Gewinnen und Verlieren
Lukas 9, 23-26
Jürg Birnstiel
18.03.2001

Gliederung

I. Der verlierende Gewinner

II. Der gewinnende Verlierer

1. Evangelisation

III. Schlusswort an die Täuflinge

 


Einleitung

ð     Jedesmal ist es ein Wunder, wenn Menschen sich taufen lassen wollen, ganz besonders dann, wenn es noch gar nicht lange her ist, dass sie Christen geworden sind.

ð     Noch keiner von Euch hat erlebt wie Menschen getauft wurden und doch wolltet ihr diesen Schritt tun.

ð     Wir wollen miteinander noch eine Aussage von Jesus betrachten, damit wir nochmals deutlich sehen, um was es heute geht.

Text lesen: Lk.9,23-26

Nun wandte sich Jesus an alle und sagte: „Wenn jemand mein Jünger sein will, muss er sich selbst verleugnen, sein Kreuz täglich auf sich nehmen und mir nachfolgen. (23) Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten. (24) Was nützt es einem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen, wen er dabei sich selbst ins Verderben stürzt oder unheilbar Schaden nimmt? (25) Denn wer nicht zu mir und meinen Worten steht, zu dem wird auch der Menschensohn nicht stehen, wenn er in seiner Herrlichkeit und in der Herrlichkeit seines Vaters und der heiligen Engel kommt. (26) (NGÜ)

ð      

I.                 Der verlierende Gewinner

Wer sein Leben retten will, der wird es verlieren.

ð     Jeder Mensch möchte aus seinem Leben das Optimum herausholen. Keiner wünscht sich, dass es ihm schlecht geht.

ð     Jeder will sein Leben retten, d.h. er will möglichst viel gewinnen.

ð     Jesus sagt aber, dass wer das will, der wird sein Leben verlieren.

ð     Bsp. vom erfolgreichen Kornbauer (Lk.12,16-21):

»Ein reicher Grundbesitzer hatte eine besonders gute Ernte gehabt. (16) 'Was soll ich jetzt tun?' überlegte er. 'Ich weiss gar nicht, wo ich das alles unterbringen soll! (17) Ich hab's', sagte er, 'ich reisse meine Scheunen ab und baue grössere! Dann kann ich das ganze Getreide und alle meine Vorräte dort unterbringen (18) und kann zu mir selbst sagen: Gut gemacht! Jetzt bist du auf viele Jahre versorgt. Gönne dir Ruhe, iss und trink nach Herzenslust und geniesse das Leben!' (19) Aber Gott sagte zu ihm: 'Du Narr, noch in dieser Nacht werde ich dein Leben von dir zurückfordern! Wem gehört dann dein Besitz?'« (20) Und Jesus schloss: »So steht es mit allen, die für sich selber Besitz aufhäufen, aber bei Gott nichts besitzen.« (21)

ð     Wir wissen von berühmten Menschen, die wir heute noch kennen und die, die Welt für sich gewonnen hatten, was sie in der Zeit ihres Sterbens sagten.

ð     Cesare Borgia, ein Staatsmann:

"Ich habe für alles Vorsorge getroffen im Laufe meines Lebens, nur nicht für den Tod, und jetzt muss ich völlig unvorbereitet sterben."

ð     Sir Thomas Scott, der frühere Präsident des englischen Oberhauses:

"Bis zu diesem Augenblick dachte ich, es gäbe weder Gott noch Hölle. Jetzt weiss und fühle ich, dass es beides gibt, und ich bin dem Verderben ausgeliefert durch das gerechte Urteil des Allmächtigen.

ð     Jean-Paul Sartre:

„Ich bin gescheitert."

ð     Churchill:

"Welch ein Narr bin ich gewesen!"

ð     Im Angesicht des Todes wurde diesen Menschen bewusst, dass die Werte, das wofür sie lebten, wertlos wird, sie müssen alles zurück lasse.

ð     Was sie gewonnen haben verlieren sie.

ð     Jesus sagt:

Denn welchen Nutzen hätte der Mensch, wenn er die ganze Welt gewönne und verlöre sich selbst oder nähme Schaden an sich selbst?

II.             Der gewinnende Verlierer

Wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird gerettet werden.

ð     Nun sagt Jesus geradezu ein Paradox, denn wer sein Leben verliert, der wird gerettet werden.

ð     Das heisst, wer nicht mehr auf seiner Eigenständigkeit beharrt und verharrt, wer seine Lebenseinstellung ändert und somit als Verlierer erscheint, der wird gerettet werden.

ð     Aber aufgepasst, Jesus schränkt ein, nicht jeder der sein Leben verliert, wird gerettet werden.

ð     Jesus weiss wohl, zu wieviel Opfer ein Mensch bereit sein kann, und zu wieviel Selbstaufgabe er imstande ist, wenn er gemerkt hat, dass der Tod nur ein Übergang ist.

ð     Viele Menschen verlieren Ihr Leben in Religionen, Sekten, Philosophien usw. Ihr ganzes Leben schenken sie einer Idee.

ð     Leider nützt dieses Verlieren und diese Aufopferung gar nichts, denn nur wer sein Leben um Jesu Willen verliert, der wird gerettet werden.

ð     Sicherlich, viele Menschen leben sehr vorbildlich und aufopfernd, aber nur wer sein Leben Jesus anvertraut wird gerettet.

1.                  Evangelisation

ð     Darf ich Sie fragen: Haben Sie ihr Leben um Jesu willen verloren?

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Joh.14,6.

ð     Nur durch den Glauben an Jesus kommen wir zum Vater und beim Vater sein heisst gerettet sein.

III.          Schlusswort an die Täuflinge

ð     Ihr habt Euer Leben verloren um Jesu willen, indem ihr Busse getan habt, d.h. indem ihr euren Sinn geändert habt. Ansonsten würdet Ihr nicht hier sein.

ð     Mit dieser Taufe bezeugt ihr nun, dass Ihr das neue Leben gewonnen habt. Die Taufe ist eine bildliche Darstellung von dem, was passiert wenn ein Mensch sein Leben Jesus anvertraut.

ð     Untertauchen = Ich habe Gottes Urteil über mein Leben anerkannt: Tod

ð     Unter Wasser = Ich habe mein altes Leben in den Tod gegeben!

ð     Auftauchen = Ich will entsprechend dem neuen Leben leben, das ich von Gott geschenkt bekommen habe.

ð     Die Taufe ist keine Versicherung, sondern ein Bekenntnis.

ð     Paulus sagt:

Mit ihm seid ihr begraben worden durch die Taufe; mit ihm seid ihr auch auferstanden durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten. Kol.2,12.

Amen