Gott ist
alles möglich!
Lukas 1, 26-38
Jürg Birnstiel
01.12.2002
Gliederung
I. Nichts ist unmöglich
1. Anwendung
II. Alles ist möglich
A. Menschen werden verändert
1. Bekehrung
2. Veränderung
B. Situation werden verändert
1. Anwendung
III. Doch noch etwas unmögliches
1. Anwendung
Einleitung
[
Heute feiern wir den 1. Advent. Das ist auch der Start ins
neue Kirchenjahr. Nun fragte ich mich über was ich heute sprechen sollte.
Irgendwie wollte ich etwas zu Advent und Weihnachten sagen.
[
Im durchsehen der Beschreibungen über das
Weihnachtsgeschehen ist mir eine Aussage aufgefallen, die mich seit einigen
Tagen wieder beschäftigt. Es ist das, was der Engel Gabriel zu Maria sagte:
Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Lk.1,37.
[
Lesen wir aber zuerst diese Begebenheit und dann werde ich
vor allem auf die Aussage des Engels Gabriel eingehen.
Text lesen: Lk.1,26-38
Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Lk.1,37.
[
Keine Frau in der ganzen Menschheitsgeschichte hat ein Kind
ohne Beteiligung eines Mannes empfangen. Es ist einfach nicht möglich. Klar,
wir haben heute verschiedene Methoden wie eine Frau ein Kind empfangen kann,
ohne mit einem Mann in direkte Berührung zu kommen. Aber ohne männlichen Samen
gibt es keine Kinder.
[
Das das so ist, wusste natürlich auch Maria. Deshalb die
ganz selbstverständliche Frage an den Engel Gabriel, wie sie ein Kind bekommen
sollte, wenn sie mit Josef nicht verheiratet ist.
[
Gabriel hätte ihr sagen können, dass sie so schnell wie
möglich Josef heiraten soll und sie dann von ihm ein Kind empfangen werde.
[
Aber nein – es soll ganz anders gehen – eben völlig
einzigartig.
Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des
Höchsten wird dich überschatten. Lk.1,35a.
[
Mit anderen Worten. Ohne Mann, allein unter Einwirkung
Gottes, wirst Du ein Kind bekommen. Es scheint völlig unfassbar und der Engel
erzählt Maria, dass auch Elisabeth, die eigentlich von ihrem Alter her gar
nicht mehr schwanger werden könnte, auch ein Kind bekommen wird,
Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Lk.1,37.
[
Das musste Maria schon gesagt werden. Bis heute glauben
viele Menschen nicht, dass das wirklich möglich ist. Sie können nicht glauben,
dass Maria ohne Mann schwanger wurde. Schon der Gedanke ist für viele
unmöglich.
[
Gott aber ist es möglich. Ihm, der die Welt geschaffen hat,
sind keine Grenzen gesetzt. Das bezeugte auch Jeremia in einem Gebet:
»Ach, Herr, mein Gott, durch deine
gewaltige Kraft und Macht hast du Himmel und Erde geschaffen. Nichts ist dir
unmöglich. (Jer 32,17)
[
Und Gott antwortete auf das Gebet des Jeremia:
»Ich bin der HERR, der Gott aller
Menschen. Sollte mir etwas unmöglich sein? (Jer 32,27)
[
Nein, wenn wir eine Vorstellung der Grösse Gottes haben, so
können wir Gott nur beipflichten: Dir ist nichts unmöglich.
[
Hiob, dem sich Gott in seiner ganzen Herrlichkeit offenbarte
kann nur staunend ausrufen:
»Ich weiss jetzt, dass dir nichts
unmöglich ist; denn alles, was du planst, führst du auch aus. (Hiob 42,2)
[
Eigentlich können wir in Zürich herumlaufen wie kleine
Kinder, die sich ganz sicher sind, dass ihr Papa der stärkste und der beste
ist. Er kann jedes Problem lösen. (Das sind die besten Jahre der Väter)
[
Im Laufe der Zeit entdeckten wir, dass unsere Väter meistens
nicht die stärksten sind und sie auch nicht alle Probleme lösen können.
[
Aber unser Vater im Himmel ist der stärkste und der grösste.
Nie werden wir, wenn wir im Glauben leben, entdecken müssen, dass er nicht
genügend Kraft hätte. In der Herrlichkeit, wenn wir Gott gegenüberstehen,
werden wir über seine Herrlichkeit und Kraft staunen. Vielleicht hatten wir uns
Gott schon stark und mächtig vorgestellt, aber wenn wir vor ihm stehen werden,
werden wir erkennen, dass unsere Vorstellungskraft nicht ausreichte.
[
Ihm ist alles möglich. Für uns ist das ganz wichtig zu
wissen, denn wir kommen schnell an unsere Grenzen. Der Mensch kann zwar vieles
und erstaunliches erreichen, aber früher oder später stösst er an Grenzen.
Einmal kommt er an den Punkt, wo er die Dinge nicht mehr im Griff hat.
[
Denken wir nur an unser ausgezeichnetes Eisenbahnnetz. Es
braucht nur ein bisschen zu schneien und schon haben wir ein Chaos.
[
Selbst in der Medizin, die Hervorragendes leistet, gibt es
immer noch viel mehr Krankheiten, die weder behandelbar noch heilbar sind also
solche die man behandeln kann.
[
Uns ist eben nicht alles möglich, aber Gott ist alles
möglich!
[
Besonders hilflos sind wir, wenn es um Menschen geht.
Menschen kann man nicht einfach einsperren und meinen sie würden sich
verändern. Im Jakobusbrief heisst es:
Aber die Zunge hat noch niemand
bändigen können; sie lässt sich nicht unter Kontrolle bringen. Die Zunge ist
voll von tödlichem Gift. (Jak 3,8)
[
Es gibt keine Methode, die den Erfolg
garantiert. Aber eines wissen wir: Gott ist nichts unmöglich, auch wenn es um
störrische und eigensinnige Menschen geht.
[
Er kann Menschen vollkommen verändern. Wie er bereits im AT
ankündigt, wenn er sagt:
Ich gebe euch ein neues Herz und einen
neuen Geist. Ich nehme das versteinerte Herz aus eurer Brust und schenke euch
ein Herz, das lebt. (Ez 36,26)
[
Das kann Gott tun. Er kann Menschen vollkommen verändern!
Ein reicher Mann kam zu Jesus, der ihm eigentlich folgen wollte und er es sich
dann doch wieder anders überlegte. Jesus sagte zu seinen Jüngern:
Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Ich versichere euch: Für einen Reichen ist es schwer,
in das Himmelreich zu kommen. / Um es noch deutlicher zu sagen: Eher geht ein
Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher ins Reich Gottes kommt.“ / Als
die Jünger das hörten, waren sie zutiefst bestürzt. „Wer kann dann überhaupt
gerettet werden?“ fragten sie. / Jesus sah sie an und sagte: „Bei den Menschen
ist das unmöglich, aber für Gott ist alles möglich.“ (Mt 19,23-26)
[
Bei Gott ist das eben möglich. Schliesslich hat er auch mich
gerettet. Ich war zwar nicht reicht, aber doch in meinem Herzen weit weg von
Gott. Wenn ich überlege, was ich so für Theorien zusammendachte, muss ich
einfach staunen, dass Gott sich über mir erbarmte und der Tag kam, an dem ich
ihn erkennen durfte.
[
Sogar einen Paulus, der die Christen verfolgte, konnte Gott
verändern. Ihm ist nichts unmöglich.
[
Wenn wir Menschen kennen, bei denen wir denken, sie würden
nie ein ernsthaftes Leben mit Gott führen wollen. Täuschen wir uns nicht: Gott
ist nichts unmöglich.
[
Gott ist es immer möglich uns selbst zu verändern. Oft
leiden wir an uns selber. Wir kennen unsere Schwächen am besten. Vielleicht
können wir sie vor anderen verbergen, aber sie sind trotzdem da.
[
Auch hier gilt: Gott ist nichts unmöglich. Er kann uns ganz
und gar verändern.
[
Für Gott gibt es auch keine aussichtslose Lage. Die Bibel
ist voll von solchen Beispielen. Als Samaria belagert und nahezu ausgehungert
wurde kam der König zum Propheten Elisa, um zu fragen, wie das wohl weitergehen
wird.
Darauf sagte Elisa zu
allen Anwesenden: »Hört das Wort des HERRN! So spricht
der HERR: 'Morgen um diese Zeit sind im Tor von Samaria vier Kilo Weizenmehl
und zehn Kilo Gerstenkörner für ein Silberstück zu kaufen!'« (2.Kön 7,1)
[
Das war eine so unglaubliche Vorstellung, dass der Offizier,
der den König begleitete zu Elisa sagte:
Der Offizier, der den König begleitete, gab zurück: »Das ist unmöglich, selbst wenn der HERR Fenster in den
Himmel machen würde!« Elischa sagte zu ihm: »Du wirst es
mit eigenen Augen sehen, aber nicht mehr davon essen!« (2.Kön 7,2)
[
Aber es geschah so. Und als das Volk Israel einmal mehr in
einer ganz aussichtslosen Lage war, liess Gott durch den Propheten sagen, wie
die Zukunft von Israel einmal aussehen wird, und sagte dann:
So spricht der HERR, der Herrscher der Welt: »Wenn all das dem Überrest meines Volkes unmöglich
erscheint, soll es dann auch für mich, den Herrscher der Welt, unmöglich sein?«
(Sach 8,6)
[
Nein – sicher nicht.
[
Gott kann eine Wende in unserem Leben schenken, die wir
nicht für möglich halten.
[
Vielleicht bist Du in Deiner Ehe festgefahren und Deine
Hoffnung ist auf dem Nullpunkt.
[
Hast Du schon einmal daran Gedacht, dass auch in dieser
Situation Gott nichts unmöglich ist?
[
Vielleicht bist Du im Geschäft in einer ganz schwierigen,
vielleicht sogar aussichtslosen Lage.
[
Hast Du schon einmal daran Gedacht, dass auch in dieser
Situation Gott nichts unmöglich ist?
[
Hat dieser Gedanke in unseren aufgeklärten Köpfen und Herzen
überhaupt noch Platz?
[
Aber es gibt doch etwas Unmögliches. Im Hebräer steht
nämlich:
Es ist aber unmöglich, dass Gott an
jemand Gefallen hat, der ihm nicht vertraut. Wer zu Gott kommen
will, muss ja fest damit rechnen, dass es ihn gibt und dass er die Menschen
belohnt, die ihn suchen. (Hebr 11,6)
[
Wer Gott nicht vertraut, der kann ihm nicht gefallen. Gott
will von uns, dass wir ihm vertrauen, ganz und gar.
[
Es ist oft unser Kleinglaube, der uns die wunderbare
Erfahrung vereitelt, dass wir sehen und erleben können wie Gott das Unmögliche
möglich macht.
[
Die Jünger fragten Jesus einmal:
Später, als die Jünger mit Jesus allein waren, fragten
sie ihn: „Warum konnten denn wir den Dämon
nicht austreiben?“ / „Wegen eures Kleinglaubens“, antwortete er. „Ich sage
euch: Selbst wenn euer Glaube nur so gross ist wie ein Senfkorn, könnt ihr zu
diesem Berg sagen: Rücke von hier nach dort!, und er wird dorthin rücken.
Nichts wird euch unmöglich sein.“ (Mt 17,19-20)
[
Glauben, wie ein Senfkorn heisst doch nichts anderes, als
die Kleinen Schritte des Glaubens zu tun.
[
So erlebte es auch Naeman:
Aber seine Diener redeten ihm zu und
sagten: »Herr, bedenke doch: Wenn der Prophet etwas Schwieriges von dir
verlangt hätte, hättest du es bestimmt getan. Aber nun hat er nur gesagt: 'Bade
dich, und du wirst gesund!' Solltest du es da nicht erst recht tun?« (2.Kön 5,13)
[
So, können wir es
erleben!
Schluss
ð Zusammenfassung
ð Gehen
wir doch mit der Gewissheit in diese Adventszeit hinein, dass Gott nichts, aber
auch gar nichts unmöglich ist. Wenn wir damit Probleme haben, dann können wir
wie der Mann mit dem kranken Kind aufschreihen.
„Wie lange geht das schon so mit ihm?“
fragte Jesus den Vater des Jungen. „Von klein auf“, antwortete der Mann. / „Oft
hat der Geist ihn sogar ins Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen.
Doch wenn es dir möglich ist, etwas zu tun, dann hab Erbarmen mit uns und hilf
uns!“ / „Wenn es dir möglich ist, sagst du?“ entgegnete Jesus. „Für den, der
glaubt, ist alles möglich.“ / Da rief der Vater des Jungen: „Ich glaube! Hilf
mir heraus aus meinem Unglauben!“. (Mk 9,21-24)
ð „Ich glaube! Hilf
mir heraus aus meinem Unglauben!“.
Amen