Wie höre ich Gottes Stimme? Serie: Im Glauben reifer und erwachsener werden! (2/5) I. WIE GOTT ZU UNS SPRICHT II. WIE GOTT ZU MIR SPRICHT Einleitende Gedanken Im Abstand von zwei Jahren veranstaltet unser Männerchor ein grosses Konzert, das zweimal aufgeführt wird. Dieses Jahr, Ende Mai, ist es wieder soweit und wir sind fleissig am Üben. Meistens kommt Lilian und unsere Kinder zu diesem Konzert. Das tun sie nicht, weil ihnen die Lieder und unser Gesang besonders gut gefallen würde, sondern aus Liebe zu mir. Es ist für sie eine Art Akt der Barmherzigkeit. Nach einem solchen Konzert sagte eines meiner Kinder, man hätte meine Stimme aus allen anderen heraushören können. Da gehen einem natürlich verschiedene Gedanken durch den Kopf. Habe ich so falsch gesungen, dass meine Stimme so hervorstach? Oder habe ich zu laut gesungen oder gar geschriehen? Beides wäre eigentlich peinlich. Ich bin dann aber zum Schluss gekommen, dass - so hoffe ich - keine der beiden Varianten zutraf. Der Grund dafür, dass meine Familie meine Stimme aus allen anderen heraushörte lag daran, dass sie meine Stimme kennen. Ihr Ohr ist sozusagen auf meine Stimme spezialisiert. Sie nimmt - was mich natürlich sehr freut - einen einzigartigen Platz bei ihnen ein. Sie erkennen meine Stimme selbst in einem Stimmengewirr. Leute, die wir gut kennen, erkennen wir schnell und leicht an ihrer Stimme. Und deshalb sagt Jesus über seine Nachfolger: "Meine Schafe hören auf meine Stimme. Ich kenne sie, und sie folgen mir." Johannes 10, 27. Das klingt so selbstverständlich, was Jesus hier sagt, dass wir fast etwas erschrecken könnten. Das würde für uns als Christen bedeuten, dass wir die Stimme von Jesus problemlos erkennen können. Und sofort stehen wir vor der Frage, wie das denn funktionieren soll. Sind wir ehrlich, müssen wir zugeben, dass weder Gott Vater noch sein Sohn Jesus Christus je einmal akustisch hörbar mit uns gesprochen haben. Ich sage nicht, dass das unmöglich sei, aber es wäre ein äusserst seltenes Ereignis. Jedenfalls habe ich die Stimme Gottes noch nie akustisch wahrnehmen können. In der Bibel finden wir dafür keine Hinweise, dass es normal wäre, dass Gott mit uns hörbar reden würde. Nur ganz wenige Menschen hatten das Privileg, die Stimme Gottes akustisch zu hören und das erlebten sie in der Regel sehr selten und in einmaligen Situationen. Könnten wir davon ausgehen, dass es für Christen selbstverständlich wäre, dass Gott akustisch hörbar mit seinen Nachfolgern reden würde, dann müsste man erwarten, dass einige Berichte in der Bibel anders erzählt werden müssten. Ein Beispiel. Als Jesus nach seiner Auferstehung zu seinem Vater in den Himmel zurückkehrte, musste für Judas, der Jünger, der Jesus verraten hatte und gestorben war, ein Ersatz gefunden werden. Eine Vorwahl wurde bereits getroffen: Josef und Matthias kamen sozusagen in die Schlussrunde. Nun wollten sie von Gott wissen, welchen der beiden sie als zwölften Apostel einsetzen sollten. Dabei erwarteten sie nicht, dass Gott vom Himmel her ihnen den Namen sagen wird, obwohl sie so etwas einmal erlebt hatten. Sie hörten Gott vom Himmel her sprechen, nämlich bei der Taufe von Jesus. Das berichtet z.B. der Apostel Matthäus so: Aus dem Himmel sprach eine Stimme: "Dies ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich Freude." Matthäus 3, 17. Doch die Apostel wussten, dass diese Erfahrung einmalig und einzigartig war und es nicht der Normalfall ist, dass Gottes Stimme zu hören ist. Was taten sie also, um herauszufinden, welcher der beiden Männer als Apostel eingesetzt werden soll? "Sie warfen das Los über sie und das Los fiel auf Matthias; und er wurde hinzugezählt zu den elf Aposteln." Apostelgeschichte 1, 26. Es war also für die ersten Christen klar, dass Gott nicht hörbar mit ihnen spricht. Da stellt sich schon die Frage, ob und wie wir Gottes Stimme hören - wie Gott mit uns kommuniziert. Heute beschäftigen wir uns genau mit dieser Frage: Wie höre ich Gottes Stimme? Wir werden das anhand von zwei Gedankengängen anschauen. Zuerst beschäftigen wir uns damit, wie Gott zu uns spricht, zu uns Menschen. Danach beschäftigen wir uns damit, wie Gott zur mir, also zu mir ganz persönlich spricht. I. Wie Gott zu uns spricht Als Gott das Volk Israel aus Ägypten herausholte und durch die Wüste in das Land führte, das er bereits Abraham versprochen hatte, begegnete Gott seinem Volk in spektakulärer Weise. Mose beschreibt das so: "Der ganze Berg Sinai war in Rauch gehüllt, weil der HERR im Feuer auf ihn herabgekommen war. Der Rauch stieg auf wie der Rauch eines Schmelzofens und der ganze Berg bebte. Der Posaunenschall wurde immer lauter. Mose rief und Gott antwortete ihm mit einer Stimme, die wie Donner klang." 2. Mose 19, 18-19. Zitternd vor Angst hörte das Volk Israel die Zehn Gebote aus dem Mund Gottes. "Als das ganze Volk erlebte, wie es blitzte und donnerte, Posaunenschall ertönte und der Berg rauchte, bekam es grosse Angst und blieb zitternd in weiter Ferne stehen." 2. Mose 20, 18. Später nahm Mose noch einmal Bezug auf dieses einschneidende Erlebnis der Israeliten. Er berichtet, wie die Stammesoberhäupter und Ältsten zu ihm kamen und sagten: "Der HERR, unser Gott, hat uns heute seine Grösse und Herrlichkeit sehen lassen und wir haben aus dem Feuer seine Stimme gehört. Wir haben staunend erfahren, dass Gott zu Menschen sprechen kann, ohne dass sie deshalb sterben müssen." 5. Mose 5, 23-24. Ihnen war klar, wie einzigartig und besonders das war, was sie eben erlebten. Sie meinten: "Wir haben Angst, dass uns dieses grosse Feuer doch noch verzehren wird. Wenn wir die Stimme des HERRN, unseres Gottes, noch länger hören, werden wir es gewiss nicht überleben." 5. Mose 5, 25. Und sie baten Mose: "Geh du hin, höre alles, was der HERR, unser Gott, sagt, und teile es uns mit. Wir werden darauf hören und alles befolgen." 5. Mose 5, 27. Mit anderen Worten: Mose, bitte sei unser Mittelsmann. Sprich du mit Gott und sag uns einfach, was er dir für uns gesagt hat. Auf diese Bitte des Volkes sagte Gott zu Mose: "Ich habe gehört, worum das Volk dich gebeten hat. Es ist gut, was sie sagen." 5. Mose 5, 28. Die Israeliten sollen nun auf Mose hören. Er ist der Vermittler zwischen Gott und dem Volk Israel. Das unterscheidet das Volk Israel von den anderen Völkern. So sagt Mose: "Die Völker, die ihr vertreiben werdet, hören auf Wahrsager und Zeichendeuter; euch aber sagt der HERR, euer Gott, auf anderem Wege, was ihr tun sollt." 5. Mose 18, 14. Er sagt es durch einen Menschen, der zwischen Gott und dem Volk vermittelt. Damals war das Mose. Dieses Konzept des Vermittlers gilt nun für alle Zeiten. Gott wird in Zukunft durch einen Menschen, einen Propheten, zu seinem Volk sprechen. So kündigt es Mose im Namen Gottes seinem Volk an: "Ich will ihnen einen Propheten, wie du bist, erwecken aus ihren Brüdern und meine Worte in seinen Mund geben; der soll zu ihnen reden alles, was ich ihm gebieten werde." 5. Mose 18, 18. Gott wird einen Propheten schicken, der wie Mose, mit Gott von Angesicht zu Angesicht sprechen wird und der das, was Gott ihm sagt, ihnen weitergeben wird. Auf seine Worte soll das Volk dann hören und sich entsprechend verhalten. Auf diesen Propheten wartete das Volk Israel sehnsüchtig. Und deshalb fragten sie sich, als Jesus in Israel wirkte, ob er wohl dieser Prophet sei, der von Mose angekündigt wurde. Der Prophet, auf den sie hören sollten. Und tatsächlich, Jesus ist dieser Prophet! Er ist die Stimme Gottes! Jesus ist aber nicht nur der Mittler zwischen Gott und dem Volk Israel, sondern er ist der Mittler zwischen Gott und den Menschen, also auch für die Heiden. Paulus sagte das einmal so: "Es gibt nur einen Gott, und es gibt auch nur einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen - den, der selbst ein Mensch geworden ist, Jesus Christus." 1. Timotheus 2, 5. Durch Jesus hat Gott zu uns gesprochen. Jesus ist sozusagen der Höhepunkt dessen, was Gott uns mitteilen wollte, denn der Hebräerbrief beginnt mit dem Statement: "In der Vergangenheit hat Gott in vielfältigster Weise durch die Propheten zu unseren Vorfahren gesprochen. Aber jetzt, am Ende der Zeit, hat er zu uns gesprochen durch den Sohn." Hebräer 1, 1-2. Jesus ist die Krönung der Offenbarung Gottes. Und so ist Jesus auch das Zentrum der gesamten Bibel, des Alten und Neuen Testaments. Gott hat dafür gesorgt, dass alles aufgeschrieben wurde, damit wir seinen Plan verstehen können. Und so ist die Bibel bis heute die Stimme Gottes an uns Menschen, nicht Wahrsager und Zeichendeuter. Wenn Menschen zum Glauben kommen, dann nicht weil sie Gott gesehen oder gehört hätten. Vielleicht hatten sie einen Traum oder eine sonderbare Begegnung, aber zum Glauben kommt man aufgrund dessen, was in der Bibel steht. Der Apostel Petrus hält fest: "Ihr seid ja von neuem geboren, und dieses neue Leben hat seinen Ursprung nicht in einem vergänglichen Samen, sondern in einem unvergänglichen, in dem lebendigen Wort Gottes, das für immer Bestand hat." 1. Petrus 1, 23. Und das ist nicht ein Wort, das uns irgendwie vom Himmel her direkt erreicht hätte, sondern es ist das Evangelium, das aufgrund der Schrift, damals das Alte Testament und heute auch das Neue Testament, verkündigt wurde. Petrus sagt nämlich weiter: "Dieses Wort ist nichts anderes als das Evangelium, das euch verkündet wurde." 1. Petrus 1, 25. Es ist das Wort, das uns in der Bibel vorliegt. Wenn wir dem vertrauen, was die Bibel über Jesus sagt, dann werden wir ewiges Leben bekommen. Die Bibel spricht auch sehr deutlich und direkt in unser Leben hinein. Deshalb sagt Paulus: "Alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist eingegeben, und dementsprechend gross ist auch der Nutzen der Schrift: Sie unterrichtet in der Wahrheit, deckt Schuld auf, bringt auf den richtigen Weg und erzieht zu einem Leben nach Gottes Willen." 2. Timotheus 3, 16. Wenn wir in der Bibel lesen, hören wir Gottes Stimme. Das bedeutet nicht, dass die Bibel leicht zu verstehen ist und uns immer gleich alles klar ist. Es bedeutet aber, dass wir uns mit dem beschäftigen, was uns Gott wissen lassen wollte. Deshalb muss die Bibel mit grösstem Respekt behandelt und ausgelegt werden. Ich erfahre immer wieder, wie stark Gott mit mir durch sein Wort spricht. Und ihr besucht unsere Gottesdienste - so hoffe ich wenigstens - nicht einfach weil ihr mich sprechen hören wollt. Ihr wollt das Wort Gottes besser verstehen. Ihr wollt die Stimme Gottes hören. Ihr wollt verstehen, was Gott uns sagt und wie das unser Leben beinflussen kann und soll. Vieles, was Gott uns in seinem Wort sagt ist offensichtlich. Ich muss deshalb Gott nie fragen, ob ich - wenn ich knapp bei Kasse bin - etwas stehlen darf z.B. eine teure SD Karte im Media Markt. Wenn ich die Bibel kenne, dann kenne ich Gottes Stimme, die mir sagt, dass ich nicht stehlen soll. Wenn wir die Bibel gut kennen, dann kann uns eine Irrlehre nicht mehr so schnell ins Wanken bringen, denn wir können aufgrund der Bibel die Aussagen überprüfen und hören, was Gott dazu sagt. Im Hebräer wird ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass Gott durch die Bibel zu uns spricht. So heisst es z.B. bevor ein Wort aus dem Alten Testament zitiert wird: "Wie der Heilige Geist spricht." Hebräer 3, 7. Und dann folgt das Zitat aus dem Alten Testament. Die Bibel ist die Stimme Gottes zu uns Menschen, die am deutlichsten spricht! Ich wünschte mir, dass die Bibel auch in unseren Kreisen wieder mehr an Bedeutung und Einfluss gewinnen könnte. II. Wie Gott zu mir spricht Gott spricht nicht nur durch die Bibel in unser Leben hinein. Gott spricht auch persönlich in mein und dein Leben hinein. Durch den Heiligen Geist, den wir bei unserer Wiedergeburt bekommen haben, leben wir in einer besonders engen Verbundenheit mit Gott. Paulus formulierte das einmal so: "Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!" Galater 4, 6. Gott lebt durch den Heiligen Geist in uns drin und das muss doch Auswirkungen auf unser Leben haben. Ja - Gott begleitet und führt uns. Paulus sagt sogar: "Alle, die sich von Gottes Geist leiten lassen, sind seine Söhne und Töchter." Römer 8, 14. Kinder Gottes lassen sich durch den Geist Gottes leiten. Und wer sich von Gott leiten lässt, wird vieles im Leben tun und vieles wird ihm begegnen ohne zu realisierten, dass Gott lenkend in und durch uns wirkt. Aber wir brauchen auch in verschiedenen Situationen einen Rat und wir möchten wissen, was wir tun oder wie wir uns entscheiden sollen. Und Gott kann natürlich auf verschiede Weise zu uns sprechen. Es können Menschen sein, durch die Gott in meine Situation hineinspricht z.B. in der Seelsorge oder durch die Verkündigung. Gott kann auch durch Träume zu uns sprechen. So sagte er Joseph im Traum, dass Maria durch den Heiligen Geist schwanger wurde oder später, dass er mit seiner Familie nach Ägypten fliehen soll. Ich hatte einmal ein solches Traumerlebnis. Es ist zwar fast etwas banal, aber es überraschte mich einfach. Wir zogen damals nach Deutschland, weil ich dort meine theologische Ausbildung machen wollte. Für mich war der Wohnungsbezug eine riesengrosse Herausforderung, denn der Mieter musste in dieser Gegend die Wohnung beim Einzug selber renovieren. Im Wohnzimmer war eine Decke, die uns überhaupt nicht gefallen hatte und da wir von Renovationen keine Ahnung hatten, dachten wir, dass wir diese Decke besser gar nicht anfassen. Wir wussten nicht, was sich darunter verbergen würde und wie gross der Aufwand dann werden wird. In der Nacht träumte ich, dass man diese Deckenplatten ganz leicht mit geringstem Aufwand entfernen könnte. Ich wachte auf, griff sofort zur Decke und riss eine Platte los. Es war so einfach, wie ich es geträumt hatte. Gott kann natürlich auch in gewichtigeren Angelegenheiten uns in Träumen ansprechen. Es ist aber nicht so, was sicher jedem klar ist, dass jeder Traum ein Reden Gottes zu uns ist. Gottes Reden erfahre ich am häufigsten während ich bete. Nicht das Gott hörbar mit mir sprechen würde, aber Gott spricht zu mir durch meine Gedanken. Weil Gott durch den Heiligen Geist in mir lebt, ist es nicht verwunderlich, dass er mich sozusagen von innen her anspricht. In der Bibel entdecken wir einige Beispiel von Menschen, die während dem Beten von Gott angesprochen wurden. So z.B. Petrus, als er auf dem Dach seines Hauses betete. Oder selbst Kornelius, der noch kein wiedergeborener Christ war, wurde von Gott während dem Gebet angesprochen. Er erzählte dem Petrus: "Vor drei Tagen hatte ich mich zur gleichen Zeit wie jetzt, nachmittags gegen drei Uhr, hier in meinem Haus zum Gebet zurückgezogen, als plötzlich ein Mann in einem leuchtend weissen Gewand vor mir stand." Apostelgeschichte 10, 30. Ich staune eigentlich selber, wie oft Gott mich während ich bete anspricht, indem er mir Gedanken schenkt. Ein Beispiel will ich euch erzählen. Im 2005 wollten wir als Gemeinde ein Gemeindebaumteam ins Leben rufen. Wir suchten Christen, die für ein Taschengeld, Unterkunft und Essen, uns in der Gemeindearbeit unterstützen. Tatsächlich haben uns eine Frau und zwei Männer zugesagt. Gestartet wurde das Team im Januar 2006. Anfangs Januar brach in mir Panik aus. Was machen wir jetzt mit diesen jungen Leuten? Wir hatten keine Räumlichkeiten, die wir für eine Arbeit hätten nutzen können. So betete ich und fragte Gott, was wir nun tun sollen, wenn er uns schon diese Leute schenkt. Natürlich könnte man jetzt sagen, das hätte man schon vorher überlegen können - stimmt. Aber vielleicht wären wir dann nicht auf diese Idee gekommen, die mir Gott damals geschenkt hatte. Jedenfalls schenkte mir Gott während ich betete die Idee, dass wir einen Musical Workshop durchführen sollten. Ich war begeistert und habe alles Nötige in die Wege geleitet. Doch ich war - wenn ich mich nicht täusche - der einzige der begeistert war. Alles sprach dagegen, dass dieses Vorhaben erfolgreich sein könnte. Sara, Salome und Lilian, auf die ich angewiesen war, damit das Projekt überhaupt durchführbar war, erklärten sich bereit mitzumachen. Sie waren jedoch der festen Überzeugung, dass wir in dieser kurzen Zeit nicht genügend Teilnehmer finden würden und das Projekt nicht zustande kommen werde. Gott war dann sehr gnädig und wie die meisten wissen, machen wir diese Arbeit nun seit über zehn Jahren und der Herr hat dadurch viele Menschen gesegnet. So hat diese Arbeit ihren Urspung in einem Gebet, in dem Gott zu mir gesprochen hatte. Nicht alles, bei dem ich den Eindruck hatte, dass Gott zu mir gesprochen hat, ist so gelungen. Das kann einerseits daran gelegen haben, dass ich Gott falsch verstanden hatte oder es sich um meine eigenen Gedanken handelte und andererseits lag es auch manchmal daran, dass ich die Leute nicht motivieren und überzeugen konnte, die zur Umsetzung nötig gewesen wären. Ich finde es aber faszinierend, wie Gott uns während wir beten durch Gedanken anspricht. Ich könnte euch noch viele Beispiele erzählen und wenn ihr darüber nachdenkt, werdet ihr euch an eigene Erlebnisse dieser Art erinnern. Vielleicht habt ihr diese Gedanken bis jetzt noch nicht als Reden Gottes verstanden, aber so redet Gott mit uns! Schlussgedanke Wir haben einen lebendigen Gott, der sogar durch den Heiligen Geist in uns lebt. Einerseits spricht Gott durch die Bibel zu uns. Natürlich werden wir auch beim Bibellesen durch den Heiligen Geist unterstützt, der uns hilft, Gottes Stimme zu hören und zu verstehen, wenn wir in der Bibel lesen. Und Gott spricht auch oft ganz persönlich zu uns, wenn wir in der Bibel lesen. Gott spricht aber auch in ganz konkrete Situationen unseres Lebens hinein. Er kann das in ganz verschiedener Weise tun. Wir haben jetzt auch nicht alle Möglichkeiten angesehen. Für mich ist nebst der Bibel das Gebet der Ort, an dem ich Gottes Reden am häuffigsten wahrnehme. Ich hüte mich jedoch davor zu sagen, dass Gott zu mir dies und jenes gesagt hat, denn ich will andere Christen damit nicht unter Druck setzen. Aber ich versuche das, was ich meine, Gott mir gezeigt hat, weiter zu verfolgen, im Wissen darum, dass ich auch mal etwas falsch verstanden haben könnte oder es vielleicht doch mehr mein als Gottes Gedanke gewesen ist. Ich bin jedoch der Meinung, dass es gar nicht so schwierig ist meine Gedanken von den Gedanken Gottes zu unterscheiden, aber das wäre nun ein Thema für sich. Aber eines ist klar: Wenn du weder in der Bibel liest, noch dir Zeit zum Beten nimmst, dann wirst du die Stimme Gottes nicht oft hören. Was Jesus sagte, das stimmt auch heute noch: "Meine Schafe hören auf meine Stimme. Ich kenne sie, und sie folgen mir." Johannes 10, 27. Wir sollten wissen, dass Gott zu uns reden will und dass er auch ganz persönlich in mein Leben hineinsprechen möchte. Gott lebt in uns! Befolgen wir den Rat, den Eli dem Samuel gab und bitten wir Gott, wenn wir beten: "Rede, Herr, denn dein Knecht hört." 1. Samuel 3, 9. 15