Weise und doch großzügig                  Lektion 10

 

 

 

Die Weisheit Gottes ist ein Wunder für alle, die Ihn wirklich kennen. Je mehr Sein Volk geistlich und an Erfahrung wächst, desto mehr lernt es die Größe Seiner Weisheit zu schätzen. Er ist allweise, vollkommen weise und tatsächlich "der allein weise Gott" (Röm. 16,27). Das ist eine natürliche Folge der Tatsache, daß Er allwissend ist, also alle Dinge weiß. Aber Weisheit geht über bloßes Wissen hinaus. Weisheit ist die Fähigkeit, Wissen auf die beste Weise anzuwenden oder zu gebrauchen in jeder Situation, in der es nötig ist.

 

Seine Weisheit ist unendlich höher als die Weisheit dieser Welt.

"Denn weil ja in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, hat es Gott wohlgefallen, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten" (1. Kor.1,21). "Denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen" (1. Kor. 1,25). "Das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache" (1. Kor. 1,27 b). Jesus frohlockte, als Er sagte: "Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast und hast es Unmündigen geoffenbart" (Luk.10,21). Weltliche Weisheit ist stolz, eingebildet und erhöht sich selbst. Sie ist "irdisch, sinnlich, teuflisch" (Jak. 3,15). "Die Weisheit von oben aber ist aufs erste rein, sodann friedsam, gütig, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt" (Jak. 3,17). Sie weiß zu unterscheiden. Jemand hat einmal gesagt: "Wahre Weisheit ist die Fähigkeit, sich vollkommene Ziele auszudenken und sie zu erreichen durch die vollkommensten Mittel, weil sie das Ende vom Anfang her sieht". Da braucht man dann nicht mehr zu raten und es ist ausgeschlossen, daß man das Ziel nicht erreicht.

 Er hat ein unbegrenztes Verständnis.

 

Wenn Gott allweise ist, wie kommt es dann, so fragen manche, daß in der Welt so viele Dinge schiefgehen ? Da gibt es Tragödien aller Art und manchmal ist sogar Gott irritiert, daß Seine Geschöpfe auf so böse Weise handeln (1. Mos. 6,5-6). Eine befriedigende Antwort darauf mag es für den menschlichen Geist nicht geben. Dennoch können wir die Notwendigkeit erkennen, den Menschen die Freiheit zu lassen, Seinen Willen anzunehmen oder abzulehnen. Irrtum oder Unrecht werden notwendigerweise die Folgen sein. Und doch kann Er aus Bösem Gutes machen, wie in dem Fall, wo Er es zuließ, daß Sein Sohn gekreuzigt wurde. Er gebraucht sündige Werkzeuge für Seine Zwecke. Er sandte eine gottlose Nation, um Sein eigenes Volk zu züchtigen (Jes. 10,5-7). Er schuf zuerst Satan und erlaubte ihm dann, Ihn herauszufordern und dann die Menschen zu verführen. Am Ende jedoch wird Er den Teufel seiner ewigen Bestrafung zuführen, nachdem er Ihm für Seine Zwecke gedient hat. Gott verändert rebellische Herzen durch Seine Liebe und bringt Seine Feinde dazu, Seine Anbeter zu werden. Er hilft Menschen, daß sie von ihren eigenen Fehlern lernen. Er demonstriert oft Seine Geduld mit allen Menschen. Wann Er dann handelt und welche Werkzeuge Er dazu benutzt offenbaren Seine unendliche Weisheit. Er läßt es zu, daß wir von den Sünden anderer etwas lernen, wie im Falle von Davids Sünde (Ps. 51,15). Gott macht keine Fehler.

 

 

Seine große Weisheit zeigt sich im Seinem Heilsplan, wo Er Sich einen Weg ausdenkt, um Sünde zu bestrafen und doch den Sünder zu retten durch das Opfer Seines Sohnes. Die Erlösten der Gemeinde sind eine Demonstration für "die mannigfaltige Weisheit Gottes" (Eph. 3,10). Er errettet den Menschen nicht aufgrund von Werken und verblüfft so all die, die anders darüber denken, nämlich allzu menschlich. Die Weisheit, die Er zeigt durch Seine Schöpfung von Himmel und Erde wird noch übertroffen von der Weisheit Seiner Erlösung. Der große Architekt ist auch der große Erlöser. Wie unweise sind doch Menschen, die Seine Wege anzweifeln und sich erdreisten, Ihn zu verurteilen.

Die Menschen sehen es als weise an, nur das zu bezahlen, was sie tatsächlich schuldig sind und nicht mehr. Für sie ist Großzügigkeit eine Dummheit und eine Verschwendung. Aber Gott sagt: "Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt immer mehr, und einer, der mehr spart, als recht ist, und es gereicht ihm nur zum Mangel.  Wer gern wohltut, wird reichlich gesättigt, und wer andere tränkt, wird auch selbst getränkt" (Spr. 11,24-25). Gott liebt einen großzügigen (fröhlichen) Geber, weil Er Selbst großzügig ist (2. Kor.9,7). "Er gibt allen willig (großzügig)" (Jak. 1,5), aber nicht aus Dummheit. Er gibt uns den Rat: "Gebt, und es wird euch gegeben werden: ein gutes, gedrücktes und gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn mit demselben Maß, mit dem ihr meßt, wird euch wieder gemessen werden" (Luk. 6,38). Jemand, der so treu ist und Gott den Zehnten und andere Opfer gibt, wird herausfinden, daß Gott "die Fenster des Himmels öffnen wird und Segen ausgießen wird bis zum Übermaß" (Mal. 3,10).

 

Großzügigkeit ist überfließende Güte, ein Aspekt von diesem Charakterzug Gottes. Seine Freundlichkeit und Sein Wohlwollen sind Teil der unverdienten Segnungen, die Er auf uns ausgießt. Er ist dabei gar niemandem verpflichtet. Er handelt in Gnade selbst mit denen, die es nicht verdienen. "Er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte" (Matth. 5,45). Er läßt die leben, die Ihn verschmähen und bietet dem Sünder Vergebung an, der umkehrt und Buße tut. Er ist freundlich zu den Undankbaren (Röm. 1,21), zu solchen wie den neun Aussätzigen, die sich nicht darum kümmerten, zurückzukehren und sich für ihre Heilung zu bedanken (Luk. 17,17). Wir sollten alle so zu Gott kommen und ausrufen wie der an den Füßen gelähmte Mefi-Boschet: "Was ist dein Knecht, daß du dich einem toten Hund zugewandt hast, wie ich einer bin ?" (2. Sam. 9,8). Warum sind wir Dem gegenüber so undankbar, der "uns nicht getan hat nach unseren Vergehen, nach unseren Sünden uns nicht vergolten hat" (Ps. 103,10) ? Wie können uns die Worte fehlen, Den Einen anzubeten, der so unveränderlich gut ist in Seinem Dienst an den Leidenden, den Niedergedrückten, den Unterdrückten, an denen, die zerbrochenen Herzens sind, an den Waisen, den Witwen, den Fremdlingen und denen, die zur untersten Schicht der Gesellschaft gehören ? Sehen wir das nicht im Dienst des Herrn Jesus ?

 

 

 

"Niemand ist gut als nur einer, Gott", sagte der Herr Jesus (Mk. 10,18). Niemand ist gut, d.h. in der Weise wie nur Er gut, großzügig, mitfühlend und freundlich ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fragen für das Gespräch

 

 

 

 

1)   Wie würdest du jemandem die Weisheit und Güte Gottes erklären, der dir die Frage stellt: "Warum läßt Gott all diese Tragödien zu ?"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2)  Wie erkennt man die Weisheit Gottes in Seinem Heilsplan ?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3)  Auf welcher Grundlage entscheidest du, ob eine Person wirklich großzügig ist, ob du es nun selbst bist oder ob es jemand anders

ist ?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4)  Auf welche Weise ist dir die Großzügigkeit Gottes in Seinem Umgang mit dir bewußt ?