitliche Grenze
Auch eine solche kennt die Gnade Gottes. (2. Kor.
6,1.2; Hebr. 12,15)
Wen liebt Gott? Gegenstand der Liebe Gottes sind zunächst die drei Glieder
der Dreieinigkeit untereinander. Diese Liebe ist in sich befriedigend. Die
Schöpfung war nicht eine Notwendigkeit für die Erfüllung seiner Liebe.
Gott liebt alle Menschen (Ps. 17,13.14; Joh. 3,16; 17,21.23), seine Kinder
im Besonderen (Joh. 17,24; 14,3). Seine Liebe zeigt sich in dem Hineinnehmen
von Menschen in sein Heil und in seine Gemeinschaft. (1. Thess. 1,4) Diese hat
er dann auch gern bei sich. (2. Mose 19,4; Ps. 138,8b; Luk. 12,26; 14,3; 17,24)
Gott ist eins und drei zugleich.
Er ist eins im All, im Daseienden. Es gibt nur einen Gott, nicht zwei, die
unabhängig voneinander im selben Raum des Alls Gott wären. Trotz einiger
Gemeinsamkeiten mit seiner Schöpfung bleibt er anders, unvergleichlich. Im
Vergleichbaren ragt er über allem hinaus. Sein Anderssein, einschließlich
seines Größer- und Besserseins, ist seine Herrlichkeit.
Das Zeugnis der Heiligen Schrift ist hier eindeutig und betont: 5. Mose
4,35.39; Neh. 9,6: "Du allein bist Jahwe" - der ewiglich in sich
selbst Seiende. Ps. 86,8-10: Jes. 40; Luk 18,19; Röm. 3,29; 1. Kor. 8,4.6; Gal.
3,30: "Gott ist einer." 1. Tim. 1,17; Jak. 2,19.
Längst sprechen die Angehörigen fremder Religionen
in der Ökumene ein gewichtiges Wort mit. Das Stichwort "interreligiöser
Dialog" ist in aller Munde. [...] Wir stehen in einer geistlichen
Auseinandersetzung, wie wir sie in dieser Tiefe und Schärfe bisher noch nicht erlebt haben. Und manchmal hat man den
Eindruck, daß viel gläubige Menschen noch gar nicht realisiert haben, was für
ein Klimawandel um uns herum vor sich gegangen ist und welche Konsequenzen das
für uns haben wird. [...]
5. Mo. 6,4: "Höre, Israel, der Herr ist unser
Gott, der Herr allein." [...]
5. Mos. 32,39: "Sehet nun, daß ich's allein
bin und ist kein Gott neben mir!" [...]
In 1. Chron. 17,20 finden wir das Dankgebet des
Königs David: [...] Herr, keiner ist dir gleich, und es ist kein Gott außer
dir." [...]
Jes. 43,10.11: "... Vor mir ist kein Gott
gemacht; so wird auch nach mir keiner sein. Ich bin der Herr, und außer mir ist
kein Heiland." [...]
Jes. 44.6: "... außer mir ist kein
Gott." [...]
Jes. 45,18: "Denn so spricht der Herr, der
den Himmel geschaffen hat. [...] Ich bin der Herr und sonst keiner mehr."
[...]
Weil der Herr der einzige Gott ist, darum heißt es
folgerichtig in 5. Mo. 6,5: "Und du sollst den Herrn, deinen Gott,
liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft."
[...]
Ps. 81,10: "Kein anderer Gott sei unter dir,
und einen fremden Gott sollst du nicht anbeten!" [...]
1. Tim 2,5: "Denn es ist ein Gott und ein Mittler
zwischen Gott und den Menschen." [...]
Daß Jesus Christus mit dem alleinigen Gott
identisch ist, sehen wir an etlichen Stellen. [...] Joh. 8,58: "Jesus
sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe denn Abraham ward, bin
ich." Hier gibt sich Jesus zu erkennen als der "Ich bin" des
Alten Testaments, der sich einst mit diesem Namen Mose offenbarte. Joh. 10,30:
"Ich und der Vater sind eins." Gemeint ist hier: Auch eins dem Wesen
nach, nicht nur der Gesinnung nach, wie die Zeugen Jehovahs es wollen. Jesus
ist Gott! [...]
Was ergibt sich aus dem allem für uns? Zunächst
einmal, [...] daß wir allen Göttern
[...] den Abschied geben müssen.
[...] Ob es sich nun dabei um östliche Gottheiten handelt, um das eigene Ich,
um andere Menschen oder um vergötzte Gegenstände und Sachen - wir müssen alle
diese Götzen [...] entthronen. [...] Alles andere bezeichnet die Bibel als Hurerei, als geistliche Unzucht. [...]
Die unweigerliche Folge der Entthronung der falschen Götter aber wird sein: Freude. Wenn Gott in [...] meinem Leben
wieder zu seinem Recht kommt, dann bricht die Freude aus. Dann wird uns das
plötzlich wieder ganz neu und groß vor Augen stehen, was das heißt, dem lebendigen Gott zu dienen, ihn zu
kennen, ihn im Herzen zu haben. [...]
Zuletzt bedeutet das alles, daß wir uns auch mit dem
Gedanken befassen müssen, in den nächsten Jahren um des Glaubens an diesen
einen Gott willen vermehrt zu leiden.
Wenn wir den Glauben an den einen
Gott hochhalten, wird uns die Welt zunehmend [...] in die Ecke stellen. [...]
Hoffentlich haben wir dann den Herrn allezeit vor Augen und zu unserer Rechten,
damit wir fest bleiben, denn geht es auch durch Trübsal, die ja schon
vorausgesagt ist, so dürfen wir doch wissen: Wir stehen auf der Seite des
wahren Gottes. Und wer auf seiner Seite steht, wird ganz am Schluß zu den großen
Siegern gehören, selbst wenn er hier auf Erden untergehen sollte.[26]
Gott ist einer, indem er
unabhängig ist, wie vorhin gezeigt, und er ist einer, indem er unwandelbar
ist. Was er ist, ist er alleine (kursiv),
und er ist es immer.
Ps. 90,2: "Bevor die Berge geboren waren und du hervorbrachtest Erd-
und Weltkreis; und von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott." (Schmoller)
Jes. 41,4: "Wer hat es gewirkt und ausgeführt? Der die
Menschengeschlechter von Anbeginn ruft, ich, Jahwe, der erste, und bei den
letzten bin ich noch derselbe." (Schmoller)
Gott ist eins in Kontinuität. Dieses spricht von seiner bleibenden Einheit.
Gott verändert sich nicht in seinem Wesen. Er ist nie ein anderer als er war.
Er nimmt weder ab noch zu. Es gibt nicht zwei, die hintereinander Gott wären
(Jes. 43,10). Gott wird nie zum Nicht-Gott werden und auch nicht zu einer
anderen Art Gott. Er ist ein und derselbe, war es immer und wird es immer sein.
Er ist immer der, der er ist: Gott. Zwei Götter gibt es weder zur gleichen
Zeit, noch aufeinander folgend.
Gott ist ewig. Es gab nie eine Zeit, in der es nichts gab, auch keine
Person. Bevor es eine große Welt gab, die für uns als Lebensraum notwendig ist,
gab es Gott. Er war schon eine ganze Ewigkeit da, bevor es eine Welt gab. Er
kam ohne eine aus, ohne Paradies, ohne Engel. Er hatte an sich selbst genug. Er
war eine Welt für sich, für ihn selbst. Wenn nun Gott an sich selbst genug hat,
sollte ich an ihm nicht genug haben? Darüber sollten wir nachdenken.
Die Unwandelbarkeit Gottes trifft auf sein eigentliches Wesen zu. Bewegung
gibt es bei ihm schon. Er handelt, und dieses auf mancherlei Weise. Er spricht,
sagt nicht immer dasselbe, und doch widerspricht er sich nicht. Gott ändert
sich aber nicht im wesentlichen. Er bessert sich nicht, weil er nicht
schlechter als irgendetwas ist. Er bleibt derselbe in Wesen und Eigenschaften.
Er kann nicht unvollkommen werden, noch vollkommen. Er wird nie weiser,
heiliger, gerechter, gnädiger, wahrhaftiger sein als er war.
Schriftstellen, die ihn so bezeichnen und beschreiben: 1. Mose 18,25; 4.
Mose 23,19; 1. Kö. 8,56; Ps. 33,11; 102,27.28; 103,17; Mal. 3,6; Röm. 11,29; 2.
Kor. 1,20; 2. Tim 2,13; Jak, 1,17. Von der Unwandelbarkeit Gottes im Sohn
sprechen besonders Hebr. 1,11 u. 13,8. Unwandelbarkeit bedeutet natürlich nicht
Unbeweglichkeit.
Die Eigenschaften Gottes stehen nicht jeweils allein. Wenn Elisa z. B.
ruft: "Wo ist der Gott Elias?", geht es ihm nicht nur um Gottes
Aufenthaltsort, sondern um sein gnädiges Beistehen, seine Kraft und Treue. In
Gott herrscht Ausgeglichenheit in Vielseitigkeit in seinem Charakter:
Heiligkeit und Liebe - Abstand und Geneigtheit.
Gott ist der Absolute, schlechthin Unbedingte.
[...] Er ist völlig unabhängig und frei [...], in seinem Tun von keinem anderen
bestimmt.
Freiheit von äußerem Zwang ist jedoch nicht
gleichbedeutend mit Freiheit von innerer Notwendigkeit; sonst wäre sie dasselbe
wie Willkür. Diese aber darf nie von Gott ausgesagt werden (vgl. 1. Kor.
14,33). Vielmehr ist er "in seiner Freiheit absolut bestimmt, nicht von
außen her, sondern durch sein eigenes Wesen".
Gleichwie er aber durch sich selbst bestimmt ist,
so will er auch in ewiger Weise sein eigenes Wesen. Denn weil er kraft seiner
Vollkommenheit stets das Höchste wollen
muß und selbst infolge seiner Göttlichkeit der
Höchste ist, muß er stets den Inhalt seines eigenen Wesens zum Ziel seines
Wollens haben. Von einer "Selbstlosigkeit Gottes" kann also in diesem
höchsten Sinne niemals die Rede sein. Alles, was er tut, muß er tun,
"um seines Namens willen.
(Ps. 23,3; Kol. 1,18b; 1. Kor. 15,28) Wie er sich aus sich selbst bewegt, so kehrt er auch stets zu sich selbst zurück. Er ist nicht nur Ursprung und Ausgangspunkt,
sondern auch Ziel seiner eigenen Tätigkeit. Er ist um seiner selbst willen da
und bedarf nicht eines anderen, der für ihn da wäre. Darum hat er stets seinen
Zweck in sich selbst erreicht und ist der schlechthin Selbstgenugsame, also
absolut Selige, [...] rein aus sich
und rein zu sich.[27]
Harmonie des Wesens Gottes:
Gott ist in seinem Wesen dreieinig. Gemeint ist damit, daß Gott zur
gleichen Zeit ein Wesen und drei
personale Ausdrucksformen hat. Die Dreieinigkeit als solche wird in der Bibel
nicht erwähnt. Sie ist jedoch eine Wahrheit, die sich aus der Einheit vieler
biblischer Aussagen ergibt.
Die Dreieinigkeit Gottes ist ein Problem sowohl noch im evangelischen Raum
als auch im katholischen und ganz besonders bei den "Zeugen
Jehovahs". Auch für die Juden und die Anhänger des Islam taucht das
Problem massiv auf.
.I. Das
Problem im evangelischen Raum
Hier hat man ein zweifaches Erbe angetreten -
eines aus der alten Kirche und eines aus der Reformation. Es sind eigentlich
Überbleibsel aus einem Ringen, das sowohl in der Frühkirche als auch in der
Reformationszeit zu umfassender Klärung biblischer Wahrheiten führte.
.A. Das
Erbe der Frühkirche
Das trinitarische Gespräch des 4. Jahrhunderts n.
Chr. kam mit dem Konzil zu Nikäa nicht zum Abschluß, obwohl dort ein zumindest
z. T. befriedigendes Bekenntnis ausgearbeitet wurde. Die Gottessohnschaft Jesu,
seine Gottheit und daß es eine Dreieinigkeit gab, wurde herausgestellt.
Hingegen wurde die Gottheit des Geistes nicht so klar zum Ausdruck gebracht.
Und ganz besonders blieb das Verhältnis der drei zueinander etwas im
Ungewissen. Es bedurfte vieler Mühe, namentlich von drei Kappadokiern, um
dieses noch herauszuarbeiten.
Klärungsbedürftig geblieben waren zwei griechische
Begriffe für jeweils "Wesen" bzw. "Sein" und
"Wesensausdruck". Es war das Verdienst dieser drei, ganz besonders
eines gewissen Basilius, herauszustellen, daß man beim Reden von Gott zu
unterscheiden habe zwischen Wesen und Ausdruck des Wesens. Das kam dann im sog.
"Konstantinopolitanum", im Bekenntnis von Konstantinopel, zum
Ausdruck. Dort wurde die Gottheit des Heiligen Geistes klar herausgestellt. Von
da aus war es nur noch ein Schritt zur innergöttlichen Beziehung. Im Jahr 381
kam das langwierige und schwierige Gespräch einigermaßen zufriedenstellend zum
Abschluß.
Demgegenüber kamen im 4. Jahrhundert noch nicht
zur Klärung die biblischen Aussagen über das Kommen des Sohnes und des Geistes
in die Welt. Es geht um das Verhältnis dieser Aussagen zu Aussagen über den
zeitlosen Charakter der Dreieinigkeit. Traditionell hatte man nicht
unterschieden zwischen der Beschreibung der Dreieinigkeit Gottes, wie sie uns
in der Heilsgeschichte begegnet (in der wir es mit der "Erniedrigung"
des Sohnes und auch des Geistes zu tun haben), und des Gottes, der ewiglich da
ist, bevor er in die Heilsgeschichte eintritt und auch danach.
Daran leidet man im evangelischen Raum z. T. heute
noch. Man hat damit ein kleines "Erbe" angetreten. Nach wie vor
werden nämlich Stellen, die sich in ihrem Zusammenhang auf das Kommen des
Messias und auf das messianische Kommen des Geistes beziehen, ohne genügende
Unterscheidung auf die Ewigkeit davor bezogen. Im Besonderen geht es um zwei
Stellen:
Ps. 2,7 wird im Neuen Testament auf die Auferstehung
bezogen (Apg. 13,32.33; vgl. 4,24-28).
Joh. 15,26: Dort spricht unser Herr vom Kommen des
Geistes zu Pfingsten.
Beide Stellen wurden und werden irrtümlicherweise
zurück in die Ewigkeit verlegt, wodurch die biblische Lehre von einer ewigen
Dreieinigkeit leidet.
.B. Das
Erbe der Reformationszeit
Das andere kleine "Erbe" stammt aus der
Reformationszeit. In ihr wurde das Evangelium neu in die Mitte gerückt. Das war
gesund. Es hatte aber zur Folge, daß der Evangelische die Person Jesus zur
Hauptsache gemäß den Evangelienberichten vor Augen hatte und weniger als den
Sohn Gottes der ganzen Heilgen Schrift. Um das eine, bisher etwas
Vernachlässigte, herauszustellen, wurde auf eine gesamtbiblische Schau und
Lehre zu wenig Rücksicht genommen. Dies hat zwar weniger die Lehre betroffen,
.doch der Evangelische empfindet
heute trotz besseren Wissens (er weiß: Jesus ist Gottes Sohn), daß Jesus etwas weniger ist als Gott, der Vater,
und er hat nicht ganz den Mut, aus vollem Gewissen zu sagen: Jesus ist nichts
weniger als Gott; er ist selbst der mächtige Gott und Schöpfer (vgl.
Kolosserbrief)..
.II. Das
Problem für den Katholiken
Im katholischen Raum dürften ähnliche Probleme
vorhanden sein, da wir zum großen Teil ein gemeinsames Erbe haben. Doch liegt
der Schwerpunkt des Problems dort mehr bei den Rollen des Vaters und des
Sohnes. Es geht um das Heilverfahren.
Der Katholizismus empfindet Gott, den Vater, als einen harten Gott, der durch
seinen Sohn versöhnt werden muß. Auch der Sohn ist noch etwas zu hart und muß
wiederum versöhnt werden durch andere Mittler. So wird das Heil, das der Sohn
wirkt, fast zwangsläufig durch andere Wege und Mittel ergänzt.
.III.
Das Problem bei den "Zeugen Jehovahs"
Sie leugnen konkret, daß es einen dreieinigen Gott
gibt und daß Jesus Christus Gott selbst ist. Sie würden schon von Jesus als
Gottes Sohn sprechen, aber sie haben ein unvollständiges Sohn-Verständnis. Sie
sagen in ihren Schriften, es sei eine falsche Theorie, daß Jesus als Gott und
Mensch auf Erden war,; wer behaupte, Jesus Christus sei der Erste und der
Letzte, der irre. Jesus sei lediglich ein Geschaffener gewesen, eine direkte
Schöpfung von Jehovah-Gott. Bevor er in die Welt kam, sei er Michael, der
Erzengel, gewesen. Damit verneinen sie klar die Trinität.
Ein solches falsches Sohn-Verständnis durchdringt
z. T. auch unser Denken von der deutschen Kultur her, denn auch wir
unterscheiden Vater und Sohn dem Rang nach. Im Verständnis der Hebräer hingegen
ist der "Sohn" der Bruder des Vaters. Er ist damit genau das, was der
Vater ist, weil er vom Vater abstammt.
Die "Zeugen Jehovahs" haben außerdem
noch ein falsches Verständnis von Einheit. Sie sagen, Jesus und der Vater seien
eins, wie man sich unter Menschen einig sein kann. Aber das ist sehr verkürzt
gedacht!
.IV. Das
Problem für den Juden
Die Begegnung mit Juden und das Gespräch mit ihnen
kann sehr fruchtbar und erbaulich sein. Im Gegensatz zu unseren allgemeinen
Vorstellungen wird sich dabei oft herausstellen, daß viele heutige Juden eine
mangelnde Schriftkenntnis haben. Das zu beobachten, hat auch mich überrascht.
Aber da können wir helfen, in dem wir aus der Heiligen Schrift zeigen, was sie
wirklich sagt.
Speziell fehlt es - verständlicherweise - an
Information über die Person Jesu. Ihnen ist nämlich immer wieder gesagt worden,
er sei unrein gezeugt und geboren worden und sei ein schlechter Mensch gewesen;
er sei nicht Gottes Sohn. In dieses Denken sind sie verhaftet.
Wie sollten wir in der Begegnung mit unseren
jüdischen Freunden vorgehen? Paulus hat einen Weg angedeutet: Man kann anhand
des Alten Testamentes zeigen, daß der prophezeite Messias Gott sein sollte.
Zunächst einmal spricht man dann nicht von Jesus, vielmehr über das Thema:
"Der Messias im Alten Testament", und zeigt, daß der, der dort als der
Kommende bezeichnet wird, Gott war und Gott sein sollte. Man kann auch zeigen,
daß im Alten Testament geschrieben steht, daß der Messias zu leiden hatte, daß
er aber auch aus dem Tode auferstehen sollte. Dann erst kann man zum Neuen
Testament gehen und in Jesus Christus die Entsprechung zur alttestamentlichen
Messiaserwartung aufzeigen, daß nämlich dieser Jesus, der dem Bild des Messias
aus dem Alten Testament genau entspricht, Gott war.
.V. Das
Problem für den Islam
Unsere Freunde aus dem Islam verneinen ebenfalls
eine Dreieinigkeit. Es ist für sie eine der schwersten Sünden, so etwas zu
behaupten. Sie lehren, es sei nur ein
Gott in einer Person.
Wie geht man im Gespräch mit ihnen vor? Mit einem
Muslim darf man nur in Liebe sprechen. Ein Missionar, der unter Muslimen
arbeitete, sagte: Sie dürfen und können mit einem Muslim über alles sprechen,
wenn Sie es nur in Liebe tun. Das ist sehr wichtig. Es geht darum, die Wahrheit
zu bezeugen - aber nur in herzlicher Freundlichkeit und Liebe.
Man sollte auch mit reinen Tatsachen kommen, denn
ein Muslim denkt anders als wir. Sein Denken hat weniger philosophische
Wesenszüge als das der Christen. Ihm helfen allein Tatsachen weiter. Für ihn
gelten kanonische Schriften. Wir müssen wissen, daß der Koran an vielen Stellen
die Bibel zitiert. Der Muslim versteht klare Aussagen und legt wenig Wert auf
schlußfolgernde Argumentation. Er ist daran gewöhnt, darauf zu hören: Wenn Gott
es so sagt, dann muß es auch so sein, gleichgültig, wie ich denke. Darin liegt auch etwas Gutes.
Zum Gespräch mit Muslimen sollte man also den
Koran ein wenig kennen, besonders die Stellen, die von Jesus Christus sprechen
und seine Person hervorheben - und davon kann man manche Stellen finden. Einige
bringen sogar seine Gottheit zum Ausdruck. Das dürfte ihn dann überraschen.
Auch einige Ausleger des Koran haben sehr gute
Aussagen über Jesus Christus gemacht, auf die man hinweisen kann. Man kann auch
zeigen, was die Bibel wirklich sagt,
denn es liegt allgemein bei Muslimen ein Mißverständnis über das vor, was die
Bibel eigentlich lehrt. Wenn wir diese Mißverständnisse aus dem Weg räumen
können, indem wir zeigen, daß manche Extremauffassungen in der Bibel so nicht
stehen, wird einem Muslim das Annehmen eher möglich und unser Gespräch zu einer
Hilfe.
Das Wort "Dreieinigkeit" finden wir nicht in der Bibel. Dieses
ist ein Stein des Anstoßes für viele, und man fragt, wie wir dann zu einer
solchen Auffassung kämen.
Die Schritte sind folgende: Zunächst stellt man anhand der Schrift fest:
Gott ist mehrzählig. Bei genauem Hinschauen entdeckt man dann, daß die Mehrzahl
auf drei beschränkt ist. Ein dritter Schritt stellt heraus, daß Gott im Grunde ein Wesen hat.
Die Schlußfolgerung lautet: Wenn Gott mehrzählig (nämlich: dreizählig) ist,
gleichzeitig aber einer ist, dann kommen wir zu der Auffassung der
Dreieinigkeit seines Wesens, genauer: der Zahl des Wesens Gottes.
.I. Gott ist
mehrzählig.
.A. Die
Mehrzahl kann gebraucht werden, wenn von Gott die Rede ist.
An einigen Stellen der Schrift wird von Gott
mittels eines Für- oder Hauptwortes in der Mehrzahl gesprochen.
.1.
Fürwörter im Plural
In 1.Mos. 1,26; 3,22 und 11,7spricht Gott von sich
selbst in der Mehrzahl.
.a.
Entgegnung von Kritikern
Dem wird von Kritikern entgegengehalten, daß
dieses die Form eines "königlichen Plurals" wäre; wie früher Könige
in der Mehrzahl von sich sprechen konnten, so würde auch Gott hier als König,
als der große Schöpfer-Gott, von sich in der Mehrzahl sprechen. In der Geschichte der Menschheit ist das
zwar so vorgekommen, aber trifft dieses auch für die Heilige Schrift zu? In ihr
stellt man fest, daß die Könige von sich selbst nicht in der Mehrzahl sprechen, weder Nebukadnezar als ein
heidnischer König, der auch in der Profangeschichte als ein "Großer"
gilt, noch hebräische Könige wie David und andere; auch Pharao spricht in den
biblischen Berichten von sich nicht in der Mehrzahl. Wir können spätere
Gepflogenheiten also nicht einfach einer früheren Zeit zuordnen.
.b.
Engel
Andere behaupten, Gott habe Engel in sein Sprechen
einbezogen. Aber Jes. 40,13.14 sagt eindeutig, daß Gott niemand konsultierte,
als er die Welt schuf; er war allein. Nur mit sich selbst hat er
"verhandelt".
Es dürfte ein innertrinitarisches Gespräch gewesen
sein, wenn Gott sagt: "Laßt uns Menschen schaffen." Und es wird
möglicherweise deshalb so formuliert, weil der Mensch zu einem Bilde Gottes
geschaffen wird.
.2.
Elohim und die Mehrzähligkeit Gottes
Ein anderes Beispiel für das Sprechen in der
Mehrzahl ist das alttestamentliche Wort für "Gott". Es gibt im Grunde
drei Begriffe im Hebräischen, die für Gott gebraucht werden:
"Elohim", Adonai" und "Jahwe".
Bei "Elohim" zeigt die Endung
"-im" die Mehrzahl an. "Götter"
müßte eigentlich genau übersetzt werden. Aber Gott gebraucht es in seinem Reden
von sich als einer Person. (Obwohl
"Elohim" ein Mehrzahlwort ist, steht das Zeitwort in der Einzahl.)
Wenn "Elohim" nicht von Gott gebraucht wird, meint es auch die
Mehrzahl. Es ist also tatsächlich ein Begriff in der Mehrzahl.
In seiner Schrift "Wie können drei eins
sein?" erklärt der jüdische Hebraist Rabbi Tzvi Nassi, einstmaliger Dozent
für Herbräisch an der Oxford-Universität, frühe Schriftforscher unter den Juden
hätten in diesem Namen bereits eine Dreifaltigkeit erkannt, als sie den
Zusammenhang in den Texten, in denen er gebraucht wird, studierten.[28]
Unterschiedlich ist die Personenzahl in den
Sätzen, in denen Elohim vorkommt.
.3. Die
Mehrzahl im Buche Prediger
5,7: "denn ein Höherer als der Hohe
beobachtet, und Höhere sind über ihnen." Hier wird an den erinnert, der
höher als ungerechte Beamte ist und alles sieht. Nach hebräischem Stil dürfte
der zweite Satz, der Betonung wegen, eine Wiederholung des ersten sein. Wer
immer mit dem ersten "Höheren" gemeint ist, die "Höheren"
(Mehrzahl!) im zweiten Satz bezieht sich zweifelsohne auf den Höchsten, Gott.
12,1: "Und gedenke deiner Schöpfer in Tagen
deiner Jugend." Auch hier muß auf die Mehrzahl geachtet werden, sagte doch
unser Herr, jeder Buchstabe zähle.
Ohne Begründung darf bei diesen Stellen nicht von
einem "königlichen Plural" gesprochen werden. Daß in beiden Fällen
von Gott in der Mehrzahl gesprochen wird, überrascht den nicht, der gelernt
hat, daß Gott der Geist jedem Wort der Schrift seinen sinnvollen Platz gegeben
hat.
.B. Eine
Mehrzahl an Personen wird Gott genannt.
Neben dem Fürwort "wir" und dem
mehrzähligen Namen Gottes gibt es direkte Hinweise auf eine Mehrzahl von
Personen, von denen jede als Gott identifiziert wird.
.1. Gott
und Gott
"Dein Thron, o Gott, ist immer und ewiglich.
Ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Reiches. Gerechtigkeit hast
du geliebt und Gesetzlosigkeit gehaßt. Darum hat Gott, dein Gott (also ein
anderer, der "dein Gott" ist), dich gesalbt mit Freudenöl mehr als
deine Genossen." (Ps. 45,7.8) Hier ist der Angeredete sowohl Gott als auch
ein Weiterer, der diesen „Gott“ gesalbt hat.
.2.
Jahwe und Herr
In Ps. 110,1 stellen wir fest: "Jahwe sagte
zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum
Schemel deiner Füße." "Herr" übersetzt den Gottesnamen Adonai.
Mit Adonai ist hier also Davids Gott gemeint. Zu diesem spricht ein anderer,
Jahwe, der Gott Israels.
.3.
Jesus und Gott
Hebr. 1,8: "Dein Thron, o Gott, währt in alle
Ewigkeit, und der Scepter der Geradheit ist der Scepter deiner
Königsherrschaft." (Schmoller)
Hier wird die obige Stelle aus Ps. 45 auf Jesus
Christus angewendet, der somit als Gott bezeichnet wird, wiederum aber von Gott
unterschieden wird.
Joh. 1,1: " Am Anfang war das Wort, und das
Wort war Gott zugewandt, und das Wort war Gott." Das Wort, bekanntlich
Jesus Christus, ist Gott und ist bei einem anderen, ebenfalls Gott.
Joh. 10,29-39:
V. 29: Der Vater Jesu ist der, der größer denn
alles ist, d. h. Gott.
V. 30: Jesus ist mit ihm eins.
V. 31-33: Die Juden verstehen diese Sprache so,
als würde Jesus sich für Gott halten.
V. 34-36: Jesus setzt den Begriff Sohn Gottes dem
des Elohim gleich. Vgl. 33 u. 36.
V. 37.38: Die Einheit des Sohnes mit dem Vater
wird verständlicher gemacht.
V. 39: Die Juden bleiben bei der Behauptung, er
mache sich selbst zu Gott.
.4.
Jesus, Jahwe und Gott
Mark. 1,1-3: "1. Anfang der Heilsbotschaft
von Jesu Christus; wie geschrieben steht in dem Propheten Jesajas: 2. "Siehe,
ich sende meinen Engel vor dir her, welcher bereiten wird deinen Weg; 3. die
Stimme eines in der Wüste Rufenden: bereitet den Weg des Herrn, gerade macht
seine Pfade."" (Schmoller)
Der Name dessen, von dem in V. 2 und 3 die Rede
ist, wird in V. 1 angegeben. "Herr" im Zitat von V. 3 gibt den
Gottesnamen Jahwe aus Jes. 40,3 wieder. Der in V. 2 Angesprochene ist Jesus
Christus (V. 1). Dieser ist aber in der zitierten Stelle(Mal. 3,1) derjenige,
der in der 1. Person durch den Propheten spricht. Nach Mal. 1,1 ist der
Sprechende Jahwe.
Zweimal wird also Jesus Christus in Mark. 1,1-3
Jahwe genannt, wird aber von Gott, dessen Sohn er ist (V. 1), unterschieden.
Joh. 12,39-41.44: "39. Deswegen konnten sie
nicht glauben, dieweil wiederum Jesajas sprach: 40. "Geblendet hat er ihre
Augen, und er verhärtete ihr Herz, damit sie nicht sehen mit den Augen und
erkennen mit dem Herzen und umkehren und ich sie heilen werde." 41.
Solches sprach Jesajas, weil er sah seine Herrlichkeit, und er redete von ihm.
44. Jesus aber rief und sprach: "Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich,
sondern an den, der mich sandte. Und wer mich schaut, 45. schaut den, welcher
mich sandte."" (Schmoller)
Hier wird aus Jes. 6 zitiert, wo es heißt, daß der
Prophet den König Jahwe sah. Aber Johannes sagt, Jesaja habe die Person Jesu
gesehen. In V. 44 wird dann der gesandte Jahwe und Jesus vom Sender (Gott, dem
Vater) unterschieden.
.5.
Jahwe und der Schöpfer
Jes. 48,16: "Kommt zu mir, in meine Nähe.
Hört dieses: Nicht habe ich von Anfang im Verborgenen gesprochen. Von der Zeit
an, als es geschah, bin ich da. Und jetzt hat der Herr, Jahwe, mich gesandt und
sein Geist."
Für die Verse 12-16 (eine organisatorische
Einheit) wird nur ein (kursiv)
Sprecher angegeben: der Schöpfer (V. 3). Dieser wird aber von Jahwe gesandt.
.6.
Herr, Geist und Herr
2. Kor. 3,17: "zitieren ....................
Der Heilige Geist ist der Herr, also Gott, und
doch wird er als Geist des Herrn von
Gott unterschieden.
.7.
Messias und Gott
Nach Jes. 9,5.6 ist der Messias Gott. Doch wird er
in Micha 5,1-3 noch von Gott unterschieden.
.8.
Engel und Gott
Jahwe und Elohim werden von einem Engel
unterschieden, der aber Jahwe und Elohim heißt.
(1) In 1. Mose 16 erscheint der Hagar ein Engel
(V. 13). Dieser heißt Jahwe und Elohim. Er wird aber von Jahwe unterschieden.
(2) In 1. Mose 22 erscheint (zumindest akustisch)
ein Engel dem Abraham (V. 11.15). Er identifiziert sich als Elohim (V. 12.1.2),
wird aber von Jahwe unterschieden (V. 11).
(3) In 1. Mose 31: Der Engel von V. 11 nennt sich
Elohim (V. 13; vgl. 48,15.16), wird aber von Elohim unterschieden (V. 11).
(4) In 2. Mose 3,2 erscheint ein Engel im
brennenden Busch dem Mose. Er ist Elohim (V. 4.6) und Jahwe (V. 7), in V. 16
Jahwe und Elohim, wird aber in V. 2 von Jahwe unterschieden.
(5) Ri. 13: Der Engel ist Elohim (V. 22) und Jahwe
(V. 23), wird aber von beiden unterschieden (V.15-18.20.21).
.II. Gottes Mehrzahl
ist drei.
Die Mehrzahl Gottes stellt sich heraus als nicht
mehr (aber auch nicht weniger) als drei. Wenn man die Bibel sorgfältig
studiert, stellt man fest, daß sie Gott immer wieder in der Mehrzahl
beschreibt, aber es sind nie mehr als drei, andererseits mindestens drei.
.A. Sie ist nicht mehr
als drei.
In keinem der Texte, in denen Gott in mehrzähliger
form erscheint, begegnen uns mehr als drei Personen auf einmal.
.1. Der
Messias ist der Sohn.
Matth. 16,16; Joh. 20,31; Hebr. 1,1-3.
.2.
Jesus ist Jahwe
4. Mose 21,6.7 - 1. Kor. 10,9
Ps. 68,19 - Eph. 4,7.8
Ps. 102,25-28 - Hebr. 1,10-12
Jes. 6,1 - Joh. 12,41
Jes. 8,14 - Röm. 9,32.33
Jes. 40,3 - Matth. 3,3; Mark. 1,1-3
Jes. 45,23 - Röm. 14,10.11
Sach. 12,10 - Off. 1,7
.B. Sie ist nicht
weniger als drei.
.1. Der
Vater wird vom Sohn unterschieden,
z. B. in den Evangelien.
Jemand hat es so formuliert: Das Wort wäre nicht
"bei" Gott gewesen (Joh. 1.1), wenn es sich nicht vom Vater
unterschiede. Auch der Sohn macht zwischen sich und dem Vater einen
Unterschied, wenn er sagt: "Es ist ein anderer, der für mich zeugt. (Joh.
5,32; 8,16 u. a.)"[29]
.2. Der
Vater wird vom Geist unterschieden.
Joh. 14,26; 15,26
.3. Der
Sohn wird vom Geist unterschieden.
Luk. 1,35; Joh. 16,13-15; 1. Kor. 6,11; 12,3.
.4. Die
drei der Gottheit treten simultan in Erscheinung.
In der Sendung des Messias: Jes. 48,12.13.16
Im Munde Davids: Matth. 22,43.44
Nach der Taufe Christi: Matth. 3,16.17
Bei der Ankündigung des Heiligen Geistes: Joh.
15,26
Im Sendungsbefehl: Matth. 28,,19: ein "Name", drei Namen
Nach der Himmelfahrt: Joh. 14,16.26; 15,26; Apg.
2,33
Beim Beten des Christen: Eph. 2,18
Beim Segnen des Christen: 2. Kor. 13,13
Ähnliche Stellen: Röm. 7,4-6; 8,11; 1. Kor.
12,4-6; 2. Kor. 1,18-22; Eph. 1,4-14.17; 4,4-6; 1. Petr. 1,2
.III. Gottes Dreiheit
ist eine Einheit.
Die Schrift sagt, daß Gott im Grunde einer ist. 5.
Mo. 6,4: "Der Herr, dein Gott, ist ein einiger Gott." Es ist
interessant, daß der bereits erwähnte jüdische Professor Tzvi Nassi in seinen
Studien darauf hinweist, daß hier schon andeutungsweise die Dreieingkeit
vorliegt. Man hätte im alten Judentum schon von einem dreieinigen Gott gewußt,
wenn man es auch noch nicht so klar zum Ausdruck hätte bringen können. Aber man
konnte Gott vergleichen mit einem Stamm, mit einer Pflanze, die drei Zweige
hat. Es war ihnen eine Gleichzeitigkeit von eins und drei im selben Wesen
denkbar.
Hier Baumbild wird
später eingefügt
Vgl. auch 5. Mose 4, 35.39; Ps. 86,8-10; 1. Kor.
8,5.6: Wenn es nur einen Herrn gibt, dann müssen Gott der Herr, Christus der
Herr und der Geist - der auch Herr genannt wird - einer sein.
Paul Hunziker schreibt:
Paulus folgert (Eph. 4,5): "Weil ein Glaube ist, so erweist sich daraus,
daß ein Gott ist, und weil eine Taufe ist, so zeigt er daraus, daß
auch ein Glaube sei.
Wenn wir also [...] in dem Glauben an den einen Gott und seine Verehrung eingeführt
werden, so müssen wir als den wahren Gott notwendig den erkennen, in dessen
Namen wir getauft werden.
Und wenn Jesus Christus uns nach der Taufformel
auffordert, auf den Namen der drei Personen zu taufen, so bedeutet dies die
Forderung der Taufe auf den Namen des einen
Gottes, der im Vater, im Sohne und im Geiste erschienen ist; und daraus ergibt
sich deutlich, daß in Gottes Wesen drei Personen sind, in welchem der eine Gott erkannt wird.
Diese Unterscheidung tut der Einheit Gottes keinen
Abbruch. Denn unter jeder einzelnen Person wird die ganze göttliche Natur
verstanden, mit dem zusammen, was jedem als Eigenheit zukommt.
Augustin sagt: "Mit den Benennungen, die eine
Unterscheidung betreffen, wird ihr gegenseitiges Verhältnis bezeichnet, nicht aber
das Grundwesen, in welchem sie doch eins sind." (Augustin, Brief 238).
An einer anderen Stelle sagt Augustin:
"Christus wird an und für sich Gott genannt, in seinem Verhältnis zum
Vater aber Sohn. Und andererseits: Der Vater wird an und für sich Gott genannt,
in seinem Verhältnis zum Sohn aber Vater. Wenn er also dem Sohn gegenüber Vater
ist, so ist er eben nicht der Sohn, und wenn der Sohn gegenüber dem Vater Sohn
heißt, so ist er eben nicht Vater; der aber an und für sich Vater und der an
und für sich Sohn genannt wird, der ist derselbe Gott!"[30]
Wenn man also feststellt: Gott ist drei, und Gott
ist aber auch eins, ein einiger Gott - dann müssen wir schlußfolgern, daß Gott
dreieinig ist. Aber wie ist das nun zu verstehen?
.I. Die Analogie
Die Dreieinigkeit kann beleuchtet werden durch
sogenannte Analogien. Eine Analogie ist im Grunde ein Vergleich.
.A. Ihre
begrenzte Rolle
Ein Beispiel hat immer seine Grenzen. Ein solches,
wie überhaupt eine Tatsache oder Wahrheit, braucht zu ihrer Bestätigung nicht
unbedingt eine zweite, identische Auflage; es kann auch einmal nur ein (kursiv) Exemplar in seiner
Kategorie vorkommen. Es ist also etwas nicht einfach deshalb bereits in Frage
zu stellen, weil nur ein Exemplar davon existiert. So verhält es sich auch mit
der Dreieinigkeit.
Wenn Gott die Welt geschaffen hat und zweitens
sich in dieser Welt und durch sie geoffenbart hat, dürfen wir im Geschaffenen
wohl hier und dort die Züge ("Fingerabdrücke") des Schöpfers
erwarten. Man weist z. B. auf die fundamentale Gemeinschaft des Menschen hin,
die Familie: Mann, Frau, Kind. Luther sieht ein Beispiel in der Dreifalt der
Blume: Form, Geruch, Arznei.[31]
Ungenügend sind folgende Beispiele: Die
Trichotomie des Menschen: Geist, Seele, Leib. Augustin denkt an die
Persönlichkeit des Menschen: Verstand, Gefühl, Wille[32]; Melanchton an seine Vorstellungsweise: Subjekt,
Objekt und Subjekt-Objekt[33]; James Orr an die Denkweise des Menschen: Der
Denksinn stellt Fragen, wirft Probleme auf; zur gleichen Zeit kann er sie
beantworten bzw. lösen und zudem auch noch als Beobachter den Vorgang
beurteilen.[34]
Eine Dreieinheit, die in jeder Hinsicht der Dreieinheit Gottes gleich käme, werden wir in
dem Geschaffenen vergebens suchen. Gott ist als der, der er ist, eben einmalig.
Beispiele weisen die Tatsächlichkeit von Trinität auf, genügen aber nicht, um
eine Trinität Gottes hinreichend zu beweisen.
.B. Die
Grundgestalt der Schöpfung
Dieser Dreieinige ist der Gott, der die Welt
geschaffen und in ihr viele "Fingerabdrücke" hinterlassen hat - ganz
besonders im Wesen des Menschen, aber auch in der Natur.
Gläubige Naturwissenschaftler weisen darauf hin,
daß wir in der von Gott geschaffenen Natur immer wieder einer Dreiheit begegnen
und daß die Beziehungen der einzelnen zueinander immer wieder Ähnlichkeiten
aufweisen, ganz entsprechend der Beziehung der drei in der Dreieinigkeit. So
hat z. B. das ganze Universum die drei Grundbausteine: Raum, Materie und Zeit.
Diese haben eine bestimmte Beziehung zueinander. Jedes dieser drei ist nun
wieder aufgeteilt in drei kleinere Bausteine, z. B. besteht der Raum aus Länge,
Breite und Höhe, die Materie aus Energie, Bewegung und Phänomen und die Zeit
aus Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit (sie kommt aus der Zukunft auf uns zu,
wir erleben sie, und dann wird sie Vergangenheit). Jeweils sind es dreierlei,
die aber im Wesen eins sind. Die Einheit im Wesen kann drei Ausdrucksformen
annehmen. Aber es gibt kein zweites "Exemplar" Schöpfung.
Der Naturwissenschaftler Dr. Henry M. Morris sieht
in Anlehnung an Dr. Nathan Wood klare Hinweise in der Natur auf den
Dreieinigkeitscharakter des Schöpfers. In seinem Buch "That You Might
Believe" schreibt er:
"Wie Dr. Nathan Wood, Präsident des Gordon
College, in einem sehr beachtenswerten Buch[35] gezeigt hat, klingt die Lehre der Dreieinigkeit
nicht nur mathematisch, sondern spiegelt sich in aller wahrer Naturwissenschaft
in solch einer wunderbaren Weise wieder, daß die angenommene (vorausgesetzte)
Tatsache (Wirklichkeit) eines ewig existierenden dreieinigen Gottes eine
induktive Notwendigkeit ist, bevor das Universum, wie es die Naturwissenschaft
heute kennt, überhaupt erklärt werden kann.
Die Lehre von der Dreieinigkeit wird nirgends in
der Bibel als eine explizite Lehre dargestellt. Vielmehr erscheint sie indirekt
und vollkommen natürlich, wie Jesus von sich selbst, von dem Vater und von dem
Heiligen Geist spricht. Es wird immer die logische, kausale Ordnung gezeigt:
Zuerst: Gott, der Vater - unsichtbare Quelle und Verursacher aller Dinge; zweitens:
Gott, der Sohn - der fühlbar und sichtbar den Vater den Menschen offenbart und
der den Willen Gottes ausführt; drittens: Gott, der Heilige Geist - der
unsichtbar ist und doch Gott, den Sohn, den Menschen offenbart durch das Medium
anderer Menschen und durch das Wort, das er inspiriert, und der in den Herzen
und Leben der Menschen, die Erfahrung der Gemeinschaft mit dem Sohn und dem
Vater wirklich werden läßt. Aber das ist nicht eine Ordnung der Bedeutung oder
der Länge der Existenz. Alle sind gleich ewig und gleich Gott - ein Gott. Der
Sohn wird gezeigt als 'gezeugt vom Vater', der Geist als 'ausgegangen vom Vater
durch den Sohn'.
Wir betrachten nun das physikalische Universum,
das logischerweise in einer sehr engen Art und Weise seinen Schöpfer reflektieren
sollte. Alle bekannten Dinge in diesem Universum können unter die Zentralbegriffe von Raum, Materie oder Zeit
klassifiziert werden. Der Raum besteht, wenigstens so weit wir ihn begreifen
können, aus drei Dimensionen, jede
gleich bedeutsam und absolut notwendig. Es gäbe keinen Raum, keine Realität,
wenn nur zwei Dimensionen vorhanden wären. Drei bestimmte Dimensionen
existieren - doch jede schließt den ganzen Raum ein. Doch es ist nur ein Raum
da. Man muß beachten, daß man den Rauminhalt irgend eines begrenzten Raumes
nicht dadurch erhält, daß man Länge, Breite und Höhe addiert, sondern indem man
sie miteinander multipliziert. Ebenso ist die Dreieinigkeit nicht 1 + 1 + 1 =
1, sondern 1 * 1 * 1 = 1. Das Produkt der drei Einsen umschließt ein Größeres,
eine intensivere Einheit als eine einzelne "Eins" je sein könnte.
Die Analogie ist noch auffallender in der Materie. Die neue Physik ist mehr und
mehr dazu gekommen, die Materie als "einfach" riesige Energie in
Bewegung zu betrachten. Indem sie von der Geschwindigkeit und Art der Bewegung
abhängig ist, zeigen sich dann unsren Sinnen verschiedene Phänomene - Geräusch,
Farbe, Hitze, Dichte, Härte usw. Energie
ist die unsichtbare Quelle, die sich selbst in Bewegung manifestiert und so die Phänomene produziert. Materie ist in diesen drei Phasen enthalten
und nichts anderes kann rechtmäßig in einem der drei sein.
Jede ist bestimmt, doch ist jede in der ganzen
Materie, und keine der drei (gemeint sind die drei Phasen: Energie, Bewegung,
Phänomen) kann allein existieren ohne die beiden anderen. Energie ist das erste
in einer logischen, kausalen Ordnung, aber nicht in der Ordnung der Bedeutung
oder des Vorranges. Bewegung, die sich vereinigt und aus Energie erzeugt wird,
zeigt das Zweite. Phänomene gehen von der Bewegung aus und enthalten die Art
und Weise, in der die Bewegung sich selbst berührt (anstößt) und auf Menschen
wirkt, ebenso wie der Heilige Geist den Sohn, und durch ihn den Vater, den
Menschen offenbart.
Schließlich ist die letzte Dreiheit, die Zeit, eine Wesenheit, aber sie besteht
aus der Zukunft, der Gegenwart und der Vergangenheit. Jedes enthält das Ganze
der Zeit, doch ist es bestimmt und kann fernerhin nicht ohne die beiden anderen
existieren. Die Zukunft ist die unsichtbare Quelle der Zeit, und sie ist
vereinigt und realisiert, Moment um Moment in der Gegenwart. Die Vergangenheit
geht dann von der Gegenwart aus, wird wieder unsichtbar, beeinflußt uns aber
beständig in Bezug auf die Gegenwart und hilft uns, die Gegenwart und zu einem
gewissen Grade sogar die Zukunft zu deuten und zu verstehen.
So ist jedes Detail des physikalischen Universums
bemerkenswerterweise in derselben Art geprägt, wie die in der Bibel gezeigte
Art des dreieinigen Gottes."[36]
Professor Hans Rohrbach schreibt in seinem Buch
"Der Glaube an den dreieinigen Gott":
"Was ist nun Schöpfung? Hier kann ich nur
sehr nüchtern, wie es einem Naturwissenschaftler geziemt, einige
Grundstrukturen betrachten. Es geht mir nur um Raum, Zeit und Materie und - als
Krone der Schöpfung - um den Menschen. Ich will versuchen, an diesen vier
Begriffen, als Schöpfungswerke verstanden, das Geheimnis der Dreieinigkeit
aufleuchten zu lassen - damit wir sehen, es ist tatsächlich aus seinen Werken
das Geheimnis der Dreieinigkeit Gottes zu erkennen, wie die Schrift sagt.
Vorweg muß ich bemerken, daß nach der exakten
Naturwissenschaft Raum und Zeit abhängig von der Materie sind. Sie existieren
nicht für sich, sind keine Absoluta, sondern Eigenschaften der Materie. Nur, wo
Materie ist, gibt es Raum, gibt es Zeit. [...] Nachdem so durch Gottes
schöpfungsmächtiges Wort die Materie gesetzt war, als ein dynamisches, nicht
als ein statisches, Sein, entstanden Raum und Zeit als Eigenschaften der
Materie. In diesem Sinne sind nach dem Zeugnis der Schrift nicht nur Materie,
sondern auch Raum und Zeit Schöpfungswerke Gottes. [...]
Der Raum
hat drei Dimensionen: Länge, Breite, Höhe. Genau drei deutlich unterscheidbare
Begriffe, nicht mehr und nicht weniger. Die Länge ist nicht dasselbe wie die
Höhe; die Höhe ist nicht dasselbe wie die Breite. [...] Alle drei machen das
Ganze des Raumes aus; keine ist eine der anderen, und keine zwei können ohne
die dritte sein. [...]
Man betrachte als nächsten Begriff die Zeit. Auch die Zeit ist ein
Schöpfungswerk Gottes. Sie zerfällt in Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Auch
für das naturwissenschaftliche Denken ist Zeit nichts Absolutes mehr, nichts,
das "seit Ewigkeit" abläuft und "in alle Ewigkeit" weiter
laufen wird. Zeit ist in dem Augenblick entstanden, als die Materie von Gott gesetzt
wurde. [...] Die drei verschiedenen Abschnitte der Zeit: Vergangenheit,
Gegenwart, Zukunft, lassen sich deutlich voneinander trennen. Wir wissen von
der Vergangenheit, erleben die Gegenwart, warten auf die Zukunft. Natürlich
wird jeder gegenwärtige Zeitpunkt einmal Vergangenheit und war einmal Zukunft.
So können keine zwei ohne das dritte sein. Jede Zeitkategorie für sich ist eine
Weise zu sein, und alle drei zusammen machen das Ganze der Zeit aus. [...]
Nun die Materie.
Wo ist die Dreiheit, die wir der Materie zuweisen können? Einmal die Kraft, die
Energie, zum anderen die Bewegung und zum dritten die Erscheinung, das
Phänomen. Die Kraft ist das Ursprüngliche, das Vorgänge mittels Bewegung in
Erscheinung treten läßt. Und es ist wohl plausibel - ich verzichte darauf, das
näher auszuführen -, daß alles materielle Geschehen sich aus diesen drei
Komponenten aufbaut: Kraft, Bewegung, Erscheinung. Alle drei zusammen bilden
das Ganze der Materie. Und keine von ihnen kann eine der anderen sein. Ferner
können keine zwei ohne die dritte sein. Es liegt im Wesen der Kraft, Bewegung
und damit Phänomene zu erzeugen. Umgekehrt kann Bewegung nicht sein ohne Kraft,
und ebenso wenig gibt es Bewegung, ohne daß Phänomene von ihr ausgehen. Und
Phänomene wiederum bedürfen der Bewegung und damit auch der Kraft, um
wahrgenommen zu werden.
Und wiederum ist jedes von den Dreien das Ganze.
Wie die Naturwissenschaft erkannt hat, ist Materie gleichbedeutend mit Energie.
So ist Energie, d. h. Kraft, das Ganze der Materie. Kraft aber setzt sich
ständig um in Bewegung.[37]
.II. Die Art der
Dreieinheit
.A.
Grundsätzliches
Im Blick auf die Art der Dreieinheit wurde im Bekenntnis von Konstantinopel eine
sehr glückliche Lösung gefunden, wo es heißt "im Wesen eins". Wir
bekennen heute: "Ich glaube an Gott, den Vater ... ich glaube an Gott, den
Sohn ... ich glaube an Gott, den Heiligen Geist." Alle drei sind Gott.
Alle drei haben die Eigenschaften Gottes, die Eigenschaften von seiner Größe:
Allmacht, Allwissenheit, Allgegenwart und Ewigkeit. Sie haben die Eigenschaften
seines Charakters: Liebe und Heiligkeit und alles, was damit verbunden ist. Sie
sind alle drei Gott in seinem Wesen. Ferner stellte man auch fest, daß sie
verschiedene Ausdrucksformen hatten.
Es handelt sich also bei Gott weder um drei Götter
noch um eine Ablösungsmöglichkeit einer Person von den zwei anderen. Wir können
den Sohn weder vom Vater ablösen, noch vom Geist bzw. den Geist ablösen von
Gott oder vom Sohn. Das aber geschieht leider häufig in der Praxis: Mit Worten
bekennen wir, daß Gott dreieinig ist, aber in der Glaubenspraxis verneinen wir
das immer wieder.
Paulus warnt aber davor, die Dynamik in der
Gemeinde nicht abzulösen von Jesus, dem Herrn: "Man kann nicht Jesus als
seinen Herrn bekennen ohne Wirkung des Heiligen Geistes." (1. Kor. 12,3)
D. h., wo der Heilige Geist am Werk ist, wird Jesus als Herr anerkannt, der im
Mittelpunkt steht. Und ein Herr ist ein objektives Wesen. Nun geschieht es aber
allzu oft, daß dort, wo der Heilge Geist am Wirken sein soll, der Mensch, ohne
daß es viel auffällt, selbst projiziert wird. Aber Jesus als Herr wird aus
seiner objektiven Zentralposition dabei verdrängt.
Das macht sich auch bemerkbar in der Ablösung des
Geistes vom Wort Gottes. Es ist sehr gefährlich, daß man meint, etwas Neues
entdeckt zu haben, nämlich eine Unterscheidung der zwei griechischen Begriffe
für "Wort": "rheema" und "logos".
"Logos" sei das geschichtliche Wort als Offenbarung Gottes -
"rheema" bedeute "Ausspruch" und sei das, was Gott heute
sagt. Dabei bewegt man sich sehr nahe bei der Glaubenspraxis der
Neuapostolischen, die sagen, daß das "rheema", das gesprochene Wort
Gottes heute, wichtiger sei als die Heilige Schrift. Das wird natürlich nicht
so vordergründig betont, aber in der Praxis neigt man mehr dazu, auf solche
Stimmen zu hören als auf das Wort Gottes. Dadurch wird Gott als der sich
Offenbarende in den Hintergrund gerückt und der Geist als gegenwärtige Dynamik
von ihm abgetrennt. Das ist praktische
Verneinung der Dreieinigkeit.
.B.
Nicht getrennte Personen
Es handelt sich hierbei nicht um eine
Dreigötterei, um drei getrennte Personen. In unserem heutigen Sprachgebrauch
ist "Person" etwas stark Individuelles. Und deshalb denken wir oft,
daß Gott aus drei unabhängigen Personen bestehe. Wir sollten uns üben, auf die
Einheit Gottes zu schauen, damit wir eine gesunde Auffassung von der
Dreieinigkeit haben.
Gott ist drei, aber nicht so wie drei einzelne
Menschen drei sind. Und doch sind drei Menschen eins als Menschheit, zumindest
als Teil von ihr. Sie sind alle drei Menschen und haben ein Wesen, aber sie
sind nicht so eins, wie Gott eins ist. Da ist eine stärkere Einheit. Es sind
wohl drei Persönlichkeiten, aber ihr Sein, ihr Wesen, ist eins. Und zwar sind
die drei in so einem Maße eins, daß man Hemmungen hat, von drei Personen zu
sprechen. Ich fürchte, wenn die Juden seit Jesus unter Dreieinigkeit drei
Gottheiten verstehen, haben die Christen zu stark das Personsein der Glieder
der Trinität betont. Das Wort Person muß, wenn auf einen der drei im Gegensatz
zu den anderen zweien getrennt, mit Vorbehalt gesprochen werden.
Menschenpersonen, als Glieder der Menschheit,
haben zwar dasselbe Wesen, aber in Ähnlichkeit - ein gleiches Wesen, doch
zahlenmäßig nicht ein und dasselbe. Das Wesen Gottes ist ungetrennt; das Wesen
des ganzen Gottes ist das Wesen jedes der drei. Jeder hat das ganze Wesen, d.
h. das ganze Sein und alle Eigenschaften. Das eine Wesen Gott hat drei
simultane Ausdrucksformen. Vielleicht hatten die alten Schriftgelehrten recht,
wenn sie von drei "Zweigen" sprachen.
Kurz: Gott ist nicht drei und eins. Er ist drei in
eins. Zahlenmäßig ist er zugleich singular und plural. Und seine Mehrfältigkeit
ist eine harmonische: Die Personen in Gott sind einander zugewandt. Sie lieben
einander, sprechen miteinander, handeln zusammen.
.C.
Nicht verquickbare Personen
Die Glieder der Dreieinigkeit sind nicht
verquickbar.
Die Offenbarung Gottes begegnet uns am Anfang der
Schrift in einer Ausgeglichenheit von Einheit und Pluralität. Wo der
Polytheismus einsetzt, muß Gottes Einheit betont werden. Wo später in Israel
die Einheit zu stark betont wird, kommt die klare Offenbarung der Trinität. Um
aber Christen vor einer Dreigötterei zu bewahren und um diese Offenbarung mit
der Einheitsbetonung zu
"versöhnen", zu verbinden, erklärt die Bibel, daß alle Geist sind,
alle Gott, alle Jahwe. Jesus ist Sohn und auch Vater; er ist Sohn und auch
Geist ("Ich komme zu euch", Joh. 14,18.26.28). Der Geist ist Heiliger
Geist und auch Herr. Jedoch werden spezifische Bezeichnungen oft genug und klar
genug gebraucht, so daß man ein betreffendes Glied der Gottheit identifizieren
kann, und diese Bezeichnungen werden nur sparsam ausgewechselt - genug, damit
die Wesenseinheit herausgestellt ist.
.D.
Gleichrangige Personen
In Wesen und Eigenschaften sind sie gleichartig
und gleichrangig. In der Funktion sind Sohn und Geist in der Heilsgeschichte
einander und dem Vater unterordnet. D. h.: Der Vater ist das Haupt in der
Gottheit. Er und der Geist senden den Sohn. Der Vater und der Sohn senden den
Heiligen Geist.
Die interne Untertänigkeit in der Dreieinigkeit
kennt zwei Phasen: Sie ist zunächst ein Ausdruck im Stadium der Erniedrigung,
des Einswerdens mit dem Menschen. Daher muß man Aussagen Jesu in Bezug auf sein
Verhältnis zum Vater nicht zu stark in das eigentliche Wesen der Dreieinigkeit
hineintragen.
Die interne Untertänigkeit geht über die Zeit der
Erniedrigung des Sohnes hinaus. Sie steht in Verbindung mit der Durchführung
der Pläne Gottes - auch nach der Himmelfahrt des Sohnes. Bis zu deren
Vollendung dient der Vater dem Sohn (Ps. 2), der Sohn dem Vater (1. Kor. 15);
der Geist im "zweiten Leibe" verherrlicht Christus und den Vater
(Joh. 16,13). Diese freiwillige Untertänigkeit ist ein Vorbild für die
geisterfüllte Gemeinde (Eph. 4,4-6; 5,20).
.E. Ewig
Die Dreieinigkeit ist als solche ewig. Jeder der
drei ist ewig, denn Ewigkeit gehört zum Wesen Gottes, und alle sind Gott.
(Matth. 22,43.44; Jes. 48,12.13.16; Matth. 3,16.17; Apg. 2,33; Eph. 2,18; 2.
Kor. 13,13; Matth. 28,19) Keiner der drei hat eine Entstehung, auch nicht
innerhalb von Gott. Das Ausgehen ist also eines aus dem Raum der Ewigkeit in
den der Zeit.
Es gibt auch keine drei aufeinanderfolgenden
Offenbarungen des dreieinigen Gottes, d. h., daß Gott sich zuerst als Vater
offenbart, dann in Jesus als Sohn und später derselbe Gott, der früher Vater
und Sohn war, jetzt als der Heilige Geist. Aus solcher geschichtlichen
Reihenfolge ließen sich die Texte nicht erklären, in denen gleichzeitig von drei Offenbarungsformen Gottes gesprochen wird, z.
B. bei der Taufe Jesu oder in Eph. 2,18: Durch ihn [, Jesus,] kommen wir in
einem Geist zu Gott, dem Vater, im Gebet. Das Gebet dividiert nicht
auseinander.
.F.
Gemeinschaft.
.1.
Namensgemeinschaft
Obwohl die Gottheit drei zu unterscheidende Wesen
kennt, haben sie eine Reihe von Namen gemeinsam. Solche sind z. B.: Herr (Luk.
1,32; 1. Kor. 8,6; 2. Kor. 3,16,17), Vater (Joh. 14,16-18), Retter (Tit. 1,3.4;
2. Kor. 3,16.17), Geist (Joh. 4,24; 1. Kor. 15,45; Matth. 28,19).
.2.
Liebesgemeinschaft
Die Glieder der Gottheit sind einander zugewandt,
lieben einander, sprechen miteinander:
Joh. 1,1.2; 5,20; 12,28; 16,13.14; 17; Röm.
8,15.26; Eph. 2,18; 1. Petr. 2,4; 1. Joh. 4,8.
.3.
Arbeitsgemeinschaft
Alle drei wirken gemeinsam.
·
In der Schöpfung:
1.Mose 1,1.2.26; Joh. 1,3
·
In der Auferstehung:
Joh. 10,18; Röm. 1,4; 8,11
·
In der Bewahrung:
Joh. 10,28-30; Eph. 1,13.14
.III. Geheimnis
Es mag sein, daß man abseits von der Offenbarung
Gottes, die wir in der Bibel haben, nie auf die Dreieinigkeit Gottes gekommen
wäre; gewiß ist, daß sie auch nach einer Offenbarung für den menschlichen
Verstand schwer zu fassen ist. Auch nach einem gründlichen und gläubigen
Studium der Heiligen Schrift und nach dem Heranziehen der plausibelsten
Analogien aus unserem Erfahrungsbereich wird sie immer noch ein Geheimnis
bleiben, wenigstens bis wir Gott schauen.
Wie die ganze Schöpfung, so ist auch unser Denken
durch den Sündenfall in Mitleidenschaft gezogen (Röm. 1,21; Eph. 4,18 u. a.),
so daß wir alle es nötig haben, umzukehren, auf allen Gebieten, auch in unserem
Denken.
Die Dreieinigkeit ist als Lehre sehr wichtig, wichtiger als wir vielleicht
ahnen. Für viele von uns ist sie wichtig, weil sie zu unserem Bekenntnis gehört;
aber sie ist auch wichtig, weil sie zu der Wahrheit selbst gehört, zu der
Wahrheit über alles. Das beginnt schon bei der Schöpfung.
"Die Trinität mag ein Mysterium sein", hat jemand gesagt,
"aber eines, das manch ein anderes erklärt."
.I. Die
Bedeutung für das Gottesverständnis
Manche Menschen meinen, Gott hätte den Menschen
geschaffen, um Gemeinschaft mit ihm zu haben. Ja und Nein. Gott wollte Gemeinschaft mit dem Menschen
haben, aber er war nicht auf sie angewiesen. Gott war in der Ewigkeit als Dreieiniger
vollkommen glücklich unter sich. Er hatte Gemeinschaft als drei in eins. Diese
Gemeinschaft bedurfte keiner Ergänzung. Es ist wichtig für unser
Gottesverständnis, daß wir nicht einen einsamen Gott wähnen, bevor es die
Schöpfung gibt.
Man kann sagen: Wir haben einen mehrzähligen Gott
oder keinen, denn in einem gewissen Sinn ist die Existenz Gottes, und auf jeden
Fall die Vollkommenheit Gottes, von seiner Mehrzähligkeit abhängig. Ein
vollkommener Gott ist z. B. ein Gott der Liebe. So offenbart uns ihn auch die
Schrift. Liebe aber braucht einen Gegenstand der Liebe. Dieser ist in einem
dreifaltigen Gott vorhanden. Selbst die Gerechtigkeit Gottes, sagt einer,
verlangt ein Gegenüber.[38] Gebet als die Antwort auf Gottes
Selbstoffenbarung geschieht mit Hilfe des Geistes durch den Mittler zum Vater
(Eph. 2,18).
.II. Für
das Menschverständnis
Gott, der Dreieinige, schafft den Menschen zu
seinem Bilde. Der Mensch ist nicht ein Einzelwesen, sondern ein
Gesellschaftswesen. Aber diese Gesellschaft ist eine gemeinschaftliche
Gesellschaft, weil sie einen Einheitscharakter aufweist. Nur darauf gründet
echte Gemeinschaft. Deshalb hat Gott in der Schöpfung des Menschen zwei
Kennzeichen für sich hinterlassen, daß er zu gleicher Zeit mehrzählig und einzählig ist, und das schafft
Gemeinschaft. Der Mensch ist also zu gleicher Zeit eins und Mehrzahl. Das
ermöglicht das Leben als Menschen in der Menschheit.
.III.
Für das Denken
Unsere Erkenntnis der Gegenständlichkeit der
Dinge, des Unterschiedes von Identitäten, hat ihren Grund in der Trintät des
Schöpfers, dem das Gegenüber inne ist.
Zu gleicher Zeit aber geht alles Denken aus von
der Annahme, daß alles Dasein ein zusammenhängendes Eins ist. Es gibt keine
Naturwissenschaft ohne das Axiom von der Einheitlichkeit der Natur.
Die Harmonie von Einheit und Komplexität und die
Erkenntnis des Unterschiedes zwischen Gegenständlichem haben ihre Erklärung in
der Dreieinigkeit des Urhebers.
.IV. Für
die Heilslehre
Auch in der Erlösungsfrage spielt die
Gerechtigkeit eines mehrzähligen Gottes eine Rolle, denn wenn Gott ein
stellvertretendes Opfer verlangt, wenn der Mensch nicht selbst umkommen soll,
fordert er nicht das Leben eines anderen, sondern gibt sich selbst. Weil er
mehrzählig ist, kann er nun zugleich opfern und sich opfern lassen und so mit
sich selbst versöhnen.
Das ist ein biblisches Kernzeugnis: Der heilige
Gott ist entgegenkommende Liebe und offenbart sich in Menschengestalt, und
dieser Gottmensch darf und muß sterben. Gleichzeitig aber ist Gott noch da,
während jener stirbt. So macht der heilige Gott Versöhnung möglich. Gott ist
sein eigener Versöhner. Weil Jesus Gott war, gilt sein vergossenes Blut auch
für alle Menschen, und deshalb gilt auch die kurze Zeit seines Sterbens an
unserer Statt für eine ganze Ewigkeit.
Gott versöhnt mit Gott, ohne zu verschwinden.
Die Kluft zwischen Mensch und Gott ist so groß,
daß nur Gott selbst mit Gott versöhnen kann. Eine niedrigere Auffassung von
Christus führt zu einer niedrigeren Auffassung von Sünde. Unsere Verderbtheit
verlangt einen unendlich großen Retter. Die Seele findet nur Ruhe in einem
göttlichen Christus, der unsere Stelle einnahm, und in einem göttlichen Geist,
der in uns und um uns lebt.
Christliche Unitarier haben große Schwierigkeit
mit dem Heilsverständnis, spätestesns auf dem Sterbebett, wo die Frage nach
einem Versöhner akut werden kann.
.V. Für
die Gemeinschaft
Paulus legt der Gemeinde in Eph. 4,3-6 nahe, daß
sie im Leben miteinander Einmütigkeit aufweisen soll. Unvermittelt geht Paulus
hier über zu einem kurzen Besprechen der Dreieinigkeit: "Ein Geist, ein
Herr, ein Gott und Vater".
Es ist von großer Bedeutung, daß wir einen
dreieinigen Gott haben, damit wir als Gemeinde gleichzeitig eine Mehrzahl von
Individuen und zugleich ein Leib sein
können. Der Gott, der dreieinig ist, hat uns gezeugt, hat eine Gemeinde
geschaffen, geboren. Und sie trägt dieselben Züge wie er, wenn auch in einem
weniger starken Maße. Aber das ermöglicht uns, in Gemeinschaft mit diesem Gott
und miteinander zu leben. Weil er der Schöpfer und Retter, eins und drei und
Liebe ist, wird Individualität gewahrt und Gemeinschaft gewährt. Auch das
Gemeinschaftsproblem: die Spannung zwischen Gleichsein und Unterordnung,
Bruderschaft und Herrschaft, Horizontalität und Vertikalität, findet in der
Dreieinigkeit die ideale Lösung.
.VI.
Zusammenfassung
Die Dreieingkeit ist also heilswichtig. Wer nicht
glaubt, daß Jesus Christus Gott ist, kann nicht Christ sein. Wer diesen Glauben
nicht durch den Heiligen Geist vollzieht, hat nicht die Möglichkeit, überhaupt
an Christus als unseren Erlöser zu glauben.
Die Dreieinigkeit ist nicht nur eine
Notwendigkeit, sondern sie ist ein großes Privileg. Professor Michel hat einmal
erklärt: Glaubenslehre muß in Doxologie, in Anbetung, münden. Das schenke der
Herr!
[1] Epp,
Heinrich: Eig Th, S. 9f.
[2] Strong,
August Hopkins: SysTh, S. 251, dt. von den Verf.
[3] Epp,
Heinrich: Eig Th, S. 26f.
[4]
Meister, Abraham: Namen des Ewigen, (Pfäffikon ZH, Schweiz: Verlag Große
Freude, 1973), S. 15f.
[5] Epp,
Heinrich: Eig Th, S. 27-29.
[6] Epp,
Heinrich: Eig Th, S. 30.
[7] Epp,
Heinrich: Eig Th, S. 30.
[8] Epp,
Heinrich: Eig Th, S. 33.
[9]
Külling, Samuel: "Bibelerklärung Genesis", Fundamentum,
Erstausgabe, S. 11.
[10] Nach
Epp, Heinrich: Eig Th, S. 33f.
[11] Nach
Epp, Heinrich: Eig Th, S. 35.
[12] Epp,
Heinrich: Eig Th, S. 35.
[13] Nach
Epp, Heinrich: Eig Th, S. 30-33.
[14] Nach
Epp, Heinrich: Eig Th, S. 34.
[15] Nach
Epp, Heinrich: Eig Th, S. 35 u. 36.
[16] Epp,
Heinrich: Eig Th, S. 29f.
[17] Epp,
Heinrich: Eig Th, S. 30.
[18] aus
Kremer, Matthias: "Die Sonne - Symbol und Wirklichkeit", Fest und
Treu, (4/1997), S. 6-9.
[19] Frey,
Hellmuth: Das Ziel aller Dinge. Das letzte Wort des Erhöhten an seine
angefochtene Gemeinde. Bibelstudium über Offenbarung Johannis 1 - 22, 2.
Aufl. (Stuttgart: Calwer, 1953), S.179.
[20] Vgl.:
Gitt, Werner: Signale aus dem All. Wozu gibt es die Sterne? (Bielefeld:
CLV, 19931)
[21]
Spurgeon, Charles H.: Ich bin der Herr, dein Arzt. Worte des Trostes für
Kranke, Betrübte und Notleidende, 12. Aufl., (Wuppertal: Brockhaus, 1986),
S. 61.
[22] Böhl: Dog,
S.70f.
[23] Tozer,
Aiden W.: Gott liebt keine Kompromisse, (Neuhausen, Stuttgart: Hänssler,
1977), S. 9.
[24]
Meister, Abraham: "Fragenbeantwortung: Wie harmonisieren die verschiedenen
Schriftzeugnisse von der Reue Gottes und von seinem Nichtgereuen, die sich
scheinbar widersprechen?", Bibel und Gemeinde, 72 (1 u. 2 / 1972),
S. 114f.
[25] Vgl. Strong,
August Hopkins: SysTh, S. 263.
[26] aus:
Engler, Peter: Predigt: Der eine Gott, unveröffentlichtes Manuskript.
[27] Sauer,
Erich: Adel, S. 21f.
[28] Tzvi Nassi: The
Great Mystery or How can Three be One?, (Jerusalem: Yanetz Ltd. P.O.Box
151; 19742), S. 8f.
[29]
Hunziker, Paul: Die Lehre der Dreieinigkeit in Auseinandersetzung mit den
Zeugen Jehovas. unveröffentlichtes Manuskript, 1973, S. 30.31.
[30]
Hunziker, Paul: PHunz, S. 30f.
[31] Luther, Martin:
Strong, August Hopkins: SysTh, S. 344.
[32] Augustin: Strong,
August Hopkins: SysTh, S. 344
[33] Melanchton:
Strong, August Hopkins: SysTh, S. 344
[34] Orr, James:
Thiessen, Henry Clarence: SysTh, S. 145.
[35] Wood, Nathan R.: The
Secret of the Universe, (Grand Rapids, Michigan: Eerdmans Publishing Co.,
1957).
[36] Morris, Henry M.:
That You Might Believe, (Chicago: Good News Publishers, 1946), S. 19-21,
dt. von einem meiner Studenten.
[37]
Rohrbach, Hans: Der Glaube an den dreieinigen Gott,
(Stuttgart-Sillenbuch: Verlag Goldene Worte, 19671), S. 18-25.
[38] Strong, August
Hopkins: SysTh., S. 349.