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Kämpft
gegen religiöse Verführung!
Reihe: Kämpft
für den Glauben (5)
Schriftlesung: Nehemia 6, 10-14
I. Der scheinheilige Ratschlag
Einleitende Gedanken
Charles Swindoll berichtete von
einem Freund, der eines Abends Hundefutter ass. Dieser Freund war auf keiner
Landstreicherparty... er war tatsächlich bei einem eleganten Studentenempfang
im Haus eines Arztes in der Nähe von Miami eingeladen. Das Hundefutter wurde
auf feinen, kleinen Crackern serviert mit einer Scheibe Käse, einem
Speckstückchen, einer Olive und einem Jamaikapfeffer-Splitter obendrauf. Es ist
wahr, was Freunde und Nachbarn assen, das war Hors d'oeuvres a la Bello. Die
Gastgeberin ist ein "Filou"! Sie müssten sie kennen lernen, um die
Geschichte richtig zu beurteilen. Sie hatte gerade einen Gourmet-Kochkurs
beendet, und so beschloss sie, ihr Geschick endgültig zu testen. Und das hat
sie getan! Nach der Produktion dieser miserablen Bissen und nachdem sie sie auf
etlichen Silbertabletts angerichtet hatte, beobachtete sie mit einem
verschmitzten Grinsen, wie dieses Hundefutter verschlugen wurde. Mein Freund
konnte nicht genug kriegen. Immer wieder ging er zum Büffet, um mehr zu
ergattern. Ich erinnere mich nicht mehr, wie sie ihm die Nachricht
beibrachte..., aber als er die Wahrheit erfuhr, hat er wohl gebellt und der
Gastgeberin ins Bein gebissen. Bestimmt hatte es ihn ein bisschen gewürgt.
X
Ungeniessbares lässt sich geniessbar
verpacken. Das ist der Charakter der Verführung. Dieses Prinzip wird in den Sprüchen schön
dargestellt.
Die
fremde Frau lockt dich mit honigsüssen Worten, glatt wie Öl fliessen sie von
ihren Lippen. (Sprüche 5, 3)
X
Doch am
Ende ist sie bitter wie Galle und tödlich wie ein beidseitig geschliffenes
Schwert. (Sprüche 5, 4)
Die Feinde von Nehemia, versuchten es jetzt
mit dieser Methode. Sie wollten Nehemia auf ganz gemeine Art verführen. Das
werden wir heute betrachten.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Sprüche 5, 3-4
|
Nehemia berichtete:
Eines
Tages besuchte ich Schemaja, den Sohn von Delaja und Enkel von Mehetabel, weil
dieser verhindert war, zu mir zu kommen. Er sagte zu mir:
X
»Gehen wir
miteinander zum Tempel und schliessen uns im Innern des Gotteshauses ein; sie
wollen dich nämlich ermorden. Heute nacht werden sie kommen!« (Nehemia 6, 10)
Schemaja wollte Nehemia scheinbar helfen und er gab ihm einen sehr interessanten Rat, nämlich, sich im Tempel zu verstecken. Kann es einen sichereren Ort geben, als der Ort, wo Gottes Gegenwart besonders stark sein muss?
Es ist sozusagen eine Flucht in die Nähe Gottes. Gibt es etwas besseres, als in die Nähe Gottes zu fliehen? Um der Notwendigkeit dieser Massnahme Nachdruck zu verleihen, sprach Schemaja wie ein Prophet. Er vermittelte Nehemia den Eindruck, er würde im Namen Gottes zu ihm sprechen. Gott hätte ihm diesen Auftrag erteilt.
Nehemia befand sich schon in einer sehr schwierigen Lage. Seine Feinde hätten viel für seinen Tod getan. Warum sollte Gott in solch ausserordentlicher Situation nicht ausserordentliche Anweisungen geben?
Doch Nehemia erkannte, dass dieser Rat nur scheinbar heilig daherkommt. Dieser Rat versteckte sich in einem frommen Kleid. Er war eben schein-heilig. Das sind die gefährlichsten Versuchungen, Versuchungen, die in einer scheinbaren Heiligkeit daherkommen.
So ging es auch einem Propheten, der von Juda nach Bethel reisen musste, um dem König Jerobeam eine Botschaft vom Herrn auszurichten. Gott gab ihm den Auftrag, er soll nach Bethel gehen, die Botschaft ausrichten und auf einem anderen Weg, ohne dort etwas zu essen noch zu trinken, zurückkehren. Das wollte dieser Mann auch tun, aber ein alter Prophet der in Bethel lebte, wollte diesen Mann unbedingt kennen lernen und wollte, dass er zu ihm nach Hause kommt und mit ihm isst und trinkt. Doch der Prophet aus Juda lehnte ab, darauf antwortete der alte Prophet:
X
Da sagte
der Alte: »Ich bin auch ein Prophet, genau wie du. Der HERR hat mir durch einen
Engel befohlen: 'Nimm ihn mit dir nach Hause und gib ihm zu essen und zu
trinken.'« Das war gelogen. (1. Könige 13, 18)
Leider hörte der Prophet auf diese scheinbar heilige Anweisung, was ihm zum Verhängnis wurde.
Die gefährlichste Verführung ist immer die scheinbar heilige Verführung. Den Korinthern musste Paulus schreiben:
X
Ihr lasst
es euch gefallen, wenn jemand kommt und euch einen anderen Jesus verkündet als
den, den ich euch gebracht habe. Ihr lasst euch gerne einen anderen Geist geben
als den, den ihr zuerst empfangen habt, und nehmt eine andere Gute Nachricht an
als die, die ihr von mir gehört habt. (2. Korinther 11, 4)
X
Enttäuscht schrieb Paulus den Galatern:
Ich
wundere mich über euch! Gott hat euch durch die Gute Nachricht dazu berufen,
dass ihr unter der Gnade steht, die Christus gebracht hat. Und nun kehrt ihr
ihm so schnell den Rücken und wendet euch einer
anderen Guten Nachricht zu! (Galater
1, 6)
Das war bestimmt eine scheinbar heilige Nachricht, aber eben, sie war scheinheilig. Sie hatte nur den Schein von Heiligkeit. So warnte Paulus die Kolosser von ganz bestimmten Formen dieser Scheinheiligkeit. Er schrieb z.B.:
X
Niemand
soll euch verurteilen wegen eurer Ess- und Trinkgewohnheiten oder weil ihr
bestimmte Festtage oder den Neumondstag oder den Sabbat nicht beachtet. (Kolosser
2, 16)
Da wollten Menschen den Christen
vorschreiben, sie müssten bestimmte Gesetzte bezüglich Essen und Festtage befolgen,
wenn sie Gott wohlgefällig sein wollten. Weiter schrieb er:
X
Niemand
soll euch das Heil absprechen, der sich in Demutsübungen und Engelverehrung
gefällt und das mit irgendwelchen visionären Erlebnissen begründet. Solche
Menschen blähen sich grundlos auf in ihrer rein irdischen Gesinnung, (Kolosser
2, 18)
Selbst von hoch religiösen Erlebnissen, sollten sich die Christen nicht irritieren lassen. Lasst es nicht zu, dass ihr Euch durch scheinheilige Praktiken vom Ziel abbringen lässt. Jesus warnte seine Jünger vor dieser scheinbaren Heiligkeit, wenn er sagt:
X
Mancher
falsche Messias und mancher Prophet wird auftreten und grosse Zeichen und
Wunder vollbringen, um, wenn möglich, sogar die Auserwählten irrezuführen. Matthäus
24, 24.
X
Schemaja versteckte seine bösen Absichten
hinter einer religiösen Fassade. Er – auch wenn er sich dessen vielleicht gar
nicht so bewusst war – verstellte sich als Engel des Lichts. Paulus schrieb über
diese scheinheiligen Leute:
In
Wirklichkeit sind sie falsche Apostel; sie sind Betrüger, die sich nur für
Apostel von Christus ausgeben. (2. Korinther 11, 13)
X
Das
braucht euch nicht zu wundern. Sogar der Satan verstellt sich und gibt sich für
einen Engel aus! (2. Korinther 11, 14)
X
Es ist
also nichts Besonderes, wenn auch seine Helfer sich verstellen und sich als
Diener Gottes ausgeben. Aber am Ende ergeht es ihnen, wie sie es mit ihren
Taten verdient haben. (2. Korinther 11, 15)
Lassen wir uns durch schein-heiliges Reden,
Leben und Praktiken nicht verführen.
Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Könige 13, 18; 2. Chronik 26, 16-20; Jeremia 23, 15-17; Hesekiel 13, 7; Matthäus 24, 24; 2. Korinther 11, 4+13-15; Galater 1, 6; Kolosser 2, 16+18
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Nehemia erkannte die Scheinheiligkeit. Er schrieb:
X
Ich antwortete ihm: »Ein Mann in meiner Stellung flieht
nicht. Und wie dürfte ich es wagen, in den Tempel einzudringen? Ein solches
Vergehen müsste ich mit dem Leben bezahlen. Nein, ich gehe nicht!« (Nehemia 6, 11)
X
Die Antwort war also völlig klar, so wie wir
uns das mittlerweile von Nehemia gewohnt sind: Er geht nicht. Er befolgte
diesen scheinheiligen Ratschlag nicht, auch wenn er ihm so vorgetragen wurde,
wie wenn es ein Wort von Gott wäre. Ihm war klar, das kann nicht von Gott
kommen, es musste ein anderer Beweggrund dahinter stecken.
Ich hatte nämlich erkannt, dass Schemaja nicht von Gott
beauftragt worden war. Er hatte zwar wie ein Prophet zu mir gesprochen, aber
Tobija und Sanballat hatten ihn dafür bezahlt. (Nehemia 6, 12)
Nun kann man fragen, warum das Nehemia merkte. Die Antwort ist ganz einfach. Nehemia wusste, dass es ihm nicht erlaubt war, das innerste des Tempels zu betreten. Im Gesetz des Mose steht:
X
Du und deine Nachkommen (Aaron), ihr sollt als Priester am
Altar und im Allerheiligsten Dienst tun. Euch habe ich das Priesteramt
übertragen. Wenn irgendein anderer mir zu nahe kommt, wird er mit dem Tod
bestraft.« (4. Mose 18, 7)
Nehemia machte also nichts anderes, als diese einfache und klar verständliche Anweisung Gottes zu befolgen. Der Schutz vor Scheinheiligkeit ist Gehorsam gegenüber Gottes Wort.
Hätte Nehemia sich verführen lassen. Hätte er sich hinreissen lassen und gedacht, es wäre vielleicht gar nicht so schlecht in dieser ausserordentlichen Situation die Nähe Gottes in ganz besonderer und ausserordentlichen Weise zu suchen, dann wäre er ruiniert gewesen. Er sagte:
X
Sie wollten Schemajas dazu benutzen, mir Angst einzujagen.
Ich sollte seinem Rat folgen und ein Unrecht begehen. Dann hätten sie eine
Gelegenheit gehabt, meinen Ruf zu ruinieren und mich vor meinem eigenen Volk
verächtlich zu machen. (Nehemia 6, 13)
Wäre Nehemia in den Tempel geflohen, wäre von den Juden als Führer nicht mehr akzeptabel gewesen. Nicht nur Nehemia, sondern auch das Volk wäre damit ruiniert gewesen.
X
Nehemia liess sich nicht verführen. Er hielt
sich an die Anweisungen Gottes. Selbst in grösster Not respektierte er Gottes
Anweisungen. Das Schlüsselwort für die Bewahrung war: Gehorsam. Nehemia
gehorchte Gott und das hatte ihn gerettet. Im Psalm 119 steht:
Wie
kann ein junger Mensch sein Leben meistern? Indem er tut, was du gesagt hast,
HERR. (Psalm 119, 9)
Gott gehorchen, auch wenn wir dadurch in Gefahr kommen oder auf etwas verzichten müssen, das ist die Herausforderung in unserem Glauben.
Beispiele, wie man Evangelisationen verhindert… (z.B.: bei uns stimmt etwas nicht, wie können wir da evangelisieren, wir sollten das erst ordnen und beten – natürlich soll man das tun, aber dabei sollte man trotzdem evangelisieren)
Die Korinther muss Paulus zur Nüchternheit zurückrufen:
X
Kommt doch
einmal richtig zur Besinnung und hört auf zu sündigen! Denn einige von euch
kennen Gott letztlich überhaupt nicht; das muss ich zu eurer Schande sagen. 1. Korinther
15, 34.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Psalm 119, 9; Jeremia 17, 7; Apostelgeschichte 20, 24; 1. Korinther 15, 34; 2. Timotheus 4, 7; 1. Petrus 1, 13
X
Schlussgedanke
Nehemia liess sich nicht verführen. Er hatte
sich unbeirrt an Gottes Anweisungen gehalten. Er bat Gott danach um
Gerechtigkeit, dass er das Böse nicht gewähren lässt.
X
Du,
mein Gott, vergiss nicht, was Tobija und Sanballat mir angetan haben! Denk auch
an alles, womit die Prophetin Noadja und die anderen Propheten mir Angst machen
wollten! (Nehemia 6, 14)
X
Nehemia war ein guter Leiter, weil er
unbeirrt den Auftrag ausführte, den er von Gott erhalten hatte. Er war selbst
in den schwierigsten Situationen nicht bereit zu fliehen.
„Ein
Mann in meiner Stellung flieht nicht.“
X
Nehemia kämpfte selbst gegen die
hinterhältige religiöse Verführung. Er blieb Gott treu. In den Sprüchen steht:
Wer
Gott missachtet, ergreift die Flucht, obwohl niemand ihn verfolgt. Wer Gott
gehorcht, fühlt sich sicher wie ein Löwe. (Sprüche 28, 1)
Bibelstellen zum Nachschlagen: Sprüche 28, 1