Der  dreieinige  Gott                    Lektion 2

 

 

 

Wenn wir Gott kennenlernen wollen, müssen wir das akzeptieren, was Er über Sich Selbst offenbaren wollte, selbst wenn das schwierig ist für den menschlichen Geist. Viele Eigenschaften Gottes sind ohne Vergleich oder Beispiel in unserer menschlichen Erfahrung. Die Vorstellung von einem Gott, der "dreieinig" ist, ist schwer zu verstehen. Es gibt keine völlig befriedigende Illustration dieser Offenbarung, die allen Aspekten gerecht wird. Diese Lehre kann am besten erklärt werden durch eine Vielzahl von Aussagen.

 

1) Es gibt nur einen Gott. (5. Mos. 6,4; Jes. 44,6; 1. Tim. 2,5).

Christen glauben nur an einen Gott.

 

2) Es besteht eine Vielfalt innerhalb des einen Gottes im Alten Testament.

Gott spricht von Sich Selbst oft in der Mehrzahl (1. Mos. 1,26; 3,22; Jes. 6,8); die Einzahl "ich" wird gebraucht mit der Mehrzahl "wir".

Der gebräuchlichste Name für Gott im Alten Testament ist das Mehrzahlwort Elohim (etwa 2.700mal). Elohim wird mit Zeitwörtern in der Einzahl verwendet und deutet auf eine zusammengesetzte Einheit hin. In 5. Mos. 6,4 heißt es: Elohim  ist  ein Gott. Elohim kommt aber auch vor in Verbindung mit Zeitwörtern in der Mehrzahl (1. Mos. 20,13; 35,7; 2. Sam. 7,23; Ps. 58,12).

 

3) Es besteht eine Vielfalt innerhalb des einen Gottes im Neuen Testament.      Gott wird  Vater  genannt (1. Thess. 1,1; 2. Petr. 1,17);  Gott wird  Geist  genannt (Apg. 5,3-4; 2. Kor. 3,17; 1. Kor. 2,11);  Gott wird  Sohn  genannt (Hebr. 1,8; Joh. 20,28; Mt. 1,23; Röm. 9,5; 1. Joh. 5,20; Tit. 2,13; Joh. 1,1.18; 2. Kor. 4,4; Kol. 1,15; 2,9; 1. Tim. 3,16; 2. Petr. 1,1; Off. 1,8.17-18; 22,13). Alle erscheinen getrennt und verschieden voneinander (Luk. 3,21-22). Alle bilden eine göttliche Einheit (Mt. 28,19; 2. Kor. 13,14).

 

4) Die Personen der Gottheit werden  als verschieden voneinander aber auch als eins dargestellt.     Die Verschiedenheit  sieht man in den Einleitungen zu neutestamentlichen Briefen (Eph. 1,2; Phil. 1,2) und kommen häufiger vor.  Daß sie  als   eins  betrachtet werden, wird deutlich in solchen Versen wie Joh. 10,30; 14,9; 2. Petr. 1,1.

 

Wenn die Personen erwähnt werden, spiegeln sie sowohl  Einheit  (Joh. 14,9;17,23) als auch  Verschiedenheit   wider (Joh. 14,16-20; 15,26; 16,7-16).

 

Gott redet Gott an in der Schrift (Ps. 45,6-7; 110,1; Apg. 2,34; Hebr. 1,8-9).

 

Gott kann  bei  Gott  sein (Joh. 1,1-2).

 

 

 

ANHANG/  Schwierigkeiten in der Lehre der Dreieinigkeit

 

Einwände gegen die Lehre der Dreieinigkeit sind gleich ersichtlich. Wie kann einer drei sein ? Wie kann der Sohn an Seiner eigenen rechten Hand sitzen, wenn Er Gott ist ?  Wie kann Gott zu Sich Selbst beten ? Interessanterweise versucht die Bibel nicht, diese Lehre zu erklären, sondern macht einfach Aussagen, die sie unterstützen. Gott empfindet es nicht als Notwendigkeit, Sein eigenes Wesen zu erklären. Er erwartet von uns, daß wir das annehmen, was Er uns sagt. Folgende Punkte können eine Hilfe sein in bezug auf gängige Einwände:

 

1) Die "Personen" innerhalb der Gottheit (eins im Wesen) haben eine Beziehung untereinander, speziell der Sohn und der Vater. Das ist ein Geheimnis für unser Verständnis.

 

2) Der Ausdruck "Sohn Gottes" sollte nicht mißverstanden werden. Als Jesus den Ausdruck "Sohn des Menschen" auf Sich bezog, meinte Er damit, daß Er ein Teil der Menschheit geworden war. Genauso bedeutet "Sohn Gottes", daß Er ein Ausdruck der Gottheit ist. Er ist kein Geschöpf, das irgendwann geboren wurde.

 

3) "Sitzend zur Rechten Gottes" (Kol. 3,1; 1. Petr. 3,22) ist ein Begriff, der von Macht und Autorität spricht, nicht von einer Sitzordnung im Himmel. "Rechte Hand" wird ja sogar in unserer Sprache gebraucht als Redewendung für ausführende Gewalt. Der Ausdruck "eingeboren" (Joh. 1,14; 3,16) heißt einzigartig, der einzige von seiner Art. Dasselbe Wort wird in Hebr. 11,17 angewendet auf die Beziehung zwischen Isaak und Abraham, wobei Isaak nicht Abrahams einziger Sohn war. Das Wort "gezeugt", wo es sich auf Jesus bezieht, in Apg. 13,33; Hebr. 1,5; 5,5, geht zurück auf Ps. 2,7 und hat nichts zu tun mit geboren werden, sondern beinhaltet vielmehr die Idee von einer Darstellung zur Erhöhung. Das Wort "Erstgeborener", das in Kol. 1,15-16  auf Christus  angewendet wird, spricht von Vorherrschaft über die Schöpfung. In Kol. 1,18 und Off. 1,5 bedeutet es, daß Er der erste war, der ein Auferstehungsleben, ein unsterbliches Leben hatte in einem Auferstehungsleib. Der Gedanke der Vorherrschaft wird deutlich im Ps. 89,27.

 

4) Jesus machte verschiedene Aussagen in Seinem Menschsein, die  unter diesem Gesichtspunkt zu verstehen sind. Daß Er müde und hungrig war und sogar starb, sind Erfahrungen, die sich nur auf Sein Menschsein beziehen. In Mk. 13,32 bezieht sich die Beschränkung Seines Wissens nur auf Sein Leben als Mensch. In Joh. 5,19 spricht Er auf dieselbe Weise von Seiner Abhängigkeit

 

 

 

 

vom Vater. In Joh. 14,28 stellt Er Seine Unterwerfung in der Aussage "Mein Vater ist größer als ich" heraus, aber Er sagt nicht, "besser als ich".

 

 

 

DER SOHN IST NICHT DER GEIST     (Joh. 14,16-17)

- Jesus sendet den Tröster, der der Hl. Geist ist (Joh., 16,7-8)

- Der Geist ist Gott (Apg. 5,3-4)

 

DER SOHN IST NICHT DER VATER

-Der Sohn betet zum Vater  (Joh. 14,16)

-Der Vater ist Gott (Mt. 27,16)

 

 

DER SOHN IST GOTT

-Der Vater spricht den Sohn mit Gott an (Hebr. 1,8)

- Der "Ich bin" ist Gott (2. Mos. 3,14; Jes. 48,12)

-Jesus ist der "Ich bin" (Joh. 8,24.58)

 

NUR EIN GOTT IN DREI PERSONEN

-Der Vater, der Sohn und der Geist sind eins als Gott  (Mt. 28,10; 2. Kor. 13,14)

 

 

 

 

Fragen für das Gespräch

 

1) Was deutet in der Schrift darauf hin, daß eine Mehrzahl von Personen besteht innerhalb des einen und einzigen Gottes ?

 

 

 

 

 

2) Kannst du auf einfache Weise erklären, was gemeint ist mit

a) Verschiedenheit der Personen und

b) Einssein (Wesensgleichheit)  der Personen der Gottheit ?

 Kannst du eine Illustration aus der Schrift angeben ?

 

 

 

 

 

3) Nenne mindestens zwei schwierige Aussagen von Jesus, die jemanden dazu führen könnten zu glauben, daß Er ein geschaffenes Wesen war anstatt der ewige Sohn. Kannst du kurz ihre wirkliche Bedeutung erklären ?

 

 

 

 

 

 

4) Was ist jetzt noch unklar von dem Material, das du in dieser Lektion gelesen hast ?