Eine Psalmenübersetzung
aus dem hebräischen Masoretischen Text
unter Zuhilfenahme zahlreicher anderer
Übersetzungen
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Urheberrechte bei den Verfassern
April 2009
1:01 Selig*
ist der Mann,
der nicht
wandelt nach dem Rat[1]
der Ehrfurchtslosen*
und nicht
betritt den Weg der Sünder
und sich nicht
setzt in den Kreis[2]
der Spötter,
1:02 sondern
seine Lust hat an der Weisung*[3]
des Herrn[4]
und in seiner
Weisung* nachsinnt[5]
Tag und Nacht.
1:03 Und
er ist wie ein Baum,
gepflanzt an
Wasserbächen[6],
der seine Frucht
bringt zu seiner Zeit
und dessen
Blätter nicht verwelken.
Und alles, was
er tut, – es gelingt.[7]
1:04 Nicht
so die Ehrfurchtslosen,
sondern sie sind
wie Spreu, die der Wind zerstreut[8].
1:05 Deshalb
bestehen die Ehrfurchtslosen nicht im Gericht
noch die Sünder
in der Gemeinde der Gerechten;
1:06 denn
der Herr kennt den[9]
Weg der Gerechten,
aber der Weg der
Ehrfurchtslosen vergeht[10].
2:01 Warum
empörten sich[11]
die Völker*
und sannen[12]
Vergebliches die Volksscharen?
2:02 Es treten an Könige der Erde,
und Oberste
haben sich zusammengesetzt[13]
gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten[14]:
2:03 „Lasst
uns abstreifen ihre Fesseln
und von uns
werfen ihre Seile.“
2:04 Der,
der in den Himmeln sitzt[15],
lacht.
Mein Herr[16] spottet ihrer.
2:05 Dann
redet er zu ihnen in seinem Grimm,
und in der Glut
seines Zorns schreckt er sie.
2:06 „Und
ich, ich habe meinen König °eingesetzt
auf Zijon[17],
meinem heiligen Berge.“
2:07 Ich
gebe Bericht[18]
von einer Festsetzung[19]:
Der Herr sagte zu mir: „Du bist mein Sohn.
Ich habe dich heute geboren[20].
2:08 Bitte
von mir,
und ich gebe dir
Völker* zum Erbe
und dir zum
Besitz die Enden der Erde.
2:09 Du
wirst sie regieren[21]
mit eisernem Stabe,
zerbrechen wie
Töpfergeschirr.“
2:10 Und
nun, Könige, handelt klüglich.
Lasst euch
unterweisen[22],
Richter der Erde[23].
2:11 Dient
dem Herrn mit Furcht
und freut euch
mit Zittern.
2:12 Küsst[24]
den Sohn,
damit er nicht
zürne und ihr umkommt auf dem Wege[25],
denn gar leicht
entbrennt sein Zorn[26].
Selig* sind
alle, die Zuflucht nehmen bei ihm.[27]
3:01 Ein Psalm
Von David,
als er vor Absalom, seinem Sohn, floh
3:02 Herr! Wie zahlreich sind meine
Bedränger geworden!
Viele erheben
sich gegen mich.
3:03 Viele
sagen[28]
von meiner Seele:
„Es ist keine
Rettung für ihn bei Gott.“ – Sela*
3:04 Aber
du, Herr,
bist ein Schild um mich her,
meine
Herrlichkeit* und der mein Haupt erhebt[29].
3:05 Mit
meiner Stimme rufe ich zum Herrn,
und er erhört
mich[30]
vom Berge seiner Heiligkeit. – Sela
3:06 Ich
legte mich nieder und schlief.
Ich bin erwacht,
denn der Herr stützt mich.
3:07 Ich
fürchte mich nicht vor Zehntausenden des Volkes,
die sich ringsum
gegen mich lagern[31].
3:08 Stehe
auf, Herr!
Rette mich, mein
Gott,
denn du schlägst
alle meine Feinde auf die Backe.
Die Zähne der
Ehrfurchtslosen* zerbrichst du.
3:09 Des
Herrn ist die Rettung.
Dein Segen sei
über deinem Volk. – Sela
4:01 Dem leitenden Musiker
Mit Saitenspiel
Ein Psalm
Von David
4:02 Erhöre
mich, wenn ich rufe, Gott meiner Gerechtigkeit[32]!
In Bedrängnis
hast du mir [stets] Raum
gemacht.
Sei mir gnädig*
und höre mein Gebet!
4:03 Ihr
Herrensöhne[33],
bis wann soll meine Ehre* zur Schande sein?
[Bis wann]
werdet ihr Nichtiges lieben,
Lüge[34]
suchen? – Sela*
4:04 Erkennt
denn, dass der Herr einen Frommen*[35]
für sich ausgesondert[36] hat.
Der Herr hört, wenn ich zu ihm rufe.
4:05 Bebt[37]
und sündigt nicht!
Redet mit eurem
Herzen auf eurem Lager und werdet stille. – Sela
4:06 Opfert
Opfer der Gerechtigkeit
und vertraut auf
den Herrn.
4:07 Viele
sagen: Wer wird uns Gutes sehen lassen?
Erhebe über uns
das Licht deines Angesichts,[38] Herr.
4:08 Du
hast Freude in mein Herz gegeben,
mehr als in der
Zeit, wenn sie Korn und Most in Fülle haben.
4:09 In
Frieden* will ich beides, mich niederlegen und schlafen,
denn du, Herr, du allein
schaffst mir
sicheres Wohnen.
5:01 Dem leitenden Musiker*
Nach[39] „Die Erbschaften“[40]
Ein Psalm
Von David
5:02 Nimm
zu Ohren, Herr, meine Worte*.
Merke auf mein
Murmeln[41].
5:03 Merke
auf die Stimme meines Rufens[42],
mein König und
mein Gott,
denn zu dir bete
ich.
5:04 Herr! Frühmorgens hörst du meine Stimme;
frühmorgens
richte ich dir zu[43]
und halte ich Ausschau;
5:05 denn
du bist nicht ein Gott*, der an Ehrfurchtslosigkeit* Gefallen hat.
Böses[44]
darf bei dir nicht weilen.
5:06 Vermessene[45]
dürfen nicht bestehen
vor deinen
Augen.
Du hassest alle Übeltäter*.
5:07 Du
lässt umkommen die Lügenredner[46].
Den Mann des
Blutes und des Truges verabscheut der Herr.[47]
5:08 Und
ich, durch die Größe deiner Gnade[48]
darf ich
hineingehen in dein Haus;
ich werfe mich
nieder[49]
zu deinem heiligen Tempel[50]
in deiner Furcht[51].
5:09 Herr,
leite mich in deiner Gerechtigkeit meiner Nachsteller wegen[52];
ebne vor mir
deinen Weg;
5:10 denn
in ihrem Munde ist nichts Zuverlässiges[53].
Ihr Inneres ist Verderben.
Ihre Kehle ist
ein offenes Grab.
Mit ihrer Zunge sind sie glatt[54].
5:11 Sprich
sie schuldig, Gott!
Lass sie fallen
durch ihre Anschläge[55].
Ob der Menge
ihrer Übertretungen stoße sie weg,
denn sie trotzen
dir;
5:12 und
freuen werden sich alle, die in dir Zuflucht nehmen.
Ewiglich jubeln
sie[56],
und du beschirmst sie,
und es
frohlocken[57] in
dir, die deinen Namen lieben,
5:13 denn
du, Herr, segnest den Gerechten;
wie mit einem
großen Schilde[58]
umgibst du ihn[59]
mit Gunst.
6:01 Dem leitenden Musiker*
Mit Saitenspiel. Auf acht Saiten[60]
Ein Psalm
Von David
6:02 Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn
und züchtige
mich nicht in deinem Grimm!
6:03 Sei
mir gnädig*, Herr, denn ich bin
verwelkt[61].
Heile mich, Herr, denn meine Gebeine sind bestürzt[62].
6:04 Und
sehr bestürzt ist meine Seele.
Und du, Herr: Bis wann[63]?
6:05 Kehre
zurück, Herr! Befreie meine
Seele!
Rette mich
deiner Gnade* wegen,
6:06 denn
im Tode gedenkt man deiner nicht.
Im Bereich des
Todes*, wer wird dir ‹Lob› bekennen[64]?
6:07 Müde
bin ich durch mein Seufzen.
Jede Nacht schwemme
ich mein Bett;
zur Tränenflut
mache ich mein Lager.
6:08 Verfallen
ist mein Auge vor Gram,
gealtert wegen
aller meiner Bedränger.
6:09 Weicht
von mir, [ihr] Übeltäter* alle,
denn der Herr hört die Stimme meines Weinens.
6:10 Der Herr hört mein Flehen*.
Der Herr nimmt mein Gebet an.
6:11 Zuschanden
und sehr bestürzt werden alle meine Feinde.
Sie kehren sich
ab, werden zuschanden im Nu.
7:01 Ein feierliches Lied[65]
Von David,
das er dem Herrn
sang wegen der Worte Kuschs, des Benjaminiters
7:02 Herr, mein Gott, zu dir nehme ich
Zuflucht!
Rette mich von
allen meinen Verfolgern und befreie mich,
7:03 dass
man[66]
nicht – wie ein Löwe – meine Seele zerreiße,
sie wegreiße,
und kein Befreier ist da.
7:04 Herr, mein Gott! Habe ich solches
getan,
ist Unrecht an
meinen Händen*,
7:05 habe
ich dem, der mit mir im Frieden* war, Böses vergolten
und den beraubt,
der mich bedrängte ohne Grund,
7:06 so
verfolge der Feind meine Seele und hole sie ein,
und er trete zu
Boden mein Leben,
und meine Ehre[67]
lasse er wohnen im Staube. – Sela*
7:07 Stehe
auf, Herr, in deinem Zorn!
Erhebe dich
gegen den Grimm meiner Bedränger
und wache auf zu
mir. Du hast [ja] Gericht befohlen.
7:08 Und
die Versammlung der Völkerscharen wird dich umgeben[68].
Und fahre über
sie hin wieder zur Höhe hinauf[69].
7:09 Der Herr richtet die Völker.
Schaffe mir
Recht[70],
Herr,
nach meiner
Gerechtigkeit und nach meiner Lauterkeit*, [die] auf mir [ist].
7:10 O dass
die Bosheit der Ehrfurchtslosen* ein Ende nehmen möchte!
Und wollest du
den Gerechten festigen[71]!
Und ein Prüfer
der Herzen und Nieren[72] [bist
du], Gott, Gerechter.
7:11 Meinen
Schild trägt Gott[73],
der Retter der
von Herzen Aufrichtigen*.
7:12 Gott
ist ein gerechter Richter
und ein Gott*,
der an jedem Tag zürnt[74].
7:13 Wenn
man[75]
nicht umkehrt, wetzt er sein Schwert,
spannt er seinen
Bogen und hält ihn bereit.
7:14 Und
Werkzeuge des Todes hat er für ihn bereitet[76].
Seine Pfeile
steckt er in Brand[77].
7:15 Sieh!
Er[78]
ist in Geburtswehen mit Übel,
und schwanger
mit Unheil wird er Lüge[79]
gebären.
7:16 Er
hat eine Grube gegraben und ausgehöhlt.
Und er ist in
die Grube gefallen, die er gemacht hat.
7:17 Sein
Unheil[80]
wird auf sein Haupt zurückkehren
und seine
Gewalttat auf seinen Scheitel herabstürzen.
7:18 Danken
will ich dem Herrn nach seiner
Gerechtigkeit,
will singen ‹und
spielen›* dem Namen des Herrn,
des Höchsten.
8:01 Dem leitenden Musiker*
Auf der Gittith[81]
Ein Psalm
Von David
8:02 Jahweh,
unser Herr,
wie ehrenhaft[82]
ist dein Name auf der ganzen Erde,
der du
ausbreitest deine Majestät über die Himmel![83]
8:03 Aus
dem Munde von Unmündigen und Säuglingen richtetest du dir Lob[84]
zu
wegen deiner
Bedränger[85],
um zum Schweigen
zu bringen den Feind und den Rachgierigen[86].
8:04 Wenn
ich sehe deine Himmel, ein Werk deiner Finger,
Mond und Sterne,
die du befestigt[87]
hast,
8:05 was
ist der Mensch*[88],
dass du seiner gedenkst,
und[89]
der Sohn des Menschen[90],
dass du nach ihm schaust[91]?
8:06 Du machtest ihn ein wenig
geringer als die Mächtigen[92].
Mit Herrlichkeit* und Pracht[93]
kröntest du ihn.
8:07 Und
du machtest ihn zum Herrscher
über die Werke deiner Hände.
Alles tatst du unter seine Füße[94],
8:08 Schafe
und Rinder allesamt
und auch die
Tiere des Feldes,
8:09 die
Vögel des Himmels und die Fische des Meeres,
[alles,] was die
Pfade der Meere durchwandert.
8:10 Jahweh,
unser Herr,
wie ehrenhaft ist
dein Name auf der ganzen Erde!
9:01 Dem leitenden Musiker*
Nach „Stirb für den Sohn“[95]
Ein Psalm
Von David
9:02 °Ich will dir ‹Lob› bekennen, Herr, von ganzem Herzen,
will aufzählen
alle deine wunderbaren Taten.
9:03 In
dir[96] will ich mich freuen und
frohlocken,
will singen ‹und
spielen›* deinem Namen, [du] Höchster,
9:04 wenn
meine Feinde zurückweichen,
straucheln und
umkommen, hinweg von deinem Angesicht,
9:05 denn
du hast mein Recht und meine Rechtssache ausgeführt.
Du sitzest auf
dem Thron als ein gerechter Richter[97].
9:06 Gescholten
hast du die Heiden*, umkommen lassen den Ehrfurchtslosen*,
ausgelöscht
ihren Namen für immer und ewig.
9:07 Die
Feinde[98]
– erledigt sind sie, Trümmer[99]
für immer!
Und Städte hast
du entwurzelt[100];
verschwunden ist das Gedenken an sie, ja sie.[101]
9:08 Und
der Herr thront[102]
auf ewig.
Seinen Thron hat
er gestellt zum Gericht.
9:09 Und
er, er richtet die Welt* in Gerechtigkeit,
richtet die
Völkerscharen mit Recht[103].
9:10 Der Herr sei dem Unterdrückten eine hohe
Feste[104],
eine hohe Feste
für Zeiten der Not.
9:11 Und
die deinen Namen kennen, sollen auf dich vertrauen,
denn du, Herr, verlässt nicht, die dich suchen.
9:12 Singt
‹und spielt› dem[105]
Herrn, der in Zijon wohnt.
Verkündet unter
den Völkern sein Tun[106],
9:13 denn
der, der [den] Bluttaten nachforscht[107],
hat ihrer gedacht,
hat nicht
vergessen das Rufen der Gebeugten*.
9:14 Sei
mir gnädig*, Herr! Sieh an mein
Elend* durch meine Hasser[108],
du, der du mich
hebst aus den Pforten des Todes,
9:15 damit
ich all dein Lob erzähle in den Toren der Tochter Zijons,
mich freue über
dein Heil.
9:16 Gesunken
sind die Heiden* in die Grube, die sie machten.
Im Netz, das sie
versteckt hatten, ist gefangen ihr Fuß.
9:17 Der Herr hat sich kundgetan, hat Gericht
gehalten,
hat den
Ehrfurchtslosen* verstrickt in dem Werk seiner Hände*.
Higgajoon[109],
Sela*
9:18 Die
Ehrfurchtslosen müssen zum Bereich des Todes* kehren,
alle Völker*,
die Gott vergessen,
9:19 denn
nicht für immer bleibt der Arme vergessen
noch für ewig
verloren die Hoffnung der Gebeugten*.
9:20 Stehe
auf, Herr! Nicht der Mensch* soll
die Oberhand haben.[110]
Die Heiden*
sollen gerichtet werden vor deinem Angesicht.
9:21 Lege
Furcht auf sie, Herr!
Die Heiden*
sollen erkennen, dass sie Menschen*
sind.
Sela
10:01 Warum,
Herr, stehst du fern,
verbirgst dich
in Zeiten der Not?
10:02 Durch
den Hochmut des Ehrfurchtslosen* brennt[111]
der Gebeugte*.
Sie[112]
werden gefangen in den Plänen, die jene ausgeheckt haben;
10:03 denn
der Ehrfurchtslose rühmt sich der Begierde seiner Seele,
und er segnet
den Habgierigen; den Herrn verschmäht
er.
10:04 Der
Ehrfurchtslose sagt in seiner Hochnäsigkeit: „Er wird nicht nachforschen.“
„Es ist kein
Gott“, sind alle seine Gedanken.[113]
10:05 Seine
Wege gelingen[114]
zu jeder Zeit.
Deine Gerichte
sind himmelweit ferne von ihm.
Alle seine Widersacher
bläst[115]
er an.
10:06 Er
sagt in seinem Herzen: „Ich werde nicht wanken,
von Geschlecht
zu Geschlecht nicht im Unglück sein[116].“
10:07 Sein
Mund ist voll Fluchens und Truges[117] und Bedrückung.
Unter seiner
Zunge ist Unheil und Übel.
10:08 Er
sitzt im Hinterhalt der Dörfer.[118]
Er mordet im
Versteck den Unschuldigen.
Seine Augen
spähen dem Armen[119]
nach.
10:09 Er
lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht[120].
Er lauert, um
den Gebeugten zu fangen.
Er fängt den
Gebeugten. In sein Netz zieht er ihn.
10:10 Er
duckt sich, kauert nieder,
und in seine
starken Klauen fallen die Unglücklichen.[121]
10:11 Er
sagt in seinem Herzen: „Gott* vergisst.
Er verbirgt sein
Angesicht. Er sieht es niemals.“
10:12 Stehe
auf, Herr! Erhebe, Gott*, deine
Hand!
Vergiss die
Gebeugten nicht!
10:13 Warum
soll der Ehrfurchtslose Gott verachten,
in seinem Herzen
sagen, du werdest nicht nachforschen[122]?
10:14 Du hast es gesehen,
denn du blickst auf Leid und Gram, um es in
deine Hand zu legen[123].
Der Hilflose
überlässt es dir[124].
Du bist der
Helfer der Waise.
10:15 Zerbrich
den Arm des Ehrfurchtslosen und Bösen.
Seinen Frevel[125]
wollest du ahnden, dass man ihn[126]
nicht [mehr] findet.
10:16 Der Herr ist König immer und ewiglich.
Die Heiden* sind
umgekommen, ‹fort› von seinem Lande.
10:17 Das
Begehren der Gebeugten hast du gehört, Herr.
Du machst fest
ihr Herz, und dein Ohr merkt auf,
10:18 um
Recht zu schaffen der Waise und dem Unterdrückten,
dass der
Mensch*, der von der Erde ist, hinfort nicht mehr wüte[127].
11:01 Dem leitenden Musiker*
Von David
Bei dem Herrn habe ich Zuflucht.
Wie sprecht ihr
zu meiner Seele:
„Flattere – [wie]
ein Vögelchen – auf euren Berg“? –
11:02 denn
– siehe! – die Ehrfurchtslosen* spannen den Bogen,
haben ihren Pfeil
auf die Sehne gelegt,
um im Dunklen zu
schießen auf die von Herzen Aufrichtigen*.
11:03 Wenn
die Grundpfeiler umgerissen werden,
was richtet der
Gerechte aus?
11:04 Der
Herr ist in seinem heiligen
Palast[128],
der Herr, – in den Himmeln ist sein Thron.
Seine Augen
schauen,
seine Lider
prüfen die Söhne Adams.
11:05 Der
Herr prüft den Gerechten.
Aber den
Ehrfurchtslosen und den, der Gewalttat liebt,
hasst seine
Seele.
11:06 Er
lässt Schlingen regnen auf die Ehrfurchtslosen;
Feuer und Schwefel
und Glutwind
ist das Teil
ihres Bechers;
11:07 denn
der Herr ist gerecht. Er liebt
Gerechtigkeiten[129].
Aufrichtige*
werden schauen sein Angesicht.
12:01 Dem leitenden Musiker*
Auf acht Saiten[130]
Ein Psalm
Von David
12:02 Rette,
Herr, denn der Fromme* ist dahin,
denn die Treuen
sind verschwunden[131]
unter den Söhnen Adams.
12:03 Falschheit[132]
reden sie, ein jeder mit seinem Nächsten.
Ihre Lippe ist
glatt.[133]
Sie reden mit
doppeltem Herzen[134].
12:04 Der
Herr rotte aus alle glatten Lippen,
die Zunge, die
große Dinge redet[135],
12:05 sie,
die sagen: „Wir werden überlegen sein mit unserer Zunge.[136]
Unsere Lippen
sind mit uns.
Wer ist uns
Herr?“[137]
12:06 „Wegen
der gewalttätigen Behandlung der Gebeugten*, wegen des Seufzens der Armen
stehe ich jetzt
auf“, sagt der Herr.
„Ich will ins
Heil[138]
setzen den, der danach schmachtet[139].“
12:07 Die
Worte*[140]
des Herrn sind reine Worte*,
sind Silber, [das] ausgeschmolzen im Schmelzofen zur Erde
hin [fließt],
geläutert siebenmal[141].
12:08 Du, Herr, wirst °sie[142] bewahren,
wirst °ihn[143]
behüten vor diesem Geschlecht ewiglich,
12:09 [während]
ringsum Ehrfurchtslose* sich umtreiben,
da Gemeinheit
obenauf ist bei den Söhnen Adams[144].
13:01 Dem leitenden Musiker*
Ein Psalm
Von David
13:02 Bis
wann, Herr, willst du mich
vergessen immerdar?
Bis wann willst
du dein Antlitz verbergen vor mir?
13:03 Bis
wann soll ich Sorgen hegen[145]
in meiner Seele,
Kummer haben in
meinem Herzen bei Tage?
Bis wann soll
mein Feind sich über mich erheben?
13:04 Schau
her und erhöre mich, Herr, mein
Gott.
Mache hell meine
Augen[146],
dass ich nicht entschlafe zum Tode,
13:05 damit
mein Feind nicht sage: „Ich habe ihn überwältigt!“,
meine Bedränger
sich nicht freuen, wenn ich wanke.
13:06 Und
ich, ich vertraue auf deine Gnade*.
Mein Herz soll
sich freuen über dein Heil[147].
Singen will ich
dem Herrn,
weil er mir
wohlgetan hat.
14:01 [148]Dem leitenden Musiker*
Von David
Der Törichte[149]
sagt in seinem Herzen: „Es ist kein Gott.“
Sie handeln
verderblich,
begehen
abscheuliche Taten.
Da ist keiner,
der Gutes tut[150].
14:02 Der
Herr schaut vom Himmel herab
auf die Söhne
Adams[151],
zu sehen, ob ein
Verständiger da sei,
einer, der Gott
suche.
14:03 Alle
wichen ab. Allesamt sind sie verderbt[152].
Da ist keiner,
der Gutes tut;
da ist auch
nicht einer.
14:04 Haben
keine Erkenntnis alle Übeltäter*,
die mein Volk
verzehren, als äßen sie Brot?
Den Herrn rufen sie nicht an.
14:05 Da
überfiel sie ein Schrecken[153],
denn Gott ist
beim gerechten Geschlecht[154].
14:06 Ihr
wollt zuschanden machen den Rat des Gebeugten*,
wo doch der Herr seine Zuflucht ist.
14:07 O
dass aus Zijon die Rettung Israels käme![155]
Wenn der Herr die Gefangenschaft seines Volkes
wendet,
soll Jakob
frohlocken,
Israel sich
freuen.
15:01 Ein Psalm
Von David
Herr, wer wird[156]
in deinem Zelt weilen?
Wer wird wohnen
auf dem Berge deiner Heiligkeit[157]?
15:02 Der,
der untadelig* wandelt und Gerechtigkeit übt
und Wahrheit*
redet in seinem Herzen,
15:03 nicht
verleumdet mit seiner Zunge,
nicht Böses tut
seinem Gefährten
und nicht Hohn
bringt auf seinen Nächsten[158],
15:04 in
dessen Augen verachtet ist der Verworfene,
der aber die
ehrt, die den Herrn fürchten,
der, hat er zum
Schaden geschworen, es nicht ändert,
15:05 der
sein Geld nicht auf Zins gibt
und nicht
Geschenke[159]
nimmt gegen den Schuldlosen:
Wer dieses[160]
tut,
wird nicht
wanken in Ewigkeit.
16:01 Ein Michtam*
Von David
Schütze mich[161],
Gott*, denn zu dir nehme ich Zuflucht.
16:02 Ich
habe zum Herrn gesagt[162]:
„Du bist mein Herr.
Mein Gut bist nur du[163].“
16:03 An
den Heiligen, die im Lande[164]
sind,
und den
Prächtigen[165],
an ihnen habe ich alle meine Lust.[166]
16:04 Viele
Schmerzen haben die, die einen anderen umwerben[167].
Ihre Trankopfer
von Blut werde ich nicht spenden[168]
und ihre Namen
nicht auf meine Lippen nehmen.
16:05 Der
Herr ist das Teil meines Erbteils[169]
und meines Bechers[170].
Du sicherst mir mein Los.
16:06 Die
Messschnüre sind mir gefallen in lieblicher Gegend.
Ja, ein schönes
Erbteil ist mir geworden.
16:07 Ich
werde den Herrn loben*, der mir
Rat gegeben hat.
Selbst des
Nachts unterweisen mich[171]
meine Nieren[172].
16:08 Ich
halte den Herrn allezeit[173]
mir vor Augen
– weil er zu
meiner Rechten ist –, damit ich nicht ins
Wanken gebracht werde[174].
16:09 Deswegen
ist fröhlich mein Herz und frohlockt meine Ehre*[175].
Auch mein
Fleisch wird ruhen[176]
auf Hoffnung[177],
16:10 weil
du meine Seele nicht überlassen wirst dem
Bereich des Todes*
und nicht
zulassen wirst, dass dein Heiliger* Verwesung[178]
sehe[179].
16:11 Du hast mir kundgetan Wege des Lebens[180].
Sättigung mit Freuden ist[181] bei
deinem Angesicht[182].
Lieblichkeiten
sind[183]
zu deiner Rechten ewiglich.
17:01 Ein Gebet
Von David
Höre, Herr, auf Gerechtigkeit[184]!
Merke auf mein
lautes Rufen!
Nimm zu Ohren
mein Gebet
von Lippen ohne
Trug!
17:02 Von
deinem Angesicht gehe mein Recht[185]
aus.
Deine Augen
mögen Geradheit* schauen[186].
17:03 Du
prüfst mein Herz. Du durchforschst mich[187]
bei Nacht.
Du läuterst mich[188]:
Nichts findest du.
Was ich ersann[189],
davon tritt nichts über meinen Mund.[190]
17:04 Beim
Treiben der Menschen habe ich kraft des Wortes[191]
deiner Lippen
mich gehütet vor
den Wegen des Gewalttätigen.
17:05 Meine
Schritte halten fest an deinen Spuren.
Meine Tritte
wanken nicht.
17:06 Ich
rufe zu dir, denn du, Gott*, erhörst mich.
Neige dein Ohr
zu mir. Höre mein Reden*.
17:07 Erweise
wunderbar deine Gnaden, du Retter derer,
die vor den
Aufständischen Zuflucht nehmen zu deiner Rechten.[192]
17:08 Schütze
mich wie die Pupille im Auge[193].
Birg mich im
Schatten deiner Flügel
17:09 vor
den Ehrfurchtslosen*, die mir Gewalt antun,
meinen
Todfeinden[194],
die mich umzingeln.
17:10 Ihr
fettes Herz verschließen sie.
Mit ihrem Munde
reden sie stolz.
17:11 Wo
wir auch gehen[195],
jetzt haben sie uns umringt.
Sie richten ihre
Augen [darauf], uns zu Boden zu strecken.
17:12 Er[196]
ist wie ein Löwe, der nach Raub lechzt[197],
und wie ein
junger Löwe, der im Versteck sitzt.
17:13 Stehe
auf, Herr! Tritt ihm[198]
entgegen! Stürze ihn nieder[199]!
Lass meine Seele
dem Ehrfurchtslosen entrinnen durch dein Schwert,
17:14 durch
deine Hand, Herr, den Leuten, den
Leuten dieser Welt.
Ihr Teil ist in
diesem Leben,
und ihren Bauch
füllst du mit deinem Schatz.
Sie haben Söhne in
Fülle,
und ihren
Überfluss lassen sie ihren Kindern.
17:15 Ich, ich werde dein Angesicht schauen in
Gerechtigkeit,
werde mich
sättigen, wenn ich erwache, mit deinem Bilde.
18:01 Dem leitenden Musiker*
Von dem Knecht des Herrn, von David,
der die Worte dieses Liedes zum Herrn redete an dem Tage, als der Herr ihn befreit hatte aus der Hand* aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls,
18:02 und er sagte:
Ich liebe dich[200],
Herr, meine Stärke.
18:03 Herr! Mein Fels und meine Burg[201]
und mein Retter*,
mein Mächtiger*,
mein Hort[202],
zu dem ich Zuflucht nehme,
mein Schild und
das Horn meines Heils, meine hohe Feste[203]!
18:04 Ich
rufe den Herrn an, der zu rühmen
ist[204],
und ich werde
gerettet von meinen Feinden.
18:05 Es
umschlangen mich die Fesseln des Todes,
und die Ströme
des Unheils[205]
überfielen mich.
18:06 Die
Fesseln des Bereiches des Todes* umringten mich.
Es ereilten mich
die Fallstricke des Todes.
18:07 In
meiner Bedrängnis rief ich zum Herrn,
und ich schrie
zu meinem Gott.
Er hörte aus
seinem Tempel meine Stimme.
Mein innigstes
Rufen[206]
kam vor ihn in seine Ohren.
18:08 Es schwankte und bebte die Erde,
und die
Grundfesten der Berge erzitterten;
und sie wankten,
denn er zürnte.
18:09 Rauch
stieg auf von seiner Nase,
und Feuer fraß
aus seinem Munde.
Glühende Kohlen
brannten aus ihm.
18:10 Und er
neigte die Himmel und fuhr hernieder,
und Dunkel war
unter seinen Füßen.
18:11 Und
er fuhr auf einem Cherub und flog daher,
und er schwebte
auf den Fittichen des Windes.
18:12 Dunkel
machte er zu seinem Bergungsort*, zu seinem Zelt rings um sich her,
Finsternis der
Wasser, dichtes Himmelsgewölk.
18:13 Aus
dem Glanz vor ihm brach sein dichtes Gewölk hervor,
Hagel und
feurige Kohlen.
18:14 Und es
donnerte der Herr in den Himmeln,
und der Höchste
ließ seine Stimme erschallen
[mit] Hagel und Feuerkohlen.
18:15 Und
er sandte seine Pfeile und zerstreute sie,
und der Blitze
waren viele, und er verwirrte sie[207].
18:16 Und es
wurden sichtbar die Betten der Wasser,
und die
Grundfesten der Welt* wurden aufgedeckt
vor deinem
Schelten, Herr,
vor dem
Schnauben des Atems deiner Nase[208].
18:17 Er
streckte seine Hand aus von der Höhe.
Er nahm mich; er
zog mich aus großen Wassern.
18:18 Er
befreite mich von meinem starken Feinde
und von meinen
Hassern, denn sie waren mir zu stark.
18:19 Sie
ereilten mich am Tage meines Unglücks.
Aber der Herr wurde mir zur Stütze.
18:20 Und er
führte mich heraus ins Weite.
Er befreite
mich, denn er hatte Lust zu mir.
18:21 Der Herr vergilt mir
nach meiner Gerechtigkeit;
nach der
Reinheit meiner Hände erstattet er mir;
18:22 denn
ich bewahrte[209]
die Wege des Herrn;
ich wich von
meinem Gott nicht frevelhaft ab[210];
18:23 denn
alle seine Verordnungen* sind vor mir,
und seine
Satzungen lasse ich nicht von mir weichen.
18:24 Und
ich war untadelig* gegen ihn
und hütete mich
vor meiner Ungerechtigkeit[211].
18:25 Und
der Herr erstattete mir nach
meiner Gerechtigkeit,
nach der
Reinheit meiner Hände vor seinen Augen.
18:26 Zu dem
Frommen* verhältst du dich fromm[212];
gegen den
rechtschaffenen* Mann erzeigst du dich rechtschaffen*[213];
18:27 gegen
den Reinen erzeigst du dich rein,
und dem Krummen
erweist du dich krumm[214];
18:28 denn du rettest das gebeugte* Volk,
und die hohen Augen
erniedrigst du,
18:29 denn du machst hell meine Leuchte.
Der Herr, mein Gott, erhellt meine
Dunkelheit;
18:30 denn
mit dir renne ich gegen Kriegsvolk an,
und mit meinem
Gott springe ich über eine Mauer.
18:31 Gott*,
sein Weg ist vollkommen*.
Des Herrn Reden* ist geläutert[215].
Er ist ein Schild allen, die Zuflucht
nehmen zu ihm;
18:32 denn
wer ist Gott[216]
außer dem Herrn
und wer ein Fels
außer unserem Gott,
18:33 dem
Gott*, der mich umgürtet mit Kraft
und meinen Weg
vollkommen* macht? –
18:34 der
meine Füße den Hirschen gleich macht
und mich
hinstellt auf meine Höhen.
18:35 Er
lehrt meine Hände den Streit
und meine Arme,
zu spannen den ehernen Bogen.
18:36 Du
gabst mir den Schild deines Heils,
und deine rechte
Hand stützte mich,
und deine
Herablassung machte mich groß.
18:37 Du
machtest Raum meinen Schritten unter mir,
und meine
Knöchel wankten nicht.
18:38 Ich
jagte meinen Feinden nach und holte sie ein,
und ich kehrte
nicht um, bis sie aufgerieben waren.
18:39 Ich
zerschmetterte sie, und sie vermochten nicht aufzustehen.
Sie fielen unter
meine Füße.
18:40 Und du
umgürtetest mich mit Kraft zum Streit,
beugtest unter
mich, die gegen mich aufstanden.
18:41 Und du
wandtest den Rücken meiner Feinde mir zu[217]
und meiner
Hasser. Ich vernichtete sie[218].
18:42 Sie
schrien, und kein Retter war da,
zum Herrn, und er antwortete ihnen nicht.
18:43 Und
ich zerrieb sie wie Staub vor dem Winde.
Wie Straßenkot
schüttete ich sie hin.
18:44 Du
ließest mich entrinnen aus den Streitigkeiten des Volkes.
Du setztest mich
zum Haupt von Völkern*.
Ein Volk, das
ich nicht kannte, diente[219]
mir.
18:45 Aufs
Hören des Ohrs gehorchten sie mir.[220]
Die Söhne der
Fremde schmeichelten mir.
18:46 Die
Söhne der Fremde sanken hin
und zitterten
hervor aus ihren Schlössern.
18:47 Der Herr lebt! Und gelobt* sei mein Fels!
Und erhöht sei
der Gott meines Heils,
18:48 der
Gott*, der mir Rache[221]
gibt
und Völker mir
unterwarf,
18:49 mein
Retter vor meinen Feinden.
Ja, vor denen,
die gegen mich aufstanden, erhöhtest du mich.
Vom Mann der
Gewalttat befreitest du mich.
18:50 Darum
will ich dir ‹Lob› bekennen[222],
Herr, unter den Völkern*
und deinem Namen
singen ‹und spielen›*,
18:51 der
groß macht die Rettungen[223]
seines Königs
und Gnade* erweist
seinem Gesalbten,
David, und
seinem Samen ewiglich.
19:01 Dem leitenden Musiker*
Ein Psalm
Von David
19:02 Die
Himmel erzählen die Herrlichkeit* Gottes*,
und die [Himmels]weite[224]
verkündet das Werk seiner Hände.
19:03 Ein Tag ergießt Rede dem anderen.
Eine Nacht gibt Kunde der anderen.[225]
19:04 Ohne
Worte und ohne Reden,
ungehört ist
ihre Stimme.
19:05 In
jeden ‹Teil› der Erde geht aus ihre °Messschnur[226],
und bis ans Ende
der Welt* [gehen] ihre Worte.
Dort hat er der
Sonne ein Zelt gemacht.
19:06 Und
sie geht hervor wie ein Bräutigam aus seiner Kammer.
Sie freut sich
wie ein Held und läuft ihre Bahn.
19:07 Vom
Ende des Himmels geht sie aus
und läuft bis
ans andere Ende[227],
und nichts ist
vor ihrer Glut verborgen.
19:08 Die
Weisung* des Herrn ist
vollkommen*,
und sie stellt
die Seele wieder her[228].
Das Zeugnis des Herrn ist zuverlässig
und macht die
Einfältigen[229]
weise.
19:09 Die
Vorschriften des Herrn sind
richtig*
und erfreuen das
Herz.
Das Gebot des Herrn ist lauter[230]
und erleuchtet
die Augen.
19:10 Die
Furcht des Herrn[231]
ist rein
und bleibt
ewiglich.
Die
Verordnungen* des Herrn sind
Wahrheit*,
sind alle
gerecht.
19:11 Sie
sind begehrenswerter als Gold
und viel
Feingold,
süßer als Honig[232]
und Honig aus
Waben.
19:12 Auch
wird dein Knecht durch sie gewarnt.
Großer Lohn
liegt auf dem Einhalten[233]
derselben.
19:13 Verfehlungen
– wer erkennt sie?[234]
Sprich mich frei
von verborgenen[235].
19:14 Auch
von vermessenen[236]
halte deinen Knecht zurück.
Mögen sie nicht
Macht über mich haben! Dann bin ich ohne Tadel[237]
und rein von
großer Übertretung.
19:15 Lass
die Worte* meines Mundes
und das Sinnen[238]
meines Herzens wohlgefällig sein vor deinem Angesicht,
Herr, mein Fels und mein Erlöser!
20:01 Dem leitenden Musiker*
Ein Psalm
Von David
20:02 Der
Herr erhöre dich am Tage der Not.
Der Name des
Gottes Jakobs rücke dich empor[239].
20:03 Er
sende dir Hilfe vom Heiligtum,
und von Zijon
her stütze er dich.
20:04 Er
gedenke aller deiner Opfergaben[240],
und dein
Brandopfer finde er fett[241].
– Sela*
20:05 Er
gebe dir nach deinem Herzen,
und deinen
ganzen Plan bringe er zur Erfüllung.
20:06 Jubeln
wollen wir über dein Heil[242]
und im Namen unseres
Gottes [das] Banner erheben.
Der Herr erfülle alle deine Bitten.
20:07 Nun
weiß ich,
dass der Herr seinen Gesalbten rettet.
Er erhört ihn
von seinem heiligen Himmel
mit rettenden
Krafttaten seiner rechten Hand.
20:08 Diese
[denken] an Wagen und jene an Rosse,
aber wir denken
an den Namen des Herrn, unseres
Gottes.
20:09 Jene
straucheln[243]
und fallen,
aber wir stehen
und bleiben aufrecht[244].
20:10 Herr, rette!
Der König[245]
erhöre uns am Tage, da wir rufen[246].
21:01 Dem leitenden Musiker*
Ein Psalm
Von David
21:02 Ob
deiner Stärke[247],
Herr, freut sich der König,
und wie sehr
frohlockt er über deine Rettung.
21:03 Den
Wunsch seines Herzens hast du ihm gegeben
und das
Verlangen seiner Lippen nicht verweigert, – Sela*
21:04 denn
mit Segnungen des Guten kamst du ihm zuvor[248].
Auf sein Haupt
setztest du eine Krone von gediegenem Gold.
21:05 Leben
erbat er von dir. Du gabst es ihm:
Länge der Tage
immer und ewiglich.
21:06 Groß
ist seine Herrlichkeit* durch deine Rettung.
Hoheit und
Pracht[249]
legtest du auf ihn,
21:07 denn
zu Segnungen setztest du ihn auf ewig.
Du erfreutest
ihn mit Freude durch dein Angesicht[250];
21:08 denn
der König vertraut auf den Herrn,
und durch die
Gnade* des Höchsten wird er nicht wanken.
21:09 Deine
Hand wird finden alle deine Feinde.
Deine Rechte
wird finden deine Hasser.
21:10 Wie
einen Feuerofen machst du sie zur Zeit deines Angesichts[251].
Der Herr verschlingt sie in seinem Zorn,
und Feuer verzehrt
sie.
21:11 Ihre
Frucht lässt du schwinden von der Erde
und ihren Samen
von den Söhnen Adams,
21:12 denn
sie sinnen Böses gegen dich[252],
schmieden Pläne.
Sie werden nichts vermögen.
21:13 Ja,
du machst, dass sie den Rücken kehren,
zielst mit
deinem Bogen[253]
ihnen ins Gesicht.
21:14 Erhebe
dich, Herr, in deiner Stärke!
Wir wollen
singen und spielen* deiner Heldenkraft.
22:01 Dem leitenden Musiker*
Nach „Hirschkuh der Morgenröte“
Ein Psalm
Von David
22:02 Mein
Gott*, mein Gott*, warum hast du mich verlassen[254],
bist fern von
meiner Rettung, [von] den Worten meines Gestöhns?
22:03 Mein
Gott! Ich rufe des Tages, und du antwortest nicht,
und des Nachts,
und mir wird keine Ruhe.
22:04 Aber
du bist heilig,
der du thronst
über den Lobgesängen Israels.
22:05 Auf
dich vertrauten unsere Väter.
Sie vertrauten,
und du ließest sie entrinnen.
22:06 Zu
dir riefen sie und wurden gerettet[255].
Sie vertrauten
auf dich und wurden nicht zuschanden.
22:07 Aber
ich bin ein Wurm und kein Mann,
ein Hohn der
Menschen und verachtet vom Volk.
22:08 Alle,
die mich sehen, verspotten mich.
Sie reißen die
Lippen auf[256],
schütteln den Kopf:
22:09 „Wälze
es auf den Herrn!“ „Der rette ihn[257],
befreie ihn,
wenn er Gefallen an ihm[258]
hat.“
22:10 Ja, du bist es, der mich aus dem Mutterleibe
gezogen hat,
der mich
vertrauen ließ an meiner Mutter Brüsten.
22:11 Auf
dich bin ich geworfen von Mutterschoß an.
Von meiner
Mutter Leibe an bist du mein Gott*.
22:12 Sei
nicht fern von mir, denn Bedrängnis ist nahe,
denn kein Helfer
ist da.
22:13 Viele[259]
Stiere haben mich umgeben,
gewaltige von
Baschan mich umringt.
22:14 Sie
sperren ihr Maul gegen mich auf
wie ein
reißender und brüllender Löwe.
22:15 Wie
Wasser bin ich hingeschüttet,
und alle meine
Gebeine haben sich zertrennt.
Wie Wachs ist
geworden mein Herz,
zerschmolzen in
meinem Inneren[260].
22:16 Meine
Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe,
und meine Zunge
klebt an meinem Gaumen.
Und in den Staub
des Todes legst du mich;
22:17 denn
Hunde haben mich umgeben,
eine Schar von
Bösgesinnten hat mich umzingelt.
Sie haben meine Hände
und Füße °durchgraben[261].
22:18 Ich
zähle[262]
alle meine Gebeine.
Sie schauen her
und sehen mich an.
22:19 Sie
verteilen meine Kleider unter sich,
und über mein
Gewand werfen sie das Los.
22:20 Aber du, Herr,
sei nicht ferne!
Meine Stärke,
eile mir zur Hilfe!
22:21 Entreiße
dem Schwert meine Seele,
meine Einzige[263]
aus des Hundes Gewalt.
22:22 Rette
mich von dem Rachen des Löwen
und von den
Hörnern der Büffel. –
Du hast mich
erhört.
22:23 Ich will deinen Namen meinen Brüdern ‹lobend› künden,
inmitten der
Gemeinde dir lobsingen.
22:24 Ihr,
die ihr den Herrn fürchtet,
preist ihn.
Aller Same
Jakobs, verherrlicht ihn;
und scheut euch
vor ihm, aller Same Israels;
22:25 denn
er hat nicht verachtet noch verabscheut das Elend* des Gebeugten*,
noch hat er sein
Angesicht vor ihm verborgen.
Und als er zu
ihm rief, hörte er.
22:26 Von
dir her ist mein Lobgesang in großer Versammlung.
Meine Gelübde
will ich bezahlen vor denen, die ihn fürchten.
22:27 Die
Gebeugten werden essen und satt werden.
Es werden den Herrn preisen, die ihn suchen.
Euer Herz soll
ewiglich leben.
22:28 Dessen
werden gedenken und zum Herrn
sich wenden
alle Enden der
Erde
und vor dir
huldigen[264]
alle Sippen[265]
der Völker*,
22:29 denn
des Herrn ist das Königtum,
und er herrscht
über die Völker*.
22:30 Es
werden essen und huldigen alle Fetten der Erde.
Vor ihm werden
sich beugen alle, die zum Staube hinabfahren[266],
und [jeder], der
seine Seele nicht am Leben erhielt[267].
22:31 Ein Same
wird ihm dienen.
Einem Geschlecht[268]
wird erzählt werden von meinem Herrn.[269]
22:32 Sie
werden kommen und verkünden seine Gerechtigkeit
einem Volk, das
geboren wird, dass er es getan hat.
23:01 Ein Psalm
Von David
Der Herr ist mein Hirte.
Mir mangelt
nicht.
23:02 Auf
Auen von zartem Gras[270]
lässt er mich lagern.
Er führt mich zu[271]
Wassern der Ruhe.
23:03 Meine
Seele stellt er wieder her[272].
Er leitet mich
auf Pfaden des Rechten[273]
seines Namens
wegen.
23:04 Auch
wenn ich im Tal des Todesschattens gehe,
fürchte ich kein
Übel,
denn du bist bei mir.
Dein Stock und
dein Stab,
die trösten
mich.
23:05 Du
richtest vor mir[274]
einen Tisch angesichts meiner Bedränger.
Du hast mein
Haupt mit Öl gesalbt[275].
Mein Becher ist Überfluss[276].
23:06 Wahrlich,
Gutes und Gnade* verfolgen mich
alle Tage meines
Lebens.
Und ich kehre
wieder[277]
im Hause des Herrn
für lange, lange Zeit[278].
24:01 Von David
Ein
Psalm[279]
Des Herrn ist die Erde und ihre Fülle[280],
die Welt* und
die darauf wohnen,
24:02 denn
er hat sie gegründet an Meeren
und befestigt[281]
an Strömen.
24:03 Wer
wird[282]
steigen auf den Berg des Herrn?
Und wer wird
stehen an der Stätte seiner Heiligkeit[283]?
24:04 Der
unschuldige Hände* [hat] und reinen Herzens ist,
der nicht zur Falschheit[284]
erhebt seine Seele
und nicht
schwört zum Betrug.
24:05 Er
wird Segen empfangen[285]
vom Herrn
und
Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils.
24:06 Dieses
ist das Geschlecht derer, die nach ihm trachten[286],
die dein
Angesicht suchen: [Das ist] Jakob. – Sela*
24:07 Erhebt,
[ihr] Tore, eure Häupter,
und erhebt euch,
ewige Pforten[287],
dass einziehe
der König der Herrlichkeit*!
24:08 Wer
ist dieser König der Herrlichkeit?
Der Herr, stark und heldenhaft,
der Herr, heldenhaft im Kampf.
24:09 Erhebt,
[ihr] Tore, eure Häupter,
und erhebt sie[288],
ewige Pforten,
dass einziehe
der König der Herrlichkeit!
24:10 Wer
ist er, dieser König der Herrlichkeit?
Der Herr der Heere.
Er ist der König
der Herrlichkeit. – Sela
25:01 Von David
°Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele.
25:02 Mein
Gott, auf dich vertraue ich[289].
Lass mich nicht zuschanden werden!
Lass meine
Feinde sich nicht freuen[290]
über mich!
25:03 Auch
alle, die auf dich warten, werden nicht zuschanden.
Zuschanden
werden die, die ohne Grund[291]
in treuloser Weise handeln.[292]
25:04 Deine
Wege, Herr, lass mich kennen.
Lehre mich deine
Pfade.
25:05 Lass
mich wandeln[293]
in deiner Wahrheit* und lehre mich,
denn du bist der Gott meines Heils.
Auf dich harre[294]
ich den ganzen Tag.
25:06 Gedenke
deiner Erbarmungen, Herr, und
deiner Gnadenerweise[295],
denn von
Urzeiten her sind sie.
25:07 Der
Sünden meiner Jugend und meiner Übertretungen gedenke nicht.
Nach deiner
Gnade* gedenke du meiner –
wegen deiner
Güte[296],
Herr.
25:08 Gut
und gerade* ist der Herr.
Darum weist er
Sündern den Weg.
25:09 Er
lässt die Gebeugten* wandeln[297]
im Recht[298]
und lehrt die
Gebeugten seinen Weg.
25:10 Alle
Pfade des Herrn sind Gnade und
Wahrheit*
für die, die
seinen Bund und seine Zeugnisse wahren[299].
25:11 Deines
Namens wegen, Herr,
vergib[300]
meine Schuld, denn sie ist groß.
25:12 Wer
ist der Mann, der den Herrn
fürchtet?
Ihn weist er in
dem Weg, den er wählen soll.
25:13 Seine
Seele wird wohnen im Guten,
und sein Same
wird das Land erben.
25:14 Die
Vertrautheit[301]
des Herrn ist für die, die ihn
fürchten,
und [ist dazu da],
seinen Bund sie kennen zu lassen[302].
25:15 Meine
Augen [sehen] stets auf den Herrn,
denn er zieht meine Füße aus dem Netz.
25:16 Wende
dich zu mir und sei mir gnädig*,
denn ich bin
einsam und gebeugt*.
25:17 Die
Beengungen[303]
meines Herzens haben sich vermehrt.
Führe mich
heraus aus meinen Bedrängnissen!
25:18 Sieh
an mein Elend* und mein Leid
und nimm weg[304]
alle meine Sünden.
25:19 Sieh
an meine Feinde, denn ihrer sind viele,
und mit gewaltigem
Hass hassen sie mich.
25:20 Bewahre
meine Seele und befreie mich.
Lass mich nicht
zuschanden werden, denn ich nehme Zuflucht zu dir.
25:21 Lauterkeit*
und Aufrichtigkeit* mögen mich behüten,
denn ich harre
auf dich.
25:22 Gott,
erlöse Israel
aus allen seinen
Bedrängnissen!
26:01 Von David
Schaffe mir
Recht[305],
Herr, denn ich, ich wandelte in
meiner Lauterkeit[306].
Und ich vertraue
auf den Herrn[307]. Ich werde nicht wanken.
26:02 Prüfe
mich, Herr, und erprobe mich.
Läutere meine Nieren
und mein Herz! –
26:03 denn
deine Gnade* ist mir vor Augen,
und ich wandle
in deiner Wahrheit*.
26:04 Nicht
habe ich gesessen bei trügerischen Leuten[308],
und mit
Hinterlistigen gehe ich nicht um.
26:05 Ich
hasse die Versammlung der Bösgesinnten,
und bei
Ehrfurchtslosen* sitze ich nicht.
26:06 Ich
wasche meine Hände* in Unschuld;
und ich will
deinen Altar, Herr, umschreiten,
26:07 um
mit ‹lauter› Stimme Dank hören zu lassen[309]
und zu erzählen
alle deine Wunder*.
26:08 Herr, ich liebe die Stätte[310]
deines Hauses
und den Wohnort
deiner Herrlichkeit*.
26:09 Raffe
meine Seele nicht weg mit den Sündern
noch mein Leben
mit den Menschen des Blutes[311],
26:10 in
deren Händen böses Vorhaben[312]
und deren Rechte
voll Bestechung ist.
26:11 Aber
ich, ich wandle in meiner Lauterkeit*.
Erlöse mich und
sei mir gnädig*!
26:12 Mein
Fuß steht auf ebenem Boden.
Ich will den Herrn loben* in den Versammlungen.
27:01 Von David
Der Herr ist mein Licht und mein Heil.
Vor wem sollte
ich mich fürchten?
Der Herr ist die Schutzwehr meines Lebens.
Vor wem sollte
ich erschrecken?
27:02 Als
Bösgesinnte mir nahten,
um mein Fleisch
zu fressen,
meine Bedränger
und meine Feinde,
da strauchelten
sie und fielen.
27:03 Wenn
ein Heer sich gegen mich lagert,
so fürchtet sich
mein Herz nicht.
Wenn Krieg sich
gegen mich erhebt,
auch dann
vertraue ich.
27:04 Eines
erbat ich vom Herrn;
nach dem trachte ich:
zu wohnen im
Hause des Herrn
alle Tage meines
Lebens,
um anzuschauen
die Lieblichkeit des Herrn
und nachzuforschen[313]
in seinem herrlichen Haus;
27:05 denn
er birgt mich in seiner Hütte
am Tage des
Übels;
er verbirgt mich
im Bergungsort* seines Zeltes.
Auf einen Felsen
erhöht er mich.
27:06 Nun
ragt mein Haupt empor
über meine
Feinde rings um mich her.
Und Opfer des
Jubelrufes will ich opfern in seinem Zelt,
will singen und
spielen* dem Herrn.
27:07 Höre,
Herr, meine Stimme! Ich rufe.[314]
Und sei mir
gnädig* und erhöre mich!
27:08 Mein
Herz spricht dir [nach][315]:
„Sucht mein
Angesicht!“
Dein Angesicht, Herr, suche ich.
27:09 Verbirg
dein Angesicht nicht vor mir.
Weise deinen
Knecht nicht ab im Zorn.
Du bist meine
Hilfe[316].
Verstoße mich
nicht und verlasse mich nicht,
Gott meines
Heils!
27:10 Ja, mein
Vater und meine Mutter haben mich verlassen,
aber der Herr nimmt mich zu sich[317].
27:11 Lehre
mich, Herr, deinen Weg
und leite mich
auf ebenem Pfade
meiner
Nachsteller wegen.
27:12 Gib
mich nicht preis der Gier meiner Bedränger;
denn falsche Zeugen sind gegen mich
aufgestanden
und der [Mann], der
Gewalttat schnaubt.
27:13 Wenn ich nicht geglaubt hätte,
das Gute des Herrn zu
schauen[318]
im Lande der
Lebenden!
27:14 Harre
auf den Herrn.
Sei stark. Und
dein Herz fasse Mut
und harre auf
den Herrn.
28:01 Von David
Zu dir, Herr, rufe ich.
Mein Fels, wende
dich nicht schweigend von mir ab,
damit nicht,
wenn du gegen mich[319]
verstummst,
ich denen gleich
sei, die in die Grube fahren.
28:02 Höre
die Stimme meines Flehens*,
wenn ich zu dir
rufe,
wenn ich meine
Hände aufhebe zum Sprachort[320]
deines Heiligtums.
28:03 Reiße
mich nicht fort mit den Ehrfurchtslosen*
und mit den
Übeltätern*,
die „Frieden*“
reden mit ihrem Nächsten,
und Böses ist in
ihrem Herzen.
28:04 Gib
ihnen nach ihrem Tun
und nach der
Bosheit ihrer Taten.
Nach dem Werk
ihrer Hände gib ihnen;
vergilt ihnen[321],
wie sie es verdienen[322]! –
28:05 denn
sie achten nicht auf die Taten des Herrn
noch auf das
Werk seiner Hände.
Er wird sie
niederreißen und nicht bauen.
28:06 Gelobt*
sei der Herr,
denn er hat auf
die Stimme meines Flehens gehört!
28:07 Der
Herr ist meine Stärke und mein
Schild.
Auf ihn vertraut
mein Herz, und mir ist geholfen.
Daher frohlockt
mein Herz,
und ich werde
ihm ‹Lob› bekennen[323]
mit meinem Liede.
28:08 Der
Herr ist ihre[324]
Stärke;
und die rettende
Schutzwehr[325]
seines Gesalbten ist er.
28:09 Rette[326]
dein Volk
und segne dein
Erbe
und sei ihnen
Hirte und trage sie bis in Ewigkeit.
29:01 Ein Psalm
Von David
Gebt dem Herrn, [ihr] °Göttersöhne[327],
gebt dem Herrn Herrlichkeit* und Stärke!
29:02 Gebt
dem Herrn die Herrlichkeit seines
Namens.
Huldigt dem Herrn[328]
in heiliger Pracht.
29:03 Die
Stimme des Herrn ist über den
Wassern.
Der Gott* der
Herrlichkeit donnert,
der Herr über großen Wassern.
29:04 Die
Stimme des Herrn ist ‹voll› Kraft[329].
Die Stimme des Herrn ist ‹voll› Pracht.
29:05 Die
Stimme des Herrn zerbricht
Zedern.
Ja, der Herr zerbricht die Zedern des Libanons,
29:06 und
er lässt sie hüpfen wie ein Kalb,
den Libanon und
Sirjon[330]
wie einen jungen Wildochsen.
29:07 Die
Stimme des Herrn sprüht
Feuerflammen aus[331].
29:08 Die
Stimme des Herrn erschüttert die
Wüste.
Der Herr erschüttert die Wüste Kadesch.
29:09 Die
Stimme des Herrn lässt Hirschkühe
kalben[332]
und legt Wälder
bloß[333].
Und in seinem Tempel
spricht alles[334]:
„Herrlichkeit.“
29:10 Der Herr thront[335]
über der Wasserflut[336].
Ja, der Herr thront als König ewiglich.
29:11 Der Herr wird seinem Volk Stärke geben.
Der Herr wird sein Volk segnen mit
Frieden*.
30:01 Ein Psalm
Ein Einweihungslied des Hauses
Von David
30:02 Ich
will dich erheben, Herr, denn du
zogst mich empor,
ließest meine
Feinde sich meiner nicht freuen.
30:03 Herr, mein Gott!
Zu dir rief ich,
und du hast mich geheilt.
30:04 Herr! Du hast meine Seele aus dem
Bereich des Todes* geführt,
hast mich leben
lassen aus denen[337],
die in die Grube hinabfahren.
30:05 Singt
‹und spielt›* dem Herrn, [ihr]
seine Frommen*,
und bekennt ‹Lob› seinem heiligen Gedenken[338],
30:06 denn
einen Augenblick [ist man] unter seinem Zorn,
ein Leben [lang]
unter seiner Gunst.[339]
Am Abend kehrt
Weinen ein[340],
und am Morgen
ist Jubel da.
30:07 Aber
ich sagte in meiner Sorglosigkeit[341]:
„Ich werde
ewiglich nicht wanken.“
30:08 Herr, in deiner Gunst[342]
hast du meinem Berge[343]
Stärke verliehen[344].
Du verbargst
dein Angesicht: Ich war bestürzt.
30:09 Zu
dir, Herr, rief ich,
und zu meinem
Herrn flehte ich[345].
30:10 Was
für Gewinn ist in meinem Blut,
in meinem
Hinabfahren in die Grube?
Wird der Staub
dir ‹Lob› bekennen[346]?
Wird er deine
Wahrheit* verkünden?
30:11 Höre,
Herr, und sei mir gnädig*!
Herr, sei mir ein Helfer.
30:12 Meine
Wehklage hast du mir in einen Reigen verwandelt,
mein Sackgewand[347]
hast du gelöst,
und du hast mich
mit Freude umgürtet,
30:13 auf
dass [meine] Ehre*[348]
dir singe[349]*
und nicht schweige.
Herr, mein Gott,
ewiglich will
ich dir ‹Lob› bekennen!
31:01 Dem leitenden Musiker*
Ein Psalm
Von David
31:02 Zu
dir, Herr, nehme ich Zuflucht[350]!
Lass mich auf
ewig nicht zuschanden werden!
Rette mich in
deiner Gerechtigkeit!
31:03 Neige
zu mir dein Ohr!
Eilends befreie
mich!
Sei mir ein
schützender Fels[351],
ein befestigtes
Haus[352],
mich zu retten;
31:04 denn
mein Fels und meine Burg bist du.
Und deines
Namens wegen wirst du mich führen und leiten,
31:05 mich
herausziehen aus dem Netz, das sie mir heimlich gelegt haben,
denn du bist meine Schutzwehr.
31:06 In
deine Hand befehle ich meinen Geist.
Du erlösest mich[353],
Herr, du Gott* der Wahrheit*.
31:07 Ich
hasse, die auf nichtige Götzen[354]
achten.
Aber ich, ich
vertraue auf den Herrn[355].
31:08 Ich
will frohlocken und mich freuen in[356]
deiner Gnade*.
Du sahst mein
Elend* an,
nahmst Kenntnis
von den Bedrängnissen meiner Seele,
31:09 und
du überliefertest mich nicht in Feindeshand,
stelltest meine
Füße in weiten Raum.
31:10 Sei
mir gnädig*, Herr, denn ich bin
in Bedrängnis!
Vor Gram
verfällt mein Auge,
meine Seele und
mein Leib,
31:11 denn
in Kummer schwindet mein Leben dahin,
und meine Jahre [vergehen]
in Seufzen.
Meine Kraft
wankt[357]
infolge meiner Schuld,
und meine
Gebeine verfallen.
31:12 Vor
allen meinen Bedrängern bin ich zum Hohn[358]
geworden,
auch für meine
Nachbarn gar sehr,
zum Schrecken
für meine Bekannten;
die auf der
Straße mich sehen,
fliehen vor mir.
31:13 Vergessen
bin ich wie ein Toter dem Herzen;
ich bin wie ein
zerbrochenes Gefäß,
31:14 denn
ich habe die Verleumdung[359]
vieler gehört.
Schrecken ist um
und um.
Sie halten
zusammen Rat gegen mich,
sinnen darauf, [mir]
meine Seele[360]
zu nehmen.
31:15 Aber
ich, ich vertraue auf dich, Herr.
Ich sage: „Du
bist mein Gott.“
31:16 In
deiner Hand sind meine Zeiten.
Befreie mich aus
der Hand meiner Feinde und von meinen Verfolgern!
31:17 Lass
dein Angesicht leuchten über deinen Knecht.
Rette mich in
deiner Gnade!
31:18 Herr, lass mich nicht zuschanden
werden, denn ich rufe dich an!
Möchten
zuschanden werden die Ehrfurchtslosen*,
zum Schweigen
gebracht – in den Bereich des Todes*.
31:19 Verstummen
sollen die Lügenlippen,
die gegen den
Gerechten Freches reden
in Stolz und
Verachtung.
31:20 Wie
groß ist dein Gutes[361],
das du aufgespart hast[362]
denen, die dich fürchten,
gewirkt hast
denen, die ihre Zuflucht zu dir nehmen
angesichts der
Söhne Adams!
31:21 Du
birgst sie im Bergungsort* deines Angesichts[363]
vor den Ränken[364]
der Leute.
Du verbirgst sie
in einer Hütte vor dem Gezänk der Zungen.
31:22 Gelobt*
sei der Herr,
denn wunderbar
erwies er seine Gnade* an mir in einer befestigten Stadt[365].
31:23 Und ich,
ich hatte zwar in meiner Bestürzung[366]
gesagt:
„Ich bin
abgeschnitten von deinen Augen“.
Doch hast du die
Stimme meines Flehens* gehört,
als ich zu dir
rief.
31:24 Liebt
den Herrn, alle seine Frommen*!
Die Treuen
behütet der Herr
und vergilt reichlich
dem, der Hochmut übt.
31:25 Seid
stark. Und euer Herz fasse Mut,
alle, die ihr
auf den Herrn harrt.
32:01 Von David
Eine Unterweisung*
Selig* ist der,
dessen Übertretung vergeben[367],
dessen Sünde
bedeckt wurde.
32:02 Selig
ist der Mensch[368],
dem der Herr Sünde[369]
gar nicht anrechnet
und in dessen
Geist kein Trug ist.
32:03 Als
ich schwieg, verfielen meine Gebeine[370]
durch mein
Stöhnen[371]
den ganzen Tag,
32:04 denn
Tag und Nacht lastete[372]
auf mir deine Hand.
Verwandelt wurde
mein Saft [wie] bei Sommergluten[373].
– Sela*
32:05 Da
tat ich dir kund meine Sünde und deckte meine Schuld nicht zu.
Ich sagte: „Ich
will dem Herrn meine
Übertretungen bekennen.“
Und du, du hast
vergeben[374]
die Schuld meiner Sünde. – Sela
32:06 Deshalb
soll jeder Fromme* zu dir beten zur Zeit, da du zu finden bist[375].
Bei Flut großer
Wasser, gewiss,
ihn werden sie nicht erreichen.
32:07 Du bist ein Bergungsort* für mich.
Vor Bedrängnis
behütest du mich.
Mit Jubel der
Befreiung[376]
umgibst du mich. – Sela
32:08 „Ich
will dich unterweisen[377]
und dich lehren
den Weg, den du
gehen sollst.
Ich will [dir]
raten, mein Auge auf dich [richten][378].“
32:09 „Seid nicht wie ‹das› Ross,
wie ‹das› Maultier, [die] ohne Verstand[379] sind;
mit Zaum und Zügel[380], ihrem Schmuck[381], muss man sie bändigen;
sonst nahen sie dir nicht.“
32:10 Viele
Schmerzen hat ein Ehrfurchtsloser.
Aber wer auf den
Herrn vertraut,
den umgibt er mit Gnade[382].
32:11 Freut
euch im[383] Herrn
und frohlockt, [ihr] Gerechten,
und jubelt, alle
von Herzen Aufrichtigen*!
33:01 Jubelt
im Herrn[384],
[ihr] Gerechten!
Den
Aufrichtigen* ziemt Lobgesang.
33:02 Lobt
den Herrn[385]
mit der Laute.
Spielt* ihm auf dem
Zehnsait[386].
33:03 Singt
ihm ein neues Lied;
spielt wohl mit
Jubelschall[387];
33:04 denn
das Wort des Herrn ist gerade*,
und all sein Tun
geschieht in Treue*.
33:05 Er
liebt Gerechtigkeit und Recht[388].
Die Erde ist
voll von der Gnade[389]
des Herrn.
33:06 Durch
das Wort des Herrn sind die
Himmel gemacht
und durch den
Hauch seines Mundes ihr ganzes Heer.
33:07 Er
sammelt die Wasser des Meeres wie ein Staudamm,
gibt in Speicher
die Fluten[390].
33:08 Es
fürchte den Herrn die ganze Erde;
mögen sich
scheuen vor ihm alle Bewohner der Welt*;
33:09 denn
er sprach, und es geschah;
er gebot, und es stand da.
33:10 Der Herr zerbricht den Ratschluss der Völker*,
vereitelt die
Gedanken der Volksscharen[391].
33:11 Der
Ratschluss des Herrn besteht
ewiglich,
seines Herzens
Gedanken von Geschlecht zu Geschlecht.
33:12 Selig*
ist das Volk*[392],
dessen Gott der Herr ist,
die Volksschar[393],
die er sich zum Erbe erwählt hat.
33:13 Der Herr blickt vom Himmel herab.
Er sieht alle
Menschenkinder[394].
33:14 Von
der Stätte seiner Wohnung
schaut er auf
alle Bewohner der Erde.
33:15 Er
formt ihnen allen das Herz,
hat Acht auf
alle ihre Werke.
33:16 Ein
König wird nicht gerettet durch große Heeresstärke.
Ein Held kommt
nicht frei durch große Kraft.
33:17 Ein
Trug ist das Ross als Hilfe*[395],
und die Größe
seiner Kraft hilft nicht zum Entrinnen[396].
33:18 Sieh!
Das Auge des Herrn [blickt] auf
die, die ihn fürchten,
auf die, die auf
seine Gnade* harren,
33:19 um
ihre Seele dem Tode zu entreißen
und sie am Leben
zu erhalten in Hungersnot.
33:20 Unsere
Seele harrt auf den Herrn –
er ist
unsere Hilfe und unser Schild –,
33:21 denn
an ihm[397]
freut sich unser Herz,
denn auf seinen
heiligen Namen haben wir vertraut[398].
33:22 Deine
Gnade, Herr, sei über uns,
wie wir auf dich
harren[399].
34:01 Von David,
als er sich vor Abimelech[400] wie ein Wahnsinniger verstellte und dieser
ihn von sich trieb und er hinwegging
34:02 °Ich
will den Herrn loben* allezeit.
Sein Lob soll
stets in meinem Munde sein.
34:03 Meine
Seele soll sich rühmen des Herrn.
Gebeugte* sollen
es hören und sich freuen.
34:04 Macht
den Herrn groß mit mir
und lasst uns
miteinander seinen Namen erhöhen.
34:05 Ich
suchte den Herrn, und er erhörte
mich,
und aus allen
meinen Ängsten befreite er mich.
34:06 Die
auf ihn blicken, erstrahlen[401],
und ihr
Angesicht wird nicht zuschanden.
34:07 Da
ist ein Gebeugter: Er rief, und der Herr
hörte
und rettete ihn
aus allen seinen Bedrängnissen.
34:08 Der
Bote* des Herrn lagert sich um
die her, die ihn fürchten,
und er befreit
sie.
34:09 Schmeckt
und seht, dass der Herr gut ist.
Selig* ist der,
der zu ihm Zuflucht nimmt.
34:10 Fürchtet
den Herrn, [ihr] seine Heiligen,
denn die, die
ihn fürchten, haben keinen Mangel.
34:11 Junge
Löwen darben und hungern,
aber die, die
den Herrn suchen, entbehren kein
Gut.
34:12 Kommt,
Söhne, hört auf mich:
Die Furcht des Herrn will ich euch lehren.
34:13 Wer
ist der Mann, der Lust hat am Leben,
der gerne [viele]
Tage hätte, um Gutes zu sehen[402]?
34:14 Behüte
deine Zunge vor Bösem
und deine
Lippen, dass sie nicht Trügendes reden.
34:15 Biege
ab vom Bösen und tue Gutes.
Suche Frieden* und
jage ihm nach.
34:16 Des Herrn Augen sind auf die Gerechten [gerichtet]
und seine Ohren auf
ihr inniges Rufen[403].
34:17 Das
Angesicht des Herrn ist gegen die
[gerichtet], die Böses tun,
dass er ihr
Andenken[404]
von der Erde vertilge.
34:18 Sie
rufen, und der Herr hört,
und aus allen
ihren Bedrängnissen befreit er sie.
34:19 Nahe
ist der Herr denen, die
zerbrochenen Herzens sind,
und er rettet
die, die im Geiste zerschlagen sind.
34:20 Viele
sind die Leiden des Gerechten[405],
aber aus ihnen
allen befreit ihn der Herr.
34:21 Er
bewahrt alle seine Gebeine.
Von ihnen wird
nicht eines zerbrochen.
34:22 Den
Ehrfurchtslosen* tötet das Übel,
und die, die den
Gerechten hassen, werden schuldig sein[406].
34:23 Der Herr erlöst die Seele seiner Knechte,
und alle, die zu
ihm Zuflucht nehmen, werden nicht schuldig sein.
35:01 Von David
Streite[407],
Herr, mit denen, die gegen mich
streiten.
Kämpfe mit
denen, die mich bekämpfen!
35:02 Ergreife
Kleinschild[408]
und Großschild[409]
und stehe auf zu
meiner Hilfe!
35:03 Und
zücke den Speer und versperre meinen Verfolgern den Weg.[410]
Sprich zu meiner
Seele: „Ich bin deine Rettung.“
35:04 Beschämt
und zuschanden sollen werden,
die nach meiner
Seele[411]
trachten.
Es sollen
weichen und mit Schande bedeckt werden,
die Übles gegen
mich sinnen.
35:05 Sie
sollen werden wie Spreu vor dem Winde,
und der Bote*
des Herrn stoße sie weg;
35:06 ihr
Weg sei finster und glatt,
und der Bote des
Herrn verfolge sie;
35:07 denn
ohne Grund haben sie mir ihr Netz heimlich gelegt[412],
ohne Grund
meiner Seele ‹eine Grube› gegraben.
35:08 Verderben[413]
komme über ihn, ohne dass er es wisse,
und sein Netz,
das er heimlich gelegt hat, fange ihn;
er falle ins
Verderben hinein.
35:09 Aber
meine Seele wird frohlocken im Herrn,
sich freuen in seiner
Rettung.
35:10 Alle
meine Gebeine werden sagen:
„Wer ist wie du, Herr,
der du den
Gebeugten* befreist von dem Stärkeren[414]
und den
Gebeugten und Armen von seinem Räuber[415]?“
35:11 Es
treten ungerechte Zeugen auf.
Sie fragen mich,
was ich nicht weiß.
35:12 Sie
vergelten mir Böses für Gutes.
Verwaist ist
meine Seele.
35:13 Und
ich – als sie krank waren, war Sackleinen[416]
mein Kleid.
Ich kasteite mit
Fasten meine Seele,
und mein Gebet
kehrte in meinen Schoß zurück[417].
35:14 Als
wäre es mein Freund, mein Bruder gewesen, so ging ich [trauernd] einher.
Wie leidtragend
um die Mutter beugte ich trauernd mich nieder.
35:15 Aber
sie freuen sich über mein Straucheln[418]
und tun sich zusammen.
Schmäher tun
sich gegen mich zusammen, und ich kenne sie nicht.
Sie lästern und
hören nicht auf.[419]
35:16 Mit
ruchlosen spottenden Schmarotzern[420]
knirschen sie
mit den Zähnen gegen mich.
35:17 Mein
Herr, wie lange willst du zusehen?
Bringe meine
Seele zurück von ihren Verwüstungen,
von den
Junglöwen meine Einzige[421]!
35:18 Ich
will dir ‹Lob› bekennen[422]
in großer Versammlung,
unter
zahlreichem Volk dich preisen.
35:19 Lass
sich nicht über mich freuen, die aus Falschheit mich befeinden,
nicht zwinkern
mit den Augen, die mich hassen ohne Grund;
35:20 denn
nicht von Frieden* reden sie,
und gegen die
Stillen im Lande[423]
ersinnen sie
Worte des Truges.
35:21 Und
sie sperren ihr Maul gegen mich auf,
sagen: „Haha.
Haha.
Unser Auge hat’s
gesehen.“
35:22 Du
hast es gesehen, Herr. Du wollest
nicht schweigen.
Mein Herr, du
wollest nicht fern sein von mir.
35:23 Rege
dich und erwache zu meinem Recht,
mein Gott und
mein Herr, zu meinem Rechtsstreit!
35:24 Schaffe
mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, Herr,
mein Gott!
Und lass sie
sich nicht über mich freuen!
35:25 Lass
sie nicht sagen in ihrem Herzen: „Ha! So wollten wir’s.“[424]
Lass sie nicht
sagen: „Wir haben ihn verschlungen.“
35:26 Es
sollen sich schämen und zuschanden werden
alle, die meines
Unglücks sich freuen.
Mit Schimpf und
Schande sollen bekleidet werden,
die gegen mich
großtun.
35:27 Es
sollen jubeln und sich freuen, die Lust haben an meinem Recht[425].
Und stets sollen
sie sagen: „Groß sei der Herr,[426]
der Lust hat am
Wohl[427]
seines Knechtes.“
35:28 Und
meine Zunge wird hersagen[428]
deine Gerechtigkeit,
dein Lob den
ganzen Tag.
36:01 Dem leitenden Musiker*
Von dem Knecht des Herrn, von David
36:02 Die Abtrünnigkeit des
Ehrfurchtslosen* spricht[429]
im Inneren meines Herzens:
„Es ist keine Furcht Gottes vor seinen Augen“[430];
36:03 denn
es schmeichelt ihm in seinen Augen,
seine
Ungerechtigkeit zu erreichen[431],
Hass auszuüben.
36:04 Die
Worte seines Mundes sind Bosheit und Trug.
Er hat es
aufgegeben, verständig zu sein, Gutes zu tun.
36:05 Bosheit
ersinnt er auf seinem Lager.
Er stellt sich
auf einen Weg, der nicht gut ist.
Das Böse
verabscheut er nicht.
36:06 Herr, an die Himmel [reicht] deine
Gnade*,
deine Treue* bis
zu den Wolken.
36:07 Deine
Gerechtigkeit ist wie [die] Gottesberge[432].
Deine Gerichte[433]
sind eine große Tiefe[434].
Herr,
du rettest[435]
Menschen und Vieh.
36:08 Wie
kostbar ist deine Gnade, Gott!
Und Adams Söhne
haben Zuflucht im Schatten deiner Flügel.
36:09 Sie
werden sich laben vom Mark[436]
deines Hauses,
und mit dem
Strom deiner Wonnen tränkst du sie;
36:10 denn
bei dir ist die Quelle[437]
des Lebens.
In deinem Licht
sehen wir [das] Licht.
36:11 Lass
deine Gnade fortdauern denen, die dich kennen,
und deine
Gerechtigkeit den von Herzen Aufrichtigen*!
36:12 Der Fuß
des Stolzen[438]
erreiche mich nicht,
und des
Ehrfurchtslosen Hand vertreibe mich nicht.
36:13 Dort
sind gefallen die Übeltäter*.
Sie wurden umgestoßen
und können nicht aufstehen.
37:01 Von David
°Erzürne dich
nicht über die Bösgesinnten;
ereifere dich
nicht über die Täter des Unrechts;
37:02 denn
wie Gras verdorren sie schnell,
und wie grünes
Gewächs welken sie dahin.
37:03 Vertraue
auf den Herrn und tue Gutes.
Wohne im Lande
und hüte [die] Treue*[439].
37:04 Habe
deine Lust[440]
an dem Herrn,
und er wird dir
geben, was dein Herz begehrt[441].
37:05 Befiehl
dem Herrn[442]
deinen Weg
und vertraue auf
ihn, und er wird handeln,
37:06 und
er wird deine Gerechtigkeit aufgehen lassen wie das Licht
und dein Recht
wie den Mittag[443].
37:07 Sei
stille dem Herrn
und harre auf
ihn.
Erzürne dich
nicht über den, dessen Weg gelingt,
über den Mann,
der Arglist übt.
37:08 Stehe
ab vom Zorn und lass den Grimm.
Entflamme dich
nicht. Es ist nur zum Übel;
37:09 denn
die Bösgesinnten werden abgeschnitten,
aber die auf den
Herrn warten, erben das Land[444].
37:10 Und
noch um ein Kleines, und der Ehrfurchtslose* ist nicht mehr.
Und siehst du
dich um nach seiner Stätte, ist er nicht da.
37:11 Aber
die Gebeugten* erben das Land
und erfreuen
sich an Fülle von Frieden*.
37:12 Der
Ehrfurchtslose sinnt[445]
gegen den Gerechten,
und fletscht
seine Zähne[446]
gegen ihn.
37:13 Mein
Herr lacht über ihn,
denn er sieht,
dass sein Tag kommt.
37:14 Die
Ehrfurchtslosen haben das Schwert gezogen
und ihren Bogen
gespannt,
um zu fällen den
Gebeugten und den Armen,
hinzuschlachten,
die in Aufrichtigkeit* wandeln.
37:15 Ihr
Schwert dringt in das eigene Herz,
und ihre Bogen
werden zerbrochen.
37:16 Besser
ist das Wenige des Gerechten
als der Überfluss
vieler Ehrfurchtsloser,
37:17 denn
die Arme der Ehrfurchtslosen werden zerbrochen;
doch der Herr stützt die Gerechten.
37:18 Der Herr kennt die Tage der Lauteren*,
und ihr Erbteil
wird ewig sein.
37:19 Sie
werden nicht zuschanden zur Zeit des Übels,
und in den Tagen
des Hungers werden sie satt;
37:20 denn
die Ehrfurchtslosen kommen um,
und die Feinde
des Herrn
sind wie die
Pracht der Auen:
Sie schwinden.
Im Rauch schwinden sie.
37:21 Der
Ehrfurchtslose borgt und erstattet nicht wieder.
Aber der
Gerechte ist gnädig und gibt;
37:22 denn
die von ihm Gesegneten erben das Land,
aber die von ihm
Verfluchten werden abgeschnitten.
37:23 Von
dem Herrn werden befestigt die
Schritte des Mannes,
und an seinem
Wege hat er Gefallen.
37:24 Wenn
er fällt, wird er nicht hingestreckt,
denn der Herr stützt seine Hand.
37:25 Ich
war jung und bin alt geworden,
und nie sah ich
den Gerechten verlassen
noch seinen Samen
nach Brot gehen;
37:26 den
ganzen Tag ist er gnädig und leiht,
und sein Same
ist zum Segen.
37:27 Weiche
vom Bösen und tue Gutes
und bleibe[447]
auf ewig, –
37:28 denn
der Herr liebt das Recht
und verlässt
seine Frommen* nicht.
Ewiglich werden
sie bewahrt,
aber der Same
der Ehrfurchtslosen wird ausgerottet[448].
37:29 Die
Gerechten erben das Land
und wohnen darin
immerdar.
37:30 Der
Mund des Gerechten tut Weisheit kund[449],
und seine Zunge
redet Recht.
37:31 Die
Weisung* seines Gottes ist in seinem Herzen.
Seine Schritte
wanken nicht.
37:32 Der
Ehrfurchtslose lauert auf den Gerechten
und sucht, ihn
zu töten.
37:33 Der Herr überlässt ihn nicht seiner Hand
und verurteilt
ihn nicht[450],
wenn er gerichtet wird.
37:34 Harre
auf den Herrn
und halte seinen
Weg ein[451],
und er wird dich
erhöhen, das Land zu erben.
Wenn die
Ehrfurchtslosen abgeschnitten werden, wirst du zusehen.
37:35 Ich
sah einen Ehrfurchtslosen, der gewalttätig war
und der sich
ausbreitete wie ein heimischer[452]
üppiger Baum;
37:36 und
man ging vorbei, und – siehe! – er war nicht mehr.
Und ich suchte
ihn, und er wurde nicht gefunden.
37:37 Achte
auf den Lauteren* und sieh auf den Aufrichtigen*,
dass es eine
Zukunft[453]
gibt für den Mann des Friedens*.
37:38 Aber
die Abtrünnigen werden vernichtet allesamt.
Es wird
abgeschnitten die Zukunft[454]
der Ehrfurchtslosen.
37:39 Aber
die Hilfe*[455]
der Gerechten ist vom Herrn her,
[der] ihre
Schutzwehr [ist] in der Zeit der Not.
37:40 Und
der Herr hilft ihnen und lässt
sie entrinnen;
entrinnen lässt
er sie den Ehrfurchtslosen, und er rettet sie,
denn sie nehmen
Zuflucht[456]
zu ihm.
38:01 Ein Psalm
Von David zum Gedächtnis
38:02 Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn
und züchtige
mich nicht in deinem Grimm,
38:03 denn
deine Pfeile sind in mich eingedrungen[457],
und deine Hand
hat sich auf mich herabgesenkt.
38:04 Nichts
Heiles ist an meinem Fleisch
wegen deines
Zürnens[458];
kein Friede* ist
in meinen Gebeinen
wegen meiner
Sünde,
38:05 denn
meine Ungerechtigkeiten gehen über mein Haupt;
wie eine schwere
Last sind sie mir zu schwer.
38:06 Es
stinken, es eitern meine Wunden
wegen meiner
Torheit.
38:07 Ich
bin gekrümmt, gar sehr gebeugt*.
Den ganzen Tag
gehe ich trauernd einher;
38:08 denn
voll Brand sind meine Lenden,
und nichts
Heiles ist an meinem Fleisch.
38:09 Ich
bin ermattet und sehr, sehr[459]
zerschlagen.
Ich heule[460]
vor Gestöhn meines Herzens.
38:10 Mein
Herr, vor dir ist all mein Begehr,
und mein Seufzen
ist nicht verborgen vor dir.
38:11 Mein
Herz pocht. Verlassen hat mich meine Kraft
Und das Licht
meiner Augen, auch das ist nicht bei mir.
38:12 Meine
Lieben und meine Gefährten stehen fernab von meiner Plage,
und meine
Verwandten[461]
stehen von ferne.
38:13 Und
die nach meiner Seele[462]
trachten, legen Schlingen.
Und die mein
Unglück suchen, reden von Verderben
und raunen[463]
Betrügereien den ganzen Tag.
38:14 Und ich bin wie ein Tauber, höre nicht,
und bin wie ein
Stummer, der seinen Mund nicht auftut.
38:15 Und
ich bin wie ein Mann, der nicht hört
und in dessen
Mund keine Entgegnungen[464]
sind,
38:16 denn
auf dich, Herr, warte ich.
Du, mein Herr, wirst erhören. Mein Gott! –
38:17 denn
ich sagte: Dass sie sich ‹nur› nicht freuen über mich,
nicht großtun
gegen mich, wenn mein Fuß wankt[465]!
–
38:18 denn
ich bin nahe daran zu straucheln[466],
und mein Schmerz
ist ständig vor mir,
38:19 denn
meine Schuld bekenne ich.
Ich bin
bekümmert wegen meiner Sünde.
38:20 Und
meine Feinde sind lebensfrisch, sind stark,
und viele sind
derer, die mich hassen ohne Grund.
38:21 Sie
vergelten Böses für Gutes,
feinden mich an,
weil ich dem Guten nachjage.
38:22 Verlasse
mich nicht, Herr.
Mein Gott, sei
nicht ferne von mir!
38:23 Eile,
mir zu helfen,
mein Herr, meine
Hilfe*!
39:01 Dem leitenden Musiker*
Dem Jeduthun
Ein Psalm
Von David
39:02 Ich
hatte gesagt: „Ich will meine Wege bewahren[467],
dass ich nicht
sündige mit meiner Zunge.
Ich will meinen Mund mit einem
Maulkorb verwahren,
solange der
Ehrfurchtslose* vor mir ist.“
39:03 Ich
war verstummt in Stilleschweigen,
schwieg vom
Guten;
doch mein
Schmerz wurde aufgerührt.
39:04 Mein
Herz wurde heiß in meinem Inneren.
Bei meinem
Nachsinnen[468]
entzündete sich Feuer.
Geredet habe ich
mit meiner Zunge:
39:05 Lass
mich erkennen, Herr, mein Ende
und welches das Maß meiner Tage ist[469];
dass ich
erkenne, wie vergänglich[470]
ich bin.
39:06 Siehe!
Handbreit hast du meine Tage gemacht,
und meine
Lebensdauer ist wie nichts vor dir.
Wahrlich, nur
Hauch[471]
ist jeder Mensch, [wie] fest er [auch] steht[472].
– Sela*
39:07 Wahrlich,
als ein Schattenbild wandelt der Mensch einher.
Wahrlich, Hauch[473]
ist es, um was sie lärmen.
Er häuft auf und
weiß nicht, wer es einsammeln wird.
39:08 Und
nun, worauf harre[474]
ich, mein Herr?
Mein Hoffen gilt
dir[475].
39:09 Reiße
mich heraus aus allen meinen Übertretungen!
Mache mich nicht
zum Hohn des Törichten!
39:10 Ich
bin verstummt, tue meinen Mund nicht auf,
denn du, du hast
es getan.
39:11 Wende
deine Plage von mir ab.
Vom Streit[476]
deiner Hand [gegen mich] vergehe ich[477].
39:12 Strafst
du einen Mann mit Züchtigungen wegen seiner Schuld,
so lässt du
seine Schönheit zergehen wie die Motte.
Wahrlich, ein
Hauch[478]
ist jeder Mensch. – Sela
39:13 Höre
mein Gebet, Herr,
und nimm zu
Ohren mein innigstes Rufen[479]!
Schweige nicht
zu meinen Tränen,
denn ein
Fremdling bin ich bei dir,
ein Ausländer[480]
– wie alle meine Väter.
39:14 Blicke
von mir weg, dass ich mich erquicke,
ehe ich
dahingehe und nicht mehr bin.
40:01 Dem leitenden Musiker*
Von David
Ein Psalm
40:02 Ich
harrte und harrte[481]
auf den Herrn,
und er neigte
sich zu mir und hörte mein innigstes Rufen[482].
40:03 Und
er zog mich empor aus der Grube des Verderbens[483],
aus dem Schmutz
des Schlammes,
und stellte
meine Füße auf einen Felsen,
machte fest
meine Schritte.
40:04 Und
in meinen Mund hat er ein neues Lied gelegt,
einen Lobgesang
unserem Gott.
Viele werden es
sehen und sich fürchten
und auf den Herrn vertrauen.
40:05 Selig*
ist der Mann,
der den Herrn zu seiner Zuversicht macht
und sich nicht
wendet zu den Stolzen
und zu denen,
die lügnerisch abweichen.
40:06 Vielfach
hast du erwiesen[484],
Herr, mein Gott,
deine
Wundertaten* und deine Ratschlüsse an uns.
Nichts ist dir
gleich.[485]
Wollte ich davon
verkünden und reden,
es ist zu viel
um [es] aufzuzählen.
40:07 °An Opfern[486]
und Dargebrachtem hattest du nicht Lust.[487]
Ohren[488]
hast du mir gegraben.
Brandopfer und
Sündopfer hast du nicht erbeten.[489]
40:08 Dann sagte ich: „Siehe! Ich komme[490].
In der Rolle des Buches ist über mich geschrieben;
40:09 deinen Willen, mein Gott, zu tun ist meine Lust.
Und deine
Weisung* ist mitten in meinem Inneren[491].“
40:10 Ich
habe Gerechtigkeit verkündet[492]
in großer Versammlung.
Siehe, meine
Lippen halte ich nicht zurück[493].
Herr, du
weißt es.
40:11 Nicht
verbarg ich deine Gerechtigkeit mitten in meinem Herzen.
Von deiner
Treue* und deinem Helfen* redete ich.
Deine Gnade* und
deine Wahrheit*[494]
verhehlte ich nicht
vor großer
Versammlung.
40:12 Du, Herr,
wollest[495]
deine Erbarmungen nicht von mir zurückhalten.
Deine Gnade und
deine Wahrheit* mögen[496]
stets mich behüten,
40:13 denn
Übel bis zur Unzahl umgeben mich.
Meine
Ungerechtigkeiten haben mich erreicht,
und ich kann sie
nicht überschauen.
Zahlreicher sind
sie als die Haare meines Hauptes,
und mein Herz
hat mich verlassen.
40:14 Lass
es dir gefallen, Herr, mich zu
befreien!
Herr, eile mir zur Hilfe!
40:15 Sich
schämen und zuschanden werden sollen alle,
die nach meiner
Seele[497]
trachten, sie wegzuraffen.
Zurückweichen
und schamrot werden sollen sie,
die Gefallen
haben an meinem Unglück.
40:16 Sie
sollen sich entsetzen ob ihrer Schande,
die von mir
sagen: „Haha. Haha.“
40:17 Alle, die dich suchen,
sollen fröhlich
sein und sich freuen in[498]
dir.
Die deine Hilfe*
lieben, sollen stets sagen:
„Groß sei der Herr[499]“!
40:18 Und ich bin gebeugt* und bedürftig.
Mein Herr denkt ‹in
Fürsorge› an mich[500].
Du bist meine
Hilfe und mein Retter*.
Mein Gott, säume
nicht!
41:01 Dem leitenden Musiker*
Ein Psalm
Von David
41:02 Selig*
ist der, der Acht hat auf den Geringen[501].
Am Tage des
Übels lässt der Herr ihn
entrinnen.
41:03 Der
Herr bewahrt ihn und hält ihn am
Leben. Ein Seliger ist er auf Erden.[502]
Und du gibst ihn
nicht preis der Gier[503]
seiner Feinde.
41:04 Der
Herr wird ihn stützen am Siechbett.
Sein ganzes
Lager wandelst du um, wenn er krank ist[504].
41:05 Ich,
ich sage: „Herr, sei mir gnädig*!
Heile meine
Seele, denn an dir habe ich gesündigt.“
41:06 Meine
Feinde wünschen mir Böses[505]:
„Wann wird er
sterben und sein Name vergehen?“
41:07 Und
wenn einer kommt, mich zu sehen, redet er Falschheit[506].
Sein Herz
sammelt sich Übles;
er geht nach
draußen, [und] er redet es ‹weiter›.
41:08 Vereint
tuscheln alle meine Hasser gegen mich.
Gegen mich ersinnen
sie Böses:
41:09 „Ein
heilloses Übel[507]
ist über ihn ausgegossen.
Und der, der da
liegt[508],
steht nicht wieder auf.“
41:10 Selbst
der Mann meiner Freundschaft[509],
auf den ich
vertraute, der mein Brot isst,
hat die Ferse
gegen mich aufgehoben.
41:11 Aber du, Herr,
sei mir gnädig und richte mich auf,
so will ich
ihnen vergelten.
41:12 Daran
erkenne ich, dass du Gefallen an mir hast,
dass mein Feind
nicht über mich triumphieren kann.
41:13 Doch
mich, in meiner Lauterkeit* hältst du mich aufrecht[510]
und stellst mich
hin vor dein Antlitz auf ewig.
41:14 Gelobt*
sei der Herr, der Gott Israels,
von Ewigkeit her
und bis in Ewigkeit!
Amen. Ja, Amen.
42:01 Dem leitenden Musiker*
Eine Unterweisung*
Von den Söhnen Korachs
42:02 Wie
die Hirschkuh lechzt nach Wasserbächen[511],
so lechzt meine
Seele, Gott, nach dir.
42:03 Meine
Seele dürstet nach Gott, nach dem lebenden Gott*.
Wann werde ich
kommen und erscheinen vor Gottes Angesicht?
42:04 Meine
Tränen sind mir zur Speise geworden Tag und Nacht,
da man den
ganzen Tag zu mir sagt: „Wo ist dein Gott?“
42:05 Daran
will ich denken, und [ich will] ausschütten meine Seele in mir,
wie ich dahinzog
in der Schar, mit ihnen feierlich hinschritt
bis zum Hause
Gottes
mit der Stimme[512]
des Jubelns und Dankens, eine feiernde Menge.
42:06 Was
bist du aufgelöst[513],
meine Seele, und bist unruhig[514]
in mir?
Warte auf Gott,
°denn ich werde ihm noch danken[515]
für das Heil[516]
seines Angesichts[517].°
42:07 Mein
Gott, gebeugt* ist meine Seele in mir.
Darum denke ich
an dich vom Lande des Jordan
und des Hermon,
vom Berge Mizhar her.
42:08 Tiefe
ruft der Tiefe[518]
zu beim Tosen[519]
deiner Wassergüsse.
Alle deine Wogen
und deine Wellen sind über mich hingegangen.
42:09 Des
Tages wird der Herr seine Gnade*
entbieten,
und des Nachts
wird sein Lied bei mir sein,
ein Gebet zu dem
Gott* meines Lebens.
42:10 Sagen
will ich zum Mächtigen, meinem Felsen: „Warum vergisst du mich?
Warum muss ich
trauernd[520]
einhergehen unter dem Druck[521]
des Feindes?“
42:11 Mit
Zermalmung in meinen Gebeinen höhnen mich meine Bedränger,
indem sie den
ganzen Tag zu mir sagen: „Wo ist dein Gott?“
42:12 Was
bist du aufgelöst, meine Seele, und bist unruhig in mir?
Warte auf Gott,
denn ich werde ihm noch danken,
[der] das Heil
meines Angesichts ist und mein Gott.
43:01 [522]Schaffe
mir Recht, Gott, und streite meinen Streit[523]
gegen ein liebloses Volk*[524];
vor dem Mann des
Trugs und des Unrechts lass mich entrinnen; –
43:02 denn
du bist der Gott meiner Schutzwehr[525]!
Warum verstößt du mich?
Warum muss ich
trauernd einhergehen unter dem Druck[526]
des Feindes?
43:03 Sende
dein Licht und deine Wahrheit*. Sie sollen mich leiten,
mich bringen zum
Berge deiner Heiligkeit[527]
und zu deinen Wohnungen.
43:04 ‹So›
werde ich kommen zum Altar Gottes,
zu Gott*, der
meine Jubelfreude ist,
und dir danken mit
der Laute,
Gott, mein Gott!
43:05 Was
bist du aufgelöst, meine Seele, und bist unruhig in mir?
Warte auf Gott,
denn ich werde ihm noch danken,
[der] das Heil
meines Angesichts ist und mein Gott.
44:01 Dem leitenden Musiker*
Von den Söhnen Korachs
Eine Unterweisung*
44:02 Gott,
mit unseren Ohren hörten wir es.
Unsere Väter
erzählten uns die Tat,
die du wirktest
in ihren Tagen,
den Tagen der
Vorzeit.
44:03 Du
selbst hast mit deiner Hand vertrieben die Völker*, und sie hast du gepflanzt;
den
Völkerscharen hast du übel getan, und sie hast du ausgebreitet;
44:04 denn
nicht durch ihr Schwert nahmen sie das Land in Besitz,
und nicht ihr
Arm rettete sie,
sondern deine
Rechte und dein Arm und das Licht deines Angesichts,
weil du Gefallen
an ihnen hattest.
44:05 Du
selbst bist mein König, Gott.
Gebiete die
Rettungen Jakobs!
44:06 Durch
dich stoßen wir unsere Bedränger nieder.
Durch deinen
Namen zertreten wir die, die gegen uns aufstehen;
44:07 denn
nicht auf meinen Bogen vertraue ich,
und nicht wird mich
retten mein Schwert,
44:08 denn
du rettest uns von unseren Bedrängern,
und unsere
Hasser machst du zuschanden.
44:09 In
Gott rühmen wir den ganzen Tag,
und deinem Namen
werden wir ewiglich ‹Lob› bekennen[528].
– Sela
44:10 Ja, du
hast uns verworfen und zuschanden gemacht
und ziehst nicht
aus mit unseren Heeren.
44:11 Du
lässt uns zurückweichen vor dem Bedränger,
und unsere
Hasser rauben für sich.
44:12 Du
gibst uns hin wie Speiseschafe[529]
und zerstreust
uns unter die Völker*.
44:13 Du
verkaufst dein Volk um ein Geringes
und setzest
nicht hoch seinen Preis.
44:14 Du
machst uns zum Hohn unseren Nachbarn,
[zu] Spott und
Schimpf denen rings um uns her.
44:15 Du
machst uns zum Sprichwort[530]
unter den Völkern*,
zum
Kopfschütteln unter den Völkerschaften.
44:16 Den
ganzen Tag ist meine Schmach vor mir,
und die
Schamröte meines Angesichts bedeckt mich
44:17 wegen
der Stimme des Schmähers und Lästerers,
wegen des
Feindes und des Rachgierigen.
44:18 Dieses
alles ist über uns gekommen, und wir haben dich nicht vergessen,
noch handelten
wir trügerisch an deinem Bund.
44:19 Nicht
wich zurück unser Herz,
noch bog von
deinem Pfad ab unser Schritt,
44:20 obgleich
du uns zermalmtest am Ort der Schakale
und uns
bedecktest mit Todesschatten.
44:21 Wenn
wir vergessen hätten den Namen unseres Gottes
und unsere Hände*
ausgestreckt hätten zu einem fremden Gott*,
44:22 würde
Gott das nicht erforschen?
Er kennt ja die Geheimnisse des Herzens.
44:23 Doch
deinetwegen werden wir getötet den ganzen Tag.
Als
Schlachtschafe wurden wir gerechnet.
44:24 Erwache!
Warum schläfst du, mein Herr?
Wache auf!
Verstoße uns nicht für immer!
44:25 Warum
verbirgst du dein Angesicht,
vergissest unser
Elend* und unseren Druck[531]?
–
44:26 denn
unsere Seele ist gebeugt in den Staub[532].
Unser Bauch
klebt an der Erde.
44:27 Stehe
auf, uns zur Hilfe,
und erlöse uns –
wegen deiner Gnade*!
45:01 Dem leitenden Musiker*
Nach „Lilien“
Von den Söhnen Korachs
Eine Unterweisung*
Ein Lied der Liebe[533]
45:02 Mein
Herz wallt auf von schönem Wort.
Ich sage meine
Gedichte[534]
dem König.
Meine Zunge ist
Schreibzeug eines gewandten Schreibers[535].
45:03 Du
bist schöner als [die] Söhne der Menschen[536].
Anmut ist
ausgegossen über deine Lippen.[537]
Darum hat Gott
dich gesegnet für ewig.
45:04 Gürte
dein Schwert an die Hüfte, [du] Held,
deine Hoheit und
deine Pracht.
45:05 Und
deine Pracht: Sei siegreich[538]!
Zieh aus[539]!
–
für die Sache
der Wahrheit* und Sanftmut der Gerechtigkeit[540]!
Und
Furchtgebietendes lehre dich deine Rechte[541].
45:06 Deine
Pfeile sind scharf[542]
– Völker fallen
unter dir hin.
[Sie dringen]
ins Herz der Feinde des Königs.[543]
45:07 Dein
Thron, Gott, [besteht] immer und
ewiglich.
Ein Zepter der
Aufrichtigkeit* ist das Zepter deines Königreiches[544].
45:08 Du
liebtest Gerechtigkeit und hasstest Gesetzwidrigkeit[545].
Deswegen, Gott,
salbte dein Gott dich
mit Öl des
Frohlockens ‹im Vorzug› vor[546]
deinen Gefährten.
45:09 Myrrhen
und Aloe, Kassia sind alle deine Kleider.
Aus Palästen von
Elfenbein erfreut dich Saitenspiel.
45:10 Königstöchter
sind unter deinen Kostbaren[547].
Die Königin[548]
steht zu deiner Rechten in Gold von Ophir.
45:11 Höre,
Tochter! Sieh her und neige dein Ohr
und vergiss dein
Volk und das Haus deines Vaters.
45:12 Begehrt
der König deine Schönheit,
denn er ist dein Herr, so huldige ihm[549].
45:13 Und
die Tochter Tyrus, die Reichen des Volkes,
suchen mit
Geschenken deine Gunst.
45:14 Ganz
herrlich ist des Königs Tochter drinnen[550],
von Goldgewebe ihr
Gewand;
45:15 in
bunt gewirkten Kleidern wird sie zum König geführt;
Jungfrauen
hinter ihr her, ihre Gefährtinnen,
sie werden zu
dir[551]
gebracht.
45:16 Sie
werden geführt unter Freude und Jubel,
ziehen ein in
des Königs Palast.
45:17 An
deiner Väter Statt werden dir Söhne sein.
Zu Fürsten wirst
du sie setzen im ganzen Lande.
45:18 Ich
will deines Namens gedenken lassen
von Geschlecht
zu Geschlecht[552].
Darum werden Völker
dir ‹Lob› bekennen
immer und
ewiglich.
46:01 Dem leitenden Musiker*
Von den Söhnen Korachs
Für die Jungfrauen[553]
Ein Lied
46:02 Gott
ist uns Zuflucht und Stärke,
als Hilfe in
Nöten reichlich gefunden[554].
46:03 Darum
fürchten wir uns nicht, wenn sich verändert die Erde[555]
und wenn Berge
wanken im Herzen des Meeres[556];
46:04 mögen
tosen, [ja] schäumen seine Wasser.
Mögen Berge
erbeben beim Anschwellen desselben[557].
– Sela
46:05 Ein
Strom! – seine Bäche erfreuen die Stadt Gottes,
das Heiligtum
der Wohnungen des Höchsten.
46:06 Gott
ist in ihrer Mitte. Sie wird nicht wanken.
Gott wird ihr
helfen beim Anbruch des Morgens.
46:07 Völker*
toben. Königreiche wanken.
Er lässt seine
Stimme erschallen[558]:
Die Erde zerschmilzt.
46:08 Der
Herr der Heere ist mit uns.
Eine hohe Feste[559]
ist uns der Gott Jakobs. – Sela
46:09 Geht,
schaut die Werke des Herrn,
der Verwüstungen
anrichtet auf Erden;
46:10 der
die Kriege beschwichtigt bis ans Ende der Erde,
den Bogen
zerbricht und den Speer zerschlägt,
die Wagen mit
Feuer verbrennt.
46:11 Lasst
ab[560]
und erkennt: Ich bin Gott.
Ich werde erhöht
sein unter den Völkern*, erhöht sein auf Erden.
46:12 Der Herr der Heere ist mit uns.
Eine hohe Feste
ist uns der Gott Jakobs. – Sela
47:01 Dem leitenden Musiker*
Von den Söhnen Korachs
Ein Psalm
47:02 Klatscht
in die Hände*, alle Völker!
Ruft Gott laut
zu mit Jubelschall! –
47:03 denn
der Herr, der Höchste, ist
furchtgebietend,
ein großer König
über die ganze Erde.
47:04 Er
unterwirft uns Völker
und
Völkerscharen unter unsere Füße.
47:05 Er
erwählt uns unser Erbteil,
den Stolz
Jakobs, den er liebt. – Sela
47:06 Gott
ist emporgestiegen mit Jubelschall[561],
der Herr beim Schall des Horns[562].
47:07 Singt
‹und spielt›* Gott! Singt ‹und spielt›!
Singt ‹und
spielt› unserem König! Singt ‹und spielt›! –
47:08 denn
Gott ist König der ganzen Erde.
Singt ‹und
spielt› Unterweisungslieder[563]!
47:09 Gott
herrscht als König über die Völker*.
Gott hat sich
auf den Thron seiner Heiligkeit gesetzt.
47:10 Die
Edlen der Völker haben sich versammelt,
das Volk des
Gottes Abrahams,
denn die Schilde[564]
der Erde sind Gottes.
Hoch erhaben ist
er.
48:01 Ein Lied
Ein Psalm
Von den Söhnen Korachs[565]
48:02 Groß
ist der Herr und sehr zu rühmen
in der Stadt
unseres Gottes
auf dem Berge
seiner Heiligkeit[566].
48:03 Schön
ragt empor, eine Freude der ganzen Erde,
der Berg Zijon,
der nördliche Rücken[567],
die Stadt des
großen Königs.
48:04 Gott
ist bekannt in ihren Palästen
als hohe Feste[568];
48:05 denn
– siehe! – die Könige sammelten sich,
zogen gemeinsam
heran.
48:06 Sie,
sie sahen. Da staunten sie,
wurden bestürzt,
flohen in Hast.
48:07 Beben
erfasste sie dort,
Wehen wie die
einer Gebärenden.
48:08 Durch
den Ostwind
zerbrichst du
die Tarsisschiffe[569].
48:09 Wie
wir gehört, so sahen wir es
in der Stadt des
Herrn der Heere,
in der Stadt
unseres Gottes:
Gott wird sie
befestigen für ewig. – Sela
48:10 Gott,
wir denken an deine Gnade*
im Inneren
deines Tempels.
48:11 Wie
dein Name, Gott, so ist dein Lob
bis an die Enden
der Erde.
Deine Rechte ist
gefüllt mit Gerechtigkeit.
48:12 Es
freue sich der Berg Zijon.
Fröhlich seien
die Töchter Judas
wegen deiner
Gerichte[570].
48:13 Umkreist
Zijon; zieht rings um ihn herum;
zählt seine
Türme;
48:14 richtet
euer Herz auf seine Bollwerke;
mustert[571]
seine Paläste,
damit ihr davon
erzählt dem künftigen Geschlecht;
48:15 denn
dieser ist Gott, unser Gott,
immer und
ewiglich.
Er wird uns leiten °bis über den Tod
hinaus°.
49:01 Dem leitenden Musiker*
Von den Söhnen Korachs
Ein Psalm
49:02 Hört
dieses, alle Völker!
Nehmt es zu
Ohren, alle Bewohner der Welt*,
49:03 Söhne
der Einfachen[572]
wie der Vornehmen[573],
Reiche und Arme
mitsammen!
49:04 Mein
Mund soll Weisheiten reden,
und das Sinnen
meines Herzens soll Einsicht[574]
sein.
49:05 Neigen
will ich mein Ohr zu einem Spruch,
mein Rätsel
eröffnen bei der Laute.
49:06 Warum
sollte ich mich fürchten in Tagen des Übels[575],
wenn die
Ungerechtigkeit meiner Verfolger[576]
mich umringt? –
49:07 die
sich verlassen auf ihr Vermögen
und sich rühmen
der Größe ihres Reichtums?
49:08 Niemals
vermag ein Mann seinen Bruder zu erlösen[577];
er kann Gott das
Lösegeld nicht geben,
49:09 denn
kostbar ist die Erlösung ihrer Seele,
und er muss
davon abstehen auf ewig –,
49:10 dass
er fortlebe für immer
[und] die Grube
nicht sehe;
49:11 denn
er sieht: Die Weisen sterben;
der Törichte und
der Unvernünftige kommen mitsammen um,
und ihr Vermögen
lassen sie anderen.
49:12 Ihr
Gedanke ist, dass ihre Häuser in Ewigkeit [bleiben],
ihre Wohnungen
von Geschlecht zu Geschlecht.
Sie nennen
Ländereien nach ihrem Namen.
49:13 Doch
der Mensch in [seiner] Herrlichkeit[578] bleibt nicht[579].
Er wird gleich
dem Vieh, das vertilgt wird[580].
49:14 Dieser
ihr Weg ist ihre Torheit.
Und die nach
ihnen kommen, haben Gefallen an ihren Worten[581].
– Sela
49:15 Sie
lagern sich – wie eine Schafherde,
‹hin› zum Bereich des Todes*.
Der Tod weidet
sie[582].
Und am Morgen[583]
herrschen die Aufrichtigen* über sie.
Und der Bereich
des Todes verzehrt ihre Gestalt, sodass ihr keine Wohnung bleibt[584].
49:16 Wahrlich, Gott wird meine Seele
erlösen von der Gewalt des Bereiches des Todes,
denn er wird
mich aufnehmen. – Sela
49:17 Fürchte
dich nicht, wenn ein Mann sich bereichert,
wenn sich mehrt
die Herrlichkeit* seines Hauses,
49:18 denn
bei seinem Tode nimmt er das alles nicht mit.
Nicht folgt ihm
hinab seine Herrlichkeit.
49:19 Ob er
auch seine Seele segnete in seinem Leben
– und man rühmt dich,
dass du dir gütlich tust –,
49:20 hinfahren
wird sie[585]
zum Geschlecht seiner Väter.
Sie werden[586]
in Ewigkeit das Licht nicht sehen.
49:21 Der
Mensch in [seiner] Herrlichkeit – und
ohne Einsicht –
wird gleich dem
Vieh, das vertilgt wird.[587]
50:01 Ein Psalm
Von Asaph
Der Mächtige,
Gott, der Herr[588],
hat gesprochen,
und er ruft der
Erde zu vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang.
50:02 Aus
Zijon, der Schönheit Vollendung,
strahlt Gott ‹im
Lichtglanz› hervor.
50:03 Unser
Gott kommt;
und er wird
nicht schweigen.
Feuer frisst vor
ihm her,
und rings um ihn
stürmt es sehr.
50:04 Er
ruft dem Himmel droben zu
und der Erde[589],
um sein Volk zu richten:
50:05 „Versammelt
zu mir meine Frommen*,
die meinen Bund [mit
mir] geschlossen haben über dem Opfer.“
50:06 Und
die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit,
denn Gott selbst
steht im Begriffe zu richten. – Sela
50:07 „Höre,
mein Volk, und ich will reden,
Israel, und ich
will gegen dich zeugen.
Ich bin Gott, dein Gott.
50:08 Nicht
wegen deiner Schlachtopfer tadle ich dich,
und deine
Brandopfer sind ständig vor mir.
50:09 Nicht
werde ich einen Stier nehmen aus deinem Hause
noch Böcke von
deinen Hürden,
50:10 denn
mein ist alles Wild[590]
des Waldes,
das Vieh auf
tausend Bergen.
50:11 Ich
kenne alle Vögel der Berge,
und das Getier[591]
des Feldes ist mir bekannt.
50:12 Hungerte
mich, ich würde es dir nicht sagen,
denn mein ist die
Welt* und ihre Fülle.
50:13 Sollte
ich Fleisch von Stieren[592]
essen
und Blut von
Böcken trinken?
50:14 Opfere
Gott Dank[593]
und bezahle dem
Höchsten deine Gelübde
50:15 und
rufe mich an am Tage der Not[594],
so werde ich
dich retten, und du wirst mich ehren[595].“
50:16 Und
zum Ehrfurchtslosen* sagt Gott:
„Was hast du
meine Satzungen aufzuzählen
und nimmst
meinen Bund auf die Lippen[596]?
50:17 Und
du selbst hassest Zucht[597]
und wirfst meine
Worte hinter dich[598].
50:18 Siehst
du einen Dieb,
so gefällt es
dir bei ihm,
und mit
Ehebrechern ist dein Teil[599].
50:19 Deinen
Mund schickst du aus zum Bösen,
und deine Zunge
knüpft Betrug.
50:20 Du
sitzest da und redest gegen deinen Bruder.
Gegen den Sohn
deiner Mutter stößt du Schmähworte aus.
50:21 Das
hast du getan, und ich schwieg.
Da hast du
gedacht, ich wäre gleich wie du.
Ich will dich
rügen[600]
und es dir vor Augen stellen.
50:22 Merkt
doch dieses, die ihr Gott[601]
vergesst,
damit ich nicht
zerreiße – und kein Befreier ist da.
50:23 Wer
Dank opfert, ehrt[602]
mich, und er bahnt einen Weg:
Ihn lasse ich
sehen das Heil Gottes.“[603]
51:01 Dem leitenden Musiker*
Ein Psalm
Von David,
51:02 als
der Prophet Nathan zu ihm kam,
nachdem er zu Bathseba eingegangen war
51:03 Sei
mir gnädig*, Gott, nach deiner Gnade*!
Nach der Menge
deiner Erbarmungen[604]
tilge meine Übertretungen!
51:04 Wasche
mich völlig[605]
von meiner Ungerechtigkeit
und von meiner
Sünde reinige mich;
51:05 denn
ich kenne meine Übertretungen,
und meine Sünde
ist stets vor mir.
51:06 Gegen
dich, dich allein habe ich gesündigt,
und das Böse in
deinen Augen habe ich getan; –
auf dass du
gerecht seist[606]
in deinem Reden
und rein seist
in deinem Richten[607].
51:07 Siehe!
In Ungerechtigkeit bin ich geboren,
und in Sünde
empfing mich meine Mutter.
51:08 Siehe!
Du hast Lust an Wahrheit* im Inneren.[608]
Und im
Verborgenen tust du mir Weisheit kund[609].
51:09 Entsündige
mich mit Ysop[610],
so werde ich rein sein.
Wasche mich[611],
so werde ich weißer sein als Schnee.
51:10 Lass
Frohlocken[612]
und Freude mich hören,
so werden die
Gebeine sich freuen, die du zerschlugst.
51:11 Verbirg
dein Angesicht vor meinen Sünden
und tilge alle
meine Ungerechtigkeiten!
51:12 Erschaffe
mir, Gott, ein reines Herz
und einen
gefestigten Geist erneuere in meinem Inneren.
51:13 Verwirf
mich nicht von deinem Angesicht
und den Geist
deiner Heiligkeit nimm nicht von mir!
51:14 Lass
mir wiederkehren das Frohlocken ‹über› dein Heil[613]
und mit einem
willigen Geist[614]
stütze mich.
51:15 Ich
will die Übertreter[615]
lehren deine Wege,
dass die Sünder
zu dir umkehren.
51:16 Befreie
mich von Blutschuld, Gott,
[du] Gott meiner
Hilfe*!
Meine Zunge soll
jubelnd loben deine Gerechtigkeit.
51:17 Mein
Herr, tue meine Lippen auf,
und mein Mund
soll dein Lob verkünden,
51:18 denn
du hast nicht Lust an Schlachtopfern; ich gäbe sie.
An Brandopfern
hast du kein Gefallen.
51:19 Die
Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist.
Ein zerbrochenes
und zerschlagenes Herz
wirst du, Gott,
nicht verachten.
51:20 Tue
Zijon Gutes in deiner Gunst.
Baue die Mauern
Jerusalems.
51:21 Dann
wirst du Lust haben an Gerechtigkeitsopfern, Brandopfern und Ganzopfern.
Dann wird man
Stiere opfern auf deinem Altar.
52:01 Dem
leitenden Musiker*
Eine Unterweisung* von David,
52:02 als
Doeg, der Edomiter, kam und Saul berichtete und ihm sagte:
„David ist in das Haus Ahimelechs gekommen.“
52:03 Was
rühmst du dich des Bösen, [du] Gewaltmensch?
Die Gnade* des
Mächtigen währt den ganzen Tag.
52:04 Verderben
plant deine Zunge
wie ein
geschliffenes Schermesser, [du] Betrüger.
52:05 Du
liebst das Böse mehr als das Gute[616],
die Lüge mehr,
als Gerechtigkeit zu reden. – Sela
52:06 Du
liebst alle verderblichen Worte[617],
[du] Zunge des
Truges.
52:07 Der
Mächtige wird dich auch stürzen für immer.
Er wird dich
holen und herausreißen aus dem Zelt
und entwurzeln
aus dem Lande der Lebenden. – Sela
52:08 Und
sehen werden es die Gerechten und sich fürchten,
und sie werden
über ihn lachen:
52:09 „Siehe,
[das ist] der Mann[618],
der Gott nicht
zu seiner Schutzwehr machte
und vertraute auf
die Fülle seines Reichtums
und stark war durch
sein frevlerisches Tun[619].“
52:10 Aber ich bin wie ein grüner Olivenbaum
im Hause Gottes.
Ich vertraue auf
die Gnade Gottes
immer und
ewiglich.
52:11 Ich
will dir ewiglich ‹Lob› bekennen[620],
weil du es vollführst,
will harren auf
deinen Namen – denn er ist gut –
vor deinen
Frommen*.
53:01 [621]Dem leitenden Musiker*
Nach „Krankheit“[622]
Eine Unterweisung*
Von David
53:02 Der
Törichte[623]
sagt in seinem Herzen: „Es ist kein Gott.“
Sie handeln
verderblich,
begehen abscheuliche
Taten.
Da ist keiner,
der Gutes tut.
53:03 Gott
schaut vom Himmel herab
auf die Söhne
Adams[624],
zu sehen, ob ein
Verständiger da sei,
einer, der Gott
suche.
53:04 Alle
wichen ab. Allesamt sind sie verderbt[625].
Da ist keiner,
der Gutes tut;
da ist auch
nicht einer.
53:05 Haben
keine Erkenntnis die Übeltäter*,
die mein Volk
verzehren, als äßen sie Brot?
Gott rufen sie
nicht an.
53:06 Da
überfiel sie ein Schrecken[626],
ohne dass ein
Schrecken da war,
denn Gott hat
die Gebeine deines Belagerers zerstreut.
Du machst sie
zuschanden, denn Gott hat sie verworfen.
53:07 O
dass aus Zijon die Rettungen Israels kämen![627]
Wenn Gott die
Gefangenschaft seines Volkes wendet,
soll Jakob
frohlocken,
Israel sich
freuen.
54:01 Dem
leitenden Musiker*
mit Saitenspiel
Eine Unterweisung*
Von David,
54:02 als
die Siphiter kamen und zu Saul sagten:
„Hält David sich nicht bei uns verborgen?“
54:03 Gott,
durch deinen Namen rette mich
und durch deine Heldenkraft
schaffe mir Recht!
54:04 Gott,
höre mein Gebet!
Nimm zu Ohren
die Worte* meines Mundes,
54:05 denn
Fremde[628]
stehen gegen mich auf,
und Gewalttätige
trachten nach meiner Seele[629].
Sie haben Gott
nicht vor sich gestellt. – Sela
54:06 Siehe!
Gott ist mir ein Helfer.
Mein Herr ist die
Stütze meiner Seele.[630]
54:07 Auf
meine Nachsteller lasse er das Böse zurückkehren.
In deiner
Wahrheit* vertilge sie![631]
54:08 In
Freiwilligkeit will ich dir opfern,
‹Lob› bekennen[632]
deinem Namen, Herr, denn er ist
gut;
54:09 denn
aus aller Bedrängnis hat er mich befreit,
und mein Auge
schaut auf meine Feinde herab*.
55:01 Dem
leitenden Musiker*
mit Saitenspiel
Eine Unterweisung*
Von David
55:02 Nimm
zu Ohren, Gott, mein Gebet
und verbirg dich
nicht vor meinem Flehen*!
55:03 Merke
auf mich und erhöre mich!
Ich irre umher
in meiner Klage und stöhne
55:04 vor
der Stimme des Feindes,
vor der
Bedrückung des Ehrfurchtslosen*,
denn sie wälzen
Übles auf mich
und befeinden
mich im Zorn.
55:05 Mein
Herz bebt in mir[633],
und Schrecken
des Todes befallen mich.
55:06 Furcht
und Zittern kommen mich an,
und Schauder
bedeckt mich.
55:07 Und
ich sagte: „O dass ich Flügel hätte wie die Taube![634]
Ich wollte
hinfliegen und ruhen.
55:08 Siehe!
Weithin wollte ich fliehen,
weilen in der
Wüste.“ – Sela
55:09 Ich
wollte eilends entrinnen
vor dem heftigen
Wind, vor dem Sturm.
55:10 Verwirre[635]
[sie], mein Herr! Zerteile ihre Zunge[636]!
–
denn ich sehe
Gewalttat und Hader in der Stadt.
55:11 Tag
und Nacht umkreisen sie sie auf ihren Mauern.
Und Übel und
Unheil sind in ihrer Mitte[637].
55:12 In
ihrer Mitte ist Verderben,[638]
und von ihrem Markte[639]
weichen nicht Bedrückung und Trug,
55:13 denn
nicht ein Feind ist es, der mich höhnt;
das würde ich
ertragen;
nicht mein Hasser
ist es, der gegen mich großtut;
vor ihm würde
ich mich verbergen;
55:14 sondern
du, ein Mensch* meinesgleichen[640],
mein Freund und
mein Vertrauter –
55:15 die
wir trauten Umgang miteinander pflegten,
ins Haus Gottes
schritten im Getümmel ‹der Menge›.
55:16 Der
Tod überfalle sie!
Lebend sollen
sie hinabfahren in den Bereich des Todes*,
denn Bosheiten
sind in ihrer Wohnung,
in ihrem
Inneren.
55:17 Ich,
ich rufe zu Gott,
und der Herr wird mich retten.
55:18 Abends,
morgens und mittags
will ich klagen
und stöhnen,
und er hört
meine Stimme.
55:19 Er hat
in Frieden*[641]
meine Seele erlöst vom Angriff gegen mich[642],
denn ihrer waren
viele gegen mich[643].
55:20 Der
Mächtige wird hören und ihnen antworten[644],
er, der auf dem
Thron sitzt von Urzeiten her – Sela
–,
ihnen, bei denen
es keine Veränderung gibt[645]
und die Gott
nicht fürchten.
55:21 Er[646]
legte seine Hände an seine Gefährten[647];
er entweihte
seinen Bund[648].
55:22 Glatt
sind die milchigen [Worte] seines Mundes,
und Krieg ist
sein Herz.
Geschmeidiger
als Öl sind seine Worte,
und eben sie sind gezückte Schwerter.
55:23 Wirf
auf den Herrn deine Last[649],
und er wird dich erhalten,
auf ewig nicht zulassen,
dass der Gerechte wanke.
55:24 Und du, Gott, wirst sie hinabstürzen
in den Brunnen
der Grube[650].
Die Menschen des
Blutes[651]
und des Truges
werden nicht die
Hälfte ihrer Tage erreichen.
Aber ich, ich
werde auf dich vertrauen.
56:01 Dem
leitenden Musiker*
Nach „Die verstummte Taube der Ferne“
Von David, ein Michtam*,
als die Philister ihn zu Gath ergriffen
56:02 Sei
mir gnädig*, Gott,
denn es schnaubt[652]
nach mir der Mensch*.
Den ganzen Tag
bekämpft und bedrängt er mich[653].
56:03 Es
schnauben meine Nachsteller den ganzen Tag.
Ja, viele
bekämpfen mich in Hochmut.
56:04 ‹An
dem› Tage, da ich mich fürchte, vertraue ich auf dich.
56:05 In
Gott[654]
rühme ich sein Wort.
Ich vertraue auf
Gott[655].
Ich fürchte mich nicht.
Was kann Fleisch
mir tun?
56:06 Meine
Worte verdrehen sie[656]
den ganzen Tag.
Gegen mich sind
alle ihre Gedanken[657]
zum Bösen.
56:07 Sie
rotten sich zusammen. Sie lauern.
Sie beobachten
meine Fersen, weil sie meiner Seele auflauern.
56:08 Sollte
es bei [ihrer] Bosheit ein Entrinnen für sie [geben]?
Im Zorn lass die
Völker niedersinken, Gott!
56:09 Zähle[658]
du selbst mein zielloses Umherschleichen!
Lege in deinen
Schlauch meine Tränen.
Sind sie nicht
in deiner Zählung[659]?
56:10 Dann
werden meine Feinde umkehren
an dem Tage, da
ich rufe.
Dieses weiß ich,
dass Gott für mich ist.
56:11 In
Gott rühme ich das Wort.
In dem Herrn rühme ich das Wort.[660]
56:12 Ich
vertraue auf Gott. Ich fürchte mich nicht.
Was kann ein
Mensch mir tun?
56:13 Gott,
auf mir liegen deine Gelübde[661].
Ich werde dir
Dank erstatten[662],
56:14 denn
du hast meine Seele vom Tode befreit – nicht wahr? –
[und] meine Füße
vom Straucheln[663],
dass ich wandle
vor dem Angesicht Gottes
im Lichte der
Lebenden[664].
57:01 Dem
leitenden Musiker*
„Verdirb nicht.“
Von David, ein Michtam*,
als er vor Saul in die Höhle floh
57:02 Sei
mir gnädig*, Gott! Sei mir gnädig,
denn zu dir
nimmt Zuflucht meine Seele,
und zum Schatten
deiner Flügel nehme ich Zuflucht,
bis
vorübergezogen das Verderben.
57:03 Ich
rufe zu Gott, dem Höchsten,
zum Mächtigen,
der es für mich vollführt.
57:04 Er
wird vom Himmel senden und mich retten.
Zum Hohn macht
er den, der nach mir schnaubt[665].
– Sela
Senden wird Gott
seine Gnade* und seine Wahrheit*.
57:05 Mitten
unter Löwen ist meine Seele.
Unter Flammen
Sprühenden liege ich,
unter Söhnen
Adams: Ihre Zähne sind Speere und Pfeile.
Ihre Zunge ist
ein scharfes Schwert.
57:06 Erhebe
dich, Gott, über die Himmel!
Über der ganzen
Erde sei deine Herrlichkeit*.
57:07 Ein
Netz haben sie meinen Schritten bereitet[666].
Meine Seele ist
niedergebeugt[667].
Eine Grube haben
sie vor mir gegraben.
Sie fielen
mitten hinein. – Sela
57:08 Fest[668]
ist mein Herz, Gott, fest mein Herz.
Ich will singen
und spielen*.
57:09 Wache
auf, meine Ehre[669]!
Wacht auf, Harfe
und Laute!
Ich will das
Morgenrot wecken.
57:10 Ich
will dir ‹Lob› bekennen[670],
mein Herr, unter den Völkern,
will dir singen*
unter den Völkern,
57:11 denn
groß bis zu den Himmeln ist deine Gnade
und deine
Wahrheit* bis zu den Wolken.
57:12 Erhebe
dich, Gott, über die Himmel!
Über der ganzen
Erde sei deine Herrlichkeit.[671]
58:01 Dem
leitenden Musiker*
„Verdirb nicht.“
Von David
Ein Michtam*
58:02 Seid
ihr denn wirklich stumm?
Gerechtigkeit
solltet ihr reden.
In
Aufrichtigkeit* solltet ihr richten,
ihr Söhne Adams[672].
58:03 Ja,
im Herzen übt ihr Ungerechtigkeiten.
Im Lande wägt
ihr Gewalttat eurer Hände dar[673].
58:04 Abgewichen
sind die Ehrfurchtslosen* von Mutterschoß an.
Von Mutterleib
an irren die Lügenredner.
58:05 Gift
haben sie, dem Schlangengift ähnlich,
wie eine taube
Otter, die ihr Ohr verschließt,
58:06 die
nicht hört auf die Stimme der Beschwörer,
des
Bannfluchers, der im Bannsprechen kundig ist.
58:07 Gott,
zerschmettere ihre Zähne in ihrem Maul!
Zermalme das
Gebiss der Junglöwen, Herr!
58:08 Sie
sollen zergehen wie Wasser, das verrinnt!
Legt er[674]
seine Pfeile an, so seien sie wie gekappt[675].
58:09 Wie
die Schnecke zerschmilzt, soll er vergehen,
wie einer Frau
Fehlgeburt, die nie die Sonne erblickt.
58:10 Noch
ehe eure Töpfe die Dornstacheln[676]
verspüren –
ob grün oder in
Glut[677],
soll er[678]
ihn fortwirbeln.
58:11 Freuen
wird sich der Gerechte,
wenn er die
Rache anschaut.
Er wird seine
Füße baden im Blut des Ehrfurchtslosen.
58:12 Und
der Mensch wird sagen:
„Fürwahr, es
gibt Frucht für den Gerechten.
Fürwahr, es gibt
einen Gott, der richtet auf Erden.“
59:01 Dem
leitenden Musiker*
„Verdirb nicht.“
Von David
Ein Michtam*,
als Saul sandte und sie sein Haus bewachten,
um ihn zu töten
59:02 Entreiße
mich meinen Feinden, mein Gott!
Rücke mich empor[679]
von denen, die gegen mich aufstehen!
59:03 Entreiße
mich den Übeltätern*
und rette mich
von den Menschen des Blutes[680]!
–
59:04 denn
– siehe! – sie lauern auf meine Seele.
Starke rotten
sich gegen mich
ohne meine
Übertretung und ohne meine Sünde, Herr.
59:05 Ohne
eine Schuld meinerseits laufen sie und rüsten sie sich.
Wache auf, mir
entgegen, und sieh!
59:06 Und
du, Herr,
Gott der Heere, Gott Israels,
erwache, um
heimzusuchen alle Heiden*.
Sei keinem von
denen gnädig*, die treulos freveln.[681]
– Sela
59:07 Am
Abend kehren sie wieder, heulen wie Hunde
und umkreisen
die Stadt.
59:08 Siehe!
Aus ihrem Munde sprudeln sie Böses hervor.
Schwerter sind
auf ihren Lippen,
denn:[682]
„Wer hört es?“
59:09 Und
du, Herr,
wirst über sie lachen,
wirst spotten
aller Völker*.
59:10 Seine
Stärke [ist es]. Zu dir will ich mich halten.[683]
Ja, Gott ist
meine hohe Feste[684].
59:11 Mein
Gott kommt mir mit seiner Gnade* zuvor.[685]
Gott lässt mich
herabschauen* auf meine Nachsteller.
59:12 Töte
sie nicht, damit es mein Volk nicht vergesse.
Lass sie
umherirren durch deine Macht. Lass sie sinken[686],
mein Herr, unser
Schild.
59:13 Versündigung ihres Mundes ist das Wort ihrer
Lippen.[687]
Mögen sie sich
verfangen in ihrem Hochmut
und weil sie
Fluch und Heuchelei[688]
reden.
59:14 Mache
ein Ende[689]
im Grimm! Mache ein Ende, dass sie nicht mehr sind
und dass sie
erkennen, dass Gott in Jakob herrscht
bis an die Enden
der Erde. – Sela
59:15 Und
am Abend kehren sie wieder, heulen wie Hunde
und umkreisen
die Stadt.
59:16 Sie
schweifen umher nach Speise,
und wenn sie
nicht satt werden, bleiben sie über Nacht[690].
59:17 Und
ich, ich will singen von deiner Stärke
und des Morgens
jubelnd loben deine Gnade,
denn du bist mir
eine hohe Feste
und ein Zufluchtsort
am Tage meiner Not[691].
59:18 Meine
Stärke! Dir will ich singen ‹und spielen›*.
Ja, Gott ist
meine hohe Feste, der Gott meiner Gnade[692].
60:01 Dem
leitenden Musiker*
Nach „Lilie“
Ein Zeugnis
Ein Michtam*
Von David
Zum Lehren
60:02 Als
er gestritten hatte mit den Syrern von Mesopotamien[693] und mit den Syrern von Zoba und Joab
zurückkehrte und die Edomiter im Salztal schlug, zwölftausend [Mann]
60:03 Gott,
du hast uns verworfen, hast uns zerstreut,
bist zornig
gewesen. Möchtest du uns wieder zurückbringen![694]
60:04 Du
hast das Land erschüttert, hast es zerrissen.
Heile seine
Risse, denn es wankt.
60:05 Du
hast dein Volk Hartes sehen lassen.
Mit Taumelwein
hast du uns getränkt.
60:06 Denen,
die dich fürchten, hast du ein Banner[695]
gegeben,
dass sie sich
erheben[696]
für die Wahrheit[697].
– Sela
60:07 So
denn, damit deine Geliebten befreit werden,
rette durch
deine Rechte und erhöre uns!
60:08 Gott
hat gesprochen in seiner Heiligkeit:
„Frohlocken will
ich, will Sichem verteilen
und das Tal
Sukkoth ausmessen.
60:09 Mein
ist Gilead, und mein ist Manasse,
und Ephraim ist
die Schutzwehr meines Hauptes,
Juda mein
Herrscherstab.
60:10 Moab
ist mein Waschbecken.
Auf Edom werfe
ich meinen Schuh[698].
Philistäa,
jauchze mir zu!“
60:11 Wer
wird mich führen zur befestigten Stadt?
Wer wird mich geleiten
nach Edom?[699]
60:12 Hast du, Gott, uns nicht verworfen
und bist nicht
ausgezogen, Gott, mit unseren Heeren?
60:13 Schaffe
uns Hilfe* vor dem Bedränger!
Menschenhilfe
ist nichtig[700].
60:14 Mit
Gott werden wir Mächtiges[701]
tun.
Und er wird unsere Bedränger zertreten.[702]
61:01 Dem
leitenden Musiker*
mit Saitenspiel
Von David
61:02 Höre,
Gott, auf mein lautes Rufen!
Merke auf mein
Gebet!
61:03 Vom
Ende der Erde rufe ich, wenn[703]
mein Herz verzagt, zu dir.
Du wollest mich
zu einem Felsen führen, der höher ist als ich,
61:04 denn
du bist mir eine Zuflucht,
ein starker Turm
vor dem Feind.
61:05 °Weilen
will ich in deinem Zelt in Ewigkeit,
Zuflucht nehmen
zum Bergungsort* deiner Flügel; – Sela
–
61:06 denn
du, Gott, hast auf meine Gelübde
gehört.
Du gabst mir den
Erbbesitz derer, die deinen Namen fürchten.
61:07 Mögest
du Tage hinzufügen zu den Tagen des Königs.
‹Mögen› seine
Jahre ‹sein› wie Geschlecht um Geschlecht.
61:08 Möge
er ewiglich bleiben[704]
vor dem Angesicht Gottes.
Bestelle Gnade*
und Wahrheit*, dass sie ihn hüten.
61:09 So
werde ich deinem Namen singen ‹und spielen›* für immer,
um [damit] meine
Gelübde zu bezahlen Tag für Tag.
62:01 Dem
leitenden Musiker*
für Jeduthun
Ein Psalm
Von David
62:02 °Wahrlich, zu Gott ist still[705]
meine Seele.°
Von ihm her ist mein Heil.
62:03 Wahrlich,
er ist mein Fels und mein Heil,
meine hohe Feste[706].
Ich werde nicht viel[707]
wanken.
62:04 Bis
wann wollt ihr einstürmen auf einen Mann,
allesamt ihn
niederstrecken[708]
wie eine
überhängende Wand,
eine
eingestoßene Mauer?
62:05 Ja[709],
sie ratschlagen, ihn von seiner Höhe zu stoßen.
Sie haben Gefallen
an der Lüge.
Mit ihrem Munde
segnen sie,
und in ihrem
Inneren fluchen sie. – Sela
62:06 Wahrlich, zu Gott[710]
sei still, meine Seele! –
denn von ihm her ist meine Hoffnung[711].
62:07 Wahrlich, er ist mein Fels und mein Heil,
meine hohe
Feste. Ich werde nicht wanken.
62:08 Auf
Gott [ruht[712]]
mein Heil und meine Herrlichkeit*.
Der Fels meiner
Stärke, meine Zuflucht, ist in Gott.
62:09 Vertraut
auf ihn allezeit, [o] Volk!
Schüttet vor ihm
aus euer Herz!
Gott ist uns
eine Zuflucht. – Sela
62:10 Ja,
Hauch[713]
sind die Söhne der Einfachen[714],
Lüge die Söhne
der Vornehmen[715].
Auf der
Waagschale steigen sie empor.
Wie Hauch sind
sie allesamt.[716]
62:11 Verlasst
euch nicht auf Erpressung[717]
und werdet nicht
betört durch Raub[718].
Wenn der
Reichtum wächst,
hängt euer Herz
nicht daran[719]!
62:12 Eines
hat Gott geredet;
zweierlei[720]
ist es, das ich gehört:
dass die Stärke
Gottes[721]
ist
62:13 und
dein, mein Herr, die Gnade*,
denn du, du
vergiltst[722]
einem jeden nach seinem Tun.
63:01 Ein
Psalm
Von David,
als er in der Wüste Juda war
63:02 Gott,
du bist mein Gott*!
Früh ‹und mit
Ernst›[723]
suche ich dich.
Es dürstet nach
dir meine Seele.
Es schmachtet
nach dir mein Fleisch
in einem dürren
Lande und lechzend, ohne Wasser.
63:03 So[724] schaute ich im Heiligtum nach dir,
um deine Stärke
und deine Herrlichkeit* zu sehen;
63:04 denn
deine Gnade* ist besser als Leben.
Meine Lippen
sollen dich rühmen.
63:05 So[725]
werde ich dich loben*, während ich lebe,
meine Hände*
aufheben in deinem Namen.
63:06 Wie
von Mark und Fett wird satt[726]
meine Seele,
und mit
jubelnden Lippen wird preisen mein Mund,
63:07 wenn
ich deiner gedenke auf meinem Lager,
in den
Nachtwachen über dich sinne[727];
63:08 denn
du bist meine Hilfe,
und im Schatten
deiner Flügel werde ich jubeln.
63:09 Meine
Seele klebt an dir.
Deine Rechte
hält mich fest.
63:10 Doch
jene, die nach meiner Seele trachten, um sie zu vernichten[728],
sollen fahren in
die untersten Örter der Erde.
63:11 Man
soll sie preisgeben der Gewalt des Schwertes.
Das Teil der
Schakale sollen sie sein.
63:12 Und
der König wird sich freuen in[729]
Gott.
Rühmen wird sich
jeder, der bei ihm[730]
schwört,
denn der Mund
der Lügenredner wird verstopft werden.
64:01 Dem
leitenden Musiker*
Ein Psalm
Von David
64:02 Höre,
Gott, meine Stimme in meiner Klage.
Vor dem
Schrecken des Feindes behüte mein Leben!
64:03 Verbirg
mich vor dem geheimen Rat der Bösgesinnten,
vor dem Aufruhr
der Übeltäter*,
64:04 die
ihre Zunge geschärft haben wie ein Schwert,
die bitteres
Wort als ihren Pfeil angelegt haben,
64:05 um
im Versteck auf den Lauteren* zu schießen.
Plötzlich
schießen sie auf ihn, und sie scheuen sich nicht.
64:06 Sie
stärken sich in böser Sache,
erzählen, wie
sie heimlich Fallstricke legen wollen.
Sie sagen: „Wer
wird sie sehen?“
64:07 Sie
denken sich Schlechtigkeiten aus:
„Wir haben es
fertig. Der Plan ist ausgedacht.“
Und das Innere
des Menschen, das Herz,[731]
ist tief.
64:08 Da
schießt Gott einen Pfeil auf sie.
Ihre Wunden kommen plötzlich.
64:09 Und
sie werden zu Fall gebracht. Ihre Zunge[732]
kommt über sie.
Alle, die sie
sehen, schütteln [den Kopf].
64:10 Und
alle Menschen werden sich fürchten und das Tun Gottes verkünden
und sein Handeln
erwägen.
64:11 Der
Gerechte freut sich am Herrn und nimmt Zuflucht zu ihm.
Und alle von
Herzen Aufrichtigen* werden sich rühmen.
65:01 Dem
leitenden Musiker*
Ein Psalm
Von David
Ein Lied
65:02 Dir
ist Stille[733]
ein Lobgesang[734],
Gott, in Zijon,
und dir bezahlt
man Gelübde.
65:03 Hörer
des Gebets!
Zu dir herzu
kommt alles Fleisch.
65:04 Verfehlungen[735]
haben mich überwältigt.
Unsere
Übertretungen – du bist es, der sie vergibt[736].
65:05 Selig*
ist der, den du erwählst und nahen lässt[737],
dass er wohne in
deinen Vorhöfen.
Sättigen wollen
wir uns an dem Guten deines Hauses,
deines heiligen
Tempels[738].
65:06 Furchtgebietendes
in Gerechtigkeit wirst du uns antworten,[739]
Gott unseres
Heils,
Zuversicht aller
Enden der Erde
und der fernsten
Meere,
65:07 der
die Berge festigt durch seine Kraft,
umgürtet ist mit
Heldenkraft,
65:08 der
da stillt das Brausen der Meere,
das Brausen
ihrer Wellen und das Getümmel der Völkerscharen.
65:09 Die
Bewohner der Enden der Erde fürchten sich vor deinen Zeichen.
Du lässt die
Ausgänge des Morgens und des Abends jubeln[740].
65:10 Du
suchtest das Land heim[741]
und machtest es überfließend[742];
vielfach[743]
bereicherst du es:
Gottes Bach ist
voll Wasser.[744]
Du ließest sein
Getreide gut geraten.
Ja,[745]
so bereitest du es[746].
65:11 Du tränkst
seine Furchen, ebnest seine Schollen.
Du erweichst es
mit Regengüssen,
segnest sein
Gewächs.
65:12 Du krönst
das Jahr mit deinem Gut[747],
und deine Spuren[748]
triefen von Fett.
65:13 Es
triefen die Auen der Steppe,
und die Hügel
umgürten sich mit Jubel.
65:14 Die
Auen bekleiden sich mit Kleinvieh[749],
und die Täler
bedecken sich mit Korn.
Sie jauchzen
sich zu; ja, sie singen.
66:01 Dem
leitenden Musiker*
Ein Lied
Ein Psalm
Ruft Gott laut
zu, alle Erde!
66:02 Singt
‹und spielt›* der Herrlichkeit* seines Namens.
Macht herrlich
sein Lob.
66:03 Sprecht
zu Gott: „Wie furchtgebietend sind deine Taten!
Wegen der Größe
deiner Stärke schmeicheln dir deine Feinde[750].
66:04 Die
ganze Erde, sie werfen sich dir hin[751],
singen ‹und
spielen› dir[752],
singen ‹und spielen› deinem Namen.“ – Sela
66:05 Kommt
und seht die großen Taten Gottes!
Furchtgebietend
ist er in seinem Tun an den Söhnen Adams.
66:06 Er
wandelte das Meer in trockenes Land.
Sie zogen zu Fuß
durch den Strom.
Da freuten wir
uns an ihm.
66:07 Ewiglich
herrscht er in seiner Heldenkraft.
Seine Augen
haben Acht auf die Völker*.
Die
Widerspenstigen dürfen sich nicht erheben. – Sela
66:08 Lobt*,
[ihr] Völker, unseren Gott
und lasst hören
die Stimme seines Lobes[753],
66:09 der
unsere Seele am Leben erhält[754],
und unsere Füße
lässt er nicht wanken,
66:10 denn
du hast uns geprüft, Gott,
hast uns
geläutert, wie man Silber läutert.
66:11 Du
hast uns ins Netz gebracht,
hast eine
drückende Last auf unsere Lenden gelegt.
66:12 Du hast
Menschen* reiten lassen auf unserem Haupt.
Wir sind ins
Feuer und ins Wasser gekommen,
aber du hast uns
herausgeführt zum Überfluss[755].
66:13 Ich
will in dein Haus gehen mit Brandopfern,
dir bezahlen
meine Gelübde,
66:14 zu
denen sich meine Lippen aufgetan[756]
hatten
und die mein
Mund ausgesprochen hatte in meiner Not[757].
66:15 Brandopfer
von fetten [Schafen][758]
bringe ich dar
samt Rauch von
Widdern;
Rinder samt
Böcken richte ich dir zu. – Sela
66:16 Kommt!
Hört zu, alle, die ihr Gott fürchtet,
und ich will
erzählen, was er an meiner Seele getan hat.
66:17 Zu
ihm rief ich mit meinem Munde,
und Erhebung [seines
Namens] war unter meiner Zunge.
66:18 Wenn
ich es in meinem Herzen auf Unrechtes[759]
abgesehen hätte,
würde mein Herr
nicht hören.
66:19 Doch
wahrlich, Gott hat
gehört,
hat auf die
Stimme meines Betens gemerkt.
66:20 Gelobt*
sei Gott, der mein Gebet nicht abwies
und seine Gnade*
mir [nicht versagte].
67:01 Dem
leitenden Musiker*
Mit Saitenspiel
Ein Psalm
Ein Lied
67:02 Gott
sei uns gnädig* und segne uns.
Er lasse sein
Angesicht leuchten bei uns – Sela –,
67:03 dass
man auf Erden erkenne deinen Weg,
unter allen
Völkern* dein Heil.
67:04 Es
sollen dir, Gott, ‹Lob› bekennen die Völker.
Es sollen dir
‹Lob› bekennen die Völker alle.
67:05 Es
sollen sich freuen und jubeln die Völkerscharen,
denn du richtest
die Völker in Geradheit*
und die
Völkerscharen auf der Erde: Du leitest sie[760].
– Sela
67:06 Es
sollen dir, Gott, ‹Lob› bekennen die Völker.
Es sollen dir
‹Lob› bekennen die Völker alle.
67:07 Das
Erdreich[761]
gibt[762]
seinen Ertrag.
Es segnet uns
Gott, unser Gott.
67:08 Es
segnet uns Gott,
und alle Enden
der Erde sollen ihn fürchten.
68:01 Dem
leitenden Musiker*
Von David
Ein Psalm
Ein Lied
68:02 Gott
erhebt sich. Seine Feinde zerstreuen sich,
und vor seinem
Angesicht fliehen seine Hasser.
68:03 Wie
Rauch verweht, so wehst du sie fort.
Wie Wachs vor
dem Feuer zerschmilzt,
so kommen die
Ehrfurchtslosen* um vor dem Angesicht Gottes.
68:04 Aber
die Gerechten freuen sich. Sie frohlocken
vor dem
Angesicht Gottes, und sie jubeln in Freude.
68:05 Singt
Gott! Singt ‹und spielt›* seinem Namen!
Macht Bahn[763]
dem, der einherfährt durch die Wüste
– °Jah[764] ist sein Name – und frohlockt vor ihm!
68:06 Ein
Vater der Waisen und ein Richter der Witwen
ist Gott in
seiner heiligen Wohnung.
68:07 Gott
lässt Vereinsamte in einem Hausstand wohnen[765].
Er führt
Gefangene in den Wohlstand[766]
hinaus.
Die
Widerspenstigen jedoch wohnen in der Dürre.
68:08 Gott,
als du auszogst vor deinem Volk,
als du einherschrittst
durch die Wüste – Sela –,
68:09 da
bebte die Erde;
da troffen die
Himmel vor dem Angesicht Gottes,
der Sinai dort
vor dem Angesicht Gottes, des Gottes Israels.
68:10 Regen
in Fülle[767]
gossest du aus, Gott.
Dein Erbteil,
das ermattet war, du machtest es fest[768].
68:11 Deine
Schar[769]
wohnte darin[770].
Gott, du
sorgtest in deiner Güte für den Gebeugten*.[771]
68:12 Mein
Herr erlässt ein Wort*.
Der Botinnen[772]
ist ein großes Heer.
68:13 Die
Könige der Heere fliehen; sie fliehen,
und die
Bewohnerin des Hauses ‹darf› Beute austeilen.
68:14 Wenn ihr zwischen [den] Hürden lagert,
werdet ihr sein wie die Flügel der Taube,
mit Silber überzogen, deren Gefieder
goldgelblich schimmert.
68:15 Wenn
der Allmächtige Könige darin[773]
zerstreut,
wird es
schneeweiß auf dem Zalmon[774].
68:16 Ein
Gottesberg[775]
ist der Berg Baschans,
ein
gipfelreicher Berg der Berg Baschans.
68:17 Was
blickt ihr neidisch, [ihr] gipfelreichen Berge,
auf den Berg,
den Gott begehrte, darauf zu wohnen?
Ja, der Herr wird [dort] wohnen für immer.
68:18 Der
Wagen Gottes sind vieltausendmal Tausende und Abertausende.
Mein Herr ist
unter ihnen: ein Sinai in Heiligkeit[776].
68:19 Du bist aufgestiegen in die Höhe, führtest
Gefangenschaft[777] gefangen,
hast Gaben genommen an Menschen[778]
– auch
Widerspenstige, dass der Herr*,
Gott, [daselbst] Wohnung nehme.
68:20 Gelobt*
sei mein Herr! Tag für Tag trägt er Last für uns,
der Mächtige,
der unsere Rettung ist. – Sela
68:21 Der
Mächtige ist uns ein Gott*[779]
für Rettungstaten[780].
Und bei Jahweh,
meinem Herrn, sind Ausgangswege vom Tode[781].
68:22 Wahrlich,
Gott zerschmettert das Haupt seiner Feinde,
den Haarscheitel
dessen, der in seiner Schuld[782]
wandelt.
68:23 Mein
Herr sagte: „Ich will [sie] zurückbringen aus Baschan,
zurückbringen
aus den Tiefen des Meeres,
68:24 damit
du deinen Fuß badest in Blut
[und] die Zunge
deiner Hunde von den Feinden ihr Teil habe.“
68:25 Sie
sehen dein Umherziehen[783],
Gott,
das Umherziehen
meines Gottes*, meines Königs, im Heiligtum[784].
68:26 Voran
gehen die Sänger, hinterher die Saitenspieler
inmitten
Handpauken schlagender Jungfrauen.
68:27 „Lobt*
Gott in den Versammlungen;
[lobt] den Herrn, [ihr] aus Israels Quell!“
68:28 Da
sind Benjamin, der Jüngste, der sie befehligt,
die Fürsten
Judas, ihre Schar,
die Fürsten
Sebulons, die Fürsten Naphtalis.
68:29 Entboten
hat dein Gott deine Stärke[785].
Stärke, [o]
Gott, das, was du für[786]
uns erwirkt hast![787]
68:30 Von
deinem Tempel aus, hoch über Jerusalem
mögen Könige dir
Geschenke bringen.
68:31 Schelte
das Untier im Schilf[788],
die Schar der „Stiere“[789]
mitsamt den „Kälbern“ der Völker,
die sich
unterwerfen[790]
mit Barren von Silber.
Er wird
zerstreuen die Völker, die Lust haben an Kriegen[791].
68:32 Gesandte[792]
werden kommen aus Ägypten.
Äthiopien[793]
wird eilends seine Hände ausstrecken nach Gott[794].
68:33 Ihr
Königreiche der Erde, singt Gott!
Singt ‹und
spielt›* dem Herrn[795]
– Sela –,
68:34 der einherfährt
auf den Himmeln, den Himmeln der Vorzeit[796]!
Siehe! Er lässt
seine Stimme erschallen, eine starke Stimme.
68:35 Gebt
Gott Stärke. Seine Hoheit ist über Israel
und seine Stärke
in den Wolken.
68:36 Furchtgebietend
bist du, Gott, aus deinen Heiligtümern her.
Der Mächtige
Israels, er gibt Stärke dem Volk und ‹Fülle
von› Kraft[797].
Gelobt* sei
Gott!
69:01 Dem
leitenden Musiker*
Nach „Lilien“
Von David
69:02 Rette
mich, Gott,
denn die Wasser
sind bis an die Seele gekommen!
69:03 Ich
bin versunken in tiefem Schlamm,
und kein Grund
ist da.
In Wassertiefen
bin ich gekommen,
und die Flut
überströmt mich.
69:04 Ich
bin müde[798]
vom Rufen. Meine Kehle ist trocken[799].
Meine Augen
schwinden hin[800]
vom Harren auf meinen Gott.
69:05 Mehr
als die Haare meines Hauptes sind derer, die mich hassen ohne Grund.
Mächtig[801]
sind, die mich vertilgen ‹wollen›[802],
die zu Unrecht mir feind sind.
Was ich nicht
raubte, das soll ich erstatten.
69:06 Du,
Gott, du kennst meine Torheit.
Und meine
Verschuldungen sind dir nicht verborgen.
69:07 Lass
nicht durch mich zuschanden werden, die auf dich warten[803],
mein Herr, Jahweh
der Heere!
Lass durch mich
nicht beschämt werden, die dich suchen,
Gott Israels! –
69:08 denn
deinetwegen trage ich Hohn,
hat Schande
bedeckt mein Antlitz.
69:09 Entfremdet
bin ich meinen Brüdern
und fremd[804]
den Söhnen meiner Mutter;
69:10 denn
der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt,
und die Beschimpfungen derer, die dich beschimpften,
fielen auf mich.[805]
69:11 Als
ich weinte [und] meine Seele im Fasten war,
wurde es mir zu
Schmähungen.
69:12 Und
als ich mich mit Sackleinen kleidete[806],
wurde ich ihnen zum Sprichwort[807].
69:13 Die
im Tor sitzen, reden über mich;
und ich bin das
Saitenspiel der Zecher[808].
69:14 Und ich, mein Gebet ist zu dir, Herr, zur Zeit der Annehmung[809].
Gott, durch
deine große Gnade*
erhöre mich durch
die Wahrheit*[810]
deines Heils.
69:15 Ziehe
mich heraus[811]
aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke!
Lass mich
entrissen werden meinen Hassern
und den Tiefen
der Wasser!
69:16 Lass
die Flut der Wasser mich nicht überströmen
und die Tiefe
mich nicht verschlingen.
Und lass die
Grube ihren Mund nicht verschließen über mir.
69:17 Erhöre
mich, Herr, denn gut ist deine
Gnade.
Wende dich zu
mir nach der Menge deiner Erbarmungen[812]!
69:18 Und verbirg
nicht dein Angesicht vor deinem Knecht,
denn ich bin
bedrängt[813].
Eilends erhöre mich!
69:19 Nahe
meiner Seele. Erlöse sie![814]
Erlöse mich
meiner Feinde wegen.
69:20 Du, du
kennst meinen Hohn
und meine
Schmach und meine Schande.
Vor dir[815]
sind alle meine Bedränger.
69:21 Der
Hohn hat mein Herz gebrochen und macht mich krank[816].
Und ich habe auf
Mitleid gehofft[817],
und da war keines,
und auf Tröster,
und ich habe keine gefunden.
69:22 Und
sie gaben mir Galle zur Speise[818]
und Essig zu
trinken für meinen Durst.
69:23 Ihr
Tisch werde vor ihnen zur
Schlinge[819]
und den
Sorglosen[820] zum
Fallstrick[821].
69:24 Verfinstert seien ihre
Augen, um nicht zu sehen.
Und ihre Hüften
lass wanken immerzu.[822]
69:25 Schütte
über sie aus deinen Grimm,
und deines Zornes
Glut erreiche sie.
69:26 Ihre
Wohnstätte werde öde[823];
in ihren Zelten
soll niemand wohnen[824].
69:27 Den
nämlich, den du geschlagen hast,
haben sie verfolgt,
und von dem
Schmerz deiner Verwundeten[825]
erzählen sie.
69:28 Füge
Schuld zu ihrer Schuld
und lass sie
nicht kommen zu deiner Gerechtigkeit.
69:29 Lass
sie ausgelöscht werden aus dem Buch des Lebens
und nicht
eingeschrieben werden mit den Gerechten.
69:30 Und ich bin gebeugt*. Mir ist wehe.
Dein Heil[826],
Gott, rücke mich empor[827].
69:31 Preisen
will ich den Namen Gottes im Liede
und ihn groß
machen mit Lob.
69:32 Und es
wird dem Herrn besser gefallen
als ein Stier,
ein Jungstier
mit Hörnern [und] gespaltenen Hufen.
69:33 Die
Gebeugten*[828]
werden es sehen [und] sich freuen.
Ihr, die ihr Gott
sucht, euer Herz möge leben! –
69:34 denn
der Herr hört auf die
Bedürftigen,
und seine
Gefangenen verachtet er nicht.
69:35 Ihn
sollen preisen Himmel und Erde,
die Meere und
alles, was in ihnen wimmelt,
69:36 denn
Gott wird Zijon retten
und die Städte
Judas bauen,
dass sie dort
wohnen und sie besitzen.
69:37 Und
der Same seiner Knechte wird sie erben.
Und die seinen
Namen lieben, werden darin wohnen.
70:01 Dem
leitenden Musiker*
Von David
Zum Gedächtnis[829]
70:02 Eile,
Gott, mich zu befreien,
Herr, mir zu helfen!
70:03 Es
sollen sich schämen und zuschanden werden,
die nach meiner
Seele[830]
trachten.
Sie sollen
zurückweichen und beschämt werden,
die Lust haben
an meinem Unglück.
70:04 Sie
sollen umkehren wegen ihrer Schande,
die da sagen: „Haha.
Haha.“
70:05 Es sollen fröhlich sein und sich
freuen in[831]
dir
alle, die dich
suchen.
Sie sollen stets
sagen: „Groß sei Gott[832]!“,
[sie,] die dein
Heil lieben.
70:06 Und
ich bin gebeugt* und bedürftig.
Gott, eile zu
mir!
Meine Hilfe und
mein Retter* bist du.
Säume nicht, Herr!
71:01 Zu
dir, Herr, nehme ich Zuflucht:
Lass mich nicht
zuschanden werden ewiglich!
71:02 In
deiner Gerechtigkeit befreie mich und lass mich entrinnen.
Neige dein Ohr
zu mir und schaffe mir Rettung.
71:03 Werde
mir ein Fels zum Wohnen, zu dem ich stets kommen ‹darf›.
Du hast geboten,
mich zu retten,
denn du bist
mein Fels und meine Burg.
71:04 Mein
Gott, lass mich entrinnen aus der Hand* des Ehrfurchtslosen*,
aus dem Griff[833]
des Missetäters[834]
und des Gewalttätigen,
71:05 denn
du, mein Herr, bist meine Hoffnung,
Herr, meine Zuversicht von meiner
Jugend an.
71:06 Auf
dich habe ich mich gestützt von Mutterschoß an.
Aus meiner
Mutter Leibe hervor hast du mich
entbunden[835].
Dir ‹gilt› stets
mein Lobgesang.
71:07 Vielen
bin ich wie ein Wunder.
Aber du bist meine starke Zuflucht[836].
71:08 Mein
Mund ist erfüllt von deinem Lob,
von deinem Ruhm
den ganzen Tag.
71:09 Verwirf
mich nicht in der Zeit [meines] Alters.
Verlass mich
nicht beim Schwinden meiner Kraft,
71:10 denn
meine Feinde reden von mir,
und die auf
meine Seele lauern, beraten sich miteinander.
71:11 Sie
sagen: „Gott hat ihn verlassen.
Verfolgt und
ergreift ihn, denn kein Befreier ist da.“
71:12 Gott,
sei nicht ferne von mir!
Mein Gott, eile
mir zu Hilfe!
71:13 Es
sollen zuschanden werden, vergehen, die meiner Seele feind sind.
Mit Hohn und
Schande sollen bedeckt werden[837],
die mein Unheil
suchen.
71:14 Und ich werde fortwährend harren
und all dein Lob
vermehren.
71:15 Mein
Mund soll erzählen von deiner Gerechtigkeit,
den ganzen Tag
von deinem Helfen*[838],
denn ich weiß es
nicht zu zählen[839].
71:16 Ich
will kommen mit den mächtigen Taten[840]
Jahwehs, meines Herrn.[841]
Deiner
Gerechtigkeit will ich [rühmend] gedenken, deiner allein.
71:17 Gott!
Du hast mich gelehrt von meiner Jugend an,
und bis hierher
habe ich deine Wunder* verkündet.
71:18 Und
auch bis zum Alter und bis zum grauen Haar[842],
Gott, verlass
mich nicht,
bis ich verkünde
deinen Arm dem Geschlecht[843],
allen, die [noch]
kommen werden,[844]
deine Heldenkraft.
71:19 Und
deine Gerechtigkeit, Gott, reicht bis zur Höhe.
[Du,] der du große Dinge getan:
Gott! Wer ist
wie du?
71:20 [Du,] der du uns viele Nöte und Übel
hast sehen lassen,
du wirst uns
wieder beleben
und uns wieder
heraufführen aus den Tiefen der Erde.
71:21 Du
wirst meine Größe mehren und dich wenden [und] mich trösten[845].
71:22 Auch
ich will mit der Harfe ‹Lob› bekennen[846]
dir, deiner Wahrheit*, mein Gott,
will dir spielen*
mit der Laute,
Heiliger
Israels.
71:23 Es
jubeln meine Lippen, wenn ich dir singe ‹und spiele›*,
und[847]
meine Seele, die du erlöst hast.
71:24 Auch
soll meine Zunge den ganzen Tag reden[848]
von deiner Gerechtigkeit,
denn beschämt,
denn mit Schande bedeckt wurden die, die mein Unglück suchten.
72:01 Von
Salomo[849]
Gott, gib deine
Rechtssprüche[850]
dem König
und deine
Gerechtigkeit[851]
dem Sohn des Königs.
72:02 Er
richte dein Volk in Gerechtigkeit
und deine
Gebeugten* mit Recht[852].
72:03 Frieden*
mögen die Berge tragen dem Volk
und [auch] die
Hügel in Gerechtigkeit.
72:04 Er
schaffe Recht den Gebeugten des Volkes.
Er rette die
Söhne des Armen
und zertrete den
Bedrücker.
72:05 Man
fürchte dich mit dem Sonnenschein[853]
und angesichts
des Mondes[854]
von Geschlecht zu Geschlecht.
72:06 Er
komme herab wie ein Regen auf die Flur[855],
wie
Regenschauer, Regengüsse auf das Land.
72:07 In
seinen Tagen sprosse der Gerechte
und Fülle von
Frieden, bis der Mond nicht mehr ist.
72:08 Er
herrsche von Meer zu Meer
und vom Strom[856]
bis an die Enden der Erde.
72:09 Vor
ihm beugen sich nieder die Wüstenvölker,
und seine Feinde
lecken den Staub.
72:10 Die
Könige von Tarsis[857]
und die Küstenländer
entrichten
Geschenke.
Die Könige von
Scheba[858]
und Seba[859]
bringen Abgaben
dar.
72:11 Und
alle Könige fallen vor ihm nieder[860];
alle Völker*
werden ihm dienen;
72:12 denn
er befreit den Armen, der um Hilfe ruft,
und den Gebeugten,
der keinen Helfer hat.
72:13 Er
erbarmt sich des Geringen und des Armen,
und die Seelen
der Armen rettet er.
72:14 Er
erlöst aus Bedrückung und Gewalttat ihre Seele.
Kostbar ist in
seinen Augen ihr Blut.
72:15 Er
lebe. Und man gebe ihm vom Gold Schebas.
Und man soll
stets für ihn beten,
ihn den ganzen
Tag segnen[861].
72:16 Überfluss
von Getreide sei im
Lande[862]
bis auf die
Gipfel der Berge.
Seine Frucht
rausche wie der Libanon.
Und es blühe
hervor[863]
aus den Städten wie das grüne Gewächs der Erde.
72:17 Sein
Name sei ewig.
Vor der Sonne[864]
sprosse sein Name.
Und in ihm werden
sie sich segnen[865],
[und] alle
Völker* sollen ihn seligpreisen[866].
72:18 Gelobt*
sei der Herr, Gott, der Gott
Israels,
der Wunder* tut,
er allein!
72:19 Und
gelobt* sei sein herrlicher Name[867]
ewiglich.
Und die ganze
Erde werde voll seiner Ehre[868].
Amen. Ja, Amen.
72:20 Es
sind zu Ende die Gebete Davids, des Sohnes Isais.
73:01 Ein Psalm
Von Asaph
Fürwahr, Gott
ist Israel gut,
denen, die
reinen Herzens sind.
73:02 Und
ich, wenig fehlte, so wären fehl gegangen[869]
meine Füße;
meine Schritte
wären beinahe[870]
ins Stolpern gekommen;
73:03 denn
ich beneidete die Vermessenen[871],
als ich das
Wohlergehen* der Ehrfurchtslosen* sah;
73:04 °denn sie haben nicht Qualen zu ihrem
Tode hin[872],°
und fett ist ihr
Bauch[873].
73:05 Sie
leben nicht in der Pein der Menschen*,[874]
und mit den
Menschen[875]
werden sie nicht geplagt.
73:06 Darum
ist Hochmut ihr Halsschmuck
[und] Gewalttat
das Gewand, das sie umgibt.
73:07 Es
tritt aus dem Fett hervor ihr Auge.
Die Einbildungen
[ihres] Herzens quellen über[876].
73:08 Sie
höhnen und reden in Bosheit.
Von Bedrückung
reden sie von oben herab.
73:09 Sie
setzen in den Himmel ihren Mund,
und ihre Zunge
wandelt[877]
auf der Erde.
73:10 Deshalb
wendet sein Volk sich ihnen zu[878],
und es wird
Wasser in Fülle von ihnen aufgesogen[879].
73:11 Und
sie sagen: „Wie sollte der Mächtige es wissen?
Und hat der
Höchste Kenntnis?“
73:12 Siehe!
Diese sind Ehrfurchtslose,
und immerdar
sorglos[880]
mehren sie Reichtum.
73:13 Fürwahr,
umsonst hielt ich mein Herz rein
und wusch ich
meine Hände*[881]
in Unschuld;
73:14 [umsonst] war ich geplagt den ganzen
Tag
und meine
Züchtigung jeden Morgen da.
73:15 Hätte
ich gesagt: „Ich will ebenso reden“,
siehe, so hätte
ich treulos gehandelt am Geschlecht deiner Söhne.
73:16 So
sann ich denn nach, das zu begreifen.
Eine Plage[882]
war es in meinen Augen –
73:17 bis
ich hineinging ins Heiligtum[883]
Gottes*
und Acht gab auf
ihr Ende.
73:18 Fürwahr,
du stellst sie auf schlüpfrigen Grund.
Du lässt sie
fallen zu Trümmern[884].
73:19 Wie
werden sie so plötzlich verwüstet,
schwinden sie
dahin, nehmen sie ein Ende mit Schrecken!
73:20 Wie [man]
einen Traum nach dem Erwachen [verschmäht],
wirst du, mein
Herr, wenn du dich aufmachst[885],
verschmähen ihr Bild.
73:21 Als
mein Herz erbittert war
und es mich
stach in meinen Nieren,
73:22 da war
ich töricht[886]
und erkannte es nicht.
Ein Tier[887]
war ich bei dir.
73:23 Doch: Ich
bin stets bei dir.
Du hast meine
rechte Hand gefasst.
73:24 In
deinem Ratschluss[888]
leitest du mich,
und nachher, in
Herrlichkeit[889],
nimmst du mich auf.
73:25 Wen
habe ich in den Himmeln?
Und bei dir habe
ich an nichts Lust auf der Erde[890].
73:26 Vergehen
auch mein Fleisch und mein Herz,
der Fels meines
Herzens und mein Teil ist Gott ewiglich;
73:27 denn –
siehe! – die fern sind von dir, kommen um;
du vertilgtest
alle, die buhlerisch weg[gehen] von dir.[891]
73:28 Aber ich, die Nähe Gottes ist mir Gutes[892].
Ich habe Jahweh, meinen Herrn, mir zur Zuflucht
gemacht,
zu erzählen alle
deine Taten.
74:01 Eine Unterweisung* Asaphs
Gott, warum hast
du verstoßen für immer
[und] raucht
dein Zorn gegen die Herde deiner Weide?
74:02 Gedenke
deiner Gemeinde, die du vorzeiten erworben,
erlöst hast zum
Eigentumsvolk[893],
des Berges
Zijon, auf dem du Wohnung genommen.
74:03 Erhebe
deine Tritte zu den immerwährenden[894]
Trümmern.
Alles im
Heiligtum hat der Feind verderbt.
74:04 Es
brüllen deine Widersacher inmitten deiner Versammlungsstätte.
Sie haben ihre
Zeichen als Zeichen gesetzt[895].
74:05 Es
sieht aus, wie wenn einer die Axt emporhebt
im Dickicht des
Waldes;
74:06 und
jetzt zerschlagen sie sein[896]
Schnitzwerk allzumal
mit Beilen und
mit Hämmern.
74:07 Sie
steckten dein Heiligtum in Brand,
entweihten die
Wohnung deines Namens bis auf den Grund[897].
74:08 Sie
sagten in ihrem Herzen: „Wir drücken sie allesamt nieder.“
Sie verbrannten
alle Begegnungsstätten Gottes* im Lande.
74:09 Unsere
Zeichen sehen wir nicht. Kein Prophet ist mehr da,
und keiner ist
bei uns, der weiß, bis wann.
74:10 Bis
wann, Gott, soll höhnen der Bedränger,
soll der Feind
deinen Namen verachten immerfort?
74:11 Warum
ziehst du deine Hand zurück? Und deine Rechte:
[Ziehe sie]
hervor aus deinem Gewande[898].
Mach ein Ende!
74:12 Ist
doch Gott mein König von alters her,
der Rettungen
schafft inmitten des Landes[899].
74:13 Du zerteiltest das Meer durch deine Stärke,
zerschlugst die
Köpfe der Drachen auf dem Wasser.
74:14 Du zerschmettertest die Köpfe des
Leviathans[900],
gabst ihn zur
Speise dem Volk der Wüstentiere.
74:15 Du ließest hervorbrechen Quelle und Bach[901].
Immerfließende
Ströme trocknetest du aus.
74:16 Dein
ist der Tag, dein auch die Nacht.
Du bereitetest Gestirne[902]
und Sonne.
74:17 Du setztest fest alle Grenzen der Erde.
Sommer und
Winter bildetest du.
74:18 Gedenke
dessen: Der Feind hat Jahweh verhöhnt.
Und ein
törichtes Volk hat deinen Namen verachtet.
74:19 Gib
nicht dem Raubtier hin die Seele deiner Turteltaube[903].
Die Schar deiner
Gebeugten* vergiss nicht für immer!
74:20 Schaue
hin auf den Bund,
denn die dunklen
Winkel[904]
der Erde[905]
sind voll
von Stätten der
Gewalttat.
74:21 Lass
den Unterdrückten nicht beschämt zurückkehren.
Der Gebeugte und
der Bedürftige, sie sollen deinen Namen preisen.
74:22 Stehe
auf, Gott! Führe deinen Rechtsstreit!
Gedenke deiner
Verhöhnung durch die Törichten[906]
den ganzen Tag.
74:23 Vergiss
nicht die Stimme deiner Widersacher.
Das Getöse
derer, die sich gegen dich erheben, steigt unaufhörlich auf.
75:01 Dem leitenden Musiker*
„Verdirb nicht.“
Ein Psalm
Von Asaph
Ein Lied
75:02 Wir
bekennen dir ‹Lob›[907],
Gott.
Wir bekennen dir
‹Lob›. Und nahe ist dein Name.
Deine
wunderbaren Taten verkünden es.
75:03 Fürwahr,
ich werde den Zeitpunkt[908]
ergreifen.
Ich selbst werde
richten in Geradheit*.
75:04 Sie
schmelzen weg, die Erde und alle ihre Bewohner.
Ich selbst mache
fest ihre Säulen. – Sela*
75:05 Ich
sagte zu den Vermessenen: „Seid nicht übermütig.“
und zu den
Ehrfurchtslosen*: „Erhebt nicht das Horn[909].“
75:06 Erhebt
nicht hoch euer Horn.
Redet nicht
Freches mit gerecktem Hals,
75:07 denn
nicht von Osten[910]
noch von Westen[911]
und nicht von
Süden[912]
her kommt Erhöhung;
75:08 denn
Gott ist es, der richtet.
Diesen
erniedrigt er, und jenen erhöht er;
75:09 denn
ein Becher ist in der Hand des Herrn,
und er schäumt
von Wein, ist voll von Würzwein,
und er schenkt
daraus ein.
Ja, seine Hefen[913]
müssen schlürfend trinken
alle
Ehrfurchtslosen der Erde.
75:10 Und
ich, ich will verkünden ewiglich,
will singen ‹und
spielen›* dem Gott Jakobs.
75:11 Und
alle Hörner der Ehrfurchtslosen haue ich ab.
Hoch sollen
ragen die Hörner der Gerechten.
76:01 Dem leitenden Musiker*
Mit Saitenspiel
Ein Psalm
Von Asaph
Ein Lied
76:02 Bekannt
ist Gott in Juda,
in Israel groß sein
Name.
76:03 Und
in Salem ist sein Zelt
und seine
Wohnung in Zijon.
76:04 Dort
zerbrach er die Blitze[914]
des Bogens,
Schild und
Schwert und Kriegswehr. – Sela*
76:05 Glanzvoll[915]
bist du,
majestätischer
als die Berge des Raubens[916].
76:06 Zur
Beute geworden sind die Starkherzigen[917].
Sie schlafen ihren Schlaf.
Und allen Helden
versagen ihre Hände.[918]
76:07 Vor
deinem Schelten, Gott Jakobs,
sind sowohl
Wagen als Pferd in tiefen Schlaf gesunken.
76:08 Du
– furchtgebietend bist du.
Und wer kann bestehen
vor dir[919],
wenn du zürnst?
76:09 Vom
Himmel her ließest du hören Gericht[920].
Die Erde
fürchtete sich und hielt stille,
76:10 als
Gott aufstand zum Gericht,
zu retten alle
Gebeugten* der Erde; – Sela –
76:11 denn
der Grimm des Menschen wird dir ‹Lob› bekennen,
[und] mit dem
Rest des Grimmes wirst du dich gürten.
76:12 Gelobt
und bezahlt Gelübde dem Herrn,
eurem Gott.
Alle rings um
ihn her
sollen Geschenke
bringen dem Furchtgebietenden.
76:13 Er stutzt[921]
den Geist[922]
der Fürsten,
ist furchtgebietend
gegen die Könige der Erde.
77:01 Dem Vorsteher
Für Jeduthun
Von Asaph
Ein Psalm
77:02 Meine
Stimme [ist[923]]
zu Gott, und ich will rufen!
Meine Stimme [ist]
zu Gott, und er wolle mich hören[924].
77:03 Am
Tage meiner Bedrängnis suche ich meinen Herrn.
Nachts ist meine
Hand ausgestreckt[925]
und lässt nicht ab[926].
Meine Seele
weigert sich, getröstet zu werden.
77:04 Denke
ich an Gott, muss ich stöhnen[927].
Sinne ich nach,
verzagt[928]
mein Geist. – Sela*
77:05 Die
Lider meiner Augen hältst du offen.
Ich bin hin und
her gestoßen und kann nicht sprechen.
77:06 Ich
überdenke die Tage von einst,
die Jahre der
Vorzeit.
77:07 Gedenken
will ich meines Saitenspiels in der Nacht,
will nachsinnen
mit meinem Herzen,
und mein Geist
ist emsig am Forschen.
77:08 Wird
mein Herr auf ewig verstoßen?
Und wird er
hinfort nicht mehr Gunst erzeigen?
77:09 Ist
seine Gnade* für immer zu Ende?
Ist die
Verheißung[929]
zu Ende für alle Geschlechter[930]?
77:10 Hat
der Mächtige vergessen, gnädig* zu sein?
Hat er im Zorn
verschlossen seine Erbarmungen? – Sela
77:11 Und
ich sprach: Mein Leiden ist dieses:
[schwere] Jahre
der Rechten des Höchsten[931].
77:12 Ich
will in Erwähnung bringen die[932]
Taten des Herrn*,
ja, gedenken
deiner Wundertat[933]
von einst,
77:13 und
ich will nachdenken über all dein Tun,
und über deine
Handlungen will ich sinnen.
77:14 Gott,
dein Weg ist im Heiligtum[934].
Wer ist ein
Mächtiger*, ‹so› groß wie Gott?
77:15 Du
bist der Gott*, der Wunder* tut.
Du hast deine
Stärke kundgetan unter den Völkern.
77:16 Du
hast mit dem Arm erlöst dein Volk,
die Söhne Jakobs
und Josephs. – Sela
77:17 Die
Wasser sahen dich, Gott.
Die Wasser sahen
dich. Sie bebten.
Ja, die Fluten
zitterten.
77:18 Die
Wolken ergossen Wasser.
Die Wolkenschwaden[935]
ließen [ihre] Stimme erschallen.
Ja, deine Pfeile[936]
flogen hin und her.
77:19 Der
Schall deines Donners war im Wirbelwind.
Blitze
erleuchteten die Welt*.
Es zitterte und
erbebte die Erde.
77:20 Durchs
Meer [führte] dein Weg
und deine Pfade durch
große Wasser,
und deine
Fußstapfen waren nicht zu erkennen.
77:21 Wie
eine Herde führtest du dein Volk
durch die Hand
Moses und Aarons.
78:01 Eine Unterweisung*
Von
Asaph
Horche, mein
Volk, auf meine Weisung*!
Neigt euer Ohr zu
den Worten* meines Mundes!
78:02 Ich
werde meinen Mund auftun in Gleichnisrede,
hervorströmen[937]
lassen Rätsel aus alter Zeit.
78:03 Was
wir gehört und gelernt haben
und was unsere
Väter uns erzählt haben,
78:04 wollen
wir nicht vorenthalten ihren Söhnen,
dem künftigen
Geschlecht
zu erzählen das
Lob[938]
des Herrn
und seine Stärke
und seine Wundertaten*, die er getan;
78:05 denn
er richtete ein Zeugnis auf in Jakob,
und er setzte
eine Weisung* fest in Israel;
er gebot unseren
Vätern,
sie kundzutun
ihren Söhnen,
78:06 damit
ein späteres Geschlecht erkenne[939],
die Söhne, die
geboren würden,
und sie
aufständen und [sie] ihren Söhnen erzählten,
78:07 dass
sie ihr Vertrauen setzten auf Gott
und nicht
vergäßen die Taten des Mächtigen
und seine Gebote
befolgten
78:08 und
nicht würden wie ihre Väter,
ein trotziges
und widerspenstiges Geschlecht,
ein Geschlecht,
dessen Herz nicht gefestigt
und dessen Geist Gott nicht treu war.[940]
78:09 Die
Söhne Ephraims, gerüstete Bogenschützen,
wandten sich um
am Tage der Schlacht.
78:10 Sie
hielten[941]
nicht den Bund Gottes
und weigerten
sich, in seiner Weisung* zu wandeln.
78:11 Und
sie vergaßen sein Handeln,
seine
Wundertaten, die er sie schauen ließ.
78:12 Wunderbares
tat er vor ihren Vätern
im Lande
Ägypten, im Gefilde Zoans[942].
78:13 Er
spaltete das Meer und ließ sie hindurchgehen
und ließ die
Wasser stehen wie einen Damm.
78:14 Und er
leitete sie des Tages mit der Wolke
und die ganze
Nacht mit dem Licht eines Feuers.
78:15 Er
spaltete Felsen in der Wüste
und tränkte sie
wie mit vielen Fluten.
78:16 Und er
ließ Bäche aus dem Felsen hervorkommen
und Wasser
herabfließen wie Ströme.
78:17 Doch
sie fuhren weiter fort, gegen ihn zu sündigen,
und waren
widerspenstig gegen den Höchsten in der Wüste.
78:18 Und
sie versuchten den Mächtigen in ihren Herzen
und forderten
Speise für ihre Gelüste.
78:19 Und
sie redeten gegen Gott.
Sie sagten: „Sollte
der Mächtige
einen Tisch
bereiten können in der Wüste?
78:20 Siehe!
Den Felsen hat er geschlagen,
und Wasser
flossen heraus, und Bäche strömten.
Wird er auch
Brot geben können
oder seinem Volk
Fleisch verschaffen?“
78:21 Darum,
als der Herr es hörte, ergrimmte
er,
und Feuer
entbrannte gegen Jakob,
und auch Zorn
stieg auf gegen Israel,
78:22 weil
sie Gott nicht glaubten
und nicht
vertrauten auf seine Rettung.
78:23 Und [doch]
hatte er den Wolken oben geboten
und die Türen
des Himmels geöffnet
78:24 und
Manna auf sie regnen lassen zum Essen
und ihnen
Himmelsgetreide gegeben.
78:25 Der
Mensch aß Brot der Starken[943].
Speise sandte er
ihnen bis zur Sättigung.
78:26 Er
führte den Ostwind herbei am Himmel,
und durch seine
Stärke trieb er den Südwind herbei.
78:27 Und er
ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub
und geflügelte Vögel wie Sand der Meere
78:28 und
ließ [sie] fallen mitten in ihr Lager,
rings um ihre
Wohnungen hin.
78:29 Und
sie aßen und sättigten sich sehr,
und was sie
begehrten,[944]
brachte er ihnen.
78:30 Noch
hatten sie nicht gestillt ihre Begierde,
noch war ihre
Speise in ihrem Munde,
78:31 da
stieg der Zorn Gottes gegen sie auf;
und er tötete
ihre kräftigen ‹Männer›[945],
und Israels
Jünglinge streckte er nieder.
78:32 Bei
dem allem sündigten sie wieder
und vertrauten
nicht seinen Wundertaten[946].
78:33 Da
ließ er ihre Tage schwinden in Dunst[947]
und ihre Jahre
in Schrecken.
78:34 Wenn
er sie tötete, dann fragten sie nach ihm
und kehrten um
und suchten den Mächtigen mit Eifer;
78:35 und
sie dachten daran, dass Gott ihr Fels sei
und Gott* der Höchste,
ihr Erlöser.
78:36 Mit
ihrem Munde heuchelten sie ihm,
belogen ihn mit
ihrer Zunge.
78:37 Und
ihr Herz war nicht fest mit ihm[948],
und sie waren
nicht treu in seinem Bund.
78:38 Aber er war barmherzig, vergab[949]
Ungerechtigkeit
und verderbte sie
nicht.
Und oftmals
wandte er seinen Zorn ab
und ließ nicht
erwachen seinen ganzen Grimm;
78:39 denn
er bedachte, dass sie Fleisch waren,
ein Hauch[950],
der geht und nicht zurückkehrt.
78:40 Wie
oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste,
betrübten ihn in
der Einöde!
78:41 Und
sie versuchten den Mächtigen wieder
und kränkten den
Heiligen Israels.
78:42 Sie
dachten nicht an seine Hand,
an den Tag, da
er sie von dem Bedränger erlöste,
78:43 als er
seine Zeichen tat in Ägypten
und seine
Wundertaten im Gefilde Zoans:
78:44 In
Blut wandelte er ihre Flussarme[951],
sodass sie ihre
Bäche[952]
nicht tranken.
78:45 Er
sandte unter sie Ungeziefer[953],
und es fraß sie,
und Frösche, und
sie verderbten sie[954];
78:46 und er
gab ihren Ertrag dem Vertilger[955]
und ihre Arbeit[956]
der Heuschrecke.
78:47 Ihre
Weinstöcke[957]
schlug er nieder mit Hagel
und ihre
Maulbeerfeigenbäume mit Schloßen[958].
78:48 Und
ihr Vieh gab er preis dem Hagel
und ihre Herden
den Blitzen.
78:49 Er
ließ gegen sie los die Glut seines Zornes,
Wut und Grimm
und Bedrängnis,
eine
Gesandtschaft[959]
von Boten* des Unheils.
78:50 Er
bahnte einen Weg seinem Zorn,
entzog ihre
Seele nicht dem Tode
und gab ihr
Leben der Pest preis.
78:51 Und
er schlug alle Erstgeburt in Ägypten,
die Erstlinge
der Kraft in den Zelten Hams.
78:52 Und er
ließ sein Volk wegziehen wie Schafe[960]
und leitete sie
in der Wüste wie eine Herde.
78:53 Und er
führte sie sicher[961],
und sie fürchteten sich nicht.
Ihre Feinde aber
bedeckte das Meer.
78:54 Und er
brachte sie zur Grenze seines Heiligtums[962],
zu diesem Berge,
den seine Rechte erwarb.
78:55 Und er
vertrieb Völker* vor ihnen[963],
und ließ ihnen
Erbbesitz zufallen mit der Messschnur[964]
und ließ die
Stämme Israels wohnen in deren Zelten.
78:56 Aber
sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig gegen ihn,
und seine
Zeugnisse hielten sie nicht[965].
78:57 Und
sie wichen zurück und handelten treulos wie ihre Väter.
Sie wandten sich
um wie ein trügerischer Bogen[966].
78:58 Und
sie erbitterten ihn durch ihre Höhen
und reizten ihn
zur Eifersucht durch ihre geschnitzten Bilder.
78:59 Gott
hörte es und ergrimmte,
und er verwarf
Israel gar sehr.
78:60 Und er
verließ[967]
die Wohnung zu Silo,
das Zelt, das er
errichtet hatte unter den Menschen.
78:61 Und er
gab in die Gefangenschaft seine Stärke[968]
und seine
Herrlichkeit in die Hand des Bedrängers.
78:62 Und er
gab sein Volk dem Schwerte preis,
und er ergrimmte
gegen sein Erbteil.
78:63 Seine
Jünglinge fraß das Feuer,
und seine
Jungfrauen mussten ohne Brautlied bleiben[969].
78:64 Seine
Priester fielen durch das Schwert,
und seine Witwen
konnten nicht beweinen[970].
78:65 Mein
Herr erwachte einem Schlafenden gleich,
wie ein Held,
der aufjauchzt vom Wein;
78:66 und er
schlug seine Bedränger von hinten[971].
Ewige Schande
fügte er ihnen zu.
78:67 Und er
verwarf das Zelt Josephs,
und den Stamm
Ephraim[972]
erwählte er nicht,
78:68 sondern
er erwählte den Stamm Juda,
den Berg Zijon,
den er liebte.
78:69 Er
baute sein Heiligtum wie [Himmels]höhen,
wie die Erde,
die er auf ewig gegründet hatte.
78:70 Er
erwählte David, seinen Knecht,
und nahm ihn von
den Hürden der Schafe;
78:71 hinter
den Säugenden[973]
weg ließ er ihn kommen,
zu hüten Jakob,
sein Volk,
und Israel, sein
Erbteil.
78:72 Und er
war ihnen Hirte[974]
nach der Lauterkeit*[975]
seines Herzens,
und mit der
Geschicklichkeit seiner Hände*[976]
leitete er sie.
79:01 Ein Psalm
Von Asaph
Gott, Völker*
sind in dein Erbteil gekommen,
haben deinen
heiligen Tempel verunreinigt,
haben Jerusalem
zu Trümmerhaufen gemacht,
79:02 haben
die Leichen deiner Knechte
zur Speise
gegeben den Vögeln des Himmels,
das Fleisch
deiner Frommen* den wilden Tieren der Erde.
79:03 Sie
vergossen ihr Blut wie Wasser
rings um
Jerusalem her,
und niemand war
da, der begrub.
79:04 Wir
wurden ein Hohn unseren Nachbarn,
ein Spott und
Schimpf denen, die uns umgaben.
79:05 Bis
wann[977],
Herr, willst du immerfort zürnen?
Bis wann wird
wie Feuer brennen dein Eifer?
79:06 Gieße
aus deinen Grimm
auf die Völker*,
die dich nicht kennen,
und auf die
Königreiche,
die deinen Namen
nicht anrufen,
79:07 denn
man hat Jakob verzehrt,
und seine
Wohnung haben sie verwüstet.
79:08 Ahnde
an uns nicht[978]
die Ungerechtigkeiten der Vorfahren.
Lass uns eilends
entgegenkommen deine Erbarmungen[979],
denn wir sind
sehr ‹schwach und› heruntergekommen[980].
79:09 Hilf
uns, Gott unseres Heils,
ob deines
herrlichen Namens[981].
Und befreie uns
und vergib[982]
unsere Sünden
um deines Namens
willen.
79:10 Warum
sollen die Heiden* sagen:
„Wo ist ihr
Gott?“
Lass unter den
Völkern* kundwerden vor unseren Augen
die Vergeltung für
das vergossene Blut deiner Knechte.
79:11 Lass
vor dein Angesicht kommen das Seufzen des Gefangenen.
Nach der Größe
deines Armes
lass übrigbleiben
die Söhne des Todes[983].
79:12 Und
vergilt unseren Nachbarn siebenfach in ihren Schoß[984]
ihr Höhnen,
womit sie dich verhöhnten, mein Herr.
79:13 Und
wir, dein Volk und die Herde deiner Weide,
werden dir
ewiglich ‹Lob› bekennen[985],
von Geschlecht
zu Geschlecht erzählen dein Lob.
80:01 Dem leitenden Musiker*
Nach „Lilien“
Ein Zeugnis
Von Asaph
Ein Psalm
80:02 Israels
Hirte, nimm zu Ohren!
Der du Joseph
leitest wie Schafe,
der du thronst
über den Cheruben, strahle hervor[986]!
80:03 Vor
Ephraim, Benjamin und Manasse
erwecke deine Heldenkraft
und
komm zu unserer Rettung.
80:04 Gott,
bringe uns zurück[987]!
Und lass
leuchten dein Angesicht, so werden wir gerettet.
80:05 Herr, Gott der Heere,
bis wann zürnst
du[988]
beim Gebet deines Volkes?
80:06 Du
hast sie mit Brot der Tränen gespeist
und in reichem
Maße[989]
mit Tränen getränkt.
80:07 Du
setztest uns zum Streit[990]
unseren Nachbarn,
und unsere
Feinde spotten unter sich.
80:08 Gott
der Heere, bringe uns zurück!
Und lass
leuchten dein Angesicht, so werden wir gerettet.
80:09 Einen
Weinstock hobst du aus Ägypten aus.
Du vertriebst
Völker* und pflanztest ihn ein.
80:10 Du
machtest Raum vor ihm,
und er schlug
Wurzeln,
und er füllte
das Land.
80:11 Die
Berge wurden bedeckt von seinem Schatten,
von seinen Ästen
die mächtigen Zedern[991].
80:12 Er
streckte seine Zweige aus bis ans Meer
und bis zum
Strom[992]
hin seine Schösslinge.
80:13 Warum
hast du seine Mauern niedergerissen,
sodass ihn
berupfen alle, die des Weges vorübergehen?
80:14 Der
Eber aus dem Wald nagt an ihm,
und das Wild des
Feldes weidet ihn ab.
80:15 Gott
der Heere, kehre zurück!
Blicke vom
Himmel und sieh! Und suche diesen Weinstock[993]
heim!
80:16 Und
schirme, den[994]
deine Rechte gepflanzt hat,
und[995]
den Sohn, den du dir stark gemacht hast[996].
80:17 [Schon]
wird er vom Feuer versengt, abgehauen[997].
Vor dem Schelten
deines Angesichts kommen sie um.
80:18 Es sei
deine Hand über dem Mann deiner Rechten,
über dem Sohn
des Menschen[998],
den du dir stark gemacht hast,
80:19 so
werden wir nicht weichen von dir.
Belebe uns, so
wollen wir deinen Namen anrufen[999].
80:20 Herr, Gott der Heere, bringe uns
zurück!
Lass leuchten
dein Angesicht, so werden wir gerettet.
81:01 Dem leitenden Musiker*
Auf der Gittith[1000]
Von Asaph
81:02 Jubelt
Gott zu, unserer Stärke!
Ruft dem Gott
Jakobs laut zu!
81:03 Stimmt
ein Lied an und lasst die Pauke ertönen,
die liebliche
Laute zusammen mit der Harfe.
81:04 Stoßt
am Neumond[1001]
in das Horn[1002],
am Vollmond[1003]
zum Tag unseres Festes,
81:05 denn
eine Satzung für Israel ist dieses,
eine Verordnung*
des Gottes Jakobs.
81:06 Als
Zeugnis setzte er es ein in Joseph,
als er[1004]
auszog gegen das Land Ägypten.
– Ein Reden, das
ich nicht kannte, höre ich:
81:07 „Ich
entfernte seine Schulter von der Last.
Seine Hände*
wurden des Lastkorbes los.
81:08 In
der Bedrängnis riefst du mich an, und ich rettete dich.
Ich antwortete
dir in der Verborgenheit der Wetterwolke[1005].
Ich prüfte dich
am Wasser von Meriba[1006].
– Sela
81:09 Höre,
mein Volk! Ich will wider dich zeugen:
Israel, wenn du
doch auf mich hörtest[1007]!
81:10 Kein
fremder Gott* sei bei dir
und vor einem
unbekannten Gott* verbeuge dich nicht[1008].
81:11 Ich
bin Jahweh, dein
Gott,
der dich aus dem
Lande Ägypten herausgeführt hat.
Mache deinen
Mund weit auf: Ich fülle ihn.
81:12 Aber
mein Volk hörte nicht auf meine Stimme.
Israel war mir
nicht zu Willen[1009].
81:13 Da
gab ich sie dahin[1010]
in den Widerstand ihrer Herzen.
Sie leben nach
ihren eigenen Plänen.
81:14 Dass
doch mein Volk auf mich hörte
und Israel auf
meinen Wegen ginge!
81:15 Wie
schnell würde ich ihre Feinde beugen
und meine Hand
gegen ihre Gegner wenden.
81:16 Die den
Herrn hassen, müssten ihm
schmeicheln[1011],
und ihre Zeit[1012]
würde ewiglich währen.
81:17 Er
ließe ihn essen vom besten Teil des Weizens.[1013]
Und mit Honig
aus dem Felsen würde ich dich sättigen.“
82:01 Ein Psalm
Von Asaph
Gott steht in
der Gottesversammlung[1014].
Inmitten der
Götter[1015]
hält er Gericht.
82:02 Bis
wann wollt ihr ungerecht richten
und die
Angesichter der Ehrfurchtslosen* erheben[1016]?
– Sela
82:03 Schafft
Recht dem Geringen[1017]
und der Waise.
Dem Gebeugten*
und dem Armen lasst Gerechtigkeit widerfahren.
82:04 Lasst
entrinnen den Geringen und den Bedürftigen.
Befreit ihn aus
der Hand der Ehrfurchtslosen.
82:05 Sie
erkennen nicht und verstehen nicht.
In Finsternis
wandeln sie einher.
Es wanken alle
Grundfesten der Erde[1018].
82:06 Ich
selber hatte gesagt: „Ihr seid Götter,
Söhne des
Höchsten ihr alle.
82:07 Doch
wahrlich, wie ein
Mensch[1019]
werdet ihr sterben,
und wie einer
der Fürsten werdet ihr fallen.“
82:08 Erhebe
dich, Gott! Richte die Erde,
denn du
wirst zum Erbteil haben alle Völker*.[1020]
83:01 Ein Lied
Ein Psalm
Von Asaph
83:02 Gott,
schweige nicht[1021]!
Verstumme nicht
und sei nicht
still, Mächtiger*! –
83:03 denn
– siehe! – deine Feinde toben,
und deine Hasser
erheben das Haupt.
83:04 Wider
dein Volk machen sie listige Anschläge
und beraten sich
gegen deine Schutzbefohlenen[1022].
83:05 Sie
sagen: „Kommt! Wir wollen sie vertilgen von[1023]
den Völkern*,
dass nicht mehr
gedacht werde des Namens Israel.“ –
83:06 denn
sie beraten sich mit einmütigem Herzen;
sie schließen
einen Bund gegen dich:
83:07 die
Zelte Edoms und die Ismaeliter,
Moab und die
Hagariter,
83:08 Gebal
und Ammon und Amalek,
Philistäa samt
den Bewohnern von Tyrus;
83:09 auch
Assur schloss sich ihnen an.
Zu einem Arm
wurden sie den Söhnen Lots. – Sela*
83:10 Tue
ihnen wie Midian,
wie Sisera, wie
Jabin am Bach Kischon,
83:11 die vernichtet
wurden zu En-Dor,
die dem Erdboden
zum Dünger wurden.
83:12 Mache
sie, ihre Edlen, wie Oreb und Seeb
und alle ihre
Fürsten wie Sebach und Zalmunna,
83:13 sie,
die sagen: „Wir wollen für uns in Besitz nehmen
die Wohnungen[1024]
Gottes.“
83:14 Mein
Gott, mache sie gleich der Raddistel[1025],
wie Stroh vor
dem Winde.
83:15 Wie
Feuer den Wald verbrennt
und eine Flamme
die Berge umlodert,
83:16 so verfolge
sie mit deinem Unwetter
und mit deinem
Sturmwind schrecke sie!
83:17 Fülle
ihr Angesicht mit Schande,
dass sie suchen
deinen Namen, Jahweh!
83:18 Mögen
sie beschämt und bestürzt sein[1026]
auf ewig,
zuschanden
werden und umkommen,
83:19 damit
sie erkennen[1027],
dass du allein – Jahweh ist dein Name –
der Höchste bist
über die ganze Erde.
84:01 Dem leitenden Musiker*
Auf der Gittith[1028]
Von den Kindern Korachs
Ein Psalm
84:02 Wie
sind deine Wohnungen geliebt[1029],
Herr der Heere!
84:03 Meine
Seele hatte heiße Sehnsucht, ja, sie war erschöpft vor Verlangen[1030]
nach den
Vorhöfen des Herrn.
Mein Herz und
mein Fleisch jubeln dem lebenden Gott* zu.
84:04 Ja,
der Sperling hat ein Haus gefunden
und die Schwalbe
ein Nest für sich, wo sie ihre Jungen hingelegt hat,
deine Altäre, Herr der Heere,
mein König und
mein Gott!
84:05 Selig*
sind die, die in deinem Hause wohnen.
Sie preisen dich
noch ‹und noch›. – Sela*
84:06 Selig
ist der Mensch, dessen Stärke in dir ist.
Die gebahnten
Straßen[1031]
sind in ihren Herzen[1032].
84:07 Wenn
sie durchs Bachatal[1033]
ziehen, machen sie es zum Quellort[1034].
Auch hüllt es
der Frühregen[1035]
in Segnungen ein.
84:08 Sie
gehen von Kraft zu Kraft.
Man erscheint
vor Gott auf dem Zijon.
84:09 Herr, Gott der Heere, höre mein Gebet!
Nimm zu Ohren[1036],
Gott Jakobs. – Sela
84:10 Gott,
unser Schild, schaue her!
Blicke auf das
Antlitz deines Gesalbten! –
84:11 denn
ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als [sonst] tausend.
Ich will lieber[1037]
an der Schwelle im Hause meines Gottes weilen,
als wohnen in
den Zelten der Ehrfurchtslosigkeit*;
84:12 denn
der Herr, Gott, ist Sonne und
Schild;
der Herr gibt Anmut[1038]
und Herrlichkeit*.
Kein Gutes
versagt er
denen, die in
Lauterkeit* wandeln.
84:13 Herr der Heere,
selig ist der
Mensch, der dir vertraut.
85:01 Dem leitenden Musiker*
Von den Söhnen Korachs
Ein Psalm
85:02 Herr, du hattest Gefallen gefunden an
deinem Lande[1039],
gewendet die
Gefangenschaft Jakobs,
85:03 vergeben[1040]
die Schuld[1041]
deines Volkes,
zugedeckt alle
ihre Sünde. – Sela
85:04 Du
hattest zurückgezogen deinen ganzen Grimm,
dich abgewandt
von der Glut deines Zorns.
85:05 Bringe uns zurück[1042],
Gott unseres Heils,
und brich[1043]
deinen Unmut gegen uns.
85:06 Wirst
du auf ewig uns zürnen?
Wirst du deinen
Zorn fortdauern lassen von Geschlecht zu Geschlecht?
85:07 Wirst
du uns nicht wieder beleben,
dass dein Volk sich
erfreue an dir?
85:08 Lass
uns schauen, Herr, deine Gnade*
und dein Heil
wollest du uns geben.
85:09 Hören
will ich, was[1044]
der Mächtige, der Herr, redet.
Ja, er redet Frieden*
zu seinem Volk,
zu seinen Frommen*.
Dass sie ‹nur›
nicht zur Torheit zurückkehren!
85:10 Fürwahr,
sein Heil ist nahe denen, die ihn fürchten,
damit °[seine]
Herrlichkeit* wohne in unserem Lande.
85:11 Gnade*
und Wahrheit* begegnen einander.
Gerechtigkeit und
Friede* küssen sich.
85:12 Wahrheit*
sprießt aus der Erde,
und
Gerechtigkeit schaut vom Himmel herab.
85:13 Auch
wird der Herr das Gute geben,
und unser Land
reicht dar seinen Ertrag.
85:14 Gerechtigkeit
geht vor ihm her
und folgt dem
Weg seiner Tritte[1045].
86:01 Ein Gebet
Von David
Neige, Herr, dein Ohr; erhöre mich,
denn ich bin
gebeugt* und bedürftig.
86:02 Behüte
meine Seele, denn ich bin fromm[1046].
Rette du, mein Gott, deinen Knecht,
der auf dich
vertraut.
86:03 Sei
mir gnädig*, mein Herr,
denn zu dir rufe
ich den ganzen Tag.
86:04 Erfreue
die Seele deines Knechtes,
denn zu dir,
mein Herr, erhebe ich meine Seele;
86:05 denn
du, mein Herr, bist gut und zum Vergeben ‹bereit›[1047]
und groß an
Gnade* gegen alle, die dich anrufen.
86:06 Nimm
zu Ohren, Herr, mein Gebet,
und merke auf
die Stimme meines Flehens*!
86:07 Am
Tage meiner Bedrängnis rufe ich zu dir,
denn du erhörst
mich.
86:08 Keiner
ist wie du, mein Herr, unter den Mächtigen[1048],
und nichts
gleicht deinen Werken.
86:09 Alle
Völker*, die du gemacht hast, werden kommen
und huldigen vor
dir[1049],
mein Herr,
und deinen Namen
verherrlichen,
86:10 denn
groß bist du und Wunder* tuend,
du, Gott, du allein.
86:11 Weise
mir, Herr, deinen Weg.
Ich will wandeln
in deiner Wahrheit*.
Einige mein Herz
dahin, dass ich fürchte deinen Namen.[1050]
86:12 Ich
will dir ‹Lob› bekennen[1051],
mein Herr, mein Gott, mit meinem ganzen Herzen
und deinen Namen
verherrlichen ewiglich;
86:13 denn
groß über mir[1052]
ist deine Gnade*,
und du hast
meine Seele entrissen dem untersten Bereich des Todes*.
86:14 Gott!
Vermessene[1053]
sind gegen mich aufgestanden,
und eine Schar
von Gewalttätigen trachtet nach meiner Seele[1054].
Sie haben dich
nicht vor sich gestellt.
86:15 Aber du, mein Herr, Mächtiger, barmherzig und
gnädig,
langsam zum Zorn
und groß an Gnade* und Wahrheit*:
86:16 Wende
dich zu mir und sei mir gnädig*.
Gewähre deinem
Knecht deine Stärke
und rette den
Sohn deiner Magd.
86:17 Tue
ein Zeichen an mir zum Guten –
meine Hasser
sollen es sehen und zuschanden werden –,
dass[1055]
du, Herr,
mir geholfen und mich getröstet hast.
87:01 Von den Söhnen Korachs
Ein Psalm
Ein Lied
Seine Gründung[1056]
ist auf heiligen Bergen[1057].
87:02 Der
Herr liebt[1058]
die Tore Zijons,
mehr als alle
Wohnungen Jakobs.
87:03 Herrliches
ist von dir gesprochen,
Stadt Gottes. – Sela*
87:04 Ich
will Rahab[1059]
und Babel erwähnen bei denen, die mich kennen, –
siehe! –
Philistäa und Tyrus samt Äthiopien[1060]:
Dieser ist dort
geboren.
87:05 Und
von Zijon wird gesagt werden:
„Der und der ist
darin geboren.“
Und der Höchste,
er wird es befestigen.
87:06 Der
Herr wird aufzählen beim
Verzeichnen der Völker:
„Dieser ist dort
geboren.“ – Sela
87:07 Und
sie singen beim Reigen:
„Alle meine Quellen
sind in dir.“
88:01 Ein Lied
Ein Psalm
Von den Söhnen Korachs
Dem leitenden Musiker*
Nach „Die Krankheit“[1061]
Zum Wechselgesang[1062]
Eine Unterweisung* von Heman, dem Esrachiter
88:02 Herr, Gott meines Heils,
des Tages rufe
ich [und] des Nachts
vor deinem Angesicht.
88:03 Es
komme vor dich mein Gebet[1063].
Neige dein Ohr
zu meinem Rufen,
88:04 denn
gesättigt ist meine Seele mit Übeln,
und mein Leben
ist an den Bereich des Todes* gelangt.
88:05 Ich
werde zu denen gerechnet[1064],
die in die Grube hinabfahren,
bin geworden wie
ein Mann, der keine Kraft[1065]
hat,
88:06 unter
die Toten hingestreckt,
gleich
Erschlagenen[1066],
die im Grabe liegen,
derer du nicht
mehr gedenkst;
sind sie doch
von deiner Hand[1067]
abgeschnitten.
88:07 Du
hast mich in die unterste Grube gelegt,
in Finsternisse,
in Tiefen.
88:08 Auf
mir lastet schwer dein Grimm,
und mit allen deinen Wogen drückst du mich nieder. – Sela*
88:09 Meine
Bekannten hast du von mir entfernt,
hast mich ihnen
zum Gräuel gesetzt.
Ich bin
eingeschlossen, kann nicht hinaus.
88:10 Mein
Auge verschmachtet vor Elend*.
Dich, Herr, rufe ich jeden Tag an.
Zu dir breite
ich meine Hände* aus.
88:11 Wirst
du an den Toten Wunder* vollbringen?
Oder werden die
Schatten[1068]
aufstehen [und] dir ‹Lob› bekennen[1069]?
– Sela
88:12 Wird
man im Grabe von deiner Gnade erzählen,
im Abgrund[1070]
von deiner Treue*?
88:13 Wird dein Wunder*[1071]
in der Finsternis erkannt
und in dem Lande
der Vergessenheit deine Gerechtigkeit?
88:14 Und
ich, Herr, ich rufe zu dir,
und am Morgen
kommt dir mein Gebet entgegen.
88:15 Warum,
Herr, verwirfst du meine Seele,
verbirgst du
dein Antlitz vor mir?
88:16 Gebeugt*
bin ich und am Verscheiden von Jugend auf.
Ich trage deine
Schrecken, bin verwirrt[1072].
88:17 Deine
Zornesgluten sind über mich hingegangen.
Deine
Schrecknisse vertilgen mich[1073].
88:18 Sie
umgeben mich wie Wasser den ganzen Tag.
Sie umringen
mich allesamt.
88:19 Du
entferntest von mir Freund und Gefährten[1074].
Meine Vertrauten
sind finsteres Dunkel.[1075]
89:01 Eine Unterweisung*
Von Ethan, dem Esrachiter
89:02 Die
Gnaden[1076]
des Herrn will ich besingen auf
ewig,
von Geschlecht
zu Geschlecht deine Treue* kund machen mit meinem Munde,
89:03 denn
ich sage: „Auf ewig wird die Gnade* gebaut[1077];
in den Himmeln
befestigst du[1078] deine Treue*.“
89:04 „Einen
Bund habe ich geschlossen mit meinem Erwählten,
habe David,
meinem Knecht, geschworen:
89:05 ‘Auf ewig werde ich fest
gründen[1079]
deinen Samen
und auf alle
Geschlechter hin[1080]
bauen deinen Thron.’“ – Sela*
89:06 Und
die Himmel bekennen dir ‹Lob›[1081]
für deine Wundertaten*, Herr,
und für deine
Treue* in der Versammlung der Heiligen, –
89:07 denn
wer im Himmel[1082]
ist mit dem Herrn zu vergleichen?
Wer ist dem Herrn gleich unter den °Göttersöhnen[1083]?
89:08 Der
Mächtige ist zu fürchten[1084]
im Ratskreis der Heiligen
und
furchtgebietend über alle rings um ihn her.
89:09 Jahweh,
Gott der Heere,
wer ist ein
Starker wie du, Herr*[1085]?
Und deine Treue*
umgibt dich.
89:10 Du waltest[1086]
über das Ungestüm[1087]
des Meeres.
Erheben sich
seine Wogen, so stillst du sie.
89:11 Du hast Rahab[1088]
zertreten wie einen Erschlagenen[1089].
Mit deinem
starken Arm[1090]
hast du deine Feinde zerstreut.
89:12 Dein
sind die Himmel, und dein ist die Erde.
Die Welt* und
ihre Fülle, du hast sie gegründet.
89:13 Norden
und Süden, du hast sie erschaffen.
Tabor und Hermon
jubeln ob deines Namens.
89:14 Du hast einen Arm voll Heldenkraft.
Deine Hand ist
stark, deine Rechte erhoben.
89:15 Gerechtigkeit
und Recht[1091]
sind die Grundfeste deines Thrones.
Gnade*[1092]
und Wahrheit* gehen vor deinem Angesicht her[1093].
89:16 Selig*
ist das Volk, das den Ruf der Freude kennt.
Sie werden
wandeln, Herr, im Lichte deines
Angesichts.
89:17 Ob
deines Namens jubeln sie täglich,
und durch deine
Gerechtigkeit werden sie erhöht,
89:18 denn
die Zierde ihrer Stärke bist du,
und durch deine
Gunst wird erhöht unser Horn[1094],
89:19 denn
des Herrn ist unser Schild
und des Heiligen
Israels unser König.[1095]
89:20 Damals
sprachst du in einem Gesicht
zu deinem Frommen*[1096]
und sagtest:
„Ich gewährte
Beistand einem Helden.[1097]
Ich erhöhte
einen Erwählten[1098]
aus dem Volk.
89:21 Ich
habe David gefunden, meinen Knecht,
mit meinem
heiligen Öl ihn gesalbt,
89:22 dass
meine Hand fest bei ihm sei,
mein Arm ihn
auch stärke.
89:23 Nicht
soll ihn betören[1099]
der Feind
und ein Sohn der
Falschheit ihn bedrücken.
89:24 Und
seine Bedränger zerschlage ich vor ihm,
und seine Hasser
stoße ich nieder.
89:25 Und
meine Treue* und meine Gnade* sind mit ihm,
und durch meinen
Namen wird sein Horn hoch sein.
89:26 Und
ich werde seine Hand an das Meer legen
und seine Rechte
an die Ströme.
89:27 Er wird mir zurufen: ‘Mein Vater bist du,
mein Mächtiger
und der Fels meines Heils.’
89:28 Ja, ich werde ihn zum Erstgeborenen machen,
zum Höchsten
über die Könige[1100]
der Erde.
89:29 Auf
ewig bewahre ich ihm meine Gnade,
und mein Bund
soll ihm fest bleiben.
89:30 Und
ich setze seinen Samen ein für immer
und seinen Thron
wie die Tage der Himmel.
89:31 Wenn
seine Söhne meine Weisung*[1101]
verlassen
und nicht
wandeln in meinen Verordnungen*,
89:32 wenn
sie meine Satzungen entweihen
und meine Gebote
nicht halten*,
89:33 werde
ich ihre Übertretung[1102]
mit der Rute heimsuchen
und ihre
Ungerechtigkeit mit Schlägen,
89:34 aber
meine Gnade werde ich nicht von ihm wenden[1103]
und nicht
verleugnen meine Treue*[1104].
89:35 Ich
werde nicht entweihen meinen Bund
und nicht ändern
den Ausspruch meiner Lippen[1105].
89:36 Einmal[1106]
habe ich geschworen bei meiner Heiligkeit.
Sollte ich David
je lügen?[1107]
89:37 Sein
Same wird ewiglich bleiben
und sein Thron
wie die Sonne vor mir.
89:38 Wie
der Mond soll er ewiglich bestehen
– und der Zeuge
im Himmel[1108]
ist treu.“ – Sela
89:39 Aber du, du hast verworfen und verstoßen,
bist sehr zornig
geworden gegen deinen Gesalbten[1109],
89:40 gabst
den Bund deines Knechtes preis,
entweihtest
seine Krone[1110]
[und warfst sie] zu Boden.
89:41 Du
hast eingerissen alle seine Mauern
und seine
Bergfesten[1111]
in Trümmer gelegt.
89:42 Es
plündern ihn alle, die des Weges vorübergehen.
Er wurde seinen
Nachbarn zum Hohn.
89:43 Du erhöhtest
die rechte Hand seiner Bedränger.
Du erfreutest
alle seine Feinde.
89:44 Auch
wandtest du die Schärfe seines Schwertes zurück
und ließest ihn
nicht bestehen im Streit[1112].
89:45 Du
hast ein Ende gesetzt seinem Glanz
und seinen Thron
zur Erde gestürzt.
89:46 Du
hast verkürzt die Tage seiner Jugend.
Mit Schmach hast
du ihn bedeckt[1113].
– Sela
89:47 Bis
wann[1114],
Herr, willst du dich ständig
verbergen,
soll wie Feuer
brennen dein Grimm?
89:48 Gedenke,
wie gar vergänglich ich bin.[1115]
Zu welcher
Nichtigkeit hast du alle Söhne Adams erschaffen!
89:49 Wer
ist der Mann, der lebt und den Tod nicht sehen muss,
der seine Seele
rette[1116]
aus der Gewalt[1117]
des Bereiches des Todes*? – Sela
89:50 Wo
sind deine früheren Gnaden[1118],
mein Herr,
die du David
geschworen hast in deiner Treue*?
89:51 Gedenke,
mein Herr, der Verhöhnung deiner Knechte,
dass ich in
meiner Brust[1119]
trage [das Höhnen] aller der vielen Völker,
89:52 womit
deine Feinde höhnen, Herr,
womit sie höhnen
die Fußspuren deines Gesalbten[1120].
89:53 Gelobt*
sei der Herr ewiglich.
Amen. Ja, Amen.
90:01 Ein Gebet
Von Mose, dem Manne Gottes
Mein Herr, du bist uns eine Wohnung[1121]
gewesen
von Geschlecht
zu Geschlecht.
90:02 Ehe
die Berge geboren waren
und du die Erde
und den Erdkreis* hervorbrachtest[1122],
ja, von Ewigkeit
zu Ewigkeit bist du Gott*[1123].
90:03 Du
lässt zum Staube zurückkehren den Menschen*
und sagst: „Kehrt
zurück, Söhne Adams!“ –
90:04 denn
tausend Jahre sind in deinen Augen
wie der gestrige
Tag, wenn er vergangen ist,
und wie eine
Wache in der Nacht.
90:05 Du
schwemmst sie hinweg. Sie sind [wie] ein Schlaf,
wie Gras, das am
Morgen aufsprosst:
90:06 Am
Morgen blüht es und sprießt es;
am Abend wird es
welk[1124]
und verdorrt;
90:07 denn
wir vergehen durch deinen Zorn,
und durch deinen
Grimm sind wir bestürzt[1125].
90:08 Du
hast unsere Ungerechtigkeiten vor dich gestellt,
unser Verborgenes[1126]
vor das Licht[1127]
deines Angesichts.
90:09 Alle
unsere Tage schwinden ja dahin durch deinen Grimm.
Wir bringen
unsere Jahre zu wie einen Seufzer[1128].
90:10 Die
Tage unserer Jahre sind siebzig Jahre[1129],
und wenn es hoch
kommt,[1130]
achtzig Jahre,
und ihr Stolz[1131]
ist Unheil und Übel[1132];
denn schnell
eilen sie vorüber, und wir fliegen dahin.
90:11 Wer
erkennt die Stärke deines Zorns
und wie du zu
fürchten bist, deinen Grimm?
90:12 Unsere
Tage zu zählen, [das] lehre uns recht[1133],
dass wir ein
weises Herz gewinnen[1134].
90:13 Kehre
zurück, Herr! Bis wann?[1135]
Und lass es dich
gereuen[1136]
über deine Knechte.
90:14 Sättige
uns am Morgen mit deiner Gnade*,
so werden wir
jubeln und uns freuen in allen unseren Tagen.
90:15 Erfreue
uns gemäß den Tagen, da du uns beugtest,
gemäß den
Jahren, da wir Übles sahen.
90:16 Lass
deinen Knechten dein Wirken sichtbar werden
und deine Pracht
über ihre Söhne.
90:17 Die
Lieblichkeit[1137]
meines Herrn, unseres Gottes, sei über uns.
Und das Werk
unserer Hände bestätige[1138]
du über uns.
Ja, das Werk
unserer Hände wollest du bestätigen.
91:01 Wer
unter dem Schirm[1139]
des Höchsten sitzt,
wird unter dem
Schatten des Allmächtigen bleiben.
91:02 Ich
sage von[1140]
dem Herrn: Meine Zuflucht und
meine Burg,
mein Gott. Auf
ihn vertraue ich.
91:03 Ja,
er befreit dich von der Schlinge des
Vogelstellers,
von der
verderblichen Pest.
91:04 Mit
seinen Fittichen deckt er dich,
und unter seinen
Flügeln nimmst du Zuflucht.
Großschild[1141]
und Schutzwehr ist seine Wahrheit*.
91:05 Du
wirst dich nicht fürchten vor dem Schrecken der Nacht,
vor dem Pfeil,
der bei Tage fliegt,
91:06 vor
der Pest, die im Finsteren wandelt,
vor der Seuche,
die am Mittag verwüstet.
91:07 Tausend
werden fallen an deiner Seite
und zehntausend
an deiner Rechten;
dich wird es
nicht erreichen.
91:08 Mit
deinen Augen nur wirst du es schauen
und die
Vergeltung an den Ehrfurchtslosen*[1142]
sehen.
91:09 Ja,
du, Herr,
bist meine Zuflucht. – [1143]
Den Höchsten
hast du zu deiner Wohnung[1144] gemacht.
91:10 Es
wird dir kein Übel widerfahren
und keine Plage
deinem Zelt nahen,[1145]
91:11 denn
er wird seinen Boten* deinethalben befehlen[1146],
dich zu behüten
auf allen deinen Wegen.
91:12 Auf
Händen* werden sie dich tragen,
damit du deinen
Fuß nicht an einen Stein stoßest.
91:13 Auf
Löwen und Ottern wirst du treten.
Junge Löwen und
Schlangen wirst du niedertreten.
91:14 Weil
er an mir hängt[1147],
rette ich ihn[1148],
rücke ich ihn
empor[1149],
denn er kennt meinen Namen.
91:15 Er
wird mich anrufen, und ich werde ihm antworten.
Ich werde bei
ihm sein in der Bedrängnis.
Ich werde ihn
befreien und ihn verherrlichen[1150].
91:16 Ich
werde ihn sättigen mit langem Leben[1151]
und ihn schauen
lassen mein Heil.
92:01 Ein Psalm
Ein Lied
°Für
den Tag des Sabbats[1152]
92:02 Es
ist gut, dem Herrn zu danken[1153]
und zu singen*
deinem Namen, ‹du› Höchster,
92:03 des
Morgens deine Gnade* zu verkünden
und des Nachts
deine Treue*,
92:04 zum
Zehnsait[1154]
und zur Harfe,
zum klingenden ‹Spiel›
auf der Laute;
92:05 denn
du, Herr, hast mich durch dein
Werk froh gemacht,
und ich bejuble
die Werke deiner Hände.
92:06 Wie
groß sind deine Werke, Herr!
Sehr tief sind deine
Gedanken.
92:07 Ein
unvernünftiger Mensch kennt das nicht,
und ein
Törichter versteht solches nicht.
92:08 Ehrfurchtslose*
schießen auf wie Gras[1155],
und alle
Übeltäter* gedeihen –
bis sie vernichtet
werden für immer.
92:09 Aber
du, Herr, bist hoch ewiglich. –
92:10 denn –
siehe! – deine Feinde, Herr,
siehe, deine
Feinde kommen um.
Alle Übeltäter
werden zerstreut.
92:11 Und
mein Horn erhöhst du wie das eines Einhorns.
Ich triefe von
frischem Öl.
92:12 Und
mein Auge schaut herab* auf meine Auflauerer[1156].
Meine Ohren
hören ‹mit Lust› von den Bösgesinnten,[1157]
die gegen mich aufstanden.
92:13 Der
Gerechte wird sprossen wie die Palme.
Er wird wachsen
wie die Zeder auf dem Libanon.
92:14 Die gepflanzt
sind im Hause des Herrn,
werden gedeihen in
den Vorhöfen unseres Gottes.
92:15 Im
Alter noch bringen sie Frucht.
Sie werden
saftvoll sein und frisch,
92:16 um
kundzutun, dass der Herr gerade*
ist,
mein Fels[1158],
und es ist kein Unrecht in[1159]
ihm.
93:01 [1160]Der
Herr herrscht als König[1161].
‹In› Majestät hat er sich gekleidet.
Der Herr hat sich gekleidet; er hat sich umgürtet
mit Stärke.
Ja, fest steht
die Welt*. Sie wird nicht wanken.
93:02 Fest
steht dein Thron von alters her.
Von Ewigkeit her
bist du.
93:03 ‹Wasser›ströme
erhoben, Herr,
‹Wasser›ströme
erhoben ihre Stimme[1162].
‹Wasser›ströme
erheben ihr Brausen.
93:04 Majestätischer
als die Stimmen vieler majestätischer Wasser,
[majestätischer]
als die Meeresbrandungen,
ist der Herr in der Höhe.
93:05 Deine
Zeugnisse sind sehr zuverlässig.
Deinem Hause
ziemt Heiligkeit,
Herr, auf lange, lange Zeit[1163].
94:01 [1164]Gott*
der Vergeltung[1165],
Herr,
Gott* der Vergeltung,
strahle hervor!
94:02 Erhebe
dich, Richter der Erde!
Vergilt den
Hoffärtigen ihr Tun!
94:03 Bis
wann werden die Ehrfurchtslosen*, Herr,
bis wann werden
die Ehrfurchtslosen frohlocken?
94:04 Sie
übersprudeln, reden Freches.
Es rühmen[1166]
sich alle Übeltäter*.
94:05 Dein
Volk, Herr, zertreten sie,
und dein
Eigentum[1167]
bedrücken sie.
94:06 Die
Witwe und den Fremdling töten sie;
die Waisen
morden sie hin
94:07 und
sagen: „Der Herr* sieht es nicht“
und: „Der Gott
Jakobs merkt es nicht.“
94:08 Habt
Einsicht[1168],
[ihr] Unvernünftigen unter dem Volk!
Und ihr Toren,
wann werdet ihr verständig[1169]
werden?
94:09 Er,
der das Ohr pflanzte, wird er nicht hören?
Er, der das Auge
bildete, wird er nicht sehen?
94:10 Er,
der die Völker* zurechtweist[1170],
wird er nicht strafen,
er, der
Erkenntnis lehrt die Menschen?
94:11 Der Herr kennt die Überlegungen der Menschen[1171],
dass sie nichtig[1172]
sind.
94:12 Selig*
ist der Mann, den du zurechtweisest[1173],
Herr*,
und den du belehrst
aus deiner Weisung*,
94:13 ihm
Ruhe zu verschaffen vor den bösen Tagen,
bis dem Ehrfurchtslosen
die Grube gegraben wird;
94:14 denn
der Herr wird sein Volk nicht
verstoßen
und nicht
verlassen sein Eigentum[1174];
94:15 denn
zur Gerechtigkeit wird die Rechtsprechung zurückkehren[1175],
und alle von
Herzen Aufrichtigen* werden ihr[1176]
folgen.
94:16 Wer
steht für mich auf gegen die Bösgesinnten?
Wer tritt für
mich auf gegen die Übeltäter*?
94:17 Wäre
der Herr mir nicht eine Hilfe,
wenig fehlte,
und meine Seele wohnte in der Totenstille[1177].
94:18 Wenn
ich spreche: „Es wankt mein Fuß“,
so stützt mich, Herr, deine Gnade.
94:19 Bei
der Menge meiner beunruhigenden
Gedanken[1178]
in meinem Inneren
erfüllen deine Tröstungen meine Seele mit
Wonne.
94:20 Darf
mit dir verbündet sein[1179]
der Thron des Verderbens,
der Unheilvolles
schmiedet gegen die Satzung?[1180]
94:21 Sie
rotten sich zusammen gegen die Seele des Gerechten
und verurteilen
unschuldiges Blut.
94:22 Doch
der Herr wurde mir zur hohen
Festung[1181],
mein Gott zum
Felsen meiner Zuflucht.
94:23 Ihre
Ungerechtigkeit[1182]
lässt er auf sie zurückkehren,
und in ihrer
Bosheit[1183]
wird er sie vertilgen[1184].
Vertilgen wird
sie der Herr, unser Gott.
95:01 Kommt,
lasst uns dem Herrn zujubeln!
Lasst uns laut
zurufen dem Felsen unseres Heils!
95:02 Lasst
uns vor sein Angesicht kommen mit Dank;
lasst uns mit
Psalmen[1185]
ihm laut zurufen,
95:03 denn
ein großer Gott* ist der Herr
und ein großer
König über alle Mächtigen[1186],
95:04 er,
in dessen Hand die Tiefen der Erde sind
und dem die
Höhen der Berge gehören,
95:05 er,
dem das Meer gehört, – und er machte es,
und seine Hände
bildeten das Trockene.
95:06 Kommt,
lasst uns huldigen[1187]
und uns niederbeugen.
Lasst uns
niederknien[1188]
vor dem Herrn, der uns machte,
95:07 denn
er ist unser Gott,
und wir sind das
Volk seiner Weide
und Schafe
seiner Hand.
Heute, wenn ihr
seine Stimme hört,
95:08 verhärtet
nicht euer Herz wie bei Meriba[1189],
wie am Tage von Massa[1190] in der Wüste,[1191]
95:09 wo
eure Väter mich versuchten,
mich prüften,
obwohl sie doch sahen mein Tun.
95:10 Vierzig
Jahre hatte ich Ekel an dem Geschlecht,[1192]
und ich sagte: „Die
sind ein Volk irrenden Herzens,
und meine Wege haben
die nicht gekannt.“
95:11 So
schwor ich in meinem Zorn:
„Wenn sie in
meine Ruhe eingehen werden!“[1193]
96:01 Singt
dem Herrn ein neues Lied.
Singt dem Herrn, alle Erde[1194]!
96:02 Singt
dem Herrn. Lobt* seinen Namen.
Verkündet[1195]
von Tag zu Tag sein Heil.
96:03 Erzählt
unter den Völkern* seine Herrlichkeit*,
unter allen Volksscharen[1196]
seine wunderbaren Taten;
96:04 denn
groß ist der Herr und sehr zu
rühmen;
furchtgebietend
ist er – über alle Götter[1197];
96:05 denn
alle Götter der Völker sind Nichtigkeiten[1198],
aber der Herr hat die Himmel gemacht.
96:06 Hoheit
und Pracht[1199]
sind vor seinem Angesicht,
Stärke und
Herrlichkeit in seinem Heiligtum.
96:07 Bringt
dar dem Herrn, [ihr] Sippen[1200]
der Völker,
bringt dar dem Herrn Herrlichkeit und Stärke.
96:08 Bringt
dar dem Herrn die Herrlichkeit
seines Namens.
Bringt Gaben
herbei und kommt in seine Vorhöfe.
96:09 Huldigt
dem Herrn[1201]
in heiliger Pracht.
Erzittert vor
ihm[1202],
alle Erde!
96:10 Sagt
unter den Völkern*: „Der Herr
herrscht als König!“
Ja, fest steht
die Welt*. Sie wird nicht wanken.
Er wird die Völker
richten mit Recht[1203].
96:11 Freuen
sollen sich die Himmel, frohlocken die Erde.
Es donnere das
Meer und seine Fülle.
96:12 Es
frohlocke das Feld und alles, was darauf ist.
Dann sollen
jubeln alle Bäume des Waldes
96:13 vor
dem Herrn, denn er kommt,
denn er kommt,
die Erde zu richten.
Er wird die
Welt* richten in Gerechtigkeit
und die Völker in
seiner Treue*.
97:01 Der
Herr herrscht als König[1204].
Es frohlocke die Erde.
Freuen sollen
sich die vielen Küstenländer.
97:02 Gewölk
und Dunkel ist um ihn her.
Gerechtigkeit
und Recht sind die Säulen seines Thrones.
97:03 Feuer
geht vor ihm her
und verzehrt
ringsum seine Widersacher.
97:04 Seine Blitze erleuchten die Welt*.
Die Erde sieht
es und zittert.
97:05 Die
Berge verschmelzen wie Wachs
vor dem
Angesicht des Herrn,
vor dem
Angesicht des Gebieters[1205]
der ganzen Erde.
97:06 Die
Himmel verkünden seine Gerechtigkeit,
und seine
Herrlichkeit* sehen alle Völker.
97:07 Es
werden zuschanden alle Diener der Bilder,
die der
Nichtigkeiten[1206]
sich rühmen.
Huldigt ihm,
alle Mächtigen[1207]!
97:08 Zijon
hörte es und freute sich,
und die Töchter
Judas frohlockten
wegen deiner
Gerichte[1208],
Herr,
97:09 denn
du, Herr,
bist der Höchste
über die ganze Erde;
du bist sehr
erhaben über alle Mächtigen[1209].
97:10 Die ihr den Herrn liebt, hasst das Böse!
Er behütet die
Seelen seiner Frommen*.
Aus der Hand der
Ehrfurchtslosen* befreit er sie.
97:11 Licht
ist gesät[1210]
dem Gerechten
und Freude den
von Herzen Aufrichtigen*.
97:12 Freut
euch, [ihr] Gerechten, an[1211] dem
Herrn
und bekennt ‹Lob›
seinem heiligen Gedenken[1212]!
98:01 Ein Psalm
Singt dem Herrn ein neues Lied,
denn er hat
Wunderbares getan.
Heil hat ihm
verschafft seine Rechte
und sein
heiliger Arm[1213].
98:02 Der
Herr tat kund sein Heil[1214].
Vor den Augen
der Völker*
offenbarte er seine
Gerechtigkeit.
98:03 Er
gedachte seiner Gnade* und seiner Treue*
dem Hause
Israel.
Alle Enden der
Erde sahen
das Heil unseres
Gottes.
98:04 Ruft
dem Herrn laut zu, alle Erde!
Brecht in Jubel
aus! Jubelt und singt ‹und spielt›*.
98:05 Spielt*
dem Herrn mit der Laute,
mit der Laute
und der Stimme ‹klangvollen› Gesanges.
98:06 Mit
Trompeten und dem Schall des Horns[1215]
ruft laut vor
dem König, dem Herrn!
98:07 Es
brause[1216]
das Meer und seine Fülle,
die Welt* und
die darauf wohnen.
98:08 In
die Hand* klatschen sollen die Ströme,
[und] die Berge
sollen allesamt jubeln
98:09 vor
dem Herrn,
denn er kommt,
die Erde zu richten:
Er wird die
Welt* richten in Gerechtigkeit
und die Völker mit
Recht[1217].
99:01 Der
Herr herrscht als König[1218].
Es zittern die Völker.
Er thront über
Cheruben.[1219]
Es wankt die Erde.
99:02 Der
Herr ist groß in Zijon,
und hoch ist er, über alle Völker.
99:03 Deinem
Namen sollen sie ‹Lob› bekennen[1220]:
Groß und furchtgebietend,
heilig ist er.
99:04 Und
die Stärke des Königs ist, dass er das Recht liebt.
Du bist es, der fest gegründet hat die
Rechtsordnung[1221].
Du bist es, der vollzogen[1222] hat
Recht und
Gerechtigkeit in Jakob.
99:05 Erhebt
den Herrn, unseren Gott,
und fallt nieder[1223]
vor dem Schemel seiner Füße!
Heilig ist er.
99:06 Mose
und Aaron unter seinen Priestern
und Samuel unter
denen, die seinen Namen anrufen:
Sie riefen zum Herrn, und er antwortete ihnen.
99:07 In
der Wolkensäule redete er zu ihnen.
Sie wahrten[1224]
seine Zeugnisse
und die Satzung,
die er ihnen gab.
99:08 Herr, unser Gott, du bist es, der ihnen
antwortete.
Ein vergebender[1225]
Gott* bist du ihnen gewesen
und ein Rächer
ihrer Taten[1226].
99:09 Erhebt
den Herrn, unseren Gott,
und fallt nieder
zum Berge seiner Heiligkeit[1227],
denn heilig ist
der Herr, unser Gott.
100:01 Ein Dankespsalm[1228]
Ruft dem Herrn laut zu, alle Erde!
100:02 Dient
dem Herrn mit Freude!
Kommt vor sein
Angesicht mit Jubel!
100:03 Erkennt,
dass er, der Herr, Gott ist.
Er hat uns gemacht, und nicht wir
‹selbst›,
zu seinem Volk
und zu Schafen seiner Weide.[1229]
100:04 Geht
zu seinen Toren ein mit Danken,
zu seinen
Vorhöfen mit Loben.
Dankt ihm[1230]!
Lobt* seinen Namen,
100:05 denn
der Herr ist gut.
Seine Gnade*
währt ewiglich
und seine Treue*
von Geschlecht zu Geschlecht.
101:01 Von David
Ein Psalm
Von Gnade* und
Recht will ich singen.
Dir, Herr, will ich singen ‹und spielen›*.
101:02 Ich
will Acht haben auf untadeligen Weg.[1231]
Wann kommst du
auf mich zu?
Ich will wandeln
in Lauterkeit*[1232]
meines Herzens
im Inneren
meines Hauses.
101:03 Ich
will mir nicht vor Augen stellen
heillose Dinge[1233].
Das Tun der
Abtrünnigen[1234]
hasse ich:
Es soll nicht an
mir kleben.
101:04 Ein
verkehrtes Herz soll von mir weichen.
Böses will ich
nicht kennen.[1235]
101:05 Wer
seinen Nächsten heimlich verleumdet,
den will ich vertilgen[1236].
Wer hoher Augen
und aufgeblasenen Herzens ist,
den will ich
nicht dulden.
101:06 Mein
Augenmerk ist gerichtet auf die Treuen im Lande,
dass sie bei mir
wohnen.
Wer auf
untadeligem Wege[1237]
wandelt,
der darf mir
dienen.
101:07 Im
Inneren meines Hauses darf nicht wohnen,
wer Trug übt.
Wer Lügen redet[1238],
soll nicht bestehen
vor meinen
Augen.
101:08 Jeden
Morgen will ich vertilgen
alle Ehrfurchtslosen*
des Landes,
um auszurotten
aus der Stadt des Herrn
alle Übeltäter*.
102:01 Gebet eines Gebeugten*,
wenn er verzagt und seine Klage vor dem Herrn ausschüttet
102:02 Herr, höre mein Gebet
und lass zu dir
kommen mein innigstes Rufen[1239]!
102:03 Verbirg
nicht dein Antlitz vor mir
am Tage meiner
Bedrängnis.
Neige zu mir
dein Ohr.
An dem Tage, da
ich rufe, erhöre mich eilends,
102:04 denn
in Rauch entschwinden meine Tage,
und meine
Gebeine glühen wie ein Brand.
102:05 Wie
Gras ist versengt und verdorrt mein Herz,
denn ich habe
vergessen, mein Brot zu essen.
102:06 Wegen
der Stimme meines Seufzens
klebt mein
Gebein an meinem Fleisch.
102:07 Ich
gleiche dem Pelikan der Wüste,
bin wie eine
Eule in den Ruinen.
102:08 Ich
liege wach[1240]
und bin
wie ein einsamer
Vogel auf dem Dach.
102:09 Den
ganzen Tag höhnen mich meine Feinde.
Die gegen mich
rasen[1241],
schwören bei mir[1242];
102:10 denn
Asche esse ich wie Brot,
und meinen Trank
vermische ich mit Tränen
102:11 vor deinem
Zorn und deinem Grimm,
denn du hobst
mich empor und warfst mich hin.
102:12 Meine
Tage sind wie ein lang gestreckter Schatten,
und ich, ich
verdorre wie Gras.
102:13 Aber du, Herr,
thronst ewiglich,
und dein
Gedenken[1243]
‹währt› von Geschlecht zu Geschlecht.
102:14 Du wirst aufstehen, wirst dich Zijons
erbarmen,
denn es ist
Zeit, ihm Gunst zu erweisen[1244],
denn gekommen
ist die bestimmte Zeit,
102:15 denn
deine Knechte hangen ‹liebend› an seinen Steinen,
und sie tragen
Leid um seinen Schutt.
102:16 Und
die Völker* werden den Namen des Herrn
fürchten,
und alle Könige
der Erde deine Herrlichkeit*;
102:17 denn
der Herr wird Zijon aufbauen,
wird erscheinen
in seiner Herrlichkeit.
102:18 Er
wird sich wenden zum Gebet der Entblößten,
und ihr Gebet
wird er nicht verachten.
102:19 Das
wird aufgeschrieben werden für das spätere Geschlecht.
Und ein Volk,
das erschaffen werden soll, wird den Herrn* preisen;
102:20 denn er
hat herniedergeblickt von der Höhe seines Heiligtums.
Der Herr hat herabgeschaut vom Himmel auf
die Erde,
102:21 zu hören
das Seufzen des Gefangenen
[und] loszumachen die Söhne des
Todes[1245],
102:22 damit
sie des Herrn Namen verkünden in
Zijon
und in Jerusalem
sein Lob,
102:23 wenn
sich versammeln die Völker allesamt
und die
Königreiche, zu dienen dem Herrn.
102:24 „°Er hat auf dem Wege gebeugt* meine Kraft,
hat verkürzt
meine Tage[1246].
102:25 Ich
spreche: Mein Gott! Nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage.“ –
„°Von Geschlecht
zu Geschlecht währen deine Jahre.
102:26 Du[1247]
gründetest vormals die Erde,
und die Himmel
sind deiner Hände Werk.
102:27 Sie
werden vergehen, aber du bleibst.
Und sie alle
werden alt werden wie ein Kleid;
wie ein Gewand[1248]
wirst du sie wechseln, und sie werden verwandelt werden.
102:28 Aber du bist derselbe,
und deine Jahre
werden kein Ende nehmen.
102:29 Die
Söhne deiner Knechte werden wohnen[1249],
und ihr Same
wird bestehen[1250] vor deinem Angesicht.“
103:01 Von David
Lobe* den Herrn, meine Seele,
und all mein Inneres
seinen heiligen Namen!
103:02 Lobe*
den Herrn, meine Seele,
und vergiss
nicht alle seine Wohltaten,
103:03 der
da vergibt alle deine Ungerechtigkeit,
der da heilt
alle deine Gebrechen[1251],
103:04 der
dein Leben erlöst aus der Grube,
der dich krönt
mit Gnade* und Barmherzigkeit[1252],
103:05 der
mit Gutem sättigt deine Zierde[1253],
dass sich deine
Jugend erneuert wie die des Adlers[1254].
103:06 Der
Herr übt Gerechtigkeit[1255]
und schafft
Recht allen Unterdrückten[1256].
103:07 Er
hat seine Wege Mose kundgetan,
den Söhnen
Israels seine Taten.
103:08 Barmherzig
und gnädig ist der Herr,
langsam zum Zorn
und groß an Gnade.
103:09 Er
wird nicht immerfort rechten[1257]
und nicht
ewiglich grollen[1258].
103:10 Er
handelt mit uns nicht nach unseren Sünden
und vergilt uns
nicht nach unseren Ungerechtigkeiten;
103:11 denn
so hoch die Himmel über der Erde sind,
so übermächtig
ist seine Gnade über denen, die ihn fürchten.
103:12 So
fern der Osten ist vom Westen,
hat er von uns
entfernt unsere Übertretungen.
103:13 Wie
sich ein Vater über [seine] Kinder erbarmt,
so erbarmt sich
der Herr über die, die ihn
fürchten;
103:14 denn er
kennt unser Gebilde,
ist eingedenk,
dass wir Staub sind.
103:15 Der
Mensch*, wie Gras sind seine Tage.
Wie die Blume
des Feldes, so blüht er;
103:16 wenn
der Wind darüber fährt, ist sie nicht mehr,
und ihre Stätte
kennt sie nicht mehr.
103:17 Aber
die Gnade des Herrn ist von
Ewigkeit
und zu Ewigkeit
über denen, die ihn fürchten,
und seine
Gerechtigkeit auf Kindeskinder[1259],
103:18 denen,
die seinen Bund halten*
und seiner
Vorschriften gedenken, um sie zu tun.
103:19 Der Herr hat in den Himmeln errichtet[1260]
seinen Thron,
und sein
Königtum herrscht über alles.
103:20 Lobt*
den Herrn, [ihr] seine Boten*,
ihr Gewaltigen
an Kraft, Täter[1261]
seines Wortes,
hörend auf die[1262]
Stimme seines Wortes.
103:21 Lobt*
den Herrn, alle seine Heere,
seine Diener,
Täter seines
Wohlgefallens.
103:22 Lobt*
den Herrn, alle seine Werke,
an allen Orten
seiner Herrschaft.
Lobe* den Herrn, meine Seele!
104:01 Lobe*
den Herrn, meine Seele!
Herr, mein Gott, du bist sehr groß.
‹In› Hoheit und
Pracht[1263]
hast du dich gekleidet;
104:02 [du,] der
in Licht sich hüllt wie in ein Gewand,
der die Himmel
ausspannt gleich einem Zeltdach,
104:03 der
seine Obergemächer errichtet in den Wassern,
der Wolken macht
zu seinem Gefährt,
der einherzieht
auf den Fittichen des Windes,
104:04 der
seine Engel[1264]
macht zu Winden,
seine Diener zu
einer Feuerflamme.
104:05 Er
hat die Erde gegründet auf ihre Grundfesten.
Sie wird nicht
wanken immer und ewiglich.
104:06 Mit
der Urflut bedecktest du sie wie mit einem Kleid.[1265]
Die Wasser
standen über den Bergen.
104:07 Vor
deinem Schelten flohen sie.
Vor der Stimme
deines Donners eilten sie hinweg –
104:08 es
hoben sich die Berge; es senkten sich die Täler –
an den Ort, den
du ihnen[1266]
festgesetzt hattest.
104:09 Du
hast [ihnen] eine Grenze gesetzt, die sie nicht überschreiten.
Sie[1267]
werden nicht zurückkehren, die Erde zu bedecken.
104:10 [Du bist der,] der
Quellen entsendet in Bäche.
Zwischen den
Bergen fließen sie dahin.
104:11 Sie
tränken alle Tiere des Feldes.
Die Wildesel
stillen ihren Durst.
104:12 An ihnen[1268]
wohnen die Vögel des Himmels.
Von den Zweigen
her[1269]
lassen sie ihre Stimme erschallen.
104:13 [Du bist der,] der die Berge tränkt
aus seinen Obergemächern –
von der Frucht
deiner Werke wird die Erde gesättigt –
104:14 der
Gras[1270]
hervorsprossen lässt für das Vieh
und grünes
Gewächs zum Dienste des Menschen,
um Brot[1271]
hervorzubringen aus der Erde
104:15 und Wein, [der] des Menschen* Herz
erfreut,
um das Antlitz
glänzend zu machen von Öl,
und Brot, [das]
des Menschen* Herz stärkt.
104:16 Es
werden gesättigt die Bäume des Herrn,
die Zedern des
Libanons, die er gepflanzt hat,
104:17 wo die
Vögel Nester bauen;
der Storch,
dessen Haus Wacholderbäume
sind.
104:18 Die
hohen Berge sind für die Steinböcke,
die Felsen eine
Zuflucht für die Klippdachse.
104:19 Er hat
den Mond gemacht für die ‹bestimmten› Zeiten[1272].
Die Sonne weiß
ihren Untergang.
104:20 Du
machst Dunkelheit, und es wird Nacht.
In ihr regen
sich alle Tiere des Waldes.
104:21 Die
jungen Löwen brüllen nach Raub
und fordern von
Gott* ihre Nahrung.
104:22 Die
Sonne geht auf: Sie ziehen sich zurück
und lagern sich
in ihre Höhlen.
104:23 Der
Mensch geht aus an sein Werk
und an seine
Arbeit, bis zum Abend.
104:24 Wie
zahlreich sind deine Werke, Herr!
In Weisheit hast
du sie alle gemacht.
Die Erde ist
voll deines Eigentums.
104:25 Da ist
das Meer, groß und weit[1273]
nach allen Seiten.
Ein Gewimmel ist
dort ohne Zahl,
Tiere klein und
groß.
104:26 Dort
ziehen Schiffe.
[Dort] ist der
Leviathan[1274],
den du bildetest, sich darin zu tummeln[1275].
104:27 Sie
alle warten[1276]
auf dich,
dass du ihnen
Speise gibst zu seiner Zeit.
104:28 Du
gibst ihnen: Sie sammeln.
Du tust deine
Hand auf: Sie sättigen sich mit Gutem.
104:29 Du
verbirgst dein Angesicht: Sie werden bestürzt[1277].
Du ziehst ihren Atem[1278]
ein: Sie verscheiden[1279],
und zu ihrem
Staube kehren sie zurück.
104:30 Du
sendest deinen Geist aus: Sie werden geschaffen[1280],
und du erneuerst
das Antlitz[1281]
des Erdbodens.
104:31 Die Herrlichkeit* des Herrn
sei ewig.
Der Herr freue sich seiner Werke.
104:32 Er
schaut die Erde an, und sie bebt.
Er rührt die Berge
an, und sie rauchen.
104:33 Ich
will singen dem Herrn mein Leben lang[1282].
Ich will
spielen* meinem Gott, solange ich bin.
104:34 Möge
ihm angenehm[1283]
sein mein Sinnen[1284].
Ich freue mich im[1285]
Herrn.
104:35 Mögen
schwinden von der Erde die Sünder
und mögen die
Ehrfurchtslosen* nicht mehr sein.
Lobe* den Herrn, meine Seele!
Hallelu-Jah*[1286]!
105:01 Dankt[1287]
dem Herrn. Ruft seinen Namen an[1288].
Verkündet unter
den Völkern sein Tun.
105:02 Singt
ihm. Spielt* ihm.
Sinnt über[1289]
alle seine Wundertaten*.
105:03 Rühmt
euch seines heiligen Namens.
Es freue sich
das Herz derer, die den Herrn
suchen.
105:04 Trachtet
nach dem Herrn und seiner Stärke.
Sucht
fortwährend[1290]
sein Angesicht.
105:05 Gedenkt
seiner Wundertaten, die er getan,
seiner Wunderzeichen
und der Gerichte[1291]
seines Mundes,
105:06 Same
Abrahams, seines Knechtes,
Söhne Jakobs,
seine Erwählten!
105:07 Er,
der Herr, ist unser Gott.
Auf der ganzen
Erde sind seine Gerichte[1292].
105:08 Er
gedenkt ewiglich seines Bundes,
des Wortes, das
er geboten auf tausend Geschlechter hin,
105:09 [des
Bundes,] den er gemacht hat mit Abraham,
und seines Eides
an Isaak.
105:10 Und er
stellte ihn auf für Jakob als Satzung,
für Israel als
ewigen Bund,
105:11 als
er sagte: „Dir gebe ich das Land Kanaan
als zugemessenes
Erbteil[1293]“,
105:12 als
sie ein zählbares Häuflein[1294]
waren,
nur wenige und
Fremdlinge darin.
105:13 Und
sie wanderten von Volk* zu Volk*,
von einem
Königreich zu einem anderen Volk.
105:14 Er
ließ keinem Menschen zu, sie zu bedrücken[1295],
und ihretwegen
strafte er Könige:
105:15 „Tastet
meine Gesalbten nicht an
und tut meinen
Propheten nichts Übles.”
105:16 Und er
rief eine Hungersnot über das Land herbei.
Jede Stütze des
Brotes[1296]
zerbrach er.
105:17 Er
sandte einen Mann vor ihnen her:
Joseph wurde als
Sklave verkauft.
105:18 Sie
pressten seine Füße in den Stock[1297];
in Eisen kam
seine Seele[1298],
105:19 bis zu
der Zeit, da sein Wort kam[1299],
das Reden* des Herrn ihn geläutert hatte[1300].
105:20 Der
König sandte hin und ließ ihn los,
der Herrscher
über Völker gab ihn frei.
105:21 Er
setzte ihn zum Gebieter[1301]
über sein Haus
und zum
Herrscher über all seinen Besitz,
105:22 um seine Fürsten zu lenken nach seinem Sinn[1302]
und seine
Ältesten Weisheit zu lehren.
105:23 Und es
kam Israel nach Ägypten.
Jakob hielt sich
auf[1303]
im Lande Hams.
105:24 Und er[1304]
machte sein Volk sehr fruchtbar
und machte es
stärker als seine Bedränger.
105:25 Er
wandelte ihr Herz, sein Volk zu hassen,
Arglist zu üben
an seinen Knechten.
105:26 Er
sandte Mose, seinen Knecht,
Aaron, den er
erwählt hatte.
105:27 Sie
taten unter ihnen seine Zeichen[1305]
und Wundertaten*
im Lande Hams.
105:28 Er
sandte Dunkelheit und machte finster,
und sie[1306]
waren nicht widerspenstig gegen seine Worte[1307].
105:29 Er
verwandelte ihre Wasser in Blut
und ließ sterben
ihre Fische.
105:30 Es
wimmelte ihr Land von Fröschen
[bis] in die
Gemächer ihrer Könige.
105:31 Er
sprach, und es kamen Schwärme[1308],
Stechmücken über
ihr ganzes Gebiet[1309].
105:32 Er gab
ihnen Hagel als Regen,
flammendes Feuer
in ihrem Lande,
105:33 und er
schlug ihre Weinstöcke und Feigenbäume
und zerbrach die
Bäume in ihrem Gebiet[1310].
105:34 Er
sprach, und es kamen Heuschrecken
und Grillen[1311]
ohne Zahl,
105:35 und
sie fraßen alles grüne Gewächs in ihrem Lande
und fraßen die
Frucht ihres Bodens.
105:36 Und er
schlug alle Erstgeburt in ihrem Lande,
die Erstlinge
aller ihrer Kraft.
105:37 Und er
führte sie heraus mit Silber und Gold,
und kein
Strauchelnder war in seinen Stämmen.
105:38 Froh
war Ägypten, dass sie auszogen,
denn ihr
Schrecken war auf sie gefallen.
105:39 Er
breitete eine Wolke aus zur Decke
und ein Feuer,
die Nacht zu erleuchten.
105:40 Sie
verlangten[1312],
und er ließ Wachteln kommen.
Und mit
Himmelsbrot sättigte er sie.
105:41 Er
öffnete den Felsen, und es flossen Wasser ‹hervor›;
sie rannen als
Strom in die Wüste; –
105:42 denn
er gedachte seines heiligen Wortes,
Abrahams, seines
Knechtes.
105:43 Und er
führte sein Volk heraus mit Frohlocken[1313],
mit Jubel seine
Erwählten.
105:44 Und er
gab ihnen Länder der Völker*,
und das von den
Volksscharen Erarbeitete[1314]
nahmen sie in Besitz,
105:45 auf
dass sie seine Satzungen beachteten[1315]
und seine
Weisungen* befolgten.
Hallelu-Jah*!
106:01 Hallelu-Jah*!
Dankt[1316]
dem Herrn, denn er ist gut,
denn seine
Gnade* währt ewiglich.
106:02 Wer
kann die mächtigen Taten[1317]
des Herrn beschreiben
und seine
Ruhmeswerke alle erzählen?
106:03 Selig
sind die*, die das Recht beachten[1318].
[Selig] ist der[1319],
der Gerechtigkeit übt zu aller Zeit.
106:04 Gedenke
meiner, Herr, bei der Begnadung[1320]
deines Volkes.
Suche mich heim
mit deiner Rettung,
106:05 dass
ich anschaue das Wohl deiner Erwählten,
mich erfreue an[1321]
der Freude deines Volkes*[1322],
mich rühme mit
deinem Erbteil.
106:06 Wir
haben gesündigt samt unseren Vätern,
haben Unrecht
getan, haben ehrfurchtslos[1323]
gehandelt.
106:07 Unsere
Väter in Ägypten
beachteten nicht
deine Wundertaten*,
gedachten nicht
der Fülle deiner Gnaden[1324].
Und sie waren
widerspenstig am Meer, beim Schilfmeer[1325].
106:08 Aber
er rettete sie seines Namens wegen,
um kundzutun
seine Heldenkraft.
106:09 Und
er schalt das Schilfmeer, und es wurde trocken.
Und er ließ sie
durch die Tiefen[1326]
gehen wie durch eine Wüste.
106:10 Und er
rettete sie aus der Hand des Hassers
und erlöste sie
aus der Hand des Feindes.
106:11 Und
die Wasser bedeckten ihre Bedränger.
Nicht einer von ihnen blieb übrig.
106:12 Da
glaubten sie seinen Worten;
sie sangen sein
Lob[1327].
106:13 Schnell
vergaßen sie seine Taten,
warteten nicht
auf seinen Ratschluss[1328];
106:14 und
sie gierten begehrlich[1329]
in der Wüste
und versuchten
den Mächtigen in der Einöde.
106:15 Und er
gab ihnen ihr Begehren
und sandte
Auszehrung in ihre Seele.
106:16 Und
sie wurden eifersüchtig auf Mose im Lager,
auf Aaron, den
Heiligen des Herrn.
106:17 Die
Erde tat sich auf, verschlang Dathan
und bedeckte die
Rotte Abirams.
106:18 Und
ein Feuer brannte unter ihrer Schar.
Eine Flamme
verzehrte die Ehrfurchtslosen*.
106:19 Sie
machten ein Kalb[1330]
am Horeb
und huldigten
einem gegossenen Bilde;
106:20 und sie
vertauschten ihre Herrlichkeit*
gegen das Bild
eines Stieres, der Gras frisst.
106:21 Sie
vergaßen den Mächtigen, ihren Retter,
der Großes getan
in Ägypten,
106:22 Wundertaten
im Lande Hams,
Furchtgebietendes
am Schilfmeer.
106:23 Da sagte
er, er wolle sie vernichten.
Wäre nicht Mose gewesen,
sein Erwählter!
Der trat in den
Riss[1331]
vor ihn,
um seinen Grimm
vom Verderben abzuwenden[1332].
106:24 Und
sie verschmähten das köstliche Land,
glaubten nicht
seinem Wort,
106:25 und
sie murrten in ihren Zelten,
hörten nicht auf
die Stimme des Herrn.
106:26 Da
erhob er seine Hand wider sie [und schwor],
sie
niederzustrecken[1333]
in der Wüste
106:27 und
ihren Samen niederzuschlagen unter den Völkern*
und sie zu
zerstreuen in die Länder.
106:28 Und
sie hängten sich an Baal-Peor
und aßen
Schlachtopfer der Toten[1334].
106:29 Und
sie erbitterten [ihn] durch ihre Handlungen,
und eine Plage
brach unter ihnen aus[1335].
106:30 Da
stand Pinchas auf und übte Gericht,
und der Plage
wurde gewehrt.
106:31 Und es
wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet
von Geschlecht
zu Geschlecht bis in Ewigkeit.
106:32 Und
sie ergrimmten ihn am Wasser von Meriba[1336],
und es erging
Mose übel ihretwegen,
106:33 denn
sie waren widerspenstig gegen seinen Geist,
sodass er
unbedacht redete mit seinen Lippen.
106:34 Sie vernichteten
die Völker nicht,
von denen der Herr ihnen gesagt hatte[1337].
106:35 Und
sie vermischten sich mit den Heiden*
und lernten
deren Werke[1338].
106:36 Und
sie dienten ihren Götzen.
Und die wurden
ihnen zum Fallstrick.
106:37 Und
sie opferten ihre Söhne
und ihre Töchter
den Dämonen.
106:38 Und
sie vergossen unschuldiges Blut,
das Blut ihrer
Söhne und Töchter,
die sie den
Götzen Kanaans opferten.
Und das Land
wurde durch Blut entweiht.
106:39 Und
sie verunreinigten sich durch ihre Werke
und hurten durch
ihre Handlungen.
106:40 Da
entbrannte der Zorn des Herrn
gegen sein Volk,
und er
verabscheute sein Erbteil.
106:41 Und er
gab sie in die Hand der Völker*,
und ihre Hasser
herrschten über sie;
106:42 und
ihre Feinde bedrückten[1339]
sie,
und sie wurden
gebeugt* unter ihrer Hand.
106:43 Oftmals
befreite er sie,
aber sie waren widerspenstig mit ihren Plänen.
Und sie sanken
hin durch ihre Ungerechtigkeit.
106:44 Und er
sah auf ihre Bedrängnis,
wenn er ihr
lautes Rufen hörte.
106:45 Und er
gedachte ihnen [zugute] seines Bundes,
und er ließ
sich’s gereuen in der Fülle seiner Gnaden[1340].
106:46 Und er
ließ sie Erbarmen finden
vor allen, die
sie gefangen weggeführt hatten.
106:47 Rette
uns, Herr, unser Gott,
und sammle uns
aus den Völkern*,
dass wir ‹Lob›
bekennen[1341]
deinem heiligen Namen,
dass wir ‹uns› rühmen
deines Lobes[1342].
106:48 Gelobt*
sei der Herr, der Gott Israels,
von Ewigkeit und
zu Ewigkeit.
Und alles Volk
sage: „Amen.“
Hallelu-Jah*!
107:01 Dankt[1343]
dem Herrn, denn er ist gut,
denn seine
Gnade* währt ewiglich.
107:02 So
sollen sagen die Erlösten des Herrn,
die er erlöst
hat aus der Hand des Bedrängers
107:03 und
die er gesammelt hat aus den Ländern,
vom Osten und
vom Westen,
vom Norden und
vom Meer.
107:04 Die
in der Wüste umherirrten auf ödem Wege;
eine Stadt zum
Wohnen fanden sie nicht;
107:05 hungrig
waren sie und durstig;
ihre Seele war
ermattet in ihnen;
107:06 und sie riefen zum Herrn in ihrer Not,
[und] er befreite
sie aus ihren Nöten
107:07 und
führte sie auf rechtem[1344]
Wege,
dass sie zu
einer Wohnstadt[1345]
gelangten:
107:08 ‹Dankend[1346]›
bekennen sollen sie dem Herrn
seine Gnade
und seine
Wundertaten* den Söhnen Adams,
107:09 denn
er sättigt die durstige Seele
und füllt die
hungrige Seele mit Gutem.
107:10 Die in
Dunkelheit und Todesschatten saßen,
gefesselt in
Elend* und Eisen,
107:11 weil
sie widerspenstig gewesen waren gegen die Worte* des Mächtigen
und verachtet
hatten den Rat des Höchsten,
107:12 so
dass er ihr Herz beugte durch Unheil ‹und Leid›,
sie strauchelten,
und kein Helfer war da;
107:13 und sie riefen zum Herrn in ihrer Not,
[und] er rettete
sie aus ihren Nöten;
107:14 er
führte sie heraus aus Dunkelheit und Todesschatten
und zerriss ihre
Fesseln:
107:15 ‹Dankend› bekennen sollen
sie dem Herrn seine Gnade
und seine
Wundertaten* den Söhnen Adams,
107:16 dass
er eherne[1347]
Türen zerbrach
und eiserne
Riegel zerschlug.
107:17 Die
Törichten, die von ihrem Abtrünnigkeitsweg her[1348]
geplagt waren
und von ihren
Ungerechtigkeiten her;
107:18 ihre
Seele verabscheute jede Speise,
und sie kamen
bis an die Pforten des Todes;
107:19 und sie riefen zum Herrn in ihrer Not,
[und] er rettete
sie aus ihren Nöten;
107:20 er
sandte sein Wort und heilte sie
und ließ sie
entrinnen aus ihren Gruben:
107:21 ‹Dankend› bekennen sollen
sie dem Herrn seine Gnade
und seine
Wundertaten* den Söhnen Adams
107:22 und
Opfer des Dankes opfern
und mit Jubel
seine Taten erzählen.
107:23 Die sich
aufs Meer begaben auf Schiffen,
auf großen
Wassern Handel trieben,
107:24 sie
sahen die Taten des Herrn
und seine
Wunderwerke in der Tiefe[1349],
107:25 wie er
sprach und den Wind bestellte, den Sturm,
der hoch seine
Wellen erhob;
107:26 und
sie stiegen zum Himmel empor und sanken hinab in die Tiefen;
ihre Seele
zerschmolz in dem Übel[1350];
107:27 sie
taumelten und wankten wie ein Trunkener,
und alle ihre
Weisheit wurde zunichte;
107:28 und sie riefen zum Herrn in ihrer Not,
[und] er führte
sie heraus aus ihren Nöten;
107:29 er
verwandelte den Sturm in Stille,
dass ihre[1351]
Wogen sich legten;
107:30 und
sie freuten sich, dass sie[1352]
zur Ruhe kamen,
und er führte
sie zum ersehnten Hafen[1353]:
107:31 ‹Dankend› bekennen sollen
sie dem Herrn seine Gnade
und seine
Wundertaten* den Söhnen Adams
107:32 und
ihn erheben in der Versammlung des Volkes
und im Kreise[1354]
der Ältesten ihn preisen.
107:33 Er
macht Ströme zur Wüste
und
Wasserquellen zu dürstendem Lande,
107:34 fruchtbares
Land zur Salzwüste[1355],
wegen der
Bosheit derer, die es bewohnen.
107:35 Er
macht Wüste zum Wasserteich
und dürres Land
zu Quellen von Wasser,
107:36 und er
siedelt dort Hungernde an,
und sie
errichten eine Stadt zum Wohnen.
107:37 Und
sie besäen Felder
und pflanzen
Weinberge,
und sie gewinnen
Frucht als Ertrag;
107:38 und er
segnet sie, und sie vermehren sich sehr,
und ihren
Viehbestand lässt er nicht wenig sein.
107:39 Und
sie werden wenige und werden gebeugt
durch
Bedrückung, Unglück und Jammer.
107:40 Er
schüttet Verachtung aus auf [ihre] Fürsten
und lässt sie irren
in wegloser Öde;
107:41 und er
hebt den Armen empor, ‹heraus› aus dem Elend*,
und macht [seine]
Sippen[1356]
wie eine Herde.
107:42 Aufrichtige*
sehen es und freuen sich,
und alle Bosheit[1357]
verschließt ihren Mund.
107:43 Wer
weise ist, soll dieses sich merken[1358]
und sorgsam
beachten die Gnaden des Herrn[1359].
108:01 Ein Lied
Ein Psalm
Von David
108:02 Fest[1360] ist mein Herz, Gott.
Ich will singen
und spielen* –
ja, meine Ehre*[1361].
108:03 Wacht
auf, Harfe und Laute!
Ich will das
Morgenrot wecken.
108:04 Ich
will dir ‹Lob› bekennen[1362],
Herr, unter den Völkern
und dir singen ‹und
spielen› unter den Völkerscharen,
108:05 denn
groß, über die Himmel[1363],
ist deine Gnade*
und deine
Wahrheit* bis zu den Wolken.
108:06 Erhebe
dich, Gott, über die Himmel!
Und über der
ganzen Erde sei deine Herrlichkeit*.[1364]
108:07 So
denn, damit deine Geliebten befreit werden,
rette durch
deine Rechte[1365]
und erhöre uns.
108:08 Gott
hat gesprochen in seiner Heiligkeit:
„Frohlocken will
ich, will Sichem verteilen
und das Tal
Sukkoth ausmessen.
108:09 Mein
ist Gilead; mein ist Manasse,
und Ephraim ist
die Schutzwehr meines Hauptes.
Juda ist mein
Herrscherstab.
108:10 Moab
ist mein Waschbecken.
Auf Edom werfe
ich meinen Schuh[1366].
Über Philistäa
will ich jauchzen.“
108:11 Wer
wird mich führen zur Festungsstadt?
Wer wird mich geleiten
nach Edom?[1367]
108:12 Hast du, Gott, uns nicht verworfen
und bist nicht
ausgezogen, Gott, mit unseren Heeren?
108:13 Schaffe
uns Hilfe aus der Bedrängnis[1368]!
Menschenhilfe
ist nichtig[1369].
108:14 Mit
Gott werden wir Mächtiges[1370]
tun.
Und er wird unsere Bedränger zertreten.[1371]
109:01 Dem leitenden Musiker*
Von David
Ein Psalm
Gott meines
Lobes[1372],
du wollest nicht schweigen,
109:02 denn
der Mund des Ehrfurchtslosen* und der Mund des Truges
haben sich gegen
mich aufgetan;
sie haben zu mir
geredet mit der Zunge der Lüge
109:03 und
mit Worten des Hasses mich umringt.
Und sie
bekämpfen mich ohne Grund.
109:04 Für
meine Liebe feinden sie mich an.
Ich aber bin im
Gebet.
109:05 Und
sie erweisen mir Böses für Gutes
und Hass für
meine Liebe.
109:06 Bestelle
einen Ehrfurchtslosen über ihn,
und ein
Widersacher stehe zu seiner Rechten[1373].
109:07 Wenn
er gerichtet wird, gehe er schuldig aus,
und sein Gebet[1374]
werde zur Sünde.
109:08 Seiner
Tage seien wenige.
Seine
Aufseherschaft übernehme ein anderer.[1375]
109:09 Seine
Söhne sollen zu Waisen werden
und seine Frau
zur Witwe.
109:10 Und
seine Söhne sollen umherschweifen und betteln
und [Überreste]
suchen aus ihren Trümmern[1376].
109:11 [Sein] Gläubiger lege eine Schlinge
auf alles, was er hat,[1377]
und Fremde
sollen rauben [die Frucht] seiner Arbeit[1378].
109:12 Er
habe niemanden, der ihm Gnade[1379]
gewähre,
und es sei
niemand, der seinen Waisen gnädig sei.
109:13 Seine
Nachkommen[1380]
sollen ausgerottet werden.
Im folgenden
Geschlecht erlösche ihr Name.
109:14 Der
Ungerechtigkeit seiner Väter werde gedacht vor dem Herrn,
und nicht werde
ausgelöscht die Sünde seiner Mutter.
109:15 Sie
sollen dem Herrn stets
gegenwärtig sein,
und ihr Andenken
rotte er aus von der Erde,
109:16 darum
dass er nicht gedachte, Gnade* zu üben,
und den Mann verfolgte,
der gebeugt* und bedürftig
und verzagten[1381]
Herzens war, um ihn zu töten.
109:17 Und er
liebte den Fluch; so komme er auf ihn.
Und er hatte
keine Lust an Segen;
so sei er ferne
von ihm.
109:18 Und er
zog den Fluch an wie sein Gewand;
so dringe er wie
Wasser in sein Inneres
und wie Öl in
seine Gebeine.
109:19 Er sei
ihm wie ein Mantel, in den er sich hüllt,
und wie ein
Riemen, mit dem er sich allezeit gürtet.
109:20 Das sei
der Lohn[1382]
meiner Widersacher von Seiten des Herrn
und derer, die
Böses reden gegen meine Seele.
109:21 Doch
du, Jahweh, mein Herr,
handle an mir[1383]
deines Namens wegen.
Weil deine Gnade
gut ist, befreie mich,
109:22 denn
ich, ich bin gebeugt und
bedürftig,
und mein Herz
ist durchbohrt in meinem Innern.
109:23 Wie
ein Schatten, wenn er sich streckt, schwinde ich dahin.
Ich werde abgeschüttelt
wie eine Heuschrecke.
109:24 Meine
Knie wanken vom Fasten,
und mein Fleisch
ist abgemagert.
109:25 Und
ich, ein Hohn bin ich ihnen geworden.
Wenn sie mich
sehen, schütteln sie den Kopf.
109:26 Hilf
mir, Herr, mein Gott!
Rette mich nach
deiner Gnade,
109:27 damit
sie wissen, dass dieses deine Hand
ist,
dass du, Herr,
es getan hast.
109:28 Mögen sie fluchen – du aber segne.
Stehen sie auf,
so lass sie zuschanden werden
und deinen
Knecht sich freuen.
109:29 Meine
Widersacher sollen bekleidet werden mit Schmach
und in ihre
Schande sich hüllen wie in einen Mantel.
109:30 Hohes
‹Lob› will ich bekennen[1384]
dem Herrn mit meinem Munde
und inmitten
vieler ihn preisen,
109:31 denn
er steht dem Bedürftigen zur Rechten,
ihn zu retten
von denen, die seine Seele richten[1385].
110:01 Von David
Ein Psalm
Der Herr sprach zu meinem Herrn[1386]:
„Sitze zu meiner
Rechten,
bis ich deine
Feinde lege
zum Schemel
deiner Füße[1387].
110:02 Das
Zepter deiner Macht streckt der Herr
aus von Zijon.
Herrsche
inmitten deiner Feinde!
110:03 Dein
Volk ist voll Willigkeit am Tage deiner Heeresmacht[1388].
In heiliger Pracht[1389],
aus dem Schoße der Morgenröte
[strömt] dir der
Tau deiner Jugend [hervor][1390].“
110:04 Der
Herr hat geschworen, und er
bereut es nicht:
„Du bist
Priester in Ewigkeit
nach der Weise[1391]
Melchisedeks.“
110:05 Mein
Herr[1392]
ist dir zur Rechten.
Er zerschmettert
Könige am Tage seines Zorns.
110:06 Er
hält Gericht unter den Völkern*. Voll ist’s von Leichen.[1393]
Zerschmettern
wird er das Haupt über großes Land.
110:07 Vom
Bach wird er trinken am Wege[1394].
Darum hebt er
das Haupt empor.
111:01 Hallelu-Jah*!
°‹Lob› will ich
dem Herrn bekennen[1395]
von ganzem Herzen
im Ratskreis der
Aufrichtigen* und [in] der Gemeinde[1396].
111:02 Groß
sind die Taten des Herrn,
erforschbar für
alle, die Lust daran haben.
111:03 Hoheit
und Pracht[1397]
ist sein Tun.
Und seine
Gerechtigkeit besteht ewiglich.
111:04 Er
schuf ein Gedenken an seine Wundertaten*.
Gnädig und
barmherzig ist der Herr.
111:05 Er
gab Speise denen, die ihn fürchteten.
Er gedenkt[1398]
ewiglich seines Bundes.
111:06 Die
Kraft seiner Taten tat er kund seinem Volk,
um ihnen zu
geben das Erbteil der Völker*.
111:07 Die
Taten seiner Hände sind Wahrheit* und Recht.
Alle seine
Vorschriften sind treu[1399],
111:08 standfest[1400]
für immer und ewig,
in Wahrheit* und
Geradheit* getan[1401].
111:09 Er
hat Erlösung gesandt seinem Volk,
seinen Bund
verordnet auf ewig.
Heilig und
furchtgebietend ist sein Name.
111:10 Furcht
des Herrn ist Anfang der Weisheit,
treffliche
Einsicht[1402]
für alle, die sie[1403]
tun.
Sein Lob besteht
ewiglich.
112:01 Hallelu-Jah*!
°Selig* ist der
Mann, der den Herrn fürchtet,
der große Lust
hat an seinen Geboten.
112:02 Sein
Same wird mächtig sein im Lande[1404].
Das Geschlecht
der Aufrichtigen* wird gesegnet.[1405]
112:03 Vermögen
und Reichtum sind in seinem Hause.
Und seine
Gerechtigkeit besteht ewiglich.
112:04 Den
Aufrichtigen geht Licht auf im Dunkel.
Gnädig und
barmherzig und gerecht [ist er].
112:05 Gut
[steht es] um den Mann, der gnädig ist und leiht,
der seine Sachen
durchführt nach dem Recht[1406],
112:06 denn
in Ewigkeit wird er nicht wanken.
In ewigem
Andenken ist der Gerechte.
112:07 Vor
böser Kunde muss er nicht bangen.
Gefestigt ist
sein Herz. Es vertraut auf den Herrn.
112:08 Standfest[1407]
ist sein Herz. Er fürchtet sich nicht,
bis er
herabschaut* auf seine Bedränger.
112:09 Er
streute aus. Er gab den Bedürftigen.
Seine
Gerechtigkeit besteht ewiglich.
Sein Horn wird
erhöht werden in Ehren*.
112:10 Der
Ehrfurchtslose* sieht es und ärgert sich.
Mit seinen
Zähnen knirscht er und vergeht.
Das Begehren der
Ehrfurchtslosen[1408]
geht unter.
113:01 [1409]Hallelu-Jah*!
Preist, [ihr]
Knechte des Herrn,
preist den Namen
des Herrn.
113:02 Gelobt*
sei der Name des Herrn
von nun an bis
in Ewigkeit.
113:03 Vom
Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang
sei gepriesen
der Name des Herrn.
113:04 Hoch
über alle Völker* ist der Herr,
über die Himmel
seine Herrlichkeit*.
113:05 Wer
ist wie der Herr, unser Gott,
der hoch oben
thront,
113:06 der
sich erniedrigt[1410],
um auf die
Himmel und auf die Erde zu schauen,
113:07 der
aus dem Staube emporhebt den Geringen,
aus dem Schmutz
erhöht den Bedürftigen,
113:08 ihn
sitzen zu lassen bei Edlen,
bei den Edlen
seines Volkes,
113:09 der
die Unfruchtbare des Hauses[1411]
wohnen lässt
als eine fröhliche
Mutter von Söhnen?
Hallelu-Jah*!
114:01 Als
Israel aus Ägypten zog,
das Haus Jakob
aus dem Volk fremder Sprache,
114:02 da
war Juda sein Heiligtum,
Israel sein
Herrschaftsbereich.
114:03 Das
Meer sah es und floh.
Der Jordan
wandte sich zurück.
114:04 Die
Berge hüpften wie Widder,
die Hügel wie
junge Schafe.
114:05 Was
war dir, Meer, dass du flohest,
[dir,] Jordan,
dass du dich zurückwandtest,
114:06 [euch] Bergen, dass ihr hüpftet
wie Widder,
Hügeln, wie
junge Schafe[1412]?
114:07 Erbebe
vor dem Angesicht des Gebieters[1413],
Erde,
vor dem
Angesicht des Gottes[1414]
Jakobs,
114:08 der
den Felsen verwandelte in einen Wasserteich,
das
Kieselgestein in einen Wasserquell.
115:01 Nicht
uns, Herr, nicht uns,
sondern deinem
Namen gib Ehre*
deiner Gnade*
wegen, deiner Wahrheit* wegen!
115:02 Warum
sollen die Heiden* sagen:
„Wo ist nun ihr
Gott?“
115:03 Aber
unser Gott ist in den Himmeln.
Alles, was ihm gefällt,
tut er.[1415]
115:04 Ihre
Götzen sind Silber und Gold,
das Werk von
Menschenhänden.
115:05 Einen
Mund haben sie und reden nicht.
Augen haben sie
und sehen nicht.
115:06 Ohren
haben sie und hören nicht.
Eine Nase haben
sie und riechen nicht.
115:07 Sie
haben Hände und tasten nicht.
Füße haben sie
und gehen nicht.
Keinen Laut[1416]
geben sie mit ihrer Kehle.
115:08 Ihnen
gleich sind die, die sie machen,
jeder, der auf
sie vertraut.
115:09 Israel,
vertraue auf den Herrn!
Ihre Hilfe und
ihr Schild ist er.
115:10 Haus
Aaron, vertraue auf den Herrn!
Ihre Hilfe und
ihr Schild ist er.
115:11 Ihr,
die ihr den Herrn fürchtet,
vertraut auf den Herrn!
Ihre Hilfe und
ihr Schild ist er.
115:12 Der Herr hat unser gedacht. Er wird segnen,
segnen das Haus
Israel,
segnen das Haus
Aaron.
115:13 Er
wird segnen, die den Herrn
fürchten,
die Kleinen samt
den Großen.
115:14 Der Herr wird zu euch hinzufügen[1417],
zu euch und euren
Kindern.
115:15 Gesegnet
seid ihr vom Herrn,
der Himmel und
Erde gemacht hat.
115:16 Die
Himmel sind Himmel des Herrn,
und die Erde hat
er den Söhnen Adams gegeben.
115:17 Nicht
die Toten preisen den Herrn*
noch alle, die zur
Totenstille[1418]
hinabfahren.
115:18 Aber
wir, wir loben*[1419]
den Herrn*
von nun an bis
in Ewigkeit.
Hallelu-Jah*!
116:01 Ich
liebe[1420],
weil der Herr gehört hat meine Stimme, mein
Flehen*,
116:02 weil
er zu mir neigte sein Ohr.
Und meine Tage
hindurch[1421]
werde ich[1422]
anrufen.
116:03 Es
umfingen mich Fesseln des Todes,
und Drangsale[1423]
des Bereiches des Todes* erreichten[1424]
mich.
Bedrängnis und
Kummer erreichten mich[1425]
–
116:04 und ich rief den Namen des Herrn an:
„Bitte, Herr, lass meine Seele entrinnen!“
116:05 Gnädig
ist der Herr und gerecht,
und unser Gott
ist barmherzig.
116:06 Der
Herr ist ein Hüter der Arglosen[1426].
‹Schwach und›
heruntergekommen[1427]
war ich, und er rettete mich.
116:07 Kehre
zurück, meine Seele, zu deiner Ruhstatt[1428],
denn der Herr hat dir Gutes erwiesen[1429].
116:08 Ja,
du hast meine Seele vom Tode befreit,
meine Augen von
Tränen,
meinen Fuß vom
Sturz[1430].
116:09 Wandeln
werde ich vor dem Angesicht des Herrn
in den Ländern
der Lebenden.
116:10 Ich
glaubte[1431].
°Darum redete ich.[1432]
Ich, ich war
sehr gebeugt*.[1433]
116:11 Ich
sagte in meiner Bestürzung:
„Die ganze
Menschheit lügt.“
116:12 Wie
soll ich dem Herrn vergelten
für alle seine
Wohltaten an mir?
116:13 Den
Becher des Heils erhebe ich,
und den Namen
des Herrn rufe ich aus[1434].
116:14 Meine
Gelübde werde ich dem Herrn
bezahlen[1435],
ja, in Gegenwart
seines ganzen Volkes.
116:15 Kostbar
ist in den Augen des Herrn
der Tod seiner
Frommen*.
116:16 Bitte,
Herr! Ich bin ja dein Knecht.
Ich bin dein
Knecht, der Sohn deiner Magd.
Du hast meine
Fesseln gelöst.
116:17 Dir opfere ich Opfer des Dankes,
und den Namen
des Herrn rufe ich aus[1436].
116:18 Meine
Gelübde werde ich dem Herrn
bezahlen,
ja, in Gegenwart
seines ganzen Volkes,
116:19 in den
Vorhöfen des Hauses des Herrn,
in deiner Mitte,
Jerusalem.
Hallelu-Jah*!
117:01 Preist
den Herrn, alle Völker*!
Preist ihn, alle
Volksscharen;
117:02 denn
mächtig über uns ist seine Gnade*,
und die
Wahrheit* des Herrn währt
ewiglich.
Hallelu-Jah*!
118:01 Dankt[1437]
dem Herrn, denn er ist gut.
Ja, seine Gnade*
währt ewiglich.
118:02 Israel
soll sagen:
Ja, seine Gnade
währt ewiglich.
118:03 Das
Haus Aaron soll sagen:
Ja, seine Gnade
währt ewiglich.
118:04 Die,
die den Herrn fürchten, sollen
sagen:
Ja, seine Gnade
währt ewiglich.
118:05 Aus
der Enge[1438]
rief ich zum Herrn*.
Der Herr* erhörte mich in der Weite[1439].
118:06 Der
Herr ist für mich[1440];
ich werde mich nicht fürchten.
Was sollte ein
Mensch mir tun?
118:07 Der
Herr ist für mich unter meinen
Helfern[1441].
Und ich, ich
werde herabschauen* auf meine Hasser.
118:08 Es
ist besser, zum Herrn Zuflucht zu
nehmen,
als sich auf
Menschen[1442]
zu verlassen.
118:09 Es
ist besser, zum Herrn Zuflucht zu
nehmen,
als sich auf
Fürsten zu verlassen.
118:10 Alle
Völker*[1443]
haben mich umringt.
Gewiss, im Namen
des Herrn schneide ich sie ab[1444].
118:11 Sie
haben mich umringt, – ja, mich umringt.
Gewiss, im Namen
des Herrn schneide ich sie ab.
118:12 Sie
haben mich umringt wie Bienen,
sind erloschen
wie Dornenfeuer.
Gewiss, im Namen
des Herrn schneide ich sie ab.
118:13 Hart
hat man mich gestoßen, dass ich fallen
sollte.[1445]
Aber der Herr half mir.
118:14 Meine
Stärke und mein Gesang ist der Herr*.
Und er ist mir
zur Rettung geworden.
118:15 Klang
von Jubel und Rettung[1446]
ist in den
Zelten der Gerechten:
Die Rechte des Herrn tut Gewaltiges.
118:16 Die
Rechte des Herrn ist erhoben;
die Rechte des Herrn tut Gewaltiges.
118:17 Ich
werde nicht sterben,
sondern leben
und die Taten des Herrn* erzählen.
118:18 Hart
hat der Herr* mich gezüchtigt,[1447]
aber er gab mich
nicht dem Tode preis.
118:19 Öffnet
mir die Tore der Gerechtigkeit:
Ich will durch
sie eingehen, will ‹Lob› bekennen[1448]
dem Herrn*.
118:20 Das ist
das Tor des Herrn:
Gerechte gehen
durch dasselbe ein.
118:21 Ich
will dir danken, denn du hast mich erhört[1449]
und bist mir zur
Rettung geworden.
118:22 Der
Stein, den die Bauenden verwarfen,
er wurde zum
Haupt[stein] der Ecke[1450].
118:23 Vom Herrn her wurde er dieses[1451].
Es[1452]
ist wunderbar in unseren Augen.
118:24 Das
ist der Tag, den der Herr gemacht
hat.
Lasst uns
fröhlich sein und uns freuen in[1453]
ihm.
118:25 Bitte,
Herr, rette![1454]
Bitte, Herr, lass wohlgelingen!
118:26 Gelobt*[1455]
[sei] der, der kommt im Namen des Herrn.
Vom Hause des Herrn aus segnen wir euch.
118:27 Der Herr ist Gott*, und er hat uns Licht
gegeben[1456].
Bindet das
Festopfer[1457]
mit Stricken
bis an die
Hörner des Altars.
118:28 Du
bist mein Gott*, und ich will dir danken[1458].
Mein Gott*, ich
will dich erheben.
118:29 Dankt[1459]
dem Herrn, denn er ist gut.
Ja, seine Gnade*
währt ewiglich.
119:01 °Selig*
sind die, die im Wege untadelig* sind,
die wandeln in
der Weisung*[1460]
des Herrn!
119:02 Selig
sind die, die seine Zeugnisse befolgen,
die von ganzem
Herzen ihn suchen.
119:03 Auch
üben sie nicht Unrecht.
Sie wandeln in
seinen Wegen.
119:04 Du
selbst hast deine Vorschriften entboten,
dass man sie
halte* mit Eifer[1461]
119:05 O
dass meine Wege gerichtet seien[1462],
deine Satzungen
zu bewahren[1463]!
119:06 Dann
werde ich nicht zuschanden werden,
wenn ich Acht
habe auf[1464]
alle deine Gebote.
119:07 Ich
danke dir[1465]
in Aufrichtigkeit* des Herzens,
wenn ich[1466]
die Verordnungen* deiner Gerechtigkeit lerne.
119:08 Deine
Satzungen will ich bewahren[1467].
Verlass mich
nicht ganz und gar!
119:09 Wodurch
wird ein Jüngling seinen Pfad rein halten[1468]?
Indem er sich
bewahrt[1469]
nach deinem Wort.
119:10 Mit
meinem ganzen Herzen suche ich dich.
Lass mich nicht
abirren von deinen Geboten!
119:11 Dein
Wort* habe ich aufgespeichert[1470]
in meinem Herzen,
damit ich nicht
gegen dich sündige.
119:12 Gelobt*
seist du, Herr.
Lehre mich deine
Satzungen!
119:13 Mit
meinen Lippen zähle ich
alle
Verordnungen* deines Mundes auf.
119:14 Am Wege
deiner Zeugnisse[1471]
freue ich mich[1472]
wie über
jegliches Wohlbehagen.
119:15 Über
deine Vorschriften will ich sinnen,
und ich will blicken auf deine Pfade[1473].
119:16 An
deinen Satzungen habe ich meine Wonne[1474].
Dein Wort will
ich nicht vergessen.
119:17 Gewähre
deinem Knecht[1475],
dass ich lebe;
und dein Wort
will ich halten*.
119:18 Öffne
mir die Augen,
so werde ich Wunderbares
erblicken an[1476]
deiner Weisung*.
119:19 Ich
bin ein Fremdling auf der Erde.
Verbirg nicht
vor mir deine Gebote.
119:20 Meine
Seele zermürbt sich vor Verlangen
nach deinen
Verordnungen* allezeit.
119:21 Gescholten
hast du die Vermessenen[1477],
die Verfluchten,
die von deinen Geboten abirren.
119:22 Wälze
von mir Hohn und Verachtung,
denn deine
Zeugnisse habe ich befolgt.
119:23 Sitzen
auch Fürsten, und bereden sie sich gegen mich,
dein Knecht
sinnt über deine Satzungen.
119:24 Auch
sind deine Zeugnisse meine Wonne[1478],
meine Ratgeber [sind
sie].
119:25 Am
Staube klebt meine Seele.
Belebe mich nach
deinem Wort.
119:26 Ich
erzählte meine Wege, und du erhörtest mich.
Lehre mich deine
Satzungen.
119:27 Lass
mich verstehen den Weg deiner Vorschriften,
und ich will
sinnen über deine Wundertaten*.
119:28 Meine
Seele zerfließt vor Kummer.
Richte mich auf[1479]
nach deinem Wort.
119:29 Halte
den Weg der Lüge[1480]
von mir fern
und beschenke
mich[1481]
mit deiner Weisung*!
119:30 Den
Weg der Treue* habe ich gewählt,
deine
Verordnungen* vor mich hingestellt.
119:31 An
deine Zeugnisse, Herr, klammere ich mich.
Lass mich nicht
zuschanden werden.
119:32 Den
Weg deiner Gebote laufe ich,
denn du machst
mir das Herz weit.
119:33 Weise
mir, Herr, den Weg deiner
Satzungen,
dass ich ihn wahre
bis ans Ende.
119:34 Gib
mir Einsicht[1482],
und ich will deine Weisung* befolgen
und sie halten*
von ganzem Herzen.
119:35 Lass
mich wandeln[1483]
auf dem Pfade deiner Gebote,
denn an ihm habe
ich Lust.
119:36 Neige
mein Herz zu deinen Zeugnissen
und nicht zum
Gewinn.
119:37 Wende
meine Augen davon ab, nach Nichtigem[1484]
zu schauen.
Belebe mich in
deinen Wegen.
119:38 Halte
deinem Knecht dein Wort*[1485]
aufrecht,
das [dazu dient],
dass man dich fürchte[1486].
119:39 Wende ab
meine Schmach, vor der mir graut,
denn deine
Verordnungen* sind gut.
119:40 Siehe!
Ich sehne mich nach deinen Vorschriften.
Belebe mich in
deiner Gerechtigkeit.
119:41 Und
lass über mich kommen deine Gnaden[1487],
Herr, dein Helfen* – nach deinem Wort*[1488],
119:42 so habe
ich ein Wort zur Antwort meinem Schmäher,
denn auf dein
Wort verlasse ich mich.
119:43 Und nimm
das Wort der Wahrheit* nicht gänzlich[1489]
meinem Munde weg[1490],
denn ich harre
auf deine Verordnungen*.
119:44 Und
ich will deine Weisung* stets halten[1491],
immer und ewiglich.
119:45 Und
wandeln will ich in weitem Raum,
denn ich trachte[1492]
nach deinen Vorschriften.
119:46 Und
vor Königen will ich reden von deinen Zeugnissen
und werde mich
nicht schämen.
119:47 Und
ich habe meine Wonne[1493]
an deinen
Geboten, die ich liebe,
119:48 und
will aufheben meine Hände* zu deinen Geboten, die ich liebe,
und sinnen über
deine Satzungen.
119:49 Gedenke
des Wortes an deinen Knecht,
worauf du mich
hast harren lassen.
119:50 Das
ist mein Trost in meinem Elend*,
dass dein Wort* mich
belebt hat.
119:51 Die
Vermessenen* haben mich sehr, sehr[1494]
verspottet.
Von deiner Weisung*
bin ich nicht abgewichen.
119:52 Gedachte
ich, Herr, deiner Verordnungen*
von alters her,
so wurde ich getröstet.[1495]
119:53 Zornesglut
hat mich erfasst ob der Ehrfurchtslosen,
die deine Weisung*
verlassen.
119:54 Deine
Satzungen sind meine Lieder geworden
im Hause meiner
Fremdlingschaft.
119:55 Des
Nachts denke ich an deinen Namen, Herr,
und halte* [mir]
deine Weisung* ‹vor Augen›.
119:56 Dieses
wurde mir zuteil:
dass ich deine
Vorschriften befolge[1496].
119:57 Ich
sagte: „Mein Teil, Herr, ist,
dass ich deine
Worte bewahre.“[1497]
119:58 Von
ganzem Herzen suche ich dein Antlitz um deine Gunst.
Sei mir gnädig*
nach deinem Wort*[1498].
119:59 Ich
habe meine Wege überdacht
und meine Füße
gekehrt zu deinen Zeugnissen.
119:60 Ich
eile und säume nicht,
deine Gebote zu
halten*.
119:61 Umgeben
mich Stricke der Ehrfurchtslosen,
deine Weisung*
vergesse ich nicht.
119:62 Mitten
in der Nacht stehe ich auf, dir ‹Lob› zu bekennen[1499]
wegen der
Verordnungen* deiner Gerechtigkeit.
119:63 Ich
bin der Gefährte aller[1500],
die dich fürchten,
und derer, die
deine Vorschriften halten*.
119:64 Die
Erde ist voll von deiner Gnade*, Herr.
Lehre mich deine
Satzungen.
119:65 Gutes
hast du getan an deinem Knecht[1501],
Herr, nach deinem Wort.
119:66 Lehre
mich gutes Urteilen und [gute] Erkenntnis,
denn ich
vertraue auf deine Gebote.
119:67 Ehe
ich gedemütigt wurde, irrte ich.
Aber jetzt
halte* ich dein Wort*.
119:68 Du bist
gut und tust Gutes[1502].
Lehre mich deine
Satzungen.
119:69 Es besudelten mich mit Lügen die Vermessenen.
Ich befolge mit ganzem Herzen deine
Vorschriften.
119:70 Stumpf[1503]
wie Fett ist ihr Herz.
Ich habe Wonne[1504]
an deiner Weisung*.
119:71 Es ist
gut für mich, dass ich gedemütigt wurde,
damit ich deine
Satzungen lernte.
119:72 Die Weisung*
deines Mundes ist mir besser
als Tausende von
Gold- und Silberstücken.
119:73 Deine
Hände haben mich gemacht und bereitet.
So gib mir
Einsicht, dass ich lerne deine Gebote.
119:74 Die
dich fürchten, werden mich sehen und sich freuen,
denn ich harre
auf dein Wort[1505].
119:75 Ich
weiß[1506],
Herr, dass deine Verordnungen*[1507]
Gerechtigkeit sind,
und [dass] du
mich in Treue* gedemütigt hast.
119:76 Lass
deine Gnade* mir zum Trost sein
nach deinem
Wort*[1508]
an deinen Knecht!
119:77 Lass
deine Erbarmungen über mich kommen, dass ich lebe,
denn deine Weisung*
ist meine Wonne[1509].
119:78 Zuschanden
sollen die Vermessenen* werden, die mit Lügen mich krümmten[1510];
ich, ich sinne
über deine Vorschriften nach.
119:79 Lass
zu mir sich kehren die, die dich fürchten
und deine
Zeugnisse kennen.
119:80 Lass
mein Herz untadelig* sein in deinen Satzungen,
damit ich nicht
zuschanden werde.
119:81 Nach
deinem Helfen* schmachtet meine Seele.
Ich harre auf
dein Wort.
119:82 Nach
deinem Wort* schmachten meine Augen
und sagen: „Wann
wirst du mich trösten?“ –
119:83 denn
wie ein Schlauch im Rauch[1511]
bin ich geworden.
Deine Satzungen
vergesse ich nicht.
119:84 Wie
viele Tage werden deinem Knechte noch sein?[1512]
Wann wirst du
Gericht üben[1513]
an meinen Verfolgern?
119:85 Die
Vermessenen haben mir Gruben gegraben,
sie, die nicht
nach deiner Weisung* sind[1514].
119:86 Alle
deine Gebote sind treu*[1515].
Mit Lügen
verfolgt man mich. Hilf mir auf!
119:87 Fast
hätten sie mir ein Ende bereitet[1516]
auf Erden;
aber ich verlasse deine Vorschriften nicht.
119:88 Belebe
mich nach deiner Gnade*,
und ich will
halten* die Zeugnisse deines Mundes!
119:89 Auf
ewig, Herr,
steht dein Wort
fest in den Himmeln.
119:90 Von
Geschlecht zu Geschlecht währt deine Treue*.
Du hast die Erde
fest gegründet, und sie steht.
119:91 Gemäß
deinen Verordnungen* stehen sie[1517]
heute da,
denn sie alle
sind deine Knechte.
119:92 Wäre
nicht deine Weisung* meine Wonne[1518]
gewesen,
wäre ich
umgekommen in meinem Elend*.
119:93 Ewiglich
werde ich deine Vorschriften nicht vergessen,
denn durch sie
hast du mich belebt[1519].
119:94 Dein bin ich. Rette mich,
denn ich trachte
nach deinen Vorschriften.
119:95 Ehrfurchtslose
haben mir aufgelauert, mich umzubringen.
Auf deine
Zeugnisse achte ich.
119:96 Von
allem Vollkommenen sah ich ein Ende;
[doch] dein
Gebot ist sehr weit.
119:97 Wie
liebe ich deine Weisung*!
Sie ist mein
Sinnen den ganzen Tag.[1520]
119:98 Dein
Gebot macht mich weiser als meine Feinde,
denn es ist
ewiglich mein.
119:99 Ich
bin verständiger geworden als alle meine Lehrer,
denn deine
Zeugnisse sind mein Nachsinnen.
119:100 Ich habe mehr Einsicht[1521]
als die Alten,
denn ich habe
deine Vorschriften befolgt.
119:101 Von jedem bösen Pfad hielt ich meine Füße zurück,
damit ich dein
Wort halte*.
119:102 Von deinen Verordnungen* wich ich nicht ab,
denn du hast mich unterwiesen.
119:103 Wie süß ist dein Wort*[1522]
meinem Gaumen,
mehr als Honig
meinem Munde.
119:104 Aus deinen Vorschriften empfange ich Einsicht.
Darum hasse ich
jeden Pfad der Lüge[1523].
119:105 Dein Wort ist eine Leuchte für meinen Fuß
und Licht für
meinen Pfad[1524].
119:106 Ich habe geschworen und halte es aufrecht,
zu beobachten[1525]
die Verordnungen* deiner Gerechtigkeit.
119:107 Ich bin sehr, sehr[1526]
gebeugt*.
Herr, belebe mich nach deinem Wort.
119:108 Möchten dir gefallen, Herr,
die freiwilligen ‹Opfer› meines Mundes!
Und lehre mich
deine Verordnungen*.
119:109 Meine Seele ist stets in Gefahr[1527],
aber deine Weisung*
vergesse ich nicht.
119:110 Die Ehrfurchtslosen haben mir eine Schlinge gelegt,
doch irre ich
von deinen Vorschriften nicht ab.
119:111 Deine Zeugnisse sind mein Erbteil[1528]
für ewig;
ja, sie sind
meines Herzens Frohlocken.
119:112 Ich habe mein Herz geneigt, deine Satzungen zu tun –
für immer, bis
ans Ende[1529].
119:113 Die Doppelherzigen[1530]
hasse ich,
aber deine Weisung*
liebe ich.
119:114 Mein Bergungsort* und mein Schild bist du.
Auf dein Wort
harre ich.
119:115 Weicht von mir, [ihr] Bösgesinnten:
Ich will die
Gebote meines Gottes befolgen.
119:116 Stütze mich nach deinem Wort*[1531],
so werde ich leben.
Und lass mich
nicht zuschanden werden in meiner Hoffnung[1532].
119:117 Stütze[1533]
mich, so bin ich gerettet.
Und ich will
stets auf deine Satzungen schauen[1534].
119:118 Du verwirfst alle, die von deinen Satzungen abirren,
denn ihre
Trugkunst ist Lüge.
119:119 Wie Schlacken räumst du alle Ehrfurchtslosen von der Erde
hinweg.
Darum liebe ich
deine Zeugnisse.
119:120 Vor deinem Schrecken schaudert mein Fleisch,
und vor deinen
Gerichten*[1535]
habe ich Furcht.
119:121 Ich habe Recht[1536]
und Gerechtigkeit geübt.
Überlasse mich
nicht meinen Bedrückern.
119:122 Sei Bürge für deinen Knecht zum Guten.
Lass die
Vermessenen* mich nicht bedrücken.
119:123 Meine Augen schmachten nach deinem Heil
und nach dem
Wort* deiner Gerechtigkeit.
119:124 Handle mit deinem Knecht nach deiner Gnade*
und lehre mich
deine Satzungen.
119:125 Dein Knecht bin ich. Gib mir Einsicht[1537],
so werde ich deine
Zeugnisse verstehen.
119:126 Es ist Zeit für den Herrn,
zu handeln:
Sie haben deine
Weisung* gebrochen[1538].
119:127 Darum liebe ich deine Gebote,
mehr als Gold
und gediegenes Gold.
119:128 Darum halte ich alle Vorschriften in allem aufrichtig[1539]
ein.
Jeden Pfad der
Lüge[1540]
hasse ich.
119:129 Wunderbar sind deine Zeugnisse;
darum befolgt
sie meine Seele.
119:130 Die Eröffnung deines Wortes erleuchtet[1541],
gibt Einsicht
den Arglosen[1542].
119:131 Weit öffne ich meinen Mund, und ich lechze,
denn es verlangt
mich nach deinen Geboten.
119:132 Wende dich zu mir und sei mir gnädig*
nach dem Recht
derer[1543],
die deinen Namen lieben.
119:133 Mache meine Tritte fest in deinem[1544]
Wort*
und gib nicht
irgendeinem Übel[1545]
Macht über mich.
119:134 Erlöse mich von der Bedrückung der Menschen[1546],
und ich will
deine Vorschriften beobachten[1547].
119:135 Lass dein Angesicht leuchten über deinen Knecht
und lehre mich
deine Satzungen.
119:136 Wasserbäche fließen aus meinen Augen,
weil man deine Weisung*
nicht hält[1548].
119:137 Gerecht bist du, Herr,
und gerade* sind
deine Verordnungen*[1549].
119:138 Deine Zeugnisse hast du in Gerechtigkeit geboten
und in Treue* gar
sehr.
119:139 Verzehrt hat mich mein Eifer,
denn meine
Bedränger haben deine Worte vergessen.
119:140 Wohlgeläutert[1550]
ist dein Wort*[1551],
und dein Knecht
liebt es.
119:141 Gering bin ich und verachtet.
Deine
Vorschriften habe ich nicht vergessen.
119:142 Deine Gerechtigkeit ist ewiglich gerecht,
und deine Weisung*
ist Wahrheit*.
119:143 Angst und Bedrängnis haben mich erreicht.
Deine Gebote
sind meine Wonne.
119:144 Gerechtigkeit sind deine Zeugnisse – auf ewig.
Gib mir Einsicht[1552],
so werde ich leben.
119:145 Ich rief von ganzem Herzen: „Erhöre mich, Herr!
Ich will deine
Satzungen befolgen.“
119:146 Ich rief zu dir: „Rette mich!
Und ich will
deine Zeugnisse halten*.“
119:147 Der Morgendämmerung komme ich zuvor, und ich rufe laut.
Ich harre auf
dein Wort.
119:148 Meine Augen kommen den Nachtwachen zuvor,
um nachzusinnen
über dein Wort*.
119:149 Höre auf meine Stimme nach deiner Gnade*.
Herr, belebe mich nach deinen
Verordnungen*.
119:150 Nahe sind gekommen, die der Arglist[1553]
nachjagen.
Von deiner Weisung*
sind sie fern.
119:151 Nahe bist du, Herr.
Und alle deine
Gebote sind Wahrheit*.
119:152 Von jeher weiß ich aus deinen Zeugnissen,
dass du sie für
ewig gegründet hast.
119:153 Sieh an mein Elend* und befreie mich,
denn deine Weisung*
habe ich nicht vergessen.
119:154 Führe meinen Rechtsstreit und erlöse mich.
Belebe mich nach
deinem Wort*[1554].
119:155 Den Ehrfurchtslosen ist Rettung fern,
denn sie
trachten nicht nach deinen Satzungen.
119:156 Deiner Erbarmungen sind viele, Herr.
Belebe mich nach
deinen Verordnungen*.
119:157 Viele sind meiner Verfolger und meiner Bedränger.
Von deinen
Zeugnissen weiche ich nicht ab[1555].
119:158 Sah ich Treulose, so widerte es mich an,
dass sie dein
Wort* nicht hielten*.
119:159 Sieh her: Ich liebe deine Vorschriften.
Belebe mich nach
deiner Gnade*, Herr.
119:160 Die Summe[1556]
deines Wortes ist Wahrheit*,
und jede
Verordnung*[1557]
deiner Gerechtigkeit währt ewiglich.
119:161 Fürsten[1558]
verfolgen mich ohne Grund,
doch erbebt mein
Herz vor deinem Wort.
119:162 Ich freue mich[1559]
über dein Wort*
wie einer, der
große Beute findet.
119:163 Lüge[1560]
hasse und verabscheue ich.
Deine Weisung*
liebe ich.
119:164 Siebenmal des Tages preise ich dich
wegen der
Verordnungen* deiner Gerechtigkeit.
119:165 Großen Frieden* haben die, die deine Weisung* lieben,
und für sie gibt
es kein Fallen[1561].
119:166 Ich warte[1562]
auf dein Heil*, Herr,
und deine Gebote
tue ich.
119:167 Meine Seele hält* deine Zeugnisse,
und ich liebe
sie sehr.
119:168 Deine Vorschriften und deine Zeugnisse halte* ich,
denn alle meine
Wege sind vor dir.
119:169 Lass mein lautes Rufen nahe vor dein Angesicht kommen, Herr.
Gib mir Einsicht[1563]
nach deinem Wort.
119:170 Lass vor dich kommen mein Flehen*.
Befreie mich
nach deinem Wort*[1564].
119:171 Meine Lippen sollen Lobgesang hervorströmen lassen,
denn du lehrst
mich deine Satzungen.
119:172 Meine Zunge besingt[1565]
dein Wort*,
denn alle deine
Gebote sind Gerechtigkeit.
119:173 Deine Hand sei da, mir zu helfen,
denn ich habe
deine Vorschriften erwählt.
119:174 Ich sehne mich nach deinem Heil, Herr.
Und deine Weisung*
ist meine Wonne[1566].
119:175 Meine Seele soll leben, damit sie dich preise.
Und lass deine
Verordnungen* meine Hilfe sein.
119:176 Ich ging irre wie ein verloren gegangenes Schaf. Suche[1567]
deinen Knecht,
denn deine
Gebote vergesse ich nicht.
120:01 Ein Stufenlied*
Zum Herrn rief ich in meiner Not,
und er hat mich
erhört.
120:02 Herr, befreie meine Seele von der Lippe
der Lüge,
von der Zunge
des Truges.
120:03 Was
soll man dir geben und was dir hinzufügen,
[du] Zunge des Truges?
120:04 Scharfe
Pfeile eines Helden[1568]
samt glühenden
Ginsterkohlen[1569].
120:05 Wehe
mir, dass ich weile[1570]
in Meschech[1571],
dass ich wohne
bei den Zelten Kedars[1572]!
120:06 ‹Lange›
genug hat meine Seele gewohnt
bei denen, die
den Frieden* hassen.
120:07 Ich
bin des Friedens.[1573]
Aber wenn ich rede,
sind sie auf Krieg aus.
121:01 Ein Stufenlied*
Ich hebe meine
Augen auf zu den Bergen.
Woher wird meine
Hilfe kommen?
121:02 Meine
Hilfe ist von dem Herrn,
der Himmel und
Erde gemacht hat.
121:03 Er
lässt nicht zu, dass dein Fuß wanke.
Dein Hüter
schlummert nicht.
121:04 Siehe!
Er schlummert nicht; noch schläft er,
der Hüter
Israels.
121:05 Der
Herr ist dein Hüter.
Der Herr ist dein Schatten über deiner
rechten Hand.
121:06 Des
Tages sticht die Sonne dich nicht
noch der Mond
des Nachts.
121:07 Der
Herr behütet dich vor allem Übel,
behütet deine
Seele.
121:08 Der
Herr behütet deinen Ausgang und
deinen Eingang
von nun an bis
in Ewigkeit.
122:01 Ein Stufenlied*
Von David
Ich freute mich,
als sie zu mir sagten:
„Zum Hause des Herrn wollen wir gehen.“
122:02 [Still]
standen[1574]
[dann] unsere Füße
in deinen Toren,
Jerusalem.
122:03 Jerusalem,
die du aufgebaut bist
als eine fest in
sich geschlossene[1575]
Stadt,
122:04 wohin
die Stämme hinaufziehen,
die Stämme des Herrn*,
ein Zeugnis für
Israel,
‹Lob› zu
bekennen[1576]
dem Namen des Herrn.
122:05 Ja,
dorthin sind Throne gesetzt fürs Gericht,
Throne für das
Haus Davids.
122:06 Bittet
um den Frieden* Jerusalems![1577]
In sicherer Ruhe
seien die[1578],
die dich lieben.
122:07 Friede
sei in deinem Festungswerk,
sichere Ruhe[1579]
in deinen Palästen.
122:08 Meiner
Brüder und meiner Gefährten wegen
will ich sagen: „Friede
sei in dir.“
122:09 Des
Hauses des Herrn, unseres Gottes,
wegen
will ich dir
Gutes suchen.
123:01 Ein Stufenlied*
Ich hebe meine
Augen auf zu dir,
der du thronst
in den Himmeln.
123:02 Siehe!
Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn,
wie die Augen
der Magd auf die Hand ihrer Gebieterin,
so sind unsere
Augen [gerichtet] auf den Herrn,
unseren Gott,
bis er uns
gnädig* ist.
123:03 Sei
uns gnädig, Herr! Sei uns gnädig,
denn reichlich
sind wir mit Verachtung gesättigt.
123:04 Reichlich
ist unsere Seele gesättigt
mit dem Spott
der Sorglosen[1580],
mit der
Verachtung der Hochmütigen.
124:01 Ein Stufenlied*
Von David
Wenn nicht der Herr für uns gewesen wäre,
– soll Israel
sagen –
124:02 wenn
nicht der Herr für uns gewesen
wäre,
als die Menschen
gegen uns aufstanden,
124:03 dann
hätten sie uns lebend verschlungen,
als ihr Zorn
gegen uns entbrannte;
124:04 dann
hätten die Wasser uns überflutet;
dann wäre ein
Strom über unsere Seele gegangen;
124:05 dann
wären die wild wogenden Wasser
über unsere
Seele gegangen.
124:06 Gelobt*
sei der Herr,
der uns ihren
Zähnen nicht zur Beute gab.
124:07 Unsere
Seele ist entronnen
wie ein Vogel
aus der Schlinge der Vogelsteller.
Die Schlinge ist
zerrissen,
und wir sind
entronnen!
124:08 Unsere
Hilfe ist im Namen des Herrn,
der Himmel und
Erde gemacht hat.
125:01 Ein Stufenlied*
Die auf den Herrn vertrauen, sind wie der Berg
Zijon,
der nicht wankt,
der ewiglich bleibt.
125:02 Jerusalem,
die Berge sind rings um es her,
und der Herr ist rings um sein Volk
von nun an bis
in Ewigkeit,
125:03 denn
nicht ruhen wird das Zepter[1581]
der Ehrfurchtslosigkeit[1582]
auf dem Losteil
der Gerechten,
damit die
Gerechten ihre Hände nicht
ausstrecken nach
Unrecht.
125:04 Tue
Gutes den Guten, Herr,
und denen, die
in ihren Herzen aufrichtig* sind.
125:05 Aber
die, die auf ihre krummen Wege abbiegen,
wird der Herr dahinfahren lassen mit den
Übeltätern*.
Friede* über
Israel!
126:01 Ein Stufenlied*
Als der Herr die Gefangenen[1583]
Zijons zurückführte,
waren wir wie
Träumende.
126:02 Da
wurde unser Mund voll Lachen
und unsere Zunge
voll Jubel.[1584]
Da sagte man
unter den Völkern*:
„Der Herr hat Großes an ihnen getan.“
126:03 Großes
hat der Herr an uns getan:
Fröhlich sind
wir geworden!
126:04 Bringe
unsere Gefangenen[1585]
zurück, Herr,
wie die Bäche im
Südland[1586]!
126:05 Die
mit Tränen säen,
werden mit Jubel
ernten.
126:06 Weinend
geht hin,
der den Samen
zur Aussaat trägt[1587].
Mit Jubel kommt ‹zurück›,
der seine Garben
trägt.[1588]
127:01 Ein Stufenlied*
Von
Salomo
Wenn nicht der Herr das Haus baut,
arbeiten die
Bauleute vergebens daran.
Wenn nicht der Herr die Stadt bewacht,
wacht der
Wächter vergebens.
127:02 Vergebens
ist es für euch,
dass ihr früh
aufsteht, spät euch hinsetzt,
das Brot der
Mühsal[1589]
esst.
Solches[1590]
gibt er seinem Geliebten ‹im› Schlaf[1591].
127:03 Siehe,
Söhne[1592]
sind ein Erbteil des Herrn[1593].
Leibesfrucht ist
eine Belohnung.
127:04 Wie
Pfeile in der Hand eines Helden,
so sind die
Söhne der Jugend.
127:05 Selig*
ist der Mann,
der seinen
Köcher mit ihnen gefüllt hat!
Die werden nicht
zuschanden,
wenn sie mit
Feinden reden im Tor.
128:01 Ein Stufenlied*
Selig* ist
jeder, der den Herrn fürchtet,
der in seinen
Wegen wandelt!
128:02 Deiner
Hände* fleißigen ‹Erwerb›[1594],
du darfst ihn essen.
Selig bist du,
und gut ist es um dich.
128:03 Deine
Frau wird sein wie ein fruchtbarer Weinstock
im Inneren
deines Hauses,
deine Söhne wie
Ölbaumsprossen
rings um deinen
Tisch.
128:04 Siehe,
ja, so wird gesegnet der Mann,
der den Herrn fürchtet.
128:05 Segnen
wird dich der Herr von Zijon aus.
Und schaue das
Wohl Jerusalems
alle Tage
deines Lebens!
128:06 Und
schaue Söhne deiner Söhne!
Friede* über
Israel!
129:01 Ein Stufenlied*
Oftmals[1595]
haben sie mich bedrängt von meiner Jugend an,
soll Israel
sagen.
129:02 Oftmals
haben sie mich bedrängt von meiner Jugend an.
Dennoch haben
sie mich nicht überwältigt.
129:03 Pflüger
haben auf meinem Rücken gepflügt,
haben lang
gezogen ihre Furchen[1596].
129:04 Der
Herr ist gerecht.
Das Seil der
Ehrfurchtslosen* hat er durchschnitten.
129:05 Mögen
zuschanden werden und zurückweichen
alle, die Zijon
hassen!
129:06 Mögen
sie sein wie das Gras ‹auf› den Dächern,
das verdorrt,
ehe man es ausreißt[1597],
129:07 womit
der Schnitter seine Hand* nicht füllt,
noch der
Garbenbinder seinen Schoß[1598];
129:08 und
die Vorübergehenden sollen nicht sagen:
„Des Herrn Segen sei über euch.
Wir segnen euch
im Namen des Herrn.“
130:01 Ein Stufenlied*
Aus den Tiefen
rufe ich, Herr, zu dir.
130:02 Mein
Herr! Höre auf meine Stimme!
Lass deine Ohren
aufmerksam sein
auf die Stimme
meines Flehens*.
130:03 Wenn
du, Herr*, Sünden behältst,
mein Herr, wer
wird bestehen?
130:04 Doch
bei dir ist Vergebung,
damit man dich
fürchte.
130:05 Ich
harre auf den Herrn. Meine Seele harrt.
Und auf sein
Wort warte ich.
130:06 Meine
Seele [wartet] auf meinen Herrn,
mehr als [die]
Wächter auf den Morgen, [die] Wächter auf den Morgen.
130:07 Harre,
Israel, auf den Herrn,
denn bei dem Herrn ist die Gnade*
und viel
Erlösung bei ihm.
130:08 Und
er ist es, der Israel erlösen wird
von allen seinen
Ungerechtigkeiten.
131:01 Ein Stufenlied*
Von David
Herr,
nicht hoch ist mein Herz.
Und nicht hoch
sind meine Augen.
Und ich gehe
nicht mit Dingen um,
die zu groß und
zu wunderbar für mich sind.
131:02 Habe
ich nicht beschwichtigt
und still
gemacht meine Seele?
Wie ein gestilltes
Kind[1599]
an seiner Mutter,
wie das
gestillte Kind ist meine Seele in mir.
131:03 Harre,
Israel, auf den Herrn
von nun an bis
in Ewigkeit.
132:01 Ein Stufenlied*
Gedenke dem David[1600],
Herr,
aller seiner
Mühsal,
132:02 der
dem Herrn schwor,
ein Gelübde tat
dem Starken Jakobs:
132:03 „Wenn
ich hineingehe[1601]
in das Zelt meines Hauses,
wenn ich steige
auf das Lager meines Bettes,
132:04 wenn
ich Schlaf gestatte meinen Augen,
Schlummer meinen
Augenlidern,
132:05 bis
ich eine Stätte finde für den Herrn,
Wohnungen für
den Starken Jakobs!“
132:06 Siehe,
wir hörten von ihr[1602]
in Ephrata[1603].
Wir fanden sie
im Gefilde Jaars[1604].
132:07 Lasst
uns eingehen in seine Wohnungen,
niederfallen[1605]
vor dem Schemel seiner Füße!
132:08 Stehe
auf, Herr, zu deiner Ruhe,
du und die Lade
deiner Stärke.
132:09 Möchten
deine Priester sich kleiden ‹in› Gerechtigkeit
und deine
Frommen* jubeln.
132:10 Wegen
Davids, deines Knechtes,
wollest du nicht
abweisen das Angesicht deines Gesalbten.
132:11 Der Herr hat David geschworen in Wahrheit*[1606];
er wird nicht
davon abweichen:
„Von der Frucht
deines Leibes
will ich auf
deinen Thron setzen.
132:12 Wenn
deine Söhne meinen Bund bewahren
und meine
Zeugnisse, die ich sie lehren werde,
so sollen auch
ihre Söhne
auf deinem Thron
sitzen auf ewig“, –
132:13 denn
der Herr hat Zijon erwählt,
hat ihn begehrt
zu seiner Wohnstätte:
132:14 „Dieser
ist meine Ruhstatt für immer.
Hier will ich
wohnen, denn ich habe ihn[1607]
begehrt.
132:15 Seine
Speise werde ich reichlich segnen,
seine
Bedürftigen sättigen mit Brot.
132:16 Seine
Priester werde ich kleiden ‹in› Heil,
und seine
Frommen sollen jubeln, ja, jubeln.
132:17 Dort
lasse ich dem David ein Horn hervorsprossen
[und] richte ich
meinem Gesalbten eine Leuchte zu.
132:18 Seine
Feinde werde ich kleiden ‹in› Schande,
und auf ihm wird
seine Krone[1608]
blühen.“
133:01 Ein Stufenlied*
Von David
Sieh! Wie gut
und wie lieblich,
wenn Brüder
zusammen sind[1609],
auch in Einheit sind[1610].
133:02 Wie
das gute Öl auf dem Haupt,
das herabfließt
auf den Bart, den Bart Aarons,
das herabfließt
auf den Saum[1611]
seiner Kleider,
133:03 wie
der Tau des Hermon,
der herabfällt[1612]
auf die Berge Zijons,
denn dorthin hat
der Herr den Segen befohlen,
Leben in
Ewigkeit.
134:01 Ein Stufenlied*
Sieh! Lobt* den Herrn,
alle ihr Knechte
des Herrn,
die ihr steht im
Hause des Herrn in den Nächten.
134:02 Erhebt
eure Hände im Heiligtum[1613]
und lobt*[1614]
den Herrn.
134:03 Der
Herr segne dich von Zijon aus,
der Himmel und
Erde gemacht hat.
135:01 Hallelu-Jah*!
Preist den Namen
des Herrn.
Preist, [ihr]
Knechte des Herrn,
135:02 die
ihr steht im Hause des Herrn,
in den Vorhöfen
des Hauses unseres Gottes.
135:03 Hallelu-Jah*,
denn gut ist der Herr.
Singt ‹und
spielt›* seinem Namen, denn er ist lieblich;
135:04 denn
der Herr* hat sich Jakob erwählt,
Israel zu seinem
Eigentum[1615].
135:05 Ja,
ich weiß, dass der Herr groß ist
und unser Herr [groß
ist] über alle Mächtigen[1616].
135:06 Alles,
was dem Herrn gefällt, tut er,[1617]
in den Himmeln
und auf der Erde,
in den Meeren
und in allen Tiefen,
135:07 der
Dunst aufsteigen lässt vom Ende der Erde,
der Blitze macht
zum Regen[1618],
der den Wind
herausführt aus seinen Vorratskammern,
135:08 der
die Erstgeborenen Ägyptens schlug,
vom
Menschen bis zum Vieh,
135:09 Zeichen
und Wunder* sandte in deine Mitte, Ägypten,
gegen den Pharao
und alle seine Knechte,
135:10 der
große Völker* schlug
und starke
Könige tötete,
135:11 Sihon,
den König der Amoriter,
und Og, den
König von Baschan,
und alle
Königreiche Kanaans [schlug]
135:12 und
ihr Land zum Erbteil gab,
zum Erbteil
seinem Volk Israel.
135:13 Jahweh,
dein Name währt ewiglich,
Herr, dein Gedenken[1619]
von Geschlecht zu Geschlecht,
135:14 denn
der Herr wird sein Volk richten,
aber über seine
Knechte wird er Mitleid haben[1620].
135:15 Die
Götzen der Völker* sind Silber und Gold,
ein Werk von
Menschenhänden.
135:16 Einen
Mund haben sie und reden nicht.
Augen haben sie
und sehen nicht.
135:17 Ohren
haben sie und hören nicht.
Auch ist kein Atem[1621]
in ihrem Munde.
135:18 Ihnen
gleich sind die, die sie machen,
ein jeder, der
auf sie vertraut.
135:19 Haus
Israel, lobe[1622]*
den Herrn!
Haus Aaron, lobe*
den Herrn!
135:20 Haus
Levi, lobe* den Herrn!
Die ihr den Herrn fürchtet, lobt* den Herrn!
135:21 Gelobt*
sei der Herr von Zijon aus,
der zu Jerusalem
wohnt.
Hallelu-Jah*!
136:01 [1623]Dankt[1624]
dem Herrn, denn er ist gut,
denn[1625]
seine Gnade* währt ewiglich.
136:02 Dankt
dem Gott der Mächtigen[1626],
denn seine Gnade
währt ewiglich.
136:03 Dankt
dem Herrn der Herren[1627],
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:04 dem,
der große Wunder* tut, er allein,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:05 dem,
der die Himmel machte mit Verstand[1628],
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:06 dem,
der das Erdland dehnte[1629]
über die Wasser,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:07 dem,
der große Lichter machte,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:08 die
Sonne zur Beherrschung des Tages,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:09 den
Mond und die Sterne zur Beherrschung der Nacht,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:10 dem,
der Ägypten schlug an seinen Erstgeborenen,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:11 und
Israel herausführte aus ihrer Mitte,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:12 mit
starker Hand und mit ausgestrecktem Arm,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:13 dem,
der das Schilfmeer[1630]
in zwei Teile zerschnitt,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:14 und Israel
mitten hindurchgehen ließ,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:15 und
den Pharao und sein Heer ins Schilfmeer stürzte,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:16 dem,
der sein Volk durch die Wüste führte,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:17 dem,
der große Könige schlug,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:18 und
vornehme[1631]
Könige schlug,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:19 Sihon,
den König der Amoriter,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:20 und Og,
den König von Baschan,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:21 und
ihr Land zum Erbteil gab,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:22 zum
Erbteil seinem Knecht Israel,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:23 der
unser gedachte in unserer Niedrigkeit,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:24 und
uns unseren Bedrängern entriss,
denn seine Gnade
währt ewiglich,
136:25 der
Speise gibt allem Fleisch,
denn seine Gnade
währt ewiglich.
136:26 Dankt[1632]
dem Mächtigen der Himmel,
denn seine Gnade
währt ewiglich.
137:01 An
den Flüssen Babels,
da saßen wir und
weinten,
als wir Zijons
gedachten.
137:02 An
die Weiden[1633]
mitten darin[1634]
hängten wir
unsere Lauten,
137:03 denn
die uns gefangen weggeführt hatten,
forderten von
uns dort die Worte eines Liedes,
und die uns peinigten,
Freude:
„Singt uns eines
von Zijons Liedern!“
137:04 Wie
sollten wir des Herrn Lied singen
auf fremdem
Boden?
137:05 Wenn
ich dich vergesse, Jerusalem,
so vergesse [mich]
meine Rechte[1635].
137:06 Es
bleibe meine Zunge kleben an meinem Gaumen,
wenn ich nicht
deiner gedenke,
wenn ich
Jerusalem nicht erhebe
über die höchste
meiner Freuden[1636].
137:07 Herr, Gedenke den Söhnen Edoms
des Tages
Jerusalems,
die da sagten: „Entblößt
[sie], entblößt [sie]
bis auf ihren
Grund[1637]!“
137:08 Tochter
Babel, °Verwüstete:[1638]
Selig* ist, der
dir vergilt
dein Tun, das du
uns angetan[1639]!
137:09 Selig
ist, der deine Kindlein ergreift
und sie
hinschmettert an den Felsen!
138:01 Von David
Ich will dir
danken[1640]
mit meinem ganzen Herzen.
Vor den Mächtigen[1641]
will ich dir singen ‹und spielen›*.
138:02 Ich
will mich niederwerfen zu deinem heiligen Tempel hin[1642]
und deinem
Namen danken
deiner
Gnade* und deiner Wahrheit* wegen,
denn du hast
dein Wort*[1643]
groß gemacht über deinen Namen hinaus.[1644]
138:03 An
dem Tage, da ich rief, erhörtest du mich.
Du hast mich
ermutigt[1645]:
In meiner Seele ist Stärke.
138:04 Alle
Könige der Erde werden dir danken, Herr,
wenn sie gehört
haben die Worte* deines Mundes.
138:05 Und
sie werden die Wege des Herrn
besingen,
denn groß ist
die Herrlichkeit* des Herrn,
138:06 denn
der Herr ist hoch, und er sieht
den Gebeugten*,
und den
Hochmütigen erkennt er von ferne.
138:07 Wenn
ich inmitten der Bedrängnis wandle,
belebst du mich.
Gegen den Zorn meiner Feinde
streckst du
deine Hand aus,
und deine Rechte
rettet mich.
138:08 Der
Herr wird es für mich vollenden.
Herr, deine Gnade* währt ewiglich.
Die Werke deiner
Hände wollest du nicht lassen[1646]!
139:01 Dem leitenden Musiker*
Ein Psalm
Von David
Herr, du erforschst mich und kennst
mich.
139:02 Du weißt um mein Sitzen und mein Aufstehen.
Du merkst auf
mein Denken[1647]
von ferne[1648].
139:03 Mein
Wandeln und mein Liegen[1649]
– du prüfst es[1650],
und mit allen
meinen Wegen bist du vertraut.
139:04 Ja,
noch ist das Wort[1651]
nicht auf meiner Zunge,
siehe, Herr, du weißt es völlig.
139:05 Von
hinten und von vorne hast du mich umschlossen[1652]
und legst deine
Hand* auf mich.
139:06 [Diese]
Kenntnis ist mir zu wunderbar, zu hoch.
Ich vermag sie
nicht [zu erfassen].[1653]
139:07 Wo
soll ich hingehen vor deinem Geist?
Wo soll ich
hinfliehen vor deinem Angesicht?
139:08 Führe
ich auf zu den Himmeln[1654],
du bist dort.
Bettete ich mich
in dem Bereich des Todes*, du bist dort.
139:09 Nähme
ich Flügel der Morgenröte
und hielte mich
auf am äußersten Meer[1655],
139:10 so
würde auch dort deine Hand mich führen
und deine Rechte
mich halten[1656].
139:11 Und
spräche ich: „Ja, Dunkelheit soll mich bedecken[1657],
und Nacht werde
das Licht um mich her“,
139:12 so
würde auch Dunkelheit nicht sich verfinstern vor dir,
und [die] Nacht
würde hell sein wie der Tag.
Die Dunkelheit
würde sein wie das Licht.[1658]
–
139:13 denn du hast meine Nieren gebildet[1659],
mich gewoben im
Schoß meiner Mutter.
139:14 Ich
danke dir[1660]
dafür, dass ich auf eine furchtgebietende Weise ausgezeichnet [gemacht] wurde[1661].
Wunderbar sind
deine Werke,
und meine Seele
erkennt es gar wohl.
139:15 Nicht
verborgen war dir mein Gebein,
als ich im
Verborgenen gemacht wurde,
kunstvoll
gewirkt[1662]
in den unteren [Örtern] der Erde[1663].
139:16 Meine
Urform[1664] sahen deine Augen;
und in dein Buch
waren sie alle geschrieben,
die Tage, die
einst gebildet werden sollten,
und ‹zwar›, als [noch]
keiner von ihnen war.
139:17 Wie
kostbar[1665]
sind mir deine Gedanken, Gott*,
wie groß ihre
Summen.
139:18 Wollte
ich sie zählen, sie wären mehr als der Sand.
Ich erwache, und
ich bin noch bei dir.
139:19 Ach
dass du, Gott[1666],
den Ehrfurchtslosen* tötetest!
Und ihr Menschen
des Blutes[1667],
weicht von mir!
139:20 Sie, die
mit Arglist von dir reden[1668],
[die als] deine
Widersacher [ihre Hand] zur Lüge erheben[1669]:
139:21 Sollte
ich nicht hassen, die dich, Herr,
hassen?
Und sollte ich
keine Abscheu empfinden vor denen, die gegen dich aufstehen[1670]?
139:22 Ich
hasse sie mit vollkommenem Hass.
Sie sind mir zu
Feinden geworden.
139:23 Erforsche
mich, Gott*, und erkenne mein Herz.
Prüfe mich und
erkenne meine unruhigen Gedanken[1671].
139:24 Und sieh,
ob ein Weg der Schmerzen[1672]
bei mir ist,
und leite mich
auf ewigem Wege[1673].
140:01 Dem leitenden Musiker*
Ein Psalm
Von David
140:02 Befreie
mich, Herr, vom bösen Menschen!
Vor dem Mann der
Gewalttaten behüte mich,
140:03 vor
denen, die Bosheiten ersinnen im Herzen.
Täglich erregen
sie Krieg.
140:04 Sie
schärfen ihre Zunge wie eine Schlange.
Otterngift ist
unter ihren Lippen. – Sela*
140:05 Schütze
mich[1674],
Herr, vor den Händen des
Ehrfurchtslosen*.
Vor dem Mann der
Gewalttaten behüte mich,
[vor] denen, die
darauf sinnen, meine Tritte umzustoßen.
140:06 Die
Hoffärtigen legen mir heimlich Fallstricke und Schlingen,
spannen ein Netz
zur Seite des Weges
und stellen mir
Fallen. – Sela
140:07 Ich
sagte zum Herrn: „Du bist mein
Gott*.
Nimm zu Ohren, Herr, die Stimme meines Flehens*.
140:08 Jahweh,
mein Herr, [du] Stärke
meiner Rettung,
du beschirmst
mein Haupt am Tage der Waffen[1675].
140:09 Herr, gib dem Ehrfurchtslosen* nicht
das, was er will.
Lass sein
Vorhaben nicht gelingen. Sie[1676]
würden sich erheben.“ – Sela
140:10 Die
Häupter derer, die mich umringen,
das Unheil ihrer
Lippen bedecke sie.
140:11 Glutkohlen
mögen auf sie fallen. Ins Feuer stürze er sie,
in Wasserfluten,
dass sie nicht aufstehen.
140:12 Der
Mann von [böser] Zunge[1677],
er soll nicht bestehen im Lande.
Der Mann der
Gewalttat, das Böse jage ihn bis zum Sturz!
140:13 Ich
weiß, der Herr wird ausführen das
Recht des Gebeugten*,
die Rechtssache
der Bedürftigen.
140:14 Ja,
die Gerechten werden danken[1678]
deinem Namen.
Die
Aufrichtigen* werden wohnen bei deinem Angesicht.
141:01 Ein Psalm
Von David
Herr,
ich rufe zu dir. Eile zu mir!
Nimm zu Ohren
meine Stimme, wenn ich zu dir rufe.
141:02 Mein
Gebet sei vor dir aufgerichtet[1679]
als Räucherwerk,
die Erhebung
meiner Hände* als Abendopfer.
141:03 Bestelle,
Herr, meinem Mund eine Wache.
Verwahre die Tür
meiner Lippen.
141:04 Lass
mein Herz nicht zu böser Sache sich neigen[1680],
Handlungen in
Ehrfurchtslosigkeit* zu verüben[1681]
mit Männern, die
Übeltäter* sind.
Und möge ich nicht
essen von ihren Leckerbissen!
141:05 Der
Gerechte schlage mich: [Es ist] Gnade*.
Und er strafe
mich: Öl [ist es] ‹für› das Haupt.
Mein Haupt soll
sich nicht weigern[1682];
ja, nur zu!
Und mein Gebet [sei] gegen ihre Bosheiten.[1683]
141:06 Ihre
Machthaber[1684]
werden die Felswand[1685]
hinabgestürzt;
und [dann] werden
sie[1686]
meine Worte* hören, dass sie lieblich sind[1687].
141:07 Wie
einer die Erde pflügt und aufreißt,
so sind unsere
Gebeine hingestreut am Rande[1688]
des Bereiches des Todes*.
141:08 Doch
auf dich, Jahweh, mein Herr, sind meine Augen [gerichtet].
Zu dir nehme ich
Zuflucht. Du wollest meine Seele nicht verschütten[1689].
141:09 Schütze
mich vor den Klauen der Schlinge, [die] sie mir gelegt haben,
und vor den
Fallstricken der Übeltäter.
141:10 Lass
die Ehrfurchtslosen allesamt fallen,
[jeden] in seine
[eigenen] Netze, während ich
vorübergehe.
142:01 Eine Unterweisung*
Von David
Ein Gebet, als er in der Höhle war
142:02 Mit
meiner Stimme rufe ich zum Herrn!
Mit meiner
Stimme flehe[1690]
ich zum Herrn!
142:03 Ich
schütte meine Klage vor ihm aus.
Meine Not[1691]
tue ich vor ihm kund.
142:04 Wenn
auch mein Geist in mir verzagt,
du kennst meinen Pfad.
Auf dem Wege,
den ich wandelte,
haben sie mir
heimlich eine Schlinge gelegt.
142:05 Blicke
zur Rechten und sieh:
Es ist keiner
da, der mich kennen will[1692].
Entschwunden
ist mir [jeder] Zufluchtsort.[1693]
Niemand fragt
nach meiner Seele.
142:06 Zu
dir habe ich aufgeschrien, Herr,
[und] gesagt: „Du bist meine Zuflucht,
mein Teil im
Lande der Lebenden!“
142:07 Merke
auf mein Wehklagen,
denn ich bin
sehr ‹schwach und› heruntergekommen[1694].
Entreiße mich
meinen Verfolgern,
denn sie sind
mir zu stark.
142:08 Führe
meine Seele aus dem Gefängnis,
dass ich danke[1695]
deinem Namen.
Die Gerechten
werden sich um mich scharen,
weil du mir
wohlgetan hast.
143:01 Ein Psalm
Von David
Herr, höre mein Gebet!
Nimm zu Ohren
mein Flehen*.
Erhöre mich in
deiner Treue*, in deiner Gerechtigkeit.
143:02 Und
gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht,
denn vor dir ist
kein Lebender gerecht;
143:03 denn
der Feind verfolgt meine Seele,
zertritt mein
Leben zu Boden,
lässt mich
wohnen[1696]
im Dunklen
wie die Toten
der Vorzeit[1697].
143:04 Und
mein Geist verzagt in mir.
Mein Herz
erstarrt in meinem Inneren.
143:05 Ich
denke an die Tage der Vorzeit,
sinne nach über
all dein Tun.
Ich erwäge das
Werk deiner Hände.
143:06 Ich
breite meine Hände aus zu dir.
Meine Seele [lechzt]
nach dir wie lechzendes Erdreich. – Sela*
143:07 Eilends
erhöre mich, Herr!
Es verschmachtet
mein Geist.
Du wollest dein
Angesicht nicht verbergen vor mir.
Sonst bin ich
denen gleich, die zur Grube hinabfahren.
143:08 Möge
ich am Morgen hören deine Gnade*,
denn ich
vertraue auf dich.
Tue mir kund den
Weg, den ich gehen soll,
denn zu dir
erhebe ich meine Seele.
143:09 Entreiße
mich, Herr, meinen Feinden!
Bei dir habe ich
Deckung.[1698]
143:10 Lehre
mich zu tun dein Wohlgefallen,
denn du bist
mein Gott.
Dein guter Geist
möge mich leiten
auf ebenem Boden[1699].
143:11 Deines
Namens wegen, Herr, belebe mich[1700]!
In deiner
Gerechtigkeit wollest du meine Seele aus der Bedrängnis führen.
143:12 Und in
deiner Gnade wollest du meine Feinde vertilgen[1701]
und verderben alle
Bedränger meiner Seele,
denn ich bin dein Knecht.
144:01 Von David
Gelobt* sei der Herr, mein Fels,
der meine Hände
unterweist zum Kampf,
meine Finger zum
Krieg:
144:02 meine
Gnade* und meine Burg,
meine hohe Feste[1702]
und mein Retter*,
mein Schild und
der, zu dem ich Zuflucht nehme,
der mir mein
Volk[1703]
unterwirft!
144:03 Herr,
was ist der Mensch[1704],
dass du von ihm Kenntnis nimmst,
der Sohn des
Menschen*[1705],
dass du ihn beachtest?
144:04 Der
Mensch gleicht dem Hauch.
Seine Tage sind
wie ein vorübergehender Schatten.
144:05 Herr,
neige deine Himmel und fahre hernieder.
Rühre die Berge
an, dass sie rauchen.
144:06 Blitze
mit Blitzen und zerstreue sie.
Schieße deine
Pfeile und verwirre sie.
144:07 Strecke
deine Hände aus von der Höhe.
Befreie mich und
reiße mich heraus
aus großen Wassern,
aus der Hand der
Söhne der Fremde,
144:08 deren
Mund Falschheit[1706]
redet
und deren Rechte[1707]
eine Rechte der Lüge ist.
144:09 Gott,
ein neues Lied will ich dir singen,
auf dem Zehnsait[1708]
dir spielen*,
144:10 dir,
der du Hilfe* gibst den Königen,
der du deinen
Knecht David entreißest
dem
verderblichen Schwert.
144:11 Befreie
mich und entreiße mich
der Hand der
Söhne der Fremde,
deren Mund Falschheit
redet
und deren Rechte
eine Rechte der Lüge ist,
144:12 dass
unsere Söhne seien wie Pflanzen,
großgewachsen in
ihrer Jugend,
unsere Töchter
gleich behauenen Ecksäulen
nach der Bauart
eines Palastes,
144:13 dass
unsere Speicher voll seien
und [Vorräte]
geben von allerlei Art,
dass unser
Kleinvieh sich tausendfach mehre,
zehntausendfach
auf unseren Triften,
144:14 dass
unsere Rinder trächtig seien,
ohne Riss[1709]
und ohne Fehlgeburt,
und kein
Klagegeschrei sei auf unseren Straßen.
144:15 Selig*
ist das Volk, dem es so ergeht.
Selig ist das
Volk, dessen Gott der Herr ist!
145:01 Ein Lobgesang
Von David
°Ich will dich
erheben, mein Gott, [du] König,
und deinen Namen
loben* immer und ewiglich.
145:02 Täglich
will ich dich loben*
und deinen Namen
rühmen immer und ewiglich.
145:03 Groß
ist der Herr und sehr zu rühmen,
und seine Größe
ist unerforschlich.
145:04 Ein
Geschlecht rühmt dem anderen deine Werke,
und sie verkünden
deine mächtigen Taten[1710].
145:05 Sinnen
will ich [und reden] von der herrlichen Pracht deiner Majestät[1711]
und von den Begebnissen[1712]
deiner Wundertaten*.
145:06 Und
sie werden reden von der Kraft deiner furchtgebietenden Taten,
und deine
Großtaten werde ich erzählen.
145:07 Das Gedenken an deine große Güte[1713]
werden sie hervorströmen lassen
und deine
Gerechtigkeit jubelnd loben.
145:08 Gnädig
und barmherzig ist der Herr,
langsam zum Zorn
und groß an Gnade*.
145:09 Gut
ist der Herr gegen alle,
und sein
Erbarmen ist[1714]
über alle seine Werke.
145:10 Dir, Herr, danken alle deine Werke[1715].
Deine Frommen*
loben* dich.
145:11 Sie
sprechen von der Herrlichkeit* deines Königreiches[1716],
und sie reden
von deiner Heldenkraft,
145:12 um den
Menschenkindern[1717]
kundzutun seine mächtigen Taten[1718]
und die
prachtvolle Herrlichkeit seines Königreiches.
145:13 Dein
Königreich ist ein Königreich aller Weltzeiten
und deine
Herrschaft durch alle Geschlechter hindurch.
145:14 Der Herr stützt alle Fallenden
und richtet auf
alle Niedergebeugten.[1719]
145:15 Aller
Augen warten[1720]
auf dich,
und du gibst
ihnen ihre Speise zu seiner Zeit.
145:16 Du
tust deine Hand auf
und sättigst
alles Lebende nach Wohlgefallen[1721].
145:17 Gerecht
ist der Herr in allen seinen
Wegen
und heilig[1722]
in allen seinen Taten.
145:18 Nahe
ist der Herr allen, die ihn anrufen,
allen, die ihn
in Wahrheit* anrufen.
145:19 Er tut,
was die Ehrfürchtigen begehren[1723].
Ihr innigstes
Rufen[1724]
hört er, und er rettet sie.
145:20 Der Herr bewahrt alle, die ihn lieben,
und alle Ehrfurchtslosen vernichtet[1725]
er.
145:21 Mein Mund soll die Lobpreisung des Herrn aussprechen.
Und alles Fleisch lobe* seinen heiligen
Namen[1726]
immer und ewiglich.
146:01 Hallelu-Jah*!
Preise den Herrn, meine Seele!
146:02 Preisen
will ich den Herrn mein Leben
lang,
singen ‹und
spielen›* meinem Gott, solange ich bin.
146:03 Vertraut
nicht auf Fürsten,
auf einen Sohn
des Menschen, bei dem keine Hilfe* ist!
146:04 Sein
Geist geht aus. Er kehrt wieder zu seiner Erde[1727].
An jenem Tage
gehen seine Pläne zugrunde.
146:05 Selig*
ist der, dessen Hilfe der Mächtige Jakobs ist,
dessen Hoffnung[1728]
auf den Herrn, seinen Gott, [gerichtet]
ist,
146:06 der
Himmel und Erde gemacht hat,
das Meer und
alles, was in ihnen ist,
der Wahrheit*
hält auf ewig,
146:07 der
Recht schafft den Bedrückten,
der Brot gibt
den Hungrigen.
Der Herr löst die Gebundenen.
146:08 Der
Herr öffnet die [Augen] der
Blinden.
Der Herr richtet die Niedergebeugten auf.
Der Herr liebt die Gerechten.
146:09 Der
Herr bewahrt die Fremdlinge.
Die Waise und
die Witwe richtet er auf[1729].
Aber den Weg der
Ehrfurchtslosen* krümmt er[1730].
146:10 Der Herr herrscht als König in Ewigkeit,
dein Gott,
Zijon, von Geschlecht zu Geschlecht.
Hallelu-Jah*!
147:01 Hallelu-Jah*!
Ja, das ist gut,
unserem Gott ‹zu singen und› zu spielen*,
Ja, es ist
lieblich. Lobgesang ziemt sich[1731].
147:02 Der
Herr baut Jerusalem.
Die Vertriebenen
Israels sammelt er,
147:03 er,
der heilt, die zerbrochenen Herzens sind,
und der ihre
Wunden verbindet.
147:04 Er
zählt die Zahl der Sterne.
Er nennt sie
alle mit Namen.
147:05 Groß
ist unser Herr und reich an Kraft.
Für seinen
Verstand gibt es kein Maß[1732].
147:06 Der
Herr hält die Gebeugten*
aufrecht.
Die
Ehrfurchtslosen* erniedrigt er bis zur Erde.
147:07 Stimmt
dem Herrn einen Lobgesang an.
Spielt* unserem
Gott mit der Laute.
147:08 Ihm,
der die Himmel mit Wolken bedeckt,
der Regen
bereitet für die Erde,
Gras sprossen
lässt auf den Bergen,
147:09 der
dem Vieh sein Futter gibt,
den jungen
Raben, die rufen.
147:10 Er hat
nicht Lust an der Stärke[1733]
des Rosses,
hat nicht Gefallen
an den Schenkeln des Mannes.
147:11 Der Herr hat Gefallen an denen, die ihn
fürchten,
an denen, die
auf seine Gnade* harren.
147:12 Preise,
Jerusalem, den Herrn!
Lobe, Zijon,
deinen Gott,
147:13 denn
er hat befestigt die Riegel deiner Tore,
hat deine Kinder
gesegnet in deiner Mitte,
147:14 er,
der Frieden* stellt in deine Grenzen,
dich sättigt mit
dem Fett[1734]
des Weizens,
147:15 der sein
Reden*[1735]
auf die Erde sendet –
sehr schnell
läuft sein Wort –,
147:16 er, der Schnee gibt wie Wolle,
der Reif streut
wie Asche,
147:17 der
sein Eis[1736]
wirft wie Brocken:
Wer kann
bestehen vor seinem Frost?
147:18 Er
entsendet sein Wort und lässt sie zerschmelzen.
Er lässt wehen
seinen Wind: Es rieseln die Wasser.
147:19 Er
verkündet Jakob sein Wort,
Israel seine
Satzungen und seine Verordnungen*.
147:20 Keinem
Volk*[1737]
hat er so getan.
Und die
Verordnungen* kennen sie nicht.[1738]
Hallelu-Jah*!
148:01 Hallelu-Jah*!
Preist den Herrn von den Himmeln her.
Preist ihn in
den Höhen.
148:02 Preist
ihn, alle seine Boten*.
Preist ihn, alle
seine Heere.
148:03 Preist
ihn, Sonne und Mond.
Preist ihn, alle
ihr leuchtenden Sterne.
148:04 Preist
ihn, Himmel der Himmel
und [ihr]
Wasser, die ihr oberhalb der Himmel seid.
148:05 Preisen
sollen sie den Namen des Herrn,
denn er gebot, und sie waren geschaffen,
148:06 und
er stellte sie hin für immer und ewig.
Er gab eine Satzung[1739],
und keiner überschreitet sie[1740].
148:07 Preist
den Herrn von der Erde her,
Seeungeheuer und
alle Wassertiefen,
148:08 Feuer
und Hagel, Schnee und Dampf,
Sturmwind, der Täter[1741]
seines Wortes,
148:09 Berge
und alle Hügel,
Fruchtbäume und
alle Zedern,
148:10 wild
lebendes ‹Getier› und alles Vieh,
kriechende Tiere
und geflügelte Vögel,
148:11 Könige
der Erde und alle Volksscharen,
Fürsten und alle
Richter der Erde,
148:12 Jünglinge
und auch Jungfrauen,
die Alten mitsamt
den Jungen:
148:13 Preisen
sollen sie den Namen des Herrn,
denn sein Name
ist hoch erhoben, er allein.
Seine Majestät
überragt die Erde und die Himmel.
148:14 Und er
hat erhöht ein Horn seinem Volk,
ein Loblied für alle
seine Frommen*,
für die Söhne
Israels, das Volk seiner Nähe[1742].
Hallelu-Jah*!
149:01 Hallelu-Jah*!
Singt dem Herrn ein neues Lied,
sein Lob in der
Versammlung der Frommen*.
149:02 Israel
freue sich seines Schöpfers.
Die Söhne[1743]
Zijons seien fröhlich über ihren König.
149:03 Preisen
sollen sie seinen Namen mit Reigen,
mit Handpauken
und Laute ihm spielen*,
149:04 denn
der Herr hat Gefallen an seinem
Volk.
Er schmückt die
Gebeugten* mit Heil.
149:05 Frohlocken
sollen die Frommen in Herrlichkeit*,
jubeln auf ihren
Lagern.
149:06 Lobeserhebungen
des Mächtigen seien in ihrer Kehle
und ein
zweischneidiges Schwert in ihrer Hand,
149:07 um
Vergeltung zu üben an den Völkern*,
Bestrafungen an
den Völkerschaften,
149:08 ihre
Könige zu binden mit Ketten
und ihre Edlen
mit eisernen Fesseln,
149:09 an
ihnen zu vollziehen das aufgeschriebene[1744]
Gericht.
Das ist die
Pracht aller seiner Frommen*.
Hallelu-Jah*!
150:01 Hallelu-Jah*!
Preist den
Mächtigen in seinem Heiligtum.
Preist ihn in
der [Himmels]weite[1745]
seiner Stärke.
150:02 Preist
ihn für seine mächtigen Taten[1746].
Preist ihn nach
der Fülle seiner Größe.
150:03 Preist
ihn mit Hörnerschall[1747].
Preist ihn mit
Harfe und Laute.
150:04 Preist
ihn mit Handpauken und Reigen.
Preist ihn mit
Saitenspiel und Flöte.
150:05 Preist
ihn mit klingenden Zimbeln.
Preist ihn mit
wohlklingenden Zimbeln.
150:06 Alles,
was Atem hat, preise den Herrn*.
Hallelu-Jah*!
[1] i. S. v.: nach der Sinnesart [o.:
Willensrichtung; Entschließung] (Delitzsch)
[2] o.: auf den Sitz
[3] i. S. v.: Unterweisung ‹und Anweisung›; s.
Anm. im Ps-Anh.
[4] eigtl.: sondern an der Weisung* des Herrn ist seine Lust
[5] o.: über seiner Weisung* murmelt [i. S. v.:
halblaut redend nachdenkt]
[6] eigtl.: fest eingepflanzt an Wassergräben
[7] o.: ‹In› allem, was er tut, hat er Gelingen.
[8] o.: dahintreibt
[9] o.: nimmt ‹beständig› Kenntnis vom
[10] o.: verliert sich; o.: verdirbt; i. S. v.:
führt ins Verderben
[11] o.: sind ins Tosen gekommen
[12] o.:
unternahmen; schmiedeten; o.: murrten; murmelten
[13] d. h.: haben sich zusammengesetzt, um
miteinander zu beraten; o.: waren zusammengekommen, ‹um sich vertraulich zu
beratschlagen›; die Grundbedeutung des hebr. Verbs im Mas. T. ist: „sich dicht
aneinanderdrängen“. Ag 4,26: waren zusammengekommen; waren zusammengeführt
worden
[14] o.: Messias; hebr.: maschiach;
gr.: christos; gemeint ist der von Gott eingesetzte und gesalbte
König, in Ag 4,26.27 u. 13,33, sowie in Heb 1,5 auf Jesus Christus bezogen.
[15] o.: wohnt; o.: thront
[16] hebr.: adonai; s. Anm. im
Ps-Anh. unter „Herr“; „Herr“.
[17] d. i. ein Hügel in Jerusalem; oft wird damit
die ganze Stadt bezeichnet; in manchen Zusammenhängen kann der himmlische
„Zijon“ gemeint sein.
[18] o.: melde; gebe Meldung
[19] d. h.: von einem fest beschlossenen Dekret
(hebr. choq, Satzung); hier i. S. e.
Kundgebung
[20] o.: Heute bin ich dein Vater geworden; das hebr. Verb jalad – ähnlich wie das gr. gennan – vereinigt in sich den Gedanken des Zeugens und
Gebärens. Ps 2,7 wird im NT auf die Auferstehung Christi bezogen: Ag 13,33;
vgl. Heb 5,5; Off 1,5.
[21] o.: zerschmettern
[22] o.: Nehmt Zucht an
[23] i. S. v.: Richter auf Erden; irdische
Richter
[24] i. S. v.: Küsst huldigend [seine Füße]; fügt
euch ihm huldigend; vgl. 1M 41,40.
[25] o.: und ihr verloren geht hinsichtlich des
Weges [d. i.: des ins Verderben führenden Weges]
[26] o.: denn um ein Kleines kann sein Zorn
entbrennen
[27] 1,1 u.2,12 bilden die Klammer für die Ps 1
u. 2, die den gesamten Psalter einleiten.
[28] o.: sagen ‹immer wieder› bzw. ‹fortwährend›
[29] o.: aufrichtet; emporhebt
[30] Das hebr. Wort für „erhören“ ist dasselbe
wie für „antworten“.
[31] o.: gelagert haben; o.: Aufstellung genommen
haben
[32] o.: meines Rechts
[33] w.: Söhne des Mannes; gemeint sind vmtl.
solche, die aus der Menge der gewöhnlichen Menschen hervorragen.
[34] o.: Falschheit
[35] o.: einen Getreuen; einen [ihm] Ergebenen;
s. Anm. im Ps-Anh.
[36] i. S. v.: ausgezeichnet; [zu Ehrenstellung
o. Königswürde] erkoren
[37] o.: Erzittert
[38] o.: Richte das Licht deines Angesichts ‹wie
ein Banner› über uns auf
[39] d. h. vmtl.: Nach der Singweise o. Melodie;
so a. 9,1; 22,1; 45,1; 53,1; 56,1; 60,1; 69,1; 80,1; 87,1.
[40] o.: Zu den Flöten o. Blasinstrumenten
[41] o.: mein murmelndes Nachsinnen; gemeint ist
ein halblautes Reden, während man nachdenkt
[42] d. h.: lauten Rufens
[43] d. h.: rüste ich dir ‹ein Opfer› zu; o.:
decke ich dir ‹den Tisch›
[44] o.: Ein Böser
[45] o.: Freche; o.: Prahler; eigtl.: laut
Hallende; leer Dröhnende
[46] o.: Du lässt verloren gehen die, die
Falsches [o.: Täuschendes] reden
[47] o.: Der Mann des Blutes [o.: der Bluttaten;
im Hebr. Mehrzahl] und des Truges ist dem Herrn
ein Gräuel.
[48] o.: durch die Fülle deiner
Huld/Freundlichkeit.
[49] o.: ich huldige
[50] o.: zu deiner Heiligtums‹halle›; d. h., zum
Allerheiligsten hin
[51] eigtl.: im dich Fürchten; d. h.: in der
Furcht vor dir
[52] o.: derer wegen, die mir mich bespitzeln
[o.: mir auflauern]
[53] o.: nichts Festes; nichts Gewisses; nichts
Richtiges
[54] d. h.: reden sie schmeichelnd; reden sie
Heuchlerisches; n. d. gr. Üsg. u. Rm 3,13: „Mit ihrer Zunge waren sie trügerisch“
[55] eigtl.: aufgrund ihrer [eigenen]
Ratschläge/Pläne
[56] o.: werden sie jubeln
[57] o.: es werden frohlocken
[58] Gemeint ist der große, den ganzen Mann
schützende Schild.
[59] o.: krönst du ihn; vgl. 103,4.
[60] d. i. vmtl.: Auf einem achtsaitigen
Musikinstrument
[61] o.: erschlafft
[62] i. S. v.: die Glieder beben mir vor
Schrecken
[63] o.: Wie lange noch
[64] o.: danken
[65] o.: Klagelied; hebr. schiggajoon
[66] o.: er; d. i.: der Verfolger
[67] o.: Herrlichkeit; hier vmtl. i. S. v.
„Seele“; ebenso 16,9; 30,13; 57,9; 108,2; 1M 49,6. Des Menschen Seele ist ein
Abbild der göttlichen Herrlichkeit; das hebr. Wort kawood hat die Grundbedeutung „schwer; gewichtig“; hier
vielleicht „Seele“ i. S. v.: „das Gewichtige“; die Seele ist der „gewichtige“
Teil des Menschen.
[68] d. h.: die [zum Gericht] versammelte
Völkergemeinde soll im Kreis um dich stehen (nämlich, um gerichtet zu werden)
[69] i. S. v.: kehre [nach gehaltenem Gericht]
zurück zur Höhe
[70] o.: Urteile über mich; o.: Richte mich
[71] o.: aufrichten; [ihm] festen Stand geben
[72] Die Nieren gelten als Sitz der Affekte und
Gefühle, das Herz als Sitz der Gedanken. Sie liegen vor Gott bloß. Vgl. Jer
11,20; 17,10; 20,12; Off 2,23.
[73] w.: Mein Schild ist auf Gott; d. h., Gott
hat ihn aufgenommen und trägt ihn nun. Vgl. 1Ch 18,7: „die goldenen Schilde,
die auf den Knechten … waren“, d. h., die sie trugen.
[74] o.: droht; d. h.: sein drohender Zorn kann
jeden Tag entbrennen.
[75] o.: er; d. h.: der Ehrfurchtslose (V. 10)
[76] o.: tödliche Geschosse richtet er gegen ihn
[77] o.: macht er zu Brandgeschossen
[78] d. i.: der Ehrfurchtslose
[79] o.: Falschheit
[80] d. h.: das Unheil, das er angerichtet hat;
o.: seine Plage
[81] o.: Nach [der Singweise] Gittith (bed.:
Kelter)
[82] o.: majestätisch; so a. V. 10.
[83] Da das Verb im Imperativ steht, könnte man
auch übersetzen: „[von dem es hieß]: Lege deine Majestät auf die Himmel.“
[84] o.: [ein Lob deiner] Stärke; die Übersetzer
ins Gr. übersetzten ainon,
„Lob“, i. S. v.: lobpreisende Anerkennung seiner Stärke: Mt 21,16; vgl. 29,1;
68,35; 96,7. Den Mas. T. könnte man auch übersetzen mit: „hast du ein Bollwerk
gegründet“.
[85] o.: deinen Bedrängern zum Trotz
[86] d. h.: den, der die Vergeltung selbst in die
Hand nimmt
[87] o.: fest hingestellt
[88] hebr. enosch,
der Mensch als Schwacher, Hinfälliger, Sterblicher
[89] n. d. gr. Üsg. u. Heb 2,6: oder
[90] hebr. adam, der Mensch als von Erde Genommener
[91] o.: ihn heimsuchst; o.: dich um ihn kümmerst
[92] hebr. elohim
(Götter); der Begriff kann auch für Engel verwendet werden. Die gr. Üsg. u. Heb
2,7 haben anggelous, Engel.
[93] o.: Ehre
[94] n. d. gr. Üsg. sowie 1Kr 15,27 u. Heb 2,8.:
unterordnetest du ihm [und tatst es] unter seine Füße
[95] o.: Über das Sterben zum Sohn; o.: Auf den
Tod eines Sohnes; nach anderer Deutung: Betreffend den Tod dessen, der [sich]
zwischen [die beiden Heere stellte]; hebr.: muth labben
[96] o.: Deinethalben
[97] o.: als Richter der Gerechtigkeit
[98] w.: Der Feind; hier im kollektiven Sinne
[99] o.: Ruinen; o.: Einöden
[100] o.: ausgerissen; d. h.: völlig zerstört
[101] d. h.: das Gedanken an sie ist samt ihnen
verschwunden.
[102] o.: bleibt
[103] o.: hält Gericht über die Völkerscharen in
Geradheit [o.: in rechter Art und Weise; wie es recht ist; wie sie
es verdienen; nach Gebühr]
[104] o.: eine sichere [steile] Höhe; ein steiler
Horst; so a. i. Folg.
[105] o.: Besingt den
[106] o.: seine Taten
[107] d. h.: der, der Bluttaten heimsucht [o.:
rächt]
[108] o.: Sieh an, wie ich von meinen Hassern
gebeugt bin
[109] vmtl.: Saitenspiel; o.: [Pause zum]
Nachsinnen; das Wort ist von dem Verb hagah
(sinnen) gebildet.
[110] eigtl.: Nicht soll stark sein der [schwache,
hinfällige] Mensch (hebr. enosch;
ebenso V. 21E).
[111] d. h.: brennt vor Schmerz (näml. im Feuer
der Verfolgung); o.: fiebert
[112] d. i.: Die Gebeugten
[113] o.: In allen seinen Gedanken gibt es keinen
Gott [d. h.: hat Gott keinen Platz].
[114] o.: Seine Unternehmungen sind erfolgreich
[eigtl.: kräftig]
[115] o.: schnaubt
[116] eigtl.: Ich werde von Geschlecht zu
Geschlecht [einer sein], der nicht im Unglück ist
[117] n. d.
gr. Üsg. u. Rm 3,14: Bitterkeit
[118] d. h.: Er sitzt auf der Lauer in den Dörfern
[o.: in den abgelegenen Gehöften].
[119] o.: Schwachen; o.: Unglücklichen
[120] eigtl.: in seinem Dickicht
[121] o.: Er schlägt [zu]. Der Schwache [o.:
Hilflose; Unglückliche] sinkt hin und fällt in seine Klauen.
[122] o.: heimsuchen
[123] d. h.: um zu vergelten; um es in deine Hand
zu nehmen
[124] vmtl. i. S. v.: stellt es [d. i. sein
Anliegen] dir anheim
[125] o.: seine Ehrfurchtslosigkeit
[126] vmtl.: den Bösen
[127] o.: Schrecken verbreite
[128] w. im Palast [bzw.: im Tempel] seiner
Heiligkeit [o.: seines Heiligtums]
[129] i. S. v.: Taten der Gerechtigkeit; gerechte
Taten; rechtes Tun
[130] d. i. vmtl.: Auf einem achtsaitigen
Musikinstrument
[131] o.: [die] Treue hat aufgehört; o.: treue
Handlungen [o.: Taten der Treue] haben aufgehört
[132] o.: Lug und Trug; o.: Leeres;
Nichtiges; Vergebliches; so a. V. 11.
[133] d. h.: [Mit] ihren Lippen schmeicheln sie.
[134] d. h.: mit zwiespältigem Herzen; w. mit Herz
und Herz
[135] eigtl.: die großrednerische Zunge
[136] eigtl.: Wir werden unserer Zunge Oberhand
verschaffen.
[137] o.: Wer ist Gebieter über uns?; o.: Wer will
uns meistern?; o.: Wer ist uns überlegen?
[138] o.: in Wohlfahrt; in Sicherheit
[139] o.: den man anbläst; gegen den man schnaubt
[140] o.: Zusagen; Äußerungen
[141] d. h., gleichsam siebenmal durch den
Schmelzofen gegangen
[142] d. i.: die
Gebeugten, V. 6A; o.: die Worte, V. 7A
[143] d. i.: den
Schmachtenden, V. 6E; o.: es, d. i.: das Silber, V.
7
[144] o.: solange unter den Menschenkindern die
Niederträchtigkeit hoch steht
[145] o.: [Rettungs]pläne schmieden; o.:
Ratschlüsse hegen
[146] d. h.: Belebe mich; stärke mich; vgl. 1S
14,27.29.
[147] o.: in deiner Rettung
[148] Der Jahweh-Psalm
14 ist fast identisch mit dem Elohim-Psalm
53.
[149] d. i.: Der religiös und moralisch unsensible
und gemeine Mensch
[150] n. d. gr. Üsg. u. Rm 3,12: Freundlichkeit übt; ebenso V. 3M.
[151] o.: auf die Menschenkinder
[152] n. d. gr. Üsg. u. Rm 3,12: wurden sie untauglich
[153] eigtl.: Da schreckte sie ein Schrecken
[154] o.: beim Geschlecht der Gerechten; für
„Gerechte“ steht im Hebr. die kollektive Einzahl.
[155] eigtl.: Wer gibt aus Zijon die Rettung
Israels! (Der Satz ist als Wunsch zu verstehen.)
[156] o.: darf; so a. i. Folg.
[157] o.: auf dem Berge deines Heiligtums; o.: auf
deinem heiligen Berge
[158] o.: auf den, der [ihm] nahe ist
[159] d. h.: kein Bestechungsgeschenk; eigtl.:
keine Bestechung
[160] eigtl.: diese [Dinge]
[161] o.: Sei mein Wächter
[162] Das hebr. amart kann man als defektive Schreibung für amarti auffassen, wie es die
alten Übersetzungen taten. Daher: „Ich habe … gesagt“. Wollte man amart als 2.Person auffassen,
müsste man „meine Seele“ ergänzen: „Du, [meine Seele,] hast … gesagt“.
[163] o.: Es gibt kein Gut für mich außer dir;
eigtl.: Mein Gut - nichts ist [mir] außer dir [o.: außerhalb von dir]
[164] o.: auf der Erde
[165] so die masoretische Vokalisierung (addiree – als constructus
aufgefasst), die allerdings syntaktisch kaum möglich ist; syntaktisch
unanstößig wäre die Vokalisierung addirai:
„und meinen Prächtigen“. Vgl. Peters.
[166] o.: Zu den Heiligen, sie, die auf Erden sind
und Edle sind, [hast du gesagt]: „An ihnen habe ich all mein Gefallen.“
[167] o.: die [Gott] für einen anderen
eintauschen; o.: die einem anderen nachhasten
[168] eigtl.: ausgießen (näml. vor Gott)
[169] d. h.: mein Erbanteil; w.: das Teil meines
Anteils
[170] d. h.: mein Anteil am Becher; mein
Becheranteil
[171] o.: mahnen mich; belehren mich
[172] d. h.: mein Inneres; vgl. 7,10; 26,2; 73,21;
139,13; Hi 19,27; Jer 17,10; Off 2,23.
[173] allezeit ‹und unausgesetzt›
[174] vgl. d. gr. Üsg. u. Ag 2,25; o.: ich werde
nicht ins Wanken gebracht
[175] o.: Herrlichkeit; hier i. S. v. „Seele“;
ebenso 7,6; 30,13; 57,9; 108,2; 1M 49,6. Des Menschen Seele ist ein Abbild der
göttlichen Herrlichkeit; das hebr. Wort kawood
hat die Grundbedeutung „schwer; gewichtig“. Die Seele ist der „gewichtige“ Teil
des Menschen. Die gr. Üsg. u. Ag 2,26 haben hier „Zunge“.
[176] o.: liegen; eigtl.: zelten; wohnen
[177] vgl. d. gr. Üsg. u. Ag 2,26. „Auf Hoffnung“
o. „in Zuversicht“ ist eine der verschiedenen Übersetzungen des hebr. labetach, das sonst auch „in Sicherheit“ bedeuten kann.
[178] Sowohl die gr. Üsg. des AT wie auch Ag 2,27
und der hebr. Mas. T. bedeuten dasselbe. Zum Mas. T.: Das hebr. Nomen schachat kann vom gleichlautenden
Verb abgeleitet werden, das „vernichten, verwesen, verderben“ bedeutet. Die gr.
Üsg. fasste schachat hier
richtigerweise als „Verwesung/Verderben“ auf. Vgl. Archer/Chirichigno, S. 63.
Die alternative Bedeutung „Grube“ für das hebr. schachat scheidet durch Ag 2,27-31 u. 13,34.35 aus. Im NT
werden die V. 9 u. 10 auf den Messias bezogen.
[179] o.: und du wirst deinen Heiligen nicht dahingeben, Verwesung zu sehen.
[180] o.: mich Wege des Lebens kennen gelehrt;
gemäß Ag 2,28 ist das artikellose Einzahlwort orach chajjim
(Weg des Lebens) pluralisch, also im kollektiven Sinn, aufzufassen.
[181] n. d. gr. Üsg. u. Ag 2,28: Du wirst mich mit Frohsinn füllen
[182] d. h., unzertrennlich davon
[183] o.: Wonne [o.: Liebliches Wesen] ist …
[184] o.: auf [die] gerechte Sache
[185] o.: das richterliche/gerechte Urteil über mich
[186] o.: mögen gerade [o.: untrüglich; richtig]
schauen
[187] eigtl.: musterst mich
[188] eigtl.: du schmilzt mich aus
[189] o.: plante; beabsichtigte
[190] o.: Prüfst du mein Herz, durchforschst du
mich des Nachts, läuterst du mich, so findest du nichts. Beabsichtige ich
[Böses], so übertritt nicht mein Mund [o. bei anderer Vokalisierung: so
überschreitet mein Denken nicht meinen Mund].
[191] o.: durch das Wort
[192] o.: Erzeige deine wunderbaren
Gnadenerweisungen, der du durch deine Rechte rettest die, die [zu dir] Zuflucht
nehmen, vor denen, die sich gegen sie erheben.
[193] o.: wie das Mittlere [w.: das „Männlein“]
des Augapfels [w.: der Tochter des Auges]
[194] w.: meinen Feinden in der Seele
[195] o.: [Was] unsere Schritte [betrifft]
[196] d. h.: Der Ehrfurchtslose; vgl. V. 13.
[197] eigtl.: der giert zu zerfleischen
[198] eigtl.: seinen Angesichtern
[199] o.: Beuge ihn
[200] eigtl.: ‹Mit Zuneigung› liebe ich dich; o.:
‹Herzlich› lieb habe ich dich
[201] o.: mein [schützendes] Gefängnis
[202] i. S. v.: mein [unerschütterlicher] Fels
[203] o.: meine sichere [steile] Höhe; mein
steiler Horst
[204] o.: „Gepriesener/Gerühmter“ rufe ich zu dem Herrn
[205] w.: [die] Sturzbäche Belials
[206] o.: Mein Hilferuf; o.: Mein Rufen um Hilfe
[207] d. h., er brachte sie – die Feinde Davids –
in Verwirrung
[208] o.: vor dem Schnauben des Hauches [o.: Windes;
hebr. ruach; sonst auch:
Geist] deiner Nase
[209] o.: beobachtete; hielt [mir] ‹vor Augen›;
hielt ein
[210] eigtl.: und ich habe nicht [mich] von Gott
ab[wendend] ehrfurchtslos gehandelt
[211] o.: vor einer Schuld meinerseits
[212] o.: freundlich; liebreich; o.: treu
[213] o.: dem vollkommenen [i. S. v.: redlichen;
unsträflichen] Mann erweist du dich vollkommen
[214] o.: dem Verdrehten erweist du dich verdreht;
o. evt.: den Verkehrten gibst du in seiner Verkehrtheit dahin
[215] eigtl.: ausgeschmolzen; d. h.: schlackenlos,
lauter
[216] hebr.: Eloach; d. i. Gott, der
Ehrfurcht Erweckende
[217] eigtl.: gabst mir den Nacken meiner Feinde
[218] eigtl.: Ich machte sie verstummen [näml. für
immer]
[219] ‹und dient›
[220] o.: Aufs Wort wurden sie mir gehorsam.
[221] eigtl.: Racheerweisungen; Vergeltungen; im
Hebr. Mehrzahl
[222] o.: danken
[223] o.: die Heilsfülle; o.: die Siege
[224] o.: Ausdehnung; abgeleitet von dem hebr.
Verb für „dehnen/ausdehnen“; gemeint ist das Himmelsgewölbe, das Firmament (1M
1,6-8; Hes 1,22-26; 10,1), auch: die Atmosphärenschicht.
[225] o.: Ein Tag sprudelt dem anderen die Rede
zu. Nacht gibt Kunde an Nacht.
[226] hier i. S. v.: ihr Klang; ihr Schall; vgl.
d. gr. Üsg. u. Rm 10,18; das Hauptwort ist verwandt mit einem im Arabischen
bekannten Verb, das „rufen“ bedeutet. Vgl. Peters. S. a. Anm. im Üsgsk. im Ps-Anh.
[227] eigtl.: und läuft im Bogen zu seinem [d. i.
des Himmels] Ende
[228] o.: sie erfrischt die Seele
[229] o.: Arglosen; Unerfahrenen; Offenen
[230] o.: hell und klar; rein ‹wie Sonnenlicht›;
das Wort ist abgeleitet von dem hebr. Verb für „ausscheiden“.
[231] d. i.: die Furcht des Herrn als Vorschrift; d. h., die
geoffenbarte Art und Weise, wie man den Herrn
zu fürchten hat; vgl. 34,12.
[232] o.: Nektar
[233] o.: Beobachten ‹und Wahren›
[234] o.: Verirrungen – wer sieht sie ein?
[235] i. S. v.: von Verirrungen, die verborgen
sind
[236] o.: von mutwilligen [w.: überwallenden, d.
h.: sich frech erhebenden, kecken] ‹Verfehlungen/Verirrungen›
[237] o.: makellos; unsträflich; vollkommen;
ungeteilt; Grundbedeutung: ganz
[238] o.: das Murmeln; das [halblaute] Gespräch
[239] o.: rücke dich in [unerreichbare] Höhe;
setze dich in Sicherheit; schütze dich
[240] o.: Speisopfer
[241] d. h.: nehme er mit Wohlgefallen an
[242] o.: in deiner Rettung; so a. 21,2.
[243] eigtl.: knicken ein; krümmen sich; sinken in
die Knie
[244] o.: aber wir stehen auf und richten uns auf
[245] näml. der Herr,
der eigentliche König; V. 10 könnte auch lauten: Herr, rette, o König! – Er erhöre uns ….
[246] eigtl.: am Tag unseres Rufens
[247] o.: Über deine Stärke
[248] o.: entgegen
[249] o.: Majestät und Glanz
[250] o.: bei/mit deinem Angesicht; d. h.,
unzertrennlich damit verbunden
[251] i. S. v.: zur Zeit der Erscheinung deines
Angesichts
[252] o.: sie haben Böses gegen dich vor; o.: sie
spannen [wie mit einem Bogen] Böses gegen dich
[253] eigtl.: mit deinen [Bogen]sehnen
[254] hebr. Eli
eli lamah asawtani.
Diese Worte rief Jesus Christus am Kreuz, Mt 27,46; Mk 15,34. V. 19 wird in Jh
19,24 und V. 23 in Heb 2,12 auf den Messias bezogen.
[255] eigtl.: sie entkamen
[256] o.: verziehen die Lippen
[257] eigtl.: Der lasse ihn entrinnen
[258] o.: Lust zu ihm
[259] o.: Große
[260] w.: in meinen Eingeweiden
[261] o.: durchbohrt; s. Anm. im Üsgsk. im Ps-Anh.
[262] o.: Ich ‹kann› zählen
[263] o.: meine Einsame; möglicherw. i. S. v.:
mein einziges Gut
[264] o.: sich niederwerfen; so a. V. 30.
[265] o.: Familien; Geschlechter
[266] eigtl.: alle zum Staube Hinfahrenden
[267] o.: erhalten konnte
[268] d. h.: Einem künftigen Geschlecht
[269] o.: Er [d. i.: der Same] wird meinem Herrn
als Geschlecht zugezählt.
[270] o.: zartem grünen Grase
[271] o.: an
[272] o.: erfrischt er
[273] o.: auf Gerechtigkeitspfaden
[274] eigtl.: vor meinem Angesicht
[275] eigtl.: in Öl getränkt; im Hebr. steht nicht
das Wort für rituelles Salben.
[276] o.: ist Sättigung; o.: ist Genüge; o.:
fließt über; o.: ist überfließend voll
[277] ‹und werde wohnen›
[278] w.: auf [die] Länge der Tage; in
unbestimmtem Sinne: für eine lange Reihe von Tagen; o. i. S. v.: lebenslang;
vgl. 21,5; 91,16. Die Wendung kann nach 93,5 u. Klg 5,20 auch „für immer“
bedeuten.
[279] In der gr. Üsg. lautet die Überschrift: „Ein
Psalm. Von David. Für den ersten Tag der Woche.“ D. i. möglicherweise ein
Hinweis für die wöchentliche Lesung. S. d. Anm. zu Ps 92,1 im Üsgsk. im Ps-Anh.
[280] o.: was sie füllt
[281] o.: fest hingestellt; o.: angelegt
[282] o.: darf; so a. i. Folg.
[283] o.: an seinem Heiligtumsort; o.: an seiner
heiligen Stätte
[284] o.: zu Nichtigem; o.: zu Lug und Trug
[285] eigtl.: tragen; i. S. v.: davontragen; das
gleiche Wort wie „erheben“ V. 4.7.9.
[286] o.: das Geschlecht, das nach ihm fragt
[287] w.: Pforten der Ewigkeit/Vorzeit
[288] d. h.: erhebt [eure Häupter]; die V. 7 u. 9
sind nicht identisch.
[289] o.: auf dich habe ich mein Vertrauen gesetzt
[290] o.: nicht triumphieren
[291] d. h., wie es nicht anders sein kann, aus
grundlosen Vorwänden
[292] o.: Ja, keiner, der auf dich wartet, wird
zuschanden werden. Die, die ohne Grund in treuloser Weise handeln [o.: die
Treue brechen], werden zuschanden werden.
[293] eigtl.: Lass mich ‹den Weg› betreten; i. S.
v.: Veranlasse mich zu wandeln bzw. ‹den Weg› zu gehen
[294] o.: hoffe ich; o.: habe ich geharrt
[295] o.: Freundlichkeiten
[296] eigtl.: wegen deines Guten
[297] o.: Er leitet die Gebeugten; w.: Er macht
die Gebeugten wandeln
[298] o.: im Rechten; o.: nach dem Recht; a. i. S.
v.: nach dem, was recht ist
[299] o.: befolgen; halten
[300] w.: trage; nimm weg; so a. V. 18; vgl. Jh
1,29.
[301] o.: die vertraute Mitteilung; der geheime
Rat (vgl. Am 3,7.); o.: der vertraute Umgang (vgl. 55,15; Spr 3,32.); o.: der
vertraute Ratskreis (vgl. 64,3; 89,8; 111,1.)
[302] o.: seinen Bund ihnen kundzutun (vgl. V.
4.); d. h., ihnen den reichen und tiefen Inhalt seiner Bundesoffenbarung durch
Erfahrung aufzuschließen (vgl. Dächsel; Delitzsch.); andere Üsg.: und sein Bund
[ist da / dient dazu], sie zu unterweisen [o.: ihnen Erkenntnis zu vermitteln;
sie zu Erkenntnis zu führen]
[303] o.: Ängste
[304] w.: trage; vgl. Jh 1,29.
[305] o.: Urteile über mich; o.: Richte mich
[306] o.: Unbescholtenheit; o.: Schlichtheit;
Einfalt; so a. V. 11.
[307] o.: ich habe mein Vertrauen auf den Herrn gesetzt
[308] w.: bei Leuten des Truges
[309] o.: ein Danklied anzustimmen
[310] o.: die Zufluchtsstätte
[311] eigtl.: mit den Menschen der Bluttaten
[312] o.: böses Vornehmen; o.: Schändlichkeiten
[313] o.: zu betrachten; Betrachtungen
anzustellen; o.: zu sinnen
[314] o.: Höre, Herr,
meine Stimme, wenn ich rufe.
[315] i. S. v.: Mein Herz hält dir vor, was du
sagtest
[316] im Hebr. ein Zustandsperfekt i. S. v.: Du
bist meine Hilfe gewesen und bist es noch
[317] o.: nimmt mich bei sich auf; o.: holt mich
zu sich; w.: sammelt mich
[318] d. h., weiterhin zu schauen
[319] w.: von mir weg
[320] Der Sprachort ist der Hinterraum, das
Allerheiligste im Tempel.
[321] d. h.: vergilt ihnen [ihr Verhalten]; o.:
lass auf sie zurückkehren [ihr Verhalten]
[322] eigtl.: vergilt ihnen ihren Verdienst
[323] o.: danken
[324] d. i.: seines Volkes (V. 9)
[325] w.: die Schutzwehr des Heils (Im Hebr. steht
„Heil“ in der Mehrzahl.)
[326] o.: Befreie
[327] o.: Söhne der Starken; „Söhne“ ist nicht
wörtlich zu verstehen; vgl. 72,4; Mt 9,15; gemeint sind wohl die Engel; vgl. V.
8; 29,1; Hi 2,1; 5,1; 15,15. S. Üsgsk. im Ps-Anh.
[328] o.: Werft euch vor dem Herrn nieder
[329] o.: ergeht in Kraft; eigtl.: ist in der
Kraft
[330] Sirjon ist der sidonische (phönizische) Name
des Berges Hermon.
[331] o.: spaltet Feuerflammen
[332] o.: macht Hirschkühe kreißen [d. h.:
Geburtswehen haben]; bei anderer Vokalisierung: lässt Eichen wirbeln
[333] o.: entästet ‹und entblättert› Wälder; o.:
schält das Gehölz ab
[334] w.: sein Alles; d. i.: alles, was darin ist
[335] o.: thronte; saß
[336] eigtl.: saß/thronte zur Wasserflut hin; o.:
setzte sich [auf seinen Thron] für die Wasserflut [d. h., um sie auszurichten
o. über sie zu walten]; mabbul
(Flut) kommt sonst nur in 1M 6-11 vor.
[337] d. h.: aus der Zahl derer
[338] o.: und dankt seinem heiligen Gedenken (d.
h.: seinem heiligen Namen; vgl. 2M 3,15.)
[339] w.: denn ein Augenblick [ist] in seinem
Zorn, ein Leben in seiner Gunst [o.: in seinem Wohlwollen].
[340] eigtl.: nächtigt; übernachtet; bleibt über
Nacht
[341] o.: in meiner sicheren Ruhe; o.: in meinem
Wohlergehen
[342] o.: durch dein Wohlwollen
[343] d. i.: dem Zijon
[344] eigtl.: Stärke aufgerichtet
[345] o.: flehte ich um Gunst
[346] o.: danken; so a. V. 13.
[347] D. i. ein dunkles Kleid aus grobem Gewebe,
getragen als Zeichen der Trauer, Buße und Demütigung.
[348] o.: Herrlichkeit; hier i. S. v. „Seele“;
vgl. 7,6; 16,9; 57,9; 108,2; 1M 49,6. Des Menschen Seele ist ein Abbild der
göttlichen Herrlichkeit. Das hebr. Wort kawood
hat die Grundbedeutung „schwer; gewichtig“. Die Seele ist der „gewichtige“ Teil
des Menschen.
[349] eigtl.: dir singe ‹und spiele›
[350] o.: habe ich Zuflucht genommen
[351] eigtl.: Werde mir ein Fels der Schutzwehr
[352] o.: ein Burg-Haus; eine Bastei; ein
Gefängnisgebäude; gemeint ist: ein sicherer Ort der Verwahrung.
[353] o.: Du hast mich erlöst
[354] eigtl.: auf Dunstgebilde der Leerheit [o.:
auf Nichtse der Nichtigkeit]
[355] o.: ich habe mein Vertrauen auf den Herrn gesetzt; so a. V. 15.
[356] ‹und an›
[357] eigtl.: strauchelt
[358] i. S. v.: ein Anlass zum Höhnen
[359] o.: das Schmähen; das Zischeln
[360] d. h.: mein Leben
[361] o.: deine Güte
[362] eigtl.: ‹wie einen Schatz› aufgespart hast
[363] d. h.: deiner Gegenwart
[364] o.: Verschwörungen
[365] Vgl. 1S 27,6; 1Ch 12,2.20.
[366] o.: in meiner Hast; in meiner angstvollen
Unruhe
[367] eigtl.: getragen; d. h.: stellvertretend
übernommen ‹und weggetragen›
[368] hebr.: adam;
hier i. S. v.: „Mensch“, vgl. d. gr. Üsg. u. Rm 4,7.
[369] o.: Schuld
[370] w.: schwand mein Gebein
[371] o.: bei meinem Stöhnen; o.: während ich
stöhnte
[372] w.: war schwer
[373] o.: [wie] in der Sommerdürre; in der
sommerlichen Trockenheit
[374] eigtl.: getragen; d. h.: stellvertretend
übernommen ‹und weggetragen›
[375] w.: zur Zeit des Findens
[376] o.: Mit Rettungsjubel; o.: Mit dem Jubel des
Entrinnens
[377] o.: dich weise/einsichtsvoll machen
[378] o.: über dir [offen haltend] mein Auge; o.:
…. Über dir ist mein Auge.
[379] o.: Einsicht
[380] o.: Halfter
[381] Gemeint ist das Geschirr der Pferdes bzw.
Maultiers, das zugleich sein Schmuck ist.
[382] o.: den wird Gnade umgeben
[383] ‹und am›
[384] o.: über den Herrn
[385] eigtl.: Bekennt ‹Lob› dem Herrn
[386] Gemeint ist ein zehnsaitiges
Musikinstrument.
[387] o.: Macht wohl das Saitenspiel – mit
[Posaunen]geschmetter [o.: unter Jubelruf]
[388] o.: Er ist einer, der Gerechtigkeit und
Recht liebt
[389] o.: von der treuen Freundlichkeit
[390] o.: gibt in Behälter die Tiefen
[391] hebr. ammim
[392] hebr. ha-goj; sonst wird das Wort gojim meistens auf die Heidenvölker
bezogen, hier auch auf Israel.
[393] hebr. am
[394] o.: Menschensöhne
[395] o.: zur Befreiung; zur Rettung
[396] eigtl.: macht nicht, dass er entrinne[n
kann]
[397] o.: in ihm
[398] o.: haben wir unser Vertrauen gesetzt [und
vertrauen wir]
[399] o.: wie wir es von dir erhofft haben
[400] Abimelech (hebr. für: Vater des Königs; o.:
mein Vater ist König; o.: Vater-König) scheint ein Titel der Könige der
Philister gewesen zu sein, wie auch ein Titel vieler kanaanitischer
Stadtkönige.
[401] o.: Schaut man auf ihn, so strahlt man
[402] eigtl.: der [die] Tage liebt, um Gutes zu
sehen
[403] o.: auf ihren Hilferuf; auf ihr Rufen um
Hilfe
[404] o.: die Erinnerung an sie
[405] o.: Zahlreich sind die Widerwärtigkeiten
[o.: die Übel; die bösen Dinge], die dem Gerechten begegnen (Nach Jh 19,36 ist
der „Gerechte“, von dem in den V. 20-22 die Rede ist, der Messias.)
[406] ‹und bestraft werden›; so a. i. Folg.
[407] d. h.: Streite meinen Rechtsstreit; V. 1
eigtl.: Herr, streite mit meinen
Bestreitern, kämpfe mit meinen Bekämpfern!
[408] D. i. der kleine runde o. viereckige Schild.
[409] D. i. der große den ganzen Mann schützende
Schild.
[410] andere Üsg.: Zücke Speer und Streitaxt gegen
meine Verfolger.
[411] d. h.: nach meinem Leben
[412] eigtl.: die Grube des Netzes gescharrt
[413] o.: Verwüstung
[414] o.: von dem, der stärker ist als er
[415] o.: von dem, der ihn beraubt
[416] D. i. ein dunkler Stoff aus groben Gewebe,
getragen als Zeichen der Trauer, Buße und Demütigung.
[417] o.: kehrte in meinen Gewandbausch zurück;
viell. ein Bezug auf seine Gebetshaltung; vgl. V. 14E u. 1Kg 18,24E.
[418] ‹und Fallen›
[419] o.: Sie zerreißen und ruhen nicht.
[420] andere Üsgn.: Mit ruchlos spottender Fratze;
o.: Inmitten ruchloser Hohnlacher; o.: Wie gottlose Spötter beim Feiern; der
hebr. Text von V. 16A ist nicht eindeutig.
[421] o.: Einsame; möglicherw. i. S. v.: mein
einziges Gut
[422] o.: danken
[423] w.: gegen die Stillen des Landes
[424] o.: Ha! [So ist es] unser Begehr!; o.: Ha!
Unsere Seelenlust!; w.: Ha! Unsere Seele!
[425] o.: an meiner Rechtfertigung
[426] eigtl.: Groß [gemacht] sei/werde der Herr
[427] o.: Frieden; Wohlergehen; hebr. schalom
[428] eigtl.: murmelnd; halblaut reden
[429] viell. i. S. v.: bestätigt
[430] eigtl.: Spruch [o.: Aussage; o.: Wort] der Abtrünnigkeit des
Ehrfurchtslosen: „Im Inneren
meines Herzens ist kein Gottesschrecken – vor seinen [d. i.: Gottes] Augen.“;
o.: Ein Spruch über die Abtrünnigkeit des Ehrfurchtslosen [ist] im Inneren meines
Herzens: Es ist kein Gottesschrecken vor seinen Augen, …. (Einige hebr. Hss und alte Üsgn. haben statt
„meines Herzens“: „seines Herzens“. Die vorliegende Üsg. hält sich an den
überlieferten Mas. T.)
[431] andere Üsg.: seinem Frevel zu frönen; w.:
seine Ungerechtigkeit/Schuld zu finden
[432] d. h.: wie die mächtigen Berge; eigtl.: wie
[die] Berge des Mächtigen [hebr. El]
[433] o.: Urteile; o.: Verordnungen; o.: Rechte
[434] o.: Urflut; Urtiefe; vgl. 1M 1,2.
[435] o.: befreist
[436] o.: reichlich sich sättigen [o.: trinken]
vom Fett
[437] o.: der Quellbrunn; der Brunnen
[438] eigtl.: Der Fuß des Hochmuts
[439] ‹und bewahre sie›; „die Treue zu hüten“ (vgl. Kraus, Psalmen 1:285.) kann dasselbe bed. wie „Hirte von Treue zu sein“ (vgl. Briggs, 1:325,326 u. VanGemeren, Willem A.: Psalms, Anm. 37:3; in The
Expositor's Bible Commentary, Band 5, S. 299.), d. h., sie zu bewahren. Das Wort für
„hüten/weiden“ kann auch den Sinn von „hinter etwas her sein“ haben; vgl. Moll
bei Lange.
[440] eigtl.: Labe dich; Grundbedeutung „weich
sein“; daher i. S. v.: verwöhnen; verzärteln; erfreuen; vgl. 5M 28,56; Jer 6,2.
Das Wort kommt in diesem Sinne nur noch in Hi 22,26; 27,10; Jes 55,2; 58,14 u.
66,11 vor. Vgl. B. Peters.
[441] w.: und er gibt dir die Bitten deines
Herzens
[442] eigtl.: Wälze auf den Herrn (wie 22,9)
[443] o.: wie die Mittagshelle
[444] o.: nehmen das Land in Besitz; entsprechend
auch V. 11.22.29.34.
[445] i. S. v.: ersinnt Arglist; heckt Pläne aus;
schmiedet Ränke
[446] o.: knirscht mit den Zähnen
[447] ‹und wohne›
[448] eigtl.: wird abgeschnitten
[449] ‹und sinnt murmelnd über sie nach›
[450] eigtl.: erklärt ihn nicht für ehrfurchtslos/frevlerisch
[451] o.: beobachte ‹und bewahre› seinen Weg
[452] d. h.: nicht verpflanzter
[453] d. h.: Nachkommenschaft; wie 109,13
[454] i. S. v.: die Nachkommenschaft
[455] o.: die Befreiung/Rettung; o.: der Sieg
[456] o.: haben Zuflucht genommen
[457] eigtl.: haben sich in mich gesenkt (D. i.
ein Wortspiel zu V. 3E.)
[458] o.: wegen deiner Entrüstung
[459] w.: bis sehr
[460] o.: brülle
[461] eigtl.: meine Nahen
[462] d. h.: nach meinem Leben
[463] o.: murmeln; o.: sinnen auf
[464] o.: Widerreden; [sich selbst]
rechtfertigenden Worte
[465] eigtl.: beim Wanken meines Fußes
[466] ‹und zu fallen› (Das Fallen ist in dem Wort
„Straucheln“ mit eingeschlossen.)
[467] o.: beobachten; ‹im Auge› halten
[468] o.: Brüten; o.: nachsinnenden Seufzen
[469] o.: wie bemessen meine Tage sind
[470] o.: hinfällig
[471] o.: Nichtigkeit
[472] o.: der fest dasteht
[473] o.: Nichtigkeit
[474] o.: hoffe
[475] o.: ist auf dich [gerichtet]
[476] o.: Angriff
[477] o.: bin ich am Ende; bin ich erledigt
[478] o.: Nichtigkeit
[479] o.: mein Hilferuf; mein Rufen um Hilfe
[480] d. h.: ein rechtloser Fremder; einer ohne
Bürgerrecht
[481] w.: Mit Harren harrte ich
[482] o.: meinen Hilferuf; mein Rufen um Hilfe
[483] eigtl.: aus der Grube des Getöses/Brausens;
aus dem brodelnden/tosenden Loch
[484] eigtl.: Zahlreich hast du vollbracht
[485] o.: Nichts kann man dir an die Seite stellen
[o.: gleichstellen; o.: anreihen].
[486] im Hebr. kollektive Einzahl
[487] n. d. gr.
Üsg. u. Heb 10,5: Opfer … wolltest du nicht.
[488] So nach d. Mas. T. u. einigen Hss der gr.
Üsg. Andere wichtige Hss d. gr. Üsg. sowie Heb
10,5 haben: „einen Leib“, S. Anm. im Üsgsk. im Ps-Anh.
[489] Vgl. Heb
10,7: An Brandopfern und [Opfern] für Sünde hattest du nicht Wohlgefallen.
[490] o.: bin gekommen; nach Heb 10,5-7 beziehen
sich die V. 7-9 auf den Messias.
[491] eigtl.: mitten in meinen Eingeweiden
[492] o.: fröhlich kundgetan; als gute Botschaft
verkündet
[493] o.: verschließe ich nicht
[494] o.: Deine Freundlichkeit und deine
Wahrhaftigkeit/Zuverlässigkeit
[495] o.: wirst
[496] o.: werden
[497] d. h.: nach meinem Leben
[498] ‹und an›
[499] eigtl.: Groß [gemacht] sei/werde der Herr
[500] o.: denkt ‹und plant› für mich
[501] o.: der sich des Geringen [o.: Armen; Schwachen]
annimmt
[502] eigtl.: Selig gemacht wird er sein auf Erden
[o.: im Lande].
[503] eigtl.: Seele; hier i. S. v.: Seelenlust
[504] w.: in seiner Krankheit
[505] eigtl.: sprechen mir Böses zu; reden Böses
in Bezug auf mich [und meine Zukunft]
[506] o.: Trug; Lüge; o.: Leeres; Nichtiges
[507] eigtl.: Eine Belialssache; d. h.:
Unheilvolles
[508] i. S. v.: wer so daliegt
[509] o.: meiner Unbefangenheit; o.: meines
Friedensbundes; eigtl.: meines Friedens; d. h.: mein vertrauter Freund
[510] o.: hältst du an mir fest
[511] andere Üsg.: an Wasserbetten; d. h.: an
ausgetrockneten Bächen
[512] o.: beim Schall
[513] o.: Was beugst du dich tief hinab; so a. V.
12 u. 43,5.
[514] o.: stöhnst du auf; bist du angstvoll; so a.
V. 12 u. 43,5.
[515] o.: ‹Lob› bekennen; so a. V. 12 u. 43,4.5.
[516] o.: die Heilstaten; o.: die Rettungen; im
Hebr. Mehrzahl; so a. V. 12 u. 43,5.
[517] d. h.: das Heil, das von seinem in Gnaden
zugewandten Angesichts ausgeht
[518] o.: Tiefe um Tiefe ruft; i. S. v.: Tiefe um
Tiefe lässt ihr Brausen vernehmen
[519] w.: bei der Stimme
[520] o.: trübe; düster
[521] o.: unter der Umklammerung
[522] Die Ps 42 u. 43 gehören zusammen und sind
höchstwahrscheinlich vom selben Verfasser.
[523] i. S. v.: führe meinen Rechtsstreit
[524] o.: ein treuloses [o.: gnadenloses] Volk
(Das hebr. goj wird sonst fast
immer nur für die Heidenvölker gebraucht.)
[525] o.: der Gott, der mich schützt
[526] o.: unter der Umklammerung
[527] o.: zum Berge deines Heiligtums; o.: zu
deinem heiligen Berge
[528] o.: danken
[529] d. h.: wie Schafe, die zum Verzehren
geschlachtet werden
[530] o.: Spottlied
[531] o.: unsere Umklammerung
[532] o.: in den Staub gesenkt
[533] o.: Ein Lied der Lieblichkeiten; o.: Ein
Lied von der Liebe
[534] d. h.: mein dichterisches Werk; w.: meine
Werke; vgl. das Gr. poieema in
Eph 2,8 („Gemachtes“; engl.: poem).
[535] o.: eines kundigen/geübten Schreibers; d.
h.: eines Meisterschreibers
[536] o.: Schönster bist du von den
Menschensöhnen. (Der Angesprochene ist der Messias, der Gott und Mensch
zugleich ist; vgl. V. 7.8; Heb 1,8.9.)
[537] o.: Anmut [o.: Holdseligkeit; Huld;
Liebreiz] ist ausgegossen auf deine Lippen.
[538] o.: Sei erfolgreich; setze dich durch;
dringe durch
[539] o.: Fahre aus [auf dem Kriegswagen]; o.:
Reite aus [auf dem Streitross]
[540] o.: für die Sache gerechter [d. h. mit
Gerechtigkeit gepaarter und von Gerechtigkeit ausgehender] Wahrheit und
Sanftmut
[541] d. h.: deine rechte Hand
[542] eigtl.: geschärft; gespitzt
[543] o.: Deine geschärften Pfeile –…– [dringen]
ins Herz der Feinde des Königs.
[544] o.: deines Königtums
[545] o.: Frevel; Ehrfurchtslosigkeit; hier wohl
i. S. v.: Gesetzwidrigkeit, vgl. d. gr. Üsg. u. Heb 1,8. Gemäß Heb 1,8.9
beziehen sich die V. 7 u. 8. auf den Messias.
[546] o.: im Gegensatz zu
[547] d. h.: unter deinen Frauen
[548] o.: Gemahlin
[549] o.: so wirf dich vor ihm nieder!
[550] o.: inwendig; d. h. viell.: in ihren
Gemächern
[551] o.: für dich
[552] d. h.: alle Geschlechter hindurch; w.: auf
jedes Geschlecht und Geschlecht
[553] viell.: In hoher Tonlage [gesungen]; o.:
Nach der Weise der Jungfrauen; die Deutungen von al alamoth sind ungewiss.
[554] o.: als Beistand in Bedrängnissen schnell zu
finden [o.: gerne sich finden lassend]
[555] w.: in der Wandlung der Erde
[556] o.: wenn Berge mitten ins Meer taumeln
[557] o.: durch sein [d. i.: des Meeres]
Ungestüm/Aufbäumen
[558] o.: Er gibt seine Stimme
[559] o.: eine sichere [steile] Höhe; ein steiler
Horst; so a. V. 12.
[560] o.: Lasst los
[561] o.: unter Jauchzen; o.: mit
[Posaunen]geschmetter
[562] d. i.: des Widderhorns, hebr. schophar
[563] w.: Singt ‹und spielt› Unterweisung; o.:
Singt ‹und spielt› ein Lehrgedicht; vgl. die Überschrift zu den Ps 32, 42, 44,
45, 52, 53, 54, 55, 74, 78, 88, 89 u. 142. S. Anm. im Ps-Anh.
[564] hier i. S. v.: Schirmherren; vgl. 89,19 u.
Hos 4,18 („beschirmen“). Gemeint sind die Fürsten, die Edlen (V. 10A).
[565] Die gr. Üsg. fügt zur Überschrift hinzu:
„Für den zweiten Tag der Woche.“ S. d. Anm. zu Ps 92,1 im Üsgsk. im Ps-Anh.
[566] o.: auf seinem heiligen Berge; o.: auf dem
Berge seines Heiligtums
[567] o.: die nördliche Flanke (näml. des lang
gezogenen Hügels, auf dem Jerusalem liegt. „Berg Zijon“ bezieht sich hier auf
den Tempelberg.)
[568] o.: eine sichere [steile] Höhe; ein steiler
Horst
[569] Allgemeine Bezeichnung für große
hochseetaugliche Handelsschiffe, gebaut u. a. für die lange Seefahrt nach
Tarsis (westlich von Israel, möglicherw. Südspanien).
[570] o.: Urteile; Verordnungen; Rechte
[571] o.: durchschreitet; w.: durchmesst
[572] w.: Söhne Adams
[573] o.: Herrensöhne; w.: Söhne des Mannes
[574] im Hebr. Mehrzahl
[575] d. h.: in bösen Tagen
[576] o.: derer, die mir auf der Ferse sind;
derer, die mich hintergehen; meiner Fersenschleicher
[577] o.: loszukaufen
[578] o.: Pracht; Kostbarkeit; so a. V. 21.
[579] o.: hat nicht Bestand; die Grundbed. des
Wortes ist: „über Nacht bleiben; nächtigen“.
[580] eigtl.: stumm gemacht wird
[581] eigtl.: an ihrem Mund
[582] o.: Wie Schafe, zum Totenbereich hinab
gelagert, weidet der Tod sie.
[583] d. h.: An [jenem] Morgen; vgl. 2P 1,19.
[584] w.: Es wird für sie [d. i. für ihre Gestalt]
wohnungslos [w.: fern von Wohnung]; d. h., es bleibt der prunkhaften Gestalt
des Menschen (der meint, dass seine Häuser und Wohnungen ewig bestehen, V. 12)
keine Wohnung.
[585] o.: er
[586] o.: Man wird
[587] o.: Ein Mensch in Herrlichkeit, [wenn] er
nicht verständig ist [o.: keine Einsicht hat], wird gleich den Tieren, die
vertilgt [eigtl.: stumm gemacht] werden.
[588] hebr. El,
Elohim, Jahweh
[589] o.: Er ruft den Himmel droben als Zeugen
herbei und die Erde
[590] eigtl.: alles sich Regende
[591] eigtl.: das Gewimmel
[592] eigtl.: von Starken
[593] o.: Lob; so a. V. 23.
[594] o.: Bedrängnis
[595] o.: verherrlichen
[596] w.: und trägst meinen Bund auf deinem Mund
[597] o.: Unterweisung; Zurechtweisung
[598] d. h.: missachtest/verwirfst meine Worte
[599] o.: hast du Gemeinschaft
[600] o.: rügen; überführen
[601] hebr.: Eloah; d. i.: Gott, den
Ehrfurcht Erweckenden
[602] o.: verherrlicht
[603] o.: und wer [seinen] Weg [richtig] macht,
den werde ich Gottes Heil schauen lassen.
[604] o.: deiner Barmherzigkeiten; der Erweisungen
deiner Barmherzigkeit
[605] o.: Wasche mich gründlich; w.: Mache viel,
wasche mich; das hebr. Wort für „waschen“ in V. 4 u. 9 (kabbees; im Psalter nur hier) bedeutet „auswaschen, waschen
durch Stampfen, Treten, Kneten, Schlagen“, während das synonyme Wort rachatz (26,6; 73,13; 1M 18,4; 2M
2,5; 29,4; 5M 21,6) „waschen durch Abspülen“ bedeutet.
[606] o.: Recht behältst; o.: gerechtfertigt
werdest; vgl. d. gr. Üsg. u. Rm 3,4.
[607] o.: in deinen Worten und siegest, wenn du gerichtet
wirst; vgl. d. gr. Üsg.
u. Rm 3,4.
[608] o.: Siehe! Wahrhaftigkeit im Inneren [w.: in
den Nieren; d. h.: im Herzen] möchtest du.
[609] o.: lässt du mich Weisheit wissen
[610] eigtl.: Du wollest mich entsündigen mit Ysop
(Ysop ist eine Blattpflanze, die zum Sprengen von Wasser oder Blut verwendet
wurde; vgl. 3M 14,6; 4M 19,16-19; Heb 9,19; hier bildlich gebraucht für innere
Reinigung.)
[611] eigtl.: Du wollest mich waschen
[612] o.: Wonne
[613] o.: die Wonne deines Heils
[614] eigtl.: mit einem Geist der Willigkeit
[615] o.: Abtrünnigen
[616] eigtl.: Du ziehst das Böse dem Guten vor
[617] eigtl.: Worte des Verschlingens; Worte, die
[andere] verschlingen
[618] eigtl.: der starke Mann
[619] o.: durch sein Schadentun; durch sein
zerstörerisches Tun
[620] o.: danken
[621] Der Elohim-Psalm
53 ist fast identisch mit dem Jahweh-Psalm
14.
[622] D. i. vmtl. eine musikalische Bezeichnung
für eine Melodie oder Tonart; o.: Über Krankheit ‹und Schwäche›
[623] So wird der religiös und moralisch
unsensible und gemeine frevlerische Mensch bezeichnet.
[624] o.: Menschenkinder
[625] n. d. gr. Üsg. u. Rm 3,12: wurden sie untauglich
[626] eigtl.: Da schreckte sie ein Schrecken
[627] eigtl.: Wer gibt aus Zijon die Rettungen
Israels! (Der Satz ist als Wunsch zu verstehen.)
[628] o.: Ungesetzliche
[629] d. h.: nach meinem Leben
[630] o.: der Unterstützende; der Erhalter; V. 6b
eigtl.: Mein Herr ist unter den Stützern meiner Seele. D. h.: Er – und nichts
anderes – ist der, der meine Seele stützt. Vgl. 118,7 u. Ri 11,35.
[631] o.: In deiner Zuverlässigkeit lass sie
verstummen [o.: bringe sie zum Schweigen; vernichte sie]!
[632] o.: danken
[633] eigtl.: windet sich in meinem Inneren
[634] eigtl.: Wer gibt mir Flügel gleich der
Taube! (Der Satz ist als Wunsch zu verstehen.)
[635] o.: Vertilge; o.: Verschlinge
[636] o.: Spalte ihre Zunge; viell. i. S. v.:
Vereitle ihr Vorhaben durch Uneinigkeit
[637] o.: in ihrem Inneren
[638] o.: In ihrem Inneren ist frevelhaftes Tun
[639] o.: von ihrem Platz [der Stadt]
[640] w.: entsprechend meiner Schätzung; vgl. 3M
27,1-8.
[641] o.: mit Frieden; evt.: zum Frieden; o.: in
Unversehrtheit/Wohlergehen
[642] o.: erlöst, sodass sie nicht an mich können
[643] eigtl.: denn mit vielen waren sie gegen mich
[644] d. h.: als Richter antworten; vergelten
[645] o.: die sich nicht ändern
[646] d. i.: Der Ehrfurchtslose (Vgl. V. 4.13-15.)
[647] w.: seine Frieden Habenden; d. h.: die
Leute, die (auf Grund des genannten Bundes, V. 21E) mit ihm Frieden hatten / in
einem Wohlverhältnis standen
[648] d. i.: Das gegenseitig geschlossene
Treuebündnis
[649] eigtl.: das dir Auferlegte; gr. Üsg.: deine
Sorge; vgl. 1P 5,7.
[650] o.: in den Schacht des Grabes; i.
S. v.: in die Grube des Verderbens
[651] im Hebr Mehrzahl: der Bluttaten
[652] o.: schnappt; so a. i. Folg.
[653] eigtl.: den ganzen Tag [mich] bekämpfend
bedrängt [o.: bedrückt; umklammert] er mich; o.: den ganzen Tag bedrängt mich
ein Streitender
[654] o.: Durch Gott; o.: Mit Gott; so a. V. 11.
[655] o.: Auf Gott – sein Wort rühme ich – auf
Gott vertraue ich
[656] o.: Meine Geschäfte/Angelegenheiten quälen
sie [o.: betrüben sie; stellen sie in ein schlechtes Licht]
[657] o.: ist all ihr Planen
[658] o.: Du selbst zählst [o.: zeichnest auf]
[659] o.: in deiner Aufzeichnung; in deinem
Verzeichnis
[660] o.: Auf
Gott – das Wort rühme ich –, auf den Herrn
– das Wort rühme ich –
[661] d. h.: die dir gelobten Gelübde
[662] o.: Dankopfer entrichten
[663] ‹und Fallen›
[664] o.: im Lichte des Lebens; vgl. Jh 8,12.
[665] o.: schnappt
[666] eigtl.: fest gemacht; befestigt
[667] o.: krümmt sich
[668] d. h.: Gefestigt; getrost; vgl. 51,12;
78,37; 112,7. (D. i. im Hebr. ein Wortspiel; der Dichter verwendet dasselbe
Verb wie „bereitet“ in V. 7.)
[669] o.: Herrlichkeit; hier i. S. v. „Seele“;
vgl. 7,6; 16,9; 30,13; 108,2; 1M 49,6. Des Menschen Seele ist ein Abbild der
göttlichen Herrlichkeit. Das hebr. Wort kawood
hat die Grundbedeutung „schwer; gewichtig“. Die Seele ist der „gewichtige“ Teil
des Menschen.
[670] o.: danken
[671] Die V. 8-12 sind fast identisch mit 108,2-6.
[672] o.: Könnt ihr wirklich stumm bleiben, wo ihr
doch Recht sprechen solltet, wo ihr doch in Aufrichtigkeit* richten solltet,
ihr Söhne des Menschen?
[673] o.: Ihr bezahlt im Lande durch Gewalttat
eurer Hände; o.: Der Gewalttat eurer Hände schafft ihr Bahn im Lande
[674] d. i.: der Ehrfurchtslose (V. 11)
[675] d. h., an den Spitzen abgebrochen (oder
abgestumpft) und daher nichts ausrichtend
[676] d. h.: das Feuer der Dornstacheln (die als
Brennmaterial verwendet werden)
[677] d. h.: sei es, dass sie noch frisch sind,
sei es, dass sie schon in der Gluthitze sind
[678] näml.: Gott
[679] o.: Rücke mich in [unerreichbare] Höhe; d.
h.: Setze mich in Sicherheit vor …; Schütze mich vor …
[680] im Hebr. Mehrzahl: der Bluttaten
[681] eigtl.: Sei keinem von den treulos
handelnden [Menschen] der Bosheit gnädig.
[682] i. S. v.: denn [sie denken]:
[683] o.: Seine Stärke! Auf dich will ich Acht
haben; andere Üsg.: [Angesichts] seiner [d. i. des Feindes] Stärke will ich auf
dich achten.
[684] o.: meine sichere [steile] Höhe; mein
steiler Horst; so a. V. 17 u. 18.
[685] o.: Der Gott meiner Gnade wird mir
zuvorkommen.
[686] o.: lass sie untergehen
[687] d. h.: Ihr Mund sündigt bei jedem Wort ihrer
Lippen.
[688] eigtl.: Lüge; hier i. S. v. Heuchelei,
Vortäuschung
[689] o.: Mach sie fertig; o.: Vertilge sie; so a.
i. Folg.
[690] w.: nächtigen sie; d. h., sie bleiben nachts
auf offenem Platze, gierig wie Hunde, die auf „Futter“ (V. 1) warten. Bei
anderer Vokalisierung könnte man übersetzen: „und wenn sie nicht satt werden,
knurren sie“.
[691] o.: Bedrängnis
[692] o.: mein Gott der Gnade; vgl. V. 11.
[693] hebr. aram
naharaim, w.: Syrien der zwei Flüsse
[694] o.: Wollest du uns Wiederherstellung
erwirken!
[695] o.: ein [Sieges]zeichen
[696] o.: dass sie sich ‹wie ein Feldzeichen›
aufrichten
[697] o.: der Wahrheit wegen; o.: angesichts der
Wahrheit (hebr. qoscheth, hier
„Wahrheit/Redlichkeit“; das Wort kommt nur hier und in Spr 22,21 vor.). Bei
anderer Vokalisierung könnte man übersetzen: „damit sie vor dem Bogen fliehen
können“.
[698] o.: setze ich meinen Schuh; d. i. eine Geste
der Besitznahme (Vgl. den Verzicht auf Besitznahme in Ru 4,7.8.)
[699] o.: O dass man mich führte zur befestigten
Stadt! O dass man mich nach Edom geleitete!
[700] o.: ist wertlos; w.: ist
Nichtigkeit/Leere
[701] o.: Tüchtiges
[702] Die V. 7-14 sind fast identisch mit 108,7-14.
[703] o.: sobald; o.: da
[704] o.: thronen; o.: wohnen
[705] o.: eigtl.: in Stille; auch: in stiller,
wartender Ergebung
[706] o.: meine sichere [steile] Höhe; mein
steiler Horst; so a. V. 7.
[707] o.: nicht groß; nicht sonderlich (d. h.,
nicht so, dass es zum Fall käme)
[708] o.: erschlagen; morden
[709] o.: Wahrlich
[710] Im Hebr. ein bloßer Dativ: sei Gott stille
[711] o.: mein Erhofftes
[712] o.: gründet
[713] o.: Nichtigkeit
[714] w.: die Söhne Adams
[715] o.: die Herrensöhne; i. S. v.: die Edlen, die
Fürsten; w.: die Söhne des Mannes
[716] eigtl.: Aus Hauch sind [o.: bestehen] sie
allesamt.
[717] o.: Bedrückung; o.: erpresstes Gut
[718] o.: lasst euch nicht benebeln durch
Geraubtes
[719] eigtl.: setzt euer Herz nicht darauf
[720] zu „Eines …; zweierlei“ vgl. Hi 5,19; Spr
6,16. Es handelt sich um einen Semitismus („a Semitic device of a numerical
sequence of x and x + 1”, VanGemeren, The Expositor's Bible Commentary).
Gemeint sind die zwei in V. 12c u. 13a genannten göttlichen Verheißungen.
[721] o.: bei Gott
[722] eigtl.: du gleichst aus (Durch Gottes
Vergeltung wird ein sittliches Gleichgewicht hergestellt.)
[723] o.: eifrig
[724] „So“ ist im Gt. betont; hier vmtl. i. S. v.:
so lechzend
[725] i. S. v.: So lechzend
[726] o.: wird gesättigt werden
[727] o.: ‹halblaut redend› nachsinne
[728] o.: die nach meinem Leben trachten, es zu
vernichten
[729] ‹und an›
[730] d. h., bei Gott
[731] eigtl.: und das Herz; hier „und“ im
erklärenden Sinne: und zwar; und nämlich
[732] d. h.: Das, was ihre Zunge (beim Planen des
Bösen) gesprochen hat; vgl. V. 4 u. 7.
[733] o.: stille Hingabe; Ergebung
[734] o.: Für dich ist stille Ergebung ein
Lobgesang; o.: Stille [o.: Stille Hingabe] wird dir als Lobgesang
[dargebracht]; die Übersetzung „Dir gebührt Stille, Lobgesang“ ist wegen der
Wortstellung unwahrscheinlich. (Delitzsch)
[735] o.: Missetaten
[736] o.: bedeckt; sühnt
[737] vmtl. i. S. v.: zu dir nahen lässt; o.: nahe
bringst
[738] o.: dem Heiligen/Heiligtum deines Tempels
[739] o.: Durch furchtgebietende [Handlungen]
wirst du uns in Gerechtigkeit antworten
[740] eigtl.: Du machst … jubeln
[741] d. h.: nahmst dich des Erdreichs
[fürsorglich] an
[742] o.: gabst ihm Überfluss; eigtl.: machtest es
überfließen; V. 10 kann auch in Gegenwartsform übersetzt werden.
[743] o.: reichlich; mehr als genug
[744] o.: Ein Kanal Gottes – voll Wasser!
[745] o.: …, denn
[746] d. h.: das Land; o.: das Erdreich
[747] o.: mit deinem Guten; mit deinen guten
Dingen
[748] d. h.: deine Pfade
[749] d. h.: mit Schafen und Ziegen
[750] o.: heucheln dir deine Feinde [Gehorsam]
[751] o.: sie huldigen dir
[752] o.: sie singe ‹und spiele› dir; so a. i.
Folg.
[753] d. h.: lobt ihn mit lauter Stimme
[754] eigtl.: der … am Leben Erhaltende; o.: ins
Leben Setzende
[755] o.: zu überströmender Fülle; zu ‹völliger›
Sättigung
[756] eigtl.: aufgerissen
[757] o.: Bedrängnis
[758] o.: Fett als Brandopfer
[759] o.: Heilloses; Übles
[760] o.: wirst sie leiten
[761] o.: Das Land
[762] o.: gab
[763] d. h.: Schüttet einen Weg auf
[764] eigtl.: In Jah ist sein Name; s. Anm. im
Üsgsk. im Ps-Anh.
[765] d. h., er macht, dass … wohnen; w.: er macht
… wohnen
[766] o.: in Gedeihen
[767] w.: Regen der Freigebigkeit
[768] ‹und stark›
[769] o.: Herde
[770] d. i.: im Land / im Erbteil
[771] o.: Gott, du bereitetest in deiner Güte dem
Gebeugten zu [o.: tischtest … auf; o.: du trafst … Vorsorge für …].
[772] eigtl.: Verkünderinnen guter Botschaft
[773] d. h.: im Land
[774] D. i. ein Berg bei Sichem (Vgl. Ri 9,48.);
der Name bed. „dunkler/schwarzer [Berg]“; daher auch i. S. v.: … wird es
schneeweiß dort, wo es dunkel ist
[775] i. S. v.: Ein mächtiger Berg; El bed. „Gott, der Mächtige“
[776] o.: [der] Sinai im Heiligtum; andere Üsg.:
[wie am] Sinai in Heiligkeit [i. S. v.: wie die Kundgebung seiner Heiligkeit am
Sinai]
[777] o.: Gefangene
[778] o.: hast Gaben entgegengenommen,
[bestehend] aus Menschen; für „Menschen“ steht im Hebr. die kollektive Einzahl.
Eph 4,8 zeigt, dass die angesprochene Person
(„Du“) der Messias ist.
[779] In V. 21 kommen drei versch. Bezeichnungen
für Gott vor: El, Jahweh,
Adonai; in V. 22 die vierte: Elohim
[780] o.: ist uns ein Mächtiger der Rettungen
[781] o.: Und Jahweh, mein Herr, hat Ausgangswege
[selbst] für den Tod [o.: selbst für solche, die dem Tod preisgegeben sind.]
[782] eigtl.: in seinen Verschuldungen
[783] o.: Man sieht deine Prachtzüge [o.: deine
Umzüge]
[784] o.: in Heiligkeit; o.: ins Heiligtum
[785] o.: Geboten hat Gott, dass du stark seist.
[786] o.: an
[787] o.: Sei stark, o Gott, der du an [o.: für]
uns gehandelt hast!
[788] D. i. bildlich für Ägypten (Hes 29,3).
[789] eigtl.: der Starken
[790] w.: auf sich selbst herumtrampelnd [i. S.
v.: sich selbst unterwerfend]
[791] o.: kriegerischen Handlungen; Schlachten
[792] o.: Edle/Machthaber [als Botschafter]
[793] hebr. kusch;
d. i. das heutige Äthiopien u. Sudan.
[794] eigtl.: seine Hände Gott zueilen lassen
[795] o.: meinem Herrn; hebr. adonai
[796] o.: auf den Himmeln der Himmel der
Vorzeit/Urzeit
[797] Im Hebr. steht „Kraft“ in der Mehrzahl.
[798] o.: erschöpft
[799] o.: entzündet
[800] o.: sind verbraucht; verschmachten
[801] o.: Zahlreich
[802] o.: die mich verstummen lassen [o.: zum Schweigen
bringen] wollen; o.: die mich vernichten wollen
[803] o.: hoffen
[804] o.: ein Ausländer/Fremdling [geworden]
[805] o.: die
Schmähungen deiner Schmäher fielen auf mich.
Gemäß Jh 2,17 und Rm 15,3 bezieht sich V. 10 auf Jesus Christus.
[806] w.: Und als ich mir Sackleinen als Kleid gab
(Sackleinen: ein dunkler Stoff aus groben Gewebe, getragen als Zeichen der
Trauer, Buße und Demütigung)
[807] o.: Spottlied
[808] w.: der Trinker starken Getränks
[809] o.: des Wohlwollens; der Gunst
[810] o.: in der Zuverlässigkeit/Beständigkeit
[811] o.: Reiße mich heraus
[812] o.: der Erweisungen deiner Barmherzigkeit
[813] o.: denn mir ist bange
[814] eigtl.: Löse sie aus.
[815] o.: Vor deinem Angesicht
[816] eigtl.: und ich bin krank [o.: elend]
[817] o.: geharrt
[818] o.: sie taten Gift in meine Speise
[819] o.: zur Falle; zum Fangnetz
[820] o.: Zufriedenen; o.: in Wohlstand Lebenden
[821] n. d. gr. Üsg.: zur Schlinge und zur
Vergeltung und zum Anstoß; Rm 11,9: zur Schlinge und zum Fallstrick und zum Anstoß und zur Vergeltung
[822] n. d. gr. Üsg. u. Rm 11,10: Und ihren Rücken beuge immerzu.
[823] o.: verwüstet
[824] w.: in ihren Zelten sei nicht ein Wohnender
[825] eigtl.: Durchbohrten
[826] o.: Dein Retten
[827] o.: rücke mich in [unerreichbare] Höhe; d.
h.: setze mich in Sicherheit; schütze mich
[828] o.: Niedrigen
[829] o.: Um in Erinnerung zu bringen
[830] d. h.: nach meinem Leben
[831] ‹und an›
[832] o.: Groß [gemacht] sei/werde Gott
[833] eigtl.: aus der Handfläche/Hand
[834] eigtl.: des ungerecht ‹und töricht›
Handelnden
[835] o.: trenntest du mich [d. h.: meine
Nabelschnur] ab
[836] w.: [die] Stärke meiner Zuflucht
[837] o.: sich hüllen
[838] o.: Befreien; Retten
[839] w.: denn Zahlen [davon] weiß ich nicht
[840] o.: Heldentaten
[841] o.: Ich gehe in der Heldenkraft meines
Jahwehs, meines Herrn.
[842] o.: bis zum Greisenalter
[843] d. h.: dem künftigen Geschlecht
[844] eigtl.: allen Kommenden
[845] o.: … mehren und wirst mich wieder trösten
[846] o.: danken
[847] erg.: [es jubelt]
[848] eigtl.: reden … ‹und darüber nachsinnen›
[849] Andere deuten die Überschrift als: Für
Salomo. Aber dann würde eine Autorenangabe fehlen, was bei den Psalmen, die
eine Überschrift haben, einzigartig wäre. Es gibt keinen Grund, die
Verfasserschaft Salomos anzuzweifeln.
[850] o.: deine ‹richterlichen› Urteile; deine
Verordnungen; deine Gerichte
[851] o.: dein gerechtes Walten
[852] o.: nach dem, was Recht ist
[853] d. h.: solange es eine Sonne gibt
[854] d. h.: solange der Mond besteht
[855] o.: auf die ‹frisch› gemähte Wiese
[856] d. i.: vom Euphrat
[857] Tarsis ist eine Küstengegend westlich von
Israel, möglicherw. Südspanien; Tarsis und die Küstenländer (Inseln
eingeschlossen) stehen allgemein für die Enden der Erde; vgl. Jes 42,10.
[858] „Scheba“ (in manchen Übersetzungen als
„Saba“ wiedergegeben) war ein Volk und Königreich in Südarabien.
[859] D. i. ein Volk in Nordafrika
(Äthiopien/Nubien); Nachfahren des Kusch (1M 10,7).
[860] o.: huldigen ihm
[861] o.: loben
[862] o.: auf der Erde
[863] i. S. v.: [Menschen] mögen hervorblühen
[864] d. h.: solange die Sonne besteht
[865] o.: wird man sich segnen
[866] o.: einen Seligen nennen
[867] w.: der Name seiner Herrlichkeit
[868] o.: Herrlichkeit
[869] o.: abgebogen; abgewichen
[870] eigtl.: um nichts
[871] o.: die Prahler; o.: die Übermütigen;
eigtl.: die laut Hallenden; die leer Dröhnenden
[872] d. h., Qualen, die zum Tode führen, bzw.
Qualen, die den [vorzeitigen] Tod herbeiführen
[873] o.: gemästet ist ihr Leib
[874] o.: Sie leben [w.: sind] nicht in der Plage
[o.: Ungemach; Mühsal; mühevollen Arbeit] der [übrigen] Sterblichen [o.:
hinfälligen Menschen; hebr. enosch;
kollektive Einzahl]
[875] i. S. v.: wie die übrigen Menschen; hebr. adam; kollektive Einzahl:
[876] o.: fluten ‹stromgleich› über (näml.: in
stolzem Reden, V. 8.9)
[877] o.: geht hin und her; o.: schweift
[878] eigtl.: hierhin
[879] o.: geschlürft
[880] o.: in Sicherheit; o.: unbekümmert
[881] o.: Handflächen; der Teil der
Hände, den man im Gebet zu Gott ausbreitet; d. h., er meint, umsonst habe er
sich rein gehalten, um mit gutem Gewissen zu Gott beten zu können. Vgl. Peters.
[882] o.: eine mühevolle Arbeit
[883] eigtl.: in die Heiligtümer; d. h.: das
Heiligtum mit seinen verschiedenen Räumen
[884] o.: in Täuschungen
[885] näml. zum Gericht; vgl. 59,6.
[886] eigtl.: stumpf
[887] eigtl.: Wie Vieh
[888] o.: Durch deinen Rat
[889] o.: in Ehren; o.: zur Herrlichkeit hin
[890] o.: Und mit dir [o.: neben dir] habe ich
nicht Lust nach der Erde [o.: behagt mir nicht die Erde]
[891] eigtl.: du ließest verstummen [o.: brachtest
zum Schweigen; vernichtetest] alle, die ‹treulos› weghuren von dir.
[892] o.: ist mein Gut
[893] eigtl.: als Stamm deines Eigentums [o.:
Erbteils]
[894] Der Ausdruck „immerwährend“ drückt die
gänzliche Zerstörung aus.
[895] d. h. vmtl.: ihre Fahnen als Zeichen des Sieges aufgestellt
[896] d. i. vmtl.: Zijons bzw. des Tempels (V. 4)
[897] w.: zu Boden
[898] o.: Gewandbausch (D. i. ist eine Falte des
Obergewandes in der Brustgegend, die man als Tasche benutzte.)
[899] o.: der Erde
[900] D. i. ein Seeungeheuer; vgl. Hi 40,25.
[901] eigtl.: Du, du brachst auf Quelle und Bach
[902] o.: [Himmels]licht; Leuchte; im Hebr.
Einzahl
[903] Gemeint ist das Volk Israel; vgl. 68,14.
[904] d. h.: die dunklen Schlupfwinkel; eigtl.:
die dunklen Örter
[905] o.: des Landes
[906] Mit dem „Törichten“ ist der religiös und
moralisch unsensible und gemeine gottlose Mensch gemeint.
[907] o.: Wir danken dir; so a. i. Folg.
[908] vmtl. i. S. v.: die rechte Frist; die
Gelegenheit; den [passenden] Augenblick
[909] D. i. ein Zeichen der Stärke bzw. Herrschaft
u. Macht.
[910] o.: vom Aufgang
[911] o.: vom Abend
[912] eigtl.: von der Wüste; die Wüste liegt im
Süden Israels.
[913] d. h.: seinen Bodensatz (D. s. unreine und
giftige Stoffe einschließlich der Hefepilze, die sich bei der Gärung
ausscheiden und zu Boden sinken.)
[914] d. h.: die blitzschnellen Pfeile
[915] o.: Licht umflossen
[916] D. i. (nach Delitzsch) eine emblematische
Bezeichnung der hochfahrenden und ausraubenden Machthaber oder Weltmächte.
[917] d. h.: die im Herzen Starken; o.: die
Heldenmütigen
[918] o.: Und keiner der heldenhaften Männer
findet seine Hände.
[919] o.: vor deinem Angesicht
[920] o.: kündigtest du das Gericht an
[921] o.: kappt; schneidet ab; hier vmtl. i. S.
v.: demütigt
[922] hier möglicherw. i. S. v.: Denksinn; Mut;
Hochmut (hebr.: ruach; sonst:
Geist; Wind; Atem)
[923] o.: erhebt sich; so a. i. Folg.
[924] o.: mir Gehör schenken
[925] o.: ausgegossen
[926] o.: ermüdet nicht; erlahmt nicht
[927] o.: heulen; wimmern
[928] o.: ermattet; verschmachtet
[929] o.: das Verheißungswort; der Spruch; der
Ausspruch
[930] w.: auf Geschlecht um Geschlecht
[931] w.: Mein Verwundetsein [o.: Das, was mich
durchbohrt; mein Schmerz] ist dieses: Jahre der rechten Hand des Höchsten; o.:
Das ist es, was ich zu leiden habe: die Jahre, die die Rechte des Höchsten mir
zugemessen hat [und unter die ich mich zu beugen habe]; andere Üsg.: Das ist
mein Schmerz, dass sich die Rechte des Höchsten geändert hat.
[932] o.: [rühmend] gedenken der
[933] o.: deines wunderbaren Handelns
[934] o.: in Heiligkeit
[935] Das Wort bezeichnet dünne Nebelschichten
oberhalb der schwereren Wolken.
[936] Hier sind vmtl. Blitze gemeint.
[937] o.: hervorsprudeln
[938] o.: die Ruhmestaten; im hebr. Mehrzahl
[939] o.: [sie] kenne
[940] w.: ein Geschlecht: nicht fest war sein
Herz, und Gott nicht treu war sein Geist.
[941] ‹und bewahrten›
[942] D. i. das griechische Tanis, am Ostufer des
tanitischen Nilarmes, die Residenz der alten ägyptischen Könige.
[943] i. S. v.: Brot der Engel
[944] w.: ihr Verlangen; ihr Begehren
[945] eigtl.: ihre Schwergewichtigen; ihre
Stattlichen
[946] o.: glaubten nicht an seine wunderbaren
Taten
[947] o.: in Nichtigkeit
[948] o.: nicht gefestigt ‹und nicht ausgerichtet›
nach ihm; o.: nicht fest ‹und standhaft› bei ihm
[949] eigtl.: bedeckte; sühnte
[950] o.: Wind
[951] näml. die des Nils
[952] w.: ihre Rinnsale; ihre fließenden [Wasser]
[953] eigtl.: Schwärme [von Ungeziefer]; ob eine
bestimmte Fliegenart (wie Hundsfliegen o. Stechfliegen) gemeint ist, ist
ungewiss.
[954] w.: und den Frosch, und er verderbte sie
[955] D. i. eine Heuschreckenart; hebr. chassid.
[956] i. S. v.: die Frucht ihrer Arbeit
[957] w.: Ihre Rebe
[958] d. h.: sehr großen Hagelkörnern
[959] d. h.: eine ausgesandte Schar
[960] eigtl.: wie Kleinvieh
[961] o.: in Sicherheit; w.: zum Gesicherten
[962] d. h.: zum Bereich seines Heiligtums; o.: in
sein heiliges Gebiet
[963] w.: von ihren Gesichtern
[964] o.: und er verloste ihnen zugemessene
Erbteile
[965] o.: bewahrten sie nicht
[966] d. h.: sie drehten sich [o.: waren verdreht]
wie ein Bogen, der seine Pfeile in die falsche Richtung abschnellen lässt
[967] o.: gab auf; gab dahin
[968] Gemeint ist die Bundeslade. Vgl. 132,8.
[969] eigtl.: wurden nicht [mit Brautliedern]
besungen
[970] d. h., sie konnten über ihre gestorbenen
Männer nicht die Totenklage halten.
[971] d. h.: so, dass sie sich zur Flucht wandten
[972] In der Richterzeit war das Zelt der
Begegnung (die so gen. Stiftshütte) in Silo aufgestellt (Jos 18,1; Ri 18,31E).
Es war zum Zentralheiligtum und zum festen Tempelhaus geworden (1Sam 1,3). Es
wird nicht berichtet, wann es zerstört wurde (Jer 7,12-15). Später wurde das
Zentralheiligtum auf den Zijon verlegt.
[973] d. h.: den Muttertieren
[974] d. h.: er weidete, hütete und leitete sie
[975] o.: Ganzheit
[976] o.: mit der Verständigkeit seiner Hände*;
mit weiser Hand*
[977] o.: Wie lange
[978] o.: Rechne uns nicht an; o.: Trage uns nicht
nach; w.: Gedenke uns nicht
[979] o.: die Erweisungen deiner Barmherzigkeit
[980] o.: ‹elend geworden und› erniedrigt
[981] eigtl.: wegen der Herrlichkeit deines Namens
[982] eigtl.: bedecke; sühne
[983] d. h.: die dem Tode Geweihten
[984] o.: Gewandbausch; d. i. ist eine Falte des
Obergewandes in der Brustgegend, die man als Tasche benutzte; im Hebr. ein
Ausdruck für das Innere.
[985] o.: danken
[986] o.: leuchte auf
[987] o.: lass uns wiederkehren; o.: stelle uns
wieder her; so a. V. 8 u. 20.
[988] o.: raucht ‹dein Zorn›; vgl. 74,1.
[989] o.: eimerweise; w.: im Dreimaß
[990] d. h.: zum Gegenstand des Streites
[991] eigtl.: die Zedern Gottes* [o.: des
Mächtigen; hebr. El]
[992] d. h., bis zum Euphrat
[993] i. S. v.: nimm dich dieses Weinstocks an
[994] o.: und [suche] den Setzling [heim], den
[995] i. S. v.: und zwar; nämlich
[996] o.: dir großgezogen hast
[997] o.: abgeschnitten
[998] o.: Sohn Adams; hier ein Bezug auf Israel;
vgl. V. 16.
[999] ‹und ausrufen›; das Wort im Hebr.
schließt wohl beides ein, das Anrufen und das Verkünden (oder Aufzählen der
Taten/Eigenschaften Gottes); vgl. Moll, Delitzsch, Barnes. Es ist gut möglich,
dass die biblischen Schreiber beides im Sinn hatten und keine Spannung dabei
empfanden. Gebet und Zeugnis galten wohl als organisch eins. Vielleicht ist es
auch deshalb, dass der Dichter hin- und herspringen kann zw. 2. u. 3. Person,
wenn von Jahweh die Rede ist.
[1000] o.: Nach [der Singweise] Gittith (Gittith
bed. „Kelter“). Die Ps 24, 48, 82, 94, 81, 93, 92 wurden wöchentlich im Tempel
gelesen o. gesungen. S. d. Anm. zu Ps 92,1 im Üsgsk. im Ps-Anh.
[1001] d. i.: am ersten Tag des Monats (hier: des
Nisan, des Passa-Monats, zu Beginn des religiösen Jahres; vgl. 2M 12,2.)
[1002] hebr. schophar;
d. i. ein Tierhorn, vom Widder oder sonst einem reinen Tier
[1003] d. i.: in der Passanacht (in der Nacht zum
15. Nisan)
[1004] d. i.: der Gott Jakobs
[1005] o.: des Donners
[1006] bed.: Herausforderung; Gezänk; Erbitterung;
Auflehnung
[1007] o.: mir Gehör schenktest; mir gehorchtest
[1008] o.: einem unbekannten Gott huldige nicht
[1009] w.: war mir nicht willig
[1010] eigtl.: schickte ich sie fort
[1011] o.: würden sich ihm mit Schmeichelei
unterwerfen
[1012] d. h.: Israels Zeit
[1013] w.: Er würde ihn speisen mit dem Fett des
Weizens.
[1014] o.: in der Versammlung des Mächtigen (hebr. El)
[1015] hebr. elohim;
hier wahrsch.: Richter; andere vermuten: Geistwesen
[1016] i. S. v.: die Ehrfurchtslosen im Gericht
begünstigen; für sie Partei nehmen
[1017] o.: Schwachen
[1018] o.: alle Stützen des Landes
[1019] d. h.: wie Menschen; o.: als Menschen
[1020] o.: du
bist Erbherr über alle Völker; d. h.: alle Völker werden dein Erbteil sein.
[1021] eigtl.: dir sei nicht Ruhe; a. i. S. v.: Sei
nicht untätig
[1022] o.: deine Verwahrten, Geborgenen
[1023] eigtl.: verschwinden machen hinweg von
[1024] o.: die Fluren; die Weideplätze; das Wort
kann Wohnstätte/Wohnung oder Weideplatz bedeuten. Hier ist wahrscheinlich das
Land Kanaan gemeint.
[1025] o.: gleich einem Stängelwirbel; eigtl.:
Rad-Wirbel; gemeint sind vertrocknete und vom Wind umhergewirbelte
Stachelpflanzen.
[1026] o.: weggeschreckt werden
[1027] o.: und sie werden erkennen
[1028] o.: Nach [der Singweise] Gittith (bed.:
Kelter)
[1029] ‹und liebenswert›
[1030] o.: sie schmachtete
[1031] D. s. die nach Zijon führenden
Wallfahrtswege.
[1032] d. h.: in den Herzen aller solcher
[1033] vmtl. ein dürres Tal, das nach den
Bacha-Sträuchern benannt ist (vgl. 2S 5,23.24.); o.: durch das Tal der Tränen
[1034] o.: zu einem Quellgrund, einem Ort mit
Quellen
[1035] D. i. der (milde) Herbstregen.
[1036] o.: Vernimm es; o.: Lausche
[1037] w.: Ich habe gewählt, … zu weilen
[1038] o.: Gunst
[1039] o.: hast [einst] Gefallen gefunden an deinem
Lande [und ihm Gnade gewährt]
[1040] w.: getragen; weggenommen; d. h.:
stellvertretend übernommen ‹und weggetragen›
[1041] o.: Ungerechtigkeit
[1042] o.: Wende uns; i. S. v.: Stelle uns wieder
her; o.: Wende dich wieder [zu] uns
[1043] o.: hebe … auf; o.: lass … schwinden;
eigtl.: zerbröckle
[1044] o.: auf das, was
[1045] eigtl.: und setzt [ihre Tritte] auf den Weg
seiner Tritte; i. S. v.: und folgt ihm nach; andere Üsgn.: und wird seine
Tritte zum Weg machen
[1046] eigtl.: ein Frommer; o.: ein Getreuer; ein
Ergebener
[1047] o.: und vergebend
[1048] hebr.: elohim
(Götter); hier i. S. v.: Mächte, ob
der Natur, der Menschenwelt o. der Himmelswelt
[1049] o.: und sich vor deinem Angesicht
niederwerfen
[1050] w.: Einige mein Herz zur Frucht deines
Namens; i. S. v.: Richte mein Herz [d. h., die Kräfte und Bestrebungen meines
Inneren] auf das Eine: deinen Namen zu fürchten.
[1051] o.: danken
[1052] o.: mir gegenüber
[1053] o.: Freche; Prahler; eigtl.: laut Hallende;
leer Dröhnende
[1054] d. h.: nach meinem Leben
[1055] o.: weil
[1056] d. i.: Das, was der Herr gründete; Zijons Fundament
[1057] o.: auf den Bergen der Heiligkeit
[1058] o.: liebt stetig; w.: ist ein … Liebender
[1059] eigtl.: Ungetüm; Trotz; Großtuer;
Bezeichnung für ein Seeungeheuer (Jes 51,9), auch Sinnbild für Ägypten; vgl.
74,13-17; 89,11; Hi 9,13; 26,12; Jes 30,7; 51,9.
[1060] hebr. kusch;
heute: Äthiopien u. Sudan
[1061] o.: Die Sänftigung; o.: Nach schwermütiger
[Melodie]
[1062] hebr. le-annoth;
viell.: mit gedämpfter Stimme vorgetragen
[1063] o.: mein Bitten
[1064] o.: ich bin geachtet wie die
[1065] ‹und keine Hilfe›
[1066] o.: Durchbohrten
[1067] näml.: von deiner helfenden Hand [weg]
[1068] d. h.: die Verstorbenen; die Totengeister;
von: raphah, schlaff werden
[1069] o.: danken
[1070] hebr. abaddoon,
[Ort des] Verderbens; vgl. Hi 26,6; 28,22; Off 9,11.
[1071] d.
h.: Werden deine Wundertaten
[1072] o.: verzagt; ratlos
[1073] o.: bringen mich zum Schweigen; lassen mich
verstummen
[1074] w.: [den] Liebenden und [den] Gefährten;
kollektive Einzahl
[1075] Der Sinn ist: Anstatt meiner bisherigen
Vertrauten ist Dunkelheit mein Vertrauter geworden. Vgl. Delitzsch.
[1076] o.: Die Gnadenerweise
[1077] o.: wird die Gnade (näml. Gottes; vgl. V.
2A.3E.29.) errichtet
[1078] o.: gründest du; o.: bestätigst du
[1079] w.: fest machen
[1080] eigtl.: für Geschlecht um Geschlecht
[1081] o.: danken dir
[1082] o.: im Himmelsgewölbe; o.: im Wolkenhimmel;
andere Üsg.: in lichter Höhe
[1083] o.: unter den Söhnen der Starken; vgl. 72,4;
Mt 9,15. Gemeint sind vmtl. die Engel. Vgl. V. 8; 29,1; Hi 2,1; 5,1; 15,15. S.
Üsgsk. zu Ps 29,1 im Ps-Anh.
[1084] o.: Gott* [hebr.: El] ist gefürchtet [o.: ist ein sehr zu Fürchtender]
[1085] In den V. 8.9 werden vier verschiedene
Gottesbegriffe gebraucht: El, Jahweh,
Elohee-Zebaoth, Jah.
[1086] o.: herrschst
[1087] o.: über das Emporschwellen/Aufsteigen; o.:
den Stolz/Übermut; die Hoheit/Majestät
[1088] eigtl.: das Ungetüm; den Großtuer;
Bezeichnung für ein Seeungeheuer (Jes 51,9), auch Sinnbild für Ägypten. Vgl.
74,13-17; 89,11; Hi 9,13; 26,12; Jes 30,7; 51,9.
[1089] o.: Durchbohrten
[1090] w.: mit dem Arm deiner Stärke
[1091] o.: Gericht
[1092] o.: Freundlichkeit; Huld; so a. V. 25.29.34.
[1093] i. S. v.: stehen aufwartend; d. h.: stehen
vor deinem Angesicht wie aufwartende Diener
[1094] Das Horn steht sinnbildlich für Macht. So a.
V. 25.
[1095] o.: denn dem Herrn gehört unser Großschild und dem Heiligen Israels unser
König. (Das „Großschild“ ist der König als Schirmherr und Schützer.)
[1096] Vgl. 2S 7,4ff; 1Chr 17,3ff.
[1097] o.: Ich legte Beistand auf einen Starken.
[1098] o.: einen jungen Mann aus dem Volk; vgl. Ps
78,70.71.
[1099] o.: bedrängen; überfallen; täuschen
[1100] w.: zum Höchsten den Königen
[1101] hebr. thorah (gr. nomos, Gesetz) bed. „Anweisung
und Unterweisung“.
[1102] o.: ihre Abtrünnigkeit
[1103] w.: brechen
[1104] eigtl.: nicht trügerisch sein in [Bezug auf]
meine Treue; i. S. v.: meine Treue nicht brechen
[1105] d. h.: nicht ändern, was aus meinen Lippen
hervorgegangen ist
[1106] i. S. v.: Ein für alle Mal
[1107] eigtl.: Wenn ich dem David lüge! (Diese
hebr. Schwurformel deutet ihren sehr stark verneinenden Inhalt
sprachlich nur an. Der
erste Teil der Schwurformel wird gesagt, der zweite Teil wird verschwiegen. Der
Satz bedeutet eine sehr starke Verneinung. Hier etwa: „Ich werde mit großer
Sicherheit dem David nicht lügen!“)
[1108] o.: im Himmelsgewölbe; o.: im Wolkenhimmel;
o: in der Höhe
[1109] Gemeint ist der gesalbte König, der „Knecht“
von V. 40; so a. V. 52.
[1110] eigtl.: seinen Weihereif
[1111] o.: Bollwerke
[1112] o.: hieltest ihn nicht aufrecht im Krieg
[1113] o.: eingehüllt
[1114] o.: Wie lange [noch]
[1115] o.: Gedenke, [was] ich [bin]! Wie [kurz] die
Lebensdauer ist.
[1116] o.: entrinnen lassen ‹könne›
[1117] w.: Hand
[1118] o.: deine früheren Gnadenerweise
[1119] o.: in meinem Schoß; o.: in meinem
Gewandbausch; d. i. ist eine Falte des Obergewandes in der Brustgegend, die man
als Tasche benutzte.
[1120] Der König Israels wird „Gesalbter“ genannt.
[1121] o.: eine Zufluchtsstätte
[1122] eigtl.: gebarst; ein anderes Wort wie in V.
2A, aber mit ähnlicher Bedeutung
[1123] hebr.: El;
d. i.: Gott, der Mächtige
[1124] o.: abgeschnitten
[1125] o.: werden wir weggeschreckt; o.: sind wir
verstört
[1126] vmtl. i. S. v.: unser verborgenes Denken und
Tun
[1127] eigtl.: vor die Leuchte
[1128] eigtl.: wie ein Gemurmel; wie einen leisen,
dumpfen Laut; wie ein Geächze; o.: wie einen Gedanken
[1129] o.: ihre Summe ist siebzig Jahre; o.: sie
belaufen sich auf siebzig Jahre
[1130] eigtl.: wenn in großer Kraft [w.: in
Heldenkraft]; o. viell.: wenn im Vollmaß
[1131] d. h., das, worauf sie stolz sind
[1132] o.: ist Mühe und Hauch/Nichtigkeit
[1133] eigtl.: [das] lehre uns recht zu verstehen;
mach, dass wir [das] recht verstehen; i. S. v.: gib uns rechte,
erfahrungsmäßige Befähigung dazu; vgl. Delitzsch.
[1134] eigtl.: ein Herz der Weisheit [als Frucht]
einbringen
[1135] o.: Wie lange noch?
[1136] o.: Und habe Mitleid
[1137] o.: Holdseligkeit
[1138] o.: lass Bestand haben; befestige; stärke;
entsprechend auch V. 17E.
[1139] eigtl.: im Bergungsort; im Versteck
[1140] o.: zu
[1141] Gemeint ist der große, den ganzen Mann
schützende Schild.
[1142] d. h.: wie den Ehrfurchtslosen vergolten
wird
[1143] Möglicherw. handelt es sich in Ps 91 um
einen Wechselgesang. S. Anm. zu V. 10.
[1144] o.: zu deiner Zufluchtsstätte
[1145] Die Üsg. „Weil du den Herrn, [der] meine Zuflucht [ist], den
Höchsten, zu deiner Wohnung gemacht hast, wird dir kein Unglück widerfahren und
keine Plage deinem Zelt nahen“ (V. 9.10) ist zwar möglich, aber
unwahrscheinlich. Es handelt sich wohl um einen Wechselgesang: V. 9a singt eine
Stimme, V. 9b-13 eine andere, V. 14-16 möglicherw. eine dritte.
[1146] o.: deinethalben Befehl erteilen
[1147] o.: mich liebt; [mit Zuneigung] an mir hängt
[1148] eigtl.: lasse ich ihn entrinnen
[1149] o.: rücke ich ihn in [unerreichbare] Höhe;
setze ich ihn in Sicherheit; schütze ich ihn
[1150] o.: ehren
[1151] w.: mit Länge der Tage
[1152] Die Ps 24, 48, 82, 94, 81, 93 u. 92 wurden
wöchentlich im Tempel gelesen o. gesungen. S. Anm. zu Ps 92,1 im Üsgsk. im
Ps-Anh.
[1153] o.: ‹Lob› zu bekennen
[1154] Gemeint ist ein zehnsaitiges
Musikinstrument.
[1155] o.: Kraut
[1156] o.: mein Auge sieht ‹seine Lust› an denen,
die mir auflauerten
[1157] i. S. v.: Meine Ohren bekommen ‹mit
Genugtuung› zu hören vom [Geschick] der Bösgesinnten
[1158] o.: mein Hort
[1159] ‹und an›
[1160] In d. gr.
Üsg. steht hier als Überschrift: Für den Tag des Vorsabbats (Freitag; vgl. Anm.
zu 92,1.)
[1161] o.: ist König; hier Präs. mit
Futurbedeutung; der Standpunkt der Zukunft wird eingenommen.
[1162] d. h.: ihr Tosen; entsprechend auch V. 4:
das Tosen
[1163] näml.: auf ewig; w.: für eine Länge von
Tagen
[1164] In d. gr.
Üsg. steht hier als Überschrift: „Ein Psalm. Von David. Für den vierten Tag der
Woche. (Mittwoch; vgl. Anm. zu 92,1.)
[1165] im Hebr. Mehrzahl: Gott der Rachehandlungen/Rachevollstreckungen;
so a. i. Folg.
[1166] o.: erheben
[1167] o.: dein Erbteil
[1168] o.: Nehmt Verstand an
[1169] o.: einsichtig
[1170] o.: züchtigt
[1171] 1Kr 3,20: die Überlegungen der Weisen
[1172] ‹und wertlos›; eigtl.: dass sie Nichtigkeit
[o.: Dunst/Hauch] sind
[1173] o.: züchtigst
[1174] o.: sein Erbteil
[1175] o.: das Rechtsurteil wird zu gerechter
Handhabung zurückkehren; o.: das richterliche Walten [Gottes] wird wieder
Gerechtigkeit herstellen
[1176] d. i.: der gerechten Rechtsprechung
[1177] hebr. dumah;
d. i. der Ort des Schweigens; die Stille des Grabes und des Bereiches des Todes
[1178] o.: meiner Sorgen
[1179] o.: Sollte mit dir Gemeinschaft haben
[1180] o.: Hat mit dir Gemeinschaft der Thron [o.:
Richterstuhl] des Verderbens, der Unrechtes schmiedet [o.: Unheil schafft] im
Namen [o.: unter dem Vorwand] des Gesetzes?
[1181] o.: zur sicheren [steilen] Höhe; zum steilen
Horst
[1182] o.: Ihr Unheil
[1183] o.: für ihre Bosheit
[1184] eigtl.: verstummen lassen; zum Schweigen
bringen [näml. für immer]
[1185] o.: mit ‹von Instrumenten begleiteten›
Liedern; o.: mit Saitenspiel
[1186] hebr.: elohim;
i. S. v.: Mächte, ob der Natur, der Menschenwelt o. der Himmelswelt
[1187] o.: niederfallen
[1188] Das Verb barach
kann – je nach Zusammenhang – auch „loben“ und „segnen“ bedeuten.
[1189] bed.: Gezänk; Herausforderung; Erbitterung;
Auflehnung
[1190] bed.: Prüfung; Versuchung; Erprobung
[1191] n. d. gr. Üsg. u. Heb 3,8: verhärtet nicht
eure Herzen, wie in der Herausforderung am Tage
der Versuchung in der Wüste
[1192] Heb 3,9E.10A: … und meine Werke sahen vierzig Jahre. Darum war ich
entrüstet über jenes Geschlecht
[1193] Das ist eine hebräische Schwurformel. Sie deutet ihren sehr stark verneinenden Inhalt sprachlich nur an. Der erste Teil der Schwurformel wird gesagt,
der zweite Teil wird verschwiegen. Der Satz bedeutet eine sehr starke
Verneinung. Hier etwa: „Sie werden mit großer Sicherheit nicht in meine Ruhe
eingehen!”
[1194] o.: alles Erdreich; so a. V. 9.
[1195] o.: Tut fröhlich kund; o.: Verkündet als
gute Botschaft
[1196] hebr. ammim
[1197] hebr.: elohim;
i. S. v.: Mächte, ob der Natur, der Menschenwelt o. der Himmelswelt; auch:
Götzen
[1198] eigtl.: Nichtse; d. i. ein verachtender Name
für die Götzen. so a. 97,7.
[1199] o.: Majestät und Glanz
[1200] o.: Familien; Geschlechter
[1201] o.: Betet den Herrn an; eigtl.: Werft euch nieder ‹vor› dem Herrn
[1202] eigtl.: vor seinem Angesicht
[1203] o.: in Geradheit*; o.: in rechter
Art und Weise; wie es recht ist; wie sie es verdienen; nach Gebühr
[1204] o.: ist König; hier Präs. mit
Futurbedeutung; der Standpunkt der Zukunft wird eingenommen.
[1205] o.: des Herrn; hebr. adoon
[1206] eigtl.: der Nichtse; d. h.: der Götzen
[1207] hebr.: elohim;
i. S. v.: Mächte. Dass hier die Mächte der Himmelswelt gemeint sind, d. h. die
Engel, bestätigen die gr. Üsg. u. Heb 1,6: „alle seine Boten“. (Von allen
Vorkommen von „Götter“ im Buch der Psalmen übersetzt die gr. Üsg. nur in 97,7
und 138,1 mit anggeloi,
Engel/Boten.)
[1208] o.: [richterlichen] Entscheidungen; o.:
Urteile; o.: Verordnungen
[1209] hebr.: elohim;
i. S. v.: Mächte, ob der Natur, der Menschenwelt o. der Himmelswelt
[1210] i. S. v.: auf seinen Lebensweg gestreut
(sodass er sich Schritt für Schritt im Licht fortbewegt)
[1211] ‹und in›
[1212] o.: und dankt seinem heiligen Gedenken (d.
h.: seinem heiligen Namen; vgl. 2M 3,15.)
[1213] o.: der Arm seiner Heiligkeit
[1214] o.: sein Retten
[1215] d. i.: des Widderhornes, hebr. schophar
[1216] o.: dröhne
[1217] o.: in Geradheit; o.: in rechter Art und
Weise; wie es recht ist; wie sie es verdienen; nach Gebühr
[1218] o.: ist König; Präs. mit Futurbedeutung; der
Standpunkt der Zukunft wird eingenommen.
[1219] o.: [Er ist] ein über Cheruben Thronender /
auf Cheruben Sitzender; vgl. 18,11.
[1220] o.: sollen sie danken
[1221] o.: die gerechte Ordnung; o.: das Recht
[1222] o.: geübt; gehandhabt; w.: gemacht
[1223] o.: huldigt
[1224] o.: hielten ‹vor Augen›; o.: hielten ein
[1225] eigtl.: ein tragender; einer, der
stellvertretend die Schuld ‹übernimmt und› wegträgt
[1226] d. h.: der die [bösen] Taten rächt, die
gegen sie begangen wurden
[1227] o.: huldigt auf seinem heiligen Berge
[1228] o.: Ein Psalm zum Dankopfer
[1229] o.: Er hat uns gemacht, und wir sind sein:
sein Volk und Schafe seiner Weide. (So n. der Leseform, Qere)
[1230] o.: Bekennt ihm ‹Lob›
[1231] o.: Ich will einsichtig handeln auf dem [o.:
bedacht sein auf den] Weg der Unsträflichkeit [o.: Vollkommenheit;
Schlichtheit; Lauterkeit].
[1232] o.: Schlichtheit; Vollkommenheit;
Unsträflichkeit
[1233] o.: eine nichtswürdige Sache; o.:
schändliches Tun; w.: eine Sache Belials
[1234] o.: das Ausüben von Ausschweifung; o.:
Übertretungen zu begehen
[1235] o.: Von Bösem will ich nichts wissen; o.:
Einen Bösen will ich nicht kennen.
[1236] o.: stumm machen [näml. für immer]; so a. V.
8.
[1237] o.: auf dem Weg der Unsträflichkeit [o.:
Vollkommenheit; Schlichtheit; Lauterkeit]
[1238] i. S. v.: wiederholt Lügen redet
[1239] o.: meinen Hilferuf; mein Rufen um Hilfe
[1240] eigtl.: Ich durchwache [die Nacht]; i. S.
v.: Ich finde keinen Schlaf
[1241] ‹wie toll Gewordene›
[1242] d. h., sie sagen, wenn sie schwören [o.:
fluchen]: Gott lasse es mir [o. dir] ergehen wie diesem! Vgl. Jes 65,15; Jer
29,22.
[1243] i. S. v.: dein Name; vgl. 2M 3,15.
[1244] o.: ihn zu begnadigen; gemeint ist der Berg
Zijon (d. h.: die Stadt und das Volk).
[1245] d. h.: die dem Tode Geweihten
[1246] d. h.: die Zahl meiner Tage
[1247] n. d. gr. Üsg. u. Heb 1,10: Sü kürie (Du, Herr, …). Nach Heb
1,8.10-12 sind die V. 25M-29 an den Messias gerichtete Worte Gottes. S. Anm. im
Üsgsk. im Ps-Anh.
[1248] o.: wie ein umhüllendes [Kleidungsstück]
[1249] o.: wohnen ‹bleiben›; o.: ‹bleibend› wohnen
[1250] eigtl.: fest sein; gefestigt sein
[1251] o.: Erkrankungen
[1252] eigtl.: und Erbarmungen o.: und Erweisungen
der Barmherzigkeit; das hebr. Wort steht in der Mehrzahl.
[1253] o.: deinen Schmuck; deine Zier [des Alters];
gemeint ist vmtl.: dein graues Haar; metaphorisch für: dein Alter; vgl. Spr
20,29.
[1254] Die jährliche Erneuerung des Adlergefieders
ist hier als Bild der Verjüngung durch Gnade gebraucht.
[1255] eigtl.: Gerechtigkeiten;
Gerechtigkeitserweisungen; vgl. Ri 5,11; 1S 12,7; Jes 45,24; Mi 6,5.
[1256] o.: allen Unrecht Leidenden; o.: allen
Erpressten; o.: allen, denen Gewalttat angetan wird
[1257] o.: Rechtsstreit führen
[1258] o.: nachtragen
[1259] eigtl.: für die Kinder der Kinder [o.: Söhne
der Söhne]
[1260] o.: fest aufgerichtet; fest gegründet;
gefestigt
[1261] o.: Vollstrecker; so a. V. 21.
[1262] o.: im Hören auf die; o.: gehorsam der
[1263] o.: In Majestät und Glanz
[1264] eigtl.: seine Boten; hier sind himmlische
gemeint.
[1265] eigtl.: Die Urflut [o.: Tiefe] – wie ein
Kleid – decktest du darüber.
[1266] d. i.: den Wassern
[1267] d. h.: Die Wasser (V. 6)
[1268] d. i.: An den Bächen
[1269] eigtl.: Von zwischen den Zweigen hervor
[1270] o.: Kraut
[1271] i. S. v.: Nahrung
[1272] d. h.: zur Zeitbestimmung; hebr. mo-adim, d. s. [festgesetzte]
Zeitpunkte und -abschnitte.
[1273] o.: ausgedehnt
[1274] D. i. ein Seeungeheuer. Vgl. Hi 3,8; 40,25;
Jes 27,1.2.
[1275] o.: darin zu spielen; o.: mit ihm zu spielen
[1276] i. S. v.: warten hoffnungsvoll; hoffen
[1277] o.: erschreckt; o.: verstört
[1278] d. h.: ihren Lebensatem (hebr. ruach; sonst auch: Geist; Wind)
[1279] eigtl.: sie hauchen aus
[1280] i. S. v.: wieder geschaffen
[1281] o.: die Oberfläche; o.: das Aussehen
[1282] eigtl.: während meines Lebens
[1283] o.: süß
[1284] o.: mein Gesang; meine Betrachtung
[1285] ‹und am›
[1286] d. h.: Preist den Herrn
[1287] o.: Bekennt ‹Lob›
[1288] o.: ruft seinen
Namen aus; das Wort im Hebr. schließt wohl beides ein, das Anrufen und das
Verkünden (oder Aufzählen der Taten/Eigenschaften Gottes); vgl. Moll,
Delitzsch, Barnes. Es ist gut möglich, dass die biblischen Schreiber beides im
Sinn hatten und keine Spannung dabei empfanden. Gebet und Zeugnis galten wohl
als organisch eins. Vielleicht ist es auch deshalb, dass der Dichter hin- und
herspringen kann zw. 2. u. 3. Person, wenn von Jahweh die Rede ist.
[1289] o.: Redet ‹nachdenkend› von …
[1290] o.: unaufhörlich; d. h., ohne große
Unterbrechungen
[1291] o.: [richterlichen] Entscheidungen; o.:
Urteile; o.: Verordnungen
[1292] o.: Über die ganze Erde [erstreckt sich]
sein gerechtes Walten; o.: Über die ganze Erde [ergehen] seine richterlichen
Entscheidungen [o.: Verordnungen].
[1293] eigtl.: als Messschnur eures Erbes; d. h.:
als mit der Messschnur zugemessenes Gebiet eures Erbbesitzes; vgl. 78,55.
[1294] w.: Leute der Zahl
[1295] o.: zu unterdrücken; o.: ihnen Gewalt
anzutun
[1296] w.: Jeden Stab des Brotes (wie 3M 26,26);
hebr. Ausdrucksweise für: „Jegliche Nahrungsversorgung“; das Brot ist für den
Menschen eine Stütze, ein „Stab“; andere deuten den „Stab“ auf die Stöcke, auf
denen man die Brote aufhängte.
[1297] o.: in das Fußeisen; in die Fußfessel
[1298] d. h.: seine Person; er
[1299] o.: eintraf
[1300] o.: ihn als schlackenlos erwies
[1301] o.: zum Herrn; hebr. adoon
[1302] eigtl.: um seine Fürsten zu binden [d. h.:
über sie zu schalten und zu walten] mit seiner Seele [o.: durch seine Seele]
[1303] eigtl.: hielt sich als Fremdling auf
[1304] d. i.: der Herr
[1305] w.: die Worte [o.: Dinge; Tatsachen] seiner
Zeichen
[1306] d. i.: Mose und Aaron; vgl. V. 26.
[1307] andere Üsg.: damit sie nicht seinen Worten
unfolgsam wären.
[1308] näml.: Schwärme von Ungeziefer; ob eine
bestimmte Fliegenart (wie Hundsfliegen o. Stechfliegen) gemeint ist, ist
ungewiss.
[1309] w.: in alle ihre Grenzen
[1310] eigtl.: und brach das Gehölz ihres Gebietes
[1311] eigtl.: es kam die Heuschrecke und der
Abfresser [d. i. eine Heuschreckenart]; kollektive Einzahl
[1312] eigtl.: Es [d. i.: Das Volk, V. 43]
verlangte/bat/heischte
[1313] o.: mit Wonne
[1314] eigtl.: das … mühsam Errungene
[1315] o.: einhielten; bewahrten; [sich] vor Augen
hielten
[1316] o.: Bekennt ‹Lob›
[1317] o.: Heldentaten
[1318] o.: hüten; einhalten; [sich] vor Augen
halten
[1319] o.: [Ein Seliger] wird der sein
[1320] o.: Begünstigung; Annehmung; Gunst
[1321] o.: mit
[1322] hebr. goj;
der Begriff wird sonst für die heidnischen Völker gebraucht; s. Anm. im Ps-Anh.
[1323] o.: frevlerisch
[1324] o.: der Menge deiner Gnadenerweisungen
[1325] hebr. jam
suph; über die richtige Übersetzung und die Lokalisierung des jam suph sowie über den Ort der
Meerüberquerung ist man sich in der Forschung noch nicht im Klaren.
[1326] o.: Fluten
[1327] d. h.: ein Lob auf ihn
[1328] o.: Rat; Entschluss
[1329] o.: sie begehrten mit heftigem Gelüst
[1330] d. h.: ein Stierbild
[1331] o.: in die Bresche
[1332] d. h.: um seinen Grimm abzuwenden, dass er sie nicht verderbte
[1333] w.: zu fällen
[1334] d. h.: Opferfleisch für die toten Götzen
[1335] w.: brach in sie ein
[1336] bed.: Gezänk; Herausforderung; Erbitterung; Auflehnung
[1337] o.: die der Herr ihnen genannt hatte;
[1338] ‹und übernahmen ihre Gewohnheiten›
[1339] o.: unterdrückten sie
[1340] o.: hatte Mitleid entsprechend der Menge
seiner Gnadenerweisungen
[1341] o.: danken
[1342] o.: dass wir uns rühmen in deinem Lob; o.:
dass wir uns rühmen, dich loben [zu dürfen/können]
[1343] o.: Bekennt ‹Lob›
[1344] o.: geradem; ebenem
[1345] d. h.: einer Stadt zum Wohnen; einer
bewohnten Stadt; w.: einer Stadt des Wohnens; dasselbe Wort wie in V. 4 u. 36
[1346] o.: Lobend; so a. V. 15.21.31.
[1347] eigtl.: bronzene
[1348] o.: wegen ihres Abtrünnigkeitsweges
[1349] viell.: auf hoher See
[1350] d. h.: in der Not
[1351] gemeint ist: die sie bedrängenden Wogen
[1352] d. i.: die Wellen
[1353] eigtl.: zum Hafen ihres Sehnens; das Wort
für „Hafen“ kommt nur hier vor; es bed. ein „rundum eingeschlossener Ort“,
daher: Hafen; o.: Bucht; o.: Stadt/Stadtplatz.
[1354] w.: in der Sitzung
[1355] o.: zur unfruchtbaren Salzsteppe
[1356] o.: Familien; Geschlechter
[1357] eigtl.: alle Schurkerei; alles
Bübische/Freche
[1358] o.: bewahren; ‹sich vor Augen› halten
[1359] eigtl.: und sie [d. h.: die Weisen] sollen
sorgsam beachten die Gnaden[erweisungen] [o.: Gnadentaten] des Herrn
[1360] d. h.: Gefestigt; getrost; vgl. 51,12;
78,37; 112,7. (D. i. im Hebr. ein Wortspiel; der Dichter verwendet dasselbe
Verb wie „bereitet“ in V. 7.)
[1361] o.: Herrlichkeit (dasselbe Wort wie V. 6);
hier i. S. v. „Seele“; vgl. 7,6; 16,9; 30,13; 57,9; 1M 49,6. Des Menschen Seele
ist ein Abbild der göttlichen Herrlichkeit. Das hebr. Wort kawood hat die Grundbedeutung „schwer; gewichtig“. Die Seele
ist der „gewichtige“ Teil des Menschen.
[1362] o.: danken
[1363] o.: bis über die Himmel hinaus
[1364] Die V. 2-6 sind fast identisch mit 57,8-12.
[1365] d. h.: durch deine rechte Hand
[1366] o.: setze ich meinen Schuh; d. i. eine Geste
der Besitznahme (Vgl. den Verzicht auf Besitznahme in Ru 4,7.8.)
[1367] o.: O dass man mich zur Festungsstadt
führte! O dass man mich nach Edom geleitete!
[1368] o.: vor dem Bedränger; vgl. V. 14.
[1369] o.: ist wertlos; w.: ist
Nichtigkeit/Leere
[1370] w.: Tüchtiges
[1371] Die V. 7-14 sind fast identisch mit 60,7-14.
[1372] o.: Gott, mein Ruhm
[1373] d. h.: zu seiner rechten Seite (näml., um
ihn anzuklagen); vgl. Sac 3,1.
[1374] näml. sein nicht wirklich ernsthaftes, das
nicht aus wahrer Buße hervorging
[1375] Dieser Vers wird in Ag 1,20 vom Heiligen
Geist auf Judas bezogen.
[1376] o.: fern von ihren verwüsteten Wohnungen
[nach Brot] suchen
[1377] o.: Der Wucherer nehme in Beschlag alles,
was er hat
[1378] o.: sein Erworbenes; sein Ermühtes
[1379] o.: Schonung; Güte; Freundlichkeit
[1380] eigtl.: Seine Späteren
[1381] o.: erschrockenen
[1382] i. S. v.: die Strafe
[1383] o.: handle für mich
[1384] o.: Sehr [viel] ‹Lob› will ich bekennen; o.:
Sehr danken will ich
[1385] o.: richten wollen
[1386] w.: Spruch des Herrn [hebr. Jahweh] zu meinem Herrn [o.: meinem Gebieter; hebr. adoni]. Der Psalm wird in Mt 22,44; Ag 2,34-36; 1Kr 15,25;
Heb 1,13; 5,5.6; 10,12.13 auf Jesus Christus bezogen.
[1387] so n. d. gr. Üsg. des AT sowie Mt 22,44; Mk
12,36; Lk 20,43; Ag 2,35 u. Heb 1,13; Mas. T. eigtl.: zum Schemel deinen Füßen;
zum Schemel für deine Füße
[1388] o.: am Tag deines Kriegszugs; d.
h.: am Tag deiner Machtergreifung
[1389] o.: In heiligem Glanz
[1390] o.: gehört dir der Tau deiner
Jugend; w.: [ist] dir der Tau deiner Jugend [i. S. v.: deiner jungen
Mannschaft]
[1391] o.: Ordnung; vgl. d. gr. Üsg. u. Heb 5,6;
7,17.21.
[1392] o.: Der Herr; hebr. adonai
[1393] o.: Er füllt mit Leichen.
[1394] d. h.: auf dem Kriegsweg
[1395] o.: Danken will ich dem Herrn
[1396] o.: in dem Ratskreis und der Gemeinde [o.
Schar] der Aufrichtigen; auch mögl. ist die Üsg.: im Ratskreis der Aufrichtigen
und der Gemeinde [o.: ‹Zeugen›schar]
[1397] o.: Majestät und Glanz
[1398] o.: gedachte
[1399] o.: verlässlich; zuverlässig
[1400] o.: fest stehend
[1401] o.: ausgeführt
[1402] o.: feine Klugheit
[1403] d. h.: die in V. 7 u. 8 erwähnten
Vorschriften
[1404] o.: wird heldenhaft sein auf Erden
[1405] o.: Als ein Geschlecht von Aufrichtigen wird
er [d. i.: der Same] gesegnet.
[1406] o.: der wird seine Sachen
durchführen nach dem, was recht ist; o.: der wird seine Angelegenheiten
durchsetzen im Gericht
[1407] o.: Fest stehend; o.: Gestützt
[1408] o.: das Begehren von Ehrfurchtslosen
[1409] Die Ps 113-118 bilden das so gen.
„Ägyptische Hallel“. Diese
Psalmen sang man nach jüd. Sitte im Anschluss an das Passamahl; vgl. Mt 26,30A.
[1410] o.: herabneigt
[1411] d. h.: die unfruchtbare Ehefrau
[1412] w.: wie Söhne der Herde; wie Söhne des
Kleinviehs
[1413] o.: des Herrn; hebr. adoon
[1414] hebr.: Eloach; d. i. Gott, der
Ehrfurcht Erweckende
[1415] o.: Er tut alles, wozu er Lust hat.
[1416] o.: kein Murmeln
[1417] Der Zusammenhang legt nahe, die Verbform
hier als zukünftig aufzufassen. Delitzsch: „Als Optativ stünde es hier zu
vereinzelt.“ Vgl. Moll bei Lange, Elberfelder (1871, 1905, 2003), Schmoller,
Interlinear-Üsg., King James, Darby, Webster.
[1418] hebr. dumah;
d. i. der Ort des Schweigens; die Stille des Grabes und des Bereiches des
Todes.
[1419] im Hebr. dasselbe Wort wie „segnen“ in d. V.
12.13.15.
[1420] Das Objekt ergibt sich aus V. 1M. Der
Gebrauch des Verbs ohne ausdrücklich genanntes Objekt hier, in V. 2E u. V. 10A
fällt auf.
[1421] d. h.: während meines ganzen Lebens
[1422] Zum hier fehlenden Objekt vgl. V. 4.13.17.
S. a. Anm. zu V. 1.
[1423] o.: Ängste; Beengungen
[1424] eigtl.: fanden mich; bzw.: hatten mich
gefunden
[1425] eigtl.: Ich fand Bedrängnis und Kummer
[1426] o.: ein Bewahrer der Einfältigen
[1427] o.: ‹elend und› erniedrigt
[1428] eigtl.: zu deinen Ruheorten; -stätten
[1429] o.: hat es gut hinausgeführt
[1430] eigtl.: vom Straucheln ‹und Fallen›
[1431] Zum hier fehlenden Objekt vgl. die Anm. zu
V. 1.
[1432] eigtl.: Ich glaubte, sodass ich redete [bzw.:
reden konnte]. Vgl. d. gr. Üsg. u. 2Kr 4,13. S. Anm. im Üsgsk. im Ps-Anh.
[1433] o.: Ich war sehr niedrig ‹und arm› gewesen;
der Dichter spricht wahrsch. von der Zeit vor seiner Genesung (vgl. V. 6.);
ebenso kann V. 11 als Plusquamperfekt übersetzt werden: Ich hatte gesagt …
[1434] ‹und an›; das Wort im Hebr. schließt
wohl beides ein, das Anrufen und das Verkünden (oder Aufzählen der
Taten/Eigenschaften Gottes); vgl. Moll, Delitzsch, Barnes. Es ist gut möglich,
dass die biblischen Schreiber beides im Sinn hatten und keine Spannung dabei
empfanden. Gebet und Zeugnis galten wohl als organisch eins. Vielleicht ist es
auch deshalb, dass der Dichter hin- und herspringen kann zw. 2. u. 3. Person,
wenn von Jahweh die Rede ist. So a. V. 17.
[1435] i. S. v.: erfüllen; so a. V. 18.
[1436] ‹und an›; vgl. V. 13.
[1437] o.: Bekennt ‹Lob›
[1438] o.: Drangsal
[1439] o.: gab mir Antwort auf weitem Raum [o.: mit
weitem Raum]; vgl. 18,20.
[1440] o.: ist mir ein Helfer; vgl. d. gr. u.
syrische Üsg. und Heb 13,6.
[1441] i. S. v.: der Herr ist der Inbegriff meiner Hilfe
[1442] im Hebr. kollektive Einzahl: auf den
Menschen (hebr. adam)
[1443] o.: Alle, die von den Völkern sind;
alle Heiden
[1444] o.: kappe ich sie; „beschneide“ ich sie; so
a. i. Folg.
[1445] eigtl.: Stoßend stieß man [eigtl.: du; hier
unpersönlich] mich – zum Fall.
[1446] o.: Stimmen [eigtl.: Stimme; im Hebr.
kollektive Einzahl] des Jubels und des Heils
[1447] w.: Mit Züchtigung [o.: Züchtigend] hat mich
der Herr gezüchtigt; d. i. ein
Semitismus zur Betonung des Verbinhalts.
[1448] o.: danken
[1449] o.: hast mich gedemütigt
[1450] d. h.: zu dem den Bau bestimmenden,
an der äußeren Ecke liegenden Stein; gemäß Mt 21,42 u. 1P 2,7 ist damit der
Messias gemeint.
[1451] d. h.: wurde er das Haupt der Ecke
[1452] o.: Er (d. i.: der Stein)
[1453] ‹und an›
[1454] hebr. hoschi-ah
na anna; davon stammt „Hosianna“ bzw. „Hosanna“ (Mt 21,9.15;
Mk 11,9.10; Jh 12,13), ein bei den Juden zur liturgischen Formel gewordener
Hilferuf an Gott, der schließlich auch als Lobpreis verwendet wurde.
[1455] im Hebr. dasselbe Wort wie „segnen“ (V. 26E)
[1456] o.: und er leuchtete uns
[1457] o.: haltet das Festopfer gebunden
[1458] o.: ‹Lob› bekennen
[1459] o.: Bekennt ‹Lob›
[1460] hebr. thorah:
Anweisung und Unterweisung; das Wort wird in der gr. Üsg. u. im NT mit nomos (Gesetz) wiedergegeben.
[1461] w.: sie sehr zu halten ‹und zu
bewahren›
[1462] o.: gefestigt seien; beständig seien; o.: fest
[darauf gerichtet] seien; vgl. 78,8; 1S 7,3; 2Ch 19,3; Hi 11,13.
[1463] o.: ‹vor Augen› zu halten; zu beobachten
[1464] o.: blicke auf; ‹vor Augen› halte
[1465] o.: Ich bekenne dir ‹Lob›
[1466] i. S. v.: [immer] dann, wenn ich …;
w.: beim Lernen der Verordnungen* deiner Gerechtigkeit
[1467] o.: beobachten; o.: [mir] ‹vor Augen› halten
[1468] eigtl.: seinen Pfad reinigen; das bedeutet,
ihn von jeglicher Befleckung der Sünde rein zu erhalten, sich ihrer zu
entledigen.
[1469] o.: sich hütet; auf der Hut ist; das hebr.
Verb scheint hier reflexiv gebraucht zu sein wie z. B. in Jos 6,18.
[1470] o.: [wie einen Schatz] verwahrt
[1471] vmtl. i. S. v.: An dem Weg, den
deine Zeugnisse weisen
[1472] o.: juble ich
[1473] o.: mein Blick soll bei deinen Pfaden
verweilen
[1474] o.: erquicke ich mich
[1475] ‹und bewerkstellige es›
[1476] eigtl.: aus
[1477] o.: Frechen; Übermütigen; Mutwilligen
[1478] o.: mein Entzücken
[1479] ‹und halte mich aufrecht›
[1480] o.: Falschheit
[1481] o.: beschenke mich in Gnaden;
begnade mich
[1482] o.: Verständnis
[1483] eigtl.: Lass mich ‹den Weg› betreten; i. S.
v.: Veranlasse mich zu wandeln
[1484] o.: Eitlem; Leerem
[1485] o.: deine Zusage
[1486] o.: das zur Furcht vor dir [führt]
[1487] o.: deine Gnadenerweisungen; die Erweisungen
deiner Freundlichkeit
[1488] o.: nach deiner Zusage
[1489] w.: bis sehr
[1490] andere Üsg. V. 43A: Und nimm nur nicht das Wort der Wahrheit* von meinem Munde; o.: reiße nur
nicht das Wort der Wahrheit aus meinem Munde
[1491] o.: stets ‹vor Augen› halten; fortwährend
beobachten; stets bewahren
[1492] o.: forsche
[1493] o.: erquicke mich
[1494] o.: über die Maßen; w.: bis sehr
[1495] o.: Ich gedachte, Herr, deiner Verordnungen* von alters her, und ich wurde
getröstet.
[1496] o.: …, weil ich deine Vorschriften befolgte
[1497] o.: Ich sagte: „Das ist mein Teil, Herr: dass ich [mir] deine Worte ‹vor
Augen› halte.“
[1498] o.: nach deiner Zusage
[1499] o.: dir zu danken
[1500] o.: bin verbunden mit allen
[1501] o.: Gut bist du verfahren mit deinem Knecht
[1502] i. S. v.: tust ‹stets› Gutes;
eigtl.: bist Gutes tuend; bist einer, der ‹stets› Gutes tut
[1503] d. h.: unempfindlich; gefühllos
[1504] o.: Ich erquicke mich
[1505] o.: denn ich habe auf dein Wort geharrt
[1506] o.: Ich erkenne
[1507] o.: Gerichte; Rechte; Entscheidungen;
Urteile
[1508] o.: nach deiner Zusage
[1509] o.: mein Entzücken
[1510] i. S. v.: niederdrückten; beugten
[1511] d. h.: brüchig und rissig
[1512] o.: Wie lange soll dein Knecht noch
warten?
[1513] o.: das Rechtsurteil vollziehen; hier
dasselbe Wort, das in Ps 119 sonst mit „Verordnung“ übersetzt wird
[1514] o.: die nicht deiner Weisung* entsprechend
handeln
[1515] w.: sind Treue [o.: Zuverlässigkeit; o.:
Beständigkeit]
[1516] o.: mich aufgerieben; mich
vernichtet
[1517] d. i.: die Himmel (V. 89) und die Erde (V.
90)
[1518] o.: mein Entzücken
[1519] o.: hast du mich am Leben erhalten
[1520] o.: Den ganzen Tag sinne ich über
sie nach.
[1521] o.: Verständnis
[1522] o.: dein Reden; deine Äußerung
[1523] o.: Falschheit
[1524] w.: ist Leuchte meinem Fuß und
Licht meinem Pfad
[1525] o.: ‹vor Augen› zu halten; einzuhalten
[1526] o.: über die Maßen; w.: bis sehr
[1527] eigtl.: ist stets in meiner Hand*; i. S. v.:
steht stets auf dem Spiel; vgl. Ri 12,3, 1S 28,21.
[1528] eigtl.: besitze ich als Erbteil
[1529] o.: … zu tun; für ewig ist der Lohn
[1530] eigtl.: die Zwiespältigen; die mit
geteilten [Herzen]
[1531] o.: nach deiner Zusage
[1532] o.: hoffnungsvollen Erwartung
[1533] o.: Unterstütze; Stärke
[1534] eigtl.: unverwandt hinblicken
[1535] o.: Urteilen; [richterlichen]
Entscheidungen; Verordnungen
[1536] Das Wort wird in Ps 119 sonst meist mit
„Verordnung“ übersetzt.
[1537] o.: Verständnis
[1538] ‹und [dadurch] außer Kraft gesetzt›
[o.: zerbröckelt ‹und unbrauchbar gemacht›]
[1539] o.: geradlinig; richtig; sorgfältig
[1540] o.: jeden Pfad der Falschheit; jeden krummen
Pfad
[1541] o.: gibt Licht
[1542] o.: Unerfahrenen; Einfältigen
[1543] o.: wie es recht ist für die; o.:
nach der Verordnung derer (Das Wort wird in Ps 119 sonst meist mit „Verordnung“
übersetzt.)
[1544] o.: durch dein
[1545] o.: irgendeinem Unheil
[1546] o.: durch Menschen; im Hebr. kollektive
Einzahl
[1547] o.: einhalten; [mir] ‹vor Augen› halten
[1548] o.: eigtl.: darob, dass sie deine Weisung*
nicht halten [o.: beobachten; einhalten; wahren]
[1549] o.: Gerichte; Rechte; Urteile;
Entscheidungen
[1550] o.: Ausgeschmolzen
[1551] o.: dein Reden
[1552] o.: Verständnis
[1553] o.: bösem Vorhaben
[1554] o.: nach deiner Zusage
[1555] o.: biege ich nicht ab
[1556] o.: Das Hauptstück
[1557] o.: jedes Urteil; jeder Entscheid
[1558] o.: Oberste
[1559] o.: Ich juble
[1560] o.: Falschheit
[1561] o.: ‹Straucheln und› Fallen; o.: keinen
Stolperstein
[1562] o.: hoffe; warte hoffnungsvoll
[1563] o.: Verständnis
[1564] o.: nach deiner Zusage
[1565] eigtl.: antwortet; vmtl.: antwortet
im Wechselgesang; vgl. 2M 15,21.
[1566] o.: mein Entzücken
[1567] o.: Ginge ich irre wie …, so suche
[1568] o.: Gewaltigen
[1569] D. i. eine Holzkohlenart,
hergestellt aus dem holzigen Stamm des Ginsterstrauchs, verwendet zum Schmieden
von Pfeilspitzen.
[1570] o.: mich als Fremdling aufhalte
[1571] Meschech ist zwischen dem Schwarzen und dem
Kaspischen Meer; vgl. 1M 10,2.
[1572] D. i. in Arabien. Vgl. 1M 25,13; Hes 27,21.
[1573] i. S. v.: ein Mann des Friedens; w.: Ich
[bin] Friede.
[1574] o.: Stehen geblieben sind; eigtl.: Stehende waren
[1575] o.: als eine eng ineinander gefügte
[1576] o.: zu danken
[1577] o.: Wünscht Jerusalem
Frieden/Wohlergehen!
[1578] o.: Es gehe wohl denen
[1579] o.: Wohlergehen
[1580] o.: Selbstsicheren; o.: Übermütigen
[1581] o.: der Stab
[1582] o.: des Frevels
[1583] eigtl.: die Heimkehrenden; die Heimkehrerschaft
[1584] o.: Da füllte sich unser Mund mit Lachen und
unsere Zunge mit Jubel.
[1585] o.: unsere Weggeführten (Im Hebr.
steht hier ein anderes Wort als in V. 1.)
[1586] Wie die vielen Wadis der Negev-Wüste (im
Süden des Landes Israel) sich in der Regenzeit zu großen Bächen vereinigen, so
soll Israel gesammelt und zurückgeführt werden.
[1587] o.: der, der den Samenbeutel [d. i.: die mit
Saatgut gefüllte Ledertasche] trägt
[1588] eigtl.: Es geht hin und weint im Gehen der,
der den Samenbeutel trägt. Es kommt herein, kommend mit Jubel, der, der seine
Garben trägt.
[1589] o.: das mühsam erworbene Brot
[1590] o.: Ebensoviel; o.: Ebenso
[1591] o.: Ebenso gibt er seinem Geliebten den
Schlaf.
[1592] o.: Kinder; so. a. V. 4 u. 128,6.
[1593] o.: eine Zueignung durch den Herrn
[1594] o.: Die Arbeit ‹und das Produkt der Arbeit›
deiner Hände
[1595] o.: Mehr [als genug]; o.: Reichlich; so a.
i. Folg.
[1596] eigtl.: ihre Furchenwende (d. i. dort, wo
das pflügende Gespann immer wieder anhält, sich wendet und eine neue Furche
zieht.)
[1597] o.: ehe es aufgeschossen ist
[1598] eigtl.: seinen Gewandbausch; d. i. eine
Falte des Obergewandes in der Brustgegend, die man als Tasche benutzte.
[1599] d. h.: ein soeben gestilltes; so a. i. Folg.
[1600] o.: zugunsten Davids
[1601] d. i. eine hebr. Schwurformel (mit
stark verneinenden Inhalt), deren zweite Hälfte nicht ausgesprochen wurde; im
Deutschen etwa: „Ich werde mit großer Sicherheit nicht hineingehen …!“ Ähnlich im Folg:
„Ich werde mit großer Sicherheit nicht steigen …!“;
entsprechend V. 4.
[1602] d. i.: von der Bundeslade
[1603] D. i. Bethlehem.
[1604] d. h.: in Kirjat-Jearim; vgl. 1S 7,1.2; 1Ch 13,5.
[1605] o.: huldigen
[1606] o.: hat Treue geschworen; d. h.: hat einen
Eid der Treue geschworen
[1607] d. h.: den Zijon
[1608] eigtl.: sein Weihereif
[1609] d. h.: Gemeinschaft haben in Gegenwart von
einander
[1610] o.: wenn Brüder auch vereint zusammen sind;
vmtl. i. S. v.: wenn Brüder [ihrer Bruderschaft entsprechend] auch in Einheit
zusammen sind; der im Hebr. knapp gehaltene Vers lautet eigtl.: Sieh! Wie gut
und wie lieblich: das Wohnen von Brüdern – auch vereinigt; o.: Sieh! Wie gut
und wie lieblich: das Sitzen [und] auch Zusammen[sein]/Vereint[sein] von
Brüdern
[1611] d. h.: auf den Halssaum
[1612] Der Dichter gebraucht hier dasselbe
Wort wie für „herabfließt“ in V. 2.
[1613] o.: in Heiligkeit
[1614] im Hebr. dasselbe Wort wie segnen; vgl. V.
3.
[1615] o.: zu seinem [besonderen]
Besitztum
[1616] hebr.: elohim
(Götter), i. S. v.: Mächte, ob der Natur, der Menschenwelt o. der Himmelswelt
[1617] o.: Der Herr tut alles, wozu er Lust hat.
[1618] o.: für den Regen [i. S. v.: den Regen
ankündigend o. begleitend]
[1619] Vgl. 2M 3,15E.
[1620] o.: wird er sich’s gereuen lassen
[1621] d. h.: Lebensatem (hebr. ruach; sonst auch: Geist; Wind)
[1622] im Hebr. Mehrzahl: lobt …! so a. i. Folg.
[1623] In der liturgischen Sprache heißt
vorzugsweise dieser Psalm „das große Hallel“.
In Talmud und Midrasch gibt es drei Auffassungen über den Umfang des großen Hallels: a: Ps 136; b: Ps 135 u.
136; c: Ps 120-136. (Delitzsch)
[1624] o.: Bekennt ‹Lob›; so a. i. Folg.
[1625] o.: ja; so a. i. Folg.
[1626] hebr.: elohim
(Götter); i. S. v.: Mächte, ob
der Natur, der Menschenwelt o. der Himmelswelt
[1627] o.: dem Gebieter der Gebieter; hebr. adonee ha-adonim
[1628] o.: Weisheit
[1629] i. S. v.: ausbreitete
[1630] hebr. jam
suph; über die richtige Übersetzung und die Lokalisierung des jam suph sowie über den Ort der
Meerüberquerung ist man sich in der Forschung noch nicht im Klaren.
[1631] ‹und majestätische›
[1632] o.: Bekennt ‹Lob›
[1633] o. wahrsch.: Pappeln
[1634] d. h.: mitten im Lande
[1635] i. S. v.: so versage meine rechte
Hand den Griff; o.: so versage [mir] meine rechte Hand den Dienst
[1636] d. h.: auf den Gipfel meiner
Freude; w.: über das Haupt meiner Freude
[1637] w.: bis auf den Grund in ihr
[1638] o.: [du] zu Verwüstende; s. Anm. im Üsgsk.
[1639] eigtl.: der dir dein Verdienst vergilt, das
du an uns verdientest; o.: der dir deinen Lohn zurückzahlt [den du erhieltest]
für das, was du uns angetan hast
[1640] o.: ‹Lob› bekennen; so a. V. 2.4.
[1641] hebr.: elohim
(Götter); i. S. v.: Mächte (hier vmtl.: Mächte der Himmelswelt); n. d. gr.
Üsg.: [himmlische] Boten / Engel (Von allen Vorkommen von „Götter“ im Buch der
Psalmen übersetzt die gr. Üsg. nur in 97,7 und 138,1 mit anggeloi, Boten/Engel.)
[1642] o.: will huldigen zum Tempel deiner
Heiligkeit hin
[1643] o.: deine Zusage; deinen Ausspruch
[1644] d. h.: deine Zusage/Verheißung geht über
alles das hinaus, wodurch du dir [bisher] einen Namen gemacht hast.
[1645] o.: mir Mut verliehen; mich
siegesbewusst gemacht
[1646] i. S. v.: im Stich lassen; aufgeben; [davon]
ablassen
[1647] o.: verstehst meine Absichten [o.: mein
Trachten]
[1648] i. S. v.: von weitem; das Wort ist im
räumlichen Sinne aufzufassen (wie 38,12 u. 138,6), nicht im zeitlichen.
[1649] o.: mein [mich] Niederlegen
[1650] eigtl.: du sichtest es; du siebst es; o.: du
misst es ab
[1651] o.: die Rede; die [mündliche] Äußerung
[1652] o.: hast du mich umdrängt; i. S. v.: hältst
du mich ‹eng› umschlossen
[1653] eigtl.: Ich werde ihrer nicht mächtig.
[1654] eigtl.: Erstiege ich die Himmel
[1655] eigtl.: am äußersten [Ende] des
Meeres
[1656] eigtl.: fassen; ergreifen
[1657] o.: nach mir schnappen; o.: mich zerdrücken
(Das Wort kommt nur noch in 1M 3,15 u. Hi 9,17 vor.)
[1658] eigtl.: Gleich ist die Dunkelheit, gleich
ist das Licht.
[1659] w.: erworben; d. h., sie sind in
deinem Besitz
[1660] o.: bekenne dir ‹Lob›
[1661] o.: ausgesondert wurde; o.:
vorzüglich [gemacht] wurde
[1662] eigtl.: bunt gestickt; [wie ein Stickwerk]
bunt gewirkt; das hebr. Wort bezeichnet das kunstvolle Weben kostbarer Stoffe.
[1663] o.: tief unten auf Erden; o.: in den Tiefen
der Erde
[1664] eigtl.: Meinen Knäuel; o.: Meine
unentwickelte Masse; w.: Mein Zusammengerolltes (D. i. ein Ausdruck für den
Embryo.)
[1665] o.: schwer; gewichtig
[1666] hebr.: Eloach; d. i.
Gott, der Ehrfurcht Erweckende
[1667] im Hebr Mehrzahl: der Bluttaten
[1668] eigtl.: die dich aussprechen zu Arglist
[1669] o.: zu Falschheit [o.: zu Nichtigem]
erheben; der Ausdruck „die Hand erheben“ bed. „schwören“; vgl. 24,4.
[1670] o.: die sich gegen dich empören
[1671] o.: meine Sorgen; mein unruhiges
Denken
[1672] d. h.: ein Weg, der dir Schmerzen verursacht
o. der bei mir Schmerzen zur Folge hat
[1673] o.: auf dem Wege der Ewigkeit
[1674] o.: Sei mein Wächter
[1675] o.: am Tage der Rüstung; o.: an einem
Rüstungstage; d. h.: an einem Tage, da man sich zum Kampf rüstet
[1676] d. i.: Die Ehrfurchtslosen/Frevler
[1677] eigtl.: der Zungenmann; d. h.: der
Verleumder
[1678] o.: ‹Lob› bekennen
[1679] o.: bestehe [o.: gelte] vor dir
[eigtl.: vor deinem Angesicht]
[1680] o.: Lass nicht zu, dass mein Herz zu bösem
Worte sich neige
[1681] o.: bübisch in Ehrfurchtslosigkeit
Bubenstücke zu verüben; o.: ehrfurchtslos ‹und frevlerisch› Taten zu begehen
[1682] o.: wird sich nicht dagegen
sträuben
[1683] o.: ja, noch [sei es so]; o.: ja, noch [mag
er es wiederholen]! Und mein Gebet [ist] während ihrer Bosheiten [d. h.: Aber
ich bete, während sie ihre Bosheiten ausüben]. (Der hebr. Text ist nicht
eindeutig.)
[1684] o.: Richter
[1685] w.: in [die] Hände [d. h., Seiten] des
Felsens
[1686] o.: wird man
[1687] o.: annehmlich ‹und richtig› sind [bzw.
waren]
[1688] o.: am Rachen; d. h.: an der Mündung
[1689] o.: entblößen; bloßlegen; ausgießen
[1690] eigtl.: flehe ich ‹um Gunst›
[1691] o.: Angst; Enge; Bedrängnis
[1692] o.: mich beachtet
[1693] eigtl.: Zuflucht [o.: Flucht; i. S. v.:
Fluchtmöglichkeit] hat sich verloren von mir weg.
[1694] o.: ‹elend geworden und› erniedrigt
[1695] o.: ‹Lob› bekenne
[1696] i. S. v.: veranlasst mich zu wohnen; macht,
dass ich wohnen muss
[1697] o.: die Toten der Urzeit; d. h.:
die längst Verstorbenen
[1698] o.: Zu dir hin decke ich mich; o.: Zu dir
hin nehme ich meine Zuflucht.
[1699] o.: in ebenem Lande; o.: auf einem Boden
[o.: in einem Land] der Geradheit
[1700] o.: erhalte mich am Leben
[1701] eigtl.: verstummen lassen; zum Schweigen
bringen [näml. für immer]
[1702] o.: meine sichere [steile] Höhe; mein
steiler Horst
[1703] So der Mas. T.; viele Hss u. die syrische u.
aramäische Üsg. lesen: der mir Völker unterwirft; vgl. 18,48.
[1704] hebr. adam
(d. i.: der vom Erdboden genommene Mensch)
[1705] hebr. enosch
(d. i.: der hinfällige, schwache Mensch)
[1706] o.: Lug und Trug; o.: Leeres;
Nichtiges; Vergebliches; so a. V. 11.
[1707] Die rechte Hand ist die, die man zum Schwur
erhebt.
[1708] Gemeint ist ein zehnsaitiges Musikinstrument.
[1709] d. h.: ohne Dammriss bei der Geburt
[1710] o.: deine Heldentaten
[1711] o.: vom herrlichen Glanz deiner
Hoheit
[1712] o.: Worten
[1713] eigtl.: Das Gedenken deines vielen
Guten [d. h.: deiner vielen guten Taten und Eigenschaften]
[1714] eigtl.: seine Erbarmungen sind; o.: die
Erweisungen seiner Barmherzigkeit sind
[1715] o.: alle deine Werke bekennen dir ‹Lob›
[1716] o.: deines Königtums; deiner
Königsherrschaft; so a. i. Folg.
[1717] o.: Menschensöhnen
[1718] o.: seine Heldentaten
[1719] w.: Ein Stützender für alle
Fallenden ist der Herr und ein Aufrichter für alle
Niedergebeugten.
[1720] i. S. v.: warten hoffnungsvoll;
hoffen
[1721] i. S. v.: entsprechend deinem
Wohlgefallen/deiner Gunst
[1722] o.: fromm; o.: freundlich; o.:
hingegeben; o.: treu
[1723] o.: Das Verlangen derer, die ihn
fürchten, erfüllt er
[1724] o.: Ihren Hilferuf; ihr Rufen um Hilfe
[1725] o.: verheert; zerstört
[1726] o.: den Namen seiner Heiligkeit
[1727] eigtl.: zu seinem Erdboden [näml. von dem er
genommen wurde; vgl. 90,3; 104,29; 1M 3,19; Prd 12,7.]
[1728] o.: hoffnungsvolle Erwartung
[1729] o.: hält er aufrecht
[1730] wahrsch. i. S. v.: macht er zum Irrweg
[1731] o.: gebührt [ihm]; o.: ist schön
[1732] w.: keine Zahl
[1733] o.: Heldenkraft
[1734] d. h.: mit dem Besten
[1735] o.: seinen Ausspruch
[1736] Gemeint ist der Hagel.
[1737] d. h.: keinem heidnischen Volk;
keinem Volk außerhalb von Israel
[1738] o.: Und [seine] Rechtsbestimmungen
haben die [d. i.: die heidnischen Völker] nicht erkannt.
[1739] o.: ein Gesetz; hier wahrsch.: eine
[Natur]ordnung
[1740] w.: und nicht überschreitet ‹man› sie
[1741] o.: der Vollstrecker
[1742] i. S. v.: das Volk, das ihm nahe
ist
[1743] o.: Kinder
[1744] viell.: das [schon] aufgeschriebene
[1745] o.: in der Ausdehnung; abgeleitet von dem
hebr. Verb für „dehnen“; gemeint ist das Himmelsgewölbe, das Firmament (1M
1,6-8; Hes 1,22-26; 10,1); auch: die Atmosphärenschicht des Himmels.
[1746] o.: Heldentaten
[1747] eigtl.: durch Stoßen ‹ins› Widderhorn (hebr.
schophar)