Der Heilige Geist will bewegen

Reihe: Kraft von oben! (3/4)

 

Schriftlesung: Johannes-Evangelium 16, 5-15

 

I.     Er sendet in die Welt

II.       Er befähigt für die Gemeinde

III.      Er verbindet mit Gott

IV.     Wir beeinflussen die Intensität

 

 

 


Einleitende Gedanken

Ein Pastor berichtet über ein Gespräch, das er mit einem Geschäftsmann aus Texas beim Mittagessen führte: "Was ist eigentlich das Aufrgendste, das Gott zur Zeit in Ihrem Leben bewirkt?" fragte er ihn, da er wusste, dass diese Geschäftsmann etwa fünf oder sechs Jahre zuvor als Christ zu leben begonnen hatte. Er überlegte einen Augenblick und sagte dann: "Ich weiss nicht, ob ich es erklären kann und ob Sie sich überhaupt in meine Lage versetzen können. Sehen Sie, mein Leben lang hat man mich als 'gutmütigen Burschen' angesehen. Jeder sah in mir den 'guten alten George'. Sogar meine Familie hielt mich für weich und nachgiebig. Nun, seit ich die Wirklichkeit Jesu Christi und Gottes Liebe entdeckt habe, ist mir klar geworden, dass viel von meiner Gutmütigkeit Schwäche war und dem Wunsch entsprang, geliebt zu werden. Jetzt merke ich, dass Christus mir die Freiheit schenkt, in meiner Familie Grundsätze aufzustellen und durchzusetzen. Und ausserhalb der Familie fühle ich mich zum ersten Mal frei, Widerspruch zu erheben, wenn jemand mir mein Recht oder meinen Platz streitig machen will. Das ist eine neue Freiheit für mich, und ich finde sie aufregend!"

"Was hält Ihre Familie denn davon, dass Sie nun kein 'gutmütiger Bursche' mehr sind?" fragte der Pastor George. "Das ist das Erstaunlichste", erwiderte er. "Sie freuen sich alle über den neuen George. Ich glaube, mein neuer Sinn für Autorität und die Tatsache, dass ich bei mir daheim die geistliche und moralische Führung übernommen habe, hat ihnen Grundsätze und Ordnungen gegeben, die sie zum inneren Wachstum und zur Reife brauchen. Meine Frau, meine Kinder und ich sind einander viel näher gekommen."

Wenn der Heilige Geist in ein Leben kommt, dann werden sich Dinge verändern. Nicht bei jedem wird das gleich sein. Nicht jeder wird es wie George erleben. Wenn jemand vorher herrschsüchtig und besitzergreifend ist, wird der Heilige Geist einen sanftmütigeren Menschen aus ihm machen wollen.

In jedem Fall wird der Heilige Geist etwas in unserem Leben in Gang bringen. Johannes der Täufer sagte in Hinblick auf Jesus und den Heiligen Geist:

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„Ich taufe euch mit Wasser als Bestätigung für eure Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich; ich bin es nicht einmal wert, ihm die Sandalen auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“ (Matthäus 3, 11)

Mit Heiligem Geist und mit Feuer! Wo Feuer ist, da bleibt nichts wie es war. Feuer verändert und bringt in Bewegung. Feuer hat auch immer einen Aspekt des Gerichts. Es verbrennt untaugliche Dinge. Was der Hitze standhält, das ist von Bedeutung. So bringt der Heilige Geist in unserem Leben viel in Bewegung. Er ist die Kraft von oben, die etwas bewirken will. Wenn wir uns dessen bewusst sind, dass der Heilige Geist in uns wohnt, werden wir auch mutig. Dehalb schreibt Paulus dem Timotheus:

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„Gott hat uns nicht einen Geist der Ängstlichkeit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1, 7)

Heute wollen wir drei Bereiche betrachten, in denen uns der Heilige Geist in Bewegung bringen möchte.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 3, 11; 2. Timotheus 1, 7

I.                

X

 
Er sendet in die Welt

Wenn mich jemand fragen würde, welches der bedeutenste Punkt ist, an dem uns der Heilige Geist in Bewegung bringen möchte, dann müsste ich nicht lange überlegen. Aus meiner Sicht ist das eindeutig die Verbreitung des Evangeliums. Der Heilige Geist sendet uns in die Welt und unterstützt uns, damit möglichst viele Menschen das Evangelium hören und für Zeit und Ewigkeit gerettet werden.

Übrigens kann man das auch in Bezug auf Jesus sagen. Was war die wichtigste Aufgabe, die Jesus in dieser Welt erfüllen wollte? Es ist die Rettung der Menschen. Sie sollen die Botschaft des Reiches Gottes hören. Das wird schon in der bekannten Aussage von Jesus deutlich:

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„Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.“ (Johannes 3, 16)

Es geht um Rettung, das steht im Vordergrund. Es ist nicht die erste Aufgabe des Heiligen Geistes, für unser persönliches Wohlbefinden zu sorgen. Jesus sagte den Jüngern, bevor er zum Vater zurückging:

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„Wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr mit seiner Kraft ausgerüstet werden, und das wird euch dazu befähigen, meine Zeugen zu sein - in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und überall sonst auf der Welt, selbst in den entferntesten Gegenden der Erde.“ (Apostelgeschichte 1, 8)

Der Heilige Geist gibt uns Kraft, dass wir Zeugen von Jesus und dem Reich Gottes sein können, zunächst einmal dort, wo wir leben. Das heisst nicht, dass wir alle in andere Länder reisen müssen, um dort zu missionieren. Das kann natürlich auch sein, denn der Heilige Geist bewegt Christen dazu, in anderen Völkern und Kulturen von Jesus zu erzählen und mit ihrem ganzen Leben Zeugen der Liebe Gottes zu sein.

Zeuge kann und soll ich aber zuerst einmal da sein, wo ich lebe. Die Kraft, die wir durch den Heiligen Geist bekommen, hilft uns bei der Erfüllung des Auftrags, den wir von Jesus bekommen haben. Der Auftrag, den Menschen die gute Nachricht von Gott zu vermitteln. Jesus beauftragte seine Jünger und dieser Auftrag ist auch für uns heute noch gültig.

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„Geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“(Matthäus 28, 19)

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Sie sollen diese Menschen in einer gesunden Lehre unterweisen und dann verspricht ihnen Jesus:

„Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt.“ (Matthäus 28, 20)

Interessant finde ich, dass Jesus dieses Versprechen, er sei jeden Tag bei ihnen, in engen Zusammenhang mit den Herausforderungen setzt, die mit der Ausbreitung des Evangeliums zu tun haben. Es klingt für mich, wie er sagen würde: Wenn ihr in meinem Auftrag unterwegs seid und damit beschäftigt seid, das Evangelium zu verbreiten, dann könnt ihr ganz sicher darauf zählen, dass ich mit Euch unterwegs bin.

Klar, mir ist bewusst, dass Jesus auch mit uns unterwegs ist, wenn wir nicht gerade von ihm erzählen. Ich habe ja letztes Mal aufgezeigt, dass der Heilige Geist und somit auch Jesus in uns lebt. Wer wiedergeboren ist, der hat den Heiligen Geist. Gott lebt also in jeder Situation in uns. Ich kann mir aber vorstellen, dass Jesus den Jüngern sagen wollte, wenn ihr in meinem Auftrag unterwegs seid, so wird Euch viel Widerstand entgegen kommen, denkt daran, dass ich gerade dann in besonderer Weise bei Euch bin. Mit hoher Aufmerksamkeit begleite ich Euch.

Ich beobachte immer wieder, wie begeistert Christen von einem Missionseinsatz zurückkommen. Warum wohl? Weil sie Gottes Kraft in besonderer Weise erlebten.

In der Apostelgeschichte ist es ganz offensichtlich, wie der Heilige Geist damit beschäftigt ist, die Verbreitung des Evangeliums voran zu bringen. Von der Gemeinde in Antiochia wird berichtet:

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Eines Tages, während die Gemeinde dem Herrn mit Gebet und Fasten diente, sagte der Heilige Geist: „Stellt mir Barnabas und Saulus für die Aufgabe frei, zu der ich sie berufen habe!“ (Apostelgeschichte 13, 2)

Natürlich sind wir nicht alle Missionare und Evangelisten. Doch bin ich überzeugt, dass der Heilige Geist jeden von uns in diese Aufgabe einbeziehen möchte. Er möchte uns in Bewegung bringen, damit wir die Bemühungen, das Evangelium zu verbreiten, unterstützen.

Das geschieht ganz praktisch, wenn ich z.B. bei den Sunntigsdates mithelfe, die Musicalworkshops unterstütze, für ein Missionsfeld oder einen Missionaren bete und ihn finanziell unterstütze usw. Ich muss also nicht Evangelist oder Missionar sein. Der Heilige Geist will einfach, dass wir uns am Missionsauftrag beteiligen.

Ich finde es schade, dass diese wichtige und wie gesagt – in meinen Augen die bedeutenste – Aufgabe des Heiligen Geistes, dermassen verkannt oder zu wenig beachtet wird.

Oft geht es bei der Beschäftigung mit dem Heiligen Geist um Fragen, wie der Heilige Geist mein Leben bereichern, attraktiver, interessanter und abwechslungreicher machen kann. Wir strecken uns nach mehr Heiligem Geist aus, damit wir mehr Vollmacht bekommen und uns andere Christen mehr Aufmerksamkeit schenken.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 28, 19-20; Johannes 3, 16; Apostelgeschichte 1, 8; Apostelgeschichte 8, 29; Apostelgeschichte 9, 31; Apostelgeschichte 10, 19; Apostelgeschichte 11, 12; Apostelgeschichte 13, 2-4

II.            

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Er befähigt für die Gemeinde

Ein zweier wichtiger Bereich, in dem die Kraft des Heiligen Geistes zum Tragen kommen will, ist die Gemeinde, der Leib von Jesus, wie Paulus die Gemeinde bezeichnet. Der Heilige Geist fügt uns durch die Wiedergeburt in diese Gemeinschaft ein. Paulus schreibt:

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„Wir alle - ob Juden oder Nichtjuden, Sklaven oder Freie - sind mit demselben Geist getauft worden und haben von derselben Quelle, dem Geist Gottes, zu trinken bekommen, und dadurch sind wir alle zu einem Leib geworden.“ (1. Korinther 12, 13)

Der Heilige Geist befähigt uns durch verschiedene Gaben, dass wir in dieser Gemeinschaft leben und uns nützlich machen können. Petrus sagt dazu:

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„Dient einander mit den Fähigkeiten, die Gott euch geschenkt hat – jeder und jede mit der eigenen, besonderen Gabe! Dann seid ihr gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes.“ 1. Petrus 4, 10

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Seien es natürliche Fähigkeiten, die uns Gott geschenkt hat, oder seien es Fähigkeiten, die wir durch das Wirken des Heiligen Geistes bekommen haben. Jeder von uns hat natürliche und geistliche Gaben bekommen, die er in der Gemeinde einsetzen kann. Jeder und jede!!! Paulus sagt es deutlich:

„Bei jedem zeigt sich das Wirken des Geistes auf eine andere Weise, aber immer geht es um den Nutzen der ganzen Gemeinde.“ (1. Korinther 12, 7)

Bei allen, die Jesus nachfolgen, wirkt der Geist Gottes. Nicht bei jedem gleich, aber jeder und jede können der Gemeinschaft der Gläubigen dienen.

Der Heilige Geist möchte uns bewegen, das auch wirklich zu tun. Er möchte nicht, dass wir Zuschauer der Gemeinde sind. Gemeinde ist kein Programm, das man sich per DVD oder wie am Fernsehen konsumieren kann. Gemeinde ist eine Gemeinschaft, die miteinander unterwegs ist und jeder und jede mit den geschenkten Gaben einen Beitrag an die Gemeinschaft leistet.

Jeder Dienst in der Gemeinde ist wichtig. Sei es der Besuch von kranken Menschen, seien es praktische Hilfsdienste, sei es, dass man sich um die Menschen kümmert, die zu uns in den Gottesdienst kommen…

Wenn alle in unserer Gemeinde ihre natürlichen und geistlichen Gaben, die sie von Gott bekommen haben, einsetzen, werden wir alle reich gesegnet. Es wird nicht immer bequem sein, aber es wird für jeden erfüllend sein. Es liegt ein grosser Segen darin, wenn wir uns vom Heiligen Geist bewegen lassen, uns am Leben der Gemeinde aktiv zu beteiligen.

Schlussendlich profitieren auch wieder alle Menschen, von einer Gemeinde, die so lebt. Also auch die Menschen ausserhalb der Gemeinde werden davon profitieren, wenn wir unsere Begabungen innerhalb der Gemeinde ausleben. Petrus macht das am Beispiel der Liebe deutlich:

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„…aus der Frömmigkeit wächst Liebe zu den Glaubensgeschwistern, aus der Liebe zu den Glaubensgeschwistern Liebe zu allen Menschen.“ 2. Petrus 1, 7

Auch hier stehe nicht ich und meine persönlichen Abenteuer im Vordergrund, sondern die Gemeinde, der Leib Jesu, für den mich der Heilige Geist ausrüstet.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Apostelgeschichte 11, 28; 1. Korinther 12, 4-11.13; 1. Petrus 4, 10-11; 2. Petrus 1, 7; Hebräer 2, 4

III.         

X

 
Er verbindet mit Gott

Noch einen letzten Bereich, den ich heute erwähnen will, der auch ausserordentlich wichtig ist. Die Kraft des Heiligen Geistes sorgt dafür, dass ich mit dem Schöpfer in Verbindung bleibe und er ist besorgt, dass dem Vater und dem Sohn Jesus Christus gebührend Ehre erwiesen wird. Ohne den Heiligen Geist ist es uns gar nicht möglich, Gott in rechter und angemessener Weise zu Ehren. Jesus sagt der Samariterin am Brunnen:

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„Die Zeit kommt, ja sie ist schon da, wo Menschen Gott als den Vater anbeten werden, Menschen, die vom Geist erfüllt sind und die Wahrheit erkannt haben. Das sind die wahren Anbeter; so möchte der Vater die haben, die ihn anbeten.“ (Johannes 4, 23)

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Die wahren Anbeter, sind Menschen, die den Heiligen Geist haben. Jesus fährt fort:

„Gott ist Geist, und die, die ihn anbeten wollen, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ (Johannes 4, 24)

Der Heilige Geist ist also dafür besorgt, dass Gott die Anbetung und Verehrung bekommt, die ihm angemessen ist.

Wie macht das der Heilige Geist?

Ich wage einen Erklärungsversuch.

Das Wort Gottes lehrt uns, dass der Heilige Geist unserem Geist bezeugt, dass wir Gottes Kinder sind. Er führt uns also vor Augen, wer wir sind und macht uns deutlich, was Gott grossartiges für uns getan hat.

Das geschieht in besonderer Weise, wenn wir in der Bibel lesen. Durch die Bibel führt uns der Heilige Geist vor Augen, wie gross und wunderbar Gott ist. Wir lesen von den grossen Taten Gottes und wissen, dass er unser Vater ist.

Das führt dazu, dass wir Jesus und den Vater gerne anbeten und verehren.

Noch in anderer Weise hilft uns der Heilige Geist, die Verbindung zu Gott aufrecht zu erhalten. Er hilft uns dort, wo wir den Eindruck haben, wir würden die richtigen Worte nicht finden: Im Gebet, im Gespräch mit Gott. Hier übernimmt der Heilige Geist eine ganz wichtige Aufgabe. Den Christen in Rom schreibt er nämlich:

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„Der Geist Gottes tritt mit Flehen und Seufzen für uns ein; er bringt das zum Ausdruck, was wir mit unseren Worten nicht sagen können. Auf diese Weise kommt er uns in unserer Schwachheit zu Hilfe, weil wir ja gar nicht wissen, wie wir beten sollen, um richtig zu beten.“ (Römer 8, 26)

Ist das nicht Grossartig?! Wir wissen nicht richtig, was wir beten sollen und der Heilige Geist ist dafür besorgt, dass das richtig beim Gott ankommt. Wie macht er das bloss? Auch das erklärt Paulus:

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„Gott, der alles durchforscht, was im Herzen des Menschen vorgeht, weiss, was der Geist mit seinem Flehen und Seufzen sagen will; denn der Geist tritt für die, die zu Gott gehören, so ein, wie es vor Gott richtig ist.“ (Römer 8, 27)

Gott sieht unsere Herzen und so kann er sehen, was uns zutiefst bewegt, selbst wenn wir dem keinen klaren verbalen Ausdruck geben können. Wenn Du denkst, dass Deine Anbetung nicht besonders erhaben ist, dann kannst Du wissen, dass Jesus Dein Herz sieht. Er sieht, wie wichtig er in Deinem Leben ist.

Der Heilige Geist ist dafür besorgt, dass die Verbindung mit Gott in Takt bleibt. Auch hier geht es nicht in erster Linie um mich, sondern es geht darum, dass Gott geehrt und angebetet wird.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Johannes 4, 23-24; Römer 8, 16.26-27; Epheser 1, 13-14;

IV.        

X

 
Wir beeinflussen die Intensität

Vielleicht denkst Du jetzt, dass das alles schön und nett klingt, aber Du hast den Eindruck, auf Dich würde das nicht zutreffen. Von dieser Kraft würdest Du nicht viel merken. Da kannst Du Dich aber sehr täuschen. Die Kraft Gottes wird nicht einfach durch spektakuläre Erfahrungen deutlich, sondern zeigt sich in unserem schlichten Alltag.

Dennoch gibt es einen wichtigen Aspekt zu bedenken. Obwohl der Heilige Geist uns in Bewegung bringen möchte, macht er das nur, wenn wir es zulassen. Der Heilige Geist will uns eben nicht beherrschen, das würde dem Wesen Gottes überhaupt nicht entsprechen. Er will uns führen, wenn wir das zulassen wollen. Paulus brachte dieses Prinzip einmal so zum Ausdruck:

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„Propheten stehen nicht unter dem Zwang, reden zu müssen, wenn sie eine prophetische Botschaft empfangen.“ (1. Korinther 14, 32)

Wir behalten die Kontrolle über uns selber. Deshalb bestimmen wir das Mass oder die Intensität in der, der Heilige Geist unser Leben beeiflussen kann.

Man könnte sich das wie in einem Zweierteam vorstellen. In einem Team können wir unseren Partner zum Zug kommen lassen, oder wir können ihn ständig übergehen. Wir sind dann zwar ein Team, aber in Wirklichkeit bestimme und mache ich was ich will.

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Es liegt an uns, wieviel Einfluss wir dem Heiligen Geist geben. Weil wir massgeblich bestimmen, wie stark der Einfluss des Heiligen Geistes in unserem Leben ist, warnt Paulus die Christen in Thessaloniki:

„Legt dem Wirken des Heiligen Geistes nichts in den Weg!“ (1. Thessalonicher 5, 19)

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Eine Art, wie wir den Heiligen Geist in unserem Leben behindert können, ist, wenn wir Gottes Weisungen missachten. Paulus schreibt:

„Wer diese Anweisungen missachtet, missachtet daher nicht einen Menschen, sondern den, der euch seinen Heiligen Geist schenkt - Gott selbst.“ (1. Thessalonicher 4, 8)

Wenn ich Gott missachte, werde ich wohl kaum seine Kraft erleben. Dort wo wir die Kraft des Heiligen Geistes stark erleben, ist, wenn wir gehorsam sind.

Es ist ein Irrtum, wenn wir meinen, der Heilige Geist würde uns gehorsam machen. Wir entscheiden uns, ob wir etwas tun möchten, das Gott gefällt oder nicht. Wenn wir uns aber für das Entscheiden, was Gott gefällt, erfahren wir die Kraft Gottes – garantiert. Aber genau hier findet unser Kampf statt, wie Paulus sagt:

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„Denn die menschliche Natur richtet sich mit ihrem Begehren gegen den Geist Gottes, und der Geist Gottes richtet sich mit seinem Begehren gegen die menschliche Natur. Die beiden liegen im Streit miteinander, und jede Seite will verhindern, dass ihr das tut, wozu die andere Seite euch drängt.“ Galater 5, 17.

In dieser Spannung leben wir. Wir entscheiden schliesslich, ob wir dem Heiligen Geist Raum geben, d.h. ob wir das tun wollen, was Gott gefällt, dann werden wir die Kraft Gottes erfahren.

Wenn ich in ein Parkhaus fahre, muss ich die Autoscheibe runterlassen, einen Knopf drücken und das Ticket rausziehen, dann steht mir das Parkhaus zur Verfügung.

Manchmal kommt es mir so vor, dass wir im geistlichen Leben vor der Schranke stehen und zu Gott flehen, bitte bitte, öffne mir dieses Parkhaus ich bin zu schwach um diese Schranke zu heben. Gott sagt mir, lass das Fenster runter, drück die Taste und nimm das Ticket. Nein Gott, dazu bin ich zu schwach, mach Du bitte das oder befähige mich dazu. Du bist fähig sagt Gott. Nein ich bin schwach. Kennt ihr das. Wir erwarten von Gott Entscheidungen und Handlungen, die wir selber treffen sollten.

Das führt in der Seelsorge oft zu Enttäuschungen. Irgendwie erhofft man vom Seelsorger, dass er einen Trick kennt, der alles gleich ändern könnte. Wenn dann deutlich wird, dass man selber Handeln muss, ist man von der Seelsorge enttäuscht.

Der Zugang zur Kraft Gottes ist die Tat! Jesus sagt selbst:

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„Wenn jemand bereit ist, Gottes Willen zu erfüllen, wird er erkennen, ob das, was ich lehre, von Gott ist, oder ob ich aus mir selbst heraus rede.“ (Johannes 7, 17)

Bibelstellen zum Nachschlagen: Johannes 7, 17; Apostelgeschichte 5, 3.9; Apostelgeschichte 7, 51; 1. Korinther 14, 32; Galater 5, 16-18; Epheser 4, 30; 1. Thessalonicher 4, 8; 1. Thessalonicher 5, 19;

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Schlussgedanke

Der Heilige Geist will bewegen. Er will uns durchs Leben begleiten. Das, was der Heilige Geist in uns bewirken will, ist nicht zuerst auf uns ausgerichtet. Auf uns ausgerichtet ist der Tod Jesu am Kreuz und seine Auferstehung. Durch diese Tat sind wir gerettet worden. Mit dieser Tat haben wir das Maximum erhalten, was man in dieser Welt bekommen kann.

Der Heilige Geist ist eine Art Anzahlung, eine Art Garantie, dass wir Bürger des Himmels sind. Doch was er in uns bewegen will, ist stark, nicht nur, aber stärker als wir das vielleicht sehen möchten, nach Aussen gerichtet.

Er sendet uns in die Welt und unterstützt uns in der Verbreitung des Evangeliums.

Er befähigt uns, dass wir in der Gemeinde mithelfen können und er verbindet uns mit Gott, damit Gott geehrt wird.

Ich finde das spannend. Geben wir dem Heiligen Geist genügend Platz in unserem Leben. Paulus meint:

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„Lasst in eurem Eifer nicht nach, sondern lasst das Feuer des Heiligen Geistes in euch immer stärker werden. Dient dem Herrn.“ (Römer 12, 11)

Bibelstellen zum Nachschlagen: Römer 12, 11; 2. Thessalonicher 2, 13