1. Jesu, meine Freude, meines Herzens Weide, Jesu meine
Zier, ach, wie lang, ach lange ist dem Herzen bange und verlangt nach dir!
Gottes Lamm, mein Bräutigam, außer dir soll mir auf Erden nichts sonst Liebers werden.
2. Unter deinem Schirmen bin ich vor den Stürmen aller
Feinde frei. Lass den Satan wettern, lass die Welt erzittern, mir steht Jesus
bei. Ob es jetzt gleich kracht und blitzt, ob gleich Sünd
und Hölle schrecken, Jesus will mich decken.
3. Trotz dem alten Drachen, Trotz dem Todesrachen, Trotz
der Furcht dazu! Tobe Welt, und springe; ich steh hier und singe in gar sichrer
Ruh. Gottes Macht hält mich in acht; Erd und Abgrund muss verstummen ob sie
noch so brummen.
4. Weg mit allen Schätzen! Du bist mein Ergötzen, Jesu
meine Lust. Weg, ihr eitlen Ehren, ich mag euch nicht hören, bleibt mir
unbewusst! Elend, Not, Kreuz, Schmach und Tod soll mich, ob ich viel muss
leiden, nicht von Jesus scheiden.
5. Gute Nacht, o Wesen, das die Welt erlesen, mir
gefällst du nicht! Gute Nacht, ihr Sünden, bleibet
weit dahinten, kommt nicht mehr ans Licht! Gute Nacht, du Stolz und Pracht; dir
sei ganz, du Lasterleben, Gute Nacht gegeben!
6. Weicht, ihr Trauergeister! Denn mein Freudenmeister,
Jesus tritt herein. Denen, die Gott lieben, muss auch ihr Betrüben lauter
Freude sein. Duld ich schon hier Spott und Hohn, dennoch bleibst du auch im
Leide, Jesu, meine Freude.
Johann
Franck 1618-1677