Don’t worry be glücklich
Jürg Birnstiel
15.09.2002
Gliederung
Einleitung
I. Punktuelles
Glück
II. Dauerhaftes Glück
A. Zügle Deine Gedanken
B. Vergleiche richtig
C. Schätze Deine Beziehungen
III. Ewiges Glück
Einleitung
Jeder will glücklich sein
[
Wie dieser Mann, der im Sketch nach seinem Glück sucht,
suchen wir eigentlich alle nach unserem Glück. Jeder von uns möchte glücklich
sein. Niemand würde wohl sagen, ich bin lieber unglücklich, ausser er glaubt findet
sein Glück im Unglück.
[
Tatsächlich sind immerhin 29% der Menschen in der Schweiz
mit ihrem Leben „rundum zufrieden“, wie eine Wirtschaftsstudie der Uni Zürich
ergab. Zur Studie heisst es: Das ist nahe am Glück, denn Zufriedenheit und
Wohlbefinden sind zwei wichtige Faktoren für das Lebensglück.[1]
[
Viele versuchen dem Glück mit Glücksbringern nachzuhelfen,
sie hängen ein Hufeisen an den Kühler ihres Autos. Verstauen einen Glücksrappen
im Portmonai, klopfen auf Holz usw. jeder will irgendwie glücklich sein – was
auch ganz verständlich und normal ist.
[
Das Streben nach persönlichem Glück ist nicht von Natur aus
egozentrisch. Wir können uns glücklich schätzen, wenn möglichst viele Menschen
glücklich sind, denn eine Umfrage hat gezeigt, dass es gerade unglückliche
Leute sind, die dazu neigen, extrem selbstbezogen zu sein, sich abzukapseln,
vor sich hin zu brüten und sogar feindselig zu agieren. Dagegen sind glückliche
Personen tendenziell aufgeschlossener, flexibler, kreativer und fähiger, die
Frustrationen des täglichen Lebens zu ertragen. Und was am wichtigsten ist: Sie
sind meistens liebevoller und versöhnlicher als unglückliche Menschen.[2]
[
e Also: Don’t worry be glücklich. Schneller
gesagt als getan. Fact behauptet in einem Artikel übers Glück: Alle geben sich
Mühe happy zu sein, kaum jemand ist glücklich.[3]
Was ist eigentlich Glück?
[
Es ist sogar schwierig zu erklären, was Glück eigentlich
ist. Irgendwie verstehen wir alle, was Glück ist, aber wir können es nicht
definieren. Es gibt nicht einmal eine offiziell anerkannte Definition des
Begriffs Glück.
[
e Die deutsche
Sprache macht es uns auch nicht leicht, denn unser Begriff für Glück ist etwas
ungenau: Während das Französische chance von bonheur unterscheidet, das
Englische luck von happiness, wirft das Deutsche das zufällige Glück im Lotto,
den emotionalen Glücksmoment und das langfristige Lebensglück in einen Topf.
Als ob ein Mensch, der ab und zu Glück hat, ein glückliches Wesen wäre.[4]
[
Glück haben, ist eben nicht dasselbe, wie glücklich sein.
Der Schriftsteller Freiherr Franz von Dingelstedt fasste sein Leben in einen
einzigen Satz. Als der Mann 1881 starb, wurde die Bilanz auf seinen Grabstein
gemeisselt:
e „Er hat im
Leben viel Glück gehabt und ist doch niemals glücklich gewesen.[5]
[
Es gibt viele Menschen, bei denen wir sagen würden, sie
hätten Glück gehabt, aber waren sie wirklich glücklich? Z.B. Elvis Presley, er
hatte doch wirklich Glück im Leben. So erfolgreich und doch, fühlte er sich
nicht glücklich.
[
Damit wir dem Glück etwas auf den Grund gehen können, möchte
ich das Glück in drei Kategorien aufteilen in:
e –
punktuelles Glück
e –
dauerhaftes Glück
e –
ewiges Glück
ð e Beginnen
wir mit dem punktuellen Glück. Das ist das Glück, das uns einfach so begegnet. Sozusagen
glückliche Momente im Leben.
– wie hier auf einer verrückten Bahn.
– oder wenn, ich eine schwierige Prüfung bestanden habe.
– ein erfolgreiches Geschäft abgeschlossen
– einen Sechser im Lotto gemacht.
– ich habe den Partner fürs Leben gefunden und schwebe nun auf Wolke sieben.
ð Auch
die Bibel fordert uns auf dieses Glück zu packen, dort steht:
e Freu dich,
junger Mensch! Sei glücklich, solange du noch jung bist! Tu, was dir Spass
macht, wozu deine Augen dich locken! (Koh 11,9a)
e Halte dir den
Ärger von der Seele und die Krankheit vom Leib. Jugend und dunkles Haar
vergehen schnell. (Koh 11,10)
ð Nur
eines sollen diese jungen Leute bei dem Glück nicht vergessen
Aber vergiss nicht, dass Gott für alles von dir Rechenschaft
fordern wird. (Koh 11,9)
ð Bei
diesem punktuellen Glück, machten Forscher eine interessante Entdeckung.
[
e Wissenschaftler,
die die Gewinner der staatlichen Lotterie in Illinois und in Grossbritannien in
einer Untersuchung befragten, fanden heraus, dass das anfängliche Hoch sich
allmählich verlor und dass die Gewinner zu ihrem üblichen Mass an Glück
zurückkehrten. Und andere Studien haben gezeigt, dass jene, die von
katastrophalen Krankheiten wie Krebs, Blindheit oder Lähmung ereilt wurden, e nach
einer Periode der Anpassung wieder ihre normale oder fast normale Ebene der
Zufriedenheit erlangten.[6]
[
Eine Gehaltserhöhung, ein neues Auto oder die Anerkennung
durch Kollegen mögen unsere Stimmung für eine Weile heben, aber wir werden
schnell wieder zu unserem e gewöhnlichen
Mass an Glück zurückkehren. Ebenso können uns ein Streit mit einem Freund, ein
Auto in der Werkstatt oder eine kleine Verletzung missmutig stimmen, aber
innerhalb kurzer Zeit werden wir zu unserem Mass an Glück zurückkehren.[7]
[
Wenn wir also dazu neigen, wieder zu dem für uns charakteristischen
Grundpegel an Glück zurückzukehren, ganz gleich welche äusseren Bedingungen
vorherrschen, was bestimmt dann diesen Grundpegel? Und, was wichtiger ist: kann
er modifiziert und auf ein höheres Niveau gebracht werden?[8]
ð So
kommen wir nun zur zweiten Kategorie: das dauerhafte Glück.
ð e Jeder
Mensch hat also eine Art Glückspegel in sich. Wir sprechen auch von Naturell.
Es gibt ausgesprochen fröhliche Menschen, die so richtig Glück ausstrahlen. Die
lassen sich von nichts niederdrücken, sie fangen sich schnell wieder auf. Wenn
Sie zu diesen Menschen gehören, dann werden ihnen die nächsten Gedanken nicht
viel helfen, sie haben es schlichtweg nicht nötig. Andere haben eher ein
schwermütiges Naturell, die haben es etwas schwerer glücklich zu sein. Da lässt
sich schon einiges machen, dass wir unseren Glückspegel erhöhen können, denn
unser augenblickliches Glück wird vorwiegend durch unsere Sichtweisen bestimmt.
[
Nun möchte ich einfach drei Tipps geben, wie man seinen
persönlichen Glückspegel heben könnte.
[
e Der
Aufschwung beginnt im Kopf. Das war einmal eine Werbung, die den
wirtschaftlichen Aufschwung in der Schweiz fördern wollte. Aber nicht nur der
Aufschwung, sondern auch der Abschwung findet in unserem Kopf statt. Das zeigt
eine kleine Geschichte:
[
Ein Mann will bei seinem Nachbarn einen Hammer ausleihen.
Dann aber wird er von Zweifeln geplagt. Was, wenn der Nachbar mir den Hammer
nicht leihen will? Gestern schon grüsste er nur flüchtig, hat er etwas gegen
mich? Ich habe ihm ja gar nichts getan. Schliesslich stürmt er hinüber, läutet,
und bevor der Nachbar „Guten Tag“ sagen kann, schreit ihn der Mann an:
„Behalten Sie Ihren Hammer , Sie Rüpel!“[9]
[
Das sind die Gedanken und Phantasien, die unser Leben kaputt
machen. Wir meinen oft zu wissen, was im andern vorgeht. Zu oft, meinen wir für
den anderen denken zu müssen.
[
Dieser Mann hätte sich nicht so viele Gedanken machen
müssen, das einfachste wäre gewesen, er hätte ihn nach dem Hammer gefragt, wenn
er den Hammer nicht bekommen hätte, hätte er sich ja immer noch aufregen
können.
[
Solche Gedanken können uns über Wochen und manchmal Jahre
blockieren.
[
e Nun der zweite
Tipp: Vergleiche richtig. Wir neigen sehr stark zu Vergleichen.
[
In einer Studie wurden Frauen an der Universtiy of Wisconsin in Milwaukee Bilder
von den extrem harten Lebensbedingungen um die Jahrhundertwende gezeigt, ...
Nach dieser Übung wurden die Frauen aufgefordert, die Qualität ihres eigenen
Lebens einzuschätzen, was zu einem gehobenen Gefühl der Zufriedenheit mit ihrem
Leben führte.[10]
[
In einem anderen Experiment an der State University of New York in Buffalo
wurden Versuchspersonen gebeten, den Satz „Ich bin froh, dass ich nicht ein/e
.. bin“ zu vervollständigen. Nach fünf Wiederholungen dieser Übung erhöhte sich
das Zufriedenheitsgefühl der Versuchspersonen. Eine andere Gruppe wurde von den
Experimentsleitern aufgefordert, den Satz „Ich wünschte, ich wäre ein/e ..“ zu
vervollständigen. Diesmal erzeugte die Übung bei den Kandidaten ein Gefühl der
Unzufriedenheit mit ihrem Leben.[11]
[
Diese Untersuchungen zeigen, dass der Grad der Zufriedenheit
mit dem Leben einfach dadurch angehoben werden kann, dass man seine Sichtweise
ändert und darüber nachdenkt, dass die Lage schlechter sein könnte.[12]
[
In der Bibel steht:
e Gib dich
zufrieden mit dem, was du hast, und verlange nicht nach allen möglichen anderen
Dingen; denn das ist sinnlos und Jagd nach Wind. (Koh 6,9)
[
Also, wenn wir das Vergleichen nicht lassen können, dann
sollten wir uns mit denen vergleichen, die es schlechter als wir haben, das
kann helfen, mit dem, was wir haben wieder zufrieden und glücklich zu sein.
[
e Noch ein
dritter Tipp.
[
Seit Jahren erforschen Psychologen die Frage, was es für das
längerfristige, beständige Glück braucht.
[
So unterschiedlich die Ergebnisse sind, es gibt einen
Faktor, der in europäischen und amerikanischen Studien übereinstimmend als
glücksfördernd auftaucht: Glück wird stark von den Menschen bestimmt, die einem
nahe sind.[13]
[
Glück hat also sehr viel mit Beziehung zu tun. So ist es
wichtig, dass wir unsere Beziehungen pflegen und schätzen.
e Ein einzelner
Mensch kann leicht überwältigt werden, aber zwei wehren den Überfall ab. Noch
besser sind drei; es heisst ja: »Ein Seil aus drei Schnüren reisst nicht so
schnell.« (Koh 4,12)
[
Alles, was man noch an guten Tipps weitergeben könnte, was
das dauerhafte Glück in einem Leben steigert – und da gäbe es noch einiges –
findet mit der Beendigung unseres Lebens ein Ende.
[
Diesem Glück fehlt eine höhere Dimension. Glücklicherweise
gibt es aber auch ein e ewiges Glück.
[
Ewiges Glück hat mit der Ewigkeit zu tun. Mit dem Leben nach
dem Tod. Die Bibel geht unmissverständlich davon aus, dass es jenseits des
Todes Leben gibt. Und sie zeigt uns ebenso unmissverständlich, dass es Gottes
Anliegen ist, dass wir jenseits des Todes auch glücklich sind. Im Buch der
Offenbarung lesen wir:
e Der Engel befahl
mir: „Schreibe: Glücklich, wer zum Hochzeitsmahl des Lammes eingeladen
ist!“ Offb.19,9a.
[
Das Hochzeitsmahl des Lammes ist ein Bild für den Himmel, wo
die Menschen hinkommen werden, die eingeladen sind. Eingeladen sind alle, die
Gott vertrauen: Im AT steht schon:
e Wer befolgt, was er
gelernt hat, hat Erfolg, und wer Gott vertraut, findet bleibendes
Glück. (Spr 16,20)
[
Das bleibende Glück beginnt aber nicht erst nach dem Tod.
Nach dem Motto: Hier unglücklich, dort total glücklich. Es beginnt von dem Augenblick,
an dem ein Mensch in Beziehung zu Gott kommt.
[
Dass wir mit Gott eine persönliche Beziehung eingehen
können, ist gar nicht selbstverständlich, denn es gibt da ein grosses Hindernis.
Die Bibel nennt das Sünde. Sünde ist das Problem, dass wir nicht in Verbindung
mit Gott leben. Im AT steht:
e Wir alle waren wie Schafe, die sich verlaufen
haben; jeder ging seinen eigenen Weg. (Jes 53,6a)
[
Aktualisieren: Jeder sucht sich seinen Weg.
[
Nun geschah aber das unvorstellbare. Gott übertrug die ganze
Schuld, die wir zu tragen und für die wir die Verantwortung haben auf seinen
eigenen Sohn.
e Ihm (Jesus) aber hat Gott unsere ganze Schuld aufgeladen. (Jes 53,6b)
[
Das geschah, indem Jesus für uns am Kreuz gestorben ist. Wie
es in der Bibel vorausgesagt wurde.
e Wegen unserer Schuld wurde er (Jesus) gequält und
wegen unseres Ungehorsams geschlagen. Die Strafe für unsere Schuld traf ihn,
und wir sind gerettet. Er wurde verwundet, und wir sind heil geworden. (Jes 53,5)
[
Das tat Gott, um mit uns eine intime Beziehung pflegen zu
können. Er macht uns zutiefst glücklich, indem er uns alle Schuld, die auf uns
lastet, vergibt.
[
Ein wichtiger Aspekt für dauerhaftes Glück sind Beziehungen
mit Menschen, die einem Nahe stehen. Durch den Glauben stehen wir nicht nur
einem Menschen nahe, sondern wir stehen in Beziehung zu Gott dem Schöpfer. Diese
Beziehung hat bestand und ist nicht so zerbrechlich wie Beziehungen mit
Menschen, denn Gott ist durch und durch treu.
[
Diese Wirklichkeit des Glaubens wird leider oft übersehen.
Man meint Glaube habe vorwiegend mit Regeln zu tun, die man einhalten muss. Das
stimmt eben nicht! Glaube hat vor allem mit Beziehung zu tun. Mit der Beziehung
von uns zu Gott dem Schöpfer.
[
Einladung zum Aufatmen
[
Bibel
[
nächstes SD
[
e Dieser Mann
im Sketch. Er hatte da eine Türe gesehen, auf der Evangelium stand. Er meinte,
diese schon zu kennen. Er hatte es mit der Kirche schon probiert, offenbar
klappte das nicht so richtig. Doch manchmal sind es eben diese unscheinbaren
Türen, die uns das Glück bringen. Um die Schuld vor Gott loszuwerden, muss ich
zu Jesus kommen. ER sagt von sich:
e Ich bin die
Tür. Wenn jemand durch mich eintritt, wird er gerettet werden. Er wird ein- und
ausgehen und gute Weide finden. Joh.10,9
[
Durch diese Tür muss man eintreten, wer das tut, der wird in
seinem Leben Erfüllung und ewiges Glück finden. Und dieses Glück wünsche ich
Ihnen!
Schluss
[
Jesus sagte:
e Kommt zu mir,
ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde
sie euch abnehmen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin
gütig und von Herzen Demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn
mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht. Mt.11,28-30.
Gebet
[1] Facts: Was ist Glück, 52/1999, S. 96.
[2] Dalai Lama/Howard C. Cutler: Die Regeln des Glücks, S. 25.
[3] Facts: Was ist Glück, 52/1999, S. 95.
[4] Facts: Was ist Glück, 52/1999, S. 95.
[5] Facts: Was ist Glück, 52/1999, S. 95.
[6] Dalai Lama/Howard C. Cutler: Die Regeln des Glücks, S. 29.
[7] Dalai Lama/Howard C. Cutler: Die Regeln des Glücks, S. 28+29.
[8] Dalai Lama/Howard C. Cutler: Die Regeln des Glücks, S. 29.
[9] Facts: Was ist Glück, 52/1999, S. 99.
[10] Dalai Lama/Howard C. Cutler: Die Regeln des Glücks, S. 31.
[11] Dalai Lama/Howard C. Cutler: Die Regeln des Glücks, S. 31.
[12] Dalai Lama/Howard C. Cutler: Die Regeln des Glücks, S. 31.
[13] Facts: Was ist Glück, 52/1999, S. 98.